In den USA waren während des 1. Weltkrieges die Industrieanlagen enorm ausgebaut worden. Nach der Umstellung auf Friedensproduktion stellten die USA viel mehr Güter her, als sie verbrauchen konnten. Weil in der übrigen Welt großer Nachholbedarf war, konnten diese riesigen Gütermengen in den ersten Jahren nach dem Krieg auch verkauft werden. Die Gewinne der Fabriken und die Aktienkurse stiegen ständig. Um ab diesen Gewinnen teilzuhaben, kauften viele Menschen in den USA Aktien und andere Wertpapiere. Die Produktion wurde ständig erhöht, aber die verarmten und verschuldeten Länder Europas konnten nicht so viel kaufen. So kam es zu großen Absatzschwierigkeiten. Als bekannt wurde, dass viele Fabriken Verluste machten und Arbeiter entlassen mussten, wurden viele Aktienbesitzer von Panik ergriffen. Jeder wollte sich sein Geld sichern und verkaufte so schnell wie möglich seine Aktien. Dadurch sanken die Aktienkurse ins Bodenlose. Am sogenannten „Schwarzen Freitag“ im Oktober 1929 verloren Aktienbesitzer viele Milliarden Dollar. Banken erklärten ihre Zahlungsunfähigkeit, Fabriken gingen in Konkurs. 12 Millionen Menschen wurden arbeitslos. Die Wirtschaftskrise der USA griff schnell auf andere Länder über und weitete sich zur Weltwirtschaftskrise aus.
Die Scheinblüte der guten Jahre 1924 – 1929 war mit amerikanischen Krediten aufgebaut worden. Jetzt, da das Geld in Amerika knapp wurde, forderten viele Amerikaner diese Kredite kurzfristig zurück. Viele Banken wurden zahlungsunfähig. Fabriken mussten schließen. Millionen Menschen verloren ihren Arbeitsplatz. Die Arbeitslosigkeit erreichte Rekordhöhen. Die Steuereinnahmen gingen zurück. Deshalb konnte der Staat nur niedrige Arbeitslosenunterstützungen zahlen. Unendliches Leid und maßlose Verbitterung waren die Folge. Die radikalen Parteien nutzten diese Lage aus. Sie schoben der Regierung und der Republik die alleinige Schuld zu und versuchten, die verarmten Menschen durch maßlose Versprechungen und hemmungslose Hetze für sich zu gewinnen. Die Zerstörung der Republik begann.
Die Höhe der ausländischen Kredite in Deutschland betrug
1924………. Rund 2,5 Milliarden Reichsmark
1925………. Rund 5 Milliarden Reichsmark 1926………. Rund 7,5 Milliarden Reichsmark 1927………. Rund 10 Milliarden Reichsmark 1928………. Rund 15 Milliarden Reichsmark
Die Hälfte dieser Kredite war kurzfristig gegeben worden, musste also bei Kündigung alsbald zurückgezahlt werden.
4. Erkläre den Zusammenhang zwischen der amerikanischen und der deutschen
Die USA in ihrer kapitalistischen Schlüsselrolle: Aber Psst - Top Secret! Wie der (inzwischen längst nur noch virtuelle) Kapitalismus am Tropf des US-Konsums und der US-Kriegswirtschaft hängt. Die Funktion des US-Dollars als Weltgeld und seine Metamorphose vom Golddollar zum Rüstungsdollar.
Brot und Spiele - Betrachtungen der aktuellen Situation und zur weiteren Entwicklung: Führt die moderne Wohlfühlgesellschaft zur weltweiten Herrschaft von Wenigen?