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TS422

S/4HANA Production Planning &


Manufacturing Academy Part II_1_2

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TEILNEHMERHANDBUCH
PRÄSENZSCHULUNG
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Version der Schulung: 20
Dauer der Schulung: 10 Tage
Materialnummer: 50159586
SAP-Urheberrechte, Marken und
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vorausschauenden Aussagen unterliegen unterschiedlichen Risiken und Unsicherheiten, durch die die
tatsächlichen Ergebnisse von den Erwartungen abweichen können. Die vorausschauenden Aussagen
geben die Sicht zu dem Zeitpunkt wieder, zu dem sie getätigt wurden. Dem Leser wird empfohlen,
diesen Aussagen kein übertriebenes Vertrauen zu schenken und sich bei Kaufentscheidungen nicht auf
sie zu stützen.

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Typografische Konventionen

Dieses Handbuch wurde vom Amerikanischen Englisch ins Deutsche übersetzt.


Die folgenden typografischen Konventionen werden in diesem Handbuch verwendet:

Diese Informationen werden in der Präsentation des Schulungsreferenten


angezeigt.

Demonstration

Vorgehensweise

Warnung oder Achtung

Hinweis

Zugehörige oder zusätzliche Informationen

Moderierte Diskussion

Steuerung der Benutzungsoberfläche Beispieltext

Fenstertitel Beispieltext

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Inhaltsverzeichnis

vii Überblick über die Schulung

1 Kapitel 1 : Einführung in Fertigungsaufträge

3 Lektion: Erläuterungen zu SAP Fiori und zur Systemlandschaft


7 Lektion: Fertigungsaufträge skizzieren

15 Kapitel 2 : Auftragsabwicklung und Auftragsstruktur

17 Lektion: Fertigungsauftrag bearbeiten


19 Lektion: Auftragsstruktur analysieren

23 Kapitel 3 : Auftragseröffnung

25 Lektion: Fertigungsaufträge anlegen


31 Lektion: Analyse der Stammdatenselektion
43 Lektion: Terminierung von Fertigungsaufträgen
47 Lektion: Beschreibung der Kalkulation von Fertigungsaufträgen

53 Kapitel 4 : Verfügbarkeitsprüfungen, Kapazitätsplanung, Auftragsfreigabe


und Drucken

55 Lektion: Durchführung von Verfügbarkeitsprüfungen


61 Lektion: Diskussion zur Kapazitätsplanung
67 Lektion: Freigabe von Fertigungsaufträgen
71 Lektion: Drucken von Arbeitspapieren

79 Kapitel 5 : Auftragsdurchführung

81 Lektion: Durchführen der Materialbereitstellung und


Warenausgangsbuchungen
91 Lektion: Rückmeldung von Fertigungsaufträgen
99 Lektion: Wareneingänge buchen

107 Kapitel 6 : Auftragsabrechnung, Archivierung und Löschen

109 Lektion: Auftragsabrechnung durchführen


113 Lektion: Fertigungsaufträge archivieren und löschen

119 Kapitel 7 : Informationssysteme, Massenbearbeitung und Automatisierung

121 Lektion: Überblick über Informationssysteme und Berichte


123 Lektion: Grundlagen zur Massenbearbeitung und Automatisierung

129 Kapitel 8 : Weitere und erweiterte Funktionen

131 Lektion: Auftragssplits durchführen


137 Lektion: Schichtnotizen und Schichtberichte anlegen

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vi © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.
Überblick über die Schulung

ZIELGRUPPE
Diese Schulung richtet sich an die folgenden Zielgruppen:
● Super-/Key-/Power-User
● Geschäftsprozessarchitekt
● Geschäftsprozessverantwortlicher/Teamleiter/Power-User
● Help Desk/CoE Support

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viii © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.
KAPITEL 1 Einführung in
Fertigungsaufträge

Lektion 1
Erläuterungen zu SAP Fiori und zur Systemlandschaft 3

Lektion 2
Fertigungsaufträge skizzieren 7

LERNZIELE

● SAP Fiori und die Systemlandschaft beschreiben


● Die Anwendungsbereiche, Integration, Merkmale und Stammdaten von
Fertigungsaufträgen beschreiben

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Kapitel 1 : Einführung in Fertigungsaufträge

2 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


Kapitel 1
Lektion 1
Erläuterungen zu SAP Fiori und zur
Systemlandschaft

LERNZIELE DER LEKTION


Am Ende dieser Lektion können Sie:
● SAP Fiori und die Systemlandschaft beschreiben

SAP Fiori – Konzept und Architektur


Mit SAP Fiori wird das Konzept einer einheitlichen, systemübergreifenden und
rollenspezifischen Benutzeroberfläche für Endbenutzer umgesetzt.

Abbildung 1: SAP Fiori

Das SAP Fiori Launchpad bietet Benutzern genau die Apps, die sie für ihr Tagesgeschäft
benötigen. SAP Fiori ist außerdem geräteunabhängig und kann auf Desktops, Tablets und
Smartphones verwendet werden.
Ein Ziel der SAP-Strategie besteht darin, alle Unternehmens- und Analyseanwendungen auf
SAP HANA mit SAP Fiori als Benutzungsoberfläche anzubieten.

© Copyright. Alle Rechte vorbehalten. 3


Kapitel 1 : Einführung in Fertigungsaufträge

Architektur von SAP Fiori

Abbildung 2: Architektur von SAP Fiori

Die obige Abbildung enthält eine vereinfachte Beschreibung des Prinzips der SAP-Fiori-
Architektur.
Auf dem Frontend-Server werden die UI-Komponenten für das SAP Fiori Launchpad
konfiguriert und die Rollen und Benutzer gepflegt. Über SAP Gateway wird der Zugriff auf die
Anwendungen im Backend-Server realisiert.

4 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


Lektion: Erläuterungen zu SAP Fiori und zur Systemlandschaft

SAP Fiori Launchpad

Abbildung 3: SAP Fiori Launchpad

Die obige Abbildung zeigt als Beispiel das SAP Fiori Launchpad für unseren Kurs S4225.

© Copyright. Alle Rechte vorbehalten. 5


Kapitel 1 : Einführung in Fertigungsaufträge

Konfiguration des SAP Fiori Launchpad

Abbildung 4: Konfiguration des SAP Fiori Launchpad

Die Kacheln (Apps) für das SAP Fiori Launchpad sind in Katalogen im Backend-System
organisiert. Um eine Kachel im SAP Fiori Launchpad anzuzeigen, muss sie einer Gruppe
zugewiesen sein. Kataloge und Gruppen werden Benutzern über Rollen zugewiesen.
Die einzelnen Benutzer können das SAP Fiori Launchpad an ihre Anforderungen anpassen.
Neben allgemeinen Einstellungen wie der Sprache können sie Gruppen und Kacheln neu
anordnen, neue Gruppen anlegen, Kacheln zu Gruppen hinzufügen oder Kacheln aus Gruppen
löschen.
Die obige Abbildung zeigt die Einstellungen, die für unseren Kurs S4225 vorgenommen
wurden.

ZUSAMMENFASSUNG DER LEKTION


Nun können Sie
● SAP Fiori und die Systemlandschaft beschreiben

6 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


Kapitel 1
Lektion 2
Fertigungsaufträge skizzieren

LERNZIELE DER LEKTION


Am Ende dieser Lektion können Sie:
● Die Anwendungsbereiche, Integration, Merkmale und Stammdaten von
Fertigungsaufträgen beschreiben

Fertigungsaufträge
Abhängig von einer Reihe von verschiedenen Kriterien haben Unternehmen unterschiedliche
Anforderungen bezüglich der Fertigungssteuerung.
Aus diesem Grund unterstützt SAP S/4HANA Manufacturing verschiedene Fertigungsarten.

Abbildung 5: Auftragsbezogene Produktion

In der diskreten Fertigungsbranche werden hauptsächlich Fertigungsaufträge verwendet.


Prozessaufträge bieten geeignete Funktionen für Unternehmen in der Prozessindustrie.

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Kapitel 1 : Einführung in Fertigungsaufträge

Lean Manufacturing

Abbildung 6: Lean Manufacturing

Serienfertigung wird hauptsächlich in der Massenfertigung verwendet und bietet schlanke


Methoden der Fertigungssteuerung. Kanban ist eine schlanke und effektive Methode der
Materialbereitstellung, die für alle Fertigungsarten anwendbar ist.

Anwendungsbereiche von Fertigungsaufträgen


Fertigungsaufträge werden in verschiedenen Industriezweigen und Branchen verwendet und
können in verschiedenen Fertigungsarten angewendet werden.

8 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


Lektion: Fertigungsaufträge skizzieren

Abbildung 7: Anwendungsbereiche von Fertigungsaufträgen

Die Produktionsprozesse können sich unter anderem durch Produktstabilität und


Produktkomplexität auszeichnen.

Integration von Fertigungsaufträgen


Fertigungsaufträge sind ein zentraler Bestandteil einer komplexen Prozesskette. Diese Kette
beginnt mit einem Bedarf (Planprimärbedarf oder Kundenauftrag) und endet mit dem
Wareneingang des Fertigerzeugnisses.

© Copyright. Alle Rechte vorbehalten. 9


Kapitel 1 : Einführung in Fertigungsaufträge

Abbildung 8: Anwendungsübergreifender funktionaler Ablauf

Fertigungsaufträge steuern den gesamten Ablauf bei der Eigenfertigung von Produkten und
sind in die Funktionen von Kapazitätsplanung, Kalkulation, Bestandsführung,
Qualitätsmanagement und vielen anderen SAP-S/4HANA-Anwendungen integriert.
Außerdem gibt es verschiedene Schnittstellen zu externen Systemen.
Integration von Fertigungsaufträgen:

● Stammdatenmanagement
● Vertrieb
● Produktions- und Materialsbedarfsplanung/Erweiterte Planung
● Kapazitäts-/Feinplanung
● Materialwirtschaft
● Warehouse Management/Extended Warehouse Management
● Qualitätsmanagement
● Chargenverwaltung
● Handling Unit Management
● Variantenkonfiguration
● Rechnungswesen und Controlling

10 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


Lektion: Fertigungsaufträge skizzieren

Merkmale von Fertigungsaufträgen

Abbildung 9: Definitionen im Fertigungsauftrag

Die Abbildung beschreibt die Definitionen im Fertigungsauftrag.


Grundlegende Funktionen von Fertigungsaufträgen:

● Statusverwaltung
● Stammdatenselektion
● Terminierung
● Berechnung der Kapazitätsbedarfe
● Kalkulation
● Verfügbarkeitsprüfungen
● Drucken von Arbeitspapieren
● Materialbereitstellung und Warenausgänge
● Rückmeldungen
● Wareneingang
● Auftragsabrechnung
● Archivieren und Löschen

Für Fertigungsaufträge steht eine Vielzahl von Funktionen zur Verfügung. Dies ermöglicht
eine nahtlose Unterstützung einer komplexen Produktion. Zusätzlich zu den Grundfunktionen
gibt es noch sehr viele erweiterte Funktionen.

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Kapitel 1 : Einführung in Fertigungsaufträge

Stammdaten für Fertigungsaufträge

Abbildung 10: Stammdaten für Fertigungsaufträge

Die Abbildung „Stammdaten für Fertigungsaufträge“ zeigt die erforderlichen Stammdaten für
die Anlage von Fertigungsaufträgen. Wenn ein Fertigungsauftrag angelegt wird, wird eine
Fertigungsversion mit Arbeitsplan und Stückliste selektiert.

ZUSAMMENFASSUNG DER LEKTION


Nun können Sie
● Die Anwendungsbereiche, Integration, Merkmale und Stammdaten von
Fertigungsaufträgen beschreiben

12 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


Kapitel 1

Überprüfung des Lernerfolgs

1. Welche der folgenden Aussagen ist korrekt?


Wählen Sie die richtige Antwort.

X A SAP Fiori ist im Wesentlichen ein Werkzeug für analytische Auswertungen.

X B SAP Fiori ist eine Sammlung von UX-orientierten Apps.

X C SAP Fiori bietet eine einzige komplexe Transaktion für viele Benutzerrollen.

2. Welche der folgenden Aussagen sind korrekt?


Wählen Sie die richtigen Antworten.

X A Fertigungsaufträge werden in erster Linie in der Massenbearbeitung verwendet.

X B Fertigungsaufträge steuern den gesamten Prozess der Fremdbeschaffung.

X C Fertigungsaufträge sind in die Funktionen der Produktionsplanung integriert.

X D Wenn ein Fertigungsauftrag angelegt wird, wird eine Fertigungsversion


ausgewählt.

X E Kanban bietet eine Alternative zur Verwendung von Fertigungsaufträgen.

© Copyright. Alle Rechte vorbehalten. 13


Kapitel 1

Überprüfung des Lernerfolgs - Antworten

1. Welche der folgenden Aussagen ist korrekt?


Wählen Sie die richtige Antwort.

X A SAP Fiori ist im Wesentlichen ein Werkzeug für analytische Auswertungen.

X B SAP Fiori ist eine Sammlung von UX-orientierten Apps.

X C SAP Fiori bietet eine einzige komplexe Transaktion für viele Benutzerrollen.

Richtig. SAP Fiori ist eine Sammlung von UX-orientierten Apps.

2. Welche der folgenden Aussagen sind korrekt?


Wählen Sie die richtigen Antworten.

X A Fertigungsaufträge werden in erster Linie in der Massenbearbeitung verwendet.

X B Fertigungsaufträge steuern den gesamten Prozess der Fremdbeschaffung.

X C Fertigungsaufträge sind in die Funktionen der Produktionsplanung integriert.

X D Wenn ein Fertigungsauftrag angelegt wird, wird eine Fertigungsversion


ausgewählt.

X E Kanban bietet eine Alternative zur Verwendung von Fertigungsaufträgen.

Richtig. Fertigungsaufträge sind in die Funktionen der Produktionsplanung integriert.


Wenn ein Fertigungsauftrag angelegt wird, wird eine Fertigungsversion ausgewählt.

14 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


KAPITEL 2 Auftragsabwicklung und
Auftragsstruktur

Lektion 1
Fertigungsauftrag bearbeiten 17

Lektion 2
Auftragsstruktur analysieren 19

LERNZIELE

● Die verschiedenen Schritte der Fertigungsauftragsabwicklung beschreiben


● Struktur und Elemente eines Fertigungsauftrags beschreiben

© Copyright. Alle Rechte vorbehalten. 15


Kapitel 2 : Auftragsabwicklung und Auftragsstruktur

16 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


Kapitel 2
Lektion 1
Fertigungsauftrag bearbeiten

LERNZIELE DER LEKTION


Am Ende dieser Lektion können Sie:
● Die verschiedenen Schritte der Fertigungsauftragsabwicklung beschreiben

Auftragsabwicklung
Der Fertigungsauftrag durchläuft eine Vielzahl einzelner Vorgänge. Wichtige Schritte bei der
Fertigungsauftragsabwicklung sind Auftragseröffnung, Terminierung, Freigabe,
Materialentnahme, Rückmeldung, Wareneingang und Abrechnung.

Abbildung 11: Fertigungsauftragsbearbeitung

Viele dieser Vorgänge können automatisch oder im Hintergrund ausgeführt werden, sodass
die manuelle Auftragsbearbeitung auf ein Minimum reduziert wird. Zahlreiche spezifische
Customizing-Einstellungen ermöglichen die erfolgreiche Ausführung der einzelnen Schritte in
der Auftragsbearbeitung.
Die WIP-Ermittlung, die Abweichungsermittlung und die Abrechnung sind i.d.R. periodische
Aufgaben der Kostenträgerrechnung (KTR) und werden üblicherweise im Hintergrund
ausgeführt.

© Copyright. Alle Rechte vorbehalten. 17


Kapitel 2 : Auftragsabwicklung und Auftragsstruktur

Für das Herunterladen von Aufträgen und das Hochladen von Istdaten stehen verschiedene
Schnittstellen für die Prozessintegration zur Verfügung.

ZUSAMMENFASSUNG DER LEKTION


Nun können Sie
● Die verschiedenen Schritte der Fertigungsauftragsabwicklung beschreiben

18 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


Kapitel 2
Lektion 2
Auftragsstruktur analysieren

LERNZIELE DER LEKTION


Am Ende dieser Lektion können Sie:
● Struktur und Elemente eines Fertigungsauftrags beschreiben

Auftragsstruktur
Ein Fertigungsauftrag hat eine komplexe Struktur mit vielen verschiedenen Elementen.

Abbildung 12: Fertigungsauftragsstruktur

Die Abbildung veranschaulicht die Fertigungsauftragsstruktur.

© Copyright. Alle Rechte vorbehalten. 19


Kapitel 2 : Auftragsabwicklung und Auftragsstruktur

Elemente eines Fertigungsauftrags

Abbildung 13: Elemente eines Fertigungsauftrags

Im Auftragskopf wird das Produkt beschrieben, das mit dem Fertigungsauftrag gefertigt wird.
Der Auftrag verfügt über eine Stammfolge von Vorgängen. Die Stammfolge verfügt
möglicherweise über zusätzliche parallele und alternative Vorgangsfolgen. Die Standardfolge
muss mindestens einen Vorgang enthalten. Bei Bedarf erstellt das System den Vorgang
selbst.
Ein Vorgang beschreibt einen einzelnen Arbeitsschritt des Fertigungsauftrages.
Materialkomponenten, Fertigungshilfsmittel und Ereignispunkte können einem Vorgang
zugeordnet werden.
Ein Vorgang kann mehrere Untervorgänge aufweisen. Diese dienen zur feineren Kalkulation
und Kapazitätsplanung. Die Terminierung erfolgt immer auf Vorgangsebene. Untervorgängen
können keine Materialkomponenten, Fertigungshilfsmittel und Ereignispunkte zugeordnet
werden.
Dokumente des Dokumentenverwaltungssystems können mit dem Fertigungsauftrag
verknüpft werden.
Bei auftragsbezogener Kostenträgerrechnung werden Kosten auf der Ebene des
Auftragskopfes verwaltet, und es wird eine Abrechnungsvorschrift zugeordnet.

ZUSAMMENFASSUNG DER LEKTION


Nun können Sie
● Struktur und Elemente eines Fertigungsauftrags beschreiben

20 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


Kapitel 2

Überprüfung des Lernerfolgs

1. Welches sind die grundlegenden Aktivitäten bei der Bearbeitung eines


Fertigungsauftrags?
Wählen Sie die richtigen Antworten.

X A Auftragseröffnung

X B Auftragsfreigabe

X C Warenausgänge

X D Rückmeldungen

X E Wareneingang

2. Kopf-, Vorgangs- und Materialkomponenten sind die Grundsichten eines


Fertigungsauftrags.
Entscheiden Sie, ob diese Aussage richtig oder falsch ist.

X Richtig

X Falsch

© Copyright. Alle Rechte vorbehalten. 21


Kapitel 2

Überprüfung des Lernerfolgs - Antworten

1. Welches sind die grundlegenden Aktivitäten bei der Bearbeitung eines


Fertigungsauftrags?
Wählen Sie die richtigen Antworten.

X A Auftragseröffnung

X B Auftragsfreigabe

X C Warenausgänge

X D Rückmeldungen

X E Wareneingang

Richtig. Alle aufgeführten Optionen sind korrekt.

2. Kopf-, Vorgangs- und Materialkomponenten sind die Grundsichten eines


Fertigungsauftrags.
Entscheiden Sie, ob diese Aussage richtig oder falsch ist.

X Richtig

X Falsch

Richtig. Kopf-, Vorgangs- und Materialkomponenten sind die Grundsichten eines


Fertigungsauftrags.

22 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


KAPITEL 3 Auftragseröffnung

Lektion 1
Fertigungsaufträge anlegen 25

Lektion 2
Analyse der Stammdatenselektion 31

Lektion 3
Terminierung von Fertigungsaufträgen 43

Lektion 4
Beschreibung der Kalkulation von Fertigungsaufträgen 47

LERNZIELE

● Die verschiedenen Möglichkeiten zum Anlegen von Fertigungsaufträgen beschreiben


● Eine Auftragsart definieren und die Stammdatenselektion für Fertigungsaufträge
beschreiben
● Die Terminierung von Fertigungsaufträgen beschreiben
● Die Ermittlung der Plankosten für einen Fertigungsauftrag beschreiben

© Copyright. Alle Rechte vorbehalten. 23


Kapitel 3 : Auftragseröffnung

24 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


Kapitel 3
Lektion 1
Fertigungsaufträge anlegen

LERNZIELE DER LEKTION


Am Ende dieser Lektion können Sie:
● Die verschiedenen Möglichkeiten zum Anlegen von Fertigungsaufträgen beschreiben

Auftragseröffnung
Abhängig von den Anforderungen gibt es verschiedene Möglichkeiten zum Anlegen von
Fertigungsaufträgen. Bei Auftragseröffnung finden verschiedene Aktivitäten statt.

Abbildung 14: Aktivitäten beim Anlegen eines Auftrags

Fertigungsaufträge mit Planaufträgen anlegen


Planaufträge werden in der Materialbedarfsplanung angelegt. Planaufträge können in
Sammel-, Einzel- oder Teilumsetzung in Fertigungsaufträge umgesetzt werden. Die
Sammelumsetzung kann in Hintergrundverarbeitung durchgeführt werden.

© Copyright. Alle Rechte vorbehalten. 25


Kapitel 3 : Auftragseröffnung

Abbildung 15: Fertigungsaufträge mit Planaufträgen anlegen

Die Abbildung beschreibt die verschiedenen Möglichkeiten der Eröffnung von


Fertigungsaufträgen mit Planaufträgen.

Planauftrag in Fertigungsauftrag umsetzen I

Abbildung 16: Planauftrag in Fertigungsauftrag umsetzen I

Die Daten eines Fertigungsauftrags werden mithilfe der Planauftragsumsetzung automatisch


bereitgestellt.

26 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


Lektion: Fertigungsaufträge anlegen

Planauftrag in Fertigungsauftrag umsetzen II

Abbildung 17: Planauftrag in Fertigungsauftrag umsetzen II

Bei der Umsetzung eines Planauftrags in einen Fertigungsauftrag wird der Planauftrag
gelöscht. Die Sekundärbedarfe (Materialkomponenten) und evtl. existierende
Kapazitätsbedarfe werden dem neuen Fertigungsauftrag erneut zugeordnet. Dabei werden
die Sekundärbedarfe in Reservierungspositionen umgewandelt. Es ist auch möglich, bei der
Umsetzung die Stückliste neu zu lesen. Bei einer Teilumsetzung bleibt der Planauftrag noch
erhalten und wird fixiert.

© Copyright. Alle Rechte vorbehalten. 27


Kapitel 3 : Auftragseröffnung

Zeitorientierte Sammelumsetzung I

Abbildung 18: Zeitorientierte Sammelumsetzung I

Planaufträge haben einen Planauftragsstarttermin (PS), einen Planauftragsendtermin (PE)


und einen Planauftragseröffnungstermin (PA). Wenn der Planauftrageröffnungstermin
erreicht ist, sollten Sie den Planauftrag in einen Fertigungsauftrag oder eine
Bestellanforderung umsetzen.

28 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


Lektion: Fertigungsaufträge anlegen

Zeitorientierte Sammelumsetzung II

Abbildung 19: Zeitorientierte Sammelumsetzung II

Mithilfe der Sammelumsetzung setzt der Disponent die Planaufträge einer Produktstruktur
schrittweise entlang der Zeitachse um.
Innerhalb einer Produktstruktur werden nur diejenigen Planaufträge für eine Umsetzung
angeboten, deren geplante Eröffnungstermine innerhalb eines definierten
Eröffnungshorizonts liegen.

Alternative Möglichkeiten und spezielle Varianten zum Anlegen von Fertigungsaufträgen


Es gibt zahlreiche weitere Möglichkeiten für verschiedene spezielle Anforderungen zum
Anlegen von Fertigungsaufträgen.
Alternative Möglichkeiten zum Anlegen eines Fertigungsauftrags:

● Anlegen mit Material


● Anlegen ohne Material
● Anlegen zum Kundenauftrag
● Anlegen zum Projekt

Spezielle Varianten zum Anlegen eines Fertigungsauftrags:

● in der Montagefertigung (für Kundenaufträge) Strategiegruppe 82


● als Auftragsnetze: Sonderbeschaffung 52
● mit Variantenkonfiguration
● durch Rückmeldung (für eine Nacharbeit)

© Copyright. Alle Rechte vorbehalten. 29


Kapitel 3 : Auftragseröffnung

● im Kanban-Prozess

ZUSAMMENFASSUNG DER LEKTION


Nun können Sie
● Die verschiedenen Möglichkeiten zum Anlegen von Fertigungsaufträgen beschreiben

30 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


Kapitel 3
Lektion 2
Analyse der Stammdatenselektion

LERNZIELE DER LEKTION


Am Ende dieser Lektion können Sie:
● Eine Auftragsart definieren und die Stammdatenselektion für Fertigungsaufträge
beschreiben

Stammdatenselektion
Beim Anlegen eines Fertigungsauftrags wird eine Fertigungsversion mit Arbeitsplan und
Stückliste selektiert oder zugeordnet, um die Auftragsstruktur festzulegen. Die
Stammdatenselektion ist die Voraussetzung für die weiteren Aktivitäten im Rahmen der
Auftragseröffnung.

Abbildung 20: Aktivitäten beim Anlegen eines Fertigungsauftrags

Auftragsart
Ein Fertigungssauftrag wird immer mit Bezug auf eine Auftragsart angelegt. Die Auftragsart
steuert die betriebswirtschaftlichen Prozesse eines Auftrags.

© Copyright. Alle Rechte vorbehalten. 31


Kapitel 3 : Auftragseröffnung

Abbildung 21: Auftragsart

Als Mitglied des Projektteams, das Fertigungsaufträge implementiert, müssen Sie in der Lage
sein, Auftragsarten anzulegen und zu verwalten. Das geschieht in der Customzing-Umgebung
des Backend-Systems. Im ersten Schritt zur Implementierung von Fertigungsaufträgen
müssen Sie eine Auftragsart anlegen. In einem zweiten Customizing-Schritt müssen Sie
auftragsartabhängige Parameter für Ihre Produktionswerke definieren.

Fertigungsauftragseröffnung: Stammdatenselektion
Die Stammdatenselektion für Plan- und Fertigungsaufträge erfolgt durch die Auswahl von
Fertigungsversionen. Ein Disponent oder Fertigungssteuerer muss wissen, wie die
automatische Auswahl von Fertigungsversionen funktioniert und wie sich in bestimmten
Situationen eine manuelle Auswahl treffen lässt.

32 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


Lektion: Analyse der Stammdatenselektion

Abbildung 22: Stammdatenselektion

Die Abbildung verdeutlicht die Stammdatenselektion für Plan- und Fertigungsaufträge.

Auswahl der Fertigungsversion

Abbildung 23: Auswahl der Fertigungsversion

Beim Anlegen eines Planauftrags wird je nach Gültigkeitszeitraum und Losgrößenbereich eine
passende Fertigungsversion ausgewählt. Wenn gleichzeitig mehrere Fertigungsversionen
gültig sind, wählt das System in alphanumerischer Reihenfolge die erste gültige
Fertigungsversion. Es können auch Quotierungen gepflegt werden, um festzulegen, welche

© Copyright. Alle Rechte vorbehalten. 33


Kapitel 3 : Auftragseröffnung

Fertigungsversion verwendet werden soll. In beiden Fällen können Sie bei Bedarf die
zugeordnete Fertigungsversion im Planauftrag manuell ändern.
Bei der Umsetzung eines Planauftrags wird die Fertigungsversion aus dem Planauftrag in den
Fertigungsauftrag übernommen. Sie wird nicht neu ermittelt.
Wenn für einen Planauftrag keine Fertigungsversion gefunden werden kann, wird er ohne
Fertigungsversion angelegt. Ein solcher Planauftrag kann nicht in einen Fertigungsauftrag
umgesetzt werden.
Wenn ein Fertigungsauftrag ohne Planauftrag angelegt wird, sucht das System nach einer
geeigneten Fertigungsversion, und zwar auf der Grundlage des Gültigkeitszeitraums und des
Losgrößenbereichs, wie oben erläutert. Wenn mehrere gültige Fertigungsversionen vorliegen
und die Customizing-Einstellung Automatische Auswahl der Fertigungsversion aktiv ist, wählt
das System in alphanumerischer Reihenfolge die erste gültige Fertigungsversion bzw. eine
durch Quotierungen festgelegte Fertigungsversion, es sei denn, Sie haben die manuelle
Auswahl im Dialogfenster ausdrücklich ausgewählt. Wenn die Customizing-Einstellung
Manuelle Auswahl der Fertigungsversion aktiv ist, wählt der Benutzer die Fertigungsversion
stets im Dialogfenster aus. Sie können die zugeordnete Fertigungsversion im
Fertigungsauftrag mit der Funktion Lesen PP-Stammdaten ändern.
Wenn für einen Fertigungsauftrag keine Fertigungsversion gefunden werden kann, haben Sie
die Möglichkeit, den Auftrag manuell ohne Stammdaten anzulegen.

Prüfungen bei der Stammdatenselektion

Abbildung 24: Prüfungen bei der Stammdatenselektion

Bei der Stammdatenselektion für Plan- und Fertigungsaufträge werden die Einstellungen in
der Fertigungsversion, im Arbeitsplan und in der Stückliste geprüft. Je nach Auftragsart und
der Art, wie der Auftrag angelegt wird, haben fehlerhafte Prüfungen unterschiedliche
Auswirkungen. Planaufträge werden auch bei fehlerhaften Prüfungen angelegt. Die
automatische Eröffnung von Fertigungsaufträgen in Hintergrundverarbeitung führt bei
fehlerhaften Prüfungen für gewöhnlich zu einem Abbruch der Auftragseröffnung.
Bei der Eröffnung im Dialog kann ein Fertigungsauftrag in bestimmten Fällen auch ohne
Stammdaten angelegt werden.

34 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


Lektion: Analyse der Stammdatenselektion

Konsistenz einer Fertigungsversion

Abbildung 25: Konsistenz einer Fertigungsversion

Damit eine Fertigungsversion konsistent ist, muss sie folgende Bedingungen erfüllen: Der
Losgrößenbereich der Fertigungsversion muss innerhalb des Losgrößenbereichs des
zugeordneten Arbeitsplans und der zugeordneten Stückliste liegen. Der zugeordnete
Arbeitsplan und die zugeordnete Stückliste müssen während des gesamten
Gültigkeitszeitraums der Fertigungsversion ebenfalls gültig sein. Die Löschvormerkung darf
für beide nicht gesetzt sein.

Konsistenzprüfung für eine Fertigungsversion

Abbildung 26: Konsistenzprüfung für eine Fertigungsversion

Sie können prüfen, ob die Daten einer Fertigungsversion mit den Daten des zugeordneten
Arbeitsplans und den Daten der zugeordneten Stückliste konsistent sind. Damit können Sie

© Copyright. Alle Rechte vorbehalten. 35


Kapitel 3 : Auftragseröffnung

sicherstellen, dass während des gesamten Gültigkeitszeitraums und im gesamten


Losgrößenbereich der Fertigungsversion ein gültiger Arbeitsplan und eine gültige Stückliste
vorliegen. Wenn bei der Prüfung eine Inkonsistenz festgestellt wird, enthält das
Prüfergebnisprotokoll eine Fehler- oder Warnmeldung. Die Prüfergebnisse werden in der
Fertigungsversion in Form eines Prüfstatus aktualisiert.

Auswahl auf Basis einer Quotierung

Abbildung 27: Auswahl auf Basis einer Quotierung

Sie können mithilfe einer Quotierung steuern, wie die Fertigungsmengen eines Materials auf
mehrere Fertigungsversionen verteilt werden sollen. Sie können weiterhin die Menge, bis zu
der eine Fertigungsversion genutzt werden kann, sowie die Priorität einer Fertigungsversion
festlegen.

36 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


Lektion: Analyse der Stammdatenselektion

Positionstypen

Abbildung 28: Positionstypen

Positionstypen steuern den Datenumfang und die Funktionen einer Materialkomponente.


Typische Beispiele sind Lagerposition, Rohmaßposition, Nichtlagerposition, Textposition und
Klassenposition. Nachdem die Positionstypen festgelegt wurden, können sie nicht mehr
geändert werden. Entsprechend dem Positionstyp werden Folgebelege mit Bezug auf den
Fertigungsauftrag erstellt. Nichtlagerpositionen erzeugen automatisch Bestellanforderungen.
Eine Klassenposition steht für eine breite Palette verschiedener Materialien. Mit der Funktion
Objektsuche für Klasse legt das System die Klassenposition als spezielle Bestandsposition
fest. Die Dokumentenposition wird in die Dokumentenliste des Fertigungsauftrags kopiert und
definiert eine Dokumentenverknüpfung.

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Kapitel 3 : Auftragseröffnung

Reservierung

Abbildung 29: Reservierung

Beim Anlegen eines Fertigungsauftrags wird eine Reservierung mit Bezug zum Auftrag
erstellt. Die Materialkomponenten mit dem Positionstyp L (Lagerposition) und R
(Rohmaßposition) werden dieser Reservierung als Positionen zugeordnet. Die geplanten
Warenausgänge für den Fertigungsauftrag werden mit Bezug auf die Reservierung gebucht.

Materialzuordnung

Abbildung 30: Materialzuordnung

38 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


Lektion: Analyse der Stammdatenselektion

Sie können in einem Arbeitsplan in der Sicht „Komponentenzuordnung“


Materialkomponenten Vorgängen zuordnen. Die Zuordnung wird in den Fertigungsauftrag
kopiert. Sind keine Zuordnungen hinterlegt, ordnet das System die Materialkomponenten
automatisch dem ersten Vorgang eines Auftrags zu. In der Komponentenübersicht des
Auftrags können Sie Materialkomponenten bis zum Zeitpunkt der Auftragsfreigabe neu
zuordnen.

Dokumentenintegration

Abbildung 31: Dokumentenintegration

Sie können einem Fertigungsauftrag Dokumente zuordnen, die im


Dokumentenverwaltungssystem (DVS) hinterlegt sind. Die Dokumente werden mit dem
Fertigungsauftrag lediglich verknüpft, nicht mit ihm gespeichert. Dokumentverknüpfungen
zum Fertigungsauftrag können manuell oder bei Auftragsfreigabe automatisch erstellt
werden. Es lassen sich automatisch Dokumente verknüpfen, die als Dokumentenpositionen in
der Stückliste definiert sind, ebenso Dokumente, die der Fertigungsversion oder dem
Materialstamm des Produkts zugeordnet sind. Im Fertigungsauftrag lassen sich
Dokumentverknüpfungen anzeigen, ändern, löschen, drucken, archivieren sowie im
Produktstruktur-Browser anzeigen. Alle verwendeten Dokumentarten müssen für das Objekt
PORDER (Fertigungsauftrag) zugelassen sein und mit der DVS-Statusverwaltung arbeiten;
zudem müssen die Dokumente freigegeben sein.

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Kapitel 3 : Auftragseröffnung

Alternative Folgen

Abbildung 32: Alternative Folgen

Mit alternativen Folgen können Sie die Vorgänge der Stammfolge gegen alternative Vorgänge
austauschen. Die Funktion Folgen tauschen kann genutzt werden, solange der Auftrag noch
nicht freigegeben ist.

Parallele Folgen

Abbildung 33: Parallele Folgen

Mit parallelen Folgen lassen sich Vorgänge parallel zu und unabhängig von anderen
Vorgängen durchführen. Parallele Folgen sind über Vorgänger/Nachfolger-Beziehungen mit
der Stammfolge verknüpft. Stammfolge und parallele Folge haben in der Regel
unterschiedliche Durchlaufzeiten. Dadurch kommt es zu Pufferzeiten in den Folgen. Mit dem
Ausrichtungsschlüssel können Sie steuern, ob diese Pufferzeiten am Anfang oder am Ende
der Folgen liegen sollen.

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Lektion: Analyse der Stammdatenselektion

Lesen von Stammdaten

Abbildung 34: Lesen von Stammdaten

Mit der Funktion Stammdaten lesen können Sie ursprünglich ausgewählte


Fertigungsversionen gegen eine aktualisierte oder eine andere Fertigungsversion
austauschen. Dieser Austausch ist möglich, solange bestimmte Funktionen wie
Materialentnahmen und Rückmeldungen noch nicht durchgeführt wurden.

Änderungsdienst für Fertigungsaufträge (OCM)


Ziele des Änderungsdienstes für Fertigungsaufträge sind:

● Bereitstellung eines systemgestützten Tools zur automatisierten Änderung von


Fertigungsaufträgen, die bereits im Fertigungsprozess verwendet werden.
● Die betreffenden Änderungen können durch Änderungen in Kundenaufträgen und/oder
Stammdaten ausgelöst werden.

Wann benötigen Sie OCM-Tools?

● Fertigungsaufträge sind in der Produktion und wurden begonnen.


● Kunden ändern ihre Aufträge.
● Konstruktions- oder technologiebedingte Änderungen sind erforderlich.

Wer benötigt OCM-Tools?

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Kapitel 3 : Auftragseröffnung

● Kundenauftragsbezogene Fertigung.

Wenn Sie Fertigungsaufträge ändern möchten, die bereits verarbeitet werden, und wenn
beispielsweise schon Warenbewegungen und Rückmeldungen gebucht wurden, kann die
Funktion Stammdaten lesen dafür nicht mehr verwendet werden. In solchen Fällen können Sie
den Änderungsdienst für Fertigungsaufträge (OCM) nutzen. OCM unterstützt automatische
Änderungen an solchen Fertigungsaufträgen und gibt Ihnen die Möglichkeit, nach den
Planaufträgen und Bestellungen zu suchen, die von diesen Änderungen betroffen sind. Die
Grundlage für Änderungen, die das OCM vornehmen soll, sind Änderungen an den
Stammdaten und Änderungen an Kundenaufträgen.

ZUSAMMENFASSUNG DER LEKTION


Nun können Sie
● Eine Auftragsart definieren und die Stammdatenselektion für Fertigungsaufträge
beschreiben

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Kapitel 3
Lektion 3
Terminierung von Fertigungsaufträgen

LERNZIELE DER LEKTION


Am Ende dieser Lektion können Sie:
● Die Terminierung von Fertigungsaufträgen beschreiben

Terminierung
Fertigungsaufträge werden beim Anlegen des Auftrags immer terminiert. Als Voraussetzung
müssen Arbeitspläne mit Vorgängen und Arbeitsplätzen gepflegt werden. Für die Auftragsart
müssen Terminierungsparameter im Customizing definiert werden.

Abbildung 35: Terminierung in der Produktionsplanung

Die Produktionsplanung kennt zwei Terminierungsmethoden für Planaufträge, die für


verschiedene Zwecke verwendet werden und zu unterschiedlichen Ergebnissen führen. Mit
der Terminierungsmethode 1 werden auf Basis der im Materialstamm gepflegten
Eigenfertigungszeit nur die Ecktermine berechnet. Mit der Terminierungsmethode 2 erfolgt
auf der Basis von Arbeitsplänen eine Durchlaufterminierung. Nur mit Durchlaufterminierung
werden vorgangsbezogene Termine und Kapazitätsbedarfe berechnet.
Für Fertigungsaufträge wird immer Durchlaufterminierung verwendet.

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Kapitel 3 : Auftragseröffnung

Terminierung: Zeitelemente

Abbildung 36: Terminierung: Zeitelemente

Die obige Abbildung zeigt alle möglichen Elemente der Gesamtdurchlaufzeit eines
Fertigungsauftrags.
Es gibt zwei Auftragspufferzeiten. Die Vorgriffszeit ist hilfreich bei der Verschiebung von
Terminen und bei der Kapazitätsplanung. Mit der Sicherheitszeit lassen sich Verzögerungen
abfangen.
Die Dauer eines Vorgangs setzt sich aus maximal fünf Zeitelementen zusammen: Wartezeit,
Rüstzeit, Bearbeitungszeit, Abrüstzeit, prozessbedingte Liegezeit.
Die Dauer der Transportzeit liegt zwischen zwei Vorgängen, wird aber dem vorhergehenden
Vorgang zugeordnet.
Wenn die Produktion für einen Kundenauftrag auf der Grundlage eines Fertigungsauftrags
erfolgt, wird der Endtermin des Fertigungsauftrags anhand weiterer Zeitelemente aus dem
Kundenauftrag bestimmt.

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Lektion: Terminierung von Fertigungsaufträgen

Berechnung der Rüst-, Bearbeitungs- und Abrüstzeit

Abbildung 37: Berechnung der Rüst-, Bearbeitungs- und Abrüstzeit

Zur Berechnung der Rüst-, Bearbeitungs- und Abrüstzeit müssen Sie im Arbeitsplatz eine als
Terminierungsbasis zu nutzende Kapazitätsart sowie Formeln definieren.
Auf Basis der Vorgabewerte und weiterer Formelparameter wird die jeweilige Dauer ermittelt.
Bei der Ermittlung der Vorgangstermine wird das Kapazitätsangebot mit Pausenzeiten
berücksichtigt.

Berechnung der Kapazitätsbedarfe

Abbildung 38: Berechnung der Kapazitätsbedarfe

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Kapitel 3 : Auftragseröffnung

Auf Basis der Vorgabewerte und anderer Formelparameter werden mithilfe von Formeln im
Arbeitsplatz die Kapazitätsbedarfe (pro Kapazitätsart) eines Vorgangs berechnet.

Terminierungsparameter

Abbildung 39: Terminierungsparameter

In der Customizing-Aktivität Terminierungsparameter Fertigungsaufträge festlegen richten Sie


die Parameter ein, die zur Terminierung von Fertigungsaufträgen pro Werk, Auftragsart und
Fertigungssteuerer erforderlich sind.

Horizontschlüssel

Abbildung 40: Horizontschlüssel

In der Customizing-Aktivität Horizontschlüssel definieren legen Sie Pufferzeiten für die


Auftragsterminierung sowie den Freigabehorizont für die Auftragsfreigabe fest. Ein
geeigneter Horizontschlüssel wird einem Material in der Dispositionssicht seines
Materialstamms zugewiesen.

ZUSAMMENFASSUNG DER LEKTION


Nun können Sie
● Die Terminierung von Fertigungsaufträgen beschreiben

46 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


Kapitel 3
Lektion 4
Beschreibung der Kalkulation von
Fertigungsaufträgen

LERNZIELE DER LEKTION


Am Ende dieser Lektion können Sie:
● Die Ermittlung der Plankosten für einen Fertigungsauftrag beschreiben

Kalkulation
Die Einstellungen für die Kalkulation von Fertigungsaufträgen werden im Controlling
vorgenommen. Als Fertigungssteuerer muss es Ihnen jedoch möglich sein, die
Kostenermittlung nachzuvollziehen.

Abbildung 41: Berechnung der Plankosten (I)

Wenn Sie mit auftragsbezogener Kostenträgerrechnung arbeiten, wird für jeden


Fertigungsauftrag ein Kostenträger geführt. Die Fertigungskosten werden für jeden einzelnen
Fertigungsauftrag dokumentiert. Innerhalb eines Auftrags gibt es verschiedene Listen zur
Analyse der Kosten.

© Copyright. Alle Rechte vorbehalten. 47


Kapitel 3 : Auftragseröffnung

Berechnung der Plankosten (II)

Abbildung 42: Berechnung der Plankosten (II)

Die Abbildung verdeutlicht die Berechnung der Plankosten.

ZUSAMMENFASSUNG DER LEKTION


Nun können Sie
● Die Ermittlung der Plankosten für einen Fertigungsauftrag beschreiben

48 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


Kapitel 3

Überprüfung des Lernerfolgs

1. Welche der folgenden Aussagen sind korrekt?


Wählen Sie die richtigen Antworten.

X A Fertigungsaufträge können durch eine Planauftragsumsetzung angelegt werden.

X B Eine Planauftragsumsetzung ist nur in der Hintergrundverarbeitung möglich.

X C Fertigungsaufträge können durch die Umwandlung von Bestellanforderungen


angelegt werden.

X D Fertigungsaufträge können für Kundenaufträge angelegt werden.

X E Fertigungsaufträge können nicht ohne Material angelegt werden.

2. Welche der folgenden Aussagen sind korrekt?


Wählen Sie die richtigen Antworten.

X A Fertigungsaufträge können ohne Stammdaten angelegt werden.

X B Die Stammdatenselektion für Fertigungsaufträge erfolgt durch die Auswahl von


Fertigungsversionen.

X C Wenn mehrere Fertigungsversionen vorhanden sind, muss zwingend eine


Quotierung genutzt werden.

3. Welche der folgenden Elemente sind Terminierungszeitelemente eines Vorgangs?


Wählen Sie die richtigen Antworten.

X A Wartezeit

X B Rüstzeit

X C Bearbeitungszeit

X D Abrüstzeit

X E Liegezeit

X F Transportzeit

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Kapitel 3 : Überprüfung des Lernerfolgs

4. Welche der folgenden Aussagen ist korrekt?


Wählen Sie die richtige Antwort.

X A Die Plankosten für Eigenleistungen werden aus den Prozesskosten berechnet.

X B Die Plankosten für Materialkomponenten werden wie folgt berechnet: Planmenge x


Preis.

X C Die Plankosten für Eigenleistungen werden im Materialstamm des Produkts


festgelegt.

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Kapitel 3

Überprüfung des Lernerfolgs - Antworten

1. Welche der folgenden Aussagen sind korrekt?


Wählen Sie die richtigen Antworten.

X A Fertigungsaufträge können durch eine Planauftragsumsetzung angelegt werden.

X B Eine Planauftragsumsetzung ist nur in der Hintergrundverarbeitung möglich.

X C Fertigungsaufträge können durch die Umwandlung von Bestellanforderungen


angelegt werden.

X D Fertigungsaufträge können für Kundenaufträge angelegt werden.

X E Fertigungsaufträge können nicht ohne Material angelegt werden.

Richtig. Fertigungsaufträge können durch Planauftragsumsetzung und für


Kundenaufträge angelegt werden.

2. Welche der folgenden Aussagen sind korrekt?


Wählen Sie die richtigen Antworten.

X A Fertigungsaufträge können ohne Stammdaten angelegt werden.

X B Die Stammdatenselektion für Fertigungsaufträge erfolgt durch die Auswahl von


Fertigungsversionen.

X C Wenn mehrere Fertigungsversionen vorhanden sind, muss zwingend eine


Quotierung genutzt werden.

Richtig. Fertigungsaufträge können ohne Stammdaten angelegt werden. Die


Stammdatenselektion für Fertigungsaufträge erfolgt durch die Auswahl von
Fertigungsversionen.

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Kapitel 3 : Überprüfung des Lernerfolgs - Antworten

3. Welche der folgenden Elemente sind Terminierungszeitelemente eines Vorgangs?


Wählen Sie die richtigen Antworten.

X A Wartezeit

X B Rüstzeit

X C Bearbeitungszeit

X D Abrüstzeit

X E Liegezeit

X F Transportzeit

Richtig. Alle aufgeführten Optionen sind korrekt.

4. Welche der folgenden Aussagen ist korrekt?


Wählen Sie die richtige Antwort.

X A Die Plankosten für Eigenleistungen werden aus den Prozesskosten berechnet.

X B Die Plankosten für Materialkomponenten werden wie folgt berechnet: Planmenge x


Preis.

X C Die Plankosten für Eigenleistungen werden im Materialstamm des Produkts


festgelegt.

Richtig. Die Plankosten für Materialkomponenten werden wie folgt berechnet: Planmenge
x Preis.

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KAPITEL 4 Verfügbarkeitsprüfungen,
Kapazitätsplanung,
Auftragsfreigabe und Drucken

Lektion 1
Durchführung von Verfügbarkeitsprüfungen 55

Lektion 2
Diskussion zur Kapazitätsplanung 61

Lektion 3
Freigabe von Fertigungsaufträgen 67

Lektion 4
Drucken von Arbeitspapieren 71

LERNZIELE

● Verfügbarkeitsprüfungen für Fertigungsaufträge einrichten und durchführen


● Die Grundlagen der Kapazitätsplanung beschreiben
● Fertigungsaufträge freigeben, Fertigungssteuerungsprofile einrichten und Funktionen von
Statusprofilen beschreiben
● Arbeitspapiere drucken

© Copyright. Alle Rechte vorbehalten. 53


Kapitel 4 : Verfügbarkeitsprüfungen, Kapazitätsplanung, Auftragsfreigabe und Drucken

54 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


Kapitel 4
Lektion 1
Durchführung von Verfügbarkeitsprüfungen

LERNZIELE DER LEKTION


Am Ende dieser Lektion können Sie:
● Verfügbarkeitsprüfungen für Fertigungsaufträge einrichten und durchführen

Verfügbarkeitsprüfungen
Vor der Freigabe eines Fertigungsauftrags müssen Sie sicherstellen, dass alle für die
Fertigung benötigten Ressourcen verfügbar sind. Fertigungsaufträge bieten
Verfügbarkeitsprüfungen für Materialkomponenten, Kapazitäten und Fertigungshilfsmittel.
Verfügbarkeitsprüfungen für Materialkomponenten stellen sicher, dass nur diejenigen
Aufträge freigegeben werden, für die zum errechneten Bedarfstermin die erforderliche
Materialbedarfsmenge vorhanden ist.
Als Mitglied des Projektteams müssen Sie in der Lage sein, Verfügbarkeitsprüfungen im
Customizing einzurichten.
Als Disponent oder Fertigungssteuerer müssen Sie in der Lage sein,
Materialverfügbarkeitsprüfungen durchzuführen und die Ergebnisse zu interpretieren. Sie
müssen in der Lage sein, Fehlteilesituationen zu analysieren und zu bearbeiten.

Abbildung 43: Materialverfügbarkeitsprüfung

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Kapitel 4 : Verfügbarkeitsprüfungen, Kapazitätsplanung, Auftragsfreigabe und Drucken

Eine Verfügbarkeitsprüfung kann automatisch oder manuell ausgelöst werden. Im


Customizing legen Sie pro Auftragsart und Werk fest, ob eine automatische
Verfügbarkeitsprüfung bei Auftragseröffnung und/oder Auftragsfreigabe durchgeführt
werden soll.
Eine manuelle Prüfung lässt sich jederzeit durchführen. Sie können Aufträge einzeln oder in
Massenbearbeitung prüfen. Eine Massenbearbeitung kann durch Hintergrundverarbeitung
durchgeführt werden.
Alle zu berücksichtigenden Bestände und Zu- und Abgänge werden dynamisch gemäß der
ATP-Methode (Available-to-Promise) geprüft. Materialmengen, darunter auch Teilmengen,
die zum Bedarfstermin verfügbar sind, werden im Auftrag bestätigt.
Wenn die benötigte Gesamtmenge einer Materialkomponente zum benötigten Termin nicht
verfügbar ist, setzt das System den Auftragsstatus auf FMAT Fehlende Materialverfügbarkeit.
Im Customizing können Sie festlegen, dass Aufträge mit einer Unterdeckung nicht
freigegeben werden können. Sie können Fehlteile eines Auftrags in der Fehlteileliste anzeigen.
Die Ergebnisse der Verfügbarkeitsprüfung werden im Verfügbarkeitsprotokoll dokumentiert.
Ein Fehlteileinformationssystem ist vorhanden.
Verfügbarkeitsprüfungen werden gemäß einer Reihe spezieller Customizing-Einstellungen
durchgeführt. Der Prüfungsumfang wird eindeutig für jede Materialkomponente durch
Auftragsart und Werk bestimmt.

ATP-Methode: Beispiel

Abbildung 44: ATP-Methode: Beispiel

Eine ATP-Prüfung kann auf der gesamten Zeitachse erfolgen, aber auch auf die im
Materialstamm definierte Wiederbeschaffungszeit beschränkt werden.
Der Disponent kann anhand der ATP-Mengen ermitteln, ob die Produktionsplanung alle
geplanten Warenausgänge abdeckt und welche Mengen des Bestands oder des
Produktionsplans noch für andere Warenausgänge verfügbar sind.
Die Abbildung stellt folgendes Szenario dar:

56 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


Lektion: Durchführung von Verfügbarkeitsprüfungen

Sie zeigt die geplanten Wareneingänge und -ausgänge für Material XYZ. Das System führt die
Verfügbarkeitsprüfungen 1 bis 4 für die vorhandenen Reservierungen durch. Bei der dritten
Prüfung wird eine Unterdeckung ermittelt, da die geplanten Wareneingänge zur Deckung des
Bedarfs nicht ausreichen.
Gemäß der ATP-Logik wird auch bei der vierten Prüfung festgestellt, dass das Material nicht
verfügbar ist, obwohl der verfügbare Materialbestand zum Bedarfstermin zur
Bedarfsdeckung ausreichen würde. Allerdings wurde dieser Bestand von den Prüfungen 1
bis 3 für die anderen Reservierungen bestätigt.

Materialverfügbarkeitsprüfung: Customizing

Abbildung 45: Materialverfügbarkeitsprüfung: Customizing

Folgende Elemente steuern die Materialverfügbarkeitsprüfung:


● Sie ordnen jedem Material im Materialstamm eine Prüfgruppe zu. Damit werden die
Materialien zusammengefasst, welche nach denselben Kriterien geprüft werden.
● Sie legen Prüfregeln für Ihre verschiedenen Anwendungen fest, z.B. für die
Fertigungsauftragsverwaltung, die Bedarfsplanung oder den Vertrieb.
● In der Prüfungssteuerung für Fertigungsaufträge legen Sie für jede Auftragsart und jedes
Werk sowie für jeden Status Eröffnet und Freigegeben fest, ob die Materialverfügbarkeit
automatisch geprüft und welche Prüfregel angewandt werden soll.
● Prüfregel und Prüfgruppe zusammen bestimmen den Umfang der Verfügbarkeitsprüfung.
Der Prüfungsumfang bestimmt unter anderem, welche Dispositionselemente und welche
Bestandskategorien berücksichtigt werden.

Kapazitätsverfügbarkeitsprüfung
Kapazitätsbedarfe können für die Vorgänge eines Fertigungsauftrags ermittelt werden. Diese
können gegen die Bedarfe anderer Aufträge bezüglich der vom Arbeitsplatz angebotenen
Kapazität geprüft werden.

© Copyright. Alle Rechte vorbehalten. 57


Kapitel 4 : Verfügbarkeitsprüfungen, Kapazitätsplanung, Auftragsfreigabe und Drucken

Abbildung 46: Kapazitätsverfügbarkeitsprüfung

Das Kennzeichen Relevant für Kapazitätsterminierung muss im Arbeitsplatz gesetzt sein. Im


Customizing muss ein Gesamtprofil in der Prüfungssteuerung zugeordnet werden.

FHM-Verfügbarkeitsprüfung
Mit der Verfügbarkeitsprüfung für Fertigungshilfsmittel (FHM) kann der Status von FHMs
geprüft werden. Solange ein FHM für die Fertigung nicht gesperrt ist, wird es als verfügbar
angesehen.

Abbildung 47: FHM-Verfügbarkeitsprüfung

58 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


Lektion: Durchführung von Verfügbarkeitsprüfungen

Für FHMs, die als Materialien definiert sind, ist es auch möglich, die Verfügbarkeitsprüfung für
den freien Bestand des Materials durchzuführen. Im Customizing müssen Sie die
Prüfungssteuerung entsprechend einrichten.

ZUSAMMENFASSUNG DER LEKTION


Nun können Sie
● Verfügbarkeitsprüfungen für Fertigungsaufträge einrichten und durchführen

© Copyright. Alle Rechte vorbehalten. 59


Kapitel 4 : Verfügbarkeitsprüfungen, Kapazitätsplanung, Auftragsfreigabe und Drucken

60 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


Kapitel 4
Lektion 2
Diskussion zur Kapazitätsplanung

LERNZIELE DER LEKTION


Am Ende dieser Lektion können Sie:
● Die Grundlagen der Kapazitätsplanung beschreiben

Kapazitätsplanung
Als Kapazitätsplaner sind Sie für eine optimale Kapazitätsauslastung der Arbeitsplätze
verantwortlich. Die Kapazitätsauslastung der Arbeitsplätze darf in bestimmten Zeiträumen
weder zu hoch noch zu niedrig sein. Zudem sollten die Aufträge den Arbeitsplätzen in einer
optimalen Reihenfolge zugeordnet werden.
Zu diesem Zweck stehen verschiedene Werkzeuge zur Kapazitätsauswertung und zum
Kapazitätsabgleich zur Verfügung.

Abbildung 48: Ziele und Methoden der Kapazitätsplanung

Kapazitätsauswertung und Kapazitätsabgleich können mit den Werkzeugen und Methoden


der Kapazitätsplanung (CRP) und der Produktionsplanung/Feinterminierung (PP/DS)
durchgeführt werden. PP/DS ist Teil der erweiterten Planungsfunktionen und bietet
wesentlich mehr Funktionen als CRP.

© Copyright. Alle Rechte vorbehalten. 61


Kapitel 4 : Verfügbarkeitsprüfungen, Kapazitätsplanung, Auftragsfreigabe und Drucken

Zur Nutzung der erweiterten Planung müssen spezielle Einstellungen vorgenommen werden.
So muss beispielweise in den betroffenen Materialien und Arbeitsplätzen ein Kennzeichen für
die erweiterte Planung gesetzt sein, damit die entsprechenden Stammdaten in PP/DS
generiert werden.
Voraussetzung für die detaillierte kurzfristige Kapazitätsplanung von Fertigungsaufträgen
sollte eine mittel- und langfristige Kapazitätsplanung für Planaufträge sein.
Mit dem Auftragsinformationssystem lässt sich problemlos eine Liste der Vorgänge pro
Arbeitsplatz erstellen.

Grundlagen und Konzepte

Abbildung 49: Grundlagen und Konzepte

Das Kapazitätsangebot beschreibt die zeitliche Verfügbarkeit eines Arbeitsplatzes.


Der Kapazitätsbedarf gibt an, welchen Zeitbedarf ein Auftragsvorgang im Hinblick auf einen
zu nutzenden Arbeitsplatz aufweist.
Die folgenden Aktivitäten bestimmen für gewöhnlich den Prozess der Kapazitätsplanung:
● Festlegung der Kapazitätsangebote von Arbeitsplätzen
● Berechnung der Kapazitätsbedarfe von Vorgängen in Aufträgen
● Kapazitätsauswertung: Gegenüberstellung der verfügbaren Kapazitäten und der
Kapazitätsbedarfe
● Kapazitätsabgleich: Kapazitätsterminierung bzw. Einplanung von Vorgängen auf
Arbeitsplätze, Sicherstellung der Kapazitätsverfügbarkeit für einen bestimmten Zeitraum.

62 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


Lektion: Diskussion zur Kapazitätsplanung

Werkzeuge zur Kapazitätsplanung

Abbildung 50: Werkzeuge zur Kapazitätsplanung

Tabellarische Plantafeln stellen periodenbezogene, aggregierte Informationen zu


Kapazitätsangeboten, Kapazitätsbedarfen und Kapazitätsbelastungen bereit. Sie können
interaktiv genutzt werden und geben Ihnen die Möglichkeit, für bestimmte Zeiträume
Vorgänge für Kapazitätsangebote von Arbeitsplätzen einzuplanen.
Grafische Plantafeln ermöglichen das Durchführen zeitkontinuierlicher Einplanungen. Sie
können interaktiv genutzt werden und geben Ihnen die Möglichkeit, zu genauen Zeitpunkten
Vorgänge auf Kapazitätsangebote von Arbeitsplätzen einzuplanen.
Abhängig von Ihren Anforderungen und den verwendeten Werkzeugen können die
Datenbezüglich unterschiedlicher Informationen aufbereitet und in verschiedenen
Diagrammen angezeigt werden.

© Copyright. Alle Rechte vorbehalten. 63


Kapitel 4 : Verfügbarkeitsprüfungen, Kapazitätsplanung, Auftragsfreigabe und Drucken

Beispiel einer grafischen Plantafel

Abbildung 51: Beispiel einer grafischen Plantafel

Kapazitätsterminierung bzw. Einplanung von Vorgängen ist nur für Vorgänge möglich, in
deren Arbeitsplätzen das Kennzeichen Relevant für Kapazitätsterminierung gesetzt ist. Ein
eingeplanter Vorgang erhält den Status EIGP. Er kann nur durch Kapazitätsterminierung neu
terminiert werden. Vorgänge, die nicht eingeplant sind oder in deren Arbeitsplätzen das
Kennzeichen Relevant für Kapazitätsterminierung nicht gesetzt ist, werden infinit terminiert,
das heißt, die Kapazitätsbedarfe anderer Vorgänge werden nicht berücksichtigt.

Profile in der Kapazitätsplanung

Abbildung 52: Profile in der Kapazitätsplanung

Die Funktionen der Kapazitätsplanung werden durch Profile gesteuert. Ein Gesamtprofil
umfasst mehrere Einzelprofile. Die Einzelprofile steuern beispielsweise die Elemente einer
Plantafel und die Planungsperiode.
Mithilfe der Strategieprofile werden verschiedene Planungsszenarien realisiert. So sind
beispielsweise auf Basis einer Rüstmatrix verschiedene Strategien zur Reduzierung der

64 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


Lektion: Diskussion zur Kapazitätsplanung

Rüstzeit verfügbar. Sie können die Einstellungen des Strategieprofils bei der interaktiven
Planung ändern und anpassen.

Einzelkapazitäten

Abbildung 53: Einzelkapazitäten

Kapazitäten eines Arbeitsplatzes können Einzelkapazitäten zugeordnet werden. Je nach


Kapazitätsart können Einzelkapazitäten Maschinen oder Personen sein. Eine solche
Aufteilung der Kapazitäten bedeutet, dass der Kapazitätsbedarf eines Vorgangs der
betreffenden Maschine oder Person direkt zugeordnet werden kann. Verknüpfungen zu
Personen können nur gepflegt werden, wenn das Modul HR (Personalsystem) implementiert
ist.
Zu den Anwendungskriterien gehören z.B. die Splittung von Kapazitätsbedarfen zum Zwecke
der Maschinenbelegung oder die Personaleinsatzplanung im kurzfristigen Planungszeitraum.

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Kapitel 4 : Verfügbarkeitsprüfungen, Kapazitätsplanung, Auftragsfreigabe und Drucken

Kapazitätssplits

Abbildung 54: Kapazitätssplits

Es sind verschiedene Splitarten verfügbar. Sie können die Menge oder die Vorgabewerte von
Kapazitätsbedarfen splitten, oder auch beide, falls erforderlich.
Mengensplits sind hilfreich, wenn Teilmengen eines Auftrags von mehreren Einzelkapazitäten
gleichzeitig oder zu unterschiedlichen Zeitpunkten ausgeführt werden sollen.
Vorgabewertsplits sind hilfreich, wenn ein Vorgang in zwei oder mehr Teilaufgaben oder
Arbeitsschritte unterteilt ist, die zeitgleich von verschiedenen Einzelkapazitäten durchgeführt
werden.

ZUSAMMENFASSUNG DER LEKTION


Nun können Sie
● Die Grundlagen der Kapazitätsplanung beschreiben

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Kapitel 4
Lektion 3
Freigabe von Fertigungsaufträgen

LERNZIELE DER LEKTION


Am Ende dieser Lektion können Sie:
● Fertigungsaufträge freigeben, Fertigungssteuerungsprofile einrichten und Funktionen von
Statusprofilen beschreiben

Auftragsfreigabe
Die Auftragsfreigabe ist die Grundlage für die weitere Bearbeitung des Fertigungsauftrags. Als
Fertigungssteuerer planen Sie Auftragsfreigabeläufe ein. Sie müssen auch Alternativen zur
Auftragsfreigabe kennen.

Abbildung 55: Auftragsfreigabe

Fertigungsaufträge besitzen eine Statusverwaltung, die die mögliche Bearbeitungsreihenfolge


der einzelnen betriebswirtschaftlichen Vorgänge steuert. Bei der Auftragsfreigabe wird ein
entsprechender Status gesetzt.
Der Fertigungsauftrag muss den Status Freigegeben haben, damit die
betriebswirtschaftlichen Vorgänge zur Ausführung eines Fertigungsauftrags durchgeführt
werden können.
Eine Verfügbarkeitsprüfung kann automatisch bei Auftragsfreigabe ausgeführt werden.

© Copyright. Alle Rechte vorbehalten. 67


Kapitel 4 : Verfügbarkeitsprüfungen, Kapazitätsplanung, Auftragsfreigabe und Drucken

Optionen der Auftragsfreigabe

Abbildung 56: Optionen der Auftragsfreigabe

Die Freigabe kann für einzelne Vorgänge, einen gesamten Auftrag oder mehrere Aufträge
zugleich erfolgen. Es gibt eine entsprechende Funktion für die Massenfreigabe von Vorgängen
oder Aufträgen.
Abhängig vom Anwendungskontext können Fertigungsaufträge und Vorgänge automatisch
freigegeben werden.

Statusverwaltung
Fertigungsaufträge besitzen eine Statusverwaltung, die die mögliche Bearbeitungsreihenfolge
der einzelnen betriebswirtschaftlichen Vorgänge steuert. Ein Status kann einen
betriebswirtschaftlichen Vorgang erlauben, mit Warnung erlauben oder verbieten.

Abbildung 57: Statusverwaltung im Fertigungsauftrag

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Lektion: Freigabe von Fertigungsaufträgen

Es gibt zwei Statusarten: System- und Anwenderstatus. Ein Systemstatus wird durch einen
betriebswirtschaftlichen Vorgang gesetzt oder gelöscht. Anwenderstatus werden verwendet,
um die Statusverwaltung zu ergänzen, falls im Anwendungsfall erforderlich. Ein Systemstatus
kann nicht durch einen Anwenderstatus gesetzt oder gelöscht werden. Statusänderungen
können protokolliert werden.

Systemstatus und Anwenderstatus

Abbildung 58: Systemstatus und Anwenderstatus

Anwenderstatus ergänzen die Statusverwaltung sehr wirkungsvoll. Anwenderstatus werden


in Anwenderstatusschemata im Customizing definiert. Anwenderstatusschemata müssen
den entsprechenden Auftragsarten zugeordnet werden. Sie können zwei Statusschemata
einer Auftragsart zuordnen, eines auf der Ebene des Auftragskopfes und eines auf der
Vorgangsebene. Ein einzelner Anwenderstatus kann jederzeit aktiviert werden, und zwar
unabhängig vom erreichten Systemstatus.

Fertigungssteuerungsprofil
Über ein Fertigungssteuerungsprofil kann die Bearbeitung eines Fertigungsauftrags effektiver
gestaltet werden.

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Kapitel 4 : Verfügbarkeitsprüfungen, Kapazitätsplanung, Auftragsfreigabe und Drucken

Abbildung 59: Fertigungssteuerungsprofil

Ein Fertigungssteuerungsprofil kann entweder einem Fertigungssteuerer im Customizing


oder einem Materialstammsatz auf der Sicht „Arbeitsvorbereitung“ zugeordnet werden. In
beiden Fällen ist das Ergebnis eine materialbezogene Steuerung.

ZUSAMMENFASSUNG DER LEKTION


Nun können Sie
● Fertigungsaufträge freigeben, Fertigungssteuerungsprofile einrichten und Funktionen von
Statusprofilen beschreiben

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Kapitel 4
Lektion 4
Drucken von Arbeitspapieren

LERNZIELE DER LEKTION


Am Ende dieser Lektion können Sie:
● Arbeitspapiere drucken

Drucken von Arbeitspapieren


Nach der Freigabe von Fertigungsaufträgen müssen verschiedene Mitarbeiter informiert
werden. Zu diesem Zweck können Arbeitspapiere gedruckt werden, beispielsweise
Warenausgangsscheine, Kommissionierlisten, Lohnscheine, Rückmeldescheine, FHM-
Übersichten oder Objektlisten.
Als Mitglied des Projektteams müssen Sie in der Lage sein, die entsprechenden Customizing-
und Stammdateneinstellungen zu definieren.
In der Regel erfolgt das Drucken der Auftragspapiere durch Massenbearbeitung oder
Hintergrundverarbeitung. Allerdings müssen Sie als Fertigungssteuerer möglicherweise auch
einzelne Papiere drucken bzw. nachdrucken.

Abbildung 60: Drucken von Arbeitspapieren

Auftragspapiere können automatisch bei Auftragsfreigabe, im Dialog, in der


Massenbearbeitung und über die Hintergrundverarbeitung gedruckt werden.

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Kapitel 4 : Verfügbarkeitsprüfungen, Kapazitätsplanung, Auftragsfreigabe und Drucken

Als Voraussetzung für den Druck von Arbeitspapieren muss die Drucksteuerung im
Customizing eingerichtet werden. Einige Änderungen an den Einstellungen können später
beim Drucken vorgenommen werden.

Listen, Berichte und Formulare

Abbildung 61: Listen, Berichte und Formulare

Verschiedene Fertigungsauftragslisten können gedruckt werden, indem Sie SAPscript- oder


PDF-basierte Formulare in Druckprogrammen aufrufen.
Es gibt zwei Druckmodi: Originaldruck und Nachdruck. Beim Originaldruck werden alle
freigegebenen Vorgänge und die zugeordneten Materialkomponenten und
Fertigungshilfsmittel gedruckt. Wenn der Originaldruck eines Auftrags bereits teilweise
durchgeführt wurde, druckt das System automatisch nur die Objekte für den Auftrag, die
noch nicht gedruckt wurden. Durch Nachdrucken eines Auftrags werden alle Vorgänge, die
bereits gedruckt wurden, nachgedruckt.

72 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


Lektion: Drucken von Arbeitspapieren

Drucken von Vorgängen

Abbildung 62: Drucken von Vorgängen

Der Vorgangssteuerschlüssel bestimmt die Druckausgabe eines Arbeitsvorgangs. Ein


Vorgang wird nur gedruckt, wenn das Druckkennzeichen im Vorgangssteuerschlüssel gesetzt
wurde.
Lohnscheine werden nur gedruckt, wenn das Druckkennzeichen und das Kennzeichen
Lohnscheine drucken gesetzt wurden und wenn die Anzahl an Lohnscheinen größer 0 ist.
Rückmeldescheine werden nur gedruckt, wenn das Druckkennzeichen und das Kennzeichen
Rückmeldung drucken gesetzt wurden, wenn die Anzahl an Rückmeldescheinen größer 0 ist
und wenn die Einstellung für Rückmeldung keinen Wert bzw. 1 oder 2 aufweist.

ZUSAMMENFASSUNG DER LEKTION


Nun können Sie
● Arbeitspapiere drucken

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Kapitel 4 : Verfügbarkeitsprüfungen, Kapazitätsplanung, Auftragsfreigabe und Drucken

74 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


Kapitel 4

Überprüfung des Lernerfolgs

1. Welche der folgenden Aussagen sind korrekt?


Wählen Sie die richtigen Antworten.

X A Ein Fertigungsauftrag mit dem Status FMAT kann nicht freigegeben werden.

X B Eine Verfügbarkeitsprüfung kann automatisch oder manuell ausgelöst werden.

X C Bei der Auftragseröffnung können nur die Bestände geprüft werden.

X D Der Prüfungsumfang wird eindeutig für jede Materialkomponente durch


Auftragsart und Werk bestimmt.

X E Jedem Material im Materialstamm wird eine Prüfregel zugeordnet.

2. Welche der folgenden Aussagen sind korrekt?


Wählen Sie die richtigen Antworten.

X A Tabellarische Plantafeln ermöglichen die zeitkontinuierliche


Kapazitätsterminierung.

X B Der Vorgangsstatus EIGP wird auch als Ergebnis von


Kapazitätsverfügbarkeitsprüfungen gesetzt.

X C Kapazitätsauswertung und Kapazitätsabgleich können mit den Werkzeugen und


Methoden der Kapazitätsplanung (CRP) und der Produktionsplanung/
Feinterminierung (PP/DS) durchgeführt werden.

X D Die Kapazitätsangebote werden im Arbeitsplan definiert.

X E Ein eingeplanter Vorgang erhält den Status EIGP.

© Copyright. Alle Rechte vorbehalten. 75


Kapitel 4 : Überprüfung des Lernerfolgs

3. Welche der folgenden Aussagen sind korrekt?


Wählen Sie die richtigen Antworten.

X A Eine Verfügbarkeitsprüfung kann automatisch bei Auftragsfreigabe ausgeführt


werden.

X B Systemstatus können durch einen Anwenderstatus gesetzt oder gelöscht werden.

X C Der Fertigungsauftrag muss den Status „Freigegeben“ haben, damit


Warenbewegungen und Rückmeldungen durchgeführt werden können.

X D Auftragspapiere können auch mit dem Status EROF gedruckt werden.

X E Ein Fertigungssteuerungsprofil muss Arbeitsplätzen zugeordnet werden.

4. Welche der folgenden Aussagen sind korrekt?


Wählen Sie die richtigen Antworten.

X A Der Horizontschlüssel bestimmt die Druckausgabe eines Arbeitsvorgangs.

X B Es gibt zwei Druckmodi: Originaldruck und Nachdruck.

X C Als Voraussetzung für den Druck von Arbeitspapieren muss die Drucksteuerung im
Customizing eingerichtet werden.

X D Auftragspapiere können nicht im Dialog gedruckt werden.

X E Verschiedene Fertigungsauftragslisten können gedruckt werden, indem Sie


SAPscript- oder PDF-basierte Formulare in Druckprogrammen aufrufen.

76 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


Kapitel 4

Überprüfung des Lernerfolgs - Antworten

1. Welche der folgenden Aussagen sind korrekt?


Wählen Sie die richtigen Antworten.

X A Ein Fertigungsauftrag mit dem Status FMAT kann nicht freigegeben werden.

X B Eine Verfügbarkeitsprüfung kann automatisch oder manuell ausgelöst werden.

X C Bei der Auftragseröffnung können nur die Bestände geprüft werden.

X D Der Prüfungsumfang wird eindeutig für jede Materialkomponente durch


Auftragsart und Werk bestimmt.

X E Jedem Material im Materialstamm wird eine Prüfregel zugeordnet.

Richtig. Eine Verfügbarkeitsprüfung kann automatisch oder manuell ausgelöst werden.


Der Prüfungsumfang wird eindeutig für jede Materialkomponente durch Auftragsart und
Werk bestimmt.

2. Welche der folgenden Aussagen sind korrekt?


Wählen Sie die richtigen Antworten.

X A Tabellarische Plantafeln ermöglichen die zeitkontinuierliche


Kapazitätsterminierung.

X B Der Vorgangsstatus EIGP wird auch als Ergebnis von


Kapazitätsverfügbarkeitsprüfungen gesetzt.

X C Kapazitätsauswertung und Kapazitätsabgleich können mit den Werkzeugen und


Methoden der Kapazitätsplanung (CRP) und der Produktionsplanung/
Feinterminierung (PP/DS) durchgeführt werden.

X D Die Kapazitätsangebote werden im Arbeitsplan definiert.

X E Ein eingeplanter Vorgang erhält den Status EIGP.

Richtig. Kapazitätsauswertung und Kapazitätsabgleich können mit den Werkzeugen und


Methoden der Kapazitätsplanung (CRP) und der Produktionsplanung/Feinterminierung
(PP/DS) durchgeführt werden. Ein eingeplanter Vorgang erhält den Status EIGP.

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Kapitel 4 : Überprüfung des Lernerfolgs - Antworten

3. Welche der folgenden Aussagen sind korrekt?


Wählen Sie die richtigen Antworten.

X A Eine Verfügbarkeitsprüfung kann automatisch bei Auftragsfreigabe ausgeführt


werden.

X B Systemstatus können durch einen Anwenderstatus gesetzt oder gelöscht werden.

X C Der Fertigungsauftrag muss den Status „Freigegeben“ haben, damit


Warenbewegungen und Rückmeldungen durchgeführt werden können.

X D Auftragspapiere können auch mit dem Status EROF gedruckt werden.

X E Ein Fertigungssteuerungsprofil muss Arbeitsplätzen zugeordnet werden.

Richtig. Eine Verfügbarkeitsprüfung kann automatisch bei Auftragsfreigabe ausgeführt


werden. Der Fertigungsauftrag muss den Status „Freigegeben“ haben, damit
Warenbewegungen und Rückmeldungen durchgeführt werden können.

4. Welche der folgenden Aussagen sind korrekt?


Wählen Sie die richtigen Antworten.

X A Der Horizontschlüssel bestimmt die Druckausgabe eines Arbeitsvorgangs.

X B Es gibt zwei Druckmodi: Originaldruck und Nachdruck.

X C Als Voraussetzung für den Druck von Arbeitspapieren muss die Drucksteuerung im
Customizing eingerichtet werden.

X D Auftragspapiere können nicht im Dialog gedruckt werden.

X E Verschiedene Fertigungsauftragslisten können gedruckt werden, indem Sie


SAPscript- oder PDF-basierte Formulare in Druckprogrammen aufrufen.

Richtig. Es gibt zwei Druckmodi: Originaldruck und Nachdruck. Als Voraussetzung für den
Druck von Arbeitspapieren muss die Drucksteuerung im Customizing eingerichtet
werden. Verschiedene Fertigungsauftragslisten können gedruckt werden, indem Sie
SAPscript- oder PDF-basierte Formulare in Druckprogrammen aufrufen.

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KAPITEL 5 Auftragsdurchführung

Lektion 1
Durchführen der Materialbereitstellung und Warenausgangsbuchungen 81

Lektion 2
Rückmeldung von Fertigungsaufträgen 91

Lektion 3
Wareneingänge buchen 99

LERNZIELE

● In verschiedenen Szenarien die Möglichkeiten der Materialbereitstellung beschreiben und


Warenausgänge buchen
● Rückmeldungen für Fertigungsaufträge in verschiedenen Szenarien buchen
● Wareneingänge für Fertigungsaufträge buchen

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Kapitel 5 : Auftragsdurchführung

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Kapitel 5
Lektion 1
Durchführen der Materialbereitstellung und
Warenausgangsbuchungen

LERNZIELE DER LEKTION


Am Ende dieser Lektion können Sie:
● In verschiedenen Szenarien die Möglichkeiten der Materialbereitstellung beschreiben und
Warenausgänge buchen

Materialbereitstellung und Warenausgangsbuchung


Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Materialbereitstellung und
Warenausgangsbuchungen für Fertigungsaufträge zu organisieren.
Beim Anlegen eines Auftrags werden Entnahmelagerorte für die Materialkomponenten
ermittelt. Abhängig von Ihren Anforderungen verwenden Sie eine geeignete Methode zur
Bereitstellung der erforderlichen Materialmengen am Entnahmelagerort. Anschließend haben
Sie verschiedene Möglichkeiten, die Warenausgänge für die Materialkomponenten zu buchen.

Abbildung 63: Materialbereitstellung und Warenausgangsbuchungen

Ermittlung von Entnahmelagerorten


Für jede Materialkomponente in einem Fertigungsauftrag kann ein
Vorschlagentnahmelagerort beim Anlegen des Auftrags ermittelt werden. Dieser
Vorschlagswert ermöglicht automatische Warenausgangsbuchungen.

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Kapitel 5 : Auftragsdurchführung

Abbildung 64: Ermittlung des Entnahmelagerorts (I)

Die Abbildung beschreibt die Ermittlung der Entnahmelagerorte.

Ermittlung des Entnahmelagerorts (II)

Abbildung 65: Ermittlung des Entnahmelagerorts (II)

Die Abbildung beschreibt die Struktur eines Fertigungsauftrags.

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Lektion: Durchführen der Materialbereitstellung und Warenausgangsbuchungen

Ermittlung des Entnahmelagerorts (III)

Abbildung 66: Ermittlung des Entnahmelagerorts (III)

Es gibt verschiedene Möglichkeiten für die Ermittlung eines Vorschlagsentnahmelagerorts,


wie in der Abbildung oben beschrieben.
Wenn über den Arbeitsplatz, die Stücklistenposition oder den Materialstamm kein Lagerort
gefunden wurde, bestimmt die Dispositionsgruppe für das Produkt, ob der Entnahmelagerort
der Fertigungsversion verwendet werden kann.

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Kapitel 5 : Auftragsdurchführung

Materialbereitstellung

Abbildung 67: Materialbereitstellung

Die Grundlage für Materialentnahmen zu Fertigungsaufträgen können


Materialentnahmescheine, Materialbereitstellungslisten, Kommissionierlisten,
Arbeitsanweisungen, durch Schnittstellen angebundene Wiegesysteme und ähnliche
Dokumente oder Technologien sein.
Zur Organisation der Materialbereitstellung bietet S/4 HANA verschiedene Verfahren an, die
abhängig von der Art der Bestandsführung und Lagerverwaltung sind.
Materialentnahmeschein und Kommissionierliste
Materialkomponenten müssen für Fertigungsaufträge termin- und mengengerecht
bereitgestellt werden. Hierfür gehen Sie als Mitarbeiter mit dem Materialentnahmeschein
oder der ausgedruckten Kommissionierliste zum vorgeschlagenen Lager und entnehmen das
Material.
Alternativ kann Ihnen das Material automatisch oder von einem Lieferteam geliefert werden.
Das Verfahren zur Materialentnahmebuchung ist aber gleich.
Materialbereitstellungsliste
Das Anfordern und die Umlagerung von Materialbestand können über eine interaktive
Materialbereitstellungsliste erfolgen. Mit dieser Funktion können Sie eine beliebige
Umlagerung vorbereiten, eine Umlagerungsliste erzeugen und drucken, sowie anschließend
die Umlagerung ausführen.

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Lektion: Durchführen der Materialbereitstellung und Warenausgangsbuchungen

Kanban

Abbildung 68: Kanban

Bei Kanban wird der Materialfluss über Behälter organisiert, die sich direkt am
entsprechenden Arbeitsplatz in der Fertigung befinden. Jeder Kanban enthält die Menge
eines Materials, welche die Mitarbeiter am Arbeitsplatz für einen bestimmten Zeitraum
benötigen. Sobald ein Behälter durch den Verbraucher geleert ist wird der Nachschub
angestoßen. Die Quelle des angeforderten Materials kann eine andere Fertigungsstätte, ein
externer Lieferant oder ein Lager sein. Bis der aktuelle Behälter wieder gefüllt zurückkehrt,
kann der Verbraucher Material aus anderen Behältern verwenden.

Extended Warehouse Management (EWM)/Warehouse Management (WM)

Abbildung 69: Extended Warehouse Management (EWM)/Warehouse Management (WM)

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Kapitel 5 : Auftragsdurchführung

Materialkomponenten werden in Lagerplätzen in der Fertigung auf Basis von Lageraufträgen


(EWM) oder Transportaufträgen (WM) bereitgestellt.

Warenausgangsbuchung

Abbildung 70: Optionen für Warenausgangsbuchungen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten zur Durchführung der Warenausgangsbuchungen für


Fertigungsaufträge.
Kommissionierliste
Für die Vorbereitung und Buchung von Materialentnahmen steht eine Kommissionierfunktion
zur Verfügung. Mit dieser Funktion können Sie eine Kommissionierliste anlegen und drucken
sowie die Materialentnahmen buchen.
Warenbewegung in der Bestandsführung
Sie können in der Bestandsführung mithilfe der App/Transaktion für Warenbewegungen die
Warenausgänge buchen.
Retrograde Entnahme
Die Entnahme einer Materialkomponente kann automatisch (retrograde Entnahme),
synchron oder asynchron, gebucht werden, wenn ein Vorgang oder der Auftrag rückgemeldet
wird.
Sie sollten immer die retrograde Entnahme verwenden, wenn Sie Materialien nicht für einen
bestimmten Auftrag bereitstellen möchten. Es wird davon ausgegangen, dass das Material
am Arbeitsplatz bereitgestellt wird.
Typische Anwendungsbereiche sind Fließ- und Montagebänder sowie die Bereitstellung von
weniger wertvollen Materialien.

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Lektion: Durchführen der Materialbereitstellung und Warenausgangsbuchungen

Einstellungen für die retrograde Entnahme

Abbildung 71: Einstellungen für die retrograde Entnahme

Sie können die retrograde Entnahme im Materialstamm, im Arbeitsplatz oder für die
einzelnen Stücklistenkomponentenzuordnungen zu einem Vorgang einstellen.
Sie müssen fehlerhafte Entnahmebuchungen (Bestand = 0) nachbearbeiten.
Die Bestandsfindungs- und Chargenfindungsfunktionen können aktiviert werden, wenn die
Buchung der retrograden Entnahme ausgeführt wird.

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Kapitel 5 : Auftragsdurchführung

Geplante und ungeplante Warenausgänge

Abbildung 72: Geplante und ungeplante Warenausgänge

Geplante Warenausgangsbuchungen werden mit Bezug zu Reservierungen durchgeführt.


Ungeplante Materialentnahmen verursachen Istkosten im Fertigungsauftrag. Sie werden
nicht in die Komponentenübersicht des Fertigungsauftrags übernommen, können jedoch in
der Liste der dokumentierten Warenbewegungen im Auftragsinformationssystem
ausgewertet werden.

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Lektion: Durchführen der Materialbereitstellung und Warenausgangsbuchungen

Auswirkungen von Warenausgangsbuchungen

Abbildung 73: Auswirkungen von Warenausgangsbuchungen

Bei der Warenausgangsbuchung werden verschiedene Funktionen ausgeführt:


● Bestands- und Verbrauchsfelder werden für den Lagerort aktualisiert.
● Reservierungen werden abgebaut.
● Die Istkosten werden ermittelt (Bewertung) und der Auftrag wird aktualisiert.
● Material-, Buchhaltungs- und Kostenrechnungsbelege werden generiert.
Der Materialbeleg beschreibt die Warenbewegung aus Sicht der Materialwirtschaft (bzw.
des Bestands).
Der Buchhaltungsbeleg beschreibt die Warenbewegung aus Sicht der Finanzbuchhaltung.
Die Kostenrechnungsbelege dienen verschiedenen Kostenanalysevorgängen.
● Sie können einen Warenausgangsbeleg drucken.

Die Warenausgangsbuchung wird über eine Bewegungsart (261) gesteuert, auf die die
einzelnen Buchungen verweisen.

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Kapitel 5 : Auftragsdurchführung

Negative Bestände und Nachbearbeitung

Abbildung 74: Negative Bestände und Nachbearbeitung

Wenn aus organisatorischen Gründen Warenausgänge vor den entsprechenden


Wareneingängen gebucht werden, das Material aber bereits physisch im Lagerort vorhanden
ist, können Sie zwischen den folgenden Verfahren wählen:
● Nachbearbeiten von Fehlersätzen aus automatischen Warenbewegungen.
● Negative Bestände erlauben
● Die Bestandsfindung verwenden

In der Bestandsführung sind negative Bestände möglich. Wenn Sie mit negativen Beständen
arbeiten, müssen Sie sicherstellen, dass Sie keine negativen Bestände am Bilanzstichtag und
zum Zeitpunkt der Inventurdurchführung haben. Wenn Sie das Monatsabschlussprogramm
ausführen, dürfen keine negativen Bestände des Vormonats vorhanden sein.
Sie setzen das Kennzeichen für die Zulässigkeit von negativen Beständen im Materialstamm.

ZUSAMMENFASSUNG DER LEKTION


Nun können Sie
● In verschiedenen Szenarien die Möglichkeiten der Materialbereitstellung beschreiben und
Warenausgänge buchen

90 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


Kapitel 5
Lektion 2
Rückmeldung von Fertigungsaufträgen

LERNZIELE DER LEKTION


Am Ende dieser Lektion können Sie:
● Rückmeldungen für Fertigungsaufträge in verschiedenen Szenarien buchen

Rückmeldungen
Rückmeldungen sind Grundlage der Fortschrittskontrolle und der Erfassung von
Eigenleistungen, die für den Auftrag ausgeführt werden. Daher sollten Rückmeldungen so
zeitnah und effizient wie möglich erfolgen.

Abbildung 75: Rückmeldung – Übersicht

Eine Rückmeldung kann die Ausführung verschiedener zusätzlicher Funktionen anstoßen.


Rückmeldungen aus Prozessleitsystemen sind über verschiedene Schnittstellen möglich.
Sie können einzelne Vorgänge oder gesamte Aufträge rückmelden. Aufgrund der
unterschiedlichen Anforderungen aus der Praxis stellt SAP mehrere Rückmelde-Apps und -
Transaktionen zur Verfügung. Auch die Massenbearbeitung kann verwendet werden, um
Vorgänge und Aufträge rückzumelden.

© Copyright. Alle Rechte vorbehalten. 91


Kapitel 5 : Auftragsdurchführung

Rückmeldung – Optionen

Abbildung 76: Rückmeldung – Optionen

Bei der Auftragsrückmeldung handelt es sich um eine Rückmeldung des gesamten Auftrags
auf Auftragskopfebene.
Mithilfe einer Vorgangsrückmeldung können Sie einen Auftrag Schritt für Schritt rückmelden.
Für diese Art von Rückmeldung stehen unterschiedliche Verfahren zur Verfügung.
Es ist nur dann möglich, eine Auftragsrückmeldung zu buchen, wenn noch keine
Vorgangsrückmeldungen erfasst wurden, und umgekehrt.
Jede Rückmeldung wird mit einer Rückmeldeart (Teil-, Endrückmeldung, Automatische
Endrückmeldung) erfasst. Entsprechende Status werden in den Vorgängen und im
Auftragskopf aktualisiert.
Eine Rückmeldung kann automatische Wareneingänge und retrograde Entnahmen von
Komponenten auslösen. Eine Warenbewegungsübersicht dient zur Korrektur der
automatischen Warenbewegungen oder zur Erfassung von ungeplanten Warenbewegungen.
Es stehen Business Applikation Interfaces (BAPI) zur Verfügung, die genutzt werden können,
um die Standardrückmeldungen zu erweitern.

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Lektion: Rückmeldung von Fertigungsaufträgen

Rückmeldungen – Voraussetzungen

Abbildung 77: Rückmeldungen – Voraussetzungen

Rückmeldungen werden durch Rückmeldeparameter gesteuert, die im Customizing definiert


werden.
Jeder Vorgang erhält automatisch eine Rückmeldenummer beim Anlegen des Auftrags. Sie
können dann eine Rückmeldung eindeutig identifizieren, ohne weitere Daten eingeben zu
müssen.
Der Vorgangssteuerschlüssel legt fest, ob der Vorgang eine Rückmeldung erfordert. Ein
Vorgang kann als Meilenstein gekennzeichnet werden. Wenn ein Meilensteinvorgang
rückgemeldet wird, werden die vorausgehenden Vorgänge mit anteilsgleichen Mengen
rückgemeldet.
Ein Vorgang, der rückgemeldet werden soll, muss freigegeben sein.

© Copyright. Alle Rechte vorbehalten. 93


Kapitel 5 : Auftragsdurchführung

Lohnscheinrückmeldung

Abbildung 78: Lohnscheinrückmeldung

Das Layout von Lohnscheinrückmeldungen kann über Rückmeldeprofile individuell definiert


werden. Rückmeldeprofile werden im Customizing gepflegt und ermöglichen die individuelle
Zuordnung von Detailbereichen mit vordefinierten Feldgruppen. Die Kundenerweiterung
CONFPP07 ermöglicht es, eigene Felder in bis zu drei Feldgruppen anzulegen.
Ein Rückmeldeprofil kann als Standardprofil definiert werden oder einem Benutzer über den
Parameter CORUPROF zugeordnet werden.

94 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


Lektion: Rückmeldung von Fertigungsaufträgen

Auswirkungen einer Rückmeldung

Abbildung 79: Auswirkungen einer Rückmeldung

Mit den Rückmeldungen werden Folgefunktionen ausgeführt:


● Der Auftrags- und die Vorgangsstatus werden aktualisiert.
● Die rückgemeldeten Mengen und Leistungen, Termine und Uhrzeiten werden in den
Fertigungsauftrag geschrieben.
● Istkosten werden für den Fertigungsauftrag berechnet.
● Automatische Warenausgänge (retrograde Entnahmen) und automatischer Wareneingang
können gebucht werden.
● Für die rückgemeldeten Vorgänge erfolgt ein Kapazitätsabbau.
● Wird eine Ausschuss- oder Nacharbeitsmenge rückgemeldet, kann eine Qualitätsmeldung
erzeugt werden.
● Rückgemeldete Istdaten können an das Modul HR übertragen werden.

© Copyright. Alle Rechte vorbehalten. 95


Kapitel 5 : Auftragsdurchführung

Ermittlung der Gutmenge

Abbildung 80: Ermittlung der Gutmenge

Um die Rückmeldung zu vereinfachen, können Sie erlauben, dass das System die
rückzumeldende Gutmenge vorschlägt. Zu diesem Zweck müssen Sie in den
Rückmeldeparametern im Customizing festlegen, ob die Vorgangsreihenfolge eingehalten
werden sollte. Das System berücksichtigt bei der Ermittlung der Gutmenge verschiedene
Faktoren. Nacharbeitsvorgänge unterliegen einer Sonderbehandlung (siehe Dokumentation).

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Lektion: Rückmeldung von Fertigungsaufträgen

Ermittlung des Restkapazitätsbedarfes

Abbildung 81: Ermittlung des Restkapazitätsbedarfes

Das Feld Steuerung Kapazitätsabbau finden Sie in der Registerkarte Kapazitäten eines
Arbeitsplatzes für jeden der drei Kapazitätsabschnitte (Rüsten, Bearbeiten, Abrüsten). Es
steuert wie nach Teilrückmeldungen der Restkapazitätsbedarf ermittelt wird. Es kann wie in
der obigen Abbildung dargestellt eingerichtet werden.
Für Aufträge, die in der erweiterten Planung geplant werden, hat die Einstellung keine
Auswirkungen auf den Kapazitätsabbau in der erweiterten Planung.

ZUSAMMENFASSUNG DER LEKTION


Nun können Sie
● Rückmeldungen für Fertigungsaufträge in verschiedenen Szenarien buchen

© Copyright. Alle Rechte vorbehalten. 97


Kapitel 5 : Auftragsdurchführung

98 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


Kapitel 5
Lektion 3
Wareneingänge buchen

LERNZIELE DER LEKTION


Am Ende dieser Lektion können Sie:
● Wareneingänge für Fertigungsaufträge buchen

Wareneingänge
Wenn Material gefertigt wurde, ist für den Fertigungsauftrag ein Wareneingang zu buchen.

Abbildung 82: Optionen beim Wareneingang

Der Wareneingang aus der Fertigung kann entweder manuell oder automatisch zum
Zeitpunkt der Auftragsrückmeldung gebucht werden.
Der automatische Wareneingang kann entweder über den Steuerschlüssel eines Vorgangs
oder über das Fertigungssteuerungsprofil im Materialstamm des Produkts eingestellt werden.
Im letzten Fall erfolgt die Wareneingangsbuchung mit Rückmeldung des letzten Vorgangs.

© Copyright. Alle Rechte vorbehalten. 99


Kapitel 5 : Auftragsdurchführung

Steuerungsparameter für den Wareneingang

Abbildung 83: Steuerungsparameter für den Wareneingang

Das Kennzeichen „Wareneingang“ bestimmt, ob ein Wareneingang gebucht werden kann,


wenn die Produktion abgeschlossen ist.
Der Vorschlag für den Lagerort des Wareneingangs stammt aus der Sicht
„Arbeitsvorbereitung“ des Materialstamms.
Die Einstellung für die Bestandsart legt fest, in welchen Bestand Wareneingänge aus der
Produktion gebucht werden sollen. Dabei kann es sich um den frei verwendbaren Bestand,
den gesperrten Bestand oder den Qualitätsprüfbestand handeln. Die Bestandsart kann in der
Sicht „Arbeitsvorbereitung“ des Materialstamms, im Fertigungsauftrag oder bei der
Wareneingangsbuchung eingestellt werden.
Das Kennzeichen „WE unbewertet“ legt fest, ob ein bewerteter oder unbewerteter
Wareneingang erfolgen soll. Dieses Kennzeichen ist abhängig von der Materialart des
Produkts und der Kontierung des Fertigungsauftrags.
Das Endlieferungskennzeichen gibt an, ob ein Auftrag aus Sicht des Wareneingangs als
abgeschlossen gilt. Dies bedeutet, dass kein weiterer Wareneingang für diesen Auftrag
erwartet wird. Die offene Menge ist null. Dieses Kennzeichen kann explizit im Auftrag gesetzt
werden. Sind 100 % der geplanten Auftragsmenge geliefert, kann das System das
Kennzeichen automatisch setzen. Dies muss im Customizing für die Bestandsführung
aktiviert werden.
Wenn das Endlieferungskennzeichen gesetzt ist, können Sie für Restmengen noch weitere
Wareneingänge buchen. Dies ändert jedoch nichts mehr an der geplanten Gesamtmenge.
Wenn Sie für einen Auftrag mit gesetztem Endlieferungskennzeichen eine Stornierung
buchen und einen weiteren Wareneingang erwarten, muss das Kennzeichen gelöscht werden.
Die Vorschläge für die Prüfung von Liefertoleranzen stammen aus der Sicht
„Arbeitsvorbereitung“ im Materialstamm.

100 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


Lektion: Wareneingänge buchen

Unter- und Überlieferung

Abbildung 84: Unter- und Überlieferung

Beim Buchen eines Wareneingangs für einen Fertigungsauftrag schlägt das System die offene
Auftragsmenge vor. Diese Menge können Sie bei Bedarf ändern.
Die Wareneingangsmenge wird mit der offenen Auftragsmenge verglichen, und das System
prüft, ob es zu einer Unter- oder Überlieferung kommt.
Unterlieferungen sind zulässig. Es ist auch möglich, eine prozentuale Unterlieferungstoleranz
zu setzen. Eine Wareneingangsmenge, die kleiner ist als die offene Auftragsmenge abzüglich
der Unterlieferungstoleranz, gilt als Teillieferung und wird vom System mit einer
Warnmeldung akzeptiert.
Überlieferungen sind nicht zulässig, es sei denn, es ist eine prozentuale
Überlieferungstoleranz angegeben oder die Überlieferungstoleranz ist über das Kennzeichen
„Unbegrenzte Überlieferung“ deaktiviert.
Je nach der gelieferten Menge einer Wareneingangsbuchung erhält der Fertigungsauftrag den
Status „TGLI Teilgeliefert“ oder „GLFT Geliefert“.

© Copyright. Alle Rechte vorbehalten. 101


Kapitel 5 : Auftragsdurchführung

Auswirkungen einer Wareneingangsbuchung

Abbildung 85: Auswirkungen einer Wareneingangsbuchung

Bei der Wareneingangsbuchung werden folgende Funktionen ausgeführt:


● Der Lagerbestand erhöht sich.
● Der Auftragsstatus wird aktualisiert.
● Die gelieferte Menge wird im Auftrag aktualisiert.
● Die Istkosten werden ermittelt (Bewertung), und der Auftrag wird entlastet.
● Der Fertigungsauftrag wird in der aktuellen Bedarfs-/Bestandsliste und in der
Produktsicht gelöscht.
● Material-, Buchhaltungs- und Kostenrechnungsbelege werden generiert.
● Der Wareneingang wird bewertet.
● Die Fabrikleistung wird aktualisiert.
● Sie können einen Wareneingangsbeleg drucken.

Die WE-Buchung wird über eine Bewegungsart (101) gesteuert, auf die jede Buchung
verweist.

ZUSAMMENFASSUNG DER LEKTION


Nun können Sie
● Wareneingänge für Fertigungsaufträge buchen

102 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


Kapitel 5

Überprüfung des Lernerfolgs

1. Welche der folgenden Aussagen sind korrekt?


Wählen Sie die richtigen Antworten.

X A Der Entnahmelagerort kann im Materialstamm hinterlegt werden.

X B Für Materialien mit retrograder Entnahme kann kein Entnahmelagerort festgelegt


werden.

X C Sie können mithilfe der Kommissionierliste eine Umlagerung von Materialbestand


vornehmen.

X D Mit EWM werden Materialkomponenten in Lagerplätzen in der Fertigung auf Basis


von Lageraufträgen bereitgestellt.

X E Die Steuerung der retrograden Entnahme kann über den Materialstamm erfolgen.

2. Welche der folgenden Optionen sind zum Durchführen von Rückmeldungen vorgesehen?
Wählen Sie die richtigen Antworten.

X A Fertigungsauftragsrückmeldung

X B Zeitereignisrückmeldung

X C Lohnscheinrückmeldung

X D Sammelerfassung

X E Meilensteinrückmeldung

X F Fortschrittsrückmeldung (MST)

© Copyright. Alle Rechte vorbehalten. 103


Kapitel 5 : Überprüfung des Lernerfolgs

3. Welche der folgenden Aussagen sind korrekt?


Wählen Sie die richtigen Antworten.

X A Der Wareneingang aus der Fertigung kann nur dann manuell gebucht werden,
wenn der Auftrag rückgemeldet wurde.

X B Der automatische Wareneingang kann entweder über den Steuerschlüssel eines


Vorgangs oder über das Fertigungssteuerungsprofil im Materialstamm des Produkts
eingestellt werden.

X C Der Vorschlag für den Lagerort des Wareneingangs stammt aus dem
Fertigungssteuerungsprofil.

X D Wenn das Endlieferungskennzeichen gesetzt ist, können Sie für Restmengen keine
Wareneingänge buchen.

X E Die Vorschläge für die Prüfung von Liefertoleranzen stammen aus der Sicht
„Arbeitsvorbereitung“ im Materialstamm.

104 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


Kapitel 5

Überprüfung des Lernerfolgs - Antworten

1. Welche der folgenden Aussagen sind korrekt?


Wählen Sie die richtigen Antworten.

X A Der Entnahmelagerort kann im Materialstamm hinterlegt werden.

X B Für Materialien mit retrograder Entnahme kann kein Entnahmelagerort festgelegt


werden.

X C Sie können mithilfe der Kommissionierliste eine Umlagerung von Materialbestand


vornehmen.

X D Mit EWM werden Materialkomponenten in Lagerplätzen in der Fertigung auf Basis


von Lageraufträgen bereitgestellt.

X E Die Steuerung der retrograden Entnahme kann über den Materialstamm erfolgen.

Richtig. „Der Entnahmelagerort kann im Materialstamm hinterlegt werden.“ und „Die


Steuerung der retrograden Entnahme kann über den Materialstamm erfolgen.“ sind die
richtigen Aussagen.

2. Welche der folgenden Optionen sind zum Durchführen von Rückmeldungen vorgesehen?
Wählen Sie die richtigen Antworten.

X A Fertigungsauftragsrückmeldung

X B Zeitereignisrückmeldung

X C Lohnscheinrückmeldung

X D Sammelerfassung

X E Meilensteinrückmeldung

X F Fortschrittsrückmeldung (MST)

Richtig. Alle aufgeführten Optionen sind korrekt.

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Kapitel 5 : Überprüfung des Lernerfolgs - Antworten

3. Welche der folgenden Aussagen sind korrekt?


Wählen Sie die richtigen Antworten.

X A Der Wareneingang aus der Fertigung kann nur dann manuell gebucht werden,
wenn der Auftrag rückgemeldet wurde.

X B Der automatische Wareneingang kann entweder über den Steuerschlüssel eines


Vorgangs oder über das Fertigungssteuerungsprofil im Materialstamm des Produkts
eingestellt werden.

X C Der Vorschlag für den Lagerort des Wareneingangs stammt aus dem
Fertigungssteuerungsprofil.

X D Wenn das Endlieferungskennzeichen gesetzt ist, können Sie für Restmengen keine
Wareneingänge buchen.

X E Die Vorschläge für die Prüfung von Liefertoleranzen stammen aus der Sicht
„Arbeitsvorbereitung“ im Materialstamm.

Richtig. Der automatische Wareneingang kann entweder über den Steuerschlüssel eines
Vorgangs oder über das Fertigungssteuerungsprofil im Materialstamm des Produkts
eingestellt werden. Die Vorschläge für die Prüfung von Liefertoleranzen stammen aus der
Sicht „Arbeitsvorbereitung“ im Materialstamm.

106 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


KAPITEL 6 Auftragsabrechnung,
Archivierung und Löschen

Lektion 1
Auftragsabrechnung durchführen 109

Lektion 2
Fertigungsaufträge archivieren und löschen 113

LERNZIELE

● Einen Fertigungsauftrag abrechnen


● Einen Fertigungsauftrag archivieren und löschen

© Copyright. Alle Rechte vorbehalten. 107


Kapitel 6 : Auftragsabrechnung, Archivierung und Löschen

108 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


Kapitel 6
Lektion 1
Auftragsabrechnung durchführen

LERNZIELE DER LEKTION


Am Ende dieser Lektion können Sie:
● Einen Fertigungsauftrag abrechnen

Auftragsabrechnung
Nachdem der Wareneingang für ein Material gebucht wurde, müssen eventuell noch
vorhandene Istkosten (Belastungen) so behandelt werden, dass der Fertigungsauftrag zu
einem späteren Zeitpunkt gelöscht werden kann.
Die Entlastung des Fertigungsauftrags ist eine Aufgabe, die in Ihrem Unternehmen intern vom
Controlling durchgeführt wird. Sie wird mit der Abrechnungsfunktion durchgeführt.
Diese Funktion wird in der Regel monatlich durch ein Hintergrundprogramm erledigt. Als
Fertigungssteuerer müssen Sie hier keine Aktivitäten ausführen. Sie müssen lediglich wissen,
dass die Funktion ausgeführt werden muss, damit Aufträge gelöscht werden können.
Die Art der Entlastung und Belastung eines Fertigungsauftrags hängt von der im Controlling
ausgewählten Variante der Kostenträgerrechnung (KTR) ab. Diese kann wie folgt ausgeführt
werden:
● auftragsbezogen oder
● produktbezogen.

Auftragsbezogene KTR
Die Verwendung der auftragsbezogenen Kostenträgerrechnung empfiehlt sich in den
folgenden Fällen:
● Flexible Fertigungsumgebung
● Flexible Produktpalette
● Kostenmanagement einzelner Produktionslose
● Kostenverfolgung für jeden Auftrag
● Hohe Rüstkosten
● Kuppelproduktion

© Copyright. Alle Rechte vorbehalten. 109


Kapitel 6 : Auftragsabrechnung, Archivierung und Löschen

Kostenentlastung/-belastung (auftragsbezogene Kostenträgerrechnung)

Abbildung 86: Kostenentlastung/-belastung (auftragsbezogene Kostenträgerrechnung)

Die Auftragsabrechnung wird zur Entlastung des Auftrags durchgeführt. Die Abrechnung
erfolgt in der Regel periodisch. Ihre Steuerung erfolgt über ein Abrechnungsprofil.
Aufträge müssen kostenartengerecht entlastet werden. Die Zuordnung der Kostenarten
zwischen Belastungskostenart (Fertigungsauftrag) und Entlastungskostenart
(Kostenempfänger) erfolgt über ein Verrechnungsschema.
Differenzen werden entweder auf das Preisdifferenzkonto (Aufwand/Erlös) gebucht, oder
führen zur Korrektur des Verrechnungspreises.
Für die Eigenfertigung von Materialien wird generell die Standardpreissteuerung empfohlen.

Produktbezogene KTR
Die produktbezogene KTR ist in folgenden Fällen sinnvoll:
● Lagerfertigung
● Serien- und Massenfertigung
● Kundenauftragscontrolling nur in der Ergebnisrechnung

110 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


Lektion: Auftragsabrechnung durchführen

Abbildung 87: Produktbezogene KTR

Bei der produktbezogenen KTR werden alle Kosten einem Produktkostensammler be- und
entlastet.
Einzelne Fertigungsaufträge verfügen über keine Kostensegmente und keine
Abrechnungsvorschriften.
Alle Funktionen in der Produktion und bei der Materialwirtschaft, die kostenrelevant sind
(Materialentnahme, Rückmeldung, Wareneingänge), werden auf der Basis des
Fertigungsauftrags ausgeführt.
Alle Controlling-Funktionen (Prozesskostenverrechnung, Gemeinkostenverrechnung, WIP,
Abweichungsermittlung und Abrechnung) werden am Periodenende auf der Basis des
Produktkostensammlers ausgeführt.
Die aktuellen Kosten für eine Periode beinhalten die Werte für:
● Die gelieferten Materialmengen der Periode gemäß Bewertungssteuerung des
Wareneingangs
● Unfertige Erzeugnisse (WIP) gemäß dem Stand der rückgemeldeten Vorgänge
● Abweichungen (z.B. Ausschuss)

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Kapitel 6 : Auftragsabrechnung, Archivierung und Löschen

Kostenentlastung/-belastung (produktbezogene Kostenträgerrechnung)

Abbildung 88: Kostenentlastung/-belastung (produktbezogene Kostenträgerrechnung)

Die Abrechnung erfolgt periodenorientiert auf Grundlage der Kosten des


Produktkostensammlers. In diesem Fall entfällt die Auftragsabrechnung für den einzelnen
Fertigungsauftrag. Der Fertigungsauftrag verfügt über keine Abrechnungsvorschrift.

ZUSAMMENFASSUNG DER LEKTION


Nun können Sie
● Einen Fertigungsauftrag abrechnen

112 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


Kapitel 6
Lektion 2
Fertigungsaufträge archivieren und löschen

LERNZIELE DER LEKTION


Am Ende dieser Lektion können Sie:
● Einen Fertigungsauftrag archivieren und löschen

Archivieren und Löschen


Fertigungsaufträge verfügen über eine umfangreiche Datenstruktur und belegen daher eine
große Menge an Datenbankressourcen. Fertigungsaufträge sollten daher nach Ablauf einer
bestimmten Frist archiviert und gelöscht werden.

Abbildung 89: Archivieren und löschen (I)

Ein Auftrag wird archiviert und physisch gelöscht, nachdem eine Anzahl von Bedingungen
überprüft und die Residenzzeiten berücksichtigt wurden. Die Residenzzeiten sind in den
entsprechenden Auftragsarten im Customizing festgelegt.
Fertigungsaufträge können archiviert und gelöscht werden, wenn sie über den Status
„Löschkennzeichen“ (LÖKZ) verfügen. Der Status „Löschvormerkung“ (LÖVM) muss zuvor
gesetzt werden. Voraussetzungen für das Setzen der Löschvormerkung sind: Der Auftrag ist
geliefert oder technisch abgeschlossen, es liegen keine Verbindlichkeiten und
Funktionsvormerkungen für Rückmeldungen vor, und der Kostensaldo beträgt 0.

Bedingungen und Funktionen von Status


Dies sind die Bedingungen für die folgenden Status:

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Kapitel 6 : Auftragsabrechnung, Archivierung und Löschen

ABGS:
Der Auftrag ist freigegeben oder technisch abgeschlossen, es liegen keine
Verbindlichkeiten und Funktionsvormerkungen für Rückmeldungen vor, und der
Kostensaldo beträgt 0.
LÖVM:
Der Auftrag ist geliefert oder technisch abgeschlossen, es liegen keine Verbindlichkeiten
und Funktionsvormerkungen von Rückmeldungen vor, und der Kostensaldo beträgt 0.
LÖKZ:
Für den Auftrag gibt es eine Löschvormerkung, und die Residenzzeit 1 ist abgelaufen.

Die folgenden Status ermöglichen die folgenden Funktionen:

TABG:
Rückmeldungen, Warenbewegungen
ABGS:
Löschvormerkung setzen.
LÖVM:
Löschkennzeichen setzen
LÖKZ:
Archivieren und löschen

Fertigungsaufträge werden in der Erweiterten Planung gelöscht, wenn sie den Status
„Technisch Abschließen“ (TABG) oder „Löschvormerkung“ (LÖVM) aufweisen.

Archivieren und löschen (II)

Abbildung 90: Archivieren und löschen (II)

Die Lösch- und die Archivierungsfunktion für den Fertigungsauftrag verwenden die zentralen
Archivierungswerkzeuge von SAP S/4HANA. Damit ist auch die Verwendung verschiedenster
Archivsysteme möglich.

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Lektion: Fertigungsaufträge archivieren und löschen

Das Löschen und Archivieren von Aufträgen erfolgt in Stufen. Sie können zwischen Einzel-
oder Massenlöschung wählen.
Für die Anzeige bereits physisch gelöschter und archivierter Aufträge steht eine Retrieval-
Funktion zur Verfügung.
In der Archivverwaltung können Sie eine Indexliste der archivierten Fertigungsaufträge
verwalten und anzeigen.

ZUSAMMENFASSUNG DER LEKTION


Nun können Sie
● Einen Fertigungsauftrag archivieren und löschen

© Copyright. Alle Rechte vorbehalten. 115


Kapitel 6 : Auftragsabrechnung, Archivierung und Löschen

116 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


Kapitel 6

Überprüfung des Lernerfolgs

1. Auftragsbezogene KTR und produktbezogene KTR sind die verfügbaren Varianten der
Kostenträgerrechnung (KTR).
Entscheiden Sie, ob diese Aussage richtig oder falsch ist.

X Richtig

X Falsch

2. Welche der folgenden Aussagen sind korrekt?


Wählen Sie die richtigen Antworten.

X A Das Löschen und Archivieren von Aufträgen kann nur in der Massenbearbeitung
durchgeführt werden.

X B Der Auftrag muss geliefert oder technisch abgeschlossen sein, damit die
Löschvormerkung gesetzt werden kann.

X C Voraussetzungen für das Setzen der Löschvormerkung sind: Es gibt keine


Verbindlichkeiten und Funktionsvormerkungen für Rückmeldungen, Kostensaldo = 0.

X D Der Auftrag muss den Status „ABGS“ haben, damit die Löschvormerkung gesetzt
werden kann.

© Copyright. Alle Rechte vorbehalten. 117


Kapitel 6

Überprüfung des Lernerfolgs - Antworten

1. Auftragsbezogene KTR und produktbezogene KTR sind die verfügbaren Varianten der
Kostenträgerrechnung (KTR).
Entscheiden Sie, ob diese Aussage richtig oder falsch ist.

X Richtig

X Falsch

Richtig. Auftragsbezogene KTR und produktbezogene KTR sind die verfügbaren Varianten
der Kostenträgerrechnung (KTR).

2. Welche der folgenden Aussagen sind korrekt?


Wählen Sie die richtigen Antworten.

X A Das Löschen und Archivieren von Aufträgen kann nur in der Massenbearbeitung
durchgeführt werden.

X B Der Auftrag muss geliefert oder technisch abgeschlossen sein, damit die
Löschvormerkung gesetzt werden kann.

X C Voraussetzungen für das Setzen der Löschvormerkung sind: Es gibt keine


Verbindlichkeiten und Funktionsvormerkungen für Rückmeldungen, Kostensaldo = 0.

X D Der Auftrag muss den Status „ABGS“ haben, damit die Löschvormerkung gesetzt
werden kann.

Das ist richtig. Der Auftrag muss geliefert oder technisch abgeschlossen sein, damit die
Löschvormerkung gesetzt werden kann. Voraussetzungen für das Setzen der
Löschvormerkung sind: Es gibt keine Verbindlichkeiten und Funktionsvormerkungen für
Rückmeldungen, Kostensaldo = 0.

118 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


KAPITEL 7 Informationssysteme,
Massenbearbeitung und
Automatisierung

Lektion 1
Überblick über Informationssysteme und Berichte 121

Lektion 2
Grundlagen zur Massenbearbeitung und Automatisierung 123

LERNZIELE

● Einen Überblick über wichtige Informationssysteme in der Fertigungsauftragsumgebung


geben
● Einen Überblick über Automatisierungs- und Massenbearbeitungsfunktionen für
Fertigungsaufträge geben

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Kapitel 7 : Informationssysteme, Massenbearbeitung und Automatisierung

120 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


Kapitel 7
Lektion 1
Überblick über Informationssysteme und
Berichte

LERNZIELE DER LEKTION


Am Ende dieser Lektion können Sie:
● Einen Überblick über wichtige Informationssysteme in der Fertigungsauftragsumgebung
geben

Informationssysteme
Fertigungssteuerer benötigen ständig Informationen über den Status und den Fortschritt
einzelner oder mehrerer Fertigungsaufträge. Sie müssen beispielsweise wissen, bei welchen
Aufträgen Verzögerungen zu erwarten sind, wie die aktuelle Auftragslage und die
Kapazitätsauslastung an den Arbeitsplätzen sind und wo Teile gefehlt haben.
Es existieren flexible Auswertungsmöglichkeiten und mehrere Informationssysteme für
Fertigungsaufträge. Sie unterscheiden sich durch die Verwendung der Auftragsdatenbank
sowie durch die angezeigten Ergebnisse.
Informationssysteme zur Auftrags-, Vorgangs- und Arbeitsplatzüberwachung:

● Fertigungs-/Planaufträge überwachen = Auftragsinformationssystem COOIS

● Fertigungsaufträge bearbeiten
● Fertigungsvorgänge bearbeiten
● Arbeitsvorrat verwalten
● Auftragsfortschritt überwachen = Auftragsfortschrittsbericht CO46

● Fehlteileinformationssystem CO24

● Kapazitätsauswertungen und Kapazitätsplantafeln


● Schichtnotizen SHN1/2/3/4/5
● Schichtberichte SHR1/2/3/4

Informationssysteme zur Überwachung der Produktionsleistung:

● Komponentenmehrverbrauch
● Produktionsdurchführungsdauer
● Ausschussursache nach Arbeitsplatz
● Materialausschuss Maximale Abweichung

© Copyright. Alle Rechte vorbehalten. 121


Kapitel 7 : Informationssysteme, Massenbearbeitung und Automatisierung

● Vorgangsausschuss nach Arbeitsplatz

Informationssysteme zur Chargenverwaltung:

● Batch Information Cockpit BMBC


● Chargenverwendungsnachweis
● WIP-Chargen

Weitere Informationssysteme:

● Controlling-Berichte
● Business Information Warehouse

ZUSAMMENFASSUNG DER LEKTION


Nun können Sie
● Einen Überblick über wichtige Informationssysteme in der Fertigungsauftragsumgebung
geben

122 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


Kapitel 7
Lektion 2
Grundlagen zur Massenbearbeitung und
Automatisierung

LERNZIELE DER LEKTION


Am Ende dieser Lektion können Sie:
● Einen Überblick über Automatisierungs- und Massenbearbeitungsfunktionen für
Fertigungsaufträge geben

Massenbearbeitung und Automatisierung


Oft kommt es vor, dass Sie mehrere Fertigungsaufträge oder Planaufträge automatisch oder
gleichzeitig bearbeiten müssen. Aus diesem Grund sind Automatisierungsmöglichkeiten und
eine Massenbearbeitungsfunktion verfügbar.

Abbildung 91: Massenbearbeitung

Die Massenbearbeitung arbeitet schnell und dialogfrei. Vorteile der Massenbearbeitung sind:
● Ausführung online oder im Hintergrund
● Trennung in „Funktionsvormerkung“ und „Ausführung“
● Parallelverarbeitung

© Copyright. Alle Rechte vorbehalten. 123


Kapitel 7 : Informationssysteme, Massenbearbeitung und Automatisierung

● Erweiterte Selektionskriterien
● Anpassbare Anzeige (Feldauswahl)
● Erweiterte Funktionalität für einige Vorgänge (Freigabe, Terminierung,
Verfügbarkeitsprüfungen usw.)
● Anwendungsprotokoll für die Hintergrundverarbeitung

Sie können die Massenbearbeitung mit den Optionen Funktion sofort ausführen,
Funktionsvormerkung erzeugen oder Funktion im Hintergrund ausführen starten.

Automatisierung und Hintergrundverarbeitung


Darüber hinaus bietet SAP S/4HANA eine Vielzahl von Automatisierungsoptionen für eine
rationelle und zeitsparende Auftragsverwaltung, realisiert durch Hintergrundjobs und
spezielle Einstellungen in den Stammdaten und im Customizing.

Abbildung 92: Automatisierung

Die Abbildung bietet einen Überblick über Automatisierungsmöglichkeiten.

Programme für die Hintergrundverarbeitung


Programme für die Hintergrundverarbeitung gibt es für:

● Massenbearbeitung
● Planauftragsumsetzung
● Kapazitätsabgleich
● Auftragsfreigabe
● Drucken
● Archivieren und Löschen

124 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


Lektion: Grundlagen zur Massenbearbeitung und Automatisierung

● Download/Upload zur/von Prozesssteuerung

Auftragsnetze
Auftragsnetze sind die einzige Möglichkeit der mehrstufigen gemeinsamen Verwaltung von
Fertigungsaufträgen für ein ganzes Fertigerzeugnis. Eine Reihe von Funktionen können
mehrstufig (auftragsübergreifend) für viele Aufträge verwendet werden.

Abbildung 93: Auftragsnetze

Für jede Stücklistenkomponente, deren Materialstamm einen Sonderbeschaffungsschlüssel


52 Direktfertigung/Auftragsnetz aufweist, wird ein separater Unterauftrag angelegt.
Vorteile der Auftragsnetze sind:

● Weniger Aufwand für die Planung, Verwaltung und Pflege von Aufträgen.
● Automatische Warenbewegungen zwischen den einzelnen Ebenen eines Auftragsnetzes
möglich.
● Betriebswirtschaftliche Funktionen, die für Auftragsnetze ausgeführt werden können:
- Termin- und Mengenänderungen
- Verfügbarkeitsprüfungen
- Auftragsfreigabe
- Rückmeldungen
● Grafische Darstellung des Auftragsnetzes:
- Hohe Transparenz komplexer Auftragsstrukturen

© Copyright. Alle Rechte vorbehalten. 125


Kapitel 7 : Informationssysteme, Massenbearbeitung und Automatisierung

- Klarer Überblick über die Beziehungen zwischen Aufträgen


- Zugriff auf alle einzelnen Aufträge des Auftragsnetzes

Ereignispunkte
Wenn Sie automatisierbare Funktionen auf Vorgangsebene nutzen wollen, stehen Ihnen
hierfür Ereignispunkte zur Verfügung.

Abbildung 94: Ereignispunkte

Die Abbildung beschreibt Ereignispunktfunktionen.

ZUSAMMENFASSUNG DER LEKTION


Nun können Sie
● Einen Überblick über Automatisierungs- und Massenbearbeitungsfunktionen für
Fertigungsaufträge geben

126 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


Kapitel 7

Überprüfung des Lernerfolgs

1. Welche Informationssysteme stehen zur Überwachung von Auftrag, Vorgang und


Arbeitsplatz zur Verfügung?

2. Welche der folgenden Systeme sind Informationssysteme für die Chargenverwaltung?


Wählen Sie die richtigen Antworten.

X A Batch Information Cockpit BMBC

X B Chargenverwendungsnachweis

X C Komponentenmehrverbrauch

X D WIP-Chargen

3. Welche der folgenden Aussagen sind korrekt?


Wählen Sie die richtigen Antworten.

X A Montageaufträge können mit der Planungsstrategie 82 angelegt werden.

X B Verfügbarkeitsprüfungen können durch Rückmeldungen automatisch ausgelöst


werden.

X C Fertigungsaufträge für Nacharbeit können über Ereignispunkte automatisch


angelegt werden.

X D Ein Kapazitätsabgleich kann nicht durch die Hintergrundverarbeitung durchgeführt


werden.

X E Auftragsnetze werden über Ereignispunkte angelegt.

© Copyright. Alle Rechte vorbehalten. 127


Kapitel 7

Überprüfung des Lernerfolgs - Antworten

1. Welche Informationssysteme stehen zur Überwachung von Auftrag, Vorgang und


Arbeitsplatz zur Verfügung?

Auftragsinformationssystem, App zur Bearbeitung von Fertigungsaufträgen, App zur


Bearbeitung von Fertigungsvorgängen, App zur Abarbeitung des Arbeitsplatzvorrats,
Auftragsfortschrittsbericht, Fehlteileinformationssystem, Kapazitätsauswertungen und
Kapazitätsplantafeln, Schichtnotizen, Schichtberichte.

2. Welche der folgenden Systeme sind Informationssysteme für die Chargenverwaltung?


Wählen Sie die richtigen Antworten.

X A Batch Information Cockpit BMBC

X B Chargenverwendungsnachweis

X C Komponentenmehrverbrauch

X D WIP-Chargen

Richtig. Das Batch Information Cockpit BMBC, der Chargenverwendungsnachweis und


WIP-Chargen sind die Informationssysteme für die Chargenverwaltung.

3. Welche der folgenden Aussagen sind korrekt?


Wählen Sie die richtigen Antworten.

X A Montageaufträge können mit der Planungsstrategie 82 angelegt werden.

X B Verfügbarkeitsprüfungen können durch Rückmeldungen automatisch ausgelöst


werden.

X C Fertigungsaufträge für Nacharbeit können über Ereignispunkte automatisch


angelegt werden.

X D Ein Kapazitätsabgleich kann nicht durch die Hintergrundverarbeitung durchgeführt


werden.

X E Auftragsnetze werden über Ereignispunkte angelegt.

Richtig. Montageaufträge können mit der Planungsstrategie 82 angelegt werden.


Fertigungsaufträge für Nacharbeit können über Ereignispunkte automatisch angelegt
werden.

128 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


KAPITEL 8 Weitere und erweiterte
Funktionen

Lektion 1
Auftragssplits durchführen 131

Lektion 2
Schichtnotizen und Schichtberichte anlegen 137

LERNZIELE

● Fertigungsaufträge splitten
● Schichtnotizen und Schichtberichte anlegen

© Copyright. Alle Rechte vorbehalten. 129


Kapitel 8 : Weitere und erweiterte Funktionen

130 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


Kapitel 8
Lektion 1
Auftragssplits durchführen

LERNZIELE DER LEKTION


Am Ende dieser Lektion können Sie:
● Fertigungsaufträge splitten

Auftragssplit
Sie arbeiten in Ihren Produktionswerken mit Fertigungsaufträgen. Sie müssen flexibler auf
unvorhergesehene Ereignisse in der Fertigung, Änderungen der Kundenbedarfe oder
Änderungen der Prioritäten von Fertigungsaufträgen reagieren können. Deshalb entscheiden
Sie sich für die Verwendung der Funktionen des Auftragssplits.
Mithilfe des Auftragssplits können Sie einen vorhandenen Fertigungsauftrag, für den die
Bearbeitung eventuell bereits begonnen hat, in zwei separate Fertigungsaufträge aufteilen.
Diese Fertigungsaufträge werden dann aus logistischer Sicht getrennt voneinander
durchgeführt.
Das Splitten von Fertigungsaufträgen bildet die logistische Realität in der Fertigung oft besser
ab und sorgt für eine größere Transparenz des gesamten Prozesses in der
Produktionsplanung (PP), in der Materialwirtschaft (MM), im Vertrieb (SD) und im Controlling
(CO). Im Hinblick auf das CO werden die Kosten gerecht zwischen Mutter- und
Tochterauftrag aufgeteilt.

Abbildung 95: Gründe für das Splitten von Fertigungsaufträgen (I)

© Copyright. Alle Rechte vorbehalten. 131


Kapitel 8 : Weitere und erweiterte Funktionen

Die Abbildung beschreibt Gründe für das Splitten von Fertigungsaufträgen.

Gründe für das Splitten von Fertigungsaufträgen (II)

Abbildung 96: Gründe für das Splitten von Fertigungsaufträgen (II)

Gründe für den Auftragssplit


Ein Auftragssplit ist aus folgenden Gründen sinnvoll:
● Wenn ein Teillos eines Fertigungsauftrags aus Qualitätsgründen anders bearbeitet werden
muss als der Rest, können Sie hierfür einen separaten Auftrag anlegen.
● Bei Kapazitätsengpässen kann der sofort benötigte Teil der Auftragsmenge getrennt
abgewickelt werden.
● Die Materialverfügbarkeit kann nur für einen Teil der Auftragsmenge bestätigt werden. Sie
splitten den Auftrag, um einen Auftrag mit voller Materialverfügbarkeit anzulegen.
● Wenn sich der Bedarfstermin für eine Teilmenge des Fertigerzeugnisses geändert hat,
kann diese Teilmenge in einen anderen Auftrag abgetrennt werden.
● Wenn ein Fertigungsauftrag nicht termingerecht abgeschlossen werden kann, können Sie
den Auftrag splitten, um die Auftragsmenge zu reduzieren. Die reduzierte Auftragsmenge
hat dann eine kürzere Fertigungsdauer.
● Wenn in einem Produktionswerk ein Ausfall eintritt, muss die Fertigung entweder
unterbrochen werden oder möglicherweise in einem anderen Arbeitsplatz fortgesetzt
werden. Da im Hinblick auf den betroffenen Vorgang bereits eine Teilrückmeldung erfolgt
ist, kann der Arbeitsplatz im Auftrag nicht einfach getauscht werden. Der Auftragssplit
ermöglicht den Austausch des Arbeitsplatzes im Tochterauftrag.
● Wenn ein Teil der verarbeiteten Menge die Qualitätsanforderungen des Auftrags nicht
erfüllt, ermöglicht der Auftragssplit eine Weiterverarbeitung dieser Teilmenge in einem
anderen Auftrag (z.B. für einen Kundenauftrag mit geringeren Qualitätsanforderungen).

132 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


Lektion: Auftragssplits durchführen

Splitmethoden

Abbildung 97: Splitmethoden

Für eine flexible Reaktion auf die aktuelle Splitsituation stehen verschiedene Splitmethoden
zur Verfügung. Im Falle eines Auftragssplits können Sie für Mutter- und Tochterauftrag das
gleiche Material angeben. Alternativ können Sie für den Tochterauftrag ein anderes Material
angeben als für den Mutterauftrag. Oder Sie können das aufgeteilte Material direkt einlagern.

© Copyright. Alle Rechte vorbehalten. 133


Kapitel 8 : Weitere und erweiterte Funktionen

Schritte bei der Erstellung eines Auftragssplits

Abbildung 98: Schritte bei der Erstellung eines Auftragssplits

Voraussetzungen
Der Auftragssplit ist bei folgenden Systemstatus zulässig:
● Kopfstatus: Teilweise freigegeben, Freigegeben, Teilrückgemeldet
● Vorgangsstatus des Splitvorgangs und aller nachfolgenden: Freigegeben,
Teilrückgemeldet

Um die Kosten zwischen Mutter- und Tochterauftrag aufzuteilen, müssen Sie beim Split ein
Nebenprodukt angeben, mit dem die Plankosten des Mutterauftrags bis zum Splitvorgang
proportional auf den Tochterauftrag übertragen werden. Das Nebenprodukt muss ein
chargenpflichtiges, einzelbewertetes Material sein.

Auftragssplit – Funktionen, Rückmeldung und Einschränkungen


Wenn Sie einen Auftrag splitten, trennen Sie einen Teil der Auftragsmenge (Splitmenge) eines
Fertigungsauftrags (Mutterauftrag) ab einem bestimmten Vorgang der Stammfolge
(Splitvorgang) ab. Die abgetrennte Menge wird in einem separaten Fertigungsauftrag
(Tochterauftrag) produziert. Dabei werden die Vorgänge ab dem Splitvorgang zusammen mit
den zugeordneten Materialkomponenten aus dem Mutterauftrag in den Tochterauftrag
übernommen. Das System berechnet alle vom Auftragssplit betroffenen Mengen sowie die
Termine auf Kopf-, Vorgangs- und Komponentenebene automatisch neu.
Die folgenden Funktionen sind verfügbar:

Termine
Der Mutterauftrag wird nach dem Auftragssplit neu terminiert. Der Tochterauftrag wird
gemäß den angegebenen Terminierungsdaten terminiert.
Auftragsart

134 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


Lektion: Auftragssplits durchführen

Die Auftragsart des Mutterauftrags wird für den Tochterauftrag vorgeschlagen. Sie
können für den Tochterauftrag bei Bedarf aber auch eine andere Auftragsart angeben.
Kosten
Die Plankosten werden über ein chargenpflichtiges, einzelbewertetes Nebenprodukt
anteilig an den Tochterauftrag übergeben.
Mehrstufiger Auftragssplit
Aufträge (auch Tochteraufträge) können mehrmals gesplittet werden. Die
Abhängigkeiten sind in der Splithierarchie zu sehen.
Splithierarchie
Die Splithierarchie zeigt die Abhängigkeiten zwischen Mutter- und Tochterauftrag in
einem Übersichtsbaum. Während der Auftragspflege werden die Splithierarchie und der
aus der Splithierarchie ausgewählte Auftrag angezeigt. Sie können in der Splithierarchie
zu jedem beliebigen Auftrag navigieren (Baumstruktur).
Die Splithierarchie bietet einige Standardfunktionen: Verwaltung von Anzeigevarianten,
Auf- und Zuklappen von Teilhierarchien und Drucken.
Prüflose
Die Auftragsbearbeitung mit QM-Integration wird im Auftragssplit unterstützt. Nach der
Auftragsfreigabe wird sowohl für den Tochterauftrag als auch für den Mutterauftrag ein
separates Prüflos angelegt, und die geplanten Prüfmerkmale werden in den Auftrag
übernommen.
WIP-Chargen
Bei der Splitmethode „Split mit gleichem Material“ können Sie Chargen aus dem
Mutterauftrag an den Tochterauftrag übertragen oder als Vorschlagsmengen für den
Auftragssplit verwenden.

Rückmeldung
Aufträge, die zu einer Splithierarchie gehören, können nur durch Vorgangsrückmeldungen
rückgemeldet werden – das heißt, Rückmeldungen für den Auftragskopf werden nicht
unterstützt. Vorgänge in einem Mutterauftrag, die vor dem Splitvorgang liegen, können nicht
automatisch durch Meilensteinrückmeldung oder Fortschrittsrückmeldung rückgemeldet
werden. Für diese Vorgänge müssen manuelle Rückmeldungen erfasst werden.
Einschränkungen
Für den Auftragssplit gelten die folgenden Einschränkungen:
● Für die Aufträge in einer Splithierarchie können Sie keine Stammdaten nachlesen.
● Aufträge in einem Auftragsnetz können nicht gesplittet werden.
● Sie können keine Rückmeldungen auf Auftragskopfebene durchführen.
● Der Chargenverwendungsnachweis wird beim Auftragssplit nicht aktualisiert. Die
Verknüpfungen zwischen Mutter- und Tochterauftrag werden für die Chargenverwendung
jedoch über die Buchung der Warenbewegungen für das Nebenprodukt implizit
geschrieben.

ZUSAMMENFASSUNG DER LEKTION


Nun können Sie
● Fertigungsaufträge splitten

© Copyright. Alle Rechte vorbehalten. 135


Kapitel 8 : Weitere und erweiterte Funktionen

136 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


Kapitel 8
Lektion 2
Schichtnotizen und Schichtberichte anlegen

LERNZIELE DER LEKTION


Am Ende dieser Lektion können Sie:
● Schichtnotizen und Schichtberichte anlegen

Schichtnotizen und Schichtberichte


Als Fertigungssteuerer müssen Sie alle wichtigen Informationen und Ereignisse, die für eine
Schicht relevant sind oder dort auftreten, dokumentieren. Deshalb entscheiden Sie sich für
die Verwendung von Schichtnotizen und Schichtberichten.
Schichtnotizen und Schichtberichte sind zwei voneinander unabhängige Möglichkeiten,
besondere Vorkommnisse innerhalb einer Schicht mit Bezug zu einem Arbeitsplatz oder zu
einer Arbeitsplatzhierarchie zu dokumentieren.

Abbildung 99: Schichtnotiz

Mit Schichtnotizen geben Sie Zeitpunkte und Bemerkungen zu einem Ereignis ein, das an
keiner anderen Stelle im System erfasst werden kann. Sie können den genauen Zeitpunkt
oder den Zeitraum, an dem das Ereignis stattgefunden hat, in der Schichtnotiz eingeben. Die
Schichtnotiz legen Sie stets mit Bezug zu einem Arbeitsplatz oder einer
Arbeitsplatzhierarchie an.

© Copyright. Alle Rechte vorbehalten. 137


Kapitel 8 : Weitere und erweiterte Funktionen

Inhalte einer Schichtnotiz


Wenn Sie die entsprechenden Einstellungen im Customizing vorgenommen haben, umfasst
die Schichtnotiz Folgendes:

Nummer der Schichtnotiz


Daten zum Arbeitsplatz

Ereignis
Sie können angeben, ob Sie für ein Ereignis Zeiten erfassen wollen. Dabei können Sie
wählen, ob Sie einen exakten Zeitpunkt oder, im Falle von länger andauernden
Ereignissen, den Zeitraum (Dauer) angeben möchten.
Kategorie
Sie können Ihre Schichtnotizen in Kategorien unterteilen. Im Customizing können Sie
eine Codegruppe mit entsprechendem Katalog eingeben. In der Schichtnotiz werden
dann die Kurztexte der Codes, die zur Codegruppe gehören, als Eingabehilfe für das
Kategoriefeld angeboten.
Bezugsobjekt
Sie können dann Schichtnotizen mit Bezug zu bestimmten Objekten, wie z.B.
Fertigungsaufträgen und Instandhaltungsmeldungen, eingeben.
Langtext
In diesem Bereich erfassen Sie Kommentare. Sie können Standard-Textbausteine
verwenden, um die Erfassung zu vereinfachen. Dabei können Sie Standardtexte mit
Bezug zu einem Business-Objekt angeben. Diese Standardtexte werden dann sofort
vorgeschlagen, wenn Sie eine Schichtnotiz erfassen.
Anhänge
Im Bereich „Anhänge“ können Sie verschiedene Dokumente, z.B. Word-Dokumente oder
Excel-Dateien, als Anhänge hinzufügen.

Häufig werden Schichtnotizen von einer bestimmten Person zentral im System erfasst. Dies
ist in der Regel nicht die Person, die das Ereignis gemeldet hat. Aus diesem Grund ist es
sinnvoll, wenn die die Schichtnotiz eingebende Person den Namen der Person erfasst, die das
Ereignis gemeldet hat.
Die folgenden Funktionen stehen für Schichtnotizen zur Verfügung:
● Erstellen und Bearbeiten von Schichtnotizen
● Hinzufügen und Entfernen von Anhängen
● Listenverarbeitung von Schichtnotizen
● Versenden von Schichtnotizen
● Drucken von Schichtnotizen
● Erstellen einer PDF-Datei

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Lektion: Schichtnotizen und Schichtberichte anlegen

Schichtnotizliste

Abbildung 100: Schichtnotizliste

Sie können mit der Funktion der Listenverarbeitung über detaillierte Selektionskriterien
Schichtnotizen suchen. Das System zeigt die Schichtnotizen in Listenform an. Die Liste der
Schichtnotizen stellt alle wichtigen Bearbeitungsfunktionen für Schichtnotizen bereit.

Schichtnotiz-Cockpit

Abbildung 101: Schichtnotiz-Cockpit

Mit dem Schichtnotiz-Cockpit können Sie mehrere Schichtnotizlisten gleichzeitig anzeigen,


entweder in Form von Registern oder in Form von Übersichtslisten. Auf diese Weise können
Sie beispielsweise die Schichtnotizen mehrerer Arbeitsplätze gleichzeitig überwachen. Des

© Copyright. Alle Rechte vorbehalten. 139


Kapitel 8 : Weitere und erweiterte Funktionen

Weiteren können Sie auch direkt im Cockpit neue Schichtnotizen anlegen und die angezeigten
Schichtnotizen bearbeiten.

Schichtbericht

Abbildung 102: Schichtbericht

Der Schichtbericht ist ein PDF-Dokument, das vom Fertigungssteuerer manuell erstellt wird,
nachdem die Datenerfassung für die vorangegangene Schicht abgeschlossen ist. Der
Schichtbericht kann nicht geändert werden.
Mit dem Schichtbericht werden alle wichtigen Informationen zu einem Arbeitsplatz oder zu
einer Arbeitsplatzhierarchie in einer Schicht erfasst. Der Schichtbericht erleichtert dadurch
die Schichtübergabe.

Schichtbericht – Abschnitte
Der Schichtbericht kann aus folgenden Teilen bestehen:

Deckblatt
Das Deckblatt enthält die Kopfdaten des Schichtberichts (wie z.B. Werk, Arbeitsplatz,
Schicht und Eingabezeitraum).
Schichtnotizliste
Dieser Abschnitt enthält eine Liste aller Schichtnotizen, die während des
Auswertungszeitraums des Schichtberichts angelegt wurden. Zusätzlich haben Sie die
Möglichkeit, die Schichtnotizen im Schichtbericht nach verschiedenen Kriterien, wie z.B.
Werk und Ersteller, zusammenzufassen. Siehe auch: Gruppieren von Schichtnotizen im
Schichtbericht.
Rückmeldungen

Liste der Rückmeldungen

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Lektion: Schichtnotizen und Schichtberichte anlegen

Dieser Abschnitt enthält eine Liste aller Rückmeldungen, die während des
Eingabezeitraums des Schichtberichts angelegt wurden.
Liste der aggregierten Mengen
In diesem Abschnitt werden die rückgemeldeten Gutmengen, Ausschuss- und
Nacharbeitsmengen kumuliert angezeigt.
Liste der aggregierten Aktivitäten
In diesem Abschnitt werden die rückgemeldeten Fertigungsaktivitäten in kumulierter
Form angezeigt.
Liste der Warenbewegungen
In diesem Abschnitt werden alle Warenbewegungen, die zu den Rückmeldungen
gebucht wurden, kumuliert angezeigt.

Instandhaltungsmeldungen
Dieser Abschnitt enthält eine Liste aller Instandhaltungsmeldungen, die während des
Auswertungszeitraums des Schichtberichts angelegt wurden.
Qualitätsmeldungen
Dieser Abschnitt enthält eine Liste aller Qualitätsmeldungen, die während des
Auswertungszeitraums des Schichtberichts angelegt wurden.
Kundeneigene Daten
Sie können einen eigenen Abschnitt im Schichtbericht definieren, in dem Sie eigene
Texte und Tabellen anzeigen können.
Grafische Auswertungen
Sie können Grafiken in Schichtberichte einbinden.

Schichtberichte – Funktionen
Die folgenden Funktionen stehen Ihnen für die Bearbeitung von Schichtberichten zur
Verfügung:

Schichtberichte anlegen
Den Schichtbericht legen Sie mit Bezug zu einem Arbeitsplatz oder einer
Arbeitsplatzhierarchie an.
Schichtberichte auflisten
Sie können Schichtberichte für unterschiedliche Selektionsbedingungen auflisten.
Schichtbericht signieren
Wenn Sie die digitale Signatur verwenden, können Sie den Schichtbericht prüfen und ihn
anschließend signieren.
Schichtbericht verwerfen
Wenn Sie einen Schichtbericht löschen möchten, müssen Sie ihn im Änderungsmodus
aufrufen und anschließend die Funktionstaste Verwerfen wählen. Der Schichtbericht ist
dann ungültig und besitzt den Status Verworfen. Sie können nun für die Schicht einen
neuen Schichtbericht erstellen.
Wenn der Schichtbericht dem Verfahren der digitalen Signatur unterliegt, müssen Sie ihn
auch beim Verwerfen signieren.
Schichtberichte senden
Sie können Schichtberichte an verschiedene interne und externe Empfänger senden.

© Copyright. Alle Rechte vorbehalten. 141


Kapitel 8 : Weitere und erweiterte Funktionen

Standardfunktionen der PDF-Formulare, wie z.B.:


● Schichtbericht drucken
● Schichtbericht mit E-Mail versenden

Vorschau von Schichtberichten

Abbildung 103: Vorschau von Schichtberichten

Vor dem Erzeugen eines Schichtberichts können Sie ihn in einer Vorschau anzeigen lassen.
Die Vorschau besteht aus drei Spalten:

Schichtbericht in Form eines PDF-Dokuments


Im linken Bildbereich zeigt das System den Schichtbericht in Form eines PDF-Dokuments
an.
Navigationsbaum
Im mittleren Bildbereich zeigt das System den Navigationsbaum des Schichtberichts an.
Im Navigationsbaum sind beginnend mit dem Deckblatt alle Abschnitte des
Schichtberichts hierarchisch angeordnet.
Detailbereich
Im rechten Bildbereich sehen Sie die Details zu den Objekten des Navigationsbaums.
Ausgehend vom Navigationsbaum können Sie über einen Doppelklick weitere
Informationen zu den einzelnen Objekten anzeigen. Diese Angaben werden in Form einer
Tabelle im Detailbereich angezeigt. Wenn Sie ein Objekt in der Tabelle auswählen und die
Drucktaste Anzeigen wählen, springt das System in die Anzeigetransaktion für das Objekt
und zeigt das ausgewählte Objekt an.

142 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


Lektion: Schichtnotizen und Schichtberichte anlegen

Schichtberichtsliste

Abbildung 104: Schichtberichtsliste

Sie können mit der Funktion der Listenverarbeitung über detaillierte Selektionskriterien
Schichtberichte suchen. Das System zeigt die Schichtberichte in Listenform an.

ZUSAMMENFASSUNG DER LEKTION


Nun können Sie
● Schichtnotizen und Schichtberichte anlegen

© Copyright. Alle Rechte vorbehalten. 143


Kapitel 8 : Weitere und erweiterte Funktionen

144 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.


Kapitel 8

Überprüfung des Lernerfolgs

1. „Split mit gleichem Material“, „Split mit anderem Material“ und „Split an Lager“ sind die
für Auftragssplits verfügbaren Splitmethoden.
Entscheiden Sie, ob diese Aussage richtig oder falsch ist.

X Richtig

X Falsch

2. Welche der folgenden Aussagen sind korrekt?


Wählen Sie die richtigen Antworten.

X A Schichtnotizen und Schichtberichte sind zwei voneinander unabhängige


Möglichkeiten, besondere Vorkommnisse innerhalb einer Schicht mit Bezug zu einem
Kundenauftrag zu dokumentieren.

X B Mit Schichtnotizen geben Sie Zeitpunkte und Bemerkungen zu einem Ereignis ein,
das an keiner anderen Stelle im System erfasst werden kann.

X C Der Schichtbericht ist ein PDF-Dokument, das durch die Hintergrundverarbeitung


automatisch erzeugt wird.

X D Mit dem Schichtbericht werden alle wichtigen Informationen zu einem Arbeitsplatz


oder zu einer Arbeitsplatzhierarchie in einer Schicht erfasst.

X E Schichtberichte können zu beliebigen Zeitpunkten geändert werden.

© Copyright. Alle Rechte vorbehalten. 145


Kapitel 8

Überprüfung des Lernerfolgs - Antworten

1. „Split mit gleichem Material“, „Split mit anderem Material“ und „Split an Lager“ sind die
für Auftragssplits verfügbaren Splitmethoden.
Entscheiden Sie, ob diese Aussage richtig oder falsch ist.

X Richtig

X Falsch

Richtig. „Split mit gleichem Material“, „Split mit anderem Material“ und „Split an Lager“
sind die für Auftragssplits verfügbaren Splitmethoden.

2. Welche der folgenden Aussagen sind korrekt?


Wählen Sie die richtigen Antworten.

X A Schichtnotizen und Schichtberichte sind zwei voneinander unabhängige


Möglichkeiten, besondere Vorkommnisse innerhalb einer Schicht mit Bezug zu einem
Kundenauftrag zu dokumentieren.

X B Mit Schichtnotizen geben Sie Zeitpunkte und Bemerkungen zu einem Ereignis ein,
das an keiner anderen Stelle im System erfasst werden kann.

X C Der Schichtbericht ist ein PDF-Dokument, das durch die Hintergrundverarbeitung


automatisch erzeugt wird.

X D Mit dem Schichtbericht werden alle wichtigen Informationen zu einem Arbeitsplatz


oder zu einer Arbeitsplatzhierarchie in einer Schicht erfasst.

X E Schichtberichte können zu beliebigen Zeitpunkten geändert werden.

Richtig. Mit Schichtnotizen geben Sie Zeitpunkte und Bemerkungen zu einem Ereignis ein,
das an keiner anderen Stelle im System erfasst werden kann. Mit dem Schichtbericht
werden alle wichtigen Informationen zu einem Arbeitsplatz oder zu einer
Arbeitsplatzhierarchie in einer Schicht erfasst.

146 © Copyright. Alle Rechte vorbehalten.

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