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Grundlagen des Marketing

Marketing

- Folienkopien nur zur persönlichen Verwendung -

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Prof. Dr. Richard Geml

1. Grundlagen des Marketing

Gliederung

1. Grundlagen des Marketing


2. Marktforschung
3. Marketing-Ziele und -Strategien
4. Marketing-Instrumente
1. Begriff und Überblick
2. Produktpolitik
3. Preispolitik
4. Kommunikationspolitik
5. Distributionspolitik
6. Marketing-Mix
5. Fallbeispiel
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1. Grundlagen des Marketing

Literaturhinweise:
Grundlagen (jeweils aktuelle Auflage):
Kotler, Ph.; Armstrong, G.; Saunders, J.; Wong, V.: Grundlagen des
Marketing
Geml, R.; Lauer, H.: Marketing- und Verkaufs-Lexikon
Weis, H. Ch.: Marketing
Fortgeschritten (jeweils aktuelle Auflage):
Becker, J.: Marketing-Konzeption: Grundlagen des strategischen
und operativen Marketing-Managements
Kotler, Ph.; Bliemel,F.: Marketing-Management
Meffert, H.: Marketing, Grundlagen marktorientierter
Unternehmensführung: Konzepte – Instrumente – Praxisbeispiele

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1. Grundlagen des Marketing

Literaturhinweise:

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1. Grundlagen des Marketing

1. Grundlagen des Marketing

1.1 Marketing als Konzept der praktischen


Unternehmensführung
1.2 Der Marketing-Management-Prozess
1.3 Das Marketing-Umfeld
1.4 Marketing-Planung
1.5 Marketing-Organisation
1.6 Marketing-Controlling
1.7 Neue Entwicklungen im Marketing

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1. Grundlagen des Marketing

1.1 Marketing als Konzept der praktischen Unternehmensführung

MAXIME METHODE

UNTERNEHMENS-
MITTEL
PHILOSOPHIE

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1. Grundlagen des Marketing

1.1 Marketing als Konzept der praktischen Unternehmensführung

Marketing als Maxime


Grundhaltung = konsequenten Ausrichtung aller unmittelbar und
mittelbar den Markt berührenden Entscheidungen an den
Bedürfnissen der Abnehmer oder Kunden (Patienten, Touristen).

Marketing als Methode


systematische Entscheidungsfindung durch planmäßiges
Vorgehen und einen institutionalisierten Ablauf von
Entscheidungsprozessen.
Marketing als Mittel
Schaffung von Präferenzen, Erringung von Wettbewerbsvorteilen
durch systematische Marktbeeinflussung und – gestaltung mit
den absatzpolitischen Instrumenten und deren kombinierten
Einsatz (Marketing-Mix).

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1. Grundlagen des Marketing

1.1 Marketing als Konzept der praktischen Unternehmensführung

Marketing als Unternehmens-Philosophie


 aktive, marktorientierten Unternehmensführung,
die in den Phasen
 Planung
 Durchführung und
 Kontrolle abläuft und
 zielgerichtet sowie
 strategisch fundiert die absatzpolitischen Instrumente einsetzt
für die
 Unterstützung bestehender, die Einführung neuer Produkte,
Dienstleistungen, Organisationen sowie für die Erschließung
neuer Märkte.

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1. Grundlagen des Marketing

1.1 Marketing als Konzept der praktischen Unternehmensführung

Marketing als Unternehmens-Philosophie


Die Marketing-Philosophie: Der Kunde steht im Mittelpunkt.
Kundenzufriedenheit ist ein wichtiger Faktor für den langfristigen
Erfolg eines Unternehmens.
 Kundenzufriedenheit erhöht den Gewinn
 Kundenzufriedenheit wirkt sich auf betriebswirtschaftliche
Kennzahlen aus
 Kundenzufriedenheit beschert eine kostenlose, erfolgreiche
Werbung
 Kundenzufriedenheit erhöht die Mitarbeiter Motivation
 Kundenzufriedenheit bildet die Basis eines Kundenstammes.

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1. Grundlagen des Marketing

1.1 Marketing als Konzept der praktischen Unternehmensführung

Einteilung des Marketing nach Sektoren

Kommerzielles Marketing Not-Profit-Marketing

Konsumgüter Dienstleistungen Industriegüter

Verbrauchs- Gebrauchs- Konsumti- Investive Anlagen Roh- und


Güter Güter ve DL DL Einsatzstoffe

Teile

Zigaretten Automobil Haarschnitt EDV- Fabriken Chemiefasern


Waschpulver Küche Kfz-Repar. Software Rohöl
Einspritz-
pumpe
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1. Grundlagen des Marketing

1.1 Marketing als Konzept der praktischen Unternehmensführung

Unterschied Konsumgüter-/Investitionsgütermarketing

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1. Grundlagen des Marketing

1.2 Der Marketing-Management-Prozess

SWOT-Analyse
intern und extern

Ziele
Kontrolle festlegen
(Prognosen)

Optimale
Implemen- Strategie
tierung auswählen

Operative
Marketing-
planung
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1. Grundlagen des Marketing
1. Grundlagen des Marketing

1.2 Marketing-Management-Prozess
1. Schritt Informationsbeschaffung und Auswertung

Nachfrageanalyse Konkurrenzanalyse Produkt- und


Angebotsanalyse

• Gesamtmarkt • Wettbewerbssituat • Leistungsanalyse


• Kundenanalyse • Marktstellung • Qualitätsprüfung

2. Schritt Prognose der kurz-, mittel- und langfristigen Marktentwicklung

Beurteilung eigener Marktchancen

3. Schritt Formulierung und Koordination der Marketingziele CI


Volumen/Gewinn Marktstellung Zielgruppen
Qualität/Service Identität/Image Absatzmarkt
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1. Grundlagen des Marketing


1. Grundlagen des Marketing

1.2 Marketing-Management-Prozess
4. Schritt Festlegen der Marketing-Strategien

Segmentierung Zielgruppen Positionierung


Marken- Wettbewerbs- Internation. Strategie

Marktdurchdringung, -erschließung, Produktinnovation

5. Schritt Marketing-Mix

Produkt/ Entgelt/ Kommuni- Distri-


Leistung Konditionen kation bution

Flexible Maßnahmentaktik und Durchführung der jährlichen


Marketingplanung

• Festlegung und Verteilung des Marketingetats


• Planung Maßnahmen, Zeit, Kosten Verantwortliche 14
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1. Grundlagen des Marketing

1.2 Marketing-Management-Prozess

6. Schritt Durchführung des Plans

Umsetzung durch die Marketing-Instrumente

7. Schritt Marketingkontrolle

• Wirkung der Markteinflüsse


• Marketingergebnisanalyse (Feedback) (Umsatz, Marktanteil)
• Budget-Durchführungskontrolle des Plans
• Änderung der Ziele, Strategien
• Ergänzung, Änderung, Einschränkung der Maßnahmen

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1. Grundlagen des Marketing

1.2 Der Marketing-Management-Prozess

SWOT Analyse
Stärken-Schwächen und Chancen-Risiken Analyse ist die
deutsche Übersetzung für die SWOT (Strengths-Weaknesses-
Opportunities-Threats) Analyse.

ermittelt relevante strategische Erfolgsfaktoren


Stärken/Chancen: nutzen, ausschöpfen
Schwächen/Risiken: begrenzen, abbauen.
Kennzeichnend für dieses Analyse-System ist eine schrittweise
Verdichtung der in den folgenden Analysen zu erhebenden
Informationen.

Dabei wird zuerst die sogenannte Stärken-Schwächen-Analyse


und dann erst die Chancen-Risiken-Analyse durchgeführt.

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1. Grundlagen des Marketing

1.2 Der Marketing-Management-Prozess

SWOT-Analyse intern und extern

Umweltanalyse Unternehmensanalyse

Chancen und Risiken Stärken und Schwächen

Verknüpfung
(SWOT-Analyse / Benchmarking)
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1. Grundlagen des Marketing

1.2 Der Marketing-Management-Prozess

SWOT-Analyse intern und extern


Unternehmensanalyse Umweltanalyse

Ressourcen Potential- Positions- Makro- Mikro-


analyse analyse analyse analyse analyse

Marketing
Sachmittel Marktanteile
Finanzen Verbraucher
(Kapazitäten) Umsatz Wirtschaft
Personal Handel
Management Rentabilität Technologien
F u. E Konkurrenz
Facharbeiter Image Recht
Produktion Medien
Know How Kosten-Preis Märkte
Beschaffung Agenturen
Standort

Stärken-Schwächen- Chancen-Risiken-
Analyse Analyse

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1.2 Der Marketing-Management-Prozess

Verbindung der Stärken-Schwächen-


mit der Chancen-Risiken-Analyse

Chancen Risiken

Stärken die auf Stärken die auf


Stärken
Chancen treffen Risiken treffen

Schwächen die auf Schwächen treffen


Schwächen
Chancen treffen auf Risiken

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1. Grundlagen des Marketing


1.1 Marketing als Konzept der praktischen
Unternehmensführung
1.2 Der Marketing-Management-Prozess
1.3 Das Marketing-Umfeld
1.4 Marketing-Planung
1.5 Marketing-Organisation
1.6 Marketing-Controlling
1.7 Neue Entwicklungen im Marketing

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1.3 Das Marketing-Umfeld

Verbände
Markt Lieferanten
Vereinigung

Verbraucher
Medien Verwender
Mafo-Institute (Patienten)
Marketing

Mitanbieter/
Recht/Gesetz Wettbewerber

Wirtschaft/ Technischer
Banken
Politik Fortschritt

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1.3 Das Marketing-Umfeld

Markt

Gesamtmarkt

Teilmarkt

Marktsegment

Markt-
anteil
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1. Grundlagen des Marketing

1.3 Das Marketing-Umfeld

Markt

1. Gesamtmarkt =
alle Anbieter, die ein bestimmtes
Angebot liefern und
alle Kunden und Nachfrager,
die es kaufen (könnten).

2. Teilmarkt =
Bereich im Gesamtmarkt

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1. Grundlagen des Marketing

1.3 Das Marketing-Umfeld

3. Marktsegmentierung =
Gruppierung der Nachfrager nach
unterschiedlichen
Kriterien (sozio-demographische,
geographische, sozio-psychologische,
Nutzen-Kriterien

4. Marktanteil =
Teil (Menge, Wert) eines Anbieters
an 1., 2. o. 3.

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1.3 Das Marketing-Umfeld

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1.3 Das Marketing-Umfeld


Abgrenzungsmöglichkeiten von Märkten
Art der Marktabgrenzung Beispiel

Produktbezogen / sachlich Zeitschriftenmarkt


Möbel

nachfragebezogen Verbraucher,- Industrie-, Handels-,


Behördennachfrage
bedürfnisbezogen Wellness

regional Allgäu, Schwaben, Bayern,


Deutschland etc.
zeitlich Saison, Jahr

Preisklasse Hochpreisig, Durchschnitt, Discount

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1.3 Das Marketing-Umfeld

Nachfrage

Bedürfnis

Kaufkraft Nachfrage

Kaufwille

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1.3 Das Marketing-Umfeld

Marktannahme

Erwartung

Nachfrager Anbieter

Nutzen

Zufriedener Dauerkunde, wenn


geweckte Erwartung erfüllt wird

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1. Grundlagen des Marketing

1.3 Das Marketing-Umfeld

Nutzen

Grundnutzen =
Fortbewegung Persönlicher
durch Auto Nutzen =
Farbe, Form

sozialer Nutzen Magischer


= anderen gefallen Nutzen =
umweltfreundlich

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1.3 Das Marketing-Umfeld

Bedürfnisse

Identitätssicherung
Selbstverwirklichung

Integrationssicherung
Zugehörigkeit, Anerkennung =
Status, Prestige

Existenzsicherung
physische und soziale Existenz

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1.4 Marketing-Planung

Schriftliche Planerstellung:
• CI = Persönlichkeit des Unternehmens

• SWOT-Analyse durchführen

• Ziele festlegen
• Strategien entwickeln

• Instrumente planen mit Terminen und Budgets

Zeithorizont:
 Jahresplan
 Mittelfristplanung

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1. Grundlagen des Marketing

1. Grundlagen des Marketing


1.1 Marketing als Konzept der praktischen
Unternehmensführung
1.2 Der Marketing-Management-Prozess
1.3 Das Marketing-Umfeld
1.4 Marketing-Planung
1.5 Marketing-Organisation
1.6 Marketing-Controlling
1.7 Neue Entwicklungen im Marketing

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1. Grundlagen des Marketing

1.5 Marketing-Organisation

z.B. Werbung, Verkauf,


nach Funktionen
Planung

Produkt/Brand
Produktorientiert
Manager/Sparten

Großkundenbetreuer
Markt-/kundenorientiert (Key Account Manager)

Z.B. Verkauf Süd,


nach Gebieten
Mitte,Nord

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1. Grundlagen des Marketing

1.5 Marketing-Organisation

Produkt / Brand-Management
Unternehmen, die viele Produkte oder Marken (Brands)
herstellen, organisieren das Marketing oft nach Produktgruppen
oder Marken.

Das Produkt-Management kommt dabei zu den


Funktionsbereichen des Marketing hinzu.

Das Produkt-Management-System wurde 1927 erstmals bei


Procter & Gamble eingeführt.
Da die so betreuten Produkte sehr erfolgreich waren,
übernahmen im Laufe der Zeit andere Hersteller von
Konsumgütern diese Organisationsform.

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1. Grundlagen des Marketing

1.5 Marketing-Organisation

In der klassischen Produkt-Management-Organisation ist der


Produkt- oder Brand-Manager der “Geschäftsführer” einer
Produktes oder einer Marke.
Seine direkte Entscheidungsbefugnis ist zwar recht gering, er
hat jedoch hinsichtlich aller Maßnahmen ein Vorschlagsrecht.
Vielfach untersteht er einem Produktgruppen-Manager,
der - wie das Wort schon sagt - für eine Produktgruppe, also
einige Produkt-Manager zuständig ist.

Der Produktgruppen-Manager berichtet an den Marketing-


Direktor und dieser an die Geschäftsleitung.

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1. Grundlagen des Marketing

1.5 Marketing-Organisation

Über diesen Organisationsweg kann der Produkt-Manager


Vorschläge machen bzw. Empfehlungen aussprechen.
Daneben obliegt dem Produkt-Manager die Koordination des
Einsatzes der absatzpolitischen Instrumente und die
Erfolgskontrolle.

Dabei arbeitet der Brand/Produkt-Manager mit folgenden


betriebsinternen und -externen Stellen bzw. Organisationen
zusammen:

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1. Grundlagen des Marketing

1.5 Marketing-Organisation

Produkt / Brand-Management

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1. Grundlagen des Marketing

1.5 Marketing-Organisation

Vorteil
Produkt-Manager verwendet mehr Intensität auf eine Marke,
als andere Organisationsformen.
Der Produkt-Manager, der sich nur mit seiner Marke beschäftigt,
kann recht schnell auf Marktveränderungen reagieren.
Hauptnachteil
Abweichen von Kompetenz und Verantwortung.
Keine direkten Kompetenzen in anderen Bereichen.
Aus diesem Grunde kann der Produkt-Manager auch nicht
Ergebnisverantwortung tragen, da er ja auf viele Kosten-
faktoren keinen Einfluss hat.
Häufig trägt er jedoch die Verantwortung für den Umsatz, da er
hierauf über die Marketing-Instrumente Einfluss nehmen kann.

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1. Grundlagen des Marketing

1.5 Marketing-Organisation

Markt-/kundenorientierte Marketing-Organisation
Diese Organisationsform ist anzutreffen, wenn Unternehmen auf
stark nach Abnehmergruppen differenzierten Märkten
anbieten.
Es besteht dann die organisatorische Möglichkeit, den
Marketing- Bereich oder Teile davon nach den einzelnen
Abnehmergruppen zu organisieren.
Funktionsspezialisten können parallel zu den Markt-Managern
stehen. In Einzelfällen haben Markt-Manager
Funktionsspezialisten unter sich.
Die Aufgaben des Markt-Managers sind denen eines Produkt-
Managers vergleichbar. Er ist für die Planung seines Marktes
und die einzelnen Maßnahmen zuständig.

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1. Grundlagen des Marketing

1.5 Marketing-Organisation

Im Key-Account-Management finden sich neben Produkt-


Managern und Funktionsmanagern Betreuer von
Großkunden.
Deren Aufgabe sind die spezielle Betreuung von sehr
wichtigen Abnehmer, die Vereinbarungen von Aktionen, die
Festlegung von Konditionen etc.

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1. Grundlagen des Marketing

1. Grundlagen des Marketing

1.1 Marketing als Konzept der praktischen


Unternehmensführung
1.2 Der Marketing-Management-Prozess
1.3 Das Marketing-Umfeld
1.4 Marketing-Planung
1.5 Marketing-Organisation
1.6 Marketing-Controlling
1.7 Neue Entwicklungen im Marketing

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1. Grundlagen des Marketing

1.6 Marketing-Controlling
Controlling ist ein unterstützendes System für die Führung eines
Unternehmens, das
Planung,
Steuerung,
 Kontrolle und
 Informationsversorgung koordiniert.

Dabei geht es um zwei Aspekte:


 das Controlling-System und
 die Koordinationsfunktion im Unternehmensablauf, das heißt
also Planung, Steuerung, Kontrolle und Informationsversorgung.
Dies geschieht mit Hilfe
 betriebswirtschaftlicher Daten,
 Kennzahlen und
 Analysen.

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1. Grundlagen des Marketing

1.6 Marketing-Controlling
Begriff Controlling
ist ein Steuerungs- bzw. Regelungssystem zur Verwirklichung der
Unternehmensziele und stellt somit eine auf das
Gesamtunternehmen bezogene Management-Funktion dar.

Controlling beschränkt sich nicht nur auf die operative Ebene,


sondern auch auf strategische Bereich im Unternehmen.
Marketing und Controlling haben gemeinsam, dass Planung,
Steuerung, Kontrolle und Informationsversorgung im Vordergrund
stehen.
Controlling ist einerseits weiter gespannt als Marketing, weil
es sämtliche unternehmerischen Funktionsbereiche einschließt.
Andererseits ergeben sich im Marketing-Controlling
Probleme, die über das allgemeine Controlling hinausgehen.

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1. Grundlagen des Marketing

1.6 Marketing-Controlling
Marketing-Controlling als Funktion umfasst aber nicht
nur die koordinierende Beteiligung bei der
 Planung,
 Steuerung,
 Kontrolle und
 Informationsversorgung,
sondern auch die Überwachung der Leistungsfähigkeit
 des Marketing-Systems und
 der Marketing-Management-Prozesse (Strategie und Instrumente).
Diese Systemüberwachung (einschließlich Organisation) und
prozessbegleitende Überwachung wird als
Marketing-Audit bzw. als -Revision bezeichnet.
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1. Grundlagen des Marketing

1.6 Marketing-Controlling

Das Marketing-Controlling übt im Rahmen des Marketing-Ablauf-


Prozesses eine Servicefunktion aus.

Die Aufgaben des Marketing-Controlling beginnen mit der


Informationsgewinnung und enden mit der Kontrolle,
also begleitet Marketing-Controlling den gesamten
Marketing-Ablaufprozess.

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1. Grundlagen des Marketing

1.6 Marketing-Controlling
Vorteile Marketing-Controlling
- bessere finanzielle Transparenz der Strategien,
Budgets, Projekte und eingesetzten Instrumente,

- schnelleres Erkennen von Soll-Ist-Abweichungen


und damit schnellere Korrekturmöglichkeiten,

- Korrekturen können auf besseren Entscheidungs-


grundlagen getroffen werden,

- bessere Koordination der strategischen und


taktischen Planung, damit reibungsloserer Ablauf,

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1. Grundlagen des Marketing

1.6 Marketing-Controlling
- bessere Darstellung der Kosten- und Finanzseite
bei Präsentationen bzw. Entscheidungsvorlagen
gegenüber der Geschäftsleitung,

- erhöhter Gewinn durch wirksameren Einsatz der


Marketing-Instrumente,

- größere Effizienz am Markt durch Beteiligung


mehrerer Stellen und verbesserter Koordination

- bessere Planung durch die Marketing-Abteilung


wegen des Vorhandenseins eines Marketing-Controlling.

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1. Grundlagen des Marketing

1.6 Marketing-Controlling

Ergebnisse Marktanteil

Umsatz Auftragsbestand

Konkurrenz-
Marktgröße informationen

Informationen über den


Verbraucher- Einsatz der Marketing-
informationen Instrumente.

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1. Grundlagen des Marketing

1.6 Marketing-Controlling
Kennzahlen-System
Umsatzrentabilität
Werbekosten bezogen auf den Marktanteil

Verkaufsförderungskostenbezogen auf den Umsatz

Medienreichweite
Besuchszahl pro Vertreter

Auftrags/Besuchs-Relation
Umsatz je Kunde

Umsatz je Außendienstmitarbeiter

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1. Grundlagen des Marketing

1.7 Neue Entwicklungen im Marketing

1. Investition ins Wissensmanagement


2. Mehr Kooperation und Virtuelle Unternehmen
3. Kundenbindung wird noch wichtiger
4. Vom Massenmarketing zum Dialogmarketing
5. Vom Push- zum Pull-Marketing
6. Erfolg mit "Added Values"

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1. Grundlagen des Marketing

1.7 Neue Entwicklungen im Marketing


1. Investition ins Wissensmanagement

Marketing kann künftig mit Mouseclick arbeiten. Best-Practice-


Methoden sowie Marketing-Tools für Konzepte und
Maßnahmen können aus Datenbanken abgerufen werden.

Marketing-Wissen just-in-time. Diese Entwicklung setzt


allerdings voraus, dass entsprechende Marktforschung
durchgeführt wird.

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1. Grundlagen des Marketing

1.7 Neue Entwicklungen im Marketing


2. Mehr Kooperation und Virtuelle Unternehmen
Mittelständische Unternehmen können das
Wissensmanagement und die Marketing-Methoden aus
Kosten- und Zeitgründen oft nicht alleine bewerkstelligen.

Es wird es vermehrt Kooperationen geben. Insbesondere für


Projekte aber auch dauerhaft (wie Beratung) gewinnen
virtuelle Unternehmen an Bedeutung.

Hauptergebnis werden die Realisierung eines höheren


Kundennutzens durch eine optimierte
Wertschöpfungskette sowie Einsparung von Kosten und
damit mehr Wettbewerbsfähigkeit sein.

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1. Grundlagen des Marketing

1.7 Neue Entwicklungen im Marketing

3. Kundenbindung wird noch wichtiger

Künftig wird die Kundenbindung an Bedeutung gewinnen,


zumal es weitaus aufwendiger ist, neue Kunden zu
akquirieren als bestehende zu halten.

Viele Unternehmen kennen die Zufriedenheit der Kunden und


die Bewertung einzelner Leistungskomponenten nicht.
Sinnvolles kundenorientiertes Marketing erfordert Analysen
der Kundenzufriedenheit.

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1. Grundlagen des Marketing

1.7 Neue Entwicklungen im Marketing


4. Vom Massenmarketing zum Dialogmarketing

Laut einer Studie von Andersen Consulting werden sich


Unternehmen, die das Kundenbeziehungsmanagement
(Customer-Relationship-Management-CRM) professionell
beherrschen, am Markt deutlich erfolgreicher behaupten
können.
Viele Firmen bauen in den nächsten Jahren mit Hilfe moderner
Informations- und Kommunikationstechnologie auf lange
Sicht profitable Kundenbeziehungen durch ganzheitliche und
individuelle Marketing-, Vertriebs- und Servicekonzepte auf.

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1. Grundlagen des Marketing

1.7 Neue Entwicklungen im Marketing


5. Vom Push- zum Pull-Marketing
Mit der klassischen Push-Strategie “drückten” die
Markenartikelhersteller die Marken in die Verkaufsstätte des
Einzelhändlers und schufen dann am Point-of-Sale (POS)
Abverkaufsdruck gegenüber Konsumenten.
Künftig wird die Pull-Strategie an Bedeutung gewinnen.
In der Wertschöpfungskette vom Hersteller zum Konsumenten
bilden die Wünsche und Bedürfnisse der Verbraucher den
Ausgangspunkt und ständigen Bezugspunkt aller
Aktivitäten.

Der Kunde “zieht” mit seiner Nachfrage die einzelnen Waren


durch die Kette (Pulling).

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1. Grundlagen des Marketing

1.7 Neue Entwicklungen im Marketing

Vom Push- zum Pull-Marketing


Von diesen zwischen Industrie und Handel abgestimmten
Maßnahmen profitiert der Konsument in Form von
 niedrigeren Preisen,
 frischeren Produkten und
 einem attraktiveren Sortiment.
Dieses Konzept wird als “Efficient Consumer Response”
bezeichnet.
Instrumente sind dabei gemeinsame Optimierung von
 Sortimenten
 Verkaufsförderung und
 Einführung neuer Produkte.

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1. Grundlagen des Marketing

1.7 Neue Entwicklungen im Marketing

Farming = Betreuung und Ausbau von


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Prof. Dr. Richard Geml Bestandskundenpotenzialen

1. Grundlagen des Marketing

1.7 Neue Entwicklungen im Marketing


6. Erfolg mit "Added Values"

Die Strategie “Zusatznutzen” zu bieten verspricht in der


Zukunft Erfolg bei
 immer ähnlicheren Produkten und
 gesättigten Märkten.

Dadurch können Wettbewerbsvorteile geschaffen und Preise


besser durchgesetzt werden.
Die "Added Values" schließen alle strategischen
Überlegungen (wie Segmentierung, Marke) sowie das
gesamte Instrumentarium (außer Preispolitik) ein.

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