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Tipps und Hinweise zum Prüfer*innenverhalten im DSD I

Prüfungsorganisation

Erstellen Sie einen möglichst präzisen Prüfungsplan. Lassen Sie den Prüfling vor
Prüfungsbeginn nicht zu lange warten. Eine zu lange Wartezeit steigert ggf. die
Nervosität.

Sitzordnung

Bilden Sie zwischen Kommission und Prüfling keine „Sitzfront“. Ordnen Sie die
Sitzgelegenheiten über Eck oder im Kreis an. Damit signalisieren Sie von Beginn an ein
kooperatives Gesprächsverhalten.

Einhaltung der Zeit

Halten Sie sich an die Zeiten, die in den Ausführungsbestimmungen angegeben sind.
Geringfügige Schwankungen (plus/minus 1 Minute) sind ok.

Atmosphäre

Schaffen Sie durch einen freundlichen Grundton eine möglichst entspannte


Atmosphäre. Beginnen Sie nicht direkt mit der ersten Prüfungsfrage, sondern starten
Sie mit einer Begrüßung und ggf. mit der Vorstellung der Prüfungskommission.
Wechseln Sie einige entspannte Sätze zur Einstimmung mit dem Prüfling. Vermeiden
Sie aber Sätze zur aktuellen Verfassung des Prüflings (Sie sind aber blass – sind Sie
sehr nervös?“). Weisen Sie darauf hin, dass der Prüfling während der Prüfung eine
flexible Position einnehmen kann (sitzend, neben dem Präsentationsmaterial stehend,
wechselnde Positionen).

Frageverhalten

Unterbrechen Sie den Prüfling nicht, wenn er einen Gedanken entwickelt. Stellen Sie
auf der Grundlage des Themenkatalogs möglichst offene Fragen und keine
Entscheidungsfragen, damit der Prüfling die Möglichkeit hat, in längeren Passagen zu
sprechen. Achten Sie darauf, dass die Fragen der Niveaustufe im DSD I entsprechen
(A2/B1). Regen Sie den Prüfling zu einer argumentativen Behandlung des Themas an,
soweit dies möglich ist (vgl. letzter Teil des Themenkatalogs: Weitere mögliche
Themen). Drängen Sie ihn nicht zu einer bestimmten, von Ihnen erwarteten Antwort.
Seien Sie offen für neue, von Ihnen noch nicht bedachte Antworten bzw.
Lösungsansätze! Fällt dem Prüfling keine Antwort ein, beharren Sie nicht darauf.
Umschreiben Sie sie oder gehen Sie zur nächsten Frage über. Leiten Sie Ihre Fragen für
das Gespräch im zweiten Prüfungsteil aus dem Vortrag und den
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Präsentationsmaterialien ab. In der Regel liegt die Gesprächsführung bei der/dem
Prüfenden.

Zweiter Prüfungsteil

Der zweite Teil der mündlichen Prüfung darf keinesfalls nur aus dem Vortrag des
Prüflings bestehen. Da auch die Gesprächsfähigkeit überprüft wird, muss unbedingt ein
Gespräch nach dem Vortrag des Prüflings stattfinden.
Während der Präsentation darf der Prüfling nur mit Stichwörtern versehene
Moderationskarten verwenden. Bitte kontrollieren Sie dies vor Beginn der Prüfung.
Unterlagen mit – teilweise – ausgearbeiteten Redepassagen dürfen während des
Vortrags nicht verwendet werden und müssen deshalb zu Beginn der Prüfung von der
Prüfungskommission eingezogen werden.
Stellt die Prüfungskommission fest, dass der Prüfling einen offensichtlich auswendig
gelernten Text lediglich aufsagt, so sollte der Vortrag vorzeitig durch Fragen
unterbrochen und gegebenenfalls das Gespräch begonnen werden, denn auswendig
gelernte Texte erlauben keine Rückschlüsse auf die sprachlichen Fähigkeiten des
Prüflings. Ein Vortrag, der nicht unterbrochen wird, kann nicht im Nachhinein als
auswendig aufgesagt deklariert und muss deshalb kriteriengerecht bewertet werden.

Aktives Zuhören/Feedback

Zeigen Sie durch nonverbale Signale wie Kopfnicken, Blickkontakt, freundliches Lächeln
etc., dass Sie den Prüfling verstehen. Korrekturen sind nur in seltenen
Ausnahmefällen gerechtfertigt, etwa wenn durch permanente Wiederholung eines
deutlich störenden Fehlers der Gesamteindruck der Prüfung beeinträchtigt wird.
U n t e r l a s s e n S i e negative Kommentare und Korrekturen. Dies gilt ebenfalls
für positive Kommentare, die dem Prüfling falsche Hinweise auf die anschließende
Bewertung geben könnten, z. B. „Das war sehr schön, vielen Dank“ oder „Vielen
Dank für den gelungenen Vortrag“.

Authentische Kommunikation

Die Prüfungskommunikation soll so authentisch wie möglich sein. Vermeiden Sie


überdeutliches oder übertrieben langsames Sprechen. Verzichten Sie unbedingt auf
Ironie, weil sie zu Irritationen des Prüflings führen kann bzw. in einer Fremdsprache oft
schwer zu deuten ist.

Mitschriften

Mitschriften helfen bei der späteren Bewertung. Sie sollen auf dem Hintergrund der
Bewertungskriterien Stärken und Schwächen des Prüflings festhalten und keinesfalls
nur Defizite notieren. Dies muss den Prüflingen bekannt sein, damit etwaige Irritationen
vermieden werden können.

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