Sie sind auf Seite 1von 16

1.

Der Vertrag von Versailles


Wie war es möglich, dass Hitler an die Macht kam? Man kann das verstehen, wenn man die politische und soziale Situation Deutschlands in den Jahren von 1918 bis 1932 kennt.

Der erste Weltkrieg war durch den Fiedensvertrag von Versailles im Jahre 1918 beendet worden. In dem Vertrag erklärten die Sieger, dass Deutschland die Schuld an dem Krieg

habe, und stellten eine Reihe harter Bedingungen:

1. Deutschland musste wichtige Gebiete abtreten. Elsaß-Lothringen und das Saarland fielen an Frankreich; Posen, Wetspreußen und der wertvollste Teil

Oberschlesiens (an Dänemark), Eupen-Malmedy (an Belgien) und das Memelland (an Litauen).

2. Deutschland musste Reparationen leisten, um die im Krieg entstandenen Schäden zu ersetzen. Die Sieger stellten hohe Geldforderungen, ließen Industrieanlagen

abbauen (demontieren) und ins Ausland transportieren und verlangten die Auslieferung von Viehbeständen.

3. Deutschland musste abrüsten. Es durfte nur ein Heer von 100.000 Mann haben, keine Luftwaffe und keine schweren Waffen. Das Kriegsmaterial musste an die

Sieger ausgeliefert oder zerstört werden. Truppen der Siegermächte besetzten das linksrheinische Gebiet.

Viele Deutsche hielten den Vertrag von Versailles für ungerecht und fühlten sich dadurch tief erniedrigt. Durch die hohen Reparationsleistungen kam die deutsche Wirtschaft in

große Schwierigkeiten. Deutschland war stark verschuldet. An die Siegermächte gingen große Warenlieferungen, die dann in Deutschland fehlten. Die Preise stiegen sprunghaft,

es kam zu einer Inflation. Die Folge waren Arbeitslosigkeit und wirtschaftliche Not der Bevölkerung. Viele verloren ihre Ersparnisse, es gab nichts zu kaufen, viele litten

Hunger.

Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg

Aufgaben

● Welche sind die wichtigsten wirtschaftlichen und militärischen Bestimmungen des Versailler Vertrags ?

wirtschaftliche Bestimmungen militärische Bestimmungen

1.
1. 2.

2. 3.

3. 4.

4. 5.

6.

● Zusammenhänge

1. Weltkrieg

Wirtschaftliche Not:

● Arbeitslosigkeit

● Verlust der Ersparnisse

● Hunger

Versailler Vertrag

Inflation
Geldentwertung

● Schulden

● Warenlieferungen

● Mangel an Waren

● Preissteigerung

Stärkung der radikalen Parteien

2. Wirtschaftliche und politische Krisen


Seit dem Jahre 1919 hatte Deutschland eine demokratische Regierung. Aber die Deutschen waren zu sehr an den Obrigkeitsstaat gewöhnt, in dem sie lange gelebt hatten. Es gab
nur wenige überzeugte Demokraten. Viele kümmerten sich nur wenig um Politik und gaben der Demokratie die Schuld an den wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Das taten die
rechts- und linksradikalen Parteien immer wieder.
Zwischen 1919 und 1923 gab es verschiedene Aufstände und Putschversuche von Kommunisten (Spartakus-Aufstand) und Rechtsradikalen (Kapp-Putsch), die aber keinen Erfolg
hatten. Im Jahre 1923 versuchte Hitler in München die bayerische Regierung zu stürzen und selbst an die Macht zu kommen. Aber er wurde verhaftet und zu fünf Jahren
Gefängnis verurteilt.
Schließlich gelang es der deutschen Regierung durch eine Währungsreform die Inflation zu überwinden. Auch erreichte sie durch Verhandlungen mit den Siegern, dass die
Reparationen reduziert wurden. Die deutsche Wirtschaft erholte sich langsam. Die amerikanische Wirtschaft begann in Deutschland zu investieren und gab große Kredite.
Da brach plötzlich 1929 die Wirtschaft der USA zusammen und riss viele Länder mit in den Sturz hinein ( Weltwirtschaftskrise). Die amerikanischen Kredite wurden
zurückgerufen, und auch die deutsche Wirtschaft brach zusammen. Die Zahl der Arbeitslosen stieg wieder schnell und erreichte 1932 die 6-Millionen-Grenze.
Da die Regierung nicht mit der Wirtschaftskrise fertig wurde, kam es auch zu einer politischen Krise. Der Reichstag (das Parlament) wurde mehrmals aufgelöst und neu gewählt.

3. Die Machtergreifung Hitlers


In dieser Kriesenzeit gewann die von Hitler geführte NSDAP immer größeren Einfluss. Hitler wandte die Mittel moderner Propaganda erfolgreich an: er reiste mit Flugzeug und
Auto von Stadt zu Stadt, veranstaltete Massenkundgebungen und Aufmärsche. Er schuf die SA und die SS als bewaffnete Kampfverbände, die mit Gewalt gegen politische
Gegner vorgingen. Es kam bei den Wahlversammlungen oft zu Tumulten und Schlägereien.
So wurde Hitlers NSDAP zur stärksten Partei, aber sie hatte nicht die absolute Mehrheit. Schließlich war eine andere Partei (DNVP) bereit, mit der NSDAP zusammen die
Regierung zu bilden, und im Januar 1933 wurde Hitler vom Reichspräsidenten Hindenburg zum Reichskanzler ernannt.
Aber Hitler wollte die Alleinherrschaft. Kaum war er Reichskanzler, setzte er Neuwahlen durch. Der Wahlkampf wurde von den Nationalsozialisten mit großen
Propagandaaufwand und mit Terror gegen politische Gegner geführt.
Als im Februar 1933 im Reichstagsgebäude ein Brand ausbrach, behauptete Hitler ohne Untersuchung, das sei der Beginn eines Aufstandes der Kommunisten, die an die Macht

kommen wollten. Er ließ vom Reichspräsidenten eine Notverordnung genehmigen, durch die wichtige Grundrechte außer Kraft gesetzt wurden. Hitler konnte jetzt allein, die ihm

im Wege standen, die politische Tätigkeit verbieten oder sie verhaften lassen.

Bei den Wahlen am 5. März 1933 erreichte Hitlers NSDAP trotz aller Anstrengungen nur 44% der Stimmen, also nicht die absolute Mehrheit. Nun ging Hitler einen anderen Weg.

Als der neue Reichstag zu seiner ersten Sitzung zusammentrat, forderte er von den Abgeordneten die Ermächtigung, zunächst vier Jahre ohne ihre Mitwirkung Gesetze erlassen zu

können. Da Hitler mit einem Bürgerkrieg drohte, stimmten alle Parteien außer der SPD zu. Damit hatte sich der Reichstag selbst ausgeschaltet. Hitler hatte die gesetzgebende und

die ausführende Gewalt in seiner Hand vereinigt.

Nun verbot Hitler alle politischen Parteien außer der NSDAP. Bald darauf erklärte er in einer Rede, dass er auch der „oberste Gerichtsherr” des deutschen Volkes sei. Als der

Reichspräsident Hindenburg 1934 starb, nannte sich Hitler ,,Führer und Reichskanzler” und übernahm auch den Oberbefehl über die Wehrmacht.

4. Die nationalsozialistische Wirtschaftspolitik


Die wichtigste Aufgabe der neuen Regierung war die Beseitigung der Arbeitslosigkeit. Die Nationalsozialisten schufen Arbeitsplätze, indem sie Autobahnen und große öffentliche

Gebäude bauen ließen. Der Plan für die Autobahnen bestand schon seit 1927. Hitler verwirklichte ihn jetzt und ließ Propaganda mit den ,,Straßen des Führers” machen.

Im Jahre 1935 führte Hitler die allgemeine Wehrpflicht ein und den Reichsarbeitsdienst, in dem alle Achtzehnjährigen sechs Monate unbezahlte Arbeit leisten mussten. Dadurch

wurden Hunderttausende von Männern beschäftigt. Jetzt mussten auch Kasernen gebaut werden und Fabriken, die Waffen herstellten.

Durch alle diese Maßnahmen erreichten die Nationalsozialisten, dass die Zahl der Arbeitslosen sank. Dabei half ihnen, dass sich auch die Weltwirtschaft erholte. Viele Deutsche

sahen diese Erfolge und gewannen Vertrauen zu Hitler. Geblendet von der Propaganda der Nationalsozialisten, sahen sie nicht, dass Deutschland hohe Schulden machte, dass die

Löhne niedrig blieben und dass zuwenig Konsumgüter produziert wurden, weil Kriegsmaterial hergestellt werden musste. Sie sahen nicht, dass die deutsche Wirtschaft mithalf,

einen Krieg vorzubereiten.

Der Staat lenkte und kontrollierte die gesamte Wirtschaft (Planwirtschaft). Gewerkschaften und Arbeitsorganisationen waren gleich nach der Machtergreifung Hitlers verboten

worden. Dafür wurde mit der KdF (Kraft durch Freude) eine große staatliche Organisation geschaffen, die allen Mitgliedern billigte Urlaubsreisen, Kuraufenthalte und kulturelle

Veranstaltungen bot.
5. Unterdrückung der geistigen Freiheit
Sofort nach der Wahl im März 1933 wurde von den Nationalsozialisten ein ,,Ministerium für

Volksaufklärung und Propaganda” geschaffen. Sein Leiter, Joseph Goebbels, schaltete Presse und

Rundfunk, Kunst und Kultur gleich. Er bestimmte, welche Nachrichten die Zeitungen melden

durften und welche Programme der Rundfunk senden durfte, welche Bücher gedruckt, welche

Filme gedreht und welche Theaterstücke aufgeführt werden durften. Er verlangte, dass der

Nationalsozialismus positiv dargestellt wurde und dass das Dritte Reich verherrlicht wurde.

Wissenschaftler, Schriftsteller und Künstler, die das nicht taten und die den neuen Machthabern

nicht gefielen, wurden verhaftet oder flohen ins Ausland. Die Bücher solcher Schriftsteller

wurden öffentlicht verbrannt. Werke der modernen Kunst wurden lächerlich gemacht und

verspottet. Die Nationalsozialisten wollten eine eigene Kunst schaffen. Da sie aber keine Freiheit

erlaubten, kam keine richtige Kunst zustande, sondern nur mittelmäßige Werke, Propaganda oder

Kitsch.

In den Schulen wurde die Jugend im Sinne des Nationalsozialismus erzogen. Geschichte und

Biologie (Rassenpropaganda) waren Hauptfächer. Alle Jugendlichen mussten Mitglied der großen Jugendorganisationen, der Hitlerjugend (HJ) oder des Bundes deutscher Mädel

(BDM), sein, wo sie zum Glauben an Hitler und seine Ideen erzogen wurden.

Viele Deutsche nahmen alle diese Maßnahmen hin, weil sie durch die nationalsozialistische Propaganda getäuscht wurden, die geschickt mit allen Mitteln arbeitete. Auch die

Olympischen Spiele, die 1936 in Berlin stattfanden, wurden dazu benutzt, Propaganda für das ,,neue Deutschland” zu machen, und viele Deutsche und viele Besucher aus dem

Ausland waren begeistert.

6. Die Judenverfolgung
Die Nationalsozialistische Propaganda behauptete, dass die arische Rasse, der die germanischen Völker und

vor allem die Deutschen angehörten, die wertvollste Menschenrasse sei. Die Juden wurden

als ,,minderwertig” bezeichnet, als ,,Parasiten und Feinde der arischen Rasse”. Man gab ihnen die Schuld an

allen wirtschaftlichen Schwierigkeiten.

Kaum war Hitler an der Macht, begann die Diskriminierung der Juden. Die Zeitung ,,Der Stürmer”

verbreitete Falschmeldungen über Grausamkeiten der Juden und rief zum Hass gegen sie auf. Man forderte

alle Deutschen zum Boykott jüdischer Waren und Geschäfte auf. Im Jahre 1935 wurden die ,,Nürnberger

Gesetze” erlassen, die die Ehe zwischen Nichtjuden und Juden bei schwerer Strafe verboten und Juden zu

Bügern mit weniger Rechten machten. Im November 1938 wurden in der ,,Reichskristallnacht” jüdische

Synagogen und Schulen angezündet, jüdische Geschäfte geplündert und viele Juden misshandelt, verhaftet und in Konzentrationslager (KZ) gebracht.

Von jetzt an wurden die Gesetze gegen die Juden (Verordnungen) verschärft. Die Juden mussten hohe Steuern zahlen, durften keine Geschäfte mehr führen und eine Reihe von

Berufen nicht mehr ausüben. Jüdische Kinder durften keine nichtjüdischen Schulen mehr besuchen. Schließlich durften Juden keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr benutzen,

und es wurde ihnen verboten Bäder, Theater, Kinos, Parkanlagen und den ,,deutschen Wald” zu betreten. Ab 1941 musste jeder Jude auf der linken Brustseite einen gelben Stern

mit der Aufschrift ,,Jude” auf seiner Kleidung tragen.


Schon in den ersten Jahren des Krieges waren von den Nationalsozialisten in Polen

und Rußland viele Juden getötet worden. Im Jahre 1941 befahl Hitler die ,,Endlösung

der Judenfrage” (Vernichtung der Juden). Jetzt wurden in allen von Hitler

beherrschten Ländern die Juden in Konzentrations- und Vernichtungslager gebracht,

wo sie Zwangsarbeit leisten mussten und systematisch ermordet wurden.

Fünfeinhalb Millionen Juden starben auf diese Weise durch Massenerschießungen

und Massenvergasungen, im Lager Auschwitz (Polen) allein drei Millionen.

7. Die nationalsozialistische Außenpolitik


Von Anfang an hatte Hitler zwei wichtige Punkte in seinem Programm:

● den Zusammenschluss aller Deutschen in einem

Großdeutschen Reich und

● die Erweiterung des Lebensraums des deutschen Volkes.

Hitler war entschlossen, seine Ziele mit Gewalt zu verwirklichen. Während er in seinen Reden vom Frieden sprach, bereitete er den Krieg vor.

Im März 1936 gab Hitler der Wehrmacht den Befehl, das entmilitarisierte Rheinland zu besetzen. Das war gegen den Versailler Vertrag, aber Frankreich wagte nicht, etwas

dagegen zu unternehmen. Dieser Erfolg stärkte Hitlers Ansehen. Im März 1938 erfolgte der Anschluss Österreichs: deutsche Truppen besetzten das Land und wurden von den

Österreichern mit Jubel empfangen. Hitler erklärte, er habe Österreich ,,ins Reich heimgeführt”. Die Westmächte unternahmen nichts dagegen.

In den Grenzgebieten der Tschechoslowakei lebten 3,5 Millionen Sudetendeutsche, die politisch und wirtschaftlich benachteiligt waren. Hitler verlangte nun auch den Anschluss

des Sudetenlandes an Deutschland und drohte mit Krieg. Die Westmächte gaben wieder nach und stimmten im September 1938 der Eingliederung des Sudetenlandes in das

Deutsche Reich zu.

Ein halbes Jahr später, im März 1939, besetzten deutsch Truppen Böhmen und Mähren und gliederten auch dieses Gebiet als ,,Protektorat Böhmen und Mähren” in das Deutsche

Reich ein. Jetzt sah die ganze Welt, dass Hitler auch Länder, in denen keine Deutschen wohnten, mit Gewalt unterwarf.

Als nächstes wollte Hitler Polen besetzen, obwohl England und Frankreich erklärten, daß sie dann mit Waffengewalt eingreifen würden. Im August 1939 schloss Hitler plötzlich

einen Nichtangriffspakt mit Sowjetrussland, um im Falle eines Krieges den Rücken frei zu haben. Der Vertrag sah auch vor, dass Polen zwischen Deutschland und Russland

aufgeteilt werden sollte. Am 1. September 1939 marschierten deutsche Truppen in Polen ein. Daraufhin erklärten England und Frankreich Deutschland den Krieg.

8. Der deutsche Widerstand gegen Hitler


Im Verlauf des Krieges wurde das deutsche Volk von den Nationalsozialisten immer mehr unterdrückt. Wer eine negative Bemerkung über Hitler machte oder ausländische

Radionachrichten abhörte, konnte zu Gefängnis, KZ oder zum Tode verurteilt werden. Trotzdem versuchten die meisten Deutschen ,,durchzuhalten” und nicht nachzudenken.

Aber der Widerstand gegen Hitler wuchs.

Schon seit der Zeit vor dem Krieg bestand eine weitverbreitete kirchliche Opposition beider Konfessionen gegen Hitler. In Predigten und Hirtenbriefen wurde gegen Lüge, Terror

und Missachtung der Menschenrechte protestiert. Es bildeten sich auch zivile und militärische Widerstandsgruppen, die versuchten, Hitler zu beseitigen, den Krieg zu beenden

und Recht und Freiheit in Deutschland wiederherzustellen.

In der Münchner Universität verteilten die Geschwister Scholl zusammen mit gleichgesinnten Studenten ihre ,,Flugblätter der Weißen Rose”, in denen sie die deutsche Jugend

zum Kampf gegen Hitlers Gewaltherrschaft aufriefen. Sie wurden entdeckt, verurteilt und hingerichtet.

Auch in der Wehrmacht entstand eine Widerstandsgruppe, zu der Beamte, Gewerkschaftsführer und Politiker stießen. Einer der Führer der Verschwörung war der Offizier Graf

von Stauffenberg. Am 20. Juli 1944 brachte er bei einer Besprechung in Hitlers Hauptquartier eine Sprengladung (Bombe) zur Explosion und versuchte durch einen Staatsstreich

in Berlin die nationalsozialistische Regierung zu stürzen. Aber Hitler wurde bei dem Attentat nur leicht verletzt, und Anhänger Hitlers vereitelten den Staatsstreich. Stauffenberg

und die anderen Verschwörer wurden festgenommen und hingerichtet.

Gleichschaltung des Volkes : Schulbrief der NSDAP


,,Adolf Hitler! Dir sind wir allein verbunden! Wir wollen in dieser Stunde das Gelöbnis erneuern : Wir glauben auf dieser Erde allein an Adolf Hitler. Wir glauben, dass der
Nationalsozialismus der allein seligmachende Glaube für unser Volk ist. Wir glauben, dass es einen Herrgott im Himmel gibt, der uns geschaffen hat, der uns führt, der uns lenkt
und der uns sichtbarlich segnet. Und wir glauben, dass dieser Herrgott uns Adolf Hitler gesandt hat, damit Deutschland für alle Zeiten ein Fundament werde.”
9. Der Weg in den Krieg
1. Die Achse Berlin-Rom
In Deutschland, Italien und Japan waren in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts Männer an der Regierung, die die Macht und den politischen Einfluss ihrer Länder um jeden

Preis ausdehnen wollten.

Hitler und Mussolini, die Diktatoren Deutschlands und Italiens, die ähnliche Interessen hatten, verbündeten sich und unterstützten sich gegenseitig. Man sprach von der Achse

Berlin-Rom. Im Jahre 1936 schloss Hitler mit Japan einen Pakt gegen den Kommunismus, dem dann auch Italien beitrat.

2. Aufrüstung
Hitler versuchte zunächst, Deutschland von den Lasten des Versailler Vertrages zu befreien. Er missachtete die Bedingungen des Vertrages, besetzte das entmilitarisierte

Rheinland, führte die allgemeine Wehrpflicht ein, schuf eine deutsche Luftwaffe und begann so mit der Aufrüstung Deutschlands. England und Frankreich protestierten zwar,

verzichteten aber auf militärische Gegenmaßnahmen.

3. Hitlers Ziele
Dann begann Hitler seine Ziele zu verwirklichen. Er wollte Deutschland zum mächtigsten Land in Europa machen und alle Deutschen in einem Großdeutschen Reich

vereinen. Im Osten Europas wollte er auf Kosten der Polen und Russen, die er für minderwertige Völker hielt, für das deutsche Volk neuen Lebensraum erobern.

Hitler sprach zwar immer von Frieden. Er war aber entschlossen, auch Gewalt anzuwenden, um seine Ziele zu erreichen.

4. Territoriale Expansion
Zunächst verwirklichte Hitler seine Idee vom Großdeutschen Reich. Er ließ seine Truppen in Österreich und das von Deutschen bewohnte Sudetenland einmarschieren, ohne dass

es zum Krieg kam. Die Mehrheit der Österreicher und Sudetendeutschen empfing die deutschen Soldaten mit Jubel.

Als Hitler aber auch Böhmen und Mähren besetzen ließ, erkannte die Welt, dass er auch länder, in denen keine Deutschen Wohnten, mit Gewalt unterwarf.

Als nächstes wollte Hitler Polen angreifen. Da erklärten England und Frankreich, dass sie in diesem Fall militärisch eingreifen würden.

5. Pakt mit der Sowjetunion

Obwohl Hitler den Kommunismus zum Staatsfeind Nr.1 erklärt hatte, schloss er im August 1939 plötzlich zur allgemeinen Überraschung einen Nichtangriffspakt mit

Sowjetrussland ab, um in Falle eines Krieges mit den Westmächten den Rücken frei zu haben. In einem geheimen Zusatzprotokoll wurden die Interessen der beiden Staaten in

Osteuropa abgegrenzt und Polen zwischen Deutschland und der Sowjetunion aufgeteilt. Hitler war bereits fast entschlossen, Polen zu überfallen.

6. Stand der Rüstung


Deutschland hatte 5 Millionen Soldaten unter Waffen, eine moderne Luftwaffe und starke Panzereinheiten. Die deutsche Kriegsmarine dagegen war der englischen und

französischen hoffnungslos unterlegen. Auch die Vorräte an Rohstoffen und Ausrüstungsgegenständen waren nicht ausreichend. Deutschland musste versuchen den Krieg schnell

zu gewinnen, oder es würde ihn verlieren.


10. Die Feldzüge 1939 / 1940
1. Der Feld zug in Polen
Unter dem Vorwand, dass die in Polen lebenden Deutschen diskriminiert und misshandelt würden, ließ Hitler am 1. September 1939 Truppen in Polen einmarschieren. Die

Westmächte erklärten daraufhin Deutschland am 3. September 1939 den Krieg. Die deutsche Wehrmacht besiegte die kleine schlecht ausgerüstete polnische Armee in 4 Wochen.

2. Die Besetzung Dänemarks und Norwegens


An der deutsch-französischen Front herrschte zunächst Ruhe. Die Westmächte glaubten für einen Angriff nicht stark genug zu sein. Im April 1940 beschloss England, Norwegen

zu besetzen, um Deutschland die Zufuhr von Eisenerz aus Schweden abzuschneiden, die über den norwegischen Hafen Narvik erfolgte. Aber die Deutschen kamen den Briten um

wenige Stunden zuvor und besetzten überraschend Dänemark und Norwegen.

3. Der Feldzug in Frankreich


Im Mai 1940 begann Hitler den Krieg im Westen. Er überfiel die neutralen Länder Belgien, Holland und Luxemburg, weil es leichter war, von Norden her nach Frankreich

einzudringen. In wenigen Tagen stießen die deutschen Panzerverbände bis zur Kanalküste vor. Die in Frankreich stehende britische Armee musste sich zurückziehen und konnte

im letzten Moment über den Kanal evakuiert werden. Sie musste ihre gesamte Ausrüstung zurücklassen.

Die deutschen Truppen eroberten die nord- und westfranzösische Küste, Paris konnte kampflos besetzt werden. Die französische Armee erlitt schwere Niederlagen und musste

sich nach 6 Wochen ergeben. Der Norden und Westen Frankreichs wurden deutsches Besatzungsgebiet. Nur der Süden blieb unbesetzt. Hier bildete Marshall Petain eine

Regierung (mit Sitz in Vichy), die mit den Deutschen zusammenarbeitete.

Beantworte folgende Fragen !


1. Welchen Plan hatte England im April 1940?
2. Warum besetzten deutsche Truppen Dänemark und Nordwegen ?
3. Warum überfiel Hitler die neutralen Länder Belgien und Holland ?
4. Was geschah mit dem besiegten Frankreich ?
11. Kampf gegen England

1. Die Luftschlacht um England


Hitlers Truppen standen jetzt am Atlantik, England war der einzige Gegner. Dort war Winston Churchill Premierminister geworden. Er dachte nicht daran, mit Hitler Frieden zu
schließen, sondern rief das britische Volk zum Durchhalten auf und organisierte die Verteidigung des Landes.

,,Ich habe nichts zu bieten als Blut, Mühsal, Tränen und Schweiß”

Ein deutscher Angriff auf England konnte nur Erfolg haben, wenn Deutschland die Luftherrschaft über England errang. Hitler befahl, die Luftangriffe auf England zu verstärken
und die englische Luftwaffe niederzukämpfen. In der Luftschlacht um England im Sommer und Herbst 1940 blieb aber die englische Luftwaffe siegreich, und Deutschland verlor
die Hälfte aller Flugzeuge.
Hitler musste seinen Plan, in England zu landen, verschieben und schließlich ganz aufgeben. Der Ausgang der Luftschlacht um England war die erste große Niederlage Hitlers.
2. Eroberungen auf dem Balkan und in Nordafrika
Italien war kurz vor der Kapitulation Frankreichs auf der Seite Deutschlands in den Krieg eingetreten. Mussolini hoffte Gebiete im Mittelmeerraum und in Afrika erobern zu

können. Er wurde aber von den Engländern in Griechenland und Nordafrika geschlagen.

Da griff Hitler Griechenland und Jugoslawien an und besiegte die beiden Länder in wenigen Wochen. In der Slowakei und den übrigen Balkanstaaten (Ungarn, Rumänien und

Bulgarien) hatte Hitler bereits dafür gesorgt, dass deutschfreundliche Regierungen an der Macht waren. In diesen Ländern, die als Verbündete galten, waren auch deutsche

Truppen stationiert.

Unter General Rommel wurde ein deutsches Afrikakorps nach Nordafrika (Libyen) geschickt, das die dort stehenden britischen Truppen vorübergehend nach Ägypten

zurückdrängte.

Aufgabe:
I. Wie heißt das Gegenteil ?
1. den Krieg erklären Frieden .......................................................

2. einen Plan fassen ....................................................................


3. ein Land angreifen ....................................................................

4. ................................................................ sich zurückziehen

5. ................................................................ die Luftherrschaft verlieren

6. ................................................................ geschlagen werden

7. einen Sieg erringen eine N..........................................................

12. Der Angriff auf die Sowjetunion

Hitler hatte seine Absicht, Lebensraum im Osten zu erobern, niemals aufgegeben. Als er England nicht erobern konnte, brach er den Pakt mit Stalin und überfiel im Juni 1941 die
Sowjetunion. Er rechtfertigte den Überfall damit, dass er einem russischen Angriff auf Deutschland zuvorgekommen sei.
Es war zunächst wieder ein ,,Blitzkrieg”. In großen Kesselschlachten machten die Deutschen Millionen von Gefangenen und erbeuteten mehr Panzer, als die deutsche Wehrmacht
besaß. Finnland beteiligte sich als Verbündeter ebenfalls an den Kampf. Die deutschen Truppen stießen weit nach Russland vor und standen im Oktober 1941 kurz vor Leningrad
und Moskau.
Da begann ein außerordentlich früher und kalter Winter, auf den die deutschen Soldaten nicht vorbereitet waren. Sie hatten keine Winterkleidung und keine Frostschutzmittel für
die Maschinen, der Nachschub aus der Heimat brach zusammen. Viele Soldaten hatten Erfrierungen, die Fahrzeuge blieben im Schnee stecken, die Motoren der Panzer versagten.
Die Russen aber sammelten ihre Kräfte und begannen mit Gegenangriffen.
13. Hitlers Herrschaft über Europa
1. Ausbeutung, Unterdrückung, Rassenwahn
Der deutsch Vormarsch im Osten war zum Stehen gekommen, aber Europa war fas ganz in der Gewalt Hitlers. Die besiegten ,,rassisch minderwertigen” Völker sollten nun dem
deutschen ,,Herrenvolk” als ,,Hilfsvölker” dienen. Industrie und Landwirtschaft der besetzten Länder mussten für die deutsche Kriegswirtschaft arbeiten, und mehrere Millionen
Menschen wurden zur Zwangsarbeit nach Deutschland gebracht.
Um die deutsche Herrschaft auch für die Zukunft zu sichern, wurde in Polen die gesamte Führungsschicht durch Massenhinrichtungen vernichtet. Ohne dass die Deutschen und
die Welt viel davon erfuhren, ließ Hitler in Osteuropa nun auch die ,,Endlösung der Judenfrage” durchführen. Die Juden aus Deutschland und den von Hitler beherrschten Ländern
wurden nach Polen deportiert und dort in Vernichtungslagern, wie Auschwitz und Treblinka, getötet.
2. Der europäische Widerstand
Die unterdrückten Völker reagierten mit Hass und Empörung. In den besetzten Gebieten, vor allem in Frankreich, Polen, Russland und auf dem Balkan, bildeten sich
Widerstandsgruppen gegen die deutsche Besatzung.
Von England und Nordafrika aus organisierte Charles de Gaulle die französische Widerstandsbewegung, die dann 1944 die allierten Truppen unterstützten, die in Frankreich
landeten. In Jugoslawien übernahm Tito die Führung der Partisanengruppen, die den Deutschen schwere Verluste zufügten.
14. Der Krieg in Ostasien
1. Pearl Harbor
Die USA hatten sich zunächst neutral verhalten. Als aber Hitler in Europa seine Macht ausdehnte, begannen sie England und die Sowjetunion mit Kriegsmaterial zu versorgen.

Im Jahre 1941 kam es zu Spannungen zwischen Japan und den USA, weil Japan seine Macht in Ostasien ausweiten wollte. Im Dezember 1941 überfiel ein starker japanischer

Flottenverband die amerikanische Pazifikflotte im Kriegshafen von Pearl Harbor (Hawai), und japanische Trägerflugzeuge versenkten mehr als die Hälfte der amerikanischen

Schlachtschiffe oder beschädigten sie schwer. Daraufhin erklärten die USA und England Japan den Krieg.

Hitler hoffte, dass seine Feinde durch den Krieg in Ostasien geschwächt würden und erklärte den USA den Krieg. Damit war der europäische Krieg zu einem Weltkrieg geworden.

2. Japanische Erfolge
Da die amerikanische Flotte geschwächt war, beherrschten die Japaner zunächst den pazifischen Kriegsschauplatz. Innerhalb weniger Monate eroberten sie große Gebiete auf dem

ostasiatischen Festland (ein Drittel Chinas, Burma, Indochina und Korea) sowie zahlreiche Inseln (die Philippinen, Sumatra, Borneo und Java).

Diese Gebiete waren zum Teil europäische Kolonien, und Japan trat zunächst - ähnlich wie Hitler in Europa - als Befreier und Verkünder einer neuen Ordnung auf.

Die besetzten Gebiete wurden aber rücksichtslos ausgebeutet und die Menschen brutal behandelt, so dass diese Völker bald erkannten, dass sie nur seine Herrschaft gegen eine

andere eingetauscht hatten.

15. Die militärische Wende


1. Kapitulation in Nordafrika
Im Jahre 1942 erzielte die deutsche Wehrmacht in Nordafrika noch einmal Erfolge. Rommels Einheiten stießen bis kurz vor Alexandria vor. Dann landeten starke englische und

amerikanische Streitkräfte und begannen eine Gegenoffensive. Die deutschen und italienischen Truppen wurden nach Tunis zurückgedrängt und mussten dort im Mai 1943

kapitulieren.

2. Stalingrad
Im Sommer 1942 begann in Russland eine neue deutsche Offensive in Richtung auf die untere Wolga und das Ölgebiet von Baku. Deutsche Truppen drangen bis zur wichtigen

Hafen- und Industriestadt Stalingrad (heute Wolgograd) vor und eroberten die westlichen und nördlichen Stadtteile. Dann kam der Angriff zum Stehen.
Im November traten die Russen zum Gegenangriff an und schlossen die deutsche 6. Armee in der Stadt ein. Nach schweren Kämpfen mussten sich die Überlebenden, etwa 90.000

Mann, im Januar 1943 ergeben. 160.000 waren gefallen. Deutschland hatte damit seine bisher schwerste Niederlage erlitten. In der zweiten Hälfte des Jahres 1943 ging die Rote

Armee an der gesamten Ostfront zum Gegenangriff über.

3. Der Zusammenbruch des U-Boot-Krieges


Auch im U-Boot-Krieg waren die Deutschen 1942 noch einmal erfolgreich. Die Schiffe der Engländer und Amerikaner, die Kriegsmaterial und andere Waren transportierten,

wurden von Kriegsschiffen begleitet, die sie vor deutschen Angriffen schützen sollten. Trotzdem gelang es deutschen U-Booten, eine große Zahl von feindlichen Schiffen zu

versenken.

Aber dann verstärkten die Allierten ihre Abwehr außerordentlich (durch Einsatz von Flugzeugen mit Radar), so dass die deutsche Kriegsmarine sehr viele U-Boote verlor und die

Angriffe einstellen musste.

16. ,,Totale” Kriegsführung


1. Nachlassende Kampfkraft, ungenügende Rüstung
Im Winter 1942 / 43 war somit im Krieg in Europa die Wende eingetreten. Die besetzten Gebiete waren außerordentlich groß, die deutsche Wehrmacht stand an zu vielen Fronten

in hartem Einsatz, ihre Kampfkraft wurde geringer. Auch machte sich der Mangel an Kriegsmaterial und Rohstoffen bemerkbar. Die deutsche Rüstungsproduktion war zwar

gesteigert worden, sie war aber viel geringer als die der Gegner. Die Vereinigten Staaten allein produzierten mehr Kriegsmaterial als alle kriegsführenden Staaten zusammen.

2. Die allierten Bombenangriffe

Da die deutsche Luftwaffe in Russland und auf dem Balkan benötigt wurde, verlor sie im Westen überall die Luftüberlegenheit. Die britische und die amerikanische Luftwaffe,
die der deutschen jetzt weit überlegen waren, versuchten durch Bombenangriffe auf Industrieanlagen und Städte die deutsche Rüstungsindustrie zu zer-schlagen und den
Widerstandswillen der deutschen Bevölkerung zu brechen. Die deutsche Luftabwehr war machtlos, viele deutsche Städte wurden zerstört und die Zivilbevölkerung erlitt hohe
Verluste.
Zwar wurden von Deutschland aus noch Fernraketen (V1 und V2) nach England geschossen, um die englische Bevölkerung kriegsmüde zu machen; aber Deutschland war schon
zu sehr geschwächt und konnte nur eine begrenzte Zahl davon herstellen.
3. Der totale Krieg
Statt den aussichtslosen Krieg zu beenden, befahl Hitler - ein kranker und in seinen Wahnideen befangener Mensch - dass bis zuletzt gekämpft werden müsse. Er verursachte so
den Tod von weiteren Millionen von Menschen.
Angesichts der militärische Mißerfolge an allen Fronten versuchte Propagandaminister Goebbels den Widerstandswillen des deutschen Volkes zu stärken. Im Februar 1943
verkündete er in Berlin vor einer aufgeputschten, begeisterten Menge den ,,totalen Krieg”. Das bedeutete, dass das deutsche Volk nun noch größere Opfer bringen musste. Frauen
wurden für die Rüstungsindustrie dienstverpflichtet, Schüler des 11. Schuljahres mussten als Luftwaffenhelfer Flakbatterien bedienen.
17. Rückzug auf Deutschland
1. Die Landung der Allierten in Italien und die Invasion
Im Juli 1943 landeten die Allierten auf Sizilien. Fast gleichzeitig wurde Mussolini gestürzt. Die neue italienische Regierung trat auf die Seite der Allierten und erklärte

Deutschland den Krieg.

Die Sowjetunion, die im Osten die Hauptlast des Krieges trug, forderte wieder die Eröffnung einer zweiten Front im Westen. Im Juni 1944 begann die Invasion der Alliierten. Mit

einer riesigen Übermacht landeten sie in der Normandie in Frankreich und drängten die deutschen Verbände nach Süden zurück.

Die Lage war für Deutschland hoffnungslos; denn auch im Osten war die Rote Armee von Finnland bis zum Schwarzen Meer auf dem Vormarsch.

2. Das Attentat gegen Hitler


Da versuchte eine deutsche Widerstandsgruppe, der auch hohe deutsche Offiziere angehörten, am 20. Juli 1944 Hitler durch ein Attentat zu beseitigen, um den sinnlosen Krieg zu
beenden. Aber der Anschlag misslang, und die Verschwörer wurden hingerichtet.
3. Einbruch der Roten Armee im Osten
Der Krieg ging nun seinem Ende entgegen. Finnland, Rumänien, Ungarn und Bulgarien wurden zum Waffenstillstand gezwungen. Die deutschen Truppen mußten Griechenland

und Jugoslawien räumen. Im Januar 1945 überschritt die Rote Armee die Reichsgrenze im Osten.

Die Sowjetsoldaten nahmen oft grausame Rache an den Deutschen für das Leid, das die Russen und Polen durch das nationalsozialistische Deutschland erlitten hatten. Die

deutsche Bevölkerung versuchte vor der Roten Armee zu fliehen. Die Straßen waren von Flüchtlingen und zurückgehenden Truppen verstopft, viele Flüchtlinge starben vor Kälte,

Hunger und Erschöpfung oder wurden getötet.

4. Der Volkssturm
In dieser aussichtslosen Lage befahl Hitler die Bildung des ,,Volkssturms”. Sechzehnjährige Jungen und alte und kranke Männer, schlecht ausgerüstet und ungenügend

ausgebildet, sollten helfen, deutschen Boden gegen die feindlichen Armeen zu verteidigen. Die deutsche Propaganda sprach immer wieder von Wunderwaffen, mit deren Hilfe

Deutschland den Krieg doch noch gewinnen würde. Aber nur noch wenige glaubten daran.

18. Das Ende des Krieges


1. Die bedingungslose Kapitulation Deutschlands
Im März 1945 überschritten die Allierten den Rhein, im April trafen sie an der Elbe mit den von Osten vordringenden Sowjetsoldaten zusammen. Berlin wurde von der Roten

Armee eingeschlossen. Im Bunker der Reichskanzlei begingen Hitler und sein Propagandaminister Goebbels Selbstmord.

Auf Hitlers Befehl bildete Großadmiral Dönitz eine neue Reichsregierung, die am 7. 5. 1945 die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht unterzeichnete.

2. Das Kriegsende in Ostasien

In Ostasien dauerte der Krieg vier Monate länger als in Europa. Dort hatten die amerikanischen Streitkräfte, die die besseren Waffen und eine moderne Ausrüstung hatten, die
japanischen Truppen auf ihr Mutterland zurückgedrängt.
Um den Krieg abzukürzen, entschloss sich der amerikanische Präsident Truman, die gerade entwickelte Atombombe gegen Japan einzusetzen. Am 6. und 9. August fielen die
Bomben auf Hirishia und Nagasaki und töteten Hunderttausende von Menschen. Aber erst als die Sowjetunion im August 1945 Japan den Krieg erklärte, waren die Japaner zur
bedingungslosen Kapitulation bereit.
19. Die Folgen des Krieges
1. Menschenopfer
Der 2. Weltkrieg verursachte unvorstellbare Zerstörungen und Verluste in Europa und Ostasien. Von 110 Millionen Soldaten fielen 27 Millionen, 25 Millionen Zivilisten starben,

darunter fast 6 Millionen Opfer des nationalsozialistischen Rassenwahns. Die Sowjetunion allein verlor 20 Millionen Menschen, Deutschland 4,8 Millionen und weitere 2,5

Millionen durch Flucht und Vertreibung, Polen 5,8 Millionen.

2. Machtverschiebung und Teilung Deutschlands


Die Sowjetunion und die USA wurden die beherrschenden Weltmächte. Osteuropa kam unter kommunistische Herrschaft. Deutschland verlor im Osten 25% des Reichsgebietes

von 1937; zwölf Millionen Deutsche, die in Ost- und Mitteleuropa wohnten, wurden aus ihrer Heimat vertrieben. Das restliche Deutschland wurde in 2 Telie geteilt, von denen

einer dem westlichen und einer dem östlichen Paktsystem angehörten.

3. Der Nürnberger Prozess


Hitler, Goebbels und Himmler hatten Selbstmord begangen. Eine Anzahl weiterer führender Nationalsozialisten wurde von den Allierten gefangengenommen und in Nürnberg vor

ein internationales Militärgericht gestellt. Die Anklage bestand aus drei Teilen: Verbrechen gegen den Frieden, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Von

den 24 Angeklagten wurden 12 zu Tode und andere zu langjährigen Freiheitsstrafen verurteilt, drei wurden fregesprochen.

An den Hauptprozess schloss sich eine Reihe von anderen Prozessen an. In den Jahren danach wurden immer wieder Beteiligte an Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die

Menschlichkeit entdeckt und verurteilt.


Zusammenhänge

1. Weltkrieg

Versailler Vertrag

1. Schulden Inflation Wirtschaftliche Not:

2. Warenlieferungen ans Ausland


Geldentwertung
● Arbeitslosigkeit
3. Mangel an Waren

4. ● Verlust der Ersparnisse


Preissteigerungen

● Hunger

Stärkung der radikalen Parteien

Das könnte Ihnen auch gefallen