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mySAP® R/3® –
Einführung
Herausgegeben von der CDI
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10 9 8 7 6 5 4 3 2 1
07 06 05 04 03
ISBN 3-8273-2075-5
Inhalt
Einleitung 13
1 Einführung 19
1.1 Die SAP AG 21
1.2 Die wichtigsten Produkte der SAP AG 23
1.2.1 SAP R/2 23
1.2.2 SAP R/3 und SAP R/3 Enterprise 23
1.2.3 mySAP Business Suite 26
1.3 Leistungsmerkmale von SAP R/3 Enterprise 32
1.4 Die Anwendungskomponenten von SAP R/3 Enterprise 36
1.5 Die Client/Server-Komponenten von SAP R/3 39
1.6 Systemlandschaften, Mandantensysteme und
Organisationsstrukturen 41
1.6.1 Systemlandschaften und Mandantensysteme 41
1.6.2 Organisationsstrukturen 43
1.7 Die Themen der SAP-Anwenderzertifizierung 46
1.8 Fragen 49
1.9 Lösungen 49
5
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5 Reporting 163
5.1 Übersicht 165
5.2 ABAP/4-Programmkatalog und Ausführung eines Reports 166
5.2.1 Reportnamen 166
5.2.2 Beispiel: Suchen von Sachkontenreports im
ABAP/4-Programmkatalog 167
5.2.3 Beispiel: Selektionsbild und Variante des Reports RFSKPL00 169
5.2.4 Beispiel: Liste des Reports RFSKPL00, Ablegen und Interaktives
Reporting 171
5.3 SAP List Viewer (ALV) Grid Control 175
5.3.1 Beschreibung 175
5.3.2 Beispiel: Liste mit Wareneingangsbelegen 176
5.4 Informationssysteme 186
6
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6 Hilfen 195
6.1 Die SAP-Bibliothek 197
6.1.1 Die SAP-Bibliothek im Hilfemenü 198
6.1.2 Hilfe zur Anwendung 206
6.1.3 Glossar 206
6.1.4 Release-Infos 207
6.2 Zusätzliche Hilfen 207
6.2.1 Weitere Hilfsfunktionen des Hilfemenüs 207
6.2.2 Hilfen bei einem Kurzdump 207
6.2.3 SAP Help Portal 208
6.2.4 Informationsquellen 209
6.3 Fragen 210
6.4 Lösungen 211
8 Batchverarbeitung, Batch-Input-Verarbeitung,
Kurznachrichten und Workflow 235
8.1 Batchverarbeitung 237
8.1.1 Jobs definieren mit dem Job Wizard 238
8.1.2 Jobs verwalten 246
8.2 Batch-Input-Verarbeitung 248
8.2.1 Technische Grundlagen 249
8.2.2 Batch-Input-Mappe 250
8.3 Kurznachrichten 255
8.3.1 Versenden einer Kurznachricht 256
8.3.2 Empfangen einer Kurznachricht 256
8.4 SAP Business Workflow 258
7
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8.4.1 Voraussetzungen für den Einsatz des SAP Business Workflow 258
8.4.2 Vorteile durch den Einsatz des SAP Business Workflow 259
8.5 Fragen 260
8.6 Lösungen 261
8
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9
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10
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A Anwendungskomponenten 503
A.1 BC - Basissystem 505
A.2 CA – Anwendungsübergreifende Komponenten 509
A.3 AC – Accounting 510
A.4 HR – Human Resources 515
A.5 LO – Logistics 516
Stichwortverzeichnis 523
11
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Einleitung
13
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Einleitung
Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick über den Aufbau des Buchs und
die behandelten Themen.
Einführung
Gegenstand von Kapitel 1 ist das grundlegende Wissen zu R/3® und zur
SAP® AG.
Vorgestellt werden das Unternehmen SAP und seine erfolgreichen Software-
produkte, die mySAP Business Suite mit ihren Lösungen, die Einordnung von
SAP R/3 in die mySAP Business Suite, die besonderen Leistungsmerkmale von
R/3, die für R/3 erforderliche Systemumgebung und Infrastruktur (Hardware,
Betriebssysteme, Präsentationssoftware und Datenbanken) sowie die prakti-
schen Anwendungsmöglichkeiten der R/3-Applikationen. Darüber hinaus
wird ein Überblick über die SAP-Komponenten und grundlegende SAP-Struk-
turen gegeben. Schließlich lernen Sie die Themen der SAP-Anwenderzertifizie-
rung kennen, die vollständig in diesem Buch behandelt werden.
15
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Einleitung
R/3-Einführungsprojekte
Kapitel 13 wendet sich an alle, die mit einer SAP R/3-Einführung befasst
sind, insbesondere auch an die Endanwender in der entsprechenden Fach-
16
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R/3-Support
Für ein System, das alle betriebswirtschaftlichen Abläufe im Unternehmen
unterstützt, ist es wichtig, dem Kunden einheitliche und internationale Sup-
port- und Serviceleistungen anzubieten. Bei eventuell auftretenden Proble-
men kann so auf einen schnellen und kompetenten Support zurückgegriffen
werden. Was die SAP in diesem Zusammenhang anbietet, wird in Kapitel 14
beschrieben.
Anhang
Im Anhang werden für alle R/3-Applikationen ausführlich die Anwendungs-
komponenten aufgelistet.
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Sandini Bib
Sandini Bib
Kapitel 1
Einführung
1.1 Die SAP AG 21
1.2 Die wichtigsten Produkte der SAP AG 23
1.2.1 SAP R/2 23
1.2.2 SAP R/3 und SAP R/3 Enterprise 23
1.2.3 mySAP Business Suite 26
1.3 Leistungsmerkmale von SAP R/3 Enterprise 32
1.4 Die Anwendungskomponenten von SAP R/3 Enterprise 36
1.5 Die Client/Server-Komponenten von SAP R/3 39
1.6 Systemlandschaften, Mandantensysteme und
Organisationsstrukturen 41
1.6.1 Systemlandschaften und Mandantensysteme 41
1.6.2 Organisationsstrukturen 43
1.7 Die Themen der SAP-Anwenderzertifizierung 46
1.8 Fragen 49
1.9 Lösungen 49
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Einführung
In diesem Kapitel erhalten Sie einen Überblick über
• das Unternehmen SAP®,
• seine wichtigsten Produkte,
• die Leistungsmerkmale von SAP R/3 Enterprise®,
• die Anwendungskomponenten von SAP R/3 Enterprise,
• die Client/Server-Komponenten von SAP R/3®,
• Systemlandschaften, Mandantensysteme und Organisationsstrukturen,
• die Themen der SAP-Anwenderzertifizierung.
Mit der inhaltlichen Gestaltung dieses Buches tragen wir dem Wunsch vieler
Leser Rechnung, SAP nicht nur zu verstehen und in der täglichen Praxis anzu-
wenden, sondern das erlernte Wissen auch bei der Durchführung von Tests
auf den Prüfstand stellen zu können. Deshalb haben wir besonderen Wert auf
die Darstellung derjenigen Themen gelegt, die bei der SAP-Anwenderzertifi-
zierung geprüft werden. Mit diesem »SAP-Führerschein« hat SAP einen Quali-
tätsstandard geschaffen, auf dessen Basis ein Anwender, der die Zertifizierung
erfolgreich abgelegt hat, das System nicht nur »irgendwie« kennt, sondern
auch nachweislich in der täglichen Arbeit effektiv nutzen kann.
Mit dem Bestehen der SAP-Anwenderzertifizierung weisen Sie nach, dass Sie
• die SAP-Programmoberfläche perfekt bedienen können,
• ausgewählte SAP-Konzepte verstehen,
• eine effektive Kommunikation mit SAP-Experten über Ihre Anliegen füh-
ren können.
Am Ende jedes Buchkapitels werden Fragen gestellt, deren Beantwortung wir
Ihnen empfehlen. Mit Hilfe der anschließenden Lösungen können Sie dann
Ihren Wissensstand überprüfen.
Möge dieses Buch Ihnen sowohl bei der Aneignung neuen SAP-Wissens als
auch bei der Anwendung bereits erworbenen Wissens in der täglichen Arbeit
helfen.
1 Einführung
Die SAP AG ist mit deutlichem Abstand Deutschlands größtes und weltweit das
drittgrößte unabhängige Softwareunternehmen. In der Wirtschaftsgeschichte
der letzten Jahrzehnte gibt es nur wenige Firmen, die mit vergleichbarem
Tempo zum Global Player wurden. Im Zuge dieser Entwicklung hat sich die SAP
AG sowohl auf dem deutschen als auch auf dem internationalen Markt der
Softwarehersteller für betriebswirtschaftliche Anwendungssoftware zum
Marktführer entwickelt. Die Erfolgsstory der SAP AG und ihrer Softwarepro-
dukte soll nun anhand ausgewählter Daten und Ereignisse verdeutlicht werden.
22
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1
Die Mitarbeiterzahl stieg in diesem Zeitraum auf über 28.000 an. SAP R/3
wird in mehr als 30 Sprachen gepflegt, darunter auch in Japanisch und Chi-
nesisch. Neben dem sprachlichen Aspekt ist SAP auf die wichtigsten Wäh-
rungen der Welt ausgerichtet. Die jüngsten Umsatzzahlen zeigen deutlich,
dass der ostasiatische Raum nach den Vereinigten Staaten und Deutschland
ein bedeutender Wirtschaftsraum für die Firma ist.
Die aktuellen Umsatzzahlen der SAP AG belegen, dass der Abstand zu den
Mitbewerbern größer wird.
Diese Erfolgszahlen beruhen unter anderem darauf, dass SAP R/3 bei über
90 der 100 größten deutschen Industrieunternehmungen und bei mehr als
der Hälfte der Fortune 500-Unternehmen (in den unterschiedlichsten Konfi-
gurationen) angewendet wird.
1 Einführung
SAP R/3 Enterprise ist integraler Bestandteil der mySAP Business Suite (vgl.
Abb. 1.2). Es zeichnet sich durch seine Internetfähigkeit und durch die kon-
sequente Verknüpfung (Integration) mit allen anderen SAP-Produkten
(Lösungen der mySAP Business Suite) sowie mit einer Vielzahl von Nicht-
SAP-Produkten aus. Die meisten Lösungen der mySAP Business Suite, z.B.
mySAP Supply Chain Management (mySAP SCM) und mySAP Human
Resources (mySAP HR) oder einzelne Komponenten dieser Lösungen
(mySAP Komponenten), benötigen aufgrund der Integration Anwendungs-
komponenten des SAP R/3 Enterprise-Systems. Ausnahmen sind z.B. mySAP
CRM (mySAP Customer Relationship Management) und mySAP SRM
(mySAP Supplier Relationship Management), die auch ohne SAP R/3 Enter-
prise lauffähig sind.
24
Sandini Bib
Abbildung 1.2 Lösungen und mySAP-Komponenten der mySAP Business Suite (© SAP AG)
1 Einführung
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1
• mySAP Enterprise Portal®
• mySAP Marketplace®
• mySAP Business Intelligence®
• mySAP Product Lifecycle Management®
• mySAP Human Resources®
• mySAP Financials®
• mySAP Mobile Business®
• mySAP Supplier Relationship Management®
Außerdem zählen die technologische Integrations- und Applikationsplatt-
form SAP NetWeaver® und die Lösungen für den Mittelstand zu den bran-
chenübergreifenden Lösungen der mySAP Business Suite. Wir gehen hier auf
beide Lösungen nicht näher ein.
1 Einführung
gung zu stellen. Durch Zugriff über einen Web-Browser oder über mobile
Geräte kann der Anwender auf wichtige rollenspezifische (d.h. seiner Rolle
im Unternehmen entsprechende) Informationen innerhalb der Logistikkette
zugreifen und darauf reagieren. Der Bearbeiter ist so in der Lage, unabhän-
gig von Zeit, Ort und jeweiligem Rechner alle für seinen Bearbeitungsprozess
erforderlichen Informationen (die aus verschieden Datenquellen stammen
können) aufzurufen, auszuwerten und die so bearbeiteten Informationen für
weitere Aufgaben bereitzustellen.
Die SAP AG hat für die Anwender ihrer Produkte entsprechende Rollen vor-
bereitet. Diese Rollen steuern, auf welche Informationen der Benutzer zu-
greifen darf. Auf diese Weise werden die Funktionen aufgabenspezifisch zur
Verfügung gestellt.
mySAP Marketplace
Die Lösung mySAP Marketplace dient der effizienten Abwicklung von Ge-
schäften mit Lieferanten und Geschäftspartnern. Mit ihr werden virtuelle
Marktplätze (Marktplätze im Internet) verfügbar, über welche die beteiligten
Unternehmen ihren Einkauf, Verkauf und unternehmensübergreifende Ge-
schäfte abwickeln. Sie können so ihre Wettbewerbsfähigkeit positiv beein-
flussen.
SAPMarkets®, eine Tochtergesellschaft der SAP AG mit Sitz in Silicon Valley
stellt die Marktplatzlösungen der SAP bereit. Diese Marktplatzlösungen wer-
den weltweit bei mehr als 1200 Unternehmen eingesetzt.
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Sandini Bib
1
mySAP Product Lifecycle Management (mySAP PLM®)
Mit mySAP Product Lifecycle Management wird dem Benutzer eine Lösung
offeriert, die ihm einen Gesamtüberblick über alle produktbezogenen Ge-
schäftsprozesse vermittelt. Sie unterstützt Unternehmen beim Prozess der
Umsetzung einer Produktidee zur angestrebten schnellen Marktreife des
Produktes. Das betrifft die nicht nur die Unterstützung in den Bereichen Ent-
wurf, Konstruktion, Produktion und Änderungswesen, sondern auch die
Wartungs- und Instandhaltungsprozesse. Gleichzeitig wird die Verwaltung
technischer Anlagen ermöglicht und der gesamte Produkt- und Anlagenlebens-
zyklus reflektiert.
mySAP Financials
mySAP Financials ist ausgerichtet auf die effiziente Verarbeitung und Analyse
der Finanz- und Unternehmensdaten und hilft Unternehmen bei der Ab-
wicklung von Finanztransaktionen. Das betrifft die Budgetierung, Konsoli-
dierung, das Forderungsmanagement und die Finanzierungen sowie die
Zahlungsprozesse. Darüber hinaus hat SAP moderne Zahlungs-, Abrech-
nungs- und Finanzierungsmodelle integriert. Durch leistungsstarke Finanz-
und Geschäftsanalysen wird die Unternehmensleitung bei der strategischen
Entscheidungsfindung unterstützt.
1 Einführung
Branchenlösungen
Branchenlösungen gewährleisten die Anpassung an besonderen Anforde-
rungen einzelner Wirtschaftszweige (vgl. Abb. 1.3). Gegenwärtig werden
folgende Branchenlösungen angeboten:
• mySAP Aerospace & Defense®
• mySAP Automotive®
• mySAP Banking®
• mySAP Chemicals®
• mySAP Consumer Products®
• mySAP Financial Service Provider®
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Sandini Bib
1
• mySAP Engineering, Construction & Operations®
• mySAP Healthcare®
• mySAP Higher Education & Research®
• mySAP High Tech®
• mySAP Industrial Machinery & Components®
• mySAP Insurance®
• mySAP Media®
• mySAP Mill Products®
• mySAP Mining®
• mySAP Oil & Gas®
• mySAP Pharmaceuticals®
• mySAP Public Sector®
• mySAP Retail®
• mySAP Service Providers®
• mySAP Telecommunications®
• mySAP Utilities®
1 Einführung
Lösungsportfolio
Mit diesem Lösungsportfolio werden über die Integration von Anwendern,
Prozessen und Daten die Voraussetzungen für eine komplexe Zusammenarbeit
von Mitarbeitern, Kunden, Zulieferern und Partnern geschaffen. Dies geschieht
sowohl innerhalb der Unternehmen als auch unternehmensübergreifend.
Unter Verwendung privater und öffentlicher Handelsplattformen werden ge-
nau die Informationen und Anwendungsprogramme zur Verfügung gestellt,
die für die anstehenden Prozesse notwendig sind. Dabei spielen Sicherheits-
fragen nach wie vor eine zentrale Rolle.
Die Vorteile der mySAP Business Suite liegen klar auf der Hand: Schnelle Reak-
tion auf sich anbahnende bzw. durchzuführende Geschäfte, Beschleunigung
des gesamten Geschäftsablaufes, Kostenreduzierung, Steigerung der Kunden-
zufriedenheit und verbesserte Möglichkeiten der langfristigen Kundenbindung
sind Aspekte, die für den Einsatz dieser Businessplattform sprechen.
Internationalität
Mit Hilfe von SAP R/3 Enterprise können weltweit agierende und multinatio-
nale Konzerne ihre komplexen betrieblichen Strukturen (z.B. verschiedene
Landesgesellschaften) und betriebswirtschaftlichen Abläufe abbilden. Damit
ist es möglich, in einem einzigen Softwaresystem komplette länderübergrei-
fende Geschäftsvorgänge darzustellen.
Gerade diese Internationalität der R/3-Software bestimmte entscheidend die
Verkaufserfolge der letzten Jahre im Ausland. Trotz starker Konkurrenz von
Oracle im amerikanischen Wirtschaftsraum liegen die Umsatzzahlen der SAP
in den USA weit über denen in Deutschland. Aus der Sicht des Lizenzumsat-
zes ist SAP zum größten Anbieter von Business-Software in der USA gewor-
den. Selbst die Zuwachsraten in Japan (ca. 22% im Jahr 2002) übertreffen
mittlerweile die des deutschen Marktes.
32
Sandini Bib
1
Anforderungen, die an solche Systeme gestellt werden, sind u.a. die sprachli-
che Vielfalt und die Möglichkeit, mit verschiedenen Währungen arbeiten zu
können sowie über den neuesten Stand gesetzlicher Änderungen (z.B. im
steuerlichen und personalrechtlichen Bereich) zu verfügen. Diese Anforde-
rungen werden von SAP R/3 Enterprise nicht nur erfüllt, sondern auch rich-
tungsweisend beeinflusst. Darüber hinaus stellt der internationale Einsatz
weitere Anforderungen:
• Komplette Abbildung von Konzernstrukturen einschließlich unterneh-
mensübergreifender Geschäftsabläufe im Rahmen der Planung und Ab-
wicklung von internationalen Geschäften
• Unterstützung verschiedener Sprachen und landesspezifischer Datums-
formate
• Einbindung verschiedener Kontenpläne
• Berücksichtigung des nationalen Steuerrechts, steuerlicher Besonderheiten
für die Rechnungsprüfung, des landesspezifischen Berichtswesens im
Rechnungswesen und der unterschiedlichen länderbezogenen Verfahren
der Lohn- und Gehaltsabrechnung in der Personalwirtschaft
• Verschiedene nationale Rechtsvorschriften in der Logistik, z.B. Lagerhal-
tung, Gefahrgutabwicklung etc.
• Einbindung kollaborativer Technologien
1 Einführung
Funktionalität
Mit der konkurrenzlos umfassenden Funktionalität von SAP R/3 Enterprise
sind Unternehmen in der Lage, alle Geschäftsprozesse einschließlich der Be-
ziehungen zu anderen Partnern abzubilden. Aufgrund ihrer Größe bzw.
Komplexität kann die Funktionalität in diesem Buch nur angedeutet werden.
Die Vielfalt des SAP-Systems kommt in seinen Anwendungskomponenten
innerhalb der Anwendungsbereiche zum Ausdruck.
Beeinflusst durch das Internetzeitalter und die erweiterten Ansprüche der
New Economy ist diese Vielfalt beträchtlich erweitert worden. Dafür steht die
Plattform mySAP Business Suite als Gesamtpaket aus Lösungen und Services
unter Einbindung des Internets.
Integration
Unter den Bedingungen der heutigen Ökonomie erweist sich das altbe-
währte Prinzip der Integration als der entscheidende Garant für wirtschaftliche
Erfolge. SAP R/3 Enterprise als voll integrierte Software realisiert über die
einfache Datenhaltung (in einem einzigen DV-System) die Organisation der
Informationsflüsse. Das heißt, dass Daten und Informationen unterschiedlich
strukturierter Geschäftsabläufe innerhalb des jeweiligen Unternehmens und
zwischen verschiedenen Unternehmen nahtlos und benutzerfreundlich inte-
griert werden. Gleichzeitig ist auch die Integration verschiedener elektroni-
scher Marktplätze möglich.
Durch dieses Vorgehen ist gewährleistet, dass alle am jeweiligen Geschäfts-
prozess Beteiligten (Partner, Kunden, Mitarbeiter), in Abhängigkeit von ihrer
Berechtigung auf die benötigten Daten und Informationen zugreifen kön-
nen. Unabhängig von der Größe der Unternehmen sind durch den hohen
Integrationsgrad der Anwendungskomponenten (mit ihrer unübertroffenen
Funktionsvielfalt) eine hohe Effizienz und eine beispiellose Skalierbarkeit
erreichbar. Letztere zeigt sich in der Möglichkeit, dass mit Hilfe mehrerer
plattformunabhängiger Server Tausende von Systembenutzern von jedem
beliebigen Gerät aus gleichzeitig auf das Portal und damit auf wichtige rol-
lenspezifische Informationen zugreifen können.
Moderne Programmoberfläche
Die SAP R/3-Programmoberfläche mit ihren Elementen Bildaufbau, Bedien-
regeln, Tastenbelegung, Mausaktionen etc. entspricht weitgehend der von
Microsoft Windows. An fast jeder Stelle des Systems gelten die gleichen Re-
geln zur Bedienung der Oberfläche, ob im Rechnungswesen, in der Logistik
oder im Personalwesen. In der betrieblichen Praxis bringt das den Vorteil,
dass bei Umstrukturierungen bzw. Tätigkeitswechseln die davon betroffenen
Mitarbeiter in ihrem neuen Umfeld nur auf die fachlich neuen Aspekte ein-
gewiesen bzw. geschult werden müssen, da die Programmoberfläche gleich
bleibt.
34
Sandini Bib
1 Einführung
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Sandini Bib
1
Anwendungskomponenten der Anwendungsbereiche
Wie bereits erläutert, gliedert sich SAP R/3 in die Anwendungsbereiche
Rechnungswesen, Logistik und Personalwirtschaft (Personalwesen), welche
in ihrer Gesamtheit die wesentlichen betriebswirtschaftlichen Abläufe und
Vorgänge widerspiegeln. Tabelle 1.1 enthält einige Anwendungskomponen-
ten dieser Anwendungsbereiche nebst Kurzzeichen.
1 Einführung
Kurzzeichen der
Anwendungs- Bezeichnung deutsch / Weitere Untergliederung die-
komponente des Bezeichnung englisch ser Anwendungskomponente
Finanzwesens
FI-GL Hauptbuchhaltung/ Hauptbuch mit Sachkonten,
General Ledger Geschäftsbereichs-, Wäh-
rungsbuchhaltung, Konsoli-
dierungsvorbereitung
FI-AR Debitorenbuchhaltung/ Buchhaltung für Debitoren
Accounts Receivable (Kunden), Kundenkredit-
management, Warenkredit-
versicherung, Reklamations-
verarbeitung
FI-AP Kreditorenbuchhal- Buchhaltung für Kreditoren
tung/ (Lieferanten)
Accounts Payable
FI-AA Anlagenbuchhaltung/ Buchhaltung für Anlagen, An-
Asset Accounting lagenbewertung, Leasingab-
wicklung, Konsolidierungs-
vorbereitung
38
Sandini Bib
1
Eine weitere Schwierigkeit kann für einen SAP-Erstanwender darin bestehen,
dass ein Sachverhalt in der SAP-Terminologie anders als in seiner betrieblichen
Praxis bezeichnet wird. Ein typisches Beispiel hierfür ist der im SAP-Sprachge-
brauch eingebürgerte Begriff »Bankschlüssel«, wofür jeder Buchhalter bisher
den Begriff »Bankleitzahl« verwendet hat. Allerdings sollte man zugestehen,
dass einige betriebswirtschaftliche und DV-Begriffe auch von Professor zu
Professor und von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich geprägt
bzw. verwendet werden.
Es gibt also auch in den SAP-Dokumentationen Mehrfachbenennungen für
ein und denselben Sachverhalt. Ein Grund hierfür ist, dass keine starren Be-
griffskonventionen vorliegen, obwohl die SAP AG mit ihrem »One-Voice-
Handbuch« den Versuch unternahm, die Terminologie zu vereinheitlichen.
In allen diesen Fallen wird hier (in diesem Buch) der Versuch unternommen,
zu jedem Sachverhalt einen geeigneten und häufig verwendeten Begriff aus-
zuwählen (mit Fokus auf den Sprachgebrauch der Herstellerunterlagen),
passend zu erläutern (für SAP-Endanwender und Quereinsteiger mit PC-
Kenntnissen/Desktop-Kenntnissen) und durchgehend zu benutzen. Syno-
nym verwendete Begriffe werden in Klammern angegeben.
1 Einführung
Präsentationsschicht
Die Präsentationsschicht ist die Kommunikationsschnittstelle zwischen SAP
R/3 und den Anwendern. Ihre Client/Server-Komponenten heißen SAP GUI
(SAP Graphical User Interface). Ein SAP GUI erzeugt die grafische Oberfläche
(z.B. auf Ihrem PC/Desktop), mit deren Hilfe sich SAP R/3 bedienen lässt. Es
bereitet die Daten auf und stellt sie dem Benutzer auf dem Bildschirm zur
Verfügung. In umgekehrter Richtung leitet es Benutzeraktionen (wie Einga-
ben, Mausbewegungen und Mausklicks) an die Anwendungsprogramme
weiter.
Applikationsschicht
Die Applikationsschicht (Anwendungsschicht) der Client/Server-Architektur
ist aus DV-technischer Sicht der zentrale Teil eines SAP R/3-Systems. SAP be-
zeichnet sie deshalb auch als Systemkern bzw. als Basissystem.
Die Applikationsschicht besteht aus einem oder mehreren Applikationsservern
und einem Messageserver. Normalerweise enthält ein R/3-System mehrere
Applikationsserver. Jeder Applikationsserver erzeugt bei seinem Start eine
Reihe von Workprozessen (= Betriebssystemprozessen), die in ihrer Gesamt-
heit die »R/3-Applikation« bilden. Der Messageserver dient zur Kommunika-
tion zwischen den Applikationsservern.
Die Applikationsschicht (Anwendungsschicht) stellt mittels der Workprozesse
die eigentliche Funktionalität einer (z.B. betriebswirtschaftlichen) Anwendung
zur Verfügung und reicht ihre Dienste an die Präsentationsschicht weiter:
40
Sandini Bib
1
• R/3-Anwendungsprogramme werden in der SAP-eigenen Programmier-
sprache ABAP (Advanced Business Application Programming) erstellt und
laufen in der Applikationsschicht
• ABAP-Programme kommunizieren mit dem Datenbank-Management-
System (RDBMS) der zentralen (relationalen) Datenbank sowie mit den
grafischen Benutzerschnittstellen (SAP GUI) der Präsentationsschicht
Datenbankschicht
Die Datenbankschicht besteht aus einem einzigen zentralen Datenbanksystem,
in dem alle Daten des SAP R/3-Systems verwaltet werden. Seine Komponenten
sind das Datenbank-Management-System und die eigentliche Datenbank mit
dem Datenbestand. SAP R/3 kann mit Datenbanksystemen verschiedener Her-
steller betrieben werden.
Für die Datenhaltung ist der Datenbankserver verantwortlich. Er speichert
alle Datenbanktabellen im Datenbanksystem und stellt sie der Applikations-
schicht zur Verfügung.
1 Einführung
42
Sandini Bib
1
3-Systemlandschaft
Sie besteht aus drei SAP-Systemen, wobei jeder der genannten Mandanten
(CUST, QTST und PROD) in einem eigenen SAP-System enthalten ist. Ände-
rungen an Customizingeinstellungen und Objekten der ABAP Workbench
werden ausschließlich im Customizing-Mandanten CUST durchgeführt und
nach Freigabe der zugehörigen Änderungsaufträge in den Qualitätssiche-
rungsmandanten QTST transportiert. Nach erfolgreichem Test werden die
Änderungsaufträge von dort in den Produktivmandanten PROD transportiert.
2-Systemlandschaft
Sie besteht aus zwei SAP-Systemen, wobei die Mandanten CUST und QTST
in dem einen SAP-System enthalten sind und der Mandant PROD in dem an-
deren SAP-System enthalten ist. Der Ablauf der Änderungen, Freigaben und
Transporte erfolgt grundsätzlich genauso wie in der 3-Systemlandschaft.
Die Nachteile einer 2-Systemlandschaft bestehen darin, dass mandantenun-
abhängige Daten in CUST und QTST gemeinsam genutzt werden; Änderun-
gen mandantenübergreifender Einstellungen im CUST können die Tests im
QTST beeinflussen. Außerdem kann die Vollständigkeit der Transporte von
CUST nach QTST nicht in jedem Fall sichergestellt werden. Für kleinere SAP-
Implementierungen und insbesondere nur geringfügige Workbench-Ent-
wicklungen kann die 2-Systemlandschaft jedoch eine sinnvolle Alternative
zur 3-Systemlandschaft sein.
1-Systemlandschaft
Sie besteht aus einem einzigen SAP-System, in dem alle drei Mandanten
(CUST, QTST und PROD) enthalten sind. Die 1-Systemlandschaft wird von
der SAP AG nicht empfohlen. Insbesondere nach dem Produktivstart können
keine weiteren Entwicklungen und Tests im System vorgenommen werden,
es sei denn, der Produktivbetrieb wird während dieser Zeit eingestellt (z.B.
während der Betriebsferien).
1.6.2 Organisationsstrukturen
Bei der Einführung eines SAP R/3-Systems für einen Konzern oder ein Unter-
nehmen muss der rechtliche und organisatorische Aufbau des Konzerns bzw.
des Unternehmens mit Hilfe von Organisationsstrukturen im SAP-System
abgebildet werden. Die Organisationsstrukturen bilden ein »Gerüst«, mit
dessen Hilfe alle Geschäftsvorfälle im R/3-System abgewickelt werden. Sie
dienen der Steuerung betriebswirtschaftlicher Transaktionen im R/3-System
und werden für das Berichtswesen verwendet. Insbesondere werden anhand
der Organisationsstrukturen und mittels der Transaktionen (z.B. beim Anle-
gen eines Stammsatzes oder beim Buchen eines Belegs) die Anwendungsdaten
des SAP R/3-Systems strukturiert gespeichert. Organisationsstrukturen sind
mandantenspezifisch, d.h. sie werden immer in einem bestimmten Mandan-
ten angelegt und gelten nur für diesen Mandanten.
1 Einführung
44
Sandini Bib
1
kostenrechnerisch relevanten Buchungen des Finanzwesens in das Control-
ling übernommen werden können. Eine einzelne Organisationseinheit kann
also für mehrere Anwendungskomponenten relevant sein.
Die Zuordnung von Organisationseinheiten im SAP R/3 wird in Abbildung
1.7 dargestellt.
Die Pfeile in Abbildung 1.7 können als »wird zugeordnet zu« gelesen werden.
Die Gesamtheit aller in einem Mandanten definierten Organisationseinheiten
sowie deren Zuordnungen bilden die Unternehmensstruktur (im betreffenden
Mandanten). Bei der Arbeit mit einer bestimmten Anwendungskomponente
wird jedoch nur ein Teil der Organisationseinheiten und Zuordnungen benö-
tigt. Man spricht dann von der Organisationsstruktur dieser Anwendungskom-
ponente, z.B. von der Organisationsstruktur
• des Finanzwesens
• der Materialwirtschaft
• des Vertriebs
• des Personalwesens
In den Kapiteln zu den Logistik-Lösungen, zum Rechnungswesen und zur
Personalwirtschaft finden Sie weitere Erläuterungen zu den Organisations-
strukturen von Anwendungskomponenten.
1 Einführung
Prüfungsthemen
• Anmeldung
• Abmeldung
• SAP Logon verwenden
• SAP Logon-Version erkennen
• Schnellanmeldung durch Shortcuts
• Neuen Modus öffnen
• AutoTab-Funktion verwenden
• Befehlsfeld verwenden
• Navigation mit Funktionstasten
• Navigation zwischen Eingabefeldern
• Suchen innerhalb einer Liste
Prüfungsthemen
• Sprachen festlegen, z. B. Anmeldesprache
• Bedeutung von Realtime erklären
• Konzept eines Stammdatensatzes erklären
• Bedeutung von SAP R/3 erklären
• Verwendung von Tabellen und Feldern bei der SAP-Software erklären
46
Sandini Bib
1
• Die wichtigsten Anwendungen der SAP-Software benennen
• Vorteile des Business Workflow benennen
• Systemreaktionszeit verringern
• Organisationseinheiten innerhalb der SAP-Software erklären (z. B. Mandant)
• Vorteile der Hintergrundverarbeitung erklären
• Customizing-Konzept erklären
Prüfungsthemen
• Die Funktionen »Setzen Daten«/»Halten Daten« verwenden
• Parameter-ID und Vorschlagswerte verwenden
• SAP Easy Access verwenden
• Eine Transaktion/URL zu den Favoriten hinzufügen
• Schriftgröße ändern
• Format für die Anzeige von Systemmeldungen ändern
• Rollenkonzept von SAP verstehen
Prüfungsthemen
• Jobs planen
• Status von Hintergrundjobs anzeigen
• Hintergrundjobs ausführen und Status planen
• Eigene Spool-Aufträge anzeigen
• Batch-Input abspielen
• Verarbeitungsmodi von Batch-Inputs erläutern
• Modi schließen
• Kurznachrichten senden
Thema: Hilfe
Zielsetzung: Sie können die verschiedenen Hilfeoptionen und Informations-
quellen von SAP bei Ihrer täglichen Arbeit einsetzen.
1 Einführung
Prüfungsthemen
• SAP-Bibliothek nutzen
• Hilfe zur Anwendung nutzen
• Feldhilfe (F1)/Suchhilfe (F4-Funktionstaste) verwenden
• Technische Info nutzen
• Stammdatensatz suchen
• Suchhilfe
• IDES
• Informationen im SAP Help Portal finden
• erläutern, was ein Kurzdump ist
Thema: Reporting
Zielsetzung: Sie können die Reporting-Funktionen der SAP-Software nutzen.
Sie können Selektionsbilder verwenden, Listen lokal speichern, Varianten an-
legen, Berichte suchen und Berichte im Hintergrund planen.
Prüfungsthemen
• Listen-Layout ändern (ALV)
• Funktionen des SAP-Listviewers (ALV) nutzen
• eine Liste herunterladen
• einen Bericht suchen
• erläutern, was ein Bericht ist
• ein Selektionsbild verwenden
• eine Berichtsvariante anlegen
• Infosystem verwenden
Prüfungsthemen
• Spool-Aufträge: Status erkennen
• Druckbild-Funktion verwenden
• einen Spool-Auftrag anzeigen
• einzelne Seiten einer Liste ausdrucken
• einen Druckauftrag zurückstellen
Thema: Berechtigung
Zielsetzung: Sie können das Berechtigungs- und Rollenkonzept von SAP
erläutern. Sie kennen die Kriterien für die Erteilung von Berechtigungen.
Sie wissen, wie man Passwörter pflegt.
48
Sandini Bib
1
Prüfungsthemen
• Berechtigungskonzept von SAP erklären
• Rollenkonzept von SAP erklären
• Sich an verschiedenen Systemen anmelden
1.8 Fragen
1. SAP R/3 deckt mit seinem Leistungsumfang grundsätzlich alle betriebs-
wirtschaftlichen Anwendungsbereiche ab. Nennen Sie die Dreiteilung, die
hier von SAP vorgenommen wird, und ordnen Sie die aus Ihrer Sicht wich-
tigsten Anwendungskomponenten diesen drei Bereichen zu.
2. Erklären Sie, warum viele multinationale Konzerne SAP R/3-Systeme ein-
setzen.
3. Die Integration der Daten bedeutet, dass diese nur einmal gespeichert
werden und nicht wie beim Einsatz von Programmen verschiedener Her-
steller doppelt und dreifach. Die Datenintegration ist bei der SAP-Soft-
ware verwirklicht. Nennen Sie die Vorteile der Datenintegration.
4. Das R/3-System wird in den unterschiedlichsten Branchen – angefangen
von Industrieunternehmen der chemischen Industrie oder der Kfz-Indus-
trie über Handelsunternehmen bis hin zu Dienstleistern wie Versicherun-
gen, Banken oder Reiseveranstaltern – eingesetzt. Welche Eigenschaften
von SAP R/3 ermöglichen diese branchenübergreifende Verwendung?
5. Nenne Sie den entscheidenden Vorteil, den SAP-Kunden, deren Mitarbeiter
und Geschäftspartner durch die Nutzung der mySAP Business Suite haben.
6. Welche Vorteile bietet das mySAP Enterprise Portal dem Benutzer?
1.9 Lösungen
1. SAP R/3 deckt mit seinem Leistungsumfang grundsätzlich alle betriebs-
wirtschaftlichen Anwendungsbereiche ab. Nennen Sie die Dreiteilung, die
hier von SAP vorgenommen wird, und ordnen Sie die aus Ihrer Sicht wich-
tigsten Anwendungskomponenten diesen drei Bereichen zu.
Zum Anwendungsbereich Rechnungswesen gehören die Anwendungs-
komponenten Controlling, Finanzwesen, Investitionsmanagement, Treasury
und Unternehmenscontrolling.
Der Anwendungsbereich Logistik enthält die Anwendungskomponenten
Vertrieb, Materialwirtschaft, Logistics Execution, Qualitätsmanagement,
Instandhaltung, Kundenservice, Produktionsplanung und -steuerung, Pro-
jektsystem und Umweltmanagement.
Der Anwendungsbereich Personalwesen enthält die Anwendungskompo-
nenten Personalmanagement, Personalzeitwirtschaft, Personalabrechnung,
und Veranstaltungsmanagement.
1.8 Fragen 49
Sandini Bib
1 Einführung
50
Sandini Bib
Kapitel 2
Grundlagen der
Programmoberfläche
2.1 SAP R/3-Anmeldung 53
2.2 Aus dem System abmelden 63
2.3 Kennwort ändern 64
2.4 Fenster 65
2.4.1 Einige Windows-Begriffe 65
2.4.2 Das SAP-Fenster 67
2.5 Programmbedienung mit Elementen des Bildkopfes 70
2.5.1 Navigation mit Hilfe der Menüleiste 70
2.5.2 Arbeit mit der Systemfunktionsleiste 74
2.5.3 Funktionstastenbelegung und Quick Info 77
2.6 Meldungen 79
2.7 Programmbedienung mit grafischen Elementen 81
2.7.1 Arbeit mit Feldern 81
2.7.2 Möglichkeiten zur Personalisierung der Arbeit mit Feldern 87
2.7.3 Weitere grafische Elemente 90
2.8 Pflege benutzereigener Daten 91
2.9 Barrierefreie Arbeitsweise 94
2.10 Fragen 94
2.11 Lösungen 95
51
Sandini Bib
Sandini Bib
Grundlagen der
Programmoberfläche
Der Schwerpunkt des Kapitels liegt auf der Darstellung der Regeln zur Bedie-
nung der Programmoberfläche sowie auf der Orientierung des Anwenders im
SAP R/3®-System. Darüber hinaus können Sie verschiedene Bedienungsmög-
lichkeiten personalisieren und so an Ihre individuelle Bedürfnisse anpassen.
Die flexible Gestaltung der Infrastruktur der R/3-Technologie gewährleistet,
dass die R/3-Funktionen mit verschiedenen Programmoberflächen darstell-
bar sind. Ob mit einem Web-Browser, wie dem Microsoft Internet Explorer®,
oder einem Desktop-GUI (Graphical User Interface), R/3 ist mit diesen und
weiteren Oberflächen nutzbar. R/3 läuft unter folgenden Oberflächen:
• Windows und COM/DCOM-Modell
• Web-Browser verschiedener Hersteller
• Java-basierte SAP GUI-Benutzerschnittstelle (Internetfähigkeit)
• Motif für Unix-Arbeitsplätze
Da der Großteil aller R/3-Arbeitsplätze mit PCs ausgestattet ist, die eine Win-
dowsoberfläche haben, erfolgt die Darstellung der SAP-Programmoberflä-
che in diesem Buch auf der Basis des Betriebssystems Microsoft Windows
XP®. Sollten Sie mit einem anderen Betriebssystem arbeiten, kann es zu
Abweichungen zwischen Ihrer Bildschirmdarstellung und den Abbildungen
dieses Buches kommen.
Abbildung 2.2 Fenster zum Anlegen eines neuen SAP Logon-Eintrags (© SAP AG)
54
Sandini Bib
2
Wenn Ihre SAP-Systemadministration für Sie ein SAP Logon-Pad eingerichtet
hat, können Sie darin keine Einträge einfügen, ändern oder löschen. Das
Symbol des SAP Logon-Pad unterscheidet sich äußerlich nicht vom Symbol
des SAP Logon; Änderungen der Symbolbezeichnung sind möglich.
Abbildung 2.3 Fenster zum Ermitteln der SAP Logon-Version (© SAP AG)
Mandant
Ein Mandant (Client) ist eine organisatorisch und datentechnisch abge-
schlossene Einheit innerhalb eines R/3-Systems (mit getrennten Stammsät-
zen und einem eigenständigen Satz von Tabellen).
Jeder Mandant wird mit einer eigenen dreistelligen Mandantennummer im
System geführt. Mit einem einzigen R/3-System lassen sich also bis zu 1000
Mandanten (mit den Nummern 000 bis 999) verwalten, die durch eigenstän-
dige Stammsätze und Tabellen weitgehend voneinander getrennt sind.
Durch Eingabe einer Mandantennummer bei der Anmeldung wird gewähr-
leistet, dass mit dieser Anmeldung nur auf die Daten des ausgewählten Man-
danten zugegriffen wird.
Über dieses Eingabefeld ist auch die Verbindung zu Konzernen mit Filialen,
Tochtergesellschaften etc. wählbar. Darüber hinaus wird dieses Feld für spe-
zifische Aufgaben bei der Implementierung eines R/3-Systems genutzt (Cus-
tomizing-Mandant, Qualitätssicherungsmandant, Produktivmandant).
Benutzer (User)
Jeder Anwender hat eine eigene Benutzer-ID (andere Bezeichnungen: User-
ID oder Benutzername), die in das entsprechende Feld des Anmeldebildes
einzugeben ist. Für die Kollegin Müller aus der Buchhaltung z.B. könnte dies
ihr Nachname »Müller« oder das betrieblich definierte Namenskürzel
»Mü_FI_05« sein. Mit dem Benutzernamen werden benutzerspezifische
Voreinstellungen für die Benutzersitzung wirksam, beispielsweise Zugriffs-
oder Änderungsberechtigungen für Daten in einem bestimmten Buchungskreis.
56
Sandini Bib
2
Kennwort (Password)
Das Kennwort (Passwort) ist benutzerspezifisch angelegt und dient dem
Schutz der Daten vor unberechtigtem Zugriff. Vor der Erstanmeldung erhält
der Benutzer das erste Kennwort (Initialkennwort) vom Systemverwalter.
Der Benutzer wird bei seiner ersten Anmeldung vom System aufgefordert,
das ihm zugeteilte Kennwort zu ändern (in ein persönliches Kennwort). Er
kann es später von sich aus oder auf regelmäßige Anforderung der System-
verwaltung ändern. Der Systemverwalter hat keine Möglichkeit, die persön-
lichen Kennworte der Benutzer anzuzeigen.
Sprache (Language)
Wie in Kapitel 1 erläutert wurde, ist R/3 ist eine internationale Standardsoft-
ware, die in über 30 Sprachen gepflegt wird. Nicht nur die Menübezeichnungen
sondern die gesamte Systemführung einschließlich der Feldnamen in Bild-
schirmmasken steht in diesen Sprachen zur Verfügung.
Darüber hinaus können Texte zu Stammdaten (z.B. zu Materialien) in ver-
schiedenen Sprachen angelegt werden.
Wenn Sie bei der R/3-Anmeldung nichts in das Sprachfeld eingeben, so wird
eine voreingestellte Sprache »gezogen«, üblicherweise deutsch oder englisch.
Wollen Sie, dass die SAP-Oberfläche in einer anderen Sprache angezeigt wird,
so müssen sie das Sprachkennzeichen der jeweiligen Sprachversion eingeben,
z.B. »DE« für deutsch oder »EN« für englisch.
Erstanmeldung
Vor der ersten Anmeldung an ein SAP R/3-System benötigen Sie von der zu-
ständigen SAP-Systemverwaltung
• die Mandantennummer,
• Ihren Benutzernamen,
• das Kennwort (Initialkennwort).
Bei den Eingaben wird nicht zwischen Groß- und Kleinschreibung unterschieden.
Ausgangspunkt Anmeldebild
1. Geben Sie in das Feld »Mandant« Ihre (dreistellige) Mandantennummer
ein (*) und drücken Sie (ÿ) (falls Ihr Cursor nicht automatisch in das
nächste Feld springt; auch dies ist im SAP-System einstellbar).
Hinweis (*) Klicken Sie mit der Maus in den rechteckigen Rahmen rechts
von der Feldbezeichnung »Mandant« bzw. »Client«. Wenn in diesem
Feld eine andere Mandantennummer steht, löschen Sie diese mit Hilfe der
Tasten (<-) bzw. (Entf) . Geben Sie nun über die Tastatur Ihre Mandan-
tennummer ein.
2. Geben Sie in das Feld »Benutzer« Ihren Benutzernamen ein und drücken
Sie (ÿ).
3. Geben Sie in das Feld »Kennwort« das Kennwort ein und drücken Sie
(ÿ).
4. Geben Sie bei Bedarf (siehe oben) in das Feld »Sprache« das gewünschte
Sprachkennzeichen ein.
Hinweis Wenn Sie nichts in dieses Feld eingeben, wird automatisch die-
jenige Sprache »gezogen«, die der Systemadministrator bei der Konfigu-
ration Ihres SAP Front End hinterlegt hat.
Hinweis Wenn Sie sich mit Ihrem Benutzernamen zum ersten Mal in R/3
anmelden, erscheint ein Dialogfenster zur Änderung des Kennworts. Geben
Sie in dieses Dialogfenster ein neues Kennwort ein. Drücken Sie die Taste
(ÿ), tippen Sie das neue Kennwort nochmals ein und drücken Sie die
Taste (¢). Das Copyright-Fenster erscheint.
Wenn Sie sich später ein weiteres Mal in R/3 anmelden, erscheint in
Schritt 5 das Copyright-Fenster sofort.
Erfolglose Anmeldeversuche
War eine Anmeldung nicht erfolgreich, so erscheint nach Schritt 5 eine Mel-
dung (am unteren Rand des Anmeldebilds oder in einem gesonderten Fens-
ter), die Sie auf die mögliche Fehlerursache aufmerksam macht.
Um zu verhindern, dass eine unbefugte Person mit Ihrem Benutzernamen
durch Ausprobieren von Kennwörtern in das R/3-System eindringt, stehen
folgende Sperrmechanismen zur Verfügung:
58
Sandini Bib
SAP weist hier darauf hin, dass für Anmeldungen in R/3 eine Lizenz benötigt
wird. Bestehen Unklarheiten über die Lizenzvergabe, dann ist es ratsam, sich
beim Systemverwalter zu erkundigen.
Sie haben in SAP R/3 die Möglichkeit, innerhalb einer Anmeldung (mit einer
Lizenz) mehrere Modi (mehrere Tasks auf Ihrem PC) zu öffnen. Mit jedem
dieser Modi haben Sie die vollen Möglichkeiten des SAP R/3-Systems, d.h.
Sie können in jedem Modus so arbeiten, als hätten Sie sich scheinbar mit
dem gleichen Benutzernamen mehrfach angemeldet. Diese Möglichkeit wird
an anderer Stelle beschrieben.
60
Sandini Bib
2
Ausgangspunkt Beliebig
1. Stellen Sie den Mauszeiger auf eine beliebige Stelle Ihres Desktops (jedoch
nicht auf ein offenes Fenster oder ein Icon) und drücken Sie die rechte
Maustaste.
2. Wählen Sie den Menüpfad NEU | SAP GUI VERKNÜPFUNG.
« Ein Icon erscheint auf Ihrem Desktop, dessen Bezeichnung möglicher-
weise nur teilweise angezeigt wird.
3. Mit Hilfe der Tasten (æ) und (Æ) können Sie sich die vollständige Be-
zeichnung ansehen. Ändern Sie die Bezeichnung bei Bedarf durch Editie-
ren, aber ändern Sie nicht die Extension ».sap«.
Drücken Sie nun die Taste (¢).
4. Stellen Sie den Mauszeiger auf das Icon, drücken Sie die rechte Maustaste
und wählen Sie BEARBEITEN.
« Ein Dialogfenster erscheint, dessen Titelleiste den Pfad der Verknüp-
fungsdatei enthält (Abb. 2.7).
5. Entweder geben Sie nun in das Feld »Description« den Namen eines SAP-
Systems ein, den Sie aus der Dropdown-Liste am rechten Feldrand aus-
wählen ( in diesem Fall wird die System ID automatisch gezogen ) oder Sie
füllen die Felder »System ID« und »SAP GUI parameter« mit Eingaben,
die Sie von Ihrem Systemadministrator erhalten haben.
6. Füllen Sie das Feld »Client« wie bei Ihrer SAP-Anmeldung aus.
7. Füllen Sie das Feld »User name« wie bei Ihrer SAP-Anmeldung aus.
Hinweis Das Feld »User name« ist normalerweise mit Ihrem Windows-
Benutzernamen vorbelegt.
8. Füllen Sie das Feld »Language« (bei Bedarf) wie bei Ihrer SAP-Anmeldung
mit Hilfe der Dropdown-Liste am rechten Feldrand aus.
9. Klicken Sie auf die Drucktaste OK.
62
Sandini Bib
Abmelden im Anmeldebild
Im Anmeldebild bewirkt ein Klick auf die Drucktaste den Abbruch der An-
meldung und die Rückkehr zum Ausgangspunkt des R/3-Aufrufs.
Hinweis Ein Klick auf die Drucktaste Nein brächte Sie in das vorherige
R/3-Fenster zurück.
Kennwort ändern
Ausgangspunkt R/3-Anmeldebild
1. Geben Sie die Mandantennummer und den Benutzernamen sowie das
bisher gültige Kennwort ein.
2. Klicken Sie auf die Drucktaste Neues Kennwort (New Password).
« Ein Dialogfenster erscheint (Abb. 2.10).
3. Geben Sie in das Feld »Neues Kennwort« das neue Kennwort ein und drü-
cken Sie auf die Taste (ÿ).
« Die eingegebenen Zeichen können Sie nicht auf dem Bildschirm sehen.
Der Cursor springt in das Feld »Kennwort wiederholen«.
4. Geben Sie das gleiche Kennwort nochmals in das Feld »Kennwort wieder-
holen« ein.
64
Sandini Bib
2
5. Klicken Sie auf die Drucktaste .
« Das Copyright-Fenster erscheint.
6. Drücken Sie die Taste (¢).
« Das SAP-Einstiegsbild erscheint.
Abbildung 2.10 Anmeldebild mit Drucktaste Neues Kennwort und das ihm folgende
Dialogfenster zur Kennworteingabe (© SAP AG)
Kennwort vergessen?
Sie sollten sich Ihr Kennwort auf jeden Fall merken. Falls Sie Ihr Kennwort
einmal vergessen haben, kann nur Ihr Systemverwalter Ihrem Benutzerna-
men ein neues (Initial-)Kennwort zuordnen, mit dem Sie sich wieder anmel-
den können. Auch der Systemverwalter kann Ihr altes Kennwort nicht mehr
sichtbar machen.
2.4 Fenster
2.4.1 Einige Windows-Begriffe
Obwohl man davon ausgehen kann, dass die Leser dieses Buches praktische
Erfahrungen mit der Windows-Fenstertechnik haben, beginnen wir diesen
Abschnitt – zur begrifflichen Klarstellung – mit einer kleinen Übersicht in die-
sem Buch verwendeter Windows-Begriffe zum Thema Fenster:
Ein Fenster ist ein rechteckig abgegrenzter Bildschirmbereich; ein Fensterrah-
men (Fensterrand) ist die optische Begrenzung eines Fensters. Wie auf einer
Schreibtischoberfläche lassen sich auch auf einem Bildschirm mehrere Doku-
mente (in mehreren Fenstern) parallel bearbeiten, ändern oder ablegen.
2.4 Fenster 65
Sandini Bib
Blätterleiste (Bildlaufzeile)
Eine Blätterleiste erscheint nur dann am rechten und/oder unteren Rand ei-
nes Fensters, wenn Informationen nicht vollständig in dieses Fenster passen
(Abb. 2.11).
66
Sandini Bib
Menüleiste
Am oberen Rand eines SAP-Fensters finden Sie die Menüleiste mit den
Menünamen. Die Menünamen können sich ändern, wenn Sie zu einen an-
deren SAP-Fenster wechseln. Die Menünamen »System« und »Hilfe« sind
jedoch in jeder Menüleiste enthalten. Im rechten Teil der Menüleiste (links
neben dem SAP-Logo) finden Sie (von links nach rechts in dieser Reihen-
folge) das Minimierungssymbol, das Maximierungssymbol und das Symbol
zum Schließen des Fensters. Diese Fensterfunktionen können Sie auch mit
Hilfe des Dropdown-Menüs am linken Rand der Menüleiste ausführen.
2.4 Fenster 67
Sandini Bib
Systemfunktionsleiste
Unterhalb der Menüleiste befindet sich die Systemfunktionsleiste (Symbol-
leiste).
Sie enthält das Befehlsfeld (Kommandofeld) zur Eingabe von Befehlen an
das R/3-System und Drucktasten (Symbole) für häufig verwendete anwen-
dungsübergreifende Funktionen. Funktionen wie »Sichern«, »Zurück«, »Be-
enden« und »Abbrechen«, sowie Navigations- und Hilfefunktionen sind hier
integriert.
Diese Leiste sieht in jedem SAP-Fenster grundsätzlich gleich aus. Es kann je-
doch sein, dass einige Funktionen abgedunkelt (deaktiviert) sind. Die abge-
dunkelten Funktionen werden in diesem SAP-Fenster nicht benötigt.
Sollte das Befehlsfeld nicht sichtbar (ausgeblendet) sein, so können Sie es wie
folgt einblenden: Klicken Sie auf den Pfeil (das Dreieck) rechts neben der
Drucktaste .
68
Sandini Bib
2
Weitere Elemente des Bildbanners
Am rechten Rand des Bildbanners sehen Sie das SAP-Logo und ein Wellen-
symbol. Wellenbewegungen bedeuten, dass Ihr R/3-System Datenanforde-
rungen bearbeitet. Die Reaktionszeit des Systems hängt dabei vom Netz-
werk, der verwendeten Hardware und dem Volumen des Datenverkehrs zum
Zeitpunkt der Anfrage ab.
Titelleiste
Unter der Systemfunktionsleiste finden Sie die Titelleiste. Sie enthält den er-
klärenden Fenstertitel und ist in jedem Fenster des R/3-Systems zu sehen. In
Dialogfenstern (z.B. im Copyright-Fenster oder im Fenster zur Kennwortein-
gabe) befindet sie sich am oberen Fensterrand.
Anwendungsfunktionsleiste
Die Anwendungsfunktionsleiste ist unterhalb der Titelleiste eingeordnet. Sie
enthält Drucktasten für anwendungsspezifische Funktionen, die in diesem
SAP-Fenster häufig benutzt werden. So erhält der Benutzer einen schnelleren
Zugriff auf die Funktionen. Alle Funktionen der Anwendungsfunktionsleiste
können Sie auch über die Menüleiste aufrufen.
Statusleiste
Am unteren Rand des SAP-Fensters sehen Sie die Statusleiste.
2.4 Fenster 69
Sandini Bib
Das zweite und dritte Statusfeld geben Auskunft über den Server, mit dem
Ihr PC verbunden ist bzw. über den Schreibmodus Ihrer Eingaben (OVR =
Überschreibmodus, INS = Einfügemodus). Durch Klick auf das dritte Status-
feld wechseln Sie alternierend zwischen Überschreibmodus und Einfügemodus.
70
Sandini Bib
2
Alternativ dazu haben Sie die Möglichkeit, Menüpunkte über die Tasten-
kombination (Alt) + (unterstrichener Buchstabe des zu wählenden Menü-
punktes) anzuwählen. Sie können auch diese Auswahl von Menüpunkten
mit (Esc) oder (F10) abbrechen.
Standardmenüs
In einem SAP-Fenster stehen zwei Standardmenüs in der Menüleiste immer
zur Verfügung:
Statusfenster
Das Statusfenster enthält technische Informationen. Sie können es von je-
dem SAP-Fenster aus aufrufen.
Hinweis Wenn Sie mit dem Mauszeiger in ein beliebiges Feld klicken und
anschließend die (F1)-Taste drücken, wird eine Dokumentation zu die-
sem Feld angezeigt.
Informationen im Statusfenster
• Feldgruppe »Benutzungsdaten«
In den Feldern »Mandant«, »Benutzer« und »Sprache« sehen Sie die Da-
ten, die Sie bei Ihrer Anmeldung eingegeben haben.
72
Sandini Bib
2
• Feldgruppe »Repository-Daten«
Im Feld »Transaktion« können Sie den Transaktionscode der aktiven SAP-
Transaktion ablesen. Das R/3 Repository ist die zentrale Ablage für alle
(Software-)Entwicklungsobjekte der ABAP Workbench.
• Feldgruppe »SAP-Systemdaten«
In dieser Feldgruppe können Sie die Version Ihres SAP-Systems (als
mySAP Komponente bzw. Komponente der mySAP Business Suite) ablesen.
Zusätzlich wird die Lizenznummer angezeigt.
• Feldgruppe »Rechnerdaten«
Sie finden hier den Namen des Applikationsservers und das Betriebssys-
tem, auf dem er läuft sowie eine Angabe zur Hardware, auf der dieses Be-
triebssystem installiert wurde.
• Feldgruppe »Datenbankdaten«
Hier sehen Sie den Namen und den Releasestand des zentralen Daten-
banksystems. Das Feld »Name« enthält den Namen des R/3-Systems
(System-ID = SID; dreistelliger Name der »Datenbankinstanz«). Das Feld
»Host« zeigt den Namen des zuständigen Applikationsservers (des Daten-
bankservers).
Komponenteninformationen
Im Statusfenster besteht die Möglichkeit, durch Klick auf die Drucktaste
Komponenteninformationen ein weiteres Dialogfenster mit Information
zu den Softwarekomponenten Ihres R/3-Systems zu öffnen (Abb. 2.20). Eine
Softwarekomponente (mySAP Komponente, Komponente der mySAP Busi-
ness Suite) ist ein wiederverwendbarer Baustein aus der Sicht der Software-
produktion. Sie besteht aus einer Menge von Softwareobjekten, die nur
gemeinsam (von der SAP AG an ihre Kunden) ausgeliefert werden. Beispiels-
weise enthält die Softwarekomponente »Logistik und Rechnungswesen« die
Anwendungskomponenten Logistik (LO) und Rechnungswesen (AC); die
Softwarekomponente »SAP Basiskomponente« enthält Komponenten des
Basissystems. Nach Weiterentwicklung einer Softwarekomponente erfolgt
ihre Auslieferung in einer neuen Version (Release). Die Zusammenstellung
der Objekte einer Softwarekomponente erfolgt nach Gesichtspunkten der
Software-Montage, -Auslieferung und -Wartung. Diese Zusammenstellung
kann also von Version zu Version unterschiedlich sein. Eine Komponenten-
74
Sandini Bib
Druck- Funktions-
Bedeutung Funktionstaste
taste name
Druck- Funktions-
Bedeutung Funktionstaste
taste name
Weiter Durch Anklicken dieser Taste (Strg) + (G)
suchen können Sie eine weitere Suche
nach Daten starten, die Sie auf
dem aktuellen Bildschirmbild
benötigen.
Erste Seite Durch Anklicken dieser Taste (Strg) + (Bild½)
blättern Sie zur ersten Seite
einer Information. Die ERSTE
SEITE-Drucktaste führt die glei-
che Aktion aus wie die Tasten-
kombination (Strg) +
(Bild½).
Vorige Durch Anklicken dieser Taste (Bild½)
Seite blättern Sie zur vorigen Seite in
einer Information. Die VORIGE
SEITE-Drucktaste führt die glei-
che Aktion aus wie die Tastatur-
taste (Bild½).
Nächste Durch Anklicken dieser Taste (Bild¼)
Seite blättern Sie zur nächsten Seite in
einer Information. Die NÄCHSTE
SEITE-Drucktaste führt die glei-
che Aktion aus wie die Tastatur-
taste (Bild¼) .
Letzte Durch Anklicken dieser Taste (Strg) + (Bild¼)
Seite blättern Sie zur letzen Seite in ei-
ner Information. Die LETZTE
SEITE-Drucktaste führt die glei-
che Aktion aus wie die Tasten-
kombination (Strg) + (Bild¼).
Modus Durch Anklicken dieser Taste –
erzeugen erzeugen Sie einen neuen SAP-
Modus. Die MODUS ERZEUGEN-
Drucktaste führt die gleiche Ak-
tion aus wie Funktion ERZEUGEN
MODUS im Menü SYSTEM.
SAP GUI- Durch Anklicken dieser Taste –
Verknüp- können Sie eine SAP GUI-Ver-
fung knüpfung zu einem SAP-Report
erstellen oder einer SAP-Transaktion er-
stellen. Für diese Funktion ist
das 32-Bit-Betriebssystem Win-
dows Voraussetzung.
76
Sandini Bib
Druck- Funktions-
Bedeutung Funktionstaste
taste name
Abbildung 2.21 Anzeige der Quick Info für die Drucktaste Layout-Menü (© SAP AG)
Hinweis Wenn Sie den Mauszeiger langsam und ohne zu klicken über die
Menüeinträge ziehen, erscheint zu mehreren Menüeinträgen eine Erläu-
terung in der Statusleiste.
Hinweis In der Feldgruppe »Quick-Info« können Sie durch Klick auf ei-
nen der drei runden Auswahlknöpfe auswählen, ob die Quick Info nicht
angezeigt werden soll bzw. ob sie langsam oder schnell angezeigt werden
soll. Sie können immer nur einen der drei Auswahlknöpfe auswählen.
Abbildung 2.22 Steuerung der Ausgabe von Quick Infos (© SAP AG)
Wir empfehlen Ihnen, bei der Arbeit mit den Funktionen, die hinter der
Drucktaste Layout-Menü hinterlegt sind, besondere Vorsicht walten zu
lassen und nur das in diesem Buch angegebene Handling durchzuführen,
da manche Funktionen des Layout-Menüs nur von Systemadministrato-
ren fachkundig ausgeführt werden können und Fehleinstellungen zu er-
heblichen Beeinträchtigungen Ihrer Arbeit führen könnten. Andererseits
ist es möglich, dass die in diesem Buch mit Handling beschriebenen Funk-
tionen des Layout-Menüs Bestandteil Ihrer Anwenderzertifizierung sind.
78
Sandini Bib
2.6 Meldungen
R/3 weist den Benutzer mit diversen Meldungen im linken Teil der Status-
leiste sowohl auf erfolgreiche als auch auf fehlerhafte Aktionen hin. Das
Symbol kennzeichnet dabei eine Fehlermeldung (vgl. Abb. 2.23), das
Symbol kennzeichnet eine sonstige Systemmeldung (vgl. Abb. 2.24).
2.6 Meldungen 79
Sandini Bib
80
Sandini Bib
den. Bei Änderungen einer Domäne werden die darauf verweisenden Felder
gleichzeitig und konsistent mitgeändert.
Den Begriff »Feld« benutzen wir im Folgenden für ein Ein-/Ausgabefeld mit
rechteckiger Schablone (im Bildschirmbild). Da der Begriff »Eingabefeld« in
der SAP-Umgangssprache häufig verwendet wird, verwenden wir ihn als Sy-
nonym für »Feld«. Er verdeutlicht den Sachverhalt, dass ein Anwender in
dieses Feld alphanumerische Eingaben über die Tastatur vornehmen kann
oder muss.
Sie haben Felder bereits aus Benutzersicht kennen gelernt, z.B. im R/3-An-
meldebild, im Dialogfenster zur Kennworteingabe und im Statusfenster.
Felder dienen zur Eingabe von Daten durch den Anwender und/oder zur
Ausgabe von Daten durch das R/3-System.
Mussfeld, Kannfeld
SAP R/3 prüft Ihre Feldeingaben in verschiedener Hinsicht. Wenn Sie bei-
spielsweise in ein Feld vom numerischen Typ einen Buchstaben eingeben,
wird diese Fehleingabe automatisch erkannt.
Ein Mussfeld ist ein Feld, in das vom Benutzer Daten eingegeben werden
müssen. Mussfelder sind normalerweise durch ein Hakensymbol gekenn-
zeichnet (vgl. das Feld »Benutzer« (»User«) im R/3-Anmeldebild). Das Ha-
kensymbol wird nur dann angezeigt, wenn Sie dieses Feld nicht angeklickt
haben.
Sie können ein Fenster mit einem oder mehreren Mussfeldern nur dann er-
folgreich (ohne Fehlermeldung) verlassen, wenn alle Mussfelder mit Daten
gefüllt wurden. Es kann der Fall eintreten, dass Sie in eines von mehreren Fel-
dern Daten eingeben müssen, obwohl in keinem dieser Feldern ein Haken-
symbol hinterlegt wurde. Beispielsweise ist es möglich, dass in einem Fenster
entweder eine Angabe im Feld »Tag« oder eine Angabe im Feld »Woche«
erforderlich ist.
Ein Kannfeld ist ein Feld, in das vom Benutzer Daten eingegeben werden
können. Manche Fenster enthalten nur Kannfelder; diese Fenster können Sie
ohne Dateneingabe erfolgreich verlassen.
82
Sandini Bib
2
Ihre Daten geben Sie entweder mit der Tastatur oder durch Kopieren aus der
Zwischenablage ein.
Tabelle 2.3 beschreibt Tasten bzw. Tastenkombinationen, mit deren Hilfe Sie
zwischen Eingabefeldern bzw. innerhalb von Eingabefeldern navigieren und
Ihre Daten editieren können.
Taste bzw.
Ergebnis
Tastenkombination
Tabelle 2.3 Tasten und Tastenkombinationen zur Dateneingabe in Felder (© SAP AG)
Taste bzw.
Ergebnis
Tastenkombination
(Entf) Text rechts vom Cursor oder vom Cursor markierter Text
wird gelöscht.
(<-) Text links vom Cursor wird gelöscht.
(Einfg) Schaltet zwischen Einfüge- und Überschreibmodus um.
Tabelle 2.3 Tasten und Tastenkombinationen zur Dateneingabe in Felder (© SAP AG) (Forts.)
Zwischenablage
Um den Inhalt von mehreren Feldern (evtl. unterschiedlicher Feldarten) in die
Zwischenablage zu übernehmen (und mit externen Programmen, z.B. Micro-
soft Word weiter zu bearbeiten), klicken Sie auf die Drucktaste LAYOUT-MENÜ
der Systemfunktionsleiste und wählen den Menüpfad ZWISCHENABLAGE |
MARKIEREN. Der Zeiger nimmt die Form eines Kreuzes an. Klicken Sie nun in
eine Ecke des zu markierenden rechteckigen Bereiches, halten Sie die linke
Maustaste gedrückt, ziehen Sie den Mauszeiger in die entgegengesetzte
Ecke und lassen Sie die linke Maustaste los. Den Textinhalt des so markierten
Bildschirmbereiches können Sie mittels (Strg)+(C) in die Zwischenablage ko-
pieren und von dort aus weiter bearbeiten.
Ausgangspunkt SAP-Einstiegsbild
1. Wählen Sie den Menüpfad SYSTEM | STATUS...
« Das Statusfenster erscheint. Im Feld »Transaktion« sehen Sie den Na-
men der aktuellen Transaktion. Im Feld »Programm (Dynpro)« sehen
Sie den Namen des aktuellen Dynpros.
2. Stellen Sie den Mauszeiger in das Feld »Mandant« und drücken Sie die
Funktionstaste (F1) .
« Die Feldhilfe des Feldes »Mandant« wird angezeigt (Abb. 2.27).
84
Sandini Bib
5. Verlassen Sie dieses Fenster durch Klick auf das Symbol »Zurück« .
6. Klicken Sie auf die Drucktaste TECHNISCHE INFORMATIONEN .
« Die Technischen Informationen des Feldes »Mandant« werden ange-
zeigt. In der Feldgruppe »Feld-Daten« sehen Sie das Datenelement
»SYMANDT« (Abb. 2.29).
7. Stellen Sie den Mauszeiger in das Feld »Datenelement« und klicken Sie
auf die Drucktaste Navigieren.
« Das Datenelement »SYMANDT« wird im ABAP Dictionary angezeigt.
In der Registerkarte »Datentyp« sehen Sie die zugeordnete Domäne
mit Informationen über die Feldlänge und den Datentyp. An der Blät-
terleiste erkennen Sie, dass hier nur ein Teil dieser Registerkarte und
ein Teil der runden Auswahlknöpfe angezeigt wird. (Abb. 2.30)
Abbildung 2.29 Dialogfenster mit technischen Informationen zum Feld »Mandant« (© SAP AG)
86
Sandini Bib
2
10. Klicken Sie auf die Drucktaste Schließen .
« Das Statusfenster erscheint.
11. Klicken Sie auf die Drucktaste Abbrechen .
« Sie sind wieder am Ausgangspunkt.
Schlüsselwort-Exits
Schlüsselwort-Exits sind eine im SAP-Standard vorgesehene Möglichkeit, die
Feldhilfe kundenspezifisch anzupassen. Wurde die Dokumentation zu einem
Datenelement des ABAP Dictionary erweitert und rufen Sie die Feldhilfe zu
diesem Datenelement auf, so wird die Erweiterung anstelle der oder ergän-
zend zur SAP-Dokumentation angezeigt.
Deshalb kann es vorkommen, dass die Feldhilfen Ihres betrieblichen SAP
R/3-Systems teilweise anders aussehen als in diesem Buch gezeigt.
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2
Eingabehistorie
Nach Klick auf die Drucktaste LAYOUT-MENÜ der Systemfunktionsleiste,
Wahl des Menüpunktes OPTIONEN... und anschließend der Registerkarte
»Lokale Daten« sehen Sie das in Abbildung 2.32 gezeigte Dialogfenster.
Im Gruppenrahmen »&Historie« haben Sie die Möglichkeit, die Eingabehis-
torie zu verwalten. Wenn die Eingabehistorie aktiviert ist, baut sie eine kleine
Datenbank auf dem Frontend auf, die für Felder in Transaktionen die letzten
n Eingaben enthält. Den Wert »n« können Sie im Feld »Maximale Anzahl
Einträge« selbst vorgeben. Diese Werte werden Ihnen als Eingabehilfe in den
entsprechenden Feldern angeboten. Die Eingabehistorie arbeitet mit einer
gewissen Verzögerung, die Sie mit Hilfe der runden Auswahlknöpfe im
Gruppenrahmen »&Historie« einstellen können.
Durch Klick auf die Drucktaste Übernehmen aktivieren Sie Ihre Einstellungen.
Schriftgröße
Wenn Sie auf die Drucktaste LAYOUT-MENÜ klicken, den Menüpunkt
NEUES DESIGN... wählen und anschließend die Registerkarte »Allgemein«
durch Klick auf den Kartenreiter auswählen, sehen Sie das in Abbildung 2.33
gezeigte Dialogfenster.
Im Gruppenrahmen »Schriftgröße« haben Sie die Möglichkeit, durch Ver-
schieben des Reglers die Schriftgröße zwischen 80% und 120% der Default-
Schriftgröße (des Standardsystems) zu variieren und durch Klick auf die
Drucktaste ÜBERNEHMEN zu übernehmen. Bevor diese Einstellungen wirksam
werden, müssen Sie sich aus SAP R/3 abmelden, das Programm SAP Logon
beenden, SAP Logon wieder aufrufen und sich erneut am System anmelden.
Ankreuzfelder
Sie haben mit Ankreuzfeldern bereits bei der Änderung der Meldungsaus-
gabe gearbeitet (Abb. 2.26). Mit Hilfe von Ankreuzfeldern können Sie aus
einer Liste von Elementen beliebig viele Elemente (also auch kein Element)
auswählen.
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Sandini Bib
2
Gruppenrahmen
Mehrere inhaltlich zusammengehörige Felder werden häufig zu Feldgruppen
zusammengefasst. Ein Gruppenrahmen ist ein Rahmen, der Gruppen von
Feldern und/oder anderen Bedienelementen einrahmt und so von anderen
Gruppen oder Einzelelementen abhebt. Der Gruppenrahmen enthält häufig
am oberen Rand die Gruppenüberschrift. Sie haben Gruppenrahmen bereits
im Statusfenster (Abb. 2.19) und bei der Änderung der Meldungsausgabe
(Abb. 2.26) kennen gelernt.
Register
Ein Register (TabStrip) ist ein Bildschirmobjekt, das normalerweise aus meh-
reren Registerkarten (TabStrip-Seiten) besteht. Registerkarten sind in der
Reihenfolge ihrer Wichtigkeit oder der Abarbeitung angeordnet. Jede Regis-
terkarte hat einen Kartenreiter (Registerindex, Tab-Reiter), der den Titel der
Registerkarte enthält. Enthält ein Register mehr Registerkarten als durch Kar-
tenreiter angezeigt werden können, so werden die nicht sichtbaren Register-
karten durch Drucktasten dem Blättern zugänglich gemacht. Eine Übersicht
aller Kartentitel ist durch eine Listbox zugänglich.
Im Gegensatz zum klassischen Bildwechsel (in älteren SAP R/3-Releases)
sieht der Benutzer alle Registerkartentitel auf einmal und kann leicht zwi-
schen ihnen navigieren. Sie haben Register bereits bei der Änderung der
Meldungsausgabe (Abb. 2.26) kennen gelernt.
92
Sandini Bib
2.10 Fragen
1. Welche der vier Aussagen zum Thema Anmeldeversuche ist/sind richtig?
a) Standardmäßig hat ein Anwender drei Anmeldeversuche – danach ver-
schwindet das Anmeldebild, und er kann R/3 neu aufrufen.
b) Standardmäßig hat ein Anwender insgesamt zwölf Anmeldeversuche –
danach kann er sich selbst mit dem richtigen Kennwort nicht mehr an-
melden.
c) Der Systemverwalter kann die Zahl der erlaubten Anmeldeversuche nur
auf 4 bis 99 erhöhen.
d) Standardmäßig kann ein Anwender für jedes der vier Felder (Mandant,
Benutzer, Kennwort, Sprache) je zweimal eine ungültige Eingabe machen.
2. Welche der vier Aussagen zum Thema Kennwortvergabe ist/sind richtig?
a) Kennwörter müssen mindestens drei Zeichen lang sein.
b) Standardmäßig sind nur die letzten drei Kennwörter unzulässig.
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Sandini Bib
2
c) Wer nach dem Urlaub sein Kennwort vergessen hat, kann es beim Sys-
temverwalter erfragen.
d) Damit Sie bei einer Kennwortänderung das neue Kennwort richtig wie-
derholen, müssen Sie sich merken, welche Buchstaben Sie groß ge-
schrieben haben.
3. Welche der vier Aussagen zum Thema Fenster ist/sind richtig?
a) Ein Dialogfenster besitzt keine Menüleiste und kann nicht verschoben
werden.
b) Außer der Titelleiste und der Menüleiste können wie bei MS Word alle
Fensterleisten über den Menüpfad LAYOUT-MENÜ | OPTIONEN | OPTIO-
NEN in der Menüleiste ausgeschaltet werden.
c) Über LAYOUT-MENÜ | OPTIONEN | OPTIONEN können Sie festlegen, ob
Meldungen außer in der Statusleiste auch in einem Dialogfenster er-
scheinen.
d) Ein Dialogfenster können Sie immer mit (Esc) verlassen.
4. Welche der vier Aussagen zur Bedienoberfläche ist/sind richtig?
a) Für Benutzer Herbert wird R/3 das neue Kennwort Herbst akzeptieren.
b) Herr May hat pro Monat ein festes Kennwort: Jan, Feb usw. Als er sich
Anfang Mai das neue Kennwort Mai geben will, weist ihn R/3 ab.
c) Nur die Meldungen erscheinen, die in LAYOUT-MENÜ | OPTIONEN | OP-
TIONEN markiert sind.
d) Ein Klick mit der rechten Maustaste in den Bereich oberhalb der Status-
leiste zeigt Ihnen die aktuell geltenden Tastenbelegungen an.
2.11 Lösungen
1. Welche der vier Aussagen zum Thema Anmeldeversuche ist/sind richtig?
a) Richtig Standardmäßig hat ein Anwender drei Anmeldeversuche – da-
nach verschwindet das Anmeldebild, und er kann R/3 neu aufrufen.
b) Richtig Standardmäßig hat ein Anwender insgesamt zwölf Anmelde-
versuche – danach kann er sich selbst mit dem richtigen Kennwort nicht
mehr anmelden.
c) Falsch Der Systemverwalter kann die Zahl der erlaubten Anmeldever-
suche nur auf 4 bis 99 erhöhen.
d) Falsch Standardmäßig kann ein Anwender für jedes der vier Felder
(Mandant, Benutzer, Kennwort, Sprache) je zweimal eine ungültige
Eingabe machen.
Informationen zu den falschen Antworten: Der Systemverwalter kann die
Zahl der erlaubten Anmeldeversuche auch (bis auf 1) verringern; die An-
zahl der möglichen Anmeldeversuche ist nicht feldbezogen.
2. Welche der vier Aussagen zum Thema Kennwortvergabe ist/sind richtig?
a) Richtig Kennwörter müssen mindestens drei Zeichen lang sein.
b) Falsch Standardmäßig sind nur die letzten drei Kennwörter unzulässig.
2.11 Lösungen 95
Sandini Bib
c) Falsch Wer nach dem Urlaub sein Kennwort vergessen hat, kann es
beim Systemverwalter erfragen.
d) Falsch Damit Sie bei einer Kennwortänderung das neue Kennwort rich-
tig wiederholen, müssen Sie sich merken, welche Buchstaben Sie groß
geschrieben haben.
Informationen zu den falschen Antworten: Die letzten fünf Kennwörter
sind ungültig; Kennwörter werden verschlüsselt, so dass sie auch ein Sys-
temverwalter nicht herausfinden kann; zwischen Klein- und Großbuch-
staben wird nicht unterschieden.
3. Welche der vier Aussagen zum Thema Fenster ist/sind richtig?
a) Falsch Ein Dialogfenster besitzt keine Menüleiste und kann nicht ver-
schoben werden.
b) Falsch Außer der Titelleiste und der Menüleiste können wie bei MS
Word alle Fensterleisten über den Menüpfad LAYOUT-MENÜ | OPTIO-
NEN | OPTIONEN in der Menüleiste ausgeschaltet werden.
c) Richtig Über LAYOUT-MENÜ | OPTIONEN | OPTIONEN können Sie festle-
gen, ob Meldungen außer in der Statusleiste auch in einem Dialogfen-
ster erscheinen.
d) Falsch Ein Dialogfenster können Sie immer mit (Esc) verlassen.
Informationen zu den falschen Antworten: Dialogfenster lassen sich ver-
schieben; im Gegensatz zu MS Word lassen sich die Fensterleisten nicht
ausschalten; in einem Dialogfenster erwartet R/3 häufig eine Entschei-
dung vom Anwender – z.B.: möchten Sie die Bearbeitung verlassen J/N –
in diesem Fall können Sie das Dialogfenster nicht mit (Esc) verlassen.
4. Welche der vier Aussagen zur Bedienoberfläche ist/sind richtig?
a) Falsch Für Benutzer Herbert wird R/3 das neue Kennwort Herbst ak-
zeptieren.
b) Falsch Herr May hat pro Monat ein festes Kennwort: Jan, Feb usw. Als
er sich Anfang Mai das neue Kennwort Mai geben will, weist ihn R/3 ab.
c) Falsch Nur die Meldungen erscheinen, die in LAYOUT-MENÜ | OPTIO-
NEN | OPTIONEN markiert sind.
d) Richtig Ein Klick mit der rechten Maustaste in den Bereich oberhalb der
Statusleiste zeigt Ihnen die aktuell geltenden Tastenbelegungen an.
Informationen zu den falschen Antworten: Drei aufeinander folgende
Zeichen sowohl im Kennwort als auch beim Benutzer führen zur Abwei-
sung; Meldungen erscheinen immer in der Statusleiste.
96
Sandini Bib
Kapitel 3
Vom SAP-Einstiegsbild zum
Einstiegsbild der Anwendung
3.1 Anwendungen, Transaktionen und Reports 99
3.2 SAP Easy Access 100
3.2.1 SAP-Menü und Benutzermenü 100
3.2.2 Suchen im SAP Easy Access 103
3.3 Befehlsfeld, Transaktionen und Modi 105
3.3.1 Befehlsfeld 106
3.3.2 Transaktionen 106
3.3.3 Modi 109
3.4 Stammdaten, Bewegungsdaten und Tabellen 114
3.4.1 Stammdaten und Bewegungsdaten 114
3.4.2 Tabellen 116
3.5 Einstiegsbilder, Eingabehilfen und Benutzerparameter 122
3.5.1 Eingabehilfen 122
3.5.2 Beispiel: Einstiegsbild zum Anlegen eines Materialstammsatzes 124
3.5.3 Arbeit mit Suchhilfen, Selektionskriterien und Trefferlisten 130
3.5.4 Beispiel: Einstiegsbild zum Anlegen eines Sachkontos 142
3.5.5 Mit Benutzerparametern arbeiten 145
3.5.6 Beispiel: Einstiegsbild zu Pflege der Personalstammdaten 147
3.6 Fragen 149
3.7 Lösungen 149
97
Sandini Bib
Sandini Bib
Ein Report (Bericht) ist ein ABAP/4-Programm vom Typ »ausführbares Pro-
gramm«. Der Ablauf eines Reports führt normalerweise von der Datenein-
gabe (in das erste Bild, das bei Reports Selektionsbild genannt wird) über die
entsprechende Datenverarbeitung zu einer Datenausgabe (Liste). Für jeden
Report ist es möglich, einen Transaktionscode und ein Selektionsbild zu defi-
nieren, es gibt aber auch Reports ohne Transaktionscode und ohne Selek-
tionsbild. Alle Reports können über den Reportnamen aufgerufen werden.
(Wir gehen darauf in einem späteren Kapitel näher ein.)
Der Begriff Transaktion bezieht sich im R/3-System entweder auf eine Funk-
tion auf der Anwendungsebene (Dialogtransaktion bzw. Reporttransaktion)
oder – im engeren Sinne – auf eine Dialogtransaktion. Wenn in diesem Buch
von Transaktionen die Rede ist, die keine Reports sind, verwenden wir den
Begriff Dialogtransaktion.
100
Sandini Bib
Abbildung 3.1 Arbeitsgebiet Debitoren mit geöffnetem Menü Buchung (© SAP AG)
Wenn ein Menü Einträge enthält, sehen Sie vor dem Ordner ein Dreieck.
• Bei geschlossenem Menü zeigt die Spitze des Dreiecks nach rechts und der
Ordner ist zugeklappt:
• Bei geöffnetem Menü zeigt die Spitze des Dreiecks nach unten und der
Ordner ist aufgeklappt: . Etwas nach rechts versetzt folgen dann
die Einträge dieses Menüs (mit hellerer Hintergrundfarbe).
Sie können ein geschlossenes Menü öffnen, indem Sie einfach auf das davor
stehende Dreieck klicken. Ebenso können Sie ein geöffnetes Menü schließen.
Die Endknoten eines SAP-Menüs werden in den meisten Fällen durch ein An-
wendungssymbol dargestellt, hinter dem ein Name steht. Dieser Name ist
nicht immer selbsterklärend. Manchmal ist es hilfreich, ihn zusammen mit den
Namen von einem oder zwei vorangegangenen Menüpunkten zu lesen.
Ausgangspunkt SAP-Menü
1. Öffnen Sie im SAP-Menü die erforderlichen Menüpunkte (Knoten-
punkte), bis die gewünschte Anwendung erscheint.
2. Klicken Sie einmal auf das Anwendungssymbol (d.h. markieren Sie das
Anwendungssymbol) und halten Sie die Maus gedrückt.
3. Ziehen Sie diesen Menüeintrag an die gewünschte Stelle in der Favoriten-
liste (auf den Ordner »Favoriten« oder auf einen Eintrag in der Favoriten-
liste) und lassen Sie die Maustaste los (drag&drop).
« Der Eintrag erscheint unterhalb der gewählten Stelle. Die Anwendung
kann nun in der Favoritenliste mit Doppelklick aufgerufen werden.
Alternativ können Sie über die Menüleiste eine Anwendung in die Favoriten-
liste einfügen. Dazu markieren Sie das gewünschte Anwendungssymbol im
SAP-Menü. Danach wird mit Hilfe des Menübefehls FAVORITEN | HINZU-
FÜGEN der gewählte Eintrag an das Ende der Favoritenliste gestellt. Mittels
drag&drop können Sie diesen Eintrag innerhalb der Favoritenliste verschie-
ben (Abb. 3.2).
SAP Easy Access ermöglicht zusätzlich dazu die Verknüpfung zu einer Web-
Adresse oder einer Datei über den Menüleistenpfad FAVORITEN | SONSTIGE
OBJEKTE EINFÜGEN (Abb. 3.3).
102
Sandini Bib
Abbildung 3.4 Dialogfenster zur Personalisierung von SAP Easy Access (© SAP AG)
Ausgangspunkt SAP-Einstiegsbild
1. Markieren Sie einen Anfangspunkt Ihrer Suche durch Klick auf den ent-
sprechenden Menüpunkt.
Hinweis Sie können diese Suche mit Hilfe der Drucktaste fortsetzen.
Ausgangspunkt SAP-Menü
1. Geben Sie in das Befehlsfeld die Zeichenkette »search_sap_menu« ein
und drücken Sie die Taste (¢).
« Das Dialogfenster »Eingabe Transaktionscode oder Menütext« wird
angezeigt (Abb. 3.6).
2. Geben Sie in das Feld »Eingabe Suchtext« eine Zeichenkette mit Platzhal-
ter ein (im Beispiel die Zeichenkette »stamm*«).
104
Sandini Bib
Abbildung 3.7 Volltextsuche nach einem Transaktionscode oder Menütitel (© SAP AG)
Die Länge der Liste in Abbildung 3.7 bzw. die Kürze der Blättermarke inner-
halb der Blätterleiste verdeutlicht, dass Benutzermenüs bei der Verwendung
von Suchfunktionen durch SAP-Erstanwender gegenüber dem SAP-Menü
deutliche Vorteile haben.
3.3.1 Befehlsfeld
Das Befehlsfeld (Kommandofeld) dient zur Eingabe von Befehlen
(Befehlscodes).
Wenn Sie im Befehlsfeld auf die Listbox klicken, sehen Sie eine Historien-
liste Ihrer zuletzt verwendeten Befehlscodes in umgekehrter Reihenfolge.
Beispielsweise sehen Sie den Befehlscode »search_sap_menu«, wenn Sie die
oben beschriebene Volltextsuche mit Hilfe des Befehlsfeldes durchgeführt
haben. In der Historienliste stehen sowohl diejenigen Befehlscodes, die Sie
mit der Tastatur in das Befehlsfeld eingegeben haben, als auch die Befehls-
codes der Anwendungen, welche Sie über eine Folge von Menüpunkten ge-
startet haben. Durch Klick auf einen Eintrag in der Historienliste holen Sie
diesen Eintrag in das Befehlsfeld. Sie können nun die entsprechende Anwen-
dung mit einem Klick auf die Drucktaste erneut starten.
Mit dem folgenden Handling können Sie weitere Informationen zum Be-
fehlsfeld anzeigen:«
Ausgangspunkt SAP-Einstiegsbild
1. Stellen Sie den Mauszeiger in das leere Befehlsfeld. und drücken Sie die
Taste (F1).
« Die Feldhilfe zum Befehlsfeld wird angezeigt (Abb. 3.8).
2. Klicken Sie auf die Drucktaste Schließen .
« Sie sehen das SAP-Einstiegsbild.
3. Stellen Sie den Mauszeiger in das leere Befehlsfeld und drücken Sie die
Taste (F4).
« Es erscheint ein Dialogfenster, das Informationen zur Arbeit mit SAP
Easy Access Menüs sowie zum Anlegen einer SAP-Verknüpfung zur
Schnellanmeldung (eines Shortcuts) mit direktem Aufruf einer Trans-
aktion enthält.
4. Klicken Sie auf die Drucktaste .
« Sie sehen das SAP-Einstiegsbild.
Die Feldhilfe des Befehlsfeldes funktioniert so auch in allen anderen SAP-
Fenstern. Sie zeigt Ihnen die Syntax der Befehlscodes zum Aufruf von Trans-
aktionen sowie weitere nützliche Befehlscodes.
3.3.2 Transaktionen
Eine Transaktion (Anwendung) ist aus Sicht der Endanwender ein logisch ab-
geschlossener Vorgang im SAP R/3-System. Ein derartiger Vorgang könnte
z.B. das Anlegen eines Materials (eines Materialstammsatzes) im R/3-Sys-
tem, das Ändern der Adresse eines Kreditors oder das Erzeugen einer Liste
bestimmter Kunden sein.
106
Sandini Bib
Ein Transaktionscode ist eine Folge von Zeichen, die eine Transaktion im
R/3-System benennt. Er kann bis zu 20 Zeichen enthalten (A bis Z, 0 bis 9
und Unterstrich »_«).
Jede Transaktion im SAP R/3 Enterprise hat einen Transaktionscode, mit des-
sen Hilfe sie über das Befehlsfeld aufgerufen werden kann. Viele Transaktio-
nen haben einen vierstelligen Transaktionscode, der in bestimmter Weise
strukturiert ist. Hierzu finden Sie einige Beispiele in Tabelle 3.1.
108
Sandini Bib
3.3.3 Modi
In Abbildung 3.8 sahen Sie, dass man jede Transaktion durch Eingabe des
Befehlscodes »/nxxxx« (»xxxx« = Transaktionscode) in das Befehlsfeld und
Klick auf die Drucktaste ENTER aufrufen kann. Wenn Sie unmittelbar zu-
vor innerhalb einer »alten« Anwendung Daten eingegeben haben, sollten
Sie diese Daten sichern, da sie sonst ohne Warnung durch das System ver-
loren gehen. In manchen Fällen ist dies jedoch nicht unmittelbar möglich,
da das System das Speichern inkonsistenter Daten nicht zulässt. Wenn Sie
später in der »alten« Anwendung weiterarbeiten möchten, haben Sie die
Möglichkeit, die neue Anwendung in einem neuen Modus zu öffnen.
Ein Modus (Session) ist aus der Sicht des Anwenders ein SAP-Fenster. Unmit-
telbar nach der Anmeldung an SAP R/3 arbeiten Sie mit genau einem Modus.
Bei einer gültigen Anmeldung eröffnet der Benutzer eine Datenbanksitzung
(Session) und gleichzeitig die erste Transaktion mit dem Transaktionscode
SESSION_MANAGER.
Zusätzlich zu dem oder den bisher vorhandenen SAP-Fenstern können wei-
tere (maximal sechs) Modi geöffnet werden. Programmintern erzeugt der
Applikationsserver für jeden Modus auf der Ebene des Betriebssystems einen
Prozess (Task), der einen eigenen Speicherbereich im sog. »Shared Memory«
belegt. Der Systemverwalter spezifiziert die Maximalzahl der Modi (von 2 bis
6), die Sie öffnen können.
In jedem Modus steht Ihnen der gesamte Leistungsumfang des SAP R/3-
Systems zur Verfügung. Mit Modi können in den jeweiligen Fenstern ver-
schiedene Anwendungen parallel bearbeitet werden. Die Funktionen, die Sie
in einem Modus ausführen, beeinflussen die anderen Modi nicht.
Modus öffnen
Das folgende Handling beschreibt vier Möglichkeiten zum Öffnen eines
neuen Modus.
Modi anzeigen
Anhand der Pflege der benutzereigenen Daten soll nun dargestellt werden,
wie Sie Ihre Modi anzeigen können.
110
Sandini Bib
3
2. Wählen Sie in der Menüleiste den Pfad SYSTEM | BENUTZERVORGABEN | EI-
GENE DATEN.
« Das SAP-Fenster »Pflege eigener Benutzervorgaben« erscheint als
neuer Modus. Im ersten Statusfeld sehen Sie die Nummer dieses Modus.
3. Geben Sie in das Befehlsfeld »/o« ein und klicken Sie auf die Drucktaste
(¢) .
« Ein Dialogfenster mit der Liste Ihrer Modi wird angezeigt (Abb. 3.10).
4. Klicken Sie auf die Drucktaste Weiter .
« Das Dialogfenster verschwindet wieder.
5. Ziehen Sie den Mauszeiger auf die Taskleiste Ihres PCs.
« Sie sehen Ihre Modi in der Taskleiste.
6. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf eine freie Stelle in der Taskleiste
Ihres PCs und wählen Sie den Menüpunkt TASK-MANAGER.
« Der Windows Task-Manager erscheint mit der Anzeige Ihrer SAP-
Modi und evtl. weiterer Windows-Tasks (Abb. 3.11).
7. Klicken Sie auf das Symbol zum Schließen des Taskmanager-Fensters.
« Das Taskmanager-Fenster wird geschlossen.
8. Wählen Sie in der Menüleiste den Pfad SYSTEM | LÖSCHEN MODUS.
« Das SAP-Fenster »Pflege eigener Benutzervorgaben« wird geschlos-
sen und Sie sind wieder am Ausgangspunkt des Handlings.
In der Taskleiste Ihres PCs und im Windows Task-Manager haben Sie die
Möglichkeit, durch Klick auf einen beliebigen Modus den Modus zu wech-
seln und das entsprechende Fenster zu aktivieren.
112
Sandini Bib
3
Minimieren von Modi können Sie die Speichernutzung erheblich verringern
und so die SAP-Verarbeitungsgeschwindigkeit für sich und alle anderen Nut-
zer des Applikationsservers verbessern.
Modus schließen
Das folgende Handling beschreibt vier Möglichkeiten zum Schließen eines
Modus.
Falls Sie Daten in einem Modus verändert haben, sollten Sie Ihre Änderun-
gen vorher speichern. Wenn Sie mehrere Modi geöffnet haben, erfolgt beim
Schließen eines einzelnen Modus keine Sicherheitsabfrage.
Wenn Sie nur noch einen Modus geöffnet haben, entspricht das Schließen
dieses Modus einem Befehl zur Abmeldung vom System. In diesem Fall wer-
den Sie von R/3 aufgefordert, noch nicht gesicherte Daten zu speichern.
Stammdaten
Stammdaten sind Daten, die über einen längeren Zeitraum unverändert bleiben.
Sie enthalten Informationen, die immer wieder in gleicher Weise benötigt wer-
den. Alle Stammdaten eines bestimmten Objektes werden zu einem Stammsatz
zusammengefasst und strukturiert in der Datenbank gespeichert. Durch diese
Zusammenfassung zu einem einzigen Datenbankobjekt (Stammsatz) gibt es im
SAP R/3-System keine redundante Datenhaltung der Stammdaten.
Sie haben Stammdaten bereits bei der Pflege der benutzereigenen Daten
kennen gelernt. Dort ging es um die Pflege von Benutzerstammdaten in Ih-
rem Benutzerstammsatz.
Ein wesentlich komplexeres Beispiel für Stammdaten ist der Materialstamm. Er
enthält Informationen über alle Materialien, die ein Unternehmen beschafft,
fertigt, lagert oder verkauft. Der Materialstamm wird von den Komponenten
des SAP-Logistiksystems (innerhalb von SAP R/3 Enterprise und darüber hin-
aus) genutzt. Ein Materialstammsatz enthält die Stammdaten eines einzelnen
Materials. Innerhalb des Anwendungsbereiches Logistik werden Material-
stammsätze des R/3-Systems z.B. für folgende Funktionen benötigt:
• im Einkauf für die Abwicklung von Bestellungen
• in der Bestandsführung für die Buchung von Warenbewegungen
• in der Rechnungsprüfung für das Buchen von Rechnungen
114
Sandini Bib
3
• im Vertrieb für die Abwicklung von Aufträgen
• in der Produktionsplanung und -steuerung für die Bedarfsplanung, Termi-
nierung und Arbeitsvorbereitung.
Die Daten eines Materialstammsatzes lassen sich in zwei Kategorien einteilen:
• Daten mit beschreibendem Charakter
Diese Daten haben ausschließlich Informationswert (z.B. die Bezeichnung
des Materialstammsatzes oder das Bruttogewicht des Materials).
• Daten mit steuerndem Charakter
(z.B. das Dispositionsmerkmal).
Die meisten Daten in einem Materialstammsatz können vom einem Benutzer
(mit den entsprechenden Rechten) eingegeben und geändert werden. Daneben
gibt es aber auch Materialstammsatz-Daten, die nur von SAP R/3-System
fortgeschrieben werden. Beispielsweise werden die Verwaltungsdaten beim
Bearbeiten eines Materialstammsatzes aktualisiert; die Bestandsdaten werden
bei Wareneingangs- und Warenausgangsbuchungen fortgeschrieben.
Stammsätze werden zentral angelegt (im Sinne von anwendungsübergrei-
fend) und können übergreifend (bezüglich der Anwendungskomponenten
von SAP R/3 Enterprise) verwendet werden. Die einzelnen Daten eines
Stammsatzes werden immer Organisationseinheiten zugeordnet und mittels
dieser Zuordnungen in unterschiedlichen Tabellen gespeichert. Man spricht
dann davon, dass bestimmte Daten eines Stammsatzes auf der Ebene einer
Organisationseinheit erfasst werden.
Beispielweise werden die Kontonummer und die allgemeinen Daten eines
Kreditors (Lieferanten) zentral auf der Mandantenebene erfasst; die bu-
chungskreisspezifischen Daten (Abstimmkonto, Zahlungsbedingungen, An-
sprechpartner usw.) werden für jeden Buchungskreis (jede Firma) gesondert
(dezentral) auf der Ebene des Buchungskreises erfasst. Gleiches gilt für die
Daten eines Debitors (Kunden). Die Materialnummer eines Materials (eines
Materialstammsatzes) wird ebenfalls auf Mandantenebene vergeben. Die
Daten auf Mandantenebene stehen allen darunter liegenden Organisations-
einheiten zur Verfügung. Das bedeutet z.B., dass ein Kreditor in allen Bu-
chungskreisen die gleiche (eindeutige) Kontonummer hat.
Bewegungsdaten
Bewegungsdaten sind Daten, die kurzlebig sind. Sie enthalten vorgangsbe-
zogene Informationen. Alle Bewegungsdaten eines bestimmten Vorgangs
werden zu einem Datensatz zusammengefasst und in einer oder mehreren
(durch sog. »Schlüssel« miteinander verknüpfte) Datenbanktabellen gespei-
chert. Dadurch gibt es im SAP R/3-System keine redundante Datenhaltung
der Bewegungsdaten.
Die Erfassung von Bewegungsdaten zu Geschäftsvorgängen erfolgt durch
Buchungen in Belegen.
3.4.2 Tabellen
Um betriebswirtschaftlich relevante Informationen abzubilden, bildet das
Feld die kleinste Einheit der Darstellung. Es werden meist mehrere Felder mit
konsistenten Daten benötigt, um eine betriebswirtschaftliche Information
vollständig und widerspruchsfrei darzustellen.
Felder (also die Verknüpfung von Datenelement und Domäne ) bilden keine
eigenständigen Objekte. Sie sind immer tabellenabhängig und können nur
innerhalb einer Tabelle des ABAP Dictionary angelegt werden.
Datenbanktabellen
Eine Datenbanktabelle ist ein Datenbankobjekt und besteht aus Spalten
(Mengen von Datenwerten desselben Typs) und Zeilen. Die Felder innerhalb
einer Zeile bilden den Datensatz.
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Sandini Bib
3
Tabellen des ABAP Dictionary
Für jede Datenbanktabelle des SAP R/3-Systems werden die Eigenschaften
und die Reihenfolge der Felder im ABAP Dictionary definiert; das so defi-
nierte Objekt des ABAP Dictionary bezeichnet man üblicherweise ebenfalls
als Tabelle (Tabelle des ABAP Dictionary). Umgekehrt entspricht jedoch
nicht zwangsläufig jeder Tabelle des ABAP Dictionary eine Datenbanktabelle.
Die Zugehörigkeit eines Feldes zu eine Tabelle des ABAP Dictionary wird nun
an einem Beispiel dargestellt.
Ausgangspunkt Beliebiges SAP-Fenster
1. Wählen Sie in der Menüleiste den Pfad SYSTEM | BENUTZERVORGABEN | EI-
GENE DATEN.
« Das SAP-Fenster »Pflege eigener Benutzervorgaben« erscheint (Abb.
3.12).
2. Stellen Sie den Mauszeiger in das Feld »Benutzer« und drücken Sie die
Funktionstaste (F1) .
« Die Feldhilfe des Feldes »Benutzer« wird angezeigt (Abb.3.13).
4. Stellen Sie den Mauszeiger in das Feld »Transparente Tab« und klicken Sie
auf die Drucktaste Navigieren.
« Die Tabelle »USR02« wird im ABAP Dictionary angezeigt (Abb. 3.15).
Sie sehen das Feld »BNAME« und eine Reihe weiterer Felder dieser Ta-
belle. Zu jedem Feld werden Daten aus dem Datenelement und der
Domäne angezeigt.
Hinweis Dieses Beispiel wird fortgesetzt.
Abbildung 3.15 Anzeige der Tabelle »USR02« des ABAP Dictionary (© SAP AG)
118
Sandini Bib
3
Table Control und Tabelleneinstellungen
In Abbildung 3.15 wird ein sog. Table Control dargestellt.
Ein Table Control ist (aus der Sicht der Endanwender) ein rechteckiger, tabel-
lenförmiger Bereich auf dem Dynpro (Bildschirmbild), der zum Anzeigen und
ggf. zur Eingabe von Daten dient. Table Controls sind also Dynpro-Elemente.
Auf einem einzigen Bildschirmbild sind mehrere Table Controls möglich. Ein
Table Control kann
• Ein/Ausgabefelder
• Auswahlknöpfe
• Ankreuzfelder
• Drucktasten
enthalten. In einem Table Control kann man
• vertikal und horizontal blättern (scrollen)
• Spalten und Zeilen markieren
• die Spaltenbreite verändern
• Spalten verschieben
• die aktuellen Einstellungen sichern
Table Controls ermöglichen die Darstellung großer Datenmengen in Tabel-
lenform. Sie haben deshalb eine vertikale und eine horizontale Blätterleiste.
Die erste Spalte eines Table Control ist die Markierungsspalte. Sie dient zum
Markieren von Zeilen. Ein Table Control kann bis zu 255 Spalten enthalten.
Die erste Zeile eines Table Control ist immer die Kopfzeile. Sie enthält die
Spaltenüberschriften (Ausnahme: Markierungsspalte). Die Spaltenüberschrif-
ten dienen gleichzeitig als Drucktasten zur Markierung der Spalten.
Wenn Sie wiederholt auf eine Spaltenüberschrift klicken, wird die entspre-
chende Spalte abwechselnd markiert und entmarkiert. Analog können Sie
Zeilen markieren und entmarkieren.
Ziehen Sie die Maus auf die Trennlinie zwischen zwei Spaltenüberschriften,
so verändert der Mauszeiger seine Form und Sie können per drag&drop die
Spaltenbreite vergrößern oder verkleinern (bis zum völligen Verschwinden
einer Spalte in dieser Ansicht). Ebenfalls per drag&drop haben Sie die Mög-
lichkeit, die Position von Spalten zu ändern (z.B. zwei benachbarte Spalten
zu tauschen). Das ist sinnvoll bei Tabellen, von denen Sie nicht alle Spalten
benötigen und/oder die Reihenfolge der Spalten ändern möchten (z.B. vor
dem Kopieren von Tabellendaten in die Zwischenablage). Über die Druck-
taste und den Menüpunkt ZWISCHENABLAGE können Sie Tabellendaten in
die Zwischenablage übernehmen.
Bei einigen Table Controls sind die erste Spalte oder die ersten (Führungs-)Spal-
ten fixiert; diese Spalten kann man nicht verschieben.
Überall dort, wo in der rechten oberen Ecke eines Table Control die Table-
Control-Drucktaste eingefügt ist, können Sie die Einstellungen dieser Ta-
belle nicht nur ändern, sondern auch als Variante speichern (personalisieren).
Hinweis Sie können nun für Ihre Anzeigevariante einen Namen verge-
ben, sie durch Markieren des Ankreuzfeldes als Standardeinstellung ver-
wenden, diese Variante anlegen und später wieder eine andere Variante
übernehmen. Die angelegten Varianten bleiben nach der Abmeldung aus
dem R/3-System erhalten.
120
Sandini Bib
3
Tabellen werden unterschieden nach der Art der in ihnen enthaltenen Infor-
mationen. Daraus resultierend unterscheiden sie sich nach dem physischen
Bereich der Datenbank, in dem sie abgelegt werden, und nach der Art der
Pflege. Auf die Datenbankbereiche gehen wir nicht näher ein.
Tabellen mit Systemsteuerdaten
Diese Tabellen dienen zur technischen Steuerung des SAP R/3-Systems und
werden von Mitarbeitern der SAP AG oder von besonders berechtigten Per-
sonen gepflegt.
Tabellen mit betriebswirtschaftlichen Grunddaten
Sie enthalten Daten wie z.B. Länderkürzel, Postleitzahlen und Lohnarten. Ta-
bellen mit betriebswirtschaftlichen Grunddaten sind in den Auslieferungssys-
temen der SAP AG mit Vorgabewerten gefüllt. Sie müssen vom Kunden (von
Ihrem Unternehmen) geprüft und gegebenenfalls vervollständigt werden.
Tabellen mit Daten zur Unternehmensstruktur
Diese Tabellen enthalten Organisationseinheiten, z.B. Buchungskreise, Kos-
tenrechnungskreise, Werke, Lagerstandorte und Personalbereiche. Ferner
enthalten sie kundenspezifische Steuerdaten wie Drucker oder Berechtigun-
gen. Tabellen mit Daten zur Unternehmensstruktur werden in den Ausliefe-
rungssystemen der SAP AG teilweise mit Musterwerten gefüllt und müssen
vom Kunden vollständig gepflegt werden.
Tabellen mit Anwendungsdaten
Sie enthalten die Stammdaten sowie die Bewegungsdaten und werden mit
Hilfe der Anwendungen (Transaktionen) gepflegt.
3.5.1 Eingabehilfen
Aufgrund der konkurrenzlos umfassenden Funktionalität von SAP R/3 Enter-
prise sind Unternehmen in der Lage, alle Geschäftsprozesse in diesem Sys-
tem abzubilden. Bei der Ablösung eines Nicht-SAP-Systems durch SAP R/3
müssen normalerweise große Bestände an Stammdaten in das R/3-System
übernommen werden. Insbesondere die Datenmassive der Materialstamm-
daten zeichnen sich hier durch besondere Größe aus. Ferner unterliegen Da-
tenbestände durch Neueingaben, Änderungen oder Löschungen einem
ständigen Wandel.
Ein R/3-Anwender kann deshalb z.B. vor der Aufgabe stehen, ohne Kenntnis
der Materialnummer anhand anderer Informationen einen Materialstamm-
satz in einem Datenmassiv von mehreren Tausend oder sogar mehreren
Zehntausend Materialstammsätzen zu suchen. SAP R/3 Enterprise stellt hier-
für (und für ähnliche Aufgaben) mit den Eingabehilfen ein mächtiges Werk-
zeug zur Verfügung.
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Sandini Bib
3
Sie haben den Aufruf einer Eingabehilfe (F4-Hilfe) bereits in Kapitel 2 kennen
gelernt. Dort war das Feld »Anmeldesprache« (innerhalb der benutzereige-
nen Daten) das Suchfeld, für welches ein Eingabewert gesucht wurde.
Nach Aufruf der F4-Hilfe sind folgende Eingabehilfen möglich:
• Suchhilfen
• Trefferlisten
• Festwerte
• Statische Eingabehilfen
Suchhilfen
Suchhilfen sind die wichtigsten Eingabehilfen. Eine Suchhilfe ist ein spezielles
Objekt des R/3 Repository, das mit dem Werkzeug ABAP Dictionary (der
ABAP Workbench) angelegt wurde. Suchhilfen beziehen sich normalerweise
auf »große« Datenbestände, die relativ häufig verändert werden.
Man unterscheidet elementare Suchhilfen und Sammelsuchhilfen.
Elementare Suchhilfen
Da Felder (als Verknüpfung von Datenelement und Domäne) immer tabellen-
abhängig sind, gehört jedes Suchfeld zu einer Tabelle des ABAP Dictionary.
Von Ausnahmefällen abgesehen bietet eine elementare Suchhilfe dem Be-
nutzer eine einzelne Bildschirmmaske (Suchmaske) an, die eine Zusammen-
stellung von mehreren Tabellenfeldern enthält. Das Suchfeld muss nicht
zwangsläufig in dieser Zusammenstellung enthalten sein. Zu diesen Feldern
(zu keinem, einigen oder allen) kann der R/3-Anwender seine Informationen
als Selektionskriterien hinterlegen. Nach Start der Suche ermittelt das R/3-
System in der zugehörigen Datenbanktabelle alle Datensätze, deren Daten
bezüglich aller Bildschirmmaskenfelder die entsprechenden Selektionskrite-
rien erfüllen. Die Daten werden in einer Trefferliste ausgegeben, mit welcher
der Benutzer dann weiter arbeiten kann.
Selektionskriterien bestehen aus einer (häufig komplexen) Zusammenstel-
lung von Einzelwerten und Intervallen (ggf. unter Verwendung sog. »Platz-
halter«) sowie aus Vorgaben, in welcher Weise die Elemente dieser Zusam-
menstellung bei der Selektion der Datensätze zu berücksichtigen sind.
Sammelsuchhilfen
Eine Sammelsuchhilfe (Matchcode) ist eine Zusammenfassung mehrerer un-
terschiedlicher elementarer Suchhilfen. Im SAP R/3 Enterprise werden Sam-
melsuchhilfen als Register dargestellt, wobei jede elementare Suchhilfe auf
einer eigenen Registerkarte zu finden ist.
Trefferlisten
Der Aufruf der Eingabehilfe (F4-Hilfe) in Kapitel 2 (zum Feld »Anmeldespra-
che« innerhalb der benutzereigenen Daten) lieferte unmittelbar eine Treffer-
liste. Wenn Trefferlisten unmittelbar (nach Aufruf der Eingabehilfe/F4-Hilfe)
als Suchhilfe angeboten werden, beziehen sie sich auf »kleinere« Daten-
bestände, die relativ selten verändert werden.
Festwerte
Der Wertebereich der Domäne eines Feldes wird manchmal durch Festwerte
beschrieben. Gilt dies für das Suchfeld, so können diese Festwerte als Ein-
gabehilfe dienen.
Statische Eingabehilfen
Für Datumsfelder und Uhrzeitfelder sind Kalender- und Uhrzeithilfen vorpro-
grammiert, die als Eingabehilfe angeboten werden können.
Materialnummer
Die Materialnummer ist ein Schlüssel, der das Material eindeutig identifiziert.
Je nach Handhabung im Unternehmen werden »sprechende Schlüssel«
(meist alphanumerisch) oder »nichtsprechende Schlüssel« (numerisch) für
Materialnummern verwendet. Deshalb gibt es im SAP R/3 zwei Arten der
Nummernvergabe: extern und intern. Die Art der Nummernvergabe wird im
Customizing des Materialstamms pro Materialart festgelegt.
Bei externer Nummernvergabe muss der Anwender die Materialnummer
beim Anlegen eines Materialstammsatzes eingeben. Werden alphanumeri-
sche Schlüssel verwendet, kann die »Nummer« des Materials außer Ziffern
auch Buchstaben, Interpunktionszeichen und Leerzeichen enthalten.
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Bei interner Nummernvergabe muss der Anwender beim Anlegen eines Ma-
terialstammsatzes keine Materialnummer eingeben, sondern die Material-
nummer wird automatisch und fortlaufend vom R/3-System vergeben.
Branche
Jeder Materialstammsatz wird beim Anlegen einer bestimmten Branche zu-
geordnet. Die Branche hat Einfluss darauf,
• welche SAP-Fenster in welcher Reihenfolge angezeigt werden
• welche branchenspezifischen Felder auf den SAP-Fenstern angezeigt
werden
Materialart
Um unterschiedliche Materialien den betrieblichen Anforderungen entspre-
chend zu verwalten, werden Materialien mit gleichen Eigenschaften zu
Gruppen zusammengefasst und einer Materialart zugeordnet. Jedes Mate-
rial wird beim Anlegen seines Materialstammsatzes einer Materialart zuge-
ordnet. Die Materialart legt fest bzw. hat Einfluss darauf,
• wie die Nummernvergabe (der Materialnummer) zu erfolgen hat (intern,
extern)
• welche Bilder in welcher Reihenfolge angezeigt werden
• welche fachbereichsspezifischen Felder zum Erfassen von Daten angebo-
ten werden
Die Beschaffungsart und die Art der Bestandsführung (z.B. nur mengenmä-
ßig) werden ebenfalls über die Materialart gesteuert. Darüber hinaus hängt
von ihr ab, welche Konten bei Wareneingängen und Warenausgängen be-
bucht werden.
Ausgangspunkt SAP-Menü
1. Wählen Sie im SAP-Menü den Pfad LOGISTIK | MATERIALWIRTSCHAFT |
MATERIALSTAMM | MATERIAL | ANLEGEN ALLGEMEIN | SOFORT und klicken
Sie doppelt auf »Sofort«.
« Das Einstiegsbild der Transaktion MM01 wird angezeigt (Abb. 3.17).
2. Stellen Sie den Mauszeiger in das oberste Feld mit der Bezeichnung »Ma-
terial«.
« Am rechten Rand dieses Feldes erscheint die Drucktaste . Sie zeigt
an, dass mit dem Feld »Material« eine Eingabehilfe verknüpft ist.
3. Drücken Sie die Taste (F4) oder klicken Sie auf die Drucktaste .
« Die Eingabehilfe (F4-Hilfe) des Feldes »Material« wird angezeigt.
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3
6. Wählen Sie die Sichten »Grunddaten 1« und »Grunddaten 2« durch
Klick auf die entsprechenden Drucktasten.
« Die Hintergrundfarbe der beiden Einträge ändern sich.
7. Klicken Sie auf die Drucktaste .
« Das SAP-Fenster »Material SAP-Einf.buch 4.7 anlegen (Werbemittel)«
wird angezeigt (Abb. 3.20).
Hinweis Rechts neben der Bezeichnung »Material« befinden sich zwei
Felder. Das erste Feld enthält die alphanumerische Materialnummer
»SAP-Einf.buch 4.7«.
8. Rufen Sie die Feldhilfe (F1-Hilfe) des zweiten Feldes neben der Bezeich-
nung »Material« auf.
Hinweis Wie Sie sehen, handelt es sich um das Feld »Materialkurztext«
(Abb. 3.21). Der Materialkurztext dient neben der Materialnummer zur
weiteren/genaueren Beschreibung das Materials und kann z.B. bei der
Listausgabe eines Reports zusätzlich zur Materialnummer ausgegeben
werden. Das Feld »Materialkurztext« ist ein Mussfeld.
9. Klicken Sie auf die Drucktaste .
« Das SAP-Fenster »Material SAP-Einf.buch 4.7 anlegen (Werbemittel)«
wird wieder angezeigt.
10. Zum Beenden der Transaktion klicken Sie auf die Drucktaste Beenden
und beantworten Sie die folgende Sicherheitsabfrage mit einem Klick auf
die Drucktaste Nein.
« Das SAP-Menü wird angezeigt.
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• Disposition
Informationen zur Materialbedarfsplanung, Dispositionsverfahren, Los-
größenverfahren und Sicherheitsbestand
• Lagerung
Lagerungsbedingungen und Verpackungsmaße
• Buchhaltung
Preisinformationen: Standardpreis, Durchschnittspreis und Bewertungstyp
• Prognose
Informationen zur Vorhersage des Materialbedarfs: Prognosemodell und
Prognosezeitraum
• Qualitätssicherung
Daten zur Prüfung des Materials
• Vertrieb
Informationen zu Verkauf und Versand
Die pflegbaren Sichten eines Materialstammsatzes werden durch die Material-
art festgelegt. Zu jeder pflegbaren Sicht gibt es ein oder mehrere SAP-Fenster
bzw. Registerkarten innerhalb der Transaktion. Wenn Sie nur die Sichten
»Grunddaten 1« und »Grunddaten 2« pflegen, werden vom R/3-System
keine Organisationseinheiten abgefragt, d.h. die entsprechenden Daten
werden auf der Ebene des Mandanten gespeichert.
Tabelle 3.3 gibt einen Überblick über die Fachbereiche des Unternehmens
bzw. die Sichten des Materialstammsatzes und die ggf. erforderlichen Einga-
ben von Organisationseinheiten und Profilen.
Tabelle 3.3 Fachbereiche (Sichten) und Eingabe von Organisationseinheiten bzw. Profilen
(© SAP AG)
Tabelle 3.3 Fachbereiche (Sichten) und Eingabe von Organisationseinheiten bzw. Profilen
(© SAP AG) (Forts.)
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Abbildung 3.22 Kartentitel der Sammelsuchhilfe des Feldes »Material« (© SAP AG)
Es gibt in SAP R/3 Enterprise (abhängig vom Suchfeld bzw. der diesem Such-
feld zugeordneten Sammelsuchhilfe) eine Vielfalt elementarer Suchhilfen.
Diese Vielfalt kann hier nur in den Grundzügen beschrieben werden.
4. Merken Sie sich eine der ausgegebenen Materialnummern und klicken Sie
auf .
« Sie sehen wieder das Einstiegsbild der Transaktion MM03. Das Feld
»Material« enthält die Materialnummer der gewählten Zeile.
Hinweis Hier hätten Sie die Möglichkeit, sich das ausgewählte Material
anzeigen zu lassen. Wir beenden das Handling jedoch an dieser Stelle.
5. Klicken Sie auf die Drucktaste .
« Sie sehen wieder das SAP-Menü.
Die elementare Suchhilfe »Materialnummer/-kurztext« enthält Vorschlags-
werte (Defaultwerte) für die Felder »Sprachenschlüssel« und »Maximale
Trefferzahl«, die vom R/3-System ausgegeben wurden. Der Defaultwert
»DE« (für Deutsch) im Feld »Sprachenschlüssel« wurde vom R/3-System aus
der Anmeldesprache »gezogen«, der Defaultwert »500« im Feld »Maximale
Trefferzahl« ist ein programminterner Vorschlagswert des Auslieferungssys-
tems. Beide Werte können von Ihnen geändert werden. Sie sollten dabei jedoch
beachten, dass die maximale Trefferzahl die Dauer der Suche beeinflusst, vor al-
lem bei hoher Systembelastung. Programmintern wird die maximale Treffer-
zahl durch den Wert 5000 begrenzt.
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3
Die Vorgaben für die Felder »Materialkurztext«, »Sprachenschlüssel« und
»Material« der Suchmaske sind Selektionskriterien. Selbst wenn Sie nichts in
ein Suchmaskenfeld eingeben, wird diese Vorgabe nach Start der Suche als
Selektionskriterium verwendet. In diesem Fall sind alle Datenbankwerte des
betreffenden Feldes zulässig.
Den drei genannten Feldern der elementaren Suchhilfe entsprechen die Spal-
ten der Trefferliste in gleicher Reihenfolge. Wie Sie sehen, erfüllen die Werte
der Trefferliste die Selektionskriterien.
Platzhalterzeichen in Suchmaskenfeldern
In ein Feld kann immer nur ein Wert eingegeben werden. Das gilt auch für
Felder einer elementaren Suchhilfe. Wenn man in ein Suchmaskenfeld nur ei-
nen genauen Wert (z.B. einen vollständigen Materialkurztext) oder keinen
Wert vorgeben könnte, hätte man ein Problem: Der genaue Wert ist oft nicht
(oder nur bruchstückhaft) bekannt, und wenn man keinen Wert vorgibt, wird
die Trefferliste häufig zu groß. Aus diesem Grund gibt es in SAP R/3 Enterprise
(abhängig von der jeweiligen elementaren Suchhilfe) sehr differenzierte Mög-
lichkeiten zur Vorgabe von Selektionskriterien. Diese Möglichkeiten sind eng
mit den Eigenschaften der Indexsuche verknüpft.
Bei der Vorgabe von Selektionskriterien für Suchmaskenfelder dürfen die
Platzhalterzeichen (Jokerzeichen) »+« und/oder »*« verwendet werden.
Das Zeichen »+« kann innerhalb einer Zeichenkette als Platzhalter für ein be-
liebiges einzelnes Zeichen dienen. Wenn Sie z.B. in ein Suchmaskenfeld mit
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Hinweis Aufgrund der Vorgabe dieses Einzelwerts wird für das Feld »Ma-
terialkurztext« das Suchmuster »BASIS-MOTOR 90 KW« verwendet, d.h.
das Suchergebnis zum ersten Einzelwert enthält alle Materialien, deren
Materialkurztext »BASIS-MOTOR 90 KW« lautet. Die Trefferliste kann
aufgrund anderer Vorgaben weitere Materialkurztexte enthalten.
3. Klicken Sie auf die Drucktaste .
« Das Dialogfenster »Selektionsoptionen: Einzelwert« erscheint (Abb.
3.26). In der (automatisch) markierten Zeile steht der Text »Einzelwert
einschließen«.
7. Geben Sie in das oberste linke Feld des Gruppenrahmens »Bereich: Mate-
rialkurztext« das Zeichen »CY« ein. Geben Sie in das rechts daneben ste-
hende Feld die Zeichenkette »DECKEL« ein.
« Links neben diesem Feld erscheint die Drucktaste .
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Hinweis Sie können hier steuern, ob das Suchergebnis zum ersten Inter-
vall alle Materialkurztexte enthalten soll, die innerhalb oder außerhalb
des beschriebenen Intervalls liegen.
Abbildung 3.30 Trefferliste zum Einzelwert »BASIS-MOTOR 90 KW« und dem Intervall »CY« bis
»DECKEL« (© SAP AG)
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3
Suchhilfen für Suchhilfen und Wertehilfe-Drucktaste
Wenn Sie in der elementaren Suchhilfe »Materialnummer/-kurztext« den
Mauszeiger in das Feld »Sprachenschlüssel« stellen, erscheint rechts neben
diesem Feld die Drucktaste mit der Quick Info »Eingabehilfe«. Nach Klick
auf diese Drucktaste erscheint eine Trefferliste zum Feld »Sprachenschlüssel«.
Allgemein kann mit jedem Feld einer elementaren Suchhilfe wieder eine Ein-
gabehilfe (Suchhilfe, Trefferliste, Festwerte, Statische Eingabehilfe) verknüpft
sein.
Die Drucktaste ist völlig funktionsgleich zur Drucktaste Eingabehilfe .
Aufgrund des Sprachgebrauchs in früheren R/3-Releases bezeichnen wir die
Drucktaste (in diesem Buch und zur Unterscheidung von der Drucktaste
) als Wertehilfe-Drucktaste. Die Wertehilfe-Drucktaste wird in SAP R/3
Enterprise wesentlich seltener verwendet als die Drucktaste Eingabehilfe.
Wenn man erkennen will, ob mit einem Feld »XXX« eine Eingabehilfe ver-
knüpft ist, muss man den Mauszeiger in dieses Feld stellen. Erscheint dann
neben der rechteckigen Schablone dieses Feldes eine der Drucktasten
oder , so hat dieses Feld eine Eingabehilfe, anderenfalls nicht. Klickt man
stattdessen mit der Maus an eine andere Stelle (außerhalb der rechteckigen
Schablone), so wird für das Feld »XXX« keine der beiden Drucktasten ange-
zeigt, selbst wenn es mit einer Eingabehilfe verknüpft sein sollte.
Trefferlisten
Sie haben verschiedene Möglichkeiten zur Arbeit mit Trefferlisten:
• Suchen (Volltextsuche)
• Sortieren nach einer Spalte
• Download
• Anlegen einer persönlichen Werteliste
Suchen (Volltextsuche)
Die Suche in einer Trefferliste erfolgt mit Hilfe der Drucktasten bzw.
und hat grundsätzlich den gleichen Ablauf wie die Suche im SAP Easy Access
(Volltextsuche). Die Eingabe eines Suchmusters ohne Platzhalter ist möglich.
SAP R/3 sucht zeilenweise über alle Spalten, z.B. nach Eingabe eines einzel-
nen Buchstaben als Suchmuster und Start der Suche wird der nächste Listen-
eintrag ermittelt, der diesen Buchstaben enthält (unabhängig von der Spalte,
in der sich dieser Listeneintrag befindet).
Sortieren nach einer Spalte
In der Kopfzeile einer Trefferliste stehen die Feldnamen der Suchmaske (vgl.
Abb. 3.30). Durch Klick auf einen dieser Feldnamen können Sie die Treffer-
liste nach den Werten der entsprechenden Spalte sortieren. Wenn Sie wie-
derholt auf einen dieser Feldnamen klicken, wird die Trefferliste abwechselnd
auf- und abwärts sortiert.
Download
Ausgangspunkt Elementare Suchhilfe »Materialnummer/-kurztext« mit
Defaultwerten
1. Klicken Sie auf die Drucktaste .
« Eine Trefferliste wird angezeigt.
2. Ziehen Sie den Mauszeiger auf einen der ausgegebenen Werte, drücken
Sie die rechte Maustaste und wählen Sie den Eintrag »Download«.
« Das Dialogfenster »Liste Sichern in Datei ...« erscheint (Abb. 3.31).
3. Wählen Sie ein Ausgabeformat und klicken Sie auf die Drucktaste .
« Das Dialogfenster »Speichern unter« erscheint (Abb. 3.32).
Hinweis Sie können nun mit Hilfe der bekannten Explorerfunktionen die
Liste speichern.
Hinweis Mit Hilfe des Symbols zum Schließen des Fensters sowie der üb-
lichen (bereits mehrfach verwendeten) Drucktasten kommen Sie wieder
zurück.
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3
Arbeit mit einer persönlichen Werteliste
Wenn Sie für ein bestimmtes Suchfeld (mit Sammelsuchhilfe) immer wieder
mit einer relativ kleinen Menge von Eingabewerten arbeiten, empfiehlt es
sich, eine persönliche Wertelisten anzulegen.
Um einen Überblick über die (vom sog. »Suchhilfe-Control«) angebotenen
Arbeitsmöglichkeiten zu bekommen ziehen Sie innerhalb einer Trefferliste
den Mauszeiger auf einen der ausgegebenen Werte und drücken die rechte
Maustaste. Es erscheint ein Kontextmenü (Abb. 3.33) mit mehreren Arbeits-
möglichkeiten. Einige der auf der Trefferliste angebotenen Drucktasten ent-
sprechen Menüeinträge des Kontextmenüs.
Um eine persönliche Werteliste anzulegen, wählen Sie einen Eintrag der Treffer-
liste aus (durch Klick auf diesen Eintrag), den Sie in die persönliche Werteliste
übernehmen möchten. Wählen Sie nun den Kontextmenüeintrag »Einfügen in
persönliche Liste«. Die persönliche Werteliste wird dadurch zwar angelegt,
aber noch nicht angezeigt. Durch Wiederholung dieses Vorgangs können Sie
so viele Werte wie erforderlich aus dieser Liste übernehmen.
Wählen Sie nun den Kontextmenüeintrag »Persönliche Werteliste«. Die
persönliche Werteliste wird mit Ihren Einträgen angezeigt. Mit Hilfe des
Kontextmenüeintrags »Löschen aus pers. Werteliste« lassen sich Zeilen der
persönlichen Werteliste wieder löschen.
Über den Kontextmenüeintrag »Alle Werte anzeigen« erreichen Sie, dass zu-
sätzlich zur persönlichen Werteliste die elementare Suchhilfe, mit der Sie die
Trefferliste erzeugt hatten, angezeigt wird. Sie können nun eine andere Su-
che starten, und weitere Werte in die persönliche Werteliste übernehmen.
Wenn Sie einen Wert in der Spalte »Sprache« anklicken und den Kontext-
menüeintrag »Aktuelle Spalte löschen« wählen, könnte Ihre persönliche
Werteliste z.B. wie in Abb. 3.34 aussehen. Wenn Sie die Anzeige der persön-
liche Werteliste beenden (Klick auf das Symbol zum Schließen des Fensters)
und später erneut aufrufen, wird die Spalte »Sprache« wieder angezeigt.
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3
Die Bearbeitung von Sachkontenstammsätzen kann auf verschiedene Weise
erfolgen:
• Nur im Kontenplanbereich
• Nur im Buchungskreisbereich
• Zentral für beide Bereiche
Wenn ein Kontenplan für mehrere Unternehmen (Buchungskreise) genutzt
wird, können seine Sachkonten zentral im Kontenplanbereich angelegt und
für den jeweiligen Buchungskreis dezentral gepflegt werden. Falls dem Kon-
tenplan nur ein Buchungskreis zugeordnet ist, empfiehlt es sich, die Sach-
kontenstammsätze zentral anzulegen.
Ausgangspunkt SAP-Menü
1. Wählen Sie im SAP-Menü den Pfad RECHNUNGSWESEN | FINANZWESEN |
HAUPTBUCH | STAMMDATEN | EINZELBEARBEITUNG | ZENTRAL und klicken Sie
doppelt auf »Zentral«.
« Das Einstiegsbild der Transaktion FS00 wird angezeigt (Abb. 3.35).
2. Stellen Sie den Mauszeiger in das Feld »Sachkonto« und klicken Sie auf
die Drucktaste .
« Die Eingabehilfe des Feldes »Sachkonto« wird angezeigt.
Hinweis Wie Sie sehen, handelt es sich um eine Sammelsuchhilfe
(Abb. 3.36).
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Sandini Bib
Benutzerparameter ermitteln
Wir ermitteln einen Benutzerparameter am Beispiel des Feldes »Buchungskreis«.
Hinweis Das Feld »Parameter-Id« enthält den Wert »BUK«. Dieser Wert
ist der Benutzerparameter des Feldes »Buchungskreis«.
2. Klicken Sie mit dem Mauszeiger in das Feld »Parameter-Id« und rufen Sie
die F1-Hilfe auf.
« Die Feldhilfe des Feldes »Parameter-Id« wird angezeigt (Abb. 3.39).
Hinweis Mit Hilfe der üblichen Drucktasten kommen Sie wieder zurück.
Hinweis Wenn Sie eine Zeile löschen wollen, markieren Sie diese Zeile
durch Klick auf die Drucktaste am linken Rand dieser Zeile und klicken auf
die Drucktaste . Wenn Sie alle Zeilen löschen möchten, klicken Sie zu-
nächst auf die Drucktaste und anschließend auf die Drucktaste .
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Sandini Bib
3
4. Geben Sie in das Befehlsfeld die Zeichenkette »/nFS00« ein
und klicken Sie auf die Drucktaste .
« Im Feld »Buchungskreis« wird der Vorschlagswert »1000« angezeigt.
5. Löschen Sie den aktuellen Modus.
« Sie sind wieder am Ausgangspunkt.
Ausgangspunkt SAP-Menü
1. Wählen Sie im SAP-Menü den Pfad PERSONAL | PERSONALMANAGEMENT |
ADMINISTRATION | PERSONALSTAMM | PFLEGEN und klicken Sie doppelt auf
»Pflegen«.
« Das Einstiegsbild der Transaktion PA30 wird angezeigt (Abb. 3.41)
2. Klicken Sie im Suchbereich auf die Drucktaste Sammelsuchhilfe .
« Eine Sammelsuchhilfe wird in der bekannten Form angeboten.
3. Wählen Sie eine elementare Suchhilfe, geben Sie Ihre Selektionskriterien
ein und klicken Sie auf die Drucktaste .
« Die Trefferliste wird im Auswahlbereich angezeigt.
4. Klicken Sie doppelt auf eine Personalnummer, deren Stammdaten Sie pfle-
gen möchten.
« Die entsprechenden Angaben werden in den Arbeitsbereich übernom-
men, in dem Sie nun weiter arbeiten können.
Innerhalb des Suchbereichs sind für die Drucktaste Suchbegriff eine Voll-
textsuche und für die Drucktaste Freie Suche eine HR-spezifische kom-
plexe Suchfunktion hinterlegt.
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3.6 Fragen
1. Welche der vier Aussagen zum Thema Werte sortieren in einer Trefferliste
ist/sind richtig?
a) Jede Spalte lässt sich auf- und absteigend sortieren, Sie müssen sie nur
angeklickt haben.
b) Persönliche Trefferlisten lassen sich nur aufsteigend sortieren.
c) Sie können sich über die Drucktaste persönliche Hilfe Ihre eigene per-
sönliche Trefferliste zusammenstellen.
d) Bei der persönlichen Trefferliste können Sie die Sortierfolge festlegen.
2. Welche der vier Aussagen zum Suchen ist/sind richtig?
a) Sie können Werte in einer Trefferliste über eine Suchmaske suchen.
b) Sie können sich Trefferlisten ausdrucken.
c) Persönliche Trefferlisten können nicht gelöscht werden.
d) Sie können in Trefferlisten mit den Platzhaltern »*« und »+« suchen;
der Platzhalter »*« ersetzt eine beliebige Zeichenkette, der Joker »+«
genau ein Zeichen; der Name »Müller« wird zum Beispiel so gefunden:
M+ll*.
3. Welche der vier Aussagen zum Thema Modi ist/sind richtig?
a) Zusätzliche Modi verlangsamen das System.
b) Einen neuen Modus eröffnen Sie über SYSTEM | ERZEUGEN MODUS oder
(wenn Ihnen der Transaktionscode bekannt ist) durch Eingabe von
»/o« und Transaktionscode in das Befehlsfeld der Symbolleiste oder
über das Symbol .
c) Wenn Sie einen Modus auf Symbolgröße verkleinern, läuft eine in
Gang gesetzte Anwendung (z. B. ein Report) nicht weiter.
d) Wenn Sie einen von zwei Modi löschen, werden die erzeugten oder
veränderten Daten nicht gesichert.
4. Welche der vier Aussagen zur Bedienoberfläche ist/sind richtig?
a) Der Anwender muss sein Kennwort ändern, wenn die vom Systembe-
treuer gesetzte Gültigkeit überschritten ist.
b) Der Systembetreuer kann bis zu 3 Kennwortänderungen pro Tag erlau-
ben.
c) Kannfelder sind Felder, die je nach Berechtigung erscheinen oder nicht
erscheinen können.
d) SAP ermöglicht bis zu 12 Modi – der Systembetreuer wird Ihre Modi-
anzahl wegen der Systembelastung in der Regel auf 3 oder 4 be-
grenzen.
3.7 Lösungen
1. Welche der vier Aussagen zum Thema Werte sortieren in einer Trefferliste
ist/sind richtig?
a) Richtig Jede Spalte läßt sich aufsteigend oder absteigend durch Ankli-
cken der Spaltenüberschrift sortieren.
b) Falsch Persönliche Trefferlisten lassen sich nur aufsteigend sortieren.
c) Falsch Sie können sich über die Drucktaste persönliche Hilfe Ihre ei-
gene persönliche Trefferliste zusammenstellen.
d) Richtig Bei der persönlichen Trefferliste können Sie die Sortierfolge
festlegen.
Informationen zu den falschen Antworten: Sortierung ist auf- und abstei-
gend möglich; persönliche Trefferlisten lassen sich ebenfalls auf- oder ab-
steigend sortieren; die Sortierfolge läßt sich beliebig ändern.
2. Welche der vier Aussagen zum Suchen ist/sind richtig?
a) Richtig Sie können Werte in einer Trefferliste über eine Suchmaske su-
chen.
b) Richtig Sie können sich Trefferlisten ausdrucken.
c) Falsch Persönliche Trefferlisten können nicht gelöscht werden.
d) Richtig Sie können in Trefferlisten mit den Platzhaltern »*« und »+«
suchen; der Platzhalter »*« ersetzt eine beliebige Zeichenkette, der
Joker »+« genau ein Zeichen; der Name »Müller« wird zum Beispiel so
gefunden: M+ll*.
3. Welche der vier Aussagen zum Thema Modi ist/sind richtig?
a) Richtig Zusätzliche Modi verlangsamen das System.
b) Richtig Einen neuen Modus eröffnen Sie über SYSTEM | ERZEUGEN MO-
DUS oder (wenn Ihnen der Transaktionscode bekannt ist) durch Ein-
gabe von »/o« und Transaktionscode in das Befehlsfeld der Symbol-
leiste oder über das Symbol .
c) Falsch Wenn Sie einen Modus auf Symbolgröße verkleinern, läuft eine
in Gang gesetzte Anwendung (z. B. ein Report) nicht weiter.
d) Richtig Wenn Sie einen von zwei Modi löschen, werden die erzeugten
oder veränderten Daten nicht gesichert.
Informationen zu den falschen Antworten: Anwendungen laufen auch
dann, wenn der Modus auf Symbolgröße verkleinert wurde.
4. Welche der vier Aussagen zur Bedienoberfläche ist/sind richtig?
a) Richtig Der Anwender muss sein Kennwort ändern, wenn die vom Sys-
tembetreuer gesetzte Gültigkeit überschritten ist.
b) Falsch Der Systembetreuer kann bis zu 3 Kennwortänderungen pro
Tag erlauben.
c) Falsch Kannfelder sind Felder, die je nach Berechtigung erscheinen
oder nicht erscheinen können.
d) Falsch SAP ermöglicht bis zu 12 Modi – der Systembetreuer wird Ihre
Modianzahl wegen der Systembelastungen in der Regel auf 3 oder 4
begrenzen.
Informationen zu den falschen Antworten: R/3 erlaubt nur eine Kenn-
wortänderung pro Tag; in Kannfelder muss man nichts eingeben; SAP er-
laubt bis zu 6 Modi.
150
Sandini Bib
Kapitel 4
In Dialogtransaktionen
navigieren und Daten pflegen
4.1 Ablauf betriebswirtschaftlicher Dialogtransaktionen 153
4.1.1 Beispiel: Anlegen eines Materialstammsatzes 153
4.1.2 Typischer Ablauf betriebswirtschaftlicher Dialogtransaktionen 156
4.1.3 Navigation in Dialogtransaktionen 158
4.1.4 Daten halten, Daten setzen 159
4.2 Fragen 160
4.3 Lösungen 161
151
Sandini Bib
Sandini Bib
In Dialogtransaktionen
navigieren und Daten pflegen
4.1 Ablauf betriebswirtschaftlicher
Dialogtransaktionen
Während es im vorangegangenen Kapitel darum ging, eine Anwendung auf-
zurufen und (bezogen auf Dialogtransaktionen) die richtigen Eingaben im
Einstiegsbild einer Anwendung vorzunehmen, wird nun das Arbeiten »inner-
halb« einer Dialogtransaktion betrachtet. Dazu führen wir zunächst ein im
vorangegangenen Kapitel begonnenes Beispiel zu Ende.
Abbildung 4.1 Registerkarte »Grunddaten 1« zum Anlegen eines Materials (© SAP AG)
Hinweis Diesem Verhalten des Systems können Sie entnehmen, dass Ihre
Eingaben akzeptiert wurden.
Hinweis Die Materialnummer und der Materialkurztext werden auch in
diese Registerkarte angezeigt. Weitere Mussfelder sind hier nicht erkennbar.
154
Sandini Bib
4
7. Klicken Sie zu Ihrer Information auf den Kartentitel der Registerkarte
»Grunddaten 1«.
« In das Feld »Text zur Maßeinheit« wurde der Maßeinheitentext
»Stück« übernommen.
Abbildung 4.3 Feldhilfe des Feldes »Text zur Maßeinheit« (© SAP AG)
8. Klicken Sie zum Sichern Ihrer Eingaben auf die Drucktaste Sichern .
« Ihre Eingaben werden gesichert und das Einstiegsbild der Transaktion
MM01 wird wieder angezeigt.
9. Rufen Sie die Eingabehilfe (F4-Hilfe) des Feldes »Material« auf, wählen
Sie die elementare Suchhilfe »Materialnummer/-kurztext«, geben Sie in
das Suchmaskenfeld »Materialkurztext« die Zeichenkette »SAP*« ein und
klicken Sie auf die Drucktaste .
« Eine Trefferliste erscheint, die das soeben angelegte Material enthält
(Abb. 4.5).
Hinweis Wie Sie sehen, wurden Ihre Eingaben in Echtzeit verarbeitet.
Hinweis Mit Hilfe der üblichen (bereits mehrfach verwendeten) Druck-
tasten kommen Sie wieder zurück.
Abbildung 4.4 Registerkarte »Grunddaten 2« zum Anlegen eines Materials (© SAP AG)
Abbildung 4.5 Trefferliste zum Suchmuster »SAP*« für das Feld »Materialkurztext« (© SAP AG)
Ausgangspunkt SAP-Menü
1. Rufen Sie die gewünschte Anwendung mit der gewünschten Art der
Pflege auf.
« Das Einstiegsbild der Anwendung (ein SAP-Bild) erscheint.
2. Wählen Sie das zu pflegende Objekt, nehmen Sie ggf. erforderliche zu-
sätzlichen Eingaben und Zwischenschritte vor und rufen Sie das erste Bild
zur Datenpflege innerhalb dieser Transaktion auf.
« Das erste Bild innerhalb der Transaktion erscheint. Es enthält ein Regis-
ter, von dem die erste Registerkarte angezeigt wird.
3. Falls Sie nicht mit der ersten Registerkarte beginnen möchten, wählen Sie
(durch Klick auf den Kartentitel oder unter Verwendung der Listbox )
diejenige Registerkarte, mit der Sie anfangen wollen.
156
Sandini Bib
4
Hinweis Die Registerkarten sind in der Reihenfolge der Abarbeitung an-
geordnet. Das betrifft insbesondere die Reihenfolge beim Anlegen eines
Objekts. Deshalb kann es an dieser Stelle passieren, dass Sie vom R/3-Sys-
tem darauf hingewiesen werden, vor der Wahl dieser Registerkarte zu-
nächst eine andere Registerkarte zu pflegen. In manchen Fällen können
Sie erst dann zur nächsten Registerkarte wechseln, wenn Sie alle Mussfel-
der der aktuellen Registerkarte gepflegt haben. Ferner ist es beim Aufruf
einzelner Registerkarten möglich, dass Sie zu zusätzlichen Eingaben (z.B.
der Eingabe einer Organisationseinheit) aufgefordert werden. Normaler-
weise ist es so, dass Sie zwischen den Registerkarten navigieren können,
ohne alle Daten eingegeben zu haben.
4. Wenn Sie das Objekt anzeigen, wählen Sie weitere Registerkarten zur
Anzeige und klicken abschließend auf die Drucktaste . Sollten Sie das
Objekt anlegen oder ändern, nehmen Sie an dieser Stelle Ihre Eingaben in
die gewählte Registerkarte vor.
Hinweis Beim Anlegen eines Objekts sind insbesondere die Mussfelder mit
geeigneten Werten zu füllen. Aber auch beim Ändern kann es vorkommen,
dass (aufgrund Ihrer Eingaben) weitere Felder zu Mussfeldern werden.
5. Nach Abschluss Ihrer Eingaben in diese Registerkarte klicken Sie auf die
Drucktaste .
« Das R/3-System nimmt eine interne Prüfung Ihrer Eingaben vor und
speichert sie vorläufig oder gibt ggf. eine Fehlermeldung aus. Ändern
Sie im Fehlerfall Ihre Daten und prüfen Sie erneut durch Klick auf die
Drucktaste .
6. Wenn Sie das Objekt anlegen oder ändern und die vorangegangene Daten-
prüfung des R/3-Systems ohne Fehlermeldung abgeschlossen wurde,
können Sie die Daten weiterer Registerkarten (gemäss 3. bis 5.) pflegen.
7. Haben Sie alle erforderlichen Daten eingegeben und wurde die vorangegan-
gene Datenprüfung des R/3-Systems ohne Fehlermeldung abgeschlossen, so
können Sie die Daten sichern. Klicken Sie hierzu auf das Symbol .
« Ihre Eingaben werden (zur Sicherheit) erneut geprüft. Bei Konsistenz
der Daten erscheint ein Dialogfenster mit einer Sicherheitsabfrage.
8. Klicken Sie auf die Drucktaste Ja.
« Ihre Daten werden gesichert und Sie sehen wieder das Einstiegsbild
der Transaktion.
Menü Beschreibung
Springen Über das Menü Springen gelangen Sie auf die verschiedenen Bil-
der einer Anwendung.
Sie müssen nicht immer alle Bilder einer Anwendung bearbeiten.
Manchmal möchten Sie vielleicht ein Bild überspringen oder zu
einem vorangegangenen Bild zurückkehren, um eine Ergänzung
oder Änderung vorzunehmen.
Zusätze Über das Menü Zusätze können Sie auf zusätzliche Informatio-
nen und Felder zugreifen.
Manchmal benötigen Sie zusätzliche Informationen, um ein Bild
zu bearbeiten. Oder Sie müssen Felder ausfüllen, die nicht sehr
häufig benutzt werden und sich daher auf Bildern befinden, auf
die Sie über das Menü Zusätze zugreifen.
Umfeld Über das Menü Umfeld kommen Sie zu einer zugehörigen An-
wendung.
Manchmal ist es sinnvoll, eine Anwendung durchzuführen, die
mit der aktuellen zu tun hat. Diese kann sich in Ihrem aktuellen
oder in einem anderen Arbeitsgebiet befinden. Angenommen,
Sie prüfen eine Rechnung (Arbeitsgebiet Materialwirtschaft
Rechnungsprüfung) und wollen diese mit der Bestellung verglei-
chen (Arbeitsgebiet Materialwirtschaft Einkauf). Über das Menü
Umfeld können Sie die Bestellung anzeigen, dann die dort erfass-
ten Daten überprüfen und anschließend zur Anzeige der Rech-
nung zurückkehren.
Tabelle 4.1 Funktionen der Menüs Springen, Zusätze und Umfeld (© SAP AG)
158
Sandini Bib
Das Halten und Setzen von Daten wird spätestens mit der Abmeldung vom
R/3-System beendet. Im Gegensatz dazu sind die von Ihnen verwendeten
Werte der Benutzerparameter auch nach einer Abmeldung (und erneuter
Anmeldung) weiter verwendbar.
4.2 Fragen
1. Welche der vier Aussagen zum Thema Anwendungen starten ist/sind
richtig?
a) Anwendungen können über die Baumstruktur des Easy Access oder
über Eingabe von Transaktionscodes im Befehlsfeld der Symbolleiste
gestartet werden.
b) Bei Reports heißt das Einstiegsbild Selektionsbild.
c) Die Anwendungen können per Mausklick im SAP-Menü gestartet wer-
den.
d) Am schnellsten startet man eine Anwendung über den Transaktions-
code; die Baumstruktur wird dagegen genutzt, wenn der Transaktions-
code einer Anwendung nicht bekannt ist.
2. Welche der vier Aussagen zum Thema Daten halten oder setzen ist/sind
richtig?
a) Wenn Sie Daten in eine Maske eingeben und SYSTEM | BENUTZERVOR-
GABEN | HALTEN DATEN anklicken, werden die Daten bei jeder neuen
Maskeneingabe bis zur Abmeldung von R/3 als veränderbare Vor-
schlagswerte vorgegeben.
b) Wenn Sie Daten in eine Maske eingeben und SYSTEM | BENUTZERVORGA-
BEN | SETZEN DATEN anklicken, werden die Daten bei jeder neuen Masken-
eingabe auch nach Abmeldung von R/3 als feste Werte vorgegeben.
c) Wenn Sie Daten gesetzt haben und aus diesen Daten änderbare Vor-
schlagswerte machen wollen, müssen Sie zuerst SYSTEM | BENUTZER-
VORGABEN | LÖSCHEN DATEN anklicken, dann die Daten neu eingeben
und anschließend HALTEN DATEN wählen.
d) Statt Vorschlagswerte über BENUTZERVORGABEN | HALTEN DATEN fest-
zulegen, empfiehlt sich beim Anlegen oft eine Vorlage anzugeben.
3. Welche der vier Aussagen zum Thema Benutzerparameter ist/sind richtig?
a) Über SYSTEM | BENUTZERVORGABEN | EIGENE DATEN können Sie im Re-
gister »Parameter« Vorschlagswerte für bestimmte Felder des R/3-Sys-
tems vorgeben, zum Beispiel für den Buchungskreis.
b) Vorschlagswerte, die Sie über SYSTEM | BENUTZERVORGABEN | EIGENE
DATEN im Register »Parameter« erzeugt haben, gehen bei Abmeldung
nicht verloren.
c) Mit (Alt)+(F4) können Sie die Parametervorgaben auch als feste
Werte setzen.
d) Die mit SYSTEM | BENUTZERVORGABEN | EIGENE DATEN im Register »Pa-
rameter« erzeugten Parameter kann nur der Systemverwalter löschen.
160
Sandini Bib
4
4. Welche der vier Aussagen zu Stammdaten ist/sind richtig?
a) Alle Stammdaten eines Kreditors werden auf Buchungskreisebene an-
gelegt.
b) Es ist möglich, die allgemeinen Daten eines Kreditors auf Mandanten-
ebene anzulegen und spezielle Daten (z.B. Zahlungsmodalitäten) auf
Buchungskreisebene zu pflegen.
c) Stammdaten haben einen organisatorischen Aspekt und können – falls
erforderlich – Organisationseinheiten zugeordnet werden.
d) Stammdaten haben einen organisatorischen Aspekt und werden Orga-
nisationseinheiten zugeordnet.
4.3 Lösungen
1. Welche der vier Aussagen zum Thema Anwendungen starten ist/sind richtig?
a) Richtig Anwendungen können über die Baumstruktur des Easy Access
oder über Eingabe von Transaktionscodes im Befehlsfeld der Symbol-
leiste gestartet werden.
b) Richtig Bei Reports heißt das Einstiegsbild Selektionsbild.
c) Richtig Die Anwendungen können per Mausklick im SAP-Menü ge-
startet werden.
d) Richtig Am schnellsten startet man eine Anwendung über den Trans-
aktionscode; die Baumstruktur wird dagegen genutzt, wenn der Trans-
aktionscode einer Anwendung nicht bekannt ist.
2. Welche der vier Aussagen zum Thema Daten halten oder setzen ist/sind
richtig?
a) Richtig Wenn Sie Daten in eine Maske eingeben und SYSTEM | BENUT-
ZERVORGABEN | HALTEN DATEN anklicken, werden die Daten bei jeder
neuen Maskeneingabe bis zur Abmeldung von R/3 als veränderbare
Vorschlagswerte vorgegeben.
b) Falsch Wenn Sie Daten in eine Maske eingeben und SYSTEM | BENUT-
ZERVORGABEN | SETZEN DATEN anklicken, werden die Daten bei jeder
neuen Maskeneingabe auch nach Abmeldung von R/3 als feste Werte
vorgegeben.
c) Richtig Wenn Sie Daten gesetzt haben und aus diesen Daten änder-
bare Vorschlagswerte machen wollen, müssen Sie zuerst SYSTEM | BE-
NUTZERVORGABEN | LÖSCHEN DATEN anklicken, dann die Daten neu ein-
geben und anschließend HALTEN DATEN wählen.
d) Richtig Statt Vorschlagswerte über BENUTZERVORGABEN | HALTEN DA-
TEN festzulegen, empfiehlt sich beim Anlegen oft, eine Vorlage anzu-
geben.
Informationen zu den falschen Antworten: SETZEN DATEN gilt wie HALTEN
DATEN nur bis zur Abmeldung.
162
Sandini Bib
Kapitel 5
Reporting
5.1 Übersicht 165
5.2 ABAP/4-Programmkatalog und Ausführung eines Reports 166
5.2.1 Reportnamen 166
5.2.2 Beispiel: Suchen von Sachkontenreports im ABAP/4-
Programmkatalog 167
5.2.3 Beispiel: Selektionsbild und Variante des Reports RFSKPL00 169
5.2.4 Beispiel: Liste des Reports RFSKPL00, Ablegen und Interaktives
Reporting 171
5.3 SAP List Viewer (ALV) Grid Control 175
5.3.1 Beschreibung 175
5.3.2 Beispiel: Liste mit Wareneingangsbelegen 176
5.4 Informationssysteme 186
5.4.1 Arten des Reporting 186
5.4.2 Aufruf von Reports 187
5.4.3 Reportwerkzeuge 190
5.5 Fragen 192
5.6 Lösungen 192
163
Sandini Bib
Sandini Bib
Reporting
5.1 Übersicht
Ein ABAP-Report (Report, Bericht) ist ein ABAP/4®-Programm vom Typ
»ausführbares Programm«. Ein Report muss aufgerufen werden, bevor er
das gewünschte Ergebnis liefern kann. Im SAP-System werden viele Reports
automatisch aufgerufen. Einen Teil der Reports müssen Sie selbst aufrufen.
Mit den von Ihnen im Dialog aufzurufenden Reports befassen wir uns in die-
sem Kapitel näher.
Das Einstiegsbild eines im Dialog aufgerufenen Reports heißt Selektionsbild.
Nach Eingabe der Selektionskriterien und Start der weiteren Datenverarbeitung
werden Daten aus der Datenbank gelesen und in Form einer Liste ausgegeben.
Im SAP-Sprachgebrauch bezeichnet Report (Bericht) das Programm und
Liste (Reportliste) das ausgegebene Ergebnis eines Reports. Darüber hinaus
wird der Begriff »Liste« im Zusammenhang mit Suchergebnissen verwendet.
Listen können (direkt) aus nicht-verdichteten Informationen oder (indirekt)
aus verdichteten Informationen erzeugt werden. Neben den Berichtsbäumen
der Anwendungen stehen dafür innerhalb des hier beschriebenen R/3-Sys-
tems die Informationssysteme in der Anwendung zur Verfügung: FIS (Finan-
zen), LIS (Logistik), HIS (Personal) und EIS (Executive Information System).
Außerhalb des hier beschriebenen R/3-Systems kann mit dem Business In-
formation Warehouse ein R/3-System mit eigener Datenbank und eigenen
Werkzeugen zur Aggregation von Informationen genutzt werden, das auch
für die Verarbeitung von Daten aus nicht-SAP-Systemen konzipiert ist.
SAP® R/3 Enterprise enthält neben den im Standard ausgelieferten Reports
noch Reportingwerkzeuge, mit denen kundenspezifische Berichte erzeugt
werden können.
Zu häufig benötigten Listen ist es sinnvoll, die Selektionskriterien als Variante
(Berichtsvariante, Reportvariante) zu speichern. Die gespeicherten Berichts-
varianten können zusammen mit dem Reportnamen in einen sog. »Job« ein-
gebunden und in der Hintergrundverarbeitung ausgeführt werden. Einen Job
kann man planen, d.h. man kann in ihm einen Zeitpunkt (oder periodische
Zeitpunkte) hinterlegen, zu dem (zu denen) er ausgeführt werden soll. Das
ist besonders wichtig für rechenzeitintensive Reports (»Langläufer«).
Die Daten einer Liste können grafisch aufbereitet und (auf den Bildschirm
oder ein anderes Ausgabegerät, z.B. einen Drucker) ausgegeben werden. Sie
haben die Möglichkeit, eine Liste in einem externen Dateiformat auf Ihrem
PC abzulegen, z.B. zur Weiterverarbeitung mit einem Tabellenkalkulations-
programm. Darüber hinaus können Sie eine Liste in eine Mappe des SAPOf-
fice oder in Knotenpunkte des SAP-Menüs ablegen.
5 Reporting
5.2.1 Reportnamen
Zu allen Anwendungsbereichen gibt es spezielle Berichte; allein für das Per-
sonalwesen werden mehr als 1000 Reports im Standard ausgeliefert. Seit Re-
lease 4.6 können Reportnamen aus bis zu 20 Zeichen bestehen. Für einen
Teil der Reportnamen (nicht für alle) gilt die folgende Namenskonvention:
• Der Reportname ist achtstellig und besteht aus Buchstaben oder Ziffern.
• Die Namen der von der SAP ausgelieferten Reports beginnen mit »R«.
• Zusätzlich vom Kunden erzeugte Reports (Kundenberichte) sollten mit
»Y« oder »Z« beginnen.
• Der zweite bis vierte Buchstabe geben Aufschluss über die Anwendungs-
komponente und das (in früheren Releases verwendete) »Arbeitsgebiet«.
Beispielsweise steht der zweite Buchstabe »F« für »Finanzwesen« und die
nach »F« folgenden Buchstaben »SK« stehen für »Sachkonten«.
• Die Buchstaben fünf bis acht werden zur besseren Unterscheidung der
Reports innerhalb des Arbeitsgebiets verwendet.
166
Sandini Bib
5 Reporting
Hinweis Zu jedem der vier Felder dieser Maske kann ein Einzelwert (unter
Verwendung von Platzhaltern) oder ein Intervall eingegeben werden.
Darüber hinaus haben Sie die Möglichkeit, nach Klick auf die Drucktaste
Mehrfachselektion mehrere Einzelwerte und/oder Intervalle vorzugeben
bzw. von der Selektion auszuschließen.
3. Da wir nach Sachkontenreports suchen, geben Sie bitte in das erste Feld
neben der Bezeichnung »Programm« die Zeichenkette »RFSK*« ein.
Klicken Sie anschließend auf die Drucktaste .
« Drei Sachkontenreports werden angezeigt (Abb. 5.3).
4. Markieren Sie den Report mit dem Reportnamen »RFSKPL00« durch Ein-
fachklick und klicken Sie auf die Drucktaste Dokumentation.
« Die Dokumentation dieses Reports wird angezeigt (Abb. 5.4).
168
Sandini Bib
5
Hinweis Für das folgende Handling ist der Punkt »Ausgabe« dieser
Dokumentation relevant.
5. Klicken Sie auf die Drucktaste und im folgenden Bild wiederum auf .
« Sie sehen wieder das Fenster »ABAP/4: Programmausführung«. Im
Feld »Programm« steht der Reportname »RFSKPL00«.
Hinweis Nach Klick auf die Drucktaste Freie Abgrenzungen haben Sie
weitere Möglichkeiten zur Vorgabe von Selektionskriterien.
5 Reporting
170
Sandini Bib
5
Hinweis Durch Markieren des Ankreuzfeldes »Variante schützen« kön-
nen Sie festlegen, dass diese Variante nur noch von Ihnen geändert wer-
den darf.
5 Reporting
172
Sandini Bib
2. Markieren Sie Ihre Variante durch Einfachklick und klicken Sie auf die
Drucktaste Anzeigen.
« Sie sehen das Fenster »ABAP: Abgrenzungen der Variante ...« (Abb.
5.8).
Hinweis So könnten Sie sich auch die Abgrenzungen aller anderen Vari-
anten des Reports RFSKPL00 anzeigen lassen.
5 Reporting
174
Sandini Bib
5
5. Klicken Sie doppelt auf einen Eintrag in der Liste.
« Die Dialogtransaktion FSP0 zur Pflege der Kontenplandaten des be-
treffenden Sachkontos wird aufgerufen (Abb. 5.10).
Hinweis Mit Hilfe der üblichen Drucktasten kommen Sie wieder zurück.
Abbildung 5.10 Aufruf der Transaktion FSP0 aus der Grundliste (© SAP AG)
5 Reporting
2. Klicken Sie doppelt auf »Materialbelege« und geben Sie Ihre Selektions-
kriterien ein.
« Das Selektionsbild »Materialbelegliste« wird angezeigt (Abb. 5.11).
176
Sandini Bib
5
Hinweis Aufgrund des Selektionskriteriums »Bewegungsart 101« wird im
Beispiel nach Wareneingangsbelegen selektiert.
5 Reporting
Hinweis Falls Ihnen zur Anzeige eines oder mehrerer selektierter Objekte
die Berechtigung fehlt, kann die Liste unvollständig sein. Sie erhalten dann
eine Meldung und die Drucktaste ist aktiviert. Nach Klick auf diese
Drucktaste wird eine Übersicht der vom Reportprogramm durchgeführten
Berechtigungsprüfungen gezeigt. Wenn Sie die fehlenden Anzeigebe-
rechtigungen für Ihre Arbeit benötigen, sollten Sie Ihre Systemadministra-
tion benachrichtigen.
178
Sandini Bib
5
Hinweis Durch Doppelklick auf die erste Zeile des Listenkörpers, Klick auf
die Drucktaste oder über den Menüleistenpfad UMFELD | BESTANDS-
ÜBERSICHT gelangen Sie in die Bestandsübersicht des Materials.
Hinweis Nach Markieren einer Belegnummer und Klick auf die Drucktaste
oder über den Menüleistenpfad UMFELD | RECHNUNGSWESENBELEG
können Sie den Rechnungswesenbeleg anzeigen.
6. Markieren Sie in der Liste einen Eintrag und klicken Sie auf die Drucktaste
Detail auswählen .
« Sie sehen eine Liste mit Details zum Wareneingang (Abb. 5.14).
7. Klicken Sie auf die Drucktaste und klicken Sie in der Grundliste auf die
Drucktaste Detailliste .
« Sie sehen eine Verzweigungsliste mit Details zu allen selektierten Waren-
eingängen (Abb. 5.15).
5 Reporting
Hinweis Die Auswahl der Felder und die Anordnung der Werte (Daten)
ist in der Verzweigungsliste anders als in der Grundliste.
8. Klicken Sie auf die Drucktaste .
« Sie sehen die Grundliste.
Hinweis Dieses Beispiel wird fortgesetzt.
Abbildung 5.15 Verzweigungsliste mit Details zu allen selektierten Wareneingängen (© SAP AG)
180
Sandini Bib
5
Sortieren, Filtern und Summieren
Ausgangspunkt Grundliste des Beispiels
1. Über die Drucktasten und können Sie die Grundliste aufsteigend
bzw. absteigend sortieren.
Hinweis Markieren Sie dazu vorher die Spalte, nach deren Werte die Sor-
tierung erfolgen soll.
2. Markieren Sie die Spalte »Buch.dat.« und klicken Sie auf die Drucktaste
Filter setzten .
« Das Dialogfenster »Filterkriterien für Positionszeile« erscheint (Abb. 5.16).
5 Reporting
4. Markieren Sie die Spalte »Menge in ErfassME« und klicken Sie auf die
Drucktaste Werte summieren .
« Die summierten Daten werden angezeigt (Abb. 5.18).
182
Sandini Bib
5
• Lagerort
• Bewegungsart
• Sonderbestand
• Materialbeleg
• Position
• Buchungsdatum
• Menge in Erfassungsmengeneinheit
• Erfassungsmengeneinheit
Entsprechend dieser beiden Zeilen ist die Anzeige im Listenkörper struktu-
riert. Sie haben die Möglichkeit, die Auswahl der Felder zu ändern (persona-
lisieren).
5 Reporting
4. Markieren Sie dieses Ankreuzfeld und klicken Sie auf die Drucktaste
Übernehmen.
«Die Liste wird mit geändertem Layout angezeigt (Abb. 5.21).
Hinweis Sie können Spalten nicht nur einblenden, sondern auch ausblen-
den.
Hinweis Über den Teilpfad EINSTELLUNGEN | SPALTEN können Sie die Spal-
tenbreite optimieren und – vorausgesetzt, eine Spalte wurde markiert –
von der ersten bis zur markierten Spalte alle Spalten fixieren.
184
Sandini Bib
Hinweis Das Kürzel kann von Ihnen später – z.B. im Selektionsbild dieses
Reports – verwendet werden.
5 Reporting
Hinweis Mit Hilfe der üblichen Drucktasten kommen Sie wieder zurück.
5.4 Informationssysteme
5.4.1 Arten des Reporting
In einem voll ausgebauten Informationssystem eines Unternehmens kann
man drei Arten des Reporting unterscheiden:
Standardauswertungen
Hierbei handelt es sich um Reports für das Tagesgeschäft mit Belegdaten und
Stammdaten an der »betrieblichen Basis«. Diese Reports werden im Stan-
dard ausgeliefert.
Reporting über die Informationssysteme in der Anwendung
Hierbei geht es um Standardanalysen aus dem FIS (Finanzen), LIS (Logistik)
und HIS (Personal) innerhalb Ihres R/3-Systems. Diese Informationssysteme
beschränken sich also jeweils auf einen Anwendungsbereich und informieren
darüber sehr detailliert (bis zum einzelnen Beleg).
Beispiel: Um kumulierte Daten über das Geschäftsvolumen zu erhalten, wer-
den Belegdaten, sobald sie in der Buchhaltung freigegeben wurden, an das
Logistikinformationssystem (LIS) übergeben. Im Logistikinformationssystem
stehen Reports für Auswertungen, Exception-Analysen, Planungswerkzeuge
usw. zur Verfügung.
Die genannten Informationssysteme enthalten weitere Informationssysteme.
Beispielsweise umfasst das LIS folgende Systeme:
• Vertriebsinformationssystem
• Einkaufsinformationssystem
• Bestandscontrolling
• Fertigungsinformationssystem
• Instandhaltungsinformationssystem
• Qualitätsmanagementinformationssystem
186
Sandini Bib
5
Die Informationssysteme in der Anwendung enthalten Werkzeuge zu Erzeu-
gung unternehmenseigener Reports mit unternehmensspezifischen Informa-
tionsstrukturen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, die Struktur der
von der SAP ausgelieferten Berichtsbäume zu ändern, um so anwenderorien-
tierte Lösungen zu schaffen, in denen die Anwender nur auf die benötigten
Informationen Zugriff haben.
Reporting über Informationssysteme mit eigener Datenbank
Das betrifft das EIS (Executive Information System) und das Business Infor-
mation Warehouse.
Das EIS dient dazu, anhand von Informationen aus unterschiedlichen Unter-
nehmensbereichen eine Gesamtsicht des Unternehmens oder Konzerns dar-
zustellen. Es dient vor allem zur Überwachung der kritischen Erfolgsfaktoren.
Die verwendeten Informationen können sowohl aus internen Quellen (aus
internen SAP-Systemen oder nicht-SAP-Systemen) als auch aus externen
Quellen stammen (z.B. Marktdaten). Der Datentransfer an das EIS findet
nicht automatisch statt.
Die Informationssysteme in der Anwendung sind funktional enger mit den
Transaktionssystemen verbunden als das EIS. Bei Ihnen findet der Datenaus-
tausch zum externen Data Warehouse automatisch statt.
5 Reporting
Ausgangspunkt SAP-Menü
1. Wählen Sie im SAP-Menü den Pfad RECHNUNGSWESEN | FINANZWESEN |
HAUPTBUCH | INFOSYSTEM | BERICHTE ZUM HAUPTBUCH | STAMMDATEN |
KONTENPLAN | KONTENPLAN.
Hinweis Mit Hilfe der üblichen Drucktasten kommen Sie wieder zurück.
Ausgangspunkt SAP-Menü
1. Wählen Sie im SAP-Menü den Pfad INFOSYSTEME | RECHNUNGSWESEN | FI-
NANZWESEN | HAUPTBUCH | INFOSYSTEM | INFOSYSTEM | KONTENPLAN auf.
Hinweis Mit Hilfe der üblichen Drucktasten kommen Sie wieder zurück.
188
Sandini Bib
5
Aufruf in der Allgemeinen Berichtsauswahl, Ablegen einer Liste im
SAP-Menü
Ausgangspunkt SAP-Menü
1. Wählen Sie im SAP-Menü den Pfad INFOSYSTEME | ALLGEMEINE BERICHTS-
AUSWAHL | FINANZWESEN | BERICHTE ZUM HAUPTBUCH | STAMMDATEN |
KONTENPLAN | KONTENPLAN.
Hinweis Der Transaktionscode lautet S_ALR_87012326.
2. Klicken Sie doppelt auf »KONTENPLAN«.
« Ein Selektionsbild erscheint.
3. Wählen Sie in der Menüleiste den Pfad SYSTEM | STATUS.
« Wie Sie sehen, haben Sie den Report mit dem Namen RFSKPL00 auf-
gerufen.
4. Klicken Sie auf die Drucktaste und im Selektionsbild auf die Drucktaste .
5. Wählen Sie Ihre Variante und klicken Sie auf die Drucktaste .
6. Klicken Sie im Selektionsbild auf die Drucktaste .
« Die bekannte Liste wird angezeigt.
7. Wählen Sie in der Menüleiste den Pfad SYSTEM | LISTE | SICHERN | BE-
RICHTSBAUM.
« Das Dialogfenster »Liste sichern« wird angezeigt (Abb. 5.23).
Hinweis Über die Auswahlknöpfe können Sie steuern, ob diese Liste nur für
Sie oder für alle Benutzer dieses R/3-Systems im Reportingbaum sichtbar ist.
Abbildung 5.23 Dialogfenster zum Sichern einer Liste im Berichtsbaum (© SAP AG)
5 Reporting
5.4.3 Reportwerkzeuge
Neben einer Vielzahl von Standardberichten, die mit dem SAP-System aus-
geliefert werden, können kundenspezifische Berichte mit folgenden Werk-
zeugen erstellt werden:
• SAP Query
• Report Painter
• Report Writer
• ABAP/4-Programmierung
Die drei erstgenannten Werkzeuge sind im SAP-Menü über den Menüpunkt
Infosysteme erreichbar.
190
Sandini Bib
5
SAP Query
Sie erreichen die SAP Query über den Menüpfad INFOSYSTEME | AD-HOC-
BERICHTE | SAP QUERY.
Eine SAP Query kann von jedem R/3-Benutzer ohne Programmierkenntnisse
angelegt werden. Sie ist oft mit einer bestimmten »logischen Datenbank« in-
nerhalb einer Anwendungskomponente verbunden. Die Ausführung einer
Query hat zur Folge, dass ein ABAP-Report erzeugt und ausgeführt wird.
Report Painter
Dieses Werkzeug wird über den Menüpfad INFOSYSTEME | AD-HOC-BERICHTE
| REPORT PAINTER erreicht.
Mit dem Report Painter können Berichte erzeugt werden, die besonderen
geschäftlichen Anforderungen genügen und Daten aus verschiedenen An-
wendungskomponenten zusammenführen. Er zeigt eine bedienungsfreund-
liche grafische Berichtsstruktur, mit deren Hilfe der Bericht erzeugt wird. Der
Benutzer sieht dabei den Aufbau des Berichts in der gleichen Form wie bei
der Datenausgabe durch den Bericht.
Report Writer
Sie erreichen den Report Writer über den Menüpfad INFOSYSTEME | AD-HOC-
BERICHTE | REPORT PAINTER | REPORT WRITER.
Auch mit dem Report Writer können Berichte erzeugt werden, die besonde-
ren geschäftlichen Anforderungen genügen und Daten aus verschiedenen
Anwendungskomponenten zusammenführen. Mit Hilfe solcher Funktionen
wie Sets, Variablen, Formeln, Zellen und Kennzahlen werden komplexe Be-
richte möglich. Der Report Writer bietet mehrere Funktionen an, die über
den Funktionsumfang des Report Writers hinausgehen.
ABAP/4-Programmierung
Dieses komplexe Werkzeug wird über den Menüpunkt WERKZEUGE des SAP-
Menüs erreicht.
Mit ihm arbeiten Anwendungsentwickler (Programmierer). Häufig besteht die
Möglichkeit, einen im Auslieferungssystem vorhandenen Bericht an die Be-
dürfnisse Ihres Unternehmens oder Konzerns anzupassen. Darüber hinaus
können spezielle Berichte teilweise oder vollständig neu programmiert werden.
5 Reporting
5.5 Fragen
1. Welche der vier Aussagen zu Reports ist/sind richtig?
a) Die gewissenhafte Eingabe von Selektionskriterien hat großen Einfluß
auf die Laufzeit des Reports, die Übersichtlichkeit der Liste und die
Papiermenge.
b) Eine Selektionsoption in Reports ist die Mehrfachselektion – hier können
mehrere Intervalle (z.B. Buchstaben A bis C und K bis M) und Einzelwerte
(z.B. Geburtsdatum 24.12. und 29.2.) – als Suchkriterien eingegeben
werden.
c) Wenn Sie sich im Selektionsbild eines Reports befinden, können Sie den
Reportnamen über SYSTEM | STATUS ausfindig machen.
d) Viele Reports in R/3 erlauben keine Eingabe von Selektionskriterien –
dazu müssen eigene Firmenreports erstellt werden.
2. Welche der vier Aussagen zum SAP-Listviewer (ALV) ist/sind richtig?
a) Für jeden Report können bis zu 3 Anzeigevarianten pro Benutzer defi-
niert werden.
b) Der SAP-Listviewer ermöglicht es dem Benutzer den Standardreport
individuell anzupassen, in dem der Benutzer die Spaltenreihenfolge
ändern und nicht benötigte Spalten ausblenden kann.
c) Anzeigevarianten können auch anderen Benutzern zugänglich gemacht
werden und als Einstiegsvariante definiert werden.
d) Es ist mit Hilfe des Listviewers möglich Datensätze nach bestimmten
Kriterien zu filtern, um so nicht benötigte Zeilen auszublenden.
3. Mit welchen Werkzeugen können firmenspezifische Berichte im SAP-Sys-
tem erstellt werden?
a) Report Painter
b) ABAP/4-Programmierung
c) ABAP/4-Query
d) Report Writer
5.6 Lösungen
1. Welche der vier Aussagen zu Reports ist/sind richtig?
a) Richtig Die gewissenhafte Eingabe von Selektionskriterien hat großen
Einfluss auf die Laufzeit des Reports, die Übersichtlichkeit der Liste und
die Papiermenge.
b) Richtig Eine Selektionsoption in Reports ist die Mehrfachselektion –
hier können mehrere Intervalle (z.B. Buchstaben A bis C und K bis M)
und Einzelwerte (z.B. Geburtsdatum 24.12. und 29.2.) – als Suchkrite-
rien eingegeben werden.
c) Richtig Wenn Sie sich im Selektionsbild eines Reports befinden, können
Sie den Reportnamen über SYSTEM | STATUS ausfindig machen.
d) Falsch Viele Reports in R/3 erlauben keine Eingabe von Selektionskri-
terien – dazu müssen eigene Firmenreports erstellt werden.
192
Sandini Bib
5
2. Welche der vier Aussagen zum SAP-Listviewer (ALV) ist/sind richtig?
a) Falsch Für jeden Report können bis zu 3 Anzeigevarianten pro Benut-
zer definiert werden.
b) Richtig Der SAP-Listviewer ermöglicht es dem Benutzer den Standard-
report individuell anzupassen, in dem der Benutzer die Spaltenreihen-
folge ändern und nicht benötigte Spalten ausblenden kann.
c) Richtig Anzeigevarianten können auch anderen Benutzern zugänglich
gemacht werden und als Einstiegsvariante definiert werden.
d) Richtig Es ist mit Hilfe des Listviewers möglich Datensätze nach bestimm-
ten Kriterien zu filtern, um so nicht benötigte Zeilen auszublenden.
Informationen zu den falschen Antworten: Es können beliebig viele An-
zeigevarianten pro Report definiert werden.
3. Mit welchen Werkzeugen können firmenspezifische Berichte im SAP-Sys-
tem erstellt werden?
a) Richtig Report Painter
b) Richtig ABAP/4-Programmierung
c) Richtig ABAP/4-Query
d) Richtig Report Writer
Kapitel 6
Hilfen
6.1 Die SAP-Bibliothek 197
6.1.1 Die SAP-Bibliothek im Hilfemenü 198
6.1.2 Hilfe zur Anwendung 206
6.1.3 Glossar 206
6.1.4 Release-Infos 207
6.2 Zusätzliche Hilfen 207
6.2.1 Weitere Hilfsfunktionen des Hilfemenüs 207
6.2.2 Hilfen bei einem Kurzdump 207
6.2.3 SAP Help Portal 208
6.2.4 Informationsquellen 209
6.3 Fragen 210
6.4 Lösungen 211
195
Sandini Bib
Sandini Bib
Hilfen
Die Verwendung der Funktionstasten F1 (Feldhilfe) und F4 (Eingebehilfe)
wurde bereits ausführlich behandelt. In diesem Kapitel geht es um weitere
Hilfen, die jeder SAP R/3®-Anwender nutzen kann.
6 Hilfen
198
Sandini Bib
6 Hilfen
Abbildung 6.4 Erste und zweite Menüebene des Buches »SAP-Bibliothek« (© SAP AG)
Abbildung 6.5 Menüpunkte des Menüs »Einführung in das SAP-System« (© SAP AG)
200
Sandini Bib
Klicken Sie auf die Drucktaste »Suchen«. Die Position dieses Hilfethemas
innerhalb des Help Viewer Menüs des Buches »Druckerhandbuch« wird
dargestellt (Abb. 6.8).
Durch Klick auf das Symbol zum Schließen eines Fensters (in der rechten
oberen Fensterecke) können Sie das Druckerhandbuch schließen; Sie sehen
wieder das Buch »SAP-Bibliothek«. (Weitere Möglichkeiten zum Schließen
eines Fensters bieten das Dropdownmenü in der linken oberen Fensterecke
und die Tastenkombination (Alt) + (F4)). Zum Komprimieren (Schließen) aller
geöffneten Menüs dieses Buches klicken Sie mit der rechten Maustaste in den
Navigationsbereich und wählen den Menüpunkt ALLE SCHLIEßEN.
6 Hilfen
Prozesse
Nach Aufruf der SAP-Bibliothek über den bekannten Menüpfad des SAP-Sys-
tems wird ein weiterer Prozess auf der Ebene des Betriebssystems erzeugt, den
Sie z.B. in der Taskleiste Ihres PCs sehen können. Wenn Sie in der Registerkarte
»Inhalt« zu einem Endknotenpunkt navigieren, der ein Buch ist, und einen
Doppelklick auf dieses Buch ausführen, wird dieses Buch geöffnet. Sie sehen
dann ein neues Fenster. Auf der Ebene des Betriebssystems wurde ein neuer
Prozess erzeugt (Abb. 6.9). In diesem neuen Fenster herrschen fast die gleichen
Verhältnisse und können Sie fast genauso arbeiten wie in dem vorangegange-
nen Fenster. Lediglich die Registerkarte »Index« wird hier nicht angeboten, weil
zu diesem Buch kein Index existiert.
Sie können also aus einem Buch heraus weitere Bücher (Fenster, Prozesse)
öffnen. Durch Klick auf das Symbol zum Schließen eines Fensters (in der
rechten oberen Fensterecke) können Sie jedes dieser Fenster wieder schlie-
ßen. Wenn Sie das zuerst aufgerufene Fenster (mit dem Titel »SAP-Biblio-
thek – SAP-Bibliothek«) schließen, werden alle Hilfefenster geschlossen.
202
Sandini Bib
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Drucktasten
Ausblenden und Einblenden
Durch Klick auf die Drucktaste Ausblenden können Sie den Navigationsbe-
reich ausblenden. Anstelle dieser Drucktaste wird dann die Drucktaste Ein-
blenden angezeigt, die zum Einblenden des Navigationsbereichs dient.
Suchen
Die Position des aktuellen Hilfethemas wird im Navigationsbereich ange-
zeigt. Diese Funktion ist dann interessant, wenn Sie über die Hyperlinks
mehrerer Hilfethemen zu einem bestimmten Hilfethema gekommen sind
und nun wissen wollen, an welcher Stelle der Gliederung dieses Hilfethema
zu finden ist.
Zurück und Vorwärts
Der HTML-Help Viewer speichert innerhalb eines Buches die Links zu den
von Ihnen aufgerufenen Dokumente sowie deren Reihenfolge. Mit Hilfe der
Drucktasten Zurück und Vorwärts können Sie in dieser Folge navigieren.
Startseite
Die Startseite der SAP-Bibliothek wird angezeigt.
Schriftart
Durch wiederholtes Klicken auf diese Drucktaste können Sie die Schriftgröße
des Hilfethemas vergrößern bzw. verkleinern.
Drucken
Sie haben hier die Möglichkeit, das aktuelle Hilfethema bzw. dieses Thema
mit allen seine Unterthemen (im Menübaum) auszudrucken.
Optionen
Die hier angeboten Einstellmöglichkeiten für Anwender sind größtenteils mit
Hilfe der Drucktasten ausführbar.
Hilfe
Hier ist ein Hilfstext hinterlegt.
Indexsuche
Zur Indexsuche innerhalb der SAP-Bibliothek klicken Sie auf den Registerkar-
tentitel »Index« (Abb. 6.10). Wenn Sie nach Aufruf der SAP-Bibliothek erst-
malig auf diesen Kartentitel klicken, wird ein Index erzeugt. Sollten Sie die
SAP-Bibliothek mit der Anzeige dieses Kartentitels schließen, wird bei erneu-
tem Aufruf dieser Index sofort generiert. Das Erzeugen des Index kann einige
Zeit in Anspruch nehmen.
Die Registerkarte »Index« enthält ein Eingabefeld, darunter den Index (zwei-
stufig hierarchisch geordnet) und die Drucktaste Anzeigen.
6 Hilfen
Sie können in das Eingabefeld ein Schlüsselwort eingeben. Mit der Eingabe
jedes Zeichens zeigt der darunter stehende Index automatisch den nächsten
Indexeintrag an, auf den die bisher eingegeben Zeichenkette passt.
Wenn Sie z.B. das Schlüsselwort »Feld« eingeben, sehen Sie das in Abbil-
dung 6.11 dargestellte Bild. Nach Markieren eines Indexeintrags und Klick
auf die Drucktaste Anzeigen sehen Sie entweder ein Hilfethema oder meh-
rere Hilfethemen in einem gesonderten Dialogfenster (Abb. 6.12). Hier kön-
nen Sie ein Hilfethema wählen und anzeigen.
204
Sandini Bib
Volltextsuche
Zur Volltextsuche in der SAP-Bibliothek klicken Sie auf den Registerkartentitel
»Suchen« (Abb. 6.13).
Die Registerkarte »Suchen« enthält ein Eingabefeld, die Drucktasten Themen
auflisten und Anzeigen sowie einen Bereich zur Anzeige der Themen.
Wenn Sie z.B. den Suchbegriff »Feld« eingeben und auf die Drucktaste
Themen auflisten klicken, sehen Sie nach einiger Zeit das in Abbildung 6.13
dargestellte Bild.
Nach Markieren eines Themas und Klick auf die Drucktaste Anzeigen wird
das Hilfethema angezeigt.
6 Hilfen
6.1.3 Glossar
Das Glossar enthält SAP-Begriffe und ihre Verwendung. Rufen Sie in SAP
R/3 Enterprise das Hilfemenü auf und klicken Sie auf den Menüpunkt GLOS-
SAR (vgl. Abb. 6.15).
Die Arbeit mit dem Glossar läuft analog zur Arbeit mit der SAP-Bibliothek ab.
206
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6.1.4 Release-Infos
Release-Informationen beschreiben neue Funktionen und Änderungen in
einem SAP-Release.
Rufen Sie in SAP R/3 Enterprise das Hilfemenü auf (vgl. Abb. 6.2) und klicken
Sie auf den Menüpunkt Release-Infos. Sie sehen das Einstiegsbild der Transak-
tion SO99 (vgl. Abb. 6.16).
Bei Verwendung der Drucktaste MYSAP RELEASENOTES GESAMTLISTEN wäh-
len Sie zunächst den Releasestand und erhalten eine Baumstruktur mit Re-
leasenotes (geordnet nach Anwendungskomponenten).
Mittels der Drucktaste AUSWAHL ÜBER MYSAP KOMPONENTE wählen Sie zu-
nächst die mySAP Komponente (vgl. die Komponenteninformationen, die
über das Statusfensters erreichbar sind) und erhalten eine »Liste der Release-
informationen«, deren Dokumente Sie anzeigen können.
Die Drucktasten FREITEXTSUCHE... und ATTRIBUTSUCHE... dienen zur Volltext-
suche von Release-Infos nach verschiedenen Kriterien.
6 Hilfen
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Abbildung 6.19 Startseite der SAP-Bibliothek im SAP Help Portal (© SAP AG)
6.2.4 Informationsquellen
• SAP-Hauszeitschrift SAP INFO
Die SAP-Hauszeitschrift SAP INFO wird SAP-Kunden normalerweise
automatisch zugesandt. In ihr wird über neue Entwicklungen sowie den
Einsatz der Produkte beim Kunden berichtet.
6 Hilfen
• Funktionsbeschreibungen
Die Funktionsbeschreibungen gibt es zu jeder Anwendungskomponente.
Sie können bei der SAP direkt bestellt werden. In den Funktionsbeschrei-
bungen stehen besonders die betriebswirtschaftlichen Einsatzmöglichkei-
ten von SAP im Vordergrund.
• Internetseiten der SAP AG
Sie erreichen die Homepage der SAP AG unter der Internetadresse
http://www.sap.com/germany/ (Abb. 6.20).
6.3 Fragen
1. Welche der vier Aussagen über die Schnellhilfe ist/sind richtig?
a) Hilfefenster können Sie im Unterschied zu Dialogfenstern (die von
Ihnen eine Eingabe verlangen) mit der Taste (Esc) verlassen.
b) Im Hilfefenster gibt es die Schaltfläche TECHNISCHE INFOS; klicken Sie
diese an, so erhalten Sie Zusatzinformationen; klicken Sie darauf und
auf die Schaltfläche NAVIGIEREN, wird Ihnen z.B. das ABAP/4-Pro-
gramm angezeigt.
c) Bei Reportlisten ist keine Anzeige technischer Infos möglich.
d) Manchmal gibt es im Hilfefenster neben der Schaltfläche TECHNISCHE
INFOS auch die Schaltflächen ERWEITERTE HILFE und SUCHEN.
2. Welche der vier Aussagen über das Glossar ist/sind richtig?
a) Über HILFE | GLOSSAR erhalten Sie je nach Arbeitsgebiet, in dem Sie sich
befinden, eine andere Glossarliste angezeigt.
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6
b) Wenn Ihnen zu einem Glossarbegriff die Erläuterung nicht ausreicht,
drücken Sie (Alt)+(F4), und Sie erhalten von der CD-ROM eine
erweiterte Hilfe.
c) Über das Symbol Suchen können Sie wie in einer Werteliste nach
Begriffen suchen.
d) Der Superuser kann Ihnen die Berechtigung erteilen, neue Glossar-
begriffe anzulegen.
3. Welche der vier Aussagen über das Navigieren in der SAP-Bibliothek
ist/sind richtig?
a) Zur Bibliothek gehören unter anderem eine Dokumentation zum IDES-
Mandanten und Informationen zum Online Service System (OSS).
b) Wenn Sie unterstrichene Begriffe anklicken, bekommen Sie weitere
ausführliche Informationen, bei punktiert unterstrichenen Begriffen
erscheinen kurze Erklärungsfenster.
c) Im linken Drittel einer jeden Bildschirmmaske bekommen Sie das In-
haltsverzeichnis des jeweiligen Buches (oder wahlweise eine Indexsuche
oder eine Volltextsuche) angezeigt, so weit Sie es aufgeblättert haben.
d) In der Drucktastenleiste können Sie nicht nur vor- und rückwärts blät-
tern, sondern auch die Buttons Home, Hide (oder Show), Locate, Print
und Options nutzen.
4. Welche der vier Aussagen über Hilfetexte in der SAP-Bibliothek ist/sind
richtig?
a) Hilfetexte in der Online-Dokumentation lassen sich normalerweise
über die Register Contents, Index und Search finden.
b) Hilfetexte lassen sich über PRINT in der Menüleiste ausdrucken.
c) Zu einem Hilfethema können Sie selbst zusätzliche Anmerkungen er-
stellen, die nach Abspeicherung über eine Büroklammer angezeigt und
verändert werden können.
d) Benötigen Sie Hilfetexte öfter, so können Sie Lesezeichen definieren.
6.4 Lösungen
1. Welche der vier Aussagen über die Schnellhilfe ist/sind richtig?
a) Richtig Hilfefenster können Sie im Unterschied zu Dialogfenstern (die
von Ihnen eine Eingabe verlangen) mit der Taste (Esc) verlassen.
b) Richtig Im Hilfefenster gibt es die Schaltfläche TECHNISCHE INFOS;
klicken Sie diese an, so erhalten Sie Zusatzinformationen; klicken Sie
darauf und auf die Schaltfläche NAVIGIEREN, wird Ihnen z.B. das
ABAP/4-Programm angezeigt.
c) Falsch Bei Reportlisten ist keine Anzeige technischer Infos möglich.
d) Richtig Manchmal gibt es im Hilfefenster neben der Schaltfläche TECH-
NISCHE INFOS auch die Schaltflächen ERWEITERTE HILFE und SUCHEN.
Informationen zu den falschen Antworten: Auch Hilfefenster zur Selektions-
eingabe für Reportlisten haben die Schaltfläche TECHNISCHE INFOS.
6 Hilfen
212
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Kapitel 7
Drucken im R/3-System
7.1 Spool-Service und Ablauf beim Drucken 215
7.1.1 Spool-Service 215
7.1.2 Ablauf beim Drucken 216
7.2 Drucken von SAPscript-Texten und Listen im Dialog 218
7.2.1 Pflege der Vorschlagswerte zur Druckersteuerung 218
7.2.2 Beispiel: Spoolauftrag für einen SAPscript-Text 219
7.2.3 Beispiel: Spoolauftrag für eine Liste 226
7.2.4 Beispiel: Ausdruck der Liste 228
7.2.5 Beispiel: Ausdruck des SAPscript-Textes 231
7.3 Fragen 231
7.4 Lösungen 233
213
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Sandini Bib
Drucken im R/3-System
SAP R/3 stellt Ihnen vielfältige und komfortable Möglichkeiten zur Verfü-
gung, um Ihre Ergebnisse professionell aufbereitet im Netzwerk auszudru-
cken. R/3 unterstützt dabei
• die meistverwendeten Netzwerkdrucker
• alle Windows-kompatiblen Drucker
• Spezialdrucker für Etiketten und Barcode-Listen
Sie können diese Drucker sowohl im Netzwerk als auch am jeweiligen SAP-
Anwendungsserver betreiben.
Darüber hinaus können Sie mit der R/3-Druckersteuerung Daten an Fax-,
Telex- oder Archivdienste weitergeben.
Die Einrichtung dieser Drucker und Dienste obliegt in der Regel der R/3-Sys-
temverwaltung.
7.1.1 Spool-Service
Wie Sie bereits wissen, ist die Applikationsschicht (Anwendungsschicht) der
Client/Server-Architektur aus DV-technischer Sicht der zentrale Teil eines SAP
R/3-Systems. SAP bezeichnet sie deshalb auch als Systemkern bzw. als Basissys-
tem.
Die Applikationsschicht besteht aus einem oder mehreren Applikationsser-
vern und einem Messageserver. Normalerweise enthält ein R/3-System meh-
rere Applikationsserver. Jeder Applikationsserver erzeugt bei seinem Start
eine Reihe von Workprozessen (Betriebssystemprozessen), die in ihrer Ge-
samtheit die R/3-Applikation bilden.
Das Basissystem ist für eine Reihe von Diensten (im Sinne der Client/Server-
Architektur) verantwortlich, die im SAP-Sprachgebrauch auch als Services
bezeichnet werden.
Einer dieser Dienste ist der Spool-Service. Als Client/Server-Applikation, die
auf unterschiedlichsten Plattformen arbeitet, muss SAP R/3 auch unter-
schiedlichste Drucker bedienen können. Dies erfolgt mit Hilfe von (häufig
einem, manchmal mehreren) Spool-Workprozessen.
7 Drucken im R/3-System
216
Sandini Bib
7
R/3-System angeschlossen sein. In Abbildung 7.1 wird darüber hinaus ein
Ausgabegerät dargestellt, das direkt über das Betriebssystem, auf dem R/3
läuft an das R/3-System angeschlossen ist.
In der Regel empfiehlt sich eine lokale Verbindung zu einem Drucker. Dies ist
die schnellste und zuverlässigste Verbindungsart. Voraussetzung hierfür ist,
dass der Drucker von einem Windows-NT-Server aus zugänglich ist, auf dem
ein R/3-Aufbereitungsserver läuft. In diesem Fall bearbeitet der Druck-Manager
von Windows NT (auf dem Windows NT-Server) die R/3-Druckaufträge.
Bei einer Fernverbindung (PC-Verbindung) übergibt das R/3-System die
Druckdaten an das Vermittlungsprogramm SAPLPD, das auf dem PC läuft.
(SAPLPD, der »local print demon«, ist ein im Unix-Umfeld gebräuchlicher
Hintergrundprozess für die Druckausgabe.) Das Vermittlungsprogramm
SAPLPD übergibt die Daten dann zum Druck an den Windows-Druckmanager
auf Ihrem PC.
In diesem Kapitel behandeln wir das Drucken im Dialog. Auf das Drucken im
Hintergrund gehen wir im nächsten Kapitel ein.
7 Drucken im R/3-System
218
Sandini Bib
7
Hinweis Erkundigen Sie sich bei Ihrer Systemadministration nach dem
Kurznamen des Ausgabegerätes (Druckers).
Hinweis Die Angabe eines anderen Ausgabegerätes ist später immer noch
möglich, wenn Sie z.B. eine bestimmte Liste drucken wollen.
3. Markieren Sie die Ankreuzfelder »sofort ausgeben« und »Löschen nach
Ausgabe« mit je einem Haken.
Hinweis Sie haben später noch die Möglichkeit, diese Werte zu ändern.
4. Sichern Sie Ihre Eingaben durch Klick auf .
« In der Statusleiste erscheint der Hinweis »Benutzer ... wurde gesi-
chert«.
5. Löschen Sie den aktuellen Modus.
Ausgangspunkt SAP-Menü
1. Wählen Sie im SAP-Menü den Pfad WERKZEUGE | FORMULARDRUCK |
SAPSCRIPT | STANDARDTEXT und klicken Sie doppelt auf »Standardtext«.
« Das Einstiegsbild des SAPscript-Editors wird angezeigt (Abb. 7.3).
7 Drucken im R/3-System
3. Geben Sie einen Text Ihrer Wahl ein, z.B. »Druck eines SAPscript-Textes«.
4. Klicken Sie in der Systemfunktionsleiste auf die Drucktaste Drucken .
« Das Auswahlbild »Drucken: Allgemeiner Standardtext ...« wird ange-
zeigt (Abb. 7.5).
Hinweis Die Felder »Ausgabegerät«, »Sofort ausgeben« und »Löschen
nach Ausgabe« enthalten die Festwerte, die Sie in Ihren benutzereigenen
Daten gesetzt haben.
Hinweis Das Feld »Name« enthält den Namen des Spoolauftrags. Dieser
Name wird vom R/3-System vorgeschlagen, kann aber überschrieben
werden.
Abbildung 7.5 Auswahlbild zum Drucken aus dem SAPscript-Editor (© SAP AG)
220
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7
5. Vergeben Sie im Feld »Titel« einen aussagekräftigen Namen, z.B.
»SAPscript-Druck«.
6. Entfernen Sie den Haken im Feld »Sofort ausgeben« durch Klick auf die-
ses Ankreuzfeld, da der Spoolauftrag mit diesem SAPscript-Dokument
zunächst im R/3-System verbleiben soll.
Hinweis Sie stellen damit den Ausdruck zurück. Falls Sie das Feld »Sofort
ausgeben« markieren, erfolgt ein Sofortdruck, d.h. die Druckdaten wer-
den sofort an das Ausgabegerät gesendet.
8. Klicken Sie auf das Feld »Neuer Spool-Auftrag« und drücken Sie die F1-
Taste.
« Dieses Feld wird entmarkiert und seine Feldhilfe wird angezeigt (Abb.
7.6).
7 Drucken im R/3-System
9. Markieren Sie dieses Feld und das Feld »Spool-Auftrag abschließen« mit
einem Haken.
10. Tragen Sie in das Feld »Abteilung« einen beliebigen Text ein, z.B. »Name
d. Abt.«.
222
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7
Wie kommentieren nun weitere Felder des Auswahlbildes und setzen an-
schließen das Beispiel fort:
»Anzahl Ausdr.«
Hier können Sie die gewünschte Anzahl der Ausdrucke eingeben.
»Seitenauswahl«
Durch geeignete Eingaben in dieses Feld (deren Format in der Feldhilfe be-
schrieben wird) können Sie festlegen, dass nur bestimmte Seiten eines Doku-
ments ausgegeben werden. Wenn Sie (für ein anderes Dokument) z.B. den
Wert »4« eingeben, wird nur die Seite 4 ausgedruckt.
»Spool-Verweildauer«
Nach Ablauf der angegebenen Dauer wird der Spoolauftrag gelöscht. Sie
sollten den Defaultwert »8« nur in begründeten Ausnahmefällen ändern.
Löschen Sie in diesem Fall sofort – nach Abschluss der diesbezüglichen Arbei-
ten – diesen Auftrag.
Ausgangspunkt SAP-Menü
1. Wählen Sie im SAP-Menü den Pfad SYSTEM | EIGENE SPOOLAUFTRÄGE.
« Das Fenster »Ausgabesteuerung: Übersicht der Spool-Aufträge« wird
in einem neuen Modus angezeigt (Abb. 7.7).
Hinweis Wie Sie sehen, wird der von Ihnen vergebene Titel angezeigt. Wenn
Sie im Auswahlbild keinen Titel angeben, wird hier der Name angezeigt.
2. Wählen Sie den gewünschten Auftrag aus, indem Sie das Ankreuzfeld
ausfüllen, und klicken Sie auf die Drucktaste .
« Die Druckansicht des SAPscript-Textes wird angezeigt (Abb. 7.8).
3. Klicken Sie auf die Drucktaste .
« Die Übersicht der Spool-Aufträge wird wieder angezeigt.
7 Drucken im R/3-System
4. Klicken Sie einfach auf die Drucktaste oder (als Alternative) doppelt auf
die Spool-Nummer des ausgewählten Auftrags.
« Ein Fenster mit Informationen zu diesem Auftrag wird angezeigt (Abb.
7.9). Die Aufbereitung wurde automatisch auf »INCH12« gesetzt.
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7
5. Wählen Sie die Registerkarte »Ausgabeinformationen«.
« Diese Registerkarte wird gezeigt (Abb. 7.10)
Hinweis Auch hier haben Sie die Möglichkeit, verschiedene Details nach-
träglich zu ändern.
7 Drucken im R/3-System
226
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5. Klicken Sie auf die Drucktaste und im folgenden Bild auf die Drucktaste
Eigenschaften.
« Das Auswahlbild »Eigenschaften Spoolauftrag« wird angezeigt (Abb.
7.14). Im linken oberen Teil dieses Dialogfensters sehen Sie ein Menü. Das
Menü mit dem Namen »Allgemeine Eigenschaften« ist bereits expandiert.
Im rechten oberen Teil dieses Dialogfensters werden die aktuellen Werte
der Parameter dargestellt.
7 Drucken im R/3-System
6. Klicken Sie doppelt auf »Druckzeitpunkt« und ändern Sie den Druckzeit-
punkt mit Hilfe der Listbox in »Zunächst nur in den SAP-Spooler stel-
len«.
7. Klicken Sie im Menü »Spoolauftrag« doppelt auf »Titel« und vergeben Sie
im Feld »Titel« einen aussagekräftigen Namen, z.B. »Druck einer Liste«.
8. Klicken Sie im Menü »Spoolsteuerung« doppelt auf »Neuer Spool-Auf-
trag«.
« Das Ankreuzfeld »Neuer Spoolauftrag« ist markiert.
9. Klicken Sie im Menü »Spoolsteuerung« doppelt auf »Schutz vor Anhän-
gen« und markieren Sie das Ankreuzfeld »Schutz vor Anhängen«.
10. Markieren Sie das Ankreuzfeld »Ausgewählte Druckparameter auf Ein-
stiegsfenster einblenden« und klicken Sie im Auswahlbild »Eigenschaften
Spoolauftrag« sowie im Auswahlbild »Bildschirmliste drucken« auf .
« Beide Auswahlbilder werden geschlossen und Sie sehen wieder die
Liste. In der Statusleiste wird die Nummer des Spoolauftrags (Spool-
Nummer) angezeigt.
2. Wählen Sie den Auftrag »Druck einer Liste« aus, indem Sie das Ankreuz-
feld ausfüllen, und klicken Sie auf die Drucktaste .
« Die Druckansicht der Liste wird angezeigt (Abb. 7.16).
228
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7
Hinweis Sie können der Statusleiste entnehmen, dass diese Liste 11 Seiten
umfasst.
Hinweis Auch hier könnten Sie noch Details ändern, z.B. dass nur die Sei-
ten 1 bis 3 ausgedruckt werden sollen.
7 Drucken im R/3-System
Status Bedeutung
Fehler
Alle Fehler, die während der Verarbeitung eines Ausgabeauftrags auftreten,
werden protokolliert. In der Übersicht der Ausgabeaufträge zeigt die Druck-
taste an, zu welchen Ausgabeaufträgen ein Protokoll vorhanden ist.
Durch Klick auf rufen Sie das entsprechende Protokoll auf. Sie sehen
zunächst eine Zusammenfassung der Informationen. Über ALLE INFO wer-
den nähere Informationen zu diesem Protokoll angezeigt.
230
Sandini Bib
Hinweis Sie hätten die Möglichkeit, den Inhalt dieses oder eines anderen
Spoolauftrags (z.B. eine Bestellung oder Rechnung) über den Pfad SPOOL-
AUFTRAG | WEITERLEITEN | ÜBER SAPOFFICE SENDEN als E-Mail oder Fax zu
versenden.
7.3 Fragen
1. Welche der vier Aussagen zur Voreinstellung der Spoolsteuerung ist/sind
richtig?
a) In der Maske »Bildschirmliste drucken« können Sie Voreinstellungen
zum Ausgabegerät und zur Zahl der Ausdrucke, zur Bezeichnung des
Spoolauftrags, zur Spoolsteuerung, zum Empfänger und zur Ausgabe-
formatierung vornehmen.
b) Bei der Voreinstellung »Druckzeitpunkt« wird bei großen Listen die
Option »Sofort ausgeben« empfohlen, weil es sehr zeitaufwändig ist,
sich eine große Liste an einem kleinen Bildschirm anzuschauen.
c) Voreinstellungen zum Ausgabegerät und zur Spoolsteuerung werden
aus dem Register Festwerte (Menü SYSTEM | BENUTZERVORGABEN | EI-
GENE DATEN) übernommen.
d) Bei der Voreinstellung »Spoolsteuerung« wird die OPTION »Nach Aus-
druck sofort löschen« empfohlen sonst stehen binnen kurzer Zeit we-
gen der vielen Listanforderungen jede Menge Listen in der Spooldatei.
7 Drucken im R/3-System
232
Sandini Bib
7.4 Lösungen
1. Welche der vier Aussagen zur Voreinstellung der Spoolsteuerung ist/sind
richtig?
a) Richtig In der Maske »Bildschirmliste drucken« können Sie Voreinstel-
lungen zum Ausgabegerät und zur Zahl der Ausdrucke, zur Bezeich-
nung des Spoolauftrags, zur Spoolsteuerung, zum Empfänger und zur
Ausgabeformatierung vornehmen.
b) Falsch Bei der Voreinstellung »Spoolsteuerung« wird bei großen Listen
das Ankreuzen des Feldes »Sofort ausgeben« empfohlen, weil es sehr
zeitaufwändig ist, sich eine große Liste an einem kleinen Bildschirm an-
zuschauen.
c) Richtig Voreinstellungen zum Ausgabegerät und zur Spoolsteuerung
werden aus dem Register Festwerte (Menü SYSTEM | BENUTZERVOR-
GABEN | EIGENE DATEN) übernommen.
d) Richtig Bei der Voreinstellung »Spoolsteuerung« wird das Ankreuzen
des Feldes »Löschen nach Ausgabe« empfohlen sonst stehen binnen
kurzer Zeit wegen der vielen Listanforderungen jede Menge Listen in
der Spooldatei.
2. Welche der vier Aussagen zur Voreinstellung zeitversetzten Drucks ist/
sind richtig?
a) Richtig Wenn Sie erst später ausdrucken wollen, sollten Sie dem Spool-
auftrag einen »sprechenden Namen« geben; abstim_db sagt z.B. mehr
als bayern1 oder uschi2.
b) Richtig Zeitversetztes Drucken ist besonders sinnvoll bei langen Listen
oder wenn der Druck auf besonderem Papier (z.B. mit Durchschlägen)
erfolgen muss.
c) Richtig Wenn Sie eine Liste zeitversetzt drucken wollen, müssen Sie
»Sofort ausgeben« deaktivieren.
d) Richtig Listen, die nach dem Druck nicht gelöscht werden sollen, ha-
ben eine Spool-Verweildauer von 8 Tagen, bevor sie standardmäßig
gelöscht werden. Sollen sie auch dann nicht gelöscht werden, müssen
Sie eine »9« eingeben.
3. Welche der vier Aussagen zur Spoolsteuerung ist/sind richtig?
a) Richtig Über SYSTEM | EIGENE SPOOLAUFTRÄGE können Sie sich die
Liste der (eigenen) Spoolaufträge anzeigen lassen.
b) Richtig Solange Druckaufträge noch im Spool sind, können Sie sich
diese anzeigen lassen, oder beispielsweise »Löschen nach Ausgabe«
deaktivieren, weil Ihnen eingefallen ist, dass vielleicht auch der Vor-
stand ein Listexemplar haben möchte.
c) Richtig Wenn Sie eine Spooldatei kennzeichnen, können Sie sich wei-
tere Informationen (wie die Priorität) anzeigen lassen und ändern.
d) Richtig Über SYSTEM | DIENSTE | AUSGABESTEUERUNG gelangen Sie in
die Ausgabesteuerung: Auswahl Spoolaufträge.
7 Drucken im R/3-System
234
Sandini Bib
Kapitel 8
Batchverarbeitung, Batch-Input-
Verarbeitung, Kurznachrichten
und Workflow
8.1 Batchverarbeitung 237
8.1.1 Jobs definieren mit dem Job Wizard 238
8.1.2 Jobs verwalten 246
8.2 Batch-Input-Verarbeitung 248
8.2.1 Technische Grundlagen 249
8.2.2 Batch-Input-Mappe 250
8.3 Kurznachrichten 255
8.3.1 Versenden einer Kurznachricht 256
8.3.2 Empfangen einer Kurznachricht 256
8.4 SAP Business Workflow 258
8.4.1 Voraussetzungen für den Einsatz des SAP Business Workflow 258
8.4.2 Vorteile durch den Einsatz des SAP Business Workflow 259
8.5 Fragen 260
8.6 Lösungen 261
235
Sandini Bib
Sandini Bib
Batchverarbeitung, Batch-Input-
Verarbeitung, Kurznachrichten
und Workflow
8.1 Batchverarbeitung
Die Batch- oder Hintergrundverarbeitung spielt eine zentrale Rolle, wenn es
darum geht, das Dialogsystem von zeitaufwändigen Routinearbeiten zu ent-
lasten oder Daten in das SAP R/3-System einzustellen. Dieses Teilkapitel
• stellt Ihnen verschiedene Aspekte der Batchverarbeitung aus der Sicht von
Anwendern vor
• beschreibt die Werkzeuge und Techniken, die R/3 Enterprise dafür zur
Verfügung stellt
Als Benutzer treffen Sie an den unterschiedlichsten Stellen auf die Batchver-
arbeitung. Sie ist beispielsweise in vielen Anwendungen integriert, die Aus-
wertungen und Reports standardmäßig im Hintergrund ausführen, aber
auch periodische Arbeiten wie Gehaltsabrechnungen in der Personalwirt-
schaft oder Verwaltungs- und Systemreports in der Systemverwaltung müs-
sen vom Systemverwalter als Batchjobs eingeplant werden.
Einsatzmöglichkeiten der Batchverarbeitung
• Ein Report oder ein externes Programm kann für die Nacht oder für Zeiten
geringer Systembelastung eingeplant werden.
• Reports können in periodischen Abständen wiederholt werden.
• Bestimmte Reports mit sehr langen Laufzeiten werden automatisch als
Hintergrundjobs eingeplant.
Zwei Begriffe sind in der SAP-Hintergrundverarbeitung besonders wichtig:
Batchjob und Step.
Ein Batchjob ist ein Objekt der Hintergrundverarbeitung des SAP R/3-Sys-
tems. Er wird durch folgende Eigenschaften charakterisiert:
• durch den Namen des Benutzers und den Namen des Jobs
• durch seine Jobklasse (von »C« für reguläre Benutzer bis »A« für System-
verwalter)
• durch den Anwendungsserver, auf dem er abläuft
• durch die eingeplante Startzeit
• durch seine Periodizität
8 Batchverarbeitung, Batch-Input-Verarbeitung
238
Sandini Bib
8
2. Klicken Sie in der Anwendungsfunktionsleiste auf die Drucktaste Job Wizard.
« Das erste Dialogfenster des Job Wizard ist zu sehen (Abb. 8.2).
8 Batchverarbeitung, Batch-Input-Verarbeitung
Allgemeine Jobinformationen
Zu den allgemeinen Jobinformationen gehören
• Jobname
Der Jobname dient zur Identifizierung des Batchjobs. In der Jobverwal-
tung dienen vor allem der Jobname und der Eigentümer des Jobs (dies ist
in der Regel der Benutzer, der den Batchjob einplant) zur Selektion von
Jobs. Es empfiehlt sich daher, die Jobnamen nach einer einheitlichen Na-
mensregel zu bilden.
• Jobklasse
Für Endanwender steht nur die Jobklasse »C« mit niedriger Priorität zur
Verfügung. Lediglich Administratoren sind berechtigt, Jobs in der Job-
klasse »A« zu definieren. Diese werden mit hoher Priorität ausgeführt.
• Zielserver
Zielserver ist der SAP-Anwendungsserver gemeint, der mit seinem
»Batch-Workprozess« diesen Job zur Ausführung bringen soll. Dieser Ein-
trag kann freigelassen werden. R/3 wählt dann selbstständig einen Batch-
server aus. Die Angabe eines Zielservers ist dann von Bedeutung, wenn
Sie zum Beispiel auf lokale Dateien zugreifen möchten, die nur auf einem
bestimmten Anwendungsserver zur Verfügung stehen.
240
Sandini Bib
8
Definition eines Steps
Anhand des begonnenen Beispiels soll nun die Definition eines Steps erklärt
werden. Typisch für Hintergrundaufgaben sind dabei
• sehr rechenintensive Auswertungen und Analysen aus den Anwendungs-
bereichen
• für die Systemüberwachung benötigten periodische Aufgaben wie Reor-
ganisationsprogramme oder Sammeln von Systemstatistiken
R/3 kennt drei verschiedene Programmtypen, die Sie als Steps ausführen
können
• ABAP-Programm
Damit ist ein ABAP/4-Report gemeint, der als Ergebnis eine Liste produ-
ziert. Diese Liste kann anschließend ausgedruckt werden.
• Externes Kommando
Hierbei handelt es sich um ein vom Systemadministrator definiertes Kom-
mando, welches direkt auf Betriebssystemebene ausgeführt wird.
• Externes Programm
Auch ohne das externe Kommando im R/3-System definiert zu haben,
können Betriebssystembefehle mit entsprechenden Zeilenparametern im
Hintergrund ausgeführt werden.
8 Batchverarbeitung, Batch-Input-Verarbeitung
242
Sandini Bib
8
8. Klicken Sie auf die Drucktaste und im folgenden Dialogfenster eben-
falls auf .
« Das Dialogfenster »ABAP-Programm Step« ist wieder aktiv.
9. Bestätigen Sie mit Klick auf die Drucktaste Weiter.
Hinweis Der Assistent zeigt ein Dialogfenster, mit dem Sie optional wei-
tere Steps definieren können.
10. Klicken Sie auf die Drucktaste Weiter.
« Das Dialogfenster »Jobdefinition: Startbedingungen« wird gezeigt
(Abb. 8.5).
Hinweis Dieses Beispiel wird fortgesetzt.
Startbedingungen
Haben Sie alle benötigten Steps definiert, führt Sie der Assistent weiter zur
Eingabe der Startbedingungen.
Bei der Definition des Starttermins stehen Ihnen folgende Optionen zur Ver-
fügung, die Sie durch Anklicken der entsprechenden Drucktasten aktivieren
können
• Sofortstart
Der Batchjob steht dann unmittelbar nach Beendigung des Assistenten zur
Ausführung bereit.
8 Batchverarbeitung, Batch-Input-Verarbeitung
• Datum/Uhrzeit
Wenn Sie die Option Datum/Uhrzeit wählen, öffnet sich ein neues Fens-
ter, in dem Sie den Startzeitpunkt angeben können, zu dem der Batchjob
ausgeführt werden soll. Zusätzlich können Sie einen spätesten Zeitpunkt
definieren, nach dessen Ablauf der Batchjob nicht mehr ausgeführt wird.
Auch Einschränkungen für Sonn- und Feiertage sowie die Job-Periodizität
kann definiert werden.
• Nach Job
Mit dieser Option können Sie einen Batchjob von der erfolgreichen Aus-
führung oder dem Status eines Vorgängerjobs abhängig machen.
• Nach Ereignis
Jeder Benutzer kann in einem R/3-System eigene Ereignisse definieren, die
beim Starten oder Stoppen von einem ABAP/4-Programm oder von dem
Betriebssystemprogramm »sapevt« gesetzt werden. Abhängig von solchen
Ereignissen können Sie mit dieser Option die Ausführung eines Batchjobs
einplanen.
• Bei Betriebsartumschaltung
Mit Hilfe dieser Option können Sie eine Betriebsart, in der sich das System
befindet, mit einem Batchjob verknüpfen. Betriebsarten werden im
CCMS, dem Rechenzentrums-Leitstand, definiert und bezeichnen ver-
schiedene Konfigurationen des Systems. Auf diese Weise können Sie bei-
spielsweise einen Batchjob mit dem Nachtbetrieb des Systems verbinden,
wenn Sie ihn der Betriebsart »Nacht« zuweisen.
• Start an Werktag
Diese Option erlaubt es Ihnen, den Startpunkt der Ausführung des Batch-
jobs detailliert anzugeben, ihn z.B. mit bestimmten Arbeitstagen zu ver-
binden, die im Fabrikkalender hinterlegt sind.
• Job nicht freigeben
Hierdurch wird der Job nur definiert und muss in einem zweiten Schritt
eingeplant und freigegeben werden.
244
Sandini Bib
8
• an Feiertagen ausfallen soll
• am vorherigen Arbeitstag ausgeführt werden soll
• auf den nächsten Arbeitstag verschoben werden soll
2. Geben Sie den geplanten Startzeitpunkt ein und bestätigen Sie mit Klick
auf die Drucktaste Weiter.
« Der Assistent zeigt Ihnen in einem abschließenden Dialogfenster eine
Übersicht aller von Ihnen vorgenommenen Eingaben (Abb. 8.7).
Hinweis Mit Hilfe der Drucktaste Zurück können Sie wieder auf ein belie-
biges Dialogfenster des Assistenten navigieren, um Ihre Eingaben zu korri-
gieren.
8 Batchverarbeitung, Batch-Input-Verarbeitung
3. Sind alle Eingaben korrekt, bestätigen Sie mit Klick auf die Drucktaste Fer-
tigstellen.
« Das Einstiegsbild zur Definition eines Jobs wird wieder angezeigt.
4. Klicken Sie auf die Drucktaste und bestätigen Sie die folgende Sicher-
heitsabfrage mit Ja.
« Sie sehen wieder das SAP-Menü.
246
Sandini Bib
8
• Freigegeben
Freigegebene Jobs unterscheiden sich von geplanten dadurch, dass ihr
Startdatum zwar definiert, jedoch noch nicht erreicht ist.
• Bereit
Ein Job ist im Status Bereit, wenn alle Startbedingungen erfüllt sind und er
nur auf den nächsten freien Batch-Workprozess wartet.
• Aktiv
Aktive Jobs werden im Augenblick ausgeführt.
• Fertig
Fertig ist ein Batchjob dann, wenn er erfolgreich abgeschlossen wurde.
• Abgebrochen
Trat während der Ausführung eines Programmschritts ein Fehler auf, der
zum Programmabbruch führte, wird der Job mit dem Status Abgebrochen
gekennzeichnet.
8 Batchverarbeitung, Batch-Input-Verarbeitung
8.2 Batch-Input-Verarbeitung
Die Batch-Input-Verarbeitung ist eine Technik, mit deren Hilfe Daten in die R/3-
Datenbank eingespielt werden. Sie wird hauptsächlich dann verwendet, wenn
• Daten aus Altsystemen übernommen werden
• Daten von parallelen Nicht-R/3-Systemen in die R/3-Datenbank übertra-
gen werden sollen
248
Sandini Bib
8
Auch innerhalb eines R/3-Systems kann diese Technologie zum Datenaus-
tausch verwendet werden. Als Beispiel hierfür sei die Übergabe von Ab-
schreibungswerten aus der Anlagebuchhaltung (Anwendungskomponente
AA) an die Finanzbuchhaltung (Anwendungskomponente FI) genannt.
8 Batchverarbeitung, Batch-Input-Verarbeitung
Bewertung
Das R/3-System basiert zwar auf einer relationalen Datenbank, jedoch befin-
den sich die Informationen über die Abhängigkeiten, die zwischen den Anwen-
dungstabellen bestehen, nicht in der Datenbank selbst. Diese gegenseitigen
Abhängigkeiten von Tabellen und Beziehungen werden im ABAP/4-Dictionary
mit Hilfe von Fremdschlüsseldefinitionen hinterlegt oder ergeben sich unmittel-
bar aus dem Programmcode der Anwendungen. Neben diesen mehr techni-
schen Gründen hat natürlich auch das Customizing – technisch gesprochen der
Inhalt von Konfigurationstabellen – einen entscheidenden Einfluss auf den
Programmablauf.
Daraus folgt, dass nur die Dialoganwendungen (Batch-Input-Technik, Fast-
Input) oder spezielle Bausteine im Falle von Direct-Input gewährleisten kön-
nen, die Daten korrekt in die Datenbank einzuspielen. Für die Übernahme
kleiner Datenmengen kommt häufig auch das CATT zum Einsatz.
8.2.2 Batch-Input-Mappe
Dieser Abschnitt geht näher auf die Batch-Input-Technik ein, denn für den
Anwender ist es wichtig, die Bedienung der Batch-Input-Mappen zu verste-
hen. In einer Batch-Input-Mappe (BTCI-Mappe) werden die Eingabedaten
für eine Anwendung im System hinterlegt. Eine Batch-Input-Mappe beinhal-
tet somit alle Eingabedaten, die in den verschiedenen Feldern einer Trans-
aktion erforderlich sind, und stellt sie anschließend – beim Abspielen der
Mappe – der Transaktion zur Verfügung. Die Eingabedaten in einer Batch-
Input-Mappe sind demnach »vorweggenommene« Benutzereingaben.
250
Sandini Bib
8
• Batch-Input-Recorder
Seit der Version 3.1 verfügt das R/3-System über die Möglichkeit, eine
Transaktion direkt aufzuzeichnen. Die gesammelten Eingabedaten kön-
nen dabei in einer Batch-Input-Mappe gespeichert werden.
8 Batchverarbeitung, Batch-Input-Verarbeitung
Mappenstatus
Die Batch-Input-Mappen können sich im R/3-System in den folgenden Sta-
tus befinden
• neu
Mappen, die sich im Status »neu« befinden, stehen zum Abspielen bereit.
• fehlerhaft
Traten bei der Verarbeitung einer Mappe Fehler auf, verbleibt sie im Sys-
tem, damit Sie die fehlerhaften Transaktionen analysieren, korrigieren und
die Mappe erneut abspielen können.
• verarbeitet
Fehlerfrei bearbeitete Mappen werden gemäß Voreinstellung gelöscht.
Befindet sich eine Mappe im Status »verarbeitet«, dann wurde bei deren
Erstellung bereits festgelegt, dass sie auch nach fehlerfreier Bearbeitung
im System verbleibt.
• in Bearbeitung
Mappen, die sich im Status »in Bearbeitung« befinden, werden gerade im
Dialog abgespielt.
• im Hintergrund
Mappen im Status »im Hintergrund« werden derzeit im Hintergrund ab-
gespielt.
• in Erstellung
Die Funktion BTC_CLOSE wurde noch nicht aufgerufen, d.h. die Über-
nahme der Daten ist noch nicht abgeschlossen.
• gesperrt
Mappen können beim Erstellen bis zu einem gewissen Datum für den Ab-
lauf gesperrt werden.
252
Sandini Bib
8
• Sichtbar abspielen
Beim sichtbaren Abspielen werden alle in der Mappe gespeicherten Daten
Schritt für Schritt der Transaktion, die im Dialog abläuft, übergeben. Der
nächste Dialogschritt startet erst, wenn Sie den aktuellen Dialogschritt mit
(Return) abschließen. Auf diese Weise können Sie alle Werte überprüfen
und die aus der Mappe an die Transaktion übergebenen Vorschlagswerte
gegebenenfalls überschreiben. Weitere Einflussmöglichkeiten auf den Ab-
lauf des Abspielvorgangs eröffnet Ihnen der Menüpfad SYSTEM | DIENSTE |
BATCH INPUT, wo Sie Transaktionen überspringen oder löschen und bei Be-
darf auch die Verarbeitung der Batch-Input-Mappe ganz beenden können.
• Nur Fehler anzeigen
Die Verarbeitung der Batch-Input-Mappe unter dieser Option – die sich
besonders für Testzwecke eignet – entspricht im Grundsatz der oben ge-
nannten Methode, jedoch mit dem Unterschied, dass der Abspielvorgang
nur beim Auftreten von Fehlern stoppt. In diesem Falle können Sie verän-
derte Werte direkt eingeben und den Verarbeitungsvorgang korrigieren.
Auch hier setzen Sie die weitere Verarbeitung mit (¢) fort.
• Hintergrund
Nur bei der Wahl von »Hintergrund« werden Batch-Input-Mappen gänz-
lich von einem Batch-Workprozess, also von der Hintergrundverarbeitung
des R/3-Systems, verarbeitet. Ist mehr als nur eine Mappe markiert, ist
das Abspielen grundsätzlich nur im Hintergrund möglich. Bei der Auswahl
dieser Option können Sie den Zielrechner festlegen, auf dem der Batch-
Workprozess ausgeführt werden soll.
8 Batchverarbeitung, Batch-Input-Verarbeitung
Weitere Auswertungsmöglichkeiten
Mit den Funktionen, welche die Batch-Input-Verwaltung außerdem noch zur
Verfügung stellt, können Sie Auswertungen und Protokolle von Batch-Input-
Verarbeitungen erstellen:
• Ein Mappenprotokoll hält alle (Fehler-)Meldungen der Anwendung fest
und stellt somit eine wichtige Hilfe bei der Analyse und Behebung von
Fehlerursachen dar.
• Mit Hilfe der Mappenanalyse können Sie sich alle gespeicherten Daten
einer Batch-Input-Mappe im Detail anzeigen lassen, um beispielsweise
die Feldinhalte jeder Transaktion zu analysieren.
Um eine Mappenauswertung zu starten, gehen Sie wie folgt vor:
254
Sandini Bib
8
2. Wählen Sie mit dem Cursor eine Transaktion aus, und wechseln Sie zur
Registerkarte DYNPROS.
« Sie sehen alle in der Transaktion gespeicherten Bildschirmbilder (Dyn-
pros) unter Angabe des Programmnamens und der Dynpro-Nummer.
3. Wählen Sie die Drucktaste Feldliste, um auch die Feldinhalte der jeweili-
gen Bildschirmbilder anzuzeigen.
« Die Transaktion wechselt in die Detailansicht (Abb. 8.13).
4. Positionieren Sie den Cursor auf die zu analysierende Zeile, beispielsweise
auf ein beliebiges Bildschirmbild (Dynpro) innerhalb einer Transaktion,
und klicken Sie auf die Drucktaste AUSWÄHLEN. An dieser Stelle genügt
auch ein Doppelklick.
« Das System simuliert diese Transaktion und führt Sie direkt an die aus-
gewählte Stelle.
8.3 Kurznachrichten
Während der täglichen Arbeit mit dem SAP-System können Sie jederzeit
Kurznachrichten an andere Benutzer versenden und auch empfangen.
8 Batchverarbeitung, Batch-Input-Verarbeitung
256
Sandini Bib
8
« Im rechten Bildbereich erscheint dann eine Auflistung der von Ihnen
noch nicht eingesehenen Dokumente. Weiterhin lässt sich ersehen,
wann und von welchem Benutzer diese Dokumente versendet wurden.
4. Wählen Sie ein Dokument aus.
« Sie haben jetzt verschiedene Möglichkeiten dieses Dokument zu bear-
beiten.
8 Batchverarbeitung, Batch-Input-Verarbeitung
258
Sandini Bib
8 Batchverarbeitung, Batch-Input-Verarbeitung
8.5 Fragen
1. Welche wichtigen Eigenschaften hat das Objekt »Batchjob«?
a) Name des Benutzers und Name des Jobs
b) Jobklasse (von »C« bis »A«)
c) Die gestartete Planzeit
d) Periodizität
2. Welche Optionen stehen für die Definition des Job-Starttermins zur Ver-
fügung?
a) Sofort
b) Nach Job
c) Nach Ereignis
d) Nach Freigabe durch den Vorgesetzten
3. Welche Programmtypen können als Steps ausgeführt werden?
a) ABAP-Programm
b) C++-Programm
c) Externes Kommando
d) Externes Programm
4. Wie können Sie die Anzeige der Jobübersicht einschränken?
a) Nach dem Namen des Batchjobs
b) Nach dem Benutzernamen
c) Nach dem Datum des Starttermins
d) Nach Programmtypen
5. Welchen Status kann ein Job in der Batchverwaltung haben?
a) In Arbeit
b) Beendet
c) Fehler
d) Aktiv
6. Welche Aussagen zum Abspielen einer Mappe sind richtig?
a) Fehlerfrei abgespielte Mappen erscheinen nicht mehr in der Mappen-
übersicht, es sei denn dies wird ausdrücklich gewünscht.
b) Das Abspielen einer Mappe kann nur bei Fehlern über /bend abgebro-
chen werden.
c) Das Abspielen einer Mappe kann immer über /bend abgebrochen werden.
d) Mappen können nur sichtbar abgespielt werden, damit der Anwender
immer prüfen kann und somit Fehler vermieden werden.
260
Sandini Bib
8.6 Lösungen
1. Welche wichtigen Eigenschaften hat das Objekt »Batchjob«?
a) Richtig Name des Benutzers und Name des Jobs
b) Richtig Jobklasse (von »C« bis »A«)
c) Falsch Die gestartete Planzeit
d) Richtig Periodizität
2. Welche Optionen stehen für die Definition des Job-Starttermins zur Ver-
fügung?
a) Richtig Sofort
b) Richtig Nach Job
c) Richtig Nach Ereignis
d) Falsch Nach Freigabe durch den Vorgesetzten
3. Welche Programmtypen können als Steps ausgeführt werden?
a) Richtig ABAP-Programm
b) Falsch C++-Programm
c) Richtig Externes Kommando
d) Richtig Externes Programm
4. Wie können Sie die Anzeige der Jobübersicht einschränken?
a) Richtig Nach dem Namen des Batchjobs
b) Richtig Nach dem Benutzernamen
c) Richtig Nach dem Datum des Starttermins
d) Falsch Nach Programmtypen
5. Welchen Status kann ein Job in der Batchverwaltung haben?
a) Falsch In Arbeit
b) Falsch Beendet
c) Falsch Fehler
d) Richtig Aktiv
6. Welche Aussagen zum Abspielen einer Mappe sind richtig?
a) Richtig Fehlerfrei abgespielte Mappen erscheinen nicht mehr in der
Mappenübersicht, es sei denn dies wird ausdrücklich gewünscht.
b) Falsch Das Abspielen einer Mappe kann nur bei Fehlern über /bend ab-
gebrochen werden.
c) Richtig Das Abspielen einer Mappe kann immer über /bend abgebro-
chen werden.
d) Falsch Mappen können nur sichtbar abgespielt werden, damit der An-
wender immer prüfen kann und somit Fehler vermieden werden.
Kapitel 9
Berechtigungen und Rollen
9.1 Berechtigungskonzept 265
9.1.1 Grundbegriffe 265
9.2 Rollenkonzept 267
9.3 Zuweisen von Berechtigungen 268
9.3.1 Benutzerstammsatz 268
9.3.2 Benutzereigene Daten 271
9.4 Profilgenerator 271
9.4.1 Überblick Profilgenerator 271
9.4.2 Terminologie des Profilgenerators 272
9.4.3 Berechtigungstrace mit SU53 273
9.5 Fragen 274
9.6 Lösungen 274
263
Sandini Bib
Sandini Bib
Berechtigungsobjekt
Die kleinste und entscheidende Einheit des Berechtigungskonzepts ist das
Berechtigungsobjekt. Berechtigungsobjekte werden in der R/3-Entwick-
lungsumgebung angelegt und sowohl zur Berechtigungsvergabe (innerhalb
der Benutzerpflege) als auch zur Berechtigungsprüfung (innerhalb von Pro-
grammen, also z.B. nach Aufruf einer Transaktion) verwendet.
Berechtigung
Beim Anlegen einer Berechtigung werden die Felder eines Berechtigungs-
objekts mit Werten gefüllt. Hierbei können ihnen folgende Arten von Wer-
ten zugeordnet werden:
• Einzelwerte
• Intervalle
• generische Werte (Werte mit dem Platzhalter »*«)
Eine Berechtigung wird einem Benutzer zugeordnet (erteilt), indem sie in sei-
nen Benutzerstammsatz eingetragen wird.
Bei der R/3-internen Berechtigungsprüfung (z.B. nach Aufruf einer Dialog-
transaktion oder eines Reports) prüft das Programm zu einem oder mehreren
Berechtigungsobjekten, ob in den Berechtigungen des Benutzers die erforder-
lichen Berechtigungen enthalten sind. Ein Benutzer mit der Berechtigung
F_DEBITOREN (z.B. ein Debitorenbuchhalter) würde jede Berechtigungsprüfung
zum Berechtigungsobjekt »Debitor: Berechtigung für Buchungskreise« beste-
hen, da er zu diesem Berechtigungsobjekt alle Berechtigungen in allen Bu-
chungskreisen hätte.
Für andere Benutzer können eingeschränkte Berechtigungen vergeben wer-
den, z.B. durch explizite Vorgabe eines oder mehrerer Buchungskreise
und/oder Vorgabe einer oder mehrerer ausgewählter Aktivitäten. Die Liste der
hier in Frage kommenden Aktivitäten zeigt Abbildung 9.2.
Abbildung 9.2 Liste von Werten für das Feld »Aktivität« (© SAP AG)
266
Sandini Bib
9
Berechtigungsprofil (Einzelprofil, Sammelprofil)
SAP R/3 enthält aufgrund seiner Komplexität eine sehr große Anzahl von Be-
rechtigungen. Deren Verwaltung ist nur deshalb möglich, weil diese Berech-
tigungen zunächst zu Profilen (Einzelprofilen) zusammenfasst werden.
Wenn mehrere Profile zusammengefasst und gegebenenfalls durch einzelne
Berechtigungen ergänzt werden, entsteht daraus ein Sammelprofil.
9.2 Rollenkonzept
Aus der Sicht des Endanwenders beschreibt eine Rolle eine Gruppe von Tä-
tigkeiten im Rahmen eines Geschäftsszenarios. In technischer Hinsicht ist sie
eine Sammlung von Aktivitäten einer Stelle (eine Sammlung von Workflowauf-
gaben oder Anwendungen des SAP-Menüs).
Der Zugriff auf die in Rollen enthaltenen Transaktionen, Berichten oder
Web-basierten Anwendungen erfolgt über Benutzermenüs. Im SAP-Stan-
dard finden Sie eine Vielzahl vordefinierter Rollen (Abb. 9.3).
Das Anlegen einer Rolle in R/3 erfolgt mittels des Profilgenerators, welcher
zu Teilen des SAP-Menüs (ggf. auch zu einzelnen Anwendungen) und vor-
9.3.1 Benutzerstammsatz
Jeder R/3-Benutzer meldet sich in einem bestimmten Mandanten des R/3-
Systems an. Innerhalb dieses Mandaten hat er einen Benutzerstammsatz.
Wenn ein Anwender in mehreren Mandanten arbeiten will, muss in jedem
Mandanten ein Benutzerstammsatz für diesen Anwender angelegt werden.
Ein Benutzerstammsatz enthält unter anderem
• Benutzername
• Adresse
• Logondaten
• Festwerte
• Parameter
• Rollen
• Profile
• Gruppen
Benutzername
Der frei wählbare Benutzername ist der Schlüssel des Benutzerstammsatzes.
Er darf maximal zwölf Zeichen lang sein.
Adresse
Unter dem Register ADRESSE muss das Nachnamenfeld gepflegt sein. Wei-
tere Mussfelder existieren nicht. Nähere Angaben zu Personendaten, dem
Arbeitsort, Kommunikationsdaten und die Firmenadresse können hier eben-
falls hinterlegt werden. Dies erleichtert dem Systemadministrator die gezielte
Ansprache einzelner Benutzer im Produktivbetrieb.
Logondaten
Zu den Logondaten gehören:
• Alias
Der Alias ist eine alternative Kennung eines Benutzers. Zusätzlich zum 12
Zeichen langen Benutzernamen kann auch ein längerer, sprechender Name
(Länge 40 Zeichen) gewählt werden. Der Benutzer kann damit entweder
268
Sandini Bib
9
über den 12-stelligen Benutzernamen oder über seinen Alias identifiziert
werden. Intern ist immer der (12-stellige) Benutzername ausschlaggebend.
Der Alias wird in erster Linie dann benutzt, wenn Benutzer aus Internet-
transaktionen angelegt werden. Dort wird nur der Alias angegeben. Intern
wird ein Benutzername generiert. Der Alias dient also in erster Linie dem
Wiederauffinden von Internetbenutzern, deren interner technischer Benut-
zername nicht bekannt ist.
• Initialkennwort
Es wird beim Anlegen eines neuen Benutzers durch den Administrator ver-
geben.
• Benutzergruppe für Berechtigungsprüfung
Durch die Zuordnung des Benutzers zu einer Benutzergruppe kann die
Pflege der Stammsätze auf unterschiedliche Benutzeradministratoren ver-
teilt werden. Die Berechtigungen von Benutzeradministratoren werden
dann so vergeben, dass sie nur Benutzer pflegen können, die bestimmten
Gruppen zugeordnet sind. Der Gruppeneintrag ist kein zwingender Be-
standteil der Logondaten.
• Gültigkeitsperiode
Die Gültigkeitsperiode eines Benutzerstammsatzes kann durch ein Zeitin-
tervall begrenzt werden. Ohne einen solchen Eintrag gilt ein Benutzer-
stammsatz zeitlich unbeschränkt.
• Weitere Daten
Abrechnungsdaten zur Kostenerfassung. Diese gliedern sich wie folgt:
• die Abrechnungsnummer: Sie dient zur Kontierung der CPU-Zeiten, die
ein Benutzer verbraucht hat.
• die Kostenstelle: Die Kostenstelle, auf welcher die Abrechnungsnummer
läuft.
Kennwort
Beim erstmaligen Anlegen eines neuen Benutzers im SAP-System muss der
Systemverwalter ein Initialkennwort im Benutzerstammsatz vorgeben. Die-
ses muss aus Sicherheitsgründen zweimal eingetragen werden. Meldet sich
der neue Benutzer erstmals im System an, muss er nach der Eingabe des Initi-
alkennworts in jedem Fall sofort ein neues Kennwort eintragen.
Festwerte
Hier können folgende Eigenschaften eingestellt werden:
• das Startmenü oder die Transaktion, zu der das System direkt nach der
Anmeldung springen soll
• Anmeldesprache
• Drucker und Art der Spoolsteuerung
• Zeitzone
• Dezimaleinstellung
• Datumsformat
Parameter
Es können Benutzervorgaben zu einzelnen Parameterwerten gepflegt wer-
den. Hat beispielsweise ein Benutzer nur Berechtigungen für den Buchungs-
kreis 1000, oder arbeitet er vorwiegend in diesem Buchungskreis, so kann zu
dem Parameter BUK der Wert »1000« hinterlegt werden. In Bildschirmbil-
dern werden dann Felder, die auf das Datenelement Buchungskreis verwei-
sen, automatisch mit dem Wert 1000 gefüllt. Voraussetzung ist jedoch, dass
in den entsprechenden Bildschirmbildern die Übernahme dieses Wertes
durch den Programmierer eingerichtet wurde.
Rollen
Über diesen Punkt kann die Zuordnung von Rollen an den Benutzer bzw. sei-
nen Stammsatz erfolgen. Es ist möglich, dem Benutzer zeitlich begrenzt eine
Rolle zuzuweisen.
Durch die Zuordnung einer oder mehrerer Rolle(n) wird dem Benutzer ein
Benutzermenü zur Verfügung gestellt, welches erscheint, nachdem er sich
am R/3-System angemeldet hat. Über die Zuordnung von Rollen wird die
Integrität betriebswirtschaftlicher Daten gewährleistet.
Der Benutzer kann die ihm zugeordneten Rollen ändern; z.B. durch das Pfle-
gen von Favoriten.
Die Systemverwaltung kann das Benutzermenü auf persönliche Anforderung
des Benutzers ändern, indem Einträge hinzugefügt oder gelöscht werden.
Profile
Es können jedem R/3-Benutzer eine große Anzahl von Berechtigungsprofilen
zugewiesen werden (im Standard sind ca. 150 Berechtigungsprofile enthal-
ten). Im R/3 Enterprise werden diese Profile normalerweise mit dem Profilge-
nerator erstellt und gepflegt. Profile, die mit dem Profilgenerator generiert
wurden, sollen nie direkt in den Benutzerstammsatz eingefügt werden. Ihre
Zuweisung erfolgt automatisch beim Durchführen eines Benutzerstamm-
abgleichs gemäß der in den Benutzerstamm eingetragenen Rollen.
Hingegen können die durch manuelle Pflege erstellten Profile direkt dem Be-
nutzerstammsatz hinzugefügt werden.
Gruppen
Jeder Benutzer kann einer oder mehreren Benutzergruppen zugeordnet wer-
den. Dies dient sowohl der Verteilung der Benutzerpflege auf unterschiedliche
Verwalter (wie schon erwähnt) als auch der Zuteilung von Berechtigungen
beim Einsatz der zentralen Benutzerverwaltung.
270
Sandini Bib
9.4 Profilgenerator
Heutzutage ist der Profilgenerator das zentrale Werkzeug zur Generierung
von Berechtigungen und Berechtigungsprofilen. War es früher notwendig,
mühsam die zum Ausführen einer Transaktion benötigten Berechtigungs-
objekte zusammenzustellen, die entsprechenden Berechtigungen manuell zu
erstellen, zu Profilen zusammenzufassen, diese zu generieren und dann dem
Benutzer zuzuordnen, ist dieser Vorgang durch den Profilgenerator über
große Strecken automatisiert worden. Dies bedeutet einen wesentlichen
Zeitgewinn, da im anderen Fall die Zuordnung der Transaktionen und Berech-
tigungsobjekte zu den realen Organisationsstrukturen und Tätigkeitsprofilen
des Unternehmens relativ aufwändig ist. Dieser Arbeitsumfang wurde bei
vielen Projekten unterschätzt.
Gleichwohl ist auch im R/3 Enterprise eine manuelle Pflege von Berechtigungs-
profilen möglich. Dies ist jedoch nur empfehlenswert für Profile, die nicht mit
dem Profilgenerator erstellt wurden. Dabei dürfte es sich in den meisten Fällen
um Profile handeln, die noch aus früheren Releaseständen herrühren. Profile,
die mit dem Profilgenerator erstellt wurden, sollen jedoch nicht manuell ge-
pflegt werden, da sich sonst Inkonsistenzen zum Profilgenerator ergeben.
Rolle
Der zentrale Begriff des Profilgenerators ist die Rolle (früher Aktivitäts-
gruppe). Hier werden alle Aktivitäten einer Stelle zusammengefasst. Als
Aktivitäten gelten sowohl Transaktionen und Reports aus dem SAP-Menü als
auch Aufgaben aus dem SAP Business-Workflow. Hinzu kommen Zugriffe auf
das Internet. Aus Rollen lassen sich Berechtigungsprofile generieren.
Abgeleitete Rollen
Um nicht wegen jeder neuen Ausprägung einer Organisationseinheit eine
Rolle neu erstellen zu müssen, werden abgeleitete Rollen verwendt. Abgelei-
tete Rollen stehen in einem direkten, erbenden Verhältnis zu den Referenz-
rollen, aus denen sie hervorgingen. Unter einer abgeleiteten Rolle können
Berechtigungsprofile für eine gewisse Organisationsebene unter Verwen-
dung aller Aufgaben und Aktivitäten einer Referenzrolle generiert werden.
Hierdurch lassen sich z.B. aus einer Referenzrolle »Einkäufer« sehr einfach
abgeleitete Rollen für einzelne Buchungskreise definieren.
272
Sandini Bib
9
Begriffe aus dem Organisationsmanagement
Der Profilgenerator bietet im R/3 Enterprise die Möglichkeit, Profile mittels der
Rollen direkt Objekten aus dem Organisationsmanagement zuzuordnen. Hierzu
muss allerdings die Anwendungskomponente PD verwendet werden. So ist es
einfacher, Berechtigungen anhand der Definition von Zuständigkeiten einer
Planstelle zuzuordnen als jedem einzelnen Benutzer einer solchen Planstelle.
R/3-Workflow
Im Rahmen des R/3-Workflow kann man Einzel- und Mehrschrittaufgaben
definieren, die komplexe Geschäftsprozesse miteinander verbinden. Der Pro-
filgenerator kann auch für die Berechtigungsvergabe solcher Workflow-Auf-
gaben verwendet werden.
9.5 Fragen
1. Welche Objekte regeln im R/3-System den Datenzugriff?
a) Benutzerstammsatz
b) Berechtigungstrace
c) Profilgenerator
d) Berechtigungsobjekte
2. Welche Aussagen zum Thema »Benutzerstammdaten« sind korrekt?
a) Das Initialkennwort dient dem Ersteinstieg des Benutzers in das SAP-
System.
b) Kein Benutzer hat Zugriff auf Feldinhalte seines Benutzerstammsatzes.
c) Durch Zuweisung eines Profils kann der Systemverwalter den Aufruf einer
Transaktion nach dem Start von R/3 bestimmen.
d) Das Profil SAP_New enthält wichtige Berechtigungen für die Einfüh-
rung und Implementierung von SAP R/3.
3. Welche Aussagen sind richtig?
a) Das Benutzermenü enthält nur die Transaktionen, für die ein Benutzer
aufgrund seiner Aufgabenstellung auch berechtigt ist.
b) Ein Benutzer kann über die Transaktion SU53 fehlende Berechtigungen
ermitteln und diese dann seiner Rolle über die Transaktion SU99 zuord-
nen, um den Systemadministrator zu entlasten.
c) Benutzer mit gleichen Aufgaben lassen sich zu einer Rolle zusammenfassen.
d) Der Benutzername ist der Schlüssel des Benutzerstammsatzes.
9.6 Lösungen
1. Welche Objekte regeln im R/3-System den Datenzugriff?
a) Richtig Benutzerstammsatz
b) Falsch Berechtigungstrace
c) Falsch Profilgenerator
d) Richtig Berechtigungsobjekte
2. Welche Aussagen zum Thema »Benutzerstammdaten« sind korrekt?
a) Richtig Das Initialkennwort dient dem Ersteinstieg des Benutzers in das
SAP-System.
b) Falsch Kein Benutzer hat Zugriff auf Feldinhalte seines Benutzerstamm-
satzes.
c) Falsch Durch Zuweisung eines Profils kann der Systemverwalter den
Aufruf einer Transaktion nach dem Start von R/3 bestimmen.
d) Falsch Das Profil SAP_New enthält wichtige Berechtigungen für die
Einführung und Implementierung von SAP R/3.
274
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9
3. Welche Aussagen sind richtig?
a) Richtig Das Benutzermenü enthält nur die Transaktionen, für die ein
Benutzer aufgrund seiner Aufgabenstellung auch berechtigt ist.
b) Falsch Ein Benutzer kann über die Transaktion SU53 fehlende Berechti-
gungen ermitteln und diese dann seiner Rolle über die Transaktion
SU99 zuordnen, um den Systemadministrator zu entlasten.
c) Falsch Benutzer mit gleichen Aufgaben lassen sich zu einer Rolle zu-
sammenfassen.
d) Richtig Der Benutzername ist der Schlüssel des Benutzerstammsatzes.
Kapitel 10
Logistik-Lösungen, Enterprise
Portals und Business Intelligence
10.1 mySAP Supplier Relationship Management (SRM) 279
10.1.1 Beschaffung und Lieferanten-Management über das Internet 279
10.2 mySAP Supply Chain Management (mySAP SCM) 293
10.2.1 Überblick mySAP SCM 294
10.2.2 Stammdaten des mySAP SCM 296
10.2.3 Schlüsselbereiche des mySAP SCM 298
10.2.4 Integrierte, unternehmensübergreifende Ausführung 303
10.3 Product Lifecycle Management (PLM) 310
10.3.1 Funktionsbereiche 311
10.3.2 Organisationsstrukturen 318
10.4 mySAP Customer Relationship Management (CRM) 318
10.4.1 Funktionalitäten von SAP R/3 Sales and Distribution (SD) 318
10.4.2 Traditionelle Marketingaktivitäten – Neue Verkaufsstrategien 320
10.4.3 Definition des Customer Relationship Management 322
10.4.4 Maßgebliche Ziele von Customer Relationship Management 322
10.4.5 mySAP CRM-Architektur 323
10.5 mySAP Enterprise Portals (EP) 333
10.5.1 Die Plattform für Information und Kooperation 334
10.5.2 Nutzungspotentiale von mySAP Enterprise Portals 334
10.5.3 Kernfunktionalitäten des mySAP Enterprise Portals 335
277
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278
Sandini Bib
10
Logistik-Lösungen, Enterprise
Portals und Business Intelligence
10.1 mySAP Supplier Relationship Management
(SRM)
10.1.1 Beschaffung und Lieferanten-Management über
das Internet
Bereits seit 1996 bietet SAP Internetlösungen an. 1999 kam eine neue Lö-
sung für die elektronische Beschaffung hinzu: mySAP E-Procurement, das
durch seinen Einsatz im B2B Procurement (Business-to-Business) bekannt
geworden ist. Später wurde diese Lösung in SAP Enterprise Buyer umbe-
nannt; nunmehr wird sie durch mySAP SRM (Supplier Relationship Manage-
ment) ergänzt. Diese Weiterentwicklung des E-Procurement dient zur Opti-
mierung der Kunden-Lieferant Beziehung. (Siehe auch: Schlüsselbereiche
von mySAP SRM, S.288 f.)
Unternehmen aller Couleur nutzen das Internet seit längerem nicht nur dazu,
neue Märkte zu erschließen, sondern auch um die Optimierung ihrer Logistik-
kette und die damit zusammenhängende Beschaffung effektiv voranzutreiben.
Anders als im klassischen Beschaffungsprozess, wo der Einkäufer noch im
großen Maße direkt mit dem Verkäufer kommuniziert(e), stützt sich der Er-
folg von Unternehmen in zunehmenden Maße auf eine Automatisierung in-
nerhalb der Logistikkette. Dies gilt für Waren- und Geldströme ebenso wie
für Informationen (siehe hierzu auch SCM – Supply Chain Management,
S. 293 ff.).
Die Beschaffungsabwicklung über das Internet kann einem Unternehmen in
großem Umfang zusätzlichen Nutzen sowie Kosteneinsparungen bringen. Es
hat sich über viele Jahre gezeigt, dass die berühmte 80:20-Regel auch in der
Beschaffung ihre Gültigkeit hat. Diese Regel besagt, dass Unternehmen 80%
Ihres Bedarfs durch 20% der Lieferanten abdecken. Im Umkehrschluss heißt
das: 80% (!) der Lieferanten liefern lediglich 20% der Bedarfs. Jüngste Unter-
suchungen haben ergeben, dass sich dieses Verhältnis ziemlich genau mit dem
Verbrauch an Direkten (~80%) und Indirekten Materialien (~20%) deckt.
Hinweis Direkte Materialien gehen direkt in die Produktion ein (z.B. Roh-
stoffe) oder sind für den Vertrieb gedacht. Die Beschaffung ist oft kompli-
ziert und die Zuverlässigkeit der Lieferanten bzw. die hochwertige Produkt-
qualität stehen im Vordergrund. Indirekte Materialien werden intern für die
Instandhaltung, die Wartung bzw. den Betrieb von Maschinen sowie für die
Verwaltung gebraucht, wie z.B. Bürobedarf, Büromöbel, PCs.
Daraus ergibt sich, dass der administrative Aufwand für indirekte Materialien
unverhältnismäßig groß ist zum eigentlichen Wert der Produkte. Anderer-
seits ist der Einkaufsprozess direkter Materialien wesentlich komplizierter
(Ausschreibungen, Verhandlungen) und erfordert eine genauere Überwa-
chung (Qualitäts- und Lieferantenauswertung) und Steuerung (Planung, Be-
stellabwicklung).
Mit mySAP SRM hat ein Unternehmen die Möglichkeit, Teile der Beschaf-
fung zu dezentralisieren und damit die Abteilung Einkauf zu entlasten. Da-
durch kann sich der Einkauf auf wesentliche Aufgaben konzentrieren. Die
Katalogbeschaffung ermöglicht es Anwendern, gewünschte Materialien aus
unterschiedlichen Lieferantenkatalogen auszuwählen und zu bestellen (siehe
auch Workflow). Selbstverständlich können Positionen auch manuell in der
Bestellung erfasst werden.
Überall dort, wo SAP R/3 als ERP-Software (ERP = Enterprise Resource Plan-
ning), also als operatives System zur (internen) Prozessabwicklung und -opti-
mierung genutzt wird, erweitert das Supplier Relationship Management die
Beschaffung um die Möglichkeiten strategischer Auswertungen (Planung
und Steuerung durch Nutzung des Business Warehouse = BW) und sorgt für
die Integration des Internet im gesamten Beschaffungsprozess. Die Prozesse
und die Zusammenarbeit im Bereich Materialwirtschaft (Material Manage-
ment = MM) finden jetzt zunehmend unternehmensübergreifend statt. Neben
der Beschaffung indirekter Materialien über Kataloge unterstützt mySAP
SRM jetzt auch die Beschaffung direkter Materialien.
280
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10
Hinweis Das Business Warehouse beruht auf einer komplexen Datenbank
mit vielen vorkonfigurierten Inhalten und Informationsmodellen, unterneh-
mensinternen und externen Daten sowie vordefinierten Berichten.
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Stammdaten im R/3 MM
Damit die Prozesse und Funktionen der Materialwirtschaft durchgeführt
werden können, benötigt man Stammdaten, welche in Form von Stammsät-
zen im System hinterlegt werden. Das Anlegen und Ändern von Stammsätze
geschieht im System nur einmal. Danach stehen diese Stammsätze allen in
anderen Anwendungskomponenten (z.B. Vertrieb, Produktion) zur Verfü-
gung. Damit wird Datenredundanz (das wiederholte Auftreten gleicher
Daten) vermieden. Neben materialbezogenen Daten können Stammdaten
auch Informationen mit Bezug auf organisatorischen Einheiten enthalten
(z.B. Werk, Lagerort oder Einkaufsorganisation).
Stammdaten im SAP R/3 MM sind z.B.
• Materialstammdaten mit Informationen über Rohstoffe, Handelswaren
usw. Alle Daten werden fachbereichsübergreifend (SD, MM, PP) geführt;
• Lieferantenstammdaten mit Einkaufs- und Buchhaltungsdaten und allen
sonstigen Daten zu einem Lieferanten oder Kreditor;
• Einkaufsinfosätze mit Informationen zu einem Lieferanten und einem
Material, das von diesem Lieferanten bezogen wird. Sie stellen die Bezie-
hung zwischen Material und Lieferant her;
• Konditionen mit Informationen zur Preisfindung.
Organisationsstruktur
In der Materialwirtschaft sind folgende Organisationseinheiten relevant:
• Mandant – stellt das Unternehmen bzw. den Konzern dar
• Buchungskreis – rechtlich selbständig bilanzierende Einheit (z.B. einzelne
GmbH)
• Einkaufsorganisation – zuständig für die Beschaffung
Hinweis Lagerorte sind einem Werk zugeordnet, deshalb kann die Num-
mernvergabe (z.B Lagerort 1) mehrmals vorkommen (vgl. Abb. 10.3)!
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Hinweis Ein Rahmenvertrag ist eine längerfristige Vereinbarung mit ei-
nem Lieferanten über die Lieferung von Dienstleistungen oder Materialien
zu festgelegten Konditionen. Man unterscheidet Mengen- oder Wertver-
träge als Kontrakte oder Lieferpläne.
• Bestandsführung
Die Bestandsführung hat die Aufgabe, die Bestände mengen- und wert-
mäßig zeitnah zu erfassen und zu verbuchen. Hierzu gehören alle Vor-
gänge, welche den Bestand an Waren verändern, wie z.B. Wareneingänge
und -ausgänge, Umbuchungen und Umlagerungen aber auch Materialre-
servierungen und Rücklieferungen. Die Mengen werden bei jeder Material-
bewegung fortgeschrieben. Die Wertfortschreibung erfolgt im Normalfall
über eine automatische Kontenfindung. Das System leistet praktische
Hilfe, wenn z.B. ein Wareneingang (WE) mit Bezug zu einer Bestellung
gebucht werden soll. Hierbei werden alle relevanten Daten vom System
bereit gestellt.
• Lagerverwaltung
Mit dem Lagerverwaltungssystem können komplexe Lagerstrukturen
festgelegt und überwacht werden. Dabei werden unterschiedliche Me-
thoden der Ein- und Auslagerung unterstützt. In der Lagerverwaltung
werden bestandsverändernde Vorgänge wie Wareneingänge, Umlage-
rungen usw. abgebildet.
• Rechnungsprüfung
Die Rechnungsprüfung stellt das Bindeglied zwischen der Materialwirtschaft
und dem Rechnungswesen (FI) dar. Hier können die erhaltenen Rechungen,
welche Bezug zu einem Wareneingang (WE) oder einer Bestellung haben,
schnell erfasst, geprüft und anschließend gebucht werden. Darüber hinaus
werden Informationen aus dem Materialstamm verwendet. Die weitere
Abwicklung hängt von einigen Prämissen ab:
• stimmen die Rechnungsdaten mit den vorgeplanten Daten überein,
werden die Buchungen automatisch durchgeführt und die Rechnung
wird zur Zahlung freigegeben,
• bei Überschreitung vorgegebener Toleranzen wird die Rechnung zur
Zahlung gesperrt,
• eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Rechnung automatisch beim
Wareneingang erstellen zu lassen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Beschaffungsmarketing. Damit ist ge-
meint, dass das Unternehmen die Aufgabe hat, durch den Aufbau und die
Pflege von (möglichst) dauerhaften Beziehungen zu zuverlässigen Lieferan-
ten die Versorgung sicherzustellen. Grundlage einer effektiven Zusammenar-
beit zwischen Unternehmen ist dabei der Vorteil, der sich für beide Partner,
also Kunden und Lieferant, ergibt und von beiden gewünscht und angestrebt
wird. Gerade hier spielt mySAP SRM seine Stärken aus.
# !
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Achtung Stammdaten im SAP und im EBP können unterschiedliche Bezeich-
nungen haben (siehe Abbildung 10.4).
Organisationsstruktur
Die Organisationsstruktur im EBP ist etwas anders aufgebaut als im R/3. Sie
beinhaltet die Organisationseinheiten des Unternehmens, gegliedert nach
Aufgaben und Funktionen (z.B. Einkauf). Die höchste Ebene einer Organisa-
tionsstruktur wird als Wurzel bezeichnet; unterhalb der Wurzel wird die rest-
liche Struktur aufgebaut.
Anders als im SAP R/3 sind jedoch auch die Benutzer im EBP ein zentraler Be-
standteil des Organisationsplans. Das heißt, der Benutzer (User) muss über
eine Struktur, welche mehrere Objekte umfasst, im Organisationsplan eingebun-
den sein. Eines dieser Objekte ist die Planstelle: Planstellen sind die tatsächlich zu
besetzenden Positionen im Unternehmen (z.B. Einkäufer oder Sekretärin der
Buchhaltung). Weitere Objekte sind der R/3-User, die zentrale Person und
der Geschäftspartner (siehe auch Geschäftspartnerkonzept).
Abbildung 10.5 Beispiel einer Organisationsstruktur der Firma XY (mit Gliederung des
Einkaufs)
Geschäftspartnerkonzept
mySAP SRM nutzt das sogenannte SAP-Geschäftspartnerkonzept. Dieses sieht
vor, dass jeder, der als (interner oder externer) Geschäftspartner an einem Ge-
schäftsvorgang beteiligt ist, als Business Partner im System angelegt sein
muss. Dieses gilt für sowohl für Personen wie für Personengruppen oder Orga-
nisationen. Das bedeutet, dass nicht nur Lieferanten oder Ansprechpartner als
Business Partner hinterlegt werden, sondern auch die Mitarbeiter des eigenen
Unternehmens. Im Grunde genommen wird also das Geschäftspartnermodell
mit der Aufbauorganisation verknüpft.
Damit also ein Benutzer an einem Geschäftsvorfall beteiligt werden kann,
muss er nicht nur als User sondern darüber hinaus auch als Business Partner
angelegt werden. Diesem Business Partner können dann Rollen zugeordnet
werden. Die Rolle stellt eine Sammlung von Aktivitäten dar, welche von ei-
ner Person ausgeführt werden. An diese Rollen sind Berechtigungen und
Transaktionen geknüpft, welche die Durchführung bestimmter Anwendun-
gen ermöglichen (z.B. Bestellung anlegen oder Bestellung freigeben).
Beispiel: In der Organisationsstruktur der Firma XY möchte der User A einen
Drucker bestellen (siehe Abbildung 10.5). Das System prüft, welche EK-Or-
ganisationen der Abteilung des User A zugeordnet sind und somit bestellen
dürfen. Hierzu gehören die EK-Gruppe Europa und der zentrale EK. Grund
dafür ist, dass:
• die EK-Gruppe Europa der Organisation Europa zugeordnet ist und für die
Organisation Europa (und alle dazugehörigen Abteilungen) bestellen darf
und
• der Zentrale Einkauf organisatorisch der »Wurzel« (Firma XY) zugeordnet ist
und für diese und alle dazugehörigen Abteilungen bestellen darf.
Das System prüft weiter, welche dieser EK-Gruppen für die bestellte Produkt-
kategorie sachlich zuständig ist und wählt darum den Zentralen Einkauf als
zuständige EK-Gruppe aus.
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Möglichen Szenarien beim Einsatz von EBP
Wie bereits erwähnt, ist es möglich EBP unabhängig von ERP Systemen zu
nutzen. Deshalb werfen wir jetzt einen Blick auf die verschiedenen Szena-
rien, welche denkbar wären.
• Klassisches Szenario
Hierbei werden die Geschäftsabläufe im eigentlichen ERP-System abgewi-
ckelt.
• Entkoppeltes Szenario
Hier werden einige Teile des Geschäftsprozesses im EBP (z.B. die Bestel-
lung indirekter Materialien), andere wiederum im ERP-System abgewi-
ckelt (z.B. direkte Materialien).
• Erweitertes Klassisches Szenario
Der EBP wird für die gesamte Beschaffung genutzt. Der EBP leitet Kopien
der erfassten Schritte (z.B. Bestellungen) an das ERP-System weiter. Die
Materialwirtschaftsfunktionen des ERP werden z.B. für die Lagerhaltung
genutzt.
• Standalone-Szenario
Das EBP ist lediglich mit einem FI-System (Rechnungswesen) verbunden;
in diesem Fall wird das EBP als eigenständige Lösung genutzt und der ge-
samte Prozess lokal verarbeitet.
Workflow
Nun kommen wir zu einer Funktion, welche die allgemeinen Abläufe im SAP
R/3 bereits unterstützt, aber durch den Einsatz von mySAP SRM ihre vielfäl-
tigen Möglichkeiten erst voll entfaltet.
Ein Workflow stellt eine ereignisgesteuerte Prozesskette (EPK) dar. Er be-
schreibt, wer was wann und in welcher Reihenfolge bearbeitet.
Die Workflow-Methodik findet auch im EBP (Enterprise Buyer Professional)
Anwendung. Die Verknüpfung der einzelnen Aufgaben werden dabei vom
SAP Business Workflow sichergestellt. So können z.B. standardmäßige Work-
flows für Bestellgenehmigungen, Bestätigungen oder Rechnungen genutzt
werden.
Dafür muss ein Geschäftsprozess definiert werden, welcher die erforderliche
Reihenfolge von Ereignissen festlegt und beschreibt, welche Daten dafür
(meist vorübergehend) zur Verfügung stehen müssen. Dieser Prozess wird in
einem Ereignisdiagramm hinterlegt, das aus dem auslösenden Ereignis und
darüber hinaus aus einzelnen Aufgaben sowie gegebenenfalls erforderlichen
logischen Abfragen besteht.
Die jeweiligen Ereignisse aus dem Diagramm bestimmen, wann etwas gemacht
werden muss. Beispiel: Bestellanforderung (BANF) angelegt und gesichert.
Was gemacht werden muss, wird durch eine Aufgabe (Workitem) ausge-
führt. Aufgaben beziehen sich auf die einzelnen Arbeiten, welche im Work-
flow-Prozess auszuführen sind. So kann das Sichern der BANF z.B. eine
Funktion aufrufen, die automatisch eine Bestellung generiert. Die Aufgaben
können aber auch zugeordnet werden.
Wer diese Aufgabe bearbeitet, wird durch die Aufbauorganisation und die
hinterlegten Rollen gesteuert. So kann z.B. dem Einkaufsleiter (im Eingangs-
korb eines Mailsystems) die erwähnte Bestellung zur Freigabe (oder als Erin-
nerung zur weiteren Bearbeitung) vorgelegt werden.
Workflow-Beispiel ohne EBP
Sie wollen eine Bestellung aufgeben. Wenn keine Genehmigung erforderlich
ist, wird die Bestellung dem verantwortlichen Einkäufer zur Festlegung des
Lieferanten oder zum Ausdruck der Bestellung weitergeleitet. Ist eine Genehmi-
gung erforderlich, wird die Bestellung Ihrem Vorgesetzten zur Genehmigung
vorgelegt. Erfolgt keine Genehmigung, dann erhalten Sie eine Nachricht (mit
dem Ablehnungsgrund). Bei Genehmigung wird Ihre Bestellung dem Einkäu-
fer zugestellt (Abb. 10.7).
Im EBP wird die Abwicklung über Workflows noch weiter verfeinert, da in
den neuen Beschaffungsprozessen alle Mitarbeiter eingebunden sein kön-
nen. Hier kommt die Funktion Mitarbeiter Self Service zum Einsatz wo mit-
tels Einkaufswagen über Kataloge bestellt wird.
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Workflow-Beispiel mit EBP
Sie möchten einen Flachbildschirm bestellen. Anstatt sich über Formulare an
den Einkauf oder den Vorgesetzten zu wenden, wollen Sie in einen Online-
Katalog schauen und prüfen, ob ein Produkt mit den verlangten Eigenschaf-
ten und zu einem annehmbaren Preis zum gewünschten Termin verfügbar ist.
Im Online-Katalog finden Sie die aktuellsten Daten. Über ausgeklügelte
Suchfunktionen können Sie das gewünschte Produkt suchen und sofort ei-
nen Produkt- und Preisvergleich machen. Ferner können Sie den Artikel auf
Verfügbarkeit prüfen. Wenn Sie mit der Suche und Auswahl fertig sind, können
Sie die Bestellanforderung sichern. Erst damit ist der Vorgang abgeschlossen. Vor
dem Sichern können Sie jederzeit Ihren Einkaufswagen ändern oder löschen.
Abhängig vom gewählten Prozess kann der Enterprise Buyer nach Absenden
der Anforderung automatisch eine Bestellung erzeugen, welche dem bevor-
zugten Lieferanten direkt zugeleitet wird. Als Zwischenstufe könnte noch
eine Genehmigung der Bestellanforderung auf Grund des Bestellwerts not-
wendig sein. Wenn der Bestellwert unterhalb einer festgelegten Grenze liegt,
kann die Bestellgenehmigung automatisch erfolgen. Falls nicht, kann die
Bestellung über einen Workflow zur Genehmigung vorgelegt werden. Sie
können dabei den Status der Genehmigung verfolgen.
Hat der Lieferant ein SAP-System, so kann die Bestellung nahtlos übertragen
werden; der Lieferant kann bei Bedarf eine Auftragsbestätigung zurückschi-
cken. Die Auftragsbestätigung könnte sogar direkt an Sie geschickt werden.
mySAP SRM ermögliche ferner die Überwachung des Versands. Trifft die
Ware ein, so kann der Wareneingang – abhängig vom Szenario – entweder
im zentralen Wareneingang oder sogar am Arbeitsplatz erfasst werden. Im
letzten Fall müssen Sie den Wareneingang erfassen und mit den Daten der
Bestellung abgleichen.
Auch für die Fakturierung gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zum Beispiel
kann sich der Lieferant direkt über das Web ankoppeln und alle erforderli-
chen Daten (in Bezug auf die Bestellung) eingeben. Ferner kann die Rech-
nung an Sie zur Prüfung gesendet werden. Sie können dann die Rechnung
freigeben (evtl. mit Limits) oder auch ablehnen.
S 6$3 $32 6$3 $GYDQFHG 3ODQQHU 2SWLPL]HU
S 6$3 5
S 6$3 (3 6$3 (QWHUSULVH 3RUWDO
S 6$3 (0 6$3 (YHQW 0DQDJHPHQW
S 6$3 %: 6$3 %XVLQHVV ,QIRUPDWLRQ :DUHKRXVH
S 6$3 /(6 6$3 /RJLVWLFV ([HFXWLRQ 6\VWHP
S 6$3 670 6$3 6WRFN 0DQDJHPHQW
S 6$3 ,&+ 6$3 ,QYHQWRU\ &ROODERUDWLRQ +XE
S 6$3 )& 6$3 )XOILOOPHQW &RRUGLQDWLRQ
Abbildung 10.8 Technische Grundlagen von mySAP SCM
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Beim Erwerb einer mySAP SCM-Lizenz werden Produkte, welche die techni-
schen Grundlagen des mySAP SCM bilden, im aktuellen Release ausgeliefert
(Abb. 10.8). Im nachfolgenden Abschnitt sind die wichtigsten Anwendungs-
komponenten des mySAP SCM kurz hinsichtlich ihrer Funktionalitäten be-
schrieben.
Materialstamm/Produktstamm
Der Materialstamm ist das zentrale Datenobjekt innerhalb der logistischen Pro-
zesse. Innerhalb der Produktionsplanung und -steuerung sind vor allem die
Dispositions- und Arbeitsvorbereitungsdaten relevant. Diese Daten werden
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10
auf der Werks- bzw. Lagerortebene gepflegt. Weiterhin enthalten Klassifizie-
rung, Dokumentation und Qualitätsmanagement für die Produktion wichtige
Informationen. In SAP APO werden Materialien als Produkte bezeichnet.
Stücklisten
Stücklisten sind vollständige, formal strukturierte Listen der Komponenten,
aus denen Produkte oder Baugruppen bestehen. Die Stücklisten enthalten
die Objektnummern der Komponenten sowie Mengen und Maßeinheiten.
Daten, die in Stücklisten gespeichert werden, bilden eine wesentliche Grund-
lage für verschiedene Bereiche der Produktionsplanung und -steuerung. Die
Materialbedarfsplanung löst Stücklisten auf, um kostengünstige Bestell- oder
Produktionsmengen zu einem bestimmten Zeitpunkt zu ermitteln und die
Produktion mit den benötigten Komponenten in der richtigen Menge zum
richtigen Zeitpunkt zu versorgen. Primärbedarfe beziehen sich auf Ender-
zeugnisse, Sekundärbedarfe geben Auskunft über Rohstoffe und Halbfabri-
kate, die zur Herstellung der Enderzeugnisse eingesetzt werden.
Neben der zentralen Stellung innerhalb der Produktionsplanung- und Steue-
rung werden die Daten der Stücklisten auch in anderen Unternehmensberei-
chen (z.B. Vertrieb, Einkauf, Kalkulation, Konstruktion) benötigt.
Arbeitsplatz/Ressource
Das Stammdatenobjekt Arbeitsplatz enthält Vorschlagswerte zur Arbeitspla-
nung, die in Arbeitspläne kopiert oder referenziert werden. Der Arbeitsplatz
stellt die Verbindung zur Kostenstelle her und dient damit der Kostenermitt-
lung und dem Wertefluss. Weiterhin bildet der Arbeitsplatz das vorhandene
Kapazitätsangebot ab, das durch die Einrichtung verschiedener Schicht-
modelle auch variable Angebotsintervalle enthalten kann. Die Kapazitäts-
angebote können durch planmäßige Wartung oder durch Reparaturen
über die Instandhaltung beeinflusst werden.
Arbeitsplan
Der Arbeitsplan legt die Reihenfolge der einzelnen Arbeitsschritte (Vor-
gänge) fest, die erforderlich sind um ein Erzeugnis herzustellen. Mit dem Ar-
beitsplan werden über die Vorgabewerte der Vorgänge Termine ermittelt
und Kapazitätsbedarfe errechnet. Den Vorgängen sind die notwendigen Ma-
terialkomponenten, Fertigungshilfsmittel und Dokumente zugeordnet, damit
diese Objekte durchlaufzeitbezogen rechtzeitig zur Fertigung bereitgestellt
werden. Zur prozessbegleitenden Qualitätssicherung können die Qualitäts-
merkmale mit den Vorgängen verknüpft werden.
Die Produktkostenrechnung kann aus dem Arbeitsplan die Fertigungskosten
und Fertigungsgemeinkosten für das herzustellende Material ermitteln.
Fertigungshilfsmittel
Fertigungshilfsmittel sind nicht ortsgebundene Betriebsmittel, die in der Ferti-
gung oder der Instandhaltung eingesetzt werden. Sie können den Vorgängen
Lieferanten (Kreditoren)
Die grundlegenden Lieferantenstammdaten werden hauptsächlich vom Ein-
kauf gepflegt und genutzt; der Lieferantenstamm enthält alle zur Beschaf-
fungsabwicklung erforderlichen Informationen. Über die Integration der
branchenübergreifenden Lösung mySAP SRM können gepflegte Kreditoren-
stammdaten auch im Rahmen der unternehmensübergreifenden Beschaf-
fung des Supply Chain Managements genutzt werden.
Kunden (Debitoren)
Die grundlegenden Kundenstammdaten werden hauptsächlich vom Vertrieb
gepflegt und genutzt; der Kundenstamm enthält alle zur vertrieblichen Abwick-
lung erforderlichen Informationen. Über die Integration der branchenüber-
greifenden Lösung mySAP CRM können gepflegte Debitorenstammdaten
auch im Rahmen der unternehmensübergreifenden Kundenauftragsabwick-
lung des Supply Chain Managements genutzt werden.
Lokation
Dies bezeichnet einen Ort oder eine organisatorische Einheit im SAP APO, an
dem/der eine mengenmäßige Verwaltung von Produkten oder auch Res-
sourcen stattfindet. Es gibt folgende Standard-Lokationstypen: Werk, Distri-
butionszentrum (DC), Lager, Kunde, Lieferant.
mySAP SCM-Vernetzung
Der Private Marktplatz liefert die Infrastruktur für einen virtuellen Marktplatz,
mit dessen Hilfe die Logistikprozesse über Unternehmensgrenzen hinweg
ausgeweitet und Lieferanten, Partner und Kunden eingebunden werden kön-
nen. Die am privaten Marktplatz teilnehmenden Partner planen, koordinieren
und arbeiten zusammen, tauschen Informationen aus, um die Reaktions-
fähigkeit und -geschwindigkeit entlang der Logistikkette zu optimieren.
Das auf mySAP Enterprise Portal basierende Logistikportal bietet allen Teil-
nehmern eine zentrale Zugriffsmöglichkeit auf die gewünschten Informatio-
nen, Anwendungen und Serviceleistungen – von Lösungen im Rahmen der
mySAP Business Suite und anderen Unternehmenssystemen bis hin zu virtuel-
len Marktplätzen. So können alle Teilnehmer schnell auf Kundenwünsche ein-
gehen, flexibel auf Veränderungen reagieren und kontinuierlich Leistung auf
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Sandini Bib
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höchstem Niveau erbringen. Über das Unternehmensportal können Mitarbei-
ter weltweit unternehmensübergreifend zusammenarbeiten – ganz gleich, ob
sich die Kollegen am anderen Ende des Flurs oder am anderen Ende der Welt
befinden. So können sie engere Beziehungen zu Lieferanten, Partnern und
Kunden knüpfen. Das Ergebnis ist eine nahtlose unternehmensübergreifende
Zusammenarbeit innerhalb des gesamten Logistiknetzwerks.
Über das Mobile Supply Management können alle Beteiligten der Lieferkette
unmittelbaren mobilen Zugriff auf die benötigten Informationen der mySAP
Business Suite erhalten.
mySAP SCM-Koordination
Jede Phase des Logistikprozesses, von der Preiskalkulation bis zur Lieferung
zum Kunden, lässt sich im Rahmen des Supply Chain Event Management
überwachen. Mit mySAP SCM können Ereignisse und Prozesse über die ge-
samte Logistikkette hinweg überwacht und ein anpassungsfähiges Logistik-
netzwerk modelliert werden. Vordefinierte Verhaltensregeln lösen im Falle
einer Planabweichung automatisch den Versand von Benachrichtigungen
aus. Mit Hilfe dieser Überwachung und Übermittlung von Warnmeldungen
werden Geschäftspartner aktiv über Planabweichungen informiert.
Wichtige Kennzahlen und Zielvorgaben zur Performance der Logistikkette
werden mit dem Supply Chain Performance Management überwacht. Der
Anwender erhält Berichte über Kosten und Wertschöpfung im gesamten
Logistiknetz.
mySAP SCM-Planung
Der Schlüsselbereich Planung in mySAP SCM umfasst die beiden Gebiete
Supply Chain Design und Supply Chain Planning.
In Supply Chain Design finden sich die Konzepte zur Modellierung und
Überwachung der Logistikkette. Hier wird die Infrastruktur der Logistikkette
abgebildet; es dient zur Unterstützung strategischer Entscheidungen über
Produktionsstandorte, Bezugsquellenfindung und Distributionsverfahren.
Supply Chain Planning befasst sich mit dem Konzept der Liefer- und Be-
schaffungsketten. Hier erfolgt die Absatzplanung auf der Grundlage des
vorab definierten Modells der Logistikkette. Darauf aufbauend ermittelt
Supply Network Planning (SNP) den mittelfristigen Plan zur Deckung der ge-
schätzten Absatzmengen. Im Planungsergebnis sind sowohl die Mengen
enthalten, die zwischen zwei Lokationen (z.B. vom Produktionswerk zum
Distributionszentrum oder vom Distributionszentrum zum Kunden) trans-
portiert werden müssen, als auch die Beschaffungs- und Produktionsmen-
gen. Für den vom Supply Network Planning generierten Vorschlag vergleicht
das System alle logistischen Aktivitäten mit den Kapazitätsangeboten.
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Abbildung 10.11 gibt einen kurzen Überblick über die wichtigsten Bewe-
gungsdaten im Planungsprozess.
Über SNP erzeugt das System Bestellanforderungen (Banf), Umlagerungs-
bestellanforderungen und SNP-Planaufträge, und übergibt sie an SAP R/3 En-
terprise. Planaufträge können anschließend im SAP R/3 in Fertigungsaufträge
umgesetzt werden, oder die detaillierte Planung zum SNP-Planauftrag erfolgt in
SAP APO und anschließend wird der Fertigungsauftrag an SAP R/3 übergeben.
Die Feinplanung der SNP Planaufträge kann also sowohl im SAP R/3 als auch in
SAP APO stattfinden. Über das APO-Core-Interface (CIF) wird die Übertragung
der erforderlichen Daten in Echtzeit sichergestellt.
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• Capable-to-Match (CTM) ist eine Planungsmethode, die regelgesteuert
werksübergreifend Randbedingungen berücksichtigt (finite Planung).
• Der SNP-Optimierer ist eine Planungsmethode, die kostenbasiert werks-
übergreifend Randbedingungen berücksichtigt (finite Planung). Der Opti-
mierer findet zur Bedarfsdeckung diejenige optimale Lösung (bei Mini-
mierung der Transport-, Produktions-, Lager- und Handlingkosten), die
die Randbedingungen berücksichtigt. Der Optimierer ist damit das kom-
plexeste und auch langsamste der drei Planungsverfahren. Er liefert aber
die besten Planungsergebnisse.
Unternehmensübergreifende Beschaffung
Durch die nahtlose Integration von mySAP Supplier Relationship Manage-
ment (mySAP SRM) und mySAP SCM kann die unternehmensübergreifende
Beschaffung realisiert werden. Diese Kombination der beiden branchenüber-
greifenden Lösungen ermöglicht einen straffen Beschaffungsprozess für Direkt-
materialien – von der Bestellung über den Versand bis hin zur Fakturierung.
Durch einen regelgesteuerten Beschaffungsprozess stellen mySAP SCM und
mySAP SRM die bedarfsgerechte (Mengen und Termine) und automatische
Aufstockung der Bestände sicher. Die gesamte Bandbreite der Lieferanten
kann so verwaltet und gesteuert werden, ebenso wie z.B. der Einkauf von
Rohstoffen, Halbfabrikaten oder maßgeschneiderten Produktionsmateria-
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• Einsatz zusätzlicher alternativer Beschaffungsmethoden
Über das mySAP Enterprise Portal (mySAP EP) besteht die Möglichkeit,
öffentliche oder private Ausschreibungen im Internet zu platzieren und
damit weltweit Angebote von neuen oder etablierten Lieferanten einzu-
holen. Weiterhin ermöglicht mySAP EP über das Internet Angebote für
Produkte oder Serviceleistungen von bestehenden Lieferanten abzufra-
gen, aus denen dann das Günstigste auszuwählen ist.
• Analyse- und Reportingfunktionen für die Optimierung
Die Integration moderner und umfassender Analyse- und Reportingfunk-
tionen eröffnet die Möglichkeit, neben operativen und strategischen Kos-
ten auch Trends zu verfolgen, auszuwerten und abzuleiten. Die Ergebnisse
dieser Auswertungen liefern wertvolle Hilfen bei Vertragsverhandlungen
bzw. können Grundlagen bei der strategischen Ausrichtung der Beschaf-
fungsaktivitäten bilden.
Unternehmensübergreifende Produktion
Vorrangiges Ziel der Lösung mySAP SCM ist es, Unternehmen bei der Pla-
nung, Steuerung und Optimierung der Logistikkette zu unterstützen. Diese
Lösung gewährleistet einen ständigen Informationsaustausch zwischen allen
an der Produktion beteiligten Partnern. Produktionsprozesse können optimal
aufeinander abgestimmt werden und die Zusammenarbeit mit allen Partnern
steigert die Reaktionsfähigkeit und Effizienz des Unternehmens. Die unter-
nehmensübergreifende Produktion wird durch mySAP SCM in den verschie-
densten Prozessschritten unterstützt; im Folgenden werden beispielhaft die
wichtigsten dargestellt.
• Unterstützung verschiedener Fertigungsarten
Innerhalb der mySAP Business Suite kann die Produktionsplanung und
-steuerung sowohl für die diskrete Fertigung (auftrags- bzw. perioden-/
mengenorientiert) als auch für die Prozessfertigung genutzt werden. In Ab-
hängigkeit von der Branche bzw. dem Produktbereich oder der Fertigungs-
ebene können unterschiedliche Fertigungsarten zum Einsatz kommen.
• Auftragsfertigung
Diese Fertigungsart beinhaltet unterschiedliche Funktionen zur auftragsbe-
zogenen Produktion. Die Funktionen der Produktkonfiguration ermöglichen
es, Produkte für kundenspezifische Aufträge mittels einer Variantenstückliste
zu konfigurieren. Einzelfertigungsfunktionen schaffen die Voraussetzungen
für schlanke Herstellungsvorgänge. Funktionen für die Lagerfertigung ge-
währleisten eine auf Bedarfsprognosen abgestimmte Produktion. Typische
Branchen, die mit Auftragsfertigung arbeiten, sind der Maschinen-, Anla-
gen- und Fahrzeugbau, die Luft- und Raumfahrt, die Zulieferer- und Kon-
sumgüterindustrie u.a.m.
• Serienfertigung
Im Gegensatz zur auftragsgebundenen Fertigung findet bei der Serienfer-
tigung eine perioden- und mengenorientierte Planung der Produktions-
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Sandini Bib
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• Optimierung der Fertigung entlang der gesamten Logistikkette
Mit mySAP SCM besteht die Möglichkeit, Produktionspläne unter der Be-
rücksichtigung von Material- und Kapazitätsengpässen zu optimieren.
Gleichzeitig werden Informationen aus anderen Logistikplanungsprozes-
sen, etwa der Absatz- oder Logistiknetzplanung, berücksichtigt. Darüber
hinaus stehen weitere benutzerspezifische Verfahren zur Verfügung, mit
denen schnell umsetzbare Lösungen für die Optimierung der Planung
entwickelt werden können. Die Integration dieser Werkzeuge in Altsys-
teme und Anwendungen anderer Anbieter ist dabei problemlos möglich.
• Unterstützung bei der Ausführung von Produktionsplänen
Mit mySAP SCM können Auftragsdaten aus verschiedenen zentralen Prozes-
sen – beispielsweise aus den Bereichen Kostenrechnung, Personalwirtschaft,
Materialwirtschaft, Lagerverwaltung, Instandhaltung und Qualitätsmanage-
ment – miteinander verknüpft werden. mySAP SCM unterstützt dezentrale
Ausführungssysteme, bei denen eine hohe Verfügbarkeit gewährleistet sein
muss. Die Anbindung an Prozesssteuerungssysteme zur Automatisierung
sowie an Fertigungsdatensysteme, die Informationen zur Produktionsdurch-
führung bereitstellen, ist problemlos möglich. Des weiteren stehen Mitarbei-
tern der Arbeitsvorbereitung browsergestützte Herstellanweisungen für
manuell gesteuerte Prozesse sowie Dokumentationen zu allen Produktions-
schritten zur Verfügung.
Fertigungsauftragsverwaltung
Die Bearbeitung von Fertigungsaufträgen im SAP R/3 Enterprise kann eine
Vielzahl einzelner Aktivitäten durchlaufen, die von der Auftragseröffnung bis
zur Archivierung/Löschung des Auftrags aus dem System reichen. Im We-
sentlichen beinhaltet der Lebenszyklus von Fertigungsaufträgen die drei
nachfolgenden Phasen:
• Auftragseröffnung
Bei der Auftragseröffnung erfolgen die Selektion des Arbeitsplans, die
Stücklistenauswahl und -auflösung, die Terminierung, die Bildung von Ka-
pazitätsbedarfen, die Erzeugung von Materialreservierungen oder Bestel-
lanforderungen und die Auftragskalkulation. Mit der Auftragseröffnung
kann auch eine automatische Verfügbarkeitsprüfung (für Materialkompo-
nenten, Kapazitäten und Fertigungshilfsmittel) gekoppelt sein.
• Auftragsabwicklung
Die Auftragsabwicklung beginnt mit der Freigabe. Diese beinhaltet die Ver-
fügbarkeitsprüfung, den Druck der Auftragspapiere, die Materialentnahme
und Rückmeldungen. Die Auftragsabwicklung schließt im Allgemeinen mit
der Qualitätsprüfung und der Warenzugangsbuchung ins Lager ab.
• Auftragsabschluss
Nach vollständiger Lieferung kann der Fertigungsauftrag abgerechnet
werden. Der Saldo zwischen Auftragsbelastungen (Materialentnahmen,
Rückmeldungen, Fremdleistungskosten, Gemeinkosten etc.) und Auftrags-
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Unternehmensübergreifende Kundenauftragsabwicklung
Mit mySAP SCM können Unternehmen Liefertermine in Echtzeit bestätigen
und Aufträge aus allen Vertriebskanälen termingerecht abwickeln. Optimierte
Fertigungs-, Lager- und Transportprozesse gewährleisten einen optimalen
Kundenservice. Die Integration von mySAP SCM und mySAP Customer Re-
lationship Management (mySAP CRM) sorgt hierbei dafür, dass eine neu
entstandene Nachfrage von Kunden unter Berücksichtigung der vorhande-
nen Bestände und Kapazitäten befriedigt werden kann, ohne Rückstände
oder Fehlmengen zu verursachen. Mit mySAP SCM können das Unterneh-
men und seine Logistikpartner das Internet für folgende Aktivitäten nutzen:
• Globale Lieferzusagen
Funktionen für die Produktkonfiguration schaffen die Voraussetzungen für
das Angebot von kundenspezifischen Produkten. Durch eine globale On-
line-Verfügbarkeitsprüfung lässt sich feststellen, wo im Logistiknetz Fertig-
produkte und Komponenten sowie freie Maschinenkapazitäten vorhanden
sind. Optimierte Herstellungs-, Lager- und Transportprozesse sorgen an-
schließend für die bestmögliche Abwicklung von Fertigungsaufträgen und
Bestellungen. Auf der Basis von Istbeständen, Plänen und Kontingenten
kann die Lieferung bestellter Mengen verbindlich zugesagt werden.
mySAP SCM unterstützt die Umsetzung der Vertriebsstrategien mittels der
flexiblen globalen Suche nach Bezugsquellen sowie der Einplanung von Er-
satzmaterialien für den Fall von Fertigungs- und Transportengpässen.
• Produktkontingentierung
Mit mySAP SCM kann der Produktfluss durch die Unternehmens-Ver-
triebskanäle zum Endkunden gesteuert werden. Ferner können das Ange-
bot auf eine profitable Weise an den Markt angepasst und Kontingente
für Fertigprodukte, Komponenten und Fertigungskapazitäten definiert
werden.
• Zuordnung von Angebot und Nachfrage
Angebot und Nachfrage werden unter Berücksichtigung von Prioritäten
für einzelne Kunden miteinander in Einklang gebracht. Dadurch ermög-
licht mySAP SCM Unternehmen, auf kurzfristige Angebotsänderungen
und unerwartete Nachfrageverschiebungen zu reagieren, ohne in Auf-
tragsrückstand zu geraten.
• Gemeinsame Transportabwicklung und -planung
Das Netzwerk und die Wahl der Logistikpartner können so gestaltet wer-
den, dass termingerechte, preisgünstige Lieferungen möglich sind. Die
Auswahl der Spediteure ist z.B. unter Kostenaspekten möglich. Integrierte
Ausschreibungsfunktionen sorgen für die Vergabe von Frachtsendungen
an den Logistikpartner. Die Funktionen zur automatischen Transportab-
wicklung und Frachtkostenkalkulation gewährleisten effiziente Logistik-
prozesse entlang der gesamten Lieferkette.
• Lagerverwaltung
Optimierte Kommissionierungs- und Packprozesse sowie die automatische
Erstellung von Belegen sorgen für reibungslose Abläufe bei der Lagerhaltung
und bei den Warenbewegungen. Durch die Anbindung mobiler Endgeräte
können jederzeit verlässliche und aktuelle Informationen über Bestände
und Warenbewegungen zwischen den einzelnen Lagerorten im System
gehalten werden.
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10.3.1 Funktionsbereiche
Lifecycle Data Management
Lifecycle Data Management ist die Verwaltung aller produktbezogenen Da-
ten. Es unterstützt die Handhabung der produktbezogenen Daten mit Werk-
zeugen, welche die bisherigen Lösungen zusammenfassen und erweitern:
• Anlegen und Bearbeiten von Stammdaten
• Dokumentenverwaltung
• Klassifizierung
• CAD-Integration
• Änderungsdienst und Konfigurationsmanagement
Dokumentenverwaltung
PLM bietet eine in den SAP Business-Lösungen integrierte Dokumentenver-
waltung. Sie integriert Datenbestände aus Entwicklungssystemen und stellt
diese in SAP zur Verfügung. Damit werden der Entwicklungsprozess und
seine Verwaltung unterstützt. Gerade während der Entwicklung werden viele
Dokumente erzeugt und herangezogen. Die Dokumentenverwaltung unter-
stützt Erfassung und Zugriff auf die Dokumente nicht nur innerhalb des Ent-
wicklungsteams, sondern auch in den anderen Bereichen wie Beschaffung
und Produktion. Über die Enterprise Portals erhalten auch Beteiligte, die
nicht in die Business-Lösungen einbezogene sind, Zugriffs- und Bearbei-
tungsmöglichkeiten auf Dokumente. Die Dokumentenverwaltung ist damit
die Basis für den Austausch der aktuellen Informationen aller Beteiligten.
Gleichteitig mit der Erfassung der jeweils neuen Dokumente und Daten wird
die Historie des Prozesses abgebildet.
Mit der Dokumentenverwaltung werden Dokumente erfasst und für die wei-
tere Nutzung bereitgestellt. Zur Erfassung wird ein Dokumenteninfosatz an-
gelegt. Dieser Infosatz enthält die Beschreibung des Dokuments in einer vom
R/3-System nutzbaren Form und steuert den Bearbeitungsablauf der Origi-
nale im R/3-System. Der Dokumentinfosatz enthält ferner Klassifizierungs-
merkmale, Verknüpfungen zu anderen R/3-Objekten (z.B. Materialnummer)
und den Sicherheitsbereich, in dem das Dokument abgelegt ist. Der Infosatz
ist im Änderungsdienst integriert und enthält eine Statusverwaltung und eine
Gültigkeitsverwaltung, mit denen Freigaben gesteuert werden können. Hier
sind auch die Informationen über die Schnittstellen zu externen Systemen,
wie CAD- oder Archivsystemen, hinterlegt.
Der Dokumenteninfosatz ermöglicht die Ansicht und die Bearbeitung der
Originaldokumente. Im Infosatz sind die MS-Office-Applikationen integriert.
Nur über den Infosatz ist die Bearbeitung der MS-Office-Originaldokumente,
welche in den Sicherheitsbereichen abgelegt sind, möglich. Der integrierte
EAI-Viewer zeigt 2D- und 3D-Orginale an und unterstützt das Erzeugen von
Redlining-Dateien.
CAD-Integration
Moderne CAD-Systeme gehen über die reine Erstellung von Geometriedaten
und Zeichnungen hinaus. Sie bieten bereits eine an ihren Zwecken ausge-
richtete Stammdaten- und Technologiedatenverwaltung an und sind oft ein
eigenständiges Entwicklungssystem. So entsteht während der Entwicklung
eines Produktes in einem CAD-Entwicklungssystem eine Datenstruktur, wel-
che bereits viele Daten enthält, die für die Abwicklung der Geschäftsprozesse
in den SAP Business-Lösungen notwendig sind. Da Produkte Veränderungen
unterliegen, ist ein transparenter Datenaustausch zwischen dem CAD-Sys-
tem einerseits und der Verwaltung der Stammdaten und Dokumente in den
SAP Business-Lösungen andererseits notwendig. Beide Systeme werden
nicht direkt gekoppelt sondern indirekt über eine applikationsspezifische
Komponente, die von einem Complementary Software Partner entwickelt
wird. Über die CAD-Schnittstelle läuft der bidirektionale Datenaustausch
zwischen beiden Systemen. Der Austausch enthält nicht nur Dokumente und
Technologiedaten sondern auch Stammdaten, die in den Geschäftsprozessen
genutzt werden. So ist es möglich, dass ein Teil der Stammdaten im CAD-
System verwaltet wird und der Anwender dieses Systems nicht direkt auf das
R/3-System zugreift, wobei diese Stammdaten für ihn im R/3-System nicht
änderbar sind.
Produktstrukturverwaltung
Die Produktstrukturverwaltung umfasst alle dem Produkt zugeordneten
Daten. Sie bietet über den Produktstrukturbrowser einen Überblick über:
• Materialstammdaten
• Stücklisten
• Arbeitspläne (Rezepte)
• Dokumente
• Klassenzuordnungen
• Änderungsstand
• Status der angezeigten Objekte
So erfolgt ein einfacher Einstieg in die Bearbeitung der verschiedenen SAP-
Objekte.
Mit einem weiteren Werkzeug, der Engineering Workbench, können Stück-
listen und Arbeitspläne in einer integrierten Darstellung bearbeitet werden.
Damit wird die Variantenkonfiguration deutlich vereinfacht. Es ist sogar
möglich, dass mehrere Anwender am selben Produkt arbeiten.
Der Änderungsdienst
Durch die Integration von PLM in den Business-Lösungen ist der Änderungs-
dienst nahtlos eingefügt. Die in PLM bearbeiteten Änderungen sind unmittelbar
in SCM sichtbar und werden direkt in den laufenden Planungsprozessen wirk-
sam. Sie können in vorhandene Fertigungsaufträge und Bestellungen übernom-
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Sandini Bib
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men werden. Änderungen sind so mit minimalem Aufwand durchführbar und
ihr Vollzug kann von allen Beteiligten unmittelbar festgestellt werden.
Mit dem Anlegen einer Änderungsnummer werden die Änderungen erfasst
und deren Gültigkeit festgelegt. Damit entsteht eine lückenlose Historie der
Änderungen, die auch Nachweispflichten genügt. Die Änderungen werden
zum vorgegebenen Gültigkeitsdatum in den Planungen der Supply Chain
wirksam. Über die Planaufträge werden die Änderungen automatisch in Fer-
tigungsaufträge und Bestellungen übernommen.
Mit einem Änderungsantrag kann eine Bearbeitungs- und Freigabeprozedur
systemunterstützt genutzt werden. Es wird eine Statusverwaltung wirksam,
die eine bereichsübergreifende Bearbeitung unterstützt.
Konfigurationsmanagement
Das Konfigurationsmanagement begleitet ein Produkt durch seinen Lebens-
zyklus. Während dieses Zyklus unterliegt das Produkt entsprechend seiner
Lebensphase Veränderungen. Es entstehen viele Daten aus den unterschied-
lichsten Unternehmensbereichen, wie z.B. Service, Vertrieb, Konstruktion,
Produktion, Instandhaltung, Einkauf. Diese Daten dokumentieren die Zu-
stände, die ein Produkt während seines Lebenszyklus zu einem bestimmten
Zeitpunkt annimmt.
Mit so genannten Konfigurationsmappen werden diese Daten bis zu einem
bestimmten Zeitpunkt gesammelt und so dokumentiert. Die Konfigurations-
mappen enthalten alle Objekte, die für die Verwaltung der Produkt- und
Projektdaten relevant sind, beispielsweise Materialstammsätze, Dokumenten-
infosätze, Stücklisten, aber auch Projektstrukturen und Netzpläne.
Die Konfigurationsmappen dokumentieren so den Werdegang eines Produk-
tes. Sie werden auch als Arbeitsumgebung (als cFolder) angelegt, um so Ent-
wicklergruppen eine gemeinsame Arbeitsplattform anzubieten. Mittels der
Enterprise Portals sind solche cFolder über das Internet zugänglich und un-
terstützen das gemeinsame Arbeiten von verschiedenen Orten aus.
Projektstruktur erstellen
Zu Projektbeginn werden die Projektziele definiert und daraus die Einzelauf-
gaben des Projekts abgeleitet und beschrieben. Die Bewertung dieser Einzel-
aufgaben führt zum Finanzvolumen, dem Budget des Projekts. Es liegt in der
Natur der Sache, dass in dieser Projektphase Annahmen gemacht werden
müssen. Wie gut diese Annahmen zutreffen ist entscheidend für den gesam-
ten Projektverlauf. Es ist deshalb wichtig, auf einfache Weise auf vergleich-
bare und bekannte Teilvorgänge aus anderen Projekten als Vorlage zugreifen
zu können um so Erfahrungen zu übernehmen. Damit wird die Planungs-
genauigkeit besser; der Arbeitsaufwand in der Planungsphase verringert
sich. Der Project Builder bietet diesen benutzerfreundlichen Einstieg. Hier
werden Projekte angelegt sowie die Strukturelemente erstellt und in einem
hierarchischen Strukturbaum abgebildet. Es erfolgt eine erste grobe Termi-
nierung und Ressourcenzuweisung. In späteren Projektphasen bietet der
Project Builder einen umfassenden Überblick über alle Projektdaten und di-
rekten Zugriff auf untergeordnete Objekte.
Die Beziehungen und Abhängigkeiten der Projektelemente untereinander
werden in einem Netzplan dargestellt. Mit dem Netzplan wird eine genauere
Terminierung ermittelt. Für die Einzelvorgänge werden die frühesten/spätes-
ten Start- und Endtermine ermittelt und vorhandene Zeitreserven ausgewie-
sen. Vorgänge ohne Zeitreserven werden als kritischer Weg markiert.
Projektverfolgung
Die Projektverwaltung bietet wirkungsvolle Werkzeuge um den Projektfort-
schritt zu begleiten und zu kontrollieren. Der Projektfortschritt wird erfasst
und in Soll/Ist-Auswertungen dargestellt:
• Kapazitätsbelastungsauswertungen
• Kostenanalysen
• Claim Management
• Meilensteintrendanalyse
• Berichte aller Art
Bei der begleitenden Dokumentation wird die Dokumentenverwaltung ge-
nutzt. Für Beschaffung und Herstellung werden die Funktionen des Supply
Chain Management genutzt.
Collaboration
Unter dem Oberbegriff Collaboration werden alle Lösungen zusammengefasst,
welche die Arbeitsumgebung des Unternehmens Beteiligten öffnet, die dieser
Arbeitsumgebung nicht direkt angehören. Über Enterprise Portals werden die
Business Contents im Internet zugänglich. SAP bietet eine breite Palette von Lö-
sungen an, sogenannte Business Packages, die auf den Anwendungsfall abge-
stimmt sind und das Content Management der Enterprise Portals unterstützen.
Je nach Arbeitsumfeld und Arbeitsinhalt werden verschiedene Zugriffsmöglich-
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keiten und-rechte auf SAP-Objekte mit mehreren Techniken kombiniert zu so-
genannten iViews. Der externe Anwender benötigt den Internetexplorer und
eine URL mit Zugangsrechten, um an der Kommunikation teilzunehmen. Der
Zugriff des Browsers auf die SAP-spezifischen Objekte erfolgt über ActivX-Con-
trols. Der Anwender hat so Zugriff und Bearbeitungsmöglichkeiten auf SAP-Ob-
jekte. Er kann Stammdaten und Dokumente ansehen und mit entsprechenden
Rechten bearbeiten. Er kann einzelne Dokumente oder ganze cFolder auf seinen
lokalen Rechner kopieren, offline bearbeiten und wieder zurückübertragen.
Diese Vorgänge können mit Fortschrittsmeldungen verknüpft werden und so in
die Projektstruktur und die Projektfortschrittsverfolgung eingebunden werden.
Es lassen sich Arbeitsgruppen bilden, deren Mitglieder unter Umständen durch
globale Entfernungen voneinander getrennt sind.
Asset Lifecycle Management
Produktionsanlagen unterliegen während des Betriebs Belastungen, die zur
Abnutzung dieser Anlagen führt. Aufgabe der Instandhaltung ist es, die Pro-
duktionsanlagen – abgestimmt auf ihre Belastung – betriebsbereit zu halten.
Das Asset Lifecycle Management verwaltet Anlagen und Einrichtungen über
den gesamten Lebenszyklus hinweg und umfasst alle Komponenten eines
unternehmensweiten Anlagenmanagementsystems. Das Asset Lifecycle Ma-
nagement gliedert sich in die Instandhaltung (PM) (Ziel: Verwaltung eigener
technischer Anlagen) und den Kundenservice (CS) (Ziel: Das Management
von Kundenanlagen als Kundenservice).
Die technischen Objekte der Instandhaltung
In der Instandhaltung und im Kundenservice bestehen besondere Anforde-
rungen an die Strukturierung der Anlagen und an die Erfassung der Historie
• Welche Objekte, an denen Instandhaltungs- und Servicemaßnahmen
durchgeführt werden, sind zu erfassen?
• Werden Nachweise benötigt (Historie)?
• Genügt die Erfassung als Ersatzteil?
Ein Instandhaltungsobjekt wird als Technischer Platz und/oder als Equipment
abgebildet.
Mit dem Technischen Platz wird der Einbauort erfasst. Hintergrund: In einer
Anlage können an verschiedenen Stellen baugleiche Aggregate eingebaut
sein, die aber unterschiedlichen Belastungen und damit unterschiedlicher
Abnutzungen unterliegen. Der Technische Platz berücksichtigt diese Einbau-
bedingungen. Eine Anlage wird als hierarchische Struktur von Technischen
Plätzen dargestellt. Jeder Technischer Platz wird mit einem Stammsatz be-
schrieben, dieser enthält:
• Dokumente
• Equipment
• IH-Stücklisten
• Klassifizierung
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10
Quality Management
Das Qualitätsmanagement begleitet den gesamten Produktionsprozess
durch die Supply Chain. Es bestätigt den ordnungsgemäßen Ablauf in der
Produktion. Dazu werden ausgewählte Eigenschaften eines Produktes oder
Materials geprüft und die Werteausprägung festgestellt. Liegen diese Werte
nicht in dem vorher definierten zulässigen Bereich, sind Prozesse anzustoßen,
die für diesen Fall vorgesehen sind. Das moderne Verständnis des Qualitäts-
managements beschränkt sich nicht auf die Prüfprozesse, sondern bezieht
die organisatorischen Abläufe der Prüfung und der darauf folgenden Pro-
zesse ein. Ziel ist die vollständige Integration des Qualitätsmanagements in
die organisatorischen Abläufe der Produktion. Das Qualitätsmanagement
im Product Lifecycle Management umfasst:
• Prüfplanung
• Qualitätsprüfung
• Probenverwaltung
• Qualitätszeugnis
• Problemmanagement mit Meldungen
• Statistische Prozesslenkung
• Lieferantenbeurteilung
• Auswertungen
• Prüfmittelverwaltung
Integration in die SAP Business-Lösungen
Das Qualitätsmanagement ist vollständig im Supply Chain Management
integriert. Prüfmerkmale werden festgelegt und können zu Klassen zusam-
mengefasst werden. So können Merkmalsgruppen für bestimmten Produk-
tionsmethoden oder Werke gebildet werden. Prüfmerkmale und Prüfpläne
werden einem Material zugeordnet. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die
Prüfungen an Fertigungsaufträge oder Wareneingänge zu binden. Erreicht
der Fertigungsauftrag oder der Wareneingang einen vorbestimmten Status,
wird die Prüfung automatisch angestoßen. Die Prüfungen werden mit einem
Verwendungsentscheid abgeschlossen. Neben einfachen ja/nein-Entschei-
dungen lässt der Verwendungsentscheid auch ein Grading zu, mit dem das
Material verschieden Qualitätsklassen zugeordnet werden kann. Der Ver-
wendungsentscheid ist – abhängig vom Ergebnis – der Ausgangspunkt für
weitere Geschäftsprozesse (umbuchen auf das Fertigwarenlager, automati-
sches Buchen in ein Sperrlager, umbuchen auf ein anders Material usw.).
Falls benötigt, können Qualitätszeugnisse automatisch in der Landessprache
des Kunden erstellt werden und automatisch den Versandpapieren beigefügt
werden. Es besteht aber auch die Möglichkeit der Collaboration, um Quali-
tätszeugnisse an Kunden zu senden oder von Lieferanten zu erhalten.
10.3.2 Organisationsstrukturen
Product Lifecycle Management nutzt dieselben Organisationsstrukturen wie
andere SAP-Anwendungen:
• Mandant
• Buchungskreis
• Werk
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10
Skonti-, Lieferkonditionen) für die einzelnen Kunden und Produkte werden
in den Konditionsstammsätzen hinterlegt.
Der Bereich Vertriebsunterstützung stellt dem Innendienst und dem Marke-
ting im wesentlichen folgende Informationen zur Verfügung:
• Ansprechpartner mit Branchenzugehörigkeit und Betriebsgröße bis hin zur
Privatadresse
• Kundenkontakt wie Besuche, Telefonate oder Schreiben
• Verkaufsunterstützende Informationen zu den Produkten
• Vertriebspartner
• Mitbewerber mit Umsätzen, Produkten und Branchenzugehörigkeit
Mit Hilfe dieser Daten werden dann Auswertungen durchgeführt und Routine-
arbeiten können vereinfacht werden. Beispiele dafür sind
• die Verwaltung von Wiedervorlagen, z.B. zur Versendung von Informations-
broschüren,
• die Erstellung von Mailingaktionen mit zielgerichteter Adressenauswahl,
• die Anlage von Kundenstammsätzen durch einfache Übernahme bereits
gespeicherter Interessentendaten.
Die Aufgaben des Bereichs Verkauf beginnen im SAP R/3 mit der Bearbei-
tung von Anfragen und werden weitergeführt mit der Angebotserstellung
(bei der Materialien/Produkte, Konditionen und Lieferzeitpunkt ermittelt
werden) sowie der Auftragserfassung. Vordefinierte kundenspezifische Kredit-
limits werden dabei überwacht.
In Rahmenverträgen können Vereinbarungen über Abnahmemengen, Preise
und Lieferzeitpunkte für einen definierbaren Zeitraum erfasst werden.
Die Vorbereitung für den Versand umfasst die Ermittlung der spezifischen Eigen-
heiten des Materials oder Produkts auf Basis der Materialstammdaten. Ferner
prüft man die Verfügbarkeit und die daraus resultierende Terminierung.
Mit der Fakturierung (Rechnungserstellung) an die Rechnungsadresse des
Kunden wird die Buchung der Erträge in der Finanzbuchhaltung veranlasst.
Gegebenenfalls erzeugt die Finanzbuchhaltung Mahnungen. Es ist jedoch
auch möglich, im Vertrieb Mahnsperren für bestimmte Rechnungen zu set-
zen, weil man beispielsweise bei einem Kunden vor dem Abschluss neuer
Verträge steht und diesen nicht gefährden möchte.
Insgesamt gesehen definiert sich der Vertrieb im SAP R/3 hauptsächlich über
die Pflege von Stammdaten und die Auftragsabwicklung. Die Unterstützung
für Marketingaktivitäten und Kundenakquisition beschränkt sich hier im we-
sentlichen auf Mailing- und Telefonaktionen.
Traditionelle Marketingaktivitäten
Viele Unternehmen reagieren auf diese Veränderung noch immer damit,
dass sie ausschließlich ihre Marketing- und Mailingaktivitäten erhöhen. Oft
geschieht dies in Form einer groß angelegten Mailingkampagne zu den Pro-
dukten. Die Folge ist eine Überhäufung des umworbenen Kunden mit einer
Flut an relativ undifferenzierten Mitteilungen.
Weitere Nachteile des Massenmarketings aus Sicht eines Unternehmens sind
• sowohl bei der Neukundenwerbung als auch bei den bestehenden Kun-
den findet keine Unterscheidung zwischen potenziell profitablen und
nicht profitablen Kunden statt,
• Ursachen für die Abwanderung von Kunden werden nicht untersucht,
• individuelle Kundenbedürfnisse werden nicht erkannt.
Neue Verkaufsstrategien
Die Unternehmen gelangten immer mehr zu der Einsicht, dass es notwendig
ist, den einzelnen Kunden besser kennen zu lernen, eine kooperative Part-
nerschaft mit ihm einzugehen und zufriedenstellende Serviceleistungen für
ihn zu erbringen.
320
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10
Die Grundgedanken dazu waren
• ein Verständnis der Kundenbeziehung als Unternehmenswert,
• die Steigerung des Kundenwertes durch systematisches und straffes Ma-
nagement,
• der Erhalt der Kunden durch Konzepte wie z.B. »Personalisierte Ange-
bote« und »Loyalitätsmaßnahmen«,
• die Betrachtung der Kundenbeziehung mit langfristiger Perspektive.
Diese neuen Ansätze führten zu folgender Unterscheidung der modernen
Marketingstrategien von den alter Marketingaktivitäten:
• Weg von der Sicht auf das Produkt – Orientierung hin zum Kunden
Das klassische Marketing ist produktorientiert und versucht, mit effizien-
ten internen Prozessen dem Kunden ein Produkt mit dem bestmöglichen
Preis-Leistungsverhältnis zu liefern. Im Customer Relationship Manage-
ment wird dagegen untersucht, wie das Unternehmen die Wertschöp-
fungsprozesse seiner Kunden unterstützen kann mit Blick auf eine lang
andauernde Geschäftsverbindung.
• Maßgeschneiderte Angebote für den Kunden
Ziel ist die Individualisierung der Kundenbeziehung. Ein Beispiel dafür ist
der PC-Hersteller Dell. Der vom Kunden auf der Website dieses Unterneh-
mens konfigurierte PC wird präzise nach den Kundenwünschen zusam-
mengebaut.
• Behandlung der Kunden gemäss ihrer Profitabilität
Im herkömmlichen Marketing bekommen alle Kunden in der Regel die
gleiche Aufmerksamkeit. Doch nicht alle Kunden sind für das Unterneh-
men gleich attraktiv. Eine profitabilitätsorientierte Behandlung kann sich
dadurch äußern, dass die individuelle und kostenintensivere Beratung
beim Verkauf nur denjenigen Kunden vorbehalten ist, die auch über-
durchschnittlich zum Erfolg des Unternehmens beitragen könnten.
• Erhöhung des Kundenlebenszyklus (Customer Lifetime Value)
Langfristige Beziehungen zu profitablen Kunden steigern nachvollziehbar die
Gewinne. Untersuchungen zeigen, dass eine 5%ige Zunahme der Kunden-
bindung (durch Service, ein gutes Unternehmensimage und zielgerichtete
Marketingkampagnen) den Customer Lifetime Value (darunter versteht
man die Anzahl der Monate, Jahre etc., in denen ein Kunde dem Unterneh-
men als Geschäftspartner erhalten bleibt) um 30% bis 90% erhöht.
322
Sandini Bib
10
lität erhöht sich, da sich das Unternehmen mittels CRM bewusster und sorg-
fältiger auf die Erhöhung des Umsatzes mit profitablen Kunden konzentriert.
SAP hat diese Zeichen der Zeit erkannt und im Rahmen der mySAP Business
Suite die branchenübergreifende Lösung mySAP Customer Relationship Ma-
nagement für den Vertrieb/Verkauf auf den Markt gebracht.
Operatives CRM
Kunden- und Verkaufsprozesse
Alle operativen CRM-Prozesse sind auf eine optimale Unterstützung der
Kunden- und Verkaufsprozesse ausgerichtet. Da diese den direkten Kontakt
zwischen Unternehmen und Kunden darstellen, sozusagen an der »Kunden-
front« ablaufen, werden sie als Frontoffice-Prozesse bezeichnet.
Im Gegensatz dazu ist das zentrale Merkmal der Backoffice-Prozesse der
nicht vorhandene Kundenkontakt. Darauf gehen wir später näher ein.
Im Bereich der Frontoffice-Prozesse unterstützt mySAP CRM die Verwaltung
der sogenannten mySAP CRM Business-Objekte, wie z.B.:
• Leads/Aktivitäten
• Opportunities/Geschäftspartner
• Produkte/Produktkataloge
Die Frontoffice-Prozesse nutzen verschiedene Instrumente und Kontakt-
kanäle, z.B.
• die Bereitstellung einer Plattform, die dem Kunden per Telefon, Fax und
E-Mail die Kontaktaufnahme mit Vertriebs- und Servicebeauftragten er-
möglicht (Interaction Center),
• den Verkauf über das Internet (Internet Sales),
• die Möglichkeit für Außendienstmitarbeiter, über Laptop und andere mobile
Endgeräte Informationen für Verkaufsaktivitäten abzurufen, Aufträge zu ge-
nerieren und den Auftragsablauf im R/3-System anzustoßen (Mobile Sales).
• das Marketing- und Kampagnenmanagement.
Customer Buying Circle
Mit dem Customer Buying Circle teilt SAP den Kaufprozess des Kunden in
die vier Phasen Prospecting (Schürfen), Acquiring (Erwerben), Servicing
(Betreuen) und Retaining (Behalten) ein. Aus diesen Phasen werden auf der
Unternehmensseite die CRM-Hauptprozesse für Marketing, Vertrieb und
Service abgeleitet (vgl. Abb. 10.14).
324
Sandini Bib
10
Abbildung 10.14 Die Zuordnung der Kaufphasen zu den CRM-Hauptprozessen und den
Kontaktkanälen (© SAP AG)
Marketing
Der Marketingprozess beinhaltet vorwiegend Kampagnen und Aktivitäten,
die zur Kundengewinnung oder Kundenanalyse beitragen.
Ausgewählte Funktionsbereiche sind:
Marketinganalyse
Die Marketinganalyse beinhaltet die Teilfunktionen Marktforschung, Marke-
tingplanung, Lead-Analyse sowie Kampagnenplanung und -optimierung. Sie
dient dazu, qualifizierte Informationen über Markt und Kunden zur Planung
und Optimierung der Marketingprozesse zu gewinnen.
Kampagnenmanagement
Zum Kampagnenmanagement gehören Funktionen zur Planung, Durchfüh-
rung und Kontrolle von Marketingmaßnahmen wie
• Marketing- und Kampagnenplanung (Planung, Budgetierung, Kampag-
nenüberwachung),
• Zielgruppenselektion (Zielgruppenmodellierung, Profilbildung und Selektion),
326
Sandini Bib
10
• Leadqualifizierung
Bei der Leadqualifizierung handelt es sich um einen Prozess, bei dem ein
Lead über einen bestimmten Zeitraum hinweg mehrmals bearbeitet wer-
den kann. Sobald der Lead eine bestimmte Stufe erreicht hat (Beispiel: der
Verkaufsbeauftragte kann davon ausgehen, dass der Interessent in naher
Zukunft einen Kauf tätigen wird), kann er in eine Opportunity umgewan-
delt werden.
• Lead-Reporting
Für das Lead Management werden strategische Reportingfunktionen be-
reitgestellt, um den aktuellen Stand der Leads in der Leadhierarchie zu un-
tersuchen.
Kundenanalyse
Mit Kundenanalysen werden Kunden (aufgrund verschiedener Kriterien) z.B.
für Mailingaktionen im Direktmarketing ausgewählt. Die Zielgruppenselek-
tion erfolgt hierbei im mySAP CRM (ab Rel. 3.0) über drei Datenquellen
• mittels Business Warehouse Reports (auf der Basis von Business Ware-
house Infocubes),
• mittels ABAP/4 Queries (auf der Basis von InfoSets),
• über Marketingmerkmale aus den Merkmalsgruppen des Geschäftspart-
nerstammsatzes.
Infocubes und Reports unterstützen im Business Warehouse die Selektion
von Geschäftspartnern für eine Zielgruppe. Quellen dafür sind Stammdaten,
Profile oder Bewegungsdaten-Infosets. ABAP/4 Queries werten allgemeine
Daten aus dem Geschäftpartnerstammsatz (wie z.B. Adresse, Postleitzahl)
aus oder bilden damit neuen Zielgruppen.
Im Geschäftspartnerstammsatz werden eigene Marketingmerkmale gepflegt
und zu Merkmalsgruppen zusammengefasst. Nach der Zuordnung zum Ge-
schäftspartner können diese zur Zielgruppenselektion genutzt werden.
Vertrieb
Beim Vertriebsprozess werden Planungs- und Administrationsaufgaben des
Vertriebs/Verkaufs unterstützt. Ausgewählte Funktionsbereiche sind:
Opportunity Management
Opportunity ist das Fachwort für eine Geschäftsbeziehung (mit einem Kun-
den, einer Firma o.ä.), die eine mögliche Verkaufschance für Produkte oder
Serviceleistungen darstellt. Opportunities können aus Messen, Verkaufsaktionen
oder Ausschreibungen erwachsen. Ein Lead mit dem Status »heiß« kann
ebenfalls in eine Opportunity umgewandelt werden. Diesen Status nimmt
auch ein bestehender Kunde bei einem neuen Verkaufsprojekt ein.
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Ausgehender Anruf
Der Agent erhält eine Anrufliste zur Bearbeitung. Er wählt aus der Liste eine
zu bearbeitende Kampagne aus. Nun erscheint eine Liste mit Geschäftspart-
nern, die angerufen werden sollen. Der Agent selektiert einen Partner und
klickt auf den Button WÄHLEN. Die Verbindung zum Kunden wird hergestellt.
Das System zeigt je nach Art der Kampagne entweder die geplante Aktivität
an oder startet das Skript.
Ein Anruf muss vom Agenten entweder als abgeschlossen oder als fehlge-
schlagen gekennzeichnet werden. Ein abgeschlossener Anruf wird in der An-
rufliste entsprechend markiert. Ein Anruf mit dem Status fehlgeschlagen
kann später erneut bearbeitet werden.
Vertriebsaußendienst/Mobile Sales
Mobile Sales stellt eine eigenständige mobile Komponente des mySAP CRM
dar, die den Außendienst eines Unternehmens bei seiner täglichen Arbeit un-
terstützt.
Die auf Laptops installierte Software ermöglicht es Vertriebsteams, offline zu
arbeiten, ihre Daten mit dem R/3-System zu synchronisieren sowie die Be-
reitstellung aller Informationen, welche für eine optimale Zusammenarbeit
mit dem Kunden erforderlich sind. Diese Informationen umfassen u.a. Echt-
zeitdaten zu:
• Geschäftspartnern
• Ansprechpartnern
• Produkten und Serviceleistungen
• Opportunities
• Aktivitäten
Außerdem beinhaltet Mobile Sales Funktionen, die dem Vertriebsbeauftrag-
ten folgende Möglichkeiten einräumen:
• Koordination der Aktivitäten
• Präsentation von Produktlinien und Vergleich von Wettbewerberprodukten
• Anlage von Angebote und Aufträge direkt beim Kunden
• Überprüfung auf korrekte Erfassung der Aufträge
• Bestätigung der Konfigurations-, Preisfindungs- und Lieferdaten
• Koordination von Übertragung, Bereitstellung und Speicherung ein- und
ausgehender Daten
Internetgestützte Preisfindung und Konfiguration
Geschäftspartner können Produkte online konfigurieren und Preise über
verschiedene Kataloge und Marktplätze hinweg miteinander vergleichen.
Außerdem werden Warenkorbfunktionen angeboten.
Auftragserfassung/-akquise
Bei der Auftragserfassung/-akquise für Produkte und Dienstleistungen wer-
den Funktionalitäten wie Produktvorschläge, Angebote, Steuerberechnung
und Verfügbarkeitsprüfung offeriert.
Auftragsabwicklung
Die eigentliche Auftragsabwicklung findet im R/3 System statt. mySAP CRM
bietet in diesem Bereich Logistik- und Finanzanalysen zur Optimierung der
Auftragsabwicklung an.
Logistikmanagement
Es dient zur Überwachung von Aufträgen entlang der Produktions-, Ver-
triebs- und Serviceprozesse. Die Kunden werden automatisch bei allen Ände-
rungen benachrichtigt, welche sich auf die Lieferung auswirken. Das Logis-
tikmanagement bietet Echtzeitzugriff auf Bestände, Produktionskapazitäten
und Vorlaufzeiten über die gesamte Logistikkette hinweg.
Kreditmanagement
Das Kreditmanagement ermöglicht die Durchführung von Kreditprüfungen
in der Vorgangsbearbeitung und leitet Belege, die aus Kreditgründen ge-
sperrt sind, zur Überprüfung direkt an die zuständigen Mitarbeiter weiter.
Abrechnung
Dieser Bereich liefert Informationen über Kundenverträge, Rabatte, Abrech-
nungsstatus und Konten.
Vertriebsanalyse
Die Vertriebsanalyse ist zuständig für die Absatz- und Ergebnisplanung, für
Pipeline-Analysen sowie für die Analyse des Vertriebszyklus und der Ver-
triebsorganisation zur Optimierung der Vertriebsprozesse.
Service
Im Servicebereich werden Funktionen bereitgestellt, die zur Lösung von Kun-
denproblemen und Beschwerden in der Nachverkaufsphase benötigt werden.
Ausgewählte Funktionsbereiche sind hier:
Kundenbetreuung und Help Desk
Dort werden Anfragen, Reklamationen, Retouren mit Eskalations- und Work-
flow-Bearbeitung sowie Service-Level-Vereinbarungen durchgeführt.
Vertrags- und Installationsmanagement
Dieser Schlüsselbereich von mySAP CRM liefert Informationen zu Kundenin-
stallationen und -verträgen einschließlich der Service-Level-Vereinbarungen,
zur Garantieabwicklung und zur Qualitätssicherung.
Enterprise Intelligence
Damit wird eine effiziente Problemlösung unter mit Hilfe intelligenter Such-
algorithmen über eine integrierte Lösungsdatenbank gewährleistet.
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Außendienst und Einsatzplanung
Dieser Bereich liefert Kundeninformationen für Außendienstmitarbeiter und
gewährleistet damit einen schnelleren und genaueren Kundenservice. Zu-
dem werden Funktionen für die Planung, Terminierung und Einsatzplanung
der Servicemitarbeiter bereitgestellt.
E-Service
Geschäftspartnern wird damit der Zugriff auf Informationen und Services
über das Internet gewährleistet.
Serviceanalyse
Die Serviceanalyse beinhaltet Servicestatus- und Prozessanalysen sowie Ser-
vicekosten- und Rentabilitätsanalysen zur Planung und Optimierung der Ser-
vice- und Supportprozesse.
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Ein CIC ist in technischer Hinsicht die Zusammenführung von Telefonneben-
stellenanlage, PC und Datenbanksystemen, damit der Servicemitarbeiter alle
relevanten Daten (Kundenstammdaten) sofort einsehen kann.
Diese Servicemitarbeiter, die speziell für die Kundenberatung im Call Center
ausgebildet wurden, fungieren als eine Gruppe von Agenten, welche zustän-
dig für die Bearbeitung telefonischer Kundenanfragen ist.
Problemlösungsmanagement
Es enthält Standardschritte zur strukturierten Diagnose und Bearbeitung von
Service-Fällen mit Hilfe einer Problemlösungsdatenbank.
Servicemanagement
Das Servicemanagement verwaltet die vertraglichen Vereinbarungen mit
dem Kunden und erlaubt eine Zuordnung und Auswertung der erbrachten
Serviceleistungen zum jeweiligen Vertrag.
Internet Self Service
Damit wird dem Kunden die Möglichkeit gegeben, Probleme selbst zu lösen,
z.B. mittels Supportinformationen auf der Webseite.
Field Service
Field Service dient den Servicetechnikern im Außendienst bei der Administra-
tion von Störungsmeldungen (Erfassung von Schadensreporten, Arbeitszeit,
Spesen) und bei der Behebung von Störungen (technische Dokumentatio-
nen, Problemlösungsdatenbanken).
Serviceanalysen
Mit Serviceanalysen kann die Qualität der erbrachten Serviceaktivitäten über
verschiedene Messgrößen überwacht werden, beispielsweise über die An-
zahl der Anrufer, die vor der Kontaktaufnahme mit einem Call Center Agen-
ten (den Telefonhörer) aufgehängt haben.
Fazit:
Die Vorteile, die durch die neuen Plattformen E-Business und Internet ge-
schaffen worden sind, werden häufig durch uneinheitliche und überfrachtete
DV-Infrastrukturen wieder zunichte gemacht.
Die SAP AG hat inzwischen (ebenso wie andere führende IT-Unternehmen)
diese Problematik aufgegriffen und eine neue Softwarelösung entwickelt, die
dem Benutzer einen einheitlichen, webbasierenden Arbeits- und Interaktions-
platz für die benötigten Anwendungen, Daten und Informationen bietet:
mySAP Enterprise Portals.
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• Vernetzung von Mitarbeiten, Kunden, Lieferanten und Partnern innerhalb
eines Geschäftsprozesses durch grenzüberschreitende Zusammenarbeit
über gemeinsame Ordner, Diskussionsforen und andere unternehmens-
übergreifende Anwendungen.
• Zentraler Zugriff auf wichtige Unternehmensinformationen, Anwendun-
gen und Dienste, unabhängig von Zeit, Ort und Plattform.
• Reduktion des Administrationsaufwands auf Grund der zentralisierten
Server-Architektur für Business-Applikationen und der Zugangsmöglich-
keit über jeden gängigen Web-Browser oder mobile Geräte.
• Ausweitung der Flexibilität, da neue Geschäftsprozesse über eine Änderung
der Rollenstruktur im Unternehmen verfügbar gemacht werden können.
Die neue Technologie stellt somit dem Benutzer maßgeschneidert Dienste,
Daten und Dokumente auf seinem PC, Laptop oder Handy über einen Web-
browser zur Verfügung. Dabei spielt es keine Rolle,
• aus welcher Datenbank oder aus welcher Anwendung diese Informatio-
nen stammen,
• ob die Daten aus einem System (z.B. OLTP-Systeme wie SAP R/3) oder
aus dem Internet kommen und
• ob die Daten strukturiert oder unstrukturiert sind.
Rollenverwaltung
Maßgeblich bei einem Enterprise Portal ist die Möglichkeit für den Anwender,
auf interne und externe Informationen, Anwendungen und Dienste zugreifen
zu können, die er in seiner Rolle im Unternehmen benötigt. Mitarbeiter und
Geschäftspartner können Rollen zugeordnet werden, die das Unternehmen
verwaltet.
Was versteht man unter einer Rolle?
SAP definiert die Rolle als eine Sammlung von Aufgaben, Services und Infor-
mationen, die Gruppen von Benutzern zur Verfügung stehen. Die Rolle be-
stimmt, auf welchen Service zugegriffen werden kann.
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Syndication
Sie erlaubt den Zugriff auf Anwendungen, Informationen und Dienste aus
den verschiedensten Quellen. Informationen können analysiert, bewertet
und kombiniert, Ergebnisse jederzeit und überall angezeigt werden.
Zum Beispiel kann ein Vertriebsbeauftragter vor der Kontaktaufnahme bei ei-
nem Kunden die gesamte Kundengeschichte aufrufen, in angrenzenden iViews
offene Bestellungen und offene Rechnungen einsehen sowie aktuelle Nachrich-
ten zu seinem Kunden im Internet abrufen. So werden alle Informationen an
seinem Arbeitsplatz auf einer Seite gebündelt und strukturiert. Der Vertriebsbe-
auftragte hat sich damit in kurzer Zeit einen aktuellen und umfassenden Über-
blick zu seinem Kunden verschafft und kann dementsprechend agieren.
Drag&Relate
Zwei Objekte können durch das Verschieben(drag) eines Objekts im Browser-
Fenster zueinander in Beziehung (relate) gesetzt werden und so bestimmte
Funktionen auslösen. Zum Beispiel kann der Code eines Pakets per Maus auf
einen dafür vorgesehenen Link des Versenders gezogen werden; hierdurch
wird die Paketverfolgung per Internet ausgelöst und in einem dafür vorgese-
henen iView angezeigt.
MySAP Business Intelligence (mySAP BI) setzt hier an und bietet einerseits mit
SAP BW (Business Information Warehouse) eine Informationszentrale für die
gesamte mySAP Business Suite, andererseits werden Instrumente und Metho-
den aus den analytischen Anwendungen (Business Analytics) der einzelnen
Bestandteile der Business Suite wie z.B. mySAP CRM oder mySAP Finan-
cials sowie der strategischen Unternehmensführung (SEM) bereitgestellt, die
diese Informationszentrale nutzen, um Entscheidungshilfen zur Steuerung des
Unternehmens zu gewinnen. Die gewonnenen Lösungen werden dem
Management über das Portal mySAP Enterprise Portals dargestellt.
MySAP BI ist die erste integrierte und internetfähige Lösung zur Steuerung
der Unternehmensperformance, die auf der Basis der operativen Geschäfts-
prozesse analytische Elemente mit systemtheoretischen Ansätzen (Prinzip
der Rückkopplung) kombiniert.
Im einzelnen stehen folgende Funktionen zur Verfügung:
Data Warehousing
Kernstück von mySAP BI ist das Data Warehousing im BW.
Dabei ist die Informationsgewinnung nicht auf R/3 beschränkt, sondern es
erfolgt eine automatisierte Datenbeschaffung aus den operativen Prozessen
aller Bestandteile der Business Suite (R/3, CRM, APO, SRM, SCM) sowie aus
Fremdsystemen und über das Internet.
Die Daten werden aus den unterschiedlichsten internen und externen Quel-
len in regelmäßigen Abständen extrahiert (Pull-Mechanismus). Hierzu wer-
den den operativen Systeme sogenannte Extraktoren eingepflanzt, die Daten
sammeln und diese an das SAP BW liefern.
Die gesammelten Daten werden durch die sogenannte Staging Engine zu-
sammengeführt und nach Zwischenspeicherung im Operational Data Store
(ODS) strukturiert in speziellen relationalen Datenbanktabellen, den soge-
nannten InfoCubes, abgelegt. Diese sind unter dem Gesichtspunkt einer
optimalen Performance im Sternschema aufgebaut.
Die Strukturen und Fortschreibungsregeln für Die Infocubes sind in einem
Metadaten Repository abgelegt, das durch den Meta Daten Manager ver-
waltet wird.
Die Anforderungen zur Auswertung der Daten werden an einen OLAP-Pro-
zessor (Online Analytical Prozessor) gestellt, der Queries über die InfoCubes
ausführt. Die eigentlichen Datenzugriffe erfolgen durch den Datenmanager.
Analysen
Das Data Warehouse stellt die Daten für die analytischen Anwendungen
(Business Analytics) und die strategische Planung und Führung (SEM) bereit:
Die analytischen Anwendungen steuern und optimieren die Geschäftspro-
zesse in den Geschäftsszenarien der einzelnen Geschäftsbereiche als auch
geschäftsbereichübergreifend.
338
Sandini Bib
10
Sie messen vordefinierte Kennzahlen, überwachen die kritischen Erfolgsfak-
toren, warnen den Anwender bei Abweichungen (alert monitoring) und bie-
ten ihm die Möglichkeit, korrigierend einzugreifen bzw. tun dies selbst nach
vorgegebener Anweisung.
Dabei kommen vielfältige mathematische und heuristische, multivariate Me-
thoden zum Einsatz. Ein vielzitiertes Beispiel hierfür ist das sog. Data Mining,
das versucht, versteckte Assoziationen in sehr großen Datenmengen aufzu-
spüren und auszuwerten.
Die strategische Planung und Führung (SEM) nutzt erprobte betriebswirt-
schaftliche Methoden wie Balanced Scorecards, Portfolioanalyse, Benchmar-
king und Szenariotechnik mit grafischer Modellierung zur Unterstützung der
Entscheidungen des Managements. Der Manager sitzt vor seinen Cockpit
und kommuniziert interaktiv mit dem System.
Darstellung
Für die Aufbereitung und Darstellung der Daten stehen verschiedene, fle-
xible Werkzeuge wie z.B. geografische Informationssysteme(GIS) und Infor-
mations-Cockpits zur Verfügung. Die Benutzer können die Darstellungen in
unterschiedlichem Verdichtungsgrad über drei alternative Berichtswerkzeuge
abrufen:
Über einen Web-Browser (Web Reporting)
Mit Microsoft Excel (Business Explorer – Bex)
Über das Unternehmensportal mySAP Enterprise Portal
Portalintegration
Über diese Portalintegration können die Mitarbeiter des Unternehmens und
die Geschäftspartner weltweit über das Internet auf die Informationen und
Entscheidungshilfen von mySAP BI zugreifen. Innerhalb des Portals können
parallel interaktive Grafiken, Web-Anwendungen, Frühwarnsysteme und In-
formationscockpits rollenbezogen angezeigt werden sowie umfangreiche
Suchfunktionen genutzt werden.
Knowledge Management
Als weitere Funktion stellt mySAP BI dem Anwender ein Knowledge Manage-
ment zur Verfügung, mit dem sämtliche Informationen eines Unternehmens
verwaltet werden.
Hierüber können Entscheidungsträger z.B. Berichte mit Kommentaren versehen,
Genehmigungsprozesse automatisieren und im Team am Entscheidungsprozess
des Unternehmens teilnehmen. Verschiedene Benutzer können unternehmens-
übergreifend Ressourcen und Content gemeinsam nutzen (Collaboration).
Business Content
Zur beschleunigten Einführung von mySAP BI stehen Best-Practice-Modelle
zur Verfügung. Damit können die Anwender auf erprobte Analyseszenarien,
Kennzahlensysteme und Regeln für die Extraktion und Transformation von
Daten zurückgreifen.
10.7 Fragen
1. Welche der nachfolgenden Aussagen zur Planung im Rahmen des mySAP
SCM sind richtig?
a) Die Absatzplanung kann sowohl in SAP R/3 als auch in SAP APO
durchgeführt werden.
b) Die Absatzplanung kann nur in SAP APO erfolgen, das Planungsergeb-
nis wird über die CIF-Schnittstelle an SAP R/3 übergeben.
c) SNP-Planaufträge, die über Supply Network Planning in SAP APO
erzeugt wurden, können über die CIF-Schnittstelle an SAP R/3 über-
geben und dort in Fertigungsaufträge umgesetzt werden.
d) Über die CIF-Schnittstelle erfolgt immer nur ein Datenabgleich von SAP
APO nach SAP R/3.
e) Die Basis der Supply Network Planning bilden die in SAP APO erstellte
Absatzplanung (DP) oder die in SAP R/3 entwickelte Programmplanung.
2. Welche der nachfolgenden Stammdaten-Elemente sind für mySAP SCM
von Bedeutung? Markieren Sie die Richtigen.
a) Lieferanten (Kreditoren)
b) Materialstämme/Produktstämme
c) Arbeitspläne
d) Arbeitsplätze
e) Kunden (Debitoren)
f) Stücklisten
3. Welches sind die drei Kernstücke der branchenübergreifenden Lösung
mySAP SCM?
a) SAP Advanced Planner and Optimizer (APO)
b) SAP R/3 Enterprise
c) mySAP CRM (Customer Relationship Management)
d) SAP Event Manager (EM)
e) mySAP SRM (Supplier Relationship Management)
4. Welche Phasen durchläuft ein Fertigungsauftrag im SAP R/3-System?
a) Auftragsrückmeldung
b) Auftragsabrechnung
c) Auftragseröffnung
d) Auftragsabwicklung
e) Auftragsdruck
f) Auftragsabschluss
340
Sandini Bib
10
5. Welche dieser Organisationseinheiten sind in der Materialwirtschaft relevant?
a) Unternehmen
b) Buchungskreis
c) Verkaufsorganisation
d) Werk
e) Lagerort
6. Was sind Einkaufsinfosätze?
a) Angaben mit Informationen zur Einkaufsabteilung
b) Einkaufsinfosätze gehören zu den Stammdaten in der Materialwirt-
schaft.
c) Einkaufsinfosätze enthalten Informationen zu einem Material und dem
Lieferanten.
7. Wie heißt der Materialstamm im EBP?
a) Produktbuch
b) Materialliste
c) Produktstamm
d) Produktdatei
10.8 Lösungen
1. Welche der nachfolgenden Aussagen zur Planung im Rahmen des mySAP
SCM sind richtig?
a) Richtig Die Absatzplanung kann sowohl in SAP R/3 als auch in SAP
APO durchgeführt werden.
b) Falsch Die Absatzplanung kann nur in SAP APO erfolgen, das Pla-
nungsergebnis wird über die CIF-Schnittstelle an SAP R/3 übergeben.
Die Absatzplanung kann in beiden Systemen erfolgen, über CIF wer-
den die Daten anschließend abgeglichen.
c) Richtig SNP-Planaufträge, die über Supply Network Planning in SAP
APO erzeugt wurden, können über die CIF-Schnittstelle an SAP R/3
übergeben und dort in Fertigungsaufträge umgesetzt werden.
d) Falsch Über die CIF-Schnittstelle erfolgt immer nur ein Datenabgleich
von SAP APO nach SAP R/3.
Über CIF werden die Daten in beiden Systemen abgeglichen.
e) Richtig Die Basis der Supply Network Planning bilden die in SAP APO
erstellte Absatzplanung (DP) oder die in SAP R/3 entwickelte Pro-
grammplanung.
2. Welche der nachfolgenden Stammdaten-Elemente sind für mySAP SCM
von Bedeutung? Markieren Sie die Richtigen.
a) Richtig Lieferanten (Kreditoren)
b) Richtig Materialstämme/Produktstämme
c) Richtig Arbeitspläne
d) Richtig Arbeitsplätze
e) Richtig Kunden (Debitoren)
f) Richtig Stücklisten
342
Sandini Bib
Kapitel 11
Das Rechnungswesen in
SAP R/3 Enterprise
11.1 Grundlagen des Finanzwesens 345
11.1.1 Die Integration des Finanzwesens in das SAP-Gesamtsystem 345
11.1.2 Organisationsstrukturen im R/3-System 346
11.1.3 Prinzipien der SAP R/3-Finanzbuchhaltung 351
11.1.4 Menüs des Finanzwesens 359
11.1.5 Grundeinstellungen zum Buchungskreis 359
11.1.6 Steuern 362
11.1.7 Automatische Buchungen 363
11.1.8 Praxisfall 365
11.2 Grundlagen des Controlling 370
11.2.1 Organisationsstrukturen im Controlling 370
11.2.2 Prinzipien und Methoden im Controlling 373
11.2.3 Gemeinkostencontrolling 375
11.2.4 Integration 403
11.2.5 Praxisfall 404
11.3 Fragen 410
11.4 Lösungen 411
343
Sandini Bib
Sandini Bib
11
Das Rechnungswesen in
SAP R/3 Enterprise
11.1 Grundlagen des Finanzwesens
11.1.1 Die Integration des Finanzwesens in das
SAP-Gesamtsystem
Aufgabe des Finanzwesens
Das betriebliche Rechnungswesen (Anwendungskomponente AC) ist der
zentrale Anwendungsbereich, mit dem diejenigen Daten eines Unterneh-
mens erfasst, gesteuert und verteilt werden, die für das betriebliche Ergebnis
relevant sind. Es lässt sich in einen externen und einen internen Rechnungskreis
gliedern. Der externe Rechnungskreis deckt die Haupt- und Geschäftsbuchhal-
tung mit den gesetzlich vorgeschriebenen Nebenbüchern ab, der interne Rech-
nungskreis deckt die Kosten- und Leistungsrechnung ab. In SAP R/3 wird das
externe Rechnungswesen in der Anwendungskomponente Finanzwesen
(FI), das interne Rechnungswesen in der Anwendungskomponente Control-
ling (CO) dargestellt.
346
Sandini Bib
11
Mandant
Unter einem Mandanten versteht man eine in sich handelsrechtlich, organi-
satorisch und datentechnisch abgeschlossene Einheit innerhalb eines R/3-
Systems mit getrennten Stammsätzen und einem eigenständigen Satz von
Tabellen.
Konzernunternehmen
Im R/3-System werden Konsolidierungsfunktionen der Finanzbuchhaltung
über so genannte Konzernunternehmen abgewickelt. Konzernunternehmen
sind alle Gesellschaften, die zu einem Konzern gehören und deren Ergebnisse
in das Konzernergebnis einfließen. Die Organisationseinheit »Konzernunter-
nehmen« ist nur dann erforderlich, wenn das R/3-Modul LC (Konsolidie-
rung) eingesetzt wird. Für die Buchhaltungskonsolidierung eines Konzerns
müssen die Daten der Einzelabschlüsse aller Unternehmen im Konsolidie-
Buchungskreis
Ein Mandant kann bis zu 9999 Buchungskreise umfassen. Unter Buchungs-
kreisen versteht man im R/3-System selbstständig bilanzierende Einheiten
der Finanzbuchhaltung. Auf der Grundlage des Buchungskreises werden die
Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) erstellt. Firmenspezifi-
sche Daten werden auf Buchungskreisebene, firmenübergreifende Daten auf
Mandantenebene angelegt.
Buchungskreisunabhängige Daten sind beispielsweise:
• Belegarten
• Bewegungsarten
• Kontenpläne
Buchungskreisabhängige Daten sind unter anderem:
• Geschäftsjahresende
• Hauswährung
• Belegnummernkreise
Geschäftsbereich
Ein Geschäftsbereich ist eine interne Organisationseinheit, die einem wirtschaft-
lich separaten Bereich entspricht. Er dient grundsätzlich zu Auswertungszwe-
cken. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, geschäftsbereichintern Bilanzen
und Gewinn- und Verlustrechnungen zu erstellen, die jedoch nicht den Anfor-
derungen externer Bilanzen und Gewinn- und Verlustrechnungen entsprechen.
Der Geschäftsbereich dient ferner dazu, Kostenstellen zusammenzufassen und
Auswertungen vorzunehmen. Zu diesem Zweck muss er im Kostenstellen-
stamm hinterlegt sein. Ein Geschäftsbereich wird unabhängig von allen ande-
ren Organisationseinheiten definiert. Ein Geschäftsbereich wird mit Hilfe einer
Zusatzkontierung in der Belegposition erfasst.
Kreditkontrollbereich
Der Kreditkontrollbereich ist die Organisationseinheit, in der die Kreditlimits
für Debitoren gesteuert werden. Mit seiner Hilfe wird abgebildet, welcher
Buchungskreis für die Kreditüberwachung zuständig ist.
Funktionsbereich
Der Funktionsbereich ist eine organisatorische Einheit des Rechnungswesens
und dient zur Darstellung des Umsatzkostenverfahrens. Er kann aus Merk-
malen von Kontierungsobjekten sowie aus Beleginformationen auf der Basis
eines Substitutionsverfahrens abgeleitet werden. Einen Funktionsbereich zu
definieren ist nur dann notwendig, wenn Ihr Unternehmen das Umsatzkos-
348
Sandini Bib
11
tenverfahren einsetzt. Das ist neben dem in Deutschland bislang üblichen
Gesamtkostenverfahren eine Darstellungsform der GuV. Das Gesamtkosten-
verfahren zeigt die gesamten Kosten einer Periode kostenartenbezogen,
während das Umsatzkostenverfahren die Kosten leistungsbezogen darstellt.
Finanzkreis
Die Organisationseinheit Finanzkreis gliedert ein Unternehmen nach den Kri-
terien der Finanzmittelrechnung sowie des Haushaltsmanagements. Sie ent-
spricht üblicherweise dem Buchungskreis. Aber auch mehrere Buchungs-
kreise können einem Finanzkreis zugeordnet werden.
Werk
Das Werk ist die zentrale Organisationseinheit der Logistik. Insbesondere in
den Bereichen Materialbewertung, Bestandsführung, Disposition und Kalku-
lation dient es als Bezugsgrundlage. Jedes Werk muss einem Buchungskreis
eindeutig zugeordnet sein.
Kostenrechnungskreis
Neben den rein buchhalterischen Belangen müssen auch logistische Aspekte
bzw. betriebswirtschaftliche Belange des internen Leistungs- und Lieferver-
kehrs kostenrechnerisch korrekt erfasst, bewertet und zugeordnet werden
können.
Der Kostenrechnungskreis ist diejenige Organisationseinheit der Kostenrech-
nung, in der alle innerbetrieblichen Geschäftsvorfälle dargestellt werden. Um
eine Datenübernahme aus der Buchhaltung (Durchbuchungen) zu ermöglichen,
muss jeder Buchungskreis mindestens einem Kostenrechnungskreis zugeordnet
sein. Für die Belange des Controllings können mehrere Buchungskreise zusam-
mengefasst werden.
Buchungskreis und Kostenrechnungskreis haben:
• denselben Kontenplan
• dieselbe Währung
• dieselben Geschäftsbereiche
Kontenrahmen, Kontenplan
Der Kontenrahmen ist eine systematische Gliederung verschiedener Konten
und von den einzelnen Wirtschaftszweigen abhängig (z. B. Industriekonten-
rahmen – IKR, Gemeinschaftskontenrahmen – GKR). Er stellt die Grundlage
eines individuellen betrieblichen Kontenplans dar, der alle Konten beinhaltet,
die im Buchhaltungssystem eines Betriebs mit ihren betriebsspezifischen
Kontenbezeichnungen geführt werden. Das R/3-System bildet alle Wert-
ströme und Datenflüsse mit Hilfe des Sachkontos ab.
Kontenplan – Kontierungsebene
Der Kontenplan ist ein Verzeichnis aller Konten eines Buchungskreises. Des-
halb ist jeder Buchungs- und Kostenrechnungskreis genau einem Kontenplan
zugeordnet, der für alle Buchungs- und Kostenrechnungskreise, die zusam-
mengehören, identisch sein muss. Umfasst ein Kostenrechnungskreis mehrere
Buchungskreise, müssen auch die betroffenen Buchungskreise demselben
Kontenplan zugeordnet sein.
350
Sandini Bib
11
Dieser enge Zusammenhang zwischen Finanzwesen und Kostenrechnung
sichert die Integration der Belege und die kontinuierliche Abstimmung bei-
der Rechnungssysteme.
Abstimmung zwischen Finanzbuchhaltung und Controlling
Finanzbuchhaltung und Controlling werden mit Hilfe des so genannten Ab-
stimm-Ledgers abgeglichen. Seine Aufgabe ist es, die Daten des externen
und des internen Rechnungswesens so zu sammeln und zu verdichten, dass
sie überschaubar sind und gegenseitig abgestimmt werden können.
• Summendaten
Wenn Debitoren-, Kreditoren- oder Sachkonten bebucht werden, errechnet
R/3 die jeweiligen Summendaten. Diese verdichten die zu Grunde liegenden
Geschäftsvorfälle in der Reihenfolge Mandant – Kontonummer – Buchungs-
kreis.
Bewegungsdaten im FI-System
Alle Geschäftsvorfälle werden in Form von Belegen erfasst und gespeichert
(Belegprinzip). Die Grundvoraussetzung für die Abspeicherung eines Belegs
ist, dass der Saldo der Einzelposten im Beleg null ergibt. Es können nur Belege
gebucht werden, die vordefinierten Regeln entsprechen. Unvollständige
oder fehlerhafte Belege können in einer Zwischenablage gespeichert wer-
den, wirken sich aber nicht auf die echten Buchhaltungsdaten aus (vorer-
fasste Belege, gemerkte Belege).
Mitbuchkontentechnik
Hauptbuch
Das Hauptbuch stellt die Standardstruktur im R/3-System dar. Es bildet die
Grundlage für die Erstellung der Bilanz und hat folgende Struktur:
• Mandant
• Sachkontonummer
• Buchungskreis
• Geschäftsbereich
Mit Hilfe der Komponente FI-SL, »Erweiterte Hauptbuchhaltung« (Special
Ledger), können Sie zusätzliche Bücher (Ledger) in frei zu detaillierender
Struktur definieren. Diese Struktur kann beispielsweise Daten aus anderen
Mandanten enthalten. Bei der Bebuchung von Sachkonten werden Sum-
mendaten fortgeschrieben. Die Summendaten der Sachkonten werden in
Büchern geführt, in denen festgelegt ist, nach welchen Kriterien die Beträge
zu Auswertungszwecken verdichtet werden.
Nebenbücher
Für das Rechnungswesen des R/3-Systems sind drei Gruppen von Neben-
büchern von Bedeutung:
• Zum Kontokorrent gehören die in Offener-Posten-Buchhaltung geführten
Kreditoren und Debitoren sowie Sonderhauptbuchvorgänge wie Anzah-
lungen und Wechsel.
• Finanzbezogene Nebenbücher dokumentieren die Bewegungen der Geld-
abwicklung und sind in die Konten der Hauptbuchhaltung integriert.
• Die abrechnungs- und bestandsorientierten Nebenbücher (Anlagen- und
Materialbuchhaltung, Personalabrechnung) geben – gesteuert von ein-
stellbaren automatischen Kontenfindungsvorgängen – ihre Daten an
Hauptbuchkonten weiter.
352
Sandini Bib
11
Belegprinzipien
Bei der Erfassung von Belegen gelten im R/3-System folgende Regeln:
• Ein Beleg besteht aus einem Belegkopf und mindestens zwei, maximal
999 Belegpositionen.
• Im Belegkopf finden sich die allgemeinen Daten (beispielsweise Beleg-
datum, Buchungsdatum, Belegnummer, Belegart), die für den gesamten
Beleg gelten.
• Jede Belegposition enthält mindestens einen Buchungsschlüssel, eine
Kontonummer und einen Betrag, der auf das Konto gebucht werden soll.
Zusätzlich können weitere Informationen, wie zum Beispiel Zahlungsbe-
dingungen, angegeben werden.
• Ein Beleg kann nur gebucht werden, wenn der Saldo aus den Soll- und
Habenpositionen null ist.
354
Sandini Bib
11
Belegart
Um Belege nach Art des Geschäftsvorfalls (Journalerstellung) unterscheiden
zu können, ist im Standardsystem eine Reihe von Belegarten (Bankbeleg,
Debitorenrechnung, Debitorenzahlung usw.) definiert. Bei der Erfassung ei-
ner Belegart wird dieser automatisch ein Belegnummernkreis zugeordnet.
Die Definition weiterer Belegarten ist jederzeit möglich.
Buchungsschlüssel
Mit dem Buchungsschlüssel wird definiert,
• ob eine Soll- oder Habenbuchung vorgenommen werden soll,
• welche Kontoart (z. B. Sachkonto, Debitor oder Kreditor) zu bebuchen ist,
• ob sich der Vorgang auf den Umsatz auswirkt,
• wie die Maske zur Belegerfassung erscheinen soll.
Integration der Belege im System
Mit Hilfe der Belegerfassung wird jeder Geschäftsvorfall detailliert im System
gespeichert. Gleichzeitig werden aber auch die Salden in den Nebenbuchhal-
tungen und im Hauptbuch fortgeschrieben. Auf diese Weise können Sie im
Finanzwesen bereits unmittelbar nach dem Buchen eines Belegs Auswertun-
gen erstellen, die auf dem jeweils aktuellsten Stand basieren
Automatische Buchungserstellung
Um die Belegerfassung zu erleichtern, erstellt R/3 verschiedene Buchungen
automatisch, beispielsweise Buchungen von Skonti, Umsatzsteuern, Zahlungs-
oder Währungsdifferenzen. Für jede automatisch erzeugte Buchung wird eine
Buchungszeile erstellt und in den aktuell bearbeiteten Beleg eingestellt.
Belegartenkennzeichen
In R/3 wird die Belegart genutzt, um verschiedene Arten von Geschäftsvor-
fällen zu unterscheiden. Eine Belegart ist ein zweistelliges Kennzeichen, dem
eine Reihe von Steuerungsfunktionen zugeordnet ist; sie wird in der Belegarten-
tabelle T003 für den gesamten Mandanten definiert. Alle Belegarten sind de-
finiert. Neben den bereits vorgegebenen können Sie als Anwender zusätzlich
weitere Belegarten definieren.
Belegnummernvergabe
Belegnummern können extern oder intern vergeben werden. Bei der exter-
nen Vergabe vergibt der Benutzer selbst die Belegnummern. Bei diesem Vor-
gehen weist das System Doppelvergaben ab. Bei der internen Vergabe von
Belegnummern übernimmt das System die fortlaufende Nummerierung der
Belege gemäß den obigen Kriterien.
Eine externe Nummernvergabe ist zum Beispiel dann sinnvoll, wenn Belege
aus einem Vorsystem über eine Schnittstelle in das SAP R/3-System über-
nommen werden (ursprüngliche Belegnummer).
Die interne Nummernvergabe wird grundsätzlich dann verwendet, wenn ein
Beleg keine eindeutige Belegnummer hat (z. B. bei Eingangsrechnungen).
356
Sandini Bib
11
Belegnummernkreise
Jeder Belegart muss ein Nummernkreis im System zugeordnet werden. Num-
mernkreise hängen vom Buchungskreis ab: Das heißt, für jeden Buchungs-
kreis müssen separate Nummernkreise angelegt werden. Dies geschieht in
der Regel, indem bereits existierende Nummernkreise kopiert werden.
Sind Nummernkreise jahresbezogen definiert, dann steht für jedes Geschäftsjahr
der vollständige Nummernbereich zur Verfügung. Durch die Angabe der Beleg-
nummer und des Geschäftsjahres lässt sich jeder Beleg eindeutig identifizieren.
Werden Nummernkreise geschäftsjahresunabhängig definiert (indem man
als Geschäftsjahr »9999« angibt), dann kann dieselbe Belegnummer selbst-
verständlich nur ein einziges Mal innerhalb des so definierten Zeitraums ver-
wendet werden.
Bei der Definition der Nummernkreise muss das jährliche Belegvolumen be-
rücksichtigt werden. Rechnen Sie mit einem hohen Belegaufkommen, sollten
Sie die Belegnummernkreise in jedem Fall jahresbezogen definieren.
Ablagekriterien
Bei der Ablage der Originalbelege muss sichergestellt sein, dass zwischen
den abgelegten Belegen und dem EDV-Beleg eine eindeutige Verbindung
besteht. Es hat sich bewährt, den Originalbeleg unter der gleichen Nummer
wie den EDV-Beleg abzulegen. Die Belegart und die Nummernkreisdefinition
unterstützen dieses Ablageverfahren.
Einem Nummernkreis können mehrere Belegarten zugeordnet werden. Auf
Grund dieser Zuordnung kann die gemeinsame Ablage zusammengehöriger
Originalbelege gesteuert werden.
Standardausprägung
Das R/3-System wird mit vordefinierten Buchungsschlüsseln ausgeliefert.
Diese Vorgaben sollten Sie als Anwender übernehmen, da Sie anderenfalls
umfangreiche Änderungen in den verschiedensten Steuertabellen vorneh-
men müssen.
Abbildung 11.8 zeigt die im Standardsystem vorgegebenen Buchungsschlüs-
sel. Von besonderer Bedeutung für die Buchhaltung sind die Bereiche:
• Debitoren (01 – 19)
• Kreditoren (21 – 39)
• Sachkonten (40 – 50)
Die Buchungsschlüssel sind auf Mandantenebene definiert, deshalb wirken
sich Änderungen auf alle Buchungskreise dieses Mandanten aus.
Steuerungsfunktionen
Für die Fortschreibung der gebuchten Werte in den Summendaten werden
für jeden Buchungsschlüssel Informationen hinterlegt, wie zum Beispiel
• die zu bebuchende Kontoart (beispielsweise Sachkonto, Debitor, Kreditor,
Material oder Anlage)
• die Art der Buchung als Soll- oder Habenbuchung
• das Umsatzkennzeichen (»Umsatzkennzahlen fortschreiben Ja/Nein«)
Der Buchungsschlüssel steuert auch Verarbeitungsabläufe für die gebuchten
Daten:
• Kennzeichen – Zahlungsvorgang (Analyse des Zahlungsverhaltens und
Erstellung von Zahlungsmitteilungen für Debitoren und Kreditoren)
• Buchungsschlüssel für die Stornierung eines Belegs (Ermittlung des Um-
kehrbuchungsschlüssels aus dem Buchungsschlüssel des zu stornierenden
Belegs)
358
Sandini Bib
11
Bildschirmmodifikation
Feldstatusdefinitionen steuern im R/3-System, ob ein Feld gepflegt werden
muss oder gepflegt werden kann bzw. ob es angezeigt oder ausgeblendet
wird. Diese Definitionen werden zum einen in den Stammsätzen der Sachkon-
ten und zum anderen in den Festlegungen, die bezüglich der Buchungsschlüs-
sel getroffen werden, hinterlegt. Diese miteinander verknüpften Festlegungen
bilden die Grundlage für die Modifikation des Erfassungsbildschirms auf
Belegzeilenebene. Der Erfassungsbildschirm kann damit je nach bebuchtem
Sachkonto (bei Nebenbuchhaltungen ist dies das Abstimmkonto) und Bu-
chungsschlüssel gestaltet werden.
Geschäftsjahre
In der Buchhaltung sind Geschäftsjahre ein wichtiges Gliederungskriterium. Sie
werden in Buchungsperioden und – für den Jahresabschluss – in Sonderperioden
unterteilt. Im R/3-System ist der Benutzer nicht an Kalenderjahre oder -monate
gebunden, wenn er Geschäftsjahre oder Buchungsperioden definieren will. In
jedem Geschäftsjahr können bis zu 16 Perioden definiert werden; dabei ist die
Aufteilung in Buchungs- und Sonderperioden frei wählbar.
Geschäftsjahresvariante
Mit Hilfe der Geschäftsjahresvariante werden der Zeitraum des Geschäftsjah-
res und die Buchungsperioden festgelegt. Jedem Buchungskreis muss eine
Geschäftsjahresvariante zugeordnet werden. Dies geschieht, indem Sie ein
Kennzeichen in der Buchungskreistabelle T001 angeben. Genügen die im
System bereits definierten Varianten nicht den konkreten Erfordernissen,
können für jeden Mandanten beliebig viele weitere Geschäftsjahresvarianten
definiert werden. Einem Buchungskreis dagegen kann jeweils nur eine Vari-
ante zugeordnet werden. Eine Geschäftsjahresvariante wird durch die fol-
genden Parameter definiert:
• Beginn und Ende eines Geschäftsjahres
• Anzahl der Perioden (maximal 16)
• Länge des Geschäftsjahres sowie Länge der einzelnen Buchungsperioden
360
Sandini Bib
11
Buchungsperiode
Jeder Geschäftsvorfall wird im R/3-System als Beleg gespeichert und immer
einer Buchungsperiode zugeordnet. Die Buchungsperiode ist ein für die Zwe-
cke der Buchhaltung definierter Zeitraum innerhalb eines Geschäftsjahres,
welches aus maximal 16 Buchungsperioden bestehen darf.
Man unterscheidet zwei Arten von Buchungsperioden:
• normale Buchungsperioden
• Abschlussperioden (Sonderperioden)
Buchungsperiodensteuerung
In einem ordnungsgemäß geführten Buchhaltungssystem muss gewährleis-
tet sein, dass buchhalterisch abgeschlossene Perioden nachträglich nicht
mehr und zukünftige, noch nicht relevante Perioden, noch nicht bebucht
werden können. Dies ist der Grund, weshalb die laut zugeordneter Ge-
schäftsjahresvariante definierten Buchungsperioden buchungskreisabhängig
geöffnet und geschlossen werden.
Grundsätzlich wird eine Buchungsperiode für den gesamten Buchungskreis
geöffnet oder geschlossen. Es besteht jedoch die Möglichkeit, nach Kontoart
und -nummer spezifiziert die Buchungsperioden zu öffnen oder zu schließen
(z. B. für Konten, die durch Schnittstellen in der Mitte der Folgeperiode be-
bucht werden).
11.1.6 Steuern
Steuerarten
Das R/3-System berücksichtigt eine Vielzahl von Steuern, die im In- und
Ausland auf einen Rechnungsbetrag erhoben werden, so zum Beispiel
• Umsatzsteuer (Ausgangssteuer, Vorsteuer, abzugsfähig und nicht abzugs-
fähig)
• Zusatzsteuern (z. B. Investitionssteuer in Norwegen oder Ausgleichssteuer
in Belgien)
• Quellensteuer
Steuerkennzeichen
Das zweistellige Steuerkennzeichen regelt alle mit der Steuerermittlung ver-
bundenen Vorgänge. Die Festlegungen, die zusätzlich zum Steuerkennzei-
chen getroffen werden, dienen zum
• Prüfen des Umsatzsteuerbetrags im Beleg
• automatischen Errechnen des Steuerbetrags
• Errechnen des nicht abzugsfähigen Vorsteueranteils
• Prüfen der Zulässigkeit der gewählten Steuerart auf dem bebuchten Konto
• automatischen Ermitteln des zugehörigen Steuerkontos
Kalkulationsschema
Für viele Länder ist im R/3-System bereits ein Kalkulationsschema definiert,
das die erforderlichen Festlegungen zur Berechnung und Buchung landesspe-
zifischer Steuern enthält. Im Kalkulationsschema des jeweiligen Landes (für
Deutschland ist dies »TAXD«) werden die dafür erforderlichen Steuertypen de-
finiert, indem für jeden Steuertyp die folgenden Parameter definiert werden:
• Der Basisbetrag für die Steuerberechnung
• Die Rechenregel zur Ermittlung des Steuerbetrages (im Hundert bzw. vom
Hundert)
• Die Kontoseite (Soll oder Haben), auf die gebucht werden soll
• Separate Buchung des Aufwands aus Steuern oder Verteilung auf Sach-
konten- und Anlagepositionen
362
Sandini Bib
11
Auf Belegebene wird das Steuerkennzeichen für jede Kontierungszeile defi-
niert. Die Verprobung der Steuer erfolgt für jedes Steuerkennzeichen auf der
Belegebene. Steuermeldungen werden generell aus den Steuerdaten der Be-
lege erzeugt.
Bilanz
Bei der unternehmensspezifischen Anpassung des R/3-Systems, dem so ge-
nannten Customizing, werden den verschiedenen Verfahren der Bilanzkorrektur
die entsprechenden Sachkonten zugeordnet. Dabei wird für jedes Gewinn- und
Verlustkonto auf Kontenplanebene ein Schlüssel definiert, der bestimmt, auf
welches Vortragskonto das Ergebnis im Rahmen des Jahresabschlusses vor-
getragen wird.
Kursdifferenzen
Wenn beim Ausgleich offener Posten Kursdifferenzen auftreten, wird dies
vom System automatisch ermittelt und gebucht. Zu diesem Zweck müssen
das zu bebuchende Sachkonto sowie die verwendeten Buchungsschlüssel
festgelegt werden. Kursgewinn- und Kursverlustkonten können – nach
Währungen differenziert – bereits bei der Definition der automatischen Bu-
chungen vorgegeben werden.
364
Sandini Bib
11
Skontobuchungen
Bevor ein Skonto gebucht werden kann, muss dessen Betrag ermittelt wer-
den. Diese Beträge bucht das System entweder auf Skontoertrags- oder
Skontoaufwandskonten.
Folgende Sachkonten werden benötigt:
• Skontoertrag
• Skontoaufwand
• Skontoverrechnung (bei Anwendung des Nettoverfahrens)
Bei der Definition automatischer Skontobuchungen wird festgelegt, nach
welchen Kriterien das System die Skontokonten ermittelt. Mit Hilfe eines
Steuerkennzeichens kann eine weitere Unterteilung in verschiedene Skonto-
konten vorgenommen werden.
Steuern
In den Belegzeilen für die Aufwands- und Erlöspositionen werden auch In-
formationen über die Buchung der Umsatzsteuer mitgeführt. Der Buchungs-
betrag auf dem Sachkonto, der Steuerbetrag und das Steuerkennzeichen
sind die wichtigsten Informationen für die Erstellung der Steuerbuchungs-
zeile. Für die Kontenfindung ist der Steuerschlüssel relevant, der die Steuer-
art (Vor- oder Ausgangssteuer) und den zutreffenden Prozentsatz der Steuer
definiert. Beide Größen sind Schlüssel für die Zuordnung von Steuerkonten.
Über den Buchungskreis wird das jeweils gültige Kalkulationsschema ermit-
telt, aus dem mit dem Steuerschlüssel, der in der Belegzeile angegeben ist,
der Kontenschlüssel für die automatische Buchung ermittelt wird. Der dem
Buchungskreis zugeordnete Kontenplan und der Kontenschlüssel sind not-
wendige Parameter für die Ermittlung des Steuerkontos in der Tabelle T030.
Hier kann zusätzlich auf Grund des Steuerkennzeichens eine Unterscheidung
nach den zu bebuchenden Steuerkonten vorgenommen werden.
11.1.8 Praxisfall
In einem Industrieunternehmen der Konsumgüterbranche (im folgenden
Kunz AG genannt) wurde beschlossen, die bisherige Individualsoftware in
den Bereichen Rechnungswesen und Controlling durch die SAP R/3-Anwen-
dungskomponenten FI (Finanzwesen) und CO (Controlling) zu ersetzen. Im
Zuge der R/3-Einführung sollten auch Maßnahmen zur Prozessoptimierung
erfolgen. Insbesondere im Bereich Rechnungswesen verursachten umfang-
reiche Abstimmarbeiten im Rahmen der Monats- und Jahresabschlüsse er-
hebliche Zusatzbelastungen für die zuständige Fachabteilung.
Die Kunz AG gliedert sich funktional in folgende Bereiche:
• Zentrale
• Produktion
• Vertriebsniederlassungen
In der Zentrale sind das Rechnungswesen, das Controlling, der Einkauf, der
Vertrieb, das Marketing und die Entwicklung angesiedelt. Die Produktion er-
folgt in mehreren Werken an verschiedenen Standorten. Die Kunz AG ver-
fügt etwa über 20 Vertriebsniederlassungen. Außerdem wird der Vertrieb
von rechtlich selbstständigen Händlern unterstützt.
Vor der Umstellung war das Rechnungswesen der Kunz AG in elf Abrech-
nungskreise gegliedert:
• Zentrale (mit Werken)
• zehn Niederlassungen
Die Kunz AG unterhielt somit elf vollständig voneinander getrennte Buchhal-
tungen, die jedoch monatlich abgestimmt und zum Jahresabschluss konsolidiert
werden mussten. Jede Niederlassung hatte darüber hinaus ihren eigenen Kon-
tenplan. Die Niederlassungen – wenn auch juristisch keine selbstständigen
Unternehmen – wurden buchhalterisch als eigenständige Unternehmen be-
handelt. Der Grund für diese Organisationsform bestand darin, dass jede
Niederlassung eine separate Bilanz und eine am Profit-Center orientierte Ver-
rechnung aufstellen konnte. Diese sollte es erleichtern, die Niederlassungen
mit den unabhängigen Händlern zu vergleichen; daneben diente sie dem je-
weiligen Niederlassungsleiter als Steuerungsinstrument.
Diese buchhalterische Trennung führte dazu, dass alle Transaktionen zwi-
schen der Zentrale und den einzelnen Niederlassungen sowie zwischen den
Niederlassungen selbst so gebucht wurden, als handele es sich um Fremdunter-
nehmen. Die Folgen waren:
• Aufblähung des Buchungsstoffs
• Großer Abstimmungsaufwand zwischen den einzelnen Niederlassungs-
abrechnungen und der Zentrale
• Hoher Konsolidierungsaufwand
Man ging davon aus, dass in der Zentrale für die Abstimmungsarbeiten der
Niederlassungsabrechnungen jeweils zehn Manntage pro Monat aufgewendet
werden mussten. Hinzu kamen weitere zehn Manntage pro Berichtszeitpunkt
(zwei Mal jährlich) innerhalb der Kunz AG-Zentrale für die erforderlichen Kon-
solidierungsarbeiten.
Abbildung 11.12 zeigt die Ausgangssituation der Kunz AG, wobei die Orga-
nisationselemente den im R/3-System gebräuchlichen Begriffen angepasst
wurden.
Infolge der Trennung des Buchungsstoffs in unabhängige Abrechnungskreise
und einer zunehmenden Geschäftstätigkeit stiegen die Belastungen der Mit-
arbeiter im Rechnungswesen ständig. Der zuständige Abteilungsleiter fasste
den Entschluss, diese Situation im Zuge der R/3-Einführung grundlegend zu
verändern.
366
Sandini Bib
11
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Mandant
Der Mandant ist die höchste Hierarchieebene in einem R/3-System. Zwi-
schen einzelnen Mandanten bestehen grundsätzlich keine Querverbindun-
gen. Die in einem Mandanten vorgenommenen Einstellungen gelten für alle
Buchungskreise. Unterschiedliche Produktivmandanten werden nur dann
geführt, wenn mit einem System getrennte Unternehmen abgebildet wer-
den (beispielsweise ein externes Rechenzentrum). Der Mandant ist deshalb
grundsätzlich mit dem Konzern identisch.
Buchungskreis
Ein Buchungskreis im SAP R/3-System ist eine bilanzierende Einheit. Man
verwendet ihn nur für rechtlich selbstständige Gesellschaften. Auf der
Grundlage der Daten eines Buchungskreises werden Bilanz und GuV erstellt.
Auf dieser Ebene finden auch alle bilanztechnischen Arbeiten statt, die das
R/3-System durch Standardreports unterstützt (Beispiele: Offene-Posten-
Rasterung, Fremdwährungsbewertung).
Zwischen den Buchungskreisen bestehen Querverbindungen: Zum einen wer-
den bestimmte Grunddaten auf Mandantenebene bzw. Kontenplanebene ge-
führt und sind somit für alle Buchungskreise des Mandanten verfügbar (zum
Beispiel: Belegarten – Mandantenebene, Sachkonten – Kontenplanebene), zum
anderen unterstützt R/3 so genannte buchungskreisübergreifende Buchungen.
Voraussetzung hierfür ist, dass für jedes Buchungskreispaar Verrechnungskon-
ten im System definiert sind, die automatisch bebucht werden können. Die
Hauswährung und das Steuerschema müssen deshalb identisch sein. Falls eine
rechtlich selbstständige Gesellschaft mehrere Buchungskreise führt, müssen
diese zum Jahresabschluss konsolidiert werden.
Geschäftsbereich
Ein Geschäftsbereich ist eine interne Organisationseinheit, die einem wirt-
schaftlich separat betrachteten Bereich entspricht. Die Definition des Ge-
schäftsbereichs kann unabhängig von den übrigen Organisationseinheiten
erfolgen. So können zum Beispiel mehrere Geschäftsbereiche innerhalb eines
Buchungskreises (hier als organisatorische Definition) oder ein Geschäftsbe-
reich über mehrere Buchungskreise definiert werden. Der Geschäftsbereich
bietet die Möglichkeit, für interne Zwecke eine Bilanz und GuV zu erstellen.
Außerdem kann der Geschäftsbereich als Abgrenzungskriterium für Auswer-
tungen herangezogen werden.
Der Geschäftsbereich wird in der Belegposition erfasst. Zusätzlich kann er im
Kostenstellenstamm definiert werden (bei der Erfassung der Kostenstelle wird
der Geschäftsbereich dann automatisch ergänzt). Auf diese Weise können
mehrere Kostenstellen zu einem Geschäftsbereich zusammengefasst werden.
Kostenrechnungskreis
Ein Kostenrechnungskreis stellt die Organisationseinheit für Kostenrechnun-
gen dar. Jeder Buchungskreis muss einem Kostenrechnungskreis zugeordnet
sein. Auf diese Weise werden innerbetriebliche Geschäftsvorfälle festgehal-
ten, und die Datenübernahme aus der Finanzbuchhaltung wird ermöglicht.
Ein Kostenrechnungskreis kann jedoch auch mehrere Buchungskreise umfas-
sen. Dies ist zum Beispiel dann sinnvoll, wenn mehrere bilanzierende Einhei-
ten eine gemeinsame Kostenrechnung betreiben. Wenn ein Unternehmen
über zwei oder mehr selbstständige Vertriebsgesellschaften verfügt und die
Kostenrechnung zentral in der Verwaltung angesiedelt sein soll, bietet es sich
an, die Vertriebsgesellschaften unter einem einzigen Kostenrechnungskreis
zu führen. Das Kostenvolumen kann dennoch jederzeit für das gesamte Un-
ternehmen (innerhalb einer Kostenstellenhierarchie) dargestellt werden.
368
Sandini Bib
11
Ergebnisbereich
Ein Ergebnisbereich ist die Organisationseinheit der Ergebnisrechnung (Cont-
rolling). Auf der Ebene des Ergebnisbereichs werden so genannte Merkmale
und Wertfelder hinterlegt, die zur Definition der Ergebnisobjekte herangezo-
gen werden. Der Ergebnisbereich kann mehrere Kostenrechnungskreise (und
somit Buchungskreise) umfassen und ermöglicht die Definition einer einheit-
lichen Ergebnisstruktur für mehrere selbstständige Gesellschaften. In der
Sollkonzeptionsphase wurden mehrere Alternativen zur Gestaltung der Or-
ganisationsstruktur der Kunz AG entworfen. Die Entscheidung fiel schließlich
zu Gunsten der folgenden Struktur (vgl. Abb. 11.13).
Die Kunz AG wird im SAP R/3-System organisatorisch als Mandant geführt. Statt
der früheren elf Buchungskreise existiert nur noch ein einziger. Wesentliche Vor-
teile dieser neuen Konzeption sind, dass kein Konsolidierungsaufwand entsteht
und auch der Aufwand bei der Abstimmung der Niederlassungsabrechnungen
entfällt. Würden die Niederlassungen als Buchungskreise geführt, würde das
R/3-System zwar den Verrechnungsaufwand zwischen den Buchungskreisen
ebenfalls unterstützen (auf Grund der automatischen Verrechnungsbuchungen),
der Konsolidierungsaufwand für die Abschlüsse bliebe jedoch gleich. Darüber hi-
naus müssten für jede Niederlassung buchungs-kreisspezifische Parameter einge-
richtet und gepflegt werden. Dem dafür erforderlichen Aufwand stünden jedoch
keine nennenswerten Vorteile gegenüber.
Die für die jeweilige Niederlassung spezifische Darstellung der Ergebnisse und
Bilanzkonten wird mit Hilfe des Geschäftsbereichs realisiert. Für jede Niederlas-
sung wurde deshalb ein Geschäftsbereich definiert, der in Form einer Zusatzkon-
tierung im Beleg mitgeführt wird. Darüber hinaus sind dem Geschäftsbereich
bestimmte Kostenstellen eindeutig zugeordnet und im Kostenstellenstamm ent-
sprechend definiert. Sobald eine Kostenstelle im Beleg angegeben wird, wird
diesem automatisch der betroffene Geschäftsbereich zugeordnet.
Für die Ergebnisberichterstattung wurde die R/3-Ergebnisrechnung (CO-PA)
implementiert. Die Trennung der Kunz-Niederlassungen erfolgt hierbei
ebenfalls auf Geschäftsbereichsebene.
Diese Veränderung der Organisationsstruktur wies folgende Vorteile auf:
• Flexible Ergebnisdarstellung nach Niederlassungen (Geschäftsbereiche)
• Darstellung der Sachkonten nach Niederlassungen (Geschäftsbereiche)
• Möglichkeit, Geschäftsbereichsbilanzen zu erstellen
• Verwendung von Standardauswertungen in der Finanzbuchhaltung und
Kostenrechnung mit Geschäftsbereichsabgrenzungen
• Erhebliche Reduzierung des Abstimmungsaufwands, der fortan nur noch
bei falscher Kontierung erforderlich wird (maschinelle Unterstützung
durch Standardreports)
• Wegfall der Konsolidierungsarbeiten
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Abbildung 11.13 Organisationsstruktur der Kunz AG nach der Sollkonzeptionsphase
370
Sandini Bib
11
liche Organisationseinheiten zur Verfügung. Die Organisationseinheiten können
in den Anwendungskomponenten unabhängig voneinander definiert werden.
Die Integration des R/3-Systems bedingt jedoch auch eine gegenseitige Zuord-
nung der Organisationseinheiten.
Außer dem Mandanten (Konzern), der für jede Anwendungskomponente
die übergeordnete Organisationseinheit darstellt, sind für das Controlling
weitere Organisationseinheiten von Bedeutung.
Innerhalb der Komponente Controlling werden folgende Organisationsein-
heiten definiert:
Kostenrechnungskreis
Neben den rein buchhalterischen Belangen ist es erforderlich, auch logisti-
sche Aspekte und betriebswirtschaftliche Belange des internen Leistungs-
und Lieferverkehrs kostenrechnerisch richtig zu erfassen, zu bewerten und
zuzuordnen.
Der Kostenrechnungskreis ist die Organisationseinheit der Kostenrechnung,
in dem alle innerbetrieblichen Geschäftsvorfälle abgebildet werden. Um eine
Datenübernahme aus der Buchhaltung (Durchbuchungen) zu ermöglichen,
muss jeder Buchungskreis einem Kostenrechnungskreis zugeordnet werden.
Es besteht die Möglichkeit, mehrere Buchungskreise aus Sicht des Controllings
durch die Zuordnung zu einem Kostenrechnungskreis zusammenzufassen. Da-
durch wird eine buchungskreisübergreifende Kostenrechnung möglich. Vor-
aussetzung für eine buchungskreisübergreifende Kostenrechnung ist, dass
alle Buchungskreise auf einen gemeinsamen Kontenplan zugreifen. Die Ge-
schäftsjahresvariante steuert das Geschäftsjahr sowie die Anzahl der Perioden.
Sie darf bei Kostenrechnungskreis und Buchungskreis nur in den Sonderperioden
voneinander abweichen.
Ergebnisbereich
Durch die Definition eines Ergebnisbereichs als organisatorische Einheit des
Controllings werden flexible, absatzmarktorientierte Auswertungen bis zu
den einzelnen Produkten und Produktvarianten möglich. Die Auswertungen
basieren auf dem Umsatzkostenverfahren.
Der Ergebnisbereich ist die oberste Berichtsebene für die Ergebnis- und
Marktsegmentrechnung. Dem Ergebnisbereich können mehrere Kostenrech-
nungskreise zugeordnet werden.
Grundsätzlich können mehrere Ergebnisbereichsstrukturen definiert werden.
In der Praxis wird meistens jedoch nur eine Struktur definiert und verwendet,
da für jede Struktur eine Vielzahl von Auswertungsmerkmalen und Möglich-
keiten definiert werden kann.
Durch die Integration innerhalb von SAP R/3 sind für das Controlling weitere
Organisationseinheiten relevant.
372
Sandini Bib
11
Verknüpfung zu den Organisationseinheiten der Logistik
Die Zuordnung der Organisationseinheiten der Logistik zu den Organisations-
einheiten des Rechnungswesens erfolgt über den Buchungskreis.
Bewertungskreis
Der Bewertungskreis ist das Verbindungselement zwischen den Organisations-
einheiten des Rechnungswesens und den Organisationseinheiten der Logistik.
Der Bewertungskreis legt fest, auf welcher Ebene die Materialbestände wert-
mäßig geführt werden. Organisationsebene für die Materialbewertung kann
der Buchungskreis oder das Werk sein.
Werk
Der Organisationsbegriff Werk gliedert das Unternehmen aus Sicht der Pro-
duktion, Beschaffung, Instandhaltung und Disposition. Ein Werk wird einem
Buchungskreis über den Bewertungskreis zugeordnet. Einem Buchungskreis
können mehrere Werke zugeordnet werden. Materialstammdaten werden in
R/3 werksbezogen geführt. Ebenso werden die Disposition, die Bestandsfüh-
rung und die Kalkulation auf Werksebene durchgeführt.
Bei Nutzung der Produktkostenplanung der CO-Komponente Produktkos-
tencontrolling muss die Bewertung auf Werksebene durchgeführt werden,
da alle kalkulationsrelevanten Daten mit Werksbezug gespeichert werden.
Die Materialbewegungen werden auf der Basis der Ergebnisse der werksbe-
zogenen Kalkulationen (Standardpreis) bewertet. Daraus ergibt sich, dass die
Bewertungskreise bei Nutzung der Produktkostenplanung in einer 1:1-Bezie-
hung zu dem Organisationsbegriff Werk stehen müssen. Die Anzahl der Be-
wertungskreise ist somit abhängig von der Anzahl der Werke. Hinsichtlich
der Zuordnung Bewertungskreis zu Buchungskreis ist eine n:1-Zuordnung
möglich.
Versionskonzept
Versionen fassen kostenrechnungskreisbezogene jahresabhängige Kennzeichen
für Plan- und Istdaten zusammen. Damit lassen sich eigenständige Datenbe-
stände für Plan- und Istdaten führen.
Planungen werden in Unternehmen zu unterschiedlichen Zeitpunkten und
mit unterschiedlichen Zielsetzungen durchgeführt. Die Versionen werden
dazu genutzt, alternative Szenarien der Jahresplanung (best case bis worst
374
Sandini Bib
11
case) mit abweichenden Planungsprämissen darzustellen. Ebenso können für
Jahresplanung, Forecastplanung sowie Mittelfristplanung eigene Planversio-
nen genutzt werden.
Der Version 000 kommt besondere Bedeutung zu, da in dieser Version alle
Ist-Daten gebucht werden. Die zur Leistungsverrechnung im Ist genutzten
Plantarife werden aus dieser Version gezogen, so dass es sich empfiehlt, den
verabschiedeten Jahresplan in dieser Version zu buchen.
Belegsystematik
Geschäftsvorfälle im Controlling werden in R/3 als Vorgänge abgebildet.
Jede Buchung im Controlling erzeugt einen Buchungsbeleg. Dazu ist es er-
forderlich, dass jeder Vorgang über die Zuordnung zu einer Vorgangsgruppe
einem Nummernkreisintervall zugeordnet ist.
11.2.3 Gemeinkostencontrolling
Die Anwendungskomponente Gemeinkostencontrolling wird zur Erfassung
und Verrechnung der Kosten eingesetzt, die sich nicht unmittelbar den
betrieblichen Leistungseinheiten (z.B. Produkten) zuordnen lassen. Das
Gemeinkostencontrolling gliedert sich in folgende Teilkomponenten:
• Kostenartenrechnung (CO-OM-CEL)
• Kostenstellenrechnung (CO-OM-CCA)
• Innenaufträge (CO-OM-OPA)
• Prozesskostenrechnung (CO-OM-ABC)
Neben Ist- und Plankosten kann auf den Kontierungsobjekten des Gemeinkos-
tencontrolling ein Obligo dargestellt werden. Dies stellt eine zukünftige Zah-
lungsverpflichtung aufgrund einer Bestellanforderung oder Bestellung dar.
Gemeinkostencontrolling: Kostenartenrechnung
Zielsetzung der Kostenartenrechnung ist es, die angefallenen Kosten zu er-
fassen und zu strukturieren. Damit ist ein Überblick über die Kostenstruktur
und das Kostenniveau eines Unternehmens möglich mit dem Zweck, ein-
zelne Kostenarten sowie die Gesamtkosten in ihrer Höhe zu beeinflussen.
Da das Rechnungswesen in R/3 als Einkreissystem gestaltet ist, steht die De-
finition der Kostenarten im R/3-Controlling in engem Zusammenhang mit
den Sachkonten der Finanzbuchhaltung. Bei einem Einkreissystem werden
die primären Kosten- und Erlösarten aus den Aufwands- und Ertragskonten
des Kontenplans der Finanzbuchhaltung übernommen. Für die Pflege der
Kostenarten wird deshalb in der Kostenartenrechnung zwischen primären
Kosten- und Erlösarten sowie sekundären Kostenarten unterschieden.
Für die primären Kostenarten muss im Kontenplan der Finanzbuchhaltung
immer ein entsprechendes Aufwandskonto vorhanden sein. Durch die Defi-
nition eines Aufwandskontos der Finanzbuchhaltung als Kostenart in der
Gemeinkostencontrolling: Kostenstellenrechnung
Der Kostenstellenrechnung liegt in R/3 eine funktionale, primär an der Auf-
bauorganisation eines Unternehmens orientierte Sicht auf die Gemeinkosten
zu Grunde. Kostenstellen werden in der Regel nach Funktions-, Verantwor-
tungs-, Raum- und Verrechnungsprinzip gebildet. Durch eine strukturierte Er-
fassung der Kostenarten auf den Kostenstellen können die Kosten geplant und
kontrolliert werden. Sie bilden somit die kleinsten Verantwortungsbereiche im
Unternehmen und werden für die Zwecke eines Gemeinkostencontrollings zu
Steuerungs- und Entscheidungsbereichen zusammengefasst. Zusätzlich zur Er-
fassung der Kosten dienen Kostenstellen zur Weiterverrechnung der Gemein-
kosten. Jede Kostenstelle verfügt in der Komponente Gemeinkostencontrolling
über einen eigenen Stammsatz. Jede Kostenstelle ist auch der Kostenstellen-
Standardhierarchie zugeordnet. In der Regel bildet diese die Aufbauorganisation
des Unternehmens ab. Es ist auch möglich, alternative Kostenstellenhierarchien
(Gruppen) anzulegen, die zu Planungs-, Verrechnungs- und Analysezwecke ge-
nutzt werden.
Außer den Kostenstellen werden in der Kostenstellenrechnung die folgenden
Stammdaten geführt:
• Leistungsarten
• Statistische Kennzahlen
• Ressource
376
Sandini Bib
11
In R/3 werden die aus dem betriebswirtschaftlichen Sprachgebrauch bekann-
ten Bezugsgrößen als Leistungsarten bezeichnet. Sie stellen Maßeinheiten der
Kostenverursachung dar, mit deren Hilfe sich der Output einer Kostenstelle
beschreiben lässt. Leistungsarten sind also die erbrachte Leistung einer Kos-
tenstelle in Mengen- oder Zeiteinheiten gemessen, wie beispielsweise die
Anzahl der Fertigungs- oder Maschinenstunden.
In der Kostenstellenrechnung werden die Leistungsarten zur Sollkostener-
mittlung und zur innerbetrieblichen Leistungsverrechnung benötigt. In Bezug
auf die innerbetriebliche Leistungsverrechnung bilden die Leistungsarten die
Grundlage für die Ermittlung der Verrechnungstarife (siehe auch den Abschnitt
»Gemeinkostencontrolling: Verrechnungstechniken«). Die Tarife einer Leis-
tungsart können entweder politisch (manuell) gesetzt oder vom System im
Rahmen der Planung auf Basis der Kosten und Leistungsmengen ermittelt
werden. Bei der systemgestützten Tarifermittlung werden die Kosten der
Kostenstelle durch die geplante Leistung der Leistungsarten dividiert, und ein
Planpreis (Tarif) pro Leistungsart wird ermittelt, der bei der innerbetrieblichen
Leistungsverrechnung herangezogen wird. Die Tarifermittlung wird in der
Kostenstellenrechnung sowohl zur Ermittlung von Plantarifen (geplante Kos-
ten und Mengen) als auch von Isttarifen (Istkosten und Istmengen) unter-
stützt. Dabei erfolgt die Verrechnung im Ist zunächst mit Plantarifen. Erst zum
Monatsende kann eine Ist-Tarifermittlung durchgeführt werden. Die Differenz
zwischen Plan- und Isttarif wird automatisch weiterverrechnet. Die innerbe-
triebliche Verrechnung erfolgt über eine sekundäre Kostenart, so dass auf dem
Empfänger die Kostenzusammensetzung des Tarifs nicht ersichtlich ist.
Statistische Kennzahlen werden als Bezugsbasis für interne Verrechnungen
eingesetzt, wie beispielsweise zur Verteilung oder Umlage. Sie können darü-
ber hinaus zur Bildung von Kennzahlen auf Kostenstellen oder Aufträgen
verwendet werden.
So ist beispielsweise die Mitarbeiterzahl als statistische Kennzahl zur Arbeits-
kräfteplanung und -abrechnung sinnvoll, aber auch zur Verteilung oder Um-
lage von solchen Gemeinkosten, die sich proportional zur Mitarbeiterzahl
(z.B. Kosten der Betriebskantine) verhalten. Statistische Kennzahlen werden
als Stammdaten auch für Innenaufträge und in der Prozesskostenrechnung
verwendet.
Für Planungs-, Verrechnungs- und Analysezwecke ist es möglich, Stammdaten-
gruppen von Leistungsarten und Statistischen Kennzahlen anzulegen.
In der Regel werden Kosten auf Ebene der Kostenart geplant. Ist es erforder-
lich, eine mengenmäßige Primär-Kostenplanung unterhalb der Kostenar-
tenebene durchzuführen, werden Ressourcen genutzt. Sie stellen Güter und
Dienstleistungen dar, die das Unternehmen von außen bezieht oder selbst
erstellt. Dazu stehen drei Ressourcentypen zur Verfügung:
Gemeinkostencontrolling: Prozesskostenrechnung
Im Gegensatz zur Kostenstellenrechnung liegt der Prozesskostenrechnung
eine vorgangsorientierte, primär an der Ablauforganisation eines Unterneh-
mens orientierte Sicht auf die Gemeinkosten zu Grunde. Stammdatum und
Controllingobjekt der Prozesskostenrechnung sind der Geschäftsprozess. Er
repräsentiert einen funktionsübergreifenden Ablauf (z.B. Auftragsbearbei-
tung), an dem in der Regel mehrere Kostenstellen beteiligt sind.
Kostenstellen- und Prozesskostenrechnung stehen im Gemeinkostencontrol-
ling nicht in einer substitutiven, sondern in einer komplementären Beziehung.
In der Kostenstellenrechnung steht die verursachungsgerechte Verrechnung
der Gemeinkosten der direkten Leistungsbereiche (Fertigung) mit Hilfe der
Leistungsverrechnung (Mann- und Maschinenzeiten) – bewertet mit den
nach den Verfahren der (Grenz-)Plankostenrechnung ermittelten Tarifen für
die Leistungen – im Vordergrund. In der Fertigung ist der Produktionsprozess
und damit die Leistungsinanspruchnahme eines Produkts durch den Arbeits-
plan (siehe den Abschnitt »Produktkostencontrolling: Produktkostenplanung«)
genau beschrieben und ermöglicht eine verursachungsgerechte Verrechnung
der Gemeinkosten von den Kostenstellen auf die Produkte.
Eine andere Situation zeigt sich in den indirekten Leistungsbereichen (Beschaf-
fung, Verwaltung, Vertrieb) des Unternehmens. Bei alleiniger Nutzung der
Kostenstellenrechnung können die Gemeinkosten der indirekten Leistungsbe-
reiche auf Kostenträger nur mit Hilfe der Gemeinkostenzuschlagsrechnung
verrechnet werden. Dabei werden die Gemeinkosten (z.B. Vertriebsgemeinkos-
ten) auf der Basis wertmäßiger Bezugsbasen (z.B. Herstellkosten) auf Kosten-
träger verrechnet. Die Höhe der auf einen Kostenträger/ein Produkt verrechne-
ten Vertriebsgemeinkosten wird durch die Höhe der Herstellkosten bestimmt.
Die tatsächliche Inanspruchnahme von Leistungen des Vertriebsbereichs (z.B.
Anzahl der Angebote, Anzahl der bearbeiteten Kundenaufträge) wird dagegen
bei der Kostenverrechnung nicht berücksichtigt.
Die Prozesskostenrechnung trägt zu einer verursachungsgerechteren Ver-
rechnung der Gemeinkosten der indirekten Leistungsbereiche bei, da die
378
Sandini Bib
11
Verrechnung entsprechend der Inanspruchnahme von Leistungen dieser Un-
ternehmensbereiche auf die Kostenträger erfolgt. Die Prozesskostenrechnung
stellt dabei in R/3 ein Bindeglied zwischen der Kostenstellenrechnung und der
Kostenträgerrechnung der Komponente Produktkostencontrolling dar.
Eine direkte Kontierung der Gemeinkosten aus der Finanzbuchhaltung auf Ge-
schäftsprozesse ist für die Prozesskostenrechnung nicht vorgesehen. Sämtliche
Gemeinkosten werden auch bei Nutzung der Prozesskostenrechnung zunächst
auf den Kostenstellen gesammelt. Von den Kostenstellen können die Gemein-
kosten entweder über die Leistungsverrechnung oder per Umlage/Verteilung
(siehe dazu »Gemeinkostencontrolling: Verrechnungstechniken«) auf die Ge-
schäftsprozesse verrechnet werden. Für die Leistungsverrechnung werden dazu
auf den Kostenstellen der indirekten Leistungsbereiche (z.B. Einkauf, Vertrieb)
analog zu den Kostenstellen im Fertigungsbereich im System der (Grenz-)Plan-
kostenrechnung Leistungsarten geführt. Ein Beispiel für eine Leistungsart ist die
Anzahl der Prüfstunden in einer Kostenstelle »Wareneingangsprüfung«. Die
Verrechnung der Prüferstunden auf einen Geschäftsprozess »Warenannahme/-
einlagerung« kann z.B. anhand der Warenlieferungen einer Periode mit Hilfe
der (indirekten) Leistungsverrechnung erfolgen. Da an einem Geschäftsprozess
in der Regel mehrere Kostenstellen beteiligt sind, wird durch die Prozesskosten-
rechnung die funktionale an der Kostenstellengliederung orientierte Gemein-
kostensicht um eine ablauforientierte Sicht erweitert.
Die Verrechnung der auf den Geschäftsprozessen gesammelten Gemeinkos-
ten auf die Kostenträger kann mit Hilfe eines Prozessschemas erfolgen. Das
Prozessschema beschreibt die mengenmäßige Inanspruchnahme von Geschäfts-
prozessen durch die Kalkulationsobjekte/Kostenträger. Die Prozessmengen wer-
den mit dem Tarif des Geschäftsprozesses bewertet. Das Prozessschema kann
dabei vereinfachend als Arbeitsplan für die indirekten Leistungsbereiche inter-
pretiert werden: So wie der Arbeitsplan die mengenmäßige Inanspruchnahme
von Fertigungsleistungen (Mann- und Maschinenzeiten) der direkten Leis-
tungsbereiche beschreibt, beschreibt das Prozessschema die mengenmäßige
Inanspruchnahme von Leistungen des indirekten Leistungsbereichs durch ein
Kalkulationsobjekt/einen Kostenträger.
Mit der Prozesskostenrechnung können somit z.B. die Materialgemeinkosten
anhand der notwendigen Beschaffungsprozesse (z.B. Materialbestellung, Wa-
reneinlagerung) für Einsatzmaterialien in der Kalkulation/Kostenträgerrechnung
verrechnet werden. Damit wäre die Höhe der auf ein Kalkulationsobjekt/einen
Kostenträger verrechneten Materialgemeinkosten davon abhängig, ob die
Einsatzmaterialien, z.B. im Rahmen von Sammel- oder Einzelbestellungen, be-
schafft wurden. Die beschriebene Verrechnung der Materialgemeinkosten ist
verursachungsgerechter als bei der Gemeinkostenzuschlagsrechnung, bei der
die verrechneten Materialgemeinkosten allein vom Preis der Einsatzmaterialien
(= Materialeinzelkosten) abhängen.
Gemeinkostencontrolling: Innenaufträge
Mit Innenaufträgen werden Plan- und Istkosten, die für eine innerbetriebli-
che Maßnahme anfallen, gesammelt und kontrolliert.
Jeder Auftrag dient als Kontrollgröße für eine konkrete Aufgabenstellung,
beispielsweise für Werbe- oder Messeaufträge. Gemeinkostenaufträge sind
damit die detaillierteste operationale Ebene der Kosten- und Leistungsver-
rechnung.
Aus Controllingsicht können Innenaufträge wie folgt klassifiziert werden:
• Einzelaufträge
Sie zeichnen sich durch ihre Einmaligkeit und eine oft längere Laufzeit aus.
Solche Einzelaufträge werden meist nach Fertigstellung abgerechnet.
• Daueraufträge
Sie werden zur Verrechnung immer wiederkehrender Lieferungen und
Leistungen verwendet. Die hier gesammelten Istkosten werden monatlich
abgerechnet.
• Statistische Aufträge
Sie werden als typisches Instrument zur Auswertung von Kosten einge-
setzt, die über die Kostenstellenrechnung nicht in diesem Detaillierungs-
grad ausgewiesen werden sollen, wie beispielsweise fahrzeugbezogene
Kosten des Fuhrparks. Statistische Aufträge werden nicht in den betriebli-
chen Wertefluss eingebunden. Das heißt, bei jeder Kontierung auf einen
380
Sandini Bib
11
statistischen Auftrag (z.B. Rechnung über Fahrzeuginspektion) muss zu-
sätzlich ein »echtes« Kontierungsobjekt (z.B. Kostenstelle, der dieses
Fahrzeug zugeordnet ist) mit kontiert werden. Eine Abrechnung statisti-
scher Aufträge ist nicht möglich.
Ein weiteres Beispiel für einen Verwendungszweck ist, alle für ein Gebäude
anfallenden Maler- oder Elektroarbeiten als Plan- und Istkosten zu sammeln.
So ist eine Kostenkontrolle in Form von fortlaufend aktualisierten Abwei-
chungsrechnungen möglich. Sie legen für die Elektroarbeiten an Ihrem Ver-
waltungsgebäude einen Innenauftrag an und sammeln alle Kosten, die für
diese Instandhaltungsmaßnahmen anfallen. Die Kosten rechnen Sie dann
monatlich an eine Kostenstelle ab.
Abweichend zu Kostenstellen haben Aufträge keinen definierten Gültigkeits-
zeitraum. Stattdessen durchlaufen sie in ihrem Lebenszyklus mehrere Stati. Je
nach Status sind betriebswirtschaftliche Vorgänge (wie Planung, Ist-Bu-
chung, Abrechnung) erlaubt oder nicht zulässig. So kann ein Auftrag beplant
werden, wenn er »Eröffnet« wurde. In diesem Status kann er aber noch nicht
mit Ist-Buchungen belastet werden. Dazu muss er freigegeben werden.
Für Planungs-, Verrechnungs- und Analysezwecke ist es möglich, Auftrags-
gruppen anzulegen. Zusätzlich können Aufträge über Stammdatenfelder des
Auftragsstamm für Auswertungszwecke verdichtet werden.
Plandaten können sowohl über eine SAP-Erfassungsmaske als auch aus Mic-
rosoft–Excel-Dateien über eine Excel-Integration erfasst werden. Zusätzlich
zur Kostenartenplanung auf Aufträgen kann eine Auftragsbudgetierung er-
folgen. Das Auftragsbudget kann dazu verwendet werden, bei der Beschaf-
fung von Anlagen oder Leistungen auf diesen Auftrag eine Verfügbarkeits-
kontrolle durchzuführen.
Gemeinkostencontrolling: Verrechnungstechniken
Um die auf dem jeweiligen Kontierungsobjekt gesammelten Gemeinkosten
zu verrechnen, stehen in den einzelnen Teilkomponenten des Gemeinkosten-
controllings verschiedene Techniken zur Verfügung. Alle Verrechnungstechniken
sind durch eindeutige Sender- und Empfängerbeziehungen gekennzeichnet. Bei
jeder Verrechnung wird der Sender zeit- und wertgleich mit dem Betrag ent-
lastet, mit dem der Empfänger belastet wird.
Bei den Verrechnungen im Gemeinkostencontrolling wird zwischen vorgangs-
bezogenen und periodischen Verrechnungen unterschieden. Zu den vorgangs-
bezogenen Verrechnungen zählen neben der Umbuchung zur Korrektur von
Fehlkontierungen die direkte innerbetriebliche Leistungsverrechnung sowie die
manuelle Kostenverrechnung. Bei der direkten innerbetrieblichen Leistungsver-
rechnung werden die mengenmäßigen Leistungsbeziehungen abgebildet. Eine
mengenmäßige Leistungsbeziehung liegt z.B. vor, wenn eine Fertigungskosten-
stelle zehn Stunden der Leistungsart »Instandhaltungsstunden« von einer Kos-
tenstelle der Instandhaltung bezieht. Diese Leistungsverrechnung wird mit dem
Tabelle 11.1 Überblick über die periodischen Verrechnungstechniken, die als Sender ein
Kontierungsobjekt des Gemeinkostencontrollings haben
382
Sandini Bib
11
Tabelle 11.1 Überblick über die periodischen Verrechnungstechniken, die als Sender ein
Kontierungsobjekt des Gemeinkostencontrollings haben (Forts.)
Produktkostencontrolling
Das Produktkostencontrolling wird in R/3 in die Produktkostenplanung und
in die Kostenträgerrechnung untergliedert. Im Mittelpunkt der Produktkos-
tenplanung steht die Ermittlung der auftragsneutralen Herstellkosten eines
eigengefertigten Produkts. Die Kostenträgerrechnung dagegen wird dazu
verwendet, um die Kosten zu überwachen, die durch die Produktion eines
Produkts oder die Erstellung einer Dienstleistung verursacht werden.
Produktkostencontrolling: Produktkostenplanung
Mit Hilfe der Produktkostenplanung werden in R/3 die Kosten für die Her-
stellung einer Einheit eines eigengefertigten Produkts kalkuliert. Die Aus-
gestaltung der Produktkostenplanung wird durch den Grad der Vernetzung
des Controllings mit den logistischen Anwendungskomponente von R/3
bestimmt.
Sofern die Produktkostenplanung auf einem Mengengerüst in Form von
Stücklisten und Arbeitsplänen aus der Logistikkomponente Produktionspla-
nung und -steuerung (PP) basiert, spricht man von einer Erzeugniskalkulation
mit Mengengerüst. Wenn die Produktkostenplanung ohne die Verbindung
zur R/3-Produktionsplanung und -steuerung eingesetzt wird, kann sie mit
Hilfe der Erzeugniskalkulation ohne Mengengerüst durchgeführt werden. In
diesem Fall kann ein einfaches Mengengerüst mit der Funktionalität der Ein-
zelkalkulation manuell oder per Schnittstelle unter Anbindung SAP-fremder,
logistischer Vorsysteme aufgebaut werden.
Mit Blick auf den Verbreitungsgrad und die Möglichkeiten zur Ausgestaltung
einer aussagefähigen Produktkalkulation in Fertigungsunternehmen steht
die Erzeugniskalkulation mit Mengengerüst im Vordergrund der folgenden
Ausführungen zur Produktkostenplanung.
Produktkostenplanung: Ablauf der Erzeugniskalkulation
mit Mengengerüst
Wie bereits erwähnt, ist die Erzeugniskalkulation mit Mengengerüst durch
eine dichte Vernetzung mit den logistischen Anwendungskomponenten von
R/3 gekennzeichnet. Voraussetzung für die Ermittlung der Herstellkosten eines
Produkts über die Erzeugniskalkulation ist, dass in der Anwendungskompo-
nente Materialwirtschaft (MM) ein gültiger Materialstammsatz vorhanden ist.
Zu diesem Material müssen in der Anwendungskomponente Produktionspla-
nung und -steuerung (PP) eine entsprechende Stückliste und ein Arbeitsplan
vorhanden sein.
Aus dem durch Arbeitsplan und Stückliste beschriebenen Mengengerüst
werden während der Kalkulation folgende Informationen ermittelt:
• Materialeinsatzmengen für Rohstoffe und fremdbezogene oder eigengefer-
tigte Einsatzmaterialien aus der Stückliste des zu kalkulierenden Materials.
• Vorgabezeiten für die Fertigung des Materials und fremdbearbeitete Vor-
gänge aus dem Arbeitsplan des zu kalkulierenden Material.
• Zur Bewertung des ermittelten Mengengerüsts werden Wertansätze aus
den Anwendungskomponenten Materialwirtschaft und Controlling heran-
gezogen.
• Für die Bewertung der Materialeinsatzmengen von Rohstoffen und fremd-
bezogenen Einsatzmaterialien wird der Preis aus dem Materialstammsatz
aus der Anwendungskomponente Materialwirtschaft ermittelt.
• Die Bewertung der Materialeinsatzmengen von eigengefertigten Materia-
lien kann auf der Basis einer bereits vorhandenen Kalkulation aus der
Komponente Produktkostencontrolling oder ebenfalls mit dem Preis aus
dem Materialstammsatz des Einsatzmaterials aus der Anwendungskompo-
nente Materialwirtschaft erfolgen.
• Fremdbearbeitete Arbeitsvorgänge können mit einem Preis aus der Anwen-
dungskomponente Materialwirtschaft (Einkaufsinfosatz oder Bestellung)
oder mit einem im Arbeitsplan des zu kalkulierenden Materials hinterlegten
Preis bewertet werden.
• Die Vorgabezeiten für Eigenleistungen werden mit Leistungsartentarifen
aus der Kostenstellenrechnung bewertet. Der Leistungsartentarif wird auf
der Basis der Informationen zum ausgeführten Arbeitsvorgang ermittelt.
Jeder Arbeitsvorgang wird im Arbeitsplan einem Arbeitsplatz zugeordnet,
an dem er ausgeführt wird. Der Arbeitsplatz als Organisationseinheit der
Anwendungskomponente Produktionsplanung und -steuerung wird wie-
derum einer Kostenstelle und einer Leistungsart zugeordnet. Der Tarif der
Leistungsart beschreibt den Preis für die erbrachte Eigenleistung.
384
Sandini Bib
11
Durch die Bewertung des Mengengerüsts in der beschriebenen Weise wer-
den vom System die Material- und Fertigungseinzelkosten des zu kalkulie-
renden Materials ermittelt. Die Einzelkosten können im Rahmen der
Produktkostenplanung mit Gemeinkosten bezuschlagt werden. Die Gemein-
kostenzuschlagsrechnung wird in R/3 über ein Kalkulationsschema gesteu-
ert. Das Kalkulationsschema enthält folgende Informationen:
• welche Einzelkosten bezuschlagt werden (Berechnungsbasis)
• unter welchen Bedingungen ein Zuschlag berechnet wird (Abhängigkeiten)
• wie hoch der prozentuale Zuschlag ist bzw. welcher Betrag pro Mengen-
einheit verrechnet wird (Zuschlag)
Alternativ bzw. ergänzend können mit Hilfe des Prozessschemas Gemeinkos-
ten in der Produktkostenplanung berücksichtigt werden. Das Prozessschema
beschreibt die mengenmäßige Inanspruchnahme von Prozessen in den indi-
rekten Leistungsbereichen durch das Produkt (siehe auch den Abschnitt
»Gemeinkostencontrolling: Prozesskostenrechnung«).
Produktkostenplanung: Kalkulationsvarianten
In R/3 können zu einem Material unterschiedliche Kalkulationen gespeichert
werden. Die verschiedenen Kalkulationen werden mit Hilfe der Kalkulations-
variante vorgenommen. Die Kalkulationsvariante in der Produktkostenpla-
nung enthält für die Kalkulation folgende Steuerungsinformationen:
• Wie das Mengengerüst aufgelöst werden soll, das heißt, welche Stücklis-
ten und Arbeitspläne zur Ermittlung des kalkulationsrelevanten Mengen-
gerüsts herangezogen werden sollen (Auflösungssteuerung).
• Wie das Mengengerüst bewertet wird, das heißt, welche Preise z.B. für
Einsatzmaterialien oder Eigenleistungen berücksichtigt werden sollen (Be-
wertungsvariante).
• Ob für eigengefertigte Einsatzmaterialien bereits vorhandene Kalkulatio-
nen berücksichtigt werden sollen oder generell neu kalkuliert werden soll
(Übernahmesteuerung).
Im Einzelnen werden in R/3 die folgenden Kalkulationsvarianten bezüglich
des Mengengerüsts und der Wertansätze unterschieden:
• Die Plankalkulation, bei der das Planmengengerüst mit Planwertansätzen
bewertet wird
• Die Sollkalkulation, bei der das Istmengengerüst mit Plan-Wertansätzen
bewertet wird
• Die Aktuelle Kalkulation, bei der das Istmengengerüst mit Istwertansät-
zen bewertet wird
• Die Inventurkalkulation, bei der das aktuelle Mengengerüst mit handels-
und steuerrechtlich zulässigen Wertansätzen bewertet wird
386
Sandini Bib
11
telten Materialpreise aus der Anwendungskomponente Materialwirtschaft zu
Grunde gelegt. Eigenleistungen werden mit speziellen Leistungsartentarifen be-
wertet, die nur handels- bzw. steuerrechtlich zulässige Kostenkomponenten ent-
halten. Die Ergebnisse der Inventurkalkulation können in den Preisfeldern für
handels-/steuerrechtliche Preise fortgeschrieben werden.
Produktkostencontrolling: Kostenträgerrechnung
Die Kostenträgerrechnung wird eingesetzt, um die Kosten zu überwachen,
die bei der Erstellung von betrieblichen Leistungseinheiten (z.B. Produkten,
Aufträgen) anfallen. In R/3 wird zwischen folgenden Formen der Kostenträ-
gerrechnung unterschieden:
• periodisches Produktcontrolling
• auftragsbezogenes Produktcontrolling
• Kundenauftragscontrolling
Die Ausgestaltung der Kostenträgerrechnung in R/3 wird stark vom Ferti-
gungstyp und damit von der Komplexität des zu fertigenden Produkts oder
der zu fertigenden Leistung beeinflusst. Tabelle 11.2 gibt die einzelnen For-
men der Kostenträgerrechnung in R/3 in Abhängigkeit vom Fertigungstyp
und der Produktkomplexität wieder.
Wie die Mehrfachzuordnung der Formen der Kostenträgerrechnung zu den
Fertigungstypen zeigt, sind Kombinationen der Ausgestaltungsformen der
Kostenträgerrechnung innerhalb eines Unternehmens grundsätzlich mög-
lich. Ein Beispiel dafür ist ein Unternehmen, das als Zulieferer Motoren für die
Automobilindustrie fertigt. Während die Produktion der einzelnen Motoren-
388
Sandini Bib
11
komponenten in Serienfertigung mit dem periodischen Produktcontrolling
überwacht wird, wird die kundenbezogene Motorenmontage mit Hilfe des
Kundenauftragscontrollings überwacht.
Da sich die im Rahmen der Kostenträgerrechnung zur Verfügung stehenden
Funktionalitäten stark in Abhängigkeit von der Form der Kostenträgerrech-
nung unterscheiden, würde eine detaillierte Behandlung den Rahmen dieses
Einführungskapitels sprengen. Aus diesem Grund soll im Folgenden beispiel-
haft das auftragsbezogene Produktcontrolling eines anonymen Lagerferti-
gers im Zeitablauf betrachtet werden.
• Auftragsvorkalkulation
• Mitlaufende Kalkulation
• Nachkalkulation/Periodenabschluss
390
Sandini Bib
11
Entlastungen auf dem Fertigungsauftrag entstehen durch die Ablieferung
der gefertigten Materialien an das Lager. Durch die Erfassung des Warenein-
gangs in der Bestandsführung der Anwendungskomponente Materialwirt-
schaft wird der Fertigungsauftrag um den Betrag entlastet, der sich aus der
Bewertung der abgelieferten Gutmenge zum Preis des gefertigten Materials
ergibt. Je nach Preissteuerung kann die abgelieferte Gutmenge zum Stan-
dard- oder zum gleitenden Durchschnittspreis bewertet werden. Sobald der
Fertigungsauftrag entlastet wird, wird automatisch der Bestandszugang in
der Finanzbuchhaltung gebucht.
Auftragsbezogenes Produktcontrolling:
Nachkalkulation/Periodenabschluss
Zu den Aktivitäten der Nachkalkulation im auftragsbezogenen Produktcon-
trolling zählen die folgenden Tätigkeiten, die zumeist im Rahmen des Perio-
denabschlusses durchgeführt werden:
• Prozessverrechnungen und Gemeinkostenzuschlagsrechnung
• WIP-Ermittlung
• Abweichungsermittlung
• Abrechnung
Bei der Prozessverrechnung und der Gemeinkostenzuschlagsrechnung wer-
den im Rahmen des Periodenabschlusses Gemeinkosten aus den Controlling-
komponenten Prozesskostenrechnung und Kostenstellenrechnung auf den
Fertigungsauftrag verrechnet. Die Prozesskostenverrechnung wird über ein
Prozessschema gesteuert, das die mengenmäßige Inanspruchnahme der Pro-
zesse durch die Kostenträger beschreibt. Die Prozesskostenverrechnung mit
Hilfe der Controlling-Komponente Prozesskostenrechnung ermöglicht eine
differenziertere Gemeinkostenverrechnung auf Kostenträger als die prozentu-
ale Gemeinkostenzuschlagsrechnung. Die Gemeinkostenzuschlagsrechnung
wird auch in der Kostenträgerrechnung über das bereits bei der Produktkos-
tenrechnung behandelte Kalkulationsschema gesteuert.
Im Rahmen der WIP-Ermittlung wird für noch nicht endgelieferte Ferti-
gungsaufträge die Ware in Arbeit ermittelt. Bei der WIP-Ermittlung nach Ist-
kosten ermittelt sich die Ware in Arbeit aus dem Saldo von Belastungen (z.B.
Materialentnahmen, Leistungsverrechnungen usw.) und Entlastungen durch
Ablieferungen an das Lager. Die ermittelte Ware in Arbeit wird bei der Ab-
rechnung des Fertigungsauftrags an die Finanzbuchhaltung weitergeleitet.
Mit der Endlieferung des Fertigungsauftrags wird die Ware in Arbeit aus den
Vorperioden aufgelöst.
Bei der Abweichungsermittlung werden die während des Produktionsprozesses
entstandenen Abweichungen ermittelt. Die Abweichung kann im beschriebe-
nen Szenario, das von einer Gesamtabrechnung des Auftrags ausgeht, erst
nach Endlieferung des Fertigungsauftrags und der Auflösung des WIP ermit-
telt werden. Basis für die Abweichungsermittlung bildet die Plankalkulation
392
Sandini Bib
11
Projektsystem
Das Projektsystem ist eine übergreifende Anwendungskomponente, die auf
Ebene des Mandanten angesiedelt ist. Von dieser Ebene aus ist sie mit den
Organisationsstrukturen des internen und externen Rechnungswesens ver-
knüpft.
Innerhalb des Rechnungswesens stellt das Projektsystem (PS) eine eigene
Anwendungskomponente dar. Aufgrund der zunehmenden Bedeutung der
Funktion des Projektcontrollings in Unternehmen werden im folgenden in
erster Linie die Controlling-Funktionalitäten von PS dargestellt.
Projektstrukturen in PS
Das Projekt als komplexes, zeitliches befristetes, strukturiertes und budge-
tiertes Vorhaben wird in PS über eine gestaffelte Projektstruktur abgebildet.
Die Projektdefinition stellt in R/3 den Rahmen für das gesamte Vorhaben
dar. Auf dieser Ebene erfolgt die Zuordnung zu den Organisationseinheiten
wie z.B. Kostenrechnungskreis, Buchungskreis, Geschäftsbereich und Werk.
Die Projektdefinition stellt kein Kontierungsobjekt dar.
Der Projektstrukturplan (PSP) mit seinen PSP-Elementen bildet die Aufbau-
organisation des Projekts ab und strukturiert das Projekt je nach Anforderung
phasen-, funktions- oder produktorientiert. Die Projektaufgaben oder Ar-
beitspakete (PSP-Elemente) werden innerhalb der Projektdefinition hierar-
chisch dargestellt. Auf Basis des Projektstrukturplans:
• kann eine Planung, Koordination und Steuerung hinsichtlich Terminen
und Ressourcen durchgeführt werden
• kann der Aufwand hinsichtlich Arbeitsumfang, Zeit und Kosten dargestellt
werden
• wird das Projekt transparent dargestellt und ermöglicht somit die Zuord-
nung von Verantwortlichkeiten
• können Budgetierung, Kosten- und Erlösplanung, Ist-Darstellung von
Kosten und Erlösen durchgeführt werden
Der Netzplan legt den Projektablauf fest. Vorgänge und Anordnungsbezie-
hungen sind die Elemente, die den Netzplan beschreiben. Interne und externe
Ressourcen, Materialien sowie Hilfsmittel können auf Vorgängen geplant
werden. Abbildung 11.17 zeigt einen vereinfachten Projektaufbau.
394
Sandini Bib
11
Wie bei Aufträgen kann ein PSP-Element budgetiert werden. Nachdem in der
Genehmigungsphase eines Projekts die Kosten möglichst genau geplant wur-
den, gibt das Budget in der Realisierungsphase die zur Verfügung stehenden
Mittel vor. Bei Budgetaktualisierungen werden Nachtragsbudgets, Rückga-
ben und Umbuchungen von Budgets unterschieden. Das Budget hat zusätz-
lich die Aufgabe der Verfügbarkeitskontrolle bei Beschaffungsvorgängen.
396
Sandini Bib
11
In der buchhalterischen Ergebnisrechnung werden die Auswertungsgrößen in
Kontenform gespeichert. Im Vordergrund der buchhalterischen Ergebnisrech-
nung steht dabei die jederzeitige Abstimmbarkeit zwischen Finanzbuchhal-
tung und Ergebnis- und Marktsegmentrechnung, da z.B. eine Abstimmung
der Umsatzerlöse auf der Ebene des jeweiligen Erfolgskontos möglich ist.
In der kalkulatorischen Ergebnisrechnung werden die Auswertungsgrößen in
Form von Mengen- (z.B. Absatzmenge) und Wertfeldern (z.B. Umsatz, Er-
lösschmälerungen) gespeichert. Die Mengen- und Wertfelder können bei
der Einrichtung des Systems frei definiert werden. Sie bilden die Grundlage
für die Definition des Deckungsbeitragsschemas und von Kennzahlen (z.B.
Deckungsbeitrag I je Stück). Die Wertfelder stellen dabei grundsätzlich eine
Aggregation der Sachkonten der Finanzbuchhaltung dar, so dass eine Ab-
stimmung zwischen kalkulatorischer Ergebnisrechnung und Finanzbuchhal-
tung nur auf einer höheren Ebene (z.B. den Kontengruppen) möglich ist.
398
Sandini Bib
11
tomatisch die Umsatzerlöse im gleichen Beleg gebucht. Für ein zeitnahes
Vertriebscontrolling kann die Bewertung mit der Plankalkulation des faktu-
rierten Artikels erfolgen, um so einen jederzeitigen Ergebnisausweis zu Stan-
dardwerten zu ermöglichen.
Anwendungskompo-
Übernahmeart Zeitpunkt
nente
Unternehmenscontrolling (EC)
Außer der Anwendungskomponente Controlling (CO), deren Funktionen
primär für die operative Steuerung betrieblicher Teilbereiche ausgelegt sind,
werden in R/3 mit der Anwendungskomponente Unternehmenscontrolling
(EC) weitere Controllingfunktionen zur Verfügung gestellt, die sich auf die
gesamte Steuerung des Unternehmens beziehen.
In der Anwendungskomponente Unternehmenscontrolling (EC) stehen fol-
gende Komponenten zur Verfügung:
• Profitcenter-Rechnung (EC-PCA)
• Konsolidierung (EC-CS)
• Executive Information System (EC-EIS)
• Unternehmensplanung (EC-BP)
400
Sandini Bib
11
Mit der Entwicklung des Strategic Enterprise Management (SEM) in Verbindung
mit dem SAP Business Warehouse können die Teilkomponenten im Unterneh-
menscontrolling ersetzt werden. Dies gilt nicht für die Profit Center-Rechnung.
Aus diesem Grund werden die Komponenten nur kurz dargestellt. Die R/3-
Komponenten haben folgende Entsprechung in SEM:
• Konsolidierung (EC-CS) ‡ SEM-BCS (Business Consolidation)
• Executive Information System (EC-EIS) ‡ SEM-CPM (Corporate Perfor-
mance Manager)
• Unternehmensplanung ‡ SEM-BPS (Business Planning and Simulation)
Profitcenter-Rechnung
Mit der Komponente Profitcenter-Rechnung kann man ein internes Betriebs-
ergebnis für das Profitcenter erheben, das somit einen ergebnisrelevanten
Teilbereich eines Unternehmens darstellt. Ein Profitcenter ist eine selbstständig
operierende Einheit am Markt. Dieser Markt kann auch ein »unternehmensin-
terner Markt« sein, auf dem das Profitcenter seine Leistungen an andere Abtei-
lungen verkauft oder von diesen Leistungen bezieht. Jeder ergebnisrelevante
Geschäftsvorfall wird auf den Profitcentern abgebildet. Das als Stammsatz in
R/3 abgebildete Profitcenter ist jedoch kein eigenständiger Kontierungsbe-
griff. Die Datenversorgung der Profitcenter-Rechnung erfolgt vielmehr durch
die Zuordnung der »echten« SAP-Kontierungsobjekte (z.B. Kostenstelle, In-
nenauftrag, PSP-Element, Material) zu einem Profitcenter in ihrem Stamm-
satz. Wenn nun ein Geschäftsvorfall auf ein Kontierungsobjekt kontiert wird,
wird die Kontierung durch die Zuordnung des Kontierungsobjekts zu einem
Profitcenter automatisch auf dem jeweils im Stammsatz hinterlegten Profit-
center fortgeschrieben. Das heißt, die Profitcenter-Rechnung wird automa-
tisch ohne zusätzlichen Kontierungsaufwand fortgeschrieben.
Folgende ergebnisrelevante Geschäftsvorfälle werden in der Profitcenter-
Rechnung automatisch fortgeschrieben:
• Primärbuchungen von Kosten und Erlösen aus der Finanzbuchhaltung (FI)
auf CO-Kontierungsobjekte
• Erlöse und Erlösschmälerungen aus Fakturadatenübernahmen aus der An-
wendungskomponente Vertrieb (SD) in die Komponente Ergebnis- und
Marktsegmentrechnung
• Warenbewegungen in der Anwendungskomponente Materialwirtschaft
• Ergebnisrelevante Geschäftsvorfälle aus der Erstellung, Nutzung und dem
Verkauf von Anlagegütern aus der Komponente Anlagenbuchhaltung (FI-
AA) und der Anwendungskomponente Investitionsmanagement (IM)
• Sämtliche Sekundärverrechnungen innerhalb der Teilkomponenten des
R/3-Controllings.
Liefer- und Leistungsbeziehungen zwischen Profitcentern werden entspre-
chend der Abbildung der Profitcenter als eigenständige am Markt operie-
rende Einheiten auf dem sendenden Profitcenter als interner Erlös und auf
dem empfangenden Profitcenter als Kosten des »internen« Umsatzes ausge-
wiesen. Bei Materiallieferungen zwischen Profitcentern kann darüber hinaus
der Transferpreis bewertet werden. Dabei werden beispielsweise profitcen-
ter-übergreifende Materialbewegungen nicht zum Standardpreis, sondern
zum marktüblichen Preis bewertet.
Zusätzlich zur Abbildung der Sekundärverrechnungen aus dem Gemeinkos-
tencontrolling können Kosten auch in der Profitcenter-Rechnung verrechnet
werden. Dazu stehen die Verrechnungstechniken Umlage und Verteilung zur
Verfügung.
Neben erfolgswirksamen Geschäftsvorfällen können aus der Finanzbuchhaltung
auch Bilanzpositionen, wie z.B. Forderungen und Verbindlichkeiten, Anlagen-
und Materialbestände, in die Profitcenter-Rechnung übernommen werden. Da-
mit kann das Profit Center zum Investmentcenter erweitert werden.
In der Profitcenter-Rechnung kann das Ergebnis nach dem Gesamt- oder nach
dem Umsatzkostenverfahren ermittelt werden. Voraussetzung für die Profit-
center-Rechnung nach dem Umsatzkostenverfahren ist die zusätzliche Kontie-
rung oder Ableitung des Kontierungsbegriffs »Funktionsbereich«, der eine
Zuordnung von Kosten zu den Funktionskostenblöcken Herstellkosten des
Umsatzes, Vertriebskosten und allgemeinen Verwaltungskosten ermöglicht.
Konsolidierung
Die Konsolidierung im Unternehmenscontrolling umfasst neben den Konso-
lidierungsfunktionen für die externe Rechnungslegung auch Konsolidie-
rungsfunktionen für die interne Berichterstattung. Bis zum Release 4.0 war
die Konsolidierung in R/3 in der Komponente Konsolidierung der Anwen-
dungskomponente Finanzwesen (FI-LC) des externen Rechnungswesens
enthalten. Die Konsolidierung im Unternehmenscontrolling unterstützt au-
ßer der gesetzlichen Konzernkonsolidierung auf Gesellschaftsebene auch
die Geschäftsbereichs- und die Profitcenter-Konsolidierung, um auch inter-
nen managementorientierten Berichtsanforderungen gerecht zu werden.
Die Konsolidierung wird künftig über das Konsolidierungsmodul BCS (Busi-
ness Consolidation) des SEM (Strategic Enterprise Management) abgebildet.
Dies ermöglicht eine höhere Flexibilität bei der Abbildung der Konsolidierung
nach unterschiedlichen externen und internen Verfahren sowie die Möglich-
keit der Matrixkonsolidierung nach Legal Entities und Marktsegmenten.
402
Sandini Bib
11
Prinzipiell wird das EIS dazu verwendet, um dem Management eines Unter-
nehmens Daten für weitere Entscheidungen bereitzustellen. Im EIS werden
Daten aus den operativen Anwendungen von R/3 und externen Datenquel-
len verdichtet aufbereitet und in einem flexiblen Berichtswesen dem Ma-
nagement zur Verfügung gestellt.
Das EIS von R/3 verfügt über eine eigene Datenbank, in welche die Daten
aus den operativen R/3-Anwendungskomponente mit Hilfe von Datenbe-
schaffungsberichten übernommen werden. Ein direktes Durchbuchen von
Daten in die EIS-Datenbank ist jedoch nicht möglich.
Die aus den operativen Anwendungen in das EIS übernommenen Daten
werden zu Kennzahlen verdichtet und können im flexiblen und mehrdimen-
sionalen Berichtswesen ausgewertet werden.
11.2.4 Integration
Zur Vernetzung des Controllings mit dem Finanzwesen sei auf den entspre-
chenden Abschnitt »Integration« im Unterkapitel »Finanzwesen« hingewiesen.
An dieser Stelle wollen wir nochmals die Bedeutung des Kontenplans als in-
tegratives Element zur Abbildung des Wertflusses herausstellen:
• Finanzwesen und Controlling greifen auf einen gemeinsamen Kontenplan zu.
• Die primären Kostenarten entsprechen den Aufwandskonten der Finanz-
buchhaltung.
• Die Erlösarten entsprechen den Erfolgskonten der Finanzbuchhaltung.
• Abgrenzungskonten sind nur für periodengerechte Kostenzuordnungen
und kalkulatorische Abgrenzungen, beispielsweise für die periodische
Glättung von Personalnebenkosten (z.B. Weihnachts- und Urlaubsgeld),
erforderlich.
• Die zur Abbildung des innerbetrieblichen Werteflusses erforderlichen sekun-
dären Kostenarten werden nur im Controlling verwendet und können
nicht direkt aus der Finanzbuchhaltung kontiert werden.
• Jeder Buchungskreis und jeder Kostenrechnungskreis ist genau einem
Kontenplan zugeordnet. Dieser Kostenplan muss in den zusammengehö-
renden Buchungs- und Kostenrechnungskreisen gleich sein.
• Wenn ein Kostenrechnungskreis mehrere Buchungskreise umfasst, müs-
sen die betroffenen Buchungskreise dem gleichen Kontenplan zugeordnet
sein.
• Kostenrechnungskreis und die zugeordneten Buchungskreise haben die
selbe Geschäftsjahresvariante. Nur bei den Sonderperioden sind Abwei-
chungen möglich
Die Kontierung von primären Kosten und Erlösen auf beispielsweise einer
Kostenstelle oder einem Auftrag erfolgt mit Hilfe von Zusatzkontierungen
11.2.5 Praxisfall
Der im Kapitel «Grundlagen des SAP R/3-Finanzwesens» dargestellte Praxis-
fall soll aus Sicht des Controllings im folgenden detailliert werden:
Die Kunz AG – ein Unternehmen in der Konsumgüterindustrie – möchte mit
der Einführung von SAP R/3 das Controlling hinsichtlich der Datenqualität und
der Datenverfügbarkeit verbessern. Bisher war die Erstellung der kurzfristigen
Erfolgsrechnung ein zeitaufwändiger Prozess, da die dafür erforderlichen Da-
ten aus mehreren Systemen verarbeitet werden mussten. Eine Ergebnisdarstel-
404
Sandini Bib
11
lung nach den Unternehmensbereichen Haushaltspflege und Körperpflege
wurde nur quartalsweise durchgeführt, da dies zusätzliche umfangreiche ma-
nuelle Auswertungen erforderte. Die Ermittlung des Ergebnisbeitrags von
Produktgruppen und Produkt bzw. Kundengruppen und Kunden zum Ge-
samtergebnis konnte aufgrund der aufwendigen Abstimmung zwischen den
Daten des Vertriebs, der Finanzbuchhaltung und der Produktion ebenfalls nur
quartalsweise durchgeführt werden. Auch dann war nur die Darstellung des
Deckungsbeitrags 1: Umsatz minus Gesamtherstellkosten darstellbar.
Die Marketingaufwendungen stiegen in den letzten Jahren kontinuierlich.
Auswertungen zu den Marketingaktivitäten wurden mit großer Zeitverzöge-
rung erstellt, da diese in externen Systemen manuell geführt wurden. Dies
gilt ebenso für Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen. Die Produkt-
entwicklung dauert im Vergleich zu Konkurrenzunternehmen zu lange. In
der Vergangenheit gab es in der Entwicklung immer wieder Ressourceneng-
pässe. Zudem kam es wiederholt zu Leerzeiten, da benötigte Grundstoffe
nicht verfügbar waren.
Dies führte zur Definition der folgenden Ziele:
• Monatliche Ermittlung der Betriebsergebnisse der Unternehmensbereiche
Haushaltspflege und Körperpflege
• Monatliche Ermittlung der Führungskennzahl Return on Capital Employed
(ROCE) für die beiden Unternehmensbereiche
• Monatliche Deckungsbeitragsrechnung nach Produkt, Kunden- und Ver-
triebssicht. Die Ergebnisse der Marken sollen ebenfalls dargestellt werden
• Der Monatsabschluss muss am fünften Arbeitstag des Folgemonats er-
stellt sein
• Einführung einer integrierten Produktkalkulation
• Transparente und zeitnahe Darstellung der Marketingaktivitäten
• Verkürzung der Produktentwicklungszeiten
• Transparente und zeitnahe Darstellung der FuE-Aufwendungen
Gemeinkostencontrolling
Die Kostenstellenstruktur des Unternehmens wird neu gegliedert. Dabei wird
die bisherige funktionale Aufbauorganisation zu Gunsten einer Aufbauorgani-
sation nach Unternehmensbereichen aufgegeben. Da Verwaltungs- und Ver-
rechnungskostenstellen jedoch übergreifend angeordnet sind, lässt sich dieses
Prinzip nicht durchgehend durchsetzen. Ebenso besitzen die Produktionswerke
Fertigungslinien für beide Unternehmensbereiche. Somit sind auf oberster
Ebene der Kostenstellenstandardhierarchie folgende Kostenstellenknoten:
• Zentralfunktionen (Geschäftsführung, Finanzen, Controlling, Personal
und DV)
• Unternehmensbereich Haushaltspflege
• Unternehmensbereich Körperpflege
• Verrechnungs-Kostenstellen
• Produktion
In den Stammsätzen der Kostenstellen werden die Profitcenter eingetragen,
nachdem diese angelegt sind.
Im Rahmen des Monatsabschlusses werden die Zentral- und Verrechnungskos-
tenstellen auf die übrigen Kostenstellen verrechnet. Dazu werden geeignete
Schlüssel genutzt: die Kosten der Personalkostenstellen werden z.B. anhand der
statistischen Kennzahl Mitarbeiter umgelegt. Die weiteren Leitungskosten-
stellen werden ebenfalls per Umlage auf die zugehörigen Kostenstellen ver-
rechnet. Nach erfolgtem Monatsabschluss in der Kostenstellenrechnung sind
alle Kosten auf Kostenstellen, die eindeutig einem Unternehmensbereich zu-
zuordnen sind.
Für die Marketingaktivitäten werden Innenaufträge verwendet. Dafür kann je
Unternehmensbereich differenziert werden nach Produkt-, Kunden- und Mar-
kenaktivitäten. Für jede dieser Kategorien wird eine eigene Auftragsart mit ge-
sondertem Nummernkreisintervall angelegt. Im Rahmen des Monatsabschlusses
werden die Marketing-Aufträge direkt in die Ergebnisrechnung abgerechnet. Je
nach Auftragsart werden dabei die Merkmale Produkt, Kunde oder Marke kon-
tiert. Durch die klare Strukturierung der Aufträge ist es möglich, Strategien zur
Ermittlung der Abrechnungsvorschrift zu definieren, so dass eine manuelle
Pflege dieser Vorschriften entfällt.
Produktkostencontrolling
Da die Kunz AG in der Logistik bereits SAP einsetzt, stehen in der Anwen-
dungskomponente Produktionsplanung und -steuerung (PP) sowie der Ma-
terialwirtschaft (MM) Arbeitsplan und Stückliste für eine Erzeugniskalkulation
mit Mengengerüst zur Verfügung. Für die Erzeugnisse der Kunz AG soll
künftig im Rahmen der Jahresplanung eine Standardpreiskalkulation durch-
geführt werden. Dabei sollen fixe und variable Kostenbestandteile kalkuliert
werden. Zugekaufte Erzeugnisse werden nicht kalkuliert. Sie werden nicht zu
Standardpreisen sondern zum gleitenden Durchschnittswert geführt.
Die Kunz AG entscheidet sich für eine Kostenträgerrechnung mittels Pro-
duktkostensammlern. Diese Entscheidung wird getroffen, da folgende Merk-
male bei der Produktion gegeben sind:
• Anonyme Lagerfertigung
• Geringe Produktkomplexität
• Massenproduktion
• Produktkosten sollen periodisch, nicht auftragsbezogen ausgewertet werden
Die Produktionsabweichungen werden monatlich je Produkt in die Ergebnis-
rechnung abgerechnet.
406
Sandini Bib
11
Projektsystem
Die Forschungs- und Entwicklungsaufträge erstrecken sich in der Regel über
einen längeren Zeitraum. Für die Produktentwicklung ist eine komplexe Pla-
nung und Strukturierung des Vorhabens hinsichtlich Terminen, Ressourcen
und Kosten notwendig. Aus diesen Gründen entscheidet sich die Kunz AG in
diesem Bereich für den Einsatz des Projektsystems.
Je Entwicklungsauftrag wird ein Projekt angelegt. Die Teilprojekte werden
über PSP-Elemente abgebildet. Die Ressourcenplanung, insbesondere der in-
ternen Mitarbeiter wird auf Ebene der Netzplanvorgänge vorgenommen. Die
Mitarbeiter in der Entwicklung melden ihre Ist-Zeiten ebenso auf dieser
Ebene zurück. Durch die Integration mit der Materialwirtschaft werden be-
nötigte Materialien rechtzeitig beschafft und deren Kosten auf den richtigen
PSP-Elementen oder Vorgängen belastet.
Im Rahmen des Monatsabschlusses werden die PSP-Elemente in die Ergeb-
nisrechnung auf die Produktmerkmale abgerechnet.
Profitcenter-Rechnung
Die Betriebsergebnisse für die beiden Unternehmensbereiche Haushalts-
pflege und Körperpflege werden mit der Profitcenter-Rechnung abgebildet.
Innerhalb der beiden Unternehmensbereiche bestehen die Segmente Wasch-
mittel und Haushaltsreinigung (Haushaltspflege) und Haarpflege, Hautpflege
und Zahnpflege (Körperpflege). Diese Struktur entspricht der Führungsstruk-
tur des Unternehmens. An die Kennzahl ROCE sind die Tantiemen der Ge-
schäftsführer der beiden Unternehmensbereiche gekoppelt.
.XQ] $*
3*(6
8% +DXVKDOWVSIOHJH 8% .|USHUSIOHJH
3+3 3.3
8% /HLWXQJ9HUZDOWXQJ 8% /HLWXQJ9HUZDOWXQJ
3+38%/ 3.38%/
8% /HLWXQJ 8% /HLWXQJ
0DUNHWLQJ +3 0DUNHWLQJ .3
3+30DUN 3.30DUN
0DUNHWLQJ /HLWXQJ +3 0DUNHWLQJ :DVFKPLWWHO 0DUNHWLQJ 5HLQLJHU 0DUNHWLQJ /HLWXQJ .3 0DUNHWLQJ +DXWSIOHJH 0DUNHWLQJ +DDUSIOHJH
9HUWULHE 9HUWULHE
3+39HUW 3+39HUW
)X( /HLWXQJ +3 )X( :DVFKPLWWHO )X( 5HLQLJHU )X( /HLWXQJ .3 )X( +DXWSIOHJH )X( +DDUSIOHJH
Merkmal Herkunft
Unternehmensbereich Profitcenter
Produkt Materialstamm
Produktgruppe Materialstamm
Marke Materialstamm, abgeleitet
Kunde Kundenstamm
Absatzkanal Kundenstamm
Niederlassung Kundenstamm
Markforschungsgebiet Kundenstamm, abgeleitet
408
Sandini Bib
11
Die Produktionsabweichungen werden zum Monatsende auf die Ebene des
Produkts übernommen.
Die PSP-Elemente und Vorgänge der FuE werden monatlich auf die Ebene
Produkt abgerechnet. Die Produktgruppe wird daraus abgeleitet. Die auf
den FuE-Kostenstellen verbleibenden Kosten werden ebenso im Rahmen des
Monatsabschlusses umgelegt. Sie werden aber getrennt von den Projektkos-
ten ausgewiesen.
Die Vertriebskostenstellen werden am Monatsende umgelegt. Da die Nieder-
lassungen als Merkmal abgebildet sind, können die Kostenstellen der Niederlas-
sungen direkt auf den zugehörigen Merkmalswert umgelegt werden. Kosten
von Key-Account-Funktionen lassen sich auf einzelne Kunden umlegen.
Die Verwaltungskostenstellen werden auf die Unternehmensbereiche umgelegt.
Damit ergibt sich die (vereinfachte) Ergebnisdarstellung (vgl. Abb. 11.22).
Die grauen Felder sind Rechenfelder, die übrigen sind die definierten Wert-
felder.
! "
! #
$
%
Abbildung 11.22 Betriebsergebnisschema der Kunz AG
11.3 Fragen
1. Die Anwendungskomponente Finanzwesen enthält verschiedene Teil-
komponenten. Um welche Teilkomponenten handelt es sich dabei?
2. Zur Darstellung der unterschiedlichen Unternehmensstrukturen stehen
im R/3-System für Anwendungskomponenten verschiedene Organisa-
tionselemente zur Verfügung. Welche Organisationselemente werden
in der R/3-Finanzbuchhaltung verwendet?
3. Erläutern Sie die SAP-Begriffe »Mandant«, »Buchungskreis« und »Ge-
schäftsbereich«.
4. Kontenplan und Buchungskreis sind zwei wesentliche Elemente der R/3-
Finanzbuchhaltung. Welche Beziehung besteht zwischen ihnen?
5. Im R/3-System wird zwischen »Stamm-« und »Bewegungsdaten« unter-
schieden. Nennen Sie Stammdaten, die in der SAP R/3-Finanzbuchhal-
tung typischerweise geführt werden.
6. Der »Beleg« ist im R/3-System nach einer bestimmten Struktur aufge-
baut. Beschreiben Sie diese Struktur. Was versteht SAP unter dem »Be-
legprinzip«?
7. Der Beleg im R/3-System erfordert bestimmte Mindesteingaben. Welche
Eingaben müssen mindestens erfasst werden, damit der Beleg gebucht
werden kann?
8. Die Belegnummer spielt im R/3-System eine bedeutende Rolle. Welche
Hauptfunktion erfüllt die Belegnummer? Welche Arten der Belegnum-
mernvergabe gibt es?
9. Jedem Geschäftsvorfall muss eine Belegart zugeordnet werden. Welche
Funktionen hat das Kennzeichen »Belegart« im SAP R/3-System?
10. Nennen Sie die Teilkomponenten der Anwendungskomponente Con-
trolling.
11. Erläutern Sie den Unterschied zwischen primärer und sekundärer Kostenart.
12. Für welche Verrechnungstechniken werden Leistungsarten benötigt?
13. Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein, damit eine Planung auf
einer Kostenstelle durchgeführt werden kann?
14. Wodurch unterscheiden sich statistische Innenaufträge von den sonsti-
gen Controlling-Innenaufträgen?
15. Was bedeutet der Begriff »Standardpreisgesteuertes Material«?
16. Seitens der Geschäftsführung besteht die Anforderung, monatlich eine
Produkt- und Kundendeckungsbeitragsrechnung zu erstellen. Dazu sol-
len auch kalkulatorische Wertansätze verwendet werden. In welcher An-
wendungskomponente bilden Sie diese ab?
410
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11.4 Lösungen
1. Die Anwendungskomponente Finanzwesen enthält verschiedene Teil-
komponenten. Um welche Teilkomponenten handelt es sich dabei?
Das R/3-Finanzwesen umfasst folgende Teilkomponenten:
a) Hauptbuchhaltung (FI-GL)
b) Debitorenbuchhaltung (FI-AR)
c) Kreditorenbuchhaltung (FI-AP)
d) Anlagenbuchhaltung (FI-AA)
e) Konsolidierung (FI-LC)
f) Spezielle Ledger (FI-SL)
g) Reisemanagement (FI-TV)
h) Bankbuchhaltung (FI-BL)
2. Zur Darstellung der unterschiedlichen Unternehmensstrukturen stehen im
R/3-System für Anwendungskomponenten verschiedene Organisations-
elemente zur Verfügung. Welche Organisationselemente werden in der
R/3-Finanzbuchhaltung verwendet?
Für die SAP R/3-Finanzbuchhaltung stehen folgende Organisationsele-
mente zur Darstellung der spezifischen Unternehmensstruktur zur Verfü-
gung:
a) Mandant
b) Konzernunternehmen (Gesellschaft)
c) Buchungskreis
d) Geschäftsbereich
e) Mahnbereich
f) Kreditkontrollbereich
3. Erläutern Sie die SAP-Begriffe »Mandant«, »Buchungskreis« und »Ge-
schäftsbereich«.
Ein Mandant ist eine für sich handelsrechtlich, organisatorisch und daten-
technisch abgeschlossene Einheit innerhalb eines R/3-Systems mit ge-
trennten Stammsätzen und einem eigenständigen Satz von Tabellen.
Der Buchungskreis ist im SAP R/3-System grundsätzlich eine bilanzie-
rende Einheit. Er enthält die Datenbasis zur Erstellung der Bilanz und der
GuV.
Ein Geschäftsbereich dient grundsätzlich zu Auswertungszwecken. Darüber
hinaus besteht die Möglichkeit, geschäftsbereichsintern Bilanzen und Ge-
winn- und Verlustrechnungen zu erstellen, die jedoch nicht den Anforderun-
gen externer Bilanzen und Gewinn- und Verlustrechnungen entsprechen.
4. Kontenplan und Buchungskreis sind zwei wesentliche Elemente der SAP
R/3-Finanzbuchhaltung. Welche Beziehung besteht zwischen ihnen?
Jeder Buchungskreis wird einem Kontenplan zugeordnet. Einem Konten-
plan können mehrere Buchungskreise zugeordnet werden.
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9. Jedem Geschäftsvorfall muss eine Belegart zugeordnet werden. Welche
Funktionen hat das Kennzeichen »Belegart« im SAP R/3-System?
Die Belegart übernimmt im SAP R/3-System folgende Funktionen:
a) Differenzierung der Geschäftsvorfälle (Ablagekriterium)
b) Zuordnung des Belegnummernkreises
10. Nennen Sie die Teilkomponenten der Anwendungskomponente Controlling.
Gemeinkostencontrolling (CO-OM), Produktkostencontrolling (CO-PC),
Ergebnis- und Marktsegmentrechnung (CO-PA).
11. Erläutern Sie den Unterschied zwischen primärer und sekundärer Kostenart.
Primäre Kostenarten besitzen ein entsprechendes Konto in der Finanz-
buchhaltung und erhalten von dort die Daten für die Kostenrechnung.
Sekundäre Kostenarten werden nur in der Kostenrechnung, beispiels-
weise für Umbuchungen oder Verrechnungen, genutzt und dürfen da-
her nicht in der Finanzbuchhaltung, sondern nur vom Controlling ge-
pflegt werden.
12. Für welche Verrechnungstechniken werden Leistungsarten benötigt?
Leistungsarten werden benötigt bei der direkten innerbetriebliche Leis-
tungsverrechnung (vorgangsbezogene Verrechnung) und bei der indi-
rekten Leistungsverrechnung (periodenbezogene Verrechnung). Bei die-
sen Verrechnungstechniken werden keine Kosten verrechnet, sondern
Leistungsmengen, die mit Preisen (Tarifen) bewertet werden.
13. Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein, damit eine Planung auf
einer Kostenstelle durchgeführt werden kann?
Kostenstelle und Kostenart, die beplant werden sollen, müssen für den
Planungszeitraum gültig angelegt sein. Plandaten werden in Versionen
abgelegt. Es muss also mindestens eine Version für den Planungszeit-
raum angelegt sein. Zusätzlich ist es erforderlich, dass der Planungsvor-
gang einem Belegnummernkreis zugeordnet ist.
14. Wodurch unterscheiden sich statistische Innenaufträge von den sonsti-
gen Controlling-Innenaufträgen?
Innenaufträge sind Kontierungsobjekte, die für spezifische innerbetriebli-
che Maßnahmen eingesetzt werden. Die »echten« Innenaufträge sind
dabei in Plan und Ist voll in die Werteflüsse des Gemeinkostencontrollings
integriert. Sie werden durch Buchungen aus der Finanzbuchhaltung be-
lastet. Diese und die Belastungen aus CO-Verrechnungen können am
Monatsende abgerechnet werden. Statistische Aufträge werden dann
verwendet, wenn für bestimmte Sachverhalte eine weitere Detaillierung
der Kostenstellenrechnung erforderlich ist (Beispiel: fahrzeugbezogene
Fuhrparkkosten). D.h. die »echte« Primärkostenbuchung aus der Finanz-
buchhaltung wird auf die Kostenstelle und nur zusätzlich statistisch auf
den Auftrag gebucht. Diese Aufträge lassen sich nicht abrechnen. Im
Rahmen der Planung können sie beplant werden, sind jedoch nicht plan-
integriert zur Kostenstellenrechnung.
414
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Kapitel 12
Die Personalwirtschaft in
SAP R/3 Enterprise
12.1 Organisationseinheiten: Unternehmens- und
Personalstruktur 418
12.2 Personaladministration 420
12.3 Personalzeitwirtschaft 421
12.4 Personalabrechnung 424
12.5 Personalmanagement 425
12.5.1 Objektorientierung 426
12.5.2 Planungshilfen 428
12.5.3 Organisationsmanagement 428
12.5.4 Personalentwicklung 436
12.6 Veranstaltungsmanagement 439
12.7 Integration in das SAP R/3-System 441
12.8 Fragen 442
12.9 Lösungen 443
415
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12
Die Personalwirtschaft in
SAP R/3 Enterprise
Um den unterschiedlichen Anforderungen aus dem Personalbereich gerecht
zu werden, bietet die Lösung mySAP Human Resources (mySAP HR) ein
breites Anwendungsspektrum.
Die Personalwirtschaft untergliedert sich in folgende Anwendungskompo-
nenten:
• Personalmanagement (HR-PA) mit Beschaffung, Administration, Aufbau-
organisation oder Personalentwicklung
• Personalzeitwirtschaft (HR-PT) mit Zeitdatenerfassung, Personaleinsatz-
planung oder Zeitauswertung
• Personalabrechnung (HR-PY) mit einer Vielzahl von länderspezifischen
Varianten
• Veranstaltungsmanagement (HR-PE)
Diese Funktionen gestatten eine umfassende Planung und Steuerung der
personalwirtschaftlichen Tätigkeiten von der Organisations- und Kostenpla-
nung über die Personalentwicklung bis hin zur Personaleinsatzplanung.
Um eine integrierte Bearbeitung der personalwirtschaftlichen Aufgaben zu
ermöglichen, wird selbstverständlich in den Anwendungen häufig auch auf
die Daten der anderen Anwendungen zugegriffen, so beispielsweise im Rah-
men des Vergütungsmanagements auf die Organisationsstruktur aus dem
Organisationsmanagement, auf die Mitarbeiterdaten aus der Personaladmi-
nistration und auf die Beurteilungsergebnisse aus der Personalentwicklung.
Zum besseren Verständnis wollen wir die personalwirtschaftlichen Funktio-
nen zunächst an einem vereinfachten Musterprozess betrachten. Hierbei
handelt es sich um eine vereinfachte Darstellung der personalwirtschaftli-
chen Funktionen und Prozesse in einem Unternehmen. Diese Prozesssicht
verdeutlicht die Verknüpfung der einzelnen Komponenten.
Das Organisationsmanagement dient zur Abbildung des Unternehmens mit
seiner Organisations- und Berichtsstruktur.
Mit den in SAP R/3 zur Verfügung stehenden Auswertungen kann anschlie-
ßend der aktuelle Personalbedarf durch die Identifizierung der vakanten Po-
sitionen im Unternehmen ermittelt werden. Dieser Personalbedarf löst den
Beschaffungsprozess innerhalb der Anwendungskomponente Personalbe-
schaffung aus.
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Firmen der Unternehmensgruppe dargestellt. Die Personalbereiche unter-
gliedern den Buchungskreis in die verschiedenen Unternehmensbereiche. In
den Personalbereichen werden in der Regel die verschiedenen Standorte des
Unternehmens abgebildet.
Beispiel: Die IDES-Gruppe als Mandant ist in die Buchungskreise IDES AG,
IDES UK und IDES US Inc. unterteilt. Der Buchungskreis der IDES AG wird
wiederum in die Personalbereiche Frankfurt, Hamburg und Dresden unter-
gliedert. Der Personalbereich Frankfurt wird in die Personalteilbereiche Zen-
trale und Produktion aufgeteilt.
Beim Unternehmen ONLY sind Mandant und Buchungskreis identisch. Die-
ser Buchungskreis wird in die Personalbereiche Farben, Lösungsmittel und
Kosmetik unterteilt. Dem Personalbereich Kosmetik sind wiederum die Per-
sonalteilbereiche Frankfurt und Stuttgart zugeordnet.
12.2 Personaladministration
Sobald die Unternehmens- und Personalstruktur definiert und im System
hinterlegt ist, kann die Arbeit der Endanwender beginnen.
Datenersterfassung, Infotypen
Haben Sie sich für die Einstellung eines Mitarbeiters entschieden, müssen zu-
nächst einmal seine Daten im System erfasst werden. Zur Datenerfassung
werden Ihnen so genannte Infotypen zur Verfügung gestellt. Infotypen (In-
formationstypen) sind (aus der Sicht des Endanwenders) Bildschirmmasken,
die inhaltlich ähnliche Daten zusammenfassen. Da Sie bei einer Ersterfassung
sehr viele Infotypen pflegen müssen, werden alle notwendigen Infotypen
gruppiert und nacheinander zur Pflege angeboten. Man spricht bei einer sol-
chen Gruppierung auch von Maßnahmen. Die im Rahmen einer Maßnahme
angebotenen Infotypen werden im Customizing definiert.
Um die Ersterfassung von Daten zu beschleunigen, haben Sie darüber hinaus
die Möglichkeit der Maßnahmen-Schnellerfassung. Hierbei werden auf einer
einzigen Bildschirmmaske ausschließlich die Mussfelder der benötigten Info-
typen zur Pflege angeboten.
Mitarbeiterdaten verändern sich. Sie können deshalb auf alle Infotypen
eines Mitarbeiters einzeln zugreifen und die verschiedenen Pflegefunktionen
ausüben. Hierzu zählen das Anlegen, das Kopieren sowie das Ändern und
Löschen von Infotypsätzen.
Historienfähigkeit
Beim Anlegen neuer Infotypen bleiben vergangenheitsbezogene Daten im
System erhalten. Bedingt ist diese so genannte Historienfähigkeit durch die
zeitabhängige Speicherung der Daten. Für jeden neuen Infotypsatz erfassen
Sie einen spezifischen Gültigkeitszeitraum im System. Unterstützt wird die
Historienfähigkeit durch die so genannte Zeitbindung von Infotypen. Je nach
zugeordneter Zeitbindung endet bei der Neuanlage eines Infotypsatzes der
vormals gültige Infotypsatz automatisch bei Gültigkeitsbeginn des neuen.
Um sich über Daten einzelner Mitarbeiter zu informieren, können Sie sich
alle Infotypsätze aufgelistet oder einzeln anzeigen lassen. Darüber hinaus
steht Ihnen die Funktion der Personalakte zur Verfügung, mit der Sie sich alle
zu einem Mitarbeiter vorhandenen Infotypsätze aller angelegten Infotypen
anschauen können.
Ergeben sich Änderungen bei Mitarbeiterdaten, die mehrere Mitarbeiter
gleichzeitig betreffen, bietet Ihnen das System die Möglichkeit der Infotyp-
Schnellerfassung. Mit deren Hilfe können Sie auf einer Bildschirmmaske be-
stimmte Daten für mehrere Mitarbeiter gleichzeitig pflegen.
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12
Auswertungsmöglichkeiten
Es existieren zahlreiche Auswertungen mit festgelegtem oder variablem Layout.
Darüber hinaus gibt es frei definierbare Auswertungen, die so genannten
Queries. Bei zahlreichen Auswertungen haben Sie die Möglichkeit, die Er-
gebnisse aus dem R/3-System in ein Tabellenkalkulations- oder Textverarbei-
tungsprogramm zu übernehmen.
Archivierung
In R/3 ist eine zertifizierte Schnittstelle zum Einsatz optischer Archivierungs-
systeme verfügbar. Über diese Schnittstelle können Sie Originalunterlagen
von Mitarbeitern, wie Verträge oder sonstige Dokumente, im System hinter-
legen.
Zur individuellen Gestaltung der Komponente Personaladministration kön-
nen Sie mit der SAP-Entwicklungsumgebung eigene Tabellen, Felder und
Infotypen in Ihr System aufnehmen. Das Gleiche gilt für Auswertungen und
Dialogerweiterungen.
12.3 Personalzeitwirtschaft
Zeitdatenerfassung und -verwaltung
Die Komponente Zeitwirtschaft dient zur Pflege der Stammdaten und der
Bewegungsdaten – letztere entweder durch Negativerfassung oder durch
Positiverfassung (Zeitauswertung).
• Die Negativerfassung umfasst im Wesentlichen den Feiertagskalender, den
Arbeitszeitplan (Schichtplan) und die Erfassung von Bewegungsdaten.
Dabei werden nur die Abweichungen von einem vordefinierten Arbeits-
zeitplan erfasst.
• Die Positiverfassung bewertet die erfassten Arbeitszeiten (Kommt/Geht-
Zeiten) anhand der Vorgaben des Schichtplans und ermittelt Zeitkonten.
Bewertung bedeutet hierbei die Gegenüberstellung der geplanten und tat-
sächlichen Arbeitszeiten und die Errechnung der Abweichungen in Form von
Mehrarbeiten bzw. Gleitzeitguthaben. Die Positiverfassung ergänzt dem-
nach die Negativerfassung um Kommt/Geht-Zeiten.
Einsatzplanung
Die Komponente Einsatzplanung dient zur Personaleinsatzplanung und zur
Personalkapazitätsplanung.
Personaleinsatzplanung
Mit der Personaleinsatzplanung können Sie die Arbeitszeiten Ihrer Mitarbei-
ter bedarfsorientiert planen. Den für einen bestimmten Zeitraum gültigen
Bedarf können Sie mittels der folgenden Eigenschaften strukturieren:
Personalkapazitätsplanung
Bei der Kapazitätsplanung handelt es sich um eine auftragsbezogene Einsatz-
planung. Das heißt, für die Erledigung eines Auftrags werden die verfüg-
baren Mitarbeiter mit den entsprechenden Qualifikationen gesucht. Diese
auftragsbezogene Personaleinsatzplanung hat weitreichendere Ziele als die
arbeitszeitbezogene Einsatzplanung.
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12
Der entscheidende Unterschied ist:
• In der Personaleinsatzplanung können Sie Ihr zur Verfügung stehendes
Personal zeitlich optimal einplanen.
• In der auftragsbezogenen Einsatzplanung können Sie darüber hinaus auch
noch planen, welche Arbeit Ihre Mitarbeiter wann verrichten sollen.
Diese zu verrichtende Arbeit können Sie in R/3 mit Hilfe von Aufträgen defi-
nieren. Hierfür stehen Ihnen im Rahmen der Logistik folgende Möglichkeiten
zur Verfügung:
• der Netzplan aus dem Projektsystem
• der PP-Auftrag aus der Produktionsplanung
• der PM-Auftrag aus der Instandhaltung
In allen Logistikaufträgen ist die Eingabe eines Arbeitsplatzes erforderlich.
Dieser bestimmt, wo die Arbeit verrichtet wird und welche Ressourcen zur
Verfügung stehen.
Nachdem Sie die Netzpläne bzw. Aufträge in R/3 angelegt haben, können
Sie die Mitarbeiter bedarfsorientiert einplanen. Bei der Einplanung des Mitar-
beiters (Kapazitätsbedarfszuordnung) für die zu verrichtenden Arbeiten se-
hen Sie alle Personen, die direkt oder indirekt an dem Logistik-Arbeitsplatz
arbeiten können.
Voraussetzung hierfür ist die Vernetzung der Logistik-Arbeitsplätze mit dem
Organisationsmanagement und eine dort vorgenommene Zuordnung von
Mitarbeitern zu den Planstellen, die an dem jeweiligen Arbeitsplatz arbeiten
können.
Im Rahmen der Kapazitätsplanung greifen Sie sowohl auf die Qualifikationen
der Mitarbeiter aus der Personalentwicklung als auch auf die Zeitinformatio-
nen des persönlichen Schichtplans aus der Zeitwirtschaft zu. Damit sehen Sie
auf einen Blick, ob und wann die Person (Einzelkapazität) verfügbar ist.
Bei Bedarf erhalten Sie mit der Funktion HITLISTE eine Übersicht über die Eig-
nung der verfügbaren Mitarbeiter. Dabei werden die Qualifikationen der Per-
son mit den Anforderungen des Arbeitsplatzes bzw. des Vorgangs verglichen,
und es wird ein Eignungswert ermittelt. Die Einplanung Ihrer Mitarbeiter
erfolgt in der Kapazitätsplanung mit Hilfe einer grafischen oder tabellarischen
Plantafel.
Nach Abschluss der geleisteten Arbeit können Sie in der Anwendungskompo-
nente Logistik (LO) entsprechende Rückmeldungen erfassen. Im Rahmen des
Leistungslohns ist es möglich, die Rückmeldungen aus der Logistik zu über-
nehmen. Durch die Übernahme der Rückmeldungen werden Lohnscheine in
der Abrechnung und Anwesenheiten in der Zeitwirtschaft angelegt.
12.4 Personalabrechnung
In der Komponente Personalabrechnung sind die gesetzlichen und unterneh-
mensspezifischen Bearbeitungsschritte für die Brutto- und Nettoberechnung
der Löhne und Gehälter, persönliche Be- und Abzüge sowie die Auszahlung
des Nettoentgelts enthalten.
Unter gesetzlichen Bearbeitungsschritten versteht man beispielsweise die Be-
rechnung der abzuführenden Lohnsteuer, Kirchensteuer und des zur Zeit
noch gültigen Solidaritätszuschlags, die Berechnung der Arbeitgeber- und
Arbeitnehmeranteile für die Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenver-
sicherung sowie die Pauschalversteuerung.
In der R/3-Personalwirtschaft sind alle gesetzlichen Regelungen für die
Steuer und Sozialversicherung in der Verarbeitung bereits vorhanden. Dies
bedeutet, dass Sie im Customizing nicht die gesetzlichen Parameter wie z.B.
die Lohnsteuerberechnung einstellen müssen.
Unter unternehmensspezifischen Bearbeitungsschritten versteht man bei-
spielsweise eine automatische Berechnung von Provisionen, Auslösungen
sowie die Berechnung von Prämienlohn, also sämtliche tarifvertraglichen Re-
gelungen, Betriebsvereinbarungen und einzelvertraglichen Vereinbarungen,
die es zwischen Ihrem Unternehmen und Ihren Mitarbeitern gibt.
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12
Ermittlung der persönlichen Be- und Abzüge
Als persönliche Be- und Abzüge eines Mitarbeiters nach der Ermittlung der
Nettobezüge kommen in Frage:
• Abzug pfändbarer Betrag
• Abzug Telefongeld
• Abzug Essensgeld
• Abzug abzuführende Vermögensbildung
• Zuschuss zum Kindergarten (netto)
• Abzug Überweisungsbetrag für Direktversicherung
• Abzug Vorschuss
• Abzug Abschlagszahlung
12.5 Personalmanagement
Das Personalmanagement ist in R/3 in die Anwendungskomponente Perso-
nalwirtschaft eingebunden. Sie umfasst u.a. folgende Aufgabenbereiche:
• Organisationsmanagement als Grundlage für den Business Workflow und
das Personalinformationssystem, Personalkostenplanung sowie Vergü-
tungsmanagement
Organisationsmanagement
Die Anwendungskomponente Organisationsmanagement bildet die Aufbau-
organisation des Unternehmens ab. Sie enthält neben der Abbildung der
Organisationsstruktur die Möglichkeit, auch Arbeitsplatz- und Stellenbe-
schreibungen zu hinterlegen. Dadurch wird die Basis für zahlreiche betriebs-
bzw. personalwirtschaftliche Prozesse und Aufgabenbereiche geschaffen.
Die im Rahmen des Organisationsmanagements definierten Aufgabenzuord-
nungen bilden auch die Grundlage für übergreifende Funktionen des SAP-
Business Workflows, mit dessen Hilfe Sie den Ablauf Ihrer Geschäftsprozesse
Schritt für Schritt koordinieren und überwachen können.
Des Weiteren ist die Abbildung der Organisationsstruktur die Voraussetzung
für die Nutzung des Personalinformationssystems, das Ihnen sämtliche Aus-
wertungen der R/3-Personalwirtschaft mit Hilfe einer grafischen Darstellung
der Unternehmensstruktur gestattet.
Ebenfalls aufbauend auf die Organisationsstruktur können Sie mit der Kom-
ponente Personalkostenplanung die derzeitigen Personalkosten ermitteln
und die zukünftigen Personalkosten vorausschauend planen.
Als Grundlage des Vergütungsmanagements sorgt das Organisationsmana-
gement dafür, Ihre Entgeltpolitik bereichs- und abteilungsorientiert zu planen
und zu verwalten.
Personalentwicklung
In der Personalentwicklung werden Sie von den Komponenten »Qualifika-
tionen/Anforderungen« sowie »Laufbahn- und Nachfolgeplanung« unter-
stützt. Dabei bilden die Anforderungs- und Qualifikationsprofile die Grundlage
für die Komponente Laufbahn- und Nachfolgeplanung, welche Sie beispiels-
weise bei der Suche nach geeigneten Nachfolgern für aktuell und/oder
zukünftig vakante Positionen unterstützt.
12.5.1 Objektorientierung
In R/3 wird ein objektorientiertes Programmdesign zur Abbildung der Struk-
turen in der Personalplanung und -entwicklung verwendet.
Planungsobjekte
Für die im vorigen Abschnitt beschriebenen Funktionen werden in R/3 un-
terschiedliche Planungsobjekte zur Verfügung gestellt. Planungsobjekte sind
beispielsweise:
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Sandini Bib
12
• Organisationseinheiten zur Abbildung Ihrer Unternehmensstruktur in Be-
reiche, Abteilungen und Gruppen
• Planstellen zur Abbildung der vorhandenen Positionen Ihres Unternehmens
• Qualifikationen zur Abbildung der Qualifikationsprofile Ihrer Mitarbeiter
• Veranstaltungen zur Abbildung der Seminare und Kurse, die Ihre Mitar-
beiter im Rahmen der Aus- und Weiterbildung besuchen können
Diese Planungsobjekte können durch unterschiedliche Zusatzinformationen
beschrieben werden. Das heißt, Sie können die in R/3 standardmäßig ver-
fügbaren Informationstypen (Infotypen) ihren Objekten frei zuordnen. So
können Sie beispielsweise:
• der Organisationseinheit »Personalabteilung« mit dem Infotyp »Verknüp-
fung« die Kostenstelle »4713« zuweisen
• die Planstelle »Sekretärin Einkauf« mit dem Infotyp »Arbeitszeit« als eine
Teilzeitstelle mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von 19,00 Stunden kenn-
zeichnen
• die Qualifikation »Ersthelfer« mit dem Infotyp »Halbwertzeit« mit einem
Verfallsdatum von 1 Jahr und 3 Monate ausstatten
• zur Veranstaltung »Englisch I« mit dem Infotyp »verbale Beschreibung«
die Seminarinhalte beschreiben
12.5.2 Planungshilfen
Im Personalmanagement können Sie zur Unterstützung Ihrer Planungsaktivi-
täten mit Planvarianten und mit Statusmerkmalen arbeiten.
Planvarianten
Häufig werden im Rahmen der Planung unterschiedliche Szenarien benötigt,
um Simulationen nach dem Prinzip »Was wäre, wenn ...« durchzuführen.
Diese Form der Simulation wird durch die Abbildung von Planvarianten
möglich. In diesen voneinander unabhängigen Planvarianten können Sie
eine unbegrenzte Anzahl von unterschiedlichen Plänen und Szenarien zeit-
gleich, aber auch zeitüberschneidend im System ablegen.
Statusmerkmale
Die Planungsobjekte werden durch einen Status charakterisiert. Hierfür wer-
den die folgenden Stati zur Verfügung gestellt:
• aktiv
• geplant
• beantragt
• genehmigt
• abgelehnt
Die meisten Planungsobjekte, die Ihre aktuelle Unternehmensstruktur abbil-
den, haben den Status »aktiv«. Jedoch können die Planungsdaten auch ver-
schiedene Status durchlaufen. Zum Beispiel kann die Genehmigung einer
neuen Planstelle durch den Abteilungsleiter »geplant«, durch die Personal-
abteilung »beantragt« und durch die Geschäftsleitung »genehmigt« oder
»abgelehnt« werden.
12.5.3 Organisationsmanagement
Im Organisationsmanagement wird die Aufbauorganisation Ihres Unterneh-
mens abgebildet und gepflegt. Diese Organisationsstruktur bildet die Basis
für viele weitere Funktionen des Personalmanagements.
Planungsobjekte
Zur Anlage, Modellierung und Pflege Ihrer Unternehmensstruktur steht Ih-
nen in R/3 eine Reihe von Planungsobjekten zur Verfügung, beispielsweise:
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• Organisationseinheiten zur Abbildung der Abteilungen und Bereiche Ihres
Unternehmens
• Planstellen zur Abbildung der entsprechenden Positionen
Ergänzend zu der Grundinformation (Infotyp 1000, »Objekt«) werden auch
die Beziehungen der Planungsobjekte zueinander in Form von Verknüpfun-
gen (Infotyp 1001, »Verknüpfung«) in R/3 hinterlegt.
Die Vernetzung zwischen den verschiedenen Komponenten gestattet den
Zugriff auf Informationen aus anderen R/3-Komponenten, beispielsweise
auf Informationen einer Kostenstelle der Anwendungskomponente Control-
ling (CO).
Zusatzinformationen zu Planungsobjekten
Zusätzlich zu diesen Grundinformationen können Sie die Planungsobjekte
von R/3 mit weiteren Informationen versehen. Die Grund- und die Zusatzin-
formationen der Planungsobjekte werden – wie im Aufgabenbereich der
Personalstammdaten – in den Informationstypen (Infotypen) hinterlegt.
In Tabelle 12.1 sind die Grundinfotypen und einige der Zusatzinfotypen auf-
gelistet und in einem Anwendungsbeispiel kurz beschrieben.
Infotyp Anwendungsbeispiele
Infotyp Anwendungsbeispiele
Auswertungen
Ihre mit dem Organisationsmanagement in R/3 hinterlegte Unternehmens-
struktur können Sie in Form von Organisationsplänen, Organigrammen und
Stellenplänen auswerten. Wenn die in dieser Unternehmensstruktur abgebil-
deten Planstellen mit den entsprechenden Mitarbeitern aus den Personal-
stammdaten verknüpft werden, können Sie für Ihre Organisation auch Plan-
stellenbesetzungspläne mit Besetzungsprozentsätzen und Arbeitsstunden
erzeugen (vgl. Abb. 12.1).
430
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SAP-Präsentationsgrafik
Mit der SAP-Präsentationsgrafik können Sie nicht nur Visualisierungen in Form
von Organisationsplänen und Organigrammen erstellen, sondern auch kom-
plexe Planungsstrukturen grafisch bearbeiten. So können Sie durch Hinzufü-
gen, Ändern oder Umhängen der Planungsobjekte Ihre Unternehmensstruktur
aufgrund der grafischen Umgebung einfach modellieren (vgl. Abb. 12.2).
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Organisationsmanagement als Basis für das
Personalinformationssystem
Mit dem Personalinformationssystem (Englisch: Human Resources Informa-
tion System, HIS) verfügen Sie über ein Instrument, mit dem alle benötigten
Auswertungen aus den Anwendungskomponenten der Personalwirtschaft
ausgewählt und gestartet werden können. Es basiert auf den Darstellungen
der Organisationsstrukturen in der SAP-Strukturgrafik und ermöglicht Ihnen
die Nutzung der Standardauswertungen aus allen in R/3 vorhandenen per-
sonalwirtschaftlichen Anwendungen einschließlich Ihrer benutzerdefinierten
Berichte. Die Selektion der ausgewählten Bereiche und Mitarbeiter nehmen
Sie entlang der grafisch aufbereiteten Unternehmensstruktur vor (vgl. Abb.
12.3).
Personalkostenplanung
Die Komponente Kostenplanung ermöglicht Ihnen eine Hochrechnung von
Lohn- und Gehaltsbestandteilen, und zwar sowohl von Ist- als auch von Soll-
daten. Die jeweilige Variante der Kostenplanung bestimmen Sie über die
Auswahl der Planungsgrundlage. Als Planungsgrundlage stehen Ihnen in
R/3 die drei folgenden Varianten zur Verfügung:
• Sollbezüge aufgrund von Lohn- und Gehaltsbestandteilen der Organisa-
tionsstruktur
• Basisbezüge aufgrund von Lohnarten der Stammdaten der Mitarbeiter
Vergütungsmanagement
Mit der Komponente Vergütungsmanagement können Sie die Vergütung Ihrer
Mitarbeiter planen, steuern und verwalten. Dabei unterstützt Sie das System
während des gesamten Prozesses, das heißt von der Erstellung und Bearbei-
tung der Gehaltsbudgets über die Planung und Verwaltung bis hin zur mone-
tären Stellenbewertung, die Sie mit internen und externen Ergebnissen aus
Stellenbewertungsverfahren und Daten aus Marktumfragen versorgt.
Budgetierung
Im Rahmen der Budgetierung können Sie Ihre Gehaltsbudgets erstellen und
bearbeiten. Dabei bildet die im Organisationsmanagement hinterlegte Aufbau-
organisation die Grundlage, da Sie die einzelnen Budgets mit den entsprechen-
den organisatorischen Einheiten Ihres Unternehmens (Bereiche, Abteilungen
oder Gruppen) verknüpfen können. Je nach gewünschtem Detaillierungsgrad
können Sie so eine sehr grobe oder eine sehr feine Budgethierarchie abbilden.
434
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12
Im Rahmen des Planungsprozesses werden die bereits verplanten Vergü-
tungskosten aufsummiert und dem zur Verfügung stehenden Budget gegen-
übergestellt. Bei Abweichungen, beispielsweise einer Überschreitung des
Budgets, werden Sie automatisch von R/3 informiert. Darüber hinaus können
Sie die vorhandenen Budgets korrigieren, beispielsweise wenn nachträglich
das Gesamtbudget von der Geschäftsleitung nur in reduzierter Form geneh-
migt wurde.
Nachdem Sie Ihr Gesamtbudget entsprechend verteilt haben, erfolgt die
Freigabe für die Vergütungsplanung. Dieser Prozess wird in R/3 mit Hilfe des
Business Workflow Managements unterstützt.
Planung und Verwaltung
Im Rahmen der Vergütungsverwaltung beschäftigen Sie sich unter anderem
mit den verschiedenen Vergütungsplänen oder -richtlinien. Sie können so ganz
flexibel definieren und anwenden, welche Mitarbeiter (alle AT-Mitarbeiter) ab
wann (01.01. des Folgejahrs) eine entsprechende Gehaltserhöhung (3%) er-
halten sollen. Anschließend können Sie abweichend von diesen Richtlinien
Mitarbeitern auch individuell andere Vergütungsbestandteile zuteilen, indem
Sie die ermittelten Beträge manuell überschreiben.
Monetäre Stellenbewertung
Häufig stellt sich die Frage nach der »gerechten« Vergütung, will heißen, ob
ein Mitarbeiter, der eine vergleichbare Position im Unternehmen oder bei
12.5.4 Personalentwicklung
Die Laufbahn- und Nachfolgeplanung erfolgt über den Vergleich von Quali-
fikationsprofilen von Mitarbeitern und Anforderungsprofilen von Planstellen.
Die hierzu notwendigen Profile definieren Sie in der Komponente Qualifika-
tionen/Anforderungen.
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12
Auf der Grundlage der Anforderungs- und Qualifikationsprofile ist die Suche
möglich nach:
• Personen (Mitarbeiter, Bewerber) mit vorgegebenen Qualifikationen
• Positionen (Stellen, Planstellen, Arbeitsplätze) mit definierten Anforderungen
438
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12.6 Veranstaltungsmanagement
Die Komponente Veranstaltungsmanagement ermöglicht Ihnen eine umfas-
sende Planung und Verwaltung der Aktivitäten zur Durchführung von internen
und externen Seminaren, Schulungen und Veranstaltungen. Dies gestatten den
Einsatz des Veranstaltungsmanagements sowohl firmenintern zur Unterstüt-
zung im Bereich der Personalentwicklung sowie der Aus- und Weiterbildung als
auch in Unternehmen, deren Hauptbetätigungsfeld das Durchführen von
Veranstaltungen, Tagungen, Seminaren und Kongressen ist.
Je nach Bedarf kann das Veranstaltungsmanagement Sie bei den Funktionen
Veranstaltungsmarketing, Veranstaltungsplanung und -verwaltung, Teilneh-
merverwaltung sowie Abrechnung und Verrechnung der Leistungen unter-
stützen. Abschließend können Sie die Veranstaltungs-, Ressourcen- und
Teilnehmerdaten im Rahmen des Auskunftssystems auswerten. Welche der
folgenden Teilbereiche Sie zur Abwicklung Ihrer Seminare und Veranstaltun-
gen verwenden, ist von den Anforderungen Ihres Unternehmens abhängig:
• Veranstaltungsmarketing
Das Veranstaltungsmarketing wird durch die Kundenverwaltung der An-
wendungskomponente Vertrieb (SD) unterstützt. Zur Veröffentlichung
Ihrer Veranstaltungen können Sie firmenintern einigen oder allen Mitar-
beitern einen Zugriff auf das Veranstaltungsmanagement einrichten. Dar-
über hinaus können Sie Ihre Veranstaltungen auch über das firmeninterne
Intranet oder das globale Kommunikationsnetz Internet veröffentlichen.
• Veranstaltungsplanung
Die Veranstaltungsplanung unterstützt eine ortsgebundene Planung un-
ter Berücksichtigung von Sonn- und Feiertagen. Außerdem werden bei
der Terminplanung alle für die Veranstaltung benötigten Ressourcen be-
legt. Des Weiteren können aufgrund von verschiedenen Faktoren (vor-
handene Vormerkungen oder Fortschreibung der Vorjahreszahlen) Kurs-
bedarfe automatisch ermittelt sowie Terminvorschläge gemacht und
optimiert werden.
• Veranstaltungsverwaltung
Die Veranstaltungsverwaltung ermöglicht die Verwaltung von unter-
schiedlichen internen und externen Seminaren, Tagungen und Kongres-
sen. Die Veranstaltungen enthalten Informationen zu Inhalten, zum
Ablauf, zur Kapazität und zu den benötigten Ressourcen. Außerdem
können Informationen über die verursachten Kosten abgelegt und der
Preis pro Teilnehmer ermittelt werden.
• Teilnehmerverwaltung
Die Teilnehmerverwaltung ermöglicht das Buchen, Umbuchen und Stor-
nieren von internen und externen Teilnehmern. Dabei kann das Veran-
staltungsmanagement bei externen Personen auf die in der Anwendungs-
komponente Vertrieb (SD) angelegten Kundenstammsätze zurückgreifen.
Bei Überbuchung einer Veranstaltung werden die Personen automatisch
Raumbelegungsmanagement
Von der Komponente Raumbelegungsmanagement werden Sie bei der Ver-
waltung und Belegungsplanung Ihrer Besprechungs- und Schulungsräume
sowie bei der Versorgung durch eine Bewirtungseinrichtung optimal unter-
stützt. Dazu erhalten Sie für jeden Raum Auskunft über die Ausstattung,
seine Größe und Verfügbarkeit. Mit Hilfe von R/3 können Sie jederzeit
Räume suchen, die bestimmten Ausstattungskriterien entsprechen, sie reser-
vieren, belegen und tauschen. Gleichzeitig mit der Belegung können Sie die
Namen der Teilnehmer eingeben. Anhand dieser Eingabe können auf
Wunsch bei externen Personen Namensschilder gedruckt werden. Zudem er-
hält Ihre Telefonzentrale eine sofortige Übersicht, in welchen Räumen Kun-
den und Mitarbeiter gerade erreichbar sind.
R/3 enthält alle Informationen, die es Ihnen ermöglichen, sich einen ge-
nauen Überblick darüber zu verschaffen, zu welchen Zeiten Sie mit Engpäs-
sen rechnen müssen, welche Raumausstattung besonders gefragt ist oder
welche Veranstaltung zu welchem Zeitpunkt den größten Raumbedarf hatte.
Für die Bestückung der Räume mit Getränken oder für die Planung des Mit-
tagessens werden eigene Auswertungen zur Verfügung gestellt, die Ihrem
Casinopersonal die erforderlichen Informationen über Zeiten und Anzahl der
zu bewirtenden Personen liefern.
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Rechnungswesen
• Nach Abschluss der Personalkostenplanung können die Werte für die
Budgetplanung in die Anwendungskomponente Controlling übernom-
men werden.
• Im Rahmen des Veranstaltungsmanagements können Veranstaltungskos-
ten in die Kostenrechnung umgebucht und die anfallenden Gebühren für
Seminar- und Veranstaltungsteilnahmen über die interne Leistungsver-
rechnung (von Kostenstelle zu Kostenstelle) verrechnet werden.
Logistik
• Die in den Personalstammdaten geführten Mitarbeiter können für die Er-
ledigung der Logistikaufträge eingeplant werden. Dabei wird außer auf
die Stammdaten der Mitarbeiter auch auf die Zeit- und die Qualifikations-
daten zugegriffen.
• Die in der Anwendungskomponente Vertrieb (SD) verwalteten Kunden
und deren Mitarbeiter (Ansprechpartner) können im Rahmen des Veran-
staltungsmanagements als Teilnehmer an Seminaren, Tagungen und Kon-
gressen gebucht werden. Über die Fakturaschnittstelle kann man in der
Anwendungskomponente Vertrieb (SD) die Faktura durchführen.
Alle SAP-Anwendungen
Die definierten Strukturen des Organisationsmanagements gelten unterneh-
mensweit und anwendungsübergreifend.
12.8 Fragen
1. Welche der folgenden Aussagen zur Personaladministration ist/sind
richtig?
a) Eine Maßnahme entspricht einer Gruppierung von Infotypen.
b) Bei der Schnellerfassung müssen alle Felder der benötigten Infotypen
ausgefüllt werden.
c) Bei der Schnellerfassung werden nur Muss-Felder der benötigten Info-
typen ausgefüllt.
d) Beim Anlegen neuer Infotypen werden vergangenheitsbezogene Daten
im System gelöscht.
2. Welche Bedeutung hat die im Organisationsmanagement hinterlegte
Organisationsstruktur?
a) Die Organisationsstruktur ist die Basis für alle weiteren Aufgabenberei-
che des Personalmanagements.
b) Die Organisationsstruktur ist die Grundlage für die automatische Bear-
beitersuche im Rahmen des Business Workflows.
c) Die Organisationsstruktur ist die Voraussetzung für die Nutzung des
grafischen Personalinformationssystems.
d) Die Organisationsstruktur ist die Voraussetzung für die Abwicklung der
Zeiterfassung.
3. Welche der folgenden Aussagen zur SAP R/3-Personalplanung und -ent-
wicklung sind richtig?
a) Die Abbildung der Personalplanungs- und -entwicklungsdaten erfolgt
mit Hilfe von Planungsobjekten.
b) Die in der Personalplanung als vakant gekennzeichneten Planstellen
lösen in der Personalbeschaffung die Beschaffungsaktivitäten aus.
c) Die Objekte der Personalentwicklung können nur mit Grundinforma-
tionen (Objektbezeichnung/Verknüpfung) beschrieben werden. Wei-
tere Zusatzinformationen können nicht im SAP R/3-System hinterlegt
werden.
d) Die Personalentwicklung hat keinen Zugriff auf die Mitarbeiterdaten
der Personaladministration.
4. Welche der folgenden Objekte sind die Basisobjekttypen des Organisa-
tionsmanagements?
a) Organisationseinheiten
b) Stellen
c) Planstellen
d) Qualifikationen
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Sandini Bib
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5. Welche der folgenden Komponenten des SAP R/3-Systems können Sie
bei der Personalentwicklung unterstützen?
a) Die Komponente »Qualifikationen/Anforderungen« zur Abbildung der
Qualifikations- und Anforderungsprofile
b) Die Komponente »Laufbahn- und Nachfolgeplanung« zur Planung von
Karrieren für Mitarbeiter und Bewerber sowie zur Nachfolgeplanung
für Positionen
c) Die Komponente »Veranstaltungsmanagement« zur Planung und Ver-
waltung der benötigten Seminare und Kurse
d) Die Komponente »Reisekosten« zur Abrechnung der entstandenen
Reisespesen
6. Welche der folgenden Einsatzbereiche kann die Komponente Veranstal-
tungsmanagement unterstützen?
a) Die Planung und Administration von Seminaren für interne Mitarbeiter
b) Die Planung und Administration von Seminaren für externe Kunden
c) Die Planung und Administration von Kongressen für externe Kunden
und Partner
d) Die Planung und Administration von sonstigen Veranstaltungen für
interne Mitarbeiter, externe Kunden und Partner
7. Welche der folgenden Aussagen zur Personaleinsatzplanung sind richtig?
a) Für die Einplanung Ihrer Mitarbeiter steht Ihnen im SAP R/3-System die
arbeitszeitbezogene Personaleinsatzplanung zur Verfügung.
b) Für die Einplanung Ihrer Mitarbeiter steht Ihnen im SAP R/3-System die
auftragsbezogene Einsatzplanung (Personalkapazitätsplanung) zur Ver-
fügung.
c) Alle Informationen der Einsatzplanung werden direkt an die Zeitwirt-
schaft weitergeleitet, da die Zeitinformationen Ihrer Mitarbeiter zentral in
der Komponente Zeitwirtschaft des SAP R/3-Systems verwaltet werden.
d) Die bei Ihren Mitarbeitern hinterlegten Qualifikationen können im
Rahmen der Personaleinsatzplanung nicht berücksichtigt werden.
12.9 Lösungen
1. Welche der folgenden Aussagen zur Personaladministration ist/sind
richtig?
a) Richtig Eine Maßnahme entspricht einer Gruppierung von Infotypen.
b) Falsch Bei der Schnellerfassung müssen alle Felder der benötigten Info-
typen ausgefüllt werden.
c) Richtig Bei der Schnellerfassung werden nur Muss-Felder der benötig-
ten Infotypen ausgefüllt.
d) Falsch Beim Anlegen neuer Infotypen werden vergangenheitsbezo-
gene Daten im System gelöscht.
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Sandini Bib
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6. Welche der folgenden Einsatzbereiche kann die Komponente Veranstal-
tungsmanagement unterstützen?
a) Richtig Die Planung und Administration von Seminaren für interne
Mitarbeiter.
b) Richtig Die Planung und Administration von Seminaren für externe
Kunden.
c) Richtig Die Planung und Administration von Kongressen für externe
Kunden und Partner.
d) Richtig Die Planung und Administration von sonstigen Veranstaltun-
gen für interne Mitarbeiter, externe Kunden und Partner.
7. Welche der folgenden Aussagen zur Personaleinsatzplanung sind richtig?
a) Richtig Für die Einplanung Ihrer Mitarbeiter steht Ihnen im SAP R/3-
System die arbeitszeitbezogene Personaleinsatzplanung zur Verfü-
gung.
b) Richtig Für die Einplanung Ihrer Mitarbeiter steht Ihnen im SAP R/3-
System die auftragsbezogene Einsatzplanung (Personalkapazitätspla-
nung) zur Verfügung.
c) Richtig Alle Informationen der Einsatzplanung werden direkt an die
Zeitwirtschaft weitergeleitet, da die Zeitinformationen Ihrer Mitarbeiter
zentral in der Komponente Zeitwirtschaft des SAP R/3-Systems verwal-
tet werden.
d) Falsch Die bei Ihren Mitarbeitern hinterlegten Qualifikationen können
im Rahmen der Personaleinsatzplanung nicht berücksichtigt werden.
Kapitel 13
SAP R/3-Einführungsprojekte
13.1 ValueSAP und ASAP 449
13.2 Merkmale der AcceleratedSAP-Lösung 449
13.3 Bestandteile von ASAP 450
13.3.1 Aufgabenstellungen in Einführungsprojekten 450
13.3.2 Methoden 451
13.3.3 Tools 451
13.3.4 Content 451
13.3.5 Zugriff auf AcceleratedSAP 451
13.4 SAP R/3-Projektverlauf 452
13.5 Phase Projektvorbereitung 454
13.5.1 Projektstart und Zieldefinition 454
13.5.2 Projektorganisation und Verfahren festlegen 455
13.5.3 Projektmanagement installieren 457
13.5.4 Schulungsmaßnahmen planen 460
13.5.5 Qualitätsmanagement sicherstellen 460
13.6 Phase Konzeption 461
13.6.1 Projektmanagement in der Konzeptionsphase 461
13.6.2 Trainings- und Dokumentationsplan aufstellen 462
13.6.3 Geschäftsprozesse definieren 463
13.6.4 Entwicklungsarbeiten beschreiben 464
13.6.5 Systemarchitektur festlegen 466
447
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13 SAP R/3-Einführungsprojekte
448
Sandini Bib
13
SAP R/3-Einführungsprojekte
In diesem Kapitel geht es um die Durchführung von SAP R/3 Einführungspro-
jekten. Darunter fallen sowohl Projekte, in denen ein R/3-System erstmals in
einem Unternehmen eingeführt wird, als auch Umstellungsprojekte, wie sie
beispielsweise bei einem Releasewechsel entstehen.
Zielgruppe für dieses Kapitel sind Personen, die an einem Einführungs- oder
Umstellungsprojekt beteiligt sind. Dies kann in der Rolle eines Mitglieds des
Projektteams oder als betroffener Anwender der Fall sein. Das Kapitel ist da-
bei weitgehend unabhängig von bestimmten Anwendungskomponenten.
13 SAP R/3-Einführungsprojekte
450
Sandini Bib
13
13.3.2 Methoden
Unter dieser Überschrift werden die methodischen Konzeptionen der »Cus-
tomer Solution Strategy«, die ASAP-Roadmap sowie eine Variante davon mit
der Bezeichnung »Global ASAP« beschrieben.
13.3.3 Tools
Zur Unterstützung der Projektarbeit dienen unter anderem
• ein Implementierungs-Assistent
• ein Solution Composer zur Zusammenstellung einer kundenspezifischen
Strategie über Business Solutions
• ein Navigationstool für die Roadmap, Fragebögen, Projektformulare und
Checklisten
• ein Werkzeug zur Abschätzung des Projektaufwands
• ein grafisches Anzeigeprogramm zum Zugriff auf die Fragen- und Ant-
worten-Datenbank (Q&Adb)
13.3.4 Content
Der Bereich Content kann genutzt werden, um von den Erfahrungen anderer
Unternehmen zu profitieren und sich Anregungen für das eigene Projekt zu
holen. Hier findet man Musterbeispiele für die Gestaltung von Geschäftspro-
zessen, wie sie bei diversen Industrieunternehmen realisiert wurden. Ferner
sind hier Benchmark-Tests veröffentlicht, um Schlüsselfaktoren für die Per-
formance zu bewerten.
13 SAP R/3-Einführungsprojekte
452
Sandini Bib
13
• Konzeption (Business Blueprint)
In der Phase Business Blueprint wird das Soll-Konzept erarbeitet. Auf der
Basis der R/3-Funktionalität und der firmenspezifischen Anforderungen
wird ein Fach- und DV-Konzept festgelegt. Man kann hier auch von der
wichtigsten Phase sprechen. Die Geschäftsprozesse, Interfaces, Umstellun-
gen, Berichte, Berechtigungen und Entwicklungen werden hier definiert.
ASAP stellt Fragebögen zu unterschiedlichen Themenstellungen bereit.
Diese unterstützen und strukturieren Workshops zur Erstellung des Business
Blueprints. Außerdem werden die Prozesse an die Kundenanforderungen
angepasst Die Modellierungsverfahren werden weiter unten beschrieben.
• Realisierung (Realization)
Die Phase Realisierung liefert ein dokumentiertes Anwendungssystem.
Während in der vorhergehenden Phase Business Blueprint das Soll-Kon-
zept erarbeitet wurde, liegt hier der Schwerpunkt auf dem Customizing im
engeren Sinn. Darunter versteht man beispielsweise die Einrichtung von
firmenspezifischen Konten und Kostenstellen in R/3 oder die Auswahl und
Erstellung der im Unternehmen benötigten Formulare und Berichte.
Durch das Anpassen der System- und Anwendertabellen wird das R/3-
System ohne Programmmodifikationen auf die Bedürfnisse des Unterneh-
mens eingestellt. Die Schnittstellenprogramme werden auf der Basis der
erarbeiteten Konzepte geschrieben.
• Produktionsvorbereitung (Final Preparation)
In der Phase Produktionsvorbereitung werden aufbauend auf dem in der
vorherigen Phase erstellten Anwendungssystem alle Vorarbeiten geleistet,
damit R/3 erfolgreich den Fachabteilungen zur Benutzung übergeben
werden kann. Hierzu gehören die Erstellung der Anwenderdokumenta-
tion und die Schulung der Endanwender, Massen- und Stresstests und das
Laden der Altdaten auf die neue Datenbank.
• Betriebsaufnahme (Go Live and Support)
Nach Abschluss der Produktionsvorbereitung beginnt der Produktivbe-
trieb: Das R/3-System wird von den Fachabteilungen beispielsweise für
das Erstellen von Rechnungen, Bestellungen oder Lieferscheinen in Be-
trieb genommen. Auch während des Produktivbetriebs stellt die SAP den
Support für eventuell auftretende Probleme durch verschiedene Service-
maßnahmen sicher.
Die im weiteren Verlauf des Kapitels verwendeten Beispiele beziehen sich auf
eine Ersteinführung von R/3. Darüber hinaus kann ASAP auch bei Release-
Wechseln oder bei der Einführung zusätzlicher Anwendungskomponenten
äußerst hilfreich sein.
13 SAP R/3-Einführungsprojekte
Diese Phase stellt steht am Anfang des gesamten Projekts zur Implemen-
tierung eines SAP-Systems, mit dem sich das vorliegende Kapitel befasst. Im
Vorfeld dieses Stadiums gab es natürlich eine Informationsbeschaffung,
Machbarkeitsüberlegungen, Planungen hinsichtlich der Unternehmens- und
IT-Strategie, gegebenenfalls Ausschreibungsverfahren und Bewertungen von
Alternativlösungen sowie eine Systemauswahl. Obwohl diese Vorarbeiten
nicht Gegenstand dieses Kapitels sind, wird darauf hingewiesen, dass auch
hierfür Unterstützungsleistungen und Hilfsmittel zur Verfügung stehen. Die
SAP »Services Solutions Map« im Internet stellt zu diesem Zweck eine Infor-
mationsquelle dar (siehe auch Kapitel »Service und Support«).
454
Sandini Bib
13
• rechtzeitige Bereitstellung von Daten für operative und strategische Steu-
erungs- und Entscheidungsprozesse
• schnelle Anpassung der Software an veränderte Vorgaben oder Anforde-
rungen
Die vereinbarten Zielsetzungen werden in der Konzeptionsphase konkreti-
siert und verfeinert und bilden damit das Grundgerüst für das spätere Soll-
Konzept.
Projektfortschrittsbericht
Auf der Basis der festgelegten Zeitabläufe für die Durchführung des Projekts
unterrichtet das Projektteam übergeordnete Stellen innerhalb des Unterneh-
mens über den Projektfortschritt. Diese Projektfortschrittsberichte dokumen-
13 SAP R/3-Einführungsprojekte
tieren nicht nur den Projektverlauf, sondern stellen vor allem die Kriterien
klar und deutlich dar, die das Projekt gefährden könnten.
Ein Projekt gerät beispielsweise in Zeitverzug, wenn Mitarbeiter einer Fach-
abteilung nicht termingerecht ihre Vorgaben wie die Ausgestaltung des Kon-
tenplans oder betriebsspezifische Zahlungsbedingungen übergeben.
Projektcontrolling
Eine wesentliche Aufgabe des Projektteams ist es, die Kostenverfolgung für
das Gesamtprojekt zu gewährleisten und dafür Sorge zu tragen, dass mit den
zur Verfügung stehenden Mitteln wirtschaftlich umgegangen wird. Nicht un-
terschätzt werden darf der innerbetriebliche Aufwand, der durch Mitarbeiter
direkt oder indirekt entsteht. Das Hauptaugenmerk liegt aber auf den ausga-
benwirksamen Kosten.
Weisungsbefugnis
Wenn die Struktur des Unternehmens es zulässt, sollten bestimmte Wei-
sungsbefugnisse auf Projektmitglieder übertragen werden. Diese Befugnisse
beschränken sich lediglich auf Forderungen, die dem Projektablauf dienen,
wie beispielsweise der termingerechten Anforderung von Informationen aus
den Fachabteilungen.
Da die Gruppenleiter in der Fachabteilung manchmal nicht über das notwen-
dige Detailwissen der Sachbearbeiter verfügen, benötigt das Projektteam zu
letztgenannter Personengruppe einen direkten Zugang.
Entscheidungsbefugnis
Viele Detail-Entscheidungen im Verlauf eines Projekts sind von geringer
Tragweite. Derartige Entscheidungen können an Projektmitglieder, die aus
den Fachabteilungen freigestellt sind und die ihre Arbeitsabläufe am besten
kennen, delegiert werden.
Terminplan (Projektzeitplan)
Unbedingt erforderlich ist die Vereinbarung und Einhaltung gesetzter Termine.
Aus den Projektsitzungen resultieren detaillierte schriftliche Anforderungen
mit Terminvorgabe an die Fachabteilungen. Im Sinne des Projektfortschritts
muss das Projektteam darauf achten, dass diese Termine peinlichst genau
eingehalten werden. Bei wiederholten Terminüberschreitungen sind die wei-
sungsbefugten Instanzen des Unternehmens davon in Kenntnis zu setzen,
um Abhilfe zu schaffen.
Das Projektteam setzt die in der Anforderungsanalyse definierten Zeitschie-
nen in klare Terminvorgaben für die Fachabteilungen und die am Projekt be-
teiligten Mitarbeiter um.
Anhand detaillierter Forderungskataloge wird der Inhalt der einzelnen Pro-
jektabschnitte bestimmt. Wesentlich ist später vor allem eine gewissenhafte
456
Sandini Bib
13
Kontrolle der durchgeführten Aufgaben und daraus resultierend eine even-
tuelle Nachbesserung. Das Projektcontrolling überwacht die Termineinhal-
tung.
Projektsitzungen
Die Zusammensetzung der Gesprächsrunden muss sich an den jeweiligen
Themen orientieren. Gesamtrunden sind nur in Abständen sinnvoll, wenn
alle Projektbereiche davon betroffen sind. Befindet sich beispielsweise das
Projekt in Zeitverzug, so versuchen alle Beteiligten untereinander abge-
stimmt die Termine so zu straffen, dass der ursprünglich definierte Endtermin
doch noch eingehalten werden kann.
Eine Projektsitzung läuft normalerweise wie folgt ab:
1. Die Aufgaben der vorhergehenden Besprechung werden kontrolliert.
Manche Projektleiter verwenden hierzu das Protokoll der vorhergehenden
Sitzung.
2. Es folgt die Besprechung weiterer Themen auf der Basis einer vorbereite-
ten Agenda und die Vergabe neuer Aufträge.
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor einer effektiven Sitzung ist der Gesprächsleiter
(Moderator). Er zeichnet sich durch Einfühlungsvermögen aus und verhindert
das Abgleiten auf Nebensächlichkeiten. Außerdem erzieht er die Gesprächs-
teilnehmer zu einer guten Vorbereitung – eine Grundlage für effektive und
konstruktive Projektsitzungen. Das Projektteam sammelt normalerweise die
Protokolle an einer zentralen Stelle.
13 SAP R/3-Einführungsprojekte
Projektleitung
Hier ist die fachliche und technische Projektleitung angesiedelt. Es werden
die Aufgabenverteilung, die Koordination der Projektteams, die Ressourcen-
überwachung und das Projektcontrolling durchgeführt.
Der Lenkungsausschuss gibt der Projektleitung die Rahmenbedingungen vor.
Sie ist für die Durchführung des Projekts verantwortlich.
Die Projektleitung setzt sich aus Mitgliedern des Unternehmens und der Be-
ratungsunternehmen zusammen. Wichtig ist die Bestimmung eines verant-
wortlichen Leiters, einer Funktion, die von einer aus dem Unternehmen
selbst stammendem Person, aber auch von einem externen Berater ausge-
führt werden kann.
Projektteam
Das Projektteam wird aufgabenorientiert zusammengesetzt und besteht aus
Mitarbeitern der Fachabteilungen, der Technik und EDV sowie externen Be-
ratern.
Teilprojektteam
Oft empfiehlt sich in Abhängigkeit von der Unternehmensgröße eine Auftei-
lung nach Sachgebieten in Teilprojektteams. So können bei einer Einführung
der Anwendungskomponente Finanzwesen Teilprojektteams für Debitoren-
und Kreditorenbuchhaltung gebildet werden. Diesen Teilprojektteams steht
ein Verantwortlicher vor, der seinerseits wiederum dem Gesamtprojektleiter
untersteht.
Wichtig ist eine klare Abgrenzung der Kompetenzen, der Entscheidungsbefug-
nis und der Verantwortung. Klar definiert werden müssen in diesem Zusam-
menhang besonders die Grenzen zu den anderen Anwendungskomponenten,
um Versäumnisse zu vermeiden. So muss beispielsweise die Rechnungsprü-
fung der Materialwirtschaft oder dem Finanzwesen zugeordnet werden.
458
Sandini Bib
13
Prozessverantwortlicher
Die Einrichtung von Projekt- und Teilprojektteams richtet sich nach Anwen-
dungskomponenten oder betrieblichen Funktionsbereichen wie Finanzbuch-
haltung, Personalwesen oder Materialwirtschaft.
Der Prozessverantwortliche verfolgt die in R/3 abgebildeten Geschäftspro-
zesse über die Abteilungs- und Bereichsgrenzen hinweg und sorgt für die da-
bei notwendige Abstimmung.
13 SAP R/3-Einführungsprojekte
460
Sandini Bib
13
Das Ergebnis dieses Review wird schriftlich festgehalten, um gegebenenfalls
späteren Einwendungen begegnen zu können. Mit dieser Freigabe ist ein
erster Meilenstein im Projektablauf erreicht und die Projektvorbereitungs-
phase beendet.
13 SAP R/3-Einführungsprojekte
462
Sandini Bib
13
13 SAP R/3-Einführungsprojekte
Modifikationen
Die SAP-Software wird mit dem Sourcecode ausgeliefert. Damit ist es mög-
lich, dass der Programmtext im Ausnahmenfall durch den Kunden verändert
werden kann, um spezifische Erfordernisse zu realisieren. Dieser Vorgang
wird als Modifikation bezeichnet und sollte nur in den absolut unumgängli-
chen Fällen zum Einsatz gebracht werden. Programmmodifikationen müssen
besonders sorgfältig dokumentiert werden, damit Probleme bei späteren Up-
dates der Standardsoftware vermieden werden. Außerdem erlischt dadurch
der Gewährleistungsanspruch gegenüber dem Hersteller.
Eine Alternative zu Modifikationen ist häufig durch sogenannte »User-Exits«
gegeben. Dies sind von SAP definierte Punkte im Quellcode, an denen kun-
denspezifische Spezialroutinen kontrolliert eingefügt werden können.
464
Sandini Bib
13
Erweiterungen
Falls der Standardumfang nicht durch R/3 abgedeckt wird, kann mit der
ABAP/4 Development Workbench eine »Erweiterung« vorgenommen werden,
das heißt, ein Unternehmen kann die fehlende Funktionalität selbst entwickeln.
Hierbei wird die Tatsache ausgenutzt, dass SAP nicht nur eine umfassende
betriebswirtschaftliche Funktionalität bietet, sondern darüber hinaus eine voll-
ständige und leistungsfähige Entwicklungsumgebung beinhaltet. Zusatzent-
wicklungen können somit mit denselben Softwareentwicklungskomponenten
und derselben Programmiersprache erstellt werden, wie das Originalsystem.
Auf diese Weise kann eine ganzheitliche Konzeption mit einheitlichem System-
verhalten und standardisierter Benutzeroberfläche geschaffen werden, so dass
der Anwender gar nicht bemerkt, dass es sich um eine Erweiterung handelt.
Schnittstellen
Über Schnittstellen werden die Daten zwischen verschiedenen Softwaresyste-
men ausgetauscht. Es wird zwischen zwei Schnittstellentypen unterschieden:
• Einmalschnittstellen
Sie sorgen für die einmalige Datenübernahme aus dem abzulösenden Alt-
system in das R/3-System. Sie werden nach diesem Vorgang nicht mehr
benötigt.
• Dauerschnittstellen
Sie ermöglichen den Datenaustausch mit anderen, im Unternehmen in-
stallierten Softwareprogrammen. Wenn beispielsweise die Personalab-
rechnung weiterhin mit einer anderen Software als R/3 betrieben werden
soll, müssen deren Daten regelmäßig mit Hilfe einer Dauerschnittstelle in
das R/3-Rechnungswesen überführt werden.
SAP liefert mit R/3 bereits einige Schnittstellen wie beispielsweise:
• die PDC-Schnittstelle zur Ankoppelung der Zeiterfassung an die Anwen-
dungskomponente Personaladministration und -abrechnung
• die MM-MOB-Schnittstelle zur Übernahme von Daten aus einer mobilen
Datenerfassung
• den Interface Adviser, der prinzipiell alle Schnittstellen zum R/3-System
und vom R/3-System beschreibt und standardisiert
Im vorliegenden Arbeitspaket werden die erforderlichen Schnittstellen und
Erweiterungen beschrieben, die Programmiervorgaben erstellt sowie die da-
durch anfallenden Kosten geschätzt.
Altdatenübernahme
Mit der Erstellung eines Konzepts für die Altdatenübernahme ist schon früh-
zeitig zu beginnen. Hierbei sind die Besonderheiten eines möglichen Altsys-
tems auf die Anforderungen abzustimmen, die von R/3 gestellt werden.
Satzstruktur und lieferbare Daten des Altsystems werden festgestellt.
13 SAP R/3-Einführungsprojekte
13.6.6 Risikoanalyse
An diese Stelle kann eine externe Überprüfung möglicher Risiken bei der
Umsetzung des geplanten Vorhabens im Hinblick auf die Anwendung sowie
die technischen und operationalen Rahmenbedingungen vorgenommen
466
Sandini Bib
13
werden. Dieser Service wird von SAP unter der Bezeichnung »Feasibility
Check« angeboten. Details hierzu findet man in der bereits erwähnten
Webseite über die SAP Services Solutions Map.
13 SAP R/3-Einführungsprojekte
468
Sandini Bib
13
Erweiterungen
Die Realisierung der funktionalen Erweiterungen basiert auf den Vorgaben der
Konzeptionsphase, wobei es zu einer Verschiebung der Betrachtungsweise
kommt. Beim Entwurf steht das »Was« im Vordergrund, also die Frage, welche
13 SAP R/3-Einführungsprojekte
Datenschnittstellen
Bei der Erstellung der Datenschnittstellen zu Fremdsystemen ist Arbeit in bei-
den Systemwelten zu leisten, nämlich im SAP-System und im externen System.
Daher gilt es, die erforderliche Koordination der Entwicklerteams sicherzustel-
len. In SAP-fremden Systemumgebungen gibt es gelegentlich andersartige
Restriktionen hinsichtlich der Länge, Datentyp oder Struktur von Schlüsselfel-
dern, die eine entsprechende Umsetzung erzwingen. Es sind Quittungs- und
Protokollierungsmechanismen zu schaffen, um Datentransfers nachvollziehbar
zu machen und Doppelübernahmen zu vermeiden.
Häufig ist auch mit der Übernahme von Daten aus einem Vorgängersystem,
welches durch eine SAP-Anwendung abgelöst wird, eine Datenbereinigung
verbunden. Wenn ein abzulösendes System danach stillgelegt werden soll, ist
zu bedenken, in welcher Form historische Daten später zur Verfügung stehen.
Bei bestimmten Applikationen können Daten nur zu einem ganz bestimmten
Zeitpunkt oder in einem speziellen Verarbeitungszustand übernommen wer-
den, wie etwa in der Anlagenbuchhaltung bei Geschäftsjahreswechsel oder im
Personalwesen zu Abrechnungsterminen.
Für die Konvertierung von Daten aus Fremdsystemen in ein SAP-System steht
als Hilfsmittel die »Legacy System Migration Workbench« zur Verfügung.
Berichtswesen
R/3 enthält im Standardumfang bereits eine Vielzahl von Berichten (Reports)
wie beispielsweise Bestellungen, Kontrakte oder Mahnungen. Anpassungen
an unternehmensspezifische Belange sind möglich. Hier ist die enge Zusam-
menarbeit mit der Fachabteilung besonders wichtig, um die Akzeptanz der
neuen Software zu fördern. Bei der Anforderung zusätzlicher Reports ist de-
ren Notwendigkeit sehr sorgfältig zu prüfen, weil die Praxiserfahrung zeigt,
dass hier schnell ein schwer überschaubarer Wildwuchs entstehen kann.
Mit folgenden R/3-Tools können Berichte erstellt oder angepasst werden:
• Report Writer
• Report Painter
• ABAP/4 Query
• Programmiersprache ABAP/4
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Sandini Bib
13
In dieser Phase muss das Projektteam besonders auf die Laufzeiten achten,
die der Rechner zum Erstellen des Berichts benötigt. Auch das Datenvolu-
men, das durch einen Bericht angefordert wird, sollte hochgerechnet wer-
den. Im Testbetrieb mit lediglich einer begrenzten Anzahl von Testdaten fällt
eine Beeinträchtigung der Systemressourcen und damit der Antwortzeiten
des Programms nicht so leicht auf wie im späteren Produktivbetrieb.
Formularwesen
Formulare für die verschiedenen Geschäftsprozesse, wie etwa Bestellungen,
Mahnungen, Materialscheine oder Schecks, stehen im SAP-System bereits
zur Verfügung. In den meisten Fällen ist es ausreichend, diese an die Unter-
nehmensbedürfnisse anzupassen, indem beispielsweise die Variablen für Ab-
senderangaben gepflegt oder Firmenlogos integriert werden.
In besonderen Fällen werden darüber hinaus kundenindividuelle Formulare
benötigt, die zusätzlich angelegt werden müssen. Hierfür steht in SAP die
Anwendungskomponente SmartForms zur Verfügung. Obwohl dieses Tool
sehr komfortabel und leistungsfähig ist, darf der Zeitaufwand für die Erzeu-
gung eigener Formulare nicht unterschätzt werden, weil dies mit sehr viel
Detailarbeit und zeitaufwendigen Tests verbunden ist.
Workflows
Für klar definierte, arbeitsteilige Abläufe von Arbeitsschritten wie beispiels-
weise bei Bestellvorgängen können Workflows eingerichtet werden. Sie dienen
als Hilfsmittel zur Standardisierung und Unterstützung von Geschäftsprozes-
sen. Als Grundlage hierfür muss zunächst die Aufbauorganisation der beteilig-
ten Abteilungen angelegt sein. Danach sind die einzelnen Arbeitsschritte und
der Informationsfluss festzulegen.
Im Verlauf der Realisierungsphase werden die im Unternehmen gewünsch-
ten Workflows auf diese Weise erzeugt. Analog zu den zuvor erwähnten
Punkten gibt es im Standardumfang von SAP für verschiedene Applikationen
Templates, die als Muster verwendet werden können.
Archivverwaltung
Nicht mehr im R/3-System benötigte Daten dürfen aus gesetzlichen Grün-
den oft nicht endgültig gelöscht werden. Archivierung bedeutet in diesem
Fall die Auslagerung von Daten, die im laufenden Tagesbetrieb nicht mehr
gebraucht werden.
Der Anschluss von Archivierungssystemen auf der Basis elektronischer Da-
tenträger, wie optischer Platten, ist möglich. SAP bietet mit ArchiveLink®
eine Kommunikationsschnittstelle zwischen dem R/3-System und optischen
Archivsystemen.
13 SAP R/3-Einführungsprojekte
Globale Einstellungen
Globale Einstellungen sind Grundeinstellungen im R/3-System, die kompo-
nentenübergreifend wirken. Beispiele hierfür sind:
• »Länderschlüssel« für Außenhandelseigenschaften oder zur Eingabeprü-
fung der Länge der Bankleitzahl
• Währungsangaben mit Ausgestaltung der Währungsumrechnung
Unternehmensorganisation
Eine zentrale Aufgabe bei der Einführung ist die Abbildung der Unternehmens-
organisation des Unternehmens im System. Die Organisationsstrukturen in R/3
lassen sich nach den Sichten der verschiedenen Bereiche des Unternehmens
gliedern, wie beispielsweise in Vertrieb, Buchhaltung, Kostenrechnung und
Personalwesen. Das Konzept wurde in der Blueprint-Phase erarbeitet.
Organisationseinheiten wie Mandant (Konzern) und Buchungskreis (Firma)
gelten komponentenübergreifend und müssen aufeinander abgestimmt sein.
Komponentenorientierte Organisationseinheiten sind Werk (Materialwesen),
Geschäftsbereich (Buchhaltung), Kostenstelle (Controlling) oder Personalbe-
reich (Personalwesen). Viele der komponentenorientierten Organisationsein-
heiten wirken sich jedoch auf Einstellungen aus, die in anderen Komponenten
vorgenommen werden können. Dies wird in dem Fallbeispiel am Ende des
Kapitels deutlich.
Die Organisationsstrukturen der einzelnen Unternehmensbereiche können
teilweise unabhängig voneinander definiert werden. Die Integration von R/3
bedingt jedoch eine Zuordnung der Organisationsstrukturen, wie beispiels-
weise von Buchungskreis zu Kostenrechnungskreis.
Stammdaten
Nach Vorgabe der Grundeinstellungen und der Abbildung der organisatori-
schen Strukturen werden Stammdaten (Grunddaten) definiert und zu Testzwe-
cken eingegeben. Darauf aufbauend können erste Funktionen und Prozesse
wie beispielsweise die Beschaffung getestet werden.
Von entscheidender Bedeutung ist hier die Einbeziehung der Fachabteilungen,
damit deren Anforderungen hinsichtlich der erforderlichen Funktionalität, wie
beispielsweise die für Sie notwendigen Eingabefelder, berücksichtigt wird.
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Sandini Bib
13
Stammdaten festlegen
Stammdaten sind beispielsweise die Daten der
• Debitoren (Kunden)
• Kreditoren (Lieferanten)
• Materialien
Im Rahmen der Stammdatendefinition wird festgelegt, welche Felder in den
Bildschirmbildern von R/3 verwendet werden (nicht benötigte Felder können
ausgeblendet werden) oder welches Nummernsystem angewendet wird.
Für die Vergabe von Material-, Kreditoren- oder anderen Nummern lassen sich
Nummernkreise festlegen. Das sind Zahlenintervalle, in denen die Nummer lie-
gen muss. Außerdem wählen Sie, ob R/3 – wie von der SAP empfohlen –
automatisch fortlaufende Nummern vergibt (interne Nummernvergabe) oder
ob Sie bzw. der Sachbearbeiter die jeweilige Nummern manuell eingeben (ex-
terne Nummernvergabe).
Diese und andere Einstellungen bezüglich der Stammdaten werden mit fir-
menspezifischen Daten zusammen mit der jeweiligen Fachabteilung getes-
tet. Gleichzeitig können in diesem Arbeitspaket die Anforderungen für
Schnittstellen zu den Stammdaten hin verifiziert werden, die bereits in der
vorhergehenden Phase »Business Blueprint« definiert wurden.
13 SAP R/3-Einführungsprojekte
Funktionstest
Funktionstests werden meistens schon begleitend zur Einrichtung der jeweili-
gen Funktion vorgenommen. Sie dienen dem Nachweis, dass das Verhalten
und das Resultat einer bestimmten Programmfunktion die Anforderungen
erfüllen. Diese Tests werden üblicherweise im Testsystem mit einem begrenz-
ten Umfang an Testdaten vorgenommen.
Integrationstest
Bei einem Integrationstest geht es um das geordnete Zusammenwirken aller
Komponenten eines Gesamtsystems während eines abgeschlossenen An-
wendungsintervalls mit einem vorgegebenen Testszenario. In diesem Test-
verfahren wird beispielsweise nicht nur eine Bestellung getestet. Vielmehr
beginnt der Test bei der Bestellanforderung und setzt sich über Bestellung,
Wareneingang, Rechnungsprüfung, Bestandsprüfung und die Auswirkungen
in der Finanzbuchhaltung oder im Controlling fort. Darüber hinaus sind Be-
rechtigungen, Berichtswesen, Schnittstellen und Erweiterungen in den Test
einzubeziehen. Die Beteiligung der Fachabteilungen bei der Zusammenstel-
lung des Testszenarios und der Abnahme der Testergebnisse ist dabei ebenso
zwingend erforderlich wie eine ausführliche Dokumentation der Testläufe.
Der Integrationstest wird im Integrationssystem durchgeführt.
Performancetest
Performance- und Stresstests dienen dem Nachweis, dass die Anwendung
auch bei einer größeren Systemlast und im Dauerbetrieb ein akzeptables
Antwortzeitverhalten gewährleistet. Auch das Systemverhalten bei und nach
einer vorsätzlich herbeigeführten Systemunterbrechung (Stromausfall) kann
Gegenstand eines Tests sein. Um zu aussagefähigen Werten zu kommen
muss der Performancetest in einer Systemumgebung durchgeführt werden,
deren Leistungsfähigkeit dem späteren Produktivsystem entspricht
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Sandini Bib
13
Zwischenbilanz wird überprüft und dokumentiert, ob die Zielerreichung sicher-
gestellt ist oder ob gegebenenfalls Kurskorrekturen notwendig geworden sind.
Die letzte Phase vor dem Produktivstart ist geprägt von der Anwenderschu-
lung, abschließenden Vorbereitungsarbeiten an der Systeminfrastruktur und
letzten Testaktivitäten.
13.8.1 Einführungsstrategie
Der Arbeitsaufwand in dieser Phase hängt unter anderem davon ab, ob die
Einführung der projektierten Komponenten zu einem Stichtag (wird auch als
»Big Bang« bezeichnet) oder schrittweise erfolgen soll. Schrittweise kann be-
deuten, dass mehrere Komponenten zeitlich nacheinander eingeführt wer-
den, also beispielsweise zunächst die Materialwirtschaft, ein Quartal später
das Rechnungswesen und zum nächsten Jahreswechsel das Personalwesen.
In anderen Fällen kann es sich empfehlen, die Tochterunternehmen eines
Konzerns nicht auf einen Schlag, sondern zeitversetzt in Betrieb zu nehmen.
Die Einführung mehrerer Anwendungskomponenten, unter Umständen auch
für zahlreiche Unternehmen eines Konzerns in verschiedenen Ländern, stellt
eine erhebliche Belastung dar und erfordert eine beträchtliche Kapazität des
Projektteams. Auf der anderen Seite verursacht bei einer zeitlich gestreckten
Einführungsphase der simultane Betrieb alter, noch nicht umgestellter
Anwendungen und neuer, bereits migrierter Applikationen einen erhöhten
Abstimmungsaufwand. Es existiert kein Patentrezept für diesen Zielkonflikt
und daher muss die Entscheidung für den einen oder den anderen Weg im
Einzelfall unter Berücksichtigung der jeweiligen unternehmensspezifischen
Rahmenbedingungen getroffen werden.
13 SAP R/3-Einführungsprojekte
Auch der Einführungszeitpunkt will gut überlegt sein. In vielen Fällen erfolgt
die Datenübernahme zum Geschäftsjahreswechsel. Eine Übernahme mitten
im Geschäftsjahr (unterjährige Übernahme) bringt erheblich mehr Aufwand
mit sich, da hier eine größere Menge an Bewegungsdaten anfällt.
Systemadministration organisieren
Die Systemadministration umfasst alle Aufgaben, um die technische Verfüg-
barkeit des R/3-Systems zu gewährleisten. Für die Sicherstellung von ange-
messenen Antwortzeiten, Datensicherungen oder Datenschutz durch Vergabe
von Berechtigungen müssen Mitarbeiter ausgebildet und zugeteilt werden.
476
Sandini Bib
13
Altdatenübernahme
Im Vorfeld der Produktivdatenübernahme werden die gegebenenfalls noch
im System befindlichen Testdaten gelöscht. Die Übernahme der Altdaten
sollte zu einem bestimmten Zeitpunkt erfolgen, der in Absprache mit den
Fachabteilungen festgelegt wird. Üblicherweise werden die Daten an einem
Wochenende in Anwesenheit aller Projektmitglieder übernommen.
Die Weiterarbeit im Altsystem muss für den Notfall gewährleistet sein. Ein
Parallelbetrieb, also der gleichzeitige Produktivbetrieb des Vorgängersystems
und des neu eingeführten Systems, wird wegen der Doppelbelastung nur in
seltenen Ausnahmefällen durchgeführt.
Das Projektteam prüft zusammen mit der Fachabteilung die übernommenen
Daten (Abgleich). Empfohlen wird besonders bei einer unterjährigen Über-
nahme ein Testat der Übernahmeprotokolle durch einen Wirtschaftsprüfer. Als
neutraler Sachverständiger prüft er die Daten im Altsystem, das Übergabever-
fahren und letztlich die im R/3-System angekommenen Daten. Differenzen
werden geklärt und dokumentiert. In der Zeitplanung muss ein ausreichender
Puffer für die Korrektur möglicher Fehler bei der Datenübernahme vorgesehen
sein. Die gesamte Übernahme wird durch ein Testat abgeschlossen.
Produktionsanlauf
Nach der Altdatenübernahme (Testat vom Wirtschaftsprüfer, Abnahme der
Fachabteilung) dürfen die entsprechenden Aktivierungsprogramme gestartet
werden. Im Anschluss wird das System durch eine entsprechende Custom-
13 SAP R/3-Einführungsprojekte
izing-Einstellung produktiv gesetzt. Das hat unter anderem zur Folge, dass
danach ein Löschen von betriebswirtschaftlichen Daten im Produktivsystem
nicht mehr möglich ist. Nur im Zusammenhang mit der Archivierung können
dann noch Daten aus dem System entfernt werden.
Nach erfolgreichem Produktionsstart wird der Echtlauf noch einige Zeit vom
Projektteam begleitet. Das System wird dabei technisch optimiert.
Die Übergabe an die Fachabteilung (Betreuungsgruppe) erfolgt in Absprache
mit allen Betroffenen.
13.8.6 Qualitätssicherung
Der Produktivstart stellt einen herausragenden Meilenstein im Projektverlauf
dar und bietet sich an, eine Standortbestimmung und einen Ausblick auf die
nächsten Schritte vorzunehmen. Im Rahmen einer Abschlussbesprechung
mit der Projektleitung und dem Lenkungsausschuss kommt es zu einer Be-
wertung der Zielerreichung sowie der Termin- und Budgeteinhaltung.
Diese Phase stellt den Übergang von der Einführungsphase zum laufenden
Betrieb dar und ist gekennzeichnet von den Abschlussarbeiten des Projekt-
teams bei gleichzeitigem Anlaufen der Aktivitäten zur Stabilisierung und Op-
timierung des Systembetriebs.
13.9.1 Projektabschluss
Das Projektteam prüft anhand der Aufgabenpläne, ob noch offene Punkte
zur Erledigung anstehen. Nach der Realisierung dieser letzten Aufräumarbei-
ten ist der Auftrag des Projektteams abgeschlossen, welches damit aufgelöst
wird. Dabei kommt es zur Übergabe der Projektunterlagen an die Personen
und Abteilungen im Unternehmen, die für die Abwicklung des Tagesge-
schäfts zuständig sind.
478
Sandini Bib
13
Systemausbau
In vielen Fällen verzichtet man auch bewusst darauf, den potenziell möglichen
Systemausbau im ersten Schritt in Angriff zu nehmen, um den Projektumfang
und die daraus resultierende Zeitdauer in Grenzen zu halten. Bei einer solchen
Vorgehensweise kommt es in der Folge zu einem sukzessiven Ausbau der be-
nutzten Funktionalität. Beispielhaft hierfür kann eine Controlling-Anwendung
stehen, bei der im ersten Betriebsjahr auf die Kostenplanung verzichtet und
diese erst im Folgejahr in Betrieb genommen wird.
Anwendererfahrungen
Ein wichtiges Feedback kommt auch von den Anwendern und Fachberei-
chen, die tagtäglich mit dem System arbeiten. Wenn die Anwender nach ei-
ner gewissen Eingewöhnungsphase sattelfest sind, ist es ratsam, im Rahmen
eines Workshop deren Erfahrungen und Verbesserungsvorschläge systema-
tisch zu sammeln und auszuwerten. Häufig eröffnet sich aus diesen Anre-
gungen ein interessantes Potenzial für Optimierungsmaßnahmen.
13 SAP R/3-Einführungsprojekte
Korrekturen
Die SAP-Software wird durch den Hersteller permanent weiter entwickelt.
Diese Entwicklungen führen einerseits in bestimmten Zeitabständen zu
neuen Releaseständen, anderseits aber auch zu einzelnen Korrekturen inner-
halb der Releases. Um an diesen Verbesserungen teilzuhaben, muss sich der
Kunde über die zur Verfügung gestellten Fehlerbehebungen systematisch
und regelmäßig informieren. Dazu sollte für jedes Anwendungsgebiet ein
Verantwortlicher benannt werden, der über das OSS oder den »SAP Service
Marketplace« diese Informationen beschafft und über die Inanspruchnahme
entscheidet. Im Kapitel »Service und Support« ist die Nutzung der entspre-
chenden Informationsquellen beschrieben.
Zielüberprüfung
In der Projektvorbereitungsphase wurden konkrete Zielsetzungen definiert,
die mit der Einführung eines neuen Anwendungssystems unter Nutzung der
R/3 Software verbunden waren. Eine solche Zielstellung kann beispielsweise
darin bestehen, dass die Durchlaufzeiten für Kundenaufträge vom Auftrags-
eingang bis zur Auslieferung von vormals fünf auf künftig drei Tage reduziert
werden sollten. Sobald die Anlaufphase im Einsatz der neuen Lösung über-
wunden ist, bietet sich Gelegenheit derartige Zielvorgaben zu überprüfen,
etwaige Defizite zu analysieren beziehungsweise die Chancen einer weiteren
Steigerung zu untersuchen. Damit solche Kontrollvorgänge nicht im hekti-
schen Tagesgeschäft untergehen, empfiehlt es sich, das Zeitraster für syste-
matische Reviewtermine bereits zu Beginn der Betriebsphase zu terminieren.
13.10 Praxisfall
An einem fiktiven, aber durchaus realistischen Beispiel wird eine besondere
R/3-Problematik dargestellt, die sich aus dem hohen Integrationsgrad der
Komponenten ergibt.
Die gegenseitige Abhängigkeit der R/3-Daten erfordert:
• eine besonders enge Zusammenarbeit zwischen den Fachabteilungen un-
tereinander und dem Projektteam
• eine straffe Projektorganisation
• die Unterstützung der Geschäftsführung für das Projekt
480
Sandini Bib
13
Der Praxisfall zeigt, wie wichtig eine Mitarbeit der Fachabteilung für den
Projektfortschritt sein kann.
Ausgangssituation
Ein bisher eigenständiges Unternehmen wurde von einem Konzern über-
nommen. Dieser hat an die Geschäftsleitung der Firma die Anforderung ge-
stellt, folgende R/3- Anwendungskomponenten einzuführen:
• Finanzwesen mit Anlagenbuchhaltung (FI)
• Controlling (CO)
• Materialwirtschaft (MM)
• Vertrieb (SD)
Die Geschäftsleitung beauftragte einen Mitarbeiter aus dem Bereich Organi-
sation mit der Projektleitung. Die Einführung erfolgte in Anlehnung an die
ASAP-Roadmap. Der nachfolgende Vorgang betrifft den Bereich der Kosten-
stellen und hat sich innerhalb des Projektablaufs ereignet.
13 SAP R/3-Einführungsprojekte
Phase »Realisierung«
Nach dem Übergang in die Realisierungsphase wurde vom Controlling der
Kostenstellenplan bezüglich seiner Ausprägung (Anzahl und Struktur der
Kostenstellen) grundsätzlich verändert. Dies hatte zur Folge, dass in den
oben genannten Anwendungskomponenten mit den Einstellungen teilweise
von vorne begonnen werden musste.
Besonders betroffen davon war der Vertrieb, da hier die Erlöse entgegen den
bisherigen Anforderungen jetzt auf unterschiedliche Kostenstellen aufgeteilt
werden sollten. Diese Änderung erforderte die vollständige Neuerstellung von
Auftragsgründen und der darin hinterlegten Zuordnung über Vertriebswege,
Verkaufsorganisationen und Sparten. Der dadurch aufgetretene Zeitverlust
wurde durch längere Arbeitszeiten kompensiert. Die Abteilung Controlling
versicherte aber, dass diese Änderung unbedingt erforderlich und mit Sicher-
heit die letzte dieser Art sei.
Nachdem einige Zeit vergangen war (mittlerweile wurde getestet), stellte die
Abteilung Controlling erneut einen Antrag auf Änderung der Kostenstellen.
Nach erregten, teilweise nicht immer sachlichen Diskussionen wurde diese
Änderung als absolut letzte Korrektur angenommen.
Aus den Erfahrungen der ersten Änderung ließ der Projektleiter im Bespre-
chungsprotokoll die Erklärung des Controlling-Leiters aufnehmen, dass dies
garantiert die letzte Änderung sei und das Projektteam weitere Änderungs-
wünsche ablehnen könne.
Die erneuten Änderungen gefährdeten den Projektfortschritt im Bereich des
Vertriebs, da diese dort sehr zeitaufwändig waren. Die Änderungen wurden
durch Überstunden realisiert.
Phase »Produktionsvorbereitung«
Während der Phase der Produktionsvorbereitung beantragte die Abteilung
Controlling erneut eine Änderung der Kostenstellen. Ein Gesprächstermin
zwischen dem Leiter Controlling und dem Mitarbeiter des Projektteams, der
die Kostenstellenrechnung betreute, brachte kein Ergebnis.
Der Projektmitarbeiter schilderte dem Projektleiter die Problematik. Da hierü-
ber ein Besprechungsprotokoll existierte, konnte der Projektleiter die Anforde-
rung des Controllers mit einem Hinweis auf das entsprechende Protokoll
482
Sandini Bib
13
zurückweisen. Auch der Versuch des Leiters Controlling, diese Änderung direkt
über die Geschäftsleitung durchzusetzen, blieb erfolglos.
Der Projektleiter konnte im Lenkungsausschuss die Geschäftsleitung anhand
der geleisteten Überstunden und des Projektfortschritts (Produktionsvorberei-
tung) davon überzeugen, dass eine Änderung den Produktionsstart erheblich
gefährden würde. Dem Leiter Controlling wurde als Alternative angeboten,
für das nächste Geschäftsjahr den Kostenstellenplan einzuarbeiten. Dieser
Vorschlag wurde von ihm letztendlich angenommen.
Durch die konsequente Haltung des Projektleiters, die gute organisatorische
Führung des Projekts mit Besprechungsprotokollen und den Rückhalt bei der
Geschäftsleitung konnte dieser kritische Zustand überwunden werden.
13.11 Fragen
1. Wodurch unterscheiden sich die von SAP angebotenen Werkzeuge
ASAP und ValueSAP?
2. Welche Phasen umfasst ein Einführungsprojekt?
3. Welche organisatorischen Einheiten beinhaltet das Projektmanagement?
4. Welche Hilfsmittel werden in Rahmen von ASAP für die Phase Business
Blueprint zur Verfügung gestellt?
5. Wodurch unterscheiden sich die Begriffe »Erweiterungen« und »Modifi-
kationen«?
6. Welche Arten von Tests werden in der Realisierungsphase vorgenom-
men und welchen Zweck erfüllen diese?
7. Welche Arten von Schnittstellen sind bei einem Einführungsprojekt von
Bedeutung?
8. Zu welchem Zeitpunkt im Projektverlauf werden die Anwenderschulun-
gen durchgeführt?
9. Welche Überlegungen werden hinsichtlich der Einführungsstrategie
(Umfang und Zeitpunkt) angestellt?
10. Welche Serviceleistungen werden von SAP innerhalb des Einführungs-
projekts angeboten?
13 SAP R/3-Einführungsprojekte
13.12 Lösungen
1. Wodurch unterscheiden sich die von SAP angebotenen Werkzeuge ASAP
und ValueSAP?
a) ValueSAP bildet einen ganzheitlichen Lösungsansatz zur Unterstützung
des Kunden im kompletten Lebenszyklus einer SAP-Applikation. Die
Reichweite erstreckt sich über die Strategieplanung und Evaluierung
vor einer Entscheidung für ein Produkt, die Einführungsphase und den
Betrieb nach der Einführung.
b) ASAP stellt für das Einführungsprojekt zahlreiche Hilfsmittel und Werk-
zeuge zur Verfügung. Wesentlicher Bestandteil ist die »Implementation
Roadmap«, die als Leitfaden für den Projektverlauf dient und gleichzei-
tig den Zugriff auf die Materialien zur Unterstützung vereinfacht.
2. Welche Phasen umfasst ein Einführungsprojekt?
Ein Einführungsprojekt besteht aus folgenden fünf Phasen:
• Projektvorbereitung (Project Preparation)
• Konzeption (Business Blueprint)
• Realisierung (Realization)
• Produktionsvorbereitung (Final Preparation)
• Betriebsaufnahme (Go Live and Support)
3. Welche organisatorischen Einheiten beinhaltet das Projektmanagement?
Das Projektmanagement setzt sich zusammen aus dem Lenkungsaus-
schuss, der Projektleitung und dem Projektteam. Das Projektteam kann in
mehrere Teilteams unterteilt sein. Ferner kann ein Projektsponsor benannt
und der Betriebsrat eingebunden sein.
4. Welche Hilfsmittel werden in Rahmen von ASAP für die Phase Business
Blueprint zur Verfügung gestellt?
Die Hilfsmittel für die Phase Business Blueprint sind
• Referenzmodelle
• Modellierungstools
• Blueprint-Generator
• IMG
• IDES
• Review-Tools
5. Wodurch unterscheiden sich die Begriffe »Erweiterungen« und »Modifi-
kationen«?
Bei einer Erweiterung handelt es sich um eine zusätzliche Funktionalität,
die vom Kunden in eigener Verantwortung entwickelt und der Applika-
tion hinzugefügt wird, wobei häufig vorgegebene Anschlusspunkte (User
Exit) benutzt werden.
Bei einer Modifikation kommt es zur Veränderung der von SAP ausgelie-
ferten Original-Programme.
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13
6. Welche Arten von Tests werden in der Realisierungsphase vorgenom-
men und welchen Zweck erfüllen diese?
In der Realisierungsphase kommt es zu Funktionstests, Integrationstests
und Performancetests. Funktionstests werden durchgeführt, um die
Funktionsfähigkeit einzelner Programme oder Programmteile nachzu-
weisen. Integrationstest dienen der Kontrolle, ob das Zusammenwirken
aller am Gesamtsystem beteiligten Komponenten gewährleistet ist. Per-
formancetests werden benötigt, um das Systemverhalten, den Durch-
satz und die Antwortzeiten bei realitätsnaher Systemlast festzustellen.
7. Welche Arten von Schnittstellen sind bei einem Einführungsprojekt von
Bedeutung?
Man unterscheidet zwischen Einmalschnittstellen und Dauerschnittstel-
len. Einmalschnittstellen dienen zur Übernahme von Daten aus Vorgän-
gersystemen. Dauerschnittstellen stellen den regelmäßigen Datenaus-
tausch mit Fremdsystemen sicher.
8. Zu welchem Zeitpunkt im Projektverlauf werden die Anwenderschulun-
gen durchgeführt?
Die Anwenderschulungen finden in der Phase Produktionsvorbereitung,
also möglichst zeitnah vor der Aufnahme des Produktivbetriebs, statt.
9. Welche Überlegungen werden hinsichtlich der Einführungsstrategie
(Umfang und Zeitpunkt) angestellt?
Im Hinblick auf den Umfang stellt sich die Frage, ob die Einführung auf
einen Schlag (Big Bang) oder schrittweise erfolgen soll. Hinsichtlich des
Zeitpunkts gilt es zu entscheiden, ob die Einführung zum Geschäftsjah-
reswechsel oder unterjährig stattfinden soll.
10. Welche Serviceleistungen werden von SAP innerhalb des Einführungs-
projekts angeboten?
In der Konzeptionsphase kann ein SAP Feasibility-Check zur Risikoana-
lyse vorgenommen werden. In der Realisierungsphase dient der SAP
Technical Integration Check einer Überprüfung der Systembasis. In der
Phase der Produktionsvorbereitung bietet der Hersteller den SAP Going-
Live Check an, mit der die Geschäftsprozesse und die Systemkonfigura-
tion getestet wird. Im Produktivbetrieb steht dem Kunden der SAP Early-
Watch Check zur Kontrolle der Systemparameter und Performance zur
Verfügung.
Kapitel 14
Service und Support
14.1 SAP Service Marketplace 489
14.2 Bereitstellung von Informationen 490
14.2.1 SAP-Bibliothek 491
14.2.2 Quick Links 491
14.2.3 Release-Informationen 491
14.2.4 SAP-Hinweise 491
14.3 Beratung bei Problemen 493
14.4 Unterstützung bei der Systemeinführung 494
14.5 Unterstützung im Systembetrieb 495
14.5.1 SAP EarlyWatch Alert 495
14.5.2 mySAP Services 496
14.6 Consulting 497
14.7 Schulung 497
14.8 Fragen 499
14.9 Lösungen 500
487
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14
Neben den bislang erwähnten Inhalten verfügt der Marketplace in der Navi-
gationsleiste über den Punkt Quick Links, der einen thematisch gegliederten
Katalog von Schlagworten darstellt. Die Möglichkeiten dieser wertvollen In-
formationsquelle werden in dem nächsten Abschnitt vorgestellt.
490
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14
14.2.1 SAP-Bibliothek
Für den Anwender ist an erster Stelle die zu jedem Zeitpunkt verfügbare
Hilfe-Funktion eine primäre Informationsquelle. Über diese gelangt man in
die SAP-Bibliothek, in der sämtliche Funktionen ausführlich beschrieben sind.
Eine Anleitung zur Nutzung dieser Online-Dokumentation findet sich in die-
sem Buch. Unabhängig von einem SAP-System ist die SAP-Bibliothek auch
über die Internetadresse www.help.sap.com erreichbar.
14.2.3 Release-Informationen
Die SAP-Software wird permanent weiterentwickelt und in gewissen Zeitab-
ständen erscheinen neue Releases. In diesem Fall benötigt der Anwender, der
bereits mit dem SAP-System arbeitet, Informationen über die zusätzliche
Funktionalität bzw. über bereits existierende Abläufe, die überarbeitet wur-
den. Hierfür stellen die Releaseinformationen eine wichtige Informations-
quelle dar, in denen die wesentlichen Neuerungen und Veränderungen in
den einzelnen Releaseständen dokumentiert sind.
Die Releaseinformationen sind ebenfalls über den Punkt Quick Links in der
Navigationsleiste des Marketplace aufzufinden. Daneben kann man sich dort
über die Releaseplanung des Herstellers und die Verfügbarkeit von Release-
ständen einen Überblick verschaffen.
14.2.4 SAP-Hinweise
Die SAP-Hinweise (SAP NOTES) können ebenfalls über den Marketplace
aufgerufen werden, wo es unter der Kategorie »Support« einen Link »Find
SAP Notes« gibt. Alternativ ist der Aufruf aus dem SAP-System heraus über
die Transaktion OSS1 oder die Menüleiste jedes SAP Dynpros möglich.
Nachfolgend wird die Nutzung über den Marketplace beschrieben.
Die Suche nach Hinweisen zu konkreten Fragestellungen erfolgt über ein-
zelne Stichworte, die mit »und« bzw. »oder« miteinander verknüpft werden
oder über Wortkombinationen, die als »Phrase« gekennzeichnet werden.
Insbesondere bei der Suche nach Fehlerhinweisen empfiehlt es sich, den
Namen der betroffenen Transaktion oder des Programms als Stichwort zu
verwenden.
492
Sandini Bib
14
Neben den Hauptinformationen in der Registerkarte »Text« gibt es noch die
Registerkarten »Kopfdaten«, »Release«, »Korrekturanleitung«, »Support
Packages« und »verwandte Hinweise«. Hier sind Ordnungsdaten zu dem
betreffenden Hinweis zu finden und Informationen darüber, zu welchem
Zeitpunkt die Korrektur des Fehlers im Standard realisiert sein wird.
Neben den Fehlerhinweisen gibt es jedoch auch zahlreiche Beratungshin-
weise, in denen Erklärungen zu häufig auftretenden Kundenanfragen ent-
halten sind. Zu komplexen Themengebieten existieren oft auch sogenannte
Sammelhinweise, in denen eine Vielzahl von Hinweisnummern enthalten
sind. Der Hinweis 192194 enthält beispielsweise eine ausführliche Anleitung
zum Umgang mit dem Hinweissystem.
Hinweise können ausgedruckt oder zur Aufbewahrung oder späteren Bear-
beitung per Download auf den PC oder einen Server übertragen werden.
Falls eine Reparatur des Programmcodes erforderlich ist, können die betrof-
fenen Objekte online registriert werden.
Zur weiteren Kommunikation mit dem Support-Personal von SAP dient die
Inbox, die sich in der Navigationsleiste des Marketplace befindet. Der An-
wender kann sich dort jederzeit über den aktuellen Bearbeitungsstand infor-
mieren und erhält dort auch die Lösungsvorschläge des Herstellers. Falls es
zu Rückfragen von SAP bezüglich der Fehlermeldung kommt, erscheinen
diese ebenfalls in der Inbox.
Häufig ergehen Lösungsvorschläge von SAP in Form von entsprechenden Hin-
weis-Nummern, auf die in dem Antworttext verwiesen wird. In anderen Fällen
werden die Empfehlungen frei formuliert. Manchmal ist es sogar erforderlich,
dass der Mitarbeiter von SAP die Fehlersituation im System des Kunden
persönlich nachvollziehen muss. Zu diesem Zweck wird dann eine temporäre
Service-Verbindung geöffnet und dem Support-Berater eine Benutzerkennung
sowie ein Passwort zugeteilt. Die Funktionalität zur Herstellung einer Service-
Verbindung ist ebenfalls auf dem Marketplace unter der Kategorie Support
enthalten, wird jedoch in der Regel von den Mitarbeitern der Systemadminist-
ration des Kunden verwendet.
Nachdem der Verfasser der Kundenmeldung die Lösungsvorschläge des Sup-
port-Beraters geprüft und gegebenenfalls erfolgreich umgesetzt hat, wird die
Meldung durch den Kunden geschlossen. Anderenfalls, wenn also die Hin-
weise nicht zur Beseitigung des Problems geführt haben, bleibt die Meldung
bestehen und der Kunde kann weitere Lösungsvorschläge anfordern.
Diese Supportleistung ist im Rahmen der SAP-Lizenz enthalten. Darüber hin-
aus gehende Beratungsleistung kann in Form einer Beratungsanfrage in An-
spruch genommen werden, wenn kundenspezifische Anforderungen dies
notwendig machen. In diesem Fall werden die Beratungskosten von SAP
nach Aufwand verrechnet.
494
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14
• Überprüfung der Datenbank
• R/3-Systemüberprüfung mit Optimierung der zentralen Geschäftsprozesse
• Analyse der Kerntransaktion
• Überprüfung und Optimierung der Systemressourcen
Der Kunde hat bei diesem Service folgenden Nutzen: Die Installation wird durch
die SAP überprüft. Das Antwortzeitverhalten wird verbessert und dadurch die
Benutzerakzeptanz erhöht. Die Systemressourcen werden optimal genutzt, wo-
durch die getätigten und zukünftigen Investitionen abgesichert werden. Die
Kernprozesse werden optimiert, z.B. kostenintensive Ausfallzeiten verhindert.
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14
Darüber hinaus enthält die Kategorie mySAP Services Adressen der Support
Center, ein Verzeichnis der SAP Partner, eine Medien-Bibliothek, ein Ver-
zeichnis häufiger Kundenfragen (FAQ), ein Software Distribution Center für
Downloads und viele weitere nützliche Links.
14.6 Consulting
Unter der Überschrift »Business Solution« bieten sowohl SAP als auch herstel-
lerunabhängige Softwareunternehmen Beratung an. Hierfür stehen erfahrene
und auf bestimmte Themenbereiche spezialisierte Consultants zur Verfügung.
Die Beratung kann sich auf die Erarbeitung von Konzeptionen ebenso wie die
Realisierung von spezifischen Kundenanforderungen erstrecken.
Informationen über das Angebot an Consultingleistungen erhält man ebenfalls
auf dem SAP Service Marketplace. Die nachfolgende Auswahl von Beratungs-
themen soll einen Eindruck von dem weit gefächerten Spektrum vermitteln.
• Business Consulting
• Bedarfsanalysen
• Branchenlösungen
• Change Management
• Qualitäts- und Risikomanagement
• Projektmanagement
• IT-Strategie-Consulting
• Planung der Hardware-Architektur
• Hardware-Konfiguration
• Datenarchivierung
• Anwendungsentwicklung
• Beratung bei Migrationsprojekten
• SAP-Hosting-Lösungen
• Sicherheitskonzeptionen
14.7 Schulung
Schulungen werden von SAP für unterschiedliche Zielgruppen angeboten:
• Kundenschulungen
• SAP Consultant Education (für Berater)
• Kundenindividuelle Schulungen
• Geförderte Weiterbildung
Im Folgenden wird das Schulungsangebot der SAP für ihre Kunden vorge-
stellt. Diese Seminare sind für die Mitarbeiter aller SAP-Kunden zugänglich
und werden in Deutschland in derzeit fünf Schulungszentren durchgeführt.
Je nach dem gewünschten Detaillierungsgrad werden die Seminare in drei
Level eingeteilt. Es gibt Überblicksschulungen für Personen, die lediglich ei-
nen Eindruck von dem Funktionsumfang bestimmter Themenbereiche benö-
tigen. Auf Sachbearbeiterebene werden Schulungen angeboten, welche die
Anwendung der entsprechenden Funktionen zum Inhalt haben. Im dritten
Level werden weiterführende Seminare zu Spezialthemen durchgeführt. Da-
neben gibt es noch sogenannte Delta-Seminare, in denen die Weiterent-
wicklung der Funktionalität in neuen Releases vorgestellt wird.
Für umfangreichere Themengebiete werden Seminarketten empfohlen, wo-
bei die Inhalte aufeinander aufbauen. Beispielsweise gibt es für den Bereich
Controlling insgesamt 13 Seminare mit einer Dauer von jeweils zwei bis fünf
Tagen.
Einen Überblick über das komplette Schulungsangebot zeigt der Punkt
»Schulung« in der Navigationsleiste der SAP-Homepage (www.sap.de).
Dort findet man einen Link zum Schulungskatalog, der eine Kursbeschrei-
bung aller Seminare enthält. Natürlich ist der Schulungskatalog auf Bestel-
lung auch in gedruckter Form erhältlich.
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14
Darüber hinaus bietet die Funktion »Kurssuche« die Möglichkeit gezielt auf
bestimmte Seminare zuzugreifen und in Erfahrung zu bringen, wo und wann
der nächste Kurs stattfindet und wie viele Plätze dort noch frei sind. Sofern
man die Berechtigung dazu besitzt, kann man das Seminar auch gleich online
buchen.
Diejenigen Schulungen der SAP AG, in denen ein R/3-System eingesetzt
wird, werden mit Hilfe des IDES (Internet Demo and Evaluation System)
durchgeführt. Es enthält mehrere Musterunternehmen, die modellhaft die
wichtigsten Geschäftsprozesse in SAP R/3 abbilden. Anhand verschiedener
Stamm- und Bewegungsdaten können hier umfangreiche Szenarien durch-
gespielt werden. Auch die Bildungspartner der SAP AG setzen IDES ein.
14.8 Fragen
1. In welche Unterpunkte lässt sich das Service- und Support-Angebot von
SAP untergliedern?
2. Welche organisatorische Voraussetzung ist zur Nutzung des SAP Service
Marketplace erforderlich?
3. Welche Besonderheit auf der Homepage des SAP Service Marketplace er-
leichtert die individuelle Nutzung?
4. Welcher Bestandteil des SAP Service Marketplace ermöglicht einen
schnellen Zugriff auf die am häufigsten genutzten Webpages?
5. Bei der Erfassung von Kundenmeldungen gibt es eine Einrichtung, die den
Anwender hierbei unterstützt. Um welche handelt es sich?
6. Welchen Nutzen hat der Kunde durch den GoingLive Check?
7. Welche Dienstleistung bietet SAP zur Früherkennung von Performance-
problemen und zu deren Diagnose?
8. Welche Informationsquelle gibt Auskunft über das Schulungsangebot der
SAP?
14.9 Lösungen
1. In welche Unterpunkte lässt sich das Service- und Support-Angebot von
SAP untergliedern?
a) Bereitstellung von Informationen
b) Beratung bei Problemen
c) Unterstützung im Systembetrieb
d) Consulting
e) Schulung
2. Welche organisatorische Voraussetzung ist zur Nutzung des SAP Service
Marketplace erforderlich?
Zur Nutzung des SAP Service Marketplace ist eine Anmeldung mit einer
Benutzerkennung und einem Passwort erforderlich.
3. Welche Besonderheit auf der Homepage des SAP Service Marketplace er-
leichtert die individuelle Nutzung?
Die Homepage des SAP Service Marketplace kann vom Anwender durch
eine frei bestimmbare Anordnung der Informationskategorien individuell
gestaltet werden.
4. Welcher Bestandteil des SAP Service Marketplace ermöglicht einen
schnellen Zugriff auf die am häufigsten genutzten Webpages?
Die so genannten Quick Links, die über die Navigationsleiste des SAP Ser-
vice Marketplace erreichbar sind, stellen eine Sammlung der gebräuch-
lichsten Webseiten dar.
5. Bei der Erfassung von Kundenmeldungen gibt es eine Einrichtung, die den
Anwender hierbei unterstützt. Um welche handelt es sich?
Bei der Erfassung von Kundenmeldungen werden bestimmte Angaben
über die Systemkonfiguration und zur Beschreibung des Problems benö-
tigt, wozu der Meldungs Wizard dient.
6. Welchen Nutzen hat der Kunde durch den GoingLive Check?
Der Kundennutzen besteht in einer Überprüfung der Installation durch
Berater der SAP. Dadurch können das Antwortzeitverhalten und die
Benutzerakzeptanz erhöht werden, die Systemressourcen optimal genutzt,
Kernprozesse optimiert und Ausfallzeiten verhindert werden.
500
Sandini Bib
14
7. Welche Dienstleistung bietet SAP zur Früherkennung von Performance-
problemen und zu deren Diagnose?
Zum Zweck der Frühdiagnose von Performanceproblemen und zur Diag-
nose bietet SAP den EarlyWatch Alert an.
8. Welche Informationsquelle gibt Auskunft über das Schulungsangebot der
SAP?
Informationen über das Schulungsangebot der SAP sind im Schulungska-
talog zu finden, der in gedruckter Form und über den SAP Service Market-
place angeboten wird.
Anhang A
Anwendungskomponenten
503
Sandini Bib
Sandini Bib
Anwendungskomponenten
Auf den folgenden Seiten erhalten Sie einen Überblick über die Anwen-
dungskomponenten von SAP R/3. Diese Zusammenstellung dokumentiert
die umfassende und beeindruckende Funktionalität von SAP R/3.
Die nachfolgenden Tabellen enthalten auch die Kurzzeichen, die in der Praxis
sehr häufig gebraucht werden.
In diesem Anhang finden Sie zuerst die Anwendungskomponenten der allge-
meinen Funktionen
• BC – Basis (engl.: Basic Components)
• CA – Anwendungsübergreifende Komponenten (engl.: Cross-Applications)
Danach folgen die Anwendungskomponenten der Anwendungsbereiche
• AC – Rechnungswesen (engl.: Accounting)
• HR – Personalwirtschaft (engl.: Human Resources)
• LO – Logistik (engl.: Logistics)
A.1 BC - Basissystem
A Anwendungskomponenten
506
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A Anwendungskomponenten
508
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A.2 CA – Anwendungsübergreifende
Komponenten
Anwendungsübergreifende
CA Cross-Application Components
Komponenten
CA-EUR Europäische Währungs- European Monetary Union: Euro
union: Euro
CA-DMS Dokumentenverwaltung Document Management System
CA-CL Klassensystem Classification System
CA-CAD CAD-Integration CAD Integration
CA-BFA Business Framework Business Framework Architecture
Architecture
CA-BP Zentraler Geschäftspartner SAP Business Partner
CA-GTF Allgemeine Anwendungs- General Application Functions
funktionen
CA-PER Personalization Personalization
CA-EDI IDoc-Schnittstelle für EDI IDoc Interfaces for EDI
A Anwendungskomponenten
Anwendungsübergreifende
CA Cross-Application Components
Komponenten
CA-CAT CATT-Anwendungen Computer Aided Test Tool Appli-
cations
CA-OIW Open Information Ware- Open Information Warehouse
house
CA-TS Arbeitszeitblatt Time Sheet
CA-ARC Datenarchivierung Archiving
CA-CUS Globales Organisationscusto- Global Organization Customi-
mizing zing
A.3 AC – Accounting
CO Controlling Controlling
CO-OM Gemeinkosten-Controlling Overhead Cost Controlling
CO-PC Produktkosten-Controlling Product Cost Controlling
CO-PA Ergebnis- u. Marktsegment- Profitability Analysis
rechnung
EC Unternehmenscontrolling Enterprise Controlling
EC-PCA Profit-Center-Rechnung Profit Center Accounting
EC-BP Unternehmensplanung Business Planning
EC-CS Konsolidierung Consolidation
EC-EIS Executive-Information- Executive Information System
System
FI Finanzwesen Financial Accounting
FI-GL Hauptbuchhaltung General Ledger Accounting
FI-LC Konsolidierung Consolidation
FI-AP Kreditorenbuchhaltung Accounts Payable
FI-AR Debitorenbuchhaltung Accounts Receivable
FI-BL Bankbuchhaltung Bank Accounting
FI-AA Anlagenbuchhaltung Asset Accounting
FI-SL Spezielle Ledger Special Purpose Ledger
FI-FM Haushaltsmanagement Funds Management
FI-TV Reisemanagement Travel Management
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TR Treasury Treasury
TR-CM Cashmanagement Cash Management
TR-CB Finanzmittelrechnung Cash Budget Management
TR-TM Treasurymanagement Treasury Management
TR-LO Darlehensverwaltung Loans
TR-MRM Marktrisikomanagement Risk Management
Ergebnis- u. Marktsegment-
CO-PA Profitability Analysis
rechnung
CO-PA-ACT Werteflüsse im Ist Flows of Actual Values
CO-PA-IS Informationssystem Information System
CO-PA-MD Stammdaten Master Data
CO-PA-SPP Absatz- und Ergebnisplanung Sales and Profit Planning
CO-PA-ST Strukturen Structures
CO-PA-TO Werkzeuge Tools
CO-PC Produktkosten-Controlling Product Cost Controlling
CO-PC-ACT Istkalkulation/Material- Actual Costing/Material
Ledger Ledger
CO-PC-IS Informationssystem Produkt- Product Cost Controlling
kosten-Controlling Information System
CO-PC-OBJ Kostenträgerrechnung Cost Object Controlling
CO-PC-PCP Produktkostenplanung Product Cost Planning
A Anwendungskomponenten
512
Sandini Bib
A Anwendungskomponenten
514
Sandini Bib
A Anwendungskomponenten
A.5 LO – Logistics
516
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A Anwendungskomponenten
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Engineering Change
LO-ECH Änderungsdienst
Management
LO-ECH-MRC Änderungsstammsatz- Change Master
verwaltung Management
LO-ECH-OBJ Angeschlossene Objekte Linked Objects
LO-ECH-LST Änderungsdienstlisten Reporting
LO-ECH-CDK Änderungsbelege Change Documents
A Anwendungskomponenten
Verbrauchsgesteuerte
MM-CBP Consumption Based Planning
Disposition
MM-CBP-CBP Verbrauchsgesteuerte Consumption Based Planning
Disposition
MM-CBP-POP Planauftragsbearbeitung Procurement Proposal
520
Sandini Bib
Stichwortverzeichnis
523
Sandini Bib
Stichwortverzeichnis
524
Sandini Bib
Stichwortverzeichnis
Step
ABAP-Programm 241
Externes Kommando 241
Externes Programm 241
Steuerbuchungszeile 365
Steuerkennzeichen 362
SU53 273
Support 451
Symbole 74
Systemadministration organisieren 476
T
Teilprojektteam 458
Testat 477
Testsystem 476
Tools 451
Trainingskonzept 460
U
unterjährige Übernahme 476
Unternehmensorganisation abbilden 472
V
Veranstaltungsmanagement 439
Vergütungsmanagement 434
VISIO 463
Vordrucke 222
Vorgehensmodell 452
W
Web-Browser 53
Weisungsbefugnis 456
Werk 349
Windows_NT 53
Wirtschaftsprüfer 477
WORD 171
Workflow 273, 432
Z
Zeitdatenerfassung 421
Zeitwirtschaft 421
Zusatzinfotypen 429
Zuständigkeit 272
525
Sandini Bib
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