Zeitleiste

Deutsche Geschichte: 1914 –1990

28.07.1914 Der Erste Weltkrieg

– Auslöser: Attentat in Sarajevo (28.06.)
– 28.07. Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien
– 01.08. Kriegserklärung des DR an Russland
– 03.08. Kriegserklärung des DR an Frankreich
– 05.08. Kriegserklärung Großbritanniens an das DR
nach Einmarsch des DR in Belgien

1. Weltkrieg
1871–1918: Deutsches Kaiserreich

1914 1915 1916 1917 1918

01.02.1917 U-Boot-Krieg
Auf die britische Seeblockade antwortet das
DR seit 1915 mit U-Boot-Angriffen. Als bei
der Versenkung eines britischen Passagier-
07.11.1917
dampfers 139 Amerikaner# sterben, Oktoberrevolution in Russland
protestieren die USA. Nach zeitweiliger
In St. Petersburg besetzen aufständische Soldaten am
Begrenzung erklärt das DR 1917 erneut
25.10. (nach russischem Kalender) strategische Punkte.
den uneingeschränkten U-Boot-Krieg, was
Die bestehende Regierung wird abgesetzt und durch
zum Kriegseintritt der USA führt.
einen Rat der Volkskommissare unter Führung von Lenin
ersetzt. Es folgt ein blutiger Bürgerkrieg, den die Bolsche-
wiki mit Hilfe ihrer Streitmacht (Rote Armee) gewinnen.
 10.01.1920 Versailler Vertrag
Der 1. WK ist offiziell beendet. Der Versailler Vertrag tritt in Kraft.
Dem DR und seinen Verbündeten wird die alleinige Kriegsschuld
zugesprochen; das DR muss Gebiete abtreten und Reparations-
zahlungen leisten. Zudem sieht der Vertrag zur Sicherung des
Weltfriedens die Gründung des Völkerbundes vor.

1923 Hyperinflation
14.08.1919 Da die Regierung immer mehr Geld drucken lässt, verliert die
Weimarer Verfassung Reichsmark zunehmend an Wert. Die Preise steigen ins Uferlose
und die Versorgung der Bevölkerung verschlechtert sich stetig.
In Weimar beschließt die Ver-
fassunggebende Nationalver- Am 01.11. kostet in Kassel ein Brot 192.000.000.000 Mark.
sammlung die erste praktizierte Durch die Einführung der Deutschen Rentenmark am 15.11.
demokratische Verfassung. kann die Inflation gestoppt werden.
Diese tritt am 14.08. in Kraft.
Bereits am 11.02. war Friedrich
Ebert zum Reichspräsidenten
gewählt worden; die Parteien
SPD, DDP und Zentrum bilden
die „Weimarer Koalition“.

1919 1920 1921 1922 1923 1924

09.11.1923 Hitler-Putsch
Gemeinsam mit Erich Ludendorff erklärt
Adolf Hitler in München die „Nationale
Revolution“ und will einen Marsch nach
Berlin organisieren. Der Aufstand wird von
der Landespolizei schnell niedergeschlagen.
Hitler wird später festgenommen und zu
einer Haftstrafe verurteilt, jedoch nach
9 Monaten wegen „guter Führung“ entlassen.

09.11.1918 Ausrufung der Republik in Deutschland

Reichskanzler Prinz Max von Baden gibt eigenmächtig den Thronverzicht des Kaisers
bekannt. Philipp Scheidemann (SPD) ruft um 14 Uhr vom Reichstag hinab die demokratische
Republik aus. Karl Liebknecht (später KPD) verkündet wenig später vom Berliner Stadtschloss
aus die „Sozialistische Republik“. Wilhelm II. dankt offiziell am 28.11.1918 ab.
 26.04.1925
Neuer Reichspräsident
Paul von Hindenburg wird nach dem
Tod Friedrich Eberts per Direktwahl
im zweiten Wahlgang zum Reichs-
präsidenten gewählt. 1932 gelingt
ihm (gegen Adolf Hitler) die Wieder-
wahl. Er ist Monarchist und war im
1. WK Chef der Obersten Heeres-
leitung. Er vertritt die „Dolchstoß-
legende“, nach der die „Heimat der
kämpfenden Front in den Rücken
gefallen“ sei.
16.07.1927
Geld für Arbeitslose
Die Arbeitslosenversicherung wird als vierter
Zweig des Sozialversicherungssystems
eingeführt. Bereits zuvor waren durch
Reichskanzler Bismarck die Krankenver-
sicherung (1883), die Unfallversicherung
(1884) und die Rentenversicherung (1889)
eingeführt worden.
30.03.1930
Präsidialkabinett
Heinrich Brüning wird neuer Reichskanzler
und bildet das erste Präsidialkabinett,
welches sich nicht auf eine parlamenta-
rische Mehrheit im Reichstag stützt,
sondern mit Hilfe von Notverordnungen am
Parlament vorbei regiert. Es folgen bis 1933
die Präsidialkabinette Franz von Papen
(1932) und Kurt von Schleicher (1932 / 33).

25.10.1929 Schwarzer Freitag

An der New Yorker Börse kommt es über
mehrere Tage zu massiven Kurseinbrüchen,
die die Weltwirtschaftskrise auslösen.
Deutschland ist von der Krise besonders
hart betroffen, weil ausländische Kredite ab-
gezogen werden. In der Folge verlieren bis
1932 über 6 Mio. Menschen ihre Arbeit.

Weimarer Republik

1925 1926 1927 1928 1929 1930

01.12.1925
Verträge von Locarno 10.01.1927 Metropolis
Uraufführung des Science-Fiction-Stummfilms
Mit dem Sicherheitsabkommen von Locarno
Metropolis des Regisseurs Fritz Lang,, der heute
normalisieren sich die Beziehungen zwischen
zu den bedeutendsten expressionistischen Werken
Deutschland und den alliierten Staaten.
der Filmgeschichte gehört. Bei Kritikern# und
Auf eine eigenmächtige Änderung der Grenzen
Publikum fiel er jedoch durch. Zunehmend werden
wird daher verzichtet. Deutschland wird ein
in den Kinos Tonfilme gezeigt. Bereits 1895 war
Jahr später in den bereits 1920 gegründeten
das erste Berliner Kino eröffnet worden.
Völkerbund aufgenommen, der die Sicherung
des Friedens zur Aufgabe hat.

1925 Bauhaus in Dessau

1919 wird in Weimar das Staatliche Bauhaus als bedeutende Bildungseinrichtung für Architektur,
Kunst und Design durch Walter Gropius gegründet. 1925 erfolgt der Umzug nach Dessau.
 Klebefläche
30.01.1933 Machtübernahme der
Nationalsozialisten
Adolf Hitler wird durch Reichspräsident Hindenburg zum
Reichskanzler ernannt. Am Abend feiern die National-
sozialisten# ihren Erfolg mit einem Fackelzug durch
das Brandenburger Tor. Seit 1932 war
die NSDAP stärkste Kraft im Reichs-
tag. Als Hindenburg 1934 stirbt,
übernimmt Hitler beide Ämter
als „Führer und Reichskanzler“.

1931 1932 1933 1934 1935

23.03.1933 Ermächtigungsgesetz
Der Reichstag beschließt gegen die Stimmen der
SPD weitreichende Vollmachten für die Hitler-
Regierung, die fortan ohne Zustimmung des Reichs-
tages Gesetze erlassen kann. Bereits im Februar
waren mit der Reichstagsbrandverordnung Grund-
und Menschenrechte außer Kraft gesetzt worden.
Klebefläche

Das DR ist kein demokratischer Rechtsstaat mehr.

22.03.1933 Konzentrationslager
Das KZ Dachau wird als erstes SS-geführtes Konzentrationslager eingerichtet. Insgesamt entsteht
ein KZ-System mit 24 Haupt- und über 1.000 Außenlagern. Die Häftlinge werden aus politischen
oder „rassischen“ Gründen interniert (u.a. Juden#, Kommunisten#, Homosexuelle).
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09.11.1938
Reichspogromnacht 01.09.1939
Die Nationalsozialisten# zetteln Überfall auf Polen
Übergriffe auf jüdische Einrich-
tungen (Geschäfte, Synagogen) Den Überfall der deutschen Wehr-
Fläche abschneiden

und Wohnungen von Juden# macht beantworten Polens

in ganz Deutschland an. Garantiemächte Großbritannien
Seit 1933 kommt es zu Boykott- und Frankreich mit der Kriegser-
aufrufen gegenüber jüdischen klärung an das DR. Der 2. WK
Geschäften und der Entlassung beginnt. Am 22.06.1941 greift
von Juden# aus dem Staats- Hitler die Sowjetunion an. Die
01.08.1936 dienst. Seit 1935 gelten die deutsche Niederlage in
„Nürnberger Rassegesetze“. Stalingrad 1943 markiert
Olympische Spiele den Wendepunkt des
Zwischen dem 01. und 16.08. Krieges.
finden in Berlin die Olympischen
Sommerspiele statt. Das NS-
Regime nutzt die Spiele, um sich
im Ausland als weltoffenes und
friedvolles Land darzustellen.
Erfolgreichster Sportler wird der
amerikanische Sprinter Jesse
Owens. Im selben Jahr finden in
Garmisch-Partenkirchen die
Olympischen Winterspiele statt.

NS-Regime

1936 1937 1938 1939 1940

19.07.1937
„Entartete“ Kunst
1940 Erfindung der Fanta
In München wird eine Ausstellung
Da die Rohstoffe für die Herstellung von Coca-
eröffnet, bei der insgesamt 650
Cola kriegsbedingt knapp werden, entwickelt ein
– von der NS-Propaganda als
deutscher Chemiker die Fanta, ein Getränk mit
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„entartete“ Kunst bezeichnete –

Orangengeschmack auf Molkebasis. Ab den
Werke gezeigt werden. Zur „ent-
1950er Jahren wird Fanta, mit neuer Rezeptur,
arteten“ Kunst werden u.a. der
auch in anderen Ländern hergestellt.
Ex- und Impressionismus oder
der Surrealismus gerechnet, weil
sie den ästhetischen Vorstel-
lungen der Nationalsozialisten#
Fläche abschneiden

nicht entsprechen.

07.12.1941 Pearl Harbor

Der japanische Angriff auf den US-Militärstützpunkt Pearl
Harbor auf Hawaii führt zum Kriegseintritt der USA. Bei
diesem Angriff kommen mehr als 2.600 US-Bürger#
ums Leben. Das DR erklärt am 11.12.1941 den USA den
Krieg. Durch den Kriegseintritt der USA verbessert sich
die Lage der Alliierten wesentlich.

20.01.1942
Wannseekonferenz
In einer Villa am Berliner Wannsee
stellt SS-Obergruppenführer Heydrich
hochrangigen Regierungs- und Partei-
vertretern den – bereits angelaufenen
– Plan zur Ermordung aller euro-
päischen Juden# im deutschen
Einflussbereich vor. Dem Holocaust
fielen bis 1945 rund 6 Mio. Menschen
zum Opfer.
19.04.1943 Aufstand im Ghetto
Ab Mitte 1940 werden rund 500.000 Juden#
aus ganz Polen und Deutschland in einem
4 km2 großen Viertel Warschaus zusammen-
gepfercht. Das Ghetto dient als Sammelstation
für den späteren Transport in die Vernichtungs-
lager. Im April 1943 wehren sich die (unzu-
reichend bewaffneten) Ghettobewohner#.
Erst am 16.05. gelingt es der SS, den Aufstand
niederzuschlagen.
08.05.1945 Kapitulation
Die deutsche Wehrmacht kapituliert gegen-
über den Alliierten bedingungslos. Damit ist
der 2. WK in Europa beendet. Japan erklärt
nach den Atombombenabwürfen über
Hiroshima (06.08.) und Nagasaki (09.08.)
am 02.09. seine Kapitulation. Schätzungen
gehen von weltweit 50 –70 Mio. Toten wäh-
rend des 2. WK aus.

2. Weltkrieg

1941 1942 1943 1944 1945 1946

18.02.1943 Weiße Rose

Oktober 1946
Sophie und Hans Scholl von der Münchner
Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ Flucht und Vertreibung
werden beim Verteilen von Flugblättern Der Alliierte Kontrollrat schätzt
verhaftet und später hingerichtet. Am die Zahl der deutschen Flücht-
08.11.1939 hatte Georg Elser versucht, linge und Vertriebenen auf
Hitler zu töten, und am 20.07.1944 war es 9,6 Mio. Heute geht die
durch Claus Schenk Graf von Forschung davon aus, dass
Stauffenberg zu einem weiteren insgesamt bis zu 14 Mio. Deutsche aus
erfolglosen Attentat auf Hitler ihrer Heimat im Osten vertrieben wurden.
gekommen.

02.08.1945 Potsdamer Abkommen

Beschluss der „Großen Drei“ – USA, Großbritannien und Sowjetunion –
auf einer Konferenz in Potsdam: 25 % des deutschen Staatsgebiets
wird an Polen und die Sowjetunion übergeben, Restdeutschland in vier
Besatzungszonen aufgeteilt, entmilitarisiert, entnazifiziert, demokratisiert,
dezentralisiert und die Industrie z.T. demontiert.

06.06.1944 D-Day
Die Alliierten beginnen mit der Landung in der Normandie und eröffnen damit eine
zweite Front gegen das nationalsozialistische Deutschland. Etwa 150.000 Soldaten
landen an verschiedenen Stellen der französischen Atlantikküste. Bis Ende Juni
rücken über 1 Mio. Soldaten nach.
 20.06.1948
Währungsreform
In Westdeutschland wird die
DM eingeführt. Diese wird
2002 durch den EURO abge-
löst. Jeder Bundesbürger#
erhält zunächst 40 DM „Kopf-
geld“. Die DM-Einführung in
West-Berlin führt zur Berlin-
Blockade durch die Sowjet-
union, die durch eine alliierte
Luftbrücke umgangen wird.
23.05.1949 Grundgesetz
Das Grundgesetz (= Verfassung), welches
der Parlamentarische Rat (65 Stimm-
berechtigte, davon 4 Frauen) in den West-
zonen ausgearbeitet hat, tritt in Kraft.
Am 12.09. wird Theodor Heuss Bundes-
präsident, am 15.09. wird Konrad Adenauer
Bundeskanzler.

Nachkriegszeit

1947 1948 1949 1950 1951 1952

1948
Erste Mustang-
Jeans
Die Firma L. Hermann
Kleiderfabrik (später
Mustang Jeans) aus
Künzelsau produziert die ersten
europäischen Jeans. Als Erfin-
der gilt der deutsche Aus-
wanderer Löb Strauß (später
Levi Strauss), der 1873 in den
USA die ersten Jeans herstellte.
Ab den 1950er Jahren wird die
ehemalige Arbeitshose bei
Jugendlichen zum Symbol für
Freiheit und Protest.
07.10.1949 Gründung der DDR
Aus der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ)
entsteht die DDR. Wilhelm Pieck wird zum
10.12.1948
ersten Präsidenten und Otto Grotewohl zum
Menschenrechte Ministerpräsidenten gewählt. Machthabende
Partei ist die SED, die 1946 aus der Zwangs-
Die Mitgliedstaaten der Organisation
vereinigung von SPD und
der Vereinten Nationen (UNO) ver-
KPD in der SBZ hervor-
künden die Allgemeine Erklärung der
gegangen war.
Menschenrechte. Die UNO war
bereits 1945 gegründet worden und
hat heute 193 Mitglieder. Die beiden
deutschen Staaten werden 1973
in die UNO aufgenommen. Haupt-
aufgaben der UNO sind
die Wahrung des
Weltfriedens und der
Menschenrechte.
 06.05.1955 NATO-Beitritt
Die Bundesrepublik tritt der NATO
bei, einem Militär- und Verteidigungs-

bündnis, welches 1949 gegründet
wurde und heute 30 Mitglieder aus
Europa und Nordamerika hat. Das
Gegenstück war unter Führung der
Sowjetunion das Warschauer Bünd-
nis ***, das 1955 gegründet wurde
und dem auch die DDR angehörte.
Klebefläche
25.03.1957 Römische Verträge
Frankreich, Italien, die Benelux-Staaten und die Bundes-
republik gründen die Europäische Wirtschaftsgemein-
schaft (EWG), um die wirtschaftliche Zusammenarbeit
auszubauen. Aus dieser Organisation entwickelte sich
die heutige EU mit 27 Mitgliedsstaaten und ca. 446 Mio.
Einwohnern#.

04.07.1954 Wunder von Bern

Die westdeutsche Fußballnationalmannschaft
wird in der Schweiz mit einem 3:2 gegen die
favorisierten Ungarn überraschend Fußball-
Weltmeister. Weitere Weltmeistertitel folgen
1974 (WM im eigenen Land und Vorrunden-
niederlage gegen die DDR mit 0:1), 1990
(WM in Italien) sowie 2014 (WM in Brasilien).

Geteiltes Deutschland

1953 1954 1955 1956 1957

1949 – 1963: Konrad Adenauer (CDU / CSU + FDP, DP und GB / BHE)*

Klebefläche

17.06.1953 DDR-Volksaufstand
Am 17.06. kommt es zu einem landesweiten Aufstand in über
440 Orten gegen die SED-Führung. Auslöser sind die Erhöhung
der Arbeitsnormen und die schlechte Versorgungslage. Später
werden freie Wahlen, Wiedervereinigung und die Absetzung
Ulbrichts gefordert. Der Aufstand wird mit Hilfe sowjetischer
Truppen niedergeschlagen.
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12.04.1961 Erster Mensch im All

Fläche abschneiden

Juri Gagarin aus der Sowjetunion ist der erste Mensch im Weltall
und umrundet die Erde in 106 Minuten. Bereits 1957 war der
erste Satellit (Sputnik) erfolgreich ins All geschossen worden.
1969 betritt dann mit dem US-Amerikaner Neil Armstrong der
erste Mensch den Mond (Apollo11-Mission).

1958 1959 1960 1961 1962

1950 – 1971: Walter Ulbricht ((Generalsekretär

Generalsekretär / Erster Sekretär
Sekretär)**
)**

13.08.1961 Bau der Berliner Mauer

Um die Abwanderung aus der DDR zu stoppen, schließt
die DDR-Führung die Grenze zwischen Ost- und
✁

West-Berlin. Die innerdeutsche Grenze ist bereits seit

1952 abgeriegelt und stark befestigt. Zwischen 1945
und 1961 verlassen etwa 3,5 Mio. Menschen die DDR.
Bis 1989 kommen mindestens 140 Menschen an der
Mauer ums Leben.
Fläche abschneiden

22.10.1962 Kuba-Krise
Die USA fordern energisch den Abbau heimlich installierter sowjetischer Mittel-
streckenraketen auf Kuba und verhängen eine Seeblockade. Die Welt gerät
an den Rand eines atomaren Krieges zwischen den beiden Supermächten.
Am 28.10. lenkt die Sowjetunion ein.
 02.06.1967
Tod eines Studenten und APO
Benno Ohnesorg wird auf einer Demons-
tration gegen den Schah-Besuch
aus Persien von einem Polizisten
erschossen. Dies führt zu landes-
weiten Protesten. Seit Mitte der
1960er Jahre hatte sich vor allem
aus Studenten# die Außerparlamen-
tarische Opposition (APO) gebildet, die
für gesellschaftliche Veränderungen eintrat.

1963 1964 1965 1966 1967 1968

1963 – 1966: Ludwig Erhard ((CDU
CDU / CSU + FDP) 1966 – 1969: Kurt G. Kiesinger (CDU / CSU

25.08.1967 Farbfernsehen
Auf der Funkausstellung in West-Berlin
fällt der Startschuss für das Farbfernsehen
in der Bundesrepublik. Die DDR folgt
1969.. Eines der ersten Großereignisse,
die in Farbe übertragen werden, sind
die Olympischen Spiele 1972. Einer
der ersten deutschen Farbfilme war
„Münchhausen“ mit Hans Albers, der
1943 gedreht wurde.

21.10.1969 Willy Brandt
Willy Brandt wird der erste sozial-
demokratische Bundeskanzler (in
einer Koalition aus SPD und FDP).
Ihm folgt 1974 Helmut Schmidt
(ebenfalls SPD). Brandt stellt seine
Kanzlerschaft unter das Motto
„Mehr Demokratie wagen“ und wird
für seine „neue Ostpolitik“ 1971 mit
dem Friedensnobelpreis geehrt.
25.11.1973
Autofreier Sonntag
Auf die Ölkrise von 1973 reagiert die
Bundesregierung mit einem Fahrver-
bot an vier Sonntagen im November
und Dezember 1973. Zudem wird ein
03.05.1971 Tempolimit von 100 km / h auf Auto-
bahnen beschlossen. Damit soll Erdöl
Erich Honecker eingespart werden, dessen Preis auf
Erich Honecker wird Erster Grund geringerer Lieferungen (nach
Sekretär (später General- dem Jom-Kippur-Krieg) aus dem
sekretär) des Zentralkomitees Nahen Osten stark angestiegen war.
(ZK) der SED. Ab 1976 ist er
auch Staatsratsvorsitzender.
Er bleibt bis Oktober 1989
im Amt und wird durch
Egon Krenz abgelöst. Für die
Verbrechen und Missstände
in der DDR wird Honecker
– wegen Krankheit – nicht
zur Rechenschaft gezogen.
Er stirbt 1994 in Chile.

Geteiltes Deutschland

1969 1970 1971 1972 1973 1974

U + SPD) 1969 – 1974: Willy Brandt (SPD + FDP)

26.08.1972
Olympische Spiele
In München beginnen die
XX. Olympischen Spiele,
die bis zum 11.09. dauern.
Mit 122 Mannschaften und
über 7.000 Sportlern# wird
ein neuer Teilnahmerekord
aufgestellt. Überschattet
15.08.1969 Woodstock wird die Veranstaltung durch
Bis in die Morgenstunden des 18.08. findet das wohl bekann- einen Anschlag palästinen-
teste Festival der Musikgeschichte statt. 32 Künstler# und sischer Terroristen auf das
Bands aus den Musikrichtungen Blues, Folk, Soul und Rock israelische Team mit Geisel-
treten vor mehreren Hunderttausend Fans auf. Woodstock gilt nahme und 17 Toten.
bis heute als ein Höhepunkt der Hippie-Bewegung und steht
für das Lebensgefühl der Jugend in den 1960er Jahren.
21.12.1972
Grundlagenvertrag
Die Bundesrepublik und die DDR
schließen einen Vertrag, der die
gegenseitige Anerkennung und eine
Erklärung zum Gewaltverzicht sowie
den Austausch ständiger Vertreter#
vorsieht. Auch mit anderen Ländern
des Ostblocks schließt die Bundes-
regierung Verträge über bessere
Beziehungen ab.

04.12.1971 Erster McDonald’s

In München eröffnet die erste McDonald’s-Filiale in Deutschland (heute gibt es hierzulande
fast 1.500). Zahlreiche weitere Fast Food-Ketten sind hinzugekommen. Fast Food wird
wegen Risiken für die Gesundheit und aus Umweltschutzgründen kritisiert.
 Klebefläche
01.08.1975
26.08.1978 Ein Deutscher im All
KSZE-Schlussakte
Der DDR-Bürger Sigmund Jähn ist der erste Deutsche
In Helsinki wird auf der Konferenz für
im Weltall (sowjetische Mission Sojus 31). Ihm folgt 1983
Sicherheit und Zusammenarbeit in
der Westdeutsche Ulf Merbold, der als erster Ausländer
Europa (KSZE) die Schlussakte unter-
an einer US-Space-Shuttle-Mission teilnimmt. Merbold
zeichnet. Darin wird neben einer wirt-
fliegt 1992 und 1994 erneut ins Weltall.
schaftlichen Zusammenarbeit auch
der Schutz der Menschenrechte
festgelegt. Darauf berufen sich später
osteuropäische Bürgerrechtler#.
1995 wird aus der KSZE die OSZE
(Organisation für Sicherheit und
Zusammenarbeit in Europa).

1975 1976 1977 1978 1979

1974 – 1982: Helmut Schmidt ((SPD
SPD + FDP)

Erster Sekretär / Generalsekretär)**

1971 – 1989: Erich Honecker (Erster Generalsekretär

12.12.1979 Doppelbeschluss
Die NATO beschließt eine Doppelstrategie:
Dem Warschauer Bündnis werden Abrüstungs-
verhandlungen angeboten und gleichzeitig
Modernisierung und Aufrüstung in Europa
beschlossen. Auf mehreren Großdemonstra-
tionen protestieren viele Tausend Menschen.
Klebefläche

05.09.1977 Deutscher Herbst und RAF

Entführung des Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer durch die Rote Armee
Fraktion (RAF) und am 13.10. Entführung der Lufthansamaschine Landshut, um
gefangene RAF-Mitglieder freizupressen. Das Flugzeug wird durch die Sonder-
truppe GSG9 erstürmt. Mehrere inhaftierte RAF-Terroristen# begehen
Selbstmord. Schleyer wird ermordet.
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Fläche abschneiden

11.03.1985 Michail Gorbatschow

Michail Gorbatschow wird Parteichef in der Sowjet-
union und leitet mit den Prinzipien Glasnost (Trans-
parenz) und Perestroika (Umgestaltung) Reformen
im Ostblock ein. Er bleibt bis 1991 Präsident der
Sowjetunion, kann jedoch den Zusammenbruch
des Ostblocks nicht verhindern. Mit US-Präsident
Ronald Reagan führt er
Abrüstungsverhandlungen.

1980 1981 1982 1983 1984

01.10.1982 Helmut Kohl

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Helmut Kohl (CDU) wird Bundeskanzler

in einer Koalition aus CDU, CSU und
FDP. Zuvor war Helmut Schmidt von
der SPD durch ein konstruktives Miss-
trauensvotum abgewählt worden.
Kohl bleibt bis 1998 im Amt und war
damit der Bundeskanzler mit der
Fläche abschneiden

längsten Amtszeit. Für seine Verdienste

um die deutsche Einheit nennt man ihn
auch „Kanzler der Einheit“.

03.08.1984 Erste E-Mail

An der Universität Karlsruhe wird die erste E-Mail in Deutschland empfangen. Diese kommt aus den
USA und soll die wissenschaftliche Kommunikation verbessern. Heute sind E-Mail und das Internet
als Kommunikationsmöglichkeiten nicht mehr wegzudenken. In Deutschland gibt es mittlerweile über
66 Mio. Internetnutzer#.
Geteiltes Deutschland

1985 1986 1987 1988 1989 1990

1982 – 1998: Helmut Kohl (CDU / CSU + FDP)

1989: Egon Krenz (Generalsekretär)**

03.10.1990
Deutsche Einheit
Mit dem Beitritt der fünf wiederge-
gründeten ostdeutschen Bundes-
länder zum Geltungsbereich des
Grundgesetzes ist Deutschland
wiedervereinigt. Am 02.12. findet
die erste gesamtdeutsche Bundes-
tagswahl statt. Im 2+4-Vertrag
stimmen die Alliierten der Deutschen
Einheit zu, und der Nachkriegs-
zustand ist beendet.

09.11.1989 Fall der Berliner Mauer

Die DDR-Führung öffnet „unverzüglich“ die Grenze zu West-Berlin. In den
folgenden Tagen wird auch die innerdeutsche Grenze schrittweise geöffnet.
Seit Mai waren viele DDR-Bürger# über Ungarn / Österreich in die Bundes-
republik geflüchtet. In der Prager Botschaft hatten sich Tausende DDR-
Bürger# versammelt, um von dort nach Westdeutschland auszureisen.
— Legende

Abkürzungen: Zeichenerklärung:
1. WK = Erster Weltkrieg # steht für die weibliche Form
2. WK = Zweiter Weltkrieg des vorangehenden Begriffs
CDU = Christlich Demokratische Union Deutschlands
CSU = Christlich-Soziale Union in Bayern
DDP = Deutsche Demokratische Partei
DDR = Deutsche Demokratische Republik
DM = Deutsche Mark
DP = Deutsche Partei
DR = Deutsches Reich
FDP = Freie Demokratische Partei
GB / BHE = Gesamtdeutscher Block / Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten
KPD = Kommunistische Partei Deutschlands
KZ = Konzentrationslager
NATO = North Atlantic Treaty Organization > Nordatlantikpakt-Organisation
NS = Nationalsozialismus
NSDAP = Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei
SED = Sozialistische Einheitspartei Deutschlands
SPD = Sozialdemokratische Partei Deutschlands
SS = Schutzstaffel der NSDAP
UN ( O ) = United Nations (Organisation) > (Organisation der) Vereinten Nationen
US / USA = United States of America > Vereinigte Staaten von Amerika

Weitere Hinweise:
Unterstrichen ist jeweils die koalitionsführende Regierungspartei (Bundesrepublik).

* CDU / CSU mit Adenauer als Bundeskanzler regierten von 1949 bis 1963 alleine (1960 / 1961)
oder mit verschiedenen kleineren Koalitionspartnern (FDP, DP, GB / BHE).

** Die Deutsche Demokratische Republik wurde zwar bereits im Oktober 1949 gegründet, das Amt
des Generalsekretärs des Zentralkomitees der SED existierte jedoch erst seit dem III. Parteitag der
SED im Juli 1950. Von 1953 bis 1976 hieß das Amt „Erster Sekretär des Zentralkomitees der SED“.
Die Machtverhältnisse in der DDR ausführlich unter: www.hdg.de/lemo/kapitel/geteiltes-deutschland.html ,
auch zu den Verhältnissen nach dem Oktober 1989.

*** Das Warschauer Bündnis wurde im Westen „Pakt“ genannt, hieß jedoch im Sprachgebrauch
der Teilnehmerstaaten „Warschauer Vertragsorganisation (WVO)“.

— Impressum
— Herausgeberin: Bundeszentrale für politische
Bildung/bpb, Adenauerallee 86, 53113 Bonn, www.bpb.de
— Autor: Robby Geyer, Heidelberg
— Konzept und Redaktion: Iris Möckel (verantwortlich),
Nina Schillings (beide bpb); Mitarbeit: Dr. Eckart Thurich
— Redaktion der siebten Auflage: Marie Schreier
(verantwortlich), Karen Klaffke, beide bpb
— Englische Übersetzung: Martin Eiermann, London;
Lektorat: David Thorne, Bornheim
— Druck: C4 Security Print Systems GmbH
— Urheberrechte: Text und Illustrationen sind urheber-
rechtlich geschützt. Der Text kann in Schulen zu Unterrichts-
zwecken vergütungsfrei vervielfältigt werden.
— Redaktionsschluss der siebten Auflage:
März 2021, Bestell-Nr. 5431, als pdf verfügbar unter: www.
bpb.de/139968/

— Gestaltung: Leitwerk. Büro für Kommunikation,

Köln, www.leitwerk.com; Aktualisierung der siebten
Auflage: Mohr Design, www.mohrdesign.de
— Illustrationen: Katharina Plass,
unter Verwendung von Illustrationen von Ilka Helmig,
Ivana Jovic, Nadine Magner, Cornelia Pistorius,
Friederike Schlenz, Anika Takagi, Carolin Zorn (alle Leitwerk)
 — Hinweis der Redaktion

In der Zeitleiste 1914 –1990 konnten nur ausgewählte Ereignisse aufgeführt und illustriert werden.
Wie man sie für den Unterricht nutzen kann, finden Sie unter www.bpb.de/falter (> Zeitleiste).
Dort finden Sie auch Kopiervorlagen zum Herunterladen und Ausdrucken.

Den vorliegenden Falter ergänzt die Arbeitsmappe „Zeitgeschichte für Einsteiger“,

Bestell-Nr. 5338 (siehe unten).

— Tipp: Diese DIN A0-Zeitleiste kann – auseinandergeschnitten und der Länge nach
aneinandergeklebt – als Wandfries z.B. fürs Klassenzimmer genutzt werden. Es gibt auch
eine Online-Version für das Whiteboard. Die Rückseite enthält die Texte für den bilingualen
Geschichtsunterricht auf Englisch.

Bestellungen unter: www.bpb.de (Bestell-Nr. 5431).

— Zur Ergänzung liegen vor

— Thema im Unterricht / Extra:
Zeitgeschichte für Einsteiger
— Autoren2: Robby Geyer,
Eckart Thurich u. a.
— Erste Auflage: November 2013 — Internet: www.bpb.de/thema-im-unterricht

— Zeitgeschichte für Einsteiger Falter Zeitgeschichte / Nr. 4 — Zeitleiste 1945 – 1990:

36 verschiedene Arbeitsblätter
Thema im Unterricht / Extra
Geschichte der DDR
Arbeitsmappe 15.10.1950 Wahl zur Volkskammer
Die erste Parlamentswahl erfolgt – wie auch alle
späteren – auf einer Einheitsliste, die eine Aus- Geschichte der DDR
Zeitgeschichte für Einsteiger
wahl unter Parteien nicht zulässt. Die Mehr-
heit der SED ist schon im Vorhinein gesi-

zu Methoden historischen Der Zeitstrahl im DIN A0-Format

chert. Benut zung von Wahlkabinen ist
21. / 22.04.1946 Gründungsparteitag der SED unerwünscht. Als Ergebnis werden 99,7 % Zustim-
In der SBZ werden ohne Mitgliederbefragung SPD und KPD zur Sozialistischen Einheits-
mung gemeldet.
partei Deutschlands (SED) vereinigt. Alt-Kommunisten# übernehmen bald die Führung
und verwandeln sie in eine Kaderpartei sowjetischen Musters. Die Besatzungsmacht macht
sie zur bestimmenden Kraft in der SBZ / DDR. (Schimpfwort: „Russenpartei“)
— Bestell-Nr. 5.338
5.332 — ISBN 978-3-8389-7092-9
978-3-8389-7023-3

02.08.1945 Potsdamer Abkommen

Arbeitens und zu zentralen Daten zeigt die wichtigsten Entwicklungs-

Die Staats- und Regierungschefs der USA, UdSSR und GB
beschließen: Deutschland wird entmilitarisiert, entnazifiziert,

36
demokratisiert und dezentralisiert. 25 % seines Staats-
gebiets werden abgetrennt, die deutsche Bevölkerung
wird vertrieben. Die Reparations forderungen der UdSSR
sind hauptsächlich durch Entnahmen aus der SBZ (Sowje-
Arbeitsblätter 08.02.1950 Ministerium für
tische Besatzungszone) zu erfüllen.
Staatssicherheit wird gegründet
Als „Schild und Schwert der Partei“ hat das
Mittel- und MfS uneingeschränkte Machtmittel zur Über-
wachung der Bevölkerung und Ausschaltung
Oberstufe

der deutschen Geschichte. schritte der DDR, mit spannenden

jeglicher Opposition. Bei seiner Auflösung
1989 sind für die Stasi ca. 91.000 hauptamt-
liche Mitarbeiter#
Mitarbeiter tätig, dazu bis zu 190.000
Spitzel als Inoffizielle Mitarbeiter#
Mitarbeiter (IM).

1945 1946 1947 1948 1949 1950

Zusatzinfos und aufwendig illustriert.

Sowjetisierung der SBZ

— Bestell-Nr. 5338
07.10.1949 Gründung
der DDR
Die SBZ wird zur Deutschen Demo-
kratischen Republik (DDR) erklärt.
Wahlen zum Parlament (Volkskammer)
finden nicht statt. Die Schlüssel-
stellungen besetzt die SED. Füh-
rende Figur wird Walter Ulbricht.
Er vereinigt später das höchste
Partei- und das höchste

(kostenlos) — Bestell-Nr. 5438

Staatsamt
amt in einer Person.

1945 – 1949 Sowjetisierung der SBZ

Die sowjetische Militärregierung (SMAD) baut mit
Kommunisten# die SBZ in einen
Hilfe deutscher Kommunisten
sowjetischen Satellitenstaat um. Widerstand da-
gegen wird von SMAD und sowjetischer Geheim-
08.05.1945 Kriegsende in Europa polizei gebrochen.
Bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht. Im Juni
übernehmen die Vereinigten Staaten von Amerika (USA; „die

(kostenlos)
Amerikaner“), die Union der Sozialistischen Sowjet-
republiken (UdSSR; „die Russen“), Großbritannien (GB;
„die Engländer“) und Frankreich (F; „die Franzo sen“)
gemeinsam die oberste Gewalt in Deutsch land, das
in vier Besatzungszonen eingeteilt wird.

06.07.1950 Görlitzer Vertrag

Die DDR erkennt in einem Vertrag mit Polen
die Oder-Neiße-Linie als endgültige Grenze
zwischen Deutschland und Polen an. Vor den
Kommunal- und Landtagswahlen im Jahre
1946 hatte die SED noch plakatiert, sie trete
für eine Revision der Ostgrenze „im Interesse
des deutschen Volkes“ ein.

— pocket zeitgeschichte
— früher oder später Falter Zeitgeschichte / Nr. 2 — Zeitleiste 1945 – 2019:
das Kartenspiel
Schön illustriertes, Die Europäische Union
Die Europäische Union
sehr anregendes Kartenspiel zur englisch und deutsch
01.08.1975 K
01.01.1973 Erste Erweiterung
33 west- und osteu
05.06.1947 Marshallplan 1956 Aufstände Großbritannien, Irland und Dänemark treten die USA und Kanad

früher
08.05.1945 Kriegsende
Bedingungslose Kapitulation
Deutschlands: Ende des Zweiten
Weltkriegs in Europa.
Der Marshallplan (European
Recovery Program) verpfl ichtet
die europäischen Länder zur
wirtschaftlichen Zusammenarbeit.
03.09.1953 Menschenrechtskonvention
der Europäischen Gemeinschaft bei. die Schlussakte de
Die „Europäische Konvention zum Schutz der Menschen- Die Aufstände in Ungarn und Polen und Zusammenarb
04.04.1949 NATO für demokratische Veränderungen Die Norweger# lehnen in einer Volksab- nach garantieren d
rechte und Grundfreiheiten“ des Europarats tritt in Kraft.
stimmung am 25.09.1972 den bereits aus-
Zwölf Länder unter Führung der werden blutig niedergeschlagen. Menschenrechte, d
gehandelten EG-Beitritt ihres Landes ab.
USA bilden das Nordatlantische Gleichberechtigun
auf Gewaltanwendu
Verteidigungsbündnis (NATO).
der Grenzen und d
1956 Grand Prix

deutsch-deutschen Zeitgeschichte. Geschichte der Europäischen Union

Streitigkeiten.
19.06.1946 Aufruf 1951 – 1957 Sechs Gründerstaaten

oder später
Lys Assia (Schweiz) gewinnt 01.03.1972 InterRail
05.05.1949 Europarat
Churchill ruft in Zürich zur In den 50er Jahren schließen Belgien, die Bundes- 23.10.1954 Pariser Verträge den ersten Grand Prix Euro-
Von mehreren europäischen
Gründung der Vereinigten Zehn Staaten gründen den republik Deutschland, Frankreich, Italien, vision de la Chanson (seit 1992:
Nach dem Scheitern der EVG wird die Eisenbahngesellschaften wird
Staaten von Europa auf. Europarat (2012: 47 Mitglieder). Luxemburg und die Niederlande drei europäische Eurovision Song Contest).
Bundesrepublik in die NATO und die ein Angebot eingeführt, das
Abkommen: die Montanunion, die Europäische jungen Leuten bis 21 Jahre eine
neu geschaffene Westeuropäische Union
Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und die Europä- 1968 preisgünstige Möglichkeit bietet,
aufgenommen (Pariser Verträge).
ische Atomgemeinschaft (EAG). Aus der anfäng- Europa kennenzulernen. Vier
04.01.1960 Handel Prager Frühling
lichen Kerngemeinschaft von sechs Staaten Jahre später wird die Alters-
entwickelt sich nach und nach die heutige EU. Die Europäische Freihandels- Die Reformbewegung in der grenze von 21 auf 23 und
zone (EFTA) wird als Gegen- Tschechoslowakei wird durch 1979 auf 26 Jahre angehoben.

von 1945 bis 2019 mit verständ-

gewicht zur EWG gegründet. Truppen des Warschauer Pakts

Deutschland 1949 – 2009

gewaltsam niedergeschlagen.

— Bestell-Nr. 1921
1951 – 1972 Sechs Gründerstaaten

1945 1946 1947 1948 1949 1950 1951 1952 1953 1954 1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974

lichen Erklärungen und aufwendigen 28.02.1975 Er

(1,50 Euro pro Exemplar)

Die EG schließt in Lo
01.07.1968 Zollunion verwirklicht karibischen und pazi
Kooperationsabkomm
Die letzten Zölle innerhalb der EG verschwinden
Staaten Finanzhilfen
(ursprünglich für 31.12.1969 vorgesehen).

Illustrationen. Der chronologische

päischen Agrarmarkt
Ein gemeinsamer EG-Außenzoll wird eingeführt.
sammenarbeit der EU
30.08.1954 Europäische Verteidigungs- 07.10.1958 Justiz (Vertrag von Cotonou

gemeinschaft scheitert In Luxemburg wird der

Europäische Gerichtshof 01.07.1967 Europäische Gemeinschaft
Nach dem Ausbruch des Korea-Kriegs drängen die USA (EuGH) errichtet. Das Fusionsabkommen vom 08.04.1965 tritt in
auf einen Wehrbeitrag der Bundesrepublik. Frankreich
Kraft: EGKS, EWG und EURATOM werden zur
steht der Wiederbewaffnung Deutschlands ablehnend
Europäischen Gemeinschaft (EG) zusammen-
gegenüber und schlägt als Kompromiss die Integration
gelegt. Seither gibt es für alle drei „Gemein-
20.0
23.07.1952 EGKS-Vertrag der europäischen Streitkräfte unter Einschluss eines
schaften“ einen gemeinsamen Ministerrat und Die Le
wiederbewaffneten Deutschlands vor. 1954 unterzeichnen
(Montanunion) eine gemeinsame Kommission. sische
01.07.1965 – 28. 01.1966

Überblick zeigt die EU als lebendige

Die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl
(EGKS) tritt in Kraft. Belgien, Frankreich, Deutsch-
land, Italien, Luxemburg und die Niederlande haben
vereinbart, die gesamte Kohle- und Stahlproduktion
einer unabhängigen „Hohen Behörde“ zu unterstel-
len (Pariser Vertrag vom 18. April 1951). Damit ent-
steht die erste supranationale (überstaatliche) Orga-
nisation in Europa.
die sechs Gründerstaaten den Vertrag zur Europäischen
Der Eu
Verteidigungsgemeinschaft (EVG). Am 30.08.1954
„Politik des leeren Stuhls“ „Cassi
scheitert die Europa-Armee am Widerstand der franzö-
die in e
sischen Nationalversammlung. Der französische Staatspräsident
deren
de Gaulle lehnt Reformvorschläge zur
14.01.1962 Gemeinsame Agrarpolitik Finanzierung der Gemeinsamen Agrar-
Die Fre
nicht e
Der gemeinsame Agrarmarkt soll den Landwirten# ein ange- politik ab. Frankreich bleibt allen Sitzun-
Beden
messenes Einkommen sichern und die Verbraucher# mit hin- gen des Ministerrats fern und macht
reichend Nahrungsmitteln zu vernünftigen Preisen versorgen. damit die europäischen Institutionen
Für landwirtschaftliche Erzeugnisse werden Garantiepreise fest- praktisch handlungsunfähig.
gelegt. Bei sinkenden Marktpreisen werden sie von der EG

Gemeinschaft statt kompliziertes

09.05.1950 Schuman-Plan 25.03.1957 Römische Verträge aufgekauft. Importabgaben und Agrarsubventionen sichern
europäische Agrarprodukte gegen die Weltmarktkonkurrenz ab.
Der französische Außenminister Robert Schuman schlägt die Bildung einer Montan- Die sechs Gründerstaaten unterzeichnen in Rom die Verträge zur
union vor: Die gesamte deutsche und französische Kohle- und Stahlproduktion Gründung der Europäischen Wirtschafts- und Atomgemeinschaft
soll einer gemeinsamen, supranationalen Aufsichtsbehörde unterstellt werden (EWG, EURATOM).
(vgl. 23.07.1952). Grundlage ist die Überlegung, dass Staaten, die wirtschaftlich
voneinander abhängig sind, sich vertragen (müssen) und ihre Konflikte mit fried- Ziel der wirtschaftlichen Integration ist die Schaffung eines gemein-
samen Marktes. Eine gemeinsame Zollunion wird vereinbart; alle Hinder-
lichen Mitteln lösen. Dies sollte nur der erste Schritt zum Aufbau eines vereinigten 28./29.01.1966 Luxemburger Kompromiss
Europas sein. Der Schuman-Plan gilt als „Geburtsurkunde“ der Europäischen nisse für den freien Güter-, Personen-, Dienstleistungs- und Kapital-
Union; deshalb wird der 9. Mai als Europatag gefeiert. verkehr sollen innerhalb der Sechsergemeinschaft beseitigt werden. Die Krise der EG infolge der französischen „Politik des leeren Stuhls“
wird durch den Luxemburger Kompromiss scheinbar beendet:
Die Europäische Atomgemeinschaft zielt auf den schnellen Ausbau
Der Ministerrat kann zukünftig mit Mehrheit entscheiden, es sei denn,

Institutionengeflecht.
der Kernindustrie, um den rasch wachsenden Energiebedarf
ein Mitglied macht „vitale nationale Interessen“ geltend.
zu decken und die Abhängigkeit vom Öl zu verringern.

03.10.2005 Beitrittsverhandlungen mit Kroatien und der Türkei

01.01.1986 Süderweiterung II 11.03.2004 Terroranschlag in Madrid Die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei und Kroatien werden aufgenommen.

Spanien und Portugal treten der Gemeinschaft Islamistische Al Qaida-Terroristen aus Marokko Kroatien hat den Beitrittsprozess erfolgreich abgeschlossen und wird voraussichtlich
bei. Die EG umfasst jetzt zwölf Mitglieder. verüben einen Bombenanschlag am Bahnhof am 01.07.2013 als 28. Mitgliedstaat der EU beitreten.
Atocha in Madrid, bei dem 191 Menschen sterben
Die „Nelkenrevolution“ (1974) beendet die Dik- und 2.051 zum Teil schwer verletzt werden. Die Gespräche mit der Türkei über eine mögliche Mitgliedschaft erweisen sich als
tatur in Portugal. Auch Spanien erlebt nach problem beladen (Streitpunkte sind unter anderem die Anerkennung Zyperns und
dem Tod des Caudillo Francisco Franco (1975) Menschenrechtsfragen).
eine demokratische Entwicklung. 1977 stellen 21. – 22.06.1993 Kopenhagener Kriterien

beide Länder einen Aufnahmeantrag. Die Bei-
trittsverhandlungen sind schwierig und lang-
wierig, denn die wirtschaftlichen und gesell-
schaftlichen Verhältnisse auf der Iberischen
Halbinsel unterscheiden sich grundlegend von
denen in den „alten“ EG-Staaten.
— Bestell-Nr. 5433
03.10.1990 Deutsche Einheit
Der Europäische Rat in Kopenhagen beschließt Kriterien
Mit der Vereinigung Deutschlands gehören
für den Beitritt. Beitrittswillige Länder können nur in die 01.05.2004 Osterweiterung I
auch die fünf ostdeutschen, „neuen“ Bundes-
Gemeinschaft aufgenommen werden, wenn sie eine stabile Die fünf mitteleuropäischen Staaten Polen, Slowakei,
länder der Europäischen Gemeinschaft an.
demokratische und rechtsstaatliche Ordnung sowie eine Slowenien, Tschechien und Ungarn, die drei baltischen
marktwirtschaftliche und wettbewerbsfähige Wirtschaft
20.03.2003 Irak-Krieg
Staaten Estland, Lettland und Litauen sowie die Mittel-
aufweisen. Außerdem müssen sie das gesamte bisherige Der von den USA und Groß- meerinseln Malta und Zypern treten der Europäischen
europäische Recht, den „Acquis Communautaire“, über- britannien ausgelöste (zweite) Irak- Union bei.
nehmen und in nationales Recht umsetzen. Krieg entzweit die europäischen
Verbündeten. In der Frage einer Mit der Osterweitung wird die Spaltung Europas in Ost
militärischen Intervention im Irak und West endgültig überwunden. Die Staaten Ost- und

(kostenlos)
und damit auch in der Außen- und Südosteuropas erhoffen sich von einem Beitritt poli- 01.01.2007 Osterweiterung II
Sicherheitspolitik sind die tische Stabilität und wirtschaftlichen Wohlstand durch
Bulgarien und Rumänien treten der Euro-
EU-Staaten zutiefst gespalten. den Aufbau einer Marktwirtschaft und den Zugang
päischen Union bei. Die EU umfasst jetzt
01.01.1995 Norderweiterung zum europäischen Binnenmarkt.
27 Staaten mit rund 500 Millionen Bürgern#.
09.11.1989 Finnland, Schweden und Österreich treten der 2012 Europäische
Mauerfall in Berlin Europäischen Union bei. Mit Ausnahme der 11.09.2001 9/11
Schweiz, Islands und Norwegens sowie einiger Seit 1985 verleiht die EG/EU
In Berlin fällt die Mauer,
Kleinstaaten sind jetzt alle Staaten Westeuropas
Die Terroranschläge auf das 27.04.2005 Airbus A380 stadt Europas“. 2012 sind da
das Symbol der Teilung World Trade Center in New York und Maribor (Slowenien), 20
in der EU vereint. Der Airbus A 380, das größte zivile
Europas. und auf das Pentagon in 2011 Fluchtziel Europa (Frankreich) und Košice (Slo
Verkehrsfl ugzeug, absolviert
Washington lösen weltweit 20.10.2011 Galileo
seinen Erstfl ug. Airbus ist ein Im Frühjahr kommen nach den zum
Entsetzen und Solidarisie-
26.04.1986 Katastrophe Tochterunternehmen des größten Teil bürgerkriegsähnlichen Umwäl- Die ersten beiden Satelliten für
rung mit den USA aus. 12.10.2012
europäischen Luft- und Raum- zungen in Tunesien, Ägypten und das europäische Navigations-
von Tschernobyl fahrtkonzerns EADS. Libyen über 40.000 Flüchtlinge auf system „Galileo“ starten ins All. 60 Jahre Frie
08.12.2008 Atalanta die italie nische Mittelmeerinsel
Ein Reaktor des sowjetischen Atom- Mit insgesamt 30 Satelliten
Die EU bekommt
kraftwerks Tschernobyl explodiert. Zur Bekämpfung der Piraterie vor Lampedusa. Viele ertrinken auf dem ausgestattet soll es 2014 end-
17.07.1995 Massaker von Srebrenica Friedensnobelpre
Eine radioaktive Wolke breitet sich der Küste Somalias startet die multi- Weg von Afrika nach Europa. gültig in Betrieb gehen.
24.03.1999 Kosovokrieg
über einen Teil Europas aus. In der Nähe von Srebrenica (Bosnien) werden nationale Militärmission der EU. Menschenrechtsorganisationen
8.000 Männer und Jungen von der serbischen Armee Die NATO führt (ohne UN-Mandat)
kritisieren die menschenunwürdige
getötet. Das Massaker von Srebrenica gilt als das einen Luftkrieg gegen Serbien zum
Unterbringung von Flüchtlingen
schwerste Kriegsverbrechen in Europa seit dem Ende Schutz der Albaner# im Kosovo.
und die Einsätze der EU-Grenz-
des Zweiten Weltkriegs.
schützer (Frontex).

1981 – 1994 Europa der Zwölf 1995 – 2004 Europa der 15 2004 – 2006 Europa der 25 2007 – 2013 Europa der 27 ab 2013 Eu

1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
Euro-Krise und „Rettungsschirme“

01.07.1999 Europol
23.0
Das europäische Polizeiamt nimmt seine
Arbeit auf. Ziel ist eine verbesserte
Stab
26.03.1995 Schengener Abkommen Zusammenarbeit der nationalen Polizei- Nachd
21. – 23.6.2007 Europäische 15.09.2008 Lehman-Pleite
behörden, um die international organi- schied
Die am 14.06.1985 in Schengen (Luxemburg) getroffene
sierte Kriminalität zu bekämpfen. Verfassung gescheitert und Finanzkrise wurde
Vereinbarung tritt in Kraft: An den Grenzen zwischen
den Benelux-Staaten, Deutschland, Frankreich, Spanien 01.02.2003 Vertrag von Nizza Der „Vertrag über eine Verfassung für Die Insolvenz der US-Investmentbank auf ein
und Portugal werden keine Personenkontrollen mehr Stabili
✁

Der Vertrag von Nizza tritt in Kraft. Europa“ wurde schon am 29.10.2004 in „Lehman Brothers“ erschüttert das welt-
1987 Erasmus durchgeführt. Rom von den Staats- und Regierungs- weite Finanzsystem. Das Platzen der Euro-L
Wichtigste Neuerungen: Bestimmungen
über geänderte Zusammensetzung der chefs feierlich unterzeichnet. Die „Verfas- „Spekulationsblase“ auf dem amerika- 10.05.2010 EZB kauft Anleihen Schw
Das Bildungsprogramm Die Kontrolle der Außengrenzen wird vereinheitlicht günsti
Kommission und neue Stimmengewichtung sung“ sollte die stark vergrößerte Union nischen Immobilienmarkt führt zu einer Die Europäische Zentralbank kauft erstmals
fördert den Austausch von und die polizeiliche Zusammenarbeit verstärkt. wenn
im Ministerrat (ab November 2004). handlungsfähiger, transparenter und bür- globalen Finanz- und Wirtschaftskrise mit Staatsanleihen der Krisenstaaten auf,
Hochschullehrern und
Hochschullehrern# Mittlerweile umfasst der Schengen-Raum alle lagen
gerfreundlicher machen. einem geschätzten Vermögensverlust obwohl ihre Statuten dies verbieten. Sie will
Studenten sowie die
Studenten# 01.01.1993 Binnenmarkt vollendet EU-Staaten (ohne GB und Irland) sowie
von mindestens 15 Billionen Dollar. Die damit verhindern, dass die Länder ihre
Zusammenarbeit von Norwegen, Island und die Schweiz. Die Franzosen# und Niederländer#
Der gemeinsame Markt ohne Binnengrenzen wird EU-Staaten gewähren Notkredite zur Schulden nicht mehr bezahlen können, weil
Hochschulen in Europa. 01.05.1999 Vertrag von Amsterdam lehnen in Volksabstimmungen den Verfas-
verwirklicht. Der freie Verkehr von Waren, Dienst- Rettung „systemrelevanter“ Banken. die Zinsen immer weiter steigen.
09.12.2011
sungsvertrag ab. Der Europäische Rat
leistungen, Kapital und Personen innerhalb der Ge- Der Vertrag von Amsterdam tritt in Kraft. Ziel ist Als Antwort auf d
einigt sich im Juni 2007 auf eine Lösung
meinschaft ist gewährleistet. Die „vier Freiheiten“ die Reform der EU-Institutionen zur Vorbereitung krise beschließen
der „Ratifi kationskrise“: Wesentliche
sollen den Wettbewerb unter den EG-Staaten stär- auf den Beitritt neuer Mitgliedstaaten. GB und Tschechi
Inhalte der gescheiterten „EU-Verfassung“
01.07.1987 Einheitliche ken und den Wohlstand fördern. 01.12.2009 Vertrag von Lissabon verpflichten sich a
sollen in einen neuen Reformvertrag über-
Europäische Akte nommen werden (vgl. 01.12.2009). Der Vertrag von Lissabon tritt in Kraft. Nach dem Haushalten (keine
Scheitern des Verfassungsvertrags soll der neue 02.05.2010 „Euro-Rettungsschirme“ schuldung). Die E
Die Einheitliche Europäische 01.01.1999 Währungsunion bremse“ wird von
Reformvertrag die EU effizienter, demokratischer
Akte (EEA), ein umfassendes Wegen der drohenden Zahlungsunfähigkeit erhält
Die Wirtschafts- und Währungsunion startet. Belgien, und bürgernäher gestalten. Dazu werden die mission überwach
Reformprogramm, tritt in Kraft: Griechenland als erstes Land eine EU-Finanzhilfe in
Deutschland, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, Luxem- Rechte des Europäischen Parlaments gestärkt
Die Vollendung des Binnen- Höhe von 110 Milliarden Euro. In der Folge beantra-
burg, die Niederlande, Österreich, Portugal und Spanien 01.01.2002 Euro-Bargeld und die Abstimmungsregeln in der Union geändert.
geändert
29.05.1986 Europa-Flagge markts bis zum 31.12.1992 wird gen auch Irland, Portugal und Spanien Finanzhilfen
führen den Euro als offizielle Währung ein. Die Europä- Mit der Einführung von Euro-Bank- Für EU-Gesetze wird ab 2014 eine doppelte Mehr-
vereinbart. Das lähmende Ein- von der EU und dem IWF. Die EU-Finanzminister#
Die EG übernimmt die Flagge des 01.11.1993 Maastricht und EU ische Zentralbank (EZB) nimmt in Frankfurt ihre Arbeit heit (der Mitgliedstaaten und der Bevölkerung)
stimmigkeitsprinzip wird über- noten und -Münzen ist die letzte beschließen Nothilfemaßnahmen, sogenannte
Europarats: Der Kreis der zwölf Sterne auf auf: Das vorrangige Ziel ist es, die Preisstabilität in Euro- maßgeblich sein.
wunden; künftig genügt eine Der Vertrag von Maastricht tritt in Kraft und etabliert eine Stufe der Währungsunion erreicht. „Rettungsschirme“, für überschuldete Länder, um
blauem Grund steht für Solidarität und pa zu gewährleisten.
qualifi zierte Mehrheit, um eine „Europäische Union“, die sich aus drei Säulen zusam- Der Euro wird in zwölf EU-Staaten Ein „Hoher Vertreter für die Europäische Uni- die Stabilität des Euro zu retten und ein Auseinan-
Harmonie zwischen den Völkern Europas.
Entscheidung zu treffen. Das mensetzt: der EG, der GASP und der ZJIP. Die wichtigste alleiniges gesetzliches Zahlungsmittel. on für die Außen- und Sicherheitspolitik“ und derbrechen der Euro-Zone zu verhindern.
Europäische Parlament erhält Neuerung ist die Schaffung einer Wirtschafts- und ein Präsident des Europäischen Rates treten
(in bestimmten Bereichen) ein Währungsunion mit der Einführung des Euro. Neu einge- ihr Amt an.
1985 Butterberg Mitentscheidungsrecht. führt wird die Unionsbürgerschaft mit EU-weitem Aufent-
Die Preis- und Absatzgarantien der GAP veranlassen viele Bauern#,, ihre haltsrecht und Wahlrecht bei Kommunal- und Europa-
Höfe zu Agrarfabriken auszubauen und weit mehr zu produzieren, als sich am wahlen. Eine Reihe von Bestimmungen sollen die
Markt absetzen lässt. Die Überschüsse an Butter, Getreide und Fleisch türmen Handlungsfähigkeit der EU nach außen und die Zusam-
sich in den Lagerhallen der EG zu wahren „Bergen“ auf. 1985 z.B. liegen menarbeit innerhalb der Union verbessern.
1 Million
lion Tonnen Butter, 16 Millionen Tonnen Getreide, 870.000 Tonnen Rind-
fleisch und 520.000 Tonnen Magermilchpulver auf Halde.

4640_BPB_zeitstrahl_europa_RZ_121012.indd 1