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SEHKRAFT
SOFORT
BESSER
SEHEN!
Ich möchte mich an dieser Stelle bei dem gesamten Team von Augen‑trai‑
nieren.com für die großartige Unterstützung bedanken. Insbesondere
hervorheben möchte ich Enrico, welcher mir eine sehr große Hilfe bei
meiner Arbeit war und durch seine hervorragende Betreuung viel zum
Erfolg dieses Buchprojektes beigetragen hat. Ebenfalls möchte ich mich
bei allen Augentrainern bedanken, welche ebenfalls einen großartigen
Beitrag leistenden und Menschen dabei helfen ihre natürliche Sehfä‑
higkeit wiederzuerlangen. Besonders hervorheben möchte ich den Ur‑
großvater des Sehtrainings Dr. Williams Bates. Dieser hat eine großartige
Pionierarbeit geleistet, denn ohne ihn würden uns heute viele Informa‑
tionen zum Augentraining fehlen.
1. Auflage 2021
Copyright © 2021 Verlag Augen-trainieren.com
Alle Rechte vorbehalten.
ISBN:
Inhaltsverzeichnis
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KAPITEL 6 Entspannungstechniken
6.1 Palmieren – Die Beste Entspannungsmethode........................... 39
6.2 Entspannungsübungen für den Alltag......................................... 44
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KAPITEL 11 Endlich Farben sehen
11.1 Farbtest..................................................................................... 100
11.2 Zählübung................................................................................. 102
11.3 Farben zuordnen....................................................................... 103
Anhang............................................................................................. 112
5
KAPITEL 1
Das Sehvermögen zurückgewinnen
Augen auf und wir können sehen. Diese Fähigkeit ist vermutlich eine der
Wichtigsten von all unseren Sinnen.
Problematisch wird es, wenn wir unsere Augen öffnen und nicht mehr so
gut sehen können, wie wir es gewohnt sind. Meistens ist das ein schlei‑
chender Prozess und man erreicht diesen Zustand nicht von heute auf
morgen. Aber eins scheint sicher, mit den Jahren verschlechtert sich die
Sehkraft immer mehr. Das bringt so einige Schwierigkeiten mit sich und
früher oder später benötigt man eine Brille, um wieder scharf sehen zu
können.
Doch warum ist das so? Was hat sich in den letzten Jahren und Jahr‑
zehnten so geändert, dass immer mehr Menschen, immer früher eine
Brille tragen? Hilft mir eine Brille, um meine natürliche Sehkraft wieder‑
zuerlangen? Diese Fragen habe ich mir mit Anfang 20 selbst gestellt.
Ich war gerade erst 20 Jahre alt geworden und merkte immer mehr, dass
ich ohne Brille kaum noch etwas in der Ferne genau erkennen konnte.
Schon zur Schulzeit merkte ich, wie nach langem Tagen meine Sehfähig‑
keit nachließ. Damals habe ich mir natürlich überhaupt keine Gedanken
gemacht. Im Nachhinein weiß ich, dass spätestens hier Augentraining
notwendig gewesen wäre. Doch damals kannte ich nur die Option, das
Tragen einer Brille. Aber das kam für mich überhaupt nicht infrage, da
ich einfach keine Brille tragen wollte, sondern unabhängig davon bleiben
wollte. Es vergingen wenige Jahre und ich merkte zunehmend, wie sich
nach und nach meine Sehfähigkeit verschlechterte. Das führte im Alltag
natürlich zu stressigen Situationen, ob nun beim Autofahren oder wäh‑
rend der Arbeit im Büro. Schnell schmerzten meine Augen und ich be‑
kam Kopfschmerzen. Man kann nicht behaupten, dass sich meine Augen
in dem Alter schon „abgenutzt“ haben. Nein, meine natürliche Sehfähig‑
keit hat in wenigen Jahren, so stark abgenommen, dass ich den Gang
zum Optiker wagte und einen Sehtest machte.
Das Resultat war eindeutig. Ich war kurzsichtig und hatte etwas über 2
Dioptrien Sehschwäche. Damit brauchte ich also offiziell eine Brille, die
ich jedoch niemals tragen wollte. Vermutlich wehren sich nicht alle Men‑
schen gegen eine Brille, so wie ich und akzeptieren ihre Schicksale etwas
früher, doch die Leidenswege sind meistens ähnlich. Insgesamt gibt es in
Deutschland über 41 Millionen* Menschen mit einer Brille.
(Statistik: Stand 2018).
Diese Zahl ist in den letzten Jahren stark angestiegen und wird auch in
den kommenden Jahren weiterhin stark ansteigen. In den asiatischen
Ländern leiden teilweise schon über 90 % der Bevölkerung unter einer
Sehschwäche.
Das ist vor allem auf unseren neuen Lebensstil zurückzuführen. In den
letzten 20 ‑ 30 Jahren gab es viele Neuerungen, wie z.B. der PC oder das
Smartphone. Der Fortschritt der Technik ist Segen und Fluch zugleich.
Natürlich erleichtert uns die Technik viele Arbeiten und wir müssen nicht
mehr so schwer arbeiten wie vor 100 Jahren. Doch gleichzeitig verbrin‑
gen wir heute deutlich mehr Zeit vor Bildschirmen. Sei es nun der Com‑
puter auf der Arbeit oder das Smartphone, wenn wir unterwegs sind.
Unsere Augen arbeiten deutlich häufiger und deutlich intensiver im Nah‑
bereich als früher. Das führt dazu, dass wir unsere Fähigkeit in die Ferne
zu blicken weniger nutzen und sie so langsam verkümmert. Häufig mer‑
ken es die Betroffenen gar nicht, bis sie plötzlich darauf angewiesen sind
in die Ferne zu schauen.
Der technische Wandel ist jedoch nur ein Teil des Problems. In der heu‑
tigen Zeit der Globalisierung muss alles immer schneller und einfacher
gehen. Das wirkt sich auch auf unsere Ernährung aus. Menschen vor 100
Jahren hatten noch eine völlig andere Ernährung, als wir sie kennen.
Heute gibt es Fast Food und Co. an jeder Ecke zu einem günstigen Preis.
Aber auch der Besuch beim Supermarkt verleitet uns zu Fertigproduk‑
ten mit Inhaltsstoffen, die wir nicht genau definieren können. Es ist also
vorprogrammiert, dass wir an Vitaminmangel leiden und sich so unsere
Gesundheit verschlechtert. Nicht umsonst gibt es das Sprichwort: „Du
bist, was du isst!“. Wer unter einen Mangel leidet, kann nie zu 100 %
volle Leistung bringen und unseren Augen geht es ähnlich.
Deshalb befassen wir uns in diesem Buch u.a. auch ausführlich mit ge‑
sunder Ernährung. Einen der größten Fortschritte beim Augentraining
erzielte ich tatsächlich durch die Einnahme von Vitaminen. Daher emp‑
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Das Sehvermögen zurückgewinnen
fehle ich jedem, der mit dem Training beginnen möchte, sich ebenfalls
mit seiner Ernährung zu beschäftigen.
Aber auch Ernährung ist nur ein Teil des Augentrainings. Das Augentrai‑
ning zielt darauf ab, herauszufinden, woher die Sehschwäche kommt
und welche Übungen für das jeweilige Augenproblem am besten geeig‑
net sind.
Ich schreibe dieses Buch aufgrund eigener Erfahrungen und voller Über‑
zeugung, dass in den meisten Fällen eine Brille nicht notwendig ist. Na‑
türlich habe auch ich anfangs nicht daran geglaubt, dass man seine Seh‑
fähigkeit allein verbessern kann und war sehr skeptisch. Jedoch war ich
noch skeptischer, als mir der Optiker & Augenarzt erklären wollte, dass
man seine Sehfähigkeit niemals verbessern kann. Es ist also nicht ver‑
kehrt, skeptisch zu sein und zu hinterfragen.Wer allerdings behauptet,
man könne seine Sehfähigkeit nicht verbessern, sollte auch hinterfra‑
gen, warum die Sehfähigkeit schlechter werden kann. Denn selbst im
hohen Alter ist das Augen kaum merkbar „abgenutzt“. Das ist wissen‑
schaftlich bewiesen.
Bei mir hat das reine Training etwas über 2 Monate gedauert, bis ich wie‑
der scharf sehen konnte. Es war viel Ausprobieren dabei und ich habe
auch nicht jeden Tag diszipliniert trainiert. Solltest du also eine ähnli‑
che Sehschwäche haben wie ich damals, dann wirst du vermutlich sogar
schneller wieder klar sehen können. Wichtig ist dabei nur, dass du die
Ursache deiner Sehschwäche herausfindest und wenn möglich, abstellst.
Das Sehen ist übrigens keine angeborene Fähigkeit, sondern eine erlern‑
te Fähigkeit. Ein Neugeborenes hat noch nicht voll entwickelte Augen.
Ein Baby beginnt erst mit etwa 4 Monaten Farben zu erkennen. Anschlie‑
ßend entwickelt sich die Koordinationsfähigkeit zwischen Händen und
Augen und dann zwischen Augen und dem Rest des Körpers. Spätestens
ab dem 14. Lebensjahr ist das Auge vollständig ausgewachsen. Das heißt
aber nicht, dass es danach keine Wachstumsveränderungen mehr gibt.
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Mehr Sehkraft ohne Brille
Nach dieser Erkenntnis trug ich meine Brille nicht mehr und merkte, wie
sich der „alte“ Zustand nach ein paar Tagen langsam wieder herstell‑
te. Kein klares Sehen, aber dennoch besser, als mit Brille nur noch ver‑
schwommen zu sehen.
Natürlich reagiert nicht jeder so bzw. nicht jeder kann auch so entschei‑
den. Ein Kind, welches von seinen Eltern eine Brille bekommt, kann sich
selten dagegen wehren wie ein erwachsener Mensch. Oft wird auch den
neuen Brillenträgern gesagt, sie müssen sich erst daran gewöhnen.
Im Prinzip stimmt das auch. Unser Auge gewöhnt sich relativ schnell an
neue Umstände. Doch warum sollte man sich an etwas gewöhnen, was
uns in gewisser Weise abhängig macht? Außerdem erhält man so nie
seine natürliche Sehfähigkeit zurück! Die Ursache der Sehschwäche wird
damit nicht behoben. Es ist eine reine Symptombehandlung. Sobald die
Brille abgesetzt wird, sieht man genauso schlecht wie vorher. Oder wie
es bei mir der Fall war, deutlich schlechter.
Ich suchte weiter und fand wie schon erwähnt heraus, dass man sei‑
ne Augen mit einfachen Übungen trainieren kann. Noch nie hatte ich
bis dato davon gehört, daher befasste ich mich umfassend mit der Ge‑
schichte des Sehtrainings. Ich las diverse Bücher, nahm an Seminaren teil
und konnte so meine Kurzsichtigkeit von knapp 2 Dioptrien in kurzer Zeit
vollständig heilen. Diese Erkenntnis und das Gefühl endlich wieder ge‑
stochen scharf sehen zu können, gaben mir die Motivation auch andere
Brillenträger vom Augentraining zu berichten.
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Das Sehvermögen zurückgewinnen
Nimmt beispielsweise die Länge des Augapfels weiter zu, werden jun‑
ge Menschen kurzsichtig. Das passiert hauptsächlich durch unsere Ge‑
wohnheit, viel im Nahbereich zu sehen z.B. durch das Smartphone.
Wenn du dennoch Angst oder Zweifel hast, ob Augentraining dir hel‑
fen kann, probiere es einfach aus. Denn das Schlimmste, was dir beim
Augentraining passieren kann, ist das nichts passiert. Dann liegt es ver‑
mutlich an einer fehlerhaften Ausführung, oder es war einfach nicht die
richtige Übung für dein jeweiliges Augenproblem. Dafür stelle ich jedoch
genügend Übungen vor und du kannst dir deine Lieblingsübungen he‑
raussuchen. Theoretisch kannst du auch alle Übungen zu allen Augen‑
problemen machen, doch meistens reichen 2 - 3 Übungen völlig aus, um
deine Fehlsichtigkeit weg zu trainieren.
Wenn ich diese Fragen nun mit einem einfachen „Ja“ beantworten könn‑
te, würde es vermutlich nie dieses Buch geben und demzufolge kein:
augen-trainieren.com. Doch, nachdem ich meine neue Brille einige Stun‑
den getragen habe, merkte ich, sobald ich die Brille absetzte, dass ich
deutlich weniger sehen konnte als zuvor ohne Brille. Außerdem bekam
ich schnell Augenschmerzen und mir wurde schwindelig. Kurz gesagt: Ich
hatte nicht die geringste Lust auf die neue Brille.
Nächster Tag! Neuer Versuch! Denn ich dachte mir, man muss sich
schließlich an die neue Brille erst gewöhnen. Doch nach einigen anstren‑
genden Tagen kam ich zu folgendem Entschluss: Je länger ich die Brille
trug, desto weniger konnte ich ohne sie sehen. Somit war für mich klar,
dass die Brille niemals meine natürliche Sehfähigkeit verbessert, son‑
dern im Gegenteil, dass meine natürliche Sehkraft sogar verschlechtert
wird.
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Anfangs waren die Reaktionen durchaus unterschiedlich. Einige wollten
sofort wissen, was sie machen müssen. Andere wiederum waren skep‑
tisch und glaubten nicht daran, dass so etwas auch bei ihnen möglich ist.
Also konzentrierte ich mich darauf den Menschen zu helfen, welche es
wirklich wollten.
Mittlerweile sind mehrere Jahre vergangen und wir sind inzwischen ein
kleines Team rund um “augen-trainieren.com”. Wir bekommen regelmä‑
ßig neue Mails von glücklichen Teilnehmern und hoffen auch bei deinem
Augenproblem behilflich sein zu können.
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Das Sehvermögen zurückgewinnen
nen. Daher wollen wir so viele Menschen wie möglich erreichen und
eine echte Alternative zu den herkömmlichen Methoden bieten. Natür‑
liches Sehen steht bei uns im Vordergrund.
Deine Augen werden dir schnell zeigen, dass sie sich verbessern können.
Kinder springen sogar häufig noch schneller auf das Augentraining an.
Oft reichen schon wenige Wochen. Grundsätzlich ist es zu empfehlen,
rechtzeitig mit dem Augentraining anzufangen, um ein gesundes natürli‑
ches Sehen zu entwickeln. Dennoch gibt es auch genug positive Beispiele
älterer Personen, welche Ihre Sehfähigkeit verbessert haben. Es ist also
grundsätzlich egal, in welchem Alter du dich befindest, Augentraining
funktioniert in jedem Alter.
Mit diesem Buch möchten wir außerdem teilen, was wir gelernt und
erfahren haben. Besonders wichtig sind uns dabei die Kinder. Warum
sollten Kinder Brillen tragen, wenn es Möglichkeiten gibt die Augen zu
trainieren? Sollten die Kinder dazu verdammt werden ihr Leben lang
eine Brille zu tragen? Wenn man früh mit unseren Übungen beginnt,
sind dieses höchst effektiv und erzielen dauerhaften Erfolg.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass du jetzt sofort die Seite aufschlagen
möchtest, bei der du die Übung für dein Augenproblem findest. Das
kannst du auch gerne machen. Bitte lies dir jedoch anschließend die
anderen Kapitel auch noch durch, denn durch diesen Wissenstransfer
bleibst du dauerhaft motiviert und verstehst auch, warum es überhaupt
möglich ist, die Augen zu trainieren. Überprüfe auch deine Fortschritte,
denn positive Rückmeldungen sollten nicht allzu lange auf sich warten
lassen. Fortschritte sind wichtig, um sich weiter zu motivieren.
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Mehr Sehkraft ohne Brille
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KAPITEL 2
Was ist Augentraining überhaupt?
Die Wirksamkeit des Augentrainings wurde bereits 1988 von der Ameri‑
can Optometric Association in vielen Studien bewiesen. Dennoch lehnen
viele Augenärzte und Optiker Sehtraining, Sehtherapie oder Augentrai‑
ning ab oder stehen diesen Methoden grundsätzlich kritisch gegenüber.
Häufig sehen sie den chirurgischen Eingriff oder eine Brille als notwendig
und sind mit einer reinen Symptombehandlung sehr zufrieden. Eine Bril‑
le ändert natürlich überhaupt nichts an der Ursache der Fehlsichtigkeit.
Die Gläser korrigieren zwar den Brechungsfehler, dennoch bleibst du,
wenn du an einer Kurzsichtigkeit leidest, weiterhin kurzsichtig. Doch da‑
mit nicht genug. Studien haben herausgefunden, dass Brillenträger ein
um 60 % höheres Risiko einer Netzhautablösung haben, Grünen Star
oder eine Makuladegeneration bekommen.
Das Augentraining verfolgt hingegen den Ansatz der Übungen zur Ver‑
besserung der Sehfähigkeit. Dabei sind kurze Übungseinheiten (etwa
5–10 Minuten) und häufige Wiederholungen (bis zu zehnmal pro Tag)
der Schlüssel zum Erfolg. Neben den Übungen hängt dein Erfolg häufig
Mehr Sehkraft ohne Brille
Beim Training mit anderen Menschen habe ich schnell gemerkt, dass wir
eine Methode benötigen, um die Fortschritte festzustellen. Denn oftmals
verliert man schnell an Motivation, wenn nicht sofort etwas Messbares
bei den Übungen herauskommt. Deshalb stelle ich mit meiner Methode
sicher, dass der Fortschritt ständig registriert wird und so entsprechend
gewürdigt werden kann.
Zu jener Zeit wurde ein neues klinisches Gerät, das Retinoskop, einge‑
führt. Mit diesem Gerät ist es möglich, die Fokussierfähigkeit des Auges
zu bestimmen. Mit seiner Hilfe wollte Dr. Bates beweisen, das er mit
seiner Annahme, dass der Brechungsfehler kein permanenter Zustand
ist, recht hat. Ein Brechungsfehler ist eine Fehlsichtigkeit, bei der der
Brennpunkt nicht genau auf der Netzhaut liegt und dadurch erscheint
die Umgebung des Betroffenen unscharf. Mit dem Retinoskop unter‑
suchte Bates Augen unter diversen Bedingungen.
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Was ist Augentraining überhaupt?
Er kam letztlich zu dem Schluss, dass die bisherigen Theorien über die
Akkommodation zu verwerfen sind. Die dynamische Anpassung der
Brechkraft des Auges nennt sich Akkommodation. Sie führt dazu, dass
wir Objekte aus unterschiedlichen Entfernungen scharf erkennen kön‑
nen.
Außerdem stellte er fest, dass sich der Zustand der Augen ständig ver‑
ändert. Wir können also abhängig von der aktuellen Tagessituation oder
unserem momentanen Zustand, mal besser und mal schlechter sehen.
Am häufigsten leiden Menschen unter schwankendem Sehvermögen,
wenn sie müde sind oder viel Stress haben. Eventuell hast du das bei dir
auch schon einmal bemerkt und festgestellt, dass du an einigen Tagen
besser sehen kannst als an anderen. Es ist sogar so, dass unsere Augen
sich ständig verändern. Wenn man jede Stunde die exakte Sehkraft mes‑
sen würde, hätte man bei den Messungen auch immer unterschiedliche
Ergebnisse.
Diese Erkenntnis hat mir bei meinem Augentraining extrem viel gehol‑
fen. Unsere Augen sind keine Konstante, warum also eine Konstante auf
der Nase tragen? Die Brille wird also nur für die momentane Sehstärke
eingestellt. Was ist aber, wenn unsere Augen sich plötzlich verändern?
Dann würde die Brille schnell unpassend sein. Die Lösung ist also, die Au‑
gen möglichst auf einem Niveau zu halten. Das passiert, indem die Bril‑
le leicht zu scharf eingestellt wird. Anfangs werden die Augen dadurch
überfordert und man bekommt schnell Kopfschmerzen. Jeder, der eine
neue Brille bekam, erinnert sich sicherlich noch an das Gefühl. Nach ein
paar Stunden oder manchmal auch Tagen, verschwindet jedoch dieses
Gefühl. Unsere Augen haben sich dann an den neuen Zustand gewöhnt
und merken, dass sie weniger in Anspruch genommen werden. Die Bril‑
le nimmt also wortwörtlich das Sehen ab. Langfristig nehmen dadurch
auch unsere Augenmuskeln ab, da sie weniger benötigt werden als frü‑
her.
Für mich ist diese Theorie von Dr. Bates leicht nachvollziehbar, da ich es
selbst so erlebt habe und der festen Überzeugung bin, dass sich unsere
Augen ständig verändern. Leider wurde diese Theorie als Unsinn angese‑
hen und man blieb bei der herrschenden Meinung, dass die Linse für das
„Scharfstellen“ zuständig ist. Diese Theorie ist übrigens noch heute vor‑
herrschende Meinung und Lehrmeinung bei Optikern und Augenärzten.
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Mehr Sehkraft ohne Brille
Viele seiner Techniken und Methoden haben wir für unsere Teilnehmer
weiterentwickelt und angepasst. Dennoch war es mir wichtig, Dr. Wil‑
liam Bates als den Urgroßvater des Augentrainings zu erwähnen und
auch zu würdigen.
Vermutlich gab es bereits vor Dr. Bates eine Art Augentraining. Denn
schätzungsweise wurde die Brille bereits im 13. Jahrhundert erfunden
und damit auch das Augentraining. Damals wurde die Brille jedoch im‑
mer nur als Hilfsmittel angesehen und so auch nur genutzt, wenn es un‑
bedingt nötig war.
Im 19. Jahrhundert war man so weit, dass ein Optiker eine Brille zur Ver‑
besserung der Sehkraft verschrieb. Sobald sich die Sehkraft verbesser‑
te, wurden dünnere Gläser eingesetzt. So wurde das Auge beim Sehen
leicht unterstützt und musste dennoch etwas anstrengen, um alles klar
und deutlich erkennen zu können. Dieser Ansatz hat sich heute leider ins
komplette Gegenteil gewandelt. Die Brillen werden immer dicker, da uns
das Sehen durch die zu scharfe Brille abgenommen wird.
Doch damals wie heute, gibt es Augentrainer, welche sich alle mehr oder
weniger auf die Errungenschaften von Dr. Bates beziehen. Immer wieder
wurden teils großartige Ergebnisse erzielt, jedoch ist das Verordnen von
teuren Medikamenten oder medizinischer Hilfsmittel viel lukrativer, als
dem Patienten zu empfehlen, seine Augen zu trainieren. Noch lukrativer
sind chirurgische Eingriffe, welche dem Patienten sofort das gewünschte
Ergebnis liefern. Jedoch bleibt es bei einer reinen Symptombehandlung.
Wie erwähnt, tragen immer mehr Menschen eine Brille oder Kontakt‑
linsen. In Asien tragen bereits heute mehr als 80 % eine Brille und in
Deutschland sind es bereits über 50 %! In diesen Statistiken sind keine
Kinder oder Jugendliche enthalten. Dennoch kann man davon ausgehen,
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Was ist Augentraining überhaupt?
dass auch bei den Kindern und Jugendlichen immer mehr und immer
früher Brillen benötigt werden. Das liegt natürlich hauptsächlich an un‑
serem heutigen Lebensstil.
2.2 So funktioniert Augentraining am effektivsten!
Wie bei jedem anderen Training auch, macht die Dosis das Gift. Wer zu
viel am Anfang will, wird scheitern. Es bedarf viel Ruhe, Ausdauer und
Disziplin, um im Training richtig gut zu werden. Ein Hinweis gebe ich al‑
len meinen Teilnehmer immer mit auf dem Weg. Entspannung! Unsere
Augen sind durch Stress, Überanstrengung und durch unausgeglichenes
Sehen im Alltag, schnell überlastet und entwickeln eine Sehschwäche.
Das Augentraining fordert unsere Augen ebenfalls. Also sollten wir Ent‑
spannungsübungen unbedingt in unserem Alltag integrieren.
Es gibt Teilnehmer, welche zuerst alles zum Training wissen wollen, be‑
vor sie mit dem Training starten. Es ist natürlich nicht verkehrt, sich
verschiedene Übungen anzuschauen. Dennoch empfehle ich direkt mit
dem Augentraining anzufangen. Beim Üben wird man schnell feststel‑
len, welche Übungen am besten funktionieren und welche am meisten
Spaß machen. Denn die Übungen sollten durchaus auch Spaß machen.
Gerade wer mit Kindern trainiert wird merken, dass die Übungen nur
dann dauerhaft Erfolg bringen, wenn die Übungen auch eine gewisse
Abwechslung bieten. Hier ist deine Fantasie gefragt.
Den größten Erfolg, ob das Augentraining hilft oder nicht, liegt wie so oft
in der Einstellung dazu. Die Engländer haben ein interessantes Modell
erfunden, welches ich an der Stelle vorstellen möchte. Es handelt sich
dabei um das “ABC Modell of Attitudes”. Dieses Modell beschreibt den
Prozess des Umsetzens, um ein gewünschtes Ergebnis zu erzielen.
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Mehr Sehkraft ohne Brille
Zu Beginn solltest du dir die Frage stellen: Kann ich es schaffen, meine
Augen zu trainieren? Das beschreibt deine Haltung (Attitude). Nur wer
bereit ist, sich vollständig darauf einzulassen und sich dann die Frage
nach dem: Wie? Stellt (behave), erzielt ein Ergebnis Konsequenz. Dabei
passt sich meine Haltung meiner Handlung an. Sobald du das verinner‑
licht hast, wirst du dich aufgrund deines Gefühls nicht von deinem Ziel
abbringen lassen. Denn so beginnst du nicht zu zweifeln und drehst
nicht auf halbem Wege um. Auch Geduld ist eine Aktion/Handlung. Sie
bringt dich langfristig zu deinem gewünschten Ergebnis, dem
natürlichen Sehen.
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KAPITEL 3
DIE ANATOMIE DES AUGES -
So funktioniert unser Sehen
Um ein Verständnis zu bekommen, wie das Augentraining funktioniert,
widmen wir uns in diesem Kapitel der Anatomie des Auges. Das mensch‑
liche Auge ist ein wahres anatomisches Meisterwerk der Natur. Der
Aufbau des Auges ist - wie seine Funktion – hochkomplex. Bei Normal‑
sichtigen Erwachsenen ist der Augapfel ca. 24 mm lang und kugelförmig
gebaut. Das Auge dient als Schnittstelle zwischen Außen- und Innenwelt.
Im Prinzip sind unsere Augen Überwachungskameras, nur mit dem Un‑
terschied, dass eine Kamera niemals so gut sein wird wie das mensch‑
liche Auge.
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DIE ANATOMIE DES AUGES - So funktioniert
unser Sehen
Vitamin C ist der wichtigste Nährstoff für die Linse. Sie enthält 7 Mal
mehr Vitamine als jedes andere Körperteil. Bei einem Vitamin-C-Mangel
kann es nicht nur zur Sehschwäche führen, sondern bedeutet langfristig,
dass die Linse trüb werden kann und man so an Grauem Star erkrankt.
Durch eine Operation kann die Linse entfernt werden, dies führt zu einer
Reduzierung der Sehschärfe von ca. 10 %. Man dürfte also noch Auto‑
fahren.
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Mehr Sehkraft ohne Brille
Die Netzhaut (Retina) ist die innere Schicht des Augapfels, eine sehr
dün‑ne und leicht zerreißbare Haut. In ihrem hinteren Bereich befinden
sich die Stelle des schärfsten Sehens (Fovea, gelber Fleck) und die
Austritts‑stelle des Sehnervs. Die Netzhaut registriert die optischen
Lichtimpulse, die in das Auge einfallen und wandelt sie in elektrische
Signale um, die dann über den Sehnerv ins Gehirn geleitet werden.
Eine Beschädigung unserer Netzhaut ist irreparabel, lässt sich also
nie wieder herstellen. Wie zu Beginn erwähnt, haben Brillenträger ein
um 60 % höheres Risiko einer Netzhautablösung.
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KAPITEL 4
SO BEGINNT JEDES AUGENTRAINING -
Welches Sehproblemen habe ich?
4.1 Mache einen Sehtest beim Optiker
Wenn du zum Optiker oder Augenarzt gehst, bitte ihn um einen nor‑
malen Sehtest. Solltest du Schielen, dann achte darauf, dass auch dort
der Winkelgrad angegeben ist. Später kannst du bei einem erneuten Test
deine Fortschritte, schwarz auf weiß festhalten. Es kann auch sein, dass
du eine subjektive Verbesserungen wahrnimmst, aber deinen Fortschritt
nicht überprüfen kannst. Verlasse dich dabei auf deine Wahrnehmung.
Außerdem hilft dir das enorm bei deinem Training. Denn nur so bleibst
du dauerhaft motiviert und trainierst deine Augen weiter.
Trotzdem ist dein erster Gang zum Optiker und du fragst nach einem
Sehtest. Die Auswertung bekommst du meistens kostenlos. Manche Op‑
tiker weigern sich allerdings Gläser zu verschreiben, deren Stärke unter‑
halb des ermittelten Korrekturwertes liegen. Falls dein Optiker zu dieser
Kategorie gehört, dann gehe einfach zu einem anderen. Lass dich jedoch
hier noch einmal neu messen, da auch die Messgeräte leichte Abwei‑
chungen haben können. Wichtig ist auch, dass deine neue Brille keine
Schmerzen verursacht. Teste dazu die Brille nicht nur im Laden, sondern
am besten auch vor dem Laden bei Tageslicht, um sie richtig auszupro‑
bieren. Die ideale Stärke findest du am besten heraus, wenn die Objekte
in der Ferne etwas weich wirken.
Es gibt jeweils eine Messung für das linke (L) und das rechte (R) Auge.
Außerdem gibt es eine Zeile für den Fernbereich (F) und ein für den Nah‑
bereich (N).
In der ersten Spalte der Verordnung (Sphäre), wird der Grad der Wöl‑
bung beschrieben, die erforderlich ist, um wieder eine normale Sehkraft
zu erreichen. Die Messung wird in Dioptrien angegeben. Der negative
Wert (-) kennzeichnet eine Kurzsichtigkeit und der positive Werte (+)
eine Weitsichtigkeit.
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SO BEGINNT JEDES AUGENTRAINING -
Welches Sehproblemen habe ich?
Die dritte Spalte (Achse) wird ebenfalls nur dann angegeben, wenn eine
Hornhautverkrümmung vorliegt. Sie bezeichnet den Wert, in welcher
Richtung die Verkrümmung vorliegt. Es kann auch sein, dass nur auf ei‑
nem Auge eine Hornhautverkrümmung vorliegt oder dass der Grad von‑
einander abweicht.
Die vierte Spalte (Prisma) sagt aus, ob ein Schielen vorliegt. Falls ja, wird
mithilfe von Prismengläsern das Schielen korrigiert.
Häufig tritt die Kurzsichtigkeit schleichend auf und ist unabhängig vom
Alter. So leiden heutzutage viele junge Menschen an einer Kurzsichtig‑
keit, da aufgrund der heutigen Gewohnheiten viel im Nahbereich statt‑
findet. Auch die Dauer der Nah sehe Phasen sind dabei sehr entschei‑
dend. Wer sich regelmäßig in einem kleinen Büro oder Raum befindet,
kann ebenfalls eine Kurzsichtigkeit entwickeln. Denn auch hier arbeiten
die Augen ständig im Nahbereich.
Meistens wird die Kurzsichtigkeit auch nicht sofort bemerkt, da wir im‑
mer seltener in die Ferne gucken. Wenn wir dann jedoch ein Objekt in
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Mehr Sehkraft ohne Brille
der Ferne anvisieren, sind unsere Augen schnell überfordert, man sieht
unscharf. Greift man dann sofort zu einer Brille, schreitet dieser Zustand
schneller voran und man braucht immer stärkere Gläser. Bald trägt man
die Brille ständig – selbst bei Aktivitäten, bei denen man sie eigentlich
gar nicht braucht. Sobald die Augen sich nicht mehr entspannen können
und die Überanstrengung regelmäßig auftritt, entsteht eine dauerhafte
Sehschwäche, welche durch eine Brille aber nicht geheilt wird.
Die Kurzsichtigkeit lässt sich jedoch mit Augentraining gut behandeln.
Ich selbst war mittelschwer kurzsichtig (ca. -2 Dioptrien) und brauchte
nur knapp 2 Monate um wieder gestochen scharf sehen zu können. Soll‑
test du unter 2 Dioptrien haben, wirst du mit etwas Disziplin deine Seh‑
kraft noch schneller zurückerlangen.
Denn die Ernährung spielt eine wichtige Rolle. Unser Auge besteht zu
einem sehr großen Teil (über 70 %) aus Vitamin C. Daher wäre ein Man‑
gel an Vitamin C ausschlaggebend für eine Sehschwäche. Grundsätzlich
sollte man natürlich an keinem Vitaminmangel leiden, wenn man seine
Sehkraft verbessern möchte. Dazu mehr im 8. Kapitel.
Solltest du unter einer höheren Sehschwäche leiden, kann ich dich den‑
noch beruhigen, denn auch dann kannst du deine Augen trainieren. Der
einzige Unterschied besteht darin, dass du deutlich mehr Zeit dafür be‑
nötigst. Es ist vergleichbar mit Menschen, welche ins Fitness-Studio ge‑
hen, um abzunehmen. Nur wer dauerhaft am Ball bleibt, fleißig trainiert
und die alten Gewohnheiten über Bord wirft, hat gute Chancen. Denn
wenn ich weiterhin keine Änderungen vornehme, können auch keine
großen Verbesserungen stattfinden.
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SO BEGINNT JEDES AUGENTRAINING -
Welches Sehproblemen habe ich?
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Mehr Sehkraft ohne Brille
Beim Augentraining konzentrieren wir uns auf Übungen, die nah fokus‑
sierte Fähigkeit des Auges trainieren. Mit diesen Übungen haben wir
bereits hervorragende Ergebnisse erzielen können. Auch hier gilt es, je
höher der Dioptrien Grad, desto mehr Zeit muss eingeplant werden.
Hast du gerade beim Lesen ein Problem bemerkt oder fiel es dir auf An‑
hieb leicht? Natürlich hängt die Lesefähigkeit stark von der Lichtqualität
ab. Wenn du gemerkt hast, dass diese Textgröße schon etwas anstren‑
gend ist zu lesen, dann versuche am besten viel klein gedruckte Texte
unter verschiedenen Lichtverhältnissen zu lesen. Das verbessert dein
Nahsehen und deine Augen bleiben flexibel. Solltest du diesen Text nicht
erkannt haben oder trägst sogar schon eine Lesebrille, dann leidest du
an Altersweitsichtigkeit.
Wie der Name vermuten lässt, tritt die Altersweitsichtigkeit erst im Alter
auf. Zuerst werden die Arme bei Lesen immer länger gestreckt, bis sie
nicht mehr reichen. In einigen Fällen beginnt die Altersweitsichtigkeit
bereits ab dem 40. Lebensjahr. Grund dafür ist, dass unsere Augenmus‑
keln unflexibler werden und wir so nicht mehr richtig konvergieren kön‑
nen. Als konvergieren bezeichnet man das nach innen Drehen der Au‑
gen, auf ein vor sich liegendes Objekt. Das Augentraining ist hier wirklich
sehr effektiv, sodass einige Übungen nur ein paar Mal gemacht werden
müssen, um einen dauerhaften Fortschritt zu erzielen. Übungen dazu ab
Kapitel 9
29
SO BEGINNT JEDES AUGENTRAINING -
Welches Sehproblemen habe ich?
Es kann auch sein, dass man die Hornhautverkrümmung nur auf einem
Auge hat, oder in unterschiedlichen Winkeln beider Augen. Solltest du
eine Hornhautverkrümmung haben, kannst du das im Kapitel 7 mithil‑
fe des Hornhautverkrümmungstests überprüfen. Alle Linien sind gleich
lang und gleich dick. Sobald du eine Hornhautverkrümmung hast, er‑
scheinen einige Linien deutlich dicker. Das passiert auch recht schnell,
du benötigst also keine 10 Sekunden um herauszufinden, ob du an einer
Hornhautverkrümmung leidest. Um ganz sicherzugehen, kannst du auch
noch einen zweiten Test im Kapitel 7 machen
Auch ich hatte eine Hornhautverkrümmung und weiß daher, dass nur
wenige Übungen notwendig sind, damit die Hornhautverkrümmung
komplett verwindet. Ich schwärme nach wie vor von diesen Übungen,
weil ich weiß, wie effektiv sie sind. Sicherlich muss man in manchen Fäl‑
len auch mehrere Wochen trainieren, bis die Augen wieder normalsich‑
tig sind, aber es ist machbar. Daher verstehe ich auch nicht, warum Au‑
genärzte nicht einfach solche einfachen Übungen verschreiben, anstelle
einer Laseroperation. Natürlich weiß ich, dass die traditionelle Meinung
sagt, dass eine Hornhautverkrümmung sich nicht ändert. Dennoch wirst
du feststellen, dass du nur ein einziges Mal diese Übung machen musst,
um einen Fortschritt festzustellen.
30
Mehr Sehkraft ohne Brille
[BILD KONTRAST]
2 % 10 % 100 %
31
SO BEGINNT JEDES AUGENTRAINING -
Welches Sehproblemen habe ich?
Das absolute Nachtsehen findet heutzutage also kaum noch statt. Statt‑
dessen wird uns diese Fähigkeit genommen, was sogar zur Nachtblind‑
heit führen kann. Das ist momentan eher eine Vermutung als eine be‑
wiesene Theorie, dennoch hat jede Wirkung eine Ursache. Daher kann
ich es mir vorstellen, dass auch hier in den nächsten Generationen einige
Probleme auf uns zukommen.
Sehr interessant hingegen ist die Tatsache, dass wir Kontraste unabhän‑
gig von der Lichtintensität sehen können. Die Kontrastwahrnehmung
verändert sich also nicht mit den Lichtverhältnissen. Dieses Phänomen
lässt sich z. B. beim Lesen beobachten. Der Schwarz-Weiß-Kontrast
bleibt bei allen Lichtverhältnissen gleich. Nur klein gedrucktes, ist etwas
schwieriger zu lesen.
32
Mehr Sehkraft ohne Brille
Damit du jedoch nicht jeden Monat zum Optiker gehen musst, zeige ich
dir eine Methode, wie du selbst herausfinden kannst, wie viel Dioptrien
du hast. Überprüfe und vergleiche dazu auch einmal diesen Test mit dem
Sehtest vom Optiker. Die Ergebnisse sollten nicht zu sehr voneinander
abweichen. Falls doch, versuche herauszufinden, woran es liegen kann.
Test:Um zu wissen, wo unser absoluter Fern- bzw. Nah Punkt liegt, ma‑
chen wir folgenden Test. Dazu benötigst du drei verschiedene Stifte, in
möglichst unterschiedlichen Farben. Einen Stift nutzen wir, um deine
Sehfähigkeit zu testen, daher sollte dieser mit einem kleinen Text oder
einem Logo versehen sein. Die anderen Stifte nutzen wir, um die Be‑
33
SO BEGINNT JEDES AUGENTRAINING -
Welches Sehproblemen habe ich?
1) Halte den Stock gerade unter eines deiner Augen an die Wange.
Schließe das andere Auge und schaue entlang des Stockes.
4) Das gleiche machst du nun mit dem anderen Auge, einmal für den
Fernbereich und einmal für den Nahbereich. Nun weißt du, in welchem
Bereich du absolut klar sehen kannst. Sollten sich unterschiedliche Ent‑
fernung bei den Augen ergeben, weißt du, dass die Augen voneinander
abweichen.
Alter Entfernung
55 40 cm
Normaler Leseabstand 35 cm
45 20 cm
35 14 cm
25 10 cm
15 7 cm
Diese Methode eignet sich übrigens auch, um deinen Fern- und Nah
Punktbereich zu verbessern. Dazu mehr im Kapitel 8.4 Schnurübung.
34
Mehr Sehkraft ohne Brille
35
SO BEGINNT JEDES AUGENTRAINING -
Welches Sehproblemen habe ich?
36
Mehr Sehkraft ohne Brille
2) Halte nun die Finger deiner beiden Hände so übereinander, dass sich
beide Daumen an den Daumenspitzen berühren. Es entsteht ein kleines
Guckloch.
3) Schau durch dieses Guckloch auf dein Objekt und bewege deine Hän‑
de langsam auf dein Gesicht zu. Wenn deine Hände dein Gesicht berüh‑
ren, blickst du mit deinem dominanten Auge durch das Guckloch.
Das Ergebnis ist nicht immer das Auge, welches man vermutet hatte.
Viele Menschen entdecken, dass ihr vermeintlich „schlechteres Auge“
das dominante Auge ist. Wiederhole den Test mit Objekten aus verschie‑
dener Entfernung und überprüfe, ob es beim selben Auge bleibt.
37
SO BEGINNT JEDES AUGENTRAINING -
Welches Sehproblemen habe ich?
Merke dir, welches Auge in diesem Augenblick das dominante Auge war
und mache mit den nächsten Schritten weiter.
4) Schau dir dein Objekt nochmal genauer an. Öffne und schließe dabei
deine Augen ein paar Mal, bis du ein gutes inneres Bild hast.
5) Schließe deine Augen und sieh dir das Objekt vor deinem inneren
Auge an. Mit welchem Auge guckst du? Ist es dasselbe oder diesmal das
andere?
6) Lass deine Augen geschlossen und betrachte das Objekt von deinem
anderen Auge. Wie hat sich die Bildqualität verändert? Sollte es der Fall
sein, dass es Unterschiede gibt, versuche das Bild klarzustellen.
7) Sobald das innere Bild klar und deutlich geworden ist, öffne deine
Augen und schau dir das Objekt an. Gibt es Unterschiede zwischen Reali‑
tät und dem inneren Auge? Wenn ja, schließe die Augen und passe die
Größe bei deinem inneren Auge an. Ziel ist es, dass die Bilder gleich groß
sind und man so eine Konstellation herausfindet, welche das klarste Bild
hervorbringt.
Bei kurzsichtigen Menschen sind die inneren Bilder meist kleiner als die
physischen Bilder. Das ist sehr interessant, da die Brillengläser bei einer
Kurzsichtigkeit das tatsächliche Bild schrumpfen lässt. Bei weitsichtigen
Personen ist das demzufolge genau umgekehrt.
38
Mehr Sehkraft ohne Brille
39
KAPITEL 5
Die optimale Ernährung
„Du bist, was du isst“, dieses Sprichwort stimmt in vielerlei Hinsicht. Auch
die Ernährung wirkt sich elementar auf unsere Gesundheit und demzu‑
folge auch auf unsere Augen aus. Die nachfolgenden Informationen über
die Ernährung sind zu wichtig, um sie einfach wegzulassen. Denn eine
mangelhafte Ernährung und der daraus resultierende Mangel an Vitami‑
nen und Mineralien wirkt sich immer auf unseren Gesundheitszustand
aus. Die Ernährung ist somit ein entscheidender Faktor, wenn es um gu‑
tes Sehen geht.
Mit einem genaueren Blick auf die Nährstoffe der täglichen Nahrung fällt
auf, dass die Nährwerte vieler Lebensmittel immer geringer ausfallen.
Selbst biologisch angebaute Nahrungsmittel haben oftmals sehr geringe
Nährwerte.
Schauen wir uns dazu einmal eine Banane an. Sie werden grün gepflückt
und während des Transports künstlich gereift. Es ist üblich, die Pflanzen
zu veredeln, damit die Früchte fester und größer werden. Das alles geht
auf Kosten des Nährwerts.
Am besten vergleichen kann man den Apfel aus dem Garten, mit einem
Apfel aus dem Supermarkt. Weder der Geschmack noch die Größe oder
Form lassen sich vergleichen. Natürlich ist es sinnvoller viel Obst und Ge‑
müse zu essen, als irgendwelche Fertiggerichte. Andererseits kann ich
mir persönlich nicht vorstellen, mich ausschließlich von Früchten zu er‑
nähren, um den Tagesbedarf an Vitaminen aufzunehmen.
Die Lösung für dieses Problem heißt: Nahrungsergänzungsmittel. In dem
Wort steckt auch schon die ideale Anwendung, nämlich die Ergänzung.
Sie sollten keinen Ersatz für unsere Ernährung sein, sondern uns unter‑
stützen, eine ausreichende Menge an Vitaminen und Mineralstoffe zu
sich zu nehmen.
Vitamin A
Wer viel am PC arbeitet oder generell viel vor Bildschirmen verbringt,
leidet immer unter einem Vitamin-A-Mangel. Grund dafür ist, dass Vita‑
min A zuständig für das Umwandeln von Lichtquellen in Sinnesreize ist.
Durch die Monitore und Bildschirme wird übermäßig viel Vitamin A ver‑
braucht. Alkohol und Nikotin sind ebenfalls klassische Vitamin A Räuber.
Ein Mangel an Vitamin A spielt eine direkte Rolle, bei der Entstehung von
Nachtblindheit. Eine natürliche Vitamin A Quelle ist Leber.
Unsere Empfehlung: 5.000 – 10.000 I. E pro Tag.
Beta Carotin
Der Körper kann Vitamin A in zwei Formen aufnehmen. Als Vitamin A
Vorstufe ist es in Form von Beta Karotin in Pflanzen enthalten und wird
im Körper je nach Bedarf in Vitamin A umgewandelt. Eine natürliche
Beta Carotin Quelle sind Karotten, gelbe und grüne Früchte.
41
Die optimale Ernährung
Vitamin B-Komplex
Diese Vitamine sollte man in Kombination einnehmen, damit der Körper
sie gut aufnehmen kann. Alle B-Vitamine werden vor allem bei Stress in
hohem Maße verbraucht.
Vitamin B1 (Thiamin)
B1 ist ein besonders wichtiges Vitamin für die Funktion der Augenmus‑
keln. Vitamin B1 ist vor allem in Getreideprodukten, Eigelb & unbehan‑
delter Milch enthalten.
Vitamin B2 (Riboflavin)
Eine Mangelerscheinung an Vitamin B2 sind müde und brennende Au‑
gen, was bei Dämmerung zu erschwerter Sicht führen kann. Bei Men‑
schen mit Grauem Star wurde ein Mangel an Vitamin B2 festgestellt. Vi‑
tamin B2 ist vor allem in Mandeln, unbehandelter Milch & Sojabohnen
enthalten.
Unsere Empfehlung: 10 bis 30 mg am Tag
Vitamin B6 (Pyridoxinhydrochlorid)
Ein Mangel an Vitamin B6 kann sich z. B. durch Taubheitsgefühle in Ar‑
men und Beinen bemerkbar machen oder Konzentrationsschwäche. Vit‑
amin B6 verbessert die Signalübertragung durch Botenstoffe (Adrenalin
und Cholin) im Nervensystem, regt die Produktion der Antikörper an und
unterstützt die Bildung von roten Blutkörperchen. Eine Unterversorgung
durch Vitamin B6 kann durch hohen Alkoholkonsum, falsche oder einsei‑
tige Ernährung (Fertignahrung) oder auch durch Medikamente (die Pille)
hervorgerufen werden. Vitamin B6 ist besonders wichtig für Nervenstär‑
ke, Muskelkraft und Entspannung. Vitamin B6 ist vor allem in Bananen,
Karotten, Eiern und Vollkornprodukten enthalten.
Unsere Empfehlung: 20 mg bis 50 mg am Tag.
42
Vitamin B12 (Cyanocobalamin)
Bei Menschen mit Grünem Star oder Grauem Star, wurde eine Unterver‑
sorgung von Vitamin B12 festgestellt. Vitamin B12 ist vor allem in natür‑
lichen Milchprodukten, Eiern und Fisch enthalten.
Vitamin C
Dieses Vitamin ist ein starker Radikalfänger und gleichzeitig enorm wich‑
tig für die Gesunderhaltung der Linse. Unser Auge besteht über 70 % aus
Vitamin C. Herrscht hier ein Mangel, leidet man automatisch unter einer
Sehschwäche. Vitamin C ist deshalb einer der wichtigsten Vitalstoffe, da‑
mit die Linse möglichst klar und rein bis ins hohe Alter bleibt. In verschie‑
denen Studien mit mehr als 80.000 Teilnehmern wurde gezeigt, dass es
die altersbedingte Trübung der Linse um 40–50 % verringern kann.
Vitamin C ist vor allem in Zitrusfrüchte, aber auch in Tomaten und Me‑
lonen enthalten.
Vitamin E
Wie wichtig Vitamin E für scharfes Sehen ist, erkennt man daran, dass
seine Konzentration in der Makula 70 Mal höher ist als in der Linse. Dort
43
Die optimale Ernährung
Kalzium
Kalzium ist der mengenmäßig wichtigste Mineralstoff im Körper. Ein hö‑
herer Kalziumspiegel mindert die Gefahr Kurzsichtig zu sein, da das Kal‑
zium die Flüssigkeit im Auge reduziert und so den Augapfel verkürzt. Au‑
ßerdem wird die Gefahr verringert am Grünen Star zu erkranken. Gute
Kalzium Quellen sind Milch und grünes Blattgemüse.
Vor allem im Alter kann es zu einem Abbau der Farbpigmente der Ma‑
kula kommen, die zum Verlust der Sehkraft im Bereich des schärfsten
Sehens führt. Lutein-haltige Lebensmittel sind Brokkoli, Spinat, Avoca‑
do, Leinöl und Seefisch. Zeaxanthin ist in orangefarbenem Paprika, Mais,
Erbsen & Eigelb enthalten.
Unsere Empfehlung: Die JECFA (gemeinsamer FAO/WHO‑Sachverständi‑
genausschuss für Lebensmittelzusatzstoffe) legte eine maximale Tages‑
dosis von 2 mg pro Kilogramm fest, was bei einer 70 kg schweren Person
rund 140 mg Lutein in Verbindung mit Zeaxanthin pro Tag entspricht.
44
Mehr Sehkraft ohne Brille
45
KAPITEL 6
Entspannungstechniken
Neben der Ernährung ist auch das Entspannen der Augen enorm wich‑
tig. Beide bilden die Grundlagen, um Fortschritte beim Augentraining
erzielen zu können. Schließlich entstehen die meisten Augenprobleme
aufgrund von Vitaminmangel und/oder durch Überlastung. Daher stelle
ich in diesem Kapitel die besten Entspannungstechniken vor. Diese soll‑
ten jeweils vor und nach jedem Training angewendet werden. Ebenfalls
empfiehlt es sich, einige dieser Techniken auch im Alltag anzuwenden,
um zu verhindern, dass sich unsere Augen überanstrengen. Wendest du
keine Entspannungsübungen beim Augentraining an, überlastest du da‑
mit zwangsläufig deine Augen und verschlechterst evtl. sogar noch deine
Sehfähigkeit.
6.1 Palmieren
Die vermutlich wichtigste Übung beim Augentraining ist das sogenann‑
te Palmieren. Egal, welches Augenproblem vorliegt, durch das Palmie‑
ren wird die Sicht klarer. Diese Entspannungsmethoden sind einer der
bekanntesten Übungen von Dr. Bates. Er erkannte, dass Sehprobleme
hauptsächlich durch mentalen Stress verursacht werden. Daher unter‑
suchte er mehrere Probanden, um eine Methode zu entwickeln, welche
die Augen entspannt.
So wird palmiert
Lege zunächst deine Brille ab und suche dir einen ruhigen und gemüt‑
lichen Ort, wo du ungestört bist. Reibe deine Hände aneinander, wie in
kalten Wintermonaten, sodass sich die Hände aufwärmen. Gähne ein‑
mal und atme tief in den Bauch ein und aus. Versuche dich vollkommen
zu entspannen.
Mehr Sehkraft ohne Brille
Nimm zuerst deine Hände von deinen geschlossenen Augen. Nimm das
einfallende Licht wahr und öffne langsam deine Augen. Lass das Licht
langsam eintreten und blicke sanft. Wenn, die Augen feucht sind oder
sogar tränen ist dies ein gutes Zeichen. Trockene Augen sind immer ver‑
spannte Augen in einem gestressten Körper.
Generell: je öfter und je länger palmiert wird, desto besser. Nach dem
Palmieren ist jede andere Trainingsübung für das Sehen effektiver. Unab‑
hängig davon ist es gut, ein Leben lang zu Palmieren, um gesunde Augen
zu haben.
Mit der nächsten Übung lockerst du die Muskulatur deiner Augen. Lass
diesmal deine Augen geöffnet und kreise deine Augen ein paar Mal im
47
Entspannungstechniken
Ebenfalls sehr zu empfehlen ist das schnelle Blinzeln. Gerade wer oft und
lange vor einem Bildschirm sitzt, blinzelt deutlich seltener. Daher sind
trockene und überanstrengte Augen vorprogrammiert. Öffne und schlie‑
ße deine Augen eine Minute lang schnell, aber locker. Das trainiert die
Muskulatur, löst den starren Blick und schützt vor dem Austrocknen der
Augen.
Unseren letzten Tipp solltest du nicht in der Nähe deines Chefs machen.
Denn um deine Augen und dein Nervensystem zu entspannen, hilft es
herzhaft zu Gähnen. Das versorgt den Körper mit neuem Sauerstoff, ent‑
spannt die Augen und lockert die Gesichtsmuskulatur.
48
Mehr Sehkraft ohne Brille
49
KAPITEL 7
Die Hornhautverkrümmung
Du bist kurzsichtig, wenn du in die Ferne schaust und nichts scharf er‑
kennen kannst. Im Nahbereich hingegen sehen die meisten kurzsichtigen
Menschen noch einwandfrei. Wenn du jedoch aus allen Entfernungen
„verschleiert“ siehst, dann leidest du an einer klassischen Hornhautver‑
krümmung. Das ganze hört sich schlimmer an als es tatsächlich ist, denn
eine Hornhautverkrümmung lässt sich in der Regel kurzfristig wegtrai‑
nieren.
Die Hornhaut liegt vor der Pupille, ist etwas kleiner als ein 1-Cent-Stück
und circa einen halben Millimeter dick. Da sie dem runden Augapfel auf‑
liegt, ist sie selbst sphärisch gewölbt, in etwa so wie eine Kontaktlinse.
Von einer Hornhautverkrümmung spricht man, wenn der vorderste Ab‑
schnitt des Augapfels nicht gleichmäßig gewölbt ist. Diese Anomalie wird
auch Stabsichtigkeit oder Astigmatismus genannt.
51
Die Hornhautverkrümmung
Solltest du feststellen, dass alle Linien gleich sind und auch die vier Krei‑
se identisch sind, dann leidest du unter keiner Hornhautverkrümmung.
Theoretisch kannst du dann mit anderen Augenübungen weiter trainie‑
ren, welche sich auf dein spezielles Sehproblem beziehen. Jedoch emp‑
fehle ich auch, einmal die nächsten Übungen mitzumachen, um alle dei‑
ne Muskelgruppen zu aktivieren. Denn mit diesen Übungen verbesserst
du die Geschmeidigkeit deiner Augenmuskeln und verringerst die Gefahr
deine Augen zu verschlechtern.
52
1) Halte deinen Daumen ca. 10 cm vor deine Augen. Das ist etwas weni‑
ger als eine Handbreite.
3) Bewege jetzt deinen Daumen ganz langsam nach oben und folge der
Bewegung soweit es geht, ohne den Kopf dabei zu bewegen.
4) Nun bewege deinen Daumen in einer geraden Linie nach unten. Da‑
nach gehe wieder in die Ausgangsposition in die Mitte.
5) Bewege jetzt deinen Daumen auf der horizontalen Achse, nach links
und anschließend nach rechts.
6) Entspanne nun deine Augen und deinen Arm für einen Moment.
7) Starte erneut aus der Ausgangsposition heraus und bewege nun den
Daumen einmal im Uhrzeigersinn und einmal entgegengesetzt. Bewege
dabei nicht den Kopf, sondern bewege nur deine Augen, soweit es geht.
Mache erneut eine kleine Pause, bevor du mit dem nächsten Schritt wei‑
termachst, und schließe deine Augen.
53
Die Hornhautverkrümmung
wegst und atme so lange wie möglich aus, wenn du den Daumen wieder
in die Ausgangsposition bringst. Du wirst schnell merken, dass sich nicht
nur die Augen, sondern auch der gesamte Körper entspannt.
Solltest du nicht alle Schritte schaffen, baue einige Pausen ein und ent‑
spanne deine Augen. Steigere dich, indem du regelmäßig diese Übung
wiederholst.
Hast du bei dieser Übung bemerkt, dass dir die Bewegung in einige Rich‑
tungen leichter zu fallen scheint als in andere.? Das ist immer ein Hinweis
darauf, dass einige Muskelgruppen weniger flexibel sind als andere. Ver‑
suche dich bei jeder Trainingseinheit zu steigern, bis die Muskeln wieder
geschmeidiger sind und die Spannung in deinen Augen stark zurückgeht.
Dadurch nimmt deine Hornhaut wieder ihre natürliche Form an.
Ich empfehle es, diese Übung mehrmals täglich durchzuführen, mit ei‑
nigen Stunden Pause zwischen den Trainingseinheiten. Je öfter du diese
Übung wiederholst, desto geschmeidiger werden deine Augenmuskeln
und desto einfacher fällt dir die nächste Übung mit dem Tibetischen Rad.
54
7.3 Das Tibetisches Rad
Diese Übung ist sehr intensiv und sollte wirklich erst dann gemacht
werden, wenn dir die vorige Übung keinerlei Probleme mehr bereitet.
Grundsätzlich kann man mit Augentraining nichts falsch machen und
keinen Schaden verursachen. Voraussetzung ist jedoch, dass die Augen‑
muskeln nicht überanstrengt werden. Gehe also möglichst locker und
entspannt an die Sache heran und gebe deinen Augenmuskeln etwas
Zeit sich an diese Übung zu gewöhnen.
Es kann sein, dass du in den nächsten Tagen eine Art Muskelkater um die
Augen verspürst. Daher ist es auch ratsam, einen Tag Pause einzulegen,
um am nächsten Tag weiter zu trainieren.
1. Halte das Tibetische Rad in einem Abstand von ca. 3 cm von deiner
Nasenspitze entfernt. Diese zeigt auf den weißen Punkt in der Mitte der
Übungstafel. Es spielt keine Rolle, ob Du das Tibetische Rad scharf sehen
kannst oder nicht.
55
Die Hornhautverkrümmung
2. Atme ein und bewege dabei nur deine Augen in einer geraden Linie
nach oben. „Hüpfe“ mit deinen Augen über die einzelnen Stufen, bis du
die Kugel oben sehen kannst. Halte diese Position für etwa 2 Sekunden
und bewege anschließend deine Augen zurück zur Ausgangsposition.
Atme dabei langsam aus.
3. Das Gleiche machst du nun mit allen Achsen (Rechts, Links, Oben und
Unten). Achte währenddessen auf deine Atmung und versuche dich da‑
bei zu entspannen. Mache anschließend Pause und palmiere deine Au‑
gen. Was genau das ist, erkläre ich im Kapitel 6.
5. Wenn du das geschafft hast, schließe und palmiere deine Augen min‑
destens 2 Minuten lang, damit diese sich entspannen können.
Mache diese Übung am Tag bis zu dreimal über einen Zeitraum von 4
Wochen, damit die Hornhautverkrümmung komplett verschwinden
kann. Wie bereits erwähnt, lässt sich die Hornhautverkrümmung rela‑
tiv einfach beseitigen. In einigen Fällen reicht es einige Tage lang regel‑
mäßig zu trainieren, um das natürliche, klare Sehvermögen wiederher‑
zustellen. Solltest du merken, dass nach ein paar Tagen des Übens die
Hornhautverkrümmung verschwunden ist, kannst du andere Übungen
machen, solltest jedoch diese Übung mindesten 4 Wochen regelmäßig
machen. So stellst du sicher, dass die Hornhautverkrümmung vollständig
verschwunden ist und nicht in absehbarer Zeit zurückkommt.
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57
Die Hornhautverkrümmung
4) Öffne nun wieder deine Augen und mache die Übung erneut. Du wirst
feststellen, dass du deine Augen etwas weiter als beim ersten Versuch
auf der Achse bewegen kannst.
5) Mache die Übung zum Schluss noch einmal auf der entgegengesetz‑
ten Achse. Damit verhinderst du, dass sich die Hornhautverkrümmung
auf die andere Achse verschiebt.
58
Mehr Sehkraft ohne Brille
Durch diese Übungen kann dem Auge kein Schaden zugefügt werden.
Es kann trotzdem sein, dass die Hornhautverkrümmung zurückkehrt.
Dann setze diese Übungen erneut fort.
Es ist mit einem Zelt vergleichbar. Wenn die Seile an allen Seiten gleich‑
mäßig angespannt sind, steht das Zelt gerade. Ist auch nur eine Seite zu
stark angespannt, verzieht sich das gesamte Konstrukt und steht nicht
mehr gerade. So ähnlich verhält es sich auch bei einer Hornhautver‑
krümmung. Je stärker an einer Seite gezogen wird, desto größer ist die
Verspannung und die Hornhautverkrümmung. Dein Ziel sollte darin be‑
stehen, die Augenmuskeln wieder auszugleichen, damit keine einseitige
Verspannung die Hornhaut verkrümmt.
59
KAPITEL 8
Kurzsichtigkeit verbessern
Damit du jedoch nicht nach ein paar Monaten erneut eine Sehschwäche
entwickelst, versuche verschiedene Entspannungstechniken, wie das
Palmieren in deinen Alltag zu integrieren. Achte außerdem unbedingt
auf deine Ernährung, denn ein Vitaminmangel kann häufig unsere Sicht
schlagartig verschlechtern.
An dieser Stelle empfehle ich dir noch mal das Palmieren als Entspan‑
nungstechnik, im Kapitel 6 anzuschauen. Am besten palmierst du vor
und nach jeder Übung, um deinen Augen die notwendige Entspannung
zukommen zu lassen. Auch im Alltag kann das Palmieren helfen, wie‑
der besser sehen zu können. Wenn die Augen auch nur 1 Minute über‑
anstrengt sind, benötigt man mehrere Stunden Pause! Wer also meint,
ohne Pause zu trainieren, um sich zu verbessern, wird leider enttäuscht
werden. Im schlimmsten Fall lässt die Sehkraft sogar nach, was du natür‑
lich nicht möchtest. Plane daher unbedingt Pausen ein, vor allem auch
im Alltag!
Du kannst auch deinen Kopf kreisen lassen und deine Augen auf einen
61
Kurzsichtigkeit verbessern
5) Im nächsten Schritt drehen wir die Augen erneut so weit es geht, dies‑
mal jedoch in die andere Richtung. Spüre wie die Muskeln in deinen Au‑
gen arbeiten.
6) Schließe erneut deine Augen, lege deine Hände auf die Augen und
atme ein und aus.
Wer noch nie Augentraining gemacht hat, wird bereits hier merken, wel‑
che Kraft hinter dem Augentraining liegt. Daher auch die vielen Pausen.
Natürlich kannst du die Pausen auch überspringen, aber dann läufst du
Gefahr, deine Augen schon bei der Erwärmung zu überlasten. Denn die‑
se Übung dient lediglich nur zur Aktivierung der Augenmuskeln. Solltest
du hier bereits Schmerzen in den Augen spüren, ist das ein Anzeichen,
das deine Augen zu wenig ausbalanciert sind. Wenn du mit dem Augen‑
training weiter fortgeschritten bist, dann probiere diese Übung erneut
aus und du wirst merken, wie leicht sie dir dann fällt.
62
Mehr Sehkraft ohne Brille
63
Kurzsichtigkeit verbessern
64
Mehr Sehkraft ohne Brille
1) Stelle dich auf die 3 Meter Markierung und versuche die fünf Zeilen
(40/20) mühelos zu erkennen. Solltest du Probleme damit haben, stelle
dich auf die 1 Meter Markierung oder auf die 2 Meter Markierung.
2) Wandere mit deinen Augen über die gesamte Zeile. Bewege sie von
links nach rechts, hin und her. Am einfachsten geht es, wenn du den ers‑
ten und den letzten Buchstaben im Wechsel fokussierst. (zwischendurch
immer wieder blinzeln, damit die Augen nicht trocken werden)
65
Kurzsichtigkeit verbessern
4) Schau dir den letzten Buchstaben der 5 Zeilen an. Der Buchstabe ist
ein P. Jetzt lege deine Handflächen auf deine Augen, wie beim Palmieren
und versuche dich an das P zu erinnern. Das mentale Bild hilft dir dabei,
dich an die darunter liegende Zeile zu erinnern. Der letzte Buchstabe ist
ein A. Versuche dich so immer weiter nach unten vorzuarbeiten.
5) Dein Ziel sollte es sein, aus einer Entfernung von 3 Metern unterhalb
der Grünen Markierung zu liegen. Wenn du die Zeile 20/40 aus 3 Metern
ohne Brille erkennst, darfst du beispielsweise noch ohne Brille Auto fah‑
ren. Bei der Zeile 20/20 liegt das ideale Sehen ohne Brille. Wenn du diese
Zeile scharf sehen kannst, hast du wieder 100 % Sehkraft.
6) Natürlich kannst du mit dieser Übung beliebig oft weiter machen, bis
du auch die letzte Zeile ohne Brille scharf sehen kannst. Dann liegt deine
natürliche Sehfähigkeit bei 100 %.
66
Mehr Sehkraft ohne Brille
67
Kurzsichtigkeit verbessern
Kurze Schwingübung
Diese Übung stammt ebenfalls von Dr. Bates. Sie hilft uns unsere Augen
zu entspannen und dient gleichzeitig zur Verbesserung der Sehschärfe.
Sie wurde von uns ebenfalls leicht abgewandelt, damit lässt sie sich bes‑
ser in den Alltag integrieren. Mir persönlich hat diese Übung sehr viel
Spaß bereitet, da man recht schnell Verbesserungen feststellt.
1) Stelle oder setze Dich vor die Sehtafel. Den idealen Abstand findest
du heraus, wenn du den Buchstaben einer Zeile nicht mehr klar sehen
kannst, aber er sich noch unterscheiden lässt.
2) Fange jetzt an nur mit dem Kopf hin und her zu schwingen. Der Ober‑
körper geht leicht mit. Wandere mit den Augen ganz leicht über die Zei‑
le. Du wirst merken, wie die Augen arbeiten. Am Anfang wird das noch
etwas gewöhnungsbedürftig sein, jedoch wird sich das schnell legen.
Wiederhole das etwa drei- bis viermal.
3) Schließe deine Augen und höre auf zu schwingen. Sobald du dich wie‑
der zentriert fühlst, öffnest du deine Augen und visierst einen Buchsta‑
ben der Zeile an.
68
Mehr Sehkraft ohne Brille
6) Die Übung eignet sich hervorragend für den Alltag. Solltest du Prob‑
lem mit dem Sehen haben, visiere das Objekt an und schwinge ein paar
Mal hin und her. Fokussiere dabei das Objekt und nach ein paar Bewe‑
gungen wirst du klar sehen können.
Es gibt neben dieser Übung zwei weiter Übungen, welche auf dem glei‑
chen Prinzip basieren. Zunächst schauen wir uns die lange Schwing‑
übung an.
Lange Schwingübung
Der größte Unterschied ist, dass du diesmal aus der Taille in 180 Grad
schwingst.
1) Stelle dich dazu so hin, dass du dich gut bewegen kannst und einen
sicheren Stand hast. Die Beine sollten etwa schulterbreit auseinander
stehen.
2) Die Übung kannst du entweder vor der Sehtafel machen, oder mit
einem oder mehreren Objekten in deinem Umfeld.
3) Lass deinen Blick über die Objekte gleiten und schwinge mit dem ge‑
samten Körper von links nach rechts. Wie schnell du das machst, ist dir
überlassen. Probiere es aus, so wie du dich am wohlste fühlst.
69
Kurzsichtigkeit verbessern
Augen Schwingübung
Diese Übung basiert ebenfalls auf der kurzen Schwingübung und eignet
sich ideal, um im Alltag seine Augen zu trainieren. Diese Übung lässt sich
unauffällig überall und universell anwenden. Diesmal schwingen wir nur
mit den Augen. Du kannst aber auch deine Augen auf das Objekt fokus‑
sieren und deinen Kopf von links nach rechts bewegen. So kannst du
einen größeren Radius trainieren.
1) Schau dir zunächst ein Wort oder einen kurzen Satz an. Schweife an‑
schließend mit deinem Blick ein paar mal darüber.
2) Schließe für einen Moment deine Augen und blicke sofort wieder auf
das Wort oder den Satz.
3) du wirst feststellen, dass das Wort bzw. der Satz nun deutlich stärker
und kräftiger erscheint.
Im Wesentlichen geht es darum, sich immer weiter auf die kleinsten De‑
tails zu konzentrieren und dadurch scharf zu sehen. Am einfachsten lässt
es sich mit folgendem Beispiel erklären.
Schau dir dazu einmal einen Baum an. Dieser Baum besteht aus einem
Stamm, ein paar Ästen und Blättern. Wenn ich dir sage, schau den Baum
an, worauf schaust du als Erstes? Zunächst schaust du dir den Stamm
an. Anschließend fokussierst du einen einzelnen Ast und abschließend
visierst du ein Blatt an. Auf diesem Blatt kannst du nun die kleinen Äder‑
chen vom Blatt sehen, oder vielleicht sogar die Laus, die auf dem Blatt
sitzt. Im Wesentlichen ist das der Weg zum klaren Sehen.
70
Mehr Sehkraft ohne Brille
Wer zwischen 2 und 4 Dioptrien kurzsichtig ist, kann noch viele Sachen
im Nahbereich ohne Brille erkennen. So wirst du noch gut lesen und teil‑
weise am PC arbeiten können, ohne dass alles unscharf erscheint. Damit
du deinem Hauptziel jedoch näher kommst und endlich wieder scharf
sehen kannst, benötigen wir zunächst ein Zwischenziel. Dein Zwischen‑
ziel sollte darin bestehen, den Sehradius auszuweiten, um dann deine
Kurzsichtigkeit um 1 bis 2 Dioptrien verringern zu können. Anschließend
machst du mit Übungen zur geringen Kurzsichtigkeit weiter.
Alternierende Sehtafel
71
Kurzsichtigkeit verbessern
Mit dieser Übung trainierst du den Wechsel zwischen Nah- und Fern‑
sicht. Zusätzlich verbesserst du so deine räumliche Wahrnehmung und
das akkurate Fixieren von Objekten. Für diese Übung benötigst du eine
Kopie der Lesetafel.
1) Befestige die Sehtafel an der Wand und stelle dich in einem Abstand
davor, bis du die Buchstaben noch einigermaßen klar erkennen kannst.
2) Lese nun die ersten vier Buchstaben der kleinen Lesetafel ab. Siehe
rechts.
3) Blinzle einmal kurz und blicke dann sofort auf die große Sehtafel an
der Wand. Lese die nächsten vier Buchstaben von der Wandtafel ab.
6) Bewege dich immer wieder mal von der Sehtafel weiter weg und wie‑
der darauf zu. Dadurch trainierst du deine Fokussierfähigkeit aus ver‑
schiedenen Entfernungen.
7) Bei einer Kurzsichtigkeit empfiehlt es sich, sich immer weiter von der
Sehtafel wegzubewegen. Solltest du weitsichtig sein, dann bewegst du
dich immer weiter auf die Sehtafel hinzu.
8) Nach ca. 5 Minuten solltest du eine kurze Pause einlegen und deine
Augen palmieren.
Du kannst die Übung so oft wiederholen, wie du Spaß daran hast. Achte
darauf, dass du die Trainingszeit von 5 Minuten nicht überschreitest und
anschließend deine Augen entspannst.
Diese Übung eignet sich hervorragend für den Alltag. Wechsel einfach
öfter den Fokus von einem zum anderen und fordere deine Augen im‑
mer wieder heraus, indem du Objekte aus verschiedenen Entfernungen
anvisierst. Denke auch im Alltag immer wieder an kurze Entspannung.
72
Mehr Sehkraft ohne Brille
Die Sehtafel zum Ausdrucken findest du auch auf unserer Webseite un‑
ter www.augen-trainieren.com
Dominoübung
Die Dominoübung ist sehr nützlich, um den Bereich des klaren Sehens
auszudehnen. Wie der Name vermuten lässt, benötigen wir eine Sehta‑
fel voller Dominosteine. Diese findest du auf Seite 72. Das Ziel ist es, die
Augen zu entspannen und so die Sehschärfe zu verbessern.
Durch die weißen Punkten auf den schwarzen Dominosteinen entsteht
ein starker Kontrast, welchen wir uns hier zunutze machen.
2) Danach beginnst du langsam mit deinem Kopf von links nach rechts
zu schwingen. Schweife mit deinem Blick über die erste Zeile. Du wirst
73
Kurzsichtigkeit verbessern
schon recht schnell merken, dass die Konturen plötzlich deutlicher er‑
scheinen. Schwinge weiter und blicke auf die nächste Zeile.
3) Behalte die Bewegung bei, schließe aber deine Augen und achte dabei
auf deine ruhige und gleichmäßige Atmung.
4) Öffne deine Augen und schaue dir die Steine an. Siehst du sie jetzt
schärfer?
5) Hör aufzuschwingen und gehe ein kleines Stück zurück. Halte mit ei‑
ner Hand ein Auge zu und wandere mit dem anderen Auge für ca. 15
Sekunden auf einer Zeile hin und her. Wechsle anschließend das Auge
und wiederhole das ganze ein paar mal. Überprüfe mit beiden Augen, ob
du jetzt die Zeile schärfer erkennst.
6) Gehe langsam weiter zurück, bis die Konturen wieder weicher werden
und achte dieses Mal auf die weißen Punkte. Versuche sie laut zu zählen.
Dafür kannst du dir deine Lieblingsvariante aussuchen. Schwinge dazu
entweder erneut mit dem Kopf oder schließe ein Auge und wandere mit
dem anderen Auge über die Zeile. Wechsel spätestens nach 15 Sekun‑
den erneut das Auge.
Wiederhole diese Übung drei bis viermal am Tag und deine Sehfähigkeit
wird schon bald perfekt sein. Hier lassen sich schnelle Fortschritte er‑
zielen, wenn man alles richtig beachtet. Mach nicht den Fehler und ver‑
suche verschwommene Dominosteine zu fokussieren. Gehe dann lieber
einen Schritt nach vorne, um deine Augen nicht zu überanstrengen.
Die ganze Übung wurde von uns leicht abgewandelt und optimiert. Wer
sich die Originale Übung anschauen möchte, kann das in dem Buch „Die
Kunst des Sehens“ von Aldous Huxley machen.
74
Mehr Sehkraft ohne Brille
75
Kurzsichtigkeit verbessern
Es bringt nichts, bei einer so hohen Kurzsichtigkeit, sofort die Brille ab‑
zulegen. Stattdessen solltest du dich etappenweise von der Brille lö‑
sen. Wenn du sofort die Brille absetzen würdest, wäre dein Alltag kaum
stressfrei. Ohne Brille würdest du wiederum zusätzlich die Augen belas‑
ten und die Sehstärke würde dann vermutlich weiter abnehmen.
Wenn du eine Brille trägst, dann passen sich automatisch auch deine
Augenmuskeln an die Glasstärke an. Trägst du aber Brillengläser, welche
etwa 1 Dioptrien schwächer sind als die verordneten, können sich die
Augen im Laufe des Tages an die verschiedenen Gegebenheiten anpas‑
sen. Im Zusammenhang mit dem Augentraining lassen sich die Augen
leichter trainieren, da sie nicht „rückfällig“ werden, sobald du deine Bril‑
le wieder aufsetzt.
76
Mehr Sehkraft ohne Brille
Schnurübung
Die Schnurübung wurde bereits in einer ähnlichen Form im Kapitel 4.7
vorgestellt. Dort haben wir mithilfe dieser Übung den Dioptrien Wert
berechnet. Jetzt wollen wir mit dieser Übung deine Sehfähigkeit verbes‑
sern. Ermittle zunächst, ob du denselben Fernpunkt beider Augen hast.
Falls dort Unterschiede sind, trainiere zuerst das schwächere Auge, um
auf dasselbe Sehniveau zu kommen.
1) Halte eine Schnur oder einen Stock gerade unter eins deiner Augen an
die Wange. Schließe das andere Auge und schaue entlang des Stockes.
77
Kurzsichtigkeit verbessern
3) Halte deinen Stift auf Höhe deiner Markierung für den Fernbereich.
Bewege nun den Stift langsam, ein paar cm von dir weg. Versuche dich
auf den Text des Stiftes zu konzentrieren, um ihn scharf zu sehen. Bewe‑
ge ihn hin und her über die Markierung und versuche ihn Stück für Stück
weiter nach hinten zu verschieben. Achte darauf, dass du den Stift maxi‑
mal 10 cm darüber hinaus gleiten lässt. Durch das Vor- und Zurückschie‑
ben vermitteln wir dem Gehirn die Botschaft, den Fokus immer weiter
hinauszuschieben.
4) Atme aus, wenn der Blick in die Ferne geht und atme ein, wenn der
Blick zurück gleitet.
Mache die ganze Übung sehr langsam. Du wirst schnell feststellen, dass
sich dein Fernpunkt nach hinten verschiebt. Überprüfe das anhand dei‑
ner vorherigen Markierungen. Wiederhole die ganze Übung täglich bis zu
10‑mal, dafür jedoch immer nur maximal 5 Minuten. Die Schnurübung
ist äußerst effektiv und kann deine Sehfähigkeit tatsächlich drastisch ver‑
bessern. Nehmen wir an, du hast -6 Dioptrien, dann müsstest du dich
nur um 5 cm verbessern, um 1 Dioptrien weniger zu haben.
Lass dir bei dieser Übung Zeit und probiere, dich Zentimeter für Zenti‑
meter zu verbessern. Mach auf keinen Fall zu große Sprünge, da sonst
das Auge schnell überfordert ist.
Daumenübung
Diese Übung ist eine meiner Lieblingsübungen. Denn hier spürt man
sehr schnell die Fortschritte, ähnlich wie mit dem Tibetischen Rad bei
einer Hornhautverkrümmung. Diese Übung trainiert alle sechs Augen‑
muskeln gleichstark.
Du benötigst für diese Übung nichts weiter als deinen Daumen und eine
freie Sicht in die Ferne. Dazu eignet sich am besten ein Fenster oder ein
sehr großer Raum.
78
Mehr Sehkraft ohne Brille
1) Stelle dich gerade hin und halte deinen Kopf während der gesamten
Übung still. Bewege nur deine Augen und folge deinem Daumen.
2) Halte deinen Daumen mit etwas Abstand vor deinem Gesicht und fo‑
kussiere ihn mit beiden Augen an. Bewege ihn dann langsam von unten
nach oben auf deine Nasenspitze zu. Versuche so weit es geht den Dau‑
men heranzuholen, im Idealfall schaffst du es auch, die Nasenspitze zu
berühren. Falls nicht, ist das kein Problem. Du wirst in jedem Fall spüren,
wie sich deine Augen nach innen drehen.
3) Strecke nun deinen Arm langsam und gerade vor dir aus und folge
deinem Daumen mit den Augen.
5) Blicke nun wieder auf den Daumen und bewege ihn langsam zurück
zur Nase und berühre deine Nasenspitze.
6) Bewege nun deinen Arm nach oben und folge dem Daumen. Halte
diese Position einen Augenblick und bewege ihn erneut zurück zur Na‑
senspitze.
79
KAPITEL 9
(ALTERS) - WEITSICHTIGKEIT- Sehfähigkeit
verbessern
Wenn du weitsichtig bist, kannst du alles in der Ferne gestochen scharf
sehen. Objekte im Nahbereich kannst du hingegen nicht scharf erken‑
nen. Weitsichtigkeit tritt deutlich seltener auf als eine Kurzsichtigkeit,
lässt sich jedoch ebenfalls effektiv behandeln. Häufig leiden Säugling
unter Weitsichtigkeit von etwa 1 Dioptrie. Das normalisiert sich jedoch
im Laufe des Wachstumsprozesses, sodass nur ca. 10 % aller Schulkinder
unter Weitsichtigkeit leiden.
Dr. Bates war der Annahme, dass beim Lesen von klein gedruckten Tex‑
ten seine Augen nicht überanstrengen kann. Schon nach ein paar Tagen
Übung wird die Sehfähigkeit soweit zugenommen haben, dass man kei‑
ne Lesebrille mehr benötigt.
9.1 Sehtrainingsprinzipien bei der Weitsichtigkeit
Auch hier sind die Sehprinzipien ähnlich wie bei anderen Augenproble‑
men. Es ist wichtig für viel Entspannung der Augenmuskeln zu sorgen,
damit sie sich voll ausdehnen und zusammenziehen können. Das er‑
reichen wir, indem wir immer kleiner werdende Texte lesen. Der ideale
Nahpunktbereich liegt bei etwa 15 cm. Ebenfalls ist das Konvergieren
der Buchstaben oder Textzeichen notwendig und wichtig.
Alter Entfernung
55 40 cm
Normaler Leseabstand 35 cm
45 20 cm
35 14 cm
25 10 cm
15 7 cm
81
(ALTERS) - WEITSICHTIGKEIT- Sehfähigkeit verbessern
20/50 A B C d e f G H I 2 4 6 8 10
20/40 A B C d e f G H I 2 4 6 8 10
20/30 A B C d e f G H I 2 4 6 8 10
Deine Lesefähigkeit ist so weit in Ordnung, nur bei schlechtem Licht könntest du Prob‑
leme bekommen.
20/25 A B C d e f G H I 2 4 6 8 10
Deine Lesefähigkeit ist ziemlich gut, nur minimal unter dem Optimum.
20/20 A B C d e f G H I 2 4 6 8 10
Sehr gut! Du verfügst über die ideale Lesefähigkeit.
Wenn du diese Übung abends und bei dunklem Licht machst, kann es
sein, dass sich deine Sehfähigkeit um 1-2 Zeilen verbessert. Abends ver‑
bessert sich unsere Sehschärfe, daher macht eine (Lese-) Brille, welche
immer konstant bleibt, wenig Sinn.
Kleingedrucktes lesen
Wer viel liest und oft mit kleinen Texten zu tun hat, fürchtet sich sicher‑
lich vor dieser Aufgabe. Oftmals wird es als anstrengend empfunden,
kleine Texte zu lesen. Doch genau das solltest du in den nächsten Tagen
machen. Damit verbesserst du deine Flexibilität und Fokussierfähigkeit
auf ganz einfacher Weise. Achte darauf, dass du sowohl vor dem Training
als auch nach dem Training deine Augen entspannst.
Wenn du merkst, dass du die Zeile einfach nicht erkennst, dann dreh ein‑
mal das Buch auf dem Kopf. Jetzt kann sich dein Geist nicht mehr auf den
Inhalt konzentrieren und deine Augen verkrampfen nicht weiter. Wan‑
dere mit deinen Augen über die Zeilen, als würdest du lesen. Mach das
ganze ruhig ein paar Minuten und drehe es dann wieder richtig herum.
Kannst du jetzt besser lesen?
82
Mit Leseübung Fokussierfähigkeit trainieren
6) Drehe das Buch auf die richtige Seite herum und schließe deine Au‑
gen. Versuche dir die weißen Zwischenräume noch einmal vorzustellen.
7) Öffne deine Augen und wandere über die erste Zeile des Buches.
Wichtig ist dabei nichts zu lesen, du sollst nur mit deinen Augen über die
Zeile wandern.
8) Schaue jetzt kurz weg und dann wieder auf die Seite. Der schwarze
Druck wirkt jetzt vermutlich deutlich dunkler und kräftiger. Die Wörter
grenzen sich stark vom weißen Hintergrund ab und du kannst die Wörter
erkennen.
83
(ALTERS) - WEITSICHTIGKEIT- Sehfähigkeit verbessern
Du nimmst bei dieser Übung wieder einen Stift mit einem kleinen Text
oder Logo und bewegst ihn langsam ein paar cm auf dich zu. Durch das
Hin- und Herbewegen verbesserst du deine Weitsichtigkeit. Das machst
du so lange, bis du wieder den idealen Nah Punktbereich erreicht hast.
Achte darauf, die Bewegungen langsam auszuführen und genügend Pau‑
sen zu machen. Außerdem ist es hilfreich, auch auf die Atmung zu ach‑
ten. Oftmals wird diese beim Trainieren nicht beachtet, jedoch hat sie
eine große positive Auswirkung.
84
Wiederhole die ganze Übung täglich bis zu 10‑mal, dafür jedoch immer
nur maximal 5 Minuten. Die Schnurübung ist äußerst effektiv und kann
deine Sehfähigkeit tatsächlich drastisch verbessern. Lass dir bei dieser
Übung Zeit und probiere dich Zentimeter um Zentimeter zu verbessern.
Mach auf keinen Fall zu große Sprünge, da sonst das Auge schnell über‑
fordert ist.
85
(ALTERS) - WEITSICHTIGKEIT- Sehfähigkeit verbessern
Konvergenz Test
Um zu überprüfen, ob du korrekt konvergierst oder ob du deine Kon‑
vergenz trainieren musst, gibt es zwei einfache Tests. Für den ersten Test
benötigst du nichts weiter als einen Finger und ein Objekt in dem Raum,
in dem du dich befindest.
86
benötigst du einen ca. 1 Meter langen dünnen Stock oder eine Schnur.
Befestige das Ende an einem Schrank und halte die andere Seite fest.
1) Setze in der Mitte eine sichtbare Markierung, z.b. einen Knoten oder
ein Papierclip.
4) Es kann auch sein, dass du nur eine Schnur oder einen Stock siehst.
Dann beschränkt sich das Gehirn auf nur ein Bild und blockiert das an‑
dere Auge.
Mögliche Muster
Konvergenz korrigieren
87
(ALTERS) - WEITSICHTIGKEIT- Sehfähigkeit verbessern
Falls das bei dir der Fall sein sollte, dass deine Augen nicht richtig konver‑
gieren, ist das kein Problem. Es ist recht einfach den Konvergenzpunkt
wieder korrekt einzustellen. Bei Über- oder Unterkonvergenz schiebe die
Markierung einfach weiter nach vorne und nach hinten, bis der Schnitt‑
punkt des X übereinstimmt. Anfangs mag das sich noch etwas schwierig
gestalten, doch nach ein paar Mal sollte sich das Gehirn darauf einge‑
stellt haben. Du kalibrierst also die Konvergenz neu. Das Gehirn braucht
nur einen Bezugspunkt und nimmt dann automatisch die Korrektur vor.
Das Ganze sollte etwa 10 Mal am Tag für 2 Minuten gemacht werden.
Schau kurz weg und dann wieder auf die Markierung. Diese Übung ist
sehr effektiv. Eine Studie dieser Übung wies auf eine über 80-prozentige
Wirksamkeit hin.
1) Halte die Schnur nun an deine Nase und bitte eine andere Person
dir bei dieser Übung zu helfen. Alternativ kannst du die Schnur auch an
einem Stuhl o.ä. befestigen. Wichtig ist nur, dass die Schnur gespannt ist.
Fokussiere nun jeden markierten Knoten. Du wirst immer ein X sehen.
Gehe so einmal die gesamte Schnur entlang und konvergiere bei mög‑
lichst jedem Punkt.
Trainiere diese Übung täglich für ungefähr 5-10 Minuten, bis du das Kon‑
vergieren mühelos beherrschst. Dann ist deine Konvergenz wieder per‑
fekt.
88
Kreisübung
Bei der Altersweitsichtigkeit ist die Elastizität des inneren Bereichs der
Augenlinse verloren gegangen. Dadurch verlieren die Augen die Fähig‑
keit sich auf verschiedene Entfernungen scharf einzustellen (Nahbe‑
reich‑Fernbereich). Der Fokussiermuskel ist einfach abgeschwächt und
das Auge fokussiert automatisch über. Mit der folgenden Übung wollen
wir den Muskel wieder stärken und den Nahpunkt so wieder etwas nä‑
her heranholen.
1) Halte dazu die Konvergenztafel so nah wie möglich vor deine Augen,
ohne dass du aktiv einen der Kreise fokussierst.
4) Bewege anschließend das Bild immer weiter von dir weg, bis etwa auf
Armlänge.
5) Dein Ziel sollte sein, über die komplette Armlänge das fusionierte Bild
aufrecht zu erhalten.
89
(ALTERS) - WEITSICHTIGKEIT- Sehfähigkeit verbessern
6) Schaue kurz weg und dann wieder auf die Kreise. Es sollte sofort wie‑
der konvergieren.
Wenn du mit der Kreisübung beginnst, genügen jeweils ein paar Minu‑
ten Training. Auch hier gilt, bei schmerzenden Augen höre sofort auf. Es
geht bei der Übung darum, die Flexibilität zu erhöhen und das möglichst
auf sanfte Art und Weise.
90
Mehr Sehkraft ohne Brille
91
KAPITEL 10
Schielendes Auge wegtrainieren
Wenn ein Auge in eine andere Richtung von der Sehrichtung abweicht,
spricht man von Schielen (Strabismus).
Die Divergenz kann geringfügig sein oder so hochgradig, dass die Pupille
fast im Augenwinkel verschwindet. Das Schielen führt zwangsläufig zu
einem Doppelsehen und unser Gehirn erhält dadurch keine uneindeu‑
tigen Informationen. Um dem entgegenzuwirken, wird das schielende
Mehr Sehkraft ohne Brille
Auge, vom Gehirn „abgeschalten“. Die Folge daraus ist, dass ein soge‑
nanntes schwachsichtiges Auge (Amblyopie) entsteht.
Die Ursachen sind bis heute nicht bekannt. Es wird vermutet, dass Schie‑
len durch den starken Zug der Muskeln verursacht wird. Auch Dr. William
Bates befasste sich mit diesem Thema und kam zu dem Schluss, dass
Schielen durch Stress verursacht wird und deshalb auch nicht anders be‑
handelt werden sollte wie Kurzsichtigkeit.
Die Korrektur der Gläser verändert nichts an der Ursache des Schielens.
Auch wenn der Winkel des Prismas die Position des Bildes verschiebt,
ohne Brille schielt man noch immer!
Divergierende Auge
93
Schielendes Auge wegtrainieren
Das Ganze machen wir u.a. mit Konvergenzübungen, aber auch anderen
Übungen in diesem Kapitel. Übungen zur Konvergenz findest du im Kapi‑
tel 8.1. Diese Übungen solltest du nach den ersten Fortschritten machen.
Alle nachfolgenden Übungen können dir dabei helfen, eine Abweichung
der Augen zu korrigieren. Dazu mache die Übungen in der angegebenen
Reihenfolge.
Aber während der/aller Übungen sollte auf eine Brille unbedingt ver‑
zichtet werden.
94
Mehr Sehkraft ohne Brille
1) Nimm eine Schnur von etwa einem Meter und halte diese gerade vor
deiner Nase. Alternativ kannst du auch einen geraden Stock nehmen.
2) Schließe nun dein normalsichtiges Auge. Dadurch wird das Gehirn ge‑
zwungen, das abweichende Auge zu benutzen. Im Normalfall ist dieses
Auge durchaus in der Lage ein Objekt zu fokussieren und sich korrekt
auszurichten.
3) Im nächsten Schritt brauchst du die Hilfe der anderen Person. Such dir
ein Objekt deiner Wahl aus, z.B. einen Stift und bitte die andere Person
es mittig zwischen euch zu halten.
Schielst du mit deinem Auge nach innen, dann bewege das Objekt über
die Körpermitte nach außen und anschließend wieder zurück. Schielst
du nach außen, dann machst du die Übung entsprechend anders herum.
Du beginnst das Objekt von außen zu verfolgen und wanderst bis über
die Körpermitte hinaus, auf die andere Seite.
So wollen wir erreichen, dass die Augenmuskeln, welche richtig einge‑
stellt werden müssen, aktiviert werden.
4) Bewege das Objekt hin und her und dehne den Bereich immer weiter
aus. Nimm die Fortschritte wahr und lass anschließend die Bewegungen
immer kleiner werden. Halte dann auf der Schnur an, so als würde ein
Schmetterling landen.
5) Schau das Objekt auf der Schnur an und öffne nun langsam dein nor‑
malsichtiges Auge. Sobald der Schielende ein Phantom Kreuz auf der
Schnur erkennt, haben wir den ersten großen Fortschritt erzielt. Die Au‑
gen beginnen nun langsam wieder zu konvergieren. Anfangs ist es nur
für einen kurzen Moment, jedoch wird er sich immer weiter ausdrehen,
bis die Augen schließlich wieder korrekt zusammenarbeiten.
6) Der nächste Teil dieser Übung sollte dann gemacht werden, wenn
die Augen wieder in dieselbe Richtung blicken. Dann folgt der Übende
mit beiden Augen dem Objekt. Anfangs noch im selben Umfang. Späte
sollten verschiedene Bewegungen und Entfernungen trainiert werden.
Ziel ist es, aus jeder Bewegung und jeder Entfernung korrekt zu konver‑
gieren. So kommt das natürliche Sehen und die natürliche Koordination
beider Augen zurück.
Die gesamte Übung ist gerade für Ungeübte sehr intensiv. Daher sollte
man jedes Mal nur ein paar Minuten trainieren. Dafür kann man jedoch
95
Schielendes Auge wegtrainieren
mehrmals man Tag diese Übung wiederholen. Sollte man mit Kindern
trainiert, empfehle ich unterschiedliche Objekte zu nutzen. Zum einen
lässt damit die Aufmerksamkeit nicht nach, zum anderen kann man das
ganze als eine Art Spiel verpacken. Auch Belohnungen für Fortschritte
können sehr hilfreich sein.
1) Zunächst stell dich schulterbreit hin, sodass deine Füße parallel ste‑
hen.
2) Dann verlagerst du dein Gewicht langsam von links auf rechts und
beginnst zu schwingen. Der Kopf und die Schultern sollten die leichten
Schwingbewegungen mitmachen.
5) Nach einer weiteren Minute schwingen, sind die Nerven und Muskeln
96
Mehr Sehkraft ohne Brille
vollkommen entspannt. Das Gute dabei ist, dass die Augen jetzt durch
ihr unwillkürliches schnelles Vibrieren anfangen, „mitzugehen“. Der gan‑
ze Raum scheint an einem vorbeizugleiten, wie bei einem fahrenden
Auto.
Ich wiederhole an dieser Stelle noch einmal, dass diese Übung wirklich
langsam gemacht werden sollte. Es geht darum, sich vollkommen zu ent‑
spannen. Solltest du dich während der Übung unwohl fühlen, z.B. durch
Schwindel oder Übelkeit, kann das bedeuten, dass du deine Augen „zu‑
rückgelassen“ hast. Man muss beim Schwingen das richtige Gefühl für
bekommen. Manchmal hilft auch ein bestimmtes Musikstück, um den
richtigen Rhythmus zu finden. Durch regelmäßiges Wiederholen, von
zwei- bis dreimal täglich wird eine bessere Augenkoordination erreicht
und eine allgemeine bessere Entspannung.
Diese Übung sollte nur mit Kindern gemacht werden, welche alt genug
sind, um den Ablauf zu versehen.
1) Stelle dich zunächst vor einen Spiegel und drehe dich einmal um 180
Grad, sodass du verkehrt vor dem Spiegel stehst. Stelle dich schulter‑
breit hin, sodass du einen festen Stand hast.
97
Schielendes Auge wegtrainieren
3) Im nächsten Schritt drehst du dich nur mit dem Kopf zum Spiegel.
Entweder nach links oder nach rechts. Es kommt darauf an, in welche
Richtung dein Auge gedreht ist. Wenn dein rechtes Auge nach außen
gedreht ist oder dein linkes Auge nach innen, dann drehst du dich nach
links. Wenn dein rechtes Auge nach innen gedreht ist oder dein linkes
Auge nach außen, dann drehst du dich nach rechts.
Diese Übung kannst du über den Tag verteilt ein paar Mal wiederholen.
Es geht darum, das abweichende Auge dazu zu bringen, sich korrekt aus‑
zurichten.
98
Mehr Sehkraft ohne Brille
Suche dir einen Raum, der etwas Platz bietet, denn du musst deine Arme
seitlich auf Schulterhöhe ausstrecken können. Stelle dich dazu gerade
und schulterbreit hin.
2) Schwinge nun deine Körper und Kopf, dass du mit dem linken Arm
nach oben wanderst und den rechten Arm Richtung Boden bewegst.
3) Schwinge nun in die andere Richtung, dass dein linker Arm den Boden
berührt und der rechte Arm Richtung Zimmerdecke wandert.
99
Schielendes Auge wegtrainieren
Ist dein linkes Auge nach außen gedreht oder dein rechtes nach innen,
dann beginnst du von der rechten Seite und drehst anschließen deinen
Kopf nach links.
Diese Übung macht gerade kleineren Kindern Spaß, da auch der Fort‑
schritt schnell spürbar ist. Auch hier wird das Zusammenspiel beider Au‑
gen trainiert und die Augenkoordination verbessert sich.
3) Wenn das linke Auge nach innen gedreht ist, beginnst du von der Mit‑
te und bewegst das „Instrument“ nach außen auf der linken Seite. Sollte
das rechte Auge nach innen schielen, bewege das „Instrument“ nach
außen auf die rechte Seite.
100
Mehr Sehkraft ohne Brille
101
KAPITEL 11
Endlich farben sehen
Auch das Farben-Sehen ist eine Fähigkeit, welche trainiert werden kann.
Du hast richtig gelesen. Farben erkennen und unterscheiden ist eine Fä‑
higkeit, welche wir noch im Kindesalter erlernen. Denn alle Babys wer‑
den farbenblind geboren. Wird die Entwicklung unterbrochen oder fin‑
det nicht richtig statt, entsteht eine Farbwahrnehmungsstörung.
Man kann also sagen, dass eine Rot-Grün-Schwäche, nur ein unterent‑
wickeltes Farben-Sehen ist. Daher ist es auch möglich mit Übungen das
Farben-Sehen zu fördern und zu entwickeln. Denn erst die Farben ma‑
chen die Welt bunt und schön. Doch die Farben sind auch nützlich, denn
so können wir unterscheiden, ob z.B. eine Frucht reif ist oder nicht. Aber
auch in anderen Bereichen helfen uns Farben und ziehen unsere Auf‑
merksamkeit auf sich.
Solltest du jedoch gar keine Farben erkennen, ist es leider auch nicht
möglich deine Farbwahrnehmung zu verbessern. Der Grund dafür ist re‑
lativ einfach nachzuvollziehen:
Dazu sehen wir uns die Funktion unseres Auges einmal näher an. Um
es verständlicher zu machen, schauen wir uns zuerst einen Bildschirm
an. Denn ähnlich wie bei einem Computerbildschirm funktioniert auch
unser Auge. In unserem Auge haben wir drei verschiedene Rezeptorzel‑
len, welche jeweils auf Rot, Grün oder Blau ansprechen. Bekommen die
Rezeptorzellen ein Signal, sprechen sie wie bei einem Computer an und
ergeben aus deren Mischung ein Bild. Die lichtempfindlichen Zellen be‑
finden sich im hinteren Teil des Augapfels, auf der Netzhaut.
Sollte nun einige Rezeptoren das falsche Signal bekommen oder über‑
haupt keins, dann entstehen Probleme bei der korrekten Darstellung.
Das menschliche Auge ist zwar nicht in der Lage Farben auf eine objekti‑
ve Art und Weise zu bewerten, aber es existieren Geräte, die sie präzise
messen können. Instrumentale Methoden ermöglichen uns, Farben in
Zahlenform mithilfe von einer normalisierten Rechnung, von Kolorime‑
tern oder Sektorphotometern zu definieren. Die mathematische Formel
der Farbe wurde von der Internationalen Beleuchtungskommission (CIE)
erstellt und stimmt mit der optischen Bewertung überein.
Die Farbe kann mithilfe von drei Merkmalen beschrieben werden, zu
denen der Farbton, die Helligkeit und die Sättigung zählen.
103
Endlich farben sehen
11.1 Farbtest
104
2: Welchen Buchstaben erkennst du? → W
105
Endlich farben sehen
11.2 Zählübung
106
Mehr Sehkraft ohne Brille
Fertige (male) dazu ein Farbmuster mit möglichst vielen Farben und
unterschiedlichen Schattierungen an. Je feiner hier die Vorbereitung
ge‑troffen wird, desto besser werden die Fortschritte sein.
Benenne jede Farbe mit Nummern, sodass sie eine richtige Reihenfolge
ergeben. Beginne links mit den hellen Farbtönen, dann die immer
dunk‑ler werdenden auf die rechte Seite.
107
KAPITEL 12
Vorbeugen gegen Grauer & Grüner Star
Die häufigsten Fälle von Augenkrankheiten, welche sich kaum bzw. sehr
schlecht behandeln lassen, sind z.B. Grauer & Grüner Star. Werden diese
nicht rechtzeitig behandelt, kann dies zur Erblindung führen.
Bei Menschen mit grauem Star (Katarakt) trübt sich die Augenlinse ein
und die Transparenz geht verloren. Daher der Name „Grau“, weil sich die
Linse bei fortgeschrittener Erkrankung gräulich verfärbt und damit trübt.
Laut mehrerer Statistiken entwickelt sich bei nahezu zwei Dritteln der
Sechzigjährigen ein Grauer Star. Normalerweise entwickelt sich der
Graue Star gleichzeitig in beiden Augen, schreitet jedoch unterschiedlich
schnell voran. So entsteht der Eindruck, nur mit einem Auge scharf sehen
zu können. Daher werden Symptome oft lange nicht erkannt oder fehl‑
gedeutet. Häufige Symptome des grauen Stars sind verschwommenes
Sehen, Doppelsehen, erhöhte Lichtempfindlichkeit und eingeschränkte
Farbempfindlichkeit. Die schwarze Pupille kann deutliche Farbunter‑
schiede aufweisen und gelb oder weiß werden.
Damit es jedoch nicht so weit kommt, können wir mit gesunder Ernäh‑
rung und Augentraining davor schützen. Wer an Grauen Star erkrankt,
leidet auch immer an Vitaminmangel. Gerade Vitamin C, Vitamin E und
Betacarotin sind mitverantwortlich für ein gesundes Auge und klare
Sicht.
Eine an der Tuft University durchgeführte Studie von 1994 stellte einen
Zusammenhang zwischen der Einnahmen von Vitamin C und einer um 77
% geringeren Wahrscheinlichkeit von beginnender Linsentrübung fest.
Auch wenn die Grauen Star Operationen weltweit ausreichend gut ent‑
wickelt sind, bin ich der Meinung, dass solche Schäden von vornherein
durch ausgewogene Ernährung und entsprechende Nahrungsergän‑
zungsmittel zu verhindern sind.
109
Vorbeugen gegen Grauer & Grüner Star
12.2 Reflexionstechnik
Um den Grauen Star zu behandeln, wandte Dr. Bates Methoden wie Pal‑
mieren oder die Schwingübung an und entwickelte zusätzlich folgende
Methode.
Diese Methode wirkt sich bei Grauen Star Patienten sehr positiv aus, ist
jedoch nicht ausreichend erforscht. Es gibt Menschen, bei denen eine
Operation nicht mehr nötig war. Daher nutzen wir dieses Wissen und
beobachten, was geschieht.
Wir benötigen für diese Übung drei verschieden farbige Stück Papier, ein
rotes, ein weißes und ein gelbes.
Zuerst nimmst du das rote Papier, halte es vor deine geschlossenen Au‑
gen, sodass das Sonnenlicht die Farbe reflektiert. Öffne deine Augen und
lass die Farbe für ca. 15 Sekunden einwirken. Anschließend schließe die
Augen erneut und spüre, wie die Farbe vom Licht reflektiert wird. Erin‑
nere dich gleichzeitig an das Gesehene für 15 Sekunden.
Wiederhole nun die Schritte mit dem weißen und dem gelben Papier.
Abschließend palmiere deine Augen für mindestens 30 Sekunden. Wie‑
derhole diese Übung bis zu sechsmal am Tag.
Der Graue Star ist mit Sicherheit kein unabwendbares Schicksal, das uns
irgendwann einmal einholt. Wenn du die in diesem Kapitel genannten
Tipps befolgst, ist es möglich, dass du nicht an Grauem Star erkrankst.
Der Grünen Star (Glaukom) entsteht dann, wenn der Schlemm Kanal
verstopft. Dieser öffnet und schließt sich alle vier Stunden, sodass das
Kammerwasser in den Raum zwischen der Hornhaut und dem Glaskör‑
per oder der vorderen Augenkammer hinein- und wieder herausfließt.
Teilweise wird vermutet, dass zu hoher Augeninnendruck der Grund für
Grünen Star ist. Jedoch fand Dr. Alan Robins von Greater Baltimore Me‑
dical Center and Johns Hopkins Hospital in einer Studie heraus, dass 40
% der Patienten einen normalen Augeninnendruck hatten.
110
Mehr Sehkraft ohne Brille
In meinen Seminaren befasse ich mich nicht direkt mit Grünem oder
Grauem Star. Dennoch spielen auch hier wieder die Ernährung und die
Lebensweise eine wichtige Rolle.
111
KAPITEL 13
Alternativen zur Brille?
Abschließend schauen wir uns nun mögliche Alternativen zur Brille an.
Denn es sollte klar sein, dass eine Brille immer nur ein Hilfsmittel ist und
nicht zur Verbesserung der Sehkraft beitragen kann. Denn wenn sich un‑
sere Sehschärfe verändert, bleibt eine Brille immer genau konstant. Sie
unterstützt uns nicht nur, sie nimmt uns das Sehen ab. Besonders schnell
geht die Fokussierfähigkeit verloren. Das bedeutet, du kannst ohne Brille
nicht mehr aus verschiedenen Entfernungen scharf stellen. Gleichzeitig
fällt das Konvergieren immer schwerer, bis letztendlich auch das nicht
mehr gelingt.
Doch die Technik schreitet immer weiter voran und es gibt immer neuere
Methoden, um die Sehkraft zu verbessern. Objektiv betrachtet werden
keine Ursachen gelöst, sondern immer nur die Symptome. Daher findet,
abgesehen vom Augentraining, immer nur eine Symptombehandlung
statt. Dennoch möchte ich einige der bekanntesten Möglichkeiten vor‑
stellen und die verbundenen Risiken erläutern, da leider diese in den
meisten Fällen verschwiegen werden.
Doch unsere Hornhaut ist nur einen halben Millimeter dick und bei einer
Laseroperation mit der populären LASIK-Methode wird die Hälfte der
Hornhautoberfläche für immer entfernt. Das bedeutet, der Eingriff muss
mit höchster chirurgischer Präzision durchgeführt werden. Eine Heilung
dauert viele Monate bzw. einige Forscher sagen, dass eine Heilung der
Hornhaut unmöglich sei, da sie keine Blutgefäße besitzt. Das bedeutet,
man geht ein großes Risiko ein, um wieder besser sehen zu können.
Doch ähnlich wie bei einer Brille ist eine Kontaktlinse auch nur ein Hilfs‑
mittel. Die Schärfe der Kontaktlinse passt sich nicht unserer aktuellen
Sehschärfe an. Folglich wird mit einer Kontaktlinse das Sehen nicht be‑
handelt, sondern ebenfalls nur unterstützt. Das hat wiederum zur Folge,
dass unsere Sehstärke mit der Zeit immer schwächer wird.
Jedoch gibt es noch einen weiteren großen Nachteil beim Tragen einer
Kontaktlinse, welcher im schlimmsten Fall zur Erblindung führen kann.
Denn eine Kontaktlinse ist ein Fremdkörper in unserem Auge und es ent‑
steht erhöhte Reibung zwischen dem Linsenmaterial und der schützen‑
den Proteinhülle des Auges. Die Proteinhülle kann man sich als Schutz‑
schild des Auges vorstellen und greift alle Fremdkörper im Auge an.
Dadurch können Hornhautgeschwüre entstehen, welche zur Erblindung
führen können. Doch, damit nicht genug. Kontaktlinsen verhindern, dass
genügend Sauerstoff ans Auge gelangt. Das bedeutet, die Hornhaut er‑
stickt unter der Kontaktlinse.
Es gibt noch weitere Gefahren wie z.B. eine gesprungene Kontaktlinse,
welche mit ihren scharfen Kanten die Hornhaut verletzen kann. Daher
sollten die Kontaktlinsen wirklich nur als Zwischenlösung genutzt wer‑
den, bzw. aus meiner Sicht sollte darauf lieber verzichtet werden.
113
Alternativen zur Brille?
niert wurden. Dazu gibt es in etlichen Foren Einträge, welche über ihre
eigenen Erfahrungen berichten. Häufig klagen die Patienten auch Mona‑
te später über eine verschleierte Sicht oder über Kontrastverlust.
Die Ärzte sehen darin jedoch keinen Misserfolg, denn es wird getestet,
ob die Patienten auf der Sehtafel die Zeile 20/20 aus 3 Metern lesen
kann. Wenn ja, war die Operation ein Erfolg.
Über mögliche Nebenwirkungen wird auf der Jagd nach Geld selten auf‑
geklärt. Es kann also sein, dass der Patient nach der Operation seine Fä‑
higkeit, im Dunkeln zu sehen, verloren hat. Damit kann er also nicht mehr
ins Kino gehen und bei Dunkelheit Autofahren ist auch ausgeschlossen.
Viele Menschen stellen auch fest, dass sie schlechter ein Buch lesen und
daher eine Lesebrille benötigen. Man braucht also nach wie vor eine
Brille
Das eigentliche Problem, welches zur Fehlsichtigkeit geführt hat, ist da‑
mit jedoch immer noch nicht behandelt. Es ist also nicht unüblich, dass
Menschen nach ihrem Eingriff allmählich wieder so schlecht sehen kön‑
nen wie vor der Operation. Man darf nicht vergessen, dass sich am Zu‑
stand des Auges nichts verändert hat. Es wurde nur ein Teil der Hornhaut
abgetragen und damit der Fokus des Auges verändert. Das bedeutet,
man hat im Prinzip die Brillengläser in das Auge „hineingesetzt“. Man
sollte nicht vergessen, dass die Laseroperation immer noch relativ neu
ist. Das bedeutet, wir haben keinerlei Wissen, welche Spätfolgen in 20
oder 30 Jahren auftreten können.
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Mehr Sehkraft ohne Brille
Man sollte nicht vergessen, dass jedes Problem eine Ursache hat. Daher
kann man nicht ausschließen, dass nach einer gelungenen Augenopera‑
tionen, die Augenprobleme zurückkommen. Zusätzlich läuft man immer
Gefahr, dass plötzlich andere unerwartete Probleme auftreten, welche
man ohne den Eingriff nicht hätte. Diese sind dann meist deutlich schwe‑
rer bzw. gar nicht mehr zu behandeln. Nicht selten beginnen ehemalige
Laserpatienten mit dem Augentraining, da sie erneut eine Sehschwäche
entwickelt haben. Eine erneute Laser-OP ist dann nicht mehr möglich,
weil ein Teil der Hornhaut bereits abgetragen wurde.
Wenn man im Laufe des Lebens eine Laseroperation gemacht hat, ist
es fast unmöglich eine Operation gegen den grauen Star vorzunehmen.
Daher sollte man auch langfristig seine Gesundheit betrachten und nicht
immer den „leichtesten“ Weg nehmen. Wobei die Augenübungen in den
meisten Fällen sehr einfach umzusetzen sind und somit unendlich oft an‑
gewendet werden können. Das wiederum stärkt die eigene Gesundheit
und man erkrankt seltener an Augenkrankheiten.
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Über den Autor
Patrick Richter
Mit diesem Buch erhältst du die Möglichkeit, mithilfe von Übungen und
Sehtafeln, deine Augen zu verbessern, um deine natürliche Sehfähigkeit
wiederherzustellen.