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Das Krisenjahr 1923
Die noch junge Weimarer Republik kämpfte im Krisenjahr 1923 um ihre
Existenz. Durch die Unterzeichnung des Versailler Vertrags war das
Deutsche Reich dazu verpflichtet, hohe Reparationszahlungen an die
Siegermächte zu leisten. Dies führte zu einer immer schwierigeren
Wirtschaftslage. Durch Maßnahmen der Regierung verlor das Geld
innerhalb kürzester Zeit massiv an Wert. Parallel dazu ereigneten sich
Putschversuche. Die allgemeine Unzufriedenheit der Bevölkerung wuchs.
Die Ruhrbesetzung
Der Ausgangspunkt der Krise war, dass die Deutschen nach dem Ende des
Ersten Weltkrieges nicht über ausreichend Geld verfügten, um die hohe
Schuldenlast decken zu können. Aus diesem Grund verlangten die Sieger
Zahlungen in Form von Sachleistungen (z. B. Kohle, Stahl u. Holz).
Allerdings gelang es dem Deutschen Reich 1922 nicht, die geforderte
Menge aufzubringen. Darüber hinaus wurde von den Alliierten festgestellt,
dass absichtlich Lieferungen zurückgehalten wurden.
Da es sich aus der Sicht der Siegermächte um einen Verstoß gegen den
Versailler Vertrag handelte, ließ der französische Ministerpräsident
Soldaten in das Ruhrgebiet einmarschieren, um den Zugriff auf die Kohle-
vorkommen zu sichern. Daraufhin traten die dort
ansässigen Arbeiter in einen passiven Widerstand.
Sie weigerten sich, ihre Arbeit fortzusetzen und
streikten. Da die Produktion still gelegt wurde, gab
es nun keine weiteren Einnahmen mehr.
Der Wertverlust des Geldes (Inflation)
Diese Umstände sorgten dafür, dass die deutsche Wirtschaft nachhaltig
geschwächt wurde. Problematisch war, dass die Löhne der Arbeiter
weiterhin bezahlt werden mussten. Aufgrund der schlechten finanziellen
Lage und der hohen Kriegsschulden ging die Regierung dazu über, einfach
mehr Geld drucken zu lassen.
Durch diese Maßnahme verlor das Geld immer mehr an Wert. Es kam zu
einer sogenannten „Hyperinflation“. Die meisten Produkte wurden inner-
halb kürzester Zeit immer teurer. Beispielsweise kostete im Jahr 1923 ein
Brot 201 Milliarden Mark. Das war vor der Krise noch sehr viel Geld. Im
Deutschen Reich breitete sich eine Hungersnot aus. Da sehr viele Menschen
am Existenzminimum lebten, kam es vermehrt zu Demonstrationen.
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Weitere Folgen der Inflation
Die massive Geldentwertung riss einen Großteil der Bevölkerung in den
finanziellen Ruin. Ersparnisse oder Rücklagen, die für die Altersvorsorge
vorgesehen waren, fielen auf einmal weg, wodurch viele Menschen
verarmten. Das führte dazu, dass sie das Vertrauen in die Regierung
verloren hatten. Sie waren enttäuscht und wandten sich vermehrt
radikalen Parteien zu, die sich politisch gegen die Weimarer Republik
positionierten.
Als Gewinner gingen diejenigen aus der Krise hervor, die Schulden hatten.
Diese konnten durch die Inflation schnell beglichen werden, da auch die
Löhne in Millionenhöhe gestiegen waren.
Der Hitlerputsch
Adolf Hitler, Mitglied der „Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei“
(NSDAP), nutzte die angespannte und instabile Lage des Deutschen Reichs
aus und sah seine Chance, die Regierung zu stürzen und die Macht durch
einen Putsch an sich zu reißen. Mit seiner rechten Partei verfolgte er das
Ziel, die Weimarer Republik abzuschaffen.
Der „Hitlerputsch" war schlecht vorbereitet: Am 9.
November 1923 verkündete Hitler in München den
„Marsch auf Berlin“. Die Regierung erklärte er
zusammen mit General Erich Ludendorff für abgesetzt.
Kurze Zeit später wurde der Putschversuch von der
Polizei gestoppt. Bei dem Einsatz wurden sogar einige
Teilnehmer erschossen.
Adolf Hitler wurde anschließend zu fünf Jahren Haft
verurteilt, was ein mildes Urteil war. Bereits nach nur
neun Monaten wurde er auf Bewährung wieder
entlassen. Hitler und Ludendorff galten bei ihren
Unterstützern fortan als „Helden der Freiheit“ im Kampf
gegen die damals noch junge Weimarer Republik.
Aufgaben
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2. Erläutere, warum die Regierung dazu überging, neues Geld drucken
zu lassen.
In einem Staat ist mehr Geld vorhanden, als es Waren und Güter gibt.
Die Preise steigen und das Geld verliert an Wert.
Die Preise sinken und das Geld verliert an Wert.
4. Stelle dir Folgendes vor: Du bist ein Familienvater, lebst in Deutsch-
land und wirst im Jahr 1923 von einem Zeitungsredakteur interviewt.
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5. Beschreibe, wie man aus der Krise 1923 als „Gewinner“ hervorgehen
konnte.
7. Nenne die Partei, in der Adolf Hitler im Jahr 1923 Mitglied war.
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Lösungen
In einem Staat ist mehr Geld vorhanden, als es Waren und Güter gibt.
Die Preise steigen und das Geld verliert an Wert.
Die Preise sinken und das Geld verliert an Wert.
4. Stelle dir Folgendes vor: Du bist ein Familienvater, lebst in Deutsch-
land und wirst im Jahr 1923 von einem Zeitungsredakteur interviewt.
individuelle Lösung
5. Beschreibe, wie man aus der Krise 1923 als „Gewinner“ hervorgehen
konnte.
Als Gewinner gingen diejenigen aus der Krise hervor, die Schulden
hatten. Diese konnten durch die Inflation schnell beglichen werden, da
auch die Löhne in Millionenhöhe gestiegen waren.
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6. Fülle den Lückentext aus.
7. Nenne die Partei, in der Adolf Hitler im Jahr 1923 Mitglied war.
Adolf Hitler war Mitglied in der „Nationalsozialistischen Deutschen
Arbeiterpartei“ (NSDAP).
8. Erkläre, was Adolf Hitler am 9. November 1923 vorhatte. Gehe auch
auf die Folgen seines gescheiterten Vorhabens ein.
Adolf Hitler wollte am 9. November 1923 die Regierung zu stürzen und
die Macht durch einen Putsch an sich zu reißen. Er verkündete in
München den „Marsch auf Berlin“ und erklärte zusammen mit General
Erich Ludendorff die Regierung für abgesetzt.
Der Putschversuch scheiterte. Einige Teilnehmer wurden erschossen.
Adolf Hitler wurde anschließend zu fünf Jahren Haft verurteilt. Nach
nur neun Monaten wurde er auf Bewährung wieder entlassen. Er und
Ludendorff galten bei ihren Unterstützern als „Helden der Freiheit“ im
Kampf gegen die damals noch junge Weimarer Republik.
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