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von Zarathustra zu sein. Solche Traditionen waren zum Teil langlebig. Die geographischen Angaben
späterer Quellen sind größtenteils patriotisch-ideologisch gefärbt. Damit verbunden ist auch die
Diskussion über die Heimat und die Ausbreitung der indoiranischen Sprachgemeinschaft, im
Besonderen der Arier.[12]
In der älteren Forschung wurden vor allem drei Regionen als Heimat des Zarathustra betrachtet:
Sistan, Choresmien und Baktrien.[13] Eine einflussreiche These wurde von Mary Boyce aufgestellt, die
die Heimat des Zarathustra in der Andronowo-Kultur ortet. Aber diese Theorie konnte sich ebenso
wenig durchsetzen wie auch der Vorschlag von Manfred Hutter, das Heimatland Zarathustras an der
Grenze der nordostiranischen Länder zu lokalisieren.[14]
Lebenszeit
Neben unterschiedlichen wissenschaftlichen Methoden und
Argumenten[15] spielen ideologische Motive eine starke Rolle in
der Auseinandersetzung um die Datierung und die Lokalisierung
Zarathustras, weil diese von zentraler Bedeutung für die
Geschichtsschreibung der Religion wie auch für das Verständnis
der iranischen, zentralasiatischen und altorientalischen
Religionsgeschichte sind. Zur Datierung der Lebenszeit
Zarathustras gibt es zwei Hauptansätze in der Forschung: eine
Spätdatierung und eine Frühdatierung.[16] Zarathustrier feiern
seinen Geburtstag am 26. März.
Spätdatierung
Frühdatierung
Der Grundkonsens gegen eine Spätdatierung hat in der Forschung einen weiten Spielraum für
genauere Datierungen zugelassen. Im Allgemeinen wird die Lebenszeit von Zarathustra um die
Wende des 2. zum 1. Jahrtausend v. Chr. angenommen.[18] Zarathustra soll vor seinem
„Berufungserlebnis“ schon als Priester bzw. Magier[19] tätig gewesen sein. Aus diesen Gründen
bestimmte Richard Frye das Wirken Zarathustras für die Zeit um 1800 v. Chr. Zarathustra habe um