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Schloss

Neuschwanstein

Arbeitszimmer mit Schreibtisch Ludwigs II. Schlossküche mit modernster Technik der damaligen Zeit

Baugeschichte

Ludwig II. wurde 1864 König. Bereits zwei Jahre darauf musste lichen Kultur des Mittelalters den »Sängersaal« der Wartburg,
er erleben, dass Preußen sein Land besiegte und unter seine viel größer und prächtiger als dort, in seiner »Neuen Burg« ein-
Hegemonie stellte. Seitdem nicht mehr souverän, konnte er sich richten. Daraus wurde eine Kombination aus den Motiven zweier
mit der Existenz eines konstitutionellen Monarchen nicht ab- Wartburgsäle, »Sängersaal« und »Festsaal«, die jedoch nicht für
finden. Er schuf sich eine Gegenwelt, in der er als regierender Aufführungen oder gar Feste vorgesehen war. Der andere Denk-
König des gegenwärtigen Bayern wie ein König des Mittelalters malraum, der Thronsaal, kam erst ab 1881 hinzu. Mit ihm
oder des barocken Absolutismus leben konnte. Das ist der Kern wollte Ludwig II. in seinen späteren Jahren die sagenhafte Grals-
seiner Schlösser. Auf einem Höhenrücken, in grandioser Lage halle verwirklichen, wie sie von mittelalterlichen Dichtern be-
hoch über der Pöllatschlucht vor den Bergen gelegen, ließ er schrieben wurde, um das christliche Königtum zu verherrlichen.
über den Resten einer kleinen mittelalterlichen Burg, die er Die Raumform bezieht sich aber auch auf seine Dynastie. Das
seit seiner Kindheit kannte (alter Name »Vorderhohenschwan- Raumprogramm, das umfänglichste und komplizierteste des
gau«), seine »Neue Burg« errichten. Ludwig II. besuchte 1867 ganzen 19. Jahrhunderts, hat der vielseitig interessierte und
die Wartburg und ließ seinen Architekten Zeichnungen der Orna- belesene Ludwig II. selbst entworfen. Der Raum musste aus
mente fertigen. Die Idealentwürfe schuf ein Theatermaler der statischen Gründen – wie ein moderner Zweckbau ­– als leichte
Münchener Hofoper und arbeitete neben Motiven der Wartburg, Eisenkonstruktion ausgeführt werden und wurde dann mit Gips
vor allem Palas und Bauornament, auch Motive aus Bühnen­ verkleidet. Jeder der anschließenden Wohnräume ist einer Sage
bildern zu »Lohengrin« und »Tannhäuser« ein. Ludwig II. hatte gewidmet. Ab 1880 wurde ein »Kabinett« zu einer kleinen künst­
1868 an Richard Wagner geschrieben, seine »Neue Burg« werde lichen Grotte ausgebaut, in Erinnerung an die »Venusgrotte« im
»Reminiszenzen« an diese Werke aufweisen. Gebaut wurde »Tannhäuser«, mit farbiger elektrischer Beleuchtung und
ab September 1869, der Torbau war 1873 fertig. Hier wohnte echtem Wasserfall.
Ludwig II., der seine »Neue Burg« nie ohne Baugerüste gesehen
hat. 1884 waren dann seine Wohnräume im Palas beziehbar. »Neuschwanstein«
Der südliche Bauteil, die »Kemenate«, wurde erst 1891 verein-
facht fertiggestellt, der Bergfried mit Kapelle gar nicht errichtet. Obwohl hoch verschuldet, wollte Ludwig II. stets weiter bauen.
Als Banken mit Pfändung drohten, betrieb die Regierung seine
Räume und Ideale Entmündigung und ließ ihn in Schloss Berg internieren. Dort fand
er am 13. Juni 1886 im Starnberger See den Tod. Seine »Neue
Die Haupträume Neuschwansteins sind großenteils mit sze­ Burg«, für ihn von der »Wartburg« zur »Gralsburg« geworden, die
nischen Wandbildern der germanischen und nordischen Sagen kein Außenstehender je betreten durfte, wurde ab 1. August
ausgestattet, die auch Richard Wagner interpretiert hatte. Das 1886 zur Besichtigung freigegeben. Erst nach seinem Tod wurde
Programm entwarf der Kunst- und Literaturhistoriker Hyazinth sie »Neuschwanstein« genannt und ist eines der bekanntesten,
Holland. Von Beginn an wollte Ludwig II. als Denkmal der ritter­ meistbesuchten und meistfotografierten Bauwerke der Welt.
Ich wünsche Ihnen SCHLOSS NEUSCHWANSTEIN
SCHLOSS NEUSCHWANSTEIN

I N F O R M AT I O N E N
einen spannenden TICKET-CENTER-HOHENSCHWANGAU
Besuch in Schloss Alpseestr. 12 · 87645 Hohenschwangau
Tel. 08362 93083-0 · Fax 08362 93083-20
Neuschwanstein! info@ticket-center-hohenschwangau.de
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Karten können im Ticket Center vor Ort oder online erworben
Bayerischer Staatsminister
werden. Aufgrund begrenzter Kapazitäten können Karten an
der Finanzen und für Heimat
einigen Tagen bereits ausverkauft sein.
TICKETVERKAUFSZEITEN
Der Sängersaal im vierten Geschoss des Palas April – 15. Oktober: 7.30 – 17.00 Uhr
16. Oktober – März: 8.30 – 15.00 Uhr
SCHLOSSVERWALTUNG NEUSCHWANSTEIN
Schloss Neuschwanstein Neuschwansteinstr. 20 · 87645 Schwangau
Tel. 08362 93988-0 · www.neuschwanstein.de
Schloss Neuschwanstein wurde von dem bayerischen und Geschichte von den Wandbildern und aus eifriger Lektüre. FÜHRUNGEN
König Ludwig II. seit 1869 errichtet und nie vollendet. Entscheidend prägte ihn seit 1861 die Begegnung mit den Führungen im Schloss (ca. 30 Min.) in Deutsch und Englisch
Sein Schloss war für ihn Denkmal der Kultur und des Musikdramen Richard Wagners, die mittelalterliche Sagen mit sowie in siebzehn weiteren Sprachen per Audioguide
Königtums des Mittelalters, die er verehrte und nach­ unvergleichlich wirkungsmächtiger Musik überhöhten. Zunächst  Aus organisatorischen Gründen bitten wir Besucher mit
Gehbehinderung (v.a. Rollstuhlfahrer) sich vorab beim Ticket-
vollziehen wollte. Erbaut und ausgestattet in mittelalter­ erlebte Ludwig »Lohengrin« und »Tannhäuser«. Später folgten
Center anzumelden; Behindertentoilette ist vorhanden
lichen Formen, aber mit damals modernster Technik, »Tristan und Isolde«, der »Ring des Nibelungen« und Wagners
VERKEHRSMITTEL
ist es das berühmteste Bauwerk des Historismus und Umsetzung der Sage von dem Gralskönig Parzival (»Parsifal«),
DB bis Füssen · Bus (RVA) bis »Hohenschwangau«
der Inbegriff des deutschen Idealismus. mit dem Ludwig II. sich in seinen letzten Jahren identifizierte und Das Schloss ist gut zu Fuß in ca. 1,5 km erreichbar
mit dem er von Wagner identifiziert wurde. (mit Steigung);
Prägung und Vorbilder Eine der berühmt­esten deutschen Burgen, die Wartburg, war Kutschenbetrieb bis unterhalb des Schlosses;
1867 gerade neu ausgestattet und instand gesetzt worden und Gebührenpflichtige Parkplätze in Hohenschwangau vorhanden
Der Vater Ludwigs II., Maximilian II., hatte seit 1832 das wurde zu einem unmittelbaren Vorbild. In historischen Formen zu BAYERN WLAN
unweit gelegene Schloss Hohenschwangau neugotisch bauen bedeutete dem 19. Jahrhundert, die alten Stile zu »voll­ In Teilbereichen in und um Schloss Neuschwanstein ist
ausstatten lassen, das im Mittelalter Sitz der Herren von enden«, und zwar auch mit Hilfe moderner Technik und der Ge- kostenfreies WLAN verfügbar.
Schwangau gewesen war. Hier lebte sich Ludwig, 1845 schichtswissenschaften. Ludwig II. glaubte als ausgeprägter Ide-
geboren, in die Mittelalterverehrung ein. Er lernte Sagen alist an solche Vollendung wie kein anderer mehr in seiner Zeit.

Titelbild: Achim Bunz


An den Wänden des Thronsaals werden heilig Foto von Ludwig II. in ziviler Kleidung, von 1867 (li.);

01/2023
www.schloesser.bayern.de
gesprochene Könige und ihre Taten verherrlicht Wandbild »St. Georg tötet den Drachen« aus dem Thronsaal (re.) #schloesserbayern · schloesserblog.bayern.de

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