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Skript zum Unterricht CE09-D5 sich männlich/weiblich/divers

fühlen

1. Hormone

Definition:

Das Wort "Hormon" kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet so viel wie bewegen oder
antreiben. Die Aufgabe von Hormonen im Organismus ist es das Zusammenspiel der Zellen
zu steuern, zu regulieren und zu koordinieren.

https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/radiowissen/hormone-funktion-und-wirkung-
ausschnitt-1_-100.html

Steuerung der Organe im Hormonsystem:

Das Hormonsystem (endokrines System) und das autonome Nervensystem koordinieren im


menschlichen Körper lebenswichtige Vorgänge und sichern eine reibungslose Funktion. Mehr
als 200 unterschiedliche Zelltypen und Billionen von einzelnen Körperzellen bilden Nerven,
Organe, Blutgefäße sowie Bindegewebe, Haut, Haare, Muskeln und Knochen. Um deren
ständig wechselnden Bedarf zu organisieren, nutzt das Hormonsystem viele Hormone als
Botenstoffe. Auf diesem Weg kann das Hormonsystem über chemische Substanzen die
Befehle und Anweisungen weiterleiten, die vom Nervensystem als elektrische Signale zuvor
an die Zellen übermittelt wurden

Aufbau und Funktion:

Das Hormonsystem wird vom Gehirn kontrolliert und besteht aus verschiedenen Bereichen,
zu denen neben der Zirbeldrüse (Epiphyse) die Hirnanhangdrüse (Hypophyse),
Schilddrüse (Thyroidea), Nebenschilddrüsen (Parathyreoideae), Bauchspeicheldrüse
(Pankreas), Nebennieren (Glandulae suprarenales) auch die weiblichen Eierstöcke (Ovaria)
sowie die männlichen Hoden (Testes) gehören.

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Bildung von Hormonen:

Gemeinsam ist allen Hormonen, dass sie entweder in spezialisierten Zellen im Nervensystem
oder im Hormonsystem gebildet werden. Vom Produktionsort aus gelangen sie in die
Blutbahn oder in die Umgebung, um an ihrem Zielort wirken zu können.

Schon geringste Hormonmengen sind sehr wirkungsvoll. Hormone lösen biochemische


Vorgänge in Zellen aus und können hemmend oder fördernd wirken.

Endokrine und Exokrine Hormondrüsen:

Die vom Gehirn gesteuerten Aktivitäten in den verschiedenen Hormondrüsen nehmen


gegenseitig Einfluss. Unterschieden wird zwischen endokrinen Hormondrüsen, aus denen
die produzierten Hormone direkt in das Blut abgegeben werden und den exokrinen
Hormondrüsen, die die Hormone über einen speziellen Gang ausführen. Exokrine Drüsen
des Hormonsystems sind etwa die Tränendrüsen und die Speicheldrüsen.

Freisetzung und Zielorte der Hormone:

Die Freisetzung ist abhängig vom jeweiligen Hormon. Während etwa die Freisetzung der
Schilddrüsenhormone in der Regel gleichmäßig erfolgt, um einen möglichst gleichmäßigen
Hormonspiegel aufrecht zu erhalten, werden andere Hormone wie Adrenalin, Noradrenalin,
Adiuretin oder Aldosteron nur in bestimmten Stoffwechselsituationen oder bei bestimmten
Reizen freigesetzt.

Eine weitere Gruppe von Hormonen bilden die Glukokortikoide und die Sexualhormone, die
jeweils in bestimmten Zeitabständen freigesetzt werden. Diese Gruppe von Hormonen
beeinflusst Transportvorgänge an den Zellmembranen und steuert den Stoffwechsel durch
Aktivierung der Enzymsysteme in den Zellen. Um einer übermäßigen Anhäufung der
Substanzen im Körper entgegen zu wirken, kommt es zur Inaktivierung der Hormone am
Zielort oder in der Leber. Daneben kommt es aber auch zur Freisetzung von entgegengesetzt
wirkenden Hormonen.

Zielort der Hormone sind Organe, Körpergewebe oder Zellen. Nicht alle Hormone gelangen
über den Brutkreislauf ohne Unterstützung zu ihrem jeweiligen Zielort, einige müssen dazu an
Trägerstoffe gebunden werden. Manche haben ihren Zielort direkt in der Zelle, in der sie
produziert wurden oder auch in angrenzenden Zellen oder entfernteren Zellen.

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Wirkung der Hormone:

Die Hormone koppeln nach dem Erreichen ihrer Zielzellen an entsprechende Rezeptoren an.
Die Rezeptoren können in der Zellmembran, in der Zellflüssigkeit oder auch im Zellkern
platziert sein. Hormon-Rezeptor-Komplexe, die innerhalb der Zellen liegen, wirken meist
immer direkt, während Hormon-Rezeptor-Komplexe, die in der Zellmembran liegen, fast
immer einen Boten benötigen, der innerhalb der Zelle angesiedelt ist.

Über den Blutkreislauf gelangen die Hormone schließlich an ihre Zielzellen. Damit sie diese
auch erkennen können, sind die Zielzellen mit speziellen Rezeptoren ausgestattet. Das
Hormon und der Rezeptor der entsprechenden Zielzelle passen so genau zusammen wie ein
Schlüssel zu seinem Schloss.

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Hormonklassen im Hormonsystem:

Im Hormonsystem lassen sich insbesondere drei Hormonklassen aufgrund ihrer chemischen


Zusammensetzung unterscheiden:

Proteine Amine Steroide


Insulin Schildrüsenhormone Geschlechtshormone
+Kortison

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Hypothalamus- Hypophysensystem:

Das Hypothalamus-Hypophysen-System verbindet das ZNS mit dem endokrinen System.


Aufgrund dieser Funktion wird es auch als neuroendokrines System bezeichnet. Der
Hypothalamus ist zentral in die Regulation einer Reihe physiologischer Prozesse wie
Wachstum, Metabolismus, Stressreaktion, Reproduktion, Osmoregulation und zirkadiane
Rhythmik involviert.

 Die Hypophyse:

 Hypothalamus und Hypophyse liegen in den unteren Abschnitten des Zwischenhirns

 Neurohypophyse

 Oxytocin: wichtig für Wehentätigkeit, Milchentleerung, Paarbindung

 ADH: (Adiuretin, Vasopressin) wichtig für osmotischen Druck und


Flüssigkeitsvolumen im Körper

 Adenohypophyse

 TSH, ACTH, FSH, LH, GH (Wachstumshormon), Prolaktin

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 Die Epiphyse:

 Zirbeldrüse, Corpus pineale

 Zählt zum Zwischenhirn

 Produktion von Melatonin  Ausschüttung durch Dunkelheit gefördert

 Bestandteil des photoneuroendokrine System Tages- und Jahreszeit-Rhythmus

 Die Schilddrüse:

 liegt ventral im Hals

 ca. 25g schwer

 2 Seitenlappen mit hormonproduzierenden


Zellen

 enthalten zwei Arten von Zellen:

 Follikelzellen Thyroxin (T4) und


Trijodthyronin (T3)  jodabhängige Produktion, es muss genügend
Jod vorhanden sein damit Hormon produziert werden kann

 C-Zelle/Parafollikuläre Zellen: Kalzitonin

 Wirkung von Thyroxin und Trijodthyronin

 katabole Wirkung  Aktivierung des Fettstoffwechsels

 Erhöhung des Energieumsatzes, O2- Verbrauches, Wärmeproduktion

 Erhöhung der Herzarbeit und Stoffwechselfunktionen

2. Geschlechtsorgane und Geschlechtshormone


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Weibliche Geschlechtsorgane:

Die inneren Geschlechtsorgane der Frau befinden sich geschützt im kleinen Becken. Die inneren
weiblichen Geschlechtsorgane sind die Eierstöcke (Ovarien) und die Eileiter (Tuba uterina), die
Gebärmutter (Uterus) und die Scheide (Vagina). Zu den äußeren Geschlechtsorganen zählen die
großen und kleinen Schamlippen (Labien), Klitoris (Kitzler) und der Scheidenvorhof (Vestibulum
vaginae) mit seinen Drüsen. Eierstöcke und Eileiter mit dem umgebenden Bindegewebe heißen
zusammengefasst auch Adnexe (vgl. Menche 2012).

Welche Funktionen haben die weiblichen Geschlechtsorgane?

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Innere und äußere weibliche Geschlechtsorgane spielen wichtige Rollen bei der
Fortpflanzung, dem Lustempfinden und der Hormonregulation:

In den Eierstöcken findet die Oogenese statt, die Bildung der weiblichen Geschlechtszellen
(Eizellen). Hier werden auch die weiblichen Geschlechtshormone gebildet: Östrogen und
Progesteron.

Hat sich aber eine befruchtete Eizelle eingenistet, dient die Gebärmutter „Uterus“ (ca.7cm
lang) als Brutkammer für das heranwachsende Baby und versorgt das Kind. Während der
Geburt ist die Gebärmutter das Austreibungsorgan, welches das Kind über
Muskelkontraktionen durch den Geburtskanal (Gebärmutterhals, Scheide) nach außen
befördert.

Die Scheide ist ein stark dehnbarer Schlauch aus Muskel- und Bindegewebe. Er nimmt beim
Geschlechtsverkehr den Penis auf und fungiert bei der Entbindung als Geburtskanal.

Die großen und kleinen Schamlippen bedecken den Scheideneingang und


Harnröhrenausgang. Sie schützen vor eindringenden Fremdkörpern und Keimen.

Aus Drüsen an der Innenseite der kleinen Schamlippen und rund um die Harnröhre sowie im
Scheideneingang wird bei sexueller Reizung ein Sekret abgesondert. Es dient der
Befeuchtung der Vagina und enthält Glukose, welche die Spermien auf ihrem Weg zur Eizelle
als Energiequelle benötigen.

Die Klitoris (Kitzler) wird von den kleinen Schamlippen gebildet. Mit ihren zahlreichen
Nervenenden ist sie das sexuelle Erregungszentrum der Frau. Ihre Stimulierung löst einen
Orgasmus aus.

Männliche Geschlechtsorgane:

Das männliche Glied besteht aus einer Peniswurzel, dem Peniskörper oder Penisschaft und
der Eichel.

Welche Funktionen haben die männlichen Geschlechtsorgane?


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Über den Penis gelangen Spermazellen in die inneren Geschlechtsorgane der Frau.
Spermazellen tragen das Erbgut des Mannes und geben diesen genetischen Code an die
Eizelle der Frau weiter.

(Durch eine Vasektomie, also die operative Durchtrennung der Samenleiter, kann die
fortpflanzende Funktion des Penis künstlich unterbunden werden.)

Als die Peniswurzel wird das proximale Ende des Penis bezeichnet, der über Bänder und
Muskeln mit den Becken verbunden ist. Die Muskeln im Bereich der Peniswurzel lösen durch
Kontraktion und das Abdrücken von Abflussvenen Erektionen aus.

Der Peniskörper bildet den größten Teil des Organs und besteht aus drei Schwellkörpern und
der Harnröhre. Die Schwellkörper füllen sich bei sexueller Erregung mit Blut und sorgen so
für eine Erektion. An der Unterseite des Penis befindet sich eine sichtbare Verwachsungsnaht
der Schwellkörper, die Penisnaht.

Die distale Spitze des Penis wird als Eichel bezeichnet. Diese besteht aus einem weiteren
Schwellkörper, dem Corpus spongiosum glandis. An der Spitze der Eichel befindet sich die
Harnröhrenmündung, aus der Urin und Sperma austreten.

Zwischen Peniskörper und Eichel verläuft die Penisfurche. Bei unbeschnittenen Männern ist
die Eichel von der Vorhaut geschützt, die durch das Vorhautbändchen mit der Penisfurche
verbunden ist.

Die Hoden des Mannes sind befinden sich direkt unterhalb der Peniswurzel. Während des
Ejakulierens wird Samenflüssigkeit von den Testikeln über Samenleiter in den erigierten
Penis geleitet und über die Harnröhrenmündung ausgeschieden.

Der Aufbau des menschlichen Penis ist typisch für alle Säugetiere. Etwa ab der neunten
Woche der Embyonalentwicklung bildet sich der beiden Geschlechtern gemeine
Genitalhöcker zum Penis aus.

Größe und Form des Penis


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Unabhängig von der Körpergröße kann der Penis im erigierten und unerigierten Zustand
unterschiedliche Formen annehmen. Die Form ist vor allem durch die Beschaffenheit der
innenliegenden Schwellkörper und deren Grundversorgung mit Blut bestimmt.

Erigiert ist ein durchschnittlicher Penis zwischen 12 und 17 cm lang und hat einen
Durchmesser von etwa 4 cm. Ohne Erektion misst der durchschnittliche Phallus zwischen 7,5
und 11 cm bei einem Durchmesser von etwa 3 cm. In der Regel nimmt die Eichel einen
größeren Umfang ein als der Penisschaft und bleibt im erigierten Zustand elastischer.

Sichtbare Unterschiede gibt es auch hinsichtlich der Krümmung des Peniskörpers, wobei die
Funktion durch die Form nicht beeinträchtigt wird.

Geschlechtshormone:
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Weibliche Geschlechtshormone

Ähnlich wie bei Jungen, setzt beim Mädchen mit Beginn der Pubertät, durch Vermittlung des
Releasing-Hormons GnRH die Sekretion von FSH und LH ein.

FSH (Follikel-stimulierendes-Hormon): wird in der ersten Zyklushälfte vom


Hypophysenvorderlappen ausgeschüttet, bewirkt die Follikelreifung zum Graaf-Follikel und
die Ausschüttung von Östrogen aus den Eierstöcken.

LH: wird in der Zyklusmitte ausgeschüttet, es bewirkt mit dem FSH den Eisprung und die
Umwandlung des Graaf-Follikels zu dem Progesteron produzierenden Gelbkörper.

Wirkungen von Östrogen und Progesteron

Östrogene Progesteron

fördert Ausbildung von bereitet in der 2.Zyklushälfte die


Geschlechtsmerkmalen (Brust, Gebärmutterschleimhaut für den Fall einer
Fettverteilung) Befruchtung auf die Aufnahme der Frucht
vor

hemmen den Knochenabbau führt zu einer Erhöhung der


Körpertemperatur um ca. 0,5 Grad

können Wassereinlagerungen im Körper lässt Zervixschleim zäher werden


begünstigen

erhöhen die Konzentration des guten HDL- unterstützt in der Frühschwangerschaft die
Cholesterins Einnistung und das Wachstum des Embryos

wirken auf das ZNS und beeinflussen so stellt die Gebärmutter in der SS ruhig
Stimmung und Verhalten

sichern in der SS zusammen mit Östrogenen bereitet die Milchbildung in den Brüsten vor
aus der Plazenta den Mutterkuchen, passen
den mütterlichen Organismus an und die
Entwicklung des Kindes

bereiten Brust auf die Milchbildung vor

Wie funktioniert der weibliche Zyklus?


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Nach bisherigem Wissen enthalten die Eierstöcke einer Frau bereits bei ihrer Geburt den
gesamten Vorrat an Eizellen, der ihr im Laufe des Lebens zur Verfügung steht. Diese Eizellen
sind in kleinen Bläschen eingeschlossen, den sogenannten Follikeln. Während der Pubertät
sorgen dann verschiedene Hormone dafür, dass der erste der ruhenden Follikel heranreift und
eine Eizelle freigibt.

Hormone sind Stoffe, die im Körper hergestellt werden und wie chemische Boten
funktionieren. Sie regeln Körperfunktionen wie den Menstruationszyklus und die
Körpertemperatur. Hormone lösen auch den Eisprung aus.

Was passiert beim Eisprung?

Eine Frau kann um den Zeitpunkt herum schwanger werden, an dem eine Eizelle herangereift
ist und den Eierstock verlassen hat. Diese wandert den Eileiter hinunter bis in die
Gebärmutter. Dieser Vorgang wird auch Eisprung (Follikelsprung oder Ovulation) genannt.
Sobald ein Mädchen zum ersten Mal seine Regelblutung bekommen hat, findet der Eisprung
normalerweise einmal im Monat statt.

Was geschieht während der Menstruation?


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Im Verlauf des monatlichen Hormonzyklus bereitet sich die Schleimhaut der Gebärmutter auf
eine mögliche Schwangerschaft vor. Die Schleimhaut an der Innenwand der Gebärmutter
wächst, damit sich eine Eizelle nach der Befruchtung in ihr einnisten kann und mit
Nährstoffen zum Weiterwachsen versorgt wird. Wenn die Eizelle nicht befruchtet wird, stirbt
sie ab.

Am Ende des Zyklus öffnen sich vorübergehend einige Blutgefäße in der


Gebärmutterschleimhaut, und die oberste Schleimhautschicht löst sich. Um sie abzustoßen,
ziehen sich die Muskeln der Gebärmutter in unregelmäßigem Rhythmus zusammen und
entspannen sich wieder. Dadurch kann sich das Gewebe von der Gebärmutterwand lösen und
zusammen mit etwas Blut durch die Scheide abfließen. Es kommt zur Regelblutung, auch
„Periode“ oder „Menstruation“ genannt. Solange eine Frau nicht schwanger ist und keine
hormonellen Verhütungsmittel einnimmt, zeigt eine Blutung normalerweise an, dass ein
Zyklus zu Ende gegangen ist und ein neuer angefangen hat. Die Periode dauert bei den
meisten Frauen drei bis fünf Tage.

Der Zyklus wird in 3 Phasen aufgeteilt

Proliferationsphase:

Aufbauphase genannt, vom 5.-14.Tag, in der sich unter Östrogeneinfluss eine neue
Schleimhautschicht aufbaut. Um den 14. Zyklustag herum erfolgt der Eisprung.

Sekretionsphase:

Ist vom 15.Zyklustag bis kurz vor der nächsten Menstruation. Drüsen der
Gebärmutterschleimhaut wachsen stark, bilden reichlich Sekret, Glykogen wird eingelagert,
um die Gebärmutter auf die befruchtete Eizelle vorzubereiten.

Ischämiephase:

Kommt es nicht zu einer Befruchtung der Eizelle nach dem Eisprung, bildet sich der
Gelbkörper zurückProgesteronproduktion wird eingestellt. Absterben des Gelbkörpers.
Ischämiephase dauert oft nur wenige Stunden, leitet die Regelblutung ein.

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Auch wenn das Menstruationsblut auf einer Binde oder einem Tampon auf den ersten Blick
nach viel Flüssigkeit aussieht: Normalerweise verliert eine Frau während der Regelblutung
insgesamt nur 20 bis 60 Milliliter Blut, das sind vier bis zwölf Teelöffel.

Klimakterium

Bezeichnet bei der Frau die Jahre der hormonellen Umstellung vor und nach der Menopause
mit dem Übergang von der reproduktiven zur postmenopausalen Phase. Diesen mit dem
Rückgang der Gonadenfunktion einhergehenden Zeitabschnitt bezeichnet man auch als
Wechseljahre.

Menopause

Ab Beginn der Wechseljahre werden die Regelblutungen bei den meisten Frauen
unregelmäßig. Durchschnittlich mit 51 Jahren hören sie schließlich ganz auf. Die letzte
Regelblutung nennen Medizinerinnen und Mediziner „Menopause“. Der Zeitraum um diese
Umstellung herum wird auch Wechseljahre genannt. Entscheidend für den Zeitpunkt der
letzten Regelblutung ist vermutlich, wann der Vorrat an Follikeln in den Eierstöcken
aufgebraucht ist. Bis zu einem Alter von etwa 40 Jahren nimmt die Anzahl der Follikel
langsam ab, danach sinkt die Zahl sehr rasch, bis schließlich keine Follikel mehr heranreifen.

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Die männlichen Sexualhormone

Mit Beginn der Pubertät fängt der Hypophysenvorderlappen an zu arbeiten, er stimuliert das
Releasing-Hormon Gn-RH. Es wird wie bei dem Mädchen FSH und LH ausgeschüttet. Die
Sekretion hält ein ganzes Leben an.

FSH: fördert beim Mann die Spermienreifung

LH: regt die Leydig-Zwischenzellen zur Ausschüttung von Testosteron an.

Wirkung von Testosteron

Es ist das typische Sexualhormon des Mannes, es gehört zur Gruppe der Androgene und ist
ein Steroidhormon.

Androgene

- sind vor der Geburt unabdingbar für die Geschlechtsentwicklung und -differenzierung

- während der Pubertät regen sie den Penis- und Hodenwachstum an

- beeinflussen die sekundären männlichen Geschlechtsmerkmale (Stimmbruch, Bart- und


Haarwachstum, Knochen- und Muskelwachstum)

- fördern zusammen mit FSH, LH und Sertoli-Zellen die Spermienbildung

- steigern Blutbildung und Eiweißaufbau und somit Knochen- und Muskelwachstum

- bei genetischer Disposition: Förderung der Glatzenbildung

- Stimulation des Geschlechtstriebs (Libido) und der Aggressionsbereitschaft

Wie funktioniert eine Erektion bei einem Mann?

Eine Penis-Erektion entsteht durch ein kompliziertes Zusammenspiel von Nervenreizen,


Botenstoffen, Blutzirkulation und Muskeln. Solange der Penis in erschlafftem Zustand ist,
enthalten seine drei Schwellkörper nur wenig Blut. Dafür sorgen dauerhaft kontrahierte glatte
Muskelstränge in den Arterien.

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Erektion und sexuelle Erregung

Erste Voraussetzung für die Erektion ist sexuelle Erregung. Diese Lust entsteht im Gehirn. Ob
Berührung, Erinnerung, Anblick, Geruch oder Fantasie: Sexuelle Erregung kann durch sehr
unterschiedliche Reize ausgelöst werden. Die wichtigsten Schaltzentralen sind Großhirn,
limbisches System und Hypothalamus (ein Bereich des Zwischenhirns).

Das Großhirn ist die Hirnregion, in der sich sexuelle Erregung steuern lässt. Es bewertet
Reize. Das Großhirn ist die Instanz, die beispielsweise auf gesellschaftliche Normen wie
Schönheitsideale, individuelle Vorlieben oder geschlechtliche Prägungen reagiert.

Das limbische System und der Hypothalamus hingegen reagieren unwillkürlich, unterliegen
also nicht dem Willen. Das limbische System ist ein sehr alter Hirnbereich, der mitunter auch
als Gefühlszentrum bezeichnet wird. Die durch diese Hirnbereiche stimulierte Erregung geht
vor allem auf den Sexualtrieb zurück und ist spontan. Man spricht auch vom Erregungsreflex.
Der Hypothalamus reguliert die Ausschüttung von Botenstoffen, die für Lust und Erektion
unabdingbar sind.

Erektionen ohne Erregung

Männer wissen: Nicht jede Erektion geht auf sexuelle Erregung zurück. Das beste Beispiel ist
die sogenannte Morgenlatte. Sie entsteht, weil sich die Blutgefäße im Schlaf stark entspannen
und die Penisschwellkörper sich daher mit Blut füllen können.

Der Prozess der Erektion

Der im Gehirn erzeugte Erregungsreflex gelangt über Nervenbahnen bis in den Penis. Auf
dem Weg dorthin und im Penis selbst werden Botenstoffe freigesetzt. Das führt zunächst
dazu, dass sich die Zellen der glatten Gefäßmuskulatur in den zum Penis führenden Arterien
und den Penisschwellkörpern weiten. Dadurch strömt verstärkt Blut in die Schwellkörper. Der
Penis füllt sich mit Blut und dehnt sich dabei aus. Durch den Druck der Schwellkörper
werden die Venen im Penis abgedrückt. Deshalb kann das Blut nicht abfließen und die
Erektion bleibt erhalten. Bei einer vollständigen Erektion ist das Volumen des Blutes im Penis
etwa 7 bis 10 Mal so groß wie bei einem erschlafften Penis. Die meisten Erektionsprobleme
entstehen, weil nicht ausreichend Blut in den Penis gelangt. In vielen Fällen lässt sich diese
Mangelversorgung durch eine Stentbehandlung der Penisarterien beheben. Die
Stosswellentherapie gegen Erektionsstörungen kann Impotenz mitunter sogar dauerhaft
heilen.

Die Schwellkörper im Penis

Im allgemeinen Sprachgebrauch sprechen wir meistens vom Penisschwellkörper. Tatsächlich


gibt es am männlichen Penis 3 Schwellkörper.

 Das Corpus cavernosum penis ist der Penisschwellkörper, der in der Umgangssprache
in der Regel gemeint ist. Dieser Schwellkörper verläuft von der Peniswurzel bis an die

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Eichel und bildet den mit Abstand größten Schwellkörper im männlichen Glied. Er ist
für die Erektion von ausschlaggebender Bedeutung.

 Das Corpus spongiosum glandis ist der Eichelschwellkörper und dafür verantwortlich,
dass die Eichel (Glans penis) sich bei einer Erektion vergrößert. Für das Aufrichten
und Versteifen des Gliedes spielt dieser Schwellkörper keine Rolle.

 Corpus spongiosum penis lautet die Fachbezeichnung für den Schwellkörper, der die
Harnröhre am Penisschaft umschließt. Dieser Schwellkörper ist für die Erektion ohne
Bedeutung.

Corpus spongiosum glandis und Corpus spongiosum penis versteifen sich übrigens aus einem
einfachen Grund nicht. Wenn Penisschaft und Eichel sich ähnlich stark versteifen würden wie
das Corpus cavernosum penis wäre eine Ejakulation nicht möglich.

Für die Erektion wichtige Botenstoffe

Alle körperlichen Vorgänge werden durch Botenstoffe reguliert. Im Fall der Erektion setzt der
Erregungsreflex über den Hypothalamus eine Kettenreaktion in Gang. Grob vereinfacht sieht
das so aus: Zunächst wird Stickstoffoxid (NO) freigesetzt und mit dem Blutkreislauf verteilt.
Das wiederum sorgt dafür, dass bei sexueller Erregung vom Gehirn in bestimmten Zellen der
Blutgefäße ein Botenstoff namens zyklisches Guanin-Monophosphat (cGMP) ausgeschüttet
wird. Dieser Botenstoff aktiviert die sogenannte Proteinkinase B. Diese ist entscheidend dafür
verantwortlich, dass die glatte Muskulatur der Blutgefäße sich entspannt. Dadurch kann mehr
Blut durch die Penisarterien und Schwellkörper fließen. Der Penis versteift sich.

Erektionsstörungen

Erektile Dysfunktion ist der medizinische Fachausdruck für krankhafte Erektionsstörungen.


Im allgemeinen Sprachgebrauch wird erektile Dysfunktion auch als Potenzstörung oder
Impotenz bezeichnet. Mediziner verwenden diese Ausdrücke nicht, weil sie abwertenden
Charakter haben. Ein anderer Fachausdruck für Erektionsstörungen ist Impotentia coeundi.
Dieser Begriff leitet sich aus den lateinischen Worten für Unfähigkeit (Impotentia) und
zusammenfinden (coeundi) ab. Coeundi ist ebenfalls Ursprung für den Begriff Koitus als
intimen Geschlechtsakt.

Primäre und sekundäre erektile Dysfunktion

Die Europäische Gesellschaft für Urologie, die European Association of Urology (EAU),
definiert erektile Dysfunktion als die Unfähigkeit, eine für befriedigenden Geschlechtsverkehr
ausreichende Erektion zu bekommen und zu erhalten. Die Definition der Deutschen
Gesellschaft für Urologie ist etwas enger. Sie lautet: „Die erektile Dysfunktion beschreibt ein
chronisches Krankheitsbild von mindestens 6-monatiger Dauer, bei dem mindestens 70
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Prozent der Versuche, einen Geschlechtsverkehr zu vollziehen, erfolglos sind.“ Mediziner
unterscheiden zwei Formen der erektilen Dysfunktion:

 Die primäre erektile Dysfunktion ist dadurch gekennzeichnet, dass es von Geburt an
beziehungsweise nach Eintreten der Geschlechtsreife nicht zu ausreichend festen oder
anhaltenden Erektionen kommt. In der Regel versteift sich der Penis von Männern mit
primärer erektiler Dysfunktion ohne Hilfsmittel überhaupt nicht

 Sekundäre erektile Dysfunktion ist der Oberbegriff für anhaltende Erektionsstörungen,


die sich nach Eintreten der Geschlechtsreife entwickeln. Diese Männer waren zuvor in
der Lage, eine befriedigende Erektion zu haben.

Häufigkeit von Erektionsstörungen

Anhaltende Erektionsstörungen sind sehr viel häufiger als die meisten Männer glauben. Eine
Vielzahl von Studien kommt zu dem Ergebnis, dass im Durchschnitt etwa 20 Prozent aller
Männer im Laufe ihres Lebens an behandlungsbedürftigen Erektionsproblemen leiden. Dabei
steigt der Anteil mit fortschreitendem Alter stark an. In der Schweiz sind nach Schätzungen
etwa 300.000 Männer von Erektionsstörungen betroffen. Weltweit gehen Experten von
mindestens 150 Millionen aus – Tendenz steigend.

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