Sie sind auf Seite 1von 4

HIV (Human Immunodeficiency Virus):

HIV, das Human Immunodeficiency Virus, ist ein Virus, das das menschliche
Immunsystem infiziert und beeinträchtigt. Es gehört zur Familie der Retroviren. Nach
einer HIV-Infektion bleibt das Virus lebenslang im Körper. HIV greift speziell T-
Helferzellen an, die eine entscheidende Rolle bei der Abwehr von Krankheitserregern
und der Regulierung des Immunsystems spielen. Indem es diese Zellen zerstört,
schwächt HIV das Immunsystem und macht den Körper anfälliger für Infektionen und
Krankheiten.

HIV-Infektionen sind nicht heilbar, und es gibt keine Schutzimpfung gegen das Virus.
Es kann durch ungeschützten Geschlechtsverkehr, kontaminierte Nadeln oder von
Mutter zu Kind während der Geburt oder durch Stillen übertragen werden. Die frühe
Diagnose und der Beginn einer antiretroviralen Therapie (ART) sind entscheidend, um
die Virusvermehrung zu kontrollieren und das Fortschreiten von HIV zu AIDS zu
verhindern. Mit modernen Behandlungen können Menschen mit HIV ein nahezu
normales Leben führen und die Entwicklung von AIDS verhindern.

AIDS (Acquired Immunodeficiency Syndrome):

AIDS, das Acquired Immunodeficiency Syndrome, ist die fortgeschrittene Phase einer
unbehandelten HIV-Infektion. Es wird durch eine schwere Beeinträchtigung des
Immunsystems gekennzeichnet. Dies führt dazu, dass der Körper anfällig für
opportunistische Infektionen und Tumore wird. AIDS wird in der Regel diagnostiziert,
wenn die Anzahl der T-Helferzellen (CD4-Zellen) im Blut stark abfällt.

Opportunistische Infektionen sind Infektionen, die bei Menschen mit geschwächtem


Immunsystem auftreten können und schwerwiegend oder lebensbedrohlich sein
können. Beispiele sind Lungenentzündung, bestimmte Pilzinfektionen und bestimmte
Krebserkrankungen. AIDS ist in der Regel eine späte Folge einer unbehandelten oder
nicht ausreichend kontrollierten HIV-Infektion.

Zusammenfassung der HIV-Phasen und Symptome:

Akute Phase:

• Kurz nach der HIV-Übertragung vermehrt sich das Virus schnell im Blut,
Sperma und auf Schleimhäuten.
• Ansteckungsgefahr ist hoch.
• Mögliche Symptome: Fieber, Abgeschlagenheit, Mandel- und
Lymphknotenschwellungen, Hautausschlag, Müdigkeit, Nachtschweiß,
Durchfall, Muskelschmerzen.
• Diese Symptome sind grippeähnlich und nicht spezifisch für HIV.
• Ein HIV-Test ist notwendig, wenn es ein Ansteckungsrisiko gab.
Chronische Phase:

• Folgt der akuten Phase und kann Monate bis Jahre dauern.
• Meist keine HIV-Symptome.
• Virus vermehrt sich moderat, HIV-spezifische Antikörper sind nachweisbar.
• Virus schädigt das Immunsystem und innere Organe allmählich.
• T-Helferzellen und Immunsystem schwächen sich im Laufe der Zeit ab.
• Krankheitsverläufe variieren von Person zu Person.
Krankheitsbild AIDS:

• Starke Schädigung des Immunsystems führt zu schweren Erkrankungen, die


AIDS kennzeichnen.
• Ursache ist die starke Verminderung der T-Helferzellen im Blut.
• Opportunistische Infektionen treten auf, die Menschen mit gesundem
Immunsystem normalerweise nicht betreffen.
• AIDS kann bei rechtzeitiger Behandlung vermieden werden.
• Symptome: Lungenentzündung, Pilzerkrankungen, Krebserkrankungen wie
Kaposi-Sarkom, Gebärmutterhalskrebs, Lymphome.
Die Phasen und Symptome von HIV können von Person zu Person unterschiedlich
verlaufen, und eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um die
Entwicklung von AIDS zu verhindern und ein gutes Leben mit HIV zu führen.

Zusammenfassung der HIV-Therapie:

HIV ist nicht heilbar, aber gut behandelbar. Die Therapie zielt darauf ab, die
Virusvermehrung zu unterdrücken und das Immunsystem zu stärken, um das AIDS-
Stadium zu verhindern.

Die Therapie umfasst die regelmäßige Einnahme einer Kombination von HIV-
Medikamenten unterschiedlicher Substanzklassen, um Resistenzen zu vermeiden.

Der Beginn der Therapie sollte frühzeitig erfolgen, um schwere Erkrankungen zu


verhindern.

Ziele der HIV-Therapie sind die Virusunterdrückung, die Wiederherstellung des


Immunsystems, die Symptomlinderung, die Verbesserung der Lebenserwartung und
-qualität sowie die Reduzierung des Übertragungsrisikos.

Die Medikamente müssen pünktlich und in der vorgeschriebenen Dosierung


eingenommen werden, da Unterbrechungen die Wirksamkeit gefährden können.
Nebenwirkungen sind ein häufiger Grund für Therapieabbruch, aber es gibt
Alternativen bei schlechter Verträglichkeit.

Die Wechselwirkungen zwischen HIV-Medikamenten und anderen Arzneimitteln


müssen berücksichtigt werden.

Der Therapieerfolg wird anhand von Laborwerten wie der Viruslast und der T-
Helferzellen gemessen. Nicht nachweisbare Viruslast bedeutet, dass das Virus nicht
mehr übertragbar ist.

Regelmäßige Blutkontrollen sind wichtig, um den Therapiefortschritt zu überwachen


und mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen. PCR-Tests werden zur
Wirksamkeitsüberprüfung verwendet.

Die HIV-Therapie ist lebenslang notwendig, um die Krankheit gut zu kontrollieren


und die Lebensqualität zu erhalten.

Zusammenfassung der HIV-Diagnose:

Die Diagnose einer HIV-Infektion erfolgt durch verschiedene Testverfahren, die bei
Gesundheitsämtern, Aidshilfen, Laboren und Hausärzten durchgeführt werden
können.

Der HIV-Test sucht nach HIV-Antikörpern, die das Immunsystem gegen das Virus
bildet. Es dauert in der Regel 2 bis 12 Wochen nach der möglichen Infektion, bis
diese Antikörper nachweisbar sind.

Ein positiver Test zeigt an, dass HIV-Antikörper im Blut gefunden wurden, und eine
Ansteckung mit dem Virus vorliegt. Eine bestätigte HIV-Infektion sollte zur
umgehenden Einleitung einer Therapie mit antiretroviralen Medikamenten führen.

Ein negativer Test ist nur sicher, wenn in den letzten 3 Monaten kein Risikokontakt
stattgefunden hat, da die Antikörperbildung Zeit benötigt.

Es gibt verschiedene Arten von HIV-Tests, darunter Labortests, Schnelltests,


Selbsttests und PCR-Tests, die jeweils unterschiedliche Zeiträume für die Diagnose
haben.

Das diagnostische Fenster bezieht sich auf den Zeitraum zwischen der Infektion und
dem Nachweis von Infektionsmarkern und kann je nach Testverfahren variieren (6 bis
12 Wochen).
Die Diagnose einer HIV-Infektion ist ein wichtiger erster Schritt zur Kontrolle der
Krankheit und zur Einleitung der notwendigen Behandlung.

• Retroviren: Retroviren sind eine Familie von Viren, zu der auch HIV gehört.
Diese Viren haben die Fähigkeit, ihre RNA-Genom in DNA umzuschreiben und
in das Erbgut der Wirtszelle einzufügen.
• Antiretrovirale Therapie (ART): Die antiretrovirale Therapie ist eine
Behandlung, bei der Medikamente eingesetzt werden, um die Vermehrung
von HIV im Körper zu unterdrücken. Dies ermöglicht es, die HIV-Infektion zu
kontrollieren und das Fortschreiten zu AIDS zu verhindern.
• T-Helferzellen (CD4-Zellen): T-Helferzellen sind eine Art von weißen
Blutkörperchen, die eine zentrale Rolle im Immunsystem spielen. Sie
koordinieren die Abwehrreaktionen des Körpers gegen Infektionen und sind
das Hauptziel von HIV.
• Opportunistische Infektionen: Dies sind Infektionen, die bei Menschen mit
geschwächtem Immunsystem auftreten und normalerweise nicht bei
Menschen mit intaktem Immunsystem. Sie können schwerwiegend oder
lebensbedrohlich sein.
• RNA-Molekül: RNA steht für Ribonukleinsäure und ist ein Molekül, das
genetische Informationen trägt. HIV ist ein RNA-Virus, was bedeutet, dass sein
Erbgut in Form von RNA vorliegt.
• Reverse Transkriptase: Dies ist ein virales Enzym, das die RNA von HIV in
DNA umschreibt, damit sie in das Erbgut der Wirtszelle integriert werden
kann.
• Integrase: Ein weiteres virales Enzym, das die in DNA umgeschriebene Virus-
RNA in das Erbgut der Wirtszelle einfügt.
• Protease: Ein virales Enzym, das bei der Herstellung neuer Viren in der
Wirtszelle eine entscheidende Rolle spielt
Der wichtigste Unterschied zwischen DNA und der RNA ist, dass
die RNA in der Regel aus einem Strang besteht, während die DNA
aus einem Doppelstrang besteht, der eine Doppelhelix bildet. Ein
weiterer Unterschied ist zum Beispiel, dass der RNA Strang nicht
so stabil ist wie die der DNA

Das könnte Ihnen auch gefallen