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Maristengymnasium Furth Abiturjahrgang 24...

SEMINARARBEIT

Rahmenthema des Wissenschaftspropädeutischen Seminars:


Musikland Italien
Leitfach: Musik

Thema der Arbeit:


Musik im Italien der Jahre 1922-1945: Untersuchung des Einflusses faschistisch
Gedankenguts in verschiedenen Werken und die potenzielle Rolle von Musik a
Vermittler solcher Inhalte

Verfasser/in: Luis Winter Kursleiter/in: Nikoslav Fir

Abgabetermin: .. November 20...


(2. Unterrichtstag im November)

Bewertung Note Notenstufe in Worten Punkte Pu


schriftliche Arbeit x3
Abschlusspräsentation x1
Summe:
Gesamtleistung nach § 61 (7) GSO = Summe : 2 (gerundet)

Datum und Unterschrift der Kursleiterin bzw. des Kursleiters


I. Einleitung
1.1. Einführung in das Thema der Seminararbeit, Forschungsfragen
1.2. Ziele der Arbeit
II. Chronologie der wichtigsten Ereignisse des italienischen Faschismus sowie seine theoretischen
Grundzüge
2.1 Chronologie der Geschichte des italienischen Faschismus
2.2 Ideologische Merkmale des italienischen Faschismus
III. Musik im faschistischen Staat
3.1 Kulturverständnis in der faschistischen Doktrin
3.2 Beziehung zwischen individuellen Komponisten und Staat
3.3
IV. Analyse von Kampfliedern, Opern und anderen Werken auf ihre Ideologische Botschaften
4.1 Auswahlkriterien, kurze Beschreibungen und Hintergrundinformationen zu den ausgewählten
Stücken
4.2 Untersuchung der Musikstücke nach faschistischen Überzeugungen, Denkweisen und
ideologischen Auffassungen
4.3
V. Schlussfolgerungen
5.1 Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse
5.2
5.3
I. Einleitung

„Tutto nello Stato, niente al fuori dello Stato, nulla contro lo Stato(…)”

-Benito Mussolini, Rede in Mailand zum dritten Jahrestag des „Marsches auf Rom“

1.1
„Alles im Staat, nichts außerhalb des Staates, nichts gegen den Staat“ lauteten seine berühmten Worte,
die hier noch einmal in Deutsch übersetzt stehen. Mit ihnen fasste Benito Mussolini die Hauptidee
seines italienischen Faschismus griffig in seiner „Mailänder Rede“ zum dritten Jahrestag des Marsches
auf Rom zusammen.
Aus diesen, wohl recht bekannten Worten, die einst der „Duce“ sprach, materialisierten sich einige
Fragen heraus, Fragen welche später die Grundlage für diese Seminararbeit bildeten.
Es waren Fragen, die sich hauptsächlich mit der Beziehung zwischen solch einer Staatsform und dem
musikalischen Werk, das in jenem Staat entstand, beschäftigten.
„Wie zeigte sich Staatsdoktrin und faschistische Ideologie in musikalischen Werken auf?“
„Was war die Rolle der Musik in dem faschistischen Idealstaat?“
„Was war die Beziehung zwischen Musiker und Staat?“
Und die sich aus diesen Fragen herauskristallisierende Leitfrage: „Ist die Musik ein effektives
Medium zur Vermittlung solchen Gedankenguts“?

1.2
Das Ziel der gesamten Seminararbeit ist die Beantwortung jener, schon in der Einleitung genannten
Fragen und das Erlangen von wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen über die Dynamik zwischen
dem faschistischen italienischen Staat und dem musikalischen Werk das während den Jahren 1922-
1945 dort entstand.
Aus der Kontextualisierung dieser Leitfragen und der ausführlichen Erläuterung dieser Zustände heraus
soll die Arbeit dann auch im Idealfall Schlussfolgerungen über die Effektivität der Musik als Medium
zur Verbreitung und Verankerung faschistischer Ideologie in der Bevölkerung anhand des Beispiels der
italienischen Musik im 20. Jahrhundert ermöglichen.
Bevor aber irgendeine dieser Fragen beantwortet werden kann, bevor irgendeine Form von
Schlussfolgerung getroffen werden kann—bedarf es etwas noch viel Wichtigerem. Kontext.
In diesem Fall ist der Kontext wohl die Frage nach (besser gesagt, Fragen) dem „Wesen“ des
italienischen Faschismus, seine Chronologische Geschichte in Italien und die Ideologischen
Grundzüge.
„So unterschiedlich sich also das Koordinatensystem, innerhalb dessen ein Werk entstand, auch
ausnahm, eine Koordinate war allen diesen unterschiedlichen Werken gemeinsam: jene des
faschistischen Regimes und seiner umfassenden Herrschaft durch den einen Duce“ -Jürg Stenzel: Von
Giacomo Puccini zu Luigi Nono. S.21ff

II. Die Geschichte des italienischen Faschismus und seine Ideologischen Merkmale

2.1 Chronologie der Geschichte des italienischen Faschismus


An sich gibt es zu dieser Chronologie nichts Nennenswertes zu erwähnen, was nach einmaligen Lesen
nicht schon klar wäre. Im Wesentlichen ist sie nur eine Auflistung der wichtigsten, chronologisch
geordneten Ereignisse in der Weltgeschichte und der Geschichte der faschistischen Bewegung bis 1945.
Das mag zwar bei einer Arbeit mit dem Leitfach Musik für den Leser auf den ersten Blick etwas
exzessiv wirken, wird aber durch den Verfasser dieser Arbeit damit gerechtfertigt das fast alle der im
vierten Kapitel analysierten Werke sich auf hier genannte Ereignisse beziehen.
Die gesamte Chronologie ist als direktes Zitat dem Werk „Von Giacomo Puccini zu Luigi Nono,
Italienische Musik 1922-1952: Faschismus-Resistenza-Republik von Jürg Stenzel“ S.14-16ff
entnommen.

1883: 29. Juli, Benito Mussolini in Predappio (Provinz Forli) geboren.


1910: Gründung der Partito Socialista Riformista durch Leonid Bissolati und der Partito Nazionalista
(von G.D´Annunzio inspiriert)
1912: Mussolini ist Mitglied des Exekutivausschusses des Partito Socialista und Chefredakteur der
Tageszeitung Avanti
1914: Antikriegsmanifest des Partito Socialista; Spaltung in Reformisten (Bissolati) und Revolutionäre
(Mussolini). Mussolini gibt am 15. November mit Filippo Naldi die Zeitung Il Popolo d´Italia heraus.
24. November Parteiausschluss. Mussolini fordert Kriegseintritt Italiens
1915: 26. April. Geheimvertrag von London. Dalmatien, Istrien, Triest und Südtirol werden durch die
Entente Italien zugesprochen.
24. Mai. Italienische Kriegserklärung an Österreich
28. August: italienische Kriegserklärung an Deutschland
1917: 24. Oktober Erfolgreicher österreichischer Vorstoß bei Caporetto
1918: Oktober. Italienischer Sieg über Österreich von Vittorio Veneto. 4. November. Waffenstillstand

Bewegungsphase

1919: Juni. Gründung der Fasci di Combattimento (Squadre)


10. September. Vertrag von St-Germain (Bestätigung des Geheimvertrags von London).
10. September. Gabriele D`Annunzios private Eroberung von Fiume, das 1923 (Vertrag von
Rapallo) eine „freie Stadt“ und 1924 italienisch werden wird.
1921: 15. Mai. Der Partito Nazionale Fascista (PNF) erringt bei den Wahlen 36 Sitze.
7. November. Offizielle Gründung des PNF
1922: 6. Februar. Pius XI. zum neuen Papst gewählt.
27. – 30. Oktober. Faschistischer Marsch auf Rom
30, Oktober. Mussolini wird 60. Ministerpräsident Italiens

Machtgewinnungsphase

1923: 15./16. Dezember. Bildung der Milizia Volontaria per la Sicurezza Nazionale (Parteimiliz).
1924: 6. April. Wahlen nach dem Acerbo-Gesetz; der PNF erhält 65% der Stimmen,
10. Juni. Giacomo Matteotti im Anschluss an seine Rede über die „Herrschaft der Gewalt“
(30. Mai) ermordet

Machtkonsolidierungsphase

1925: Beginn der Diktatur


April. Benedetto Croces antifaschistisches Manifest als Antwort auf das Giovanni-Gentile-Manifest
1926: November. Verbot aller politischen Parteien
25. November. Inkrafttreten des „Staatsschutzgesetzes“
1928: 9. Dezember. Gründung des Gran Consiglio del Facismo, welcher die Parlamentskandidaten
auswählt
1929: 11. Februar. Unterzeichnung der Lateranverträge mit dem Heiligen Stuhl (Ratifizierung am
7.Juni)
1932: 17. Dezember. „Antimodernes“ Musikmanifest (unterzeichnet u.a. von Pizzetti und Resphigi)
1933: 14. Juni. Erstes Treffen von Mussolini und Hitler

Imperialistische Phase

1935/6: Oktober bis Mai. Abessinienkrieg.


1936/9: Spanischer Bürgerkrieg mit italienischer Beteiligung
1936: 9.Mai. Ausrufung des italienischen Impero.
25. Oktober. „Achsen“-Übereinkunft Berlin-Rom.
1938: 1. März. Gabriele D`Annunzio gestorben.
3. Mai Hitlers Italienbesuch
15. Juli. Antisemitisches Manifest.
2./3. September. Annahme der Rassismus-Gesetze
1939: 10. Februar. Pius XI. gestorben
12./13. April. Italien besetzt Albanien.
22. Mai „Stahlpakt“ zwischen Deutschland und Italien
1940: 10. Juni Kriegserklärung Italiens an Frankreich und Großbritannien
28. Oktober. Italien greift Griechenland an
1941: 19. Mai Italiens Rückzug aus Abessinien.

1943: 10. Juli bis 17. August. Eroberung Siziliens durch die Alliierten.
24./25. Juni. Entmachtung Mussolini durch den Gran Consiglio. Verhaftung Mussolinis auf
Anordnung des Königs. Militärregierung unter Marschall Pietro Badoglio
1943: 3. August. Geheimverhandlungen mit den alliierten in Lissabon.
8. September. Deutsche Truppen besetzen Italien
12. September. Befreiung Mussolinis durch eine SS-Einheit auf dem Gran Sasso (Apenninen)
September. Geheime Gründung des Comitato di liberazione nazionale (CLN)
23. September. Repubblica sociale italiana mit Sitz in Saló am Gardasee unter Mussolini
1944: Winter 1943/44. Organisierte Streiks in Norditalien. Erste Partisanenformationen
4. Juni. Befreiung Roms durch dir Alliierten
10. Juni. Rücktritt Badoglios. Nachfolger wird Ivanoe Bonomi (CLN)
1945: 25. April. Höhepunkt der norditalienischen Volksaufstände gegen die deutsche Besatzung und die
Saló-Regierung.
28. April. Mussolini auf der Flucht von Partisanen erschossen.
29. April. Kapitulation der deutschen Truppen
19. Juni. Allparteienregierung unter Ferruccio Parri.
11. Dezember. Alcide De Gasperi (DC) Ministerpräsident.
(…)

2.2

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