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Lehrstuhl für Optimalsteuerung

TUM School of Computation, Information and Technology


Technische Universität München

Übungen zum Vorkurs Mathematik für


Elektro- und Informationstechnik
Herbst 2022

Dr. Dominik Meidner


Lehrstuhl für Optimalsteuerung
TUM School of Computation, Information and Technology
Technische Universität München

1. Übung zum Vorkurs für Elektro- und Informationstechnik


Dr. Dominik Meidner · Herbst 2022

Aufgabe 1.1: Gehen Sie die Inhalte der heutigen Vorlesung in kleinen Gruppen durch und fertigen
Sie eine Zusammenfassung bzw. ein Formelblatt an.

Aufgabe 1.2: Berechnen bzw. vereinfachen Sie die folgenden Brüche und geben Sie (falls notwendig)
Bedingungen an, die verhindern, dass eine Null im Nenner steht.
 
1 1 1
a) x−b
a−b + x−a
b−a b) a + b · c
b3 −a2 b a4 −2a2 b2 +b4
c) a2 b−2ab2 +b3
d) (a−b)(a2 +2ab+b2 )

RN
     
e) x−b
a−b + x−a
b−a + x−d
c−d + x−c
d−c + x−f
e−f + x−e
e−f

Tipps: Ausklammern, binomische Formeln.

Lösung 1.2:
a) 1, wenn a ̸= b
b) abc ,
a+b
wenn a ̸= 0, b ̸= 0, c ̸= 0.
c) b−a ,
b+a
wenn b ̸= 0, a ̸= b.
TE
d) a − b, wenn a ̸= b, a ̸= −b.
2x−e−f
e) 2 + e−f , wenn a ̸= b, c ̸= d, e ̸= f .
Hinweise zum Lösungsweg: In c) und d) möglichst große Faktoren an bm ausklammern, Binomische
Formeln verwenden.

Aufgabe 1.3: Berechnen bzw. vereinfachen Sie folgende Ausdrücke und geben Sie einschränkende
Bedingungen an, wo welche notwendig sind.
rq
3
√ √ 3 √ 5 p p
IN

a) 4
5 b) 2 · 4 c) (a + b)6 : (a + b)2
3

r q q√
√ q
(−4)6 9 5
√ q√ √
d) a a a e) 24 44
f) 6− 2· 6+ 2

Lösung 1.3:
a) 51/24 .
b) 213/2 .
c) |a + b|7/3 , mit der Einschränkung a + b > 0 erhält man (a + b)7/3 .
d) a7/8 , wenn a ≥ 0.
e) 3.

f) 211/20 ( 3 + 1)3/10 .

1/6
Zur Demonstration der Rechenwege ein Beispiel:
q√ √ q√ √ √ √  1 √ √ 1
5
6− 2· 6+ 2= 6− 2 5 · 6+ 2 2
√ √  15 √ √ 1+ 3
= 6− 2 · 6 + 2 5 10
 √ √ √ √  1 √ √ 3
= ( 6 − 2)( 6 + 2) 5 · 6 + 2 10
1 √ √ 3
= (6 − 2) 5 · ( 2( 3 + 1)) 10
1
 1 3 √ 3 11 √ 3
= (22 ) 5 · 2 2 10 · ( 3 + 1) 10 = 2 20 ( 3 + 1) 10 .

Aufgabe 1.4: Berechnen Sie ohne Taschenrechner:

RN
1

a) log4 64 b) log2 16 c) log3 3
Fassen Sie folgende Ausdrücke zusammen:
1 1
a) ln 2 + ln 5 b) 5 ln x − 10 ln x2 + 3 ln x − 12 ln x2

Lösung 1.4:
a) log4 64 = 3
1
b) log2 16 = −4
√ 1
c) log3 3=
TE
2
d) ln 2 + ln 5 = ln 10
1 1
e) 5 ln x − 10 ln x2 + 3 ln x − 12 ln x2 = 1
5 ln x − 2
10 ln x + 3 ln x − 22 ln x = 2 ln x

Aufgabe 1.5: Lösen Sie folgende Gleichungen nach x:


a) log3 (x − 1) = 2 b) log2 x = log3 x c) lg(5x) + lg 2 = 3 − lg(4x)
  √3
√4
d) 7 x+1 x+2 = 7 x+2 x+5 e) 3x+6 = 32x−2
IN

Lösung 1.5:
a) log3 (x − 1) = 2 ⇔ x − 1 = 32 ⇔ x = 10
b) log2 x = log3 x ⇔ log2 x = log2 x log3 2 ⇔ log2 x = 0 ⇔ x = 1
c)

lg(5x) + lg 2 = 3 − lg(4x) ⇔ lg(5x) + lg 2 + lg(4x) = 3


⇔ lg(5x · 2 · 4x) = 3
⇔ lg(40x2 ) = 3
⇔ 40x2 = 103
⇔ x2 = 25
⇒ x = 5 (−5 fällt weg wegen Definitionsbereich des lg)

2/6
d)
x+2 x+5
7x+1 = 7x+2 ⇔ 7(x+1)(x+2) = 7(x+2)(x+5)
⇔ (x + 1)(x + 2) = (x + 2)(x + 5)
⇔ (x + 1 − x − 5)(x + 2) = 0
⇔ −4(x + 2) = 0
⇔ x = −2

e)

3

4 x+6 2x−2
3x+6 = 32x−2 ⇔ 3 3 = 3 4

RN
x+6 2x − 2
⇔ =
3 4
⇔ 4(x + 6) = 3(2x − 2)
⇔ x = 15

Aufgabe 1.6: Schreiben Sie folgende Ausdrücke aus:


 3

  P
j
Y j
X 5 Y
X n k3 
TE
 
a)  n · k b) 
k=1

n=1 k=1

n=1
5ii=1

Lösung 1.6:
a)
 
j
Y j
X
 n · k  = (1 · 1 + 1 · 2 + 1 · 3 + . . . + 1 · j)
n=1 k=1
IN

· (2 · 1 + 2 · 2 + 2 · 3 + . . . + 2 · j)
· (3 · 1 + 3 · 2 + 3 · 3 + . . . + 3 · j)
..
.
· (j · 1 + j · 2 + j · 3 + . . . + j · j) .

 3

P
5 Q k3    
P n 
b)  k=1  = 36 + 36 · 362 + . . . + 36 · 362 · . . . · 365
 5i  5 5 5 5 5 5
n=1 i=1

k
P k
Q
Aufgabe 1.7: Schreiben Sie folgende Ausdrücke in der Form an bzw. an :
n=1 n=1

3/6
3 5 9 17 1073741825 2 4 6 8 18
a) 1 + 4 + 9 + 16 + ... + 900 b) 3 + 9 + 27 + 81 + . . . + 19683
6 9 12 300 1·2 1·2·3 1·2·3·...·13
c) 1 · 2 · 3 · ... · 99 d) 1 + 1·3 + 1·3·5 + · · · + 1·3·5·...·25

Lösung 1.7:
30 n
P
3 5 9 17 1073741825 2 +1
a) 1 + 4 + 9 + 16 + ... + 900 = n2
.
n=1
9
P
2 4 6 8 18 2n
b) 3 + 9 + 27 + 81 + ... + 19683 = 3n .
n=1
100
Q 99
Q
6 9 12 300 3n 3(n+1)
c) 1 · 2 · 3 · ... · 99 = n−1 = n .
n=2 n=1
13
 n 
1·2 1·2·3 1·2·3·...·13 P Q
d) 1 + + + ... + = .

RN
i
1·3 1·3·5 1·3·5·...·25 2i−1
n=1 i=1

Aufgabe 1.8: Jemand kauft in einem Bierdepot die Hälfte der vorhandenen Träger und noch einen
halben. Vom Rest werden wieder die Hälfte und ein halber Träger verkauft. Nach n solchen Verkäufen
ist das Depot leer. Wie viele Träger Bier wurden insgesamt verkauft?

Lösung 1.8: Es sei N die Anzahl der verkauften Träger:


Beim 1. Verkauf werden N2 + 12 Träger verkauft, es bleibt der Rest N2 − 12 . Beim 2. Verkauf werden
1 1 1 3 3 1 1
4 − 4 + 2 = 4 + 4 Träger verkauft, es bleibt der Rest 4 − 4 . Beim 3. Verkauf werden 8 − 8 + 2 = 8 + 8
N N N N N
TE
7 1
Träger verkauft, es bleibt der Rest 8 − 8 . Beim n-ten Verkauf werden 2n + 2n Träger verkauft, es
N N

bleibt der Rest 2Nn − 2 2−1


n .
n

Da beim n-ten Verkauf das Depot leer ist, gilt


N 2n − 1
− = 0.
2n 2n
Auflösen dieser Gleichung nach N liefert:
2n − 1
N = 2n = 2n − 1 .
2n
IN

Aufgabe 1.9: In einem Neubaugebiet wurden innerhalb eines Zeitraumes von etwa 12 Jahren insgesamt
4380 Wohneinheiten fertiggestellt. Pro Tag wurde jeweils eine Wohnung bezugsfertig. Vom Bezugstag
der ersten Wohnung bis einen Tag nach Übergabe der letzten Einheit wurden von den Bewohnern
insgesamt 1.8709 · 108 kWh Strom verbraucht. Ermitteln Sie den durchschnittlichen Verbrauch pro Tag
und Wohnung.

Lösung 1.9: Wir nummerieren die Wohneinheiten in der Reihenfolge ihrer Fertigstellung durch. Die
k-te Wohnung hat 4380 − (k − 1) Verbrauchstage, k = 1, 2, . . . , 4380. Die Zahlen 4380 − (k − 1)
durchlaufen die Werte 4380, 4379, . . . , 1. Die Anzahl N der „Wohnungsverbrauchtage“ ist
4380
X 4380 · 4381
N= k= = 9594390 .
k=1
2

Damit ist der durchschnittliche Verbrauch pro Tag und Wohnung


1.8709 · 108
= 19.5 kWh .
N

4/6
Aufgabe 1.10: Paul braucht zum Streichen der Decken und Wände eines Zimmers 2 Stunden, Paula
braucht dafür 5 Stunden. Wie lange brauchen Paul und Paula, wenn sie das Zimmer gemeinsam
streichen?

Lösung 1.10: Die Antwort 3, 5 Stunden ist natürlich nicht richtig, es kann ja nicht sein, dass die
beiden gemeinsam länger brauchen als Paul alleine.
Auf eine etwas eigenwillige Art kann man die Aufgabe wie folgt lösen: Paul schafft in zehn Stunden fünf
solche Zimmer, Paula in der gleichen Zeit zwei. Gemeinsam schaffen sie also sieben Zimmer in zehn
Stunden, für ein Zimmer brauchen sie demnach 10 7 Stunden, d. h. eine Stunde und rund 26 Minuten.

Aufgabe 1.11: Wenn eineinhalb Hühner an eineinhalb Tagen eineinhalb Eier legen, wieviele Eier legt
dann ein Huhn pro Tag?

RN
Lösung 1.11: Na ja, drei Hühner legen an drei Tagen dann sechs Eier und damit ein Huhn an drei
Tagen zwei Eier, woraus folgt, dass ein Huhn pro Tag 23 Eier legt.

Aufgabe 1.12: Bestimmen Sie die Durchschnittsgeschwindigkeit:


a) Ein Auto fährt eine Stunde lang mit 50 km/h und dann eine Stunde lang mit 100 km/h.

b) Ein Auto fährt 100 km mit 50 km/h und dann 100 km mit 100 km/h.
TE
Lösung 1.12:
100+50 km
a) Die Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt 2 /h, also 75 km/h.

b) In drei Stunden werden 200 km zurückgelegt. Damit ist die Durchschnittsgeschwindigkeit 200 3
km/h, also 66 2 km/h.
3
Allgemein gilt: Benötigt man für die Teilstrecke s1 die Zeit t1 (also Durchschnittsgeschwindigkeit
v1 = s1 /t1 ) und für die Teilstrecke s2 die Zeit t2 (also Durchschnittsgeschwindigkeit v2 = s2 /t2 ,
so gilt für die Durchschnittsgeschwindigeit über die gesamte Strecke
s1 + s2 s1 + s2 t1 v1 + t2 v2
v= = s1 s2 = .
IN

t1 + t2 v1 + v2 t1 + t2

Die Durchschnittsgeschwindigkeit ist also das mit den Wegstrecken gewichtete harmonische Mittel
der Teilgeschwindigkeiten oder das mit der benötigten Zeit gewichtete arithmetische Mittel der
Teilgeschwindigkeiten.

Aufgabe 1.13: Ein Hypothekendarlehen über 100 000 Euro wird mit 7 % jährlich verzinst und mit
gleichbleibender Rate A (Annuität) jeweils am Ende eines Jahres getilgt.
Wie groß muss A sein, wenn das Darlehen mit der 20. Tilgungsrate ganz zurückgezahlt sein soll?

5/6
Lösung 1.13: Wir bezeichnen die Schuld nach der k-ten Rate mit Sk . Der Verzinsungsfaktor ist
q = 1, 07. Damit erhalten wir

S0 = 100 000 Euro ,


S1 = S0 · q − A ,
S2 = S1 · q − A = (S0 · q − A) · q − A ,
.. ..
. .
Sn = (· · · (S0 · q − A) · q − A) · q − A) · · · ) · q − A
= S0 · q n − A · (q n−1 + q n−2 + · · · + q + 1)
qn − 1
= S0 · q n − A · .
q−1

RN
Die Bedingung S20 = 0 liefert demnach

q 20 − 1
0 = S0 · q 20 − A · .
q−1
Aufgelöst nach A bedeutet das:
q−1
A = S0 · q 20 ≈ 9439, 29 Euro .
q 20 − 1
TE
IN

6/6
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2. Übung zum Vorkurs für Elektro- und Informationstechnik


Dr. Dominik Meidner · Herbst 2022

Aufgabe 2.1: Gehen Sie die Inhalte der heutigen Vorlesung in kleinen Gruppen durch und fertigen
Sie eine Zusammenfassung bzw. ein Formelblatt an.

Aufgabe 2.2: Es gibt drei Verdächtige für den Raub eines Lutschers im Süßwarenladen: A, B und C.
Genau einer von ihnen hat den Lutscher gestohlen. Beim Verhör sagen Sie folgendes aus:

A: Ich war es nicht. Außerdem war ich gar nicht am Tatort.


B: Ich war es nicht. Außer mir war auch noch C am Tatort.

RN
C: Ich war es nicht. Der Dieb ist A. B war nicht am Tatort.

Finden Sie unter der Annahme, dass die Unschuldigen die Wahrheit gesagt haben, den Dieb! Wer war
am Tatort, wer nicht? Hat der Dieb gelogen?

Lösung 2.2: Da B und C sich widersprechen (was die Anwesenheit von B am Tatort angeht) lügt
einer von beiden und ist somit der Täter. Dann ist A unschuldig. Also lügt C, der behauptet, A sei der
Dieb. Da C lügt ist C nicht unschuldig, also ist C der Täter.

Aufgabe 2.3: Vertauschen Sie in den folgenden Aussagen jeweils die Reihenfolge der Quantoren ∀
TE
und ∃ und überprüfen Sie Sinn und Richtigkeit der entstehenden Aussagen:
a) ∀ n ∈
/ P ∪ {1} ∃k ∈
/ { 1, n } : k | n (P bezeichnet dabei die Menge aller Primzahlen),
b) ∀ x ∈ R ∀y ∈ R \ { 0 } : x
y ∈ R,
1
c) ∃ N ∈ N ∀ n ≥ N : n ≤ 0, 001.
d) ∃ n ∈ N : ∃ m ∈ N : m + n > n2 .

Lösung 2.3:
IN

a) Wir vertauschen die Quantoren und erhalten:

/ { 1, n } : k | n .
/ P ∀k ∈
∃n ∈

Diese Aussage ist falsch: Die Zahl 4 ist keine Primzahl, und 4 wird nicht von allen Zahlen
ungleich 1 und 4 geteilt. Und allgemein gilt für jede weitere Nichtprimzahl n, dass n nicht von
n + 1 ̸∈ { 1, n } geteilt wird.
b) Nach Vertauschen erhalten wir:
x
∀y ∈ R \ {0} ∀x ∈ R : ∈ R.
y
Diese Aussage ist äquivalent zu der in der Aufgabenstellung, also richtig.
c) Wir erhalten nach Vertauschen der Quantoren:

1
∀N ∈ N ∃n ≥ N : ≤ 0, 001 .
n
Diese Aussage ist nicht identisch zu der in der Aufgabenstellung, jedoch ebenso richtig.

1/5
d) Wir vertauschen die Quantoren und erhalten

∃ m ∈ N ∃ n ∈ N : m + n > n2 .

Diese Aussage ist äquivalent zu der in der Aufgabenstellung, also richtig.

Aufgabe 2.4: Die Einwohner von Radersi sind strikt in zwei Gruppen getrennt: Solche, die sich stets
selbst rasieren und solche, die sich nur von Roberto dem Barbier rasieren lassen. Roberto rasiert also
genau diejenigen Dorfbewohner, die sich nicht selbst rasieren. Begründen Sie, dass Roberto nicht in
Radersi wohnt.

Lösung 2.4: Roberto wohnt nicht in Radersi, da er zu keiner der beiden Gruppen gehören kann.
Wenn er zur ersten Gruppe gehörte, müsste er sich selbst rasieren. Er rasiert aber nur Einwohner, die

RN
sich nicht selbst rasieren. Also kann er sich nicht selbst rasieren und folglich nicht der ersten Gruppe
angehören. Wenn er zur zweiten Gruppe gehörte, müsste er von Roberto, also von sich selbst rasiert
werden. Dann würde er allerdings jemanden rasieren, der sich selbst rasiert. Dies ist ein Widerspruch
nach Voraussetzung und folglich kann er auch der zweiten Gruppe nicht angehören.

Aufgabe 2.5: Gegeben seien die folgenden Teilmengen der Menge der reellen Zahlen R:

A := { x ∈ R | 5 > x > −2 } , B := { x ∈ R | 1 > x } , C := { x ∈ R | −1 < x ≤ 1 }

Bestimmen Sie folgende Mengen und skizzieren Sie diese auf der Zahlengeraden:
TE
a) A ∩ C b) B \ A c) (R \ C) ∪ B

Lösung 2.5:
a)
A∩C ={x∈R|x∈A ∧ x∈C }
= { x ∈ R | 5 > x > −2 ∧ −1 < x ≤ 1 }
= { x ∈ R | −2 < x < 5 ∧ −1 < x ≤ 1 }
= { x ∈ R | −1 < x ≤ 1 } = C
IN

b)
B\A={x∈R|x∈B ∧ x∈
/ A}
= { x ∈ R | 1 > x ∧ (x ≤ −2 ∨ x ≥ 5) }
= { x ∈ R | x < 1 ∧ (x ≤ −2 ∨ x ≥ 5) }
= { x ∈ R | x ≤ −2 }

2/5
c)
(R \ C) ∪ B = { x ∈ R | x ∈
/C ∨ x∈B}
= { x ∈ R | x ≤ −1 ∨ x > 1 ∨ 1 > x }
= { x ∈ R | x ̸= 1 }

Aufgabe 2.6: Gegeben seien die folgenden Teilmengen der Menge der reellen Zahlen R:

A := { x ∈ R | −3 < x < 4 } , B := { x ∈ R | 2 ≤ x } , C := { x ∈ R | −1 ≤ x < 1 }

Bestimmen Sie folgende Mengen und skizzieren Sie diese auf der Zahlengeraden:

RN
a) A ∪ B b) C ∪ (R \ B) c) (R ∩ B) ∪ A d) ((A ∪ B) ∩ C) \ A

Lösung 2.6:
a)

A ∪ B = { x ∈ R | −3 < x < 4 ∨ 2 ≤ x }
= { x ∈ R | x > −3 }
TE
b)

C ∪ (R \ B) = { x ∈ R − 1 ≤ x < 1 ∨ 2 > x }
={x∈R|x<2}
IN

c)

(R ∩ B) ∪ A = { x ∈ R | x ∈ B ∨ x ∈ A }
= { x ∈ R | x > −3 }

d)

((A ∪ B) ∩ C) \ A = { x ∈ R | (x ∈ A ∨ x ∈ B) ∧ x ∈ C ∧ x ∈
/ A}
= { x ∈ R | x > −3 ∧ −1 ≤ x < 1 ∧ (x ≤ −3 ∨ x ≥ 4) }
=∅

3/5
Aufgabe 2.7: Gegeben seien die folgenden Teilmengen der reellen Zahlen:

A := { x ∈ R | −2 < x < 5 } , B := { x ∈ R | 1 ≥ x } ,
C := { x ∈ R | x2 ≤ 4 } , D := { x ∈ R | x2 > 1 } .

Bestimmen Sie jeweils die folgenden Mengen und skizzieren Sie diese auf der Zahlengerade:
a) A ∩ B b) A ∪ D c) B \ C
d) D \ (A ∩ B) e) C ∩ (A ∪ B) f) (R \ (A ∩ B)) ∪ (C ∩ D)

Lösung 2.7:
a) A ∩ B = { x ∈ R | −2 < x < 5 ∧ 1 ≥ x }
= { x ∈ R | −2 < x ≤ 1 }

b) A∪D =

RN n
x ∈ R −2 < x < 5 ∨ x2 > 1
= { x ∈ R | −2 < x < 5 ∨ x < −1 ∨ x > 1 }
=R
o
TE
n o
c) B\C = x ∈ R 1 ≥ x ∧ x2 > 4
= { x ∈ R | x ≤ 1 ∧ (x < −2 ∨ x > 2) }
= { x ∈ R | x < −2 }
IN

n o
d) D \ (A ∩ B) = x ∈ R x2 > 1 ∧ ¬(−2 < x < 5 ∧ 1 ≥ x)
= { x ∈ R | (x < −1 ∨ x > 1) ∧ ¬(−2 < x ≤ 1) }
= { x ∈ R | (x < −1 ∨ x > 1) ∧ (x ≤ −2 ∨ x > 1) }
= { x ∈ R | x ≤ −2 ∨ x > 1 }

n o
e) C ∩ (A ∪ B) = x ∈ R x2 ≤ 4 ∧ (−2 < x < 5 ∨ 1 ≥ x)
= { x ∈ R | −2 ≤ x ≤ 2 ∧ x < 5 }
= { x ∈ R | −2 ≤ x ≤ 2 }

4/5
 n o
f) R \ (A ∩ B) ∪ (C ∩ D) = x ∈ R ¬(−2 < x < 5 ∧ 1 ≥ x) ∨ (x2 ≤ 4 ∧ x2 > 1
 
= x ∈ R ¬(−2 < x ≤ 1) ∨ − 2 ≤ x ≤ 2 ∧ (x < −1 ∨ x > 1)
= { x ∈ R | x ≤ −2 ∨ x > 1 ∨ −2 ≤ x < −1 ∨ 1 < x ≤ 2 }
= { x ∈ R | x < −1 ∨ x > 1 }

Aufgabe 2.8: Gegeben seien die Mengen

M1 = { 1, 2 } , M2 = { 2, 3 } , M3 = { X, y, 3 } , M4 = { x, y, z } , M5 = { 2, 4, 6 } .

RN
Bestimmen Sie:
a) M1 ∩ M2 b) M2 ∩ M3 c) M3 ∪ M4
d) M1 ∪ M2 ∪ M3 ∪ M4 ∪ M5 e) M1 ∩ M2 ∩ M3 ∩ M4 ∩ M5 f) M1 × M2 × M3
g) Alle Paare disjunkter Mengen h) M1 \ M2 i) M3 \ M4

Lösung 2.8:
a) M1 ∩ M2 = { 2 }
b) M2 ∩ M3 = { 3 }
TE
c) M3 ∪ M4 = { X, y, 3, x, z }
d) M1 ∪ M2 ∪ M3 ∪ M4 ∪ M5 = { 1, 2, 3, X, y, x, z, 4, 6 }
e) M1 ∩ M2 ∩ M3 ∩ M4 ∩ M5 = ∅
f)

M1 × M2 × M3 = (1, 2, X), (1, 2, y), (1, 2, 3), (1, 3, X), (1, 3, y), (1, 3, 3),
(2, 2, X), (2, 2, y), (2, 2, 3), (2, 3, X), (2, 3, y), (2, 3, 3)
IN

g) { (M1 , M3 ), (M1 , M4 ), (M2 , M4 ), (M3 , M5 ), (M4 , M5 ) }


h) M1 \ M2 = { 1 }
i) M3 \ M4 = { X, 3 }

5/5
IN
TE
RN
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3. Übung zum Vorkurs für Elektro- und Informationstechnik


Dr. Dominik Meidner · Herbst 2022

Aufgabe 3.1: Gehen Sie die Inhalte der heutigen Vorlesung in kleinen Gruppen durch und fertigen
Sie eine Zusammenfassung bzw. ein Formelblatt an.

Aufgabe 3.2: Es seien die Vektoren v1 , . . . , v4 ∈ R2 gegeben durch


! ! ! !
1 2 5 0
v1 = , v2 = , v3 = und v4 = .
0 1 3 4

Berechnen Sie das Skalarprodukt der folgenden Vektoren:

RN
a) ⟨v1 , v2 ⟩ b) ⟨v2 , v3 ⟩ c) ⟨v3 , v4 ⟩

Lösung 3.2:
a) 2 b) 13 c) 12

Aufgabe 3.3: Es seien die Vektoren v1 , . . . , v4 ∈ R3 gegeben durch


       
1 2 5 0
       
v1 = 0 , v2 = 1 , v3 =  3 und v4 = 4 .
TE
1 3 −2 6

a) Berechnen Sie das Skalarprodukt und das Kreuzprodukt der folgenden Vektoren:

(i) ⟨v1 , v2 ⟩, v1 × v2 (ii) ⟨v2 , v3 ⟩, v2 × v3 (iii) ⟨v3 , v4 ⟩, v3 × v4

b) Welche der Vektoren v1 , . . . , v4 sind senkrecht zueinander?


c) Berechnen Sie von v1 , . . . , v4 jeweils die Norm und normieren Sie die Vektoren anschließend auf
Länge 1.
IN

d) Berechnen Sie jeweils den Cosinus des Winkels zwischen den Paaren aus Teilaufgabe a).
e) Berechnen Sie ⟨v1 , 6v2 + 7v4 ⟩ und 6⟨v1 , v2 ⟩ + 7⟨v1 , v4 ⟩.

Lösung 3.3:
a)
 
−1
 
(i) ⟨v1 , v2 ⟩ = 5, v1 × v2 = −1
1
 
−11
 
(ii) ⟨v2 , v3 ⟩ = 7, v2 × v3 =  19 
1
 
26
 
(iii) ⟨v3 , v4 ⟩ = 0, v1 × v2 = −30
20

1/5
b) v3 und v4 sind senkrecht zueinander
p p √
c) ∥v1 ∥ = ⟨v1 , v1 ⟩ = (1)2 + (0)2 + (1)2 = 2
 
1
√1
 
v1′ = 2
0 ,
1
 
2
 
v2′ = √114 1 ,
3
 
5
 
v3′ = √138  3  ,
−2
   
0 0
1   1  
v4 = √52 4 = 2√13 4 .

RN

6 6
d)
(i) cos(φ1 ) = ⟨v1 ,v2 ⟩
= √5 = 5

||v1 ||·||v2 || 28 2 7
(ii) cos(φ2 ) = √7 = √7
532 2 133
(iii) cos(φ3 ) = 0 , siehe b)
 
−11 √
 
e) A = ||v2 × v3 || =  19  = 483
1
TE
f) ⟨v1 , 6v2 + 7v4 ⟩ = 6 · ⟨v1 , v2 ⟩ + 7 · ⟨v1 , v4 ⟩ = 72

Aufgabe 3.4: Bestimmen Sie den Abstand der folgenden Punkte:


a) a = (2, 1)T , b = (−3, 1)T . b) a = (5, 4, 3)T , b = (−5, −4, −3)Tc). a = (1, 0, 0)T , b = (0, 1, 0)T .

Lösung 3.4:
a) 5
IN

√ √
b) 200 = 10 2

c) 2

Aufgabe 3.5: Welche Winkel bildet der Vektor a = (2, 5)T mit den beiden Koordinatenachsen?

Lösung 3.5:    
⟨ex , a⟩ 2
φx = arccos = arccos √ ≈ 68, 2◦
||ex || · ||a|| 29
 
5
φy = arccos √ ≈ 21, 8◦
29

2/5
Aufgabe 3.6: Bestimmen Sie zu jedem der unten angegebenen Vektoren einen Vektor, der zu dem
betrachteten Vekor senkrecht steht und die Länge 1 hat:
a) a = (−3, 0)T b) b = (0, 0, 0)T
c) c = (1, 1, 1)T d) d = (−5, k, 0)T für k ∈ R

Lösung 3.6:
a) Bedingungen für Vektor v: ⟨a, v⟩ = 0 und ||v|| = 1. Es folgt
!
0
−3vx = 0 ⇔ vx = 0 und = vy = 1
vy
!
0

RN
Somit ist v = der gesuchte Vektor.
1
b) Jeder Vektor des v ∈ R3 mit ∥v∥ = 1.
c) x + y + z = 0. Wähle z. B. x = 1, y = 1 z = −2 oder irgend einen anderen Vektor der die
Gleichung erfüllt, dann normieren.
d) −5 · x + k · y + 0 · z = 0. Mögliche Lösung:
 
k·a
1  
v=p  5·a  a, b ∈ R
(ka) + (5a) + b
2 2 2
b
TE
Aufgabe 3.7: Zerlegen Sie die folgende Vektoren a ∈ R2 oder c ∈ R3 orthogonal längs dem gegebenen
Vektoren b ∈ R2 bzw. d ∈ R3 .
a) a = (2, 1)T b = (−3, 2)T b) a = (2, 6)T b = (−9, 3)T
c) c = (4, −1, 7)T d = (2, 3, −6)T d) c = (1, 0, 0)T d = (0, 1, 1)T
IN

Lösung 3.7:
!
1 12
a) a∥ = ⟨a,b⟩
∥b∥2
b = 13 −8
!
1 14
a⊥ = a − a∥ = 13 21
b) ⟨a, b⟩ = 0
⇒ a∥ = 0 und a⊥ = a
   
2 −74
  1  
c) c∥ = −37
49  3  = 49  −111 
−6 222
 
270
1  
c⊥ = c − c∥ = 49  62 
121

3/5
d) ⟨c, d⟩ = 0
   
0 1
   
c∥ =  0  ⇔ c⊥ = c =  0 
0 0

Aufgabe 3.8: Geben Sie ein gleichseitiges Dreieck im R2 an.

Lösung 3.8: Gleichseitiges Dreieck ⇔ alle Winkel 60◦ .


Mit a = (1, 0)T folgt
⟨a, b⟩ 1
= b1 = cos(60◦ ) =
∥a∥ 2

RN
und r √
1 3
∥b∥ = + b2 = 1 ⇔ b2 = .
4 2
Somit folgt !
1 √1
b=
2 3
Für die dritte Seite ergibt sich !
1 1
c=a−b= √ .
2 − 3
TE
Aufgabe 3.9: Entscheiden Sie durch Rechnung, ob folgende Dreiecke, die durch die Punkte a, b und c
gegeben sind, rechtwinklig, gleichseitig oder gleichschenklig sind?
a) a = (0, 4)T , b = (−4, 0)T und c = (0, 0)T b) a = (2, 3)T , b = (−3, 2)T und c = (1, 4)T
c) a = (0, 1)T , b = (−1, 0)T und c = (0, −1)T

Lösung 3.9: Es sei s1 = a − b, s2 = b − c, s3 = a − c.


a) gleichschenklig und rechtwinklig: ⟨s3 , s2 ⟩ = 0 , ||s2 || = ||s3 || = 4
b) weder noch
IN


c) rechtwinklig und gleichschenklig: ⟨s1 , s2 ⟩ = 0 , ||s2 || = ||s1 || = 2

Aufgabe 3.10:
a) Zeichnen Sie die folgenden Punkte in ein Koordinatensystem ein und verbinden Sie sie, wobei a und
b, v1 und v2 bzw. v3 und v4 nicht miteinander verbunden werden sollen. Welchen geometrischen
Körper erkennen
  Sie?          
2 0 4 2 2 2
           
a = 0 , v1 = 0 , v2 = 0 , v3 = 2 , v4 = −2 , b =  0
2 0 0 0 0 −2
b) Berechenen Sie den Abstand zwischen a und b.
c) Wie groß ist das Volumen des geometrischen Körpers?

4/5
Lösung 3.10:
a) Oktaeder
b) 4
1 1
√ √ 32
c) V = 3 · ||a − b|| · ||v3 || · ||v4 || = 3 ·4· 8· 8= 3

Aufgabe 3.11: Seien a = (1, 1)T und b = (1, −2)T .


a) Bestimmen Sie den Kosinus des Winkels zwischen a und einem um 90◦ gedrehtem b (im mathe-
matisch positiven Sinn – gegen den Uhrzeigersinn).
b) Bestimmen Sie den Kosinus des Winkels zwischen a und einem um 180◦ gedrehtem b.

RN
Lösung 3.11:
a) b90◦ = (2, 1)T ⇒ cos α = a·b
= √ 3√
|a|·|b| 2 5

b) b180◦ = (−1, 2)T ⇒ cos α = a·b


= √1
|a|·|b| 10

Aufgabe 3.12: Zeigen Sie mit Hilfe der Vekktorrechnung:


a) Die Verbindungslinie zweier Seitenmittelpunkte in einem Dreieck ist parallel zur dritten Seite
und hat ihre halbe Länge.
b) Konstruiert man ein Dreieck aus den beiden Endpunkten eines Halbkreises und einem weiteren
TE
Punkt des Halbkreises, so erhält man ein rechtwinkliges Dreieck.
c) Die Seitenmittelpunkte eines beliebigen Vierecks bilden ein Parallelogramm.

Lösung 3.12:
a) Sind die beiden Seiten A und B so ist die Verbindungslinie der Seitenmittelpunkte 12 A − 21 B =
1
2 (A − B) und die dritte Seite ist (A − B)

b) Der Mittelpunkt sei O, die beiden Randpunkte seien R und Q und sei der Punkt auf dem
−−→ −−→ −−→
Halbkreis P . Weiter seien A = RO = OQ und B = OP . Dann gilt:
IN

−−→ −→
PQ = A − B und P R = −(B + A)

und somit
−−→ −→
⟨P Q, P R⟩ = ∥B∥2 − ∥A∥2 = 0,
da ∥A∥ = ∥B∥.
c) Benenne die Ecken des Vierecks gegen den Uhrzeigersinn mit A, B, C, D und gebe den Seiten
−−→ −−→ −−→ −−→
folgende Vektoren: AB = a, BC = b, AD = c und DC = d. Dann gilt
1 1
a+b=c+d ⇒ (b − d) = (c − a)
2 2
D. h. zwei sich gegenüberliegende Seiten sind gleich lang.

5/5
IN
TE
RN
Lehrstuhl für Optimalsteuerung
TUM School of Computation, Information and Technology
Technische Universität München

4. Übung zum Vorkurs für Elektro- und Informationstechnik


Dr. Dominik Meidner · Herbst 2022

Aufgabe 4.1: Gehen Sie die Inhalte der heutigen Vorlesung in kleinen Gruppen durch und fertigen
Sie eine Zusammenfassung bzw. ein Formelblatt an.

Aufgabe 4.2: Bestimmen Sie für x ∈ R die Lösungsmenge der folgenden Ungleichungen:
3
a) 5x − 4 < 3x − 1 b) − (x − 5) < 7
2
1 2 − 3x
c) ≤3 d) > 0, 5
x 4x + 5

RN
Lösung 4.2:
3
a) x < 2
1
b) x > 3
)
1
1. Fall: x > 0 ⇒ x ≥
c) 3
1 x ∈ ] − ∞; 0[ ∪ [ 13 ; ∞[
2. Fall: x < 0 ⇒ x ≤ 3 ⇒x<0
d) 1. Fall : x > − 45 ⇒ x < − 10
1
5 1
⇒ x ∈ ] − 4 ; − 10 [
2. Fall : x < − 54 ⇒ x > − 10
1
TE
⇒ Widerspruch , keine Lösung

Aufgabe 4.3: Bestimmen Sie jeweils alle reellen Lösungen der folgenden Gleichungen und Ungleichun-
gen und kennzeichnen Sie jeweils die Lösungsmengen auf der Zahlengeraden.
a) x2 − x − 6 > 0 b) |1 − x| ≤ 1 + 2x c) x|x| = 12 x3

Lösung 4.3:
a) Nullstellen berechnen, dann Fallunterscheidung:
)
IN

1. Fall: x − 3 > 0 und x + 2 > 0 ⇒ x > 3


x ∈ ] − ∞; −2[ ∪ ]3; ∞[
2. Fall: x − 3 < 0 und x + 2 < 0 ⇒ x < −2

b)
)
1. Fall: x ≤ 1 ⇒ x ≥ 0 ⇒ x ∈ [0; 1]
x ∈ [0; ∞[
2. Fall: x > 1 ⇒ x ≥ −2 ⇒ x ∈ ]1; ∞[

1/7
c) 
1. Fall: x > 0 ⇒ x = 2 

2. Fall: x = 0 ⇒ x = 0 ist eine Lösung x ∈ { −2, 0, 2 }

3. Fall: x < 0 ⇒ x = −2 

Aufgabe 4.4: Lösen Sie graphisch folgende lineare Ungleichungssysteme:


a) 2x + y < 7 und x − 4y < 8 b) y ≥ 3x − 1 und y ≤ x
2 + 4 und y = −x + 7

Lösung 4.4:

RN
a) Die Lösungsmenge ist die grau markierte Fläche:

y=7-2x
TE
y=0.25x-2

b) Siehe Grafik:

y=3x−1
IN

x
y= 4
2 ;5 2

y=−x7

Die Lösung ist der Schnittpunkt: (2; 5)

2/7
Aufgabe 4.5: Geben sei die Strecke g : v = (1, 1, 1)T + λ · (2, 1, 0)T mit |λ − 1| ≤ 2.
a) Bestimmen Sie den Mittelpunkt M der Strecke g.
b) Geben Sie die Ebene E an, welche auf g senkrecht steht und M enthält.
c) Beschreiben Sie geometrisch die Position der Punkte (x, y, z)T ∈ R3 , für die gilt:

(i) 2x + y > 8, (ii) 2x + y = 8, (iii) 2x + y < 8.

d) Sei K die Kugelschale um M , die das Geradenstück g als einen Durchmesser besitzt. Beschreiben
Sie die Punkte innerhalb von K durch eine Ungleichung.
e) Ermitteln Sie die Schnittmenge von K mit der x-y-Ebene.

RN
Lösung 4.5:
a) λ ∈ [−1; 3] ⇒ λM = 1 (genau in der Mitte)
⇒ M = (3, 2, 1)
 
2
 
b) (x − M ) · 1 = 0 ⇒ E: 2x + y = 8
0
c)
(i) 2x + y > 8 : (x, y, z) liegen im positiven Halbraum der Ebene 2x + y = 8
TE
(ii) 2x + y = 8 : (x, y, z) liegen auf der Ebene

(iii) 2x + y < 8 :
(x, y, z) liegen im negativen Halbraum der Ebene

d) Inneres der Kugel K : |x − M | < 2 5 ⇒ K : (x − 3)2 + (y − 2)2 + (z − 1)2 < 20
e) Schnittmenge mit x-y-Ebene: z = 0:
(x − 3)2 + (y − 2)2 + 1 ≤ 20 √ ⇒ (x − 3)2 + (y − 2)2 ≤ 19
Schnittkreis mit Radius r = 19
IN

Aufgabe 4.6: Es sei a


b < c
d mit b > 0 und d > 0. Zeigen Sie

a a+c c
< < .
b b+d d

Lösung 4.6: Mit a


b < c
d und b, d > 0 gilt:
a c
<
b d
⇔ ad < bc
⇔ ad + ab < bc + ab
⇔ a(b + d) < b(a + c)
a a+c
⇔ <
b b+d

3/7
und
a c
<
b d
⇔ ad < bc
⇔ ad + cd < bc + cd
⇔ d(a + c) < c(b + d)
a+c c
⇔ <
b+d d

Aufgabe 4.7: Weisen Sie aus der Dreiecksungleichung unter Verwendung der Substitution x = a+b
2
und y = a−b
2 folgenden Zusammenhang nach:

|a + b| + |a − b| ≥ |a| + |b|.

RN
Lösung 4.7: Es gilt: |x+y| ≤ |x|+|y| und |x−y| ≤ |x|+|y|. Daraus folgt |x+y|+|x−y| ≤ 2|x|+2|y|.
Nach Verwendung der Substitution x = 2 ,
a+b
y= a−b
2 folgt schließlich |a| + |b| ≤ |a + b| + |a − b|.

Aufgabe 4.8: Angenommen Sie sind Manager eines Elektrokonzerns, der zwei Produkte herstellt.
Eine Einheit von Produkt A kostet auf dem freien Markt 100 Euro, dagegen bringt Produkt B
300 Euro. Beide Produkte bestehen aus drei Bauteilen (Kondensatoren, Widerstände, Spulen). Für
Produkt A benötigt man 1 Kondensator und 2 Widerstände. Produkt B besteht aus 2 Kondensatoren,
4 Widerständen und 1 Spule. Im Lager des Konzerns befinden sich noch 250 Kondensatoren, 700
TE
Widerstände und 110 Spulen.
a) Ermitteln Sie zunächst graphisch und dann rechnerisch das Produktionsprogramm, das den
Umsatz (Summe der in einer Periode verkauften, mit ihren jeweiligen Verkaufspreisen bewerteten
Leistungen) maximiert.
b) Wie ändert sich der Umsatz, wenn von Produkt A mindestens eine Menge von 150 Stück produziert
werden muss.

Lösung 4.8:
IN

4/7
a) Die schraffierte Fläche beschreibt die Lösungsmenge des Ungleichungssystems, der linke Schnitt-
punkt bestimmt das Produktionsoptimum:

RN
Maximiere c = 100A + 300B under den Nebenbedingungen


1 2
2 4
0 1
 A
B

!


250

110

≤ 700 .

Es ergibt sich: 1A + 2B ≤ 250 ⇐⇒ 2A + 4B ≤ 500 dominiert 2A + 4B ≤ 700. Also sucht man


einen Schnittpunkt von 1A + 2B ≤ 250 und 1B ≤ 110. Dies ergibt 1B ≤ 110 ⇒ B = 110 ⇒ A =
TE
30 ⇒ c = 36000

b) Maximiere B ′ unter A′ ≥ 150. Da man so viel B wie möglich produzieren möchte, muss B
folgende Ungleichungen erfüllen:    
2 100
  ′  
4 B ≤ 400
1 110
Somit ist 2B ′ ≤ 100 der begrenzende Faktor und es folgt B ′ = 50 und c′ = 30000.
IN

Aufgabe 4.9: Zeichnen Sie die folgenden Mengen in die x-y-Ebene:


n o n o
a) M1 = (x, y)T ∈ R2 |x| + |y| ≤ 1 b) M2 = (x, y)T ∈ R2 x2 + y 2 > 1
n o
c) M3 = (x, y)T ∈ R2 max { x, y } ≤ 1

Hinweis: max bezeichnet hier das größte Element der Menge { x, y } (z. B. max { 5, −3 } = 5).

Lösung 4.9:

5/7
a) Die Lösungsmenge ist die grau markierte Fläche inklusive Rand:

b) Die Lösungsmenge ist die grau schraffierte Fläche ohne Rand:

RN
c) Die Lösungsmenge ist die grau markierte Fläche inklusive Rand:
TE
IN

Aufgabe 4.10: Es sei x0 ∈ R. Eine mathematische Aussage A(x0 ) gelte für alle reellen Zahlen
x < x0 .
a) Gilt dann die Aussage für die Zahl x = 12 x0 ?
b) Gilt dann die Aussage für die Zahl x = x0 − 3?
c) Wie muss y ∈ R beschaffen sein, dass die Aussage für y 2 gilt. Kann es sein, dass x0 so gewählt
ist, dass ein solches y nicht existiert?
d) Es gelte die Aussage für |y + 2| < x0 . Was folgt daraus für y?

Lösung 4.10:
a) Nein, denn für x0 = −1 folgt 21 x0 = − 21 ̸< −1 = x0 .
b) Ja, denn es gilt x0 − 3 < x0 für alle x0 ∈ R.

6/7
√ √
c) Es muss gelten y 2 < x0 und somit y ∈] − x0 ; x0 [ für x0 > 0. Für x0 ≤ 0 existiert ein solches y
somit nicht!
d) |y + 2| < x0 gilt ebenfalls nur für x0 > 0 Dann folgt für y, dass y ∈] − x0 − 2; x0 − 2[ gilt.

Aufgabe 4.11: Bestimmen Sie jeweils die Menge aller x ∈ R, die die Ungleichung

|x2 − 9| < |x − 1|

erfüllen.

Lösung 4.11: Wir unterscheiden fünf Fälle:


√ 
1. Fall: x ≥ 3 ⇒ x ∈ [3; 1+2 33 [√

RN




2. Fall: 1 < x < 3 ⇒ x ∈ ] −1+2 41 ; 3[ 

 √ √ √ √
41 1− 33 41 1+ 33
3. Fall: x = 1 ⇒ keine Lösung √
x ∈ ] −1−2 ; 2 [ ∪ ] −1+2 ; 2 [


4. Fall: − 3 < x < 1 ⇒ x ∈ √] − 3; 1−2 33 [ 




5. Fall: x ≤ −3 ⇒ x ∈ ] −1−2 41 ; −3]

Aufgabe 4.12: Zeigen Sie, dass für alle a, b, c, d ∈ R gilt:

(ab + cd)2 ≤ (a2 + c2 )(b2 + d2 )


TE
Lösung 4.12:

(ab + cd)2 = a2 b2 + 2abcd + c2 d2 = a2 b2 + 2abcd + c2 b2 + c2 d2 + a2 d2 − c2 b2 − a2 d2


= a2 b2 + c2 b2 + c2 d2 + a2 d2 − (a2 d2 − 2abcd + c2 b2 )
= (a2 + c2 )(b2 + d2 ) − (ad − cb)2
| {z }
≥0

≤ (a2 + c2 )(b2 + d2 )
IN

7/7
IN
TE
RN
Lehrstuhl für Optimalsteuerung
TUM School of Computation, Information and Technology
Technische Universität München

5. Übung zum Vorkurs für Elektro- und Informationstechnik


Dr. Dominik Meidner · Herbst 2022

Aufgabe 5.1: Gehen Sie die Inhalte der heutigen Vorlesung in kleinen Gruppen durch und fertigen
Sie eine Zusammenfassung bzw. ein Formelblatt an.

Aufgabe 5.2: Folgern Sie aus den Additionstheoremen


1 1
sin x cos y = sin(x − y) + sin(x + y).
2 2

Lösung 5.2: Nach den Additionstheoremen gilt für alle x, y ∈ R:

RN
sin(x + y) = sin(x) cos(y) + cos(x) sin(y)
sin(x − y) = sin(x) cos(y) − cos(x) sin(y)

Es folgt:
1 1 1  
sin(x − y) + sin(x + y) = sin(x) cos(y) − cos(x) sin(y) + sin(x) cos(y) + cos(x) sin(y)
2 2 2
1 
= 2 sin(x) cos(y)
2
= sin(x) cos(y) .
TE
Aufgabe 5.3: Zeigen Sie für x ∈ R die Identität
x
sin(arctan x) = √ .
1 + x2

Lösung 5.3:
 
x tan y π π
√ =p mit y = arctan x, y ∈ − ,
1+x 2 1 + tan2 y 2 2
IN

sin y
cos y sin y
=q = q
sin2 y sin2 y
1+ cos2 y
cos y · 1+ cos2 y
sin y sin y
=p = √
cos2 y 2
+ sin y 1

= sin y = sin arctan x .

Aufgabe 5.4: Verifizieren Sie für x ∈ (−π, π) die Identitäten


1 − tan2 ( x2 ) 2 tan( x2 )
a) cos x = , b) sin x = , c) cos4 x − sin4 x = cos(2x).
1 + tan2 ( x2 ) 1 + tan2 ( x2 )

1/3
Lösung 5.4: Unter Verwendung der bekannten Formeln zur Trigonometrie erhält man:
a)

sin2 ( x2 )
1 − tan2 x
 1− cos2 ( x2 ) cos2 x2 − sin2 x2
 
2
= =  
1 + tan2 x sin2 ( x2 ) cos2 x + sin2 x
2 1 + cos2 x 2 2
(2)
   
2 x 2 x 1 + cos(x) 1 − cos(x)
= cos − sin = − = cos(x) .
2 2 2 2

b)
   

RN
2 tan x2 sin x
2 sin x2 cos x2
 =2·   = 2 ·  
1 + tan2 x2  sin2 ( x2 ) cos2 x2 + sin2 x2
cos 2 1 + cos2 x
x
(2)
       
x x x x x x
= 2 sin cos = sin − + sin + = sin(x) .
2 2 2 2 2 2

c)
 
cos4 x − sin4 x = cos2 x − sin2 x · cos2 x + sin2 x = cos2 x − sin2 x
1 + cos(2x) 1 − cos(2x)
TE
= − = cos(2x) .
2 2


Aufgabe 5.5: Lösen Sie die Ungleichung sin(2x) ≤ 3 sin x in R.

Lösung 5.5:
√ √ √ 
sin(2x) ≤ 3 sin(x) ⇔ 2 sin(x) cos(x) − 3 sin(x) ≤ 0 ⇔ sin(x) 2 cos(x) − 3 ≤0
IN

√ √
1. Fall, sin(x) ≤ 0 ∧ 2 cos(x) − 3 ≥ 0 ⇔ cos(x) ≥ 23 :
⇒ L1 = { x ∈ R | π + 2mπ ≤ x ≤ 2π + 2mπ ∧ − π6 + 2nπ ≤ x ≤ π6 + 2nπ, m, n ∈ Z }
= { x ∈ R | − π6 + 2kπ ≤ x ≤ 2kπ, k ∈ Z }
√ √
2. Fall, sin(x) ≥ 0 ∧ 2 cos(x) − 3 ≤ 0 ⇔ cos(x) ≤ 23 :
⇒ L2 = { x ∈ R | 2mπ ≤ x ≤ π + 2mπ ∧ π6 + 2nπ ≤ x ≤ 11π
6 + 2nπ, m, n ∈ Z }
= { x ∈ R | π6 + 2kπ ≤ x ≤ π + 2kπ, k ∈ Z } .
Insgesamt: L = { x ∈ R | − π6 + 2kπ ≤ x ≤ 2kπ ∨ π
6 + 2kπ ≤ x ≤ π + 2kπ, k ∈ Z }.

Aufgabe 5.6: Welche x ∈ R erfüllen die Gleichung 5 sin x − 2 cos2 x = 1?

2/3
Lösung 5.6:
 5 3
5 sin(x) − 2 cos2 (x) = 1 ⇔ 5 sin(x) − 2 1 − sin2 (x) = 1 ⇔ sin2 (x) + sin(x) − = 0 .
2 2
Substitution mit y := sin(x) liefert die Gleichung y 2 + 52 y − 32 = 0. Durch Lösen der Gleichung mit
der Mitternachtsformel erhält man die beiden Nullstellen y1 = 12 und y2 = −3. Es gilt nun noch die
Gleichung sin(x) = y für y ∈ { −3, 12 } zu lösen. Da sin(x) ∈ [−1, 1], gibt es für y = −3 keine Lösung,
für y = 12 gilt L = { x ∈ R | x = π6 + 2kπ ∨ x = 5π6 + 2kπ, k ∈ Z }.

Aufgabe 5.7:
a) Zeichen Sie die Graphen von sin(nx) für x ∈ [0, 2π] und n ∈ { 1, 2, 3, 4 } in ein gemeinsames
Diagramm.

RN
b) Geben Sie ohne Zuhilfenahme des Taschenrechners die Wertetabellen von f (x) = sin x, g(x) =
cos x und h(x) = tan x für x ∈ { 0, π6 , π4 , π3 , π2 , π } an.

Lösung 5.7:
a)

n=1
1 n=2
n=3
0.8
TE
n=4
0.6

0.4

0.2

−0.2

−0.4

−0.6

−0.8

−1
IN

0 1 2 3 4 5 6

b)
x f (x) = sin(x) g(x) = cos(x) h(x) = tan(x)
0 0 √
1 0
π 1 3 √1
6 √2 √2 3
2 2
π
4 √2 2 1
3 1

π
3 2 2 3
π
2 1 0 nicht definiert
π 0 −1 0

3/3
IN
TE
RN
Lehrstuhl für Optimalsteuerung
TUM School of Computation, Information and Technology
Technische Universität München

6. Übung zum Vorkurs für Elektro- und Informationstechnik


Dr. Dominik Meidner · Herbst 2022

Aufgabe 6.1: Gehen Sie die Inhalte der heutigen Vorlesung in kleinen Gruppen durch und fertigen
Sie eine Zusammenfassung bzw. ein Formelblatt an.

Aufgabe 6.2: Seien


     
−2 3 !1 4 1 ! !
  3 0     8 3
A =  4 1 , B = , C = 0 −2 , x =  0 , y = und z = .
1 −7 −5 2
−1 5 3 5 −4

RN
Berechnen Sie folgende Ausdrücke:

A + C, 2B, B3, A(y + z), C(−4z), (A + C)y, AB, BC.

Lösung 6.2:
     
−1 7 ! ! 1 4 −31
6 0 27 0
, B3 =
     
A + C =  4 −1 , 2B = , C = 0 −2 , A(y + z) =  41  ,
2 −14 37 −343
2 10 3 5 −26
     
TE
−44 −43 −3 −21
     
C(−4z) =  16  , (A + C)y =  37  , AB =  13 −7  ,
−76 −34 2 −35
BC = nicht definiert, da Dimensionen der beiden Matrizen passen nicht zusammen

Aufgabe 6.3: Bestimmen Sie jeweils das Produkt der folgenden Matrizen. Geben Sie zuerst an, wie
viel Zeilen und Spalten das Produkt hat.
! ! ! !
3 1 4 −1 3 1 4 −1 −7
a) und b) und
1 0 −2 −3 1 0 −2 −3 2
IN

   
−1 1 0 4 −1 −7
   
c)  1 0 3 und −2 −3 1
−4 2 2 6 3 4

Lösung 6.3:
a) R2×2
! !
12 − 2 −3 − 3 10 −6
=
4 + 0 −1 + 0 4 −1

b) R2×3
!
10 −6 −19
4 −1 −7

1/5
c) R3×3
 
−6 −2 8
 
 22 8 5
−8 4 38

Aufgabe 6.4: Die Matrizenmultiplikation ist im Allgemeinen nicht kommutativ, d. h. i. A. gilt AB ̸=


BA!
a) Geben Sie zwei Beispiele von 2 × 2-Matrizen A und B an, für die ausnahmsweise doch AB = BA
gilt.
b) Wählen Sie zwei Matrizen C und D, für die alle Koeffizienten verschieden sind und berechnen
Sie CD und DC.

RN
Lösung 6.4:
a) drei Beispiele von 2×2-Matrizen A und B, für die ausnahmsweise doch AB = BA gilt : Nullmatrix;
! !
2 3 1 3
Einheitsmatrix; A = ,B= .
0 6 0 5
! !
1 3 −1 5
b) C = ,D= . Man sieht DC ̸= CD.
2 4 0 −2
TE
Aufgabe 6.5: AT bezeichnet die Transponierte von A. Es werden die Zeilen zu Spalten und die Spalten
zu Zeilen. Zum Beispiel:
!T !
1 2 1 3
= .
3 4 2 4
Betrachten Sie nun die Matrizen
 
! 4 −1 −7
−1 1  
A= und B = −2 −3 1
−4 2
6 3 4
IN

und geben Sie AT und B T an.

Lösung 6.5:  
! 4 −2 6
−1 −4  
AT = , B T = −1 −3 3
1 2
−7 1 4

Aufgabe 6.6: Eine Matrix M heißt symmetrisch, falls gilt: M = M T .


a) Begründen Sie: M symmetrisch ⇒ M quadratisch.
b) Überprüfen Sie, ob folgende Matrizen symmetrisch sind:
 
! ! 5 −1 2
0 1 4 −1  
A= , B= , C = −1 −3 4
1 0 −1 −3
2 −4 0

2/5
Lösung 6.6:
a) Bei einer symmetrischen Matrix hat jedes Element einer Zeile den entsprechenden „Partner“
in der Spalte, also ist die Anzahl der Elemente in Spalten und Zeilen gleich. So ist die Matrix
quadratisch.
b) A und B symmetrisch, C nicht symmetrisch.

Aufgabe 6.7: Betrachen Sie die Matrizen


   
0 1 0 7 4 4
  1 
A = 1 0 0  und B =  4 1 −8 .
9
0 0 1 −4 8 −1

RN
a) Welche der angegeben Matrizen A, B ist symmetrisch?
b) Überprüfen Sie die Gleichung B T B = AT A.

Lösung 6.7:
a) Nur A ist symmetrisch.
b) B T B = AT A, denn:
 
7 4 −4
1 
AT = A und B T = 4 1 8
9
4 −8 −1
TE
B T B = I2 = AT A

Aufgabe 6.8:
a) Finden Sie A ∈ R3×3 , A ̸= I3 mit A2 = A
b) Finden Sie B ∈ R3×3 , B ̸= I3 mit B 2 = I3

Lösung 6.8:
IN

a) eine einfache Lösung ist


 
1 0 0
 
A = 1 0 0 
1 0 0

b) Es bieten sich beispielsweise Spiegelungen entlang einer Achse/Ebene an. Eine mögliche Lösung
ist  
1 0 0
 
B = 0 1 0
0 0 −1

Dabei ist I3 die 3 × 3 Einheitsmatrix.

3/5
Aufgabe 6.9: Eine quadratische Matrix M ̸= 0 heißt nilpotent, falls gilt: M n = 0 für ein n ∈ N.
a) Finden Sie zwei Matrizen A, B ̸= 0 mit AB = 0.
b) Zeigen Sie, dass folgende Matrizen nilpotent sind:
   
0 2 4 0 0 0
   
A = 0 0 1  , B =  12 0 0 .
0 0 0 3 0 0

Lösung 6.9:
! ! ! !
0 1 1 3 2 1 −1 1

RN
a) Mögliche Beispiele sind A = ,B= oder A = ,B= .
0 5 0 0 4 2 2 −2
b) A3 = 0, B 2 = 0.

Aufgabe 6.10: Man kann eine 2 × 2-Matrix A durch die Abbildungsvorschrift x 7→ Ax als Abbildung
von R2 in den R2 auffassen. Lösen Sie folgende Aufgaben.
!
3 0
a) Sei A = . Was passiert mit einem Vektor v ∈ R2 \ { 0 }, wenn man auf diesen A anwendet?
0 3
Was bedeutet dies geometrisch?
TE
!
1 1 0
b) Sei B = . Was passiert mit dem Einheitsquadrat, wenn man auf jeden seiner Punkte B
2 0 1
anwendet?
c) Geben Sie eine Matrix C an, die eine Spiegelung an der x-Achse bestimmt.

Lösung 6.10:
! ! !
3 0 x x
a) Sei Av = =3 . D, h. v wird auf die dreifache Länge gestreckt.
0 3 y y
IN

b) Der Einheitsquadrat reduziert sich zum Quadrat mit halbierten Koordinaten.


!
1 0
c) C =
0 −1

!
cos φ − sin φ
Aufgabe 6.11: Betrachten Sie die Matrix A(φ) = mit 0 ≤ φ < 2π.
sin φ cos φ

a) Zeigen Sie: A(φ)A(φ)T = I2 .


b) Was macht die Matrix A(φ) mit einem Punkt des R2 .
c) Zeigen Sie mit Hilfe der trigonometrischen Additionstheoreme A(φ)A(θ) = A(φ + θ).

4/5
Lösung 6.11:
!
cos2 φ + sin2 φ 0
a) A(φ)A(φ)T = = I2 .
0 cos2 φ + sin2 φ
b) Drehmatrix um den Winkel φ gegen Uhrzeigesinn
!
cos(φ + θ) − sin(φ + θ)
c) A(φ)A(θ) = = A(φ + θ).
sin(φ + θ) cos(φ + θ)

RN
TE
IN

5/5
IN
TE
RN
Lehrstuhl für Optimalsteuerung
TUM School of Computation, Information and Technology
Technische Universität München

7. Übung zum Vorkurs für Elektro- und Informationstechnik


Dr. Dominik Meidner · Herbst 2022

Aufgabe 7.1: Gehen Sie die Inhalte der heutigen Vorlesung in kleinen Gruppen durch und fertigen
Sie eine Zusammenfassung bzw. ein Formelblatt an.

Aufgabe 7.2: Wir betrachten das lineare Gleichungssystem Ax = b mit A und b gegeben wie folgt:
       
2 0 1 3 1 1 2 3
       
a) A =  4 2 1, b =  3  b) A = 2 2 5 , b = −4
−2 8 2 −8 5 5 11 6
   
3 −5 1 ! !

RN
−1
    3 −5 2
c) A = −3 6 0, b =  2  d) A = ,b=
−9 15 −6
3 −4 2 0
   
−2 1 3 −4 −12
−4 3 6 −5  
 −21
e) A =  , b =  
 2 −2 −1 6   10 
−6 6 13 10 −22

• Bringen Sie jeweils die erweiterte Koeffizientenmatrix (A|b) mit Hilfe der Gauß-Elimination auf
Zeilen-Stufen-Form und bestimmen Sie Rang A und Rang(A|b). Ist das Gleichungssysteme lösbar?
• Schließen Sie von Rang A auf dim Kern A.
TE
• Führen Sie Rückwärtssubstitution durch. Geben Sie eine Basis von Kern A sowie die Lösung des
LGS an.

Lösung 7.2:
a) Mit Gauß-Elimination folgt
     
2 0 1 3 2 0 1 3 2 0 1 3
     
 4 2 1 3  ⇝ 0 2 −1 −3 II - 2I ⇝ 0 2 −1 −3 .
IN

−2 8 2 −8 0 8 3 −5 III + I 0 0 7 7 III - 4II

Somit gilt Rang A = Rang(A|b) = 3 und das LGS ist lösbar. Nach der Dimensionsformel gilt
dim Kern A = 3 − Rang A = 0. Durch Rückwärtssubstitution erhalten wir
     
2 0 1 3 2 0 0 2 I - 17 III 1 0 0 1 1
I
      21
0 2 −1 −3 ⇝ 0 2 0 −2 II + 71 III ⇝ 0 1 0 −1 2 II .
1
0 0 7 7 0 0 1 1 7 III 0 0 1 1
n o
Eine Basis des Kerns ist gegeben durch (0, 0, 0)T . Außerdem folgt x1 = 1, x2 = −1, x3 = 1.
n o
Das LGS hat genau eine Lösung x = (1, −1, 1)T . Es gilt somit L = (1, −1, 1)T

1/5
b) Mit Gauß-Elimination folgt
     
1 1 2 3 1 1 2 3 1 1 2 3
     
 2 2 5 −4  ⇝  0 0 1 −10 II - 2I ⇝ 0 0 1 −10 .
5 5 11 6 0 0 1 −9 III - 5I 0 0 0 1 III - II

Somit gilt Rang A = 2 ̸= 3 = Rang(A|b) und das LGS ist unlösbar. Nach der Dimensionsformel
gilt dim Kern A = 3 − Rang A = 1. Durch Rückwärtssubstitution erhalten wir zur Bestimmung
des Kerns von A    
1 1 2 1 1 0 I - 2II
   
0 0 1 ⇝ 0 0 1 .
0 0 0 0 0 0
Wir können somit x2 als freie Variable wählen. Wir setzten x2 = t. Es folgt x3 = 0n und x1 = −t.o
Somit gilt Kern A = { t(−1, 1, 0)T | t ∈ R }. Eine Basis des Kerns ist gegeben durch (−1, 1, 0)T .

RN
Das LGS besitzt keine Lösung. Es gilt somit L = ∅.
c) Mit Gauß-Elimination folgt
     
3 −5 1 −1 3 −5 1 −1 3 −5 1 −1
     
−3 6 0 2  ⇝ 0 1 1 1  II + I ⇝ 0 1 1 1 
3 −4 2 0 0 1 1 1 III - I 0 0 0 0 III - II

Somit gilt Rang A = Rang(A|b) = 2 und das LGS ist lösbar. Nach der Dimensionsformel gilt
dim Kern A = 3 − Rang A = 1. Durch Rückwärtssubstitution erhalten wir
TE
     
4 1
3 −5 1 −1 3 0 6 4 I + 5II 1 0 2 3 I
     3
 0 1 1 1  ⇝ 0 1 1 1 ⇝ 0 1 1 1
0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0

Wir können somit x3 als freie Variable wählen. Wir setzten x3 = t. Für den Kern von A betrachten
wir  
1 0 2
 
0 1 1 
0 0 0
und es folgt x2 = −t und x1n= −2t. Somitogilt Kern A = { t(−2, −1, 1)T | t ∈ R }. Eine Basis
IN

des Kerns ist gegeben durch (−2, −1, 1)T . Das LGS hat unendlich viele Lösungen. Es folgt
4
x2 = 1 − t und x1 = 3 − 2t. Es gilt somit
    
 4 
 3 −2 
   
L =  1  + t −1 t ∈ R .

 0 
1 

2/5
d) Mit Gauß-Elimination folgt
! !
3 −5 2 3 −5 2
⇝ .
−9 15 −6 0 0 0 II + 3I

Somit gilt Rang A = Rang(A|b) = 1 und das LGS ist lösbar. Nach der Dimensionsformel gilt
dim Kern A = 2 − Rang A = 1. Durch Rückwärtssubstitution erhalten wir
! !
3 −5 2 1 − 53 2
3
1
3 I
⇝ .
0 0 0 0 0 0

Wir können somit x2 als freie Variable wählen. Wir setzten x2 = t. Für den Kern von A betrachten
wir !
1 − 53

RN
0 0

= 53 t. Somit gilt Kern A = { t( 53 , 1)T | t ∈ R }. Eine Basis des Kerns ist gegeben
und esnfolgt x1 o
durch ( 35 , 1)T . Das LGS hat unendlich viele Lösungen. Es folgt x1 = 23 + 53 t. Es gilt somit
( ! ! )
2 5
L= 3 +t 3 t∈R .
0 1

e) Mit Gauß-Elimination folgt


TE
   
−2 1 3 −4 −12 −2 1 3 −4 −12
−4 3 
6 −5 −21  3 
  0 1 0 3  II - 2I
  ⇝  
 2 −2 −1 6 10   0 −1 2 2 −2  III + I
−6 6 13 10 −22 0 3 4 22 14 IV - 3I

 
−2 1 3 −4 −12
 0 1 0 3 3 
 
⇝  
 0 0 2 5 1  III + II
0 0 4 13 5 IV - 3II
IN

 
−2 1 3 −4 −12
 0 1 0 3 3 
 
⇝  
 0 0 2 5 1 
0 0 0 3 3 IV - 2III

Somit gilt Rang A = Rang(A|b) = 4 und das LGS ist lösbar. Nach der Dimensionsformel gilt
dim Kern A = 4 − Rang A = 0. Durch Rückwärtssubstitution erhalten wir
   
−2 1 3 −4 −12 1 0 0 0 1
 0 1 0 3 3  0 1 0 0 0
   
  ⇝  
 0 0 2 5 1  0 0 1 0 −2
0 0 0 3 3 0 0 0 1 1
n o
Eine Basis des Kerns ist gegeben durch (0, 0, 0, 0)T . Außerdem folgt x1 = 1, x2 = 0, x3 = −2,
n o
x4 = 1. Das LGS hat genau eine Lösung x = (1, 0, −2, 1)T . Es gilt somit L = (1, 0, −2, 1)T .

3/5
! !
a b 1 d −b
Aufgabe 7.3: Sei B = mit ad − bc ̸= 0. Ferner sei C = ad−bc .
c d −c a
Zeigen Sie:
a) CB = I2 b) BC = I2 .
Die Matrix C ist also die Inverse von B.

Lösung 7.3:
! ! !
1 d −b a b 1 ad − bc 0
a) CB = = = I2
ad−bc −c a c d ad−bc 0 ad − bc
! !
a b 1 d −b
b) BC = ad−bc = I2 .
c d −c a

RN
Aufgabe 7.4: Wir betrachten folgende Matrizen:
! !
1 1 −2 1
A= , B= .
0 1 1 1

Zeigen Sie, dass A und B Inverse besitzen und berechnen Sie:


a) AB −1 , B −1 A, b) (AB)−1 , A−1 B −1 , c) B −1 A−1 , BA.
TE
Lösung 7.4: Für A gilt ad − bc = 1 ̸= 0; für B gilt ad − bc = −3 ̸= 0.
! !
1 −1 1 −1 1
A −1
= , B −1
= .
0 1 3 1 2
! !
1 0 3 1 −1 0
a) AB −1 = , B −1 A = .
3 1 2 3 1 3
! !
1 −1 2 1 −2 −1
b) (AB)−1 = , A−1 B −1 = .
3 1 1 3 1 2
IN

! !
1 −1 2 i − 2 −1
c) B −1 A−1 = , BA = .
3 1 1 1 2

Aufgabe 7.5: Bestimmen Sie, falls möglich, die Inversen der folgenden Matrizen:
     
1 2 3 −2 3 1 −1 −3 6
     
a) A = 2 4 5 b) B =  1 1 1 c) C =  0 2 −5
3 5 6 0 −2 1 0 0 4
   
  1 0 0 1 1 0 0 0
1 −2 1 0
   1 0 1

2
 3 0 0

d) D =  2 0 2 e) E =   f) F =  
0 0 1 1 0 0 2 0
−1 2 1
1 1 1 1 0 0 1 3
   
1 1 0 0 0 1 !
    a 1−a
g) G =  2 0 5  h) H = 0 1 0 i) I = ,a∈R
1 + a −a
−1 1 −5 1 0 0

4/5
Lösung 7.5:
 
1 −3 2
 
a) A−1 = −3 3 −1
2 −1 0
 
−3 5 −2
1  
b) B −1 =  1 2 −3
11
2 4 5
 
−8 −12 −3
1 
c) C −1 = 0 4 5
8
0 0 2
 
−2 2 −2
1 
d) D−1 = −2 1 0 

RN
4
2 0 2
 
1 −1 −1 1
1 
−1 1 −1 1 
e) E −1 =  
2 −1 −1 1 1
1 1 1 −1
 
6 0 0 0
1
−4 2 0 0
f) F −1 =  
6 0 0 3 0
0 0 −1 2
TE
g) G−1 existiert nicht
h) H −1 = H
i) I −1 = I (Es müssen die Fälle a = 0 und a ̸= 0 unterschieden werden.)
IN

5/5
IN
TE
RN
Lehrstuhl für Optimalsteuerung
TUM School of Computation, Information and Technology
Technische Universität München

8. Übung zum Vorkurs für Elektro- und Informationstechnik


Dr. Dominik Meidner · Herbst 2022

Aufgabe 8.1: Gehen Sie die Inhalte der heutigen Vorlesung in kleinen Gruppen durch und fertigen
Sie eine Zusammenfassung bzw. ein Formelblatt an.

Aufgabe 8.2:
a) Dividieren Sie das Polynom p(x) = x5 +x4 −4 x3 +x2 −x−2 durch das Polynom q(x) = x2 −x−1.
b) Dividieren Sie das Polynom p(x) = x5 + x4 − 4x3 + x2 − x − 2 durch das Polynom q(x) = x2 + x + 1.

RN
Lösung 8.2:
a) Es gilt p(x) = q(x) (x3 + 2 x2 − x + 2).
b) Es gilt p(x) = q(x) (x3 − 5x + 6) − 2x − 8.

Aufgabe 8.3: Faktorisieren Sie folgende Polynome:


a) p1 (x) = x3 − 2x − 1, b) p2 (x) = x4 − 3x3 − 3x2 + 11x − 6,
c) p3 (x) = x4 − 6x2 + 7. d) p4 (x) = 9x4 + 30x3 + 16x2 − 30x − 25
e) p5 (x) = x3 − 7x2 + 4x + 12 f) p6 (x) = x4 + x3 + 2x2 + x + 1
TE
g) p7 (x) = x4 + 4x3 + 2x2 − 4x − 3 h) p8 (x) = x3 + 1
i) p9 (x) = 2x3 + 3x + 5

Lösung 8.3: Auswerten der Polynome an Stellen wie 0, 1, -1 und/oder quadratische Ergänzung liefert
Nullstellen. Durch Polynomdivision lassen sich die Polynome dann in Faktoren zerlegen.
√ √
a) p1 (x) = (x + 1)(x2 − x − 1) = (x + 1)(x − 12 (1 + 5))(x − 21 (1 − 5)).
b) p2 (x) = (x − 1)(x3 − 2x2 − 5x + 6) = (x − 1)2 (x2 − x − 6) = (x − 1)2 (x + 2)(x − 3).
IN

c) Mit der Substitution u = x2 ergibt sich eine quadratische Gleichung für u:

u2 − 6u + 7 = (u − 3)2 − 2 = 0 .

Die Lösungen dieser quadratischen Gleichung sind durch u = 3 ± 2 gegeben. Für die vier
Nullstellen bzw. die Faktorisierung des Polynoms p3 (x) folgt somit
q √ q √ q √ q √
p3 (x) = (x + 3+ 2)(x − 3 + 2)(x + 3 − 2)(x − 3 − 2)

d) p4 (x) = 9x4 + 30x3 + 16x2 − 30x − 25 = (x + 1) (x − 1) (3x + 5)2


e) p5 (x) = x3 − 7x2 + 4x + 12 = (x + 1) (x − 2) (x − 6)
 
f) p6 (x) = x4 + x3 + 2x2 + x + 1 = x2 + 1 x2 + x + 1

g) p7 (x) = x4 + 4x3 + 2x2 − 4x − 3 = (x + 3) (x − 1) x2 + 2x + 1 = (x + 3) (x − 1) (x + 1)2
h) p8 (x) = x3 + 1 = (x + 1)(x2 − x + 1)

1/5
i) p9 (x) = 2x3 + 3x + 5 = 2(x + 1)(x2 − x + 25 )

Aufgabe 8.4: Führen Sie für folgende Ausdrücke eine Partialbruchzerlegung durch:
x4 − 4 x x−4
a) b) c)
x2 (x2 + 1)2 (1 + x)(1 + x2 ) x3 + x
x2 9x 4x2
d) e) f)
(x + 1)(1 − x2 ) 2x + 3x + 5
3 (x + 1)2 (x2 + 1)2
20x3 + 128x x3 + 1 x2 + 1
g) h) i)
(x2 − 8)(x2 + 4)2 x(x − 1)3 x3 + 1

Lösung 8.4:

RN
a) Wir wenden Partialbruchzerlegung an und erhalten

x4 − 4 A B Cx + D Ex + F
= + 2+ 2 + 2
x (x + 1)
2 2 2 x x x +1 (x + 1)2
(A + C)x5 + (B + D)x4 + (2A + C + E)x3 + (2B + D + F )x2 + Ax + B
=
x2 (x2 + 1)2

Koeffizientenvergleich liefert das lineare Gleichungssystem


    
1 0 1 0 0 0 A 0
0 1 0 1 0 0 B   1 
TE
    
2 0 1 0 1 0    
  C   0 
   =  
0 2 0 1 0 1  D   0 
    
1 0 0 0 0 0  E   0 
0 1 0 0 0 0 F −4

Löst man dieses Gleichungssystem, erhält man

x4 − 4 4 5 3
=− 2 + 2 +
x2 (x2 + 1)2 x x + 1 (x2 + 1)2
IN

b)
x A Bx + C (A + B)x2 + (B + C)x + (A + C)
= + =
(1 + x)(1 + x2 ) 1+x 1 + x2 (1 + x)(1 + x2 )
Koeffizientenvergleich liefert A = − 21 , B = C = 1
2 und damit gilt
 
x 1 1+x 1
= −
(1 + x)(1 + x )
2 2 1+x 2 1+x

2/5
c)
x−4 A Bx + C Ax2 + A + Bx2 + Cx (A + B)x2 + Cx + A
= + = =
x(x2 + 1) x x2 + 1 x(x2 + 1) x(x2 + 1)
Koeffizientenvergleich liefert also A = −4, B = 4, C = 1. Damit gilt:
x−4 1 4x + 1
= −4 + 2
x +x
3 x x +1

d)

x2 A B C (C − A)x2 + (2C − B)x + (A + B + C)


= + + =
(x + 1)(1 − x2 ) 1 + x (1 + x)2 1 − x (1 + x)(1 − x2 )

RN
Koeffizientenvergleich liefert hier das lineare Gleichungssystem
      
−1 0 1 A 1 1 0 −1 −1
      
 0 −1 2 B  = 0 ⇝ 0 1 −2 0 
1 1 1 C 0 0 0 4 1

⇒ C = 14 , B = 12 , A = − 34 . Es gilt also

x2 3 1 1 1 1 1
=− + +
(x + 1)(1 − x )
2 4 1 + x 2 (1 + x)2 41−x
TE
e)
!
9x 1 9x 1 A Bx + C
= · 5 = + 2
2x + 3x + 5
3 2 (x + 1)(x − x + 2 )
2 2 x + 1 x − x + 52
1 (A + B)x2 + (B + C − A)x + ( 52 A + C)
= ·
2 (x + 1)(x2 − x + 52 )

Durch Koeffizientenvergleich erhält man A = −2, B = 2 und C = 5. Es gilt also


IN

!
9x 1 2x + 5 2
= 5 −
2x + 3x + 5
3 2 x −x+
2
2
x+1

3/5
f)

4x2 A B Cx + D Ex + F
= + + 2 + 2
(x + 1)2 (x2 + 1)2 x + 1 (x + 1)2 x +1 (x + 1)2

A(x + 1)(x2 + 1)2 + B(x2 + 1)2 + (Cx + D)(x + 1)2 (x2 + 1) + (Ex + F )(x + 1)2
=
(x + 1)2 (x2 + 1)2
(A + C)x5 + (A + B + 2C + D)x4 + (2A + 2C + 2D + E)x3
=
(x + 1)2 (x2 + 1)2
(2A + 2B + 2C + 2D + 2E + F )x2 + (A + C + 2D + E + 2F )x + (A + B + D + F )
+
(x + 1)2 (x2 + 1)2

Durch Koeffizientenvergleich erhalten wir daher das Gleichungssystem

RN
      
1 0 1 0 0 0 A 0 1 0 0 0 0 0 0
1 1 2 1 0 0 B  0 0 1 0 0 0 0 1
     
 
2 0 2 2 1 0     0 0 0 0
   C  0  1 0 0 
   =   ⇝  
2 2 2 2 2 1 D 4 0 0 0 1 0 0 −1
      
1 0 1 2 1 2   E  0  0 0 0 0 1 0 2
1 1 0 1 0 1 F 0 0 0 0 0 0 1 0

Es gilt:

4x2 1 1 2x
= − 2 + 2
TE
(x + 1) (x + 1)
2 2 2 (x + 1) 2 x + 1 (x + 1)2

g)

20x3 + 128x A B Cx + D Ex + F
= √ + √ + 2 + 2
(x − 8)(x + 4)
2 2 2
x− 8 x+ 8 x +4 (x + 4)2
√ √
A(x + 8)(x2 + 4)2 + B(x − 8)(x2 + 4)2 + (Cx + D)(x2 − 8)(x2 + 4) + (Ex + F )(x2 − 8)
=
(x2 − 8)(x2 + 4)2

IN

Durch Einsetzen von x = 8 in die Zähler, erhalten wir


√ √ √
160 8 + 128 8 = 2A 8 · 144 ⇔ 288 = 288A ⇔ A = 1

Einsetzen von x = − 8 liefert B = 1. Wir setzen das ein, multiplizieren aus und erhalten durch
Koeffizientenvergleich:

A = 1, B = 1, C = −2, D = 0, E = −4, F =0

Daher gilt

x7 − 28x3
(x2 − 8)(x4 + 8x2 + 16)

1 1 2x 2x
= x+ √ + √ − 2 −2 2
x− 8 x+ 8 x +4 (x + 4)2

4/5
h)

x3 + 1 A B C D
= + + +
x(x − 1)3 x x − 1 (x − 1)2 (x − 1)3
A(x − 1)3 + Bx(x − 1)2 + Cx(x − 1) + Dx
=
x(x − 1)3
(A + B)x3 + (−3A − 2B + C)x2 + (3A + B − C + D)x − A
=
x(x − 1)3

Koeffizientenvergleich liefert A = −1, B = 2, C = 1 und D = 2. Es gilt also:

x3 + 1 1 1 1 1
=− +2 + +2
x(x − 1) 3 x x − 1 (x − 1)2 (x − 1)3

RN
i)

x2 + 1 x2 + 1 A Bx + C
= = + 2
x +1
3 (x + 1)(x − x + 1)
2 x+1 x −x+1
2
A(x − x + 1) + (Bx + C)(x + 1) (A + B)x2 + (−A + B + C)x + (A + C)
= =
(x + 1)(x2 − x + 1) (x + 1)(x2 − x + 1)
2
Durch Koeffizientenvergleich errechnet man A = 3 und B = C = 13 , also gilt:
TE
x2 + 1 2 1 1 x+1
= +
x +1
3 3 x + 1 3 x2 − x + 1
IN

5/5
IN
TE
RN
Lehrstuhl für Optimalsteuerung
TUM School of Computation, Information and Technology
Technische Universität München

9. Übung zum Vorkurs für Elektro- und Informationstechnik


Dr. Dominik Meidner · Herbst 2022

Aufgabe 9.1: Gehen Sie die Inhalte der heutigen Vorlesung in kleinen Gruppen durch und fertigen
Sie eine Zusammenfassung bzw. ein Formelblatt an.

Aufgabe 9.2: Bestimmen Sie – wo definiert – jeweils die Ableitung nach x:


a) x3 sin x, b) sin3 x, c) sin(x3 ),
q q √
√ 1−x
d) xyz, e) 1+x , f) x x.

RN
Lösung 9.2:

a) d
dx x3 sin x = 3x2 sin x + x3 cos x, x ∈ R.

b) d
dx sin3 x = 3 sin2 x cos x, x ∈ R.

c) d
dxsin(x3 ) = cos(x3 ) · 3x2 , x ∈ R.

d √
d) dx xyz = 2√1xyz · yz = 2x , falls xyz > 0.
xyz

q q
1−x 1 1+x 1
e) d
1+x = 2 1−x · −1(1+x)−1(1−x)
(1+x)2
= −√ , für −1 < x < 1.
dx (1−x)(1+x)3
q √ √  √ q √  
3
x x = √1 √ · x + x 2√1 x = √ 3 √1
x3/4 = 34 x−1/4 ,
TE
f) d

x
= 4 4 x, einfacher: d
x x= d
dx 2 x x 4 x x dx dx
jeweils für x > 0.

Aufgabe 9.3: Berechnen Sie die Ableitung der Funktion f : D → R mit


 2
1
a) f (x) = x + x , x ̸= 0,

b) f (x) = cos(x2 ) cos2 x, x ∈ R,


c) f (x) = ln( ex −1
ex ), x > 0,
IN

auf dem jeweiligen Definitionsbereich der Funktion.

Lösung 9.3:
1
a) Wir fassen den Ausdruck zu f als Verkettung von y 2 und y + y auf und nutzen die Kettenregel.
Somit folgt
1 1 1 1 1 1
f ′ (x) = 2(x + )(1 − 2 ) = 2(x + − − 3 ) = 2(x − 3 ) .
x x x x x x

b) Im nächsten Beispiel wenden wir die Produktregel an, und bei den Faktoren cos(x2 ) und cos2 x
ist die Kettenregel angebracht. Insgesamt errechnen wir
 ′
f ′ (x) = cos(x2 ) cos2 x = −2x sin(x2 ) cos2 x − 2 cos(x2 ) cos x sin x .

1/5
c) Den dritten Term schreiben wir um zu
 x 
e −1
f (x) = ln = ln(ex − 1) − ln(ex ) = ln(ex − 1) − x
ex
und bilden die Ableitung unter Nutzung der Kettenregel:
1 1
f ′ (x) = ex − 1 = x .
ex − 1 e −1

Aufgabe 9.4: Bestimmen Sie die folgenden unbestimmten Integrale:


ˆ q
√ ln(x2 )
ˆ ˆ
a) x sin x dx, b) 7 c)

RN
x x dx, dx.
x2

Lösung 9.4:
a)

u=x u′ = 1
ˆ ˆ
I= x sin x dx = ′ = −x cos x + cos x dx = −x cos x + sin x + C .
v = sin x v = − cos x
TE
b)

x7/4
ˆ p ˆ ˆ
I=7 x x1/2 dx = 7 (x3/2 )1/2 dx = 7 x3/4 dx = 7 + C = 4 x7/4 + C .
7/4

c) Wir erhalten

1 u = ln(x2 ) u′ = 2x ln(x2 ) 2 ln(x2 ) 2


ˆ ˆ
2
I= ln(x ) 2 dx = ′ 1
x2 = −
1 + dx = − − +C.
x v = x2 v = −x x x2 x x
IN

Aufgabe 9.5: Bestimmen Sie die folgenden Integrale:


π
1 √
2 x
ˆ ˆ
a) dx, b) r2 1 − r dr,
π sin2 x 0
6
1
ex cos(ln x)
ˆ ˆ
c) dx, d) dx,
0 (1 + ex )2 x
ˆ   ˆ
ex
sin x sin x
e) cos e e cos x dx, f) dx,
ex + e−x
ln2 x
ˆ
g) dx.
x

2/5
Lösung 9.5:
a) Wir erhalten

1
π/2
u=x u′ = 1 π/2 π/2
ˆ ˆ
I= x dx = = −x cot x + cot x dx
π/6 sin2 x v ′ = sin12 x v = − cot x π/6 π/6


= [−x cot x + ln | sin x|]π/6 = + ln 2 .
π/2
6

b)

1 1 1
√ u = r2 u′ = 2r 2r2 4
ˆ ˆ
I= r2 1 − r dr = 1/2 2 3/2 =− (1 − r)3/2 + r (1 − r)3/2 dr
v = (1 − r) v = − 3 (1 − r)

RN
0

3 0
3 0
| {z }
=0
 

 

 1 ˆ 1 
u=r u′ = 1 4  2r 5/2 2 5/2

= 2 = − (1 − r) + (1 − r) dr
v ′ = (1 − r)3/2 v = − 5 (1 − r)5/2
3
 5 0 5 0 


| {z } 
=0
1
422 16
=− (1 − r)7/2 = .
357 0 105
TE
c) Wir erhalten mit der Substitution u = ex :

1
ex u = ex , x = ln u 1 → e e
u du e
ˆ ˆ ˆ
I= dx = = = (1 + u)−2 du
0 (1 + e )
x 2 dx = du
dx
du = u1 du 0 → 1 1 (1 + u) u
2
1
e 1 1 1 1
= −(1 + u)−1 = − + = − .
1 1+e 1+1 2 1+e

d) Da in diesem Integral der Logarithmus als Argument des Cosinus am störendsten aussieht,
substituieren wir:
IN

cos(ln x) u = ln x
ˆ ˆ
I= dx = = cos u du = sin u + C = sin(ln x) + C .
x du = x1 dx

e) Wir arbeiten mit doppelter Substitution:

  u = sin x v = eu
ˆ ˆ
sin x sin x
I= cos e e cos x dx = = cos (eu ) eu du = =
du = cos x dx du = edvu
ˆ  
= cos v dv = sin v + C = sin (eu ) + C = sin esin x + C .

Natürlich hätte man auch sofort v = esin x substituieren können und wäre mit einem (dafür
komplizierteren) Substitutionsschritt ausgekommen.

3/5
f) Die naheliegendste Substitution ist natürlich u = ex :

ex u = ex u du u 1 2u
ˆ ˆ ˆ ˆ
I= dx = = = du = du
e +e
x −x du = e dx
x 1
u+ u u u +1
2 2 u +1
2

1 1
= ln(u2 + 1) + C = ln(e2x + 1) + C ;
2 2

g) Wir substituieren für den Logarithmus:

ln2 x u = ln x 1 ln3 x
ˆ ˆ
I= dx = = u2 du = u3 + C = +C.
x du = x1 dx 3 3

Aufgabe 9.6:
a) cos2 x,

Lösung 9.6:

a)
ˆ
Finden Sie Stammfunktionen von

ˆ
2
ˆ

= x + sin x · cos x − cos x dx. Auflösen nach


ˆ
RN b) sin2 x,

ˆ
cos x · cos x dx = sin x · cos x + sin x · sin x dx = sin x · cos x + (1 − cos2 x)dx

cos2 x dx liefert die Stammfunktion


c) x4 ex .
TE
x + sin x cos x x 1
ˆ
cos2 x dx = + C = + sin 2x + C.
2 2 4

 
x 1
ˆ ˆ ˆ
2 2 2
b) sin x dx = (1 − cos x)dx = x − cos x dx = x − + sin 2x + C
2 4
= x
2 − 41 sin 2x + C
ˆ ˆ ˆ
4 4 x
c) x · e dx = x e − 4 x e dx = x e − 4x e + 4 · 3 x2 ex dx
3 x 4 x 3 x
IN

x
ˆ ˆ
= x4 ex − 4x3 ex + 12x2 ex − 4 · 3 · 2 xex dx = x4 ex − 4x3 ex + 12x2 ex − 24xex + 24 ex dx
= ex (x4 − 4x3 + 12x2 − 24x + 24) + C.

Aufgabe 9.7: Finden Sie Stammfunktionen von


2
a) tan x, b) xe−x ,

2x+1 , 1
c) e d) sin x .

Hinweis für d): Substitution g(x) = tan x2 .

Lösung 9.7:

4/5
sin x 1 dz
ˆ ˆˆ ˆ
a) tan x dx = dx = (− cos′ x)dx = − − ln | cos x| + C für x ̸∈ πZ.
cos x cos x z z=cos x
ˆ ˆ ˆ
2 2 2
b) xe−x dx = − 21 e−x (−2x)dx = − 12 ez dz = − 12 e−x + C
z=−x2

c) Mit g(x) = 2x + 1, g ′ (x) = √ 1 ergibt sich
2x+1

√ √ √
ˆ ˆ ˆ ˆ
2x+1 2x+1
e dx = e · 2x + 1 · g (x)dx =

f (g(x))g (x)dx =

f (z)dz
z=g(x)

mit f (z) = zez . Nun ist


ˆ ˆ
ze dz = ze −
z z
ez dz = (z − 1)ez + C.

RN
Somit also
√ √ √
ˆ
2x+1
e dx = ( 2x + 1 − 1)e 2x+1 + C

1
d) Mit der vorgeschlagenen Substitution g(x) = tan x2 , g ′ (x) = 2 cos2 x , ergibt sich
2

1 1 cos x2 ′ g (x)
ˆ ˆ ˆ ˆ ′
2 x ′
dx = x (2 cos 2 )g (x)dx = x g (x)dx = dx
sin x 2 sin 2 cos 2
x
sin 2 g(x)
= ln |g(x)| + C = ln | tan x2 | + C
TE
für x ∈ R \ πZ.
IN

5/5
IN
TE
RN
Lehrstuhl für Optimalsteuerung
TUM School of Computation, Information and Technology
Technische Universität München

10. Übung zum Vorkurs für Elektro- und Informationstechnik


Dr. Dominik Meidner · Herbst 2022

Aufgabe 10.1: Gehen Sie die Inhalte der heutigen Vorlesung in kleinen Gruppen durch und fertigen
Sie eine Zusammenfassung bzw. ein Formelblatt an.

Aufgabe 10.2: Gegeben sei ein Quadrat Q1 der Seitenlänge L. Ein zweites Quadrat Q2 mit Seitenlänge
l sei Q1 einbeschrieben, d. h. die Ecken von Q2 liegen auf den Seiten von Q1 . Wie muss l gewählt
werden, damit der Flächeninhalt von Q2 möglichst gering wird?
Tipp: Untersuchen Sie folgende Funktion:

F : [0, L] → R , F (x) = l2 = x2 + (L − x)2 .

Lösung 10.2:

RN l
x

L−x

Mit den Bezeichnungen aus der Zeichnung gilt für den Flächeninhalt F von Q2 :
TE
F : [0, L] → R , F (x) = l2 = x2 + (L − x)2 .

Wir bestimmen die Extrema von F .


(i) Es gilt

F ′ (x) = 2x + 2(L − x) · (−1) = 2x − 2L + 2x = 4x − 2L und F ′′ (x) = 4 .

(ii) Die einzige Nullstelle von F ′ ist


L
x∗ =
IN

.
2

(iii) Es gilt
F ′′ (x∗ ) = 4 > 0 .

(iv) An der Stelle x∗ = L


2 liegt ein lokales Minimum vor.
L2
(v) Das lokale Minimum hat den Wert F (x∗ ) = 2 .

(vi) Es gilt F (0) = L2 und F (L) = L2 .


L2
(vii) Das globale Minimum ist 2 , es liegt in x∗ = L
2 vor.
D. h. die gesuchte Länge ist l∗ = L

2
.

1/6
2 2
Aufgabe 10.3: Seien a, b > 0. In die durch die Gleichung xa + yb = 1 definierte Ellipse soll ein
achsenparalleles Rechteck R einbeschrieben werden, d. h. die Ecken von R liegen auf der Ellipse. Wie
sind die Seitenlängen des Rechtecks zu wählen, damit der Flächeninhalt von R maximal wird? Welchen
Flächeninhalt besitzt R in diesem Fall?
Tipp: Untersuchen Sie folgende Funktion, die ein Viertel des Flächeninhalts beschreibt:
b p 2
F : [0, a] → R , F (x) = x a − x2 .
a

Lösung 10.3:
2x

RN
b a
2y

Es gilt s
x2 y 2 x2
+ = 1 =⇒ y = b 1 − .
a2 b2 a2
Für die Fläche 4 · F (x) des Rechtecks gilt damit
s s
TE
x2 a2 − x2 b p
F : [0, a] → R , F (x) = x · b 1 − 2 = bx 2
= x a2 − x2
a a a

Wir bestimmen die Extrema von F .


(i) Es gilt

bp 2 b −2x b a2 − x2 − x2 b a2 − 2x2 b 2x3 − 3a2 x


F ′ (x) = a − x2 + x √ = · √ = ·√ und F ′′ (x) = · .
a a 2 a2 − x2 a a2 − x2 a a2 − x2 a (a2 − x2 ) 32

(ii) Die Nullstellen von F ′ (x) sind damit x1 = und x2 = − √a2 , die einzige zulässige Lösung ist
IN

√a
2
x1 = √a2 .

(iii) Es gilt
−4b
F ′′ (x1 ) = < 0.
a

(iv) An der Stelle x1 = √a


2
liegt ein lokales Maximum vor.

(v) Das lokale Maximum hat den Wert F (x1 ) = 2.


ab

(vi) Es gilt F (0) = 0 und F (a) = 0.


(vii) Das globale Maximum ist 2,
ab
es liegt in x1 = √a
2
vor.

Aufgabe 10.4: Bestimmen Sie für die Funktion f (x, y) = sin x + sin y alle lokalen Extrema und die
globalen Maxima und Minima für (x, y)T ∈ [0, 2π] × [0, 2π].

2/6
Lösung 10.4:
(i) Es gilt
fx = cos(x), fy = cos(y),
und
fxx = − sin(x), fxy = 0, fyx = 0, fyy = − sin(y).

(ii) Es ist
fx = cos(x) = 0 erfüllt, wenn cos(x) = 0
und
fy = cos(y) = 0, wenn cos(y) = 0
und somit ist
fx = fy = 0

RN
erfüllt für
π π π 3π 3π π 3π 3π
(a1 , b1 ) = ( , ), (a2 , b2 ) = ( , ), (a3 , b3 ) = ( , ), (a4 , b4 ) = ( , )
2 2 2 2 2 2 2 2

(iii) Es gilt
π π π π π π π π π π
H( , ) = fxx ( , ) fyy ( , ) − fxy ( , ) fyx ( , ) = 1
2 2 2 2 2 2 2 2 2 2
3π π π π 3π π 3π π π π
H( , ) = fxx (3 , ) fyy ( , ) − fxy ( , ) fyx (3 , ) = −1
2 2 2 2 2 2 2 2 2 2
TE
π 3π π 3π π 3π π 3π π 3π
H( , ) = fxx ( , ) fyy ( , ) − fxy ( , ) fyx ( , ) = −1
2 2 2 2 2 2 2 2 2 2
3π 3π 3π 3π 3π 3π π 3π 3π 3π
H( , ) = fxx ( , ) fyy ( , ) − fxy (3 , ) fyx ( , ) = 1
2 2 2 2 2 2 2 2 2 2
und
π π π π π π
S( , ) = fxx ( , ) + fyy ( , ) = −2
2 2 2 2 2 2
3π π 3π π 3π π
S( , ) = fxx ( , ) + fyy ( , ) = 0
2 2 2 2 2 2
π 3π π 3π π 3π
IN

S( , ) = fxx ( , ) + fyy ( , ) = 0
2 2 2 2 2 2
3π 3π 3π 3π 3π 3π
S( , ) = fxx ( , ) + fyy ( , ) = 2
2 2 2 2 2 2

(iv) Es gilt H( π2 , π2 ) > 0 und S( π2 , π2 ) < 0, daher liegt in ( π2 , π2 ) ein lokales Maximum vor.
Es gilt H( 3π π 3π 3π π π 3π
2 , 2 ) < 0 und H( 2 , 2 ) < 0, daher liegt in ( 2 , 2 ) und ( 2 , 2 ) weder Minimum noch
π

Maximum vor.
Es gilt H( 3π 3π 3π 3π 3π 3π
2 , 2 ) > 0 und S( 2 , 2 ) > 0, daher liegt in ( 2 , 2 ) ein lokales Minimum vor.

(v) Es gilt: f ( π2 , π2 ) = 2 und f ( 3π 3π


2 , 2 ) = −2.

(vi) Auf den vier Rändern gilt:



• f (0, y) : [0, 2π] → R , f (0, y) = sin(y), Aus 0 = ∂y (0, y)
∂f
= cos(y), folgt y = π
2 oder y = 2 .
∂2f 3π
Wegen ∂y2 (0, y) = − sin(y) liegt bei y = π2 ein lokales Maximum und bei y = 2 ein lokales
Minimum, f (0, π2 ) = 1 und f (0, 3π
2 ) = −1

3/6
• f (2π, y) : [0, 2π] → R , f (2π, y) = sin(y), Aus 0 = ∂y (2π, y)
∂f
= cos(y), folgt y = π
2 oder
∂2f
y = 3π2 . Wegen ∂y 2 (2π, y) = − sin(y) liegt bei y = 2 ein lokales Maximum und bei y =
π 3π
2
ein lokales Minimum, f (2π, π2 ) = 1 und f (2π, 3π2 ) = −1

• f (x, 0) : [0, 2π] → R , f (x, 0) = sin(x) und f (x, 2π) : [0, 2π] → R , f (x, 2π) = sin(x) analog.
(vii) In den Ecken gilt:

f (0, 0) = f (2π, 0) = f (2π, 2π) = f (0, 2π) = 0.

(viii) Das absolute Maximum mit dem Wert 2 liegt also bei ( π2 , π2 ), das absolute Minimum mit dem
Wert −2 wird in ( 3π 3π
2 , 2 ) angenommen.

Man erhält folgendes Bild:

0
RN
TE
−1

1
2
−2 3 y
4
6 5
5 4 6
3 2 1 0
x
IN

Aufgabe 10.5: Bestimmen Sie für die Funktion f (x, y) = y 4 − 3xy 2 + x3 alle lokalen Extrema und die
globalen Maxima und Minima für (x, y)T ∈ [− 52 , 52 ] × [−2, 2].

Lösung 10.5:
(i) Es gilt

fx = −3y 2 + 3x2 , fy = 4y 3 − 6xy,


fxx = 6x, fxy = −6y, fyx = −6y, fyy = 12y 2 − 6x.

(ii) Es ist
fx = −3y 2 + 3x2 = 0 erfüllt, wenn y = ±x
und
2 3
fy = 4y 3 − 6xy = 0, wenn y = 0 oder x = y 2 , wegen y 2 = x2 folgt: x =
3 2

4/6
und somit ist
fx = fy = 0
erfüllt für    
3 3 3 3
(a1 , b1 ) = (0, 0), (a2 , b2 ) = , , (a3 , b3 ) = ,−
2 2 2 2

(iii) Es gilt

H(0, 0) = fxx (0, 0) fyy (0, 0) − fxy (0, 0) fyx (0, 0) = 0


         
3 3 3 3 3 3 3 3 3 3
H , = fxx , fyy , − fxy , fyx , = 9 × 18 − (−9) × (−9) = 81
2 2 2 2 2 2 2 2 2 2
         
3 3 3 3 3 3 3 3 3 3
H ,− = fxx , − fyy , − − fxy , − fyx , − = 9 × 18 − 9 × 9 = 81
2 2 2 2 2 2 2 2 2 2

RN
und
S(0, 0) = fxx (0, 0) + fyy (0, 0) = 0
     
3 3 3 3 3 3
S , = fxx , + fyy , = 9 + 18 = 27
2 2 2 2 2 2
     
3 3 3 3 3 3
S ,− = fxx , − + fyy , − = 9 + 18 = 27
2 2 2 2 2 2

(iv) Es gilt H(0, 0) = 0, daher ist keine Aussage möglich.


Es gilt H( 32 , 23 ) > 0 und S( 32 , 23 ) > 0, daher liegt in ( 32 , 32 ) ein lokales Minimum vor.
Es gilt H( 32 , − 23 ) > 0 und S( 32 , − 23 ) > 0, daher liegt in ( 32 , − 32 ) ein lokales Minimum vor.
TE
(v) Es gilt: f (0, 0) = 0 und f ( 32 , 32 ) = f ( 32 , − 32 ) = − 27
16 = −1.6875.

(vi) Auf den vier Rändern gilt:


• f ( 25 , y) : [−2, 2] → R , f ( 25 , y) = y 4 − 15 2
2 y + 125
8 .
5

3 − 15y, folgt y = 0 oder y = ± 1 15. Wegen ∂ 2 f ( 5 , y) = 12y 2 − 15
Aus 0 = ∂f (
∂y 2 , y) = 4y 2 ∂y 2 2

liegt bei y = 0 ein lokales Maximum und bei ± 2 15 jeweils ein lokales Minimum, f ( 52 , 0) =
1
125 5 1
√ 25
8 = 15.625 und f ( 2 , ± 2 15) = 16 = 1.5625

• f (− 52 , y) : [−2, 2] → R , f (− 25 , y) = y 4 + 15 2 125
8 .
IN

2 y −
5 ∂2f
Aus 0 = ∂f 3
∂y (− 2 , y) = 4y + 15y, folgt y = 0 für reelle y. Wegen ∂y 2
(− 52 , y) = 12y 2 + 15, gilt,
dass bei y = 0 ein lokales Minimum ist, f (− 52 , 0) = − 125
8 .

• f (x, ±2) : [− 25 , 25 ] → R , f (x, 2) = f (x, −2) = 16 − 12x + x3 .

∂x (x, ±2)
∂f
= 3x2 − 12 = 0 ergibt x = ±2. Offenbar ist bei x = −2 ein lokales Maximum und
bei x = 2 ein lokales Minimum (obiger Funktion, nicht notwendigerweise von f ). Es gilt
f (−2, 2) = 32 und f (2, 2) = 0.
(vii) In den Ecken gilt:
243 13
f (− 25 , ±2) = = 30.375, f ( 25 , ±2) = = 1.625.
8 8
243 13
f (− 25 , ±2) = = 30.375, f ( 25 , ±2) = = 1.625.
8 8

(viii) Das absolute Maximum mit dem Wert 32 liegt also bei (−2, ±2), das absolute Minimum, − 125
8 =
−15.625 wird in (−2.5, 0) angenommen.

5/6
Zusammengefasst erhält man folgendes Bild:

x
y 2 -2
1 -1 0
1
0 2
-1
-2
30

20

fHx,yL 10

RN
0

-10
TE
IN

6/6
Lehrstuhl für Optimalsteuerung
TUM School of Computation, Information and Technology
Technische Universität München

11. Übung zum Vorkurs für Elektro- und Informationstechnik


Dr. Dominik Meidner · Herbst 2022

Aufgabe 11.1: Gehen Sie die Inhalte der heutigen Vorlesung in kleinen Gruppen durch und fertigen
Sie eine Zusammenfassung bzw. ein Formelblatt an.

Aufgabe 11.2: Bestimmen Sie


x x−4
ˆ ˆ
a) dx, b) dx,
(1 + x)(1 + x2 ) x3 + x
x2 9x
ˆ ˆ
c) dx, d) dx,
(x + 1)(1 − x2 ) 2x3 + 3x + 5

RN
4x2 x7 − 28x3
ˆ ˆ
e) dx, f) dx,
(x + 1)2 (x2 + 1)2 (x2 − 8)(x4 + 8x2 + 16)
x3 + 1 x2 + 1
ˆ ˆ
g) dx, h) dx.
x(x − 1)3 x3 + 1

ˆ3
x4 − 4
i) dx,
x2 (x2 + 1)2
1
TE
Lösung 11.2:
a) Wir zerlegen den Integranden mittels Partialbruchzerlegung. Man erhält:

x 1 1+x 1
ˆ ˆ
dx = − dx
(1 + x)(1 + x2 ) 2 1 + x2 1 + x
1 1 1
= ln(1 + x2 ) + arctan(x) − ln(|1 + x|) + C
4 2 2

b) Mittels Partialbruchzerlegung formen wir um und erhalten:


IN

x−4 1 4x + 1
ˆ ˆ ˆ
dx = −4 dx + dx = −4 ln(|x|) + 2 ln(x2 + 1) + arctan(x) + C
x +x
3 x x2 + 1

c) Wiederum führen wir zuerst eine Partialbruchzerlegung durch und erhalten:

x2 3 1 1 1 1 1
ˆ ˆ ˆ ˆ
dx = − dx + dx + dx
(x + 1)(1 − x2 ) 4 1+x 2 (1 + x)2 4 1−x
3 1 1
= − ln(|1 + x|) − − ln(|1 − x|) + C
4 2(1 + x) 4

1/4
d) Wir zerlegen den Integranden durch Partialbruchzerlegung.

9x 1 2x + 5 2
ˆ ˆ
dx = 5 − dx
2x + 3x + 5
3 2 x −x+ 2
2 x+1
     
1 2 5 2 2x − 1
= ln x − x + + 6 · arctan − 2 ln(|x + 1|) + C
2 2 3 3
s 
 
(x − 12 )2 + 94 2x − 1
= ln   + 2 arctan +C
(x + 1) 2 3

e) Mit Partialbruchzerlegung des Integranden erhalten wir

4x2 1 1 2x

RN
ˆ ˆ ˆ ˆ
= dx − dx + dx
(x + 1)2 (x2 + 1)2 (x + 1)2 x2 + 1 (x2 + 1)2
1 1
=− − arctan(x) − 2 +C
x+1 x +1

f) Durch Ausmultiplizieren des Nenners des Integranden erhalten wir

(x2 − 8)(x4 + 8x2 + 16) = x6 + 8x4 + 16x2 − 8x4 − 64x2 − 128 = x6 − 48x2 − 128

Polynomdivision des Zählers durch diesen Nenner liefert nun


TE
20x3 + 128x 20x3 + 128x
x7 − 28x3 : (x6 − 48x2 − 128) = x + = x +
x6 − 48x2 − 128 (x2 − 8)(x2 + 4)2

Den hinteren Term zerlegen wir mittels Partialbruchzerlegung (vgl. Aufgabe 2.7). Wir können
das Integral nun berechnen als

x7 − 28x3
ˆ
dx
(x2 − 8)(x4 + 8x2 + 16)

1 1 2x 2x
IN

ˆ ˆ ˆ ˆ ˆ
= x dx + √ dx + √ dx − 2+4
dx − 2 dx
x− 8 x+ 8 x (x 2 + 4)2

1 √ √ 2
= x2 + ln(|x − 8|) + ln(|x + 8|) − ln(|x2 + 4|) + 2 +C
2 !
x +4
1 |x2 − 8| 2
= x2 + ln + 2 +C
2 x +4
2 x +4

g) Wir verwenden wieder Partialbruchzerlegung um den Integranden aufzuteilen.

x3 + 1 1 1 1 1
ˆ ˆ ˆ ˆ ˆ
dx = − dx + 2 dx + dx + 2 dx
x(x − 1)3 x x−1 (x − 1)2 (x − 1)3
1 1
= − ln(|x|) + 2 ln(|x − 1|) − − +C
x − 1 (x − 1)2

2/4
h) Wir zerlegen den Integranden mittels Partialbruchzerlegung:

x2 + 1 2 1 1 x+1
ˆ ˆ ˆ
dx = dx + dx
x3 + 1 3 x+1 3 x2 − x + 1
 
2 1  2  1 2 1
= ln (|x + 1|) + ln |x − x + 1| + √ arctan √ x − √ +C
3 6 3 3 3

i) Wir wenden Partialbruchzerlegung an und erhalten

x4 − 4 4 5 3
=− 2 + 2 +
x2 (x2 + 1)2 x x + 1 (x2 + 1)2

Es ist also

RN
√ √ √ √
ˆ3 ˆ3 ˆ3 ˆ3
x4 − 4 1 1 1
dx = −4 dx + 5 dx + 3 dx
x2 (x2 + 1)2 x2 x2 +1 x4 + 2x2 + 1
1 1 1 1
√ √ √
  3   3   3
1 x 1
= −4 − + 5 arctan(x) +3 + arctan(x)
x 1 1 2(x + 1) 2
2
1

  3
4 3x 13
= + + arctan(x)
x 2(x2 + 1) 2 1
√ √
4 3 3 13π 3 13π 41 3 − 114 + 13π
=√ + + −4− − = ≈ −0,089
TE
3 8 6 4 8 24

Aufgabe 11.3: Geben Sie alle Lösungen der folgenden Differentialgleichungen an:
2x
a) y ′ = x2 +1
y, b) y ′ (y + 1)2 + x3 = 0, c) y(1 − x)y ′ = 1 − y 2 .

Lösung 11.3: Man löst jeweils durch Separation der Variablen:


IN

2xdx
a) dy
= + C ergibt ln |y| = ln(x2 + 1) + C als Lösung. Durch Auflösen nach y erhält man
´ ´
y x2 +1

y(x) = ±eC (x2 + 1) .

Die Nullfunktion ist auch eine Lösung. Somit kann man die Lösungen zusammenfassen zu

y(x) = c(x2 + 1) = cx2 + c, c ∈ R.

b) (y + 1)2 dy = (−x3 )dx + C ergibt 13 (y + 1)3 = − 14 x4 + C. Explizit:


´ ´

q
y(x) = 3
C − 34 x4 − 1, C ∈ R.

1
c) Die beidseitige Integration y
dy = dx liefert: − 12 ln |1 − y 2 | − C = − ln |1 − x|
´ ´
1−y 2 1−x
(1−x)2
Man erhält: C + y 2 = 1 (D. h. Ellipsen für C > 0, Hyperbeln für C < 0.)

3/4
Aufgabe 11.4: Lösen Sie folgende Anfangswertprobleme mit separierbaren Differentialgleichungen:
a) y ′ = − xy mit y(1) = 1, b) y ′ = ey sin x mit y(0) = 0, c) x2 y = (1+x)y ′ mit y(0) = 1.

Lösung 11.4:
a) Die beidseitige Integration nach Trennung der Variablen liefert:
ˆ ˆ
y dy = −x dx

y2 x2
=C−
2 2

Durch Auflösen erhält man y(x) = ± 2C − x2 .

RN
y(1) = 1 liefert C = 1 und es ist das das positive Zeichen der Wurzel zu wählen.
Die eindeutig bestimmte Lösung lautet:
p
y(x) = 2 − x2

.
b) Die beidseitige Integration nach Trennung der Variablen liefert:
ˆ ˆ
e dy = sin x dx
−y
TE
−e−y = − cos x + C
Durch Auflösen erhält man y(x) = − ln(cos x + C).
y(0) = 0 liefert C = 0. Die eindeutig bestimmte Lösung lautet:

y(x) = − ln(cos x)

.
c) Die beidseitige Integration nach Trennung der Variablen liefert:

dy x2 1
IN

ˆ ˆ ˆ
= dx = (x − 1) + dx
y x+1 x+1
1
ln |y| = C + x2 − x + ln |x + 1|
2
1 2
Durch Auflösen erhält man y(x) = eC e( 2 x −x) (x + 1).
y(0) = 1 liefert C = 0. Die eindeutig bestimmte Lösung lautet:
1 2
y(x) = e( 2 x −x)
(x + 1)

4/4
Lehrstuhl für Optimalsteuerung
TUM School of Computation, Information and Technology
Technische Universität München

12. Übung zum Vorkurs für Elektro- und Informationstechnik


Dr. Dominik Meidner · Herbst 2022

Aufgabe 12.1: Gehen Sie die Inhalte der heutigen Vorlesung in kleinen Gruppen durch und fertigen
Sie eine Zusammenfassung bzw. ein Formelblatt an.

Aufgabe 12.2: Stellen Sie die folgenden komplexen Zahlen jeweils in der Form a + ib mit a, b ∈ R
dar:
2020
X
4
a) (1 + 4i) · (2 − 3i) b) 2+i c) in
n=0

RN
Lösung 12.2:
a) (1 + 4i) · (2 − 3i) = (2 − 3i + 8i + 12) = 14 + 5i
4 4 · (2 − i) 8 − 4i 8 4
b) = = = − i
2+i (2 + i)(2 − i) 4+1 5 5
2020
X
c) i0 + i|1 + i2 {z
in = |{z} + i3 + i4} + |i5 + i6 {z
+ i7 + i8} + . . . + |i2017 + i2018 {z
+ i2019 + i2020} = 1
n=0 =1 =i−1−i+1=0 =0 =0

1−i
Bestimmen Sie zu den Zahlen z1 = 1 + 2i, z2 = und z3 = −2 + i Real- und
TE
Aufgabe 12.3: 2
Imaginärteil folgender Ausdrücke:

z1 + z3 z̄32
z13 − 3z12 + 2z1 , und .
4z2 − z3 2z1 + 2z2 + i
Welche komplexe Zahl z ∈ C erfüllt die Gleichung

z − 1 + 2iz̄ − i = 0?

Lösung 12.3: Für den ersten Ausdruck erhält man −10i, also den Realteil 0 und Imaginärteil −10.
IN

Für den zweiten Ausdruck erhält man − 13


25 +
9
25 i, also den Realteil − 13
25 und den Imaginärteil
9
25 .

Für den dritten Ausdruck erhält man 1, also den Realteil 1 und Imaginärteil 0.
Bei der letzten Gleichung setze man z = a + bi, a, b ∈ R. Man erhält ein lineares Gleichungssystem in
a und b. Man erhält a = 13 und b = 13 , also z = 1+i
3 .

Aufgabe 12.4: Berechnen Sie zu den komplexen Zahlen

z1 = 1 − i, z2 = 1 + 3i und z3 = 2 − 4i

die Real- und Imaginärteile der Ausdrücke


z2 z1 z3
−z1 , z̄1 , z1 z2 , , und .
z3 z̄2 − z12 2z1 − z̄2

1/4
Lösung 12.4: Mit der Definition einer komplexen Zahl und der konjugiert komplexen Zahl ist

−z1 = −(1 − i) = −1 + i und z̄1 = 1 + i.

Weiter erhalten wir

z1 z2 = (1 − i)(1 + 3i) = 1 − 3i2 + (−1 + 3)i = 4 + 2i


z2 1 + 3i (1 + 3i)(2 + 4i) 1 1
= = = (2 − 12 + (6 + 4)i) = (−1 + i).
z3 2 − 4i 2 +4
2 2 20 2
z1 1−i 1−i 1−i
= = = = 1.
z̄2 − z12 (1 − 3i) − (1 − i)2 (1 − 3i) − (−2i) 1−i
z3 2 − 4i 2 − 4i (2 − 4i)(1 − i) 1
= = = = (−2 − 6i) = −1 − 3i.
2z1 − z̄2 2(1 − i) − (1 − 3i) 1+i 2 2

RN
Aufgabe 12.5: Bestimmen Sie Real- und Imaginärteile der Lösungen folgender quadratischer Glei-
chungen:
a) z 2 − 4iz + 4z − 8i = 0, b) (z − (1 + 2i))z = 3 − i,
c) z 2 + 2(1 + i)z = 1 − 3i.

Lösung 12.5:
a) Eine quadratische Ergänzung führt auf:
TE
z 2 − 4iz + 4z − 8i = z 2 + (4 − 4i)z − 8i = (z + (2 − 2i))2 − (2 − 2i)2 − 8i
= (z + (2 − 2i))2 + 8i − 8i = (z + (2 − 2i))2 .

Also sind beide Nullstellen durch


z1 = z2 = −2 + 2i
gegeben.
b) Auch im zweiten Beispiel betrachten wir die quadratische Ergänzung und erhalten
 2  2
1 + 2i 1 1 + 2i 9
z 2 − (1 + 2i)z − 3 + i = z − − (1 + 2i)2 − 3 + i = z − = 0.
IN


2 4 2 4
Also ist
1 + 2i 3
z− =±
2 2
und wir erhalten die beiden Lösungen

z1 = 2 + i und z2 = −1 + i.

2/4
c) Mit quadratischer Ergänzung ist

z 2 + 2(1 + i)z − 1 + 3i = (z + (1 + i))2 − (1 + i)2 − 1 + 3i = (z + (1 + i))2 − 1 + i.

Wir benötigen also die Wurzeln


w2 = 1 − i.
Mit w = x + iy, x, y ∈ R ergibt sich

x2 − y 2 + 2xyi = 1 − i

Vergleichen wir die Real- und die Imaginärteile separat, so liefert ein Vergleich die beiden
Gleichungen
x2 − y 2 = 1 und 2xy = −1.

RN
Also ist x = −1/(2y) und Einsetzen führt auf
1
− y2 = 1
4y 2
bzw.
1 1 1
y4 + y2 − = (y 2 + )2 − = 0
4 2 2
mit den Lösungen
2 1 1
y± =− ±√ .
2 2
Da y ∈ R vorausgesetzt ist, bleibt nur die positive Lösung:
TE
s√
q √
2−1 1
y= = 2 2−2
2 2
Außerdem wissen wir, dass x = −1/(2y). Also gilt
q
1 1 √
x = −q √ =− 2+2 2
2 2−2 2

Damit sind die beiden Wurzeln w = x + iy und w = −(x + iy) gegeben. Für die beiden Lösungen
IN

der ursprünglichen quadratischen Gleichung folgt


q q √ 
1 √
z± = −(1 + i) ± 2+2 2−i 2 2−2 .
2

Aufgabe 12.6: Welche Menge von Punkten in der komplexen Ebene wird durch die Gleichung

M = { z ∈ C | |z − 3| = 2|z + 3| }

beschrieben?

Lösung 12.6: Aus

(z − 3)(z − 3) = |z − 3|2 = 4|z + 3|2 = 4(z + 3)(z + 3)

3/4
erhalten wir die Gleichung

|z|2 − 3z − 3z + 9 = 4|z|2 + 12z + 12z + 36

bzw.
|z|2 + 5z + 5z + 9 = 0.
Somit gilt für Zahlen z ∈ M die Beziehung

|z + 5|2 = 16.

Also folgt
z ∈ K = { z ∈ C | |z + 5| = 4 } .
Andererseits ergibt sich durch dieselbe Rechnung, dass z ∈ K auch z ∈ M impliziert. Somit haben
wir gezeigt, dass M = K ist. Die Menge beschreibt den Kreis mit Radius 4 um den Mittelpunkt

RN
−5 ∈ C.


Aufgabe 12.7: Es sei f : R → C mit f (x) := x. Bestimmen Sie folgende Mengen:
a) f −1 ({ i }). b) f ([−2, 2]).
c) f −1 ({ a + bi | a, b ∈ R \ { 0 } }). d) f (R).

Lösung 12.7:
a) f −1 ({ i }) = { −1 }.
TE
√ √ √ √
b) f ([−2, 2]) = [0, 2] ∪ [0, 2]i = [0, 2] ∪ { z ∈ C | z = bi, b ∈ [0, 2] }
c) f −1 ({ a + bi|a, b ∈ R \ { 0 } }) = ∅.
d) f (R) = R≥0 ∪ iR>0 = R≥0 ∪ { z ∈ C | z = bi, b ∈ R>0 }.

Aufgabe 12.8: Skizzieren Sie die folgenden Punktmengen:


a) { z ∈ C | |z + i| ≤ 3 }. b) { z ∈ C | Re(z̄ − i) = z }.
IN

Lösung 12.8:
a) |z + i| ≤ 3 liefert einen ausgefüllten Kreis um −i mit Radius 3.
b) Re(z̄ − i) = z impliziert z ∈ R. Da alle x ∈ R diese Gleichung erfüllen, handelt es sich hier um
die gesamte reelle Achse.

Aufgabe 12.9: Begründen Sie: Für alle z1 , z2 ∈ C gilt

|z1 − z2 | ≥ |z1 | − |z2 |.

Lösung 12.9: Mit der Dreiecksungleichung gilt

|z1 | = |(z1 − z2 ) + z2 | ≤ |z1 − z2 | + |z2 |.

Bringt man nun |z2 | auf die andere Seite, so erhält man das gewünschte Ergebnis.

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Lehrstuhl für Optimalsteuerung
TUM School of Computation, Information and Technology
Technische Universität München

13. Übung zum Vorkurs für Elektro- und Informationstechnik


Dr. Dominik Meidner · Herbst 2022

Aufgabe 13.1: Gehen Sie die Inhalte der heutigen Vorlesung in kleinen Gruppen durch und fertigen
Sie eine Zusammenfassung bzw. ein Formelblatt an.

Aufgabe 13.2: Berechnen Sie:


a) exp(i π6 ), exp(− 5π
3i ) b) exp(i π4 ), exp(−i π4 ), exp(i π4 ) · exp(−i π4 )

Lösung 13.2:

RN

3
a) exp(i π6 ) = cos( π6 ) + i sin( π6 ) = 2 + i
2 √
3
exp(− 5π 5π 5π 5π
3i ) = exp(i 3 ) = cos( 3 ) + i sin( 3 ) =
1
2 −i 2
√√
2 2
b) exp(i π4 ) = cos( π4 ) + i sin( π4 ) =2 +i 2 √ √
2 2
exp(−i π4 ) = cos(− π4 ) + i sin(− π4 ) = cos( π4 ) − i sin( π4 ) = 2 −i 2
exp(i π4 ) · exp(−i π4 ) = exp(i( π4 − π4 )) = exp(0) = 1

Aufgabe 13.3: Berechnen Sie explizit die Polardarstellung folgender komplexer Zahlen:
a) z = −2

1+ 3i
b) z = i
−2−2i
TE
Lösung 13.3:
√ 
3
a) z = − 12 + r = |z| = 1, φ = arg z = arccos − 12 = 32 π.
2 i,
√ 
b) z = − 14 − 14 i, r = |z| = 14 2, φ = arg z = − arccos − √12 = − 34 π.

Aufgabe 13.4: Zeigen Sie, dass für alle φ ∈ R gilt:

|exp(iφ)| = 1.
IN

Was bedeutet das geometrisch?

p
Lösung 13.4: |exp(iφ)| = |cos φ + i sin φ| = cos2 φ + sin2 φ = 1. Alle Punkte für φ ∈ R liegen auf
dem Einheitskreis.

Aufgabe 13.5: Berechnen Sie für die folgenden komplexen Zahlen z die Ausdrücke |z| und |z| :
z

a) z = 1 + i b) z = √1 − √i c) z = sin 13
π
+ i cos 13
π
2 2

Lösung 13.5:
√ √ 1+i
a) z = 1 + i ⇒ |z| = 12 + 1 2 = 2⇒ z
|z| = √
2
q
b) z = √1 − √1 i ⇒ |z| ( √12 )2 + ( √12 )2 = 1 ⇒ z
=z= √1 − √1 i
2 2 |z| 2 2
q
c) z = sin( 13
π
) + i cos( 13
π
) ⇒ |z| (sin( 13
π 2
)) + (cos( 13
π 2
)) = 1 ⇒ z
|z| = z = sin( 13
π
) + i cos( 13
π
)

1/5
Aufgabe 13.6: Zeigen Sie für z ∈ R mit Hilfe der komplexen Exponentialfunktion:
a) cos2 z + sin2 z = 1 b) cosh(iz) = cos z c) sinh(iz) = i sin z
Verwenden Sie die Definitionen von Sinus Hyperbolicus und Kosinus Hyperbolicus gegeben als

exp z − exp(−z) exp z + exp(−z)


sinh z = , und cosh z = .
2 2

Lösung 13.6:
a) Benutze die Definition von cos z und sin z: cos z = 12 (exp(iz) + exp(−iz)) und sin z = 1
2i (exp(iz) −
exp(−iz)). Es folgt
1
cos2 z = (exp(2iz) + 2 exp(iz) exp(−iz) + exp(−2iz))
4

RN
| {z }
exp(0)=1
1
sin2 z = − (exp(2iz) − 2 exp(iz) exp(−iz) + exp(−2iz))
4 | {z }
=1

und weiter
1 1
cos2 z + sin2 z = (exp(2iz) + 2 + exp(−2iz)) − (exp(2iz) − 2 + exp(−2iz))
4 4
1 1
= (exp(2iz) + 2 + exp(−2iz) − exp(2iz) + 2 − exp(−2iz)) = · 4 = 1
4 4
TE
b) cosh(iz) = 21 (exp(iz) + exp(−iz)) = cos(z).
1
c) i sin(z) = i · 2i (exp(iz) − exp(−iz)) = 21 (exp(iz) − exp(−iz)) = sinh(iz).

Aufgabe 13.7: Rechnen Sie nach, dass exp z = exp z gilt.

Lösung 13.7: Für z = x + iy gilt

exp z = ex (cos y + i sin y) = ex (cos y − i sin y) = ex (cos(−y) + i sin(−y)) = exp(x − iy) = exp z.
IN

Aufgabe 13.8: Berechnen Sie folgende komplexe Zahlen:


√ 111
3
a) (1 − i)100 b) 2 + 12 i c) (1 + i)2n + (1 − i)2n , n ∈ N

Lösung 13.8:
a) z = 1 − i
√ √
|z| = 12 + 11 = 2
arg(z) = arccos √12 = − π4

⇒ z = |z| exp(arg(z)i) = 2 exp( −π
4 i)

⇒ (1 − i) = ( 2 exp( 4 i)) = 250 exp(−25πi) = 250 exp(πi) = −250 = −1125899906842624
100 −π 100

2/5

3 1
b) z = 2q+ 2 i
|z| = 34 + 14 =1

arg(z) = arccos 23 = π6
⇒ z = |z| exp(arg(z)i) = exp( π6 i)
⇒ z 111 = exp(11 · π6 i) = exp( 37π
2 i) = exp( 2 i) = i
π

c) (1 + i)2n + (1 − i)2n (n ∈ N)
√ √
= ( 2 exp(i π4 ))2n + ( 2 exp(−i π4 ))2n
= 2n exp(in π2 ) + 2n exp(−inπ2 )
= 2n exp(in π2 ) + exp(−in π2 )
= 2n 2 cos(n π2 )
= 2n+1 cos(n π2 )
n = 2k − 1 ⇒ 2n+1 cos(n π2 ) = 0 (k ∈ N)

RN
n = 4k − 2 ⇒ 2n+1 cos(n π2 ) = −2n+1
n = 4k ⇒ 2n+1 cos(n π2 ) = 2n+1

Aufgabe 13.9:
a) Berechnen und skizzieren Sie für z = 3 − i und w = 4 exp(i 5π
6 ) die komplex konjugierten Zahlen
z und w.
b) Berechnen Sie nun für eine allgemeine komplexe Zahl z = r exp(iφ) die konjugiert komplexe Zahl
z und geben Sie sie in der Eulerschen Darstellung an. Fertigen Sie eine allgemeine Skizze, die die
gegenseitige Lage von z und z verdeutlicht.
TE
Lösung 13.9:
a) Konjugiert komplexe Zahl von z = 3 − i : z =3+i
Im(z) 6

ir
z = 3 + i 
1


r
 3

P -
PP Re(z)
PP
ir
P
z = 3 − i PPP
IN


Konjugiert komplexe Zahl von w = 4 exp(i 5π
6 ): w = 4 exp(−i 5π
6 ) = −2 3 − 2i (siehe b)

Im(z) 6
r2i
H
Y
HH
H
HH
H
√ HHH
√r
z = −2 3 + 2i H
H -
√  Re(z)
−2 3 z = −2 3 − 2i







 r−2i

3/5
b) z = r exp(iφ) = r cos(φ) + ir sin(φ)
⇒ z = r cos(φ) − ir sin(φ) = r cos(−φ) + ir sin(−φ) = r exp(−iφ)
⇒ z = r exp(−iφ)
Skizze zur Verdeutlichung der gegenseitigen Lage von z = a + bi = r exp(iφ) und z = a − bi =
r exp(−iφ):
Im(z) 6

1r
z = a + ib
 6
  ib
 φ a - -
PP−φ Re(z)
PP −ib
PP
z = a − ibPPP
q?r

Aufgabe 13.10:
Sie hierzu wie folgt vor:

z1 = i, z2 = −i, z3 = RN
Im Folgenden sollen alle Punkte z ∈ C skizziert werden, die z 6 = −1 erfüllen. Gehen

a) Schreiben Sie folgende komplexe Zahlen in der Form z = r exp(iφ):

2

3 1
+ i,
2
z4 =
2

3 1
− i,
2
z5 = −
2

3 1
+ i,
2
z6 = −

2
3 1
− i.
2
TE
b) Zeigen Sie nun, dass die komplexen Zahlen aus a) die angegebene Gleichung erfüllen.
c) Zeichnen Sie die sechs Punkte in die Gaußsche Zahlenebene C ein. Wo befinden sich die Punkte
geometrisch?
d) Begründen Sie, warum bereits aus der Gleichung z 6 = −1 ersichtlich ist, dass für eine Lösung
z ∈ C gilt: |z| = 1.

Lösung 13.10:
a) z1 = i ⇒ arg(z1 ) = π2 , |z1 | = 1 ⇒ z1 = exp(i π2 ) = exp(i 3π6 )
IN

z2 = −i ⇒ arg(z2 ) = 3π 2 , |z 2 | = 1 ⇒ z 2 = exp(i 3π
2 ) = exp(i 9π
6 )

3
z3 = + 12 i ⇒ arg(z3 ) = π6 , |z3 | = 1 ⇒ z3 = exp(i π6 )
√2
3 1 11π 11π
z4 = 2 √− 2 i ⇒ arg(z4 ) = 6 , |z4 | = 1 ⇒ z4 = exp(i 6 )
z5 = − 23 + 12 i ⇒ arg(z5 ) = 5π 5π
6 , |z5 | = 1 ⇒ z5 = exp(i 6 )

z6 = − 23 − 12 i ⇒ arg(z6 ) = 7π 7π
6 , |z6 | = 1 ⇒ z6 = exp(i 6 )

b) z16 = i6 = (exp(i π2 ))6 = exp(6i 3π 6 ) = exp(3 · iπ) = exp(iπ) = −1


z26 = (−i)6 = (exp(i 3π 2 ))6 = exp(−6i 9π ) = exp(9 · iπ) = exp(iπ) = −1
6

z36 = ( 23 + 12 i)6 = (exp(i π6 ))6 = exp(6i π6 ) = exp(iπ) = −1

z46 = ( 23 − 12 i)6 = (exp(i 11π 6 11π
6 )) = exp(6i 6 ) = exp(11 · iπ) = exp(iπ) = −1

z56 = (− 23 + 12 i)6 = (exp(i 5π 6 5π
6 )) = exp(6i 6 ) = exp(5 · iπ) = exp(iπ) = −1

z66 = (− 23 − 12 i)6 = (exp(i 7π 6 7π
6 )) = exp(6i 6 ) = exp(7 · iπ) = exp(iπ) = −1

c) Die 6 Punkte befinden sich auf dem Einheitskreis in der Gaußschen Zahlenebene:

4/5
d) z 6 = −1 ⇒ r6 exp(6αi) = −1 ⇒ r = 1
⇒ exp(6αi) = −1 ⇒ exp(6αi) = exp(πi)
⇒ 6αk = π + 2πk (k ∈ Z) ⇒ αk = π(1+2k) 6
α1 = π6 , α2 = 3π 5π 7π 9π 3π 11π
6 = 2 , α3 = 6 , α4 = 6 , α5 = 6 = 2 , α6 = 6
π
13π 11π
α7 = 6 = 2π + 6 = α1 und α(−1) = − 6 = 2π − 6 = 6 = α6
π π π

⇒ α1 , ..., α6 alle komplexen Lösungen von z 6 = −1


(Die Existenz von genau 6 Lösungen der Gleichung 6. Grades z 6 = −1 folgt auch aus dem
Fundamentalsatz der Algebra.)

Aufgabe 13.11: Finden Sie alle z ∈ C, für die gilt:

|z| = i · z 2

RN
Hinweis: Verwenden Sie keinen algebraischen Ansatz der Form z = a + ib, sondern interpretieren Sie
die Multiplikation mit i geometrisch und verwenden Sie die komplexe Exponentialfunktion und deren
Rechenregeln.

Lösung 13.11: Zuerst ist die triviale Lösung z = 0 eine Lösung der Gleichung |z| = i · z 2 . Sei also
nun z ̸= 0:
Ansatz: z = r exp(iφ) und benutze i = exp(i π2 ):
⇒ |r exp(iφ)| = exp(i π2 ) · r2 exp(2iφ)
⇒ |r| |exp(iφ)| = exp(i π2 + 2iφ) · r2
⇒ r = exp(−(i π2 + 2iφ)), da r ∈ R≥0 und |exp(iφ)| = 1
TE
Da r ∈ R≥0 , muss r = 1 gelten.
⇒ 1 = exp(i π2 + 2iφ)
⇒ π2 + 2φ + 2kπ = 0 (k ∈ Z)
⇒ φ = − π4 − kπ ⇒ z = ± √12 ∓ i √12
Lösung: z ∈ {0; √12 − i √12 ; − √12 + i √12 }

Aufgabe 13.12: Beweisen Sie:


a) arg(z1 z2 ) = arg(z1 ) + arg(z2 ) + 2πk für ein k ∈ Z
IN

b) arg(z1 z2 ) = arg(z1 ) − arg(z2 ) + 2πk für ein k ∈ Z


Für welche z1 , z2 gilt: arg(z1 z2 ) = arg(z1 ) + arg(z2 )?

Lösung 13.12:
a) arg(z1 z2 ) = arg(|z1 | exp(i arg(z1 )) |z2 | exp(i arg(z2 ))) = arg(|z1 z2 | exp(i(arg(z1 ) + arg(z2 ))))
= arg(z1 ) + arg(z2 ) + 2πk (k ∈ Z)

b) Vorbemerkung: arg(z) = − arg(z), |z| = |z|


arg(z1 z2 ) = arg(|z1 | exp(i arg(z1 )) |z2 | exp(i arg(z2 ))) = arg(|z1 z2 | exp(i(arg(z1 ) − arg(z2 ))))
= arg(z1 ) − arg(z2 ) + 2πk (k ∈ Z)

Zur Zusatzfrage: ∀z1 , z2 mit: arg(z1 ) + arg(z2 ) ≤ 2π

5/5
IN
TE
RN

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