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PRÄHISTORISCHE BRONZEFUNDE

Begründet von Hermann Müller-Karpe

Im Auftrag der
Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz

und im Rahmen der


Union Internationale des Sciences Prehistoriques et Protohistoriques

herausgegeben von

A L B R E C H T JO C K E N H Ö V E L

Westfälische W ilhelms-Universität
Münster in Westfalen

und

U T E L U IS E D I E T Z

Goethe-Universität
Frankfurt am Main

AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN UND DER LITERATUR, MAINZ


2011
PRÄHISTORISCHE BRONZEFUNDE
A B T E ILU N G VI • BAND 13

Die Dolche in Tschechien

von

PETR NOVÁK

Louny

F R A N Z S T E IN E R V E R L A G S T U T T G A R T
2011
VORWORT

Nach Abschluß und Herausgabe meiner Arbeit über die bronzezeitlichen VollgrifT und Griffzun­
genschwerter in der Tschechoslowakei (P. Novák, Die Schwerter in der Tschechoslowakei. PBF IV, 4
[1975]) begann ich im Jah r 1976 nach Absprache mit Herrn Prof. H. Müller-Karpe mit der Bestands­
aufnahme der kupfer- und bronzezeitlichen Dolche in Böhmen und Mähren. Dabei hatte ich aller­
dings die einem Museumsarchäologen zu jener Zeit sich bietenden Arbeitsverhältnisse und oblie­
genden Befugnisse gründlich überschätzt. Die Reisemöglichkeiten außerhalb des Westslowakischen
Kreises waren beschränkt und der Zutritt zur einschlägigen Fachliteratur völlig unzureichend. Eine
Wende in meinem zunächst nur äußerst langsam fortschreitenden Vorhaben brachte das Jahr 1984, als
die Leitung des Museums in Trnava im Einvernehmen mit dem Archäologischen Seminar der U ni­
versität in Bratislava ein besonderes Forschungs- und Förderungsunternehmen auf mich übertrug und
somit einen bestimmten Spielraum für die Bibliotheksbesuche in den archäologischen Instituten von
Nitra und Bratislava schuf. Wenn ich auch um eine komplette Aufnahme der Dolchfunde bemüht
war, so konnten mir trotzdem einige Nachweise entgangen sein, namentlich die in den unübersicht­
lichen regionalen Publikationen verstreuten. Während der langjährigen Arbeit am Katalog stieß ich
immer wieder au f Sammlungen, in denen der gesuchte Gegenstand unauffindbar war, so daß ich ge­
zwungenermaßen die publizierte Abbildung benutzen oder nur das Vorkommen eines solchen Fundes
erwähnen mußte.
Ich möchte an erster Stelle meinen Dank Herrn F. E. Barth aussprechen, der mir die Aufnahme
der im Naturhistorischen Museum Wien deponierten Funde ermöglichte. Es ist mir schier unmög­
lich, allen denjenigen Kollegen zu danken, die mir bei der Aufnahme des umfassenden Materials be­
hilflich waren. Stellvertretend für alle genannt seien hier D. Baštová, J. Břeň, J. Bubeník, P. Budinský,
M . Čižmář, V. Dohnal, P. Dvořák, I. Hásek, P. Holodňák, A. Humpolová, H. Chybová, J. Kovárník, J.
Michálek, V. Moucha, J. Muška, J. Peška, J. Říhovský, M. Salaš, Z. Sedláček, H. Sedláčková, S. Stuchlík,
V. Vokolek und P. Zavřel, mit denen ich mehr oder weniger häufig zu tun hatte. Für die Gestaltung
günstiger Arbeitsbedingungen und Erteilung wertvoller Ratschläge danke ich Frau M. Novotná und
Herrn B. Novotný (t).
Z u besonderem Dank verpflichtet bin ich Herrn A. Jockenhövel für die Aufnahme meines M anu­
skriptes in die PBF-Reihe sowie die Drucklegung und hervorragende technische Ausstattung, Herrn
Dr. A. von Schebek ( f ) für die deutsche Übersetzung, Frau Dr. U. Wels-Weyrauch für die redaktionelle
Betreuung sowie den Zeichnern Gerhard Endlich, Gaby Försterling und Kovijlka Zehr-M ilič des Pro­
jektes „Prähistorische Bronzefunde” für die Herstellung der Reinzeichnungen. Mein Dank gilt eben­
so der Deutschen Forschungsgemeinschaft sowie der Akademie der Wissenschaften und der Literatur,
Mainz, für die materielle Unterstützung bei der Verwirklichung der Arbeit.

Louny, im Sommer 2008 Petr Novák

A r c h e o l o g i c k ý ú s t a v A V Č R , P r a h a , v . v , 1.

3271035930

3271035930
V O R W O R T DER HER AUSGEB ER

Das Manuskript wurde bereits 1992 vom Autor abgeschlossen; nach der Übersetzung durch Herrn
Dr. A. von Schebek und die Übertragung in die E D V erfolgte die Redaktion in Münster bei verschie­
denen PBF-Mitarbeitern. Allerdings kam es in der Folgezeit au f Grund der großen Arbeitsbelastung
des Autors zu erheblichen Verzögerungen in der erneuten Durchsicht und Bearbeitung des M anu­
skripts.
Um es dennoch als für die Komplettierung der Dolch-Bearbeitungen wichtige Studie zum Druck
fertig zustellen, wurde 2006 die Redaktion schließlich von Frau Dr. U. Wels in Frankfurt übernom­
men, die aus Aktualisierungsgründen eine komplette Überarbeitung des Texts vornahm. Hierbei er­
folgte zunächst eine Typzuweisung der ca. 200 Nachträge des Autors sowie die Einarbeitung der seit
ca. 1990 erschienenen wichtigsten Neupublikationen bes. der Monographien, sowie der bis dato be­
kannt gewordenen Dolche durch die Redakteurin. Dies bedeutete eine deutliche Erweiterung des
Fundstoffes, was eine entsprechende Neufassung der Verbreitungskarten wie auch der Klapptafel so­
wie die Notwendigkeit einer Umnummerierung des gesamten Katalogs zur Folge hatte. A u f Grund der
politischen Entwicklung in diesen Jahren war auch die Aktualisierung zahlreicher Katalogtexte not­
wendig, wobei alle Fundorte nun mit den z. Zt. gültigen Verwaltungseinheiten genannt sind.
Für wichtige Informationen bei der Überarbeitung des Manuskripts danken wir vielen Kollegen
und Kolleginnen in Böhmen, Mähren und der Slowakei sehr herzlich.

Frankfurt, im Herbst 2 0 11 Albrecht Jockenhövel


Ute Luise Dietz
IN H A L T S V E R Z E IC H N IS

Einleitung

Zur Forschungsgeschichte..................................................................................................................................... i
Zur Q uellenlage...................................................................................................................................................... 4
Zur Chronologie und C h orologie........................................................................................................................ 5
Zur zeitlichen und kulturellen Stellung .............................................................................................................9
Zur H erstellung.................................................................................................................................................... 22

Der Fundstoff

Äneolithische und frühbronzezeitliche Dolche .................................................................................................. 26


Dolche vom Typ Velehrad-Dolné Sem erovce..................................................................................................26
Dolche vom Typ Piumlov ................................................................................................................................... 27
Dolche vom Typ Předm ostí.................................................................................................................................28
Variante Radovesice ......................................................................................................................................... 29
Dolche vom Typ Stehelčeves...............................................................................................................................31
Variante Ludéřov .............................................................................................................................................. 31
Dolche vom Typ Tišice ....................................................................................................................................... 32
Dolche vom Typ Smolin ..................................................................................................................................... 34
Variante K obyln ice............................................................................................................................................36
Dolche vom Typ Mochov ................................................................................................................................... 38
Atypische und unbestimmbare äneolithische D o lc h e ....................................................................................... 39
Dolche vom Typ Vřesovice-Těšínov ................................................................................................................. 41
Variante Letonice ..............................................................................................................................................47
Variante Vyškov ................................................................................................................................................48
Variante Led n ice................................................................................................................................................49
Variante Těšetice................................................................................................................................................ 51
Variante Kyjovice .............................................................................................................................................. 54
Variante S a to v .....................................................................................................................................................56
Variante M ik u lo v .............................................................................................................................................. 57
Variante P olepy.................................................................................................................................................. 59
Dolche vom Typ Malé Z ern oseky......................................................................................................................62
Dolche vom Typ H rad čan y .................................................................................................................................63
Dolche vom Typ Újezd u Brna .......................................................................................................................... 66
Vollgriffdolche...........................................................................................................................................................67
Mehrteilig gegossene Vollgriffdolche ................................................................................................................... 68
Typ Luštěnice.........................................................................................................................................................68
VIII Inhaltsverzeichnis

Typ Renzenbiihl.................................................................................................................................................... 69
Typ Ripatransone.................................................................................................................................................. 7°
Typ Horom erice.................................................................................................................................................... 7 1
Einteilig gegossene Vollgriffdolche........................................................................................................................ 73
Typ G ra n o w o .........................................................................................................................................................74
Typ K b e l................................................................................................................................................................. 76
Typ C h od ou n .........................................................................................................................................................7b
Griffplattendolche.................................................................................................................................................... 78
Dolche vom Typ B o ro tice....................................................................................................................................... 78
Variante V etero v................................................................................................................................................79
Längere Dolchklingen oder Kurzschw erter.........................................................................................................80
Dolche vom Typ Holysov ................................................................................................................................... 81
Dolche vom Typ C h ram ostek............................................................................................................................ 83
Dolche vom Typ Vrhavec..................................................................................................................................... 86
Dolche vom Typ Milinov ...................................................................................................................................93
Dolche vom Typ K un etice...................................................................................................................................99
Variante B lu c in a .............................................................................................................................................. 100
Griffzungendolche................................................................................................................................................. 103
Dolche vom Typ Bosisio ................................................................................................................................... 104
Dolche vom Typ Vöcklabruck........................................................................................................................ 105
Dolche vom Typ D o n a w itz...............................................................................................................................105
Dolche der Serie St. A n drä-V irje............................................. 108
Dolche vom Typ Jo rj-A b aüj............................................................................................................................ 108
Dolch mit Durchbruchsverzierung am G r i f f ................................................................................................ 109
Dolche vom Typ O roszi.................................................................................................................................... 110
Unbestimmbare oder sekundär nachgearbeitete Peschiera-Dolche.............................................................. m
Dolche mit einseitig umgeschlagenen Griffkanten ..........................................................................................114
Dolche vom Typ Okna .................................................................................................................................... 115
Stabdolche................................................................................................................................................................116
Atypische, fragmentierte und unbestimmbare Dolche..................................................................................... 118
Gußformen ............................................................................................................................................................. 13 °
Dolchscheiden...................................................................................................................................................... 13 2

Verzeichnisse und Register

Verzeichnis der allgemeinen Abkürzungen .................................................................................................... 136


Verzeichnis der Literaturabkürzungen............................................................................................................. 137
Verzeichnis der Museen und Sammlungen .................................................................................................... 153
Verzeichnis der Fundortabkürzungen auf Tafel 48/49................................................................................... 155
Ortsregister ............................................................................................................................................................ 157

Tafeln 1- 8 3
E IN L E IT U N G

Ziel dieser Arbeit ist die Vorlage und Bearbeitung der aus Tschechien mir bekannt gewordenen Kupfer-
und Bronzedolche von der Glockenbecher- bis zur Urnenfelderzeit.
Bei der Beschreibung der Dolche und deren Einzelteile gibt es vielfach Unstimmigkeiten hinsicht­
lich der Terminologie. Deshalb führe ich hier die bei den drei Haupttypen verwendete Nomenkla­
tur mit den charakteristischen Klingenquerschnitten und Ziermotiven auf. Ich stützte mich bei deren
Wiedergabe vor allem auf die Terminologie O. Uenzes,1 im Einzelnen auf die für die Verzierungsweise
der Vollgriffdolche benutzten Begriffe (s. Abb. i. 2).

Z u r Forschungsgeschichte

Nach allgemeinen Erörterungen J. E. Wocels2 erschien 1897 von J. Smolík ein für die damalige Zeit
bemerkenswerter Aufsatz über die in Böhmen gefundenen Bronzeschwerter und -dolche.1 In einer wei­
teren kurzen Abhandlung über Dolche zählte K. Čerm ák4 erneut die wenigen Funde auf, ohne ihre
Fertigungsweise im Einzelnen zu bewerten; er stellte zugleich das geringe Vorkommen von Waffen
unter den Funden im Allgemeinen fest, obwohl er sich bei H. Richly' hätte vom Gegenteil überzeugen
können. Dessen Liste von Depotfunden und einigen Gräberfeldern hat trotz mancher Ungenauigkei­
ten als Grundlage bis heute nicht an Bedeutung eingebüßt. Eine reichhaltige Informationsquelle über
die älteren Funde in Mähren ist das sorgfältig aufgestellte Verzeichnis I. L. Cervinkas,6 auch wenn
J. Schránil7 in seiner späteren Arbeit die Dolche der älteren und mittleren Bronzezeit noch eingehen­
der analysierte. Ungeachtet der noch immer geringen Fundzahl erfaßte er den Entwicklungslauf der
triangulären Dolchklingen mit drei oder vier Nieten im gerundeten Griffplattenabschluß von der
jüngeren Phase der Glockenbecherkultur an bis zu den entwickelten Formen in der Aunjetitzer Kul­
tur der älteren Bronzezeit. Eine völlig neue Position vertrat er bei der Einstufung der Vollgriffdolche,
indem er sie mit der Aunjetitzer Kultur verband und au f einige degenerierte Formen innerhalb der
Hügelgräberkultur hinwies. A u f Schránils Analyse einzelner Elemente der Bronzeindustrie stützte
sich J. Böhm 8 anläßlich seiner grundlegenden Forschungen zur Urnenfelderkultur.
Die Ausgangsbasis bei der Analyse einzelner Dolchgruppen und -typen ist unterschiedlich. Viel be­
achtet wurde die Metallindustrie der Glockenbecherkultur. Den eingehenden Analysen M. Kunas und
V. Matouseks9 lagen die Arbeiten von L. Hájek zugrunde.10 Weniger erfolgreich war die Aussage zur
typologischen Aufteilung und Aufeinanderfolge des älterbronzezeitlichen Inventars. Bei den flachen,
triangulären Dolchklingen mit ursprünglich vernietetem organischem Griff ist wegen ihres eher uni­
formen Aussehens - bis auf einige ausgeprägtere, von E. Schubert11 und W. Kubach12 aufgeführte, dem
Ausgang der älteren Bronzezeit angehörende Stücke, - vorläufig keine feinere Gliederung vorgenommen

1 Uenze 1938; s. jetzt auch Schwenzer 2004. Schránil 1921, 70 ff.


2 Wocel 1868. s Böhm 1937.
! Smolík 1878-81, 145 ff. 9 Kuna/iViatoušek 1978, 65 ff.
4 Čermák 1898, 49. 10 Hájek 1966, 2ro f f ; ders. 1968.
' Richlý 1893. 1' Schubert 1973.
6 Červinka 1902. 12 Kubach 1977.
2 Einleitung

Knopf/Dorn

Knauf

Griffstange
fcfc
‘C
o
Griffzunge

Heft
Q uerschnitte
Zungenstege/
-leisten

linsenförmig
Heftausschnitt

rhombisch

ÖD
C
5 geschwungen­
rhombisch

Schneide < >


flach

spitz-rund

Abb. i. Terminologie der Dolchelemente sowie deren charakteristische Klingenquerschnitte

worden. Die Vollgriffdolche behandelte eingehend Uenze.13 M it den Dolchen der hügelgräberzeitli­
chen Kulturen befaßten sich E. Cujanovä-Jilkovä,'4 A. Benes’5 und V. Furmänek.16 Die Gliederung
des urnenfelderzeitlichen Metallinventars der jüngeren und späten Bronzezeit beruht zumeist auf der
Arbeit H. Müller-Karpes,17 während die früher unter der Bezeichnung Peschiera-Dolche zusammenge­
faßten Griffzungendolche von R. Peroni18 aufgeteilt wurden. Einen wichtigen Beitrag zur Beurteilung
der urnenfelderzeitlichen Dolche in Mähren leistete auch J. Rihovsky.1“3

13 Uenze 1958; s. jetzt auch Schwenzer 2004. Müller-Karpe 1959.


'4 Čujanová-Jílková 1964; dies. 1970; dies. 1977. lS Peroni 1956.
15 Beneš 1959. 19 Rihovský 1982a, 59 ff.
16 Furmánek 1973.
Zur Forschungsgeschichte

Rhone-Typ AunjeticzerTyp Italischer Typ Sächsischer Typ

Abb. 2. Vollgriftdolch-Typen mit charakteristischer Verzierung

Für die Beurteilung der böhmischen und mährischen Dolche sind vor allem die Arbeiten von
J. Vladär20 und M. G edl2' heranzuziehen.
Bei der Auswertung konnte die seit ca. 1990 erschiene Literatur nicht mehr berücksichtigt werden.
Es handelt sich dabei vor allem um die erst 1988 herausgegebenen sehr informativen Grabungsberich­
te und Zeichnungen von F. X. Franc zu seinen Ausgrabungen im Pilsener Becken um 1900,12 die Ar­
beiten von T. Zim m erm anni! zu den ältesten kupferzeitlichen Bestattungen mit Dolchbeigabe, von
M. Bartelheim1'1 zur Aunjetitzer Kultur in Böhmen, von B. Sicherl23 zur mittelbronzczeitlichen Be­
waffnung in Böhmen, von S. Schw enzer6 zu frühbronzezeitlichen Vollgriffdolchen, weiterhin von V.
M oucha27 mit den frühbronzezeitlichen und O. Kytlicovä28 mit den jungbronzezeitlichen Hortfunden
in Böhmen sowie von M. Salas29 mit denen der Hügelgräber- und Urnenfelderzeit in Mähren.
Beim Fundstoff wurde dagegen von der Redaktion angestrebt, die in diesen (und anderen seit dieser
Zeit herausgegebenen Arbeiten) publizierten Stücke katalogmäßig aufzunehmen und zu bearbeiten.

20 Vladär 1974. 23 Sicherl 2004.


21 Gedl J980. 26 Schwenzer 2004.
22 Franc 1890/1906 (1988). 2‘ Moucha 2005.
23 Zimmermann 2007. 28 Kytlicovä 2007.
14 Barteiheim 1998. 29 Salas 2005.
4 Einleitung

Z u r Quellenlage

Dolche wurden in Grabausstattungen, in Kulturschichten von Siedlungen, in Depots und zufällig bei
Bodenarbeiten gefunden. Die Anzahl und Herkunft ist in den jeweiligen Zeitperioden unterschied­
lich. Aus Böhmen und Mähren liegen Angaben über 708 Dolche bzw. von Gußformen für Dolchklin­
gen vor. 40,1 % stammen sicher aus Gräbern, weitere 7 % werden als Bestandteile von Grabausstattun­
gen vermutet. Bei 16,5 % der Dolche oder deren Fragmente wird ihre Zugehörigkeit zu Depotfunden
vorausgesetzt und bei weiteren 0,85 % gilt ihre Herkunft aus einem Depot als wahrscheinlich. M it 5
% ist der Fundanfall aus Siedlungen verhältnismäßig gering, jedoch ist es nicht auszuschließen, daß
hierzu noch weitere Stücke gehören, die unter den 11,3 % Einzel- oder Zufallsfunde zusammengefaßt
sind. Bei 19,3 % der Dolche sind die Fundumstände strittig oder völlig unbekannt, dazu zählen auch
die in alten Museumsbeständen ohne Fundortangabe registrierten Stücke.
Die äneolithischen Funde bilden zwei miteinander nicht vergleichbare Gruppen: Die seltenen älteren
Funde stammen aus Depots (0,3 %). Sie werden am Ausgang des Äneolithikums durch Dolche ersetzt, die
zur Glockenbecherkultur gerechnet werden. Diese machen 11 % der gesamten Fundausbeute aus und zeigen
zugleich eine Verschiebung der Fundgattung an, denn von diesen 11 % stammen über vier Fünftel (82 %)
der Funde aus gesicherten oder vermeintlichen Grabverbänden, jedoch kein einziger aus einem Depot.
Ca. 37 % aller registrierten Exemplare stammen aus der älteren Bronzezeit. 44,6 % dieser Dolche
sind in gesicherten oder vermeintlichen Gräbern gefunden worden, aus Depots stammen jedoch nur
15,5 %. Typologische Vergleiche zeigten, daß 36 % der altbronzezeitlichen Dolche Einzelfunde oder
Funde unbekannter Provenienz sind.
A u f die mittlere Bronzezeit entfallen ca. 30 % der gesamten Fundzahl. Als Fundgattung überwiegen
die Grabfunde (ca. 62 %). Auf nur 1 % sank das Vorkommen der Dolche in Depots, hoch ist dafür der
Prozentsatz der Einzelfunde oder solcher mit unsicherem und unbekanntem Fundort (32 %). Die ent­
sprechenden Siedlungsfunde der älteren und mittleren Bronzezeit ergeben 5-6 %.
Der Anteil der Dolche aus der jüngeren Bronzezeit an der Gesamtzahl geht au f 17 % zurück. Deut­
lich seltener sind nun Dolche in Gräbern gefunden worden (ca. 4 %), hingegen eine große Menge be­
schädigter Exemplare in Depots (ca. 61,5 %). Ungefähr ein Drittel (28 %) sind Einzelfunde oder Stücke
zweifelhafter und unbekannter Provenienz. Dolchfunde werden immer seltener und verschwinden
schließlich am Ende der Bronzezeit.
Die Statistik zur Quellenlage und Zeitstellung der Bronzedolche gibt allerdings kein komplettes
Bild über die Herstellung und die Verwendung dieser Fundgattung. Die Nutzungsdeutung einzel­
ner Dolche reicht von Arbeitsgerät bis zu Symbolzeichen und Waffe. Diese Unsicherheit tritt z. B. bei
der Beurteilung der kupfernen Miniaturformen der Glockenbecherkultur deutlich zutage. Die Funk­
tion eines Schneidewerkzeuges übernahmen bereits in der mittleren Bronzezeit die Messer. Durch die­
se Nutzungsänderung wurden Dolche eher als Stichwaffen gestaltet; gleichzeitig ist ein Rückgang der
Dolchzahl im Bestand der Bronzegegenstände festzustellen.
Die hinsichtlich ihres Geschlechts untersuchten Toten ließen erkennen, daß der Dolch meist zur
männlichen Ausrüstung gehörte. Trotzdem sind Dolche seit der Glockenbecherkultur auch in Frauen­
gräbern belegt. Deshalb gilt das Vorkommen des Dolches in der Grabausstattung nicht als eindeutiges
Kriterium bei der Geschlechtsbestimmung, sondern vielmehr als Zeichen der sozialen oder gesellschaft­
lichen Stellung des Toten. A u f komplizierte Verhältnisse weist z. B. der Grabhügel der Glockenbecher­
kultur von Prosimerice hin,30 in dem sich im Zentrum ein männliches Körpergrab und am Rande des

30 Pernicka 1961, 9—54.


Zur Chronologie und Chorologie 5

Hügels die Nachbestattung einer eingeäscherten Frau mit einem Kupferdolch (Nr. 7) und Glocken­
becher befanden. Die Verbindung Arbeitsgerät - Waffe ist besonders an den altbronzezeitlichen K lin­
gen gut erkennbar. Einige Exemplare mit gedengelten Schneiden und weiteren Zurichtungen deuten
auf eine langfristige oder intensive Benutzung hin. Dagegen gelangten andere Dolche aus der mittleren
Bronzezeit in neuwertigem Zustand in die Grabausstattung.

Zur Chronologie und Chorologie

Für die Beurteilung der Kupfer- und Bronzedolche in der Tschechischen Republik ist der Zeitab­
schnitt vom älteren Äneolithikum bis zur jüngeren Bronzezeit entscheidend. Da das Arbeitsgebiet in
der Vergangenheit keine Einheit war, verlief die Entwicklung der Bronzeproduktion in einigen Gebie­
ten, namentlich in Südmähren und in Westböhmen, zügiger, während sie in den anderen Randgebie­
ten eher stagnierte.
E. Pleslová-Stiková entwarf 1976 eine Gesamtübersicht für das Äneolithikum in Mitteleuropa und
wies auch auf die Einflüsse hin, die die Entstehung einzelner Kulturen in Böhmen förderten.3' Bereits
1982 unterteilte M. Buchvaldek das Äneolithikum in fün f Grundstufen,31 deren jeweiliger FundstofF
entsprechend ergänzt 1988 von ihm, B. Novotny und Pleslová-Stiková vorgelegt wurde."
Die ältesten Dolche werden seiner II. bzw. dem Anfang seiner III. Stufe (älteres/mittleres Äneoli­
thikum) zugewiesen, einer Zeitspanne entsprechend der ausklingenden Lengyel-Kultur und des wach­
senden Einflusses des Bajč-Retz-Křepice-Horizontes.34 Nach einem generellen Rückgang der Metall­
industrie hatte sie wieder einen bedeutenden Aufschwung in seiner späten V. äneolithischen Stufe
gemeinsam mit der Glockenbeckerkultur. Deren dreistufige Gliederung durch H ájek" im Jahre 1966
ist zwar nicht allgemein akzeptiert worden, doch konnten Kuna und Matoušek36 1978 bei der Auf­
teilung des Metallinventars daraus Nutzen ziehen. Die wechselseitigen Beziehungen zwischen der
Glockenbecherkultur und der Schnurkeramischen Kultur sind vorläufig nicht hinreichend geklärt,3"
allem Anschein nach fand jedoch im Laufe der älteren Stufe der Glockenbecherkultur eine geringe
chronologische Überschneidung beider Kulturen statt.'8
Den größten Teil des Arbeitsgebietes bewohnten in der älteren Bronzezeit die Träger der Aunjetitzer
Kultur. In Böhmen und Mähren folgt die chronologische Gliederung zwar der mitteleuropäischen Be­
zeichnung der Metallzeiten,1'3 doch sind bei den Verhältnissen im Arbeitsgebiet Zeugnisse der Metallin­
dustrie immer noch außergewöhnlich und weiterhin eher diejenigen der Steinindustrie bestimmend.
In Mähren stützt sich die Periodisierung der Aunjetitzer Kultur auf die Arbeit J. Ondráčeks,40 in M it­
telböhmen auf die von Moucha4’ und im Erzgebirgsvorland auf die Publikationen von I. Pleinerová.42
Der jeweilige Stellenwert der einzelnen Phasen ist auf der Vergleichstabelle, die im Zusammenhang
mit der Aufarbeitung des Gräberfeldes von Těšetice aufgestellt worden war,43 deutlich zu erkennen. Der
Reinecke-Stufe Bz A 1 entspricht die Ait-Mittelaunjetitzer Phase Ondráčeks, während Moucha in die­
selbe Stufe die Alt-, die Mittel-Aunjetitzer und die Vorklassische Phasen setzte. Der leicht abweichen-

31 Pleslová-Stiková 19 7 6 ,16 7 ft. }l< Siehe dazu Pavúk/Siška 1980, 194; Furmánek/Veliačik 1
}i Buchvaldek 1982. 160; Zápotocký i96 0,18.
" Buchvaldek/Novotný/Plcslová-Štiková 1988. 59 Miiller-Karpe 1974.
14 Kalisz 1973, 131-165. 40 Ondráček 1967.
" Hájek 1966. 41 Moucha 1963; s, jetzt auch ders. 2005, 7 -11 mit Abb. 1.
56 Kuna/Matoušek 1978. 41 Pleinerová 1966; dies. 1967.
r Buchvaldek 1981; Moucha 1981. 41 Lorencová/Beneš/Podborsky 1987, 124.
6 Einleitung

den Nomenklatur von Pleinerová folgend sind es die Stufen Ib und II. In die erste Hälfte der Stufe
Bz A 2 datieren Ondráček und Moucha übereinstimmend die klassische Phase und Pleinerová ihre
Stufe III. In der durch dendrochronologische Nachweise aus den mitteldeutschen Hügelgräbern von
Leubingen und Helm sdorf belegten absoluten Chronologie ist es das letzte Drittel des 19. bis Ende des
20. Jh. v. Chr.-44 Nun stellt sich die Frage, ob die klassische Aunjetitzer Kultur im ganzen Arbeitsgebiet
gleichzeitig verlaufen war, denn der Einfluß der Věteřover Kulturgruppe ist schon in der klassischen
Phase in Böhmen nachgewiesen worden.45 Die Endphase der Aunjetitzer Kultur synchronisieren wir,
besonders in Nordwestböhmen,46 mit der älteren Phase der böhmisch-oberpfälzischen Hügelgräber­
kultur in Westböhmen und mit der Vstefov-Hügelgräber-Übergangsphase in Südmähren.
In Ost- und Südböhmen hat sich die Aunjetitzer Kultur erst später verbreitet und deshalb sind diese
Gebiete für die Chronologie unbedeutend. Völlig anders ist die Situation in Ostmähren im Bezug auf
die Entwicklungslage im Karpatenbecken; doch würde eine dementsprechende Analyse den Rahmen
der vorliegenden Arbeit sprengen. Die Entwicklung der Věteřov-Gruppe in Mähren fällt in die zweite
Hälfte der Stufe Bz A 2 und in den. Anfang der Stufe Bz B.47
Die Gegenüberstellung der Metallindustrie aus der älteren und dem Anfang der mittleren Bronze­
zeit wird durch einige Faktoren erschwert. Zum einen sind für die ältere Phase der Aunjetitzer Kultur
nur wenige Metallgegenstände verfügbar,48 zum anderen sind die bekannten Gegenstände im großen
und ganzen mit den Straubinger Funden im Westen und mit einigen Formen der Nitra-Kultur im
Osten vergleichbar.49 So dürfte sich die Analyse der Dolche auf die Einordnung in die älteren Phasen,
die nicht in die Stufe Bz A 2 zeitlich übergreifen, beschränken. Der Horizont der triangulären Dol­
che mit gegossenem Griff läßt sich anhand der Nadel mit schräg durchlochtem Kugelkopf und einiger
Typen von Flachbeilen50 mit dem Horizont Langquaid verbinden, der in Süddeutschland die Stufe
Bz A 2 vertritt.51
Die Hügelgräberkultur der mittleren Bronzezeit bildete sich im Arbeitsgebiet in zwei verschiedenen
Gebieten heraus. In Westböhmen, vor allem im Pilsener Becken, liegt der Bereich der böhmisch-ober-
pfalzischen Hügelgräberkultur, während in Südmähren die Věteřov-Gruppe zum Entstehen der mittel-
danubischen Hügelgräberkultur beitrug. Böhm 52 wies bereits au f die in Mittel- und Nordwestböhmen
sich fortsetzende Ausbreitung des Siedlungsgebietes der Hügelgräberkulturen hin, die die Aunjetitzer
Kultur abgelöst hatten. In Westböhmen54 und Südmähren54 wird der Übergang zu den Hügelgräber­
kulturen mit Reineckes Stufe Bz B gleichgesetzt. Dieser älteste Zeitabschnitt ist in Westböhmen durch
die Grabhügel von Holýšov, Koloveč und einige weitere im Hügelgräberfeld von Nová Hospoda,55 in
Südmähren durch die Hügelgräbernekropole von Borotice56 vertreten. Bei der engeren Gliederung der
Hügelgräberkultur in Mähren sind vier Phasen herausgestellt worden.57 Ob sich vergleichbar diese vier
Phasen auch in Böhmen fassen lassen,58 ist noch nicht zu entscheiden. Die mittelböhmische Hügelgrä­
berkultur ist keinesfalls ein Produkt der lokalen Entwicklung; deshalb müssen wir hier gegenüber Süd­
mähren und Westböhmen mit einer gewissen zeitlichen Verschiebung rechnen. Schon bei der Auswer-

44 Krause/Becker/Kromer 1989. 52 Böhm 1937, 40.


45 Hnízdová 1954. 54 Cujanová-Jílková 1967, 381 ff.
46 Plesl 1954. 54 Benkovsky-Pivovarová 1976, 350; Ondráček/Stuchlíková
47 Benkovsky-Pivovarová 1981; Ondráček/Sruchlíková 1988, 29. 1988, 31.
48 Moucha 1963,56. 55 Čujanová-Jílková 1970.
49 Vladár 1973b; Točík 1979. 56 Stuchlík 1990.
50 Hachmann 1988, 55 fl. s~ Furmánek 1973; Říhovský 1982a.
51 Siehe dazu jüngst Moucha 2005, 7 -11 mir Abb. 1 und wei­ 58 Beneš 1959.
teren Literaturangaben.
Zur Chronologie und Chorologie 7

tung der älteren Hügelgräberbronzezeit in Mittelböhmen” zeigte sich, daß die dem Lochham-Horizont
Süddeutschlands entsprechenden Bronzen aus Flachgräbern mit Brand- und Körperbestattungen stam­
men. Es stellt sich also die Frage, ob die von A. Beneš60 abgegrenzte ältere Phase bereits als hügelgrä­
berzeitlich oder noch zur Aunjetitzer Kultur, diese abschließend, gerechnet werden soll. Offensichtlich
war die Hügelgräberkultur in Mittelböhmen schon ausgebildet eingedrungen und ist dort erst in ihrer
mittleren Phase belegt, die dem Göggenhofen-Horizont61 und demnach der Stufe Bz C i nach Reinecke
entspricht. Für eine Gliederung der südböhmischen Hügelgräberkultur fehlen vorläufig die nötigen
Angaben.62 Hingegen ist die Entwicklung der Hügelgräberkultur in Westböhmen mit derjenigen in
Süddeutschland eng verbunden.65 Hier sind die einzelnen Entwicklungsphasen nicht wie in Mittelböh­
men regional begrenzt, und der Formenbestand ermöglicht einen direkten Vergleich mit den Stufen
des süddeutschen Chronologiesystems.6-1 Nach der Chronologie Reineckes sind die Hügelgräberkul-
turen von Westböhmen und Südmähren in die Stufen Bz B - Bz C 2 eingebettet. Die mittelbronze­
zeitliche Industrie ist in der älteren Hügelgräberzeit durch Gegenstände des Lochham-Horizontes ver­
treten.65 Die jüngere Phase der Hügelgräberkultur (Bz C 2) ist in Böhmen durch reiche Kriegergräber
mit Waffenbeigaben wie die von Praha-Hloubětín (Nr. 317), Brandýs nad Labem-Houštka (Nr. 487),
Třebívlice u. a.66 gekennzeichnet. Nach dem erstgenannten Fundverband benannte Jockenhövel einen
Horizont, der der Stufe Asenkofen im süddeutschen Chronologiesystem entspricht.67 Als typisch jung­
hügelgräberzeitlich wird das Inventar des Grabhügels 1 von Všekary-Hustá Leč (Nr. 404) in Westböh­
men gedeutet.68 In Südmähren steht leider in der entsprechenden Phase Maisbirbaum/Zohor die Me­
tallindustrie vorläufig aus.69 Das von Jockenhövel ebenfalls in die jüngere Phase datierte Hügelgrab von
Velké Hostěrádky (Nr. 488) verschob J. Ríhovský70 in eine spätere Phase und wies auf eine enge Ver­
bindung mit der Urnenfelderzeit hin. In die jüngere und späte Phase der böhmisch-oberpfälzischen
Hügelgräberkultur Westböhmens datieren wir die Inventáře von Lužany-Zelené, Hgl. 30, Gr. 1
(Nr. 407) sowie Hgl. 16, Gr. 2 (Nr. 409), von Všekary, Hgl. 1, Gr. 1 (Nr. 404), Hgl. 2, „Lage 14“
(Nr. 410), Hgl. 2, „Lage 18“ (Nr. 423) sowie Hgl. 2, „Lage 16“ (Nr. 464) und von Vrhaveč, Hgl. 1
(Nr. 396) sowie Hgl. 4 (Nr. 405. 418); hier fand eine kontinuierliche Belegung von Stufe Bz C bis
Bz D nach Reinecke statt.7' Die einschlägigen Funde sind mit den Bronzen aus dem Depot von Plzeň-
Jikalka zeitgleich.72 Im hügelgräberzeitlichen Milavčer Horizont von Vrhaveč machen sich, ebenso wie
in Velké Hostěrádky in Mähren, die Grundlagen der nun entstehenden Urnenfelderkultur bemerkbar.
Die Hügelgräberkulturen in Böhmen und Mähren wurden allmählich von der Urnenfelderzeit ab­
gelöst. Die Stufen Bz D - Ha B Reineckes in Süddeutschland und in den Gebieten südlich der Al­
pen umschrieb Müller-Karpe,75 dessen Erkenntnisse Jockenhövel für den Fundstoff in Mitteleuropa
verwandte.74 Dadurch wurden die lokalen Unterschiede eigenständiger, in geschlossenen geographi­
schen Komplexen situierten Kulturen iiberbrückt.75 A u f die böhmisch-oberpfälzische Hügelgräberkul­
tur folgte in Westböhmen die Milavče-Kultur, in Mittel- und Nordwestböhmen die Knovizer Kul­
tur, in Südmähren die mitteldonauländische Urnenfelderkultur; Nordböhmen und Mähren wurden zu

» Ebd. 35. 69 Rihovsky 1982a, 13. - Dabei ist zu berücksichtigen, daß,


60 Ebd. von der älteren unpublizierten Abhandlung V. Hrubys (Hruby
61 Müller-Karpe 1974,17. 1950) abgesehen, die mitteidanubische Hügelgräberkultur in
62 Pleiner/Rybová 1978, 388. Mähren bislang nicht voll aufgearbeitet worden ist.
63 Jílková 1958, 312-347. 70 Ebd. 13 f.
64 Cujanová-Jílková 19 7 7 , 74 f. ' ' Cujanovä-Jilkovä 1977, 75.
65 Furmánek 1973; Beneš 1959; Jílková 1958. ' 2 Ebd. m .
66 Beneš 1959, 36, Müller-Karpe 1959,144 -170 .
67 Jockenhövel 1971, 20, ' 4 Jockenhövel 1974, 57 ff.
68 Cujanová-Jílková 1977, 75. ' 5 ßouzek u. a. 1970, 700.
8 Einleitung

Bestandteilen des großen Lausitzer Komplexes. Die Entwicklung in den aufgeführten Gebieten verlief
jedoch trotz gewisser gemeinsamer Züge unterschiedlich. Während Böhm 76 sich bei seiner dreistufigen
Gliederung des Zeitabschnittes von Bz D bis Ha A in Westböhmen, deren ältere, mittlere und jünge­
re Stufe er mit den Lokalitäten Drhovice/Vrhaveč, Svářeč/Kostelec und Předenice/Sedlikovice verband,
hauptsächlich au f die Bronzeindustrie und da vor allem auf die Depotfunde stützte, stellte J. Bouzek77
die Gliederung der Milavče-Kultur nach der Formentwicklung der Keramik auf. Die ältere Stufe der
M ilavče-Kultur unterteilte er in zwei Phasen, wobei er die erste (Vrhaveč) trotz der schon aufkommen­
den Milavče-Elemente noch als späthügelgräberzeitlich bezeichnete; diese Elemente kommen in der
zweiten Phase (Svářeč), noch vor der Reinecke-Stufe Ha A, voll zur Geltung. Den mittleren Abschnitt
gliederte er in eine frühe (Kostelec), mittlere (Předenice) und klassische Phase (Hájek); er entspricht
der süddeutschen Stufe Ha A und umfaßt die meisten Milavčer Befunde. Die nachklassische Phase
Všekary ordnete Bouzek78 schon in die süddeutsche Stufe H a B i ein. Für die Datierung der Bronze­
dolche in Westböhmen ist die Erkenntnis wichtig, daß sie im Verlaufe der Milavče-Kultur ihren funk­
tionellen Wert verloren und durch Bronzemesser ersetzt wurden. Sie beruht im großen und ganzen auf
dem chronologischen Gerüst Böhms, allerdings wurde die nachklassische Phase in die Stufe Ha B i
verschoben. Das Inventar des Gräberfeldes von Nynice79 beschließt die Entwicklung der späten Bron­
zezeit in Westböhmen (Stufe Ha B nach Reinecke) und mit der Stufe Ha B kommt auch die Entwick­
lung der süddeutschen Urnenfelder zum Abschluß.
In Mittel- und Nordwestböhmen folgte auf die Hügelgräberkultur die Knovizer Kultur. Ihre G lie­
derung in drei bzw. sechs Stufen8“ basiert auf der Entwicklung der Keramik. Ähnlich wie im Falle der
Milavče-Kultur gliederte Bouzek die Knovizer Kultur in neun Phasen. A u f die engere Knovizer Kultur
entfallen sechs Phasen,Sl dabei zwei au f die Übergangs- oder ältere Stufe und vier Phasen auf die mitt­
lere Stufe. Die späthügelgräberzeitliche erste Phase (Modřany) paralleiisierte Bouzek81 mit der Phase
Vrhaveč in Westböhmen; die eigentliche Knovizer Kultur setzte seiner Ansicht nach erst in der zwei­
ten Phase (Pankrác) ein. Bei der Teilung der älteren Stufe in zwei Phasen schloß Hrala83 zwar die M ög­
lichkeit eines Überdauerns in die Stufe H a A i nicht aus, legte aber, mit Bouzek übereinstimmend, den
Schwerpunkt der Laufzeit in die Stufe Bz D nach dem süddeutschen Chronologiesystem. Die M it­
telstufe mit den Phasen III-V I entspricht der Stufe Ha A 84 und reicht über die Stufe Ha B i hinaus.
Der Zeitraum der zweiten Stufe der Knovizer Kultur ist bei Hrala85 ungefähr auf die Stufe Ha A i, die
dritte Stufe au f Ha A 2 bis H a B 1 begrenzt.86 Bedeutungsvoll aus chronologischer Sicht ist das von
beiden Autoren übereinstimmend festgestellte Bestehen der Knovizer Kultur ohne eine engere Gliede­
rung. Den Abschluß der Urnenfelderzeit in Mittel- und Nordwestböhmen (Stufe Ha B nach Reinecke)
bildet die Štítary-Stufe, die Bouzek87 in drei, Hrala88 hingegen in zwei Phasen untergliederte. Die Ent­
wicklung in Nordwestböhmen erfuhr durch J. Bouzek, D. Koutecký und E. Neústupný89 eine genaue­
re Betrachtung, was jedoch keine Folgen für die herkömmliche chronologische Ordnung hatte.
Zu Beginn der Jungbronzezeit trat in Südmähren die Velatice-Kultur des mitteldonauländischen
Urnenfelderkreises etwas früher als die Milavče- und Knovizer Kulturen in Böhmen in Erscheinung.
Die Übergangsphase Velké Hostěrádky wurde in der Stufe Bz D von der Phase Blučina abgelöst,90 die

76 Böhm 1937, i49ff 84 Bouzek 1963, 65.


77 Bouzek 1962, 175-218. 85 Hrala 1973. 86.
78 Ebd. 199. 86 Ebd. 101.
79 Saldová 1961, 245-250. s~ Bouzek 1963, 124.
80 Bouzek 1958; Hrala 1973. 8S Hrala 19 7 3,113 ff.
Sl Bouzek 1963, 63 f. 89Bouzek/Koutecký/Neustupný 1966.
Si! Ebd. 65. 90Říhovský 1982a, 85 f f
8j Hrala 1973, 86.
Zur zeitlichen und kulturellen Stellung 9

in die folgende Phase Baierdorf/Lednice der schon vollentwickelten Stufe Bz D übergeht. Für die Stufe
Ha A i charakteristisch sind die Funde von Velatice I-Ockov,9' doch Jockenhövel" gelangte zum Schluß,
daß die Phase Baierdorf/Lednice noch bis in den Anfang der Stufe Ha A i andauerte. Die Laufzeit der
jüngeren Bronzezeit endet mit den Phasen Oblekovice und KJentnice (Stufen Ha A 2 bis B 1), die späte
Bronzezeit in der Stufe Ha B beschließen die Funde von Brno-Obrany und Podoli."
Die Datierung der Funde der Lausitzer Kultur in Nordböhmen und Nordmähren ist durch die will­
kürlichen Grenzen der benutzten chronologischen Systeme erschwert. Im Arbeitsgebiet wird zwar das
System Reineckes verwendet, im nördlich daran anschließenden Raum werden jedoch die Funde nach
dem System von Montelius datiert. Die unterschiedliche Einstellung offenbart sich besonders in der
III. Montelius-Periode,94 worin die Bronzeindustrie aus der gesamten Laufzeit der Stufen Bz D und
Ha A 1 erfaßt wird, während in unserem Gebiet schon in der Stufe Bz C in Ostböhmen und Nord­
mähren die ersten Denkmäler der Lausitzer Kultur belegt sind. Die engere Aufteilung in drei Grund­
stufen9’ entfällt auf das Ende der Stufe Bz C bis Ha B 1 des süddeutschen Chronologie-Systems und
geht dann in die Schlesisch-Platenicer Kultur bzw. in die Schlesische Stufe der Lausitzer Kultur über.
In Ostmähren wurde der Fundstoff der einzelnen Phasen der Lausitzer Kultur von V. Dohnal96 und
in Nordböhmen von E. Plesl97 zusammengefaßt. In den Gräbern kommen Bronzen nur sporadisch
vor; sehr viele Bronzegegenstände stammen jedoch aus Depotfunden.
Die frühe Urnenfelderkultur ist in Böhmen durch Depotfunde wie demjenigen von Plzen-Jikal-
ka vertreten,9* die mit denen von Blucina in M ähren" vergleichbar sind und dort vom Ende der Stufe
Bz C bis in die Stufe Bz D hinein datiert werden. Im fortgeschrittenen Abschnitt der Stufe Bz D tre­
ten in Böhmen Funde in der Art wie Lazany IIloound in Mähren die Depotfunde vom Horizont Drs-
lavice auf. Den älteren und mittleren Abschnitt der Urnenfelderzeit'0' vertreten die Depots Suchdol
II in Böhmen und die von Prestavlky in Mähren. Diese Gegenstände erscheinen in der Stufe Ha A 1
und können auch noch in die Stufe Ha A 2 andauern, wo sie durch solche aus den Depots des Typs
Jenisovice/Rohod/Szentes mit Übergang in die Stufe Ha B 1 ersetzt wurden. Den Ausklang der Urnen­
felderkultur in der Stufe H a B 2 und B 3 repräsentieren in Böhmen die Funde vom Horizont Hostomi-
ce’°2 und in Mähren die Depots der Stufen Boskovice und Cernotin.105
Einen chronologischen Überblick ermöglicht die synchronistische Zeittafel Abb. 3104 mit Ergänzun­
gen der Redaktion aus neuerer Literatur von Moucha,'0’ Salas'°6 und Jirän.TO"

Z u r zeitlichen und kulturellen Stellung

Die Herstellung von Metalldolchen bzw. deren Bestandteilen ist einerseits abhängig von der Verfüg­
barkeit des dafür benötigten Rohstoffs sowie andererseits der Beherrschung der entsprechenden Tech­
niken. Bereits bei den Funden des älteren Aneolithikum wird deutlich, daß für die Anfertigung des

91 Podhorský 19 7 0 ,16 ; Říhovský 1982a, 91. 100 Kydicová/Vokolek/Bouzck 1964, 143 ff.
9~ Jockenhövel 1971 Abb. 3. !01 Jockenhövel 1974, 69.
95 Podhorský 1970, 16 f. ,o; Kydicova/Vokolek/Bouzek 1964,179.
94 Ged! 1975 Taf. III. ,0;! Podhorský 19 7 0 ,16 .
95 Kydicova/Vokolek/Bouzek 1964, 143 ff. I0+ Z u den kupferzcirlichcn Stufen s. Říhovský íý<-)i Taf. 93.
96 Dohnal 1974. 105 Moucha 2005, 7 Abb. r.
9 Plesl 1961, 54. ,oí’ Salaš 2005, 135 Abb. 23.
1)8 Kydicová 1964, 516 ff. ,0~ Jiráň 2008 Abb. 1. 2. 4.
99 Říhovský 1982a, 90 f.
io Einleitung

Osr-, Mittel- und Süd-und


Europa N ordalpengebiet Bayern Böhmen
N ordwestböhmen Westböhmen
M ilavče-K novízer-
Lausitzer K u lt u r s tu fe n
(Reinecke, VC'illvonseder, Holste, D ep o tfu n d h o m o n t
Torbrügge, Müller-Karpe) (Kytlicová, Moucha) (Bouzek, Kouteckv) (Bouzek, Saldová)

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Abb. 3 ■ Synchronistische Zeittafel


Zur zeitlichen und kulturellen Stellung ii

Südmähren Nordmähren Südmähren Nordmähren Bayern Nordalpengebiet Kuropa

Depotfundhorizont
(anderer D e p o t fu n d ) K u ltu r s tu fe n
(Reinecke, W’illvonseder, H olste,
(P odh orský, Ř íh o v sk v. Salaš) (R ílrovský, Salaš) (P odhorský, Salaš) T orb ru g g e. M üller-K arpe)

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Abb. 3 . Synchronistische Zeittafel (Fortsetzung)


12 Einleitung

Halbfabrikats ein metallurgischer Prozeß notwendig war. Die ältesten Kupfergegenstände aus dem
Bereich der Lengyel- und der Jordanöw-Kultur werden als Importe gedeutetet.1 Zeitlich folgend sind
im dicht besiedelten Umkreis der Kleinen Karpaten Anzeichen eines lokalen metallurgischen Z en ­
trums mit den ältesten Dolchklingen vom Typ Velehrad-Dolné Semerovce feststellbar.* Aus dem
Arbeitsgebiet ist bislang nur eine einzige Dolchklinge aus dem ostmährischen Depot von Velehrad
(Nr. i; s. auch Taf. 66, A) bekannt. Diesen Dolchtyp gliederte M. Novotná3 aus der ursprünglich
zusammengefaßten Gruppe massiver Kupferformen aus,4 die in den Horizont Jevišovice C z-Retz-
Křepice-Bajč I-Balaton II/III datiert wurden. V. Buchvaldek5 setzte diesen Horizont in die II. und den
Anfang der III. Stufe des Aneolithikums, andere Forscher nahmen noch weitere Korrekturen in die­
sem Sinne vor.6 Als weiteren Hinweis au f das Bestehen einer örtlichen Metallurgie in Mähren ist ein
Kupferbrocken anzusehen, der zusammen mit völlig korrodierten Körnchen und einer Kupferperle
in der Siedlungsgrube 7 von Suchá nad Parnou (okr. Trnava) gefunden und übereinstimmend in den
Horizont Bajc I-Retz-Balaton II/III datiert wurde.7
Das in einer Siedlung der Trichterbecherkultur gefundene Tiegelfragment mit Kupferresten von
Makotřasy (okr. Kladno) deutet au f Beziehungen zum ostalpinen Metallurgie-Zentrum hin / Im glei­
chen Zeitraum fehlen aber aus Böhmen bisher Dolche. Die Herkunft des Dolchtyps Velehrad-Dolné
Semerovce läßt sich vorläufig nicht zufriedenstellend klären und ebenso unklar ist der Ursprung der
Dolchklingen von Plumlov (Nr. 2) und von Laškov (Nr. 2A), zu denen bisher keine Analogie aus M it­
teleuropa vorliegt. Eine verwandte Form aus der Umgebung von Levice (Nitriansky kraj) in der Slo­
wakei wies Novotná zusammen mit den Funden von Kraków-Wici^že aus Polen und Bäile Herculane
aus Rumänien ihrem IV. Typ zu.9 Bei der Untersuchung der Dolchklinge aus Grab 6/33 von Kraköw-
Wici^ze wies M . Gedl ebenfalls auf die Einmaligkeit dieser Form hin.10 Schwierig ist die Datierung der
Dolchklinge von Plumlov (Nr. 2), da die Entsprechungen zu den Beilen aus diesem Depotfund sowohl
im älteren als auch im jüngeren Aneolithikum belegt sind." Bei deren Einordnung in die III. bis IV.
Stufe des Äneolithikums nach Buchvaldek ist einige Vorsicht geboten.
Die Dolchklingen von Velehrad (Nr. 1), von Plumlov (Nr. 2) und von Laškov (Nr. 2A) wurden in
Ostmähren gefunden (Taf. 50).
Unabhängig von den vorangehenden Formen sind im späten Äneolithikum (V. Stufe) im Arbeitsge­
biet kupferne Griffzungen- bzw. Griffangeldolche belegt. Während analoge Formen in Osteuropa, vor
allem in Moldawien und im nördlichen Schwarzmeergebiet, noch in der 5.-7. Stufe der mittleren Phase
der Tripolje-Cucuteni-Kultur im U m lauf sind,u kommen sie im Arbeitsgebiet erst mit den Trägern der
Glockenbecherkultur auf und sind ausschließlich in deren Verbreitungsgebiet belegt. Die Griffzun-
gendolche bilden hier eine zeitlich und räumlich geschlossene Gruppe, von einigen wenigen schnur­
keramischen Grabfunden in Mähren abgesehen. Die Hauptmerkmale der Dolche vom Typ Předmostí
(Nr. 3-15), die im Umkreis der Glockenbecherkultur zu den ältesten zählen, sind von E. Schubert'3
charakterisiert sowie von M . Kuna und V. Matoušek14 als deren Typ II ausführlich umschrieben wor­
den. Sie gehören in die älteste Phase der Glockenbecherkultur,15 was durch das Vorkommen des sog.
paneuropäischen Glockenbechers sowie der Spiralringe aus Edelmetall mit verzierten Ovalenden in

1 Novotný 1950, 207. 215 4 Novotná 1982, 312 f.


J Novotná 1955a, Si i. 10 Gedl 1980, 39 f.
3 Dies. 1982. 11 Für den freundlichen Hinweis danke ich Her
4 Němejcová-Pavúková 1964, 202, J. Ríhovský.
5 Buchvaldek 1982. '* Masson/Merpert 1982, 274.
6 Buchvaldek/Novotný/Pleslová-Stiková 1988. 11 Schubert 1973 Anm. 43.
7 Pavelčík 1979. 14 Kuna/Matoušek 1978, 66.
8 Pleslová-Stiková 1977, 69. 15 Hájek 1966.
Zur zeitlichen und kulturellen Stellung 13

geschlossenen Fundverbänden belegt wird (Taf. 66, B). Die charakteristischen Dolchformen vom Typ
Předmostí von Praha-Bubeneč (Nr. 3) oder Předmostí (Nr. 6) weisen eine schlanke, lange Griffzunge,
meist noch ohne Randleisten, a u f In die ältere Phase der Glockenbecherkultur gehören jedoch nicht
mehr die Formen der Variante Radovesice. Der in Grab 117/78 von Radovesice zusammen mit dem
Dolch Nr. 14 gefundene silberne Spiralring entspricht zwar noch denen der älteren Phase, die brei­
ten Glockenbecher gleichen jedoch nicht dem herkömmlichen archaischen Typ. Der Dolch aus dem
schnurkeramischen Grab von Velešovice (Nr. 11) besitzt eine lange, den älteren Formen entsprechen­
de Griffzunge, doch wegen der kurzen Klinge ist seine eindeutige Zuweisung zu dem engeren Typ
Předmostí nicht möglich, es sei denn, die Kürze ist durch Abnutzung entstanden. Bei den Dolchen
von Lechovice (Nr. 12) und Rosnice (Nr. 13) schließen wir nicht aus, daß ihre Form durch Korrosion
beeinträchtigt wurde, und in diesem Falle wäre ihre Zuordnung zum Typ Smolin (Nr. 26-47) im H in­
blick au f dessen längere Laufzeit zu vertreten. Die dem Typ Předmostí zeitlich nahestehenden Dolche
vom Typ Stehelčeves (Nr. 16-20) haben eine unterschiedlich ausgeführte, mal breite kurze, mal schma­
le, mit Randleisten versehene Griffzungenform. Kuna und Matoušek'* schlossen sie ihrem Typ I an, in
Anlehnung an die von Schubert herausgestellte Variante b.'7 Die Grabfunde von Turovice (Nr. 16) und
Stehelčeves (Nr. 17; Taf. 68, A) dürften in die mittlere Phase der Glockenbecherkultur gehören, derje­
nige von Jiříkovice (Nr. 19) wohl noch in die ältere Phase.
Der schlanke Dolch der Variante Ludéřov von Předmostí (Nr. 20) und die Gußform von Ludéřov
(Nr. 700) für ein ähnliches Halbfabrikat fallen nicht aus dem zeitlichen Rahmen des Haupttyps her­
aus. Die Herkunft der Dolchtypen Předmostí und Stehelčeves wird im weiteren Umkreis des Mittel­
meergebietes zu suchen sein, obwohl die Gußform von Ludéřov auf eine lokale Anfertigung hinweist.
Die Verbreitung der beiden Typen scheint den Ausführungen J. Schränils11* und L. Hájeksw zufolge zu­
nächst entlang des westlichen Alpenrandes ins mittlere Donaugebiet, dann am Karpatenbecken vorbei
weiter nach Nordwesten erfolgt zu sein. Diese jüngstens auch von V. M oucha20 vertretene Konzeption
zeigt einige Schwächen mangels älterer Funde aus dem Bereich der Glockenbecherkultur im mittleren
Donaugebiet.21 Vergleichsstücke beider Dolchtypen sind aus dem Formengut der Glockenbecherkultur
in Westeuropa bekannt.22 Von den besprochenen Exemplaren fast nicht zu unterscheiden sind die fran­
zösischen Funde aus dem Grab von Walers und dem Dolmen von Le-Bois-en-Ré.2} Verwandte Stücke
treten auch auf Sardinien auf.2'1 Ein ähnlicher Dolch aus dem Hügelgrab von Sofievka in Moldawien2*
dürfte mit jener Dolchklinge mit je zwei Seitenlöchern zeitgleich sein, die an die von J. Vladär16 in das
Ende des älteren Aneolithikums datierte Klinge von Barca erinnert. Auch in Osteuropa und in Eurasi­
en stehen ähnliche Formen am Beginn der Dolchentwicklung,27 die jedoch in der Folgezeit völlig un­
terschiedliche Wege einschlägt. Im Arbeitsgebiet ist eine Funddichte in Südostmähren festzustellen.
Weniger zahlreich sind die Dolche in der weiteren Umgebung von Prag und nur einzelne Funde wer­
den aus Nord- und Ostböhmen verzeichnet (Taf. 50).
A u f die Dolche der Typen Předmostí (Nr. 3-15) und Stehelčeves (Nr. 16-20) folgten die GrifFzun-
gendolche vom Typ Smolin (Nr. 26-47), deren Griffränder vielfach zusätzlich verstärkt wurden. Dieser
während der Glockenbecherzeit am zahlreichsten vertretene Typ besitzt eine trianguläre Klinge, wie z.
B. die Exemplare aus Grab 28/79 von Praha 8-Kobylisy (Nr. 31) oder Grab 2/62 von Stehelčeves (Nr.

Kuna/Matoušek 1978, 66. 21 Gallay 1981, 36 Taf. 4, 91. 92.


Schuberr T973 Anm. 43. 24 Ferrarese Ceruti 1981, 55-77.
Schránil 1921, 22. 25 Artemenko u. a. 1985; siehe dazu jetzt auch Dergachev
H ájek 1966, 232. 2002, 64 Nr. A 64.
Moucha 1978, 307. !ť' Vladár 1974, 16.
Kalicz-Schreiber 1984, 143. 2~ Černych/Kuzminych 1989 Abb. 57.
Hájek 1966, 232; Kuna/Matoušek 1978, 73.
H Einleitung

34) bezeugen. Die hier ebenso wie in den Grabausstattungen von Brandýsek, Gr. 71 (Nr. 29; Taf. 68, B)
oder Praha 8-Kobylisy (Nr. 31; Taf. 69, A) zusätzlich enthaltenen Gefäße gehören zur sog. Begleit­
keramik. Dagegen sind die z. B. im Grab 1 von Smolin (Nr. 26) gefundenen Glockenbecher gedrun­
gener und breiter (Taf. 68, D 17) und somit typisch für das Ende der älteren und vor allem für die
mittlere Phase der Glockenbecherkultur, aus der aus geschlossenen Funden auch unverzierte Glok-
kenbecher stammen. Die meisten Dolche vom Typ Smolin sind aber erst in der jüngeren Phase der
Glockenbecherkultur belegt. In der Ausstattung einiger Gräber fanden sich Gefäße, die im Inven­
tar der Glockenbecherkultur sonst nicht auftreten. Einer der ältesten Dolche vom Typ Smolin dürfte
derjenige aus dem Grab der schnurkeramischen Kultur von Rousínov-Kroužek sein (Nr. 27), der noch
in die ältere Phase der Glockenbecherkultur datiert. Die Formen des Dolchtyps Smolin variieren: In
den Gräbern mit Begleitkeramik lagen neben triangulären Klingen auch Dolche mit fast blattförmigen,
breiten Klingen und kurzer Griffzunge. Einige Dolche, wie z. B. die von Kobylnice (Nr. 32) oder
Mistřín (Nr. 38), haben eine ähnlich abgerundete Spitze wie die Dolche vom Typ Tišice mit fast schau­
felförmiger Klinge und breiter Griffzunge (Nr. 21-25), die als eine Variante des Typs Smolin bezeich­
net werden könnten. Aus chronologischer Sicht sind die Dolche vom Typ Tišice aber nicht so langlebig
wie diejenigen vom Typ Smolin, sondern vielmehr auf die mittlere Phase der Glockenbecherkultur
beschränkt, was die außergewöhnlich reiche Ausrüstung in Grab 2 von Tvořihráz (Nr. 22) belegt. Z u
den aussagekräftigen Verbänden mit Dolchen vom Typ Tišice zählt auch das Grab von Ledce (Nr. 23;
Taf. 68, C), das außer den breiten Glockenbechern auch Knochenknöpfe mit V-Bohrung barg, die als
eines der jüngeren Elemente im Inventar der Glockenbecherkultur gelten. Parallelen zu den Dolchen
vom Typ Tišice sind selten, eine ist aus Niěvre in Frankreich bekannt/8 Im Arbeitsgebiet sind solche
Dolche in Mittelböhmen verbreitet (Taf. 51), u. a. in Gräberfeldern, in denen auch viele Dolchen vom
Typ Smolin Vorkommen, sowie in Südmähren. Analogien zum Typ Smolin sind in glockenbecherzeit­
lichen Zusammenhängen vom Karpatenbecken29 über Österreich50 und Deutschland bis Frankreich51
und Großbritannien52 belegt. Nördlich des Arbeitsgebietes treten sie nur selten auf.55 Bei der mit dem
Typ Smolin zeitgleichen Variante Kobylnice (Nr. 46. 47) wurde für eine verbesserte Griffbefestigung
an beiden Seiten der Klinge je ein Nietloch angebracht, wie es fortan grundsätzlich zur Vernietung von
G riff und Klinge üblich wurde. In das Blickfeld technischer Besonderheiten rücken auch die Dolche
vom Typ Mochov (Nr. 48—52), die wegen ihrer Miniaturform weder als Gerät noch als Waffe gedeutet
werden können. In Alter und Form stimmen sie trotzdem mit dem Typ Smolin überein. Dieser Typ
ist bislang nur in Mittelböhmen gefunden worden (Taf. 51). M it dem Typ Mochov endet diese formal
ausgeprägte, fast ausschließlich mit der Glockenbecherkultur verknüpfte Dolchgruppe, denn schon in
der jüngeren Phase der Glockenbecherkultur sind Dolchklingen mit drei oder vier Nietlöchern in der
abgerundeten Griffplatte belegt. Um der Kontinuität zwischen diesen Formen und den Klingen aus
der älteren Bronzezeit Nachdruck zu verleihen, haben wir die Bezeichnung „Typ Vřesovice-Těšínov“
gewählt, obgleich die Klinge von Vřesovice (Nr. 74) nicht gerade zu den typischsten Vertretern die­
ses Typs gehört. Die charakteristischen triangulären Klingen, wie z. B. die von Křepice (Nr. 78), Mříč
(Nr. 81), Zižice (Nr. 89) oder Ffolubice (Nr. 96), stammen meist aus der klassischen oder nachklas­
sischen Phase der Aunjetitzer Kultur. Nach Schubert5-5 sind einige auch aus den älteren Phasen die­
ser Kultur bekannt, wie die Klinge der Variante Mikulov aus dem Gräberfeld der Nitra-Kultur von
Holešov (Nr. 210), die sich vom Haupttyp Vřesovice-Těšínov nur durch die Verzierung unterscheidet.

2it Gallay 1981, 38 Taf. 5, 109. 32 GerlofF 1975.


29 Kalicz-Schreiber 1984, 140. 53 Gedl 1980, 39.
30 Pitcioni 1954, 243. 34 Schubert 1973, 34.
51 Gallay 1981, 34.
Zur zeitlichen und kulturellen Stellung 15

Bei der Variante Letonice (Nr. 132. 133) zeigt sich, daß der Hersteller die Griffachse verlängern wollte,
indem er den mittleren Heftniet bis in die Griffzunge hinauf setzte. Ähnliches ist selten bei den D ol­
chen der Nagyrév-Kultur im Karpatenbecken” und bei einigen in Westdeutschland’6 belegt. Demnach
ist die Variante Letonice nicht als ein räumlich begrenztes Phänomen, sondern als einen Abschnitt im
Verlauf der Suche nach einem vollkommeneren Zusammenhalt von Klinge und Griff auftassen. Zeit­
lich gesehen fällt dieses Bestreben, wie das Grab 1 von Letonice (Nr. 132) zeigt, in die jüngere Phase der
Glockenbecherkultur und in die durch das Grab 46 von Holešov (Nr. 133) in Ostmähren (Taf. 70, A)
vertretene ältere Phase der frühen Bronzezeit.
Die Gräber der frühbronzezeitlichen Nitra-Kultur gehören in die Stufe Bz A 1. Die Funde aus dem
Gräberfeld von Holešov überbrücken gewissermaßen den totalen Mangel an Metallerzeugnissen in
der vorklassischen Phase der Aunjetitzer Kultur in Böhmen und Mähren. Die Dolchklingen vom Typ
Vřesovice-Těšínov (Nr. 73—131) dürfen wir jedoch keinesfalls aus dem Zeitabschnitt Bz A 1 ausschließen,
auch wenn die geschlossenen Verbände mit Dolchen von Těšetice (Taf. 69, C. E), ähnlich wie die mei­
sten Gräber mit Dolchen in Böhmen, schon in die klassische bis nachklassische Phase der Aunjetitzer
Kultur (Bz A 2) in Mähren gehören. Verwandte österreichische Dolche mit jeweils drei Nieten in der
abgerundeten Griffplatte von Gmunden oder Kronsdorf5' sind bis in den Anfang der mittleren Bron­
zezeit nachzuweisen. Im Arbeitsgebiet fanden sich die Dolchklingen vom Typ Vřesovice-Těšínov in
Mittelböhmen und in Siidostmähren (Taf. 52); sie breiteten sich infolge der Expansion der Aunjetitzer
Kultur weiter nach Nordwest-, Ost- und Südböhmen aus. Analoge Formen sind aus ganz Mitteleuropa
bekannt und sie gehören zu den geläufigsten älterbronzezeitlichen Dolchklingenformen. Soweit sich
au f den Klingen Griffplattenabdrücke aus organischem Material erhalten haben, ist ihr Heft, wie bei
den Dolchen mit gegossenem Griff, immer omega- oder bogenförmig ausgebuchtet. Einzelne Varian­
ten des Haupttyps unterscheiden sich voneinander durch die Anzahl der Nietlöcher, die technischen
Einzelheiten und die Verzierung. Die Variante Vyškov mit zwei Nietlöchern im abgerundeten Griffplat­
tenabschluß (Nr. 134-145) ist im selben Gebiet wie der Haupttyp Vřesovice-Těšínov verbreitet (Taf. 53)
und reicht über dessen Laufzeit zeitlich nicht hinaus. D a die meisten Klingen Zufallsfunde sind, fällt
ihre genauere Zeitbestimmung manchmal schwer. Für die Einstufung in die klassische bis nachklassi­
sche Phase der Aunjetitzer Kultur sprechen die Funde aus dem Gräberfeld von Korno oder von Nou-
tonice. Die daraus stammenden beiden Dolchklingen Nr. 134 und 143 haben aber keine Beifunde. Den
Datierungsanhalt bieten eine analoge Klinge aus dem Grab 19 der Aunjetitzer Kultur von Matuškovo58
in der Slowakei und das vollentwickelte Absatzbeil aus dem Grab von Rehnice (Nr. 145). Etwas jünger
ist der Dolch aus der Siedlungsgrube der Mad'arovce-Kultur von Veselé (Westslowakei),w doch besitzt
diese Klinge ein Paar massiver Niete - eine für die ältere Bronzezeit ungewöhnliche Erscheinung. Die
Anzahl der Klingenfunde der Variante Lednice mit vier Nietlöchern im mehr oder weniger gewölbten
Griffplattenabschluß (Nr. 146-162: Taf. 53) ist in Böhmen und Mähren etwa gleich. Ihre Laufzeit deckt
sich mit der des Haupttyps (Vřesovice-Těšínov), wobei der Fund von Slapanice (Nr. 146) die untere
Altersgrenze der Variante angibt, und zwar in die jüngere Phase der Glockenbecherkultur, während die
Klinge Nr. 158 aus dem Depot von Luštěnice zu den jüngsten Stücken gehört. Analogien zu den Klin­
gen der Variante Lednice hegen in weiten Teilen Mitteleuropas vor.40 Die Variante Těšetice mit ver­
stärkter Klingenmitte (Nr. 163-184) ist als Zwischentyp zwischen den flachen, triangulären Formen
der älteren Bronzezeit und den Exemplaren mit breiter Mittelrippe vom Typ Hradčany (Nr. 255-279)

5i Kal icz-Schreiber 1984 Taf. 51, 5. 59 Ebd. 41 Taf. 5, 98.


56 Hachmann 1957, 212 Taf. 47, i. 4Ü Ebd. Taf. 2, 32; 4, 86; Schubert 1973 Taf. 29, 2; 13, 4; v.
Willvonseder 1937 Taf. 39, 3; 44, 8. 9. Brunn 1959 Taf. 61, 3; Junghans/Sangmeister/Schröder i960 Taf.
58 Vladár 1974, 30 Taf. 3, 51. 2, 36 usw.
Einleitung

anzusehen, deren Entwicklung sich in der mittleren Bronzezeit fließend fortsetzte. Z u den ältesten
Funden der Variante Těšetice zählt die Klinge aus Grab 385 von Holešov (Nr. 177), obgleich hier die
Verstärkung in der Mitte noch nicht so ausgeprägt wie bei den übrigen Funden dieser Variante ist, so
daß man eher von abgesetzten Schneiden sprechen sollte. Die meisten Formen dieser Variante sind je­
doch für die klassische und nachklassische Phase der Aunjetitzer Kultur charakteristisch. Als die jüng­
sten Stücke werden die Klinge Nr. 170 aus dem Depot von Luštěnice und der Lesefund Nr. 183 aus der
Siedlung der Věteřov-Gruppe von Olbramovice gedeutet. In Südostmähren streuen die Klingen der
Variante Těšetice unter denen der anderen Varianten, während sich in Böhmen eine Funddichte nord­
westlich von Prag abzeichnet (Taf. 53).
Flache trianguläre Klingen mit drei Nietlöchern in der abgerundeten Griffplatte der Variante
Kyjovice (Nr. 185-202) und die selteneren Klingen mit mehr als drei Nietlöchern der Variante Satov
(Nr. 203-209), in beiden Fällen mit ausgeschliffenen Rinnen längs der Schneiden, sind sowohl in Süd­
ostmähren als auch in Mittelböhmen verbreitet (Taf. 54). N ur zwei Stücke wurden stromaufwärts der
M oldau in Richtung Südböhmen gefunden. Die Dolchklingen beider Varianten sind in Böhmen und
Mähren schon vor der klassischen Phase der Aunjetitzer Kultur belegt, aber vor allem für die nachklas­
sische Phase typisch. Auch die flachen, triangulären, ritzverzierten Klingen mit drei Nietlöchern der
Variante Mikulov (Nr. 210-221) und die verzierten Klingen mit mehr als drei Nietlöchern der Varian­
te Polepy (Nr. 224-248) weisen im Arbeitsgebiet keine bedeutende Fundkonzentration auf (Taf. 55).
Sie fanden sich in Gräberfeldern der Aunjetitzer Kultur zusammen mit Klingen anderer Varianten.
Ein Vergleich der geschlossenen Fundverbände zeigt, daß die Klingen der Variante Polepy häufiger in
jüngeren Zusammenhängen innerhalb der Aunjetitzer Kultur auftreten, während diejenigen der Vari­
ante Mikulov in älteren Gräbern, z. B. in Holešov (Nr. 210. 221) oder Měšice (Nr. 212) enthalten sind.
Im Arbeitsgebiet wurden beide Varianten, mit verschiedenartig zusammengestellten Ziermotiven ver­
sehen, gefunden. Aus Österreich führte R. Pittioni41 zwei Exemplare mit einer interessanten Kombina­
tion der „sächsischen“ und der „Aunjetitzer“ Ziermotive auf den Klingen auf. Nach Osten hin geht die
Fundzahl der verzierten Klingen zurück42 und aus Barca in der Ostslowakei4’ stammt ein Klingenteil
mit einer völlig anderen, im Arbeitsgebiet unbekannten Verzierung.
Dolchklingen vom Typ Malé Zernoseky mit fünf kleinen Nietlöchern in der fast halbkreisförmigen
Griffplatte (Nr. 249-252) sind im Bereich der Aunjetitzer Kultur in Mittel- und Nordböhmen selten
(Taf. 56). Aus der Zusammensetzung des Depotfundes von Malé Zernoseky (Nr. 249) und der Grab­
ausstattung von Rehnice (Nr. 251) wird trotz des archaischen Aussehens der Klingen auf die klassische
bis nachklassische Phase geschlossen. Analoge Formen führte Schubert44 aus Nesvady in der Südwest­
slowakei und aus Hainburg (Niederösterreich) auf: Das Grab 69 von Nesvady wurde in die jüngere
Phase des Hurbanovo-Typs und die Klinge aus Grab 78 von Hainburg in die jüngere Phase der Wie-
selburg-Kultur datiert.
Eine verhältnismäßig weitverbreitete Form sind die Dolchklingen vom Typ Hradčany mit breiter
Längsrippe (Nr. 255-279; Taf. 56); sie bilden ein Bindeglied zwischen den flachen, triangulären Klin­
gen vom Typ Vřesovice-Těšínov (Nr. 73-131) und den mittelbronzezeitlichen Formen vom Typ Milinov
mit zwei massiven Pflocknieten (Nr. 436-476). Einige Stücke vom Typ Hradčany sind noch triangulär,
z. B. diejenigen aus Grab 25 von Cíčovice (Nr. 268) oder von Vysoké Veselí (Nr. 269), die übrigen wei­
sen schon die schlanke mittelbronzezeitliche Form auf, wie z. B. der Dolch aus Grab 20 von Kbel (Nr.
263). Weitere Funde sind aus dem Umkreis der Aunjetitzer Kultur in Südostmähren und aus Mittel-

41 Pittioni 1954 Abb. 194. 4i Ebd. Taf. 4, 92.


42 Vladár 1974. 44 Schubert 1973 Taf. 8, 2; 14, 8.
Zur zeitlichen und kulturellen Stellung 4

und Nordwestböhmen bekannt. Außerhalb des Verbreitungsgebietes der Aunjetitzer Kultur liegt nur
der Fund von Kbel. Die Laufzeit der Dolche vom Typ Hradčany ist besonders lang. Außer den Ver­
bänden mit „zyprischen" Nadeln und Ösenköpfen (Nr. 256. 261. 266) der klassischen und nachklas­
sischen Phase der Aunjetitzer Kultur kommt das Exemplar Nr. 259 von Smetanova Lhota aus einem
Depot, das für die frühe Phase der Urnenfelderzeit (Horizont Plzen-Jikalka) typisch ist A Vergleichbare
Stücke sind vereinzelt in der Westslowakei,46 in Polen47 und in Österreich4* gefunden worden. Eine
genaue Auswertung wird aber erst nach der vollständigen Aufarbeitung der Funde aus Deutschland
möglich sein.
Stellen wir die triangulären Klingen vom Typ Vresovice-Těšínov und dessen Varianten den Dolch­
klingen vom Typ Újezd u Brna (Nr. 280—285) gegenüber, so muten letztere fremdartig an. Sie tre­
ten im Arbeitsgebiet nur in Südmähren (Taf. 56) und außerdem im mittleren Donaugebiet auf.49 Die
Klinge aus dem Grab von Újezd bei Brno (Nr. 281) und die mitgefundene Ösennadel deuten dar­
auf hin, daß der kulturelle Einfluß, der u. a. die Einführung dieses Dolchtyps zur Folge hatte, sich in
der jüngeren Phase der Aunjetitzer Kultur auswirkte; schon die Klinge aus der Siedlung der Věteřov-
Gruppe in Křepice (Nr. 280) weist au f eine Strömung hin, die einen Wandel in der materiellen Kultur
Südostmährens zu der Věteřover Kulturgruppe ankündigte.
Neben einer ganzen Reihe von Dolchtypen und deren Varianten kommen in der jüngeren Phase der
älteren Bronzezeit auch mehrteilig gegossene Vollgriftdolche der Typen Luštěnice (Nr. 287-289), Renzen-
bühl (Nr. 290. 291), Ripatransone (Nr. 292. 293) und Horoměřice (Nr. 294-302) vor, die in einem recht
kleinen Gebiet in Mittel- und Nordböhmen verbreitet sind (Taf. 57). Im Norden des Arbeitsgebietes gibt
es einzelne einteilig gegossene Vollgriffdolche vom Typ Granowo (Nr. 303-305), deren nahestehende bzw.
anzuschließende Exemplare (Nr. 306-312) auftallenderweise nur in Mahren belegt sind (Taf. 58).
Bei der Gliederung der Vollgriffdolche halten wir uns im wesentlichen an die Arbeit O. Uenzes,'0
mit einigen Änderungen in der Nomenklatur. Die bei einzelnen Typen sich ergebenden Unterschie­
de erfolgten durch kulturelle Verknüpfungen, und nur bei den vom Typ Granowo abgeleiteten Exem­
plaren kommen auch chronologische Unterschiede vor. Die Gleichzeitigkeit der oben aufgeführten
Dolchtypen ist durch ihr gemeinsames Auftreten in den Depots von Horoměřice (Nr. 292-294. 296.
301. 302. 558. 708; Taf. 78; 79, A) und Luštěnice (Nr. 121. 158. 170. 199. 230-232. 257. 258. 262. 265.
267. 271-273. 287-291. 300. 306. 308. 564; Taf. 72-77) gegeben. Der einzige Grabfund aus der älteren
Bronzezeit im Arbeitsgebiet, in dem ein Vollgriftdolch lag, ist Grab 29 von Mušov (Nr. 309). Dieser
Dolch wurde zusammen mit drei Gefäßen (Taf. 71, C) aus der klassischen bis nachklassischen Phase
der Aunjetitzer Kultur in Mähren gefunden. Wie schon S. Stuchlík51 meinte, wäre es falsch, einen all­
gemeinen Vergleich mit den Vollgriffdolchen in Böhmen ziehen zu wollen, und zwar aus zwei Grün­
den: Einmal liegt der Dolchfund von Mušov von dem Verbreitungsgebiet in Mittel- und Nordböhmen
ziemlich weit entfernt, zum anderen ist er im Gegensatz zu diesen einteilig gegossen, was ihn mit jenen
vom Typ Granowo verbindet.
Im Zusammenhang mit den älterbronzezeitlichen Dolchen sind auch die Stabdolche zu er­
wähnen, die funktionsmäßig nicht zu den Dolchen gehören, deren Klingen jedoch manchmal als
Bestandteile von Dolchen aufgefaßt werden. Eine Verwechslung mit den ähnlichen Dolchklingen
vom Typ Vresovice-Těšínov (Nr. 73-131) ist vor allem bei den kleinen Formen, wie denen von Mladá
Boleslav-Čejetičky (Nr. 565), Vrbčany (Nr. 566) oder Horní Dunajovice (Nr. 567), leicht möglich.

45 Kytlicová 1965, 536. 49 Much 1893 Abb. 12-14.


46 Vladár 1974 Taf. 3, 72. 50 Uenze 1938; s. dazu jetzt auch Schwenzer 2004.
4" Gedl 1980, 50. 51 Stuchlík 1980, 388.
4>l Schubert 1973 Taf. 30, 5

At&ttlogKty
KNIHOVNA
letenská4. m O lR rab al
i8 Einleitung

Auch läßt sich nicht ausschließen, daß z. B. die kleine Klinge Nr. 145 mit zwei Nietlöchern und dem
Abdruck von einem gerade abgeschlossenen G riff aus organischem Material eventuell ein Stabdolch
war. Die klassischen Stabdolche sind im Arbeitsgebiet seltene Funde, die in Böhmen und Mähren nur
mit je zwei bzw. drei Stück vertreten sind (Taf. 65).52 Übereinstimmend mit den Depotfunden in M it­
teldeutschland53 und Polen54 weisen wir die Stabdolche der klassischen bis nachklassischen Phase der
Aunjetitzer Kultur zu, so auch die kleinen Formen aus den Grabverbänden und den Depotfund von
Malé Zernoseky (Nr. 560).
Eine Kontinuität in der Entwicklung von den altbronzezeitlichen Vollgriffdolchen zu den
mittelbronzezeitlichen Typen Kbel (Nr. 313—315) und Chodouň (Nr. 316. 317) ist nicht nachgewi­
esen. Die einteilig gegossenen Vollgriffdolche vom Typ Kbel wurden im Gebiet der böhmisch-ober­
pfälzischen Hügelgräberkultur West- und Südböhmens gefunden (Taf 58). Alle drei Exemplare aus dem
Arbeitsgebiet (Nr. 313-315) sind sich sehr ähnlich. Für die genaue Bestimmung ihrer Laufzeit stehen die
Inventáře des Hügelgrabes 4/b von Kbel (Nr. 313) sowie teilweise desjenigen von Chocenice (Nr. 314)
zur Verfügung. Beide Verbände enthielten außerdem langlebige rundstabige Armringe geläufigen Typs,
die nur insofern wichtig sind, als sie noch nicht in der älteren Phase der Hügelgräberkulturen Vorkom­
men.55 Auch die Petschaftkopfnadel vom Typ Göggenhofen aus Grab 4/b56 ermöglicht eine zeitliche
Einordnung, wobei immerhin mit einer längeren Laufzeit bis in die jüngere Phase der Hügelgräber­
kultur zu rechnen ist.
Die Dolche vom Typ Chodouň aus Mittelböhmen (Nr. 316. 317; Taf. 58) lassen sich ebenfalls
anhand des Inventars im Grab von Praha-Hloubětín (Nr. 317) in die mittlere bis jüngere Hügelgräber­
phase einstufen. Einzelne analoge Formen aus Dänemark,57Polen’8oder Frankreich59dürften Produkte aus
lokalen Werkstätten sein, und es wäre falsch anhand dieser wenigen Stücke auf irgendwelche Kultur­
verbindungen zu schließen. Aus einem regional begrenzten Produktionskreis gehen auch einige mit
dem Typ Granowo verwandte Dolche aus Mähren, wie z. B. der von Radslavice (Nr. 310) hervor.
Im Vergleich zu anderen Dolchtypen war der Typ Borotice (Nr. 320-325) nur relativ kurz in G e­
brauch, um die Wende von der älteren zur mittleren Bronzezeit. Insbesondere seine Variante Věteřov
(Nr. 324-326) zeigt in ihrer triangulären Grundform und der Verzierung noch älterbronzezeitliche Ele­
mente. Neu sind die massiven Niete, und der geschwungene rhombische Klingenquerschnitt zeugt
von den in der älteren Phase der Hügelgräberkulturen erfolgten Wandlungen. N ur bei den Dolchklin­
gen vom Typ Borotice beobachten wir unterschiedliche Nietdurchmesser an ein und demselben Exem­
plar, wobei die massiven meist in der oberen Heftmitte angebracht sind. Die untere Grenze der Lauf­
zeit ähnlicher Formen zeigt die Dolchklinge aus Grab 5 von Sládkovičovo60 aus der älteren Phase der
M adarovce-Kultur in der Westslowakei. Die meisten Klingen gehören jedoch schon zur klassischen
Mad arovce-Věteřov-Kultur, wie durch die Klinge aus Hügelgrab 2 von Borotice6' und die mitgefun­
dene Křtěnover Hammeraxt vom Typ B bewiesen ist. Im Arbeitsgebiet treten die Dolche vom Typ Bo­
rotice ausschließlich in Mähren auf (Taf. 59). Vergleichsstücke sind aus Österreich,61 Polen65 und der
Westslowakei64 bekannt. Ein Dolch mit kannelierter Klinge aus Frankreich65 muß mit den erwähnten
Exemplaren nicht in Zusammenhang stehen.

51 Bei einer weiteren Klinge aus den alten Beständen des 58 Gedl 1980, 23.
N H M Wien, ist der Fundort nicht angegeben; sie könnte eben- 59 Gallay 1981, 78.
sogut aus der Slowakei stammen. 60 Vladär 1974, 34.
54 v. Brunn 1959, 27 f. 61 Stuchlik 1988, 269 f.
54 Gedl 1980, 35 f. 62 Schubert 1973, 53.
5i Willvonseder 1937, 248 f. 65 Gedl 1980, 52.
56 Novotna 1980 Taf. 20. 64 Vladär 1974, 34.
57 Hachmann 1957, 185. 6i Gallay 1981, 72,
Zur zeitlichen und kulturellen Stellung 19

Im Westen des Arbeitsgebietes kamen zur gleichen Zeit mit den Typen Holýšov (Nr. 331-341) und
Chramostek (Nr. 342-359) ganz neue Formen mit trapez- oder kreisförmiger Griffplatte auf. Bei
einigen Klingen (Nr. 336. 338) läßt sich der Typ schwer bestimmen, da die Griff'plattenform beider
Typen manchmal nicht genau zu bestimmen ist. Aus chronologischer Sicht besteht zwischen beiden
Typen kein wesentlicher Unterschied, weil sie in einigen Fällen (Hügelgrab 9 A von Holýšov: Nr. 335.
344) gemeinsam auftreten (Taf. 80, C). Von den aus der Mittelbronzezeit stammenden Gegenständen
sind die Dolchklingen mit trapez- oder kreisförmiger Griffplatte und vier Nietlöchern im Aufbau den
Schwertklingen ähnlich.66 Neu sind die zeitweise vorkommenden Hutniete (Nr. 333. 357). Mitunter
sind sich einzelne Schwert- und Dolchformen so ähnlich, daß nur schwer über die funktionale Ein­
ordnung entschieden werden kann. Bereits in der älteren Phase der Hügelgräberkultur sind, wie aus
der Ausstattung des Hügelgrabes 9 A von Holýšov (Nr. 335. 344; Taf. 80, C) und des Hügelgrabes 10
von Lochham67 ersichtlich, Grabverbände belegt, in denen eine längere Dolchklinge anstelle des noch
seltenen Schwertes beigegeben wurde. Öfters wurden beide Waffenarten im Inventar von mittel- und
junghügelgräberzeitlichen Gräbern gefunden. Die Dolchklingen vom Typ Holýšov mit trapezförmiger
Griffplatte sind in althügelgräberzeitlichen Fundzusammenhängen mit schweren rundstabigen Arm ­
ringen, kleinen Stachelscheiben und Nadeln mit doppelkonischen oder nagelförmigem K op f auf kan­
tigem oder gewelltem Schaft kombiniert (Taf. 80, A. C). A. Mozsolics6X führte analoge Klingen als eine
der Leitformen des Koszider-Horizontes auf. Ebenso setzte B. Hansel69 die Dolchklingen mit trapez­
förmiger Griffplatte in seine Stufe M D II, wie K. W illvonseder‘° entsprechend in die Stufe Bz B 1.
In der Westslowakei fanden sich die gleichen Klingen in den Gräbern 18 und 21 von Dolný Peter,71
die für die ältere Phase der karpatenländischen Hügelgräberkultur typisch sind.7i Bemerkenswert in
diesem Zusammenhang ist der Depotfund von Völzkow,'5 der neben einer Dolchklinge oder einem
Kurzschwert mit gerundeter, trapezförmiger Griffplatte einen zweiteiligen Dolch mit gegossenem Griff
und flacher, ritzlinienverzierter Klinge enthielt.
Wie wir bereits weiter oben, im Falle des Hügelgrabes 9 A von Holýšov (Nr. 335. 344) bemerkten,
erscheinen die Klingen der Typen Holýšov und Chramostek des öfteren gleichzeitig. Ein Armring im
Hügelgrab 16 von Ostřetice (Nr. 338) und das Hügelgrab 4 von Chocenice (Nr. 358) lassen auf das
Überdauern beider Dolchtypen in die mittlere Phase der Hügelgräberkultur schließen. Ihr Verbrei­
tungsgebiet umfaßt ganz Mitteleuropa, von Ungarn im Osten bis zur Schweiz und Frankreich im We­
sten. Im Norden wurden ähnliche Klingen in Deutschland, Polen und Dänemark gefunden. Im Ar­
beitsgebiet zeichnet sich die größte Funddichte der Dolche vom Typ Holýšov und Chramostek in
Westböhmen ab (Taf. 59).
Im Verlauf der mittleren Bronzezeit wurde ebenso wie bei den Schwertern vom Typ StaadorF4 die
Griffplattenform der Dolchklingen verändert: sie verjüngt sich und wird mit einem Pflocknietpaar
versehen, wie dies bei den Typen Vrhaveč (Nr. 369-434) und Milinov (Nr. 436-476) zu beobachten
ist. Fast gleichzeitig kamen die Griffzungenschwerter der Typen SprockhofF I a und I b sowie Sm o­
lenice auf.75 Die Dolchklingen vom Typ Vrhaveč mit rhombischem Querschnitt sind aus einer gan­
zen Reihe von mittelbronzezeitlichen Fundverbänden bekannt; wie die Befunde von Peschiera und
Cremona zeigen,76 waren sie auch noch in der frühen Urnenfelderzeit im Gebrauch. Im Verhältnis zu

66 Novák 1975. 72 Točík/Vladár 1971, 394: Furmánek/Veliačik 1980, 166.


67 Holste 1938, 96 Taf. 41, 9. 12. Kersten 1958, 83 Taf. 87, 789.
68 Mozsolics 1967,56; 1973, 31. ’ 4 Novák 1975, 8.
69 Hansel 1968, 45. Ebd. 14.
70 Wülvonseder 1937. 248 f. 76 Müller-Karpe 1959 Taf. 89,31. 32; 105,35. 36.
71 Dušek 1969, 61. 63.
20 Einleitung

anderen Dolchtypen sind sie jedoch seltener. Im Hügelgrab 32 von Milinov (Nr. 425; Taf. 81, A) fanden
sich neben einer Dolchklinge vom Typ Vrhaveč jüngere Stachelscheiben, Armringe, Armbänder und
Petschaftkopfnadeln mit verdicktem Hals. Im Hügelgrab 34 des gleichen Gräberfeldes (Nr. 382) wie
auch im Hügelgrab 4/a von Kbel (Nr. 406) lag je ein Beil mit herzförmigem Absatz. Die Hammer­
axt aus dem Inventar von Kbel wies S. Stuchlík77 der jüngeren Phase der Hügelgräberkultur zu, ohne
jedoch ihr Fortbestehen in der frühen Urnenfelderzeit (Horizont Plzeň-Jikalka) auszuschließen. In die
jüngere Phase der Hügelgräberkultur gehören auch die Armbänder mit Endspiralen aus dem Hügel­
grab 4 von Horní Metelsko (Nr. 434; Taf. 80, B 7. 8). Das jüngste Exemplar im Arbeitsgebiet ist wohl
der Dolch aus dem Depot von Rýdeč (Nr. 428); er wurde in die frühurnenfelderzeitliche Stufe Lažany
datiert.
Die Dolchklingen vom Typ M ilinov (Nr. 436-476) sind in den Hügelgräbern mit Beilen mit herz­
förmigem Absatz, Nadeln mit Petschaft- oder Plattenkopf und seltener von Scheibenkopfnadeln
mit rechtwinklig abgebogenem Schaft gefunden worden (Taf. 82, B 2). Letzter Nadeltyp gilt als eine
der jüngsten Nadelformen der Hügelgräberkulturen in Böhmen78 und Mähren.79 Aus der jüngeren
Phase der Hügelgräberkultur sind die Dolchklingen der Typen Vrhaveč und Milinov in zwei Inventaren
aus Hügel 4 von Vrhaveč ( Nr. 405) und von Tachlovice (Nr. 437) zusammen mit Achtkantschwertern
belegt. Zum Messer mit Ringgriff aus Grab 1 von Kamýk (Nr. 441; Taf. 82, B 5) liegt als Parallele dasje­
nige vom Typ Riedenburg aus Přibice vor; J. Ríhovský80 setzte es in die Stufe Asenkofen und möchte es
auch noch in der Stufe Riegsee weiterbestehen lassen. Das Fundbild endet chronologisch mit dem früh-
urnenfelderzeitlichen (Horizont Plzeň-Jíkalka) Depotfund von Libákovice (Nr. 450).81 In den Grab­
ausstattungen sind die Dolchklingen beider Typen außerdem mit Schwertern mit schmaler Griffplat­
te und Pflocknietpaar (Hügelgrab 4/a von Kbel: Nr. 406) vergesellschaftet. Bei den Befunden in Grab
39 von Sedlec (Nr. 394) und in Hgl. 2, „Lage 14“ von Všekary (Nr. 410) ist die Zusammengehörigkeit
einzelner Gegenstände nicht gesichert; auch stellt sich die Frage, ob das Schwert nicht zu einer anderen
Bestattung gehört. Die Beile mit herzförmigem Absatz waren während der gesamten Hügelgräberzeit
im U m laufund H. Müller-Karpe82 will ihr Bestehen noch in der frühen Urnenfelderzeit gelten lassen.
Dolchklingen vom Typ Vrhaveč (Nr. 369-435) wurden vor allem in Westböhmen gefunden,
weniger häufig in Mittel-, Nord- und Südböhmen sowie in Südostmähren (Taf. 60). Einige Exemplare
sind noch aus der Westslowakei83 und aus Ungarn84 bekannt. In östlicher Richtung nimmt die Fund­
zahl merklich ab. Das Verbreitungsgebiet des Dolchtyps Milinov (Nr. 436-476; Taf. 61) deckt sich mit
dem des Typs Vrhaveč, doch sind die Funde weniger zahlreich, vor allem bei jenen aus Mähren. Die
schlanken, blattförmigen Klingen mit spitzem Heft vom Typ Kunětice (Nr. 481-505) wurden manch­
mal mit den Rixheim-Schwertern in Verbindung gebracht,8s obgleich einige typische Klingen aus der
späten Phase der Hügelgräberkulturen (z. B. aus Grab 1 von Velké Hostěrádky: Nr. 481), also schon
evor die erwähnten Schwerter hier umliefen, beigegeben wurden. Zeitgleich dürfte auch die Dolch­
klinge aus dem Hügelgrab von Houštka bei Brandys nad Labern (Nr. 487) sein. Die Entwicklungsli­
nie der Kuněticer Klingenform läuft vom Typ Hradčany (s. S. 63 ff.) und schließt in der frühen Urnen­
felderzeit ab. Als Leitform dieser Zeit (Stufen Blučina-Kopčany und Riegsee) werden die Klingen der
Variante Blučina (Nr. 494-505) mit schmaler Griffangel bezeichnet; sie sind vor allem in den Depots
von Blučina häufig vertreten. Einige Fragmente aus den Depots von Drslavice (Nr. 494. 499) lassen

77 Stuchlík 1988, 295 f. Si Müller-Karpe 1959, 189.


?s Čujanová-Jílková 1964, 34. S5 Vladär 1974, 45.
79 Furmänek 1973, 115. 84 Kemenczei 1988, 14 f.
80 Ríhovský 1972, 7. s' Müller-Karpe 1959, 189; Jockenhövel 1971, 21; Říhovský
81 Kytlicovä 1964, 516 f. 1982a, 91.
Zur zeitlichen und kulturellen Stellung 21

vermuten, daß solche Formen auch noch in älterurnenfelderzeitlichen Zusammenhängen der Stufe
Ha A i (Horizonte Drslavice und Přestavlky) auftreten.
Die Verbreitungskarte des Dolchtyps Kunětice (Nr. 481-492) und dessen Variante Blučina (Nr. 494-
505) zeigt Fundpunkte vor allem in Südostmähren (Taf. 62). M it Ausnahme des Depots von Rýdeč
(Nr. 505) ist die Variante Blučina ausschließlich in Mähren vertreten. Uber die atypische Zusammen­
stellung des Depots von Rýdeč mit Gegenständen südwestlicher Herkunft wird schon seit längerer Zeit
diskutiert;86 es kann keinesfalls als ein typisches Beispiel der Brucherzdepots aus Böhmen gelten.
Die Griffzungendolchen des Arbeitsgebietes kommen aus der östlichen Randzone des mit Italien87
und den anrainenden alpinen Ländern verbundenen Verbreitungsgebietes.88 R. Peroni89 teilte die ur­
sprünglich unter dem Sammelnamen Peschieradolche geführten Griffzungendolche in 19 Typen und
Serien auf. Im Arbeitsgebiet ist ihre Variationsbreite nicht so groß. Der Dolch von Velké Hostěrádky
(Nr. 519), von Peroni der Serie St. Andrä-Virje zugewiesen, steht den Formen unseres Typs Dona­
witz (Nr. 514-518) sehr nahe. Die verwandten, in der Gruppe B zusammengefaßten Dolchformen der
Typen Bosisio (Nr. 506-511), Vöcklabruck (Nr. 512. 513) und Donawitz kamen in der späten Phase der
Hügelgräberkulturen auf, doch stammen die meisten Funde aus der frühen und älteren Urnenfelder­
zeit.90 Einer der wenigen Dolche vom Typ Bosisio, dessen Fundumstände bekannt sind, kommt aus
der Siedlungsgrube 160 von Lovčičky (Nr. 511), die anhand des Scherbenmaterials in die ältere Phase
der Velaticer Kultur datiert wurde. Ein ähnliches Stück aus dem Lausitzer Grab von Mikusovce setz­
te J. Vladár91 in die Čaka-Phase der frühen Urnenfelderzeit (vergleichbar der Stufe Blučina-Kopcany).
Ungefähr zeitgleich ist der Dolch vom Typ Vöcklabruck aus dem Brandgrab von Svábenice (Nr. 513),
den Z. Trňáčková92 der älteren Phase der Lausitzer Kultur zuwies. Dolche vom Typ Donawitz (Nr. 514—
518) zählen zu Verbänden mit Gegenständen längerer Laufzeit, d. h. von der späten Phase der Hügel­
gräberkultur (Grab 12 von Repeč: Nr. 515) über den Depotfundhorizont Blučina (Taf. 82, C) bis zum
Anfang der Stufe Ha A (Depot von Drslavice: Nr. 518). Eigenartig sind die Dolche vom Typ Jorj-Abaü)
mit Zungen-, Rahmen- oder gegossenem G riff und Endring (Nr. 520-523). Sie, wie auch die übrigen
Dolchtypen, haben ein lokales Gepräge.
Die Griffform der Dolche vom Typ Jorj-Abaüj (Nr. 520-523) erinnert an die Baierdorf-Messer mit
Endring und sogar an die Messer mit dolchförmiger Klingenspitze. Die Datierung des Typs Jorj-Abaüj
in die frühe Urnenfelderzeit gründet auf der Zeitstellung des Depots von Křetín (Nr. 522), des Brand­
grabes von Hodonín (Nr. 523) und des Hügelgrabes 24 von Velká Dobrá (Nr. 462). Eine Analogie
aus Slanec in der Ostslowakei, gefunden mit einem Nenzinger Schwert, datierte M. Novotná9’ über­
einstimmend mit unseren Funden in die beginnende Urnenfelderzeit, ungefähr in den Horizont der
Depotfunde von Plzeň-Jíkalka und Blučina. Zwei Vergleichsstücke aus Ungarn94 sowie der Dolch von
Höhenrain in Oberbayern,95 der demjenigen aus Grab 42 von Milinov (Nr. 520) gleicht, stammen
leider nicht aus einem geschlossenen Fundverband.
Von dem vorangehenden Typen unterscheiden sich die Dolche vom Typ Oroszi (Nr. 525-528) durch
ihre breite flache Griffzunge und manchmal auch durch randständige Nietlöcher. Sie entsprechen den
Griffzungendolchen vom Typ B, die T. Kemenczei96 und Peroni97 zu den jüngeren Formen zählten.
Im Arbeitsgebiet (Taf. 64) fand sich ein Fragment dieses Dolchtyps in Praha-Dejvice (Nr. 525) zu-

86 Siehe dazu jüngst Kyrlicová 2007, 208-210.


s’ Müller-Karpe 1959 Taf. 89, 105. 91 Novotná 1970, 117. 130.
88 GaJlay 1988 Taf. 67. 94 Kemenczei 1988, 25.
89 Peroni 1956, 69 f. 95 Müller-Karpe 1959, 307 Taf. 196, 19.
90 Říhovský 1982a, 62. 96 Kemenczei 1988, 27 f.
91 V la d a ř 19 7 4 , 52. 9' Peroni 1956, 73.
22 Einleitung

sammen mit Rasiermessern aus der späten Hügelgräber- bzw. frühen Urnenfelderzeir (Stufe Lažany-
Riegsee).98 Aus derselben Zeit stammt das Fundstück aus Grab 2 von Chrastavice (Nr. 528). Für die
Stufe Ha A 2 ist schon kein Dolch dieser Ausführung mehr nachgewiesen.
Wegen der engen Anbindung an das mittlere Donaugebiet und die angrenzenden Teile des Karpa­
tenbeckens (Taf. 63) sind in Mähren alle umschriebenen Typen von Griffzungendolchen nachweisbar.
Wie diese Dolche nach Böhmen gelangten, läßt sich bis auf zwei Ausnahmen auf einer dem Lauf der
Moldau folgenden nach Westen verlaufenden Linie erschließen. Auch die Typen Bosisio (Nr. 506-
511) und Vöcklabruck (Nr. 512. 513) waren nur in Mähren vertreten (Taf. 63). Lediglich ein einziger
Dolch von Repeč (Nr. 515) des Typs Donawitz (Nr. 514-518) ist in Böhmen bekannt, sonst auch nur in
Mähren. Vergleichsstücke zu Peronis Gruppen B und D sind in einem Gebiet gefunden worden, das
von der Slowakei und dem Karpatenbecken sowie von Polen99 bis nach Bayern reicht.
M it dem Typ Kunětice (Nr. 481-492), dessen Variante Blučina (Nr. 494-505) und den Peschiera-
Dolchen endet die Entwicklung der bronzezeitlichen Dolche in Böhmen und Mähren; aus der mitt­
leren oder jüngeren Urnenfelderzeit ist schon kein einziger Fund dieser Art mehr belegt. Lediglich
aus dem späturnenfelderzeitlichen Horizont Cernotin'00 stammt ein bisher im Arbeitsgebiet singulärer
Dolchgriff mit Durchbruchsverzierung aus dem Depot von Štramberk (Nr. 524) sowie derjenige aus
dem Depot von Kundratice (Nr. 579), das der Stufe Jenišovice (Ha B 1) zugewiesen wird.
Die beiden Kupferklingen Nr. 71 und 72 aus schnurkeramischen Gräbern in Mähren scheinen
keine Dolche zu sein. F. Kalousek“ 1 deutete die schmale, messerartige Klinge von Letonice (Nr. 72)
zwar als einen Dolch, doch eine vergleichbare, mit verziertem Geweih geschäftete Klinge kennen
wir aus Vucedol,102 wo sie unter den Toilettgeräten aufgenommen wurde. Eine ähnliche Funktion ist
auch für die dünne Klinge mit bogenförmiger Schneide von Morkůvky (Nr. 71) anzunehmen, die
K. Ludikovsky“ ’ als Rasiermesser bezeichnete.

Z u r Herstellung

Für eine kontinuierliche Herstellung von Gebrauchsgegenständen ist die Beschaffung des geeigne­
ten Rohstoffes und dessen Verarbeitung unerläßlich. Bei den ältesten Kupfergegenständen aus dem
Lengyel- und dem Jordanöw-Kreis am Ende des Neolithikums kann von der Erfüllung dieser
Rahmenbedingungen noch nicht die Rede sein, denn es wird angenommen, daß sie ins Arbeitsgebiet
importiet wurden.1 Bereits J. Schránil1 wies au f die südwestliche Herkunft der hier eingeführten
Kupferbeile, Keile und Kleinschmuckstücke hin; später konnte dies auch M . Novotná5 au f Grund von
Analysen der Kupferindustrie nachweisen. Inzwischen zeigen einige Grabungsergebnisse, daß sich
bald nach der Einfuhr der ersten Kupfergegenstände im Horizont Bajč-Retz-Křepice auch Kenntnisse
über deren Herstellungsweise verbreiteten. Den bisherigen Erkenntnissen zufolge wurde von diesem
Zeitpunkt an der Rohstoff in unser Gebiet aus zwei genau ermittelten Quellen bezogen,4 den westkar-
patischen und ostalpinen Zentren.5 Schon der Tiegelfund mit ostalpinen Kupferresten in M akotřasy6
zeugt von der Herkunft des in Böhmen bearbeiteten Rohstoffes. M it dem erhöhten Metallverbrauch

98 Jockenhóvel 1971, 62. 1 Novotný 1950, 235; Pleslová-Štiková 1977, 69.


99 Gedl 1980, 64. J Schránil 1921, 24-27.
100 Salaš 2 0 0 5 , 4 6 1 f. ’ Novotná 1955b , 513.
101 Kalousek 1948, r9. 4Pleslová-Štiková 1977, 69.
101 Schmidt 19 4 5, 10 3 Taf. 4 8 , 1 9 . 5 Junghans/Sangmeister/Schroder 19 6 0 ; dies. 19 6 8 .
I0' Ludikovský 19 56 , 7 0 . 6 Pleslová/Knor J9 6 4 , 4 75.
Zur Herstellung

in der älteren Bronzezeit sind neue Rohstoffquellen in Form von Barren belegt, die aus großen Ent­
fernungen befördert wurden.7 Die Auswertung der Barrendepots aus Südböhmen1* zeigte, wie sehr die
Produktion der Bronzegegenstände in Böhmen vom Erzabbau im Alpengebiet abhängig war.9 Schon
zu dieser Zeit lassen sich Bergarbeiter und Metallgießer voneinander unterscheiden, die Halbfabri­
kate in Form von Barren, später Rippenbarren, für den weiteren Herstellungsprozeß bis zu den G e­
brauchsgegenständen hin erzeugten. Ob schon damals in unseren Landen Spezialisten die Ware fer­
tigstellten, kann vorläufig nicht mit Sicherheit nachgewiesen werden, obgleich z. B. die mehrteiligen
Dolche mit gegossenem G riff von Facharbeit zeugen. Eine ähnliche Funddichte von Barrendepots wie
in Südböhmen wurden auch in Süd- und Mittelmähren festgestellt.'0 Die Analysen der Barren aus dem
Depot von Prusänky zeigen zwei unterschiedliche Materialquellen, wahrscheinlich alpiner Provenienz
an." Im Vergleich zu den genannten Gebieten wirkte sich das westkarpatische Produktionszentrum
der Metallindustrie anders aus. Schon die schweren Kupfergegenstände des Horizontes Bajc-Retz-
Krepice belegen eine ausreichende Rohstoffmenge,11 und der Kupfertropfen aus der Siedlungsgrube
in Suchä nad Parnou weist au f die Beherrschung der grundlegenden metallurgischen Technologie
hin. Die Bedeutung der schweren Kupferindustrie westkarpatischer Herkunft betonen die Depots
von Velehrad (Nr. 1; Taf. 66, A)T Plumlov (Nr. 2) und von Laskov (Nr. 2A). In Ostmähren sind die
Produkte beider Herkunftsgebiete bezeugt. Der starke Rückgang der Produktion von M ctalEr­
zeugnissen im mittleren und jüngeren Aneolithikum dürfte in der Erschöpfung der damals zugäng­
lichen Rohstoffquellen begründet sein. Im Gegensatz zu Böhmen und Mähren sind die Barren in der
älterbronzezeitiichen Slowakei als Halbfabrikate nicht geläufig. Hingegen spricht eine Menge von
Metallgegenständen für eine entwickelte lokale Produktion. Das Fehlen von Barren in der Slowa­
kei ist eben ein Beweis dafür, daß die lokalen Rohstoffquellen genutzt wurden und die Barren als
Zwischenglieder im Herstellungsverfahren überflüssig waren. Demnach konnten die lokalen Metall­
gießereien Gebrauchsgegenstände direkt aus gegossenem Metall nach eigenem Geschmack und Bedarf
anfertigen.
Im Unterschied zu den älteren Barren sind in Südböhmen in der Mittelbronzezeit anders zusam­
mengesetzte, oft auch einen hohen Zinnprozentsatz enthaltende sog. Rippenbarren belegt.14 Der
legierte Rohstoff mußte nicht mehr weiter hergerichtet werden und man konnte ihn zum Ausgießen
direkt benutzen. Ob sich die Metallgießer dieser Qualität des benutzten Metalls bewußt waren, muß
von Fall zu Fall geprüft werden. Immerhin zeigte die Analyse einiger Dolche,'5 daß manche Herstel­
ler auf die Beschaffenheit des Werkstoffes achteten. Als Beispiele gelten die etwa vergleichbaren mehr­
teiligen Dolche mit gegossenem Griff. So ist der G riff des süddeutschen Dolches von Döttingen aus
gediegenem Kupfer, die Klinge aber enthält 9,1 % Zinn (Analyse Nr. 73-75; s. Anm. 15). Auch der
französische Dolch von Les Taburies weist eine unterschiedliche Legierung im G riff (5,6 % Zinn) und
in der Klinge (10 % Zinn) auf (Analyse Nr. 4150-51). Merkwürdigerweise hat ein weiterer Dolch aus
demselben Depot im G riff und in der Klinge ungefähr den gleichen Zinngehalt (Analyse 4148—49).
Bei 27 untersuchten Dolchen hatte ungefähr die Hälfte der Hersteller auf die gleiche Metallzusammen­
setzung für G riff und Klinge geachtet, und dort, wo der Zinngehalt verschieden ist, wurde der Roh­
stoff mit höherem Zinngehalt meist für die Anfertigung der Klinge benutzt. Eine Ausnahme ist
der lange Dolch oder das Schwert von Apa (Analyse 8703-04), dessen Klinge 7 %, der G riff jedoch

‘ Jílková 1952, 139. 1


Novotná 1955a, 82 .
51 Hájek 1954,180. 11 Pavelčík 1979.
v Jílková 1952,138 f. 14 Hájek 1954, 177.
10 Ondráček 1959, 31. 15 Junghans/Sangmeisrer/Schroder 1960; dies. 2968.
" Ebd. 19 f.
24 Einleitung

9,8 % Zinngehalt aufweist. Aus den gezogenen Vergleichen geht hervor, daß die Metallzusammensetzung
nur von einigen Werkstätten oder Herstellern, sei es in Frankreich, in der Schweiz oder in Deutsch­
land, beachtet wurde. Für die mittlere Bronzezeit sind keine sicheren Rohstoffquellen nachgewiesen,
doch bereits seit der älteren Urnenfelderzeit wurden im wesentlichen sekundäre, aus Brucherzdepots
stammende Werkstoffe verwendet.
Die zweite oben erwähnte Rahmenbedingung bei der Produktion der Metallindustrie ist die
Beherrschung der Technologie. Uber die Anfänge der Metallurgie im Arbeitsgebiet ist bereits
gesprochen worden, und als weitere Belege können die in Siedlungen gefundenen Steingußformen
dienen. Die älteste Gußform für Dolche wurde im Einflußbereich der Glockenbecherkultur im Ver­
band von Ludéřov (Nr. 700) gefunden, und ihr Vorkommen läßt eine lokale Produktion auch hin­
sichtlich der übrigen Exemplare im Arbeitsgebiet vermuten.
Die Gußformfunde aus der älteren Bronzezeit sind im Vergleich zu der Menge sonstiger geborgener
Gegenstände Einzelfälle. Das Fragment des einzigen Klingennegativs eines einfachen triangulären D ol­
ches fand sich bei der Erforschung der Siedlung in Plotiště (Nr. 704). Seltene Funde, wie aus Praha-
Vysočany und Vrané, sind die Schalenformen aus Ton für den Ausguß der Flachbeile.16 Von besonde­
rer Bedeutung sind Gräber von Metallgießern in Nižná Myšla,17 die eine ganze Reihe offener Fragen
stellen. Zur Ausstattung gehören Gußformen sowie eine von den in der Madarovce-Kulturgruppe üb­
lichen Exemplaren abweichende Tondüse. Die im Gräberfeld eingeschlossenen Bestattungen Ortsan­
sässiger stehen zu den bisherigen Vorstellungen über das Wandergewerbe als ausschließliche Form der
Produktion und Metallverarbeitung im Widerspruch. Die Toten von Nižná Myšla sind demnach in­
direkte Beweise für das Bestehen einer stabilen Metallgießerwerkstatt und für ihre Standfestigkeit in
der sozialen Struktur der Ortschaft. Z u bedenken wäre auch das Verhältnis der Toten zu den im Grab
niedergelegten Gußformen. Beiden in der Metallurgie spezialisierten Toten wurden die Gußformen als
Bestandteile ihres persönlichen Eigentums wie auch als Unterhaltsmittel im Jenseits mitgegeben. Diese
Tatsachen lassen sich freilich verschiedentlich interpretieren, doch sie zeugen immerhin von der Spezia­
lisierung des Handwerks in der Metallindustrie.
Noch in der mittleren Bronzezeit werden Gußformen selten benutzt und auch Metallgießerei­
en sind nicht nachgewiesen. Als indirekte Belege der Metallurgie könnten nur die Gußformen für
Dolchklingen gelten, die in den Siedlungen von Hulín (Nr. 702) und Tuchlovice (Nr. 705) gefunden
wurden. Die Fundzahl der Gußformen aus der Urnenfelderzeit hingegen wächst an, und von den
ungefähr 130 Exemplaren wurden 60 im Raum zwischen Slaný und dem Erzgebirge gefunden.18 Gleich­
zeitig vervollkommnet sich die Gußtechnik, und es werden erstmals bronzene Kokillen für mittelstän­
dige Lappenbeile verwendet. Einige Gußformsätze wie diejenigen von Triskolupy"9 und Zvoleněves20
verweisen auf die lokale Produktion einer breiten Formpalette von Gebrauchsgegenständen in einer
einzigen Gießerwerkstatt. In der Kollektion von Triskolupy war eines der seltenen Dolchklingen-
Negative enthalten (Nr. 701).
Die zusammen mit Arbeitsgeräten in einigen Depots gefundenen steinernen Gußformen lassen ver­
muten, daß Gegenstände vom Rohguß an bis zu seiner Fertigstellung in ein und derselben Werkstatt
verfertigt wurden. Nach O. Kytlicová21 fanden sich als einziges brauchbares Arbeitsgerät in einigen
Depots Bronzemeißel, die aus Armring- oder Nadelfragmenten umgeformt worden waren. Ähnliche
Beobachtungen machten J. Hralová und J. Hrala“ bei den Bronzehämmern. Weitere jungbronzezeit­

16 Pleiner/Rybová 1978, 161 Abb.99, 3. 19 Kytlicová 1964 Abb. 166.


17 Olexa 1987, 255-275. za Richlý 1893 Taf. 44. 45.
lS Pleiner/Rybová 1978, 547 Anm.7; s. dazu jetzt Blažek/F.r- 11 Kytlicová 1961, 242 f.
née/Smejtek 1998. 12 Hralová/Hrala [971, 4 f.
Zur Herstellung 25

liehe Depotfunde deuten schon auf eine Verzweigung der Metallurgie bei besonders anspruchsvollen
Gegenständen hin. Als Beispiel könnte das Depot von Jenišovice dienen, in dem sich der technologische
Herstellungsprozeß der Blattbügelfibeln nachvollziehen läßt. Hier handelte es sich schon um eine
reine, spezialisierte Arbeit des Metallschlägers, der das Halbfabrikat zur Fertigstellung aus einer Gießer­
werkstatt erworben hatte. Solche Spitzenleistungen sind jedoch Ausnahmefälle, denn die übliche
Gebrauchsware wurde in den mit höherem Fassungsvermögen ausgestatreten Metallgießerwerkstätten
produziert.
Die metallurgischen und gußtechnischen Kenntnisse sind schon seit dem Äneolithikum mit der
für die Nachbearbeitung der Gußrohlinge benötigten Schmiedekunst eng verbunden gewesen. Lei­
der ist noch im Jahre 1978 veröffentlicht worden,23 daß bisher keine metallographischen Analysen zur
näheren Erforschung der Produktionstechnik der Metallgegenstände vorgenommen worden sind. Die
Untersuchung der Fertigware zeigte jedoch, daß das Stoßen, Ausziehen und Biegen des Materials mit
nachträglicher oder gleichzeitiger Feuerung gut bekannt waren. Man kannte auch das Ausdengeln und
Härten der Schneide im Kaltschmiedeverfahren. Die fertigen Produkte wurden schließlich verziert
und geschliffen. Diese Herstellungsverfahren sind anläßlich der jüngsten Erforschung der Siedlung
von Nižná Mysl’a nachgewiesen worden.14 Konstruktionsmäßig interessant ist die Verwendung von
Nieten wie bei den Dolchen der Typen Velehrad und Plumlov (Nr. 1—zA). Für die älteren Dolchtypen
der Glockenbecherkultur wurden jedoch einteilige Formen mit Griffangel oder Griffzunge vorge­
zogen. Niete wurden erst wieder in der jüngeren Phase der genannten Kultur auf den Klingen des
Typs Vřesovice-Těšínov (N r.73-131), der Varianten Letonice (Nr. 132. 133) und Lednice (Nr. 146-159)
verwendet. Die Vernietung der Klinge und des Griffes aus organischem Material ist auf zwei
Exemplaren der Variante Kobylnice (Nr. 46. 47) durch jeweils zwei randständige Nietlöcher im Griff­
plattenabschluß belegt. Vom Ende des Aneolithikums an gehört die Vernietung zu den nunmehr
geläufigen Konstruktionen. Seit Anfang der Mittelbronzezeit werden zur Verfestigung des Nietver­
bandes bei größeren Klingen breite Unterlagen unter die Nietköpfe geschoben und diese als Hutniete
bezeichnet. Schon in der älteren Bronzezeit wurden zwei Teile eines Metallgegenstandes im Überfang­
guß verbunden.25 Sogar das Löten wurde geübt. Aufs Ganze gesehen ist die Fähigkeit der Handwerker
der Bronzezeit erstaunlich und verdient unsere volle Anerkennung.

Meiner/Rybová 1978, 361. 15 Richlý 1893 Taf. 44.


Lusu'k/Mihok/Olexa 199 1,138-14 4.
D ER FU N D STO FF

Ä N E O L IT H IS C H E U N D F R Ü H B R O N Z E Z E IT L IC H E D O LC H E

D O L C H E V O M T Y P V E L E H R A D -D O L N É SE M E R O V C E

Die schweren Kupferdolchklingen faßte V. Němejcová-Pavúková1 zu einem gemeinsamen Typ unter


der Bezeichnung Malé Leváre zusammen, und J. V ladár2 übernahm ihn für die slowakischen Funde.
M . Novotná* stellte au f deren Grundlage vier bis fü n f selbstständige Typen heraus, von denen der als
Dolné Semerovce benannte dem Typ Velehrad in Mähren entspricht.
Die Dolche des letztgenannten Typs besitzen eine lange, trianguläre, mit einer breiten Mittelrippe
verstärkte Klinge. Die fü n f Nietlöcher in der leicht eingezogenen trapezförmigen Griffplatte sind so
angeordnet, daß sich jeweils zwei übereinander seitlich der Mittelrippe und der fünfte oberhalb dersel­
ben angeordnet sind.

1. Velehrad, okr. Uherské Hradiště, kraj Zlínský, Mäh­ ßel mit rechteckigem Querschnitr; (außerdem nach
ren; Flur „Dolní Rakoš“ . - Depotfund (K. Kiemm J. Pavelčík:4 beidseitig zugespitzte Ahle) (Taf. 66, A).
1933). - Massive Kupferklinge mit fünf Nietlöchern; - Mus. Uherské Hradiště. - Zelnitius 1933, 17; Hanák
L. 26,2 cm (Taf. 1, 1). - Beifunde: zwei Kupfermei­ 1934, 29; Pavelčík 1979, 33x>Novotná 1982, 314 Abb. 3.

Zeitstellung: Die zeitliche Einordnung dieser Dolchklinge fällt schwer, zumal die Form der dabei ge­
fundenen Meißel langlebig ist. Die ältesten analogen Stücke sind aus der Stufe Brodzany-Nitra der
Lengyel-Kultur bekannt und blieben bis in die Spätphase der Badener Kultur im Umlauf.5 M . Z á­
potocký6 setzte anhand der typologisch verschiedenen Brillenanhänger von Rašovice, Stollhof und
Malé Leváre diese Dolche in die III. und IV. Stufe der Trichterbecherkultur in Böhmen. Němejcová-
Pavúková' erwog einen Zusam menhang mit der ausklingenden Ludanice-Gruppe und dem früheren
Furchenstichhorizont Bajc-Retz. Auch Vladár8 stimmte hinsichtlich der slowakischen Funde der D a­
tierung der schweren Kupferdolche in die Endphase der Ludanice-Gruppe zu. J. Pavelčík9 wies den
Dolch von Velehrad (Nr. 1) dem Horizont Stollhof-Malé Leváre-Hlinsko, d. h. dem Ende des älteren
Äneolithikums zu. Dieser Horizont entspricht der III. Stufe der Trichterbecherkultur, den Horizonten
Retz-Křepice-Bajč I und Balaton II / III.
Verbreitung: Vergleichsstücke zum Dolch von Velehrad (Nr. 1) finden sich in der Westslowakei (Dolné
Semerovce, Skalica, Kuty - hier eine kürzere Klinge mit ausgebrochener Griffplatte), und auch jenseits
des nordwestlichen Randgebietes des Karpatenbeckens (Cucuteni;10 Istebné nad Oravě"). Der Fundort
Velehrad selbst liegt am Westrand des Vorkommensgebietes dieser Dolche.
Verwandte Züge weist der schwere Kupferdolch von Usatovo in der Ukraine auf, doch zum Unter­
schied vom Typ Velehrad-Dolné Semerovce sind in der anders gestalteten Griffplatte nur zwei Niet-

1 Němejcová-Pavúková 1964, 204. 7 Němejcová-Pavúková 1964, 202.


2 Vladár 2974, t8. 8 Vladár 19 7 4 ,19 .
5 Novorná 1982, 319. 9 Pavelčík 1979, 336.
4 Pavelčík 19 7 9 , 3 3 c 10 Novotná 1982 Abb. 1.
5 Novotná 1982, 315. 11 Čaplovič 1987, 32 Abb. 7 c.
6 Zápotocký 1958, 27.
Dolche vom Typ Plumlov 27

löcher angebracht. Er wurde in die 1 0 —11. Stufe der Spätphase derTripolje-Cucuteni-Kultur (vergleich­
bar dem iMittel- bis Jungäneolithikum in Mitteleuropa)12 datiert und dürfte zu den jüngeren Funden
gehören.

D O LC H E VO M TYP PLU M LO V

Diese triangulären Kupferklingen haben eine gerundete trapezoide Griffplatte mit zwei Paar rand­
ständigen Nietlöchern sowie wohl bei beiden Exemplaren einem weiteren mittigen und eine Rippe in
der Mitte der leicht geschweiften Klingenfläche mit rhombischem Querschnitt. Beide Exemplare sind
mehr 20 cm lang.

2. Plumlov, okr. Prostějov, kraj Olomoucký, Mäh­ (69531). - Červinka 1900, 20; Gottwald 1924, 51; Šmíd
ren. - Depotfund? (vor 1887). - Dolchklinge mit vier 2008, 144 ff. Abb. 4.
Nietlöchern (und einer mittigen Nietkerbe?); in ei­ 2A. Laškov, okr. Prostějov, kraj Olomoucký, Mähren;
nem der Nietlöcher ein mit einer Perlschnur der Länge Burgwall Rmíz. - Depotfund in Höhensiedlung (VI.
nach verziertes Blechbändchen; L. 21,2 cm (Taf. 1, 2). Šmíd 2007). - Dolchklinge mit fünf ausgebrochenen
- Beifunde (von angeblich 16-30 Kupfer- oder Bron­ Nietlöchern; L. 20,5 cm (Taf. /, 2A). - Beifunde: zwei
zebeilen und -dolchen noch erhalten): zwei Flachbeile Bruchstücke eines flachen Kupferbeils. - UAPP Brno-
(PBF IX, 17 [Říhovský 1992! Nr. 122. 123). - MM Brno Prostějov . - Šmíd 2008, 139 ff. Abb. 2, 1; 3 links.

Zeitstellung: Nach J. Říhovský gehören die zwei erhaltenen Flachbeile des Inventars von Plumlov (Nr. 2)
der Gruppe V I, Typ 2 d, Variante Bb mit einer Laufzeit vom älteren bis jüngeren Äneolithikum an.'
Auch der Neufund von Laškov (Nr. iA ) aus dem Jahr 2007 hat keine Gegenstände beinhaltet, die
die Zeistellung der Kupferdolchenklingen vom Typ Plumov präzisieren könnte. Deren Beifund zwei­
er Bruchstücke eines flachen Beils ist aber völlig identisch mit jenen im Depot von Plumlov. Diese
Dolchklingen sind nur mit verwandten Formen vergleichbar. Eine ähnliche Klinge aus der Gegend
von Levice in der Westslowakei hat einen etwas kräftigeren rhombischen Querschnitt und ein oder
zwei Paar Nietlöcher in der trapezförmigen Griffplatte. J. V la d á r wies sie dem Typ Malé Leváre zu
und datierte diesen wie auch die Dolche vom Typ Velehrad-Dolné Semerovce in das ältere Aneolithi-
kum. M. Novotná5 klammerte sie aus dem breit angelegten Typ Malé Leváre aus und ordnete sie den
Formen ihres IV. Typs zusammen mit den Dolchen von Kraków-Wici^že und Bäile Herculane zu. Ob
die letztgenannten Dolchklingen tatsächlich demselben Typ angehören, ist bislang ungewiß, denn
beide besitzen im Gegensatz zu den Klingen von Plumlov (Nr. 2), Laškov (Nr. 2A) und denjenigen
aus der Gegend von Leváre einen spitzen Griffplattcnabschluß, diejenige aus Grab 61 33 von Krakövv-
Wici^ze zudem drei Nietlöcher, die au f eine andersartige Verbindung von G riff und Klinge hindeu­
ten. M . G edl4 rechnete den Dolch von Kraköw-W ici^ie zum äneolithischen Typ Ojcöw. Nahestehend
ist die Klinge mit fast dreieckiger Griffplatte und zwei dicht nebeneinanderliegenden Nietlöchern
von Goszyce im Kraköwer Gebiet.5 Das entsprechende Grab wurde ursprünglich der Mierzanowice-
Kultur zugewiesen. Gedl lehnte jedoch diese Zuweisung wegen des mitgefundenen Tonbechers
als unzutreffend ab/’ Auch eine Ähnlichkeit mit dem Fund von Usatovo ist nicht zu verkennen/

12 Masson/Merpert 1982, 172. 1 Gedl 1980, 38 f.


' E b d . 39 f.
1 Říhovský 1992, 69 ff. 6 Ebd. 40.
2 Vladár 1974, \~/ f. Artemenko u. a, 1985, 249 f. Abb. 68, 32.
5 Novotná 1982, 312 f.
28 Der Fimdstojf

Vergleichen wir die Dolchklingen von Plumlov (Nr. 2) und Laškov (Nr. 2A) mit denjenigen der älter-
bronzezeitlichen Aunjetitzer Kultur aus dem Depotfund von Malé Zernoseky (Nr. 249. 250), so zeigt
sich eine völlig andere, bogenförmige Anordnung der übrigens auch kleineren fü n f Nietlöcher. U n­
ter Bezug auf die aufgeführten Parallelen und auf die Zeitstellung der Flachbeile aus den Depots von
Plumlov und von Laškov lassen sich die Dolchklingen Nr. 2 und 2A den Formen der Stufen III—IV
des mittleren bis jüngeren Aneolithikums zuordnen.8
Verbreitung. Die beiden Dolchklingen vom Typ Plumlov sind im östlichen Teil von Südmähren in
einer Entfernung von nur ca. 10 km voneinander gefunden worden und es ist nicht auszuschließen,
daß sie aus ein und derselben Werkstatt stammen. Sie haben in Mitteleuropa keine direkten Analogien.
Die verwandten Formen aus Südpolen und der Westslowakei lassen eine Entstehung irgendwo in den
östlichen oder südöstlichen Teilen Mitteleuropas vermuten. Im Westen sind ähnliche Dolchformen
bisher unbekannt.

D O LC H E VOM TYP PŘ ED M O ST Í

Die Hauptmerkmale der Kupferdolche vom Typ Předmostí sind von E. Schubert' sowie M. Kuna und
V. Matoušek2 umschrieben worden. Typenbestimmend sind eine lange trianguläre Klinge und eine
bandförmige Griffzunge ohne Randleistenverstärkung. M anchm al sind am Griffrand scharfe E in­
schläge sichtbar, die das Verrutschen des Griffbelages aus organischem Material verhindern sollten.
Der rechteckige Querschnitt der Griffzunge geht an der Klinge in einen flachspitzen oder spitzovalen
über.

3. Praha 6-Bubenec, Hl. m. Praha, Böhmen; Sibiřská fünf Siiexpfeilspitzen; Silexretuscheur; 12 Silexsplitter;
Straße. - Beim Fundamentaushub aufgedecktes re­ zwei Eberhauerbruchstücke. - Mus. Přerov (1601 / 63
zent gestörtes Flachgrab mit linksseitigem Hocker, / 17). - Medunová 1962, 235 ff.; Hájek 1966, 210 ff.
Blick nach Osten (Angaben zu Lage widersprüchlich!) Abb. 1-3; Kuna/Matoušek 1978, 67 Abb. 1, 8; 84 Nr.
(1927). — Kupferklinge mit bandförmiger Griffzun­ 84; Zimmermann 2007, 139 Nr. C 61.
ge (an der linken Schulter); L. 11,5 cm (Taf. /, 5; nach 5. Předmostí, Gde. Přerov, okr. Přerov, kraj Olo­
Hájek). — Beifunde: verzierter Glockenbecher; zwei moucký, Mähren; Fundstelle B. - Vgl. Nr. 4. - Kleine
Spiralringe aus Silber mit ovalen Zierflächen (Taf. 66, Dolchklinge mit stark beschädigter Griffzunge, beide
B). - NM Praha (37024). - Schránil 1929-30, 77 ff. mit linsenförmigem Querschnitt; L. 9,1 cm (Taf. 1, $).
Abb. 49; Hájek 1966, 210 ff. Abb. 9; Kuna/Matousek - Mus. Přerov (1601 / 63 / 13). - Kuna/Matoušek 1978,
1978, 67 Abb. 1,13; 83 Nr. 28; Zimmermann 2007, 139 67 Abb. 1,10 ; 84 Nr. 85.
Nr. C 58. 6. Předmostí, Gde. Přerov, okr. Přerov, kraj Olo­
4 , Předmostí, Gde. Přerov, okr. Přerov, kraj Olo­ moucký, Mähren; Fundstelle C. - Aus zerstörten
moucký, Mähren; Fundstelle B. - Aus zerstörten Grä­ Gräbern bei Baggerarbeiten in einer Ziegelei (J. Kal­
bern bei Baggerarbeiten in einer Ziegelei (J. Kalman man 26.4.1957); siehe auch Nr. 4. - Lange, triangu­
26.4.1957). - Dolchklinge mit flacher Griffzunge; läre Dolchklinge mit schmaler Griffzunge, am Rande
L. 13,6 cm (Taf. 1, 4). —Weitere Funde aus Fundstelle durch Schläge gerauht, die eine leistenförmige Verstär­
B: beschädigte Dolchklinge (Nr. 5); schlanke Dolch­ kung verursachten; Klinge mit linsenförmigem Quer­
klinge (Nr. 20); Dolchklinge (Nr. 57); Bruchstücke schnitt, Griff mit flachem Querschnitt; L. 13,7 cm
von einem oder zwei Spiralringen aus Elektron; zwei (Taf. 1, 6). - Mus. Přerov (1601 / 63 /16). - Hájek 1966,
goldene Schläfenringe; Teil eines verzierten Glocken­ 212 ff. Abb. 3; Kuna/Matoušek 1978, 67 Abb. 1, 9; 84
bechers; zwei Armschutzplatten mit gelochten Ecken; Nr. 88; Zimmermann 2007, 140 Nr. C 62.

8 Buchvaldek 1982. 1 Schubert 1973 Anm. 43.


2 Kuna/Matoušek 1978, 66.
Dolche vom Typ Předmostí 29

7. Prosiměřice, okr. Znojmo, kraj Jihomoravský, Mäh­ véhradecký, Böhmen. - Fundumstände unbekannt;
ren. - Grab mit doppeltem Kreisgraben (Zentralgrab: Grab (?). - Trianguläre Dolchklinge mit flacher, lan­
Körperbestattung eines Mannes), an der Peripherie der ger, leicht trapezförmiger Griffzunge mit Schlagspu­
Anlage Brandbestattung einer Frau (1958). - Kupferne ren, Schneiden längsgeschliffen; L. 11,73 cm (Taf. /,
Dolchklinge mit flacher, nach oben sich verjüngender 8). — NHM Wien (13940). - Hájek 1968, 24; Kuna/
Griffzunge, flachem linsenförmigem Querschnitt der Matoušek 1978, 83 Nr. 6
triangulären Klinge mit leicht gebogenem Griffplat­ 9. Roztoky, okr. Praha-západ, kraj Středočeský, Böh­
tenabdruck; auf der Klinge Holzreste der Scheide (?) men; Flur „Rivnáč“. - Einzelfund in äneolithischer
erhalten; L. 11,36 cm (Taf. 1, j). - Beifund: schlanker, Siedlung. - Flache, trianguläre Dolchklinge, Griff­
verzierter Glockenbecher. —Mus. Znojmo. - Pernička zunge abgebrochen, Schneiden längsgeschlififen; L. 9,3
1961, 9 ff. Taf. 3 , 1. 2; Hájek 1966, 218; Kuna/Matoušek cm {Taf. 1, p; nach Inventarzeichnung). —NM Praha
1978, 67 Abb. і, 12; 84 Nr. 83; Zimmermann 2007, 140 (14354). - Ryzner 1882-84, 299 Taf. 14, 113; Stocký
Nr. С 63. 1926, 133 (identisch m. Kuna/Matoušek 1978, 84 Nr.
8. Hradec Králové, okr. Hradec Králové, kraj Králo­ 42?).

Variante Radovesice

Die folgenden sechs Dolche besitzen wie der engere Typ Předmostí eine schmale lange GrifFzunge mit
flachem, rechteckigem Querschnitt und manchmal schwach ausgebildeten Randleisten (Nr. 12. 14. 15)
oder aufgerauhten Seitenkanten (Nr. 10. 14). Die Klingen mit längsgeschliffenen Schneiden (Nr. 10. 14.
15) oder flachem, linsenförmigem Querschnitt (Nr. 11. 12) sind mit Ausnahme von Nr. 10 jedoch gedrun­
gener und bilden die Übergangsform zum Typ Smolín 1 (N1*. 26—47) mit breiter triangulärer Klinge.

10. Radovesice, Gde. Hrobčice, okr. Teplice, kraj 8,4 cm (am Becken) {Taf. 2, 12; nach Peška). - Beifun­
Ústecký, Böhmen; Flur „Za kostelem“. Grab 116/78. de: Henkelschüssel mit flachem, ausladendem Ranci;
- Flachgrab in Grabgruppe mit Körperbestattung ei­ gedrungenes Gefäß mit trichterförmiger Mündung
nes etwa 30-jährigen Mannes. —Dolchklinge mit lan­ und hochgezogenem Henkel; ähnliches, schlankeres
ger, flacher, in der Mitte leicht eingezogener Griff­ Gefäß; weiteres Gefäß mit vier Fortsätzen unterhalb
zunge und längsgeschliffenen Schneiden; L. 11,55 cm des Randes; grobes konisches Gefäß mit randständi­
(Taf. 2, 10). - Beifunde: großer, verzierter Glocken gem Henkel; zwei Kupfer- und vier Goldspiralen aus
becher; kleinerer, unverzierter Glockenbecher; Frag­ Doppeldraht; zerfallene Bernsteinperlen (eine erhal­
ment einer halbkugeligen Schale; zwei steinerne Pfeil­ ten). —Mus. Znojmo (2340). - Medunová/Ondráček
spitzen; Armschutzplatte. - Mus. Teplice (36746). 1969, 237-445 Taf. r-3; Kuna/Matoušek 1978, 68 Abb.
- Muška 1981, 51; Moucha 1997, 147; Zimmermann 2, 8; 84 Nr. 74; Peška 2004, 116 Abb. 16; Zimmermann
2007, 140 Nr. C 64. 2007, 138 Nr. C 37.
11. Velešovice, okr. Vyškov, kraj Jihomoravský, Mäh­ 13. Rosnice, Gde. Všestary, okr. Hradec Králové, kraj
ren; Gr. 1. — Gestörtes Flachgrab, Körperbestattung Královéh radecký, Böhmen; Gr. 1/59. - Flachgrab in Grab­
nicht enthalten (1985). - Fragmentierte Dolchklinge gruppe mit N-S-orientierter, linksliegender Hocker­
mit langer Griffzunge; L. 8,5 cm (Taf. 2, 11). - Beifun­ bestattung, Blick nach O (1959). - Kupferdolchklinge,
de: steinerne Hammeraxt; Schleifstein; zwei Silexab­ stark korrodiert mit Griffzunge und Griffplatten­
schläge; zwei ovale flache Steine; Kupferahle; Kupfer­ abdruck; L. 8,9 cm (bei rechter Hand) (Taf. 2, 13).
messer; Kupferblechfragment; 12 schnurkeramische - Beifunde: unverzierter Glockenbecher mit Hen­
Gefäße ( Taf. 66, C; 67). - Arch. Inst. Brno. —Čižmář/ kel; kleiner Krug; Armschutzplatte mit zwei Löchern;
Geisler 1985, 65 f.; dies. 1998, 61 f. 135 ff. Taf. 34. 35; halbmondförmige Spange, in der Mitte gelocht; Feuer­
Zimmermann 2007, 141 Nr. C 81. steinklinge; Kupferring (am Schädel, bei der Bergung
12. Lechovice, okr. Znojmo, kraj Jihomoravský, Mäh­ zerfallen). - Mus. Hradec Králové (24045). - Vokolek
ren; nw von L., Gr. 6. —Flachgrab (180 x 100 cm) in 1965, 613 ff. Abb. 175; Hájek 1968,108; Kuna/Matoušek
kleinem Gräberfeld mit linksseitiger Hockerbestattung 1978, 68 Abb. 2, 5; 84 Nr. 39; Zimmermann 2007, 140
eines 9-10-jährigen Kindes (1958). - Kupferdolchklin­ Nr. C 66.
ge mit kurzer Griffzunge und Griffplattenabdruck; L. 14. Radovesice, Gde. Hrobčice, okr. Teplice, kraj
Der Fundstoff

Ústecký, Böhmen; Flur „Za kostelem“, Gr. 117/78. - 15. Pavlov I, okr. Břeclav, kraj Jihomoravský, Mähren;
Flachgrab in Grabgruppe mit NO-SW-orientierter Flur „Horní pole“, Gr. 570/84. — Flachgrab in Grä­
Körperbestattung einer etwa 53-jährigen Frau, Blick berfeld mit NO-SW-orientierter, linksliegender Hok-
nach NW. —Trianguläre, flache Dolchklinge mit längs­ kerbestattung, wohl eines Mannes von 20—30 Jahren,
geschliffenen Schneiden und schmaler, randlich aufge­ Blick nach SO (1984). - Trianguläre Kupferdolchklinge
kanteter Griffzunge; L. 8,2 cm (Taf. 2, 14). - Beifunde: mit längsgeschliffenen Schneiden, Griffplattenabdruck
großer, verzierter Glockenbecher; kleiner Glockenbe­ und kurzer Griffzunge mit Randleisten; L. 8, 5 cm (bei
cher mit Henkel; doppelspitzige Kupferahle; silberner den Händen) (Taf. 2, iy nach Dvořák u. a.). - Beifun­
Spiralring mit Resten von runder oder ovaler Zierflä- de: zwei verzierte Glockenbecher; zwei Silexabschläge.
che; Haarschmuck aus Goldblech, an den Schmalsei­ - Mus. Mikulov (11839/12-3682/84). - Geisler/Peška/
ten gelocht. - Mus. Teplice (36768). - Muška 1981, 51; Rakovský 1983, ni f.; Cižmář u.a. 1987, 73-74; Peška/
Moucha 1997, 147; Peška 2004, 109 Abb. 12; Zimmer­ Rakovský 1990 Taf. 10, 3. 4. 6; Dvořák u. a. 1996, 36.
mann 2007, 140 Nr. C 65. 65 Taf. 47, B; Zimmermann 2007, 139 Nr. C 56.

Zeitstellung: Dem Typ Předmostí und der Variante Radovesice sind insgesamt 13 Dolchklingen zu-
zuweisen. Eine genaue zeitliche Einordnung des engeren Typs innerhalb der Glockenbecherkultur
ermöglichen die Grabverbände von Praha-Bubeneč (Nr. 3), Prosiměřice (Nr. 7) und die drei Dolch­
klingen aus vermutlich zerstörten Gräbern von Předmostí (Nr. 4 -6). Als eine archaische Glockenbe­
cherform werden die schlanken verzierten „paneuropäischen“ Ausprägungen gedeutet, die niemals in
Fundverbänden zusammen mit der für die jüngere Phase typischen Keramik erscheinen. Diese älteren
Glockenbecher fanden sich sowohl im Grab von Praha-Bubeneč (Nr. 3; Taf. 66, B 4) als auch im
Grab von Prosiměřice (Nr. 7). Als ebenso archaisch werden die Spiralringe mit ovalen Zierflächen aus
Silber, Gold oder Elektron aufgefaßt. Ein solches Silberringpaar ist aus dem Grab von Praha-Bubeneč
bekannt (Taf. 66, B 3). Zwei ähnliche Spiralringe aus Gold und ein oder zwei weitere aus Elektron
wurden in Předmostí (Nr. 4) gefunden, wo aufgrund der Fundzusammenstellung und der chronologi­
schen Einheitlichkeit zerstörte Grabverbände vermutet werden.
Die Beifunde zu den Dolchen der Variante Radovesice sind nicht so aussagekräftig, obgleich auch hier
ältere Zusammenhänge wiederkehren. Der silberne Spiralring aus Grab 117 / 78 von Radovesice (Nr. 14)
ist mit verzierten Glockenbechern vergesellschaftet, die nicht mehr zur erwähnten archaischen Form ge­
hören. In keinem der Gräber von Radosevice sind jedoch Gegenstände der jüngeren Phase der Glocken­
becherkultur vertreten, dafür aber im Grab 6 von Lechovice (Nr. 12), wie die breite Schüssel und Krüge;
auch die zwei Kupfer- und vier Goldspiralen sind zum Unterschied von der älteren Ausführung aus dün­
nem Doppeldraht gedreht. Ebenso mutet das Grab 1 / 59 von Rosnice (Nr. 13) mit dem unverzierten
Glockenbecher, der zweimal gelochten Armschutzplatte und der halbmondförmigen Spange aus einem
Eberhauer jünger an. Deshalb wollen wir die Variante Rodovesice und die vom engeren Typ Předmostí
abweichenden Formen als jünger, bis in die jüngere Phase der Glockenbecherkultur andauernd, anse-
hen. Leider ist das schnurkeramische Grab von Velešovice (Nr. 11) bislang nicht voll ausgewertet worden.
Die darin enthaltene Dolchklinge mit schmaler, bandförmiger Griffzunge unterscheidet sich vom enge­
ren Typ nur durch ihre Länge und gehört höchstwahrscheinlich zu den älteren Funden.
Verbreitung (Taf. 50): Der Dolchtyp Předmostí ist im Arbeitsgebiet in Mittelböhmen und in Süd­
mähren belegt. Vergleichsstücke dazu liegen im Formenbestand der Glockenbecherkultur aus Westeu­
ropa vor.5 Bemerkenswert sind die Analogien aus dem Grab von Walers und dem Dolmen von Le-
Bois-en-Re in Frankreich.4 Verwandte Stücke sind aus Sardinien5 bekannt. In Osteuropa, namentlich
in Moldavien und im nördlichen Schwarzmeergebiet, kommen ähnliche Formen in Fundzusammen­

3 Hájek 1966, 232; Kuna/Matoušek 1978, 73. 5 Ferrarese Ceruti 1981, 55 ff.
4 Gallay 1981, 36 Nr. 91. 92.
Dolche vom Typ Stehelčeves 31

hängen der mittleren (Phase 5-7) und späten Phase der Tripolje-Cucuteni-Kultur vor.6 Ein gleicher
Dolch fand sich im Hügelgräberfeld von Sofievka^ neben einem weiteren mit einem randständigen
Löcherpaar in der Griffplatte der Klinge, die an diejenige von Barca denken läßt, die dem Ende des äl­
teren Äneolithikums angehört.8

D O LCH E VOM TYP STEH ELČ EV ES

Diese Kupferdolche entsprechen formenmäßig der Variante b nach E. Schubert.1 M. Kuna und
V. Matousek2 schlossen sie mit weiteren Funden ihrem Typ 1 an. Typenbestimmend ist die lange, tri­
anguläre Klinge mit flachem linsenförmigem oder flach-spitzem Querschnitt. Die Machart der G riff­
angel variiert von der einfachen Zungen form (Nr. 16) bis zur längeren, in der Mitte eingezogenen
Ausprägung (Nr. 17).

16. Turovice, okr. Přerov, kraj Olomoucký, Mähren; Taf. 114, 4; Hájek 1961, 139 Abb. 1; ders. 1968, 117;
Flur „Záruby“. —Flügelgrab mit Brandbestartung (?) Kuna/Matoušek 1978, 67 Abb. 1, 5; 84 Nr. 46; Zim­
(1895). - Lange, trianguläre Kupferklinge mit flachem mermann 2007, 140 Nr. C 73.
Querschnitt und längsgeschliffenen Schneiden, Griff­ 18. Slatina, Gde. Brno, Brno-město, kraj Jihomoravs­
zunge korrodiert; L. 13,9 cm (Taf. 2, 16; nach Peška). ký, Mähren. —Zufallsfund bei Ausschachtungsarbeiten
- Beifunde: zwei mit Asche gefüllte Glockenbecher; (1936), möglicherweise zerstörter Grabfund. - Lange,
Schüssel mit breiter, verzierter Mündung; drei Sil­ trianguläre Dolchklinge mit abgerundeter Spitze, fla­
expfeilspitzen; Armschutzplatte; zwei Goldspiralen. cher, bandförmiger Griffzunge und bogenförmigem
—Mus. Olomouc (4239). - Červinka 1902, 162; ders. Abdruck vom Heftausschnirt; L. 15,8 cm (Taf. 2, 18).
1911, 208 Abb. 134; Kuna/Matoušek 1978, 67 Abb. 1, - Arch. Inst. Brno (o. Nr.). - Skutil 1941, 151.
6; 84 Nr. 102; Peška 2004, 117 Abb. 17; Zimmermann 19. Jiříkovice, okr. Brno-venkov, kraj Jihomoravský,
2007, 141 Nr. C 79. Mähren; Flur „Rohlenka“. - N-S-orientierte, linkslie­
17. Stehelčeves, okr. Kladno, kraj Středočeský, Böh­ gende Hockerbestattung in Flachgrab. - Verbogener,
men. - Flachgrab mit unbeobachtet geborgener Kör­ glockenbecherzeitlicher Griffzungendolch; L. 12,7 cm
perbestattung (1871). — Kupferdolch mit triangulärer, (beim gestreckten linken Oberarm, wohl ursprünglich
flacher Klinge, längsgeschliffenen Schneiden und lan­ in der Hand des angewinkelten rechten Armes) {Taf.
ger, im Mittelteil eingezogener Griffzunge mit Rand­ 2, ip; nach Matějíčková/Smid). - Beifunde: Glocken­
leisten; L. 13,4 cm (Taf. 2, ly). — Beifunde: atypisch becher; Schale; Silexpfeilspitze. - Verbleib unbekannt.
verzierter Glockenbecher; kegelförmiges Kalkstein­ - Matějíčková/Šmid 2000, 95 Abb. 23 (auf S. 29);
idol; Schleifstein mit Rinne; Armschutzplatte Zimmermann 2007, 138 Nr. C 33.
(Taf. 68, A). - NM Praha (60230). - Stocký 1926, 133

Variante Ludéřov

Die Klingen dieser Variante sind wesentlich schlanker, die Griffzunge ist kürzer und breiter. Im Arbeitsge­
biet wurde eine Gußform gefunden (Nr. 700), in der ein Dolch dieser Variante gegossen werden konnte.

20. Předmostí, Gde. Přerov, okr. Přerov, kraj Olo- kurzer, an den Kanten glatter Griftzungen; L. 16,3 cm
moucký, Mähren; Fundstelle B. - Vgl. Nr. 4. - Lan- (Taj. 2, 20). - Mus. Přerov (1601 / 63 / 14). - Kuna/
ge, schlanke Dolchklinge mit linsenförmigem Quer- Matoušek T978, 67 Abb. 1, 1; 84 Nr. 86.
schnitt, längsgeschliffenen Schneiden und breiter

6 M a s so n /M e rp e rt 19 8 2 , 274 . 1 Schubert 1973 Anm. 43.


’ Anemenko u. a. 1985, 246 f. 2 Kuna/Matoušek 1978, 66.
* Vladár 1974, i6 Nr. 3.
3* Der Fundstoff

Zeitstellung: Das Inventar des Körpergrabes von Stehelčeves (Nr. 17) ist nach L. Hájek5 von geringem
chronologischem Aussagewert. Der grob bearbeitete, im Oberteil mit umlaufenden Linien und ei­
ner Zickzacklinie verzierte Glockenbecher (Taf. 68, A 4) ist für Mitteleuropa nicht typisch. Ähnlich
verzierte Gefäße fanden sich im Bestand der Csepel-Gruppe der Glockenbecherkultur im Karpaten­
becken, die R. Kalicz-Schreiber4 in die ältere Phase dieser Kultur in Ungarn datierte. Die Armschutz­
platte von Stehelčeves vertritt eine ältere Ausführung dieser Fundgruppe. Der schlanke Glocken­
becher aus dem Grab von Jiříkovice (Nr. 19) ist eine archaische Form und ermöglicht ebenfalls eine
Datierung in die ältere Phase der Glockenbecherkultur. Dagegen ist eine Schüssel aus dem selben
Grab für die Glockenbecherkultur ganz fremd und zeigt einen Zusammenhang mit Funden im
Karpatenbecken. Im Hügelgrab von Turovice (Nr. 16) waren unter den aufgeführten Beifunden
Ohrgehänge aus doppeltem Golddraht, die zumeist der mittleren und sogar jüngeren Phase der
Glockenbecherkultur eigen sind. Eine genauere Datierung der Variante Ludéřov (Nr. 20) ermöglichen
sowohl der in die ältere Phase gesetzte Fund von Předmostí (Nr. 4. 20), als auch die Gruppe von acht
Glockenbechern, von denen zwei der archaischen „paneuropäischen“ Form zugeordnet werden kön­
nen, die sich zusammen mit der Gußform Nr. 700 fanden, in der ebenfalls ein Dolch der Variante
Ludéřov gegossen werden konnte. Die übrigen Glockenbecher dürften zwar jünger sein, doch mit
einem höheren chronologischen Unterschied ist nicht zu rechnen. Daher datieren w ir die Dolche des
Typs Stehelčeves und der Variante Ludéřov in die ältere und mittlere Phase der Glockenbecherkultur
in Böhmen und Mähren. M it der Begleitkeramik der jüngeren Phase treten sie nicht mehr auf.
Verbreitung (Taf. 50); Die Verbreitung des Typs Stehelčeves im Arbeitsgebiet deckt sich mit dem­
jenigen des Typs Předmostí, nämlich in Mittelböhmen und in Südmähren. Außerhalb des Arbeits­
gebietes ist das gemeinsame Vorkommen beider Dolchtypen in Anghelu Ruju auf Sardinien zu nennen.5
Hájek6 und Kuna/Matoušek7 nennen von der Iberischen Halbinsel bis zum nördlichen Schwarzmeer­
gebiet und Kaukasus weitere Vergleichsstücke. Hinsichtlich der Herkunftsfrage vergleichbarer Dolche
ist die auf eine lokale Produktion deutende Gußform aus Sandstein von Ludéřov (Nr. 700) für unser
Arbeitsgebiet von besonderer Bedeutung.

D O L C H E V O M T Y P T IŠ ÍC E

Kennzeichnend für die Kupferdolche vom Typ Tisice ist die abgerundete, breite, bogenförmige
Klingenspitze. Die breite, kurze Griffzunge hat ausgeprägte, durch Hiebkerben aufgerauhte Rand­
leisten. Die Klingen mit linsenförmigem Querschnitt weisen eine längliche, abgerundete Dreiecks­
form auf.

21. Chrást, Gde. Tišice, okr. Mělník, kraj Středočeský, ren; Gr. 2, Akkumulation 3. - In Grabgruppe Flach­
Böhmen; Ziegelei Kästner; Gr. 1. - Brandschüttung in grab mit Kreisgraben und hölzernem Kammereinbau,
Flachgrab. - Kupferdolchklinge mit breiter Griffzun­ darin Brandschüttung aus drei Leichenbrandakkumu­
ge; L. 11,6 cm (Taf. 2, 21). - Beifund: Armschutzplatte, lationen mit Überresten von mind. fünf (Klein)kindern
z. T. verkohlt. —NM Praha (90064). - Hájek 1968, 27; (2x Infans 1/ 3X Infans 2). — Kupferdolchklinge mit
Kuna/Matoušek 1978, 67 Abb. 1, 4; 83 Nr. 9; Zimmer­ fragmentierter breiter Griffzunge; L. noch 7,2 cm (Taf.
mann 2007, 138 Nr. C 29. 2, 22; nach Bälek u. a.). —Beifunde (in Zusammen­
22. Tvořihráz, okr. Znojmo, kraj Jihomoravský, Mäh­ hang mit Akkumulation 3 [enthielt Überreste von drei

5 Hájek 1961,138 ff. 6 Hájek 1961, 143.


4 Kalicz-Schreiber 1984, 137 f. Iáf. 34, 2. Kuna/Matoušek 1978, 73.
5 Ferrarese Ceruti 1981, C 40.
Dolche vom Typ Tisice 33

Individuen]): Armschutzplatte; Knochenring; (son­ 24. Praha 6-Lysolaje, Hl. m. Praha, Böhmen; Sand­
stiges Inventar:) neun Glockenbecher; drei Krüge; grube s der Ziegelei, Gr. 3. - Rezent gestörtes Flach­
Schüssel; Eberhauer. - Verbleib unbekannt. — Bálek/ grab in Gräberfeld; keine Bestattungsreste erwähnt
DvořákyKovárník 1991, 50 f.; Bálek u. a. 1999, 32 ff. 83 (1928). - Kupferer Griffzungendolch, Spitze abgebro­
ff. Taf. 5—9; Zimmermann 2007, 141 Nr. C 80. chen; L. 11,1 cm (Taf. 2, 24). —Beifund: Unterteil von
23. Ledce, okr. Brno-venkov, kraj Jihomoravský, Glockenbecher. - NM Praha (40733). - Hájek 1968,
iMähren; Sandgrube hinter der Schule, Gr. 1/36. 64; Kuna/Matoušek 1978, 83 Nr. 20; Zimmermann
- Flachgrab in Gräberfeld mit S-N-orientierter, 2007,138 Nr. C 44.
rechtsliegender Hockerbestattung, Blick nach O; 25. Stehelčeves, okr. Kladno, kraj Středočeský, Böh­
weitgehend zerstört (1936). - Kupřerner Griffzun­ men; Gr. 1 / 62. —Flachgrab mit, linksliegender Hok-
gendolch (auf der Brust); L. 9,6 cm (Taf. 2, 23). - kerbestattung in einer fünf Gräber umfassenden
Beifunde: vier Bernsteinperlen; 14 Knochenknöpfe Grabgruppe innerhalb eines Kreisgrabens (1961). -
mit V-Bohrung; an beiden Enden zugespitzte Kup­ Kupferdolchklinge mit kurzer Griffzunge; L. 11,35 cm
ferahle; zwei breite, verzierte Glockenbecher; großer (Taf. 2, 23). - Beifunde: zwei kleine, wenig verzierte
Topf (Taf. 68, C). - MM Brno (Pa 244136). - Skutil Glockenbecher; großer, unverzierter Glockenbecher;
1941, 151; Hájek 1957b, 392 Abb. 7; Kuna/Matoušek unverzierter Krug; Armschutzplatte; Beil; Pfeilspitze.
1978, 68 Abb. 2, 4; 84 Nr. 68; Dvořák/Langová/ —Slaný Mus. (4644; früher Arch. Inst. Praha). —Knor
Přichystal 1992, 29 Taf. 56, A; Zimmermann 2007, 1966, 107 f.; Hájek 1968, 118; Kuna/Matoušek 1978, 84
138 Nr. C 39. Nr. 47; Zimmermann 2007, 140 Nr. C 74.

Funktion: Mit der Form des Dolchtyps Tisice stellt sich die Frage ihrer Funktion, lassen sich doch
diese Formen keinesfalls als Stichwaffen auffassen, denn ihnen fehlt das Flauptattribut, die Spitze. Es
ist zu vermuten, daß die Dolche vom Typ Tisice als Arbeitsgeräte oder Kennzeichen der gesellschaft­
lichen Stellung ihres Besitzers zu deuten sind.
Zeitstellung: Alle fünf Dolchklingen des Typs Tisice stammen aus Grabverbänden. Die beiden Glok-
kenbecher aus Grab 1 von Ledce (Nr. 23) weisen keine archaischen Merkmale mehr au f und dürften des­
halb in die mittlere Phase der Glockenbecherkultur gehören. Jünger muten auch die Knochenknöpfe
mit V-Bohrung an, denn sie traten in Verbänden zusammen mit dem „paneuropäischen“ Glocken­
bechertyp und Spiralringen mit Zierflächen nicht mehr auf.1 Auch der T o p f mit zungenförmigen Fort­
sätzen besitzt Analogien in der Kosihy-Caka-Gruppe im Karpatenbecken,* die in das späte Äneolithi-
kum datiert wird. In dieselbe Zeitstufe gehören die Gefäße aus Grab 1 / 62 von Stehelceves (Nr. 25),
wobei die weiteren Kleingegenstände, darunter die Kupferahle und die Armschutzplatte, für chronolo­
gische Zwecke nicht brauchbar sind.
Eine außergewöhnlich reiche Ausrüstung in Grab 2 von Tvorihräz (Nr. 22) sowie dessen ungewöhn­
licher Grabbau mit Kreisgraben kennzeichnen die besondere Position dieses Toten. Die zwei kleinen
beigegebenen Krüge stehen in Beziehung zu der Csepel-Gruppe der Glockenbecherkultur in Ungarn.
Gerade diese Beziehung ist für die Datierung sehr wichtig, da es in Mähren erst während der mittleren
Phase der Glockenbecherkultur zur Entwicklung der Csepel-Gruppe kam.
Verbreitung (Taf. 51): Drei der aufgeführten Dolchklingen des Typs Tisice kommen aus M ittel­
böhmen und zwei aus Südmähren. Eine ähnliche Klingenform mit abgerundeter Spitze wurde in
Nievre in Frankreich gefunden; G . Gallay3 ordnete sie ihrem Dolchtyp Trizay zu.

ln dieser Richtung bereits Hájek 1957b, 406. 1 (jallay 1981, 38 Taf. 5, 109
Vladár 1970 Taf. 8 5 ,1- 3.
34 Der Fundstoff

D O L C H E V O M T Y P S M O L ÍN

Die meisten in Böhmen und Mähren gefundenen Dolche der Glockenbecherkultur gehören diesem
Typ an. Ihre mit Randleisten versehenen Griffzungen sind von den triangulären Klingen mit linsen­
förmigem oder flach-spitzem Querschnitt kräftig abgesetzt. M. Kuna und V. Matoušek1 wiesen diese
umfangreiche Fundgruppe ihren Typen III und IV zu. Nur drei Stück erreichten die Länge von 11 cm
(Nr. 33. 34. 41).

2 6. Smolín, Gde. Pohořelice, okr. Břeclav, kraj Jiho­ geschliffenen Schneiden (zwischen linkem Arm und
moravský, Mähren; Flur „Lochaperky“, w Teil der Brustkorb); L. 10,5 cm {Taf. 3, 2p; nach Kytlicová). —
Schottergrube, Gr. 13. —Innerhalb eines Kreisgrabens Beifunde: Schale mit flachem, verziertem Rand; Krug
Grube mit Holzkohleeinfüllung, aber keine Knochen- mit Henkel unterhalb des Randes; Napf mit randstän­
resre oder Leichenbrand; Kenotaph (?) (1951). - Bronze­ digem Henkel; vier herzförmige Pfeilspitzen aus Feu­
ne Dolchklinge mit asymmetrisch gekanteten Randlei­ erstein; zwei Speerspitzen aus Feuerstein (Taf. 68, B).
sten der Griffzunge (auf der Grubensohle); L. 9 cm - NM Praha (o. Nr.). - Kytlicová i960, 442-474 Abb.
(Taf. 3, 26). - Beifunde: breiter verzierter Glocken­ 12, 3; Hájek 1968, 4 ff.; Kuna/Matoušek 1978, 68 Abb.
becher und Teil eines weiteren; Kupferahle; elf herz­ 2, 3; 83 Nr. 3; Zimmermann 2007, 137 Nr. C 26.
förmige Pfeilspitzen aus Feuerstein; Armschutzplatte; 30. Neratovice, okr. Mělník, kraj Středočeský, Böhmen;
zweiteiliger Schleifstein mit Rinne (Taf. 68, D). - MM Sandgrube in der heutigen Fabrik Spolana Neratovice
Brno (107418). - Novotný 1958, 303 Abb. 5; Hájek am linken Elbufer, Gr. 1. - Durch Wettereinwirkung
1966, 2ZO. 231 Abb. 10; Kuna/Matoušek 1978, 67 zerstörtes Flachgrab in Gräberfeld mit Körperbestattung
Abb. 1, 14; 84 Nr. 92; Dvořák u. a. 1996, 40 Taf. 53, A; (?) (1928). - Kupferdolchklinge mit kurzer Griffzunge,
Zimmermann 2007, 140 Nr. C 71. Spitze abgebrochen; L. 6,3 cm (Taf. 3, 30). - Beifun­
27. Rousínov-Kroužek, okr. Vyškov, kraj Jiho­ de: zwei verzierte und ein unverzierter Glockenbecher;
moravský, Mähren; Gr. 2. - Rettungsgrabung beim Fußschüssel; Armschutzplatte. - NM Praha (39778). -
Autobahnbau (1985). Dislozierte, wohl ursprüng­ Hájek 1968, 75; Kuna/Matoušek 1978, 67 Abb. 1, 7; 83
lich NO-SW-orientierte, linksliegende Hockerbestat­ Nr. 26; Zimmermann 2007, 139 Nr. C 54.
tung; Blick nach SO. —Kleine trianguläre Dolchklin­ 31. Praha 8-Kobylisy, Hl. m. Praha, Böhmen. - Beim
ge mit geschweifter Griffzunge; L. 7,4 cm (Taf. 3, 27). Bau eines Schöpfwerkes Flachgrab mit gestörter N -
- Beifunde: schnurkeramische Gefäße (Amphore, zwei S-orientierter, linksliegender Hockerbestattung ei­
Schüsseln); Knochenartefakte; Silex, Tierknochen. — nes Mannes, Blick nach O (1979). - Kupferdolchklin­
Arch. Inst. Brno (83 / 85). - Čižmář/Geisler 1985, 65 f.;2 ge mit breiter Griffzunge und Griffplattenabdruck;
dies. 1998, 35 f. 117 Taf. 16, H 2-7; Zimmermann 2007, L. 10,6 cm (Taf. 3, 31). - Beifunde: zwei S-förmig pro­
138 Nr. C 36. filierte Tassen mit randständigen Henkeln (Taf. 69, A).
28. Ledce, okr. Brno-venkov, kraj Jihomoravský, Mäh­ - Mus. Praha-Hanspaulka (A 28 / 79). - Havel 1982,
ren; Flur „Ovčárna“ . - Bei Ausschachtungsarbei­ 5-12 Abb. 2, 4.
ten (1962); Körperbestattung einer Frau. - Triangulä­ 32. Kobylnice, okr. Brno-venkov, kraj Jihomoravský,
re Dolchklinge mit Griffzunge; L. 9,2 cm (Taf. 3, 28; Mähren; Flur „Za ovčírnou“ , Gr. 12. - NO-SW-ori­
nach Peškař). - Beifunde: beschädigter Topf mit quer­ entierte, linksliegende Hockerbestattung in Flach­
gekerbtem Rand; Teil einer Tasse. - Arch. Inst. Brno gräberfeld. - Kupferdolchklinge, Griffzunge leicht
(o. Nr.). - Peškař 1962, 29 Taf. 15, 2; Kuna/Matoušek eingezogen, durch Korrosion (?) abgerundete Klingen­
1978, 67 Abb. 1, 16; 84 Nr. 69; Dvořák/Langová/ spitze; L. 9,3 cm {Taf. 3, 32; nach Fotoarchiv). - Bei­
Přichystal 1992, 30 Taf. 56, C; Zimmermann 2007, 138 funde: glatter, roter Glockenbecher; verwittertes Sand­
Nr. C 38. steinstück (von Schleifstein?). - MM Brno (66357?).
29. Brandýsek, okr. Kladno, kraj Středočeský, Böh­ - Dvořák 1984, 98; ders./Langová/Přichystal 1992, 26
men; Sandgrube an der linken Straßenseite nach Ire- Taf. 49, B; Kuna/Matoušek 1978, 68 Abb. 2, 2; 84 Nr.
busice, Gr. 71. - Flachgrab in Gräberfeld mit S-N-ori- 65; Zimmermann 2007, 138 Nr. C 35.
entierter linksseitiger, männlicher Hockerbestattung, 33. Praha 9-Prosek, Hl. m. Praha, Böhmen; Flur „Zie­
Blick nach O (1956). - Kupferdolchklinge mit längs­ gelei H. Porges“, Gr. 1. - Flachgrab aus Grabgruppe

Kuna/Matoušek 1978, 67 f. 1 Für den freundlichen Hinweis danke ich Herrn M. Cizmar.
Dolche vom Typ Smolin 35

mit gestörter Körperbestattung (1908). - Kupferdolch­ Abb. 1, 20 (= Zeichnung Nr. 21!); 83 Nr. 2; Zimmer­
klinge mit kurzer Griffzunge; L. 11 cm (Taf. 3, 33). - mann 2007, 137 Nr. C 25.
Beifund: unverzierter Glockenbecher. — NM Praha 38. Mistřín, Gde. Svatobořice-Mistřín, okr. Hodonín,
(27987). - Stocký 1926, 133 Taf. 122 (Keramik); Hájek kraj Jihomoravský, Mähren; Flur „Vadasova cihel­
1968, 99; Kuna/Matoušek 1978, 84 Nr. 35; Zimmer- na“ , Gr. 1. - Flachgrab mit rezent gestörter Hocker­
mann 2007,139 Nr. C 59. bestattung, Kopf im Norden (1902). - Kupferdolch­
3 4. Stehelčeves, okr. Kladno, kraj Středočeský, Böh­ klinge mit schmaler Griffzunge, Spitze korrodiert (auf
men, Gr. 2 / 62. - Flachgrab mit linksliegender Hok- der Brust); L. 9,5 cm (Taf. 3, 38). - Beifunde: verzier­
kerbestattung in einer vier Gräber umfassenden ter Glockenbecher; halbkugelige Schale mit flachem,
Grabgruppe innerhalb eines Kreisgrabens (1961). - verziertem Rand, Fassen mit randständigem Henkel;
Kupferdolchklinge mit Griffplattenabdruck und brei­ Armschutzplatte (nach Zimmermann gehört dazu:
ter Griffzunge; L. 12,6 cm (Taf. 3, 34). —Beifunde: drei Glockenbecher; Henkelbecher; zwei Krüge; verzier­
mit Inkrustation reich verzierte Glockenbecher; Arm­ te Schale; Armschutzplatte!). - MM Brno (66837). -
schutzplatte und -fragment; Doppelarmknauf aus Ge­ Červinka 1911, 212; ders. 1933b, 17; Kuna/Matoušek
weih; 18 dreiflügelige Silexpfeilspitzen; Kratzer. - Mus. 1978, 67 Abb. 1, 21 (= Zeichnung Nr. 22!); 84 Nr. 82;
Slaný (4659; früher Arch. Inst. Praha [St. 2 / 62]). - Zimmermann 2007, 139 Nr. C 50.
Knor 1966, 107 f.; Hájek T968, n8; Kuna/ Matoušek 39. Rousínov, okr. Vyškov, kraj Jihomoravský, Mäh­
1978, 84 Nr. 49; Zimmermann 2007, 140 Nr. C 75. ren; Flur „Kmentová cihelna“, Gr. 10 (oder Gr. 3). -
35. Modřice, okr. Brno-venkov, kraj Jihomoravský, Gestörte Hockerbestattung eines Mannes auf linker
Mähren. - N-S-orientierte, linksliegende Hockerbe­ Seite mit Kopf im NO (1930). - Kupferdolchklinge
stattung in Flachgrab, Blick nach O. - Kupferdolch­ mit breiter Griffzunge; L. 10,1 cm (Taf. 3, 3p). - Bei­
klinge mit Griffplattenabdruck und breiter Griffzun­ funde: zwei rote Glockenbecher; Krug; möglicherweise
ge; L. 10 cm {Taf. 3, 33; nach Geisler). - Beifunde: zugehörig: Kupferdolchklinge (Nr. 40). - Mus. Vyškov
verziertes Glockenbecherfragment; Silexpfeilspitze; (A 6302-1). - Skutil 1931a, 22; Kuna/Matoušek 1978,
zwei Silexsplitter; Armschutzplatte. - Verbleib unbe­ 84 Nr. 89; Dvořák 1984, 179; Zimmermann 2007, 140
kannt. - Geisler 1990, 73 f. Taf. 9; Zimmermann 2007, Nr. C 67.
139 Nr. C 53. 40. Rousínov, okr. Vyškov, kraj Jihomoravský, Mäh­
36. Praha 8-Kobylisy, Hl. m. Praha, Böhmen - Beim ren; Flur „Kmentová cihelna“, möglicherweise aus Gr.
Straßenbau N-S-orientierte, linksliegende Hocker­ 10 (oder Gr. 3). - Vgl. Nr. 39. - Kupferdolchklinge mit
bestattung eines erwachsenen Mannes, Blick nach schmaler Griffzunge, längsgeschliffenen Schneiden
O (1974). - Kupferdolchklinge mit leicht ausgelapp­ und geradem Griffplattenabdruck; L. 10 cm (Taf. 3,
ten Schneidenrändern und schmaler kurzer Griffzun­ 40). - Mus. Vyškov (A 6302-2). - Lit. vgl. Nr. 39.
ge (auf linker Brustseite); L. 8,3 cm {Taf. 3, 36; nach 41. Praha 6-Lysolaje, Hl. m. Praha, Böhmen; Sand­
Havel). - Beifunde: konische Schale mit Kehle un­ grube, Gr. 9. - Flachgrab in Gräberfeld mit rezent
terhalb des Randes und vier ßandhenkeln; Napf mit gestörter Körperbestattung, bei Humusabtragungen
randständigem Henkel; Henkelkrug; verzierter Halb­ zerstört (1939—1946). - Dolchklinge mit trapezförmi­
mondanhänger aus Knochen; herzförmige Pfeilspit­ ger Griffzunge, Schneiden längsgeschliffen; L. 11,6 cm
ze aus Silex (Taf. 69, B). - Mus. Praha-Hanspaulka (Taf. 3, 41). - Beifunde: verzierter Glockenbecher; un-
(2 / 74-78). - Havel 1978, 112 f. Taf. 6, 4; ders. 1980, verzierter Glockenbecher mit Henkel; silberne Ohrge­
121-133 Abb. 1-6 Taf. 1; Kuna/Matoušek 1978, 84 hänge; Armschutzplatte. - NM Praha (70204). —Knor
Nr. 31; Zimmermann 2007, 139 Nr. C 57. 1948, 46; Hájek T968, 66; Kuna/Matoušek 1978, 83 Nr.
37. Brandýsek, okr. Kladno, kraj Středočeský, Böh­ 22; Zimmermann 2007, 139 Nr. C 46.
men; Sandgrube an der linken Straßenseite nach 42. Praha 6-Lysolaje, Hl. m. Praha, Böhmen; Sand­
Trebusice, Gr. 22. - Hockerbestattung mit Kopf im grube, Gr. 6. - Flachgrab in Gräberfeld mit N -S-
SSW (1956). — Kleine Kupferdolchklinge mit Griff­ orientierter, linksliegender Hockerbestattung, Blick
zunge, im Oberteil beschädigt oder Nietlochungen nach O; oberhalb vom Schädel Feuerstelle mit Tier­
von Heftplatte (?); L. 6,7 cm (Taf. 3, 37J. —Beifunde: knochen und Scherben (1940). - Trianguläre Kupfer­
Krug, Henkel abgebrochen; grauschwarzer Glocken­ dolchklinge mit abgerundeter Schulter; Griffzunge
becher mit Henkel; Napf mit Henkel unterhalb des mit Randleisten; in der Mitte eingezogen; L. 9,8 cm
Randes; Topf mit Fortsätzen unterhalb des Randes; (Taf. 3, 42). — Beifunde: zwei unverzierte Glocken­
an beiden Enden zugespitzte Kupferahle; Silexklin­ becher; zwei Armschutzplatten. - NM Praha (15773). -
ge. - NM Praha (o. Nr.). - Kytlicová i960, 442-474 Knor 1948, 46; Hájek 1968, 66; Kuna/Matoušek 1978,
Abb. 10, 3; Hájek 1968, 7; Kuna/Matoušek 1978, 67 83 Nr. 21; Zimmermann 2007, 139 Nr. C 45.
Der Fundstoff

43. Bylany, Gde. Chráštany, okr. Kolín, kraj Beifunde: zwei ungleich große Krüge; gewölbte Arm­
Středočeský, Böhmen; Gr. i. —Beim Ackerbau (1900) schutzplatte; zwei Silexklingen; zwei Pfeilspitzen aus
vier Gräber erfaßt. In Flachgrab antik gestörte (?), Silex und Quarzit. - MM Brno (66741). - Dvořák
S-N-orientierte Hockerbestattung auf rechter Sei­ 1984, 202; Kuna/Matoušek T978, 68 Abb. 2, 10; 84
te, Blick nach O. — Kupferdolchklinge mit schmaler Nr. 95; Zimmermann 2007, 140 Nr. C 76.
Griffeungen und Spuren vom Griff; L. 7,2 cm (Taf. 3, 45. Slavkov u Brna, okr. Vyškov, kraj Jihomoravský,
43). - Beifunde: Krug mit Henkel unterhalb des Ran­ Mähren; Flur „Obecní cihelna.“ - Hockerbestattung
des; längsverziertes Goldplättchen; Silexklinge. —NM auf linker Seite mit Kopf im Norden (1904). - Kup­
Praha (60246). - PÍČ 1900-01, 349; ders. 1910, 1 Taf. 1, ferdolchklinge mit breitem, flachem Griffzungenan­
16; Stocký 1926, 133 Taf. 110, 19; Hájek 1968, 11; Kuna/ satz, Griffkanten abgerundet; L. 7,65 cm (Taf. 3, 43).
Matoušek 1978, 67 Abb. 1, 15 (falsche Zeichnung!); 83 - Beifunde: Schale mit ausladendem, flachem Rand;
Nr. 4; Zimmermann 2007, 138 Nr. C 28. Krug mit randständigem Henkel; drei Pfeilspitzen aus
4 4 . Střelíce, okr. Znojmo, kraj Jihomoravský, Mäh­ Silex; retuschiertes Silexmesser; flache, rechteckige
ren; Flur „Bukovina“ , Gr. 8. —N-S-orientierte, links­ Armschutzplatte; Knochenahle. —MM Brno (66902).
liegende Hockerbestattung. — Kupferdolchklinge mit - Červinka 1911, 215 Abb. 120. 121.
abgerundetem Griffabdruck; L. 7,54 cm (Taf. 3, 44). -

Variante Kobylnice

Die Dolche dieser Variante haben zwar wie der eigentliche Typ Smolin eine kurze Griffzunge mit
Randleisten, doch im Griffplattenteil der triangulären Klinge mit flachem, linsenförmigem Quer­
schnitt sitzen randständige Nietlöcher, durch die der G riff aus organischem Material festgehalten wur­
de. Kuna und Matoušek3 ordneten diese Variante, ebenso wie auch andere ohne Nietdurchlochungen,
ihrem Typ IV zu.

46. Kobylnice, okr. Brno-venkov, kraj Jihomoravský, 47. Lhánice, okr. Třebíč, kraj Vysočina, Mähren; Flur
Mähren; Gr. 22. - NO-SW-orientierte linksliegen­ „Na černicích“; Gr. 8. - N-S-orientierte, linksliegende
de Hockerbestatrung in Flachgräberfeld. - Kupfer­ Hockerbestattung. - Stark korrodierte kupferne Dolch­
ne Dolchklinge (am Becken); L. 8,8 cm (Taf. 4, 46). - klinge mit breiter Griffzungen und zwei kleinen rand­
Beifunde: Schale mit flachem, verziertem Rand; zwei ständigen Pflocknieten (an rechter Schulter); L. noch
unverzierte rote Glockenbecher; drei dreiflügelige Si­ 6,8 cm (Taf. 4, 47; nach Fotoarchiv Arch. Inst. Praha).
lexpfeilspitzen. - MM Brno (66356). - Hájek 1951, 29 - Beifunde: zwei Näpfe; flache Armschutzplatte
Abb. 28; Kuna/Matoušek 1978, 67 Abb 1, 18; 84 Nr. mit gelochten Ecken. - NM Praha (90033). - Hájek
66; Dvořák 1984, 104; ders. 1992, 26 Taf. 51, C; 52, A; 1951, 28; Kuna/Matoušek 1978, 68 Abb. 2, 9; 84 Nr. 77;
Zimmermann 2007, 138 Nr. C 34. Dvořák 1984, 124; Zimmermann 2007, 138 Nr. C 41.

Zeitstellung: Die Keramik in den 20 Gräbern mit Dolchklingen vom engeren Typ Smolin ist einerseits
durch verzierte Glockenbecher, andererseits durch Krüge und Tassen vertreten. Eine Ausnahme bildet
die Ausstattung im Grab 2 von Rousinov-Krouzek (Nr. 27), über dessen Zugehörigkeit zur schnurke­
ramischen Kultur kein Zweifel besteht. Aus chronologischer Sicht gilt die Auffassung, daß letztere mit
der jüngeren Phase der Glockenbecherkultur nicht mehr in Berührung kam. In sechs Gräbern wur­
den insgesamt 10 verzierte Glockenbecher gefunden (Nr. 26. 30. 34. 35. 38. 41), und nur in drei G rä­
bern (Nr. 26. 34. 35) waren sie die einzige keramische Ausstattung. Grab 13 von Smolin (Nr. 26) ist in­
sofern von Bedeutung, da die in ihm enthaltenen Glockenbecher zur klassischen Ausprägung gehören,
während die übrigen Gräber dieser Nekropole nach B. Novotny4 jünger sind, weil sie Begleitkeramik
frühaunjetitzer Gepräges aufweisen. Die Grabausstattung von Modrice (Nr. 35) enthielt chronolo­

3 Kuna/Matoušek 1978, 67 f. 4 Novotný 1958, 310.


Dolche vom Typ Smolin 37

gisch nicht zuweisbare Gegenstände. Die Armschutzplatte der älteren Ausführung mit vier Löchern in
den Ecken wurde auch in der jüngeren Phase der Glockenbecherkultur gefunden.
Einer näheren Beurteilung des Grabes 2 / 6 2 von Stehelceves (Nr. 34) ist wegen der unzureichenden
Auswertung des Gräberfeldes nicht möglich. In zwei Gräbern (Nr. 30. 41) fanden sich verzierte und
unverzierte Glockenbecher zusammen. Unverzierte Glockenbecher, davon einige mit Henkel, waren
in sieben Gräbern (Nr. 30. 32. 33. 37. 39. 41. 42) vorhanden, manchmal von anderer Keramik begleitet.
Schalen waren in fünf Gräbern abgestellt worden, und nur zwei (Nr. 29. 38) von ihnen sind von alther­
gebrachter Form. Die klassische, rote Schale aus Grab 71 von Brandysek (Nr. 29; Taf. 68, B 7) war mit
einem Krug und N apf vergesellschaftet. Ziehen wir die Belegung des Gräberfeldes insgesamt in Be­
tracht,5 so dürften über die Datierung von Grab 71 in die jüngere Phase der Glockenbecherkultur kei­
ne Zweifel bestehen. Zu den jüngeren Schalenformen, wie in Grab 2 / 7 4 von Praha 8-Kobylisy (Nr.
36; Taf. 69, B 6), liegen sogar Parallelen aus der älteren Bronzezeit vor. Die Krüge, Tassen und Näpfe
aus den übrigen Gräbern wurden meist in die jüngere Phase der Glockenbecherkultur datiert oder
sie sind für chronologische Zwecke unbrauchbar. Das topfartige Gefäß mit quergekerbtem Rand von
Ledce (Nr. 28) ist keine typische Form der Glockenbecherkultur, doch die kleine, beschädigte Tasse
läßt an die unverzierten Glockenbecher denken. Als ältere Gegenstände gelten die Silberohrringe aus
Grab 9 von Lysolaje (Nr. 41).6 Die flachen, rechteckigen Armschutzplatten mit gelochten Ecken sind
ebenfalls ältere Formen. Das längliche Goldblechzierrat aus dem Grab von Bylany (Nr. 43) besitzt Ana­
logien in der Grabausstattung 117/78 von Radovesice (Nr. 14), die in die mittlere Phase der Glocken­
becherkultur datiert wurde. Der knöcherne Halbmondanhänger im Grab 2 / 7 4 von Praha 8-Kobylisy
(Nr. 36; Taf. 69, B 2) deutet eher auf einen späteren Zeitansatz hin. Die Kupfer- oder Knochenahlen,
Steinpfeilspitzen, Schleifsteine und Silexklingen haben für feinchronologische Festlegungen keinen
hinreichenden Aussagewert. Zusammenfassend stellen wir fest, daß alle Beifunde der Dolche vom Typ
Smolin auf ihre Einstufung in den Zeitraum vom Ende der älteren bis zur jüngeren Phase der Glocken­
becherkultur hinweisen.
Die Dolchklingen der Variante Kobylnice (Nr. 46. 47) gehören zu Grabverbänden, die anhand der
Beifunde in denselben Zeitabschnitt wie der engere Typ Smolin datiert werden können. Die zwei un­
verzierten Glockenbecher und die Schale mit flachem, verziertem Rand aus Grab 22 von Kobylnice
(Nr. 46) sind charakteristische Gegenstände der mittleren, eher noch älteren Phase der Glockenbecher­
kultur. Die zwei Näpfe aus Grab 8 von Lhänice (Nr. 47) sind deutlich jünger.
Verbreitung (Taf. 51): Die Dolche vom engeren Typ Smolin sind über ein weites Gebiet verbreitet,
von Südfrankreich7 über Deutschland und Oberösterreich8 bis zum Karpatenbecken.9 Nördlich
des Arbeitsgebietes kommen sie nur selten vor.10 In der Provence und in der Pyrenäen-Gruppe wer­
den diese Klingen als Typ Soyons bezeichnet,11 während die Funde aus Südpolen nach dem Grab 3 von
Samborzec benannt sind.“ In beiden Fällen gleichen die Dolche in Form und Länge den im Arbeitsge­
biet zahlreicher vertretenen Fundstücken aus den Glockenbechergräbern, wo sie in Mittelböhmen und
Südmähren belegt sind.
Dolchklingen der Variante Kobylnice sind bisher nur aus Südmähren bekannt; außerhalb dieses G e­
bietes gibt es keine Analogien. Bei den von L. Häjek15 erwähnten Klingen von Oggau und von Sardini­
en sind die Nietlöcher anders angeordnet, so daß ihr Anschluß an die Variante Kobylnice hinfällig ist.

5 Kytlicová i960, 461. Gedl 1980, 39,


6 Hájek 1966, 238 f. 11 Gallay 1981, 34.
Gallay 1981, 34. t: Gedl 1980, 39 Taf. 2 7,3.
8 Pirtioni 1954, 243. 15 Hájek 1957a, 60.
9 Kalicz-Schreiber 1984, 140.
38 Der Fandstoff

D O LCH E VOM TYP M O CH O V

Die gelegentlich auch als Pfeilspitzen gedeuteten Miniaturdolche vom Typ Mochov sind, falls kom­
plett erhalten, nicht länger als 50 mm. Einzelne Stücke unterscheiden sich in der Ausführung der
Klinge und Griffzunge.
Es sind kleine, nicht funktionstüchtige Formen, bei denen es sich sicher eher um Abzeichen denn
um wirkliche Dolche handelt

48. Mochov, okr. Praha-východ, kraj Středočeský, 50. Záhlinice, okr. Kroměříž, kraj Zlínský, Mähren;
Böhmen; Sandgrube unweit der Zuckerfabrik, Gr. Gr. 47. —Flachgrab in kleinem Gräberfeld mit SSO -
30. — Flachgrab in Gräberfeld mit N-S-orientierter, NNW-orientierter Hockerbestattung, Blick nach
linksliegender Hockerbestattung. - Breite, triangulä­ NO. —Griffzungendolch; L. 3,7 cm {Taf. 4, 50; nach
re Dolchklinge mit flachem, linsenförmigem Quer­ Dvořák/Rakovský/Stuchlíková). - Beifund: verzierter
schnitt und Griffzunge mit glatten Randleisten; L. Glockenbecher. - Mus. Kroměříž. - Dvořák/Ra­
3,68 cm (Taf. 4, 48). - Beifunde: Krug; Schale; Scher­ kovský/Stuchlíková 1992, 217; 224 f.; 232 Abb. 8, C;
ben eines verzierten Glockenbechers; Armschutzplatte; Zimmermann 2007, 141 Nr. C 82.
Silexkratzer; neun Silexpfeilspitzen. - Arch. Inst. 51. Roztoky, okr. Praha-západ, kraj Středočeský, Böh­
Praha (334/1961). - Moucha 1966, 107; Hájek 1968, 77; men; Flur „Levý Hradec“ (Grabung Č. Ryner). - Aus
Kuna/Matoušek 1978, 83 Nr. 24; Zimmermann 2007, einer Siedlung. - Kupferne Dolchklinge; L. 4,7 cm
139 Nr. C 52. (Taf. 4, 5/ý. - NM Praha (60273). - Schránil 192t, 21
49. Tišice, okr. Mělník, kraj Středočeský, Böhmen; Gr. Abb. 1, 3; Hájek 1968, 109; Kuna/Matoušek 1978, 84
77 / 99- — Flachgrab mit Holzeinbau und SO-NW- Nr. 41.
orientierter, linksliegender Hockerbestattung, Blick 52. Roždalovice, okr. Nymburk, kraj Středočeský,
nach NO (1999). —Griffzungendolch; L. 4,2 cm {Taf. Böhmen; Gr.3 (1907 bei Hausbau). - Hockerbestat­
4, 4p; nach Internet-Foto). - Beifunde: fünf verzierte tung auf rechter Seite mit Kopf im Süden (?). - Kup­
Glockenbecher; Henkelbecher; Wirtschaftsgefäß; zwei ferne Dolchklinge mit längsgeschliffenen Schneiden;
Armschutzplatten; Silexklinge; sechs Bernsteinperlen; glatte Griffzunge mit rechteckigem Querschnitt;
Kupferpfriem; zwei durchlochte Goldbleche; Fleisch­ L. 4,8 cm (Taf. 4 , $2). - Beifunde: unverzierter
beigabe (erhöhte Phosphatkonzentration nahe Wirt­ Glockenbecher mit Henkel; Krug; Schale. — Mus.
schaftsgefäß!). - Verbleib unbekannt, - http://www.kar. Jičín (o. Nr.). - Havlík 1909, 17-20 (Dolch nicht er­
zcu.cz/Obrazy/KZP-Tisice/text.htm; Zimmermann wähnt); Hájek 1968, 110; Kuna/Matoušek 1978, 84
2007, 140 Nr. C 78. Nr. 43.

Zeitstellnng Mtd Funktion: Die Dolche Nr. 48, 49 und 50 wurden in gesicherten, gut erforschten G rä­
bern gefunden; Nr. 52 stammt wahrscheinlich auch aus einem Grab. Nr. 51 ist ein Einzelfund, der auf­
grund der Formübereinstimmung dem Typ Mochov angeschlossen wurde.
Mindestens in die mittlere Phase der Glockenbecherkultur ist wegen der beigefundenen Kera­
mik das Grab 77 / 99 von Tisice (Nr. 49) zu datieren. Die Begleitkeramik aus Grab 30 von Mochov
(Nr. 48) und der Krug aus Grab 3 von Rozdalovice (Nr. 52) sind Formen, die bereits in der jüngeren
Phase der Glockenbecherkultur aufkommen, während der unverzierte Glockenbecher mit Henkel
und die Schale aus demselben Verband auch noch in die Mittelphase gehören könnten. Der Kratzer
oder die Armschutzplatte sind für feinchronologische Festlegungen unbrauchbar. Der Glockenbe­
cher aus Grab 47 / 99 von Zählinice (Nr. 50) wirkt zwar archaisch, aber die Becher aus den anderen
Gräbern belegen, daß das Gräberfeld auch in die mittlere Phase der Glockenbecher gehört.
Für die Beurteilung der Funktion der Dolche ist das Grab 30 von Mochov (Nr. 48) maßgebend. Zur
Grabausstattung zählen auch Pfeilspitzen, die nahe der Schale in einem Häufchen angeordnet waren,
während die Dolchklinge vor dem Schädel lag. Hieraus ist zu ersehen, daß die als Miniaturbildungen
der tatsächlich benutzten Klingen zu keiner praktischen Anwendung bestimmt waren, sondern wie
Atypische und unbestimmbare äneolithische Dolche 39

andere äneolithische Miniaturwaffen, z. B. Hammeräxte, eine symbolische, vielleicht die Gebrauchs­


gegenstände ersetzende Bedeutung hatten.
Verbreitung (Taf. 51); Vier dieser Miniaturdolche vom Typ Mochov stammen aus dem Nordosten
Mittelböhmens und einer aus Mähren, doch damit sind keineswegs weitere Fundmöglichkeiten im Be­
reich der europäischen Glockenbecherkultur erschöpft, denn die Miniaturisierung ist sicherlich keine
lokal begrenzte Erscheinung.

A T Y P IS C H E U N D U N B E S T IM M B A R E Ä N E O L IT H IS C H E D O L C H E

53. Holubice, okr. Vyškov, kraj Jihomoravský, Mäh­ 1968, 121 f.; Kuna/Matoušek 1978, 84 Nr. 50 („Svobod­
ren; Flur „Floriánova a Černého cihelna“, Gr. 4/4 (?). né Dvory“); Zimmermann 2007, 140 Nr. C 77 („Svo­
- Aus Grab. - Dolch mit atypischer, abgeschräg­ bodné Dvory“).
ter Griffzunge und triangulärer Klinge mit flachem, 59. Praha 6-Ruzyne, Hl. m. Praha, Böhmen. - Kör­
linsenförmigem Querschnitt; L. 8,4 cm (Taf. 4 , tyj. pergrab (Notgrabung J. Axamit 1927). - Fragmentier­
- MM Brno (66867). _ Dvořák 1984, 79 (der Dolch te Kupferklinge, flache Griffzunge mit unausgeprägten
ist weder im Fundbericht noch in den Grabungsno­ Randleisten; L. noch 4,7 cm (Taf. 4, 59). —Beifunde:
tizen A. Procházkas erwähnt); Kuna/Matoušek 1978, Armschutzplatte; Silexklinge; Tonscherben. - NM
67 Abb. 1, 17; 84 Nr. 64; Zimmermann 2007, 138 Praha (46281). - Hájek 1968, 99; Kuna/Matoušek 1978,
Nr. C 32. 84 Nr. 36; Zimmermann 2007, 139 Nr. C 60 (hier
54. Praha 8-Bohnice, Hl. m. Praha, Böhmen; Flur keine weiteren Angaben zu den Beifunden!).
„Na Zámkách“ . - Zufallsfund. - Blattförmige Klinge 60. Záhlinice, okr. Kroměříž, kraj Zlínský, Mähren;
mit rhombischem Querschnitt, atypische Griffzunge Gr. 48. - Flachgrab in kleinem Gräberfeld mit S-N -
mit viereckigem Querschnitt; L. 8,35 cm (Taf. 4, 54J. orientierter, rechtsliegender Hockerbestattung, Blick
- NM Praha (60440; aus Slg. A. Jeništa). - Kuna/ nach O, in überdimensionierter Grabgrube. - Griff­
Matoušek 1978, 83 Nr. 27. zungendolch; L. 8,2 cm {Taf. 4, 60; nach Dvořák/
55. Slaný, okr. Kladno, kraj Středočeský, Böhmen; Rakovský/Stuchlíková). — Beifund: drei verzierte
Flur „Slánská hora“. - Einzelfund. - Trianguläre Klin­ Glockenbecher; Krug; drei Silexabschläge; fragmen­
ge mit linsenförmigem Querschnitt, Griffzunge mit tierte Armschutzplatte; Eberhauer; Kupferpfriem; zwei
viereckigem Querschnitt; L. 8,5 cm ( Taf. 4, 55; Grift silberne Schläfenringe. - Mus. Kroměříž. - Dvořák/
ergänzt nach Moucha). - Mus. Slaný (535). - Moucha Rakovský/Stuchlíková 1992, 217 f.; 224 f.; 231 f. Abb. 8,
2005, 150 Nr. 205 Taf. 129, 10. A; Zimmermann 2007, 141 Nr. C 83.
56. Stradonice, okr. Kladno, kraj Středočeský, Böh­ 61. 62. Brno-Holásky, Brno-město, kraj Jihomoravský,
men. - Fundumstände unbekannt; möglicherweise Mähren; Gr. 12 (nach Zimmermann „Skelettgrab 5“
Fälschung (?). - Klinge mit linsenförmigem Quer­ oder „Grab 60"). - Unbeobachtet geborgene Körper­
schnitt, massive Griffzunge mit ovalem Quer­ bestattung in Flachgrab (Notgrabung M. Chleborád
schnitt; L. 10 cm (Taf. 4, 46). - NM Praha (80322; aus r939)- - Korrodiertes Dolchfragment, Griffzungen­
Privatslg.). - Unpubliziert. rest mit rechteckigem Querschnitt; L. noch 4,8 cm
57. Předmostí, Gde. Přerov, okr. Přerov, kraj Olo­ {Taf. 4, 61; nach Fotoarchiv Arch. Inst. Praha). Fla­
moucký, Mähren; Fundstelle B. —Vgl. Nr. 4. - Stark che, stark fragmentierte und korrodierte Kupferklin­
fragmentierte Dolchklinge, L. 5,7 cm (Taf. 4, 57). — ge; L. noch 3,3 cm (Taf. 4, 62). - Beifunde (?): Wan­
Mus. Přerov (1601/63/15). - Kuna/Matoušek 1978, 84 nengefäß; (nach Zimmermann noch zwei Tassen und
Nr. 87. ein Krug). - Arch. Inst. Brno (832/50). - Chleborád
58. Hradec Králové, okr. Hradec Králové, kraj 1950, 361-363; Hájek 1957a, 62; ders. 1966, 240 Abb.
Královéhradecký, Böhmen; Flur „Svobodné Dvory“, 13; Kuna/Matoušek 1978, 84 Nr. 57; Dvořák/Langová/
Brandgr. 2. - Flachgrab in Grabgruppe mit unerkann­ Přichystal 1992, 15 Taf. 26, A; Zimmermann 2007, 138
ter Brandbestattung (?) (1930). - Korrodierte Dolch­ Nr. C31 .
fragmente ohne Metallkern, rekonstruierbar auf 8 cm 63. Souš, Gde. Most, okr. Most, kraj Ústecký, Böh­
Länge (Taf. 4, 78). - Beifunde: zweiteiliger Schleif­ men; Flur „Cihelna R. Komposche“ . —Aus gestörtem
stein. - Mus. Hradec Králové (25). - Domečka 1932, Grab innerhalb einer Grabgruppe oder eines Gräber­
44-45 Abb. 28, 15; Hájek 1957b, 405 Abb. 11, C; ders. feldes (1903). — Kleine, trianguläre Dolchklinge mit
40 De)• Fundstoff

flachem, linsenförmigem Querschnitt und abgerun­ nín, kraj Jihomoravský, Mähren; Flur „Pískovna E.
deten Schulterkanten. Die Vermutung L. Hájeks, die Vašulky“ , Gr. 2 (1940). - Hockerbestattung eines
Griffzunge sei abgebrochen, läßt sich nicht beweisen; Mannes auf linker Seite mit Kopf im Nordwesten. -
L. noch 4,47 cm (Taf. 4, 63). - Beifunde: Keramik. — Kupferdolch- oder Pfeilspitzenfragment; L. noch 2,8
Mus. Teplice (HK 12.391). —Schránil 1921, 21; Stocký cm {Taf. 4, 64; nach Dvořák). - Beifunde: Schale mit
1926, 133. 182; Hájek 1968, 116; Kuna/Matoušek 1978, verziertem Rand; glatter Krug; Armschutzplatte. -
84 Nr. 45; Zimmermann 2007, 140 Nr. C 72. Mus. Kyjov (P 325; nicht auffindbar). - Dvořák 1984,
64. Mistřín, Gde. Svatobořice-Mistřín, okr. Hodo­ 145.

Von Nr. 65 ist nur noch eine Nachbildung vorhanden.

65. Kozovazy, Gde. Vyšehořovice, okr. Praha-východ, bildung). —Verbleib unbekannt (Nachbildung: Mus.
kraj Středočeský, Böhmen. — Fundumstände unbe­ Český Brod [1754J). - Stocký 1926, 182; Hájek 1968,
kannt. - Kupferner flacher Dolch mit drei Nietlö­ 45; Kuna/Matoušek 1978, 83 Nr. 13.
chern; L. 8,16 cm {Taf. 4, 6$; Zeichnung der Nach­

Anzuschließen sind hier sechs Dolche, die zur Zeit nicht auffindbar oder überprüfbar sind.

66. Brázdím, okr. Praha-východ, kraj Středočeský, Kuna/Matoušek 1978, 84 Nr. 80; Dvořák 1984, 139;
Böhmen. - Einzelfund (?). - Dolch. —Verbleib unbe­ Zimmermann 2007, i39Nr. C 49.
kannt. - Stocký 1926, 133. 69. Mlékovice, Gde. Toušice, okr. Kolín, kraj
67. Dolní Dubňany, okr. Znojmo, kraj Jihomoravs­ Středočeský, Böhmen; Gr. 1. - Flachgrab in Grab­
ký, Mähren; Flur „Na kopci“ , Gr. 5. - N—S-orientier- gruppe mit Körperbestattung. - Griffzungendolch. -
te Hockerbestattung auf rechter Seite. - Kupferklinge Beifunde: Krug; unverzierter Glockenbecher; Schale;
(am Rumpf), nicht näher beschrieben. - Beifunde: verzierter Halbmondanhängcr aus Knochen; Arm­
Krug; Schale; Armschutzplatte. - Arch. Inst. Brno schutzplatte. —Mus. Kolín (z. Zt. nicht auffindbar).
(808/50). - Skutil 1930-35, 149 f.; Dvořák 1984, 53 f.; — Dvořák 1936, 36; Hájek 1968, 71; Kuna/Matoušek
Kuna/Matoušek 1978, 84 Nr. 61; Zimmermann 2007, 1978, 83 Nr. 23; Zimmermann 2007, 139 Nr. C 51.
138 Nr. C 30 70. Rybňany, Gde. Zálužice, okr. Louny, kraj Ústecký,
68. Mikulčice, okr. Hodonín, kraj Jihomoravský, Böhmen. — Fundumstände unbekannt. - „Kupfer­
Mähren; Gemeindefeld nahe dem Friedhof. - Aus dolch“. - Mus. Zatec (nicht auffindbar). — Födisch
zerstörten Gräbern beim Sandabbau (1924). - Kup­ 1939, iii; Hájek 1968, no; Kuna/Matoušek 1978, 84
ferdolch. - Arch. Inst. Brno (912/50 ?) oder an­ Nr. 44.
geblich im Mus. Hodonín (nicht überprüfbar). -

Aufgeführt werden hier auch zwei Artefakte, bei denen es sich möglicherweise eher um Rasiermesser
handelt:

71. Morkůvky, okr. Břeclav, kraj Jihomoravský, Mäh­ 72. Letonice, okr. Vyškov, kraj Jihomoravský, Mäh­
ren. - Hockerbestattung mit Kopf im SW, aufge­ ren; Flur „Pod Kybelcem“ ; Gr. 6. - Hockerbestattung
deckt beim Straßenbau 1956. —Kupferklinge (Rasier­ eines 15jährigen Mädchens. - Kupferklinge (Rasier­
messer?) mit schmaler Griffzunge, gebogener Klinge messer?) mit gerundeter Spitze und Griffangel; L. 8,5
und flachem Querschnitt; L. 7,5 cm {Taf. 4, 71; nach cm (Taf. 4, 72; nach Chleborád). - Beifunde: Ohrge­
Ludikovský/Ondráček). — Beifunde: Feuersteinmes­ hänge aus Golddraht; vier gekerbte Eberhauer; zwei
ser; Knochenahle oder -meißel; Amphore; Gefäß und Feuersteinklingen; Hammeraxt aus Schiefer; Kiesel­
Scherben eines weiteren. —Dat.: Spätes Äneolithikum, stein; zugespitzter Sandstein; vierkantige Ahle; 21 Ge­
Stufe V, schnurkeramische Kultur. - Arch. Inst. Brno fäße (Kannen, Töpfe, Amphoren und Schale). —Dat.:
(651-1/56). - Ludikovský 1956, 70; ders./Ondráček Spätes Äneolithikum, Stufe V, schnurkeramische Kul­
1970-71,35 Abb. 2, 2. tur. - MM Brno. - Chleborád 1934, 23 f. Abb. 10, 27.
Dolche vom Typ Vresovice- Tésínov 4i

Die Mehrzahl der atypischen oder unbestimmbaren, in das Aneolithikum datierten Kupferdolche
stammt aus Grabverbänden oder Gräberfeldern der Glockenbecherkultur. Bei elf der hier aufgezähl­
ten 21 Fundstücken sind die Umstände der Auffindung dementsprechend gesichert (Nr. 58-62. 64.
67. 69. 71. 72), bei weiteren drei (Nr. 53. 63. 68) ist die Z u geh ö rigkeit zur G rabau sstattu n g w ah r­
scheinlich. D ie Fundverhältnisse der w eiteren D olch e sind unklar oder unbekannt.
Die angeblich bei Stradonice gefundene Dolchklinge (Nr. 56) zeigt eine ungewöhnliche Form, und
wir schließen eine im 19. Jh. aus romantischer Sammlerleidenschaft entstandene Fälschung nicht aus.
Bei den korrodierten Dolchfragmenten aus Gräbern oder zerstörten Gräberfeldern erübrigt sich eine
nähere Untersuchung. Als problematisch erwies sich die Datierung der Einzelfunde Nr. 54 und 55. Zu
ersterem liegt in der nächsten Umgebung keine Entsprechung vor, die eine genaue Einstufung ermög­
licht hätte. Die Klinge Nr. 55 weist zwar die für die Dolche der Glockenbecherkultur übliche Form
auf, doch das Aussehen der Griffzunge und ihr viereckiger Querschnitt fallen aus der Typenreihe her­
aus. Am Dolch von Holubice (Nr. 53), der dem Typ Smolin zugewiesen werden könnte, fällt die unge­
wöhnliche Gestaltung der Griffzunge auf; vielleicht wäre diese Form der technischen Unkenntnis des
Handwerkers zuzuschreiben. Der Dolch aus Grab 48 von Zählinice (Nr. 60) weist einen deutlichen
Unterschied zwischen der Länge der Zunge und jener der Klinge auf. Die Länge der Zunge zeigt, daß
die Klinge beschädigt und sehr lange benutzt worden sein muß und ihre ursprüngliche Form nicht
mehr zu verifizieren ist.

D O L C H E V O M T Y P V R E S O V IC E -T £ $ iN O V

Unter den böhmischen und mährischen Funden sind die triangulären Dolchklingen mit drei Niet­
löchern in der abgerundeten Griffplatte zahlreich vertreten. Ihr Querschnitt ist überwiegend flach lin­
senförmig, doch gibt es auch Klingen mit längsgeschliffenen Schneiden, deren Querschnitt dünn und
spitz ausläuft. Die Durchschnittslänge der vollständig erhaltenen Stücke ist 7,7 cm, allerdings kom­
men auch längere (Nr. 125. 130. 131) oder kürzere (Nr. 74) Exemplare vor. Dem engeren Typ haben wir
abgesehen von unbestimmbaren Fragmenten 59 Klingen zugeordnet. Die zugehörigen acht Varianten
umfassen weitere Dolchklingen mit längsgeschliffenen Schneiden, Ritzverzierung und anderen A b­
weichungen.
Drei kleine, formal dem Typ Vresovice-Tesinov nahestehende Klingen gehören aufgrund ihrer Niet­
anordnung zu den klassischen Stabdolchen (Nr. 565. 566. 567).

73. Pavlov, okr. Břeclav, kraj Jihomoravský, Mähren; Rakovský 1990, Taf. 8, 3-5. 7; Dvořák u. a. 1996, 31. 55
Flur „Horní pole“, Gr. 500/83. - Flachgrab in Grä­ Taf. 37, A; Zimmermann 2007, 139 Nr. C 55.
berfeld mit NNO-SSW-orientierter, linksliegender 74. Vresovice, okr. Prostějov, kraj Olomoucký, Mäh­
Hockerbestattung eines robusten erwachsenen Man­ ren; Flur „Pansky Kelecky“, Gr. 10. - Rezent gestörte-
nes (40-50-jährig), Blick nach O (1983). - Dolchklinge Körperbestattung in Flachgrab (1913 beim Straßenbau
ursprünglich mit drei Nietlöchern, bogenförmigen entdeckt). - Fragmentierte Dolchklinge (am rech­
Schneiden und Abdruck des organischen Griffes mit ten Handgelenk), ursprünglich mit drei Nietlöchern;
geradem Heftabschluß; L. 5,27 cm (n des Kopfes am L. 4 cm (Taf. 5, 74/. - Beifunde: im Oberteil verzier­
Rande der Grabgrube) (Taf. 5, 73J. - Beifunde: zwei ter Krug; zwei gebogene rechteckige Blechstücke, an
verzierte Eberhauerknebel; kleiner Krug; Wandscherbe ihrer kürzeren Seite jeweils dreimal gelocht. - Mus.
von weiterem Gefäß. - Mus. Mikulov (11839/12- Prostějov (F 37). - Gottwald 1915—16, 161 Abb. 4, 2;
1749/83).1 - Geisler/Peška/Rakovský T983, in f.; Peška/ ders. 1924, 36; Kuna/Matoušek 1978, 68 Abb. 2, 13.

’ Für den freundlichen Hinweis und die Erlaubnis zur Anfertigung der Reinzeichnung danke ich Herrn M. Cizmär.
Der Fundstoff

26; 84 Nr. t o 6; Zimmernamnn 2005, 138 Nr. C 27 nadel oder Ahle. - Privatslg. F. Trčala. - Stuchlík/
(„Břesovice“). Trčala 1991, 225-246 Abb. 6, 9.
75. Prasklice, okr. Kroměříž, kraj Zlínský, Mähren; 81. Křemže, okr. Český Krumlov, kraj Jihočeský,
Höhensiedlung „Kříby“, aus dem Bereich der Burg­ Böhmen; Flur „ Dívčí Kámen“, nordöstlicher Hang
wälle. - Lesefund mit Metalldetektor (1999-2001). der befestigten Siedlung. —Einzelfund (1974). —Drei­
- Stark fragmentierte und abgeschliffene, wohl drei- nietige Dolchklinge, beidseits Holzgriffreste mit halb­
nietige Dolchklinge; L. noch 3,9 cm (Tff. 4, 73; nach kreisförmigem Ausschnitt; L. 5,7 cm (Taf. 7, 81). -
Čižmář). - MM Brno. - Čižmář 2004, 159 ff. Abb. Mus. Česke Budějovice (1304/74). - Unpubliziert.1
3 . 2. 82. Chrášťany, Gde. Podsedice, okr. Litoměřice, kraj
76. Břeclav, okr. Břeclav, kraj Jihomoravský, Mähren; Ústecký, Böhmen. - Aus zerstörten Körpergräbern
Stará Břeclav, Flur „Na Zvolenci“ . - Aus gestörtem ohne nähere Fundangaben. - Dreinietige Dolchklin­
Aunjetitzer Gräberfeld, ohne nähere Fundangaben. — ge mit asymmetrisch gerundeter Griffplatte; L. 5,7 cm
Dreinietige Dolchklinge mit flachem Querschnitt und (Taf. 7, 82). - Mus. Litoměřice (T 75). - Zápotocký
längsgeschliffenen Schneiden; L. 6 cm (Taf. 7, j6). - 1964, 319 Abb. 29, 1.
MM Brno (54523). - Červinka 1933a, 31 Abb. 9, 16; Ti- 83. Kyjovice, okr. Znojmo, kraj Jihomoravský, Mäh­
helka 1953, 290. ren; Flur „Pískovna za panským dvorem“. - Aus einem
7 7. Rebešovice, okr. Brno-venkov, kraj Jihomorav­ Gräberfeld (I. L. Červinka 1922). - Dreinietige Dolch­
ský, Mähren; auf der Anhöhe zwischen Rajhrad und klinge mit deutlichem Heftabdruck; L. 5,5 cm (Taf. 7,
Rebešovice, Aunjetitzer Gräberfeld, Gr. 8. - Hocker­ 84). - MM Brno (1059). - Lorencová/Beneš/Podbor-
bestattung einer ca. 25 Jahre alten Frau auf rechter ský 1987, 120 ff. Abb. 44, d 21.
Seite. — Dreinietige Dolchklinge, mittleres Nietloch 84. Těšetice, okr. Znojmo, kraj Jihomoravský, Mäh­
ausgebrochen, Schneiden zur Spitze hin durch Aus­ ren; Flur „Vinohrady“ , Gr. 22. - In Gräberfeld Flach­
dengeln verjüngt; L. 6,05 cm (Taf. 7, 77J. - Beifunde: grab mit SSW-NNO-orientierter Hockerbestattung
Aunjetitzer Tasse mit trichterförmiger Mündung und auf rechter Seite in Holzsarg mit Steinpackung (1957-
oberständigem Henkel; gedrungener, kugeliger Napf; 1958). — Stark korrodierte Dolchklinge mit drei (?)
Scherben einer Schale mit zungenförmigem Fortsatz Nietlochresten sowie längsgeschliffenen Schneiden; L.
am Rande; dünne Bronzedrähte; Schulterblatt von noch 5,8 cm (hinter dem Kopf) (Taf. 7, 84; nach Pod­
einem Tier, an den Rändern abgerieben. - MM Brno horský). - Beifunde: Krug mit geschwungenem Hals
(3-8-4). - Ondráček 1962. und massivem Henkel; Scherben weiterer Gefäße, die
78. Křepice, okr. Znojmo, kraj Jihomoravský, Mäh­ bei der Bergung zerfielen. - Mus. Znojmo. —Loren-
ren; Flur „Hradisko“. - Einzelfund im befestigten cová/Beneš/Podborský 1987, 43 ff. Abb. 14, a; 14, b 3.
Siedlungsareal der Věteřov-Gruppe. - Dolchklinge mit 85. Libkovice, Gde. Mariánské Radčice, okr. Most, kraj
drei Nietlöchern (zwei davon ausgebrochen); L. 5,9 cm Ústecký, Böhmen. - Fundumstände unbekannt, ins
(Taf. 4, 78). - MM Brno (54086). -Tihelka 1953, 274; Museum eingeliefert 1900.5-Dolchklinge mit ungleich­
ders. i960, 78. mäßig gewölbtem Griffplattenabschluß; L. 4,86 cm
79. Slaný, okr. Kladno, kraj Středočeský, Böhmen; (Taf. 5, 89). — Mus. Teplice (HK 8686). - Unpubli-
Flur „Slánská hora“. —Einzelfund aus Siedlungsareal. ziert.
-Trianguläre, wohl dreinietige Dolchklinge; L. 5,6 cm 86. Rebešovice, okr. Brno-venkov, kraj Jihomoravský,
(Taf. 7, 79; nach Moucha). - Dat.: Ältere Bz. - Mus. Mähren; zwischen Rajhrad und Rebešovice, Gr. 304.
Slaný (oder NM Praha?). - Moucha 2005, 150 Nr. 205 - Vergangene Körperbestattung in Gräberfeld (1953).
Taf. 129, 12. - Stark fragmentierte Dolchklinge (30 cm über der
80. Hradčany, Gde. Hradčany-Kobeřice, okr. Grabsohle) mit drei Nietlochresten; L. 5,9 cm (Taf. 3,
Prostějov, kraj Olomoucký, Mähren; Flur „Špitále“, 86). —MM Brno (3-304-1). - Ondráček 1962.
Gr. 8. —Hockerbestattung auf rechter Seite mit Kopf 87. Znojmo, okr. Znojmo, kraj Jihomoravský, Mäh­
im Südwesten (Rettungsgrabung 1950). - Dolchklinge ren; Flur „Vídeňka". - Aus gestörtem Grab. - Dolch­
mit flachem, rhombischem Querschnitt, mittleres klinge mit drei vierkantigen Nieten und Heftabdruck;
Nietloch ausgebrochen; L. 5,2 cm {Taf. 7, 80; nach L. 6,3 cm (Taf. 3, 87). —Mus. Znojmo (1646). - Un-
Stuchlík/Trčala). - Beifunde: gedrungener, kugeliger publiziert.
Napf; zwei Kieselsteine; zwei Töpfe, eine Schale und 88. Mušov, okr. Břeclav, kraj Jihomoravský, Mähren;
eine Tasse (nicht erhalten); Bruchstück von Bronze­ Flur „Na pískách“, Gr. 26. - Ausgeraubte und zer-

2 Für den freundlichen Hinweis danke ich Herrn J. Poláček. i A u f den Fund har mich Herr P. Budinsky aufmerksamge­
macht, dem ich hiermit Dank sage.
Dolche vom Typ Vřesovice-Téšínov 43

streute Körperbestattung einer 40-50-jährigen Frau 95. Polepy, okr. Kolín, kraj Středočeský, Böhmen;
(Notgrabung 1976-80). - Fragmentierte dreinietige Flur „Na Kalikovém“, Gr. 135. - In Gräberfeld mit
Dolchklinge mir längsgeschliffenen Schneiden, mittle­ starken Gneisplatten dachförmig bedecktes, ausgeklei-
res Nietloch ausgebrochen, auf der Griffplatte Faserre­ detes und gepflastertes Grab mit schlecht erhaltener,
ste des gerade abschließenden Heftes aus organischem S-N-orientierter rechtsliegender Hockerbestattung
Material; L. noch 5,76 cm (Taf. y, 88). - Beifunde: einer Frau (1925). - Dreinietige Dolchklinge, ein Niet­
breite Schüssel, unterhalb des Randes gekehlt; Aun­ loch ausgebrochen; L. 6,3 cm (in der Beckengegend)
jetitzer Tasse; Schale; Teil eines eiförmigen Gefäßes {Taf. 3, 957 ergänzt nach Bartelheim). - Beifunde: Na­
(Taf. 69, D). - Mus. Mikulov (10040 / 1). - Stuchlík del mit flachgehämmertem Kopf; Ring aus stärkerem
1987, 18 ff. Abb. 29, 12. Draht; Ring aus doppeltem Draht; weitmundiger Hen­
89. Zižice, okr. Kladno, kraj Středočeský, Böhmen. - keltopf; Becher mit geschweiftem Profil. - Mus. Kolín
Aus gestörtem Gräberfeld. - Dreinietige Dolchklinge (9286). - Dvořák 1926-270, 358 ff; Moucha 1954, 533 f.;
mit längsgeschliffenen Schneiden und Heftabdruck; Bartelheim T998, 241 ff. Nr. 103-135 Taf. 30, 3.
L. 5,5 cm (Taf. 5, 89). - NM Praha (48072). - Schmidt 96. Holubice, okr. Praha-západ, kraj Středočeský,
1898-993, 562; Schránil 1921, 71 Abb. 14, 1; Jiráň 2008 Böhmen; II. Gruppe, Gr. 7. - SO—NW-orientierte
Abb. 25, 1. Körperbestattung in Steinpackung. - Dreinietige
90. Slaný, okr. Kladno, kraj Středočeský, Böhmen; Dolchklinge mit Heftabdruck; L. 6,15 cm (Taf. 7, 96).
Flur „Slánská hora“. - Aus gestörter Siedlungsschicht. - N M Praha (13696). - Felcman/Schmidt 1893—95b,
- Dreinietige Dolchklinge mit flach linsenförmigem 113-138.
Querschnitt, der zur Spitze hin in einen rhombischen 97. Vedrovice, okr. Znojmo, kraj Jihomoravský, Mäh­
übergeht; L. 4,7 cm (Taf. $, 90). —Mus. Slaný (1918). ren. - Aus gestörtem Gräberfeld. - Dreinietige Dolch­
- Schmidt 1899, 3-28; Moucha 2005, 150 Nr. 205 Taf. klinge; L. 6 cm {Taf. 6, 97; nach Inventarzeichnung).
129, 11. - NM Praha (89883 [ehem. Slg. Berger]). - Unpubli­
91. Mikulov, okr. Břeclav, kraj Jihomoravský, Mähren; ziert.
Gr. 1. - Grabfund (1892). - Fragmentierte dreinieti­ 98. Vedrovice, okr. Znojmo, kraj Jihomoravský, Mäh­
ge Dolchklinge; L. 5,7 cm (Taf. 7, 91). - Beifunde: fla­ ren. - Aus gestörtem Gräberfeld. —Fragmentierte drei­
che Schale und Teil einer weiteren; zwei Tassen; klei­ nietige Dolchklinge mit rhombischem Querschnitt
ner Topf; zwei Henkelgefäße. - NHM Wien (61236). (?), Nietlöcher ausgebrochen; L. 6,8 cm {Taf. 6, 98;
—Unpubliziert. nach Inventarzeichnung). - NM Praha (89882 [ehem.
92. Noutonice, Gde. Lichoceves, okr. Praha-západ, kraj Slg. Berger]). - Unpubliziert.
Středočeský, Böhmen; Aunjetitzer Gräberfeld, Gr. 99. Velké Přílepy-Kamýk, okr. Praha-západ, kraj
26. - Vergangene Körperbestattung in Steinpackung, Středočeský, Böhmen. - Fundumstände unbekannt.
Kopf im Süden. - Dreinietige Dolchklinge; gefun­ - Dreinietige Dolchklinge mit leicht asymmetrischer
den in schwarzer Schicht, wohl Reste der Scheide aus Griffplatte und Heftabdruck; L. 7,5 cm (Taf. 6, 99). —
Holz oder Leder; L. 6,3 cm (Taf. 9, 92). - Beifunde: NM Praha (11610). —Unpubliziert.
Bronzeahle mit breitem Mittelteil; offener Bronze­ 100. Prasklice, okr. Kroměříž, kraj Zlínský, Mähren;
ring. - NM Praha (48037). - Felcman 1898-993, 13-27 Höhensiedlung „Kříby“ , aus dem Bereich der Burg­
Taf. 6, 17. wälle. - Lesefund mit Metalldetektor (1999-2001). -
93. Fundort unbekannt. - Dreinietige Dolchklin­ Dreinietige Dolchklinge mit abgerundeter Griffplatte
ge, Spitze durch Seitenschlag beschädigt; L. 6 cm und Mittelrippe; L. 6,5 cm {Taf. 6, 100; nach Čižmář).
(Taf. 3, 93). — MM Praha-Hanspaulka (A 4 / 85-74). - MM. Brno.. - Čižmář 2004, 159 ff. Abb. 3, 1.
—Unpubliziert. 101. Kyjovice, okr. Znojmo, kraj Jihomoravský,
94. Těšínov, Gde. Protivín, okr. Písek, kraj Jihočeský, Mähren. - Gräberfeld nahe dem Meierhof; Gr. 64.
Böhmen; nordöstlich von Protivín, Flur „Sýkav- - Dreinietige Dolchklinge mit Heftabdruck; L. 7,76
ka“ , Hgl. 1. - Hügel mit Grabkammer (2 x 1 m ) aus cm (Taf. 6, t o i ). - MM Brno (1078). - Tihelka 1953,
hochkant eingelassenen Steinen; keine Bestattungs­ 296; Lorencová/Beneš/Podborský 1987, 93 ff. Abb. 44,
reste (1942). - Stark korrodierte Dolchklinge (außer­ d 20.
halb der Grabkammer), zwei Niete erhalten; L. 6,5 cm 102. Fundort unbekannt. —Dreinietige Dolchklinge,
(Taf. 3, 94). - Beifunde: Dolchklinge vom Typ ein Nietloch ausgebrochen, mit Heftabdruck und
Vřesovíce-Těšínov (Nr. 110); flaches, bronzenes Rand­ längsgeschliffenen Schneiden; L. 8,05 cm (Taf. 6,
leistenbeil; glatter Armring; Steinbeil; Steinpfeilspitze; 102). - Mus. Mladá Boleslav (17). - Turek 1932, 56 f.
Aunjetitzer Tasse; Doppelhenkelgefäß. — NM Praha Taf. 7, 4; Bartelheim 1998, 41 f. 262 Nr. 278 („Mladá
(62967). - Dubský 1946a, 29 ff; Hájek 1954, 136 f. Boleslav , Umgebung“).
44 Der Fundstoff

103. Mikulov, okr. Břeclav, kraj Jihomoravský, 109. Jiříkovice, okr. Brno-venkov, kraj Jihomoravs­
Mähren; Flur „Pískovna p. Kowalského“. — Hocker­ ký, Mähren; Flur „Díly“, Gr. 29 (neu: Nr. 8). - Ver­
grab (1927). - Dreinietige Dolchklinge mir Mittelgrar gangene Körperbestattung. —Dreinietige Dolchklinge
und Heftabdruck; L. 8,3 cm (Taf. 6, 103). —Beifunde: (am Rumpf gelegen?) mit geradem Heftabdruck; L. 9
flache Schale mit kleinem Henkel; beschädigtes bau­ cm (Taf. 6, 10p). - Beifunde: drei topfartige Gefäße;
chiges Gefäß; Bronzeahle; Fragment eines Schläfen­ Schale. - MM Brno (Pa 19-36). - Skutil 1941, 162 f.
ringes aus Draht. —Mus. Mikulov ( A / M 311). - Un­ 110. Těšínov, Gde. Protivín, okr. Písek, kraj Jihočeský,
publiziert.4 Böhmen; nordöstlich von Protivín, Flur „Sýkavka“ ,
104. Vedrovice, okr. Znojmo, kraj Jihomoravský, Hgl. і. - Vgl. Nr. 94. - Dreinietige Dolchklinge (auf
Mähren. —Aus gestörtem Gräberfeld der Aunjetitzer dem Sandboden in der nordöstlichen Ecke) mit längs­
Kultur, nähere Fundumstände unbekannt. - Frag­ geschliffenen Schneiden und Heftabdruck; L. 8,3 cm
mentierte dreinietige Dolchklinge, zwei Pflockniete (Taf. б, по). - NM Praha (62966). - Unpubliziert.
erhalten; L. 7, 1 cm (Taf. 6, 104; nach Inventarzeich­ 111. Chrášťany, okr. Rakovník, kraj Středočeský, Böh­
nung). - NM Praha (89884). - Unpubliziert. men. - Fundumstände unbekannt. — Stark fragmen­
105- Těšetice, okr. Znojmo, kraj Jihomoravský, Mähren; tierte dreinietige Dolchklinge, L. noch 5,75 cm (Taf. 6,
Flur „ V i n o h r a d y “ , Gr. 17. —In rechteckiger Grabgrube 111). - Mus. Rakovník (828). - Unpubliziert.
Holzsarg mit Hockerbestattung eines rechtsliegenden 112. Lahošť, okr. Teplice, kraj Ústecký, Böhmen; Flur
Kindes mit Kopf im SSW. - Fragmentierte dreinieti­ „Lahoštský mlýn“. - Fundumstände unbekannt (1882).
ge Dolchklinge (ein Niet erhalten) mit Heftabdruck; - Stark fragmentierte dreinietige Dolchklinge mit
L. 9,3 cm (bei den Knien mit der Spitze von diesen Mittelgrat; L. noch 5,5 cm (Taf. 6, 112). - Mus. Teplice
wegweisend) (Taf. 6, 103; nach Podhorský). - Beifun­ (K 4466). - Budinský 1977, 37 Abb. 16, 2; Moucha
de: Dolchklinge vom Typ Vřesovice-Těšínov (Nr. 114); 2005,123 Nr.93 Taf. 199, 8.
Fragment einer zyprischen Schleifenkopfnadel; dün­ 113. Praha 6-Dejvice, Hl. m. Praha, Böhmen; „Šárka“ .5
nes Armband; Nadelschaftfragment; Bruchstücke von - Fundumstände unbekannt. - Dreinietige Dolch­
zwei Schläfenringen; drei Spiralröllchen; Knochenahle; klinge mit Mittelgrat auf einer Seite und längsgeschlif­
Krug mit Fransenmuster; Schale mit leicht gebogenem fenen Schneiden auf der flachen Rückseite; L. 8,3 cm
Rand (Taf. 69, E). - Mus. Znojmo (o. Nr.). - Loren- (Taf. 6, 113). — MM Praha-Hanspaulka (8594 [6370]
cová/Beneš/Podborský 1987, 34 ff. Abb. 10, a; 10, b 10. „Praha-Särka“). - Unpubliziert.
106. Jiříkovice, okr. Brno-venkov, kraj Jihomoravs­ 114. Těšetice, okr. Znojmo, kraj Jihomoravský, Mäh­
ký, Mähren; Flur „Díly“, Gr. 1. - Steinpackung mit ren; Flur „Vinohrady“, Gr. 17. - Vgl. Nr. 105. —Frag­
Hockerbestattung und drei mit zwei Gefäßen zu­ mentierte dreinietige Dolchklinge mit schwachem
sammengeworfenen Skeletten (1935). — Dreinietige Heftabdruck; L. 10,2 cm (vor der Brust) {Taf. 6, 114;
Dolchklinge (an rechter Hand), zwei Niete erhalten, nach Podhorský). - Mus. Znojmo (o. Nr.). - Loren-
mit leicht gebogenem Heftabdruck; L. 9,06 cm (Taf. cová/Beneš/Podborský 1987, 34 ff. Abb. ю a; 10, b 4.
6, 106). — Beifunde: zwei topfartige Gefäße; kleine 115. Kostelec nad Labem, okr. Mělník, kraj
Schale. - MM Brno (Pa 98-35). - Skutil 1941,162 f. Středočeský, Böhmen; im Garten von Pekárek, Gr. 2.
107. Příkazy, okr. Olomouc, kraj Olomoucký, Mäh­ - Grabfund. - Dreinietige Dolchklinge mit flachem
ren. - Aus gestörtem Grab. - Dreinietige Dolchklin­ Querschnitt und längsgeschliffenen Schneiden; mitt­
ge mit leicht längsgeschliffenen Schneiden; L. 9,2 cm leres Nietloch ausgebrochen; L. 9 cm (Taf. 6, 113). —
(Taf. 6, 107). - Mus. Olomouc (A 6097). - Červinka NM Praha (11751). - Unpubliziert.
1902, 172; Tihelka 1953, 304. 116. Velké Přílepy-Kamýk, okr Praha-západ, kraj
108. Číčovice, okr. Praha-západ, kraj Středočeský, Středočeský, Böhmen. —Fundumstände unbekannt. -
Böhmen; Ziegelei, drei Gräbergruppen, Gr. 19. - Dreinietige Dolchklinge mit Heftabdruck; L. 10,4 cm
Steinpackung mit Hockerbestattung eines Kindes, (Taf. 6, 116). - NM Praha (19687). - Unpubliziert.
Kopf im Süden. - Dreinietige Dolchklinge (an lin­ 117. Jenišův Újezd, okr. Teplice, kraj Ústeký, Böhmen;
ker Hand) mit Heftabdruck; L. 8,7 cm (Taf. 6, 108). Gr. 14/93. ~ S—N-orientierte, rechtsliegende Hocker­
- Beifunde: zwei Aunjetitzer Osennadeln; Bronze­ bestattung in 2,4x1,4 m großer Grabgrube. - Drei­
blechstücke von der Scheide; 20 Bernsteinperlen; nietige Dolchklinge, Spitze abgebrochen; auf einer
kleines, bauchiges Gefäß. - NM Praha (12123). - Píč Klingenseite anhaftende organische Reste einer ge­
i893-95a, 350 Taf. 20, 24. flochtenen Matte und Holzreste auf der Griffplatte;

4 Für die freundliche Auskunft danke ich Herrn J. Peška. 5 Ausführlich zu den Funden aus diesem Gebiet s. Kytlicovä
2007, 294 Nr. 181 und hier S. 110 Anm. 2.
Dolche vom Typ Vřesovice- Těsínov 45

L. ca. 11,4 cm On Höhe der Schienbeine mit der Spit­ Bartelheim 1998, 42. 46 f. 262 Nr. 271; Moucha 2005,
ze zu diesen weisend) (Taf. 7, 117; ergänzt nach Cech). 126 ff. Nr. ni/h 2 Taf. 203, 10.
- Beifunde: zwei Osenkopfnadeln; zwei Korallenper­ 122. Zižice, okr. Kladno, kraj Středočeský, Böhmen. -
len und ein weiteres Bruchstück; zwei Bernsteinperlen. Aus Gräberfeld. - Stark korrodierte, dreinietige Dolch­
- Mus. Teplice (AU 5127). - Čech 1995,139 f. Taf. III, 3 klinge; zwei Nietlöcher ausgebrochen, Profil durch Pa­
a. b; Moucha 2003, 65. tina deformiert; L. 10,5 cm (Taf. 7, 122). - NM Praha
118. Slaný, okr. Kladno, kraj Středočeský, Böhmen; (48070). - Schmidt 1898-993, 562.
Flur „Slánská hora“. - Siediungsfund. - Dreinietige 123. Zatec, okr. Louny, kraj Ústecký, Böhmen. —Ein­
Dolchklinge mit Längsschliffspuren; L. 9,3 cm (Taf. 7, zelfund (19 07). — Dreinietige Dolchklinge mit Mit­
118). - Mus. Slaný (538). —Schmidt 1899, 3-28. telgrat und längsgeschliffenen Schneiden; L. 8,6 cm
119. Liteň, okr. Beroun, kraj Středočeský, Böhmen. - (Taf. 7, 123). - Mus. Teplice (HK 1374 4). ~ Blažek/Gál
Fundumstände unbekannt. —Dreinietige Dolchklinge; 200T, 28 Nr. 4 (mit weiterer Literatur); 72 Abb. 4.
L. 9,5 cm (Taf. 7, 119). - Kath. Vorgesch. Karlsuniv. 124. Hřiby, Gde. Vitice, okr. Kolín, kraj Středočeský,
Praha (B60). - Filip 1933, 65 Taf. 5, 2; Bartelheim 1998, Böhmen; Feld „Heller“ , Gr. 2. - In kleinem Gräberfeld
41 f. 261 Nr. 267. Flachgrab mit Schieferplattenabdeckung und -pflaster,
120. Roztoky, okr. Praha-západ, kraj Středočeský, im durch Steine geteilten nördlichen Teil des Innen­
Böhmen; Flur „Rivnáč“. - Einzelfund aus der befestig­ raums stark vermoderte, S-N-orientierte, rechtsliegen­
ten Siedlung. — Gebrochene, dreinietige Dolchklinge de Hockerbestattung eines Erwachsenen mit teilweise
mit längsgeschliffenen Schneiden, L. 8,8 cm (Taf. 7, geheilter Trepanation an der linken Schläfe. Im süd­
120). —NM Praha (14355). —Ryzner 1882-84, 299-302 lichen Teil des Innenraums Kinderbestattung mit bau­
Taf. 13. 14; Píč 1899, 215 Taf. 45, 6. chiger Tasse. —Fragmentierte dreinietige Dolchklinge
121. Luštěnice, okr. Mladá Boleslav, kraj Středočeský, (neben rechtem Oberarm) mit leichtem Mittelgrat
Böhmen; Lage „Za stezkami“ , Feld Fr. Zajíček. - und zwei unterschiedlich gebogenen Heftabschliis-
Depotfund (1912)/' - Flache dreinietige Dolch sen auf der Vorder- und Rückseite; L. 7,82 cm (Taf. 7,
klinge mit bogenartigem Klingenabschluß, asymme 124; ergänzt nach Bartelheim). - Beifund: weitmundi-
irischem halbovalem Heftausschnitt, längsgeschlif ger Henkeltopf. —Mus. Kolín (9386). —Dvořák 1926-
fenen Schneiden und breiter Facette; L. noch 8,3 cm 27b, 356 Taf. 90, 13; Bartelheim 1998, 229 f. Nr. 35-2
(Taf. 7, 121; ergänzt nach Moucha). —Beifunde: sechs Taf. 10, 5 („Hřiby“).
Dolchklingen vom Typ Vřesovice-Těšínov: Variante 125. Těšetice, okr. Znojmo, kraj Jihomoravský, Mäh­
Lednice (Nr. 158), Variante Těš etice (Nr. 170), Variante ren; Flur „Vinohrady“, Gr.ri. —In rechteckiger Grab­
Kyjovice (Nr. 199), Variante Polepy (Nr. 230-232); grube geplünderte Bestattung zwischen Steinsetzung,
drei dreinietige Dolchklingen vom Typ Hradčany keine Skelettreste. — Stark korrodierte dreinietige
(Nr. 257. 258. 262) und eine diesen anzuschließende Dolchklinge (im Süden der Grabgrube); Schneiden
(Nr. 265); vier zweinietige Dolchklingen vom Typ längsgeschliffen; L. 11,3 cm (Taf. 7, 123; nach Podhor­
Hradčany (Nr.267. 271-273); drei Vollgriffdolche vom ský). — Beifunde: Krug mit Fransenmuster auf der
Typ Luštěnice (Nr. 287-289); zwei Vollgriffdolche Schulter; Aunjetitzer Tasse; Schale mit leicht ausge­
vom Typ Renzenbühl (Nr. 290. 291); Vollgriffdolch bogenem Rand; Teil eines Sreinflachbeiles (Taf. 69,
vom Typ Horoměřice (Nr. 300); zwei Vollgriffdolche, C). - Mus. Znojmo (о. Nr.) - Lorencová/Beneš/Pod-
dem Typ Granowo nahestehend (Nr. 306. 308); Stab­ borský 1987, 23 ff. Abb. 6 а; 6, b 5.
dolchklinge (Nr. 564); Zierscheibe; sieben ovale Rin­ 126. Velké Zernoseky, okr. Litoměřice, kraj Ústecký,
ge und ein Fragment; 19 Osenhalsringe der Gruppe 3 Böhmen; im Steinbruch (Grundstück Nr. 1130),
und sechs der Gruppe 4 (Taf. 72-77). - Mus. Mladá Gr. 2. — Mit Basaltplatten umstellte Hockerbestat­
Boleslav (314). - Schránil 1921, 13 Anm. 2; 72 Taf. 1, 4; tung auf rechter Seite mit Kopf im Südwesten (1926).

6 Im Jahre 1912 wurde au f dem Grundstück Nr. 146 ein Depot hend angesprochen worden. Die Beifunde werden hier nach sei­
von Bronzegegenständen gefunden, von denen ein Teil in priva­ nen Recherchen aufgeführt.
te Hände gelangte, und weitere Teile in die Museen von Mladá Die Datierung des Depots in die jüngere Phase der Aunje­
Boleslav, Poděbrady, Dobrovice und Benátky nad Jizerou. 1954 titzer Kultur in Böhmen ergibt sich durch die Analogien und
erstand das N M Praha eine verzierte Schmuckscheibe aus dem die reiche Ausstattung des Grabes D in Hügel I von L«jki Male,
Nachlaß K. Seilner. Woiw. Poznan in Polen (Gedl 1980, 13 Nr. 8 Taf. 30, A) sowie
Die in der älteren Literatur bemerkten Unstimmigkeiten zur durch die Zeitstellung des Depots von Gau-Bickelheim (Hach-
Zusammensetzung dieses Depots sind jetzt von Moucha einge- mann 1988).
46 D er Fundstoff

— Dolchklinge mit drei ausgebrochenen Nietlöchern Podhorský). - Beifunde: Schale mit Kehle unterhalb
und Heftabdruck (Abbildungen in der Literatur ver­ des Randes; kleine konische Schale; bronzene Rollen­
schieden, hier nach Moucha); L. 8 cm (Taf. y, 126; kopfnadel. —Verbleib unbekannt. —Procházka/Chle-
nach Moucha). - Bei Fund; lange, zyprische Schleifen­ borád/Kalousek 1927, 17 Abb. 29, 3; Tihelka 1953,
nadel. — Mus. Litoměřice. - Gattermann 1927, 62 f. 294.
Abb. 1; Moucha 1961b, 22 Abb. 5, 8. 129. Kouřim, okr. Kolín, kraj Středočeský, Böhmen;
127. Lovosice, okr. Litoměřice, kraj Ústecký, Böh­ Flur „Sv. Vojtěch", Objekt 5/80, Abschnitte XXI-XII.
men; Ziegelei nördl. der Gemeinde, Gr. 1 (1881). - In - Im Zusammenhang mit der Grabung vermerkt.
2 m langer Grabgrube wenige Reste einer leicht ange­ - Dreinietige Dolchklinge mit flach-linsenförmi­
hockten Körperbestattung auf ausgestreuten verbrann­ gem Querschnitt, L. 8,7 cm {Taf. 7, 12p; nach Solle).
ten und unverbrannten Tierknochen unter einer die - Dat.: Ältere Bz. - Mus. Kolín (160/80). - Solle 1989,
Grabgrube ausfüllenden Steinpackung. - Dreinietige 251 Abb. 8,1.
Dolchklinge (wohl nahe der Hüfte) mit Heftabdruck 130. Plotiště, okr. Hradec Králové, kraj Královéhra­
und längs geschliffenen Schneiden; L. 7, 4 cm {Taf. decký, Böhmen; Flur „Součkova cihelna". - Körper­
7, /27; nach Moucha). - Beifunde: noch 23 von ur­ grab? (1908). - Dreinietige Dolchklinge (mittleres
sprünglich zahlreicheren Bronzeperlen (zwischen den Nietloch ausgebrochen), längsgeschliffenen Schnei­
Schädelknochen); zwei gerippte Armmanschetten und den und Heftabdruck; L. 12,3 cm {Taf. 7, /30; nach
zwei glatte Armreifen (in Schulterhöhe); fragmentier­ Domečka). - Mus. Hradec Králové (283). - Domečka
te Aunjetitzer Nadel (am Kopf). - Mus. Teplice (W 1910-12, 459-466.
148; ehem. SIg. R. Weinzierl). - Weinzierl 1885-86, 23 131. LiběŠovice, Gde. Blšany, okr. Louny, kraj Ústecký,
f. Taf. II, 17—22; Moucha 1961b, 47 f. Abb. 5, 15. Böhmen; Flur „In den Gruben“. - Gr. 25 (1933—34).
128. Kojátky-Sardičky, okr. Vyškov, kraj Jihomorav­ - Aus Grabfund. —Dreinietige Dolchklinge (am rech­
ský, Mähren; Gr. 41. — Hockerbestattung auf rech­ ten Arm), längsgeschliffenen Schneiden und Heftab­
ter Seite mit Kopf im Westen. - Dreinietige Dolch­ druck; L. 19 cm (Taf. 7, 131). - Mus. Žatec (445 / 86).
klinge mit Heftabdruck; L. 9,8 cm {Taf. 7, 128; nach - Moucha/Pleinerová 1966, 515-540 Abb. 147, 1.

Von den 59 Dolchklingen des engeren Typs Vresovice-Tesinov stammen 32 aus Flach- oder Hügelgrä­
bern, acht weitere (Nr. 75. 78. 79. 81. 90. 100. 118. 120) wurden in Siedlungen gefunden. N ur eine ein­
zige Klinge (Nr. 121) stammt aus einem Depot. Bei 18 Klingen sind die Fundumstände entweder un­
bekannt oder ungeklärt oder es handelt sich um Zufalls- bzw. Einzelfunde.

Zeitstellung und Funktion: Für eine feinchronologische Festlegung des Dolchtyps Vresovice-Tesinov
stehen uns 15 Grabverbände mit bestimmbaren Beifunden und die Dolchklinge Nr. 121 aus dem D e­
pot von Lustenice zur Verfügung. Z u den ältesten Fundstücken zählt der Dolch mit Knochengriff'
von Ogorodnoe aus der Ukraine, der zur lokalen Usatovo-Gruppe gehört und aus dem älteren Äneo-
lithikum stammt.7 Entscheidend für die Bestimmung der ältesten Zeitstellung ist das Grab 10 von
Vresovice (Nr. 74) mit einem Krug, dessen Verzierung an einige Formen aus der älteren Phase der
Aunjetitzer Kultur denken läßt.8 Z u den rechteckigen Blechzieraten mit dreifach gelochten kürzeren
Seiten liegen Analogien in den Gräbern der Glockenbecherkultur von Radovesice (Nr. 14) und Bylany
(Nr. 43) vor; sie treten in der nachfolgenden Aunjetitzer Kultur nicht mehr auf. Auch die trianguläre
Dolchklinge von Pavlov (Nr. 73) kommt aus einem Grab der Glockenbecherkultur. Ähnliche K lin ­
genformen von Oggau im Burgenland wies R. PittionP der jüngeren Phase dieser Kultur, dem Typ
Ragelsdorf-Oggau-Loretto zu; E. Schubert10 erhärtete später diesen Zeitansatz, indem er den Typ Lo-
retto-Leithaprodersdorf und die Reinecke-Stufe Bz A 1 mit der älteren Phase der Nitra-Kultur gleich­
setzte.

' Artemenko u. a. 1985 Abb. 68, 2. 9 Pittioni 1954, 265.


8 Moucha 1963 Abb. 4, 12; 11, 34. 10 Schubert 1973, 34.
Dolche vom Typ Vresovice-Tésínov 47

Die Mehrzahl der Grabverbände mit triangulären dreinietigen Dolchklingen gehört in die klassi­
sche oder schon in die nachklassische Phase der Aunjetitzer Kultur bzw. in die Reinecke-Stufe Bz A 2.
Hingegen sind die Dolche der Nitra-Kultur mit unterschiedlicher Nietlochzahl oder abweichender
Machart für die Stufe Bz A 1 nachgewiesen. Der klassischen Aunjetitzer Kultur in Mähren gehören die
Dolchklingen aus Grab 8 von Rebešovice (Nr. 77), von Mušov (N1*. 88) und von Těšetice (Nr. 84. 105)
an. Die Funde aus den Gräberfeldern von Žižice (Nr. 89. 122), Noutonice (Nr. 92), Polepy (Nr. 95),
Jenišuv Újezd (Nr. 117) Holubice (Nr. 96) oder Cíčovice (Nr. 108) in Mittel- und Nordwestböhmen
bezeugen, daß in der klassischen und späten Aunjetitzer Kultur in Böhmen ebenso wie in Mähren die
Zahl der Funde mit triangulären Dolchklingen mit dem Aufschwung der Bronzeindustrie zunahm.
In der Stufe Bz A 2 breitete sich die Aunjetitzer Kultur auch nach Ost- und Südböhmen aus. Die
Richtung, die sie dabei nahm, zeigen die Funde aus dem Hügelgrab 7 von Mladá Boleslav-Cejetičky
(Nr. 565) und dem Hügelgrab 1 von Těšínov (Nr. 94. 110) an. Fraglich ist der Zeitpunkt des Endes der
triangulären Dolchklingen bzw. ihr Fortbestehen. Die in der Siedlung von „D ívčí Kámen“ (Křemže:
Nr. 81) gefundene Klinge vom Typ Vřesovice-Těšínov steht schon am Übergang zur mittleren Bronze­
zeit. M it Sicherheit rein mittelbronzezeitlich sind die Dolchklingen mit je drei Nieten von Gm unden“
oder KronsdorP1, auch wenn sie wegen ihrer massiven Niete und des abweichenden Querschnitts aus
dem Rahmen des engeren Typs Vřesovice-Těšínov fallen. Zusammenfassend stellen wir fest, daß die
triangulären Dolchklingen des behandelten Typs in ihrer „reinen“ Form von der jüngeren Phase der
Glockenbecherkultur an bis in die Zeit der Věteřov-Gruppe (siehe auch die Klinge aus Grab A 108 von
Gemeinlebarn1-) im Um lauf waren und möglicherweise, in Einzelheiten abweichend, bis in die ältere
Hügelgräberzeit weiterbestanden.
Die an einer ganzen Reihe von Exemplaren deutlich sichtbaren Längsschliffspuren lassen ihre Be­
nutzung einerseits als Arbeitsgeräte, andererseits aber auch als Waffen erkennen. Demnach handelt es
sich um ein vielseitiges Gerät, das durch sein häufiges Vorkommen schon nicht mehr ausschließlich
als Attribut der Macht gilt, obgleich es in den metallarmen Gebieten wahrscheinlich auch noch diese
Rolle spielt.
Verbreitung (Taf. 52): Die im Arbeitsgebiet sehr häufig in Mittelböhmen sowie in Ostmähren ge­
fundenen triangulären Klingenfunde vom Typ Vřesovice-Těšínov haben - wie schon die Vielzahl der
erwähnten Analogien erkennen läßt - eine weiträumige Verbreitung in fast ganz Mittel- und West­
europa. Anders verlief die Entwicklung in Osteuropa, wo sie nur aus dem Aneolithikum bekannt sind.
In der Ukraine wurden sie in der Bronzezeit von den Griffzungendolchen verdrängt.'4 Aus der unmit­
telbaren Umgebung des Arbeitsgebietes liegen überall entsprechende Funde vor.

Variante Letonice

Die fast gleichschenkelige trianguläre Klinge des engeren Typs Vřesovice-Těšínov läuft bei Dolch­
klingen der Variante Letonice in einem zungenförmigen Fortsatz der Griffplatte aus. A u f dieser ist
eine gerade oder nur wenig bogenförmige Nietreihe angebracht. Durch die Versetzung des mittleren
Nietloches nach oben in den Zungen-Fortsatz erreichte man eine höhere Stabilität der Klinge. Diese
ist flach, ihre Schneiden längsgeschliffen und ihre Länge schwankt zwischen 6 - 7 cm. Im Arbeitsge­
biet kennen wir nur zwei Stücke dieser Variante.

" Willvonseder 19 3 7 Taf. 39, 3. ' 4 Artemenko u. a. 1985 Abb 10 9 ; Ccrnych/Kuz’minych 1989
12 Ebd. Taf. 4 4 , 8. 9. Abb. 57; 58.
n Schubert J9 7 3 , 34.
48 D er Fundstojf

132. Letonice, okr. Vyškov, kraj Jihomoravský, Mähren; 133. Holešov, okr. Kroměříž, kraj Zlínský, Mäh-
Gr. 1. - Im Garten eines Familienhauses O-W-orientier- ren; Gräberfeld der Nitra-Kultur, Gr. 46. - Hocker-
te, linksliegende Hockerbestattung eines Erwachsenen, bestatrung eines Mannes (maturus) auf rechter Seite
Blick nach S (Grabung Fr. Kalousek 1927). - Dolchklin- mit Kopf im Westen (1964-1970). - Dolchklinge mit
ge mit drei Nieten (einer erhalten) und bogenförmigem drei Nietlöchern (am rechten Ellbogen); L. 6,9 cm
Heftabdruck (am Becken); L. 6 cm (Taf. 8, 132). - Bei- (Taf. 8, 133). - Beifunde: Hammeraxt aus Geweih mit
funde: zwei verzierte Glockenbecher; kugeliger Krug rechteckigem Schaftloch; schmale Armschutzpiat-
mit Bandhenkel unterhalb des Randes; Armschutzplatte te mit Drahtresten in Einschnitten; einfacher Drah-
mit vier Löchern in den Ecken; retuschierte Silexklinge. tring; steinerne Pfeilspitze; Silexklinge; Tierrippenpaar
- MM Brno (66308). - Kalousek 1956, 97 Taf. VI. VII; (Taf. 70, A). - Mus. Kroměříž (276-46 / 65). -
Hájek 1962, 13; Kuna/Matoušek 1978, 68 Abb. 2, 11; 84 Ondráček 1972, 168—172; Ondráček/Šebela/Stloukal
Nr. 76 („Gr. 5“); Zimmermann 2007, 138 Nr. C 40. 1985, 14 f.

Zeitstellung: Beide Dolchklingen der Variante Letonice stammen aus Körpergräbern mit zeitlich ge­
sichertem Inventar. Der K rug aus Grab 1 von Letonice (Nr. 132) gehört nicht zu den sonst hier vor­
kommenden archaischen Formen; er wurde von der jüngeren Phase der Glockenbecherkultur und
bis in die ältere Aunjetitzer Kultur verwendet. Im Grab 46 von Holešov (Nr. 133) fehlt, wie leider bei
den meisten Gräbern der Nitra-Kultur, die für feinchronologische und kulturelle Festlegungen aus­
sagefähige Keramik. Die schmale Armschutzplatte ist im Vergleich zu derjenigen aus Grab 1 von Le­
tonice (Nr. 132) jünger. Der Drahtschmuck und der gesamte Charakter des Gräberfeldes der Nitra-
Kultur in Holešov führt über eine allgemeine Einstufung in die Reinecke-Stufe Bz A 1 nicht hinaus.
Die Grenzwerte für das Vorkommen der Klingen der Variante Letonice im Arbeitsgebiet sind dem­
nach das Ende der mittleren Phase der Glockenbecherkultur au f der einen und die Stufe Bz A 1 der
älteren Bronzezeit au f der anderen Seite.
Verbreitung (Taf. 52): Außer den zwei Funden in Ostmähren sind ähnlich gestaltete Klingen ver­
einzelt in der ungarischen Nagyrev-Kultur15 und in Südbayern (München-Valleyplatz'6) bekannt. Die
Variante Letonice wollen wir aber nicht so sehr als einen geographischen oder kulturellen Begriff hin­
stellen, sondern vielmehr als eine Form, für die eine vollkommenere Befestigung des Griffes durch die
Verlegung der Niete und somit eine Entlastung der Klinge anstrebt wurde.

Variante Vyskov

Die Dolchklingen der Variante Vyskov unterscheiden sich vom engeren Typ Vresovice-Tesinov nicht
in der Form (bis au f die Nr. 142), sondern in der Anzahl der Niete, von denen sie nur zwei in der mehr
oder weniger abgerundeten Griffplatte besitzt. Der Querschnitt ist bei den meisten Exemplaren flach
linsenförmig; ihre Länge schwankt zwischen 5 bis 12 cm.

134. Korno, okr. Beroun, kraj Středočeský, Böhmen. 135. Prasklice, okr. Kroměříž, kraj Zlínský, Mähren;
- Aus gestörtem Körpergräberfeld (19. Jh.). - Kleine, Höhensiedlung „Kříby“, aus dem Bereich der Burg­
trianguläre zweinietige Dolchklinge; ein Niedoch aus­ wälle. — Lesefund mit Metalldetektor (1999-2001).
gebrochen; L. 5,2 cm (Taf. 8, 134). - NM Praha (18879; - Geschweifte zweinietige Dolchklinge; L. 5,9 cm
ehem. Slg. V. Melichárek). - Smolík 1890-92!^, 429; (Taf. 8, 133; nach Cižmář). - MM. Brno. - Čižmář
Schránil 1921, 70. 2004, 159 ff. Abb. 3,3.

15 Kalicz-Schreiber 1984 Iaf. 51, 5. 16 Hachmann 1957, 2 1 2 Taf. 47, 1; Ruckdeschel, Südbayern
(K a ta lo g ) 51 N r. 55 T af. 12 , 1, 2.
Dolche vom Typ Vresovice- Im n o v 49

136. Brandýs nad Labem, Gde. Brandýs nad Labem- Mähren; Flur „Leskoun“ . - Fundumstände unbekannt.
Stará Boleslav, okr. Praha-východ, kraj Středočeský, - Korrodiert, trianguläre zweinietige Dolchklinge, ein
Böhmen; Flur „V nivách“. - Aus Gräbern mit Hok- Nietloch ausgebrochen, Schneiden längsgeschliffen; L.
kerbestattungen unter Steinpackungen beim Straßen­ 7,3 cm (Taf. 8, 141). - MM Brno (53921). - Unpubli­
bau. — Kleine, trianguläre fragmentierte Dolchklin­ ziert.
ge mit zwei Nieten; L. ca. 5 cm (Taf. 8, 136; nach 142. Kolín, okr. Kolín, kraj Středočeský, Böhmen. —
PÍČ). — Dat.: Ältere Bz, klassische bis jüngere Phase Fundumstände unklar; s. auch Nr. 252. - Breite, trian­
der Aunjetitzer Kultur. - Verbleib unbekannt (ehem. guläre zweinietige (nach Moucha vierneitige) Dolch­
NM Praha [?] u. Privatslg. Chaura). —Matiegka 1892, klinge mit längsgeschliffenen Schneiden, ein Nietloch
223; PÍČ 1890-92, 407 Taf. 19, 2; ders. 1899, 189 Taf. 6, ausgebrochen; L. 12,4 cm {Taf. 8, 142; z. T. nach
2. Moucha). - NM Praha (25907 [ehem. Slg. J. Buch-
137. Hradisko, Gde. Kroměříže, okr. Kroměříž, kraj tela]). - Peška 2004, 200 Abb. 1; Moucha 2005, 119
Zlínský, Mähren. — Siedlungsfund. - Kleine, trian­ Nr. 74 Taf. 150, 3.
guläre zweinietige Dolchklinge; ein Nietloch ausge­ 143. Noutonice, Gde. Lichoceves, okr. Praha-západ,
brochen, Längsschliffspuren; L. 6,6 cm (Taf. 8, 137). kraj Středočeský, Böhmen. - Grabfund (?). - Zwei­
- M M Brno (54399). - Unpubliziert. nietige Dolchklinge; L. 12,1 cm {Taf. 8, 143; nach
138. Charváty, okr. Olomouc, kraj Olomoucký, Mäh­ Böhm). - Mus. Slaný (537). — Böhm 1933, 63 Taf.
ren (?). - Fundumstände unbekannt, Fundort nicht 7, 2.
gesichert. - Zerbrochene, zweinietige Dolchklinge; 144. Litoměřice, okr. Litoměřice, kraj Ústecký, Böh­
L. 10 cm (Taf. 8, 138). - MM Brno (o. Nr.). - Un­ men. - Baggerfund aus der Elbe. —Zweinietige Dolch­
publiziert. klinge mit längsgeschliffenen Schneiden; L. n cm (Taf.
139. Vyškov, okr. Vyškov, kraj Jihomoravský, Mähren; 8', 144; nach Smolík). - NM Praha. - Smolík 1878-81,
Ziegelei Marek. - Fundumstände unbekannt (aus ei­ 159 Taf. 8, 5.
nem Grab?). - Zweinietige Dolchklinge mit Heftab­ 145. Řehníce, Gde. Lhotky, okr. Mladá Boleslav,
druck; L. 7,2 cm (Taf. 8, 139). - Mus. Vyškov (A 3871). kraj Středočeský, Böhmen; Flur „Zákoutí“. — Stein-
- Unpubliziert. packungsgrab mit Hockerbestattung auf rechter Seite
140. Chrášťany, okr. Rakovník, kraj Středočeský, (t 886). - Fragmentierte zweinietige Dolchklinge mit
Böhmen; unweit der Aunjetitzer Siedlung, — Einzel­ Heftabdruck und unregelmäßiger Griffplatte; L. 6,7 cm
fund (amer. Expedition J. Fewkes 1930). —Trianguläre (Taf. 8, T43). - Beifunde: Dolchklinge vom Typ Malé
zweinietige Dolchklinge, beide Nietlöcher ausgebro­ Zernoseky (Nr. 251); Randleistenbeil; Gefäß. - Mus.
chen. L. 7,4 cm (Taf. 8, 140). - Mus. Rakovník (alte Mladá Boleslav (15). - Vaněk 1885-86, 283 f.; Moucha/
Nr. 825). - Renner 1931,103 Abb. 1. Pleinerová 1978, 319-366 Abb. 90, 11; Bartelheim 1998,
141. Olbramovice, okr. Znojmo, kraj Jihomoravský, 40. 265 Nr. 335.

Zeitstellung: Die meisten Dolchklingen der Variante Vyskov sind Zufallsfunde, nur die Klinge von
Rehnice (Nr. 145) gehört einem geschlossenen Verband der Aunjetitzer Kultur an. Das zugehörige
Randleistenbeil ist des verdickten Mittelteils wegen eine Ubergangsform zu den Beilen mit herzför­
migem Absatz. Z u den Funden Nr. 134 und 143 aus Aunjetitzer Gräberfeldern ist nichts Näheres be­
kannt. Die Zeitstellung der aufgeführten Fundstücke entspricht der Zeitspanne des engeren Typs
Vresovice-Tesinov.
Verbreitung (Taf. 53): Das Verbreitungsgebiet der Variante Vyskov deckt sich im großen und ganzen
mit dem des engeren Typs Vresovice-Tesinov, doch ist ihre Fundanzahl geringer.

Variante Lednice

Zum Unterschied vom engeren Typ Vresovice-Tesinov haben die Dolche der Variante Lednice vier
Nietlöcher in der mehr oder weniger abgerundeten Griffplatte. Der Querschnitt ist ebenfalls flach
und linsenförmig, die Länge schwankt zwischen 6,7 bis 10,3 cm.
50 Der Fundstoff

146. Šlapanice, okr. Brno-venkov, kraj Jihomoravs­ 134. Březno, Gde. Postoloprty, okr. Louny, kraj
ký, Mähren; Flur „Široká pole“, Gr. 21/35. — Flach­ Ústecký, Böhmen; Gr. 3. - Steinpackungsgrab ei­
grab in Gräberfeld mit N—S-orientierter, linksliegen­ nes robusten, älteren Mannes (1954). - Stark korro­
der Flockerbestartung, Blick nach O. — Beschädigte dierte viernietige Dolchklinge (am Becken) mit Heft­
Dolchklinge mit vier Nietlöchern (eines davon ausge­ abdruck; L. 8,7 cm (Taf. p, 174). - Beifund: steinerne
brochen) und omegaförmigem Heftabdruck; L. 6,7 cm Hammeraxt mit senkrechtem Schaftloch und fächer­
(Taf. 8, 146). - Beifunde: halbmondförmiger Kno­ artiger Schneide. - Mus. Louny (2362). —Hnízdová
chenanhänger; Hornsteinklinge; Schale mit drei Hen­ 1955, 294-308 Abb. 157, 2; Bartelheim 1998, 40 Nr.
keln; verzierter Krug; unverzierter Krug und Teil eines 413-
weiteren (Taf. 70, B). - MM Brno (Pa 169 / 35-58). - 155. Zvoleněves, okr. Kladno, kraj Středočeský, Böh­
Kuna/Matoušek 1978, 68 Abb. 2, 14; 84 Nr. 100 („Gr. men; Flur „Na Bechově“ , Gr. 5. - Hockerbestattung.
41“); Dvořák/Hájek 1990, 15 f. Taf. 30, 3; Zimmer­ - Viernietige Dolchklinge mit schwach zungenförmig
mann 2007, 140 Nr. C 69. auslaufender Griffplatte und Heftabdruck; L. 11 cm
147. Velké Přílepy-Kamýk, okr. Praha-západ, kraj (Taf p, 155). - Beifund: Aunjetitzer Ösennadel. - NM
Středočeský, Böhmen. - Grabfund (?). - Viernietige Praha (11916). - Smolík 1890-92^ 418 Taf. 20, 6; Bar­
Dolchklinge mit längsgeschliffenen Schneiden und telheim 1998, 40. 268 Nr. 387.
Heftabdruck; L. 7,2 cm (Taf. 8, 147). - NM Praha 156. Tursko, okr. Praha-západ, kraj Středočeský, Böh­
(19686). —Pleiner/Rybová 1978, 334; Bartelheim 1998, men; Gr. 17. —Körperbestattung. —Viernietige Dolch­
40. 260 Nr. 239. klinge (ein Pflockniet erhalten) mit parallel zum Griff­
148. Znojmo, okr. Znojmo, kraj Jihomoravský, Mäh­ plattenabschluß verlaufendem Heftabdruck; L. 9,5 cm
ren. - Fundumstände unbekannt. —Dolchklinge mit (Taf. p, ip6). - Beifunde: drei Nadeln; Schläfenring
vier Nietlöchern in der korrodierten Griffplatte; L. aus Draht. - NM Praha (51552). - Schmidt 1908-09,
8,8 cm (Taf. 8, 148). —Mus. Znojmo (A 1645). - Um 241-245; Schránil 1921, 70 Abb. 14, 3.
publiziert. 157. Klobuky, okr. Kladno, kraj Středočeský, Böhmen.
149. Svrkyně, okr. Praha-západ, kraj Středočeský, Böh­ - Fundumstände unbekannt. — Viernietige Dolch­
men; Gr. 1. - Grabfund (Grabung J. L. Píč). - Frag­ klinge mit längsgeschliffenen Schneiden, ein Nietloch
mentierte viernietige Dolchklinge (randständige ausgebrochen; L. 9,5 cm (Taf. p, 137). — NM Praha
Nietlöcher ausgebrochen); L. 8,5 cm (Taj. 8, 149). — (14901). - Unpubliziert.
Beifund: Aunjetitzer Ösennadel. - NM Praha (47862). 158. Luštěnice, okr. Mladá Boleslav, kraj Středočeský,
- Schránil 1921, 71. Böhmen; Lage „Za stezkami“, Feld Fr. Zajíček. - De­
150. Benátky nad Jizerou, okr. Mladá Boleslav, kraj potfund; vgl. Nr. 121. - Fragmentierte leicht asymme­
Středočeský, Böhmen; Feld von H. Slégr. — Einzel­ trische Dolchklinge (nach Moucha Stabdolchklinge!)
fund. - Korrodierte viernietige Dolchklinge mit Heft­ mit vier Nietlöchern in flachbogiger Griffplatte, fast
abdruck; L. 11,3 cm (Taf. 8, 130). - Mus. Benátky nad flachem Querschnitt und längsgeschliffenen Schnei­
Jizerou (5403). —Unpubliziert. den; L. noch 10,1 cm {Taf. p, 138; z. T. nach Moucha). —
151. Břeclav, okr. Břeclav, kraj Jihomoravský, Mäh­ Mus. Mladá Boleslav (315). - Schránil 1921, 13 Anm. 2;
ren; Flur „Na Zvolenci“ . - Aus gestörtem Gräberfeld. 72 Taf. 2, 5; Moucha 2005, 126 ff. Nr. m/j 1 Taf. 205,
- Dolchklinge mit vier Pflocknieren in zungenförmig 24.
auslaufender Griffplatte und Heftabdruck; L. 9,8 cm 159. Němčíce nad Hanou, okr. Prostějov, kraj Olo­
(Taf. 8, 171). - MM Brno (54522). -Tihelka 1953, 290. moucký, Mähren; Flur „Svorky“, Gr. 34. - Hocker­
152. Lednice, okr. Břeclav, kraj Jihomoravský, Mäh­ bestattung auf rechter Seite mit Kopf im Westen
ren. - Körpergrab (1932). - Viernietige Dolchklinge (1921). - Beschädigte Dolchklinge mit leicht einge-
mit flachrhombischem Querschnitt (ein Pflockniet zogenen Schneiden, Knochenknauf und vier erhal­
erhalten) und Heftabdruck; L. ro,i cm (Taf. 8, 152). - tenen Pflocknieten, Spitze abgebrochen; L. 9,5 cm
Beifunde: spitze Bronzeperle; Aunjetitzer Ösennadel. {Taf. p, 15p; nach Červinka). —Beifunde: Armring aus
- Mus Mikulov (A / M 630; alte Nr. 610). - Freising Doppeldraht; Armring aus einfachem, in zwei Spiralen
1933, 27 Abb. 5, i. gewundenem Draht; zwei Krüge mit Fransenmuster;
153. Fundort unbekannt (Kolín), okr. Kolín, kraj Stře­ Schale mit Kehle unterhalb des Randes; Henkeltasse.
dočeský, Böhmen. - Fundumstände unbekannt. - - MM Brno. - Červinka 1926, 3-35 Abb. 3, 1; Tihelka
Fragmentierte viernietige Dolchklinge (ein Nietloch 1953, 300.
ausgebrochen); L. noch 8,64 cm (Taf. p, 153; ergänzt 160. Skoronice, okr. Hodonín, kraj Jihomoravský,
nach Bartelheim). - Mus. Český Brod (2177). - Bartel­ Mähren; Flur „Vinohrádky“. — Einzelfund; beim
heim 1998, 40. 227 Nr. 22c Taf. 7, 11. Bahnbau 1938-39 gefunden. - Schmale viernietige
Dolche vom Typ V řesovice-lesínov 5i

Dolchklinge mit linsenförmigem bis abgerundet L. 9,58 cm (Taf. 9. 161).- Mus. Český Brod (2143). -
rhombischem Querschnitt und Heftabdruck; L. 11 cm Böhm 1932, 49 f.
(Taf. 9, 160). - Mus. Kyjov (207). - Furmánek 1973, 82 162. Český Brod, okr. Kolín, kraj Středočeský, Böh­
Abb. 42, 13. men; Ziegelei Klíma. - Einzelkind. - Kleine, triangu­
161. Mochov, okr. Praha-východ, kraj Středočeský, läre Dolchklinge mit vier Nietlöchern. - Dat.: Ältere
Böhmen. — Einzelfund. - Fünfnietige Dolchklinge Bz, Aunjetitzer Kultur. - Mus. Český Brod (667). -
mit Mittelrippe und blaugrüner Patina, ein Niet fehlt. Böhm 1932, 49 f.

Zeitstelliing: Von den 17 Dolchklingen der Variante Lednice kommen sieben aus Gräbern (Nr. 146.
149. 152. 154-156. 159), zwei weitere dürften zu Grabinventaren gehört haben (Nr. 147. 151), einer fand
sich in einem Depot (Nr. 158) und bei sieben Funden sind entweder die Umstände der Auffindung
unbekannt öderes handelt sich um Einzelfunde (Nr. 148. 150. 153. 157. 160-162). Aus chronologischer
Sicht finden gegenüber dem engeren Typ Vresovice-Tesinov keine wesentlichen Veränderungen statt.
Z u den ältesten Gräbern gehört Grab 21 / 35 von Slapanice (Nr. 146) mit einem Halbmondanhän­
ger und Keramik aus der jüngeren Phase der Glockenbecherkultur. Die Mehrzahl der Dolchklingen
stammt aus Gräbern der Aunjetitzer Kultur, und zwar ihrer klassischen und jüngeren Phase. Dafür
sprechen die im Grab 1 von Svrkyne (Nr. 149), in Lednice (Nr. 152) und im Grab 17 von Tursko (Nr.
156) gefundenen Aunjetitzer Osennadeln. In die jüngere bis späte Phase der Aunjetitzer Kultur gehört
in Böhmen die Klinge aus dem Depot von Lustenice (Nr. 158). Gleichzeitig wird auch der wegen des
Knochenknaufs zu einem Vollgriffdolch zu ergänzender Dolch in Grab 34 von Nemcice nad Hanou
(Nr. 159) sein.
Verbreitung (Taf. 53): Eine größere Konzentration der Funde dieser Dolchvariante Lednice hat sich
bislang nicht ergeben. Das Verbreitungsbild in der breiten Zone Mitteleuropas ist mit dem des engeren
Typs Vresovice-Tesinov identisch.

Variante Těšetice

Hauptmerkmal der Dolchklingen dieser Variante ist eine breite verstärkte Klingenmitte mit drei bis
fü n f Nietlöchern. Die typische Variante Těšetice hat gegenüber dem engeren Typ eine schlankere
Klinge und ist im Grunde eine Ubergangsform zu den Dolchen vom Typ Hradčany mit breiter M it­
telrippe (Nr. 255-279). Die flachen Formen mit mehr als vier Nietlöchern könnten noch unterteilt
werden, doch dies würde zu einem unübersichtlichen Klassifikationssystem führen. Die Länge der
Dolchklingen der Variante Těšetice schwankt zwischen 6,8 und 13,8 cm.

163. Kyškovice, okr. Litoměřice, kraj Ústecký, Böh­ rhombischem Querschnitt, fünf ausgebrochenen Niet­
men. - Fundumstände unbekannt. - Flache, triangu­ löchern und Abdruck von Heftausschnitt (?); L. 9,2
läre Dolchklinge mit ursprünglich fünf Nietlöchern cm (Taf. 9, 164). - NM Praha (45769). - Axamit 1924,
(drei davon ausgebrochen) im fast geradem oberem 17; Moucha 2005, 160 Nr. 226 Taf. 84, 5.
Griffplattenabschluß und längsgeschliffenen Schnei­ 165. Těšetice, okr. Znojmo, kraj Jihomoravský, Mäh­
den; L. 7,1 cm (Taf. 9, 163). - Mus. Litoměřice (9950). ren; Flur „Vinohrady“, Gr. 24. - In rechteckiger
- Unpubliziert. Grabgrube mit Steinsetzung SSW-NNO-orientierte
164. Tetín, okr. Beroun, kraj Středočeský, Böhmen. Hockerbestattung aufrechter Seite (adultus). - Dolch­
- Einzelfund unter Feuerstelle der Knovizer Kultur klinge (in sekundärer Lage?) mit breiter, flacher Mit­
(vor 1924) (Nach Moucha Depotfund zusammen mit telrippe, drei Nietlöchern im abgerundetem Griffplat­
zweinietigem Griffplattendolch Nr. 360 und zwei tenabschluß und Heftabdruck; L. 12,6 cm ( Taf. 9, 163;
Bronzepfriemen). - Beschädigte Dolchklinge mit nach Podhorský). - Beifunde: zwei doppelkonische
52 D er Fundstoff

Henkeltöpfe; kleine konische Schale; halbkugelige Klingenmitte; L. 12,3 cm {Taf. 10, 171; nach Moucha).
Schale (Taf. 70, C). - Mus. Znojmo (o. Nr.). - Loren­ - Dat.: Ältere Bz. - Mus. Slaný (oder NM Praha ?). -
cová/ Beneš/Podborský 1987, 46 ff. Abb. 16, a. b 5. Moucha 2005, 150 Nr. 205 Taf. 129, 9.
166. Těšetice, okr. Znojmo, kraj Jihomoravský, 172. Lovosice, okr. Litoměřice, kraj Ústecký, Böhmen;
Mähren; Flur „Vinohrady“, Gr. 16. - In rechteckiger Flur „Schwarzenbergská cihelna“, Gr. 4. - In 2 m lan­
Grabgrube mit Steinen überdeckter Holzsarg, darin ger Grabgrube S-N-orienderte Körperbestattung auf
SSW—NNO-orientierte Hockerbestattung auf rech­ Steinplattenlager. Birnenförmig ausbauchende Grab­
ter Seite. — Schlanke, trianguläre Dolchklinge (am grube mit Steinpackung gefüllt (1881). - Trianguläre
rechten Ellbogen) mit keilförmig verstärkter Mitte Dolchklinge (rechts am Becken) mit verstärkter Mit­
und drei Nietlöchern (zwei ausgebrochen); L. 11,2 cm te, längsgeschliffenen Schneiden, drei Pflocknieten
(Taf. p, 166; nach Podhorský). —Beifunde: breites Hen­ und Heftabdruck; L. 9,8 cm (Taf. 10, 172). - Beifunde:
kelgefäß; Henkeltasse; Schale mit Knubben am Rand; Randleistenbeil (rechts neben dem Kopf; am rechten
konischer Becher. —Mus. Znojmo (o. Nr.). - Loren- Arm war der Abdruck der Holzschäftung in der Stein­
cová/Beneš/Podborský 1987, 31 ff. Abb. 9, a; 9 b 3. packung zu sehen); zwei Aunjetitzer Ösen kopfnadeln
167. Uherce, okr. Louny, kraj Ústecký, Böhmen. — (auf dem rechten oberen Brustkorb); Bronzeahle (auf
Körpergrab (?). - Trianguläre Dolchklinge mit ver­ der linken Hüfte); Bronzeblechstücke (von der Dolch­
stärkter Mitte, längsgeschliffenen Schneiden und drei scheide?). —Mus. Teplice (W 176; ehem. Slg. R. Wein­
Nietlöchern (zwei Pflockniete erhalten), Spitze abge­ zierl). - Weinzierl 1885-86, 23 f. Taf. II, 28; Moucha
brochen, auf der Oberfläche Brandspuren, Abdruck 1961a Abb. 5, 23; Bartelheim 1998, 41 Nr. 475.
vom bogenförmigen Heftausschnitt; L. noch 11,4 cm 173. Risuty, okr. Kladno, kraj Středočeský, Böhmen;
(Taf. p, t6j). - Beifund: Gefäß. - NM Praha (11799). Flur „Na kopcích“. - Aus gestörtem Gräberfeld (?).
- Woldřich 1896-97, 323 Abb. 27. - Schlanke, trianguläre Dolchklinge mit verstärk­
168. Těšetice, okr. Znojmo, kraj Jihomoravský, ter Mitte, längsgeschliffenen Schneiden, ursprünglich
Mähren; Flur „Vinohrady“, Gr. 12. - In rechtecki­ mit fünf Nietlöchern (drei davon ausgebrochen) und
ger Grabgrube mit Steinen überdeckter Holzsarg, da­ Heftabdruck; L. 10,7 cm (Taf. 10, 173). - Mus. Slaný
rin SW-NO-orientierte Kinderbestattung in leichter (2698). - Böhm 1933, 63 Taf. 7, 5; Bartelheim 1998, 40.
Hockerlage mit Kopf in SW. - Kleine, trianguläre 265 Nr. 340.
Dolchklinge (vor der Brust) mit rippenartig verstärkter 174. Svrkyně, okr. Praha-západ, kraj Středočeský, Böh­
Mitte und drei Nietlöchern (mittleres ausgebrochen); men; Gr. 38. - Aus Grab. - Dolchklinge mit verstärkter
L. 6,8 cm (Taf. 10, 168; nach Podhorský). - Beifunde: Mitte, längsgeschliffenen Schneiden, fünf Nietlöchern
flache Knochenscheibe; fragmentierte zyprische Nadel; (ein Pflockniet erhalten, ein Nietloch ausgebrochen)
Schale; Krug mit Fransenmuster; konische Henkeltas­ und Abdruck vom halbkreisförmigen Heftausschnitt;
se (Taf. 70, D). - Mus. Znojmo (o. Nr.). - Lorencová/ L. 11,8 cm (Taf. 10, 174). - NM Praha (47922). - Schrá­
Beneš/Podborský 1987, 26 ff. Abb. 7, a; 7, b 6. nil 1921, 70 f. Abb. 14, 5; Jiráň 2008 Abb. 25, 4.
169. Dolní Věstonice, okr. Břeclav, kraj Jihomoravský, 175. Lednice, okr. Břeclav, kraj Jihomoravský, Mähren.
Mähren. - Fundumstände unbekannt. - Trian­ - Steinpackungsgrab (1895). - Trianguläre Dolchklinge
guläre Dolchklinge mit drei Nietlochresten; L. noch mit verstärkter Mitte sowie breiter Mittelrippe, längs-
ca. 6,6 cm {Taf. 10, 16p; nach Junghans/Sangmeister/ gcschliffenen Schneiden, drei Nietlöchern (ein Pflock­
Schröder). - Dat.: Ältere Bz. - Inst. Groningen (1943/ niet erhalten) und Abdruck vom omegaförmigen
X/112). — Junghans/Sangmeister/Schröder i960, 115 Heftausschnitt; L. 10,9 cm (Taf. 10, 173). - Beifunde:
Nr. 834 Taf. 29, 834. Aunjetitzer Henkeltasse; flache Schale; gedrungener
170. Luštěnice, okr. Mladá Boleslav, kraj Středočeský, Kugelnapf mit Fransendekor; spitzer Kultgegenstand;
Böhmen; Lage „Za stezkami“, Feld Fr. Zajíček. - goldener Sibiner Schläfenring; weiterer deformierter
Depotfund; vgl. Nr. 121. —Dolchklinge mit stark ein- Schläfenring aus doppeltem Golddraht. —MM Brno
gezogenen und längsgeschliffenen Schneiden sowie (53473)- - Červinka 1902, 168 Abb. 76; Waldhauser
drei Nietlöchern (mittleres davon ausgebrochen); stark 1983, Taf. 3, 8 c.
verdickte Klingenmitte; L. 12,3 cm (Taf. 10, 170; er­ 176. Munice, Gde. Hluboká, okr. České Budějovice,
gänzt nach Moucha). - Mus. Mladá Boleslav (313). — kraj Jihočeský, Böhmen; Hgl IV. - Grabhügel (44 m
Schránil 1921, 13 Anm. 2; 72 Taf. 1, 5; Moucha 2005, im Umfang; 1,5 m H.; N -S: 14,5 m, O—W: 9 m) mit
126 ff. Nr. m/h 1 Taf. 203,14. zentralem Steinbau; SO davon Brandbestattung (J. N.
171. Slaný, okr. Kladno, kraj Středočeský, Böhmen; Woldřich 1888). - Dolchklinge mit vier ausgebroche­
Flur „Slánská hora“. - Einzelfund aus Siedlungsareal. nen Nietlöchern und breiter Mittelrippe; L. 10,2 cm
- Trianguläre dreinietige Dolchklinge mit verdickter (Taf. ro, T76). - Beifunde: Scherben eines schwarz-
Dolche vom Typ Vresovice- Téšínov 53

gebrannten Bechers. - Dat.: Bz B i. - Mus. České L. 8,5 cm (Taf. 10, 17p). - Beifunde: klassische Aunje-
Budějovice (AO 803). - Grabhügel II: Nadel mir gro­ titzer Tasse; Schale; zwei grob gestaltete Becher; Scher­
ßem, schräg durchlochtem Kugelkopf (PBF XIII, 6 ben von einem Kleingefäß; rundstabiger Armring; Teil
[Novotná 1980] Nr. 262 S. 44. 47), in Verzierung dem eines Tierzahnes; Tierschulterknochen; Gefäßscherben
Typ Megyaszo nahestehend. - Dat.: frühe Bz (?) (Be­ der Velatice-Kultur in der Füllerde. - MM Brno (3-
stattungen verschiedenen Alters in ein- und demselben 142-2). —Nekvasil 1954, 434 Abb. 173; Ondráček 1962,
Gräberfeld?). - Woldřich 1884, 217 f. Abb. 108 (Nadel); 18 Taf. 41, 6.
ders. 1889, 94 (Dolch); Píč 1900, 154 f. 180. Dolní Věstonice, okr. Břeclav, kraj Jihomoravs­
177. Holešov, okr. Kroměříž, kraj Zlínský, Mähren; ký Mähren; Flur „Nová štěrkovna“, Gr.7. —Grabfund
Gr. 385. —Hockerbestattung auf rechter Seite (eines er­ (1987). — Trianguläre Dolchklinge mit flach linsen­
wachsenen Mannes?) mit Kopf im Westen. - Triangu­ förmigem Querschnitt, fünf Nietlöchern (zwei da­
läre Dolchklinge (zwischen Langknochen) mit linsen­ von ausgebrochen) und Abdruck vom Heftausschnitt;
förmigem bis rhombischem Querschnitt und fünf L. 7,2 cm (Taf. 10, 180). - Arch. Inst. Brno, Arbeitsstel­
Nietlöchern (vier Niete erhalten; ein Nietloch aus­ le Dolní Věstonice. - Unpubliziert.'
gebrochen); L. 9,8 cm (Taf. j o , 177). - Beifunde: Na­ 181. Radovesice, okr. Litoměřice, kraj Ústecký, Böh­
del mit Windungsrest; Knochenahle; Gefäßscherben. men; Flur „Venelikův kamenolom“ . - Grab mit
- Mus. Kroměříž (276-11 / 70). - Ondráček/Šebela/ Hockerbestattung. - Dolchklinge mit ausgebrochenem
Stloukal 1985, 73 Abb. 35,11. Griffplattenabschluß (ursprünglich mindestens sie­
178. Mikulovice, okr. Pardubice, kraj Pardubický ben Nietlöcher), Spitze abgebrochen; L. noch 10,4 cm
Böhmen; Flur „Kašparova cihelna“ . - Siedlungsgrube (Taf. j o , j 8j ). - Beifund: Aunjetitzer Ösennadel. -
oder Kenotaph? (1900). - Trianguläre Dolchklinge mit Mus. Litoměřice, Slg. Libochovice (8x07). - Píč 1899,
verstärkter Mitte, längsgeschliffenen Schneiden, fünf 197.
Nietlöchern (drei davon ausgebrochen) und Abdruck 182. Rajhrad, okr. Brno-venkov, kraj Jihomoravský
vom Heftausschnitt; L. 13,8 cm (Taf. 10, 178). - Mus. Mähren. - Grab mir Hockerbestattung eines Mannes
Pardubice (1190). - Diviš-Čistecký ze Serlinku 1900- (Notgrabung J. Dezort). - Trianguläre Dolchklinge
oj, 357; Böhm 1932a, 47 ff. Abb. 33, 3; Bartelheim 1998, mit verstärkter Mitte, längsgeschliffenen Schneiden,
40. 278 Nr. 6x6. ursprünglich fünf Pflocknieten (ein Nietloch ausge­
179. Rebešovice, okr. Brno-venkov, kraj Jihomoravs­ brochen) und schwachem Abdruck vom omegaför­
ký Mähren; Gr. 142. —Körperbestattung eines Kindes. migen Heftausschnitt; L. 9,1 cm (Taf. 10, 182). - MM
- Kurze fünfnietige Dolchklinge mit verstärkter Mitte; Brno (alte Nr. 296). -Tihelka 1953, 304 f.

Zugehörig sind mit Vorbehalt die beiden folgenden Exemplare (Nr. 183. 184), deren Mittelteilverstär­
kung nicht mit Absicht, sondern durch langfristiges Schneidenschleifen erfolgt sein mag.

183. Olbramovice, okr. Znojmo, kraj Jihomoravský 184. Moravský Krumlov, okr. Znojmo, kraj Jiho­
Mähren; Flur „Leskoun“. —Siedlungsfund; keine nä­ moravský Mähren; aus der Umgebung der Stadt.
heren Angaben. - Schmale fragmentierte fünfnietige - Fundumstände unbekannt. — Fragmentierte fünf­
Dolchklinge mit eingezogenen, geschliffenen Schnei­ nietige Dolchklinge mit eingezogenen, geschliffenen
den; L. 13,3 cm (Taf. 10, 183). - MM Brno (53920). - Schneiden; L. 12,5 cm {Taf. j o , J 8 4 ; nach Inventar­
Tihelka i960, 78. zeichnung). - NM Praha (58228). - Unpubliziert.

Zeitstellung: Von den 22 Exemplaren der Variante Tesetice stammen zw ölf mit Sicherheit aus G rab­
funden, die Herkunft von zwei weiteren (Nr. 167. 173) aus Gräberfeldern wird vermutet. Drei K lin­
gen wurden in Siedlungen gefunden (Nr. 171. 178. 183), doch eine davon (Nr. 178) könnte auch aus
einem Kenotaph stammen. Drei Exemplare (Nr. 163. 164. 184) sind Einzelfunde und eines (Nr. 170)
stammt aus einem Depotfund. Z u den ältesten Dolchen gehört die Klinge aus Grab 385 von Holesov
(Nr. 177), obgleich die beschädigte zugehörige Nadel und die Knochenahle keine sicheren chrono­
logischen Anhalte bieten. Entscheidend ist, daß das ganze Gräberfeld der Nitra-Kultur von Holesov

Für den freundlichen Hinweis danke ich Herrn J. Peska.


54 Der Fundstoff

keinen jüngeren Zeitansatz als den in die Reinecke-Stufe Bz А i gestattet. Die Mehrzahl der Funde in
Grabverbänden (Nr. 165. 166. 168. 172. 174. 175. 179. 181. 182) gehört in die klassische bis jüngere Pha­
se der Aunjetitzer Kultur in Böhmen und Mähren. Ihnen folgen zeitlich die Dolchklingen aus dem
Depot von Lustenice (Nr. 170), das in jüngere bis spätere Phase der Aunjetitzer Kultur in Böhmen da­
tiert wurde, und der Fund aus der Siedlung der Veterov-Gruppe von Olbramovice (Nr. 183). Die jüng­
sten Klingen der Variante Tesetice könnten diejenigen von Tetin und Munice (Nr. 164. 176) sein, die
bereits an den Übergang zur Mittelbronzezeit datiert werden können, unter anderm weil die Klinge
Nr. 176 schon eine Mittelrippe besitzt.
Verbreitung (Taf. 53): Das Verbreitungsgebiet der Variante Tesetice deckt sich im wesentlichen mit
dem des engeren Typs Vresovice-Tesinov; es zeichnet sich jedoch eine größere Funddichte in Südmäh­
ren ab.

Variante Kyjovice

ln der Ausführung des Klinge unterscheiden sich die Dolche der Variante Kyjovice nicht vom eigent­
lichen Typ Vresovice-Tesinov; sie haben ebenfalls drei Nietlöcher und einen flachen, linsenförmi­
gen Querschnitt, mitunter aber auch einen flach-spitzen Querschnitt. Der eigentliche Unterschied
zum engeren Typ sind die Rinnen, die immer längs der Schneiden verlaufen. Die Länge der Klingen
schwankt zwischen 6,6 und 15,8 cm.

185. Mirovice, Gde. Veleň, okr. Praha-východ, kraj geschliffenen Schneiden, Spitze abgebrochen; L. noch
Středočeský, Böhmen; Steinbruch H. Pokorný. - Grab 9,6 cm (Taf. 11, 187; ergänzt nach Bartelheim). - Mus.
mir Steinpackung. — Fragmentierte trianguläre drei- Kutná Hora (P 1339). - Bartelheim 1998, 235 Nr. 66
nietige Dolchklinge mit flachem Querschnitt, längsgc- Taf. 14, 14.
schliffenen Schneiden und deutlichen Rinnen; L. noch 190. Vrbovec, okr. Znojmo, kraj Jihomoravský, Mäh­
6,4 cm (Taf. 11, 18'$). - Beifunde: Aunjetitzer Ösenna­ ren; Ziegelei 2,5 km östlich der Gemeinde. - Kör­
del; Bruchstücke einer ähnlichen Nadel. —NM Praha pergrab. - Dolchklinge mit drei Pflocknieten, flach­
(33464). - Unpubliziert, spitzem Querschnitt, leicht eingezogenen Schneiden,
186. Dolin, okr. Kladno, kraj Středočeský, Böhmen; Abdruck vom Heftausschnitt und schwach erkenn­
Ziegelei Pokorná (?). - Einzelfund. - Oberer Teil baren schneidenparallelen Rinnen; L. 8,8 cm (Taf. //,
einer dreinietigen Dolchklinge mit Heftabdruck und 190). - Beifunde: hoher, beschädigter Topf; Aunjetitzer
schwach erkennbaren Rinnen; L. noch 3,8 cm (Taf. Henkeltasse; Bronzespiralringe. - MM Brno (53331). -
11, 186). —Mus. Slaný (2662; ehem. Slg. L. Běhounek Palliardi 1893, 129-142 Abb. 1.
[1932]). - Böhm 1933, 62. 191. Fundort unbekannt (Umgebung von Zatec [ver­
187. Vedrovice, okr. Znojmo, kraj Jihomoravský, Mäh­ mutlich ist gemeint: okr. Louny, kraj Ústecký, Böh­
ren. - Aus gestörtem Gräberfeld. - Trianguläre drei- men]). - Fundumstände unbekannt. - Stark frag­
nietige Dolchklinge mit deutlichen Rinnen; L. 9 cm mentierte trianguläre Dolchklinge mit flach-spitzem
(Taf. 11, 187; nach Inventarzeichnung). - NM Praha Querschnitt, teilweise ausgebrochener Griffplarte (ein
(89879; ehem. Slg. Berger). - Unpubliziert. Pflockniet erhalten), Abdruck vom Heftausschnitt
188. Vedrovice, okr. Znojmo, kraj Jihomoravský, Mäh­ und schneidenparallelen Rinnen; L. 8 cm (Taf. 11, 191).
ren. - Aus gestörtem Gräberfeld. - Trianguläre drei- - Mus. Žatec (219 / 86). - Blažek/Gál 2001, 28 Nr. 1;
nietige Dolchklinge mit deutlichen Rinnen; L. 7,9 cm 72 Abb. 1.
{Taf. 11, 188; nach Inventarzeichnung). - NM Praha 192. Mochov, okr. Praha-východ, kraj Středočeský, Böh­
(89880; ehem. Slg. Berger). - Unpubliziert. men; Sandgrube. - Einzelfund (1936). - Stark beschä­
189. Kutná Hora, okr. Kutná Hora, kraj Středočeský, digte Dolchklinge mit einem erhaltenen Nietloch,
Böhmen; Steinbruch von H. Ladislav. - Fundum­ linsenförmigem Querschnitt, ausgebrochenen Schnei­
stände unbekannt. — Dreinietige Dolchklinge mit denrändern und schneidenparallelen Rinnen; L. 7,9 cm
Heftausschnitt, schneidenparallelen Rillen und längs­ (Taf. 11,192). - NM Praha (46629). —Unpubliziert.
Dolche vom Typ Vresovice- Teš/nov 55

193. Vedrovice, okr. Znojmo, kraj Jihomoravský, ren; Gr. 64. —Körpergrab in einer Sandgrube. - Trian­
Mähren. - Aus gestörtem Gräberfeld. - Fragmentier­ guläre Dolchklinge mit drei Pflocknieten in fast halb­
te dreineitige Dolchklinge mit korrodierter Griffplatte runder Griffplatte mit omega-förmigem Heftabdruck
und kaum erkennbaren schneidenparallelen Rinnen; und schneidenparallelen Rinnen; I.. 12,6 cm (Taf. 10,
L.. 6,6 cm (Taf. ii, 193; nach Inventarzeichnung). — 198). - Beifunde: zwei Gefäße; zwei Bronzegegenstän­
NxM Praha (89881). - Unpubliziert. de. - MM Brno (1076). -Tihelka 1953, 296 Abb. 26, 2
194. Velké Přílepy, okr. Praha-západ, kraj Středočeský, (mit falscher Maßangabe); I.orencová/Beneš/Podbor-
Böhmen; Flur „Nad Synagogou“ , Gr. 5. - Hockerbe­ ský 1987, 95 Abb. 44, d 19.
stattung eines Erwachsenen. - Trianguläre Dolchklinge 199. Luštěnice, okr. Mladá Boleslav, kraj Středočeský,
mit flach linsenförmigem Querschnitt, stark korro­ Böhmen; Lage „Za stezkami“, Feld Fr. Zajíček. - De­
dierter Griffplatte (noch ein Nietloch erkennbar) und potfund; vgl. Nr. I2i. - Lange, trianguläre Dolchklin­
schwach erkennbaren schneidenparallelen Rinnen; L. ge mit drei Nietlöchern in leicht gewölbter Griffplat-
9,6 cm (Taf. 11, 194). — Beifunde: Bronzenadel vom te und schneidenparallelen Rillen; L. 15,8 cm {Taf. 11,
Aunjetitzer Typ; massiver Bronzemeißel; kleiner Schlä- 199; ergänzt nach Moucha). - Mus. Mladá Boleslav
lenring aus Draht. — NM Praha (11659). — Felcman (310). - Schránil 1921, 13 Anm. 2, 72 Taf. 2, 2; Moucha
1889-99, 239 Abb. 1, 1. 2005, 126 ff. Nr. m/g 2 ’Iäf. 203, 12.
195. Noutonice, Gde. Lichoccvcs, okr. Praha-západ, 200. Dřínov, okr. Kladno, kraj Středočeský, Böhmen;
kraj Středočeský, Böhmen. - Aus gestörtem Körper­ Flur „U kamene“, Gr. 62. - Körperbestattung (1895). —
grab (?). - Beschädigte, trianguläre Dolchklinge mir Stark korrodierte, flache Dolchklinge mit drei Pflock­
flach linsenförmigem Querschnitt; am Griffplatten­ nieten und Heftabdruck sowie schneidenparallelen
bruch Spur eines randständigen Nietloches, Seitenrin­ Rinnen; L. noch 5,9 cm (Taf. 11, 200). - Beifunde: Ge­
nen kaum erkennbar; L. 8,5 cm (Taf. 11, 195). - Mus. fäß; ungewöhnlich lange Aunjetitzer Osennadel mit
Slaný (540; ehem. Slg. Béhounek [1932J). — Böhm profiliertem Kopf. - NM Praha (47825). - Felcman/
1933, 63 Taf. 7, i. Schmidt 1893—9sd, 719 Taf. 39, 8.
196. Únětice, okr. Praha-západ, kraj Středočeský, Böh­ 201. Zižice, okr. Kladno, kraj Středočeský, Böhmen;
men; Flur „Holý vrch“, Gr. 30. - Hockerbestattung. nördlich der Gemeinde. - Körpergrab. - Breite, trian­
- Trianguläre Dolchklinge (unter der linken Seite) guläre Dolchklinge mit drei Nietlöchern und schnei­
mit flach-spitzem Querschnitt und drei leicht asym­ denparallelen Rinnen; L. 9,9 cm {Taf. 11, 201; nach In­
metrisch in schwach-dreilappiger Griffplattc angeord­ ventarzeichnung). - NM Praha (48071). - Schmidt
neten Pflocknieten sowie sehr schwache schneiden­ i898-99a, 562-564 Abb. 3, 3.
parallele Rinnen; L. 10,9 cm (Taf. 11, 196). - Beifund: 202. Těšínov, Gde. Protivín, okr. Písek, kraj Jihočeský,
großer Topf. - NM Praha (48142). - Ryzner 1878-81, Böhmen; Flur „Selská“ . Bei Abbruch eines steinernen
289-308 Taf. 13, 7. Grabhügels (1944). - Untere Klingenhälfte mit feinen
197. Fundort unbekannt. — Fundumstände unbe­ schneidenparallelen Rinnen (in der Lit. erwähnte Ver­
kannt. — Fragmentierte trianguläre Dolchklinge mit zierung nicht sichtbar); L. noch 4,7 cm (Taf. 11, 202;
flach linsenförmigem Querschnitt und drei ausgebro­ nach Dubský). - Beifunde: schaufelförmige Nadel;
chenen Nietlöchern sowie schneidenparallelen Rinnen; schlingenförmiger Schläfenring aus Doppeldraht; wei­
L. 13,2 cm (Taf. 11, 197). - Mus. Mikulov (7502; ehem. terer Haarschmuck aus Spiraldraht; drei Spiralröllchen
Slgen. H. Recht und später J. Gajdošová [1984]). - von einer Halskette; Fragment einer Bronzeahle; zwei
Unpubliziert.tS Bronzeblechstreifen. - Verbleib unbekannt. - Dubský
198. Kyjovice, okr. Znojmo, kraj Jihomoravský, Mäh­ 1946b, 147-149 Abb. 2, 1.

Zeitstellung: Von den 18 Dolchklingen der Variante Kyjovice kommen sieben aus Gräbern und drei
weitere (Nr. 187. 188. 195) dürften auch aus Gräberfeldern stammen. Die Klinge Nr. 181 war in einem
Depot enthalten, und bei den übrigen sieben Exemplaren (Nr. 186. 189. 191-193. 197. 202) sind entwed­
er die Fundumstände unbekannt oder sie sind Einzelfunde. Die Begleitfunde in Gräbern bilden eine
recht enge Formpalette, und soweit sie einigermaßen aussagefähig sind, zeigen sie eine Zeitspanne von
der klassischen bis zur späten Phase der Aunjetitzer Kultur in Böhmen an. Dies gilt für die Aunjetitzer
Osennadel aus dem Grab von Mirovice (Nr. 185) und ganz bestimmt für die ungemein lange Nadel

18 Für den freundlichen Hinweis danke ich Herrn J. Peska.


56 Der Fundstoff

von Drinov (Nr. 200). Zu den jüngeren Formen gehört auch die schau fei förmige Nadel von Tesinov
(Nr. 202). Weitere Beifunde in Gräbern mit Dolchklingen dieser Variante sind chronologisch un­
brauchbar. Durch den Fund aus dem Depot von Lustenice (Nr. 199) wird die Zeitstellung der Variante
Kyjovice in die jüngere bis späte Phase der Aunjetitzer Kultur nochmals erhärtet.
Verbreitung (Taf. 54): Das Verbreitungsgebiet der Variante Kyjovice ist mit dem des engeren Typs
Vresovice-Tesinov identisch.

Variante Satov

Formenmäßig gleichen die Dolche dieser Variante dem engeren Typ, sie besitzen jedoch wie die
Varianten Lednice oder Tesetice mehr als drei Nietlöcher in der mehr oder weniger gewölbten G riff­
platte und haben auch schneidenparallele Rinnen. Ihre Länge schwankt zwischen 7 und 12,8 cm.

203. ČíČovice, okr. Praha-západ, kraj Středočeský, ge mit fünf Nietlöchern (zwei Pflockniete erhalten)
Böhmen. - Fund umstände unbekannt. - Triangu­ und schneidenparallelen Rinnen; L. 12,6 cm (Taf. 12,
läre Dolchklinge mit vier Nietlöchern (eines davon 206). - Mus. Znojmo (A 4267). - Podborský/Vildo-
ausgebrochen) und Heftabdruck sowie deutlichen mec 1972, 215.
schneidenparallelen Rinnen; L. 7,8 cm (Taf. 12, 20f . — 207. Osluchov, okr. Kladno, kraj Středočeský, Böh­
Kath. Vorgesch. Karlsuniv. Praha (B 339; gestiftet von men; Flur „Na Barborce“, Gr. 9. - Rechtsliegende
H. Vondráček). - Filip 1933, 65 Taf. 5, 3. Hockerbestattung unter zwei Steinschichten. - Dolch­
204. Rybníky, okr. Znojmo, kraj Jihomoravský, Mäh­ klinge mit linsenförmigem Querschnitt, sechs Pflock­
ren; Flur „Díly“ . - Grab mit Steinen abgedeckt, zwei nieten und geradem Heftabdruck sowie schneiden -
sekundär gestörte Hockerbestattungen auf rechter Sei­ paralleien Rinnen; L. 11,1 cm (Taf. 12, 207). - Beifunde:
te. - Beschädigte Dolchklinge (am Bein des Mannes) Löffelbeil mit Randleisten; Armring (laut Inventar
mit linsenförmigem Querschnitt, vier Nietlöchern NM Praha). - NM Praha (11701). - Felcman/Schmidt
und Abdruck vom Heftausschnitt; breite Rinne nur i893-95a, 67 ff. Abb. auf S. 68; Bartelheim 1998, 40.
längs einer Schneide; L. 7,9 cm (Taf. 12, 204). - Bei­ 263 Nr. 292.
funde: Schläfenring (am Schädel); Aunjetitzer Nadel 208. Kojátky-Sardičky, okr. Vyškov, kraj Jihomo­
(auf der Brust der weiblichen Bestattung); Aunjetit­ ravský, Mähren; Flur „Nad humny“ , Gr. 45. - Ver­
zer Tasse; Henkeltopf; Napf mit eingezogener Mün­ gangene Körperbestattung (Adultus) mit Schädel im
dung und Fransenornament; Schale. - Mus. Znojmo, Westen (1926). — Dolchklinge (am Becken) mit fla­
Zweigstelle Moravský Krumlov (1736). - Solle 1950, chem, linsenförmigem Querschnitt und vier Nietlö­
214-217 Abb. 150. chern (drei Pflockniete erhalten), schneidenparallele
205. Mušov, okr. Břeclav, kraj Jihomoravský, Mäh­ Rinnen kaum sichtbar; L. 7 cm (Taf. 12, 208). - MM
ren; Flur „Na pískách“, Gr. 23. —SO—NW-orientierte Brno (52870). - Procházka/Chleborád/Kalousek 1927,
Hockerbestattung (eines Mannes?) aufrechter Seite. - 19 Abb. 32; Tihelka 1953, 275 Abb. 26,1 (mit falscher
Dolchklinge mit linsenförmigem Querschnitt und vier Maßangabe).
Nietlöchern, längs der geschliffenen und ausgebro­ 209. Tursko, okr. Praha-západ, kraj Středočeský, Böh­
chenen Schneiden seichte Rinnen; L. 12,8 cm (Taf. 12, men, Feld von H. Vraný. - Einzelfund. - Dolchklinge
205). - Beifunde: konische Schale; konischer Becher; mit rhombischem Querschnitt und ursprünglich vier
S-förmig profilierter Topf. — Mus. Mikulov (10040 / Nietlöchern im beschädigten, fast gerade abschließen­
1). - Stuchlík 1987, 16 Abb. 27, 19. den Griffplattenabschluß, längs der ausgebrochenen
206. Satov, okr. Znojmo, kraj Jihomoravský, Mäh­ Schneiden je doppelte, schmale Rinne; L. 9,2 cm (Taf.
ren; Erdgrube beim Bahnhof. - Einzelfund (Ret­ 12, 20p). - NM Praha (11298; ehem. Slg. J. Felcman).
tungsgrabung F. Vildomec 1962). —Flache Dolchklin­ - Unpubliziert.

Zeitstellung: Von den sieben Funden der Variante Satov stammen vier aus Gräbern (Nr. 204. 205. 207.
208), zwei weitere wahrscheinlich aus Gräberfeldern und einer ist ein Zufallsfund (Nr. 203). Aus chro­
nologischer Sicht interessant ist das Vorkommen eines Löffelbeils im Grab 9 von Osluchov (Nr. 207).
Dolche vom Typ Vřesovíce- Teš/nov 57

Gleichzeitig ist das Grab von Rybníky (Nr. 204) mit Aunjetitzer Ösennatlel und Tasse. Mit Sicherheit
datieren wir das Grab 23 von Mušov (Nr. 205) in die jüngere Phase der Aunjetitzer Kultur in Mähren.
Aus der Zeit vor der Reinecke-Stufe Bz A 2 sind keine Dolchklingen der Variante Satov im Arbeitsge­
biet bekannt.
Verbreitung (Taf. 54): Die Variante Šatov ist, ebenso wie der engere Typ Vřesovice-Těšínov, sowohl in
der böhmischen als auch in der mährischen Aunjetitzer Kultur verbreitet.

Variante M ikulov

Die Dolchklingen der Variante M ikulov haben die gleiche Form und die gleiche Nietzahl (drei Niet­
löcher) wie der Haupttyp, unterscheiden sich von diesem jedoch durch die Verzierung der Klingen-
fläche, die entweder in aunjetitzischem oder sächsischem Stil ausgeführt und manchmal noch mit
schneidenparallelen Rinnen kombiniert ist. Ihre Länge schwankt zwischen 5,7 und 12,7 cm.

210. Holešov, okr. Kroměříž, kraj Zlínský, Mähren; nietige Dolchklinge mit linsenförmigem Querschnitt,
Gr. 50. —Hockerbestattung eines Mannes auf rechter leicht eingezogenen Schneiden und „V“-fÖrmigen
Seite mit Kopf im Westen. - Kleine dreinietige Kup­ Ritzlinienbändern; ein Pflockniet erhalten, ein Niet­
ferklinge mit flachem, linsenförmigem Querschnitt loch ausgebrochen; L. 8,4 cm (Taf. 12, 214). — Bei-
und Spuren vom Ritzlinienband; L. 5,8 cm (Taf. 12, htnde: Nadel; Tasse; Bernsteinperlen. - NM Praha
210). —Beifunde: Dentalium- und Fayence-Perlen von (74866). - Schránil 19 21, 70 f.
einer Halskette; Drahtschmuckfragmenre (Armring); 215. Znojm o, okr. Znojmo, kraj Jihomoravský, Mäh­
steinerne Pfeilspitze; Tierrippenpaar. - Mus. Kroměříž. ren. - Fundumstände unbekannt. - Dreinietige
(276-56 / 65). - Ondráček/Šebela/Stloukal 1985, 15 Taf. Dolchklinge mit flach-spitzem Querschnitt und leicht
7»U- geschwungenen, „V“-förmigen Ritzlinienbändern; L.
211. Pšov, okr. Louny, kraj Ústecký, Böhmen; 11,7 cm (Taf. 12, 215). —Mus. Znojmo (1638). — Un­
„Hradiště Rubin“. — Fundumstände unbekannt (vor publiziert.
1925). - Kleine, trianguläre Dolchklinge mit rhom­ 216. Široké Třebčice, Gde. Veliká Ves, okr. Chomutov,
bischem Querschnitt und drei Nietlöchern; auf einer kraj Ústecký, Böhmen. - Fundumstände unbekannt.
Seite der Klingenfläche Spuren von Ritzlinienbändern; — Dreinietige Dolchklinge mit Abdruck von omega­
L. 5,7 cm (Taf. 12, 211). - Mus. Chomutov (132; ehem. förmigem Heftausschnitt und „V“-förmigen Ritzlini­
Slg. Preidl). - Blažek/Gál 2001, 28 Nr. 2 (mit weiterer enbändern; L. 10 ,2 cm (Taf. 12, 216). - Mus. Chomu­
Literatur); 72 Abb. 2. tov (184; aus Slg. Husar [1974]). — Unpubliziert.
212. Měšice, okr. Praha-východ, kraj Středočeský, 217. Mikulov, okr. Břeclav, kraj Jihomoravský, Mäh­
Böhmen. - Aus einem Körpergrab (Geschenk von ren; Flur „Nad valtickou silnicí“. —Gestörtes Körper­
E. Nostitz). - Fragmentierte breite dreinietige Dolch­ grab in Sandgrube (1970). - Dreinietige Dolchklinge
klinge mit flach-spitzem Querschnitt, zwei erhaltenen (zwei Pflockniete erhaltenen) mit linsenförmigem
Pflocknieten und „V“-förmigen Ritzlinienbändern; L. Querschnitt und Verzierung mit „V“-förmigen Ritz­
noch 5,9 cm (Taf. 12, 212). - Beifund: fasse mit hori­ linienbändern sowie hängenden, schraffierten Drei­
zontalem Henkel. - NM Praha (11492). - Siedck 1898- ecken (Aunjetitzer Typ); L. 9,2 cm (Taf. 12, 217). - Bei­
99, 639. fund: Gefäß mit eingezogenem Rand. —Mus. Mikulov
213. Kostelec nad Labem, okr. Mělník, kraj Stře­ (A / M 24). - Unger 19 7 0 , 24.
dočeský, Böhmen; Garten von H. Pekárek, Gr. 1. 218. Fundort unbekannt (Umgegend von Zatec und
- Grabfund. - Dolchklinge mit flach-spitzem Quer­ Liběšovice?), Gde. Blšany, okr. Louny, kraj Ústecký,
schnitt, zwei erhaltenen Pflocknieten und „V“-förmi- Böhmen“. — Dolchklinge mit flach-spitzem Quer­
gem Ritzlinienbändern; Spitze abgebrochen; L. noch schnitt, schneidenparallelen Rinnen und Ritzlinien­
7,7 cm (Taf. 12, 21f . - NM Praha (11752). - Unpubli- bändern, die oben mit zwei schräggestrichelten Bän­
ziert. dern verbunden sind (sächsischer Typ); ein Nietloch
214. Svrkyně, okr. Praha-západ, kraj Středočeský, Böh­ ausgebrochen; L. 10 ,4 cm (Taf. rj, 218). - Mus. Zatec
men; Gr. 3. - Grabfund (Grabung J. L. Píč). - Drei­ (975)- _ Unpubliziert.
58 Der Fundstoff

219. Kryry, okr. Louny, kraj Ústecký, Böhmen; Lage mit einem horizontalen Tannenzweigband und kurzen
„Güttlitz“ . - Gefunden beim Ackern, Zugehörig­ schneidenparallelen Ritzlinienbändern; L. noch 8 cm
keit der übrigen Funde unsicher. —Stark korrodierte (Taf. 13, 220). - Beifunde: zwei Spiralarmringe; Hals­
Dolchklinge mit einem ausgebrochenem Nietloch (ur­ ring. —MM Brno (53878). —Červinka 1902, 147.
sprünglich drei?), verziert mit zwei horizontalen kur­ 221. Holešov, okr. Kroměříž, kraj Zlínský, Mähren;
zen Schrägstrichbändern vom sächsischen Typ und Gr. 83. - Hockerbestattung eines Mannes auf rech­
„V“-förmigen, bis zur Klingenmitte laufenden Ritzli­ ter Seite mit Kopf im Westen. - Stark korrodier­
nienbändern; L. 12,7 cm (Taf. T3> 2IP)- ~ Beifunde (?): te Dolchklinge (vor dem Becken) mit flach-spitzem
„Bronzemeißel, Armring und Steinanhänger“. - iMus. Querschnitt, ausgebrochener Griffplatte, Ritzlinien
Žatec (483; ehem. Slg. Podbořany).'9- Dobeš 1992, 18; bändern im Dreieck und schneidenparallelen Rinnen;
Blažek/Gál 2001, 28 Nr. 3; 72 Abb. 3; Moucha 2005, L. 6,8 cm (Taf. 13, 221). — Beifunde: Haarschmuck
121 Nr. 84 Taf. 135, 9. aus Draht; Fragmente von weiterem Haarschmuck;
220. Hulín, okr. Kroměříž, kraj Zlínský, Mähren; bei Fayence-Perlen; steinerne Pfeilspitze; zwei Klingen;
Ausweitung der Bahnstrecke Hulín-Záhlinice. - De­ drei Abschläge. - Mus. Kroměříž. - Ondráček/Šebela/
potfund (1864). - Dreinietige Dolchklinge mit linsen­ Stloukal 1985, 21 f. Taf. 10, 18.
förmigem Querschnitt, Spitze abgebrochen; verziert

Hier können noch zwei weitere Klingen angeschlossen werden. Wegen der Abwinklung der Klinge
und den einseitigen Benutzungsspuren handelt es sich bei Nr. 223 mit hoher Wahrscheinlichkeit um
einen Stabdolch. Dies wird von V. Moucha auch für die kleine Klinge Nr. 222 von Praha-Hloubetin
angenommen.20

222. Praha 14-Hloubetin, Hl. m. Praha, Böhmen. 223. Velká Černoc, okr. Louny, kraj Ústecký, Böh­
- Fundumstände unbekannt (vor 1910). - Dreinieti- men. - Depotfund (?); vgl. Nr. 228. — Flache, trian­
ge Dolchklinge mit flach-linsenförmigem Querschnitt guläre Dolchklinge mit einem Nietlochrest und mit
und schneidenparallelen Doppelrillen; Spitze abgerun­ „V“-förmiger Ritzlinienverzierung; L. 21,7 cm (Taf. 13,
det; L. 7,7 cm {Taf. 13, 222; nach Moucha). - Dat.: 223). - Dat.: Ältere Bz; Aunjetitzer Kultur. —Mus. Te­
Ältere Bz. - NM Praha (25944 [ehem. Slg. Mikes bzw. plice (HK 13534)2' - Moucha 2005, 162 Nr. 237 Taf.
Buchtela]). - Moucha 2000, 30 f. Taf. 10, 9; ders. 2005, 135, 4; Jiráň 2008 Abb. 25, 7.
145 Nr. 181 Taf. 163, 8.

Zeitstellung: Von den 14 Dolchklingen der Variante Mikulov sind sechs als Grabfunde (Nr. 210. 2 12 -
214. 217. 221), zwei als Depotfunde (Nr. 220. 223) und sechs als nicht gesichert oder Einzelfunde regi­
striert (Nr. 211. 215. 216. 218. 219. 222). Die ältesten Klingen dieser Form sind von Holešov (Nr. 210.
221) bekannt; das Gräberfeld der Nitra-Kultur gehört in die Reinecke-Stufe Bz A 1. In die ältere Phase
der Aunjetitzer Kultur (ältere Bz) dürfte auch das Grab von Měšice (Nr. 212) mit seiner Tasse mit hori­
zontalem Henkel gehören, ebenso wie das Depot von Velká Černoc (Nr. 223). Die übrigen Funde, wie
z. B. diejenigen von Svrkyně (Nr. 214), M ikulov (Nr. 217) oder von Hulín (Nr. 220), gehören bereits in
die klassische bzw. jüngere Phase der Aunjetitzer Kultur.
Verbreitung (Taf. 55): Für die Variante Mikulov gilt das gleiche, eine breite Zone Mitteleuropas ein­
nehmende Verbreitungsbild wie für den engeren Typ Vřesovice-Těšínov. Im Arbeitsgebiet fanden sich
deren Vertreter vor allem in Mittelböhmen, weitere aber auch in Südmähren.

19 Für die freundliche Auskunft danke ich Herrn P. 21 Für den freundlichen Hinweis danke ich Herrn P. Bu-
Holodnak. dinsky.
10 Moucha 2005,145 Nr. 181.
Dolche vom Typ Vresovice- Téšínov 59

Variante Polepy

In der Form unterscheiden sich Dolche der Variante Polepy nicht von dem engeren Typ Vresovice-
Tesinov. Ihre höhere Nietzahl entspricht jedoch den Varianten Lednice (Nr. 146-162) und Tesetice
(Nr. 163-184), und in der Verzierung kommt außer den aunjetitzer und sächsischen Motiven das bei
der Variante M ikulov (Nr. 210-223) noch unbekannte Ornament vom Rhöne-Typ (schraffierte W in­
kelbänder) hinzu. Längs der Schneiden laufen des öfteren (Nr. 227-229. 232—235. 239) in Kombina­
tion mit der Ritzverzierung einfache oder doppelte Rinnen zur Spitze hin. Die Länge der Klingen
schwankt zwischen 5,6 und 19,5 cm, die meisten Stücke sind über 10 cm lang.

224. Stradonice, Gde. Peruc, okr. Louny, kraj Ústecký, Vřesovice-Těšínov, Var. Mikulov (Nr. 223). - Dat.: Äl­
Böhmen. — Bei Feldarbeiten gefunden. - Dolchklin­ tere Bz. - Mus. Teplice (HK 13535).22- Weinzierl 1905-
ge mit rhombischem Querschnitt, vier Nietlochre­ 06, 40 Abb. 9; Uenze 1938, 32. 81 Taf. 34, 80; Budinský
sten in der ausgebrochenen Griffplatte und Ritzverzie­ 1981, 58; Moucha 2005, 162 Nr. 237 Taf. 135, 5.
rungsresten; L. 7,3 cm (Taf. 13, 224). —Mus. Teplice 229. Blsany bei Podbořany, okr. Louny, kraj Ústecký,
(HK 13858). - Unpubliziert. Böhmen. - Fundumstände unbekannt. - Zerbrochene
225. Libochovice, okr. Litoměřice, kraj Ústecký, Böh­ Dolchklinge mit flach-spitzem Querschnitt, ursprüng­
men. - Aus Hügelgrab, das von einer latěnezeitlichen lich mit fünf Nietlöchern und Heftabdruck; „V“-för-
Siedlung gestört war. —Trianguläre vierniertige Dolch­ mige Ritzlinien, schneidenparallele Rinnen; L. noch
klinge (ein Niet fehlt) mit lanzettförmiger Rillenverzie­ 6,3 cm. (Taf. i y 227). - Mus. Chomutov (136; nur
rung; L. 6 cm {Taf. 13, 225; nach Motyková-Sneidrová). Oberteil der Klinge identifiziert). —Unpubliziert.
- Dat.: Übergang Bz A 2 - Bz B 1. - Verbleib unbe­ 230. Luštěnice, okr. Mladá Boleslav, kraj Středočeský,
kannt . —K. Motyková-Sneidrová, Archiv Arch. Inst. Böhmen; Lage „Za stezkami“ , Feld Fr. Zajíček. —De­
Nr. 1291/58; Justová 1968, 136 f. potfund; vgl. Nr. 121. - Große Dolchklinge mit ge­
226. Vedrovice-Zábrdovice, okr. Znojmo, kraj Jiho­ schliffenen Schneiden, sieben Nietlöchern (zwei
moravský, Mähren. — Körperbestattung. —Viernieti- Pflockniete erhalten) und bogenförmigem Heftab­
ge Dolchklinge mit waagrechtem Tannenzweigmuster druck, darunter horizontale Doppellinie mit Gitter­
am Heftausschnitt und V-förmiger Linienverzie­ muster und schraffierten Dreiecken; „M “-förmige
rung auf der Klinge; L. 10 ,6 cm (Taf. iy 226; nach Ritzlinienbänder auf dem Klingenmittelteil; L. 17,5 cm
Hájek). —Beifunde: Tüllenmeißel mit gerippter Mün­ ( Taf. iy 270; ergänzt nach Moucha). - Mus. Poděbrady
dung; langschmales Randleistenbeil. - NM Praha (19632). - Moucha 2005, 126 ff. Nr. in/e 1 Taf. 203, 9.
(69.805 lehem. Slg. I. L. Červinkaj). - Hájek 1953, 20T 231. Luštěnice, okr. Mladá Boleslav, kraj Středočeský,
Taf. 1, 5; Schwenzer 2004, 328 Nr. K 159. Böhmen; Lage „Za stezkami“ , Feld Fr. Zajíček. - De­
227. Slaný, okr. Kladno, kraj Středočeský, Böhmen; potfund; vgl. Nr. 121. - Fragmentierte fünfnietige
Flur „Slánská hora“. - Aus Siedlungsschicht (1894). Dolchklinge mit flachem Querschnitt, „V“-förmigen
— Dolchklinge mit flach-spitzem Querschnitt und Ritzlinienbändern und waagrechtem Gittermuster;
fünf Nietlöchern (drei Pflockniete erhalten); auf der L. noch 13,4 cm ( Taf. ly 231; nach Museumfoto). -
Klingenfläche zwei Paar „V“-förmige Ritzlinienbän­ Mus. Mladá Boleslav (10557; verschollen). — Moucha
der, begrenzt durch seichte, geschliffene Rinnen, 2005, 126 ff. Nr. m/e 2 Taf. 203, 8.
L. 10,2 cm (Taf. iy 227). - NM Praha (16306). - Felc- 232. Luštěnice, okr. Mladá Boleslav, kraj Středočeský,
man/Schmidt 1893-95, 624 Taf. 38, 13; Moucha 2005, Böhmen; Lage „Za stezkami“, Feld Fr. Zajíček. - De­
150 Nr. 205 Taf. 129, 15. potfund; vgl. Nr. 121. - Große Dolchklinge mit fla­
228. Velká Černoc, okr. Louny, kraj Ústecký, Böh­ chem Querschnitt und ausgebrochener Griffplat­
men. - Depotfund (?) beim Rigolen eines Hopfengar­ te, ursprünglich fünf Nietlöchern, drei erhaltenen
tens (1906). —Zerbrochene Dolchklinge mit fünf Niet­ Pflocknieten, geschwungene, „V“-förmige Ritzlinien­
löchern, flach-spitzem Querschnitt und Heftabdruck; bändern und schneidenparallelen Rinnen; L. 19,5 cm
zwei Paar „V “-förmige Ritzlinienbänder, begrenzt ( Taf. 13, 232; ergänzt nach Moucha). — Mus. Benátky
durch geschliffene Rinnen; L. 12,6 cm (Taf. iy 22S). - nad Jizerou (3933). - Moucha 2005, 126 ff. Nr. m/e 3
Beifund (?): flache, trianguläre Dolchklinge vom Typ Taf. 203, 7.

22 Für den freundlichen Hinweis danke ich Herrn P. Budinsky.


6o Der Fundstoff

233. 234. Rebešovice, okr. Brno-venkov, kraj Jihomo­ 239. Kojátky-Šardičky, okr. Vyškov, kraj Jihomoravs­
ravský, Mähren; Gr. n. - Sekundär gestörte Mehrfach- ký, Mähren. - Einzelfund beim Ackerbau (1905), mit
besrattung mit Skelettresten eines Mannes sowie wei­ dem Gräberfeld von S. zusammenhängend (?). - Dolch
terer Erwachsener und eines einjährigen Kindes (1952). klinge mit flach-spitzem Querschnitt, fünf Nietlö­
- Zwei Dolchklingen mit flach-spitzem Querschnitt, chern (zwei davon ausgebrochen), verziert mit zwei­
fünf (ein randständiges ausgebrochen) bzw. vier Niet­ fachem kreuzgestricheltem Zierband vom sächsischen
löchern und Heftabdruck; zwei “V “-förmige Ritzlini­ Typ und „V“-förmigen Ritzlinienbändern; schneiden­
enbänder, breite, schneidenparallele Rinnen; L. 15,2 parallelen Rinnen; L. 13,2 cm (Taf. 14, 23p). - MM
und 13,7 cm (Taf. 14, 233. 234). —Beifunde: Armring; Brno (53039). - Koudelka 1907, 104; Procházka/Chle-
Nadelfragment; bauchiges Gefäß; Becher; zwei Scha­ borád/Kalousek 1927, 42; Schwenzer 2004, 328 Nr.
len; Scherben einer konischen Schale. - MM Brno (3- K 155.
11- 1. 2). - Ondráček 1962, 5-100 Abb. 45, 6. 240. Břeclav, okr. Břeclav, kraj Jihomoravský, Mäh­
235- Polepy, okr. Kolín, kraj Středočeský, Böhmen; ren; Flur „Stará Břeclav“. - Aus gestörtem Grab mit
Flur „Na Kašíkovém“ , Gr. 56. - In Gräberfeld mit Hockerbestattung. — Dolchklinge mit längsgeschlif­
Kalksteinplatten ausgekleidetes und bedecktes Flach­ fenen Schneiden, fünf Nietlöchern (eines davon aus­
grab mit gestörter, S—N-orientierter, rechtsliegender gebrochen) und teilweise erhaltener Verzierung aus
Hockerbestattung eines Mannes (1922). - Fünfnietige einem horizontalen Zierband vom sächsischen Typ
Dolchklinge mit flach-spitzem Querschnitt (drei Nie­ und kurzen, schrägen Ritzlinienbändern; L. 8,9 cm
te erhalten) mit drei geritzten strichverzierten Dreiek- (Taf. 14, 240). - MM Brno (54521). - Skutil 1930-35,
ken in V-fÖrmigen Ritzlinien und schneidenparallelen 150.
Rinnen; L. 10,5 cm (Taf. 14, 233; ergänzt nach Bartel­ 241. Kouřim, okr. Kolín, kraj Středočeský Böhmen.
heim). - Beifunde: Pfeilspitze aus Silex ohne Spitze; - Fundumstände unsicher. Wohl Einzelfund, mögli­
geschliffener Flußgeröllstein. - Mus. Kolín (9268). - cherweise aber auch zu dem vor 1901 gefundenen De­
Dvořák 1926-273, 32 Taf. 7, 16; Moucha 1954, 533 f.; pot aus sieben Ösen halsringen gehörend. - Trianguläre
Bartelheim 1998, 241 ff. Nr. 103—56 Taf. 26, 6; Schwen- Dolchklinge mit drei (oder sieben?) Nieten in beschä­
zer 2004, 328 Nr. K 158. digter Griffplatte, verziert mit dreifachem kreuzgestri­
236. Chlumčany, okr. Louny kraj Ústecký Böhmen. cheltem Zierband vom sächsischen Typ und „V“-för-
- Fundumstände unbekannt. - Dolchklinge mit lin­ migen Ritzlinienbändern; L. 9 cm {Taf. 14, 241; nach
senförmigem Querschnitt, fünf Nietlöchern (zwei da­ Schwenzer). - Dat.: Ältere Bz. - Mus. Berlin (IV f
von ausgebrochen) und leichtem Heftabdruck; auf der 472). - Filip 1932, 65; Schwenzer 2004, 328 Nr. K 156
Klingenfläche horizontales sächsisches Zierband, kom­ Abb. 150; Moucha 2005, 121 Nr. 80 Taf. 86, 4 (hier mit
biniert mit hängenden Dreiecken; schneidenparallele unrichtiger Maßangabe).
doppelte „V“-fÖrmige Ritzlinien; L. 11,7 cm (Taf. 14, 242. Hrdlořezy, okr. Mladá Boleslav, kraj Středočeský,
236). - Mus. Louny (2288). - Unpubliziert. Böhmen; Flur „Předliška“ . - Einzelfund aus der Hö­
237. Otaslavice, okr. Prostějov, kraj Olomoucký hensiedlung (J. Kosík 1967Q mit Depotfund (drei
Mähren; Flur „Homole“ , Baustelle 1417 / 2. - Depot­ Armringe) zusammenhängend (?). —Dolchklinge mit
fund beim Erdaushub (1936). — Fünfnietige Dolch­ ausgebrochener Griffplatte (ursprünglich vier oder
klinge mit flach rhombischem Querschnitt, verziert fünf Nietlöcher), verziert mit doppeltem sächsischem
mit sächsischem Motiv, Zickzackband und „V'^för- Zierband und „V“-förmigen Ritzlinienbändern; L. 9
migen Ritzlinien; L. 12,3 cm (Taf. 14, 237). —Beifun­ cm {Taf. 14, 242; nach Waldhauser). —Mus. Mladá Bo­
de: ungewöhnlich lange zyprische Ösennadel (21 cm); leslav (472/99). - Waldhauser/Kosík 1976, 86-89 Abb.
sieben Randleistenbeile mit fächerförmiger Schnei­ 2, 4; Moucha 2005, 110 Nr. 49 B Taf. 215, 4.
de; einseitig meißelartig verdickte Ahle (Taf. 79, B). 243. Hrdlořezy, okr. Mladá Boleslav, kraj Středočeský,
- Mus. Prostějov (G 149). - Kupecký 1936, 39-41. Böhmen; Flur „Předliška“ . - Einzelfund aus der Hö­
238. Tursko, okr. Praha-západ, kraj Středočeský hensiedlung (J. Güttel 1953). - Stark beschädigte
Böhmen; Flur „Za Těšinou“ . - Einzelfund. - Flache Dolchklinge mit flach linsenförmigem Querschnitt
Dolchklinge mit fünf Pflocknieten, dreifachem säch­ und vier Nietlochspuren; verziert mit sächsischem
sischen Zierband und geschwungenen, „V“-förmi- Motiv und „V“-förmigen Ritzlinienbändern; L. 5,6
gen Ritzlinien; L. 14,1 cm (Taf. 14, 238). - NM Praha cm (Taf. 14, 243). - Mus. Mladá Boleslav (25313). -
(11321). - Böhm 1941 Taf. 32, 8. Moucha 2005, 110 Nr. 49 ATaf. 215, 3.

15 Nach Moucha nicht mit dem Depotfund von drei Armringen zusammenhängend.
Dolche vom Typ Vresovice-Tesinov

244. Holubice, okr. Praha-západ, kraj Středočeský, diert, ursprünglich mit fünf Nietlöchern (?) und Ab­
Böhmen; II. Gruppe, Gr. 8. - Hockerbestattung eines druck vom Heftausschnitt; verziert mit Rhone-Motiv
Erwachsenen. — Dolchklinge (an der rechten Hand) und „V“-förmigen Ritzlinienbändern; schneidenpar­
mit linsenförmigem Querschnitt, längsgeschliffenen allele Rinnen; L. t i ,2 cm (Taf. 14, 246). - Beifunde:
Schneiden, vier Pflocknieten und Heftabdruck; ver­ zwei Nadeln mit Röhrenkopf; kugelige Bernsteinper­
ziert mit doppeltem Zierband vom sächsischen Typ le. —NM Praha (13987). - Felcman/Schmidt 1893-950,
und geschwungenen, „V“-förmigen Ritzlinienbän­ 134 Taf. 9, 18; Schránil 1921, 71 Abb. 14, 4; Schwenzer
dern; L. 5,9 cm (Taf. 14, 244). —Beifunde: Aunjetitzer 2004, 328 Nr. K 153; Jiráň 2008 Abb. 25, 3.
Ösennadeln; Ahle mit Knochengriff; vier Drahtringe. 247. Dolní Věstonice, okr. Břeclav, kraj Jihomoravský,
- NM Praha (13974). - Felcman/Schmidt 1893—95b, Mähren; Flur „Nová štěrkovna“, Gr. 1 (1987). - Stark
132 f. Taf. 10, 30; Schránil 1921, 71 Abb. 14, 2; Bartel­ korrodierte Dolchklinge mit linsenförmigem Quer­
heim 1998, 40. 259 Nr. 225; Schwenzer 2004, 327 Nr. schnitt, geschliffenen Schneiden (undeutlich) und vier
K 152; Jíráň 2008 Abb. 25, 2. Nietlöchern, verziert mit Rhone-Motiv und horizon­
245. Noutonice, Gde. Lichoceves, okr. Praha-západ, taler Zickzacklinie; L. 11,5 cm (Taf. 14, 24y). - Arch.
kraj Středočeský, Böhmen. - Aus Körpergrab. - Lange Inst. Brno, Arbeitsstelle Dolní Věstonice. - Unpubli-
Dolchklinge oder Stabdolch (?) mit flach-spitzem ziertT1
Querschnitt, fünf Nietlöchern (vier davon ausgebro­ 248. Kojátky-Sardičky, okr. Vyškov, kraj Jihomorav­
chen); verziert mit Rhone-Motiv und zweifachen ge­ ský, Mähren; Gr. 31. - Vergangene Körperbestattung
schwungenen und „V“-förmigen Ritzlinienbändern; eines Kindes sowie einer männlichen Bestattung. —
schneidenparallele, geschliffene Rinnen; L. 16,8 cm Dolchklinge mit fünf Nietlöchern (eines davon ausge­
(Taf. 14, 245). - Mus. Slaný (539). - Böhm 1933, 63 Taf. brochen) und schneidenparalielen Ritzlinienbändern;
7’ 2. L. 10,3 cm (Taf. 14, 248; nach Procházka). - Beifun­
246. Holubice, okr. Praha-západ, kraj Středočeský, de: Armring aus Doppeldraht; Tassen; Krüge; Töpfe;
Böhmen; III. Gruppe, Gr. 2. - Hockerbestattung in Schale (insgesamt 11 Gefäße). - Verbleib unbekannt. —
Steinkiste. - Dolchklinge (auf der Brust), stark korro­ Procházka/Chleborád/Kalousek 1927, 14 Abb. 22, 13.

Zeitstellung: Von den 25 Dolchklingen der Variante Polepy wurden elf in Gräbern (Nr. 225. 226. 233-
235. 244-248) gefunden, eine weitere (Nr. 240) dürfte ebenfalls zu einer Grabausstattung gehört ha­
ben. Acht Exemplare wurden entweder unter unbekannten Fundumständen (Nr. 224. 229. 236. 238.
239) geborgen oder sind als Einzelfunde anzusprechen. Fü nf Klingen gehören zu Depots (Nr. 228.
230-232. 237) und drei sind Siedlungsfunde (Nr. 227. 242. 243). Das Grab 11 von Rebesovice (Nr.
233. 234) ist der jüngeren Phase der Aunjetitzer Kultur in Mähren zugewiesen worden. Die Gräber­
felder von Polepy (Nr. 235), Holubice (Nr. 244. 246) und Noutonice (Nr. 245) datieren in die klas­
sische bis jüngere Phase der Aunjetitzer Kultur in Böhmen. Für diesen Zeitraum sind sowohl die
Nadeln mit Röhrenkopf als auch die Aunjetitzer Osennadeln aus Grab 8 (Nr. 244) nachgewiesen.
Uber den Depotfund von Lustenice (Nr. 230-232) haben wir bereits berichtet (s. S. 45 Anm . 6); die
Randleistenbeile der Typen Riquewihr oder Langquaid IiS aus dem Depot von Otaslavice (Nr. 237)
entsprechen den Formen der Stufe Langquaid und gehören der Veterov-Gruppe in Mähren (jünge­
re Phase der Aunjetitzer Kultur) an. Gleichzeitig ist auch der Inhalt aus dem Grab von Vedrovice-
Zäbrdovice (Nr. 226). Die Laufzeit der Dolchvariante Polepy ist somit au f die Zeitspanne von der
klassischen bis späten Phase der Aunjetitzer Kultur in Böhmen bzw. au f die Dauer der Veterov-
Gruppe in Mähren begrenzt. W ir möchten in diesem Zusammenhang noch bemerken, daß die jüng­
sten Exemplare (z. B. Nr. 225) schon einen rhombischen Klingenquerschnitt besitzen. Dies sind typi­
sche Anzeichen für eine Datierung in die ausgehende ältere Bronzezeit16 und die ältere Hügelgräber­
zeit (Stufe Lochham).2-

Für den freundlichen Hinweis danke ich Herrn J. Peška. 16 Willvonseder 1937.
Abels 1972, 32 f.; Mayer 1977, 91 f. 2" Kubach 1977, 119 f.
62 Der Fundstojf

Verbreitung (Taf. 55): Wie der engere Typ Vresovice-Tesinov sind auch die Dolchklingen der Varian­
te Polepy in weiten Gebieten Mitteleuropas verbreitet, im Arbeitsgebiet vor allem in Mittelböhmen,
aber auch in Südmähren.

D O LC H E VO M TYP M ALÉ Ž ER N O SE K Y

Die langen triangulären Dolchklingen dieses Typs haben einen flachrhombischen Querschnitt und in
der gleichmäßig gerundeten Griffplatte mit bogen- oder halbkreisförmigem Heftausschnitt fü n f klei­
ne Nietlöcher, die in regelmäßigen Abständen der Rundung des oberen Griffplattenabschlusses fol­
gen. Die Länge der Exemplare beträgt zwischen 14,8 und 20,7 cm.

249. Malé Žernoseky, okr. Litoměřice, kraj Ústecký, (Taf. 15, 290). - Mus. Teplice (HK 13625). - Moucha
Böhmen; Steinbruch E Maděr. - Depotfund (1907). 2005, 128 f. Nr. 115 Taf. 31, 1.
- Fíinfnietige Dolchklinge, ein Nietloch ausgebro­ 251. Rehnice, Gde. Lhotky, okr. Mladá Boleslav, kraj
chen; L. 18,6 cm (Taf. 1$, 249). - Beifunde: gleichartige Středočeský, Böhmen; Flur „Zákoutí“. - Vgl. Nr. 145.
Dolchklinge (Nr. 250); Stabdolchklinge (Nr. 560). - —Fíinfnietige Dolchklinge (am Schienbein), ein Niet­
Mus. Teplice (HK 13624). - Schránil 1921, 71 Anm. 6; loch ausgebrochen; L. 14,8 cm (Taf. 1$, 291). - Mus.
Moucha 1961b, 53 f. Taf. 19, 1-3; Zápotocký 1969, 337. Mladá Boleslav (14). - Vaněk 1885-86, 283 f.
357 Anm. 165; Bartelheim 1998, 40 Nr. 483 (fälschlich 252. Kolín, okr. Kolín, kraj Středočeský, Böhmen.
Nr. 481 angegeben); Moucha 2005, 128 f. Nr. 115 Taf. - Fundumstände unklar; s. auch Nr. 142. - Fünf-
3 L 3- nietige Dolchklinge; L. 20,7 cm (Taf. 15, 252; nach
250. Malé Žernoseky, okr. Litoměřice, kraj Ústecký, Moucha). - NM Praha (25908 [ehem. Slg. Mikš, spä­
Böhmen. — Depotfund; vgl. Nr. 249. - Fünfnieti- ter Slg. J. Buchtela]). - Moucha 2005, 119 Nr. 74 Taf.
ge Dolchklinge, ein Nietloch ausgebrochen; L. 16 cm 150, 2.

Formenmäßig mit dem Typ Malé Žernoseky (Nr. 249-252) sind die beiden folgenden Dolchklingen
verwandt.

253. Opava, okr. Opava, kraj Moravskoslezský, Flur „na Kerchovich“. —Grabfund (1910). —Atypische
Mähren; Flur „Kateřinky“ , auf dem NW-SO hin­ Dolchklinge mit flach-rhombischem Querschnitt, sie­
ziehenden Geländerücken parallel zum Fluß Opava, ben Nietlöchern (drei ausgebrochen, vier Nietstifte er­
Ziegelei Nesnal, Gr. 3 (?). - O-W-orientierte, stark halten), hoch gewölbter Griffplatte und Heftabdruck
gestörte Körperbestattung in 1,3 m langer Grabgrube mit hohem Ausschnitt; L. 13,3 cm {Taf. 15, 294; nach
(in gelbe Erde gebettet). - Siebennietige fragmentierte Zeichnung S. Stuchlik). —Beifunde: flaches Randlei­
Dolchklinge’ (drei Niete erhalten) mit halbkreisförmi­ stenbeil; Topf; flache Schale; Scherben von kleinen
gem Griffplattenabdruck; L. noch 17,3 cm (Taf. 15, 294; Gefäßen. — Dat.: Ältere Bronzezeit, Aunjetitzer Kul­
nach Hoernes). - Beifund: Steinbeil. - NHM Wien tur. - MM Brno (53513). - Rzehak 1911, 35; Cervinka
(nicht auffindbar). - Hoernes 1903, 404 Taf. 7, 1. 1933a, 31 Abb. 11, 14; Tihelka 1953, 275; Furmänek 1973,
234, Ladná, okr. Břeclav, kraj Jihomoravský, Mähren; 72 Abb. 35, 2.

Zeitstellung-. Von den vier Dolchklingen des Typs Malé Žernoseky befanden sich zwei in demselben
Depot (Nr. 249. 250), eine in einem Grab (Nr. 251) und die vierte ist ein Einzelfund (Nr. 252). Im Depot

1 Im Fundbericht des Ausgräbers Walenta wird eine bronzene „Lanzenspitze“ aufgeführt, die wahrscheinlich identisch ist mit dem
von ihm eingesandten Dolch.
Dolche vom Typ Hradčany

von Malé Žernoseky (Nr. 249) wurde außerdem ein Stabdolch (Nr. 560) aufgefunden, dessen Form als
eine der klassischen bis jüngeren Phase der Aunjetitzer Kultur in Böhmen gedeutet wird. Dieser Zeit­
bestimmung entspricht auch das Randleistenbeil von Rehnice (Nr. 251), das schon Züge eines Absatz­
beiles mit herzförmigem Absatz aufweist.2
Von den beiden dem Typ verwandten Klingen ist diejenige von Opava (Nr. 253) nicht genau zu
datieren, kann aber wegen der beigegebenen Steinaxt aus der älteren Bronzezeit stammen. Dagegen
gehört die Klinge von Ladná (Nr. 254) bereits an die Grenze von der älteren zur mittleren Bronze­
zeit, da sie spätere Merkmale aufweist und die Zuordnung zum Typ Malé Žernoseky nur aufgrund
einiger verwandter Elemente wie die Anordnung der Niete und des rhombischen Querschnittes be­
steht.
Verbreitung (Taf. 56): Der Dolchtyp Malé Žernoseky ist in den nördlichen Teilen Böhmens verbrei­
tet; der „Ausreißer“ in den Südosten Böhmens (Nr. 252) ist ein typologisch unsauberer Fund. Allem
Anschein nach tendieren diese Dolche zu Sachsen und den angrenzenden Teilen Polens.!
Eine Verbindung zu den nördlicher liegenden Gebieten hat wahrscheinlich auch die typverwandte
Dolchklinge von Opava (Nr. 253). Dagegen ist diezweite typverwandte Klinge von Ladná (Nr. 254) im
Arbeitsgebiet bisher einzigartig.

D O LCH E VOM TYP H RA D ČAN Y

Außer dem Dolchtyp Vřesovice-Těšínov (Nr. 73-248) sind in der älteren Bronzezeit auch schlanke,
mit einer breiten Mittelrippe verstärkte Dolchklingen bekannt. Sie besitzen ebenfalls drei, mitunter
auch zwei Nietlöcher. Der abgerundete Griffplattenabschluß ist bei manchen Dolchen dieses Typs
zungenförmig ausgebildet (Nr. 255. 275. 279). Außer der üblichen, dem Typ Vřesovice-Těšínov eigenen
triangulären Form kommen auch schmale, tropfenartige Klingen vor (Nr. 235-259. 263. 266), die auch
als eine eigene Variante aufgefaßt werden könnten. Eine Gliederung des Typs in Varianten mit eini­
gen wenigen Exemplaren ist aber zwecklos, da etliche Funde die Merkmale beider Formen aufweisen.
Die Dolchklingen vom Typ Hradčany sind als ein zu den typischen Formen der Mittelbronzezeit hin­
weisendes Bindeglied anzusehen; ihre Länge beträgt zwischen 9,4 und 17,6 cm.

Dreinietige Dolche vom Typ Hradčany

255. Roztoky, okr. Praha-západ, kraj Středočeský, Böh­ mit Kopf im Süden. - Tropfenförmige Dolchklinge
men; Anhöhe „Kozí hřbety“ . - Grabfund. - Schlanke, (auf der Brust) mit drei Pflocknieten, längsgeschliffe­
tropfenförmige Dolchklinge mit Mittelrippe, längsge­ nen Schneiden und Heftabdruck; L. 12,4 cm (Taf. 15,
schliffenen Schneiden und sich verjüngendem Griff­ 256). - Beifunde; zyprische Nadel; konische Schale mit
plattenabschluß; omegaförmiger Heftabdruck; L. Kehle unterhalb des Randes (Taf. 71, B). - MM Brno
10,5 cm (Taf. /5, tyj; nach Zeichnung A. Stocký). - (884). - Červinka 1946,138-141 Abb. S. 140 (1 mit fal­
NM Praha. - Smolík 1878-81, 159 Taf. 8, 3. schen Maßstabsangaben!); Tihelka 1953, 275. 293.
256. Hradčany, Gde. Hradčany-Kobeřice, okr. Pro­ 257. Luštěnice, okr. Mladá Boleslav, kraj Středočeský,
stějov, kraj Olomoucký, Mähren; Flur „Špitál“ , Gr. 1. Böhmen; Lage „Za stezkami“, Feld Fr. Zajíček. - De­
- In Steinkiste Hockerbestattung auf rechter Seite potfund; vgl. Nr. 121. - Fragmentierte tropfenförmige

1 Mayer 1977, 8r L. schiedene trianguläre Dolchklingen mit halbkreisförmiger Griff-


5 Wüstemann 1995, 97 ff. Taf. 65, B (trianguläre Klingen, platte).
Variante Freyburg-Röd erau); Gedl 1980, 42 f. Nr. 80—84 (ver-
64 Der Fundstoff

Dolchklinge mit ehemals drei Nietlöchern, einer kräft­ gestörtem Gräberfeld mit Hockerbestattungen (?).
igen Mittelrippe und je einer schwachen schneiden­ - Schmale, tropfenförmige Dolchklinge mit hochge­
begleitenden Rille; L. 11,7 cm {Taf. I5> 2 57» nacf Mou­ wölbter Griffplatte, darin mittleres Nietloch ausgebro-
cha). - Mus. Benátky nad Jizerou (4347). - Moucha chen; L. 11,4 cm (Taf. is, 260). - Mus. Litoměřice, Slg.
2005, 126 ff. Nr. ni/d 3 Taf. 204, 20. Trebenice (T 76). - Zápotocký 1964, 319.
258. Luštěnice, okr. Mladá Boleslav, kraj Středočeský, 261. Praha 8-Libeň, Hl. m. Praha, Böhmen; Flur
Böhmen; Lage „Za stezkami“, Feld Fr. Zajíček. - De­ „Na žertvách“. —Grabfund. - Fragmentierte tropfen­
potfund; vgl. Nr. 121. - Tropfenförmiger Dolch mit förmige Dolchklinge, Spitze abgebrochen; L. noch
kräftigem „Mittelgrat, der nach dem Gießen mit zwei 10,4 cm (Ta f. is, 261). - Beifunde: Manschettenarm­
zusätzlichen parallelen Rillen versehen wurden, so ent­ ringe, zyprische und Aunjetitzer Bronzenadeln. - NM
standen drei Rippen, ...“ ; waagrechter Heftabdruck; L. Praha (46481). - Schránil 1921, 71; Filip 1949, 76.
15,2 cm (Taf. is, 2s8; nach Moucha). - Mus. Dobro- 262. Luštěnice, okr. Mladá Boleslav, kraj Středočeský,
vice (P 209). - Moucha 2005, 126 ff. Nr. m/d 1 Taf. Böhmen; Lage „Za stezkami“, Feld Fr. Zajíček. - De­
204, 23. potfund; vgl. Nr. 121. — Fragmentierte tropfenförmi­
259. Smetanova Lhota, Ortsteil Zbonín, okr. Písek, ge Dolchklinge mit zwei Nietlöchern und einer Niet­
kraj Jihočeský, Böhmen; Flur „Ochoz“ . - Depotfund. kerbe, kräftiger Mittelrippe sowie deutlich abgesetzten
-Tropfenförmige Dolchklinge mit breiter, von schma­ Schneiden und geradem Heftabschluß; L. 15,0 cm ( Taf.
len Längsrippen flankierter Mirtelrippe; in der ver­ iS, 262; nach Moucha). — Mus. Dobrovice (P 222). —
jüngt auslaufenden Griffplatte ein Pflockniet erhalten; Moucha 2005, I26 ff. Nr. m/d 2 Taf. 204, 22.
L. 17,6 cm (Taf. is, 2sp). —Beifunde: zwei Absatzbeile; 263. Kbel, okr. Plzeň-jih, kraj Plzeňský, Böhmen,
Beil mit herzförmigem Absatz oder kleinen Lappen; Hgl. 20. - Grab in Hügel (1893). - Massive, tropfen­
Fragmente von weiteren Beilen; vier vollständige und förmige Dolchklinge mit fein längsgeschliffenen
Bruchstück eines weiteren Armringes; Drahrspirale; Schneiden, drei Pflocknieten und Spuren von Holz­
zwölf mehr oder weniger beschädigte Sicheln und scheide; L. 15,8 cm (Taf. is, 26s). —Beifunde: Griff­
deren Fragmente. - Mus. Písek (A 1321). - Kytlicová plattenschwert mit trapezförmiger Griffplatte (PBF
1964, 536. 554 Abb. 159 (Teilbericht);' dies. 2007, 317 IV,4 [Novák] Nr. 19); mittelständiges Lappenbeil;
Nr. 269/6 Taf. 5, B 6 (dort zu dem Komplex „Zbonín 1- zwei Manschettenarmringe; rundstabiger Armring;
Jelec“ gezählt; hier aber zu ebd. Nr. 270 [„Zbonín 2- Nadel mit Petschaftkopf und Fragment einer weite­
Ochoz“]. Nach der Inv. Nr. gehört der Dolch auch ren Nadel; Spirale aus Doppeldraht; zwei Gefäße. -
eher zu Zbonín i-Jelec). NM Praha (13775). - Pic 1893—95b, 528 ff. Taf. 29, 5;
260. Chrášťany, Gde. Podsedice, okr. Litoměřice, kraj Čujanová-Jílková 1970, 40 Abb. 15, A; Novák 1975, 7
Ústecký, Böhmen. - Fundumstände unbekannt, aus Taf. 34, C.

Hier lassen sich zwei Dolche anschließen, die aber jeweils fü n f Nietlöcher aufweisen und zumindest
die Klinge Nr. 265 der Bestandteil eines Vollgriffdolches vom Typ Lustenice (287-290) sein könnte.
Da aber die eventuelle Griffausführung unbekannt ist, wird er hier mit aufgeführt.

264. Dražkovice, okr. Pardubice, kraj Pardubický, Böhmen; Lage „Za stezkami“, Feld Fr. Zajíček. - De­
Böhmen. - Einzelfund im Bereich des Aunjetit­ potfund; vgl. Nr. 121. - Dolchklinge mit fünf (bei
zer Gräberfeldes (sowie des Lausitzer Gräberfeldes). Moucha nur drei erwähnt, aber auf der Zeichnung
- Fragmentierte Dolchklinge mit breiter Mittelrippe fünf) Nietlöchern im halbkreisförmigen Griffplatten­
und urspr. fünf Nieten (vier erhalten), Schneiden und abschluß, breiter Mittelrippe und leicht abgesetzten,
Spitze ausgebrochen; L. noch 15 cm {Taf. is, 264; nach längsgeschliffenen Schneiden; L. ca. 17,1 cm {Taf. 16,
Böhm). - Mus. Pardubice (1045). —Böhm 1932a, 47 f. 26s; nach Archivunterlagen). — Mus. Mladá Boleslav
Abb. 33, 4; Bartelheim 1998, 40 Nr. 605. (309; verschollen). - Schránil 1921 Taf. 2, 3; Moucha
265. Luštěnice, okr. Mladá Boleslav, kraj Středočeský, 2005, 126 ff. Nr. m/g 1 Taf. 203, 11

1 Für die zusätzliche Auskunft danke ich Herrn J. Michalek.


Dolche vom Typ Hradčany 65

Zweinietige Dolche vom Typ Hradčany

266. Dobročkovice, okr. Vyškov, kraj Jihomoravský, Böhmen; Lage „Za stezkami“, Feld Fr. Zajíček. - De­
Mähren; Flur „Soudné“ . - Depotfund (1906). - Frag­ potfund; vgl. Nr. 121, — Dolchklinge mit geradem
mentierte schlanke Dolchklinge mit längsgeschliffe­ Abschluß, zwei Nietlöchern und vier breiten Längs­
nen Schneiden und ursprünglich zwei Nietlöchern rippen; L. 11,2 cm {Taf. 16, 272; nach Museumsunter­
(?); L. 13,5 cm (Taf. 16, 266). — Beilunde: Aunjetitzer lagen). — Mus. Mladá Boleslav (312; verschollen). -
Osennadel; acht Randleistenbeile und deren Fragmen­ Schránil 1921 Taf. 2, 4; Moucha 2005, 126 ff. Nr. m/i
te; Absatzbeil; zwei Armspiralen; zwei Drahtröllchen; 1 Taf. 204, 19.
sechs dünne und ein schwerer Osenbarren (Taf. 71, A). 273. Luštěnice, okr. Mladá Boleslav, kraj Středočeský,
- MM Brno (53628). - Rzehak 1906-07, 45; Červinka Böhmen; Lage „Za stezkami“, Feld Fr. Zajíček. —De­
1933b, 24 f. Abb. 46, 2; Ondráček 1959, 35 f.; Tihelka potfund; vgl. Nr. 121. — Fragmentierte Dolchklinge
1965, 7 f. Taf. 5, 9. mit breiter Mittelrippe, längsgeschliffenen Schneiden
267. Luštěnice, okr. Mladá Boleslav, kraj Středočeský, und zwei unsymmetrisch sitzenden Nietlöchern (Stab­
Böhmen; Lage „Za stezkami“ , Feld Fr. Zajíček. —De­ dolch!); L. noch 11,8 cm [Taf. t6, 2/3; nach Moucha).
potfund; vgl. Nr. 121. - Geschweifte Dolchklinge mit - Mus. Mladá Boleslav (311). - Schránil 1921 Taf. 2, 6;
zur Spitze hin sich verjüngender Mittelrippe, schnei­ Moucha 2005, 126 ff. Nr. m/i 2 Taf. 204, 17.
denparallelen Rinnen, zwei Nietlöchern (und ei­ 274. Kostelec nad Labem, okr. Mělník, kraj Středo­
ner Nietkerbe?) sowie geschweiftem Heftabdruck im český, Böhmen; Garten von H. Pekárek, Gr. 2. - Grab­
herzförmigen Griffplattenabschluß; L. 12, 7 cm ( Taf. fund. - Trianguläre Dolchklinge mit längsgeschlif­
16, 26g; ergänzt nach Moucha). —Mus. Mladá Boles­ fenen Schneiden und zwei Nietlöchern (ein Niet
lav (10748). - Schránil 1921, 13 Anm. 2, 72 Taf. 3, 4; erhalten, ein Nietloch ausgebrochen); L. 10,8 cm (Taf.
Moucha 2005, 126 ff. Nr. m/d 5 Taf. 204, 21. 16, 274). - NM Praha (11750). - Schránil 1921, 71.
268. Číčovice, okr. Praha-západ, kraj Středočeský, 275. Kyjovice, okr. Znojmo, kraj Jihomoravský,
Böhmen; Flur „Na klíně“, Gr. 25. - Vergangene Kör­ Mähren. — Fundumstände unbekannt. —Trianguläre
perbestattung mit Kopf im Süden. — Trianguläre Dolchklinge mit korrodierten Schneiden, zwei Nieten,
Dolchklinge mit zwei Pflocknieten im herzförmigen einer weiteren Nietkerb in zungenförmiger Griffplatte
Griffplattenabschluß und Heftabdruck; L. 11,6 cm sowie Abdruck vom omegaförmigen Heftausschnitt;
(Taf. 16, 268). - Beifunde: Aunjetitzer Osennadel; L. 9,4 cm (Taf. 16, 279). - MM Brno (alte Nr. 1413).
Schale; Gefäß mit tiefsitzendem Bauch. - NM Praha - Unpubliziert.
(12,136). - Píč 1893-953, 350; ders. 1894, 23 Taf. 5, 20. 276. Vedrovice, okr. Znojmo, kraj Jihomoravský, Mäh­
269. Vysoké Veselí, okr. Jičín, kraj Královéhradecký, ren. - Fundumstände unbekannt. - Fragment einer
Böhmen; Ortsziegelei. — Grab? (1905). - Triangulä­ Dolchklinge mit zwei Nietlöchern und Abdruck vom
re Dolchklinge mit zwei Nietlöchern (ein Nietstift er­ omegaförmigen Heftausschnitt, Spitze abgebrochen;
halten) und Abdruck vom omegaförmigen Heftaus­ L. noch 5,2 cm (Taf. 16, 276). - MM Brno (54479).
schnitt; L. 12 cm (Taf. 16, 269). - Mus. Nový Bydžov - Unpubliziert.
(1238 / b). - Schránil 1921, 71. 277. Dobřichovice, okr. Praha-západ, kraj Středočeský,
270. Duchcov, okr. Teplice, kraj Ústecký, Böhmen. Böhmen. - Bei der Zerstörung von etwa 14 Körper­
- Bei Flußregulierungsarbeiten (Obří pramen) an der gräber mit Steinpackungen im Zuge von Feldberei­
Fundstelle eines latěnezeitlichen Depots (1882) auf­ nigungsarbeiten gefunden (1885). - Fragmentierte
gefunden. - Trianguläre Dolchklinge mit zwei Niet­ Dolchklinge mit zwei Nietlöchern, Mittelrippe, längs­
löchern und Abdruck vom geraden Heftabschluß; L. geschliffenen Schneiden und leichtem Abdruck vom
10,5 cm (Taf. 16, 2/0). - Mus. Duchcov (1727). - Ber­ geraden Heftabschluß, Spitze abgebrochen; L. noch
ger 1882-84, 44-46. 8,8 cm {Taf. 16, 277; nach Inventarzeichnung). - NM
271. Luštěnice, okr. Mladá Boleslav, kraj Středočeský, Praha (11720). - Schulz 1885-86, 138 f.; Píč 1899,
Böhmen; Lage „Za stezkami“, Feld Fr. Zajíček. - 192.
Depotfund; vgl. Nr. 121. —Fragmentierter Dolch mit 278. Znojmo, okr. Znojmo, kraj Jihomoravský, Mäh­
zwei ausgebrochenen Nietlöchern und kräftiger Mit­ ren; Flur „Vídeňka“. - Fundumstände unbekannt.
telrippe; L. noch 10,2 cm ( Taf. 16, 2/1; nach Moucha). - Fragmentierte Dolchklinge mit geschwungenem,
- Mus. Dobrovice (P 210). - Moucha 2005, 126 ff. Nr. rhombischem Querschnitt und zwei Nietlöchern; L.
m/d 4 Taf. 204, 18. 12,2 cm (Taf. 16 , 278). - Mus. Znojmo (1644). - Un­
272. Luštěnice, okr. Mladá Boleslav, kraj Středočeský, publiziert.
66 Der Fundstoß

Von der Klingenform hier gur anzuschließen, aber mit drei Nieten versehen, ist die folgende Dolch­
klinge.

279. Břeclav, okr. Břeclav, kraj Jihomoravský, Mäh­ L. 15,5 cm (Taf. 16, 279). - Beifunde: Randleisten­
ren. - Depotfund (1876). — Schlanke, trianguläre beilfragment mit fächerförmiger Schneide; Armring.
Dolchklinge mit Mittelrippe, die kräftiger von der —MM Brno (56 342). —Červinka 1933a, 30 Abb. 13;
Klingenmitte an zur Spitze läuft, längsgeschliffenen Furmánek 1973, 34 Abb. 7, 8; Salaš 2005, 262 Nr. 1/1
Schneiden und Abdruck vom geraden Heftabschluß; Taf. 1, A 2.

Zeitstellung-. Von den 25 Dolchen vom Typ Hradčany fanden sich acht in Grabfunden (Nr. 255. 256.
261. 263. 264. 268. 269. 274) und elf in Depots (Nr. 257- 259. 262. 265-267. 271-273. 279), während
bei weiteren sechs Exemplaren die Fundumstände unbekannt sind (Nr. 260. 275. 276. 278) oder sie als
Einzelfunde geborgen wurden (Nr. 270. 277).
Für die Bemessung der Laufzeit des Dolchtyps Hradčany ist der Grabverband von Hradčany (Nr.
256) selbst ausschlaggebend. Die beschädigte zyprische Nadel mit langer Halswindung weist auf ei­
nen späteren Zeitansatz innerhalb der Aunjetitzer Kultur hin; die gekehlte Schale war in der vorklas­
sischen und klassischen Phase der Aunjetitzer Kultur in Mähren im Umlauf.z Ebenso in die klassische
und jüngere Phase der Aunjetitzer Kultur in Böhmen läßt sich das Grab von Praha-Libeň (Nr. 261)
einstufen sowie die Dolchklinge aus dem Aunjetitzer Gräberfeld von Dražkovice (Nr. 264). Auch die
Befunde von Dobřichovice (Nr. 266) und Luštěnice (Nr. 257. 258. 262. 265. 267. 271-273) datieren in
denselben Zeitraum. Jünger sind das in die Stufe Göggenhofen gesetzte Hügelgrab 20 von Kbel (Nr.
263) und der Depotfund von Smetanova Lhota (Nr. 259), der als einer der charakteristischen Verbände
des Depothorizontes Plzeň-Jíkalka gedeutet wurde.5 Die lange Laufzeit der Dolche vom Typ Hradčany
spiegelt sich in den entsprechenden Funden aus den Nachbarländern wider. In Dvory nad Zitavou in
der Westslowakei kamen die gleichen Klingen in Gräbern der altbronzezeitlichen Hurbanovo-Gruppe
zutage.4 In Polen sind die Dolchklingen von Piskovzöw und Przysieka Polska5 in den jüngeren An­
schnitt der Periode I (jüngere Aunjetitzer Kultur) datiert worden, doch als Variante Smoszew fand sich
eine solche Dolchklinge noch in einem Hügelgrab der Vorlausitzer Kultur von Lubna.6
Verbreitung (Taf. 56): Funde der Dolche vom Typ Hradčany wurden im Raum von der Westslowa­
kei über Mähren und Böhmen bis in Nordpolen7 verzeichnet. Die verwandte Klinge von Feuerbrunn
in Österreich* gehörte offenbar zu einem Stabdolch. Aus Frankreich werden keine Funde dieser Art ge­
meldet.9

D O L C H E V O M T Y P Ú JE Z D U B R N A

Die Dolchklingen dieses Typs besitzen einen hochgezogenen Griffplattenabschluß in der Form ei­
nes Deltas. Die Nietlöcher sind, anders als bei den triangulären Dolchen vom engeren Typ Vresovice-
Tesinov, im Durchmesser größer und in Form eines gleichschenkeliges Dreiecks angeordnet. Die Länge
der Klingen schwankt zwischen 5,7 und 12,9 cm.

2 Smchlik/Trcala 1991, 234 f. ' Gedl 1980, 49 f Nr. 114 -116 (Dolchklingen mit drei Nierlö-
3 Kytlicova 1964, 536. ehern, Variante Smoszew).
4 Vladär 1974, 34. s Schubert 1973 Taf. 30, 5.
5 Gedl 1980, 47. Gallay J981; dies. 1988.
6 E b d .50.
Vollgriffdolche 67

280. Křepice, okr. Znojmo, kraj Jihomoravský, Mäh­ (Halbfabrikat?) und drei Nietlöchern, oberes Nietloch
ren; Flur „Hradisko“ . - Einzelfund im Areal einer ausgebrochen; L. noch 8,5 cm (Taf. 17, 283). - Mus.
Věteřov-Siedlung. - Dolchklinge mit rhombischem Hodonín, Denkmal Mikulčice (6245 / 66). - Unpu-
Querschnitt und drei Nietlöchern; L. 6 cm (Taf. /7, bliziert.
280). - MM Brno (54088). - Tihelka 1953, 247; ders. 284. Křepice, okr. Znojmo, kraj Jihomoravský, Mäh­
i9 6 0 , 78. ren; Flur „Hradisko“ . - Siedlungsfund. - Flache Dolch­
281. Újezd u Brna, okr. Brno-venkov, kraj Jihomoravs­ klinge mit längsgeschliffenen Schneiden und drei
ký, Mähren; Flur „Zahrádky“ . - Ziegelei, in einer Erd­ Nietlöchern (randstehende ausgebrochen); L. 9,3 cm
grube Mehrfachbestartung (zwei Männer, eine Frau) (Taf. 17, 284). - Dat.: Ältere bis mittlere Bz. - MM
(1957)- ~ Kurze Dolchklinge mit drei Nietlöchern; Brno (59940). - Unpubliziert.
L. 5,7 cm (Taf. 17, 281). — Beifunde: Röhrennadel; 285. Fundort unbekannt. - Flache Dolchklinge mit
Fragmente von fünf schleifenförmigen Schläfenrin­ längsgeschliffenen Schneiden und drei NietlÖchcrn
gen; flacher Knochenring. - Arch. Inst. Brno. —Dostál (zwei ausgebrochen); L. 12,9 cm (Taf. 17, 28f . - NHM
1958, 5-22 Taf. 2, 6. Wien (34338 [„Mähren oder Oberungarn“]). - Unpu­
282. Šlapanice, okr. Brno-venkov, kraj Jihomoravský, bliziert.
Mähren; Flur „Široká pole“ . —Steinpackungsgrab mit 286. Myslejovice, okr. Prostějov, kraj Olomoucký,
Skelettresten (1931). - Dreinietige Dolchklinge mit Mähren; Flur „Spálený kopec“ , Burgwall. - Zufalls­
flach-spitzem Querschnitt; L. 8,8 cm (Taf. 17, 282). - fund mit Detektor (2005). - Kupferdolchklinge mit
Beifunde: Bronzenadel und weiteres Fragment. - MM linsenförmigem Querschnitt und zwei Nietlöchern; L.
Brno (54013). - Poulik 1941, 4; Tihelka 1953, 307. 8,5 cm {Taf. 17, 286; nach Šmíd/Maleček/Maleček). -
283. Mikulčice, okr. Hodonín, kraj Jihomoravský, Dat.: Äneolithikum - ältere Bronzezeit?. - Privatslg.
Mähren. — Fundumstände unbekannt. - Fragmen­ R. Maleček. - Šmíd/Maleček/Maleček 2006, 15 ff.
tierte flache Dolchklinge mit gerundeten Schneiden Abb. 3, 12.

Zeitstellung-. Von den sieben Dolchklingen des Typs Újezd u Brna wurden zwei in Körpergräbern (Nr.
281. 282), zwei in einer Siedlung (Nr. 280. 284) und drei ohne Angabe der Fundumstände geborgen
(Nr. 283. 285. 286). Die Röhrennadel aus dem Grab von Üjezd (Nr. 281) weisen ebenso wie die G rab­
anlage von Slapanice (Nr. 282) au f die jüngere Phase der Aunjetitzer Kultur in Mähren hin. In die äl­
tere bis mittlere Bronzezeit werden die Dolche aus der befestigten Věteřov-Siedlung von Hradisko bei
Křepice (Nr. 280. 284) zu datieren sein; die zwei Einzelfunde Nr. 283 und 285 bieten keine genaueren
Datierungsanhalte. M. M uch10 führte in äneolithischen Fundzusammenhängen Parallelen in Pfahl­
bauten am Mondsee au f und bezeugt somit für die vorliegenden Dolchklingen eine längere Lebens­
dauer als für die mährischen Funde angenommen wird.
Verbreitung (Taf. 56): Die Funde der Dolche vom Typ Újezd u Brna sind ausschließlich aus Süd­
mähren bekannt, wobei Beziehungen zum mittleren Donaugebiet durchaus möglich sind.

V O L L G R IF F D O L C H E

Im Arbeitsgebiet gehören die Vollgriffdolche zu den Spitzenerzeugnissen der älteren Bronzezeit. Das
Gießen des Griffes und der Klinge setzte eben so wie die feine geometrische Verzierung mit ihrer prä­
zise Ausführung, ihren Einfallsreichtum und ästhetischen Effekt Kenntnisse von komplizierten tech­
nischen Verfahren voraus. Grundsätzlich sind sowohl mehrteilig gegossene als auch einteilig gegossene
Vollgriffdolche zu unterscheiden.’

10 Much 1893, 13
68 Der Fundstoff

Die erste Dolchtypisierung stammt von O. Uenze,2 der 1938 aufgrund seiner damaligen Material­
sammlung die Vollgriffdolche in sieben Typen sowie Sonderformen gliederte. Dabei bestimmte er als
ffauptmerkmal die Verzierung der Klinge, wogegen Einzelheiten der Konstruktion unbeachtet blie­
ben. Deshalb ergaben sich einige paradoxe Fälle, in denen Uenze konstruktionsmäßig gleiche Formen
aufgrund der Verzierung zwei verschiedenen Typen zuwies. Dieses Vorgehen kam besonders bei der
Einstufung der beiden Exemplare mit Tüllengriff von Horomerice (Nr. 292. 293) zum Ausdruck. Sei­
ne Typen benannte Uenze nach den jeweiligen Hauptverbreitungsgebieten (Rhonetyp, Italischer Typ,
Schweizer Typ, Oder-Elbe-Typ und Sächsischer Typ), nach ihrer angenommenen Kulturzugehörigkeit
(Aunjetitzer Typ) und nach einem Fundort (Malchiner Typ). Die Arbeit von Uenze brachte neue wich­
tige Erkenntnisse für die Bestimmung der Produktionskreise und Verzierungsweise der Klingen, Er­
kenntnisse, die weiterhin mit Erfolg angewendet werden.

M E H R T E IL IG G E G O SS E N E V O L L G R IF F D O L C H E

Bei den mehrteilig gegossenen Dolchen wurden G riff und Klinge in getrennten Arbeitsgängen herge­
stellt, „wobei der G riff mit Nieten oder durch Uberfangguß an der Klinge befestigt wurde“. Die un­
terschiedlichen Befestigungstechniken lassen Gruppen und Untergruppen erkennend
Unter der Bezeichnung „Typ Rhone“ (s. dazu Abb. 2) ist das Zierelement in Form von Winkelbän­
dern mit anschließenden „V “ -förmigen Linienbändern zu verstehen, wie wir sie z. B. auch von den
Dolchklingen des Typs Vresovice-Tesinov, Variante Polepy (Nr. 245-247) kennen. Die Verzierung vom
Aunjetitzer Typ zeichnet sich durch ein horizontales Band mit hängenden, schräg gestrichelten Drei­
ecken und schneidenparallele, bis zur Spitze auslaufende Linienbänder aus. Dolche mit dieser Verzier­
ung sind von Horomerice (Nr. 292-296. 301. 302), Lustenice (Nr. 300) und Okna (Nr. 297) bekannt.
Die italische Verzierungsweise, bestehend aus Ritzlinienbändern und Zickzacklinien längs der Schnei­
den, wurde nur an einem Exemplar festgestellt (Nr. 293). Im Arbeitsgebiet kommt auch der sächsi­
sche Typ der Verzierung vor, der horizontale, kurze Linienbänder, auch Fischgrät- oder Tannenzweig­
muster genannt, oder Zonen gekreuzter Ritzlinien führt (Nr. 287—289). Demnach unterscheiden wir
die mehrteiligen Dolche mit gegossenem G riff nach den Konstruktionselementen einerseits und den
von Uenze bezeichneten Zierweisen andererseits in die Typen Lustenice, Renzenbühl, Ripatransone
und Horomerice.

T Y P L U S T E N IC E

Schon bei der Bestim m ung des sächsischen Typs räumte Uenze4 die M öglichkeit einer Benen­
nung nach einer Ortsbezeichnung ein, der wir mit Bezug au f die laufende Typengliederung folgen.
S. Schwenzer rechnet sie zu seinem Baltisch-Böhmischen Typ.5
Die Dolche vom Typ Lustenice gehören der Gruppe der mehrteilig gegossenen Vollgriffdolche an.
Im Vergleich zu den Dolchen vom Typ Horomerice (Nr. 294-302) besitzen sie ein wesentlich schmä­
leres, bogenförmiges Heft mit rundem Ausschnitt. Der leicht konische G riff weitet sich nach oben bis

! Uenze 1938. 4 Uenze 1938, 60.


3 Z u r Technik der Vollgriffdolche s. jetzt Schwenzer 2004, 5 Schwenzer 2004, 40 ff.
141 ff.
Typ Renzenbübl 69

zur flachen, ovalen Knaufplatte aus; er ist unverziert und mit der Klinge durch drei Niete verbunden
(der mittlere kann auch ein Scheinniet sein). Die lange, trianguläre Klinge ist durch eine breite, flache
Mittelrippe verstärkt. Die Verzierung besteht im Heftausschnitt aus horizontalen Bändern des “säch­
sischen“ Ziermotivs. Dieser Dolchtyp ist im Arbeitsgebiet durch drei Exemplare aus dem Depotfund
von Lustenice (Nr. 287-289) vertreten, die auch Moucha dem Sächsischen Typ nach Uenze zuwies.6

287. Luštěnice, okr. Mladá Boleslav, kraj Středočeský (Taf. 17, 288; ergänzt nach Moucha). - Mus. Mladá
Böhmen; Lage „Za stezkami“, Feld Fr. Zajíček. - De­ Boleslav (308). - Schránil 1921, 13 Anm. 2, 72 Taf. 2, 1;
potfund; vgl. Nr. 121. - Vollgriffdolch mit zwei ech­ 3, 6; Schwenzer 2004, 318 Nr. 319 Taf. 98, 319 (hier nur
ten und einem Scheinniet, Klingenverzierung im run­ das Griffbruchstück [in falscher Größe] abgebildet);
den Heftausschnitt sowie breiter flacher Mittelrippe Moucha 2005, 126 ff. Nr. п і/c 1 Taf. 201, 3.
und facettierten Schneiden; L. 29,8 cm (Taf. 17, 287; 289. Luštěnice, okr. Mladá Boleslav, kraj Středo­
ergänzt nach Moucha). - Mus. Poděbrady (19631). - český Böhmen; Lage „Za stezkami“, Feld Fr. Zajíček.
Schránil 1921, 13 Anm. 2, 72 Taf. i, 2; Schwenzer 2004, - Depotfund; vgl. Nr. 121. - Vollgriffdolch mit abge­
318 Nr. 317 (keine Abbildung! Auf Taf. 98, 317 irrtüm­ brochener Spitze, zwei echten und einem Scheinniet,
lich unsere Nr. 289 abgebildet!); Moucha 2005, 126 ff. Klingenverzierung im runden Heftausschnitt sowie
Nr. m/c 3 Taf. 201, 2. breiter flacher Mittelrippe und facettierten Schnei­
288. Luštěnice, okr. Mladá Boleslav, kraj Středočeský den; L. noch 25,0 cm {Taf. 17, 287; nach Schwenzer).
Böhmen; Lage „Za stezkami“, Feld Fr. Zajíček. — — Mus. Mladá Boleslav (306; z. Zt. nicht zugäng­
Depotfund; vgl. Nr. 121. - Fragmentierter Vollgriff­ lich). - Schránil 1921 Taf. 1, 2; Schwenzer 2004, 318
dolch mit zwei echten und einem Scheinniet, Klingen­ Nr. 317 (Katalogbeschreibung gehört zu unserer Nr.
verzierung im runden Heftausschnitt sowie breiter fla­ 287!) Taf. 98, 317; Moucha 2005, 126 Nr. 111/c 2 Taf.
cher Mittelrippe und facettierten Schneiden; L. 25,6 cm 201, 4.

T Y P R F .N Z F .N B Ü H L

Die eigenartige Griffkonstruktion veranlaßte Uenze" zur Bestimmung des schweizerischen Typs,
der sich auch Moucha anschloß/ Schwenzer würde sie wohl seinem Alpinen Typ zuweisen,9 sie waren
ihm jedoch nicht bekannt. Durch unsere Benennung nach dem Fund in Grab 1 von Thun-Renzen-
bühl wird eine gewisse Konzentration entsprechender Funde in der Schweiz berücksichtigt, zugleich
aber ein genügend großer Spielraum für die gleiche Benennung der in ganz Europa verstreuten D ol­
che belassen.
Das breite, bogenförmige Heft der Dolche vom Typ Renzenbühl geht in den gesondert und in zwei
Hälften gegossenen G riff mit spitzovalem Querschnitt über, der sich nach scharfer Absetzung in eine
Angel - bei Nr. 291 noch mit aufgezogenen flachen Ringen, zwischen denen sich ursprünglich organi­
sches Material befand - fortsetzt. Der G riff ist durch drei bis acht Niete, die nicht alle echt sein müs­
sen, verbunden. Beiden Griffhälften ist eine ovale Knaufplatte aufgesetzt. Die trianguläre Klinge, die
unterschiedlich verziert ist, ist flach und im Querschnitt linsenförmig.

290. Luštěnice, okr. Mladá Boleslav, kraj Středočeský zwei die Schneide begleitende Rillen; durch fünf Niete
Böhmen; Lage „Za stezkami“, Feld Fr. Zajíček. - De- mit den beiden (unvollständigen) Griffliälfren ver-
potfund; vgl. Nr. 121. - Trianguläre Dolchklinge mit bunden; L. 21 cm (Taf. 18, 270; ergänzt nach Moucha).

6 Moucha 2005, 126. 8 Moucha 2005, 126.


' Uenze 1938, 29. 9 Schwenzer 2004, 64
70 Der Fimdstojf

- Mus. Poděbrady (19630; ehem. Mus. Dobrovice). - Rippe; durch drei Niete mit den beiden Griffhälften
Filip 1948, 355 Taf. 17, 3; Moucha 2005, 126 ff. Nr. m/b verbunden; auf der Griffsäule ovaler Griffknaufund elf
1 Taf. 202, 6. lose, spitzovale Ringe, zwischen denen sich ursprüng­
291. Luštěnice, okr. Mladá Boleslav, kraj Středočeský, lich organisches Material befand; L. 24,4 cm (Taf. 18,
Böhmen; Lage „Za stezkami“, Feld Fr. Zajíček. - De­ 291; ergänzt nach Moucha). - Mus. Podebrady (19629;
potfund; vgl. Nr. 121. - Triangulär Dolchklinge mit ehem. Mus. Dobrovice). - Moucha 2005, 126 ff
einer die Schneide begleitender schmaler, gerundeter Nr. ni/b 2 Taf. 202, 5.

T Y P R IP A T R A N S O N E

Die Bezeichnung bezieht sich au f einen italienischen D epotfund,10 dessen 25 Dolche einen interes­
santen Versuch zur Reduzierung der Massigkeit und Einsparung des Bronzerohstoffes durch Ersatz
aus organischem Material zeigt. Von dem in zwei Teilen gegossenen G riff bleiben nur das breite, bo­
genförmige Heft mit omegaförmigem Ausschnitt, wie beim Typ Horomerice, und die Grifftülle, die
den zweiten - organischen - Griffteil umschloß, übrig. Von den fü n f Nieten sind nur die zwei rand­
ständigen und teilweise der mittlere, der die Klinge fixierte, echt. Die durch die Tülle gestoßenen bei­
den anderen langen Niete sollten die Verschiebung des organischen Griffteils verhindern. Die Verzie­
rung der Klingen mit flach-spitzem Querschnitt ist bei den Dolchen Nr. 292 und 293 unterschiedlich
und entspricht bei dem ersteren derjenigen des Aunjetitzer und bei dem zweiten derjenigen des Itali­
schen Typs. Letzteres ist das einzige Exemplar im Arbeitsgebiet mit italischer Verzierungsweise. Nach
Schwenzer ist das erstere Exemplar eine Sonderform, den zweiten Dolch zählt er ebenfalls zu seinem
Italischen Typ.11

292. Horoměřice, okr. Praha-západ, kraj Středočeský, 293. Horoměřice, okr. Praha-západ, kraj Středočeský,
Böhmen; Flur „Kozí Hřbety“. — Depotfund in Fels­ Böhmen; Flur „Kozí Hřbety“ . - Depotfund; vgl.
schlucht unter einem großen Stein (1928). —Dolch mit Nr. 292. - Dolch mit kurzer Grifftülle (darin Holz­
kurzer Grifftülle, Knaufring und bogenförmigem, in reste erhalten), Knaufring mit Nietloch und bogen­
die ovale Grifftülle eingezogenem Heft mit fünf Nie­ förmigem, in die ovale Grifftülle eingezogenem Heft
ten, zwei Tüllenniete; Griffverzierung mit Strichelbän­ mit fünf Nieten, zwei Tüllenniete; Griffverzierung
dern; flache Klinge mit längsgeschliffenen Schneiden, mit Strichelbändern, Klinge mit feingeritztem ho­
V-fÖrmiges Ritzlinienbündel und doppelte schnei­ rizontalen Ornament aus Einstichen, Zickzacklini­
denparallelen Rillen; L. 26,4 cm (Taf. 18, 292; nach en und hängenden, gestrichelten Dreiecken als Ba­
Divac/Sedláček). - Beifunde: weiterer Vollgriffdolch sis und auf der Klingenfläche aus parallel zu den
vom Typ Ripatransone mit Knaufring (Nr. 293); vier Schneiden laufenden Ritzlinienbändern, Zickzack­
Vollgriffdolche vom Typ Horoměřice (Nr. 294. 296. linien und Einstichen ein Dreieck bildend verziert;
301. 302); Dolchklinge vom Typ Okna (Nr. 558); ver­ L. 26,4 cm ( Taf. 19, 293; nach Divac/Sedláček und
zierte Dolchscheide aus Blech (Nr. 708) (Taf. 78; 79, Schwenzer). - NM Praha (37499. 37500). - Böhm
A). - NM Praha (37498. 37498a). - Böhm 1928-30, 1928—30, Taf. 1, 2; Divac/Sedláček 1999, 16 f. Taf. 9;
Taf. 1, 3; Divac/Sedláček 1999, 14 ff. Taf. 8; 12,3; 15; 18; 12,4; 15; 18; Schwenzer 2004, 316 f. Nr. 313 Taf. 97,
Bartelheim 1998, 45 f. 260 f. Nr. 250 („Kozí Hřbety“); 313; Moucha 2005, 144 Nr. 175 Taf. 77, 1. 2 („Praha 6-
Schwenzer 2004, 316 f. Nr. 312 Taf. 96, 312; Moucha Suchdol“).
2005, 144 Nr. 175 Taf. 78 („Praha 6-Suchdol“).

10 Ebd. 296 ff. Nr. 193-215 Taf. 57, 193-64, 215. 11 Ebd. 73 ff.
Typ Horoměřice 71

T Y P H Ü R O M E R IC H

Das bogenförmige Heft mit fü n f Nieten (davon drei echte) weist im Vergleich zum Typ Lustenice
(Nr. 287-289) einen wesentlich breiteren Ausschnitt auf, der das für den Aunjetitzer Typ'2 charakte­
ristische Ornament aus horizontalen Ritzlinienbändern und hängenden, gestrichelten Dreiecken um ­
grenzt. Nach Schwenzer gehören die meisten der in diesem Kapitel aufgeführten Vollgriffdolche zu
seinem Baltisch-Padanischen Typ.” Die Stoßfugen der beiden gegossenen Griffschalen sind mit Bron­
ze gefüllt und ausgeglättet. Die Griff-Oberfläche ist mit kurzen Ritzlinienbändern verziert, deren geo­
metrische Anordnung bei einzelnen Exemplaren variiert. Der G riff endet in einer ovalen Knaufplatte,
manchmal mit Fortsatz (Nr. 296). Die Klingenfläche ist außer den vom Heft zur Spitze hin „V“-för-
migen und mehr oder weniger geschwungenen Ritzlinienbändern auch noch längs der Schneiden mit
einfachen bis dreifachen seichten Rinnen versehen, Die Länge der vollständig erhaltenen Exemplare
schwankt zwischen 27,5 und 31,4 cm.

294. Horoměřice, okr. Praha-západ, kraj Středočeský, Böhmen; Flur „Kozí Hřbety“ . - Depotfund; vgl.
Böhmen; Flur „Kozí Hřbety“. - Depotfund; vgl. Nr. Nr. 292. - Dolch mit gegossenem, im Querschnitt
292. —Dolch mit gegossenem, im Querschnitt spitzo­ spitzovalem Griff mit Verzierung aus Ritzlinienbän­
valem Griff, drei Pflocknieten und zwei Scheinnieten, dern und Tannenzweigmuster, Strichelbändern auf
„V“-förmigem Ritzlinienband, waagrechtem Ritzlini­ dem Heft, drei Pflocknieten und zwei Scheinnieten,
enband mit strichgefüllten Dreiecken und einfacher, „V“-förmigem Ritzlinienband, waagrechtem Ritzli­
schneidenparalleler Rinne; L. 28,7 cm {Taf. 19, 294; nienband mit strichgefüllten Dreiecken und doppel­
nach Divac/Sedláček und Schwenzer). — NM Praha ter, schneidenparalleler Rinne auf der Klinge; L. 30,7
(37494). - Böhm 1928-30, Taf. 3, 2; Divac/Sedláček cm {Taf 20, 296; nach Divac/Sedláček und Schwen­
1999, 8 ff. Taf. 4; 12,1; 14; 17; Schwenzer 2004, 316 f. zer). - NM Praha (37496). - Böhm 1928-30, Taf. 2, 1;
Nr. 309 Taf. 95, 309; Moucha 2005, 144 Nr. 175 Taf. Divac/Sedláček 1999, n f. Taf 6; 12, 204; 17; Schwenzer
81 („Praha 6-Suchdol“); Jiráň 2008 Abb. 25, 5 („Praha- 2004, 316 f. Nr. 310 Taf. 95, 310; Moucha 2005, 144 Nr.
Suchdol“). 175 Taf. 83 („Praha 6-Suchdol“); Jiráň 2008 Abb. 25, 9
295. Tupadly-Stětí, okr. Litoměřice, kraj Ústecký, („Praha-Suchdol“).
Böhmen; „auf dem Felde des Herrn Gustav Berndt“. 297. O kna, okr. Česká Lípa, k raj Liberecký, Böh­
—Zufallsfund in 1 m Tiefe (1910). - Vollgriffdolch mit men. - Depotfund (?); Zusammengehörigkeit nicht
knopfförmigem Knauf, drei halbkugeligen Pflock­ gesichert (vor 1900). - Vollgriffdolch mit gegosse­
nieten (auf der Rückseite flachgehämmert!) um den nem, unverziertem, zweischaligem Griff, fünf Pflock­
halbkreisförmigen Griffplattenausschnitt, geome­ nieten auf der Heftplatte und einem Griffnict un­
trischer Verzierung auf dem breiten, mit Parallelrip­ terhalb des Knaufs, längsgeschliffenen Schneiden,
pen eingefaßten Mittelgrat und waagrechtem Fisch­ verzierter Klinge und einfachen, parallelen Rinnen;
grätmuster am Griffende; L. 25 cm {Taf. 19, 299; nach L. 29,2 cm {Taf. 20, 29/; nach Schwenzer). - Bei­
Moucha). —Dat.: Ältere Bz. - Mus. Ústí nad Labem fund (?): Dolchklinge vom Typ Okna (Nr. 557). —
(2027; verschollen). —Schránil 1921, 72; Sklenář 1992, NM Praha (25897 [ehem. Slg. Mikeš bzw. Buchte-
393, 113/Oa; Schwenzer 2004, 31 Nr. 325 Taf. 100, 325; la]). - Schránil 1921, 72; Uenze 1938, 80 Taf. 29, 63
Moucha 2005, 1861 Nr. 234 Taf. 92, 1. 2; Archiv Mus. a; Stocký 1928, Taf. 5, 9; Moucha 2005, 135 Nr. 141
Ústí nad Labem. Taf. 89, i; Schwenzer 2004, 319 Nr. 326 Taf. 100, 326
296. Horoměřice, okr. Praha-západ, kraj Středočeský, („Vokna“ ).

Hier kann ein Grifffragment angeschlossen werden , das dem G riff des Dolches von Okna (Nr. 297)
gleicht. Eine Typzuweisung ist jedoch sehr unsicher.

12 Uenze 1938, 60 ff. u Schwenzer 2004, 60 ff.


72 Der Fundstojf

298. Slavhostice, okr. Jičín, kraj Královéhradecký, Griffplatte, ein weiterer Niet unterhalb des Knaufes;
Böhmen; Wald „Perno“. - Depot; vgl. Nr. 304. - Zwei- Strichelbänder am Heft und auf der leicht gewölbten,
schaliger Griff eines Vollgriffdolches, mit Niet ver­ ovalen Knaufplatte; auf der Griffstange zwei Zonen
bunden, ovaler Querschnitt, Knauf leicht ausladend; mit horizontalem Tannenzweigmuster; V-förmige
L. 7,8 cm ( Taf. 20, 298; ergänzt nach Schwenzer). - Linienbündel, schraffierte Dreiecke und waagrechte
Dat.: Ältere Bz. - Mus. Kopidlno (A 167).14 - Schwen­ Strichgruppen auf der Klinge sowie doppelte schnei­
zer 2004, 318 f. Nr. 322 Taf. 99, 322; Moucha 2005, 151 denparallele Rinnen; L. 31,4 cm (Taf. 21, 300; ergänzt
Nr. 208 Taf. 74, 4; 75, 3. nach Moucha). —Mus. Mladá Boleslav (305). - Schrá­
299. Vliněves, Gde. Dolní Beřkovice, okr. Mělník, nil 1921, 13 Anm. 2; 72 Taf. 1, 1; Schwenzer 2004, 318
kraj Středočeský, Böhmen; s des Ortes (1999). - Ein­ Nr. 316 Taf. 98, 316; Moucha 2005, 126 ff. Nr. 111/a
zelfund in einer Sandgrube. - Fragmentierter verzier­ Taf. 200, 1.
ter Vollgriffdolch mit fünf im Querschnitt rechtecki­ 301. Horom ěřice, okr. Praha-západ, kraj Středočeský,
gen Nieten; Strichelbänder am Heft und auf der leicht Böhmen; Flur „Kozí Hřbety“ . - Depotfund; vgl. Nr.
gewölbten, ovalen Knaufplatte; auf der Griffstan­ 292. — Dolch mit zweischaligem Vollgiff, drei ech­
ge zwei Zonen mit horizontale Tannenzweigmuster; ten und zwei Scheinnieten auf der Griffplatte, ver­
V-förmige Linienbündel, schraffierte Dreiecke und ziert mit Strichelbändern am Heft, am Griff und an
waagrechte Strichgruppen auf der Klinge sowie dop­ der Knaufplatte; V-förmige Linienbündel, schraffier­
pelte schneidenparallele Rinnen; L. noch 21,4 cm te Dreiecke und waagrechte Strichgruppen auf der
(Taf. 20, 29p; nach Pleinerová/Hošek/Frána). - Dat.: Klinge sowie dreifache schneidenparallele Rinnen;
Bz A 1. - Verbleib unbekannt. — Pleinerová/Hošek/ an der Griffstange sind die Verbindungsstellen (Stoß­
Fráňa 2003, 539-547 mit Abb. 1-9; Moucha 2005, 164 fugen) beider Hälften sichtbar; L. 28,6 cm (Taf. 21,
Nr. 247 Taf. 171, 1; Jiráň 2008 Abb. 25, 10. 301; nach Divac/Sedláček). - NM Praha (37497). -
300. Luštěnice, okr. Mladá Boleslav, kraj Středočeský, Böhm 1928-30, Taf. 2, 3; Divac/Sedláček 1999, 112 ff.
Böhmen; Lage „Za stezkami“, Feld Fr. Zajíček. - De­ Taf. 7; 13,6; 15; 17; Schwenzer 2004, 316 f. Nr. 311 Taf.
potfund; vgl. Nr. 121. - Dolch mit zweischaligem 96, 311; Moucha 2005, 144 Nr. 175 Taf. 79 („Praha 6-
Vollgiff, drei echten und zwei Scheinnieten auf der Suchdol“ ).

Der Vollgriffdolch Nr. 302 kann als eine Variante des Typs Horomerice bezeichnet werden. Der im
Querschnitt ovale G riff ist mit sechs länglichen Öffnungen unterbrochen und im halbkugeligen
K n au f befindet sich eine Bernsteineinlage in Kreuzform. Das breite, bogenförmige Heft trägt zwei
echte, mit Goldplättchen unterlegte Niete und drei Scheinniete mit Bernsteineinlagen. A u f der K lin ­
genfläche bilden zwei- und dreifache Ritzlinienbänder drei Dreiecke, und parallel zu den gedengelten
Schneiden verläuft eine flache Rinne.

302. Horoměřice, okr. Praha-západ, kraj Středočeský, und schneidenparalleler Rinne; L. 27,8 cm {Taf. 21, 302;
Böhmen; Flur „Kozí Hřbety“ . —Depotfund; vgl. Nr. nach Divac/Sedláček). - NM Praha (37493). - Böhm
292. - Vollgriffdolch mit einteiligem, durchbrochenem 1928-30, Taf. 2, 2; Divac/Sedláček 1999, 7 f. Taf. 3,
Griff mit Griffniet, drei Schein- und zwei Pflocknieten 1.2; 13,1-4; 14; 16; Schwenzer 2004, 316 Nr. 308 Taf. 94,
(letztere mit Unterlegscheiben aus Goldblech) und V- 308; Moucha 2005, 144 Nr. 175 Taf. 80 („Praha 6-Such-
förmig verzierter Klinge mit gedengelten Schneiden dol“); Jiráň 2008 Abb. 25, 6 („Praha-Suchdol“).

Zeitstellung'. Die Mehrzahl der oben aufgeführten mehrteiligen Dolche mit gegossenem G riff der Ty­
pen Lustenice (Nr. 287-289), Renzenbühl (Nr. 290. 291), Ripatransone (Nr. 292. 293) und Horomerice
(Nr. 294-302) wurden in den beiden böhmischen Depots von Lustenice und Horomerice gefun­
den. Auch der Vollgriffdolch Nr. 297 von O kna und die möglicherweise zum Typ Horomerice zu
rechnende Griffstange Nr. 298 von Slavhostice stammen aus Depotfunden. Lediglich der Dolch Nr.
299 von Vlineves war ein Einzelfund. Die Beziehungen einzelner Typen zueinander sind durch ihr
gemeinsames Auftreten in Depots gegeben. So fanden sich im Depot von Lustenice (Nr. 121) zusam-

u Für den freundlichen Hinweis danke ich den Herren J. Kalferst und J. Prostředník.
Einteilig gegossene Vollgriffdolche 73

men mit dem Typ Luštěnice (Nr. 287-289) auch Dolche der Typen Renzenbühl (Nr. 290. 291) und
Horoměřice (Nr. 300), und aus dem Depot von Horoměřice (Nr. 292) stammen neben den Dolchen
des gleichnamigen Typs (Nr. 294. 296) auch Dolche vom Typ Ripatransone (Nr. 292. 293). Hier­
aus ergibt sich das gleichzeitige Vorkommen aller vier in Böhmen vorkommenden Typen der älter-
bronzezeitlichen Vollgriffdolche. Trotzdem bereitet uns ihre Einordnung in den gesamten Entwick­
lungslauf der älteren Bronzezeit einige Schwierigkeiten, enthalten doch die einschlägigen Depots
nur sporadisch weitere chronologisch aussagekräftige Funde. Genauere Datierungsmöglichkeiten
bieten die Gräber von Thun-Renzenbühl und Donath in der Schweiz.'5 Durch die Nadel mit schräg
gelochtem K ugelkopf und einige Flachbeiltypen'6 konnte eine Verbindung mit dem süddeutschen
Horizont Langquaid der Reinecke-Stufe Bz A 2 hergestellt werden. Hier ist auch das Depot von
Slavhostice (Nr. 298) zeitlich einzuordnen. R. H achm ann'7 hat den Zeitansatz des Grabes von Ren­
zenbühl ohne eine entsprechende Auswertung der Stufe Bz A 2 bis in die Stufe Bz B 1 verlegt. Das
Hügelgrab 1 von L^ki M ale in Polen barg einen ähnlichen Dolch mit Aunjetitzer Ornament; zu den
Beigaben gehörten noch eine Aunjetitzer Osennadel und ein Randleistenbeil.,s Beachtenswert sind
die schweren Arm ringe mit quergerillten Enden aus Grab A im gleichen G r a b h ü g e l,d ie auch im
Depot von Luštěnice Vorkommen. Solche Arm ringe sind nicht in der älteren Phase der Aunjetitzer
Kultur belegt; aber ähnliche Stücke fanden sich in den ältesten Hügelgräbern von Plzeň-Nová Hos­
poda zusammen mit dem älteren Typ der Stachelscheiben und einer doppelkonischen Nadel mit
waagerechtgelochtem H als.10 Freilich kann die unterschiedliche Verzierung der Arm ringe aunjetit­
zer und ältesthügelgräberzeitlicher Provenienz sowohl ein chronologisches als auch ein regionales
Kennzeichen sein.
Diese Vergleiche lassen annehmen, daß die in mehreren Teilen gegossenen Dolche der oben auf­
geführten Typen in die jüngere bis späte Phase der Aunjetitzer Kultur, kurz vor dem Aufkommen
mittelbronzezeitlicher Inventáře zu setzen sind, natürlich unter der Voraussetzung, daß wir den süd­
deutschen Langquaid-Horizont als altbronzezeitlich, in die Stufe Bz A 2 gehörend, auffassen.1' Es ist
jedenfalls sicher, daß die mehrteiligen Dolche mit gegossenem G riff in die Endphase der Aunjetit­
zer Kultur Nord- und Mittelböhmens gehören, die der frühen Phase der Hügelgräberkulturen von
Westböhmen und Südmähren zeitgleich ist.
Verbreitung (Taf. 57): Alle vier Dolch typen stammen aus der mittel- und nordböhmischen Gruppe
der Aunjetitzer Kultur.

E IN T E IL IG G E G O SS E N E V O L L G R IF F D O L C H E

Bei den einteilig gegossenen Vollgriffdolchen wurden die Klinge und der G riff in einem einzigen
Arbeitsgang hergestellt.11

11 Hachmann 1988, 55—75; zu Ihun-Renzenbühl s. jetzt vor “J Gedl 1980, 35. 44 Nr. 57. 86 Tat. 30, B.
allem Schweitzer 2004, 225 Abb. 137; 314 Nr. 298 und zu Donarh 10 Cujanovä-Jilkova 1970 Taf. 88, A..
ebd. 226 Abb. 138; 311 Nr. 281. 21 Zur Datierung der Vollgriffdolche s. die neuesten Ergeb­
16 Typen Rümlang und Langquaid II: Abels 1972, 2 1 . 1 nisse bei Schwenzer 2004, 217 ff., auch unter der Berücksichti­
Hachmann 1988, 70. gung weiterer jüngst erschienener Literatur zu diesem Ihem a.
|S Gedl 1980, 13 Nr. 8 Taf. 30, A; Schwenzer 2004, 227 f. Tab. 22 Z u r Technik der Vollgriffdolche s. jetzt Schwenzer 2004,
43 Abb. 140. 141; 305 Nr. 253. 141 ff.
74 Der Fundstoff

TYP GRANOWO

Den in einem Stück gegossenen Vollgriffdolchen vom Typ Granowo wurde schon von Uenze’’ in­
nerhalb des Oder-Elbe-Typs eine besonderer Stellung eingeräumt. M . G edl24 bezeichnete sie als eine
Variante dieser Form. Bei Schwenzer gehören sie zu seinem Elbe-Warthe-TypT
Da sie sich im Aufbau von den vorausgehenden Typen erheblich unterscheiden, ist es zweckmäßig,
sie nach dem gleichnamigen Depot in Polen26 als selbständigen Typ zu bezeichnen. Ihr Hauptmerk­
mal ist der Guß des gesamten Dolches in einem einzigen Arbeitsvorgang in einer zweiteiligen oder ver­
lorenen Form, in der die Einzelheiten bereits ausgeformt sind. Im Vergleich zu den anderen Vollgriff­
dolchen ist ihr G riff im Querschnitt dünner und alle Niete au f der Griffplatte und am Heft sind nur
durch Scheinniete angedeutet. Der Heftausschnitt ist halbkreisförmig und die Klinge mit abgesetzten
Schneiden ist bei den typologisch ausgeprägten Stücken unverziert. Diese Exemplare sind zwischen
25,1 und 31,5 cm lang.

303. Český Brod-Liblice, okr. Kolín, kraj Středočeský, L. noch 22 cm (Taf. 22, J04; ergänzt nach Schwenzer).
Böhmen. — Einzelfund beim Fundamentaushub (vor - Beifunde: weiterer Vollgriffdolch vom Typ Grano­
1893). - Massiv gegossener Vollgriffdolch mit flacher, wo (Nr. 305); Griff eines Vollgriffdolches, wohl vom
ovaler Knaufplatte, sechs Querrippen und vier Schein­ Typ Horoměřicc (Nr. 298); zwei große verzierte Rin­
niete auf der Griffstange und sieben Scheinniete auf ge; fragmentierte gerippte Armmanschette; zwei Mi-
der Griffplatte sowie Klinge mit deutlich verstärkter niatur(?)-Armspiralen; Spiralröllchen; zwei defor­
Mitte und längsgeschliffenen Schneiden; L. 31,5 cm mierte Ringe aus dickem Draht. - Mus. Kopidlno (A
{Taf. 22, joj; ergänzt nach Schwenzer). - NM Praha 169 [„Budčeves“ ]). - Bartelheim 1998, 279 Nr. 626;
(52270). - PÍČ i893-95a, 340; ders. 1894, 12. 14 mit Schwenzer 2004, 318 f. Nr. 324 Taf. 100, 324; Moucha
Abb.; ders. 1899, 118 Anm. 19; Uenze 1938, 45 f.; 83 Taf. 2005, Nr. 208 Taf. 74, 1; 75, 1.
40, 100; Bartelheim 1998, 235 Nr. 68; Schwenzer 2004, 305. Slavhostice, okr. Jičín, kraj Královéhradecký,
317 f. Nr. 315 Taf. 97, 315; Moucha 2005, 124 Nr. 98 Taf. Böhmen; Wald „Perno“. —Depot; vgl. Nr. 304. - Mas-
91 („Liblice“). siv gegossener Vollgriffdolch mit flacher, ovaler Knauf­
304. Slavhostice, okr. Jičín, kraj Královéhradecký, platte, drei Scheinniete auf der Griffstange und fünf
Böhmen; Wald „Perno“.27 - Depot (vor 1893). —Stark Scheinniete auf der Griffplatte sowie Klinge mit deut­
fragmentierter, massiv gegossener Vollgriffdolch mit lich verstärkter Mitte; L. 25,1 cm (Taf. 22, 305). - Mus.
flacher, ovaler Knaufplatte, vier Scheinniete auf der Kopidlno (A 168). - PÍČ 1894, 12; Schwenzer 2004, 318
Griffstange und sieben Scheinniete auf der Griff­ f. Nr. 323 Taf. 99, 323; Moucha 2005, 151 Nr. 208 Taf.
platte sowie Klinge mit deutlich verstärkter Mitte; 74, 2; 75, 2.

Dem Typ Granowo nahestehend sind die Dolche Nr. 30 6 -311, die aufgrund ihrer Gestaltungsunter­
schiede sowie ihrer Bezüge nach Norden jedoch ebensogut als selbständige Typen geführt werden
könnten.

306. Luštěnice, okr. Mladá Boleslav, kraj Středočeský, setzten, geschliffenen Schneiden; L. 20,2 cm (Taf. 22,
Böhmen; Lage „Za stezkami“, Feld Fr. Zajíček. - $o6\ ergänzt nach Schwenzer). - Mus. Mladá Boleslav
Depotfund; vgl. Nr. 121. - Massiv gegossener Vollgriff­ (307). - Schránil 1921, 13 Anm. 2; 72 Taf. 1, 3; Schwen­
dolch mit drei Scheinnieten auf der Heftplatte, brei­ zer 2004, 318 Nr. 318 Taf. 98, 318 (zu klein abgebildet!);
ter Mittelrippe auf schmaler Klinge mit leicht abge­ Moucha 2005, I26 ff. Nr. m/c 4 Taf. 203, 15.

23 Uenze 1938, 41 ff. —Die Benennung der Fundstelle und die Zusammensetzung des
24 Gedl 1980, 18 f Fundes ist sowohl in den Unterlagen des Museums Kopidlno
25 Schwenzer 2004, 48 ff. als auch in der Literatur verwirrend. Deshalb richten wir uns
26 Gedl 1980, Nr. 5.16 . 23-26 Taf. 28. 29, A. hier nach der Neupublikation von Moucha.
27 Für den freundlichen Hinweis danke ich Herrn J. Kalferst.
Typ Granowo 75

307. Nymburk, okr. Nymburk, kraj Středočeský, Depot iT - Depotfund (1905). - Fragment eines mas­
Böhmen; Flur „v Habeši“ . — Einzelfund:li (1910). - siv gegossenen Vollgriffdolches mit im Querschnitt
Massiv gegossener Vollgriff"dolch mit drei Querrippen­ ovaler Griffstange verziert mit drei von Punktreihen
gruppen auf dem Griff, sechs Scheinnieten auf der gesäumten Ritzlinienbändern, ähnliches Ornament
Heftplatte; trianguläre Klinge mit abgesetzten, durch auch auf der Heftplatte; Klinge, ursprünglich mit
mehrfaches Schleifen abgenutzten Schneiden, Heft­ zwei Längsrinnen, sekundär geschärft; L. noch 14 cm
ausschnitt omegaförmig wie beim Typ Horoměřice Nr. {Taf. 23, 311-, ergänzt nach Salas). - Beifunde: trape-
294; L. 20,9 cm {Taf. 22, 307; ergänzt nach Schwenzer). zoides Griffplattenfragment eines viernietigen Dolches
- Mus. Poděbrady (207). - Jedlička 1910, 32; Uenze (Nr. 602); fragmentierte Dolchklinge mit halbrunder
1938, 46. 83 Taf. 41, 100,1; Bartelheim 1998, 237 Nr. 83; Mittelrippe (Nr. 576); unvollständiges Absatzbeil der
Schwenzer 2004, 318 Nr. 321 Taf. 99, 321 (hier falsche Gruppe IX , Typ 6a (PBF IX, 17 [Rihovsky 1992] Nr.
Maßangabe und zu groß abgebildet!); Moucha 2005, 401); Lappenbeil der Gruppe VII, Typ 3 (ebd. Nr. 508);
133 Nr. 137 Taf. 90, 1. zwei Beilfragmente (ebd. Nr. 1110. im); zwei keilförmi­
308. Lustenice, okr. Mladá Boleslav, kraj Středočeský, ge Tüllenmeißel der Gruppe I, Typ 4 (ebd. 1194. 1195);
Böhmen; Lage „Za stezkami“, Feld Fr. Zajíček. - De­ elf dünne Stabmeißel (ebd. Nr. 1265. 1286-1289. 1308—
potfund; vgl. Nr. 121. - Massiv gegossener Vollgriff­ 1313); Messerspitze; Knopfsichel der Gruppe IV, Typ
dolch mit fünf Scheinnieten an der Heftplatte und 1 (PBF XVIII, 3 [Rihovsky 1989] Nr. 73); drei Knopf­
zwei Rippengruppen an der Griffsäule; L.. 24,6 cm sichelfragmente (ebd. Nr. 147. 150. 159); sieben Spit­
{Taf. 23, 308; nach Museumsunterlagen). —Mus. Do- zen- und fünf Klingenfragmente von Sicheln (ebd. Nr.
brovice (37; verschollen). - Moucha 2005, 126 ff. Nr. 1102-1113); Angelhaken; drei fragmentierte Tüllenlan­
m/f'Taf. 203, 16. zenspitzen (PBF V, 2 [Rihovsky 1996] Nr. 76. 77. 89);
309. Mušov, okr. Břeclav, kraj Jihomoravský, Mäh­ zweiflügelige Tüllenpfeilspitze der Grundform B (ebd.
ren; Flur „Na pískách“ , Gr. 29. - SW-NO-orientierte, Nr. 264); zweiflügelige Tüllenpfeilspitze der Grund­
linksliegende Hockerbestattung eines Adultus in Holz­ form C (ebd. Nr. 274); zweiflügelige Tüllenpfeilspitze
sarg, mit Steinen verkeilt. - Massiv gegossener Voll- der Grundform E (ebd. Nr. 356); tordiertes Ringfrag­
grififdolch (am Schienbein), verziert mit zwei Quer­ ment; 50 verzierte Armringe, z. T. fragmentiert; acht
bändern von Tannenzweigmuster (sächsisches Motiv) unverzierte Armring und ein Bruchstück; verziertes
auf der Griffstange und einem ungleichmäßigen Kreuz Armband; zwei dünnstabige Spiralen, in die jeweils
in demselben Muster auf der ovalen Knaufplatte; im eine weitere gleiche Spirale mit geringerem Durchmes­
dreieckigen Heftausschnitt das Aunjetitzer Ziermotiv ser eingehängt ist; drei große Spiralbänder mit gegen­
mit hängenden gestrichelten Dreiecken; auf der Klin­ ständigen Endspiralen; zwei Spiralbandbruchstücke;
genfläche schncidenparallele Ritzlinienbänder; L. 18,4 elf Fingerringe und -spiralen; Korallen(?)perle; frag­
cm {Taf. 23, 30p; ergänzt nach Schwenzer). - Beifunde: mentierte Scheibenkopfnadel vom Typ Dunaüjväros
Napf; Gefäß mit Ritzdekor; Schüssel mit ausbiegen­ (PBF XIII, 5 [Rihovsky 1979I Nr. 89); vier zweiteili­
dem Rand. Patinareste deuten auf weitere Bronzege­ ge Nadeln mit Scheibenkopf und hohem Mitteldorn
genstände hin (Taf. 71, C). —Mus. Mikulov (10040/1). (ebd. Nr. 109. 110. 115. 116); zwei böhmische Schei­
- Stuchlík 1980, 381 ff. Abb. 2, t; ders. 1987, 21 ff; benkopfnadeln (ebd. Nr. 296. 297); vier Deinsdor-
Schwenzer 2004, 318 Nr. 320 Taf. 99, 320 („Gr. 58“). fer Nadeln (ebd. Nr. 326. 365. 367. 369); Knotennadel
310. Radslavice, okr. Přerov, kraj Olomoucký, Mäh­ vom Typ Moravicany (ebd. Nr. 570); Kolbenkopfna­
ren. - Einzelfund; nähere Fundumstände unbe­ del (ebd. Nr. 489); Rollenkopfnadel (ebd. Nr. 944);
kannt. - Vollgriffdolch mit halbkreisförmigem Heft­ Nadelschaftfragmente; halbmondförmiger Anhän­
ausschnitt, fünf Scheinnieten und drei Längsrippen ger; Zierstück mit rückwärtiger Ose; drei verschiede­
auf der Griffstange; trianguläre Klinge mit gerundet ne Blechbuckel; vier Knöpfe; zwei Spiralscheiben; drei
rhombischem Querschnitt; L. 13,3 cm {Taf. 23, 310; Blechröhrchen; mehrere undefinierbare Bronzebruch­
nach Zeichnung J. Peška). - Mus Kroměříž (310). - stücke. - MM Brno (57471). - Furmänek 1973, 40
Červinka 1902, 143. Abb. 12, 13; Schwenzer 2004, 317 Nr. 314 Taf. 97, 314;
311. Hradisko, okr. Kroměříž, kraj Zlínský, Mähren; Salas 2005, 265 ff. Nr. 1/3 Taf. 6,30.

iS Die Fundumstände sind umstritten; möglicherweise 143 ft. Nr. 2/30 Taf. 175, 32 zitierten angeblichen Griftlragment
stammt der Dolch aus einem Aunjetitzer Grab (Schwenzer eines Griffzungendolches handelt es sich um das Fragment ei-
2004, 318 Nr. 320). nes Messers mit herzförmigem Griffende (siehe dazu Mozsolics
Bei dem in Depot 2 desselben Fundortes von Salas 2005, 1967, 41) und ist deshalb nicht im Katalog mit aufgenommen
76 Der Fundstoff

Hier kann der mit dem vorherigen Stück formgleiche Knaufeines Vollgriffdolches angeschlossen wer­
den, über dessen Aussehen aber sonst nichts bekannt ist.

312. Blučina, okr. Brno-venkov, kraj Jihomoravs­ und von Gußzapfen?); Maße 3,8x1,8x1,2 cm (Taf. 23,
ký, Mähren; Flur „Cezavy“, Depot 13. - Depotfund; 312). - MM Brno (11291). - Salaš 2005, 296 ff. Nr. 2/13
vgl. Nr. 536. - Ungleichmäßig gegossener Dolchknauf Taf. 79, 103.
mit Bruchstellen auf beiden Seiten (von Griffstange

T Y P KB EL

Die nur schwerlich für handwerkliche Tätigkeiten benutzbaren Formen der einteilig gegossenen Voll-
griffdolche vom Typ Kbel haben einen ovalen Griffquerschnitt mit leicht gewölbtem K nauf und ein
unterschiedlich gestaltetes Heft. Sie sind sehr klein; ihre triangulären Klingen sind durch Mittelrippen
verstärkt.

313. Kbel, okr. Plzeň-jih, kraj Plzeňský, Böhmen; - Massiv gegossener Vollgriffdolch mit dreieckigem
Hgl. 4, Gr. b. - Grab mit Aschenschicht in Hügel Heftausschnitt und korrodierter Klinge; L. 10,5 cm
(1893). - Massiv gegossener Vollgriffdolch mit halb­ (Taf. 23, 314; nach Schwenzer). — Beifunde; Henkel­
kreisförmigem Heftausschnitt; L. 10,4 cm (Taf. 23, schale mit doppelten Randlappen; glatter Armring. -
313). - Beifunde: Nadel mit Petschaftkopf; Fragment Mus. Plzeň (1541). - Čujanová-Jílková 1970, 33 Abb.
einer weiteren Nadel; zwei Messerfragmente; Arm­ 1, B 14; Franc 1890/1906 (1988) 158 Taf. LXXVII, 10b;
ring mit querstehenden Ritzlinienbändern; Amphore Schwenzer 2004, 316 Nr. 307 Taf. 94, 307.
mit Standfuß; zwei weitere Gefäße (nicht erhalten). 315. Sepekov, okr. Písek, kraj Jihočeský, Böhmen; Flur
- NM Praha (13752). - Píč 1893—95b, 521-546 Taf. 29, „Na Záchodě“. - Aus zerstörtem Hügelgräberfeld (?);
10; Čujanová-Jílková 1970, 38 Abb. 16, 18. nähere Fundumstände unbekannt. —Massiv gegosse­
314. Chocenice, okr. Plzeň-jih, kraj Plzeňský, Böh­ ner, fragmentierter Vollgriffdolch mit doppelbogenför­
men; Anhöhe Chýliny, Flur „U božích muk“, Hgl. migem Heftausschnitt; L. 9,3 cm (Taf. 23, 313). - NM
10. - Körperbestattung auf der Hiigelsohle (1882). Praha (90214). - Hraše 1871-73,131; Píč 1900, 159 f.

TYP CH O D O U N

Der G riff dieser in einem Stück gegossenen Dolche ist unverziert, die Knaufplatte ist flach und breit
(Nr. 317); entweder sind die Schneiden abgesetzt (Nr. 316) oder es verläuft unterhalb des bogenförmi­
gen Heftausschnittes eine Mittelrippe (Nr. 317). Zwei hier anzuschließende Dolche (Nr. 318. 319) sind
mit je drei Scheinnieten au f der Griffplatte verziert.

316. Chodouň, okr. Beroun, kraj Středočeský, Böh­ Massiv gegossener Vollgriffdolch mit gebogenem Heft­
men; Flur „V hájích“ und „V kopcích“, Hgl. 1, Gr. ausschnitt und Mittelrippe; L. 20,2 cm (Taf. 23, 317-,
1. - Zerstörtes Grab. — Massiv gegossener Vollgriff­ nach Jockenhövel). — Beifunde: Griffzungenschwert
dolch mit omegaförmigem Heftausschnitt; L. 20,5 cm vom Typ Smolenice (PBF IV, 4 [Noväk 1975] Nr. 49);
(Taf. 23, 316). - Beifunde: drei Randleistenbeile; Na­ mittelständiges Lappenbeil; sechs Pfeilspitzen mit Tül­
del mit Knopf- oder Petschaftkopf; zwei Armringe le; Rasiermesser vom Typ Obermenzing (PBF VIII, 1
mit doppeltem geometrischem Ornament; zwei Arm­ [Jockenhövel 1971] Nr. 46); Fragmente von Nadel und
spiralen. — NM Praha (13670). - Böhm 1937, 13 f.; Armring; Krug; drei Schalen mit Randlappen. - NM
Čujanová-Jílková 1970, 34 Abb. 13, 7. Praha (44695). - Svoboda 1938, 139—141; Benes 1959,
317. Praha 14 -Hloubětín, Hl. m. Praha, Böhmen; 43 Abb. 32, 2; Jockenhövel 1971, 56 Nr. 46 Taf. 54, A;
Poděbradova ulice. —Körpergrab unter Hügel (1935). - Noväk 1975, 14 Nr. 49 Taf. 37, A.
Typ Chodouň 71

Anzuschließen ist:

318. Praha 6-Bubenec, Hl. m. Praha, Böhmen; Buc- 319. Lom azice, okr. Chomutov, kraj Ústecký, Böh­
kova-Gasse. - Unklare Fundumsrände, Grab? - Mas­ men; Flur „Kostelní pole“. - Oberflächenfund
siv gegossener Vollgrifidolch mit drei Scheinnieten auf (Ježek). — Fragmentierter, massiv gegossener Voll­
der Griffplatte und einem ovalen, gewölbtem Knauf als griffdolch mit drei Scheinnieten auf der Griffplatte
Griffabschluß; L. 20,3 cm (Taf. 23. 318; nach Inventar­ und flacher Mittelrippe; Spuren von Brandpatina; L.
zeichnung). - Beifund: Scherbe. - NM Praha (41574; z. noch 10,5 cm (Taf. 23, 31p). - Mus. Chomutov (5073).
Zt. nicht auffindbar). - Benes 1959, 43; Plesl 1965, 509. - Unpubliziert.30

Zeitstellung: Bei den drei Dolche vom Typ Granowo (Nr. 303-305) sind einer einzeln (Nr. 303), die bei­
den anderen (Nr. 304. 305) wohl zusammen in dem (leider nicht ganz zuverlässig gesicherten) Depot
von Slavhostice gefunden worden. Von den diesem Typ nahestehenden Vollgriffdolchen (Nr. 306-312)
wurden vier in Depots (Nr. 306. 308. 311. 312), einer im Grabverband (Nr. 309) und zwei zufällig ge­
borgen (Nr. 307. 310). Zwei der drei Dolche des Typs Kbel stammen aus Hügelgräbern (Nr. 313. 314)
und einer aus einem gestörten Hügelgräberfeld (Nr. 315). Zwei Dolche vom Typ Chodouň (Nr. 316.
317) gehörten ebenfalls zur Ausstattung von Hügelgräbern, eventuell auch noch ein weiterer (Nr. 318),
während der fragmentierte Vollgriffdolch von Lomazice (Nr. 319) ein Oberflächenfund war.
Für die Datierung der Dolche vom Typ Granowo ist im Arbeitsgebiet das Depot von Slavhostice
mit zwei solcher Dolche (Nr. 304. 305) maßgeblich. Moucha datiert das leider nicht ganz zuverlässig
gesicherte Depot in die jüngere Periode der Aunjetitzer Kultur/'
Für diese Zeitstellung sind auch die Dolche von Luštěnice (Nr. 306. 308) und Mušov (Nr. 309) aus
der Gruppe der dem Typ Granowo nahestehenden Formen heranzuziehen. Eine besondere Stellung
nimmt der Vollgriffdolch aus Grab 29 von Mušov ein (Nr. 309), dessen Verzierung sowohl aunjetitzi-
sche als auch sächsische Elemente aufweist. Er wurde zusammen mit einem senkrecht ritzverzierten
Napf, einem Henkeltopf mit Ritzlinienbändern im Sparrenmuster und einer Schüssel mit geschwun­
genem, abgesetztem Hals gefunden. Alle drei Gefäßformen sind in der jüngeren Phase der Aunjetitzer
Kultur in Mähren üblich. S. Stuchlík11 setzte das Grab 29 in die klassische Phase der Aunjetitzer K ul­
tur in Mähren und wies zugleich au f Verbindungen mit der jüngsten, sog. nachklassischen Phase hin.
Sollte das Grab von Mušov noch aus der klassischen Phase stammen, so gehört der Vollgriffdolch zu
den ältesten Exemplaren dieses Typs im Arbeitsgebiet. Ein Vergleich seiner Zierelemente mit dem Or­
nament der mehrteiligen Dolche der Typen Horoměřice (Nr. 294-302) und Luštěnice (Nr. 287—289)
läßt eine Gleichzeitigkeit dieser Typen annehmen. Sollte der Mušover Dolch in die nachklassische
Phase der Aunjetitzer Kultur zu datieren sein, belegt er für die mehrteiligen Dolchen mit gegossenem
G riff eine längere Laufzeit. Die singuläre Ausführung des Griffes von Nr. 310 läßt keine feinchrono­
logische Festlegung zu. Auch zum Bruchstück von Hradisko (Nr. 311) liegen keine Parallelen vor; das
Depot stammt aus dem Übergang zur Urnenfelderzeit.31 Hierher gehört auch das Knaufbruchstück
von Blučina aus Depot 13 (Nr. 312).
Die ausgeprägte Form der Dolche vom Typ Kbel ist durch die Hügelgräber 4/b von Kbel (Nr. 313)
und 10 von Chocenice (Nr. 314) datierbar. Die Nadel mit Petschaftkopf und verdicktem Hals von Kbel
gleicht in der Ausführung der Nadel aus dem Hügelgrab 4/a, wo sie mit einem Beil mit herzförmigem
Absatz, einem mittelbronzezeitlichen Dolch (Nr. 406) und einem Schwert mit kreisförmiger Griffplatte
vergesellschaftet war.14 Im Hügelgrab 4/b fanden sich ferner ein rundstabiger Armring und ein Messer,

10 Für den freundlichen Hinweis danke ich Frau E. Cerna. 14 Stuchlík 1987, 74.
Der Fundort ist jetzt von einem Stausee bedeckt. 11 Furmánek 1973, 131.
Moucha 2005, 72 ff. Abb. 19; 151. 14 Novák 1975,5 Nr. 7 Taf. 34, R.
78 Der Fundstoff

die der mittleren Phase der böhmisch-oberpfälzischen Hügelgräberkultur entsprechen. Der Krug und
die unverzierte Amphore mit Standfuß sind häufig vorkommende Formen der Mittelbronzezeit, ebenso
die Schale mit Randlappen aus Hügelgrab ro von Chocenice (Nr. 314), die mit einem unverzierten rund
stabigen Armring vergesellschaftet war.
Der Dolch von Sepekov (Nr. 315) ist ein Einzelfund und deshalb keine Datierungshilfe. Mangels
chronologisch empfindlicher Gegenstände aus weiteren Hügelgräbern ist wohl eine Zeitstellung in die
ältere bis klassische Phase der böhmisch-oberpfälzischen Hügelgräberkultur vertretbar. Mittelbronze­
zeitlich mutet auch der Dolchfund mit auffallend ähnlicher Verbindung von G riff und Klinge aus dem
Hügelgrab von Horne Kirkegard in Dänemark an.55
Die Datierung des Dolchtyps Chodouň ermöglichen die Hügelgräber 1 von Chodouň (Nr. 316) und
die Körperbestattung im Grabhügel von Praha-Hloubětín (Nr. 317). Beide Verbände enthalten genü­
gend Beifunde für eine genauere Einstufung innerhalb der Hügelgräberbronzezeit. Das archaische geo­
metrische Dekor au f den Armringen aus dem Hügelgrab 1 von Chodouň bildet gewissermaßen einen
Gegensatz zu der jüngeren Ausführung der Nadel mit Petschaftkopf und verdicktem, gerilltem Hals.
Älter, wenngleich auch im Rahmen der Hügelgräberbronzezeit, muten die drei flachen Randleisten­
beile an. Im Körpergrab von Praha-Hloubětín (Nr. 317) fanden sich ein Rasiermesser vom Typ Ober­
menzing’6 und ein Griffzungenschwert vom Typ Smolenice.’7 Diese Beigabenausstattung veranlaßte A.
Jockenhövel3* zur Bestimmung der jüngeren Phase der Hügelgräberkultur in Böhmen bzw. der Phase
Velké Hostěrádky in Mähren. Die Lebensdauer des Dolchtyps Chodouň läßt sich demnach auf den
Zeitraum von der älteren bis zur jüngeren Phase der Hügelgräberkultur begrenzen. Aufgrund seines
vereinzelten Vorkommens ist der chronologische Aussagewert besonders zu beachten.
Verbreitung (Taf. 58): Die Dolche vom Typ Granowo treten in M ittel- und Nordböhmen auf. Ihr
Vorkommen in Böhmen deutet Verknüpfungen mit Polen und Süddeutschland an,’9 wo sie offenbar
in lokalen Werkstätten hergestellt wurden. Derivate der Dolchform Granowo sind bis nach Ostmäh­
ren verbreitet (Nr. 306-312). Diese dem Typ Granowo nahestehenden, unterschiedlichen Formen
sind mehr oder weniger eine Gruppe singulärer, die vereinenden Elementen des Typs vermischender
Nachahmungen. Beachtenswert ist, daß ähnliche Derivate aus der Slowakei schon nicht mehr be­
kannt sind. Hingegen ist der stilmäßig ausgeprägte Typ Kbel (Nr. 313-315) ausschließlich au f West­
böhmen beschränkt. Eine Parallele zu ihm führte R. Hachmann aus Dänemark auf,'0 doch es könnte
sich auch nur um ein zufälliges Produkt ohne näheren Anschluß handeln. Ebenso fehlen Analogien
zu den zwei Dolchen vom Typ Chodouň (Nr. 316. 317) aus M ittelböhmen, wenn auch in der K on­
struktion verwandte Formen als Typ Charnay in Frankreich41 oder als Typ Krzelöw in Polen42 be­
kannt sind.

G R IF F P L A T T E N D O L C H E

D O L C H E V O M T Y P B O R O T IC E

Die Dolchklingen vom Typ Borotice haben einen breiten gewölbten Griffplattenabschluß mit vier
oder fü n f Nieten, die zwei oder drei verschiedene Durchmesser aufweisen; die randständigen Niet­

iS Hachmann 1957, r8s TaF. 19, 17. ,y Gedl 1980, 10.


,6 Jockenhövel 1971, 56. 40 Hachmann 1957, 185.
!T Novák 1975, 14. 41 Gallay 1981, 78.
38 Jockenhövel 1971, zo. 42 Gedl J980, 2?.
Dolche vom Typ Borotice 79

köpfe sind die kleinsten, die mittleren etwas massiver. Die V-förmig über die Klingenm itte ver­
laufenden Ritzlinienbänder treffen am Mittelgrat zusammen. Der Querschnitt der Klinge ist ge­
schwungen rhombisch, nur bei Nr. 328 dachförmig mit abgesetzten Schneiden. Die Längen der
Dolche dieses Typs liegen zwischen 14,6 und 17,3 cm bzw. bei dem Langdolch Nr. 328 von Zäkava
bei 25 cm.

320. Charváty, okr. Olomouc, kraj Olomoucký Mäh­ měrky“, Sandgrube des Baumeisters Rusňák. - Grab
ren; Flur „Vacova zahrada“ . - Einzelfund. - Dolch­ mit Hockerbestattung. - Dolchklinge mit vier Nieten
klinge mir fünf Nieten von 4—6 mm Dm.; L. 17,3 cm von 4, 5 und 6 mm Dm., zwei Nietlöcher ausgebro­
(Taf. 24, 420). - Mus. Olomouc (15620). - Tihelka chen; L. 14,6 cm (Taf. 24, 422). - Mus. Kyjov (227). -
1962, 75 Taf. 16, 14. Kalus 1940, 122; Furmánek 1973, 84 Abb. 43, 5.
321. Zdounky, okr. Kroměříž, kraj Zlínský, Mähren. 323. Borotice, okr. Znojmo, kraj Jihomoravský, Mäh­
- Fundumstände unbekannt. - Stark fragmentierte ren; Hgl. 2, Gr. 2. - Grabfund in Hügel. —Dolch-klin-
Dolchklinge mit noch drei (?) Nietlochresten im brei­ ge mit fünf vom Rand bis zur Mitte abgestuft großen
ten Griffplattenabschluß und geschwungenen Ritzlini­ Nietstiften und S-förmig geschwungenen Ritzlinien­
enbündeln längs der Schneiden, Spitze abgebrochen; bändern; L. 14,7 cm {Taf. 24, 424; nach Stuchlík). -
L. noch 8,8 cm (Taf. 24, 421). - Dat.: Mittlere ßz (?). Beifund: Nackenfächeraxt der Gruppe II (PBF IX, 17
—Mus. Kroměříž (64/1123). - Unpubliziert. [Říhovský 1992] Nr. 44). —Arch. Inst. Brno (00765-
322. Svatobořice, Gde. Svatobořice-Mistřín, okr. 2/82). - Stuchlík 1988, 270 f. Abb. t o , t ; Říhovský 1992,
Hodonín, kraj Jihomoravský, Mähren; Flur „Od- 45 Nr. 44 Taf. 86, E.

Variante Véteřov

Bei einer verwandten kleineren triangulären Klingenform mit vier massiven Nieten in zwei verschie­
denen Stärken treffen die Ritzlinienbänder nicht am Mittelgrat zusammen.

324. Veteřov, okr. Hodonín, kraj Jihomoravský, Zlínský, Mähren. — Einzelfund. — Fragmentierte
Mähren; Flur „Nové hory“ . - Einzelfund in Věteřov- Dolchklinge mit flachrhombischem Querschnitt,
Siedlung. - Dolchklinge mit geschwungen rhombi­ vier Nieten mit halbkugeligen Köpfen und hori­
schem Querschnitt; L. 7,5 cm (Taf. 24, 424). — MM zontalem Zierband vom Aunjetitzer Typ; L.
Brno (o. Nr.). - Tihelka 1952, 313-334 Abb. 3; ders. noch 8,8 cm (Taf. 24, 424). - MM Brno (69443).
i960, 78 Abb. 37, 6. - Tihelka 1953, 275; Schwenzer 2004, 328 Nr. K
325. Kvítkovice, Gde. Otrokovice, okr. Zlín, kraj 157.

Wegen der unterschiedlichen Gestaltung der Niete gehört auch die Klinge Nr. 326 zur Variante
Veterov des Typs Borotice; diese ist allerdings unverziert.

326. Slavkov u Brna, okr. Vyškov, kraj Jihomo­ Sarges in der SO- und NO-Ecke der Grabgrube.-
ravský, Mähren; Gräberfeld auf den Abhängen nach Viernietiger Dolch mit abgebrochener Spitze; L.
S zu dem Flüßchen Litava hin, Gr. 41/C (1993). - O- noch ca. 9 cm {Taf. 24, 426; nach Horälkovä-En-
W-orientierte, rechtsliegende Hockerbestattung ei­ derovä/Strof). - Beifunde: Ösenkopfnadel; Tas­
nes 40-50-jährigen Mannes in Holzsarg mit Deckel se; Topf; Dose (?); kleines konisches Gefäß; Scha­
und unterschiedlich breiten Schmalseiten in Grab­ le. - Dat.: Aunjetitzer Kultur. - Mus. Slavkov (25/93
grube (2,51 m x 2,1 m); Dolch beim rechten Unter­ H41C-30). - Horälkova-Enderovä/Strof 2000, 33 f.
arm vor der Brust mit der Spitze zum Gesicht wei­ Taf. 27 (Grabplan). 28, 5—11.
send, Nadel an der Brust. Keramik außerhalb des
8o Der Fundstoff

Zeitstellung-. Von den vier dem engeren Typ Borotice zugehörige Dolchklingen wurden zwei in
Gräbern gefunden, doch nur bei Nr. 323 isr ein geschlossener Fund zu vermuten. Zwei Dolchklin­
gen der Variante Věteřov sind Einzelfunde, wobei Nr. 324 aus einer Siedlung stammt. Lediglich die
Klinge von Slavkov u Brna (Nr. 326) wurde in einem Grab gefunden. Das Alter des Befundes von
Borotice (Nr. 323) wurde von A. Moszolics' und S. Stuchlík bestimmt.3 Eine analoge Dolchform (mit
drei Nieten), begleitet von einer Nadel mit schräg durchlochtem Kugeikopf, erwähnte E. Schubert* aus
Grab 9 von Statzendorf (Niederösterreich). Eine ähnliche Form aus dem Körpergrab 1 von Swarzynice
in Polen4 ging aus einer lokalen Gruppe des Lebuser Typs im Randgebiet hervor und ist deshalb für
eine feinchronologische Bestimmung des Dolchtyps Borotice nicht brauchbar. Mit der Festlegung des
Horizontes der den Boroticer sehr ähnlichen Dolchen beschäftigte sich eingehend W. Kubach.5 Die
älteste Dolchklinge vom Typ Borotice, die in die ältere, noch Aunjetitzer Elemente führende Phase
der Madarovce-Gruppe datiert wurde, fand sich in Grab 5 von Sládkovičovo, wonach J. Vladar die­
sen Typ in der Slowakei bezeichnet6. Das Erscheinen neuer Elemente in der Bronzeindustrie veran-
laßte Kubach7 zur Aufteilung der Stufe Bz A 2 in zwei Unterstufen. Zum gleichen Ergebnis gelangten
M . Novotná und B. Novotný8 bei den jüngeren Funden der Madarovce-Gruppe, die sie den Koszi-
der-Bronzen aus der Westslowakei gegenüberstellten. Schubert9 wertete die Dolchklingen vom Typ
Borotice als typisch für die dritte Phase der Gruppe Unterwölbling.
Daher stellen wir den Dolchtyp Borotice als eine ausgeprägte Form vom äußersten Ende der älteren
Bronzezeit heraus, der Flachgräber führenden Stufe Bz A 2. Das älteste hügelgräberzeitliche Grab ist
dasjenige von Sládkovičovo, und die Maďarovce-Věteřov-Kultur ist durch das Hügelgrab von Borotice
(Nr. 323) vertreten.
Die Variante Věteřov läßt sich im Arbeitsgebiet durch den Fund von Slavkov u Brna (Nr. 326) gut
datieren. Die zusammen mit dem Dolch gefundene Osenkopfnadel und die Keramik legen eine Zeit­
stellung in die Aunjetitzer Kultur nahe.
Verbreitung (Taf. 59): Die Dolche vom Typ Borotice sind im Arbeitsgebiet lediglich in Südmäh­
ren, im mittleren Donaugebiet mit Ausstrahlungen bis in die Westslowakei verbreitet. Weiter nördlich
streuen sie bis nach Polen, und verwandte Formen liegen im Westen noch aus Frankreich vor.10

L Ä N G E R E D O L C H K L IN G E N O D E R K U R Z S C H W E R T E R

Hier anzuschließen sind drei im Vergleich zu den vorherigen sehr viel längere Klingen, die auch schon
zu den Kurzschwertern gerechnet werden können.

327. Dýšina, okr. Plzeň-město, kraj Plzeňský, Böh­ L. 23,4 cm (Taf. 24, 527). — Dat.: Mittlere Bz, ältere
men; Flur „Kokotsko“. - Grabhügel; aus älteren Gra­ Phase der Hügelgräberkultur. - Mus. Plzeň (8692). —
bungen, Fundverbände nicht berücksichtigt. —Lange Smolik 1879, 551 Uč 1900, 141; Rybová/Saldová 1958,
Dolch- oder kurze Schwertklinge mit eingezogenen 354 Abb. 2, 2; Čujanová-Jílková 1970, 25, Abb. 82, 18.
Schneiden und rhombischem Querschnitt, gerunde­ 328. Velké Zernoseky, okr. Litoměřice, kraj Ústecký,
ter GrifFplatte, ursprünglich sechs Nietlöchern, Ritzli­ Böhmen. — Baggerfund aus der Elbe im Zweiten
nienbändern und hängenden gestrichelten Dreiecken; Weltkrieg (Tříkřížový vrch). - Atypische Dolch- oder

1 Mozsolics 1967,30. 6 Vladar 1974, 34 f.


z Stuchlík 1988, 269-328. 7 Kubach 1977, 141.
* Schubert 1973, 53. s Novotná/Novotný 1984, 332 f.
4 Gedl 1980,52. 9 Schubert 1973, 53.
s Kubach 1977, 119 f. Gallav 1981, 72.
Dolche vomTyp Holýsov 81

Schwertklinge mit längsgeschliffenen Schneiden und und Holzspuren mit Steinkonstruktion und Steinkranz
fünf großen Nietlöchern im fächerförmigen, mit in der Mitte des Hügels (F. X. Franc 1879). - Fragmen­
waagrechten Ritzlinien verziertem Griffplattenab- tierte Dolch- oder Kurzwertklinge mit vier Pflock-
schluß; L. 25 cm (Taf. 24, 328). - Dat.: Mittlere Bz. nieten (zwei erhalten); L. 25,9 cm ( Taj. 24, 32p; nach
- Mus. Litoměřice (3796). - Zápotocký 1969, 283. 290 Franc). - Beifunde: Randleistenbeil mit Schäftungsre­
Abb. 10, 8; Moucha 2005, 124 Nr. 100 Taf. 87, 7 („Li- sten; papierdünne Bronzeblättchen. - Dat.: Mittlere
bochovany“). Bz, ältere Phase der Hügelgräberkultur. - Mus. Plzen
329. Zákava, okr. Plzeň-jih, kraj Plzeňský, Böhmen; (1385). - Cujanovä-Jilkova 1970, 130 Abb. 66, 9; Franc
Flur „Svářeč“, Hgl. 80. - Auf starker Aschenschicht 1890/1906 (1988) 132 Taf. FIX, 80b.

Dem Exemplar von Dysina (Nr. 327) soll die folgende, allerdings kürzere Dolchklinge ähnlich sein,
die nicht mehr auffindbar ist.

330. Chotěšov, okr. Plzeň-jih, kraj Plzeňský, Böhmen. Gold, verzierte, 3 cm lang“. - Dat.: Mittlere Bz, älte­
- Aus „Hügel (?)... Ankauf von ...Ullmann in Cho- re Phase der Hügelgräberkultur. - NHM Wien (15011;
tiescha 1889.“ — Fragmentierte verzierte Dolchklinge, nicht auffindbar). —Eisner 1922-23, 18; Gujanová-Jíl-
L. noch 11 cm. - Beifunde: „Schmuckringeichen aus ková 1981, 328; Michálek 1979, 38.

Die langen Dolchklingen Nr. 327-330 bilden typologisch keine Einheit; die einzelnen Exemplare muß
man wegen ihrer charakteristischen Merkmale individuell klassifizieren. Sie sind eher ein Ergebnis des
Metallgießers im Hinblick au f seine Kenntnisse und Möglichkeiten oder eine Sonderanfertigung für
einzelne Besteller. Chronologisch sind sie nicht vor der älteren Phase der Hügelgräberkultur zu sehen.

D O LC H E VO M T Y P H O LÝŠO V

In der trapezförmigen bis mehr abgerundeten (Nr. 338. 339. 341) Griffplatte dieser Dolchklingen stek-
ken meist vier massive Pflockniete, nur bei Nr. 333 zwei massive Pflock- und zwei Hutniete. Der im
Vergleich zu den triangulären Dolchklingen etwas schmalere Klingenquerschnitt ist flachrhombisch
oder linsenförmig. Die Länge beträgt zwischen 8,6 und 18,1 cm.

331. Hradec Králové, okr. Hradec Králové, kraj Blažek/Gál 2001, 29 Nr. 8 (mit weiterer Literatur); 72
Králové hradecký, Böhmen; Bahnhofsgelände. — Abb. 8.
Nähere Fundumstände unbekannt. - Viernietige 333. Olbramovice, okr. Znojmo, kraj Jihomoravský,
Dolchklinge mit zwei erhaltenen Nieten und bogen­ Mähren; Sandgrube der Landwirtschaftlichen Genos­
förmigem Heftabdruck; L. 18,1 cm (Taf. 23, 331). — senschaft. - Einzelfund (1963). —Dolchklinge mit zwei
NHM Wien (13939). - Unpubliziert. massiven Pflock- und zwei Hutnieten und Abdruck
332. Libčeves, okr. Louny, kraj Ústecký, Böhmen. vom omegaförmigem Heftausschnitt, Spitze abgebro­
- Grabfund „in einem Heidengrab“ (nach Museums­ chen; L. noch 16 cm (Taf. 23, 333). - Mus. Znojmo,
inventar Einzelfund) (Tierarzt Hausenblas 1893). Zweigstelle Moravský Krumlov (1476). - Unpubli­
- Viernietige Dolchklinge mit geschwungen rhom­ ziert.
bischem Querschnitt, einem erhaltenen massiven 334. Vochov, okr. Plzeň-sever, kraj Plzeňský, Böhmen;
Niet und stark ausgebrochenen Schneiden; L. 12 cm Siedlungsobjekt 2. - Einzelfund (Grabung V. Čtrnáct
(Taf. 23, 332). - Beifunde: zwei Armringe; Na­ 1954). — Korrodierte viernietige Dolchklinge mit drei
del; Messer. - Mus. Teplice (W 740; ehem. SIg. erhaltenen Nieten; L. 11,6 cm (Taj. 23, 334). - Mus.
Weinzierl). — Paudler 1893, 317 („Liepshausen“); Plzeň (3793). - Unpubliziert.'

1 Für den freundlichen Hinweis danke ich Frau D. Baštová.


82 Der Fundstoff

335. Holýšov, okr. Domažlice, kraj Plzeňský, Böhmen; 338). - Beifunde: Randleistenbeil; verzierter rundstabi-
Flur „Hořina“, Hgl. 9 A. - In Grabhügel (Dm. 12 m) ger Armring; Rollenkopfnadel. - Mus. Klatovy (525).
N W - SO-orientierte Körperbestattung. - Viernietige — Píč 1900, 145 f.; Čujanová-Jílková 1970, 69 f. Abb.
Dolchklinge mit stark eingezogenen Schneiden, Mit­ 11, 9-
telgrat und Abdruck von Heftausschnitt; L. 8,6 cm 339. Mutěnice, okr. Hodonín, kraj Jihomoravský,
(Taf. 23, 335). - Beifunde: Dolchklinge vom Typ Chra- Mähren. —Fundumstände unbekannt. - Dolchklinge
mostek (Nr. 344); Randleistenbeil; Nadel mit verzier­ mit gerundet rhombischem Querschnitt und abgesetz­
tem Nagelkopf und gelochtem vierkantigem Schaft; ten, längsgeschliffenen Schneiden (ein Nietstift erhal­
amphorenartiges Gefäß; Scherben von Fasse; Eber­ ten); L. 15,5 cm (Taf. 23, 33p). - NHM Wien (13108,
hauer (Taf. 80, C). - Mus. Plzeň (8940). - Cujanová- ehem. Slg. J. Wankl) - Furmánek 1973, 76 Abb.
Jílková 1964, 10; dies. 1970, 27 Abb. 12, 3. 37>2.
336. Krchleby, Gde. Staňkov, okr. Domažlice, kraj 340. Domažlice, okr. Domažlice, kraj Plzeňský, Böh­
Plzeňský, Böhmen. —Aus Hügelgräbern (1889), keine men. —Zufallsfund bei Wasserleitungsarbeiten (i960).
näheren Fundangaben. - Viernietige Dolchklinge mit - Dolchklinge; drei Nietlöcher ausgebrochen, ein Niet
leicht rippenartig verstärkter Mitte; L. 13 cm (Taf. 23, erhalten; L. 15,2 cm (Taf. 23, 340). - Mus. Plzeň, Slg.
336). - Mus. Plzeň, Slg. Domažlice (3073). - Píč 1900, Domažlice (3806). — Cujanová-Jílková 1970, 24 Abb.
146; Cujanová-Jílková 1970, 43 Abb. 78, 8. 79) 1.
337. Přítluky, okr. Břeclav, kraj Jihomoravský, Mäh­ 341. Biřkov, okr. Klatovy, kraj Plzeňský, Böhmen; Flur
ren; Flur „Obecní pastviny“ , Depot 1. - Vgl. Nr. 375. „Křenice“ , Hgl. 2. - Grabhügel mit vergangener N-
—Viernietige Dolchklinge mit einem erhaltenen Niet; S-orientierter Körperbestattung (1896). - Viernietige
L. 13,1 cm (Taf. 23, 337; nach Salaš). - Arch. Inst. Brno. fragmentierte Dolchklinge in drei Bruchstücken mit
- Salaš 2005, 280 Nr. 1/8 Taf. 33, B 5. längsgeschliffenen Schneiden, drei erhaltenen Nie­
338. Ostřetice, okr. Klatovy, kraj Plzeňský, Böhmen; ten und Heftabdruck; L. der Fragmente: 5,4; 1,9; 1,1
Flur „Mýtě“ , Hgl. 16. — Grabhügel mit Steinkranz cm (Taf. 23, 341). - Beifunde: zwei Tüllenpfeilspitzen;
und Brandbestattung. - Viernietige gebrochene Dolch­ zwei flache Pfeilspitzen; Nadelschaft. - NHM Wien
klinge, Heftabdruck angedeutet; L. 14,6 cm (Taf. 23, (62472). - Michálek 1979, 22 Taf. 19, 7.

Zeitstellung-. Von den elf dem Typ Holysov zugewiesenen Dolchfunden stammen drei aus Gräbern
(Nr. 335. 338. 341) und zwei weitere dürften ebenfalls zu einer Beigabenausstattung gehört haben (Nr.
332. 336). Eine Dolchklinge wurde in einer Siedlung gefunden (Nr. 334) und eine weitere in einem
Depot (Nr. 337). Bei vier Dolchen konnten die Fundumstände nicht geklärt werden oder es handelt
sich um Einzelfunde (Nr. 331. 333. 339. 340). Für die Zeitstellung am geeignetsten ist der Verband im
Grabhügel 9 A von Holysov (Nr. 335). Er enthielt außer der Dolchklinge ein Beil mit in der Mitte ver­
stärkten Randleisten, wie sie auch beim Beil aus Hügel 7 von Lochham ’ Vorkommen. Ähnlich gestal­
tet ist auch das Beil aus dem Grabhügel 16 von Ostretice (Nr. 338). Z ur Nadel mit verzierter Kopfplat­
te und gelochtem Schaft von Holysov liegt ebenfalls eine Parallele im Hügelgräberfeld von Lochham
vor.1 Zeitgleich ist auch das Depot von Pritluky (Nr. 337). Hingegen bieten weder die Rollenkopfnadel
von Ostretice-1 noch die Nadel ohne K op f aus Hügelgrab 2 von Birkov eine chronologische Stütze. Z ur
Vervollständigung des Formenbestandes der ältesten Hügelgräberstufe sei noch das Inventar aus dem
Grabhügel 65 von Plzen-Novä Hospoda (Nr. 630) mit verzierten massiven Armringen und kleinen
Stachelscheiben hinzugezogen (Taf. 80, A). Die Nadeln mit doppelkonischem K o p f und gelochtem
Hals haben Analogien in den für die süddeutsche Lochham -Stufe charakteristischen Hügelgräbern
von Eching-Dietersheim.5
Die Dolchklingen mit trapezförmiger GrifFplatte aus den Hügelgräbern von Lochham6oder Dolny
Peter7 erhärten die Einstufung dieser Dolchform in die älteste Phase der Hügelgräberkultur, wobei
der dünne rundstabige Armring aus Hügel 16 von Ostretice an ein Fortdauern der DolchHingen vom

2 Holste 1938 Taf. 41, 5; Koschik 1981, 169 T af. 33, 8. 1 Holsre 1938 T a f 43, x. 3-5.
5 Ebd. 168 T af 3 3 ,1. 6 Ebd. T a f 41, 9. 12.
4 Cujanova-Jilkovä 1970 Abb. 11, 10. ~ Vladar 1974, 43 f.
Dolche vom Typ Chramostek

Typ Holysov bis in die mittlere Phase denken läßt. A. Mozsolics“ faßte die Klingen mit trapezförmiger
Griffplatte als eine der Leitformen des Koszider-Bronzehorizontes auf.
Verbreitung (Taf. 59): Der hier behandelte Dolchtyp Holysov ist im Arbeitsgebiet in Böhmen und
Südmähren und darüber hinaus in weiteren Gebieten Europas gefunden worden: von der Slowakei1'
und dem Karpatenbecken10 über Polen" und Österreich12 bis nach Frankreich.'5

D O I.C H F . V O M T Y P C H R A M O S T E K

Diese Dolchklingen mit halbkreisförmiger Griffplatte stehen dem vorhergehenden Typ Holysov sehr
nahe, so daß in manchen Fällen eine formale Zuweisung schwerfällt (Nr. 360-362). Außer der gerun­
deten Griffplatte sind die in der oberen Plattenhälfte bogenförmig angeordneten vier massiven Nie­
te typbestimmend. Der Klingenquerschnitt ist überwiegend geschwungen rhombisch, doch es gibt
auch Exemplare mit eher linsenförmigem Querschnitt (Nr. 355) oder solche mit einer breiten Mit­
telrippe (Nr. 354). Singulär ist bisher die dreifache Rippung der Klinge Nr. 356. Wegen der gleichen
Griffplatten- und Klingenform gehören auch die beiden Klingen Nr. 350 und 351 zum Typ Chram os­
tek, die aber eine abweichende Nietanzahl (drei bzw. fünf) aufweisen. Manche Stücke haben Hutnie­
te, wie sie bei den Schwertern mit gleicher Griffplatte üblich sind. Die Klingen sind zwischen 12 und
29,4 cm lang, was mitunter die Frage aufwirft, ob es sich bei manchen um Kurzschwerter handelt
(Nr. 356. 357).

342 . Chramostek, Gde. Lužec nad Vltavou, okr. 346. Karlštejn, okr. Beroun, kraj Středočeský, Böh­
Mělník, kraj Středočeský, Böhmen. - Doppelkörper­ men. - Fundumstände unbekannt; Einlieíerung
bestattung von Mann und Frau (1974). —Viernietige 16./22.01.1906. - Beschädigter viernietiger Dolch (ein
Dolchklinge (ein Nietloch ausgebrochen) mit Ab­ Niet erhalten) mit geschweifter Klinge und kräftiger
druck von halbkreisförmigem Heftausschnitt, Spitze Mittel rippe, die zur Griffplatte V-förmig verzweigt
abgebrochen; L. noch 12 cm {Taf. 23, 542; nach Vencl). ist; L. noch 15,8 cm {Taf. 26, 346; nach Bemmann u.
— Beifunde: verstreute Scherben; Lehmbrocken; be­ a.). - Univ. Slg. Jena (21494 [ehem. Slg. A. Schröder]).
hauene Geröllsteine. - Arch. Inst. Praha (25/74). — - Bemmann/Grabolle/Trenkmann 2006, 210 f. 219
Vencl 1976, 66-82Taf. 3, 5. Taf. 5, 2.
343. Fundort unbekannt (Mähren oder Slowakei). - 347. Blatec, okr. Olomouc, kraj Olomoucký, Mähren.
Viernietige Dolchklinge mit geschwungenem rhom­ - Einzelfund in Ziegelei (1930-1946). - Viernietige
bischem Querschnitt, Spitze abgebrochen; I.. noch Dolchklinge, zwei Niete erhalten, ein Nietloch aus­
12,1 cm (Taf. 23, 343). - NHM Wien (21529). - Unpu- gebrochen, Spitze abgebrochen; L. noch 16,1 cm (Taf.
bliziert. 26, 347). - Mus. Olomouc (D 1499). - Furmänek 1973,
344. Holýšov, okr. Domažlice, kraj Plzeňský, Böh­ 26 Taf. 1, 12.
men; Flur „Hoffna“, Hgl. 9 A. —Vgl. Nr. 335. - Vier­ 348. Horní Kamenice, okr. Domažlice, kraj Plzeňský,
nietige Dolchklinge, Schneiden und Nietlöcher ausge­ Böhmen; Flur „Trojúhelník“, Hgl. 3. - Grabhügel (8
brochen (ein Niet erhalten); L. 15,6 cm (Taf. 23, 344). m Dm.) mit Steinkranz. - Viernietige Dolchklinge
—Mus. Plzeň (8939). - Čujanová-Jílkova 1964,10; dies. mit ungleichmäßig abgerundeter Griffplatte; L. 16,4
1970, 27 Abb. 12,1. cm (Taf. 26, 348). - Mus. Plzeň (14594). - Bergmann
345. Fundort unbekannt (Mähren oder Slowakei). 1928, 192; Čujanová-Jílková 1970, 28 f. Abb. 71, 10.
- Viernietige Dolchklinge, drei Nietlöcher ausgebro­ 349. Borovy-Nezdice, okr. Plzen-jih, kraj Plzeňský,
chen; L. 20,7 cm (Taf. 23, 343). - NHM Wieir (32218). Böhmen; 50 m vom Hegerhaus Loupensko, Hgl. B.
- Unpubliziert. - Grab in Hügel (1909). - Sehr stark fragmentierte,

s Mozsolics 1973, 31. 11 Gedl 1980,56 f.


9 Vladár 1974, 43 f. u Willvonseder 1937, 77 f.
10 Mozsolics 1973, 31. ' ' Gallav 1988 Taf. 63.
84 Der Fundstoff

wohl viernietige Dolchklinge, ein Niet erhalten; L. 353. Fundort unbekannt. - Massive fragmentierte
noch 12,4 cm (Taf. 26, 349). — Beifunde: Scherben Dolchklinge mit rhombischem Querschnitt und noch
von mit gestrichelten Dreiecken verzierter Amphore. zwei erkennbaren Nietlochspuren im ehem. halbkreis­
- NHM Wien (62467). - Michálek 1979, 74 Taf. 68, förmigen (?) Griffplatrenabschluß; L. noch 20 cm (Taf.
11. 26, 353). - Dat.: Mittlere Bz. - MM Praha-Hanspaulka
350. Krchleby, Gde. Staňkov, okr. Domažlice, kraj (A4/85-73). - Unpubliziert.
Plzeňský, Böhmen; Flur „V obecním lese“ . - Körper­ 354. Tuněchody, okr. Chrudim, kraj Pardubický,
bestattung in Grabhügel (1891). - Fragmentierte drei- Böhmen; Grundstück Nr. 301. - Zufallsfund (1974).
nietige Dolchklinge mit flach-rhombischem Quer­ - Fragmentierte viernietige Dolchklinge mit breiter
schnitt; L. noch 5,9 cm (Taf. 26, 330). — Beifunde: Mittelrippe und drei ausgebrochenen Nietlöchern;
Schaftlochaxt mit Haubenknauf; zwei vierkantige L. 23,4 cm (Taf. 26, 334). - Mus. Hradec Králové
Plattenkopfnadeln. - Dat.: Mittlere Bz, ältere bis mitt­ (42/74). - Unpubliziert.1
lere Phase der Hügelgräberkultur. - Mus. Plzeň (Slg. 355. Kostice, okr. Břeclav, kraj Jihomoravský, Mäh­
Domažlice 3060). - Čujanová-Jílková 1970, 43 Abb. ren; Flur „Padělky“ . — Siedlungsfund (?). —Viernie­
77 ’ l\ tige, leicht asymmetrische Dolchklinge mit gerundet
351. Zatec, okr. Louny, kraj Ústecký, Böhmen. — rhombischem Querschnitt (zwei Nietlöcher ausgebro­
Fundumstände unbekannt. —Fünfnietiger Dolch mit chen); L. 16,5 cm (Taf. 26, 333). - MM Brno (52526). -
geschweifter Klinge und kräftiger Mittelrippe; drei Červinka 1933a, 36; Furmánek 1973, 62 Abb. 32, 1.
Niete erhalten; Schlagnarben auf einer Seite im obe­ 356. Sťáhlavy, okr. Plzeň-město, kraj Plzeňský, Böh­
ren Bereich, auf der anderen nahe der Spitze; L. noch men; Flur „Svídná“ , Hgl. 2, südl. Steinbau. - Bestat­
21,5 cm {Taf. 26, 331-, nach Bemmann u. a.). - Univ. tung im südlichen Steinbau des Hügels (F. X. Franc
Slg. Jena (21583 [ehem. Privat-Slg.J). - Bemmann/Gra- 1883). — Fragmentierte Klinge von Dolch oder Kurz-
bolle/Trenkmann 2006, 210 f. 223 Taf. 5,3. schwert mit drei Längsrippen und vier massiven
352. Zw. Nový Dvůr, okr. Písek, und Paseky, kraj Pflocknieten; L. 29,4 cm {Taf. 27, 336; ergänzt nach
Jihočeský, Böhmen; Fundstelle „Hradiště“. — Aus ei­ Franc). - Beifunde: schüsselartiges Gefäß; hohe Scha­
nem nicht näher bestimmbaren Hügelgrab. — Frag­ le; Tasse. - Mus. Plzeň (1256). - Čujanová-Jílková
mentierte viernietige Dolchklinge mit ausgebro­ 1970, 98 Abb. 71, 5; Franc 1890/1906 (1988) 158 f. Taf.
chener Griffplatte (ein Nietstift von 0,9 x 1,4 cm LXXVIII, 2/2.
erhalten); L. 23 cm (Taf. 26, 332). - NM Praha (15835). - 357. Beroun, okr. Beroun, kraj Středočeský, Böhmen.
Wocel 1868, 40 f. Abb. 26; Smolík 1878-81, 195 Taf. - Fundumstände unbekannt. - Fragmentierte Klinge
8, 1; Richlý 1893, n 6 Taf. 25, 1 (irrtümlich als Depot­ von Dolch oder Kurzschwert mit zwei Hutnieten in
fund; zur Fundgeschichte ausführlich Kytlicová 2007, der ausgebrochenen Griffplatte; L. 21,7 cm (Taf. 27,
287 Nr. 151). 337). - NM Praha (15836). - Smolík 1890-923, 184.

Zugehörig sind zwei weitere Dolchklingen, deren Niete gerade (Nr. 358) oder in leichtem Bogen (Nr.
359) angeordnet sind.

358. Chocenice, okr. Plzeň-jih, kraj Plzeňský, Böh­ Taf. 5, 3 (Abb. nicht wahrheitsgetreu); Píč 1900, 139
men; Anhöhe Chýliny, Hgl. 4. - Auf dem Pflaster Taf. 2, 5; Čujanová-Jílková 1970, 33 Abb. 2, 2; Franc
im zentralen Steinbau des Hügels (F. X. Franc 1881). 1890/1906 (1988) 156 Taf. LXXVII, 5b.
- Fragmentierte viernietige Dolchklinge (zwei Niete 359. Kubšice, okr. Znojmo, kraj Jihomoravský, Mäh­
erhalten); L. 13,4 cm (Taf. 27, 338). - Beifunde: Ab­ ren; Flur „V Sadech“. —Fund beim Ackern (1966 oder
satzbeil; Armring mit rhombischem Querschnitt; 1967). - Viernietige Dolchklinge, zwei Niete erhal­
Lochhalsnadel mit Sanduhrmuster; Unterteil eines ten, zwei Nietlöcher ausgebrochen; L. 9,6 cm (Taf. 27,
Fußgefäßes. - NM Praha (13636). - Smolík 1882-843, 339). - Mus. Znojmo, Zweigstelle Moravský Krumlov
7-14 Taf. 1, 14 („Hladomori“ , Hgl. 4); Richlý 1893, 186 (3777). - Unpubliziert.

Die Dolche Nr. 360. 361 und 362 sind im Prinzip die formale Fortsetzung des Typs Vresovice-Tesinov
(Nr. 73-131) bis in die mittlere Bronzezeit. Der Querschnitt der Klinge entspricht sowohl dem Typ

1 Für den freundlichen Hinweis danke ich Herrn V. Vokolek.


Dolche vom Typ Chramostek 85

Holysov als auch dem Typ Chramostek. Die Anordnung der Niete hat den Halt der Klinge nicht aus­
reichenden garantiert, und deswegen ging eine formale Gestaltung hin zur trapezförmigen Griffplatte
und die andere zu einer halbkreisförmigen Erweiterung der Griffplatte.

360. Tetín, okr. Beroun, kraj Středočeský, Böhmen. - {Taf. 27, 361; nach Richlý). - Dat.: Bz B 1—B 2.
Einzelfund (?); s. a. Nr. 164. - Viernietge Dolchklinge —Verbleib unbekannt. - Richlý 1882—84, 366 Taf. 16,
(drei erhalten) mit rhombischem Querschnitt und un­ 13; Woldřich 1884, 213 („Hügel III“); Richlý 1893, 188;
regelmäßigem Griffplattenabschluß ; L. 14,3 cm (Taf. Dubský 1949, 101.
27, 360). - Dat.: Mittlere Bz. - NM Praha (45772). - 362. Protivín, okr. Písek, kraj Jihočeský Böhmen;
Axamit 1924, 17; Moucha 2005, 160 Nr. 226 Taf. 84, 4. Wald Písečná. - Hiigel mit Steinkern ohne Knochen­
361. Křtěnov, Gde. Temelín, okr. České Budějovice, reste, Holzkohle oder Scherben; Dolch zwischen gro­
kraj Jihočeský Böhmen; Wald „Na Hrobech“ , Hgl. 2 ßen Steinen (N. Woldřich nach 1880). — Viernieti-
(GrabungJ. Richlý 1883). - In dem Rest einer Steinpack­ ger Dolch mit Griffplattenabdruck; L. 16,2 cm {Taf.
ung in verschleiftem Hügel. - Viernietige Dolchklinge 27,362; nach Woldřich). - Verbelib unbekannt. —
mit Holzresten auf halbrunder Griffplatte; L. 16 cm Woldřich 1884, 212 f. Abb. 104.

Dem Typ Chramostek sind mit Vorbehalt einige weitere fragmentierte drei- oder viernietige Klingen
anzuschließen.

363. Hostomice, okr. Teplice, kraj Ústecký Böhmen. - N M Praha (83476, 83477). ~ Unpubliziert. Nach­
- Angeblich Grabfund (?). —Stark korrodierte Dolch­ weis NM Praha.
klinge mit zwei massiven Nieten sowie zwei ausgebro­ 367. Dýšina-Nová Huť, okr. Plzeň-město, kraj
chenen Nietlöchern; L. 15,2 cm {Taf. 27, 363; nach Mu­ Plzeňský Böhmen; Flur „Háj“, Hgl. i t . - Grabhügel
seumsfoto). - Beifunde: Glasperlen. - Dat.: Mittlere (1907-08). - Fragmentierte dreinietige Dolchklinge
Bz. —Mus. Berlin (IV f 2202). - Filip 1932, 65. mit rhombischem Querschnitt, an der Spitze korro­
364. Zdice, okr. Beroun, kraj Středočeský, Böhmen. diert; L. noch 7,9 cm (Taf. 27, 367). - Beifunde: drei
- Zufallsfund (1937). - Dolchklinge mit rhombischem Pfeilspitzen; Nadelschaft. - Dat.: Mittlere Bz. - Mus.
Querschnitt, längsgeschliffenen Schneiden und vier aus­ Plzeň (6059). - Eisner 1922, 1-20 Taf. 3, 15; Čujanová-
gebrochenen Nietlöchern; L. 12,6 cm (Taf. 27, 364). - Jílková 1970, 61 Abb. 33, D 17.
Dat.: Mittlere Bz. - NM Praha (47678). - Unpubliziert. 368. Podražnice, Gde. Horšovský Týn, okr. Domaž­
365. Hodětín, okr. Tábor, kraj Jihočeský Böhmen. - lice, kraj Plzeňský Böhmen; Flur „Nová Obora“ , Hgl.
Hügelgrab (?). - Dolchklinge mit rhombischem Quer­ 3. - Grabhügel, keine Bestattungsreste (1971-76). —
schnitt und vier ausgebrochenen Nietlöchern; L. 9,8 Fragmentierte viernietige Dolchklinge (zwei Niete er­
cm (Taf. 27, 363). - Dat.: Mittlere Bz. - NM Praha halten) mit rhombischem Querschnitt; L. noch 7,2
(111763). - Unpubliziert. Nachweis NM Praha. cm {Taf. 27, 368; nach Čujanová-Jílková). - Beifun­
366. Hosty, Gde. Chrášťany, okr. České Budějovice, de: Nadel mit unvollendetem Rollenkopf und tordier-
kraj Jihočeský, Böhmen; Flur „Bušková“. — Hügel­ tem Schaft; flaches Randleistenbeil, mit Lederriemen
grab (L. Hájek 1941). - Dolchklinge mit rhombischem umwickelter Holzschaftrest; verzierte Amphore; Dop­
Querschnitt und drei ausgebrochenen Nietlöchern; pelhenkeltopf; Becherteil. - Dat.: Mittlere Bz, ältere
L. 8 cm (Taf. 27, 366). - Beifund (?): Pinzettenteil am Phase der Hügelgräberkultur. —Mus. Plzeň (P 60530).
Schenkel mit einem Pfeil verziert. —Dat.: Mittlere Bz. - Čujanová-Jílková 1981, 303 Taf. 4a, 11.

Zeitstellung; Von den 21 Dolchklingen des Typs Chramostek und den sechs anzuschließenden Ex­
emplaren sind zehn in Grabverbänden enthalten (Nr. 342. 344. 348. 349. 350. 356. 358. 365-368), eine
(Nr. 360) stammt möglicherweise aus einem Depot. Bei den übrigen handelt es sich um Einzelfunde
oder ihre Fundverhältnisse sind unklar. Doch auch die zur Verfügung stehenden Grabverbände sind
nicht immer restlos aussagefähig. Im Falle des Doppelgrabes von Chramostek (Nr. 342) ist die Dolch­
klinge das einzige, beweiskräftige Stück der Beigabenausstattung. Die lange Klinge aus Grab 2 von
Stahlavy (Nr. 356) ist ein atypisches Erzeugnis und auch die Beigefäße sind für eine Zeitstellung nicht
86 Der Fundstoff

zu gebrauchen. Für eine genaue Altersbestimmung des Dolchtyps Chramostek sorgt nur der Grab­
hügel 9 A von Holysov (Nr. 344), dessen Einordnung in die ältere Phase der böhmisch-oberpfälzi­
schen Hügelgräberkultur sich auf Analogien aus den Lochham-Gräbern gestützt und im Zusammen­
hang mit dem Typ Holysov eingehend besprochen worden ist. Diese Datierung unterstreicht auch der
Grabfund von Podraznice (Nr.368). Im Grabhügel 4 von Chocenice (Nr. 358) wurde zusammen mit
der Dolchklinge ein in der mittleren und jüngeren Phase der Hügelgräberbronzezeit häufig vorkom­
mender rundstabiger Arm ring gefunden. Als eine ältere Form bezeichnete E. Cujanovä-Jilkovä' die
Nadel mit verdicktem, verziertem Hals, doch das Absatzbeil spricht dagegen. Demnach ist der Dolch­
typ Chramostek mit demjenigen von Holysov (Nr. 331—341) weitgehend zeitgleich.
Verbreitung (Taf. 59): Im Arbeitsgebiet deckt sich das Verbreitungsgebiet der Dolche vom Typ Chra­
mostek mit demjenigen der Klingen vom Typ Holysov. Im Vergleich zu den Formen mit trapezförmi­
ger Griffplatte treten sie in den Nachbarländern seltener auf.

D O L C H E V O M T Y P V R H A V F .C

Dolchklingen dieser Art weisen eine gerade oder abgerundete Griffplatte auf, in der zumeist zwei
massive Pflocknieten sitzen. Nur die beiden Klingen Nr. 374 und 375 haben zwei Niete und eine Niet­
kerbe bzw. drei Niete. Der Klingenquerschnitt ist geschwungen-rhombisch. Die Heftabdrücke bele­
gen zum Unterschied zu den frühbronzezeitlichen Formen eindeutig einen geraden Heftabschluß. Die
Länge der zahlreichen Funde beträgt im Durchschnitt 12,6 cm.

369. Dambořice, okr. Hodonín, kraj Jihomoravs­ lund; vgl. Nr. 371. - Dolchklinge mit fast geradem
ký, Mähren. - Depotfund (1892). Zusammensetzung Griffplattenabschluß und zwei Hutnieten; L. 14,3 cm
fraglich; nach den Inv. Nummern gehört nur das Lap­ (Taf. 28, 372). - Mus. České Budějovice (2351/73). -
penbeil dazu. - Fragmentierte Dolchklinge mit zwei Unpubliziert.
ausgebrochenen Nietlöchern; L. 9,3 cm (Taf. 28, 36p-, 373. Hosty, okr. České Budějovice, kraj Jihočeský,
nach Dohnal). - Beifund (?): Lappenbeil, Gruppe V Böhmen (Ausgrabung 1895 durch den Grundbesitzer).
(PBF IX, 17 [Říhovský 1992] Nr. 458). - MM Brno - Aus einem Hügelgrab. —Griffplattendolch mit zwei
(60702). - Červinka 1902, 146; Dohnal 1961, 59 Pflocknieten, flach geschweifter Griffplatte und Mit­
Abb. 3, 3; Salaš 2005, 474 Nr. 5/4. telrippe; L. 18,5 cm (Taf 28, 373-, nach Lindner). - Bei­
370. Pšov, okr. Louny, kraj Ústecký Böhmen; Flur funde: Petschaftkopfnadel; drei verzierte Armringe mit
„Hradiště Rubin“, Lage „Totenstätte“. - Einzel­ ovalem Querschnitt; unverzicrter Armring mit D-för-
fund auf dem Acker Eger (5.2.1914). - Fragmentierte migem Querschnitt; tordierter Armring mit überein­
zweinietige Dolchklinge; L. 8,9 cm ( Taf. 28, 3/0; nach andergeschlagenen Enden; Tasse. - Dat.: Bz C. - Mus.
Blažek/Gál). - Mus. Chomutov (145; ehem. Slg. Stein­ České Budějovice (nicht auffindbar). - Lindner 1896,
er [5362]).1 - Blažek/Gál 2001, 29 Nr. 6 (mit weiterer 33 Abb. 47; Dubský 1949, 104.
Literatur); Abb. S. 72 Nr. 5 (!). 374. Mříč, Gde. Křemže, okr. Český Krumlov, kraj
371. Mříč, Gde. Křemže, okr. Český Krumlov, kraj Jihočeský, Böhmen; Flur „Dívčí kámen“ , Suchschnitt
Jihočeský, Böhmen; Flur „Dívčí kámen“ , Suchschnitt 22 am Südhang. - Siedlungsfund. - Dolchklinge mit
12. - Siedlungsfund (1973). - Zweinietige Dolchklin­ zwei Nieten und Ausbuchtung vom dritten (Nietker­
ge; L. 12,2 cm (Taf. 28, 371). — Beifund: weitere glei­ be?) in abgerundeter Griffkante; L. 12,4 cm (Taf. 28,
che Dolchklinge (Nr. 372). - Mus. České Budějovice 374). - Mus. České Budějovice (6356). - Unpubliziert.
(2352/73). - Unpubliziert (vgl. dazu Nr. 372).2 375. Přítluky, okr. Břeclav, kraj Jihomoravský, Mäh­
372. Mříč, Gde. Křemže, okr. Český Krumlov, kraj ren; Flur „Obecní pastviny“, Depot 1. - Depot­
Jihočeský, Böhmen; Flur „Dívčí kámen“. - Siedlungs- fund (1952-53). —Dreinietige Dolchklinge; L. 11,1 cm

2 Čujanová-Jílková 1970 Abb. 2, 2. ' Für den freundlichen Hinweis danke ich Frau E. Černá.
2 Für den freundlichen Hinweis danke ich Herrn J. Poláček.
Dolche vom Typ Vrhaveč 87

(Taf. 28, 373; nach Salaš). - Beifunde: viernietige plattenabschluß; L. 8 cm ('Taf. 28, 381). - Beifunde:
Dolchklinge (Nr. 337); Randleistenbeil der Gruppe V Nadel mit Petschaftkopf; Beil (nicht erhalten). - NHM
(PBF IX, 17 [Říhovský 1992] Nr. 209); zwei rebmes­ Wien (62493). - Michálek 1979, 54 f. Taf. 44, 5.
serförmige Knopfsicheln des Typs 1 mit verbreiterter 382. Milínov, okr. Plzeň-jih, kraj Plzeňský, Böhmen;
Griffplatte, Variante a mit querstehendem Kopf in der Flur „Javor“, Hgl. 34, westlicher Steinbau. - Grab­
Mitte der Griffplatte (PBF XVIII, 3 [Říhovský 1989] hügel mit zwei fast gleich großen Steinbauten (F. X.
Nr. 4. 5); zwei Lochhalsnadeln vom Typ Wetzleins­ Franc 1878). — Zweinietige Dolchklinge mit trapez­
dorf (PBF XIII, 5 [Říhovský 1979] Nr. 61. 67); sechs förmiger Griffplatte und geradem Heftabdruck;
Armringe mit geometrischer Ritzverzierung; Bronze­ L. 12,5 cm ( Taf. 28, 382; ergänzt nach Franc). —Beifun­
klumpen. - Dat.: ältere Phase der Hügelgräberkultur de: Nadel mit Petschaftkopf; strichverzierter Armring;
( Horizont Hodonín-Přítluky). — Arch. Inst. Brno. zwei (oder drei?) Pfeilspitzen. (Im östlichen Stein­
- Trňáčková 1954, 746-751; Salaš 2005, 280 f. Nr. 1/8 bau: Absatzbeil mit Schäftungsresten). - Mus. Plzeň
Taf. 33, B 4. (1480). - Čujanová-Jílková 1970, 57 Abb. 55, 22; Franc
376. Borotice, okr. Znojmo, kraj Jihomoravský, Mäh­ 1890/1906 (1988) 112 Taf. XLVIII, 34/23.
ren, Hgl. 15, Gr. 3. —Bestattung in Hügel. - Kleine, 383. Dýšina-Nová Huť, okr. Plzeň-město, kraj
trianguläre Dolchklinge mit geradem Heftabdruck; Plzeňský, Böhmen; Flur „Háj“, Hgl. 12. — Grabhü­
L. 6,8 cm (Taf. 28, 376). - Arch. Inst. Brno (00765-15). gel (1907 oder 1908). —Zweinietige Dolchklinge mit
- Stuchlík 1990, 159-169 Abb. 2, 2. fragmentierter Griffplatte; L. 12,4 cm (Taf. 28, 383).
377. Dýšina-Nová Huť, okr. Plzeň-město, kraj - Beifunde: Armring mit Strichgruppen; Fußschale;
Plzeňský, Böhmen; Flur „Háj“, Hgl. 11. - Grabhü­ Goldblechstücke. - Mus. Plzeň (6060). - Eisner 1922,
gel (1909). - Zweinietige Dolchklinge mit durch Aus­ Taf. 3, Г2; Čujanová-Jílková 1970, 6t Abb. 31, 17.
dengeln vertieften Schneiden; L. 8,6 cm (Taf. 28, 377). 384. Plzeň-Černice, okr. Plzeň-město, kraj Plzeňský,
- Beilunde: zwei Kannen, mit Buckeln verziert; Scher­ Böhmen; Flur „Na Háčkách“ . —Aus zerstörten Hü­
ben. - Mus. Plzeň (6256). - Čujanová-Jílková 1970, 65 gelgräbern. - Fragmentierte zweinietige Dolchklinge
Abb. 35, 1. mit ausgebrochenen Nietlöchern; L. 12,2 cm {Taf. 28,
378. Horšovský Týn, okr. Domažlice, kraj Plzeňský, 384; ergänzt nach Franc). - Mus. Plzeň (8852). — Píč
Böhmen. - Aus zerstörtem Gräberfeld. - Zweinieti­ 1900, 137; Čujanová-Jílková 1970, 71 Abb. 21, 2; Franc
ge Dolchklinge, ein Nietloch ausgebrochen; L. 8,6 cm 1890/1906 (1988) 231 Taf. 38, 14.
(Taf. 28, 378). - Mus. Plzeň (Slg. Staňkov [o. Nr.]). - 385- Pavlov, okr. Břeclav, kraj Jihomoravský, Mähren.
Čujanová-Jílková 1970, 30 f. Abb. 72, 8. - Weibliche Brandbestattung (Ermittlungsgrabung
379. Šťáhlavy, okr. Plzeň-město, kraj Plzeňský, Böh­ 1978). — Zweinietige Dolchklinge mit abgeflachtem,
men; Flur „Hájek“ , Hgl. 30, Gr. 1. —Vergangene Kör­ leicht eingezogenem Griffplattenabschluß; L. 13,2 cm
perbestattung in Hügel mit Steinpackung (F. X. Franc (Taf. 28, 383). - Beifunde: beschädigtes bronzenes Ort­
1881). - Zweinietige Dolchklinge mit einem Pflockniet, band. - Arch. Inst. Brno (11839/4-41/78). - Čižmář/
durch das zweite Nietloch ist ein Drahtring gezogen; Rakovský 1985, 130-138 Abb. 1, 1.
L. 7,7 cm (Taf. 28, 379). — Beifunde: Dolchfragment 386. Dýšina-Nová Huť, okr. Plzeň-město, kraj
(Nr. 628; Zugehörigkeit fraglich, da im Originalfund­ Plzeňský, Böhmen; Flur „Háj“, Hgl. t , östlicher Teil. —
bericht nicht erwähnt!); Armring; Bernsteinperle; Rol­ Grabhügel (1925). - Zweinietige Dolchklinge mit ab­
lenkopfnadel; zwei Fragmente von Spiralfingerring; geflachtem, eingezogenem Griffplattenabschluß und
Fußschale; Henkeltopf; Scherbe eines weiteren Gefä­ Heftabdruck; L. 17,9 cm (Taf. 28, 386). - Beifunde:
ßes. - Mus. Plzeň (1208). - Jílková/Šaldová/Rybová zwei strichverzierte Armringe; Topf; Fußschale; Reste
1959, 78; Čujanová-Jílková 1970, 94 f. Abb. 113, 3; von Drahtspirale; drei Nietstifte. (Im westlichen Teil
Franc 1890/1906 (1988) 51 f. Taf. XVII, 3. des Grabhügels: Nadelfragment mit konischem Kopf
380. Drysice, okr. Vyškov, kraj Jihomoravský, Mäh­ und Vierkantschaft). - Mus. Plzeň (6342). - Čujanová-
ren. - Lesefund (1961). - Dolchklinge mit zwei Nietlö­ Jílková 1970, 67 Abb. 34, 8.
chern (eines ausgebrochen) in korrodierter Griffplatte; 387. Bernartice, okr. Písek, kraj Jihočeský, Böhmen.
L. 7,7 cm (Taf. 28, 380). - Mus. Vyškov (A-4233). - - Gestörtes Hügelgrab (?). — Dolchklinge mit zwei
Meduna 1961, 50. ausgebrochenen Nietlöchern im abgerundeten Griff­
381. Červené Poříčí-Kaliště, okr. Klatovy, kraj plattenabschluß; L. 12,9 cm (Taf. 29, 387). - Mus. Mi­
Plzeňský, Böhmen; Flur „Rudický les“, Hgl. 12 (nach levsko (791). - Michálek 1969, 3. 27 Taf. 4 ,1.
neuer Zählung Hgl. 32), erste Fundgruppe. - Hügel­ 388. Ostřetice, okr. Klatovy, kraj Plzeňský, Böhmen;
grab (1903). - Fragmentierte zweinietige Dolchklinge, Flur „Mýtě“. - Aus einem der acht Hügelgräber (1889).
beide Nietlöcher ausgebrochenen, polygonaler Griff­ - Fragmentierte zweinietige Dolchklinge mit stark be­
88 Der Fundstoff

schädigter Griffplatte; L. noch 10,2 cm (Taf. 29, 388). — Franc 1883). — Fragmentierte zweinietige Dolchklin­
Mus. Klatovy (544). - Čujanová-Jílková 1970, 69 Abb. ge mit trapezförmiger Griffplatte; L. 15,5 cm (Taf. 29,
11, 3. 394). —Befund: acht Goldspiralen; sechs Pfeilspitzen;
389. Dýšina-Nová Huť, okr. Plzeň-město, kraj Nackenscheibenaxt; Petschaftkopfnadel; ovales Ort­
Plzeňský, Böhmen; Flur „Háj“ . - Aus einem Grabhü­ band von Dolchscheide, darin Dolchspitze steckend
gel. - Fragmentierte zweinietige Dolchklinge; L. 15,5 (Taf. 81, B). - Mus. Plzeň (1282). - Čujanová-Jílková
cm (Taf. 29, 389). —Mus. Plzeň (6269). - Čujanová-Jíl­ 1970, 85 f. Abb. 57, 64; Franc 1890/1906 (1988) 89 f.
ková 1970, 68 Abb. 36, 10. Taf. XXXVIII, 9.
390. Opalice, Gde. Kamenný Újezd, okr. České 395. Sudoměřice u Bechyně, okr. Tábor, kraj Jihočeský,
Budějovice, kraj Jihočeský, Böhmen; „Gruppe 2“ . - Böhmen; Flur „Dvorec“. - Aus gestörtem Hügelgrab.
Aus einem von drei Grabhügeln. Zuweisung der Bei­ — Fragmentierte zweinietige Dolchklinge mit einem
funde unklar, möglicherweise identisch mit der Zu­ Nietloch und einem erhaltenen Niet in der unregel­
weisung zu drei Gruppen (Grabung I. Wodiczka mäßig abgerundeten Griffplatte; L. 13,5 cm (Taf. 29,
1929). - Fragmentierte Dolchklinge mit zwei Pflock­ 393). - NM Praha (13728). - Píč 1904-05, 331 ff. Abb.
nieten und gerundet trapczoider Griffplatte; L. noch 5-
12 cm (Taf. 29, 390; nach Wodiczka). - Beifunde: Pet­ 396. Vrhaveč, Gde. Kostelec, okr. Tachov, kraj
schaftkopfnadel mit geschwollenem Hals, Armring; Plzeňský, Böhmen; Flur „V kopcích“, Hgl. 1. - Grab­
Bruchstück eines fünfrippigen Armbandes; zwei Mei­ hügel mit zwei Körper- und drei Brandbestattungen.
ßel; zwei Ahlen; acht Zierbuckel; Lederstück mit drei Die Funde in der Nähe der letzteren mit zwei Erwach­
Ziernägeln; sechs Endspiralen von Fingerbergen; wei­ senen und einem Kind (1928). - Zweinietige Dolch­
tere nicht bestimmbare Gegenstände. —Dat.: Bz B 2 klinge mit feingeschliffenen, parallel zu den korro­
- Bz C. - Mus. České Budějovice (nicht auffindbar). dierten Schneiden verlaufenden Rinnen, L. 21,3 cm
- Wodiczka 1931, 157 f. Abb. 2; Dubský 1949, 105. (Taf. 29, 396). - Beifunde: zwei durchbrochene An­
391. Sedlec, Gde. Starý Plzenec, okr. Plzeň-jih, kraj hänger; flache Drahtspirale; gerippter Manschetten­
Plzeňský, Böhmen; Flur „Hůrka“, Hgl. 35. —Grabhü­ armring; Nadelfragment; Blechknopfreste; Topfgefäß;
gel (F. X. Franc 1883). - Korrodierte Dolchklinge mit Kanne und Unterteil einer weiteren. Bei Bestattung 1:
ungleichmäßig abgerundeter Griffplatte und zwei Nie­ zwei Armringfragmente; Reste von gelochtem Knopf;
ten; L. 10,5 cm (Taf. 29, 391). — Beifunde: konische Dünndrahtstücke; Bruchstücke von Spiralfingerrin­
Schale mit doppelten Randlappen; Fragmente von gen; Schüsselteil; Fußschale. Bei Bestattung 2: zwei
drei Pfeilspitzen; Stiftfragment. - Mus. Plzeň (1259). - Nadeln mit Petschaftkopf; zwei fragmentierte geripp­
Čujanová-Jílková 1970, 85 Abb. 59,14; Franc 1890/1906 te Armringe; zweirundstabige Armringe mit Quer­
(1988) 100 Taf. XLI1, 33/3. stichgruppen; sechs Spiralfingerringe; drei Drahtspira­
392. Sedlec, Gde. Starý Plzenec, okr. Plzeň-jih, kraj le; Kanne; Tasse; Amphore; Fußschale. - Mus. Plzeň
Plzeňský, Böhmen; Flur „Hůrka“, Hgl. 39, Gr. 2. (14455). ~ Čujanová-Jílková 1970, 108 f. Abb. t o i , i ;
- Grabhügel mit fünf Körperbestattungen in gro­ dies. 1977.
ßer Steinpackung (F. X. Franc 1883). - Fragmentierte 397. Červené Poříčí-Kaliště, okr. Klatovy, kraj
zweinietige Dolchklinge mit beschädigter Griffplatte; Plzeňský, Böhmen; Flur „Blahovka“ , Hgl. 51 (neu:
L. 19,8 cm (Taf. 29, 392). - Beihinde: zwei Bronzespira­ 117). - Hügelgrab (1908). — Zwei Bruchstücke einer
len, an Dolchpatina anhaftend; böhmische Scheiben­ zweinietigen Dolchklinge; L. noch ca. 6,5 cm (Taf. 29,
kopfnadel; zwei Goldspiralen; drei Pfeilspitzen. - Mus. 39j). - Beifunde: zwei verzierte rundstabige Armrin­
Plzeň (1283). - Čujanová-Jílková 1970, 85 f. Abb. 57, 6; ge oder zwei Fragmente; neun Scherben von Kanne. -
dies. 1975; Franc 1890/1906 (1988) 89 f. Taf. XXXVI- NHM Wien (64894). - Michálek 1979, 51 f. Taf. 33, 9.
II, 11. 398. Brozánky, Gde. Hořín, okr. Mělník, kraj
393. Červené Poříčí-Kaliště, okr. Klatovy, kraj Středočeský, Böhmen; Flur „Nebeského cihelna“. -
Plzeňský, Böhmen; Flur „Rudický les“, Hgl. 1 (neu: Grabfund, keine näheren Fundangaben. - Zweinietige
15). - Hügelgrab (1903). —Fragmentierte Dolchklinge Dolchklinge; L. 12,8 cm (Taf. 29, 398). - Mus. Mělník
mit zwei Pflocknieten in der unregelmäßig abgerunde­ (2715). - Čermák 1892, 9 Abb. 6; Sklenář 1966, 23
ten Griffplatte; L. 9,7 cm (Taf. 29, 393). - NHM Wien af. 17, 625.
(62487). - Michálek 1979, 53 Taf. 43, 10. 399. Tajanov, Gde. Klatovy, okr. Klatovy, kraj
394. Sedlec, Gde. Starý Plzenec, okr. Plzeň-jih, kraj Plzeňský, Böhmen; Flur „Husin“ , Hgl. 4. - Grabhü­
Plzeňský, Böhmen; Flur „Hůrka“ , Hgl. 39, Gr. 1. - gel (1890). - Zweinietige Dolchklinge mit Abdruck
Grabhügel mit fünf Körperbestattungen in großer von geradem Heftabschluß; L. 10,5 cm (Taf. 29, 399). -
Sreinpackung; Bestattung 1 auf Steinpflaster (F. X. Beifunde: Pfeilspitze; Drahtring; Fingerringfragment;
Dolche vorn Typ Vrhavec 89

Tasse; Fußschale. - Mus. Klatovy (49). - Píč 1900, 139; mit asymmetrisch abgerundeter Griffplatte; L. 17,5 cm
Čujanová-Jílková 1970, 100 Abb. 8, C. (Taf. 30, 403). - Beifunde: verziertes Achtkantschwert;
400. Křtěnov, Gde. Temelín, okr. České Budějovice, Holzreste (von Scheide?); flache Spiralen; vier Pfeil­
kraj Jihočeský, Böhmen; Wald „Na Hrobech“, Hgl. 4 spitzen. - Mus. Plzeň (14499). - Böhm 1937, 23 Abb.
(Grabung J. Richlý 1883). - Steinpackung in der Mit­ 9; Čujanová-Jílková 1970, no f. Abb. 102, D 19; dies.
te des verschleifren Hügels. Funde unter einem Quarz­ D77>74-n6.
block nahe beieinander. - Stark beschädigter Griff­ 406. Kbel, okr. Plzeň-jih, kraj Plzeňský, Böhmen; Hgl.
plattendolch mit zwei sehr kleinen Nietlöchern (ein 4, Gr. a. - Brandbestattung in Hügel (Grabung J. L.
Niet erhalten) und Mittelrippe; L. noch 11 cm. Holz­ Píč 1893). - Dolchklinge mit rhombischem zur Spitze
griff zerfiel bei der Bergung ( Taf. 29, 400; nach Richlý). hin auslaufendem Querschnitt, zwei ausgebrochenen
- Beifunde: fünf Tüllenpfeilspitzen; Bronzedraht; Nietlöchern und teilweise erhaltenen Rinnen längs
Lederriemchen sowie Abdrücke von weiteren in Lehm. der Schneiden; L. 15,8 cm (Taf. 30, 406). - Beifun­
- Dat.: Bz B 2 - Bz C. - Verbleib unbekannt. - Richlý de: Griffplattenschwert mit runder bis trapezförmiger
1882-84, 366 Taf. 16, 15. 16; Woldřich 1884, 213 f. Griffplatte (PBF IV, 4 [Novák 1975] Nr. 7); Nadel mit
(„Hügel VII“); Richlý 1893, 188; Dubský 1949, 101. Petschaftkopf; Beil mit herzförmigem Absatz; Tüllen­
401. Červené Poříčí-Kaliště (Gde. Švihov), okr. Kla­ pfeilspitze; Fragmente von Spiralfingerring; zwei Gefä­
tovy, kraj Plzeňský, Böhmen; Flur „Rudický les“, ße. - NM Praha (13747). - Píč 1893—95b, 524 Taf. 29,
Hgl. 2 (neu: it). — Hügelgrab (1903). —Dolchklinge; 4; ders. 1900, 140 Taf. 3, 4; Čujanová-Jílková 1970, 37
L. 9,2 cm (Taf. 29, 401). - Beifunde: Nadel mit f. Abb. 17, 4; Novák 1975,5 Nr. 7 Taf. 34, B.
Petschaftkopf; Holzstücke, durch Patina teilweise kon­ 407. Lužany-Zelené, okr. Plzeň-jih, kraj Plzeňský,
serviert. - NHM Wien (62490). - Michálek 1979, 53 Böhmen; Flur „U Sv. Vojtěcha“, Hgl. 30, Gr. 1. - Grab­
T a f4 3,14. hügel mit insgesamt drei Bestattungen. - Fragmentier­
402 . Stírary, Gde. Hostouň, okr. Domažlice, kraj te zweinietige Dolchklinge mit Abdruck von geradem
Plzeňský, Böhmen. - Aus Areal des slawischen Ring­ Griffabschluß; L. noch 8,3 cm (Taf. 30, 40J). - Bei­
walls (Laurenziberg), keine näheren Fundangaben. - funde: sechs große Gefäße; drei kleine Gefäße; zwei
Dolchklinge mit zwei massiven Nieten in unregelmä­ weiße Kieselsteine; drei Golddrahtstücke; zwei geripp­
ßig abgerundeter Griffplatte; L. 18 cm (Taf. 29, 402). te Armringe; drei rundstabige Armringe; zwei Nadeln
- Mus. Teplice (HK 8476). - Weinzierl 1899, 29 f. 32 mit Petschaftkopf; gewundener Golddraht (Armring?);
Taf. 1, 7; Franz 1935, 35; Čtrnáct 1962, 100; Čujanová- Reste von Goldblechbuckel; drei blaue Glasperlen (?);
Jílková 1970, 99 Abb. 106,17. Bronzespiralen von Halsring; Nadelfragment; Arm­
403. Čichtice, Gde. Bavorov, okr. Strakonice, kraj ring aus Doppelstäbchen mit Draht umwunden;
Jihočeský, Böhmen; Flur „Baba“ , Hgl. 1. - Hügelgrab. durchbrochene Radnadel (südlich); Kieselstein; Teile
- Dolchklinge mit einem erhaltenen und einem aus­ von Bronzeknöpfen; Bernsteinscheibe; Blechtüllen
gebrochenen Niet im trapezförmigen Griffplattenab­ (östlich). (Zu Best. 2: Amphore; zwei Armringe; Na­
schluß; Abdruck von geradem Griffabschluß; L. 15,7 del mit Petschaftkopf; Nadel mit Rollenkopf; zwei
cm (Taf. 29, 403). - Beifunde: Nadel; Armring; Tasse. rundstabige Armringe, mit Draht umwunden; Bern­
- Mus. České Budějovice (616). —Píč 1900, 149. steinscheibe; Goldspirale. Zu Best.3: Rollenkopfnadel;
404 . Všekary, okr. Domažlice, kraj Plzeňský, Böhmen; Bronzescheibe; neun Bernsteinperlen; Spiralhalsring;
Flur „Hustá Leč“ , Hgl. r, Gr. 1. —Bestattung in zen­ zwei gerippte Armringe; Schneide von Beil; Gold-
tralem Steinbau des Hügels (insgesamt drei Bestattun­ drahtgewinde). - Mus. Plzeň (4698). - Čujanová-
gen) (F. X. Franc 1896). - Fragmentierte Dolchklinge Jílková 1970, 123 f. Abb. 98, 10; dies. 1975.
mit zwei Pflocknieten im unregelmäßig abgerundeten 408. Křenovice, okr. Vyškov, kraj Jihomoravský,
Griffplattenabschluß; L. 15,1 cm (Taf. 30, 404; ergänzt Mähren. - Einzelfund. - Zweinietige Dolchklinge;
nach Franc). —Beifunde: Blechfragment mit drei quer­ L. 10,5 cm (Taf. 30, 408). - Mus. Kroměříž (284; 592).
gekerbten Rippen und drei Löchern; Pinzettenreste; - Furmánek 1973, 68 Abb. 36, 2.
zwei Niete; Amphore; Kanne; Schale; Tasse. — Mus. 409. Lužany-Zelené, okr. Plzeň-jih, kraj Plzeňský,
Plzeň (8801). - Čujanová-Jílková 1970, 113 f. Abb. 43, Böhmen; Flur „U Sv. Vojtěcha“, Hgl. 16, Gr. 2. - Be­
23; Franc 1890/1906 (1988) 213 Taf. 21, 9 a. stattung in Hügel (1894; 1938). - Zweinietige Dolch­
405- Vrhavec, okr. Tachov, kraj Plzeňský, Böhmen; klinge; L. 12,7 cm (Taf. 30, 40p). - Beifunde (1894):
Flur „V kopcích“, Hgl. 4. - Grabhügel mit zwei zwei ritzverzierte Armringe; beschädigtes Randlei­
Brandbestattungen und einer Gruppe von Gegenstän­ stenbeil; Nadel mit Petschaftkopf; Tasse; Gefäßscher­
den ohne erkennbare Menschenknochen (1928-30). ben. - Mus. Plzeň (4624). - Čujanová-Jílková 1970,121
- In letzterer: Fragmentierte zweinietige Dolchklinge Abb. 94, 6.
90 D er Fundstoff

410. Všekary, okr. Domažlice, kraj Plzeňský, Böhmen; offenbleiben (V. Schmidt 1893). - Besonders schma­
Flur „Hustá Leč“ , Hgl. 2, „Lage 14". - Hügel mit ver­ le, lange, zweinietige Dolchklinge mit trapezförmi­
gangenen Körperbestattungen, deren Inventáře in ger Griffplatte; L. 21,2 cm (Taf. 30, 413). - Beifun­
Gruppen („Lage“), nach einzelnen Bestattungen (?), de: zweischneidiges Rasiermesser vom Typ Netovice
aufgeteilt wurden (F. X. Franc 1896). - Kleine frag­ (PBF VIII, 1 [Jockenhövel 1971] Nr. 19); Knopfsichel,
mentierte Dolchklinge mit zwei Nieten (einer erhal­ Spitze abgebrochen; unverzierte Petschaftkopfnadel;
ten), Abdruck von geradem Griffabschluß; L. 8,7 cm böhmische Scheibenkopfnadel, Variante mit flacher
{Taf. 30, 410, ergänzt nach Franc). —Beifunde nicht ge­ Kopfplatte; vierkantiger Armring mit Strichgrup­
sichert. - Mus. Plzeň (8823). - Čujanová-Jílková 1970, pendekor; Bronzespirale; fünf gelochte Blechbuckel;
114 f. Abb. 45, 17; Franc 1890/1906 (1988) 214 f. Taf. Spiralfingerring aus doppeltem Golddraht; zusam­
22, 14. mengeschmolzene Bronze- und Eisenklumpen; Kno­
411. Krchleby, Gde. Staňkov, okr. Domažlice, kraj chenperle; versteinerte Muschel (Exogyra columba/
Plzeňský, Böhmen. —Unbestimmter Grabhügel (1891). Lamarck); verzierter Henkelkrug; kleiner Topf mit
- Zweinietige Dolchklinge mit geradem Heftabdruck; drei Henkelösen unterhalb des Randes; kleiner hen­
L. 17,6 cm (Taf. 30, 411). - Mus. Plzeň, Slg. Domažlice kelloser Topf; Napf; Zylinderhalsamphore; grober
(3072). - Píč 1900, 146; Čujanová-Jílková 1970, 43 ungeglätteter Topf; Teil eines Fußgefäßes (?); Gefäß­
Abb. 77, 9. scherbe mit Henkelösen; Rollenkopfnadel (abgebro­
412. Fundort unbekannt (Mähren oder Slowakei). chene Spitze weiter nördlich); Armring mit Strich­
— Dolchklinge mit zwei asymmetrisch angeordne­ gruppendekor (in SW-Ecke der Grube in schwarzer
ten Nieten; L. 12,6 cm (Taf. 30, 412). —NHM Wien Erde). - NM Praha (60595-60605). - Schmidt 1898—
(17421). - Unpubliziert. 99b, 239 f. Taf. 27, 2. 4. 6. 8. 10-17. 20; Beneš 1959,
413. Zákava, okr. Plzeň-jih, kraj Plzeňský, Böhmen; 42. 90 Abb. 30, 5-18; Jockenhövel 1971, 48 Nr. 19;
Flur „Svářeč“, Hgl. 9, nordöstl. Steinpackung. - Grab­ Ríhovský 1979, 51.
hügel mit zwei Steinpackungen (F. X. Franc 1879). — 416. Stahlavy, okr. Plzeň-město, kraj Plzeňský, Böh­
Zweinietige Dolchklinge mit linsenförmigem Quer­ men; Flur „Hájek“, Hgl. 48. —Im SO-Teil des Hügels
schnitt; L. 14,5 cm (Taf. 30, 413). - Beifunde: zwei Körperbestattung eines älteren Mannes (F. X. Franc
rundstabige strichverzierte Armringe; Rollenkopf­ 1881). - Stark fragmentierte zweinietige Dolchklinge
nadel (in der Aufschüttung); Kanne. - Mus. Plzeň (bei den Füßen in Schüssel); L. noch 9,9 cm (Taf. 30,
(1348). - Čujanová-Jílková 1970, 126 Abb. 69, 4; Franc 416). - Beifunde: Griffplattenschwert (Typ Staadorf)
1890/1906 (1988) 133 Taf. LXI, 9/3. (PBF IV, 4 [Novák 1975] Nr. 29); ritzverzierte Nadel;
414. Kostelec, Gde. Hluboká nad Vltavou, okr. České Randleistenbeil mit Drahtumwicklung; Flintmesser;
Budějovice, kraj Jihočeský, Böhmen; Hgl. 3. - Hügel Schüssel mit doppelten Randlappen. - Mus. Plzeň
mit Brandbestattung (?). - Zweinietige Dolchklinge, (1089). ~ Jílková/Saldová/Rybová 1959; Cujanová-
Nietlöcher ausgebrochen, Abdruck von geradem Griff­ Jílková 1970, 96 f. Abb. ui, 11; Novák 1975, 9 Nr. 29
abschluß; L. 12,4 cm (Taf. 30, 414). - Beifunde: Ge­ Taf. 36, B; Franc 1890/1906 (1988) 62 f. Taf. XXII, 8.
fäß mit Asche; zweischneidiges Rasiermesser vom Typ 417. Klentnice, okr. Břeclav, kraj Jihomoravský,
Kostelec (PBF VIII, 1 [Jockenhövel 1971] Nr. 14); zwei Mähren. - Fundumstände unbekannt. — Zweinieti­
rundstabige Armringe; Bronzestichel; amphorenarti­ ge Dolchklinge mit exzentrisch gewölbter Griffplat­
ges Gefäß; kleine Gefäße. - Mus. České Budějovice te (ein Niet erhalten); L. 15 cm (Taf. 30, 417). - Mus.
(Ao 733). - Píč 1900, 153; Jockenhövel 1971, 44 f. Nr. Mikulov (A 7814, alte Nr. 615). - Furmánek 1973, 56
14 Taf. 53, A. Abb. 30,12.
415. Netovice, Gde. Slaný, okr. Kladno, kraj Stře­ 418. Vrhaveč, okr. Tachov, kraj Plzeňský, Böhmen; Flur
dočeský, Böhmen; Gr. 3. - Doppelgrab mit Brand­ „V kopcích“, Hgl. 4, nördl. Bestattung. - Brandbestat­
bestattung, darüber Körperbestattung (?), fast voll­ tungen ohne Steinschutz. —Fragmentierte zweinietige
ständig vergangen, S-N-orientiert in Rückenlage. Dolchklinge mit beschädigter Griffplatte; L. 12,2 cm
Rechteckige Grabgrube (L. 4 m, Br. 2,2 m, Tiefe 70- ('Taf. 30, 418). - Beifunde: Bruchstücke zweier Nadeln;
80 cm) bis auf eine der W-Ecken mit zusammenge­ topfartiges Gefäß mit vier Schulterknubben; Henkel­
worfenen Steinen verführ (Beraubung?). In der NW- topf; fragmentierte Tüllenpfeilspitze; Zierblechfrag-
Ecke der Grube ein Schädel; auf der Sohle unter ment. —Mus. Plzeň (14490). —Cujanová-Jílková 1970,
Steinen der O-Seite entlang, verschiedene Gegenstän­ 110 f. Abb. 104, B 12.
de und Knochenreste gruppiert. Ob die Brandkno­ 419. Fundort unbekannt (Umgegend von Louny),
chen unter den Schenkelknochenresten eine Brand­ okr. Louny, kraj Ústecký, Böhmen). - Dolchklinge
bestattung darstellen oder Tierknochen sind, muß mit zwei Nietlochresten in ausgebrochener Griffplatte;
Dolche vom Typ Vrhaveč 9i

L. noch 11,5 cm (Taf. 30, 41p). - Mus. Louny (o. Nr.). 426. (Mladá Boleslav-) „Čejky“ , Gde. Mladá Boles­
—Unpubliziert. lav, okr. Mladá Boleslav, kraj Středočeský, Böhmen. —
420. Borotice, okr. Znojmo, kraj Jihomoravský, Mäh­ Fundumstände unbekannt. - Zweinietige Dolchklinge
ren; Hgl. 10, Gr. 16. - Bestattung in Hügel (1978). mit abgerundeter Spitze; L. 10,8 cm (Taf. 31, 426). -
— Fragmentierte und stark korrodierte zweinietige NM Praha (16234). - Unpubliziert.
Dolchklinge (ein Niet erhalten); L. 14,3 cm (Taf. 31, 427. Minice, Gde. Kralupy nad Vltavou, okr. Mělník,
420). - Arch. Inst. Brno. - Stuchlík 1978, 19. kraj Středočeský, Böhmen. - Depotfund im Stein­
421. Tajanov, Gde. Klatovy, okr. Klatov)', kraj Plzeňský, bruch, in 0,5 m Tiefe unter flachem Stein. - Zweinie­
Böhmen; Flur „Husin“, Hgl. 14. - Grabhügel (1882). tige Dolchklinge mit abgerundeter Griffplatte, ein
— Fragmentierte zweinietige Dolchklinge; L. 17 cm Nietloch ausgebrochen; L. 11,9 cm (Taf. 31, 427). -
(Taf. 31, 421). —Beifunde: zwei rundstabige Armringe, Beifunde: 13 Armringe (drei längsgerippc, zwei aus
mit Querstrichgruppen verziert; Scherben. — Mus. dünnen Stäbchen); Sichel; Stachelscheibe. - NM
Klatovy (190). - Hostaš 1887—89b, 257 f.; Píč 1900, 139 Praha (13179). - Felcman/Schmidt 1893-9511, 137-140
Abb. 10; Čujanová-Jílková 1970, ioi Abb. 7, 7. Taf. n, 7; Beneš 1959, 41 Abb. 6, 7.
422. Lutín, okr. Olomouc, kraj Olomoucý, Mähren. 428. Rýdeč, Gde. Malečov, okr. Ústí nad Labem,
— Fundumstände unbekannt. — Zweinietige Dolch­ kraj Ústecký, Böhmen; Flur „Rovný“ . - Depotfund
klinge mit trapezförmiger Griffplatte; L. 15,9 cm (Taf. beim Stockroden (1886) auf dem zwischen Rýdeč
31, 422). - Beifund: Nadel (ins Museum eingeliefert; und Proboštov gelegenen Berg „Rovný“ . Die Gegen­
nicht auffindbar). - Mus. Olomouc (6952). - Dohnal stände wurden in mehrere Museen und Sammlun­
1961, 59 Abb. 3, 4; ders. 1962, 88; Furmänek 1973, 72 gen verstreut. 1898 erwarb das NHM Wien von ei­
Abb. 37, 11. nem Privatsammler ein Brucherzdepot mit der
423. Vsekary, okr. Domažlice, kraj Plzeňský, Böhmen; Fundortangabe Proboštov, Wald Rovný. Es könnte
Flur „Hustá Leč“, Hgl. 2, „Lage iS". - Hügel mit ver­ sich um ein zweites unbekanntes Depot aus der glei­
gangenen Körperbestattungen, deren Inventáře in chen Gegend handeln, jedoch ist anzunehmen, daß
Gruppen („Lage“), nach einzelnen Bestattungen (?), das NHM nach zwölf Jahren den anderen Teil des
aufgeteilt wurden (F. X. Franc 1896). - Fragmentierte ursprünglichen Rýdečer Depots übernahm (Kytli-
Dolchklinge mit (ehemals) zwei Hutnieten; L. 13,8 cm cová 2007, 302 f. Nr. 207 A). - Kleine Dolchklinge;
{Taf. 31, 423; ergänzt nach Franc). - Beifund: Bron­ L. 7,6 cm (Taf. 31, 428). - Beifunde: fragmentierter
zepinzette. Zusammenhänge mit anderen Fundgrup­ Griffzungendolch (Nr. 505); sieben Nadelfragmente
pen nicht gesichert. —Mus. Plzeň (8822). - Cujanová- mit unterschiedlicher Kopf- und Halsgestaltung; Spi­
Jílková 1970, 114 f. Abb. 45, 16; Franc 1890/1906 (1988) ralscheibe; Bruchstück einer zweiteiligen Blattbügel­
214 f. Taf. 22, 18/a. fibel mit rechteckigem Mittelfeld (Variante Schaf­
424. Sepekov, okr. Písek, kraj Jihočeský, Böhmen; städt); zusammengebogener rundstabiger Armring
Flur „Chlum“. - Aus Grabhügel, bei Steingewinnung mit Tannenzweigmuster; vierkantiger Armring mit
zerstört (1860). - Zweinietige Dolchklinge, im Brand schräger Kerbverzierung; schwerer dreieckiger Arm­
deformiert, ein Nietloch ausgebrochen, ein Pflockniet ring mit Bandwinkel- und Querstrichgruppenverzie­
erhalten, Schneiden korrodiert, Spitze abgebrochen; rung; fünf Armringfragmente vom Typ Publy; Frag­
L. noch 14,3 cm (Taf. 31, 424). - NM Praha (48484). ment eines kräftig quergerippten Armringes; drei
—Píč 1898-99K 423-428. Fragmente breiter, verzierter Armringe; fragmentier­
425. Milínov, okr. Plzeň-jih, kraj Plzeňský, Böh­ ter verzierter Blecharmring; zwei Bruchstücke eines
men; Flur „Javor“, Hgl. 32. - Hügel mit Körperbestat­ Armbandes aus Blech mit verstärkter Mitte; schwe­
tung (F. X. Franc 1878). - Zweinietige Dolchklinge res Armringfragment mit schräger Leiterband- und
mit trapezförmiger Griffplatte und hölzernen Dolch­ Querstrichverzierung; Fragment eines stark abge­
scheidenresten; L. 12,9 cm (Taf. 31, 423). - Beifunde: nutzten tordierten Armringes; Fragment eines brei­
zwei Tüllenpfeilspitzen; zwei gerippte Armringe; zwei ten Armringes mit schrägem Leiterbandverzierung;
querstrichverzierte rundstabige Armringe; zwei Spiral­ deformiertes verziertes Blecharmringfragment; Arm­
fingerringe und Fragmente weiterer; zwei Petschaft­ ringfragment mit ovalem Querschnitt, am Ende Ver­
kopfnadeln; zehn Stachelschciben; Bronzescheibe mit zierungsspuren; breiter bandförmiger Armring mit
Mittelloch und Perlrandverzierung; Bernsteinschei­ Verzierungsspuren; deformiertes dreieckiges Arm­
be; Spiralröllchen; Doppelhenkel-Amphore auf Ton­ ringfragment; fragmentierter gewölbter, kräftig quer­
scheibe (Taf. 81, A). —Mus. Plzeň (1468). - Cujanová- gerippter Armring und ein halber, hohler, gleich
Jílková 1970, 56 f Abb. 53, 8; Franc 1890/1906 (1988) verzierter; deformiertes Bruchstück eines kräftig ge­
105 Taf. XLIV, 2; Wels-Weyrauch 2011 Abb. 14, L. rippten Armringes; gedrehtes Stäbchen mit glattem.
92 Der Fundstoff

kantigem Ende und aufgesetztem Ring; deformiertes Meißel mit breitgeschlagenem Nacken; vierkantiges
Fragment eines gedrehten Armringes mit zwei aufge­ Stäbchen mit Ansatz einer Drehung an einem Ende;
setzten Blechmanschetten; fragmentierter rundstabi- drei Gußkuchen. Möglicherweise zugehörig (NHM
ger Bein- oder Halsring, mit Tannenzweigmuster und Wien [34374-34380; „Proboštov“ ]): Blecharmring,
Querstrichgruppen verziert; Beinbergenfragment mit Fragment einer Sichel; zwei Schwertfragmente; frag­
breiter Blechmanschette; vier Spiralscheiben mit un­ mentierte Lanzenspitze; fünf fragmentierte mittel­
terschiedlichem Querschnitt, z. T. mit Verzierung, ständige Lappenbeile; Gußkuchen. - Dat.: Milavče-
und acht Bruchstücke; zwei Fragmente von tordier- Knovizer Kulturkreis, Stufe Lažany/Suchdol (Bz D
ten Halsringen, einer mit verziertem Ende, einer mit - Ha A i) . - NM Praha (50857; weitere Aufbewah­
glattem Ende; tordiertes Drahtstück; Fragmente von rungsorte: Mus. Teplice; Mus. Litoměřice). - Smolík
Spiralscheiben, Arm- und Halsringen; beschädigter 1882-84C, 331; Richlý 1893, 129 f.; Kytlicovä 1967,
Radanhänger, einschalig gegossen, um die Ose zwei 146 Anm. 25 Abb. 5; v. Brunn 1968, 302 f.; Noväk
Drähtchen gewickelt; Blechröhrchen, an den En­ 1975, 11 f.; Kytlicovä 2007, 300 ff. Nr. 207/151 (207 A)
den tiefgerillt; flache, getreppte getriebene Phalere Taf. 90, 151.
und Fragment einer weiteren; zwei getreppte Osen- 429. Velká Dobrá, okr. Kladno, kraj Středočeský, Böh­
knöpfe; drei Blechreste; deformierte Fragmente von men; Hgl. 11. - Hügelgrab (1891). - Stark fragmen­
dünnem, getriebenem Blech; Gußrohling eines fla­ tierte Dolchklinge mit zwei Nietlochresten; L. noch
chen Stäbchens, ein Ende verdickt; elf z. T. stark frag­ 10,5 cm (Taf. 31, 429). - Beifund: Beil. - NHM Wien
mentierte Messer; sieben gegossene Wagenbeschlä­ (79884). - Beneš 1959, 54.
ge unterschiedlicher Form; drei fragmentierte Beile 430. Kšely, okr. Kolín, kraj Středočeský, Böhmen.
mit Lappenansatz; drei mittelständige Lappenbei­ - Fundumstände unbekannt. — Dolchklinge mit
le und vier weitere Fragmente; fünf Mittelteile von zwei Pflocknieten in der trapezförmigen Griffplatte;
mittelständigen Lappenbeilen; fünf unterschiedliche L. 12,6 cm (Taf. 31, 430-, nach Smolík). - NM Praha
Nackenteile von mittelständigen Lappenbeilen; sie­ (I3379)- - Smolík 1878-81, 159 Taf. 8, 2; Beneš 1959,
ben Schneidenteile von Beilen; Halbfabrikat eines 40 Abb. 4 ,1.
Beiles mit geradem Absatz (?); Absatzbeil und Frag­ 431. Boskovice, okr. Blansko, kraj Jihomoravský, Mäh­
ment eines weiteren; Pfeilspitze mit Tülle; Lanzenspit­ ren. — Einzelfund, keine näheren Angaben. — Frag­
zenfragment mit gestuftem Blatt und eingestecktem mentierte Dolchklinge mit zwei großen seitlich ausge­
Drahtstück; 23 Lanzenspitzen, teilweise fragmentiert; brochenen Nietlöchern, Spitze fehlt; L. noch 10,3 cm
Schwertfragment mit Griffplatte und vier Nietlö­ {Taf. 31, 431; nach Furmänek). —MM Brno (?). - Rze-
chern (PBF IV, 4 [Noväk 1975] Nr. 18); deformier­ hak 1906-07, 45; Skutil 1931b, 51; Furmänek 1973, 34
tes Schwertfragment mit langer Griffzunge und zwei Abb. 6, 5.
Hefteinschnitten (ebd. Nr. 40 ); Schwertfragment mit 432. Slatinky, okr. Prostějov, kraj Olomoucký, Mäh­
langem Griffdorn und zwei Einschnitten für Niete ren; Flur „Boží“. —Fundumstände unbekannt. —Frag­
(ebd. Nr. 39 ); Fragment eines Schwertes vom Typ mentierte Dolchklinge mit zwei seitlich ausgebro­
Rosnoen (ebd. Nr. 35 ); Schwertfragment mit Griff­ chenen Nietlöchern; L. 10,1 cm {Taf. 31, 432; nach
zunge, Randleisten und fünf Nietlöchern (ebd. Nr. Furmänek). - Verbleib unbekannt. —Gottwald 1924,
53 ); zwei Fragmente von Schwertern vom Typ Ros­ 54; ders. 1931, 74; Furmänek 1973, 84 Abb. 42, 17.
noen mit kurzem Ricasso, Griffplatte abgebrochen 433. Kostice, okr. Břeclav, kraj Jihomoravský, Mähren;
(ebd. Nr. 33. 34); Schwertfragment mit rautenför­ Flur „Nové jochy“. - Einzelfund beim Pflügen (vor
migem Heft, vier Nietlöchern und glattem Ricasso 1902). - Lange, schmale zweinietige Dolchklinge, ein
(ebd. Nr. 36); 21 Fragmente aus dem Mittelteil und Nietloch ausgebrochen, rhombischer, zur Spitze hin
von Spitzen von Schwertern mit unterschiedlichem linsenförmiger Querschnitt; L. 18,7 cm (Taf. 31, 433).
Querschnitt, u. a. mit je zwei Rillen längs der Schnei­ - MM Brno (898 14/2). —Červinka 1902,141 Abb. 59;
den (ebd. Nr. 158-178 ) sowie drei weitere Schwert­ Furmänek 1973, 62 Abb. 32, 5.
klingenfragmente; 20 beschädigte und fragmentier­ 434. Horní Metelsko, Gde. Horšovský Týn, okr.
te Sicheln mit gerippter Zunge und 1—2 Nietlöchern; Domažlice, kraj Plzeňský, Böhmen; Hgl. 4. - Grab­
zwölf Fragmente von Spitzen und Mittelteilen von hügel (1880). - Zweinietige Dolchklinge mit abge­
Sicheln; elf Sichelspitzen mit je 1—3 Rückenrippen; 14 rundet trapezförmiger Griffplatte und Abdruck von
beschädigte Knopfsichelfragmente mit je 1-2 Rücken­ geradem Heftabschluß, Spitze fehlt; L. noch 12,8 cm
rippen, davon sieben mit senkrechten Rippen unter­ (Taf. 31, 434). - Beifunde: drei Nadeln mit flachem
halb des Knopfes; sieben Mittelteil-Fragmente von und knopfartigem Kopf; zwei Armringe mit End­
Sicheln; Säge; Amboß mit ovaler Tülle; vierkantiger spiralen; zwei Spiralfingerringe; Fußschale; Gefäß-
Dolche vom Typ M ilinov 93

teil und Scherben eines weiteren Gefäßes (Taf. 80, Taf. 8, 6; Pic 1900, 144 Taf. 10, t 6; Čujanová-Jílková
B). - NM Praha (13606). - Smolík 1882-84K 153 1970, 30 Abb. 80, 8; dies. 1975, 74-132 Abb. 25, A.

Als eventuell zum Typ Vrhaveč gehörig ist der folgende stark fragmentierte Dolch anzusehen.

435. Křepice, okr. Znojmo, kraj Jihomoravský, Mäh- schnitt und zwei (oder drei ?) Nietlöchern, Spitze ab-
ren; Flur „Hradisko“. - Zufallsfund. - Fragmentierte, gebrochen; L. noch 9,1 cm (Taf. ji, 455). - Dat.: mitt-
verbogene Dolchklinge mit linsenförmigem Quer- lere Bz (?). - MM Brno (59939). - Unpubliziert.

Zeitstellung: Von der großen Anzahl der Dolche des Typs Vrhaveč kommen 36 Exemplare aus Hügel­
gräbern. Für weitere zehn Klingen ist die Zugehörigkeit zu geschlossenen Grabverbänden nicht nach­
weisbar, doch handelt es sich dabei um Funde aus gestörten Grabhügeln (Nr. 384. 387-389. 390. 395.
398. 411. 414. 424). Vier Klingen stammen aus Siedlungen (Nr. 371. 372. 374. 402) und vier aus Depots
(Nr. 369. 375. 428). Für 13 weitere Stücke (Nr. 370. 380. 408. 412. 417. 419. 422. 426. 430-433. 435) lie­
gen keine näheren Angaben über die Fundumstände vor oder sie sind Einzel- bzw. Zufallsfunde.
Zur Datierung der Dolchklingen vom Typ Vrhaveč stehen eine Reihe von Grabverbänden und zahl­
reiche Beifunde zur Verfügung. Dazu gehören z. B. Beile mit herzförmigem Absatz , wie sie im Hügel
34 von Milinov (Nr. 382) oder im Grabhügel 4/a von Kbel (Nr. 406) gefunden wurden. Relativ häufig
vertreten sind die längsgerippten und strichverzierten rundstabigen Armringe, die, ähnlich wie die Ab­
satzbeile, der Mittelphase der Hügelgräberkultur bzw. der süddeutschen Stufe Göggenhofen zugewie­
sen werden.5 Zeitgleich sind auch die bei den Beifunden zahlreichen Petschaftkopfnadeln (s. z. B. Taf.
8t, A io . 11). Beachtenswert ist die Nackenscheibenaxt vom Typ Bz aus dem Grabhügel 39 von Sedlec
(Nr. 392; s. dazu Taf. 81, B 18), die von S. Stuchlík in die jüngere Phase der Mittelbronzezeit datiert
wurde mit dem Hinweis au f eine möglicherweise jüngere Zeitstellung in die frühe Phase der Urnenfel­
derzeit bzw. in den Depotfundhorizont Plzeň-]ikalka.4 Als jünger innerhalb der Hügelgräberkultur gel­
ten auch die großen Stachelscheiben aus Grabhügel 32 von Milinov (Nr. 425). Ihrer Form nach, die an
die älteren gegossenen Vorlagen anknüpft, ordnen wir sie der Mittelphase der Hügelgräberbronzezeit
zu.5 Solche Anhänger sind noch in dem frühesturnenfelderzeitlichen Depot von Plzcň-Jíkalka belegt.6
In keinem der geschlossenen Fundkomplexe waren die Dolchklingen mit älteren Gegenständen ver­
gesellschaftet. Als Altstück findet sich ein Dolchfragment in dem frühurnenfelderzietlichen Brucherz­
depot von Rýdeč (Nr. 428), das in die Stufe Lažany II gehört. Die meisten Funde stammen jedoch aus
der Stufe Bz B 2 und Bz C nach Reinecke.
Verbreitung (Taf. 60): Der Dolchtyp Vrhaveč ist aus allen an das Arbeitsgebiet angrenzenden Ländern
bekannt, in unterschiedlicher Konzentration auch aus fast dem gesamten Arbeitsgebiet. Im östlichen
Europa nimmt die Anzahl ab, in der Ukraine sind schon völlig andersartige Dolche im Gebrauch.'

D O L C H E V O M T Y P M IL IN O V

Die schlanken Dolchklingen des Typs M ilinov sind formal mit dem vorherigen Typ Vrhaveč ver­
wandt. Sie besitzen ebenfalls ein massives Nietpaar in der abgerundeten oder trapezförmigen Griff-
platte, unterscheiden sich jedoch grundsätzlich wegen des Klingenquerschnitts, der mit einer kräfti-

! Beneš 1959, 36; Torbrügge j 959, 38 ft. 6 Čujanová-Jílková 1970, Abb. 24, 1. 2.
4 Stuchlík 1988, 269 ff. " Cernych/Kuz’minych 1989, 91 f. ; Artemenko u. a. 1985 Abb.
5 Furmánek 1973, 125. 117 ,5 .
94 D er Fundstoff

gen breiten bzw. schmalen Mittelrippe versehen ist. Falls erhalten ist der Heftabdruck immer gerade.
Die Länge der einzelnen Exemplare beträgt 9,7 bis 19,5 cm, bei kompletten Klingen im Durchschnitt
13,2 cm.

436. Stradonice, Gde. Nižbor, okr. Beroun, kraj dierte, ausgebrochene zweinietige Dolchklinge mit
Středočeský, Böhmen; Flur „Hradiště“ . - Befestigte schmaler Mittelrippe; L. 10,9 cm (Taf. 33, 441). - Bei­
Siedlung, näheren Fundumstände unbekannt. - Frag­ funde: Petschaftkopfnadel; böhmische Scheibenkopf­
mentierte zweinietige Dolchklinge mit schmaler Mit­ nadel; Messer mit durchbrochenem Griff und End­
telrippe und ausgebrochenem Nietloch (ein Niet er­ ring; kleine Tasse (Taf. 82, B). - Mus. Klatovy (441).
halten), Spitze fehlt; L. noch 5,5 cm (Taf. 33, 436). - Čujanová-Jílková 1970, 36 Abb. 9, 13.
- NM Praha (65181). - Unpubliziert. 442 . Dýšina-Nová Huť, okr. Plzeň-město, kraj
437. Tachlovice, okr. Praha-západ, kraj Středočeský, Plzeňský, Böhmen; Flur „Háj“; Hgl. 8, Steinpackung
Böhmen. —Depot- oder Grabfund beim Ausschachten nö der Hügelmitte am Westrand derselben. — Grab­
des Wasserbehälters (1891). - Zweinietige Dolchklinge hügel mit mehreren Bestattungen in Steinpackungen
mit ungewöhnlich breiter Mittelrippe, abgerundeter (1909). - Zweinietige Dolchklinge mit schmaler Mit­
Spitze und Heftabdruck; L. 13 cm (Taf. 33, 437). —Bei­ telrippe und Heftabdruck; L. 14 cm (Taf. 33, 442).
funde: zwei Rollenkopfnadeln; Nadel mit langem, pro­ - Beifunde: Absatzbeil; Petschaftkopfnadel; unvoll­
filiertem Kopf; Nackenscheibenaxt; vier dünne rund- ständiges Messer mit durchbrochenem Griff; Tüllen-
stabige Armringe; verziertes Achtkantschwert. — NM pfeilspitzen. - Mus. Plzeň (6239). - Macháček 1909,
Praha (13338). - Felcman 1898—99b, 246-252 Abb. auf 119; Eisner 1922, 1 f.; Čujanová-Jílková 1970, 63-65
S. 248 Nr. 5; Beneš 1959, 45 Abb. 31, 5. Abb. 28, 9; dies. 1975 Abb. 12.
438. Zákava, okr. Plzeň-jih, kraj Plzeňský, Böhmen; 443. Repeč, okr. Tábor, kraj Jihočeský, Böhmen; Flur
Flur „Svářeč“ , Hgl. 1, nördl. Steinbau. — Grabhügel ,Artlas“, Hgl. 5. - Brandbestattung in Hügel (1897). —
mit zwei Steinbauten (1879); die aufgeführten Funde Stark fragmentierte zweinietige Dolchklinge mit kräf­
nahe besammen auf einer Brandschicht. —Zweinietige tiger Mittelrippe und Heftabdruck; L. noch 10,3 cm
Dolchklinge mit rhombischem Querschnitt und tra- (Taf. 33, 443). - NM Praha (48295). - Píč 1898-993, 3
pezoider Griffplatte; L. 15,9 cm (Taf. 33, 438). - Bei­ Taf. 2, 20; ders. 1900, 158 Taf. 11, 2.
funde: drei gerippte Armbänder; Pinzette; Pfeilspitze; 4 4 4 . Lovosice, okr. Litoměřice, kraj Ústecký, Böhmen.
zwei zugeschliffene Sandsteinplatten mit aufeinan­ - Einzelfund (vor 1945). — Zweinietige Dolchklin­
derpassenden Gußformresten; Feuersteinwerkzeug; ge mit gerade abgeschließender Griffplatte und Heft­
Amphore; Schale; Kanne. (Taf. 82, A). - Mus. Plzeň abdruck; L. 11,3 cm (Taf. 33, 444). - Mus. Litoměřice
(1097). - Čujanová-Jílková 1970, Abb. 69, B 12; Franc (841). - Zápotocký 1982, 378 Abb. 2,14; Moucha 2005,
1890/1906 (1988) 119 f. Taf. LI, 2. 125 Nr. 109 b Taf. 88, 5.
439. Přeštice, okr. Plzeň-jih, kraj Plzeňský, Böhmen; 445. Čichtice, okr. Strakonice, kraj Jihočeský, Böh­
Flur „Lišina“ , Hgl. 8, nördl. Teil. - Grabhügel (1890). men. — Fundumstände unbekannt. — Stark fragmen­
- Dolchklinge mit zwei ungewöhnlich großen Hutnie­ tierte zweinietige Dolchklinge mit Mittelrippe, ohne
ten und Heftabdruck; L. 15 cm (Taf. 33, 439). - Beifun­ Spitze; L. noch 6,1 cm (Taf. 33, 443). - Mus. České
de: Nadel mit Plattenkopf und geschwollenem Hals; Budějovice (636). - Unpubliziert.
verzierter rundstabiger Armring; Ohrgehänge aus dün­ 446 . Borovy-Nezdice, okr. Plzeň-jih, kraj Plzeňský,
nem Draht. Im Westteil: Glatter Armring; zwei längs­ Böhmen; Flur „Loupensko“ , Hgl. 14, Gruppe A. -
gerippte Armringe: Spiralfingerringe in Bruchstük- Grabhügel mit zwei Fundgruppen (1897). - Stark kor­
ken; Amphore oder Kanne. - NM Praha (13416). - Píč rodierte und ausgebrochene zweinietige Dolchklinge
1900, 142 f. Taf. 8, 4; Böhm 1937, 21; Čujanová-Jílková mit kräftiger Mittelrippe; L. 11,3 cm (Taf. 33, 446).
1970, 45 Abb 20, B 10. - Beifunde: Nadel mit verdicktem, verziertem Hals;
440. Dýšina-Nová Huť, okr. Plzeň-město, kraj fragmentiertet Rollenkopfnadel; verzierte Kanne;
Plzeňský, Böhmen. — Unbestimmbarer Grabhügel. — Scherben einer Schale und eines weiteren, mit Finger­
Zweinietige Dolchklinge mit beschädigtem Griffplat- abdrücken verzierten Gefäßes. - NHM Wien (62463).
tenabschluß und Heftabdruck; L. 15 cm (Taf. 33, 440). - Michálek 1979, 71 f. Taf. 67, 1.
- Mus. Plzeň (6273). - Čujanová-Jílková 1970, 68 447. Plzeň-Černice, okr. Plzeň-město, kraj Plzeňský,
Abb. 36,5. Böhmen; Flur „Na Háčkách“ . - Aus zerstörtem Hü­
441. Kamýk-Těšnice, Gde. Svihov, okr. Klatovy, kraj gelgrab (?). - Stark korrodierte Dolchklinge mit Niet­
Plzeňský, Böhmen; Hgl. 1. - Grabhügel (1915). - Korro­ lochresten; L. 14,8 cm (Taf. 33, 447). - Mus. Plzeň
Dolche vom Typ M ilinov 95

(8853). - Čujanová-Jílková 1970, 71 Abb. 21, A 1; Franc - Zweinietige Dolchklinge mit flacher Mittelrippe;
1890/1906 (1988) 231 Taf. 38, 13. L. 12 cm (Taf. 33, 433). — Beifunde: Bronzebuckel in
4 48 . Mil/nov, okr. Plzeň-jih, kraj Plzeňský, Böhmen; Bruchstücken; einige Scherben. - Mus. Klatovy (193).
Flur „Javor11, Hgl. 30, sö Steinbau. - Grabhügel mit - Hostaš 1887-89^ 257 f.; ders. 1900-02, 126 Taf. 15, 1;
vier Steinbauten (vier Bestattungen?) (F. X. Franc Čujanová-Jílková 1970,101 Abb. 8, D 13.
1880). —Korrodierte zweinietige Dolchklinge mit Hef­ 454. Šťáhlavy, okr. Plzeň-město, kraj Plzeňský, Böh­
tabdruck; L. 16,9 cm (Taf. 33, 448). - Beifunde: Pet­ men; Flur „Hájek“, Hgl. 17, Gr. 1. —Völlig vergangene
schaftkopfnadel; Fragmente von zwei Pfeilspitzen; Ge- Körperbestattung auf Holzunterlage mit Steinpackung
faßscherben. —Mus. Plzeň (1417). - Čujanová-Jílková in Hügel mit vier Bestattungen (F. X. Franc 1878). —
1970, 56 Abb. 51, A 9; Franc 1890/1906 (1988) in Taf. Stark korrodierte zweinietige Dolchklinge; L. noch
XJLVII, 30/3. 10,2 cm {Taf. 33, 434; ergänzt nach Franc). - Beifun­
449. Borovy-Nezdice, okr. Plzen-jih, kraj Plzeňský, de: zwei kräftige Niete; Absatzbeil; Fußschale. - Mus.
Böhmen; Flur „Knzkovice“ , Hgl. 11, Gruppe 3. - Plzeň (1140). - Jílková/Saldová/Rybová 1959; Moucha/
Hügel mit 13 Fundgruppen, die jedoch nicht unbe­ Trnka 1959, 617-637 Abb. 236, 3; Čujanová-Jílková
dingt auf die gleiche Gräberanzahl bezogen sein müs­ 1970, 92 f. Abb. 109, B 10; Franc 1890/1906 (1988) 60
sen (1895). - Korrodierte zweinietige Dolchklinge Taf. XXI, 17/ib.
(in Paraffinlager gebettet); L. 14,2 cm (Taf. 33, 44p). 455. Repeč, okr. Tábor, kraj Jihočeský, Böhmen; Flur
- Beifunde in derselben Gruppe: acht Fragmente von „Atlas“, Hgl. 25. - Hügelgrab (1897). - Dolchklinge,
Bronzeplättchen. - NHM Wien (62429). —Čujanová- sekundär verbogen, mit zwei kräftigen Nieten, Griff­
Jílková 1975, 74-132 Abb. 26, 10; Michálek 1979, 75 f. platte beschädigt; L. 13,7 cm (Taf. 33, 433). - Beifunde:
Taf. 70, 3. Nadel mit breitgeschlagenem Rollenkopf; Fußschüs­
450. Libákovice, Gde. Řenče, okr. Plzeň-jih, kraj sel; Gefäßteil; NM Praha (48344). - Pic 1898-993, 7
Plzeňský, Böhmen; bei Čertovo břemeno, Flur „Ve Taf. 1, 14.
skalách“ . - Depotfund (1947) im Steinbruch. - 456. Malé Hradisko, okr. Prostějov, kraj Olomoucký,
Zweinietige Dolchklinge mit trapezförmiger Griff- Mähren; Flur „Staré Hradisko“ . - Fundumstände un­
platte (ein Nietloch ausgebrochen); L. 15,8 cm (Taf. 33, bekannt (Grabung vor dem Ersten Weltkrieg). - Kor­
430). - Beifunde: zweischneidiges Rasiermesser vom rodierte Dolchklinge mit zwei Nietlöchern; L.. 9,7 cm
Typ Obermenzingen (PBF VIII, 1 [Jockenhövel 1971J (Taf. 33, 436). - Mus. Boskovice (602-3194). —Meduna
Nr. 53); Sichel; Nadel mit durchbrochenem Kopf; 1961, 73 Taf. 49, 3.
zwei Messerklingen; mittelständiges Lappenbeil. - 457. Zákava, okr. Plzeň-jih, kraj Plzeňský, Böhmen;
Dat,: Depotfundhorizont Plzeň-Jikalka. - Mus. Plzeň Flur „Svářeč“, Hgl. 34. - Grabhügel mit Steinbau (F.
(6263). - Čtrnáct 1961, 732 f. Abb. 234; Kytlicová 1964, X. Franc 1879). - Zweinietige Dolchklinge mit ausge­
516-554 Abb. 157, A; Čujanová-Jílková 1970, 44 f.; Kyt­ prägter Mittelrippe und geschliffenen Schneiden; L.
licová 2007, 277 Nr. 94/5 Taf. 9, B 5. 14 cm (Taf. 33, 433). - Beifunde: zwei Tassen. - Mus.
451- Milinov, okr. Plzeň-jih, kraj Plzeňský, Böhmen; Plzeň (1359). —Čujanová-Jílková 1970, 128 Abb. 67, E
Flur „Javor“, Hgl. 22, kleiner Steinbau am Ostrand. 15; Franc 1890/1906 (1988) 132 Taf. LXI, 34/1.
- Grabhügel mit größerem Zentralbau sowie klei­ 458. Velká Dobrá, okr. Kladno, kraj Středočeský,
nem Steinbau am Ostrand mit völlig vergangener Böhmen; Flur „Hora“ , Hgl. 13. - Hügelgrab (1890).
Körperbestattung auf Steinpflaster (F.X. Franc 1883). - Stark fragmentierte zweinietige Dolchklinge; L. 9,1
- Zweinietige Dolchklinge; L.. 19,5 cm { Taf. 33, 431; er­ und 3,7 cm (Taf. 33, 438). - Beifunde: Griffplatten­
gänzt nach Franc). - Beifunde: Nadel mit Petschaft­ schwert mit runder bis trapezförmiger Griffplatte (PBF
kopf; Absatzbeil; zwei Pfeilspitzen. - Mus. Plzeň IV, 4 [Novák 1975] Nr. 13); Absatzbeil; vier Armrin­
(1432). - Čujanová-Jílková 1970, 55 Abb. 54, B 12; ge; Petschaftkopfnadel; Nadelfragmente; sieben Tüt­
Franc 1890/1906 (1988) 113 f. Taf. XLVIII, 22/2. chenanhänger; Spitze; 23 Blechbuckel; Scherben von
452. Mutěnice, okr. Hodonín, kraj Jihomoravs­ Schale; Blechstücke auf Holzunterlage. - NM Praha
ký, Mähren; Flur „na Vyšicku“. - Körpergrab (1934). (48250). - PÍČ 1890-92, 480-502 Abb. 22, 2; Beneš
- Dolchklinge mit breiter Mittelrippe und zwei er­ 1959, 45 Abb. 28, 9.
haltenen Nieten; L. 14,2 cm (Taf. 33, 432; nach Inven­ 459. Prostějov, okr. Prostějov, kraj Olomoucký, Mäh­
tarzeichnung). — Beifunde: zwei Nadeln; Keramik. - ren; Flur „Lazarety“ . - Siedlungsfund ohne nähere
Dat.: Mittlere Bz. - NM Praha (67285; z. Zt. nicht Angaben. - Zweinietige Dolchklinge mit schmaler
auffindbar). —Furmánek 1973, 76. Mittelrippe und eingezogener Griffplatte; L. 13,2 cm
453. Tajanov, Gde. Klatovy, okr. Klatovy, kraj Plzeňský, (Taf. 33, 43p). - Mus. Olomouc (G 2916). - Unpu-
Böhmen; Flur „Husin“, Hgl. 15. - Grabhügel (1887). bliziert.
96 Der Fundstoff

460. Milínov, okr. Plzeň-jih, kraj Plzeňský, Böhmen; 466 . Červený Hrádek, okr. Plzeň-město, kraj Plzeňský,
Flur „Javor“ , Hgl. 38. — Gestörter Grabhügel (F. X. Böhmen; Flur „Černá mýt“, Hgl. 27. - Grabhügel (F.
Franc 1878). - Stark korrodierte Dolchklinge mit zwei X. Franc 1894). - Dolchklinge, ehemals mit zwei Hut­
Nietlochresten; L. 13 cm {Taf. 33, 460; ergänzt nach nieten und mit breiter Mittclrippe; L. 16,1 cm {Taf. 33,
Franc). - Beifunde: vier Nietstifte; (eventuell zuge­ 466', ergänzt nach Franc). —Beifunde: Nadel mit ver­
hörig:) fragmentierte böhmische Scheibenkopfnadel. ziertem Kopf und Hals; Tasse oder Schale mit Fuß; faß-
- Mus. Plzeň (1485). - Čujanová-Jílková 1970, 57 chenförmiges Gefäß. - Mus. Plzeň (8255). - Čujanová-
Abb. 51, B 16; Franc 1890/1906 (1988) 113 Taf. XLVIII, Jílková 1970, 22 Abb. 41, C 10; Franc 1890/1906 (1988)
38/2. 203 Taf. 12, 27-3.
461. Červený Hrádek, okr. Plzeň-město, kraj 467. Pšov, okr. Louny, kraj Ústecký, Böhmen;
Plzeňský, Böhmen; Flur „Na ladáclT. —Aus zerstör­ „Hradiště Rubin“. - Fundumstände unbekannt (vor
ten Hügelgräbern (F. X. Franc 1889). ~ Fragmentierte 1925). - Dolchklinge mit keilförmiger Mittelrippe,
Dolchklinge mit zwei massiven Nieten, ohne Spitze, zwei Nietlöchern und zwei halbkreisförmigen Aus­
L. noch 10,8 cm (Taf. 33, 461; ergänzt nach Franc). - schnitten im Griffplattenabschluß (für ein weiteres
Mus. Plzeň (8605). - Čujanová-Jílková 1970, 24 Abb. Nietpaar?); L. 14 cm {Taf. 34, 467-, ergänzt nach Franc).
40, H 11; Franc 1890/1906 (1988) 207 Taf. 16, A. - Mus. Chomutov (133; ehem. Slg. Schteiner [5494]).
462. Bavorov, okr. Strakonice, kraj Jihočeský, Böh­ - Blažek/Gál 2001, 29 Nr. 5 (mit weiterer Literatur);
men. - Fundumstände unbekannt. — Zweinietige Abb. S. 72 Nr. 6 (!).
Dolchklinge mit beschädigter Spitze und ausgebroche­ 468. Uherský Brod, okr. Uherské Hradiště, kraj
nem Nietloch; L. 13,5 cm (Taf. 33, 462). - Mus. České Zlínský, Mähren; Flur „Na Zelnicích“ . - Einzelfund
Budějovice (Ao 699). - Unpubliziert. (1899). — Fragmentierte Dolchklinge mit schmaler
463. Sepekov, okr. Písek, kraj Jihočeský, Böhmen. - Mittelrippe, zwei seitlich ausgebrochenen Nietlöchern,
Fundumstände unbekannt. - Aus Hügelgrab. - Dolch­ Spitze fehlt; L. noch 13,3 cm (Taf. 34, 468). - Mus.
klinge mit ausgebrochener Griffplatte und zwei Niet­ Uherský Brod (379). —Červinka 1902, 140; Furmánek
lochresten; L. 12,5 cm (Taf. 33, 463). - Mus. Milevsko 1973, 88 Abb. 46, 17.
(2182). - Michálek 1969, 21 Taf. 6, 2. 469. Brodek, okr. Prostějov, kraj Olomoucký, Mäh­
4 6 4. Vsekary, okr. Domažlice, kraj Plzeňský, Böh­ ren. — Fundumstände unbekannt. — Fragmentierte
men; Flur „Hustá leč“ , Hgl. 2, „Lage 16". — Hügel Dolchklinge, beide Nietlöcher ausgebrochen; L. 15 cm
mit vergangenen Körperbestattungen, deren Inven­ (Taf. 34, 46p). - Mus. Prostějov (J 393). - Gottwald
táře in Gruppen („Lage“ ), nach einzelnen Bestattun­ 1924, 53; Dohnal 1961, 59.
gen (?), aufgeteilt wurden (F. X. Franc 1896). - Zwei­ 470. H luboká nad Vltavou, okr. České Budějovice,
nietige Dolchklinge; L. 11,1 cm {Taf. 33, 464; ergänzt kraj Jihočeský, Böhmen; Flur „Stará obora, U Janečka“.
nach Franc). - Beifunde: Ortband (vom Dolch); - Zufallsfund. — Kurze zweinietige Dolchklinge;
zwei Rollenkopfnadeln; Nadel mit Petschaftkopf; L. 10,2 cm (Taf 34, 470). — Mus. České Budějovice
zwei Spiralen; Anhänger; Pfeilspitzen mit Köcherrest; (526). —Unpubliziert.1
Pinzette; Drahtarmring und Teil eines weiteren; Am­ 471. Plzeň-Nová H ospoda, okr. Plzeň-město, kraj
phore. - Mus. Plzeň (8821). - Čujanová-Jílková 1970, Plzeňský, Böhmen; Hgl. 47. - Grabhügel (1948). -
114 f. Abb. 45, 18; Franc 1890/1906 (1988) 214 f. Taf. Fragmentierte Dolchklinge mit seitlich ausgebroche­
22, 15/a. ner Griffplatte, ein Niet erhalten; L. 10,7 cm (Taf. 34,
465. Tajanov, Gde. Klatovy, okr. Klatovy, kraj 471). - Mus. Plzeň (2089). _ Jílková 1958, 322 Abb. 11,
Plzeňský, Böhmen; Flur „Husin“; Hgl. 2. - Grabhügel 4; Čujanová-Jílková 1970, 75 Abb. 89, C 8.
mit zwei (?) Bestattungen (1885-86). - Fragmentierte 472. Zvíkovské Podhradí, okr. Písek, kraj Jihočeský,
zweinietige Dolchklinge, Spitze abgebrochen; L. noch Böhmen. - Fundumstände unbekannt. — Stark frag­
10,9 cm (Taf. 33, 465). - Beifunde: drei Nadeln mit mentierte Dolchklinge mit breiter, gerundeter Mittel­
knopfartigem Kopf; zwei rundstabige Armringe; drei rippe und ausgebrochener Griffplatte, sekundär nach­
fragmentierte verzierte Armringe; Absatzbeil; Bruch­ gearbeitet und gedengelt; L. 11,9 cm (Taf 34, 472).
stücke von ca. 10 Blechbuckeln mit Eichenholzre­ - Mus. Písek (A 1280 [ehem. Slg. Schloß Orlík). -
sten; Fußkanne. - Mus. Klatovy (24). —Hostaš 1887- Michálek 1977, 13 Abb. 16, 8; Kytlicová 2007, 318 Nr.
89a, 3-12 Taf. 1, 16; Čujanová-Jílková 1970, 99 f. Abb. 280/9 („Umgebung von Zvikov“; dort möglicherweise
6, 5. zu einem Depot gehörig).

' Für den freundlichen Hinweis danke ich Herrn P. Zavřel.


Dolche vom Typ M ilinov 97

473. Dolní Bučice, Gde. Vrtly, okr. Kutná hora, kraj zwei ausgebrochenen Nietlöchern ; 13,7 cm (Taf. 34,
Středočeský, Böhmen; Flur „U cukrovaru“. - Einzel­ 473). - Beifunde (in derselben Gruppe): Nadel mit
fund (1876). - Zerbrochene Dolchklinge mit atypisch­ Petschaftkopf; rundstabiger Armring; Fußschale;
er gekanteter Mittelrippe; L. 13,2 cm (Taf. 34, 473). — Tasse. - Mus. Stříbro (50). - Eichhorn 1935, 33 - 4 1 ;
Mus. Čáslav (47). - Böhm 1941 Taf. 40, 15. Saldová 1967, 25 Abb. 3, 6; Čujanová-Jílková 1970, 49
474. Sedlec, Gde. Starý Plzenec, okr. Plzeň-jih, kraj Abb. 14,1.
Plzeňský, Böhmen; Flur „Hůrka“ , Hgl. 8. - Am Nor­ 476. Meclov, okr. Domažlice, kraj Plzeňský, Böhmen;
drand der Steinpackung im Hügel (F. X. Franc 1883). Hgl. 1, Gr. 3. - Bestattung unter mächtigem Steinbau
- Stark korrodierte zweinietige Dolchklinge; L. in Grabhügel (1965). - Dolchklinge mit zwei kräfti­
noch 10,5 cm (Taf. 34, 474). - Beifunde: Fußschale; gen Nieten, schmaler Mittelrippe, längsgeschliffenen
bauchiges Gefäß. - Mus. Plzeň (1261). — Čujanová- Schneiden und geradem Heftabschluß; L. 15,2 cm
Jílková 1970, 83 f. Abb. 61, A 3; Franc 1890/1906 (1988) (Taf. 34, 476). - Beifunde: Rasiermesser mit kleinem
102 Taf. XLII, 8/1. Griff und Endring (PBF VIII, 1 [Jockenhövel 1971] Nr.
475. Únehle, okr. Tachov, kraj Plzeň-mésto, Böhmen; 12 A). — Mus. Plzeň (8779). - Čujanová-Jílková 1969,
Flur „Petrský les“ , Hgl. 20, Gruppe A. - Grabhü­ 149-167; dies. 1970, 49 Abb. T4, 1; Jockenhövel 1971,
gel mit drei Fundgruppen (1933). - Dolchklinge mit 43 -

H ier anzuschließen ist eine gegenüber den vorherigen fast doppelt so lange Klinge mit stark ausgepräg­
ter Mittelrippe, aber drei Nictlöchern. Diese kann, ebenso wie das Klingenbruchstück von Červený
Hrádek (Nr. 478) auch schon zu den Kurzschwertern gerechnet werden.

477. Kozlany, okr. Vyškov, kraj Jihomoravský, Mäh­ zwei Steinpackungen; neben den an der Außenseite
ren. - Einzelfund. - Lange, schlanke Dolchklinge, zur umstellten restlichen Steinblöcken auf dem gewachse­
Spitze hin sich verjüngend, mit breiter, von Ritzlini­ nen Boden (F. X. Franc 1894). _ Zerbrochene Dolch­
en gesäumter Mittelrippe und drei Nietlöchern (zwei klinge oder Schwertspitze, mit sehr breiter Mittelrippe,
Niete erhalten); L. 24,5 cm (Taf. 34, 477). - Dat.: M itt­ ohne Griffplatte; L. T2,2 cm ('Taf. 34, 478). - Bei­
lere Bz (?). —M M Brno (56528). - Furmánek 1973, 62 fund: Kanne mit hohem, konischem Hals. - Mus.
Abb. 32, 4 . Plzeň (8863). - PÍČ 1900, 137; Čujanová-Jílková 1970,
478. Červený Hrádek, okr. Plzeň-sever, kraj Plzeňský 21 Abb. 41, B 7; Franc 1890/1906 (1988) 203 Taf. 12,
Böhmen; Flur „Černá mýť“ , Hgl. 12. - Hügel mit 12/2.

Hier anzuschließen sind zwei ähnliche Dolche, aber mit jeweils drei Mittelrippen.

479. Dýšina-Nová Huť, okr. Plzeň-město, kraj 480. Kyjovice, okr. Znojm o, kraj Jihomoravsky,
Plzeňský, Böhmen; Flur „H áj“ , Hgl. 3. - Grabhü­ Mähren; Gr. 22. —Grabfund. - Dolchklinge mit drei
gel (1907-08). - Korrodierte Dolchklinge mit drei Längsrippen, zwei Nieten in der herzförmig aus­
Längsrippen, zwei Nietlöchern (eines ausgebrochen) geschnittenen Griffplatte und Heftabdruck; Reste
und geradem Heftabdruck; L. 12,8 cm (Taf. 34, 479). des Holzgriffes lassen auf den Typ Hradcany schlie­
— Beifunde: verzierte Schüssel; Tasse; zwei ritzverzierte ßen; L. 14,4 cm (Taf. 34, 480). - Beifunde: fünf Ge­
Armringe; zwei gerippte Armringe; K o pf von Radna- fäße. - Dat.: Ältere Bz, jüngere Phase der Aunje-
dcl; vier Tüllenpfeilspitzen; Randleistenbeil; Beil mit titzer Kultur. M M Brno (976). - Tihelka 1953, 275
herzförmigem Absatz (beide Beile mit Holzresten). Abb. 26, 3 (falsche Maß- und falsche Grabangabe!);
- Dat.: Mittlere Bz, mittlere Phase der Hügelgräber­ Lorencovä/Benes/Podborsky 1987, 94 Abb. 44 d,
zeit. —Mus. Plzeň (6038). - Eisner 1922, 1-20 Taf. 2, 8; 18.
Čujanová-Jílková 1970, 59 f. Abb. 32, 7.

Zeitstellung: Von den 45 Dolchklingen des Typs M ilinov sowie den diesem angeschlosssenen stammen
29 aus Hügelgräbern, und bei drei weiteren läßt sich nicht bestimmen, ob es sich um Grab- oder Ein­
zelfunde handelt (Nr. 447. 469. 472). Ebenso ist beim Befund von Tachlovice (Nr. 437) unklar, ob der
c)8 Der Fundstoff

Verband zu einer Grabausstattung gehörte oder ob es ein Depot ist. Aber die Dolchklinge von Renče-
Libákovice (Nr. 450) stammt aus einem gesicherten Depot. Zwei Dolchklingen fanden sich bei Sied­
lungsgrabungen (Nr. 436. 459) und bei den übrigen Funden sind die Umstände ihrer Auffindung ent­
weder unbekannt, unklar oder sie werden als Einzelfunde gedeutet.
Noch in die klassische und jüngere Phase der Aunjetitzer Kultur in Böhmen läßt sich das Grab von
Kyjovice (Nr. 480) datieren. Jünger ist Grab 3 von Dýšina-Nová Huť (Nr. 479), das bereits der Stufe
Göggenhofen angehört.
In einigen Grabausstattungen sind Absatzbeile enthalten (Nr. 442. 451. 454. 458. 465), die E. F. M ay­
er der Hügelgräberzeit zuschreibt.2 Zu dem Depot von Renče-Libákovice (Nr. 450), das dem Horizont
Plzen-Jikalka zugewiesen wird, gehört auch schon ein vollständiges Lappenbeil. Das Messer mit End­
ring fand sich in Grabhügel 1 von Kamýk-Těšnice (Nr. 441; s. Taf. 82, B 5); ein weiteres Messer (vom
Typ Riedenburg) gehört zu dem Inventar von Přibice, das J. Ríhovský3 in die Stufe Asenkofen datier­
te, möglicherweise mit einer längeren Benutzungszeit bis in die folgende Stufe Riegsee. In den Verbän­
den mit Dolchklingen sind die Nadeln mit Petschaft- oder knopfartigem Kopf häufig vertreten. Sie
fanden sich in den Grabhügeln von Kamýk-Těšnice (Nr. 441), Dýšina-Nová Huť (Nr. 442), Milinov
(Nr. 448. 451), Všekary (Nr. 464), Tajanov (Nr. 465) und Unehle (Nr. 475). Sie sind auch in dem mit­
telböhmischen Hügel 13 von Velká Dobrá belegt (Nr. 458). Ihr zahlreiches gemeinsames Vorkommen
mit den Dolchtypen Milinov sowie Vrhaveč bedeutet, daß diese in den gleichen Zeitabschnitt der Rei-
necke-Stufen Bz B 2 - Bz C zu datieren sind.4 Seltener fanden sich böhmische Scheibenkopfnadeln,
die in Hügel 1 von Kamýk-Těšnice (Nr. 441) und im Hügel 38 von Milinov (Nr. 460) mit einer Nadel
mit knopfartigem K opf vergesellschaftet waren. Sie gelten als eine der jüngsten hügelgräberzeitlichen
Nadeln in Westböhmen5 und Südmähren/1 Eher frühurnenfelderzeitlich ist bereits die Nadel mit lan­
gem profiliertem K op f von Tachlovice (Nr. 437); ihr Vorgänger dürfte die Nadel mit kurzem profilier­
tem K op f aus dem Hügel 27 von Červený Hrádek sein (Nr. 466). Relativ häufig wurden in den H ü­
gelgräbern zusammen mit den Dolchklingen rundstabige, mit Querstrichgruppen verzierte Armringe
gefunden (Nr. 437. 439. 465. 475). Sie waren ebenso in der mitteldonauländischen Hügelgräberkultur­
gruppen Mährens7 und Mittelböhmens8 geläufig. In der Mittelbronzezeit kommen auch längsgerippte
Armringe vor (Nr. 438. 465), und einige an die Aunjetitzer Vorlagen anknüpfende Formen erscheinen
noch in der jüngeren Bronzezeit.9 Die Armringe mit mehr als drei Rippen verbinden wir mit der mitt­
leren Phase der Hügelgräberkultur.'0 Die dachförmig gekanteten Armringe mit geometrischem Orna­
ment von Velká Dobrá (Nr. 458) stammen aus derselben Zeit." Aus der älteren und mittleren Phase der
böhmisch-oberpfälzischen Hügelgräberkultur in Westböhmen sind keine Armringe mit Endspiralen
bekannt, dafür waren sie aber im Grabhügel 2 von Všekary (Nr. 464) und in anderen junghügelgräber­
zeitlichen Fundzusammenhängen vorhanden.12 Das Rasiermesser vom Typ Kostelec aus Grabhügel 1
von Meclov (Nr. 476) ordnete A. JockenhöveU in die Phase Všekary-Hustá Leč ein, die der Stufe Asen­
kofen in Süddeutschland entspricht.
Insgesamt gesehen sind die Dolchklingen vom Typ M ilinov vorwiegend der mittleren und jüngeren
Phase der Hügelgräberbronzezeit zuzurechnen. Nur der Depotfund von Renče-Libákovice (Nr. 450)
weist auf ein Fortdauern bis in die frühe Urnenfelderzeit hin, doch dies kann nicht pauschal für das

2 Mayer 1977, 119. 8 Beneš 1959,16.


3 Říhovský 1972, 6. 9 Furmánek 1973, 118.
4 Čujanová-Jílková 1964, 33; Furmánek 1973, 112. lü Beneš 1959, 18.
5 Čujanová-Jílková 1964, 34. 11 Ebd. 36.
6 Furmánek 1973, 115. 12 Čujanová-Jílková 1964, 36; Furmánek 1973, 118.
7 Furmánek 1973, 121. 13 Jockenhövel 1971, 46.
Dolche vom Typ Kunétice 99

ganze Arbeitsgebiet gelten, denn in Südmähren treten in dieser Zeit bis auf einige Ausnahmen schon
andere Dolchtypen auf.
Verbreitung (Taf. 61): Die Dolchklingen vom Typ Milinov sind im Arbeitsgebiet vor allem in Böh­
men gefunden worden. Sie sind ebenso wie diejenigen des Typs Vrhavec in weiten Teilen Mitteleuropas
und allen Nachbarländern bekannt. Ostwärts verringert sich ihre Fundzahl und in Osteuropa selbst
wurden sie von Dolchen völlig anderer Konstruktion abgelöst.

D O LC H E VOM TYP K Ü N F T IG E

Die schlanken, blattförmig geschweiften, in der Längsachse mit einer breiten Mittelrippe verstärk­
ten Dolchklingen sind im spitzt zulaufenden Griffplattenabschluß mit zwei oder drei Nieten verse­
hen. Formal werden diese Klingen mit dem Schwerttyp Rixheim in Verbindung gebracht. Ihre Länge
schwankt zwischen 13,7 und 23,6 cm. Dem engeren Typ ordnen wir zehn Klingen (Nr. 481-490) und
zwei Ubergangsformen (Nr. 493. 492) mit übereinanderliegenden Nietlöchern zu.

481. Velké Hosterádky, okr. Břeclav, kraj Jihomoravs­ cm (Taf. 3$, 484). - MM Brno (54398). - Tihelka 1953,
ký, Mähren; Flur „Na líchách“, Hgl. 1. - Hügelgrab 275; ders. i960, 78.
(1928). - Dolchklinge mit drei Nietlöchern; L. 13,7 cm 485. Velké Hostěrádky, okr. Břeclav, kraj Jihomo­
(Taf. 33, 481). - Beifunde: Griffzungenschwert; Nadel ravský, Mähren; Flur „Líchy“, Hgl. 7. - Hügelgrab.
vom Typ Deinsdorf (PBF XIII, 5 [Říhovský 1979] Nr. — Dolchklinge mit drei Nietlöchern im abgerunde­
343; zweischneidiges Rasiermesser vom Typ Kostelec ten Griffplattenabschluß; L. 16,5 cm (Taf. 33, 483; nach
(PBF VIII, 1 [Jockenhövel 1971] Nr. 16); fünf Gefä­ Furmánek). - Beifunde: vier Gefäße (erhalten: Am­
ße. - MM Brno (Pa 1432/38). - Červinka 1933a, 29 f.; phore, Topf, Schale); Bronzering. - MM Brno. - Chle­
Chleborád/Kolibabe 1936, 9 f. Taf. 1, 7; Říhovský 1979 borád/Kolibabe 1936; Furmánek 1973, 92 Abb. 48, 1.
Taf. 78, C 3; ders. 1982a, Taf. 23, 5. 486. Újezd u Brna, okr. Brno-venkov, kraj Jihomo­
482. Kunétice, okr. Pardubice, kraj Pardubický, ravský, Mähren. — Einzelfund, keine näheren Anga­
Böhmen; Flur „Na Okrouhlice“, Gr. 20. - Brandbe­ ben. - Lange Dolchklinge mit zwei Nietlöchern und
stattung (1911). - Große Dolchklinge mit längs ge­ längsgeschliffenen Schneiden; L. 19,8 cm (Taf. 33,
schliffenen Schneiden und zwei Nietlöchern (eines 486). - MM Brno (56530). - Furmánek 1973, 92 Abb.
ausgebrochen); L. 23,6 cm (Taj. 33, 482). - Beifunde: 49, 10; Říhovský 1982a, Taf. 24, C.
Nadel mit profiliertem Kopf; Bronzebuckel oder ge­ 487. Houštka, Gde. Brandýs nad Labem-Stará Bo­
wölbter Knopf; zwei Näpfe; Fasse; drei weitere dop­ leslav, okr. Praha-východ, kraj Středočeský, Böhmen;
pelkonische Urnen, die bei der Bergung auseinander­ Flur „Vlčí krt’“. — Hügelgrab (vor 1904). - Dolch­
fielen. - Mus. Pardubice (2801). - Kostal 1913, 79 f. klinge mit drei Nieten (ein Nictloch ausgebrochen)
Abb. 10, 13; Kytlicová/Vokolek/Bouzek 1964, 160 im abgerundeten Griffplattenabschluß; L. 12,7 cm
Abb. 3, 10. (Taf. 33, 487). - Beifunde: Griffzungenschwert; vier
483. Křtěnov, Gde. Temelín, okr. České LVidějovice, Armringe; Rasiermesser vom Typ Stadecken (PBF
kraj Jihočeský, Böhmen; Flur „Na hrobech“. - Hü­ VIII, 1 [Jockenhövel 1971] Nr. 72); einige Pfeilspit­
gelgrab (1883). - Dolchklinge mit drei Nietlöchern zen; fragmentierte Scheibenkopfnadel; kleine Kan­
(zwei ausgebrochen) und geradem Heftabdruck; ne. - NM Praha (13349). - Směs 1904, 31; Schránil
L. 17,3 cm (Taf. 33, 483). - Beifunde: Nadel; zwei 1928, 133; Beneš 1959, 39 Abb. 33, 10; Jockenhövel 1971,
dünne rundstabige Armringe; Pfeilspitze; acht Nä­ 69 f. Taf. 55, A 3.
gel auf Holzunterlage (Kamm?); flache doppelaxt­ 488. Velké Hostěrádky, okr. Břeclav, kraj Jihomo­
förmige Zierplatte; grobe Scherben. - Mus. České ravský, Mähren; Flur „Skřípov“, Hgl. 4. - Hügel mit
Budějovice (AO 591). - Woldřich 1884, 214 Taf. 6, schlecht erhaltener Körperbestattung unter Balken­
29-32; PÍČ 1900, 54. decke. - Dreinietige Dolchklinge, (ein Nietloch aus­
484. Hradisko, Gde. Kroměříž, okr. Kroměříž, kraj gebrochen) mit längsgeschliffenen Schneiden; L. 16
Zlínský, Mähren. - Siedlung der Věteřov-Kultur- cm (Taf. 33, 488). - Beifunde: zwei verzierte Arm­
gruppe. - Dolchklinge mit drei Pflocknieten; L. 15,3 ringe mit viereckigem Querschnitt; leicht kannelierte
IOO Der Fundstoff

Amphore; doppelkonische lasse. - MM Brno (Pa 490. Velké Hostěrádky, okr. Břeclav, kraj Jihomorav­
1389/38). - Chleborád/Kolibabe 1936, 1—14 Abb. 3, 2; ský, Mähren; Flur „Na líchách“, Hgl. 7. - Hügel mit
Furmánek 1973, 92 Abb. 47, 11. Brandbestattung. - Fragmentierter dreinietiger Dolch
489. Přáslavice, okr. Olomouc, kraj Olomoucký, Mäh­ (ein Nietloch ausgebrochen) mit kräftiger Mittelrippe
ren; Flur „Díly pod dědinou“; Objekt 678. - Aus Sied­ und korrodierten Schneiden, Spitze fehlt; L. noch 14
lungsgrube. — Fragmentierter dreinietiger Dolch (ein cm (Taf. 33, 490). - Beifunde: konische Henkelschale;
Nietloch ausgebrochen) mit kräftiger Mittelrippe, L. geschwungene konische Tasse; leicht kannelierte Am­
16,7 cm ( Taf. 33; 48p; nach Šabatová/Vitula). - Beifunde: phore. - MM Brno (Pa 3004/38). - Furmánek 1973,
Scherben. - Mus. Olomouc (1/96-279-13). - Šabatová/ Abb. 50, 9; Říhovský 1982a, Taf. 27, B 3.
Vitula 2002, 144 Taf. 48 (678), 7 Foto 30, 2 rechts.

Eine Übergangsform zur folgenden Variante Blucina (Nr. 494-502) sind drei Dolchklingen mit je
zwei übereinander angebrachten Nietlöchern in der abgerundeten Griffzunge. Bei Nr. 493 sind - wie
bei Variante Blucina - die Schneiden von der Griffzunge abgesetzt.

491. Domaželice, okr. Přerov, kraj Olomoucký, Mäh­ Beifunde: schalenförmiges Gefäß; Nadelfragment mit
ren; Flur „na Žeráví“ . - Brandgrab (1890). - Schlan­ Nagelkopf; gebrochene Pinzette. - Arch. Inst. Brno,
ke Dolchklinge mit rhombischem Querschnitt und Zweigstelle Opava (1438-3/60). —Král 1959.
zwei übereinanderliegenden Nietlöchern im schmalen, 493. Moravský Krumlov, okr. Znojmo, kraj Jiho­
trapezförmigen Griffplattenabschluß; L. 10,3 cm (Taf. moravský, Mähren; Flur „Leskoun“ . - Einzelfund (2.
33, 491). - Dat.: Jüngere Bz. - Mus. Olomouc (556). — Hälfte 19. Jh.). —Schlanke Dolchklinge mit zwei über­
Červinka 1902, 215. einanderliegenden Nietlöchern, rhombischem Quer­
492. Hněvošice, okr. Opava, kraj Moravskoslezský, schnitt und in scharfem Winkel abgesetzten, leicht ge­
Mähren; Hgl. 1. - Brandbestattung in Hügel (i960): kehlten Schneiden; L. 14,9 cm (Taf. 33, 493). - NM
- Dolchklinge mit zwei übereinanderliegenden Niet­ Praha (13478). - Smolík 1878-81, 160 Taf. 8, 7.
löchern, im Brand verzogen; L. 16 cm (Taf. 33, 492). -

Variante Blucina

Diese schlanken Klingen haben in der schmalen Griffzunge ein oder zwei langovale Löcher für einen
oder zwei Nietstifte, die schon beim Guß mit berücksichtigt wurden. Der Querschnitt ist meist rhom­
bisch, aber auch linsenförmig (Nr. 498), die Schneiden leicht abgesetzt. Komplett erhaltene Exemplare
haben eine Länge von 15 bis 21 cm.

494. Drslavice, okr. Uherské Hradiště, kraj Zlínský, der Gruppe X (ebd. Nr. ); fragmentiertes Lappen­
Mähren; Depot II. - Depotfund in einem Gefäß beil (ebd. Nr. 453); sieben z. T. fragmentierte Lappen­
(1963).1 —Fragmentierte Dolchklinge; L. noch 9,7 cm beile der Gruppe V (ebd. Nr. 473-475. 481. 484. 485.
(Taf. 36\ 494). - Beifunde: weiteres Dolchbruchstück 490); ein unvollständiges und ein ganzes Lappenbeil
derselben Variante (Nr. 499); zehn nicht bestimmbare der Gruppe VI (ebd. Nr. 500. 505); acht Lappenbeil­
bzw. sekundär nachgearbeitete Peschiera-Dolchc bzw. fragmente (ebd. Nr. 587-594); fünf z. T. fragmentierte
-bruchstücke (Nr. 529. 530. 538. 539. 542. 546. 552.645. rüllenbeile der Gruppe I (ebd. Nr. 629. 635. 636. 646.
658. 582); unvollständiger Doppelarmknauf (PBF IX, 650); Tüllenbeil der Gruppe II (ebd. Nr. 651); frag­
17 [Říhovský 1992] Nr. 57); fragmentiertes Absatzbeil mentiertes Tüllenbeil der Gruppe III (ebd. Nr. 674);

' An demselben Ort wurde bereits im Jahr 1903 ein ähn­ worden und unsere Materialvorlage folgt seinen Angaben.
lich zusammengesetztes Depot mit einem Gewicht von 25 kg Die Reichhaltigkeit beider, für die fortgeschrittene ältere Urnen­
gefunden (vgl. Nr. 518). Über die Zusammenstellung bei­ felderzeit in Mähren bezeichnender Depotfunde hat zur Benen­
der Depots herrschte bisher in der Forschung keine Einmü­ nung des Horizontes Pfestavlky-Drslavice geführt.
tigkeit. Beide Depots sind jetzt bei Salas komplett publiziert
Dolche vorn Typ Kunětice 101

Tüllenbeil der Gruppe VI (ebd. Nr. 686); acht Tül­ Spiralscheiben; Draht- und Blechstücke; Bruchstücke
lenbeilfragmente (ebd. Nr. 995-1002); sieben Bron­ von weiteren nicht identifizierbaren Gegenständen;
zebeil fragmente (ebd. Nr. 1102-1108); Tüllenmeißel Bronzegußkuchen; Scherben. — Dat.: ältere Urnen-
(ebd. Nr. 1211); weiterer Meißel und ein Bruchstück; felderzeit (Depotfundhorizont Drslavice). — Mus.
Tüllenhammer (ebd. Nr. 1370); Hammer, aus einem Uherský Brod (11937). - Pavelčík 1963, 27 ff.; Říhovský
Lappenbeil umgearbeitet (ebd. Nr. 1374); Bruchstück 1972, 35 f. (Großteil des Fundes ohne die Lanzenspitze
eines Griffzungenmessers vom Typ Dasice (PBF VII, Nr. 32 ebd. Taf. 36, E; 37); Salaš 2005, 332 ff. Nr. 2/27
1 (Rihovsky 1972] Nr. 112); verbogenes Fragment Taf. 160, 219.
einer weiteren Messerklinge; zwei Sägebruchstücke; 495. Uherský Brod, okr. Uherské Hradiště, kraj
unvollständige Knopfsicheln der Gruppe II (PBF Zlínský, Mähren; Flur „Nové sídliště“ , Kulturgrube 3.
XVIII, 3 [Rihovsky 1989] Nr. 42-44); Zungensichel­ - Siedlungsfund (1958). - Dolchklingenfragment mit
fragment der Gruppe I (ebd. Nr. 176); vier Zungen­ Nietlochrest im eingezogenen Griffplattenabschluß,
sichelfragmente der Gruppe II (ebd. Nr. 182-185); Spitze abgebrochen; L. noch 9 cm (Taf. 36, 495', nach
20 Zungensichelfragmente der Gruppe III (ebd. Zeichnung V. Furmánek). - Beifunde: Scherbenmate­
Nr. 189. 209-213. 218. 223-225. 236-241. 249. 272- rial der donauländischen Hügelgräberkultur; kantiges
274); 23 Zungensichelfragmente der Gruppe IV (ebd. Bronzedrahtstück. - Dat.: Mittlere Bz, Hügelgräber­
Nr. 287. 291-293. 323-337. 379-382); unvollständi­ kultur. - Mus. Uherský Brod (8565). - Pavelčík 1958,
ge Zungensichel der Gruppe V (ebd. Nr. 400); 15 103; Furmánek 1973, 88 Abb. 46, 2.
Zungensichelfragmente (ebd. Nr. 582-596); Haken­ 496. Bílovice, okr. Uherské Hradiště, kraj Zlínský,
sichelgriff (ebd. Nr. 632); 97 Sichelfragmente (ebd. Mähren; Flur „Ploštiny“. - Gestörte Siedlung, Ober­
Nr. 1002-1098); zahlreiche Bruchstücke von Schwer­ flächenfund (1896). — Beschädigte Dolchklinge mit
tern; Blattfragment einer Tüllenlanzenspitze mit glat­ geschliffenen Schneiden, Griffzungenteil mit Niet­
tem Blatt und glatter Tülle (PBF V, 2 [Rihovsky 1996] lochrest, Spitze abgebrochen; L. noch 11,2 cm {Taf. 36,
Nr. 94); Tüllenlanzenspitze der Gruppe mit profilier­ 496’; nach Zeichnung V. Furmánek). - Dat.: Jüngere
tem Blatt und glatter Tülle, Grundform B (mit rund­ Bz. - Mus. Olomouc (?). - Červinka 1896, 114—118 Taf.
lichem Blatt) (ebd. Nr. 108); fünf Tüllenlanzenspitzen 8, 15.
derselben Gruppe, Grundform C (mit geflammtem 497. Blučina, okr. Brno-venkov, kraj Jihomoravs­
Blatt) (ebd. Nr. 119. 125. 126. 127. 155); vier fragmen­ ký, Mähren; Flur „Cezavy“ ; Depot 2. - Depotfund
tierte Tüllenlanzenspitzen derselben Gruppe (ebd. Nr. (035) • ~ Griffragment eines Griffzungendolches;
177. 183. 185. 186); Blattfragment einer Tüllenlanzen­ L. noch 3,3 cm {Taf. 36, 497; nach Salaš). - Beifunde:
spitze der Gruppe mit profiliertem Blatt und profi­ Absatzbeil und ein Fragment der Gruppe IX (PBF IX,
lierter Tülle, Grundform C (mit geflammtem Blatt) 17 [Říhovský 1992] Nr. 329. 333); zwei Bruchstücke
(ebd. Nr. 188); Tüllenteil einer Tüllenlanzenspitze von mittelständigen Lappenbeilen (ebd. Nr. 460. 573);
(ebd. Nr. 195); drei weitere Lanzenspitzen-Fragmente; Vollgriffmeißel (ebd. Nr. 1185); zwei dünne Stabmeißel
acht z. T. strichverzierte Armringe bzw. Armring-Frag­ (ebd. Nr. 1247. 1248); Tüllenhammer (ebd. Nr. 1365);
mente; acht fragmentierte Blecharmbänder; weitere Zungensichelfragment der Gruppe II (PBF XVIII, 3
(Armring?)Fragmente mit verschiedenem Querschnitt; [Říhovský 1989] Nr. 178; Zungensichelfragment der
zwei fragmentierte Nadeln vom Typ Deinsdorf (PBF Gruppe III (ebd. Nr. 263); Zungensichelfragment der
XIII, 5 [Rihovsky 1979] Nr. 325. 363); Bruchstück einer Gruppe IV (ebd. Nr. 369); 18 Zungensichelfragmente
Kolbenkopfnadel (ebd. Nr. 498); Knotennadelfragment (ebd. Nr. 470—487); sekundär bearbeitete Sichelklin­
(ebd. Nr. 568); Rollenkopfnadel; zehn Nadelschaft- ge (ebd. Nr. 633); 30 Sichelfragmente (ebd. Nr. 644-
Fragmente; unvollständige zweiteilige Blattbügelfibel 673); zwei Fragmente von nicht näher bestimmba­
(PBF XIV, 9 [Rihovsky 1993] Nr. 17); drei fragmentier­ ren Tüllenlanzenspitzen (PBF V, 2 [Říhovský 1996J
te zweiteilige Blattbügel fibein der Gruppe mit Ruder­ Nr. 70. 71); zwei Tüllenlanzenspitzen und ein Frag­
nadelkopf (ebd. Nr. 25. 26. 58); Bügelfragment einer ment der Gruppe mit profiliertem Blatt und glat­
Posamenteriefibel der Gruppe mit Spiralscheibenbügel ter Tülle, Grundform C mit geflammtem Blatt (ebd.
(ebd. Nr. 86); Fibel(?)fragment mit Vogelprotom; ge­ Nr. 144. 150. 167); Armring mit gegenständigen End­
rippter halbmondförmiger Anhänger; drei Tüllenan­ spiralen; drei verzierte Armringe und vier Bruststücke;
hänger; drei Tütchen-Anhänger; zwei Spiralröllchen; vier gerippte Armringe; zwei fragmentierte Deinsdor-
Futulus; Zierknopf; vier Fragmente von drei Blech­ fer Nadeln (PBF XIII, 5 [Říhovský 1979] Nr. 313. 314);
gürteln mit zungenförmigem Hakenende und ge- Nadelfragment vom Typ Velká Lehota (ebd. Nr. 436);
punztein Dekor (PBF XII, 2 [Kilian-Dirlmeier 1975] fragmentierte Knotennadel vom Typ Myslechovice
Nr. 449. 455. 457); verzierter Nabenbeschlag (?); vier (ebd. Nr. 551); Kugelkopfnadel (ebd. Nr. 759); Nadel
102 Der Fundstof f

mit Halsknoten und Kugelkopf (ebd. Nr. 1278); sechs zunge, Mittelgrat und längsgeschliffenen Schneiden;
Nadelschaftfragmente; nicht näher bestimmbares Be­ L. 15,2 cm {Taf. 36, 500; nach Salaš). - Beifunde: mit­
schlagstück; drei fragmentierte Knöpfe; zwei Nägel; telständiges Lappenbeil der Gruppe V Typ 3 (PBF XI,
trichterförmiger Blechbeschlag; fragmentierte Draht­ 17 [Říhovský] Nr. 465) ; Tüllenlanzenspitze (PBF V, 2
spirale; fünf Bronzebruchstücke. - Dat.: frühe Urnen­ [Říhovský 1996] Nr. 60). - MM Brno. —Tihelka 1951,
felderzeit (Depotfundhorizont Blučina). - NM Praha 153 Abb. 112; Furmänek 1973, 30 Abb. 6, 1; Říhovský
(67450). - Říhovský 1961, 112. 114-116 Abb. 6-9; Salaš 1982a Taf. 56, В 5; ders. 1992 Taf. 87, А 6; Salaš 2005,
2005, 286 ff. Nr. 2/2 Taf. 48, 65. 292 ff. Nr. 2/6 Taf. 65, 2.
498. Blučina, okr. Brno-venkov, kraj Jihomoravs­ 501. Blučina, okr. Brno-venkov, kraj Jihomoravs­
ký, Mähren; Flur „Cezavy“ , Depot 8. — Depotfund ký, Mähren; Flur „Cezavy“ ; Depot 4. - Depotfund
(i960), beim Pflügen unweit der Věteřov- und Vela- in Amphore (J. Flädr 1936-37). - Dolchklinge mit
tice-Siedlung. - Fragmentierter, sekundär bearbeite­ Mittelgrat und spitzer Griffzunge, Nietpaar in ova­
ter Griffzungendolch; Klingenspitze an Bruchstelle ab­ ler Vertiefung; L. 21,1 cm (Taf. 36, 301). - Beifunde:
gerundet; L. noch 8,6 cm (Taf. 36, 498). - Beifunde: Deinsdorfer Nadel (PBF XIII, 5 [Říhovský 1979] Nr.
Griffzungendolch (Nr. 504); Dolchgrifffragment (Nr. 315); Nadelfragment vom Typ Velká Lehota (ebd.
537); zwei kleine Meißel; sechs Bruchstücke von min­ Nr. 437); zwei Knotennadeln vom Typ Myslecho-
destens zwei Armringen; zehn Drahtstücke; fragmen­ vice, Var. I (ebd. Nr. 552. 553); zwei unverzierte Arm­
tierte Zungensichel der Gruppe der Gruppe IV (PBF ringe mit flachdreieckigem Querschnitt; sieben ver­
XVIII, 3 [Říhovský 1989] Nr. 299); 12 typologisch nicht zierte, z. T. fragmentierte Armringe mit D-förmigem
bestimmbare Sichelfragmente (ebd. Nr. 698-709) und Querschnitt; verziertes Armband mit gegenständi­
neun weitere; 18 Bronzeklumpen; zwei Knochenper­ gen Endspiralen; 23 gerippte Armbänder, z. T. frag­
len. - Dat.: frühe Urnenfelderzeit (Depotfundhori­ mentiert; zwei große und vier kleine Knöpfe; massive
zont Blučina). - MM Brno (119150). - Říhovský 1962, Spitze; Absatzbeil der Gruppe IX Typ 4a (PBF IX, 17
15-22 Abb. 14; ders. 1982a Taf. 61, A 1; Salaš 2005, 293 [Říhovský 1992] Nr. 331); drei mittelständige Lappen­
f. Nr. 2/8 Taf. 69, 30. beile der Gruppe V Typ 3 (ebd. Nr. 461—463); Am­
499. Drslavice, okr. Uherské Hradiště, kraj Zlínský, boß; Bronzestäbchen mit dreieckigem Querschnitt;
Mähren; Depot II. - Depotfund (1963); vgl. Nr. 494. mehrere Bronzeklumpen; Amphorenhals; Steinarte­
— Klingenfragment, sekundär bearbeitet, Griffzunge fakt. - MM Brno (165771). —Říhovský 1979, 75 Nr.
an Nietlochstelle, Klinge im Unterteil abgebrochen; 315 Taf. 78, B; ders. 1982a Taf. 52, В 8; Salaš 2005, 289
L. noch 4,3 cm (Taf. 36, 499). - Mus. Uherský Brod ff. Nr. 2/4 Taf. 54, 25.
(11940). - Salaš 2005,332 ff. Nr. 2/27 Taf. 160, 224. 502. Tetčice, okr. Brno-venkov, kraj Jihomoravský,
500. Blučina, okr. Brno-venkov, kraj Jihomoravský, Mähren; Flur „Kn'by“ , Hgl. 2. — Hügelgrab (1929).
Mähren; Flur „Cezavy“, Depot 6. - Depotfund aus­ — Dolchklinge, in Brand deformiert, mit beschädig­
gehoben bei Bergung des Männergrabes n (1950). ter Griffzunge und gerundetem Mittelgrat; L. 16,3 cm
Dolch, Beil und Lanzenspitze mit den drei Armringen (Taf. 36, 302; nach Zeichnung M. Salaš). - Slg. Schloß
zusammengehalten. —Dolchklinge mit schmaler Grifif- Rosice (o. Nr.). - Unpubliziert/

Zugehörig sind drei verwandte Dolchklingen (Nr. 503-505):

503. Selešovice-Jarohněvice, okr. Kroměříž, kraj L. 19,4 cm (Taf. 36, 304). - MM Brno (119149). - Salaš
Zlínský, Mähren. - Aus gestörter Siedlung. - Dolch­ 2005, 293 f. Nr.2/8 Taf. 69, 29.
klinge mit trapezförmiger, flacher Griffzunge ohne 505. Rýdeč, Gde. Malečov, okr. Ústí nad Labem,
Nietloch mit Mittelgrat; L. 15,7 cm (Taf. 36, 303). kraj Ústecký, Böhmen; Flur „Rovný“ . - Depotfund;
- MM Brno (60703). - Dohnal 1961, 60 Abb. 3, 2; vgl. Nr. 428. - Dolchfragment mit rechteckiger, fla­
Furmänek 1973, 56 Abb. 30, 13. cher Griffzunge, einem Nietstift und Ausschnitt im
504. Blučina, okr. Brno-venkov, kraj Jihomoravs­ Griffplattenabschluß; der Klingenteil trägt eine fla­
ký, Mähren; Flur „Cezavy“; Depot 8. - Depotfund; che Mittelrippe und längsgeschliffene Schneiden;
vgl. Nr. 498. - Dolchklinge mit flacher, rechteckiger L. noch 6,4 cm (Taf. 36, 303). - NM Praha (50858).
Griffzunge, Ausschnitten oben und an den Seiten und - Kytlicová 2007, 300 ff. Nr. 207/152 Taf. 90,
längsgeschliffenen, zur Spitze einziehenden Schneiden; 152.

1 Für den freundlichen Hinweis danke ich Herrn M. Salas.


Grijjzu ngendolche 103

Zeitstellung-. Von den 25 gefundenen Dolchklingen des Typs Kunětice stammen neun sicher aus G rä­
bern (Nr. 481-483. 485. 487-490. 491. 502) und eine weitere vermutlich (Nr. 492). Acht, meist frag­
mentierte Stücke stammen aus Depots (Nr. 494. 497-501. 504. 505) und sieben sind Einzel- (Nr. 486.
493) oder Siedlungsfunde (Nr. 484. 489. 495. 496. 503).
M it dem Inventar des Hügelgrabes 1 von Velké Hostěrádky (Nr. 481) ist der Beginn des Dolch­
typs Kunětice am besten zu bestimmen. Dessen Inhalt besteht aus einem Griftzungenschwert des Typs
Sprockhoff Iaf einem Rasiermesser mit Endring,4 einer Kugelkopfnadel und Gefäßen mit Kennzei­
chen der aufkommenden Urnenfelderzeit und gehört in die Endphase der mitteldonauländischen Hü­
gelgräberzeit (Stufe Bz C) in Mähren.5 Der jüngeren Phase dieser Kultur in Mittelböhmen weisen wir
auch das ähnlich zusammengesetzte Inventar von Houštka (Nr. 487) zu/’ Die massive, lange Dolch­
klinge Nr. 482 fand sich im Brandgrab 20 von Kunětice zusammen mit einer Nadel mit kräftig profi­
liertem Kopf, die für die zweite Phase der Lausitzer Kultur in Ostböhmen kennzeichnend ist/ Der äl­
teren Urnenfelderzeit entsprechen auch die in der Grabausstattung enthaltenen zwei Näpfe. In diesen
Zeitabschnitt wird außerdem die Dolchklinge mit zwei übereinanderliegenden Nietlöchern aus Grab
1 von Hněvošice datiert (Nr. 492). J. KräE vertrat die Meinung, die Grabausstattung zeige noch Ele­
mente der Hügelgräberkultur, doch die verkohlten und nachträglich korrodierten Gegenstände lassen
keine präzisere zeitliche Einordnung zu. J. Ríhovský^ verwies auf einige verwandte Merkmale zwischen
den Dolchklingen von Typ Kunětice und den Rixheim-Schwertern und stellte ein Entwicklungssche­
ma bis zur Variante Blučina auf. Auch er ließ die älteren Formen innerhalb der jüngeren Phase der
Hügelgräberkultur beginnen und charakterisierte die Variante Blučina als eine der Leitformen der von
ihm so bezeichneten Stufe Blučina-Kopčany in der älteren Urnenfelderzeit (Stufe Bz D) in Mähren.
Neben den in den Depots von Blučina-Cezavy gefundenen Dolchen (Nr. 498. 500. 501) sind ähn­
liche Formen auch in den beiden großen Brucherzdepots von Drslavice (Nr. 494. 499) enthalten. Sie
datieren in die fortgeschrittene frühe Urnenfelderzeit (Stufe Bz D), wobei bereits Formen der Stufe Ha
A 1 belegt sind.10
Verbreitung (Taf. 62): Zu den im Arbeitsgebiet vor allem in Mähren gefundenen Dolchklingen mit
zugespitzter Griffplatte bzw. Griffzunge des Typs Kunětice und der Variante Blučina liegen Analogien
in Österreich, Italien, Polen und in Westeuropa vor. Ein dem Dolch von Selešovice (Nr. 503) ähnliches
Stück ist im Museum von Este in Norditalien aufbewahrt; eine ganze Reihe verwandter Formen führ­
te G. Gallay auf.1' Die mährischen Funde bilden die Ostgrenze des gesamten Vorkommensgebietes. In
Osteuropa verlief die Entwicklung unterschiedlich," obgleich in der Herstellungstechnik des Griffes
einige gemeinsame Züge erkennbar sind.

G R IF F Z U N G E N D O L C H E

Die mit einer Griffzunge versehenen Dolche wurden ursprünglich, ohne Beachtung weiterer Einzel­
heiten, allgemein als Typ Peschiera bezeichnet. Erstmal gliederte R. Peroni sie in vier Hauptgruppen
mit 19 Serien und Typen.1

' Novák 1975,16. 9 Říhovský 1982a, 60.


4 Jockenhövel 1971, 44. 10 Jockenhövel 1971, 21; Říhovský 1982a, 91.
5 Ebd. 20; Říhovský 1982a, 91. " Gallay 1988 Taf. 67.
6 Beneš 1959, 36. " Cernvch/Kuz’minych 1989, 91 f.
Kydtcová/Vokolek/Bouzek 1964, 160.
R Král 1959. 1 Peroni 1956, 69 f.
104 Der Fundstoff

D O L C H E V O M T Y P B O SISIO

Die Merkmale dieses Typs sind eine schmale Griffzunge und ausgeprägte Randstege, die fließend in
die schlanke Klinge mit rhombischem Querschnitt übergehen. Den G riffbelag aus organischem M a­
terial festigten zwei Nietstifte, von denen einer stets am Übergang vom G riff zur Klinge saß. Die Län­
ge unserer sechs Funde schwankt zwischen 20,3 und 25,5 cm.

506. Mostkovice, okr. Prostějov, kraj Olomoucký, brochen; L. noch 17,4 cm (Taf. 37, 30p). - Mus. Přerov
Mähren; Flur „Sarasy“ . —Rettungsgrabung im Lausit­ (5040). - Červinka 1911, 29; Dohnal 1961, 59 Abb. 3, 5.
zer Gräberfeld (1940). - Griffzungendolch; L. 25,5 cm 510. Fundort unbekannt (Nordböhmen?).2 — De­
(Taf. 36, 306). - Mus. Prostějov (J 1183). - Dohnal 1961, potfund? (1878). - Griffzunge von Dolch, ungleich­
53-65 Abb. 3, 1. mäßig gegossen, Nietlöcher einseitig durchbrochen;
507. Fundort unbekannt. - Griflzungendolch, Griff­ L. noch 10,6 cm (Taf. 37, 310). - Beifunde: zwei Dolch­
zunge gebrochen; L. 22,9 cm (Taf. 36, 30/). - MM klingenfragmente (Nr. 550. 635). - NHM Wien (2783/
Brno (98989; in der Kartothek ist der Fundort Rajhrad a). - Kytlicová 2007, 272 f. Nr. 88/45 Taf. 68, 45
durchgestrichen). - Unpubliziert. („Lažany 1“).
508. Sušice, okr. Přerov, kraj Olomoucký, Mähren; 511. Lovčičky, okr. Vyškov, kraj Jihomoravský, Mäh­
Flur „Přítrž“. - Sandgrube (1968). - Fragmentierter ren. - Siedlungsgrabung (1964-1971), Grube 160. -
Griffzungendolch mit Mittelgrat und längsgeschlif­ Griffzungendolch mit schlanker, zur Spitze hin sich
fenen Schneiden; L. noch 20,3 cm (Taf. 37, 308). - verjüngender Klinge; L. 22,5 cm {Taf. 37, 311; nach
Mus. Přerov (116/76/1). - Unpubliziert. Říhovský). - Beifunde: fünf kegelförmige Gewichte;
509. Nezamyslice, okr. Prostějov, kraj Olomoucký, vier Knochenahlen; Scherbenmaterial aus der älte­
Mähren; Flur „Končiny“. — Gräberfeld der Lausitzer ren Phase der Velatice-Kultur. - Mus. Slavkov (576-
Kultur. - Fragmentierter Griffzungendoich; Schneiden 684/68). —Říhovský 1982b Abb. 4, 1; ders. 1982c, 5-56
leicht abgesetzt und beschädigt, ein Nietloch ausge­ Abb. 20,1.

Zeitstellung'. Zwei Dolche wurden in Gräbern (Nr. 506. 509), der dritte in einer Siedlung (Nr. 511) ge­
funden. In den drei übrigen Fällen handelt es sich um unbekannte Fundorte (Nr. 507. 510) oder um
einen Zufallsfund (Nr. 508). Eine genauere zeitliche Einordnung des Typs Bosisio ist durch die vagen
Fundumstände erschwert. N ur die Dolchklinge aus der Siedlungsgrube von Lovcicky (Nr. 511) konn­
te dank des Scherbenmaterials der Velatice Kultur in die ältere Urnenfelderzeit (etwa Stufe Ha A 1)
datiert werden. Beim Grabverband von Mostkovice (Nr. 506) wird nur die Zugehörigkeit zu einem
Gräberfeld der Lausitzer Kultur angegeben, ebenso beim Befund von Nezamyslice (Nr. 509). Ein ver­
gleichbarer Griffzungendolch im Hügelgrab der Lausitzer Kultur von Mikusovce in der angrenzenden
Slowakei ist von einer Spindlersfelder Fibel begleitet. Den Fundverband datierte J. V ladär3 in die frühe
Urnenfelderzeit (Stufe Caka). Auch die übrigen Vergleichsfunde des Dolchtyps Bosisio wurden von R.
Peroni in die Stufen Bz D bis Ha A 1 datiert.4
Verbreitung (Taf. 63): Die Griffzungendolche vom Typ Bosisio sind im Arbeitsgebiet nur durch ei­
nige wenige Exemplare in Südmähren vertreten. Weiter nördlich, in Polen, kommen nur noch verein­
zelte Stücke vor.5 Auch aus den angrenzenden, westlichen Teilen der Slowakei, sind nur einzelne Funde
bekannt/’ Häufiger sind sie in Nordungarn.7 Die Funde in Österreich und Deutschland sind bis jetzt
nicht komplett aufgearbeitet worden. R. Peroni8 wies bei der Herausstellung dieses Typs auf die Funde

J Nach O. Kyclicovä gehören dieser Dolch und diebeiden 1 Gedl 1980, 64.
Dolchfragmente Nr. 550. 635 zu dem Depot von Lazany t (Kyt- 6 Vladär 1974, 50.
licovä 2007, 272 f. Nr. 88 Taf. 66, B-69). ~ Kemenczei .1988, 24 f.
3 Vladär 1974, 52. s Peroni 1956, 84.
■' Peroni 1956, 75.
Dolche vom Typ Donawitz 105

aus Norditalien hin. Den bisherigen Erkenntnissen zufolge ist der Dolchtyp Bosisio auf ein verhältnis­
mäßig kleines Gebiet begrenzt, mit einigen Ausstrahlungen in weiteren Gebieten Mitteleuropas.

D O LC H E VOM TYP V Ö C K LA BRU C K

R. Peroni1 definierte die Griffzungendolche vom Typ Vöcklabruck. Als eines der wesentlichen Un­
terscheidungselemente sah er die Absetzung der Griftzunge von der Klinge durch die am Ansatz
der Randstege vorhandene Einbuchtung. Die etwas breitere Griffzunge ist mit ein oder zwei Nietlö­
chern versehen. Im ganzen machen die Dolche vom Typ Vöcklabruck im Vergleich zum verwandten
Typ Bosisio einen massiveren Eindruck. Der Klingenquerschnitt beider im Arbeitsgebiet gefundener
Stücke ist rhombisch. Peroni ordnete den Typen Vöcklabruck zusammen mit dem Typ Bosisio in sei­
ne Gruppe B ein.

512. Malé Hradisko, okr. Prostějov, kraj Olomoucký, gedeckt beim Errichten von Wirtschaftsgebäuden.
Mähren; Flur „Staré Hradisko“. - Bronzezeitliche - Griffzungendolch, gebrochen, im Brand defor­
Siedlung (Grabung vor dem Ersten Welrkricg). - miert; geschliffene Schneiden; L. 16,9 cm (Taf. 37,
Griffzungendolch mit zwei Nietlöchern; L. 17,5 cm 313). - Beifunde: Urne mit Leichenbrand; Nadel mit
(Taf. 37, 312). - Angaben über Stratigraphie und Be­ durchlochtem Nagelkopf und verdicktem Hals; vier
gleitfunde nicht erhalten. - Mus. Boskovice (602- Tüllenpfeilspitzen; zerdrücktes Bronzeblechstück;
3195). - Meduna 1961, 73 Taf. 49, 10. zwei zylindrische Knochenperlen. - Mus. Vyskov
513. Svábenice, okr. Vyškov, kraj Jihomoravský, (1072-30/53). - Trnäckovä 1957, 609 ff. Abb. 242,
Mähren; Flur „Blata“, Gr. 3. - Brandgrab, zufällig auf­ 10.

Zeitstellung: Vom Fund Nr. 512 ist uns nur bekannt, daß er bei einer Siedlungsgrabung geborgen wur­
de. Der zweite Dolch (Nr. 513) stammt aus einem Brandgrab, das au f Grund der den hügelgräberzeitli­
chen Formen nahestehenden Nadel in die frühe Phase der Lausitzer Kultur datiert wird.2 Die übrigen
Beifunde aus diesem Verband sind für eine nähere Datierung leider unbrauchbar. Peroni3 setzte den
Typ Vöcklabruck in die Zeitspanne seiner Gruppe B (Stufen Bz D - Ha A), und in den gleichen Zeit­
abschnitt stellte ihn auch J. RihovskyP
Verbreitung (Taf. 63): Ähnlich wie der Typ Bosisio ist auch der hier behandelte Dolchcyp Vöckla­
bruck im Donaugebiet und in Norditalien verbreitet.' Die beiden Funde im Arbeitsgebiet liegen dem­
nach am Nordrand des Vorkommensbereiches dieser Dolche. In Böhmen sind diese beiden Dolchfor­
men bisher unbekannt.

D O L C H E V O M T Y P D O N A W IT Z

Die Dolche mit kurzer Griffzunge und einem Nietloch vom Typ Donawitz gehören mit den verwand­
ten Formen der Typen Bosisio und Vöcklabruck in R. Peronis Gruppe B .‘ Die Griffzunge mit Rand­
stegen ist von der Klinge leicht abgesetzt, die zum Unterschied von den zwei anderen Typen durch

1 Peroni 1956, 70. 5 Peroni 1956 Taf. 3.


2 Trňáčková 1957, 611.
1 Peroni 1956, 74. 1 Peroni 1956, 70.
4 Ríhovský 1982a, 61.
юб Der Fundstoff

eine gerundete Mittelrippe verstärkt ist. Die Länge der einzelnen Exemplare liegt zwischen 13,3 und
17,8 cm.

514. Brumovice, okr. Břeclav, kraj Jihomoravský, Mäh­ Depotfund. - Fragmentierter Griffzungendolch, leicht
ren; Ziegelei. - Fundumstände unbekannt. - Frag­ verbogen; L. noch 13,3 cm (Taf. 37, 316). - Beifunde:
mentierter Griffzungendolch; L. noch 17,8 cm (Taf. fragmentierte Dolchklinge (Nr. 549); Fragment von
37, 514). - Mus. Mikulov (A/K 280). - Skutil 1939, 36 Dolchgriff (Nr. 540); zwei rundstabige Armringe; frag­
Abb. 19. mentierte Zungensichel der Gruppe IV Typ 1 (PBF
515. Repeč, okr. Tábor, kraj Jihočeský, Böhmen; Flur XVIII, 3 fŘíhovský 1989] Nr. 373); Sichelspitze (ebd.
„Atlas“, Figl. 12. - Hügelgrab (1897). - Fragmentierter Nr. 710) (Taf. 82, C). - Dat.: Ältere Urnenfelderzeit,
Griffzungendolch, vom Brand deformiert, Nietstift er­ Stufe Blučina. - Arch. Sem. FFUK Bratislava. - No­
halten; L. noch 14,9 cm (Taf. 37,313). - Beifunde: dünner votná 1969, 3-7 Taf. 2, 5; Salaš 2005, 295 Nr. 2/9 Taf.
rundstabiger Armring; zwei Ringe; Doppelarmknauf; 71» 3-
Nadelfragment; Amphore; ritzverziertes Gefäß (Taf. 517. Heršpice, okr. Vyškov, kraj Jihomoravský, Mäh­
82, D). - NM Praha (48322). - PÍČ i898-99a, 1-14 Taf. ren. - Fundumstände unbekannt. - Fragmentierter
^ 5- Griffzungendolch, Nietstift erhalten; L. noch 13,5 cm
516. Blučina, okr. Brno-venkov, kraj Jihomoravs­ {Taf. 37, 317; nach Furmánek). - MM Brno. - Furmá-
ký, Mähren; Flur „Cezavy“ , Depot 9 (nicht 10!). - nek 1973, 38 Abb. 5,12.

Zugehörig ist mit Vorbehalt folgendes Fragment:

518. Drslavice, okr. Uherské Hradiště, kraj Zlínský, 1263); Unterteil eines Meißels (ebd. Nr. 1352); aus ei­
Mähren; Depot I. - Depotfund in einem Gefäß nem Lappenbeil umgearbeiteter Hammer (ebd.
(1903)0 - Verbogenes Fragment eines Dolches mit Nr. 1373); Griffplattenmesser vom Typ Unterradi
massiver Griffzunge und ehem. zwei Nietstiften (ei­ (PBF VII, 1 [Rihovsky 1972] Nr. 44); Griffplatten­
ner erhalten, zweites Nietloch ausgebrochen); L. noch messer vom Typ Blucina (ebd. Nr. 53); Messerklin­
7,1 cm (Taf. 37, 318). — Beifunde: zwei fragmen­ gen-Bruchstück; zwei Sägebruchstücke; zwei ganze
tierte Griffzungendolche mit je zwei Nietlöchern und zwei unvollständige Knopfsicheln der Gruppe II
(Nr. 531. 532); sechs Fragmente von Dolchklingen (PBF XVIII, 3 [Rihovsky 1989] Nr. 38-41); zwei un­
(Nr. 657. 659—66r. 664. 670); Dolchfragmenr mit vollständige Knopfsicheln der Gruppe IV (ebd. Nr.
Nictlochrest (Nr. 600); zwei fragmentierte Griffzun- 70. 71); Miniatur-Knopfsichel (ebd. Nr. 124); vier
gen/angel(?)dolche (Nr. 584. 581); ein vollständiges Knopfsichelbruchstücke (ebd. Nr. 149. 151. 152. 157);
und zwei fragmentierte Absatzbeile der Gruppe IX Zungensichelfragment der Gruppe I (ebd. Nr. 177);
(PBF IX, 17 [Říhovský 1992] Nr. 420-422); Absatz­ zwei Zungensichelfragmente der Gruppe II (ebd. Nr.
beil der Gruppe X (ebd. Nr. 423); fragmentiertes Lap­ 181. 188); 18 Sichelfragmente der Gruppe III (ebd.
penbeil der Gruppe III (ebd. Nr. 452); ein vollständi­ Nr. 207. 208. 217. 221. 222. 230-235. 261. 266-271);
ges und zwei fragmentierte Lappenbeile der Gruppe 26 Zungensichelfragmente der Gruppe IV (ebd. Nr.
V (ebd. Nr. 470—472); fragmentiertes Lappenbeil der 285. 286. 302-322. 363. 377. 378); fünf Sichelfragmen­
Gruppe VII (ebd. Nr. 516); sechs Lappenbeilfragmen­ te der Gruppe V (ebd. Nr. 396-399. 413); 51 Zun-
te (ebd. Nr. 581-586); Tüllenbeil der Gruppe I (ebd. gensichelfragmenre (ebd. Nr. 531-581) und ein weite­
Nr. 621); unvollständiges Tüllenbeil der Gruppe II res; zwei Hakensichelfragmente der Gruppen I und
(ebd. Nr. 653); zwei Tüllenbeile der Gruppe III (ebd. II (ebd. Nr. 625. 631); 194 Sichelfragmente (ebd. Nr.
Nr. 675. 680); Tüllenbeil der Gruppe VIII (ebd. 808-1001); zwei Blechbruchstücke von Gefäßen (?),
Nr. 738); Schneidenteil eines Tüllenbeiles mit Rip­ eines mit gebördeltem Rand und Rippenverzierung,
penzier (ebd. Nr. 994); elf Bronzebeilfragmente (ebd. das andere mit Niet; elf Schwertbruchstücke; vier z.
Nr. 1092-noi; ein Fragment ebd. nicht aufgenom­ T. unvollständige Tüllenlanzenspitzen der Gruppe mit
men!); keilförmiger Tüllenmeißel der Gruppe I (ebd. glattem Blatt und glatter Tülle (PBF V, 2 [Rihovsky
Nr. 1205); unvollständiger Tüllenmeißel der Gruppe 1996] Nr. 32. 50. 74. 75); Tüllenlanzenspitze der Grup­
II (ebd. Nr. 1207); dünner Stäbchenmeißel (ebd. Nr. pe mit glattem Blatt und profilierter Tülle, Grund­

2 Siehe auch Nr. 494 mit Anm. 1.


Dolche vom Typ Donawitz 107

form В (ebd. Nr. тот); zerbrochene, unvollständi­ Achterschleifen an den Blattenden (ebd. Nr. 72-
ge Tüllenlanzenspitze derselben Gruppe, Grundform 74); zwei Blattbügelfragmente von typologisch nicht
С (ebd. Nr. 104); vier unvollständige d ullenlanzen­ näher bestimmbaren Blattbügelfibeln (ebd. Nr. 8t.
spitzen der Gruppe mit profiliertem Blatt und glatter 82); zwei Feile von Drahtspiralranken-Umrahmung
Tülle, Grundform С (ebd. Nr. 118. 129. T47. 156); wahrscheinlich einer Posamentericfibel der Gruppe
neun Lanzenspitzenfragmente derselben Gruppe (ebd. mit Blattbügel (ebd. Nr. 84); zwei verzierte Fibelfrag­
Nr. 169-176. 182); vier Lanzenspitzenfragmente (ebd. mente; Blechtülle; drei Halsringfragmente; drei Fin­
Nr. 191-194); zweiflügelige Tüllenspeerspitzen der gerringe; zwei Schleifenringe; Korallenperle; acht
Gruppe mit glattem Blatt und glatter Tülle, Grund­ deformierte diinnstabige Ringe; 56 teilweise verzierte
form В (ebd. Nr. 226); drei weitere Lanzenbruchstücke; Armringe und Bruchstücke von solchen; Fragment ei­
Ahle; Petschaftkopfnadel (PBF XIII, 5 [Rihovsky 1979] nes Gürtel(?)hakens; gegossener Gürtelhaken fraglicher
Nr. 205); knieförmige Nadel (ebd. Nr. 304); sieben Verwendung (PBF XII, 2 [Kilian-Dirlmeier 1975] Nr.
Nadeln vom Typ Deinsdorf (ebd. Nr. 321—324. 362. 373); Blechgürtelfragment vom Typ Riegsee (ebd. Nr.
411. 412); Nadelbruchstück vom Typ Velka Leho- 418); 17 Bruchstücke von Blechgürteln mit zungenför-
ta (ebd. Nr. 428); Nadel vom Typ Gutenbrunn (ebd. migem Hakenende und gepunztem Dekor (ebd. Nr.
Nr. 472); Nadel vom Typ Drslavice (ebd. Nr. 486); 429-431. 433. 434. 437. 438. 440. 441. 443. 444. 446.
Knotennadel vom Typ Myslechovice (ebd. Nr. 556); 448. 450. 452. 453. 456); Fragment eines Blechban­
zwei Knotennadeln vom Typ Moravi Fany (ebd. des mit getriebenem Dekor (ebd. Nr. 465); fragmen­
Nr. 602. 606); drei Nadeln mit Kugelkopf (ebd. Nr. tiertes Halbfabrikat eines Blechgürtels (ebd. Nr. 481);
775. 776. 845); Rollen kopfnadel (ebd. Nr. 938); Na­ sechs weitere verzierte Blechfragmente; sieben Tutuli;
del mit böhmischer Profilierung vom Typ Drhovice- T7 Knöpfe; drei Gußkuchen; zwei Halbfabrikate;
Beckern (ebd. Nr. 1233); Spiralkopfnadel (ebd. Nr. zwei Gußreste; fünf Faleren; sechs Spiralringe; drei
1785); pilzförmiger Nadelkopf; 21 Nadelschaftbruch­ Blechröhrchen; Lockenring; verzierte und unverzier-
stücke; zwei Nadelschützer; Blechblattbügel einer te Draht- und Blechstücke; weitere nicht näher iden­
zweiteiligen Blattbügelfibel und fünf Fragmente von tifizierbare Gegenstände. - Dat.: ältere Urnenfelder-
weiteren (PBF XIV, 9 [Rihovsky 1993] Nr. 20-24. zeit (Depotfundhorizont Drslavice). —Mus. Uherský
34); zwei fragmentierte Ruderkopfnadeln von zwei­ Brod (2016). - Kučera 1904, 10 f.; Říhovský 1972, 20 f.
teiligen Blattbügelfibeln (ebd. Nr. 56. 57); zwei zer­ Taf. 34. 35 (ebd. Großteil des Fundes ohne die hier
brochene und ein fragmentierter Blattbügel von angeführte Lanzenspitze); Salaš 2005, 317 ff. Nr. 2/27
drei einteiligen Blattbügelfibeln der Gruppe ohne Taf. 127 Nr. 362.

Zeitstellung-. Zwei der aufgeführten Dolche sind Einzelfunde (Nr. 514. 517), ein weiterer stammt aus
einem Hügelgrab (Nr. 515) und der vierte war in einem Depot enthalten (Nr. 516). Aus einem Depot
stammt auch das verwandte Stück Nr. 518, das dem Typ Donawitz au f Grund einiger übereinstim­
mender Merkmale zugeordnet wurde. Die Laufzeit des Dolchtyps Donawitz läßt sich am besten mit
dem Grabinhalt von Repec (Nr. 515) bestimmen, in dem mit dem Dolch ein Doppelarm knauf vom
Typ B a vergesellschaftet w arf eine frühestens in die Reinecke-Stufe Bz C zu datierende Form. Zur
Unterstützung dieser Zeitstellung trägt auch der Dolch aus Depot 9 von Blucina bei (Nr. 516). Eine
ganze Reihe von Befunden aus diesem O rt4 führte später zur Herausstellung der für die frühe Urnen­
felderzeit (Stufe Bz D) typischen Stufe Blucina,5 die mit dem Horizont der Bronzeindustrie Opälyi
im Karpatenbecken parallelisiert wird und offenbar ein wenig jünger als die Bronzen vom Horizont
Plzen-Jikalka in Böhmen ist. Die verwandte Form aus dem Depot I von Drslavice (Nr. 518) gehört
schon in die Endphase der Laufzeit dieser Dolche im Arbeitsgebiet. Depot I von 1903 entspricht der
frühen Urnenfelderzeit (Ende der Stufe Bz D) oder dem Anfang der Stufe Ha A .6 Demnach sind die
Dolche vom Typ Donawitz eine Form, die frühestens in der jüngeren Phase der Hügelgräberbronze-
zeit auftritt, doch erst für den folgenden Abschnitt der Urnenfelderzeit charakteristisch ist.

1 Stuchlík 1988, 309 ' Rihovsky 1982a, 91.


+ Novotná 1969, 4. ř' Stuchlík 1988, 315.
io8 Der Fundstoff

Verbreitung (Taf. 63): Im Arbeitsgebiet sind die Dolche vom Typ Donawitz vorwiegend in Mähren
belegt. Vergleichbare Funde liegen aus Norditalien, dem Karpatenbecken und dem mittleren Donau­
gebiet bis nach Bayern vor.7

E I N D O L C H D E R S E R I E ST. A N D R Ä - V I R J E

Das konstruktionsmäßig mit den Dolchen vom Typ Donawitz völlig übereinstimmende Exemplar
mit unvollkommen gegossener GrifFzunge, einem Nietloch und Mittelrippe ist von R. Peroni’ in die
Serie der Formen St. Andrä-Virje eingeordnet worden. Die Klinge ist infolge der langen Benutzung
und Korrosion schmaler als bei den vorangehenden Fundstücken.

519. Velké Hostěrádky, okr. Břeclav, kraj Jihomoravs- 1979] Nr. 248. 249); Nadel vom Typ Deinsdorf (ebd.
ký, Mähren; Flur „Na líchách“ , Hgl. 9. —Brandbestat- Nr. 344); sechs verzierte Armringe; Tasse und Scher-
tung in Hügel. - Fragmentierter Griffzungendolch; ben eines weiteren Gefäßes. - MM Brno (Pa 1471/38).
L. 16,2 cm (Taf. 57, y/yj. - Beifunde: zwei Petschaft- - Chleborád/Kolibabe 1936, 1-14 Abb. 13, 6; Furmá-
kopfnadeln mit verziertem Hals (PBF XIII, 5 [Říhovský nek 1973, 92 Abb. 48, 5; Říhovský 1982a, Taf. 26, 9.

Zeitstellung-. Unter den Beifunden im Hügel 9 von Velké Hostěrádky befanden sich zwei Armringe
mit rhombischem Querschnitt und Ritzlinienornament, die am Ende der Mittelbronzezeit geläufig
sind. Nach J. Říhovský" sind in dieser Verzierung Ansätze des später in der Urnenfelderkultur häufig
angewendeten geradlinigen Dekors zu sehen. Auch die Kugelkopfnadel vom Typ Deinsdorf ist in der
ausklingenden Mittelbronzezeir häufig, tritt aber vor allem im Übergangshorizont zur frühen Urnen­
felderzeit auf.3 Dieser Grabinhalt wird als kennzeichnend für die Endphase der mitteldonauländischen
Hügelgräberkultur in Mähren angesehen.4
Verbreitung (Taf. 63): Sollte der Dolch aus Hügel 9 von Velké Hostěrádky tatsächlich in die Serie St.
Andrä-Virje gehören, so zählt er zu dem in weiten Gebieten von Jugoslawien und Ungarn über Italien
bis nach Bayern verbreiteten Dolchtyp.5

D O L C H E VO M T Y P JO R J-A B A Ú J

Diese mit einem R ing versehenen Griffzungendolche sonderte R. Peroni1 aus der ursprünglich gro­
ßen Gruppe der Peschiera-Dolche aus. Im Arbeitsgebiet wurden außerdem Dolche mit Rahmen- oder
Vollgriff und Endring gefunden, die wir der Vereinfachung halber ebenfalls dem behandelten Typ un­
terordnend Die schlanken, blattförmigen Klingen haben durchweg einen rhombischen Querschnitt.
Ritzverziert ist nur der Vollgriffdolch Nr. 523. Die Längen der hier aufgeführten Exemplare liegt zwi­
schen 23 und 25 cm.

7 Ebd. Taf. 3. 1 Peroni 1956.


1 Sicherlich um keinen Dolch, sondern um ein Messer wird
Peroni 1956, 8h. es sich bei den verkohlten und deformierten Reste aus Hügel-
1 Říhovský 1982a, 76. grab 24 von Velká Dobrá, okr. Kladno, kraj Středočeský in Böh-
' Ebd. 71. men handeln (Píč 1890-92, 480-302 Taf. 22, 14).
4 Jockenhövel 1971, 20.
5 Peroni 1956, 86.
Dolch mit Durchbruchsverzierung am Griff 109

520. Milinov, okr. Plzeň-jih, kraj Plzeňský, Böhmen; - Depotfund (1904). —Dolch mit schmaler Griffzun­
Flur „Javor“ , Hgl. 42, südl. Steinbau. - Hügel mit zwei ge mit Randstegen, zwei ovalen Nictlöchern, Endring
Steinpackungen (F. X. Franc 1883). - Dolch, im Brand und längsgeschliffenen Schneiden; L. 23,1 cm (Taf. 38;
verzogen und korrodiert, mit Rahmengriff und End­ 322; nach Dohnal). - Beifunde: fragmentiertes Absatz-
ring, in zweiteiliger Form gegossen, Schneiden längs­ beil, Gruppe III (PBF IX, 17 [Říhovský 1992] Nr. 282);
geschliffen, Spitze abgebrochen; rekonstruierte L. 21,2 zwei Armringe. —MM Brno (60700). —Rzehak 1908,
cm (Taf. $8, 520). - Beifunde: Bronzenadel, Öse abge­ [60; Skutil 1931b, 55; Dohnal 1961, 60 Abb. 6, 5; Fur-
brochen; Henkeltopf; zwei Fassen oder Schalen; klei­ mänek 1973, 68 Abb. 35, 7; Salaš 2005, 474 f. Nr. 5/10.
ner Armring. - Mus. Plzeň (1437). - Čujanová-Jílková 523. Hodonín, okr. Hodonín, kraj Jihomoravský,
1970, 57 Abb. 55, 13; Franc 1890/1906 (1988) 116 Taf. Mahren; Flur „Perunské“. - Brandgrab (1959). - Voll-
XLIX, 42/1. griffdolch mit geometrisch ritzverzierter Griffstange,
521. Myslechovice, Gde. Litovel, okr. Olomouc, kraj linsenförmigem Querschnitt und Endring; die schlan­
Olomoucký, Mähren; Flur „Zadní dily“ . - Aus Grä­ ke Klinge von rhombischem Querschnitt hat eine
berfeld (1923). - Griffzungendolch, zum Endring ein­ leicht ausbiegende Spitze; L. 24 cm (Taf. 38, 323; nach
ziehend, mit gestuft abgesetzten Schneiden; L. 23,5 cm Dohnal). - Beifunde: topfartige Urne, mit Fingerab­
(Taf. 38, 321). - MM Brno (o. Nr.). - Dohnal 1961, 60 drücken verziert; großer und kleiner Bronzebuckel;
Abb. 6, 1. deformiertes Nadelfragment; zwei Scherben. - Mus.
522. Křetín, okr. Blansko, kraj Jihomoravský, Mähren. Hodonín (540/59). - Dohnal 1961, 53-65 Abb. 6, 3.

Zeitstellung-. Die Beifunde des Dolches aus dem Depot von Kretin (Nr. 522) können nur im allgemei­
nen in die frühe bis ältere Urnenfelderzeit (Stufen Bz D - Ha A) datiert werden, ebenso wie das Inven­
tar des Brandgrabes von Hodonin (Nr. 523). Aus dem Lausitzer Gräberfeld von Myslechovice (Nr. 521)
stammt ein technisch sehr schön ausgeführtes Exemplar, doch leider sind keine näheren Fundumstän­
de bekannt. Die für die Dolche vom Typ Jorj-Abaüj festgestelle Zeitstellung vom Ende der Hügelgrä­
berkultur bis in die ältere Urnenfelderzeit entspricht der Auswertung PeronisP
Verbreitung (Taf. 63): Die wenigen im Arbeitsgebeit gefundenen Dolche des Typs Jorj-Abaüj haben
gut ausgeprägte Formen in weiten Gebieten Mitteleuropas. Die meisten Funde will Peroni4 in Ungarn
festgestellt haben, doch weitere sind aus Norditalien, dem ehem. Jugoslawien, Rumänien und der Ost­
slowakei bekannt. Die im Arbeitsgebiet gefundenen Dolche liegen an der nördlichen und nordwestli­
chen Grenze des Vorkommensgebietes.

D O L C H M IT D U R C H B R U C H S V E R Z I E R U N G AM G R IF F

Bisher singulär ist im Arbeitsgebiet ein Dolchgriff mit Durchbruchsverzierung (Taf. 63). Parallelen
dazu, auch als Typ Gammau-Pjatigorsk benannt,1 sind bei T. Kemenczei zusammengestellt.- Nach M.
Salaš wird das Depot von Štramberk in den späturnenfelderzeitlichen Horizont Černotín datiert.'

524. Štramberk, okr. Nový Jičín, kraj Moravskoslezs- 324; nach Salaš). - Beifunde: fünf Armringe; Spirál­
ky Mähren; Berg „Kotouč“, Depot 5. — Depotfund ring. - Dat.: Horizont Černotín. —Mus. Nový Jičín
(A. Kolář 10.8.1944). - Griffragment eines Dolches (781). - Podhorský 1970, 30. 152 ff. 162 Taf. 35, 5—11;
mit Resten der Eisen-Klinge; L. noch 12,9 cm (Taf. 38, Salaš 2005, 461 f. Nr. 4/52 Taf. 450, B 1; 486, 3.

1 Peroni 1956, 75. ’ Podhorsky 1970, 153.


4 Ebd. 88. 1 Kemenczei 2005, 68 f.
5 Salaš 2005, 461 f.
IIO Der Fundstoff

D O LC H E VOM TYP O R O SZI

Aus der großen Gruppe der Peschiera-Dolche stellte R. Peroni1 Dolche mit breiter, flacher Griffzunge
und einer Klinge mit rhombischem Querschnitt heraus, die er als Typ Oroszi bezeichnete. A u f der
Griffzunge sind drei Nietlöcher, im Dreieck angeordnet, angebracht. Ein einziges Exemplar (Nr. 526)
ist nur mit zwei übereinander liegenden Nietlöcher versehen. Die Randstege der Dolche Nr. 525 und
526 sind wenig ausgeprägt.

525. Praha 6-Dejvice, Hl. m. Praha, Böhmen; Flur löchern; L. noch 15,1 cm (Taf. 38, 326; nach Salas).
„U Sv. Matěje" im Bereich von „Šárka"/ Depot 2. — Beifunde: Fragment eines Griffzungendolches
- Depotfund (6.6.1891) in 1 m l iefe in rotgebrann­ (Nr. 534); Tüllenbeil; Meißel; Lanzenspitzenfragment;
ter Erde beim Aushub der Mauerfundamente für den Blattfragment einer Tüllenlanzenspitze (PBF XVIII, 3
Friedhof an der St. Matthias-Kirche. Von den 19 erhal­ [Rihovsky 1989] Nr. 90); eine ganze und fünf unvoll­
tenen Gegenständen erstand einen J. A. Jíra, die üb­ ständige Tüllenlanzenspitzen der Gruppe mit profi-
rigen wurden im Městské mus. (Stadtmuseum) Praha lierrem Blatt und glatter Tülle, Grundform C (mit ge­
aufbewahrt. In den Beständen von 1923 findet sich flammtem Blatt) (ebd. Nr. 134. 135. 153. 154. 165. 166);
ein Komplex von zwölf Gegenständen mit dem Ver­ drei Lanzenspitzenfragmente derselben Gruppe (ebd.
merk „Šárka, Depotfund von 1890“ (s. dazu Nr. 648). Nr. 180. 181); fl ullenfragment (ebd. Nr. 200); unvoll­
Alle Anzeichen sprechen jedoch dafür, daß es sich um ständige zweiflügelige Tüllenspeerspitze der Gruppe
das Depot 2 von 1891 handelt. — Griffzungendolch, mit glattem Blatt und glatter Tülle, Grundform D
Spitze abgebrochen; L. noch 13,6 cm (Taf. 38, 323). - (mit rhombischem Blatt) (ebd. Nr. 232); unvollständi­
Beifunde: Lanzenspitze mit gestuftem Blatt; acht Zun­ ge zweiflügelige Tüllenspeerspitze der Gruppe mit pro­
gensichelfragmente; Knopfsichel; Sichelspitze. - Dat.: filiertem Blatt und glatter Tülle, Grundform В (mit
Milavče-Knovízer Kulturkrcis, Stufe Plzeň-Jíkalka/ rundlichem Blatt) (ebd. Nr. 237); Sonderform einer
Lažany (Bz C-D ). - MM Praha-Hanspaulka (6010, st. zweiflügeligen Tüllenpfeilspitze (ebd. Nr. 434); Grif-
555 D [Šárka]). - Jíra 1899, 45. 85; Kytlicová 2007, 294 f. fragment einer Zungensichel (PBF XVIII, 3 [Rihovsky
Nr. 182/1 Taf. 40, А i. 1989] Nr. 616). - Dat.: ältere Urnenfelderzeit (Hori­
526. Uherské Hradiště, okr. Uherské Hradiště, kraj zont Drslavice-Ofechov). - NM Praha (89805 [ehem.
Zlínský, Mähren; Depot II.1 - Brucherzdepot. — Slg. Berger]). - Rihovsky 1989, 93; Salas 2005, 394
Dolchfragment mit langer Griffzunge und zwei Niet- Nr. 2/69 Taf. 280, В 4.

Zugehörig sind, als verwandte Stücke oder Variante, die beiden folgenden Funde mit jeweils drei
Nietlöchern, deutlich gestalteten Randstegen und einer breiten (Nr. 527) bzw. einer schmalen (Nr.
528) Mittelrippe.

1 Peroni 1956, 71. Knovizer Siedlung mit „Schmelzöfen für Bronze“ und verstreute,
2 Ausführlich zu den Funden aus diesem Gebier s. Kytlico­ wahrscheinlich aus zerpflügten Depots stammende Gegenstände
vá 2007, 294 Nr. 181: „Funde im Bereich von „Šárka“ , einem (Beil, Schwert und Sichelfragment, Nadeln). Einzelne Gegen­
archäologisch reichen Gebiet, das sich längs des gleichnamigen stände lassen sich schwer identifizieren, und ihre Zugehörigkeit
Baches von der Befestigung Šárka (von dort stammt ein heute zu den vermeintlichen Depots ist wegen ungenauer Zeit- und
verschollenes Depot aus der älteren oder mittleren Bronzezeit) Ortsangaben nicht zu bestimmen.“
bis zum linken Ufer der Moldau, in die der Bach mündet, er­ 1 Wegen den in der älteren Literatur widersprüchlichen An­
streckt. Dieses Gebiet läuft durch die Stadtviertel Dolní Liboc, 11
gaben ist hier das Depot von Uherské Hradiště nach der neue­
Vokovice, Veleslavín und Dejvice. Hier, im Horní Šárka genann­ sten Literatur zusammengestellt: Salaš 2 0 0 5 , 394 Nr. 2/69 Tah
ten Teil, am Felsvorsprung mit der Matthäus-Kirche, wurden in 28 0, B4; 2 8 1, A. - Es wird aufbewahrt im N M Praha ( 8 9 7 9 1-
den Jahren 1890 ,18 91,1897 und J964 mehrere Depots gefunden, 89 8 0 1. 89805. 8 9 8 18 -8 9 8 2 J. 89945) sowie im M M Brno (Pa 15397
jedoch auch Einzelfunde, die in verschiedene Privatsammlungen [verschollen]).
gelangten. J. A. Jíra fand hier eine äneolithische und eine frühe
Unbestimmbare oder sekundär nachgearbeitete Peschiera-Dolche in

527. Moravský Krumlov, okr. Znojmo, kraj Jiho­ Böhmen; Trebnicer Weg, „Gruppe 2", Hgl. 2. —Hügel
moravský, Mähren; Flur „Leskoun“. — Einzelfund, mit zentralem Steinbau ohne Bestattungsreste. - Kor­
keine näheren Angaben. - Dolch mit massiver, kurzer rodierter, im Heft gebrochener Dolch; L. 16,4 cm (Taf.
Griffzunge und breitem Heft; L. 17,2 cm (Taf. 38, 327). 38, 328). - Beifunde: verzierte Kanne; Napf; Scha­
—NM Praha (13479). ~ Unpubliziert. le. - Mus. Domažlice (3142). - Lang 1896-97, 625 f.;
528. Chrastavice, okr. Domažlice, kraj Plzeňský, Čujanová-Jílková 1970, 35 Abb. 79, 2.

Zeitstellung-. Von den vier GrifFzungendolchen des Typs Oroszi kommen zwei aus Depots, einer aus
einem Grabhügel und der vierte ist ein Zufallsfund. Für die Abgrenzung ihrer Laufzeit eignet sich
die revidierte Zusammenstellung des Depotfundes 2 von Praha-Dejvice (Nr. 525) gut, obwohl die
zwei Rasiermesser vom Typ Obermenzing und vom Typ Stadecken nicht dazuzuzählen sind.4 Nach
O. Kytlicová ist der Fund dem Milavče-Knovízer Kulturkreis, Stufe Plzeň-Jíkalka/Lažany zuzuwei­
sen.5 Die Zusammenstellung des Depots von Uherské Hradiště (Nr. 526) läßt darauf schließen, daß
es sich um ein Brucherzdepot aus der älteren Urnenfelderzeit handelt. Der N ap f aus dem Grabhügel
von Chrastavice (Nr. 528) läßt au f das gleiche Alter schließen. PeronP ordnete den Dolchtyp Oroszi in
seine Gruppe D ein, die er für jünger und ein Fortbestehen, wie auch unserer Funde, noch bis in die
Stufe Ha A für möglich hielt.
Verbreitung (Taf. 64): Als Verbreitungsschwerpunkt der Dolche vom Typ Oroszi und seiner gan­
zen Gruppe D bestimmte R. Peroni das Donaugebiet.’ Einzelne Stücke streuen noch in angrenzende
Gebiete, so auch im Arbeitsgebiet.

U N B E ST IM M B A R E O D ER SE K U N D Ä R N A C H G E A R B E IT E T E P E SC H IER A -D O LC H E

529. Drslavice, okr. Uherské Hradiště, kraj Zlínský, ovalen Nietloch in der Mitte und weiterem ausgebro­
Mähren; Depot II. - Depotfund (1963); vgl. Nr. 494. chenem an der Bruchkante; L. noch 7,8 cm (Taf. 3p,
- Griffragment eines Griffzungendolches mit Resten 332). —Mus. Uherský Brod (2018). - Salaš 2005, 317 ff.
von Rinnen längs der Schneiden; L. noch 4,3 cm (Taf. Nr. 2/27 Taf. 128, 364.
39 • 529). - Mus. Uherský Brod (11941). - Salaš 2005, 533. Mušov, (seit 2000 überflutet von dem Stausee
332 ff. Nr. 2/28 Taf. 160, 225. „Nové Mlýny“)» okr. Břeclav, kraj Jihomoravský, Mäh­
530. Drslavice, okr. Uherské Hradiště, kraj Zlínský, ren; 80 m ö der Landstraße Brno-Mikulov, Depot 2.
Mähren; Depot II. —Depotfund (1963); vgl. Nr. 494. - Depotfund; vgl. Nr. 545. —Griffragment eines Griff­
—Griffragment eines Griffzungendolches mit Randste­ zungendolches; L. 5,6 cm {Taf. 3p, 333; nach Salaš).
gen; L. noch 3 cm (Taf. 3p, 330). - Mus. Uherský Brod - Mus. Moravský Krumlov (203). - Salaš 2005, 357
(11942). - Salaš 2005, 332 ff. Nr. 2/27 Taf. 160, 226. Nr.2/48 Taf. 209, 131.
531. Drslavice, okr. Uherské Hradiště, kraj Zlínský, 534. Uherské Hradiště, okr. Uherské Hradiště, kraj
Mähren; Depot I. - Depotfund (1903); vgl. Nr. 518. Zlínský, Mähren; Depot II. - Brucherzdepot; vgl. Nr.
— Griffragment eines Griffzungendolches mit Rand­ 526. —Fragment eines Griffzungendolches, L. noch 8,7
stegen und zwei Nietlöchern (eines ausgebrochen); cm {Taf. 3p, 334; nach Salaš). —NM Praha (89945). -
L. noch 6,4 cm (Taf. 3p, 331). — Mus. Uherský Brod Salaš 2005, 394 Nr. 2/69 Taf. 280, B 5.
(2017). - Salaš 2005, 317 ff. Nr. 2/27 Taf. 127, 363. 535. Lažany, Gde. Hrušovany, okr. Chomutov, kraj
532. Drslavice, okr. Uherské Hradiště, kraj Zlínský, Ústecký, Böhmen; Flur „U Kříže“, Depot 2. - Depot­
Mähren, Depot I. - Depotfund (1903); vgl. Nr. $18. fund in einem Gefäß. Am Boden lagen angeblich die
- Griffragment eines Griffzungendolches mit großem, Bronzeklumpen, darüber Armringe und Nadeln, ganz

4 Siehe dazu Nr. 648. —Jockenhövel 1971, 62. 6 Peroni 1956, 76.
5 Kytlicová 2007, 294 f. ’ Ebd. 73.
112 Der Fundstoff

oben auf die Sicheln (insgesamt 739 Stücke), vorwie­ zahl; sechs Sichelzungen; acht kleine gerippte Sichel­
gend Brucherz von 42 kg (1907). — Griffzungenteil zungen; sieben Fragmente aus der Sichel-Mitte mit
von Dolch mit Randstegen und Nietloch; L. 3,6 cm einer, zwei und drei Rückenrippen; 12 Sichelspitzen;
(Taf. 3p, S35)- ~ Beifunde: verbogenes Dolchklingen­ 28 Knopfsichelfragmente; 143 weitere Sichelfragmen-
fragment (Nr. 656); Fragment einer Aunjetitzer Nadel; te; Fragment eines Tüllenbeils mit Rippenverzierung;
Fragment einer Nadel mit doppelkonischem Kopf; Beilnacken mit flachem Ausschnitt; sechs fragmen­
Fragment einer Rollenkopfnadel; Nadelfragment tierte mittelständige Lappenbeile; acht Lappenbeil­
mit kräftig geripptem Kopf und Hals; drei Fragmen­ fragmente; sieben Beilklingenfragmente; dreieckiger
te von zwei Weitgendorfer Nadeln; drei Bruchstük- stäbchenförmiger Gußrohling von Armring; vierkan­
ke von böhmischen Scheibenkopfnadeln; scheiben­ tiger stäbchenförmiger Gußrohling; drei Gußrohlin­
förmiger Nadelkopf und Ringschälchen, beides vom ge, einer mit Nietloch (Messer?); vier Gußkuchen; 360
Nadelschaft abgebrochen (?); fragmentierte Kolben­ Bronzeklumpen; Bodenteil des Vorratsgefäßes mir
kopfnadel, zu einem vierkantigen Polyeder geschlif­ senkrechten Strichen. - Dat.: Ältere Urnenfelderzeit,
fen; gerippter Nadelschaft, weiteres meißelförmiges Stufe Lazany (Bz D - На А 1). - Mus. Teplice (HK
Schaftstück, Kopf abgebrochen; gegossener Nagelkopf 13676-4) (Gesamtfund: Mus. Teplice [13674-13707];
mit konischem Dorn; Fragment eines flachen Buckels NHM Wien [47343-47351]). - Weinzierl 1905-06, 42
mit Öse; stark verbogener großer Zierbuckel mit ver­ Taf. II. III; Preidel 1935, 91 f. Taf. VI. VII; Böhm 1937,
stärkter, zugespitzter Mitte und perlverziertem Rand 89; Kytlicovä 1964, 516 f.; Bouzek/Koutecky/Neustup-
und Bruchstück eines weiteren; flacher Zierbuckel ny 1966, 69; v. Brunn 1968, 301; Kytlicovä 2007, 273 ff.
mit Mitteldorn; flacher, deformierter Buckel mit brei­ Nr. 89/ 150 Taf. 72, 150.
tem verbogenem Niet in der Mitte; vier Fragmente 536. Blucina, okr. Brno-venkov, kraj Jihomoravs-
einer Armschutzspirale, eines mit zwei Nietlöchern; 15 ky, Mähren; Flur „Cezavy“, Depot 13. - Depotfund
Bruchstücke einer donauländischen („ungarischen“) (S. Schiller 1977). - Griffzungenteil von Dolch mit
Armspirale vom Typ Lazany; vier verzierte Beinber- oben ausgebogenen Randstegen und ausgebroche­
gen-Bruchstücke; 22 Spiralscheibenfragmente, z. T. nem Nietloch an der Bruchkante; L. noch 4,2 cm (Taj.
verziert; 16 deformierte Bruchstücke von rundstabigen 39’ 53б)- — Beifunde: zwei Dolchklingenfragmente
Arm-, Bein- und Halsringen; fünf tordiertc Fragmen­ (Nr. 662. 636); Dolchknauffragment (Nr. 312); zwei
te von Arm- oder Halsringen; tordiertes Stäbchen mit ganze und zwei fragmentierte Lappenbeile der Grup­
kantigem Ende; drei Ringchen-Fragmente; drei Frag­ pe V Typ 3 (PBF IX, 17 [Rihovsky 1992] Nr. 467. 468.
mente von gewölbten Blecharmringen; Bruchstück 487. 488); Lappenbeil der Gruppe VI Typ 3 (ebd. Nr.
eines hohlen verzierten Armrings mit dachförmigem 496); Lappenbeil der Gruppe VII Typ 3 (ebd. Nr. 509);
Querschnitt; drei Fragmente von gewölbten Blecharm­ Lappenbeilfragment (ebd. Nr. 574); drei Beilfragmen­
ringen; vier Fragmente längsgerippter Armbänder mit te (ebd. Nr. 1084-1086); drei ganze und ein fragmen­
verjüngten unverzierten Enden; vier Fragmente eines tierter Meißel (ebd. Nr. 1251-1253. 1284); zwei Zun­
gegossenen gewölbten und gerippten Armringes vom gensichelfragmente der Gruppe IV (PBF XVIII, 3
Typ Dretovice; verziertes Blechstück einer Bein- oder [Rihovsky 1989] Nr. 300. 375); 18 Zungensichelfrag­
Armbergen-Manschette; Manschettenstück mit drei mente (ebd. Nr. 496-513); sekundär bearbeitetes Si­
gekerbten Längsrippen einer Beinberge; Blechstück chelklingenfragment (ebd. Nr. 634); 38 Sichelfragmen­
mit getriebenem Perldekor; einteiliger, leicht gewölb­ te (ebd. Nr. 717—754) und 26 weitere; Lanzenspitze mit
ter, deformierter Schöpfer mit Nietloch am ausgezoge­ glattem Blatt und glatter Tülle (PBF V, 2 [Rihovsky
nen Rand, Griff abgebrochen; deformiertes viereckiges 1996] Nr. 63); Lanzenspitzenfragment der Gruppe
Drahtstück; verzierte Beinschiene; durchbrochener mit profiliertem Blatt und glatter Tülle (ebd. Nr. 168);
Anhänger und Fragment eines weiteren; unverzier- fünf Armringfragmente; Bruchstück eines Fingerrings;
te und deformierte Blechstücke; acht Messer-Bruch­ fragmentierte Deinsdorfer Nadel; gebrochene und
stücke; einschneidiges (Rasier-?)Messer mit abgebro­ verbogene Nadel vom Typ Vefka I.ehota; Bruchstück
chenem Griff; Klingenfragment eines zweischneidigen einer Nadel vom Typ Eitelsbrunn; drei gerippte und
Rasiermessers (?); durchbrochener Ringgriffeines ein- drei unverzierte Nadelschaftbruchstücke; Bronzestäb­
schalig gegossenen (Rasier-?)Messers; zwei Lanzen­ chen; Tutuli; Gürtelhaken (?); Fragment eines verzier­
spitzen und zwei weitere Fragmente; zwei Griffzungen ten Blechgürtels лют Typ Riegsee; 122 Bronzeklum­
und zwei Klingenfragmente von Schwertern; Zungen­ pen; diverse Bronzefragmente. — MM Brno (110297).
sichel; 34 Fragmente von Sicheln mit gerippter Zun­ - Rihovsky 1982aTaf. 61, A; Salas 2005, 296 ff. Nr. 2/13
ge; 21 Zungensichel-Fragmente mit unterschiedlicher Taf. 79, 101.
Rückenkrümmung, Zungenbiegung und Rippen­ 537. Blucina, okr. Brno-venkov, kraj Jihomoravsky,
Unbestimmbare oder sekundär nachgearbeitete Peschiera-Dolche 113

Mähren; Flur „Cezavy“, Depor 8. - Depotfund; vgl. 54.3. Praha 19-Vinoř, Hl. m. Praha, Böhmen; Ziegelei
Nr. 498. - Griffzungenteil von Dolch mit Randstegen; „Panská cihelna“. - Depotfund in einem Gefäß (1897).
L. noch 2,7 cm (Taf. 39, 337). - Dat.: Ältere Urnen­ - Griffzungen teil von Dolch mit Randstegen und zwei
felderzeit, Stufe Blučina. - MM Brno (119151). - Salaš Nietlöchern; L. noch 6 cm (Taf. 39, 343). - Beifunde:
2005, 293 f. Nr. 2/8 Taf. 69, 31. Dolch- (oder Schwert-?)klingenfragment (Nr. 669);
538. Drslavice, okr. Uherské Hradiště, kraj Zlínský, fragmentierte böhmische Scheibenkopfnadel; Frag­
Mähren; Depot 11. —Depotfund (1963); vgl. Nr. 494. mente von zwei gerippten Kolbenkopfnadeln; sechs
- Griffzungenteil von Dolch mit oben ausgebogenen Nadelschaftbruchstücke; Spiralscheibe; verziertes Arm­
Randstegen und Nietlochrest; L. noch 3,9 cm (Taf. ringbruchstück; verziertes Fragment eines schweren
39, 338). - Mus. Uherský Brod (11943). - Salaš 2005, Arm- oder Beinrings; Rohguß von zwei noch verbun­
332 ff. Nr. гігу Taf. 160, 227. denen Stäben; stark fragmentierte Armberge; Lanzen­
539. Drslavice, okr. Uherské Hradiště, kraj Zlínský, spitzenfragment; Fragment eines Griffzungenmessers;
Mähren; Depot II. - Depotfund (1963); vgl. Nr. 494. drei Schwertklingenbruchstücke; zusammengeboge­
- Fragmentierter Griffzungendolch, deformiert, mit nes zweischneidiges Rasiermesser mit trapezförmigem
einem erhaltenen und einem ausgebrochenen Niet­ Griff (PBF VIII, 1 [Jockenhövel 1971] Nr. 34); Frag­
loch; die ungleichmäßig geschliffenen Schneiden las­ ment einer verzierten Beinschiene mit verstärktem
sen an ein doppelschneidiges Messer denken; L. r1,1 Rand; gegossenes Plättchen (Gürtelblech?); drei frag­
und 7,5 cm (Taf. 39, 339). - Mus. Uherský Brod (11933 mentierte Lappenbeile und drei weitere Fragmente;
a- b). - Salaš 2005, 332 ff. Nr. 2/27 Taf. 160,222. 41 Zungensicheln, teilweise beschädigt und zwei Zun­
540. Blučina, Okr. Brno-venkov, kraj Jihomoravský, gensichelfragmente; Sichelfragment mit zwei Rücken­
Mähren; Flur „Cezavy“, Depot 9. - Depotlund; vgl. rippen; sieben teilweise beschädigte Knopfsicheln; 14
Nr. 516. - Griffzungenteil von Dolch mit oben ausge­ Sichelspitzen; sechs Mittelteile von Sicheln; 50 Bronze­
bogenen Randstegen und ausgebrochenem Nietloch; klumpen. - Dat.: Frühe Urnenfelderzeit, Stufe Lažany.
L. noch 4,5 cm (Taf. 39, 340). - Dat.: Frühe Urnenfel­ - NM Praha (26102; weitere Funde im MM Praha).
derzeit, Stufe Blučina. - Arch. Sem. FFUK Bratisla­ - Schránil 1928, 153 Taf. 30, 14. 20; Kytlicová 1964, 526
va. - Novotná 1969, 3-7 Taf. 2, 3; Salaš 2005, 295 Nr. ff.; v. Brunn 1968, 30; Kytlicová 2007, 314 Nr. 258/ 31
2/9 Taf. 71, В 4 (wird hier mit Nr. 549 zu einem Ex­ Taf. 46, 31.
emplar gerechnet). 544. Fundort unbekannt. - Dolchklinge von rhombi­
541. Blučina, Okr. Brno-venkov, kraj Jihomoravský, schem Querschnitt mit teilweise erhaltener Griffzun­
Mähren; Flur „Cezavy“, Depot 15. — Depotfund (S. ge (Typ Bosisio?) und einem Nietloch; L. noch 16,5
Schiller 1978). - Dolch mit beschädigter Griffzunge, cm { Taf. 39, 944; nach Zeichnung J. Říhovský). - Dat.:
einem Nietstift und einer durch ständiges Schleifen Jüngere Bz. - Mus. Lednice. —Unpubliziert.'
geschmälerten Klinge von rhombischem Querschnitt; 545. Mušov, (seit 2000 überflutet von dem Stau­
L. 16,9 cm (Taf. 39, 941). - Beifunde: Lappenbeil der see „Nové Mlýny“), okr. Břeclav, kraj Jihomoravský,
Gruppe V Typ 5 (PBF IX, 17 [Říhovský 1992] Nr. Mähren; 80 m ö der Landstraße Brno-Mikulov, De­
489); Tüllenmeißel (ebd. Nr. 1192); Tüllenlanzenspit­ pot 2. - Depotfund (1995). - Fragmentierter verbo­
ze (PBF V, 2 [Říhovský 1996] Nr. 25); zweiflügelige gener Griffzungendolch mit Nietlochrest; L. 11,5 cm
Pfeilspitze mit Schafttülle, Grundform C (ebd. Nr. (Taf. 39, 343; nach Salaš). — Beifunde: fragmentier­
276); Falere; verbogene Deinsdorfer Nadel; verbogene ter Griffzungendolch (Nr. 580); fragmentierter Griff­
Nadel vom Typ Velká Lehota; verbogene Nadel vom zungendolch mit Nietlochrest (Nr. 573); Griffrag-
Typ Blučina; Scherben. - Dat.: Frühe Urnenfelder­ ment eines Griffzungendolches (Nr. 533); Absatzbeil;
zeit, Stufe Blučina. - MM Brno (110797). —Říhovský fünf z. T. fragmentierte Lappenbeile; zwei verzierte
1982a Taf. 58, C 4; Salaš 2005, 304 Nr. 2/15 Taf. Tüllenbeile und Fragmente von fünf weiteren; zwei
85» 3- Beilklingenfragmente; zwei fragmentierte Griffplat­
542. Drslavice, okr. Uherské Hradiště, kraj Zlínský, tenmesser; Griffzungenmesser und Griffring eines
Mähren; Depot II. —Depotfund (1963); vgl. Nr. 494. weiteren; Fragment eines Griffdornmessers; Messer­
- Dolchfragment mit atypisch gestalteter Griff­ klingenbruchstück; Tüllenmeißel und Fragment ei­
zunge und einem Nietloch, Spitze abgebrochen; nes weiteren; vier z.T. fragmentierte Meißelchen; 84
L. noch 10,4 cm (Taf. 39, 942). - Mus. Uherský Brod Sicheln und Fragmente; zwei Bronzetassen vom Typ
(11934). - Salaš 2005, 332 ff. Nr. гігу Taf. 160, 221. Friedrichsruhe; fünf Sägebruchstücke; sechs Schwert­

1 Für den freundlichen Hinweis danke ich Herrn J. Rihovskv.


114 Der Fundstoff

bruchstücke; 16 Lanzenspitzen bzw. Fragmente Mus. Uherský Brod (380). - Furmánek 1973, 88 Abb.
davon; zwei Bruchstücke von verzierten Blechbän­ 46, 15.
dern (Diademe); deformiertes, verziertes Osenhals- 549. Blučina, okr. Brno-venkov, kraj Jihomoravský,
ring-Fragment mit Blechbandumwicklung; 33 ganze Mähren; Flur „Cezavy“, Depot 9. — Depotfund; vgl.
bzw. fragmentierte verzierte und unverzierte Arm- Nr. 516. —Zwei Dolchklingenfragmente mit rhombi­
und Fußringe bzw. -bänder unterschiedlichen Quer­ schem Querschnitt; L. noch 2,3 und 7,3 cm (Taf. 40,
schnitts; zusammengebogener Finger(?)ring; Mittel­ 349). - Dat.: Frühe Urnenfelderzeit, Stufe Blučina. -
stück mit sieben Gliederketten und 14 Anhängern; Arch. Sem. FFUK Bratislava. - Salaš 2005, 295 Nr. 2/9
Korallenperle; Nadel vom Typ Regelsbrunn; verbo­ Taf. 71, B 4 (wird hier mit Nr. 540 zu einem Exemplar
gene unverzierte Nadel mit Plattenkopf; sieben wei­ gerechnet).
tere Nadelfragmente; fünf Fibeln bzw. -fragmente; 550. Fundort unbekannt (NW-Böhmen?)7 — De­
Ringanhänger; Herzanhänger; Tüllenanhänger; zwei potfund? (1878); vgl. Nr. 510. - Deformiertes Dolch-
Tütchenanhänger; iyTutuli; Mundstückfragment (?); klingenfragment mit gerundet-rhombischem Quer­
Knebelchen; geschlossener Ring; 14 Knöpfe; sechs schnitt im Griffplattenabschluß, Randstegresten und
Spiralscheiben; Tüllenaufsatz; nicht zuweisbare Bron­ Nietlochspur; L. noch 6,8 cm (Taf. 40, 330). — Dat.:
ze- und Bronzeblechfragmente; Gußkuchen. - Dat.: Jüngere Bz (?). - NHM Wien (2783/c). - Kytlicová
Ältere/Mittlere Urnenfelderzeit, Horizont Mušov 2. 2007, 272 f. Nr. 88/48 Taf. 68, 48 („Lažany 1“).
- Mus. Moravský Krumlov (125). - Salaš 2005, 357 551. Duchcov, okr. Teplice, kraj Usteký, Böhmen; Flur
Nr.2/48 Taf. 208, 130. „Riesenquelle“ . — Bei Abteufung des Sprudels, unter
546. Drslavice, okr. Uherské Hradiště, kraj Zlínský, dem Duxer Hortfund (1882). — Kleiner Griffzungen­
Mähren; Depot II. —Depotfund (1963); vgl. Nr. 494. - dolch mit Randstegen, zwei Nietlöchern und stark ab­
Fragmentierter Dolch, Griffzunge und Spitze abgebro­ genutzter Klinge von linsenförmigem Querschnitt (ty-
chen; L. noch 11,2 cm (Taf. 40, 346). - Mus. Uherský pologisch unbestimmbar); L. 11,8 cm (Taf. 40, 331).
Brod (11935). - Salaš 2005, 332 ff. Nr. 2/27 Taf. 160, - Dat.: Jüngere Bz. - Mus. Duchcov (2186). - Berger
223. 1882-84, 445 no Taf. 5,105.
547. Zahnašovice, okr. Kroměříž, kraj Zlínský, Mäh­ 552. Drslavice, okr. Uherské Hradiště, kraj Zlínský,
ren. - Fundumstände unbekannt. — Beschädigte Mähren; Depot II. - Depotfund (1963); vgl. Nr. 494. -
Dolchklinge mit rhombischem Querschnitt, Griff­ Griffzungenfragment mit Randsteg und Nietlochrest;
zunge abgebrochen, an Bruchstelle Nietlochrest; L. noch 2,8 cm (Taf. 40, 332). - Dat.: Jüngere Bz, Stu­
L. noch 14 cm (Taf. 40, 347). — Mus. Kroměříž, fe Drslavice-Přestavlky. - Mus. Uherský Brod (11944).
Zweigstelle Holešov (2935, alte Nr. 1282), ehem. Slg. - Salaš 2005, 332 ff- Nr. 2/27 Taf. 161, 228.
R. Janovský. —Janovský/Skutil 1938, 46; Furmánek 553. Velká Buková, okr. Rakovník, kraj Středočeský,
*973> 96 Abb. 49, 13. Böhmen. — Fundumstände unbekannt. — Massiver,
548. Uherský Brod, okr. Uherské Hradiště, kraj korrodierter und gebrochener Griffzungendolch (aty­
Zlínský, Mähren; Olšava. - Flußfund (1914). - Be­ pische Ausführung) mit wulstigen Randstegen, drei
schädigte Dolchklinge mit rhombischem Querschnitt, ovalen Nietlöchern und breiter Mittelrippe; L. 23,3 cm
Griffzunge und Spitze abgebrochen, Nietlochrest; (Taf. 40, 333). - Dat.: Mittlere bis jüngere Bz. - Mus.
L. noch n,9 cm (Taf. 40, 348). - Dat.: Jüngere Bz. - Rakovník (1033). ~ Unpubliziert.

D O L C H K L IN G E N M IT E IN S E IT IG U M G E S C H L A G E N E N G R IF F K A N T E N

Drei kleine Dolchklingen weisen einseitig umgeschlagene Griffkanten auf. Dieses Merkmal hat offen­
bar keine chronologische und chorologische Bedeutung (Taf. 64).

2 Nach O. Kytlicová gehören dieses Dolchfragment sowie die beiden Nr. 510 und 635 zu dem Depot von Lažanv 1 (Kytlicová 2007,
272 f. Nr. 88 Taf. 66, B-69).
Dolche vom Typ Okna

554. Kurovice, okr. Kroměříž, kraj Zlínský, Mähren; Griffkanten; L. noch 8,1 cm (Taf. 40, 555). - Dat.:
Flur „Padělky“. - Zufallsfund (1978). - Klingenbruch­ Mittlere Bronzezeit. - Mus. Plzeň (Slg. Domažlice
stück, Griffkanten sekundär in einseitige Leisten um­ 3074). - Pic 1900, 146; Cujanová-Jílková 1970, 43 Abb.
geschlagen, rhombischer Querschnitt; L. noch 9,5 cm 78, 9.
{Taf. 40, 554; nach Stuchlík). - Dat.: Jüngere Bz (?). 556. Sepekov, okr. Písek, kraj Jihočeský, Böhmen;
- Privatslg. D. Kolbinger. - Kolbinger/Stuchlík 1980, Flur „Chlum u Podboře“. - Brandbestattung un­
T2 Abb. 7, t. ter Hügel (PÍČ 1889). - Korrodierte Dolchklinge mit
555. Krchleby, Gde. Staňkov, okr. Domažlice, umgeschlagenen Gritfkanten; L. noch 6,2 cm (Taf.
kraj Plzeňský, Böhmen. — Aus Hügelgräbern (A. 40, 556). - Beifunde: kleiner Armring; Nadel. - Dat.:
Záhořík 1889), keine näheren Angaben. —Bruchstück Mittlere Bronzezeit. - NM Praha (48395). - Píč 1900,
von Dolchklinge mit lappenartig umgeschlagenen 152 f.

D O LC H E VOM TYP OKNA

Die massiven Dolchklingen von Typ O kna lassen an diejenigen der Vollgriffdolche denken, doch in
Ausführung und Größe fallen sie aus dieser Gruppe heraus und entsprechen auch nicht den K lin ­
gen der Stabdolche. Der Griffplattenabschluß beider Exemplare (Nr. 557. 558) ist leicht gebogen
und bei einem mit 12, bei dem anderen mit zwei Nietlöchern versehen. Die Verzierung mir eini­
gen gemeinsamen Kennzeichen der Aunjetitzer Art (Typ Vfesovice-Tesinov, Variante Polepy) ist bei
beiden Stücken unterschiedlich. Gemeinsam sind nur die Ritzlinienbänder und schneidcnparallele
Rinnen.

557. Okna, okr. Česká Lípa, kraj Liberecký, Böh­ Nr. 292. — Zweinietige Dolchklinge mit „V“-förmi-
men. - Depotfund (?); vgl. Nr. 297. - Zwölfnieti- ger Verzierung aus Ritzlinienbändern und einer Bor­
ge Dolchklinge mit zwei „V“-förmigen Ritzlinien­ düre aus schrägstrichgefüllten Dreiecken und zwei
bändern und schneidenparallelen Doppelrinnen; Zickzacklinien sowie schneidenparallelen Doppel­
L. 28,5 cm {Taf. 40, 557,- nach Moucha). —NM Praha rinnen; L. 26,5 cm {Taf. 40, 558; nach Divac/Sedläcek
(25898 [ehem. Slg. Mikeš bzw. Buchtela]). - Schránil und Moucha). - NM Praha (37501). - Böhm 1928-30;
1928, 110; Stocký 1928 Taf. 5, 8; Uenze 1938, 80 Taf. 39, Divac/Sedläcek 1999, 17 f. Taf. 10; 11, 1; 15, 2. von
63 b; Bartelheim 1998, 44 (dort falsches Nr.-Zitat); 273 rechts; Bartelheim 1998, 261 f. Nr. 250; Moucha
Nr. 495a; Moucha 2005, 135 f. Nr. 142 Taf. 89, 2. 2005, 144 Nr. 175/10 Taf. 76, 9-11 („Praha-Suchdol“);
558. Horoměřice, okr. Praha-západ, kraj Středočeský, Schwenzer 2004, 328 Nr. K 154; Jiran 2008 Abb. 25, 8
Böhmen; Flur „Kozí Hřbety. — Depotfund; vgl. („Praha-Suchdol“).

Funktion und Zeitstellung: Die Funktion beider Stücke wird unterschiedlich bewertet. J. Schránil sah
die Klinge von Okna (Nr. 557) als Stabdolch an, während J. Böhm bei der Analyse des Befundes von
Horoměřice die beiden Klingen Nr. 557 und 558 als solche von Dolchen ansprach. Eine Entscheidung
ist schwierig, ist doch die Ausführung beider Exemplare ungewöhnlich und läßt an das Kurzschwert
von Dýšina (Nr. 327) denken. Ein Nietpaar wie bei dem Dolch von Horoměřice (Nr. 558) kommt zwar
bei Stabdolchen vor, doch stimmt das Ornament nicht mit den Klingen dieser Gruppe überein. In
beiden Fällen handelt es sich um atypische, nicht funktionstüchtige Objekte, die in die sinnbildliche
Sphäre gehören.
Ihre Zeitstellung entfällt in die Spanne zwischen der jüngeren und der späten Phase der Aunjetitzer
Kultur in Böhmen und ist vor allem durch das Depot von Horoměřice zu datieren. In diesen Zeitab­
schnitt paßt auch der möglicherweise geschlossene Hortfund von Okna.
Eine Betrachtung der Verbreitung (Taf. 64) beider Stücke erübrigt sich, da sie als Ausnahmeformen
anzusehen sind, die offensichtlich auf Bestellung angefertigt wurden.
Der Fundstoff

ST A B D O LC H E

Die mir den frühbronzezeitlichen Dolchklingen verwandten Stabdolche sind im Arbeitsgebiet selten
(s. dazu S. 17 f.). Bei der Aufarbeitung des Materials stellte sich heraus, daß zu den klassischen Stab­
dolchen auch einige kleine, dem Typ Vřesovice-Těšínov (Nr. 73-131) nahestehende Klingen gehören
(Nr. 565. 566. 567). L. Hájek' verwies au f diese Gruppe anläßlich der Auswertung der Grabausstattung
von Horní Dunajovice (Nr. 567), doch wurden seine Erkenntnisse leider nicht beachtet. Nur W. A. v.
Brunn1 führte diese Klinge unter den Stabdolchen aus Mitteleuropa auf.5 Wegen der zu geringen A n­
zahl der klassischen Stabdolche im Arbeitsgebiet erübrigt sich deren Aufteilung; auch v. Brunn4 nahm
die Klingen selbst nicht in seine typologische Reihe auf. Deshalb zählen wir hier die bekannten Fun­
de auf.5 Bei den kleinen, innerhalb des Typs Vřesovice-Těšínov vorkommenden Dolchklingen gilt als
Hauptunterscheidungsmerkmal die unregelmäßige Anbringung der Nietlöcher. So ist ein engständi­
ges Nietlochpaar au f einer Seite des abgerundeten Griffplattenabschusses angebracht und nur eines
au f der anderen Seite. Falls ein Heftabdruck erhalten, ist die Ausrichtung mehr oder weniger gerade.
Der schräge Heftabdruck au f der Klinge Nr. 567 weist au f eine schräge Schäftung hin. Im Vergleich
zu den klassischen Stabdolchklingen von 19,7 bis 26,6 cm Länge sind die erwähnten kleinen Klingen
nur 8,2 bis 8,6 cm lang.

559. Polepy, okr. Kolín, kraj Středočeský, Böhmen. -Trianguläre Stabdolchklinge mit flacher Mittelrippe,
- Fundumstände unbekannt (vor 1943). - Trianguläre drei Nietlöchern im gerundeten Griffplattenabschluß
Stabdolchklinge mit eingezogenen Schneiden, brei­ und längsgeschliffenen Schneiden; L. 22,8 cm (Taf. 41,
ter Mittelrippe und drei Nietlöchern im abgesetzren 962). - NHM Wien (17423). —Unpubliziert.
gewölbten Griffplattenabschluß; L. 26,6 cm (Taf. 41, 563. Jaroměřice nad Rokytnou, okr. Třebíč, kraj
339). - Mus. Kolín (9581). - v. Brunn 1959, 75; Bartel­ Vysočina, Mähren. — Fundumstände unbekannt
heim 1998, 240 Nr. 990 Taf. 23, 6; Moucha 2005, *40 (nahe der Gemeinde?). — Fragmentierte triangu­
Nr. 163 Taf. 31, 4. läre Stabdolchklinge mit breiter Mittelrippe und
560. Malé Zernoseky, okr. Litoměřice, kraj Ústecký, ehem. drei Nietlöchern im gerundeten Griffplat­
Böhmen. - Depotfund (1907); vgl. Nr. 249. - Trian­ tenabschluß; L. 23,5 cm (Taf. 41, 563). — Privatslg.
guläre Stabdolchklinge mit leicht lappenartig gestal­ S. Kovárník. - Koštuřík u. a. 1986, 102 Abb. 25, 7.
tetem Griffplattenabschluß, drei Nietlöchern, breiter, 564. Luštěnice, okr. Mladá Boleslav, kraj Středo­
flacher Mittelrippe und längsgeschliffenen Schnei­ český, Böhmen; Lage „Za stezkami“, Feld Fr. Zajíček.
den; L. 19,7 cm (Taf. 41, 960). - Mus. Teplice (13626). - Depotfund; vgl. Nr. 121. - Lange, trianguläre Stab­
- Bartelheim 1998, 43 Nr. 483; Moucha 2005, 128 f. dolchklinge mit flach-rhombischem Querschnitt
Nr. 115 Taf. 31, 2. und ausgebrochener, bogenförmiger Griffplatte mit
561. Třebíč (?), okr. Třebíč, kraj Vysočina, Mähren. wohl vier Nietlöchern, wovon eines sekundär er­
- Flußfund (Jihlova?). - Massive trianguläre Stab­ weitert wurde; L. 17,6 cm (Taf. 41, 964; nach Schrá­
dolchklinge mit vier Nietlöchern in der abgesetzten, nil). - Mus. Mladá Boleslav (?; verschollen). - Schrá­
rechteckigen Griffplatte und breiter, flacher Mittel­ nil 1921 Taf. 3, 5 (Maßstab falsch! Nach Vergleich
rippe; L. 26,5 cm (Taf. 41, 961). - Mus. Třebíč (23/83). mit den anderen Dolchen muß der Maßstab mehr
- Koštuřík u. a. 1986, 102. 247 Abb. 25, 6. als 3:2 sein); Moucha 2005, 126 ff. Nr. m/j 2 Taf.
562. Fundort unbekannt (Mähren oder Slowakei?). 203,13.

' Hajek 1953, 202. 5 Hier sind auch die Klingen Nr. 158 und 564 (Luštěnice), 245
3 v. Brunn 1959, 74. (Noutonice), 222 (Praha-Hloubětin) und 223 (Velká Cernoc) zu
! Siehe jetzt auch die Zusammenstellung von Stabdolchen erwähnen, die als Stabdolche angesprochen werden, aber aus
aus Ostdeutschland bei Wüstemann 1995, 70 ft. verschiedenen Gründen bei bestimmten Dolchtypen eingeord­
4 v. Brunn 1959, 25 f. net sind.
Stabdolche

Dieser Gruppe schließen wir noch drei wesentlich kleinere, dem Typ Vresovice-Tesinov (Nr. 73-131)
nahestehenden Dolchklingen an. Sie stammen bezeichnenderweise von Fundorten, an denen nicht
genügend Bronze als Rohstoff zur Herstellung der größeren Dolchstäbe zur Verfügung stand.

565. Mladá Boleslav-Čejetičky, Gele. Mladá Boles­ mit Holzspuren auf dem Heftausschnitt; L. 8,5 cm
lav, okr. Mladá Boleslav, kraj Středočeský, Böhmen; {Taf. 42, 466; ergänzt nach Bartelheim). - Mus. Kolín
Flur „Choboty“, Hgl. 7, Gr. 4. - In Hügel über vier (9358). - Bartelheim 1998, 40. 257 Nr. 141a Taf. 35, 13
Gräbern und einem Siedlungsobjekt Hockerbestattung (hier zu den viernietigen gerechnet!).
eines Mannes auf rechter Seite mit Kopf im Süden un­ 567. Horní Dunajovice, okr. Znojmo, kraj Jihomorav­
ter einer Steinpackung aus drei Sandsteinschichten ský, Mähren; Feld von H. Trávníček; Gr. 19. - Hocker­
(1955). - Dolchklinge (am Becken) mit korrodierter bestattung. - Dolch- oder Stabdolchklinge; Griffplat­
Griffplatten und Heftabdruck; L. 8,6 cm (Taf. 42, $6$). tenabschluß korrodiert, Mittelnietloch ausgebrochen,
- Beifunde: Aunjetitzer Tasse; Aunjetitzer Osennadel Abdruck von schrägem Heftabschluß; L. 8,2 cm {Taf.
aus Weißmetall. - NM Praha (z. Zt. o. Inv. Nr.; früher 42, 567; nach Zeichnung F. Vildomcc). — Beifunde:
Arch. Inst. Praha [586 / 55-91]). - Plesl 1959, 34-53. gedrungenes kugeliges Gefäß; Schale mir horizonta­
566. Vrbčany, okr. Kolín, kraj Středočeský, Böhmen. lem Henkel. - Privatslg. F. Vildomec, Boskovštejn. —
- Aus Gräberfeld (?). - Drei(?)nietige Dolchklinge Hájek 1953, 202 Abb. 2, 10.

Zeitstellung: Von den fü n f im Arbeitsgebiet gefundenen Stabdolchklingen war nur eine (Nr. 560)
in einem Depot mit anderen Dolchklingen aus der klassischen bis späteren Phase der Aunjetitzer
Kultur enthalten. M it den in Mitteldeutschland verbreiteten Stabdolchklingen6 ist das Exemplar
von Polepy (Nr. 559) ähnlich und bestimmte gemeinsame Züge weist auch die Klinge Nr. 563 auf.
Eine atypische Form mit beidseitig abgesetzter Griffplatte, vergleichbar mit dem Fund aus der U m ­
gegend von Pápa in Ungarn,' ist das Stück von Třebíč (Nr. 561). L. Hájeks bezeichnete die Dolch­
klinge von Horní Dunajovice (Nr. 567) aufgrund der ungleichmäßigen Anordnung der Niete und
Gestaltung der Klinge als einen Stabdolch. Eine sehr ähnliche Klinge wurde im Hügelgrab 7 von
M ladá Boleslav-Čejetičky (Nr. 565) zusammen mit einer Aunjetitzer Tasse und Aunjetitzer Nadel
aus „weißem M etall“ gefunden.9 Auch in dem Grab der Aunjetitzer Kultur von Vrbčany (Nr. 566)
fand sich eine solche Klinge, und möglicherweise gibt es deren noch viel mehr, doch sie sind nicht
so ausgeprägt, um sie eindeutig als Stabdolchklingen identifizieren zu können. Beachtung verdient
die Lage der Klinge im Grab von Čejetičky (Nr. 565), wo sie in der Gürtelhöhe der Bestattung
mit der Spitze vom R um pf abgewandt gefunden wurde. Im allgemeinen datieren w ir die Laufzeit
der Stabdolche in Böhmen und M ähren in die klassische bis nachklassische Phase der Aunjetitzer
Kultur.
Verbreitung (Taf. 65): Während Stabdolche im Arbeitsgebiet nur vereinzelt gefunden wurden, ist ihr
Vorkommen in Deutschland10 und Polen" häufiger, seltener in der Slowakei und in Ungarn.

v. Brunn 1959, Taf. 18. Plesl 1959, 42 f.


Kemenczei 1988 Taf. 1 , 1 . lu v. Brunn 1959; N
Hájek 1953, 210. " Gedl 1980, 35 f.
n8 Der Funds tof f

A T Y P ISC H E , F R A G M E N T IE R T E U N D U N B E ST IM M B A R E D O LC H E

Atypische Dolche:

Hier werden eine Reihe von atypischen Formen aufgeführt, die keinem Typ direkt zugeordnet werden
können. Lediglich bei einzelnen ist tendenziell eine gewisse Zugehörigkeit erkennbar. So etwa bei der
Dolchklinge Nr. 568, die in den Umkreis des Typs Vfesovice-Tesinov gehört und möglicherweise auch
eine jüngere Weiterentwicklung sein könnte.

568. Slavkov u Brna, okr. Vyškov, kraj Jihomoravský, 573. Mušov, (seit 2000 überflutet von dem Stausee
Mähren; Gräberfeld auf den Abhängen nach S zu dem „Nové Mlýny“), okr. Břeclav, kraj Jihomoravský, Mäh­
Flüßchen Litava hin, Gr. 9. - Stark vergangene SO- ren; 80 m ö der Landstraße Brno-Mikulov, Depot 2.
NW-orientierte Körperbestattung eines Erwachsenen - Depotfund; vgl. Nr. 545. - Fragmentierter Griffzun­
(möglicherweise Frau) in ausgeraubter Grabgrube gendolch mit Nietlochrest; L. 7,2 cm {l'af 42, 575;
(z,25 m x 1,25 m); Funde in Grubenmitte und am süd­ nach Salaš). —Mus. Moravský Krumlov (116). —Salaš
lichen Rand (1993). - Atypischer, stark abgenutzter 2005, 357 Nr.2/48 Taf. 209, 132.
Dolch mit verbogener Spitze, zwei sehr großen Nietlö­ 574. Uherské Hradiště, okr. Uherské Hradiště, kraj
chern und Mittelrippe; L. ca. 6 cm (Taf. 42, 768; nach Zlínský, Mähren. - Einzelfund (?). - Beschädigte
Horálková-Enderová/Strof). - Beifunde: rundlicher Dolchklinge, Griffplattenabschluß teilweise abgebro­
Abschlag; Krug; Urne; Amphore. — Dat.: Aunjetitzer chen, Nietlochrest; L. noch 7 cm (Taf. 42, 774). - NM
Kultur, klassische Phase. —Mus. Slavkov (25/93 H9-4). Praha (89804). - Unpubliziert.
- Horálková-Enderová/Strof 2000, 23 Taf. 12, 4. 575. Zlín-Malenovice, okr. Zlín, kraj Zlínský, Mäh­
569. Slaný, okr. Kladno, kraj Středočeský, Böhmen; ren; Flur „Mezicesti“. — Fundumstände unbekannt
Flur „Slánská hora“ . —Einzelfund aus Siedlungsareal. (1934). - Beschädigte Dolchklinge mit seitlichen Niet­
- Fragmentierter Griffzungendolch; L. noch 9,1 cm kerben, geschliffenen Scheiden mit Abnutzungsspuren
{Taf. 42, 76p; nach Moucha). - Dat.: Ältere Bz. —Mus. (sekundär bearbeitet?); L. noch 9,9 cm (Taf. 42, 777). —
Slaný oder NM Praha. - Moucha 2005, 150 Nr. 205 Dat.: Jüngere Bz. - Mus. Zlín (6430). - Unpubliziert.1
Taf. 129, 8. 576. Hradisko, okr. Kroměříž, kraj Zlínský, Mähren;
570. Dolní Věstonice, okr. Břeclav, kraj Jihomoravs­ Depot r. - Depotfund (1905); vgl. Nr. 311. - Atypische
ký, Mähren. - Einzelfund (1931). - Beschädigte Dolch­ Dolch- oder zweischneidige Messerklinge mit leicht S-
klinge; L. 6,3 cm (Taf. 42, 570; nach Foto und Zeich­ förmig geschwungener Mittelrippe und zwei Nietloch­
nung des Museums). - Mus. Veselí nad Moravou spuren; eine Schneide ist von der Rippe aus, die ande­
(A 171). - Unpubliziert. re in entgegengesetzter Richtung geschliffen; L. noch
571. Olbramovice, okr. Znojmo, kraj Jihomoravský, 10,9 cm (Taf. 42, 776). - MM Brno (57469). - Fur-
Mähren; Flur „Leskoun“ . —Einzelfund im Siedlungs­ mánek 1973, 40 Abb. 12, 14; Salaš 2005, 265 ff. Nr. 1/3
areal. — Dolchklingenfragment mit flach-spitzem Taf. 6, 29.
Querschnitt, nachgearbeitet, L. noch 3,7 cm (Taf. 577. Radětice, okr. Příbram, kraj Středočeský, Böh­
42, 771). - Dat.: Ältere bis Mittlere Bz. - MM Brno men; Hügel „Na Stráži“ (Grundstück Nr. 158/1). -
(53919). - Woldřich 1890, 161 Abb. 40. Depotfund (1887) unter zwei aus der Erde ragenden,
572. Náměšť na Hané, okr. Olomouc, kraj Olo­ einander stützenden Steinen in einer 0,50 m tiefen
moucký, Mähren. — Beim Fundamentaushub (1980); Grube.. - Dolchklingenfragment mit flach-linsenför­
Zusammengehörigkeit der einzelnen Gegenstände migem Querschnitt; L. noch 6,1 cm (Taf. 42, 777; nach
unsicher. - Atypische beschädigte Dolchklinge mit Kytlicová). - Beifunde: stark deformiertes Griffzun­
durchbrochenem Dreistangengriff, ovalem Knauf und gendolch-Fragment (Nr. 585); Nadel vom Typ Weit­
blattförmiger Klinge mit schmaler Mittelrippe, Spitze gendorf (Henfenfeld); Nadel mit langem, geripptem
abgebrochen; L. noch 10,4 cm {Taf. 42, 772; nach Kolbenkopf, Schaft abgebrochen; Nadel mit geripp­
Dohnal). - Beifunde: Nadel mit langem, geglieder­ tem Kolbenkopf, Schaft abgebrochen; Nadel mit lan­
tem Kopf; Scherben. - Dat.: Mittlere bis Jüngere Bz. gem Kolbenkopf mit gerundeten Rippen, Ende zu ei­
- Mus. Olomouc (?). —Dohnal 1983, 327 f. Abb. 1. nem Meißel umgestaltet; Bruchstück einer großen

1 Für den freundlichen Hinweis danke ich Frau J. Langovä.


Atypische, fragmentierte und unbestimmbare Dolche n9

böhmischen Scheibenkopfnadel; drei Fragmente einer mus. Praha (80367-80414) 1948 eingelieferten weiteren
verzierten Beinberge; Spiralscheibe, äußere Windung Gegenstände wurden in einem Haus in Kundratice
mit Schrägstrichen verziert; vier tordierte Drahtstük- aufgehinden. Beide Komplexe Bestandteile eines ein­
ke, z. T. gebogen; Hälfte eines rundstabigen Armrings, zigen Depots? - Messerförmiges Dolchfragment mit
ganzflächig mit Flechtbandmuster und Querstrich­ ungleichmäßiger Klinge und vierkantiger Griffzunge;
gruppen verziert; Armringfragment mit Leitermu­ L. noch 8,6 cm (Taf. 42, 579; nach Kytlicovä). - Bei­
ster; deformiertes Beinringfragment, mit Quer- und lunde (?): fünf tordierte Halsringfragmente, zwei mit
Schrägstrichgruppen verziert, ein Ende zu Meißel um­ glatten Ösenenden; rhombisches Blatt einer Blatt-
gearbeitet; zwei Bruchstücke eines gegossenen, hohlen, bügelfibel; Spiralscheibe mit linsenförmigem Quer­
rippenverzierten Armringes; Bruchstück eines längsge­ schnitt; Spiralscheibe mit Drahtende aus einem ovalen,
rippten Armbandes mit sechs Rippen; vier flache Strei­ von Perlenreihen gesäumten Schildchen aus starkem
fen mit linsenförmigem Querschnitt, verziert mit ge­ Blech; Fragment einer Blattbügelfibel; gewelltes Blech­
strichelter Zickzacklinie, für Spiralscheibe bestimmt; band, verziert mit gestrichelter Zickzacklinie (Halb­
ritzverziertes Armringfragment, ein Ende meißelar­ fabrikat?); zweiteilige Fibel mit Achterschleife, Nadel
tig gestaltet, das andere breitgeschlagen; Armringfrag­ fehlt; ovale Fibelblatthälfte mit Schrägstrichreihenver­
ment, mit Strichbündeln verziert, stark abgenutzt; zierung und blechverstärkter Bruchstelle; Blechstück
unbestimmbarer Gegenstand (durchbrochener Griff­ in Kreisabschnittform, dicht gerippt (Phalerenrand?);
teil eines Rasiermessers?); Fragment eines rundstabi­ Fragmente von fünf z. T. verzierten Armspiralen; zwei
gen Armringes, mit Srrichgruppen verziert; Armring­ deformierte verzierte Armringe; verziertes Armring­
fragment; gebogenes Stäbchen, ein Ende zu Meißel fragment; zusammengebogenes rundstabiges verzier­
umgearbeitet; dünner rundstabiger Draht, an einem tes Armringfragment; deformiertes Fragment eines
Ende schaufelförmig breitgeschlagen; grob bearbeite­ rundstabigen Armrings; verziertes Armringpaar; ver­
tes vierkantiges Stäbchen (halbfertiger Armring?); vier bogener vierkantiger Draht, in der Biegung in Torsi­
Bronzeblechstücke, eines mit Punktreihe; 15 Blechgür­ on übergehend; verziertes Dreiring-Gehänge mit drei
telstücke mit getriebener Mittelrippe und Perlrcihen; bzw. vier eingehängten kleineren Ringen; grob gegos­
Knopfsichel; 13 Zungensichelfxagmente; 14 Sichel- sener Ring mit rhombischem Querschnitt; Ring mit
fragmente und zwei Fragmente davon; Schwertklin­ überlappenden Enden und ungleichmäßigem Quer­
genfragment; grob bearbeiteter Gegenstand (Halb­ schnitt; schweres, verziertes Beinringpaar, abgerieben;
fabrikat oder Stichel?); kleines Beil mit nach unten zwei schwere Beinringe unterschiedlicher Größe und
verlängerten Lappen; fragmentiertes mittelständiges Verzierung; drei gedrehte Beinringe, Enden mit Quer­
Lappenbeil; vier Lappenbeilfragmente; 17 Sichel-Frag­ strichbündeln verziert, alle stark abgerieben; fünf ge­
mente; elf Bronze-, Kupfer- und Bleibrocken; 28 Kup­ drehte Beinringe, beiderseits flächig abgerieben; Bein­
ferschmelzstücke. — Dat.: Milavče-Knovízer Kultur­ ring, Torsion ganzflächig stark ahgerieben, ein Ende-
kreis, Stufe Lažany/Suchdol (Bz D - Ha A x). - NM glatt und zugespitzt, zweites gedreht und antik abge­
Praha (12596; ehem. Privatslg. F. V. Hušpaur und V. Po­ brochen, gefertigt aus fragmentiertem Halsring; zwei
korný). - Zeitschrift Horymir vom 25.6.1887; Pokorný ähnliche Beinringe; Beinring, Torsion ganzflächig ah­
1887-89, 149-156 Taf. 2, 13; Richlý 1894, 108 ff. Taf. 22. gerieben, ein Ende unverziert und zugespitzt, zwei­
23; Böhm 1937, 114; Kytlicová 1961, 240; v. Brunn 1968, tes gedreht, antik abgebrochen (offenbar aus Halsring
301; Kytlicová 2007, 298 Nr. 198/82 Taf. 27, 82. umgearbeitet); halber gedrehter Beinring, abgebro­
578. Horní Věstonice, okr. Břeclav, kraj Jihomoravs­ chenes Ende sekundär als Meißel gestaltet; fünf ähn­
ký, Mähren. - Einzelfund (1928) beim Bepfliigen der liche Beinringe, nur zwei noch teilweise verziert; vier
Weinberge. - Beschädigte Dolchklinge mit flach­ fragmentierte gedrehte Beinringe; Drahtstück, zu
rhombischem Querschnitt und dreieckiger Griffzun- einem Ring gedreht; vier vollständige massive Bein­
ge; L. 9,8 cm (Taf. 42, $78). - Dat.: Jüngere Bz (?). - ringe, flächig abgerieben, Verzierung beschädigt; Bein­
Mus. Mikulov (A/M 452). - Unpubliziert.2 ring, stark abgerieben und deformiert; fragmentierter
579. Kundratice, Gde. Hlinná, okr. Litoměřice, kraj Beinring, flächig abgerieben, Verzierung beschädigt;
Ústecký, Böhmen. - Nähere Fundumstände unbe­ fragmentierter gedrehter Beinring; deformiertes Bein­
kannt. Nach E. Plesl und M. Zápotocký soll ein Depot ringfragment, verziert mit Querstrichgruppen; zwei
(?) beim Stockroden gefunden und durch einen Anti­ tordierte Halsringfragmentierte; Meißel, gefertigt aus
quitätenhändler von einem Kundraticer Bürger erstan­ gedrehtem Armring; zwei fragmentierte Griffzungen-
den worden sein (Mus. Litoměřice). Die im National­ Messer; durchbrochener Ringgriff eines Messers oder

2 Für den freundlichen Hinweis danke ich Herrn J. Peska.


12 0 Der Fundstoff

Rasiermessers; Lanzenspitze; vier Zungensicheln und - Dolchklinge mit flachem, rechteckigem Griffplat­
eine Sichelspitze; vier fragmentierte Lappen heile; T ül- tenabschluß und breiter Mittelrippe, sekundär bear­
lenmeißel. - Dat.: Milavče-Knovízer Kulturkreis, beitet; L. noch 8,5 cm (Taf. 42, $82). - Mus. Uherský
Stufe Jenišovice (На В i). - Mus. Litoměřice (io). - Brod (11936). - Salaš 2005, 332 ff. Nr. 2/27 Taf. 160,
Plesl 1961, 56 Taf. 55-58 (Sichel Taf. 57, 1 nicht zugehö­ 220.
rig); Kytlicová 1967, 153 Anm. 51; v. Brunn 1968, 304; 583. Fundort unbekannt (Mähren?). - Dolchklinge
Zápotocký 1969, 336; Kytlicová 2007, 27т f. Nr. 85/71 mit trapezförmigem Griffplattenabschluß und längs­
Taf. 1x6, 71. geschliffenen Schneiden, sekundär bearbeitet; L. 13,8
580. Mušov (seit 2000 überflutet von dem Stausee cm {Taf 42, $8$; nach Junghans/Sangmeister/Schrö-
„Nové Mlýny“), okr. Břeclav, kraj Jihomoravský, Mäh­ der). - NHM Wien (21530). - Junghans/Sangmeister/
ren; 80 m ö der Landstraße Brno-Mikulov, Depot 2. Schröder 1968, 122 Nr. 4654 Taf. 8, 4654.
- Depotfund; vgl. Nr. 545. - Fragmentierter Griffzun­ 584. Drslavice, okr. Uherské Hradiště, kraj Zlínský,
gendolch, Griff und Spitze abgebrochen; L. 7,2 cm Mähren, Depot 1. - Depotfund (1903); vgl. Nr. 518.
{Taf. 42, 480; nach Salaš). - Mus. Moravský Krumlov —Fragment eines Griffzungendolches mit breiter Mit­
(254). - Salaš 2005, 357 Nr.2/48 Taf. 209, 129. telrippe und geschliffenen Schneiden; L. noch 4,6 cm
581. Drslavice, okr. Uherské Hradiště, kraj Zlínský, (Taf. 42, $84). — Mus. Uherský Brod (2011).- Salaš
Mähren, Depot I. - Depotfund (1903); vgl. Nr. 518. 2005, 3U ff- Nr. 2/27 Taf. 128, 366.
- Dolchklinge mit flachem, trapezförmigem Griffplat­ 585. Radětice, okr. Příbram, kraj Středočeský, Böh­
tenabschluß und breiter Mittelrippe, sekundär bearbei­ men; Hügel „Na Stráži“ (Grundstück Nr. 158/1). -
tet; L. noch 8 cm (Taf. 42, 581). - Mus. Uherský Brod Depotfund; vgl. Nr. 577. — Stark deformiertes und
(2010). - Salaš 2005, 317 ff. Nr. 2/27 Taf. 128, 365. verbogenes Fragment eines Griffzungendolches {Taf.
582. Drslavice, okr. Uherské Hradiště, kraj Zlínský, 42, $8$; nach Kytlicová). - NM Praha (12595). - Kytli­
Mähren; Depot II. - Depotfund (1963); vgl. Nr. 494. cová 2007, 298 Nr. 198/80 Taf. 27, 80.

Dolchfragmente, Typzuweisung unbekamit:

586. Hořešovice, okr. Kladno, kraj Středočeský, Dolchklinge mit linsenförmigem Querschnitt und
Böhmen. - Stark korrodierte Dolchklinge mit ei­ zwei Nietlochresten (?); L. noch 6,7 cm (Taf. 4$, $90).
nem erhaltenen Nietloch (sowie Ritzverzierung [nach - Dat.: Mittlere Bz. —Mus. Týn nad Vltavou (2027).
Böhm]; auf der Abb. nicht erkennbar); L. noch 7,8 cm - Hájek 1954, 126.
{Taf. 42, $86; nach Böhm). - Dat.: Ältere Bz. - Mus. 591. Plíškovice, okr. Písek, kraj Jihočeský, Böhmen.
Slaný (536). - Böhm 1933, 62 Taf. 7, 4. - Fundumstände unbekannt. - Flache, trianguläre
587. 588. Doubrava, okr. České Budějovice, kraj Dolchklinge mit fünf Nietlochresten; L. noch 9,4 cm
Jihočeský, Böhmen. — Aus gestörten Hügelgräbern {Taf. 4$, $91; nach Inventarzeichnung.). - Dat.: Ältere
siidl. der Gemeinde. - Zwei korrodierte Dolchklingen Bz (?). - NM Praha (26087; z- Zt. nicht auffindbar).
mit linsenförmigem Querschnitt; L. noch 4,67 cm; 6,1 - Unpubliziert.
cm (Taf. 42, $87. $88). - Dat.: Späte Frühbronzezeit 592. Mikulovice, okr. Pardubice, kraj Pardubický,
(wegen eines dort gefundenen frühbronzezeitlichen Böhmen; Flur „Kašparova kruhovka“, Grube 4. - Aus
Absatzbeiles). - Mus. Bechyně (25x3; 2514). - Beneš einigen ausgehobenen Gruben (Diviš 1901). — Be­
1966, 4 Taf. 2, 14. 15. schädigte Dolchklinge mit linsenförmigem Quer­
589. Tajanov, Gde. Klatovy, okr. Klatovy, kraj schnitt und zwei Nietlochresten (?); L. 8 cm (Taf. 4$,
Plzeňský, Böhmen; Flur „Husin“, Hgl. 7. —Grabhügel $92). - Beifunde: drei Nadelfragmente. - Dat.: Ältere
(K. Hostaš 1885-86). - Stark korrodierte Dolchklinge Bz, Aunjetitzer Kultur. —NM Praha (11723). - Böhm
mit gerundetem Mittelgrat und zwei Nietlochresten; J932a>49-
L. 6,7 cm (Taf. 4$, $89). - Beifunde: Nadel mit ge­ 593. Plzeň-Nová Hospoda, okr. Plzeň-město, kraj
kerbtem Kopf und Hals; Armring; Meißel; drei glatte Plzeňský, Böhmen; Hgl. 5. - Grabhügel (1947) mit
Kiesel; verzierter Henkelkrug. - Dat.: mittlere Bz, neun Brandbestattungen, Dolch außerhalb dieser. -
Hügelgräberkultur. - Mus. Klatovy (81). - Hostaš Fragmentierte zweinietige Dolchklinge mit flach-lin­
х887~89а, 3-12 Taf. 1, 30; Čujanová-Jílková 1970, senförmigem Querschnitt, ein Niet erhalten; L. noch
100. 7,9 cm (Taf. 4$, $9$). - Dat.: Mittlere Bz, ältere Phase
590. Hosty, okr. Geské Budějovice, kraj Jihočeský, der Hügelgräberkultur. - Mus. Plzeň (2087). - Jílková
Böhmen. - Aus gestörtem Hügelgrab. - Korrodierte 1958, 315; Čujanová-Jílková 1970, 73 Abb. 86, 6.
Atypische, fragmentierte und unbestimmbare Dolche 121

594. Dýšina-Nová Huť, okr. Plzeň-mčsto, kraj Plzeňský, Böhmen. - Depotfund in Gefäß, gefunden
Plzeňský, Böhmen. - Aus Hügelgräberfeld. - Beschä­ beim Pflügen (1890). - Griffzungendolchfragment mit
digte Dolchklinge mit gerundet-rhombischem Quer­ Nietloch; L. ca. 3,3 cm {Taf. 4p 601; nach Kytlicovä). -
schnitt, ehem. mit zwei Nierlöchern (?); L. noch 9,4 Beifunde: Radnadelfragment; fragmentierte Nadel mit
cm (Taf. 594). - Dat.: Mittlere Bz. - Mus. Plzeň kurzem Zylinderkopf und Halsknoten; Nadel vom Typ
(6281). - Čujanová-Jílková 1970, 68 Abb. 36, 9. Horgauergreut; verzierte konische Scheibe (abgesägter
595. Semice, okr. Nymburk, kraj Středočeský, Böh­ Nadelkopf?); Radanhängerfragment mit Aufhänge­
men. —Aus Brandgräbern, im Innenhof einer Schule öse; rippenverziertes Plättchen, an einem Ende abge­
aufgedeckt. - Flaches Klingen fragment mit zwei (oder brochen, am anderen ein durchgeriebener Ring (von
drei?) Nietlöchern, Abdruck von Heftausschnitt; L. einem Gürtelhaken?); rippenverzierter Gürtelhaken;
noch 3,9 cm (Taf. 44, 595). - Dat: Jüngere Bz (?). - zylindrischer Beschlag mit pilzförmigem Kopf; ko­
Mus. Poděbrady (289). —Unpubliziert. Nachweis Mus. nischer Beschlag; Anhänger; massiver Ring; Bruch­
Poděbrady. stück einer Beinberge; zwei ähnliche Bruchstük-
596. Malé Hradisko, okr. Prostějov, kraj Olomoucký, ke; offener Ring aus Blechstreifen; Ringfragment aus
Mähren; Flur „Staré Hradisko“. — Siedlungsfund starkem Blech, mit getriebenen Punktreihen verziert;
(F. Lipka und K. Štětina, vor dem Ersten Weltkrieg). sechs Fragmente von Armspiralen mit verstärktem
- Stark korrodierte Dolchklinge mit flach-linsen­ Rand und Mittelrippe; zwei dünne Blechstücke; zy­
förmigem Querschnitt und vier Nietlöchern, Spitze lindrischer, durch Rippen gegliederter Beschlag; Stück
abgebrochen; L. noch 9,4 cm (Taf. 43, 596). - Dat.: eines gedrehten Drahtes mit einem glatten Ende, am
Altere bis mittlere Bz. - Mus. Boskovice (602- 3196). - anderen Bronzeringe aufgezogen und angeschmol­
Meduna 1961, 73. zen (von einem Halsring?); dünner Bronzedraht;
597. Lochovice, okr. Beroun, kraj Středočeský, Böh­ Armspirale aus doppeltem Golddraht, ein Ende ge­
men. - Fundumstände unbekannt. - Dolchklingen­ dreht (nicht auffindbar); schwerer mit schrägem Lei­
fragment mit vier Nietlöchern (?); L. noch 7 cm ( Taf. termuster verzierter Armring; drei verzierte Armring­
43> 597'< nach Smolík). - Dat.: Mittlere Bz. - Verbleib fragmente; zwei Fragmente eines Armringes vom Typ
unbekannt. - Smolík 1878-81, 159 Taf. 8, 6. Publy; zwei Bruchstücke eines breiten Blechfußrin­
598. Plešivec, Gde. Jince, okr. Příbram, kraj ges mit dachförmigem Querschnitt; Meißel, gefer­
Středočeský, Böhmen. - Vom Berg P., Fundumstän­ tigt aus vierkantigem, verziertem Armring; defor­
de unbekannt.1 — Dolchklingenfragment mit rhom­ mierter verzierter Beinring; zwei Runddrahtstücke;
bischem Querschnitt und vier (?) ausgebrochenen zwei Bruchstücke eines gedrehten Halsringes; Bruch­
Nietlöchern; L. noch 7,9 cm (Taf. 44, $98; nach Inven­ stück eines gedrehten Drahtes; verzierter Beinring;
tarzeichnung). - Dat.: Mittlere Bz (?). - NM Praha Bandstücke (von der Spirale?) einer Beinberge; dün­
(13526). - Kytlicovä 2007, 271 Nr. 171/16 Taf. 38, А 16. ner Bronzedraht; hohler, verzierter Armring (verschol­
599. Slavkov-Vážany, okr. Vyškov, kraj Jihomoravs­ len); vier Lanzenspitzenfragmente; konische Tülle
ký, Mähren. - Fundumstände unbekannt. - Fragmen­ mit gegenständigen Löchern und Bruchstück einer
tierte atypische Dolch- oder Schwertklinge mit rhom­ ähnlichen; kantiges Stäbchen von halbfertigem Arm­
bischem Querschnitt, fast gerade abschließendem ring (?); kantiges Stäbchenfragment; Rundstäbchen,
Griffplattenabschluß und vier Nietlöchern (zwei aus­ ein Ende zum Meißel geschliffen; zwei Beilnacken-
gebrochen), Spitze fehlt; L. noch 8,3 cm (Taf. 44, 599). Fragmente; sechs Fragmente von Beilklingen; vier
- Dat.: Mittlere Bz (?). - MM Brno (o. Nr.). - Unpub- Schwertklingen fragmente; rautenförmige Platte, in
bliziert. der Mitte verstärkt; unverziertes, deformiertes Band
600. Drslavice, okr. Uherské Hradiště, kraj Zlínský, aus getriebenem starkem Blech; Boden- und Wand­
Mähren, Depot І. - Depotfund (1903); vgl. Nr. 518. teil des Vorratsgefäßes; Messer mit Niet; Messer vom
- Deformiertes Dolchklingenfragment mit Mittelgrat, Typ Baierdorf; flache Griffzunge eines Messers; neun
geschliffenen Schneiden und ausgebrochenem Niet­ Zungensichelfragmente; fünf Sichelfragmente; Knopf­
loch im gerundeten Griffplattenabschluß; L. noch 3,3 sichel mit fünf Rippen; drei Knopfsichelfragmente; 27
cm (Taf. 4p 600). - Mus. Uherský Brod (2661). - Salaš Bronzeklumpen. - Dat.: Milavče-Knovízer Kultur­
2005, 317 ff. Nr. 2/27 Taf. 127, 361. kreis, Stufe Lažany/Suchdol (Bz D - Ha A 1). - NM
601. Lhotka, Gde. Ostrovec, okr. Rokycany, kraj Praha (12076). - Richlý 1894, 93 ff. Taf. 16-18;

1 Nach Kytlicovä (2007, 291 Nr. 171) eine „Kollektion von gehören. Die im Mus. Hořovice aufbewahrten Gegenstände
Funden, von denen nicht sicher bestimmbar ist, ob es Einzel­ stammen überwiegend aus dem Depot Plešivec 5-Malá Vrata
funde sind oder sie zu einem der vielen Depots vom Berghang (ebd. Nr. 166] bzw. aus der Privatslg. E H lavin.“
12 2 Der Fundstoff

Eisner 1922-23, 8; Schránil 1928, 161; Böhm 1937, Bruchstück eines Dolches mit vier Nietlöchern und
104; Kytlicová 1967, 153; 1981 a; v. Brunn 1968, 301; breiter, mit Rinnen gesäumter Mittelrippe, Guß­
Kytlicová 2007, 276 f. Nr. 93/70 Taf. 16, 70. zapfen abgebrochen; L. noch 3,1 cm (Taf. 4$, 602).
602. Hradisko, okr. Kroměříž, kraj Zlínský, Mäh­ —MM Brno (57475). - Salas 2005, 265 ff. Nr. 1/3 Tal.
ren; Depot 1. - Depotfund (1905); vgl. Nr. 311. - 6, 28.

Zum Typ Vresovice-Tesinov könnten die fragmentierten Dolchklingen Nr. 603-615 gehören.

603. Hevlín, okr. Znojmo, kraj Jihomoravský, Mäh­ großer, verzierter Napf; kleine Henkeltasse; Schale;
ren. - Fundumstände unbekannt. - Stark korrodier­ Becher. - Dat.: Ältere Bz, jüngere Phase der Aunje­
te trianguläre Dolchklinge mit flach-linsenförmi­ titzer Kultur in Mähren. - Mus. Znojmo (o. Nr.). -
gem Querschnitt und omegaförmigem Heftabdruck; Lorencová/Beneš/Podborský 1987, 79 ff. Abb. 36, a; 36,
L. noch 9,9 cm (Taf. 44, 604). - Dat.: Ältere Bz. - Mus. b 5.
Znojmo (25423). - Unpubliziert.'1 609. Ladná, Gde. Břeclav, okr. Břeclav, kraj Jihomo­
604. Vrbčany, okr. Kolín, kraj Středočeský, Böhmen. ravský, Mähren; Flur „na Kerchových“. - Rechtsliegen-
- Gräberfeld der Aunjetitzer Kultur. - Stark korrodier­ de Hockerbestattung mit Kopf im S (I. L. Červinka
te trianguläre Dolchklinge in zwei Bruchstücken, mit 1924). —Korrodierte fragmentierte flache Dolchklinge
Mittelgrat und zwei Nietlochresten; L. noch 9,4 cm mit geschliffenen Schneiden und drei oder fünf ausge­
(Taf. 4j, 604; Längsschnitt nach Bartelheim). —Dat.: brochenen Nietlöchern; L. 7,9 cm (Taf. 4$, 609). - Bei­
Ältere Bz, Aunjetitzer Kultur. - Mus. Kolín (9357). - funde: zyprische Nadel; einige durch Patina verkruste­
Dvořák 1931, 8-10; ders. 1932, 13 f.; ders. 1933, 60 f.; te Schleifenringe; zwei Spiralarmringe; Knochenahle;
Bartelheim 1998, 257 Nr. 141b Taf. 35, 12. Schale; Topf; zwei Tassen. - Dat.: Ältere Bz, klassische
605. Znojmo, okr. Znojmo, kraj Jihomoravský, Mäh­ bis jüngere Phase der Aunjetitzer Kultur. - MM Brno
ren. - Fundumstände unbekannt. - Dolchklingenfrag­ (708). - Červinka 1933a, 31 Abb. 11, 2.
ment, eine Schneide abgesetzt, Spitze abgebrochen; 610. Slaný, okr. Kladno, kraj Středočeský, Böhmen;
L. noch 8,1 cm (Taf. 43, 60$). - Dat.: Ältere Bz. - Mus. Flur „Slánská hora“. — Einzelfund aus Siedlungsareal.
Znojmo (А 1677). - Unpubliziert. - Korrodiertes trianguläres Dolchklingen fragment; L.
606. Tursko, okr. Praha-západ, kraj Středočeský, Böh­ noch 6,3 cm (Taf. 44, 610). - Dat.: Ältere Bz. - Mus.
men. - Aus gestörtem Grab. - Stark korrodierte trian­ Slaný (2171). —Unpubliziert.4
guläre Dolchklinge in zwei Bruchstücken mit einem 611. Praha 8-Bohnice, Hl. m. Praha, Böhmen; Flur
erhaltenen Nietstift; L. 8,5 cm (Taf. 4j, 606). - Dat.: „Zämka“, Objekt 16, Suchschnitt 2/62. - Einzelfund.
Ältere Bz, Aunjetitzer Kultur. - NM Praha (11315). - - Dolchklingenfragment, Griffplatte schräg abgebro­
Unpubliziert. Nachweis NM Praha. chen, linsenförmiger Querschnitt; L. noch 7,9 cm
607. Noutonice, Gde. Lichoceves, okr. Praha-západ, (Taf. 4$, 611). - Dat.: Ältere Bz. - MM Praha-Hans-
kraj Středočeský, Böhmen. - Körpergrab (?). - Stark paulka (64095). - Unpubliziert. Nachweis MM Praha-
korrodierte Dolchklinge mit linsenförmigem Quer­ Hanspaulka.
schnitt, Nietlochresten und Heftabdruck, Spitze abge­ 612. TěŠetice, okr. Znojmo, kraj Jihomoravský, Mäh­
brochen; L. noch 7,3 cm (Taf. 4$, 607). - Dat.: Ältere ren; Flur „Vinohrady“ ; Gr. 32. — In unregelmäßiger
Bz, Aunjetitzer Kultur. - Mus. Slaný (541; alt 441). - Grabgrube Holzsarg mit schlecht erhaltener SW—
Böhm 1933, 63 Taf. 7, 3. NO-orientierter rechtsliegender Hockerbestattung ei­
608. Těšetice, okr. Znojmo, kraj Jihomoravský, Mäh­ nes Kindes. - Stark korrodiertes Dolchklingenfrag­
ren; Flur „Vinohrady“ , Gr. 45. - In Grabgrube SSW- ment, ohne Griffplattenabschluß und Spitze, ehem.
NNO-orientierte rechtsliegende männliche Hocker­ mit drei Nietlöchern (?); L. noch 4,7 cm. - {Taf. 44,
bestattung. —Stark fragmentierte flache Dolchklinge, 612; nach Podborský). - Beifunde: zwei Schleifenrin­
ehem. mit zwei oder drei Nietlöchern (?); L. noch ge; Armring; Schale mit drei Knubben; gedrungener
6,5 cm {Taf. 43, 608; nach Podborský). - Beifunde: Topf; Fasse mit Fransenornament. — Dat.: Ältere Bz,

4 F ü r den fre u n d lich e n H in w ie s d a n k e ich H e rrn J . K o - 5 F ü r d en fre u n d lich e n H in w e is d a n k e ich H e rrn V. M o u c h a .


v ä rn ik .
Atypische, fragmentierte und unbestimmbare Dolche 123

klassische bis jüngere Phase der Aunjetitzer Kultur in Fundumstände unbekannt. - Stark korrodiertes
Mähren. - Mus. Znojmo. - Lorencová/Beneš/Podbor- Dolchklingenfragment mit flach-linsenförmigem
ský 1987, 61 ff. Abb. 24, a; 24, b 4. Querschnitt; L. noch 4,7 cm (Taf. 44, 614). - Dat.: Äl­
613. Slaný, okr. Kladno, kraj Středočeský, Böhmen; tere Bz. - NM Praha (11782). - Unpubliziert.
Fabrik für Kunstdünger. - Aus zerstörten Körpergrä­ 615. Hosty, okr. České Budějovice, kraj Jihočeský, Böh­
bern beim Bau der Fabrik (1894). - Stark korrodier­ men; Suchschnitt II/87/88. - Siedlungsfund. - Kleine,
tes Dolchklingenfragment mit Ritzliniendekor; L. trianguläre Dolchklinge, in abgebrochener Griffplatte
noch 5,2 cm (Taf. 44, 613). ~ Dat.: Ältere Bz, Aunjetit­ drei kleine Nietlochreste; L. noch 4,6 cm ( Taf. 44, 613;
zer Kultur. - NM Praha (14785). - Schmidt 1893—95a, nach Zeichnung P. Břicháček). - Dat.: Ältere Bz, zeit­
447-452 Taf. 28, 17. lich der Věteřov-Gruppe in Mähren entsprechend. -
614. Praha 8-Libeň, Hl. m. Praha, Böhmen. — Mus. Plzeň (oh. Inv. Nr.). - Unpubliziert/’

Die folgenden Dolchklingenfragmente sind sehr stark fragmentiert, weshalb eine Typzuweisung un­
möglich ist.

616. Červené Poříčí-Kaliště, okr. Klatovy, kraj 621. Veselí nad Moravou, okr. Hodonín, kraj Jihomo­
Plzeňský, Böhmen; Flur „Rudický les“ , Hgl. 12 (neu ravský, Mähren; Flur „Hájek“. - Fundumstände un­
32), Gruppe 4. - Grabhügel mit fünf Fundgruppen bekannt. - Dolchklingcnspitze mit V-förmiger Dop­
(J. Szombathy 1903). - Korrodierte Dolchklinge mit pellinie; L. noch 2,8 cm {Taf. 44, 621; nach Foto und
flach-linsenförmigem Querschnitt und einem ausge­ Zeichnung des Museums). - Dat.: Ältere Bz. - Mus.
brochenem Nietloch; L. noch 6,8 cm (Taf. 44, 616). Veselí nad Moravou (A 174). - Unpubliziert.
- Beifunde: Scherben von warzenverzierter Kanne. - 622. Risuty, okr. Kladno, kraj Středočeský, Böhmen.
Dat.: Mittlere Bz. - NHM Wien (62500). - Michálek - Aus gestörten Gräbern (?). - Dolchklingenfragmente
1979, 54 f. Taf. 46, 16. (Taf. 44, 622). - Mus. Slaný (2705). - Unpubliziert/'
617. Němčíce nad Hanou, okr. Prostějov, kraj Olo­ 623. Holešov, okr. Kroměříž, kraj Zlínský, Mähren;
moucký, Mähren. - Fundumstände unbekannt. - Fla­ Gr. 120. — Körperbestattung. — Korrodiertes Bruch­
ches Dolchklingenfragment mit einseitig geschliffenen stück von triangulärer Dolchklinge; L. noch 7 cm
Schneiden; L. noch 3,3 cm (Taf. 44, 617). - Dat.: Älte­ (Taf. 44, 623). - Dat.: Ältere Bz, Nitra-Kultur. - Mus.
re Bz (?). - Mus. Přerov (5694). —Unpubliziert. Kroměříž (276-94/66). - Ondráček/Sebela/Stloukal
618. Nebovidy, okr. Kolín, kraj Středočeský, Böhmen. 1985, 28 Taf. 13, 22.
— Fundumstände unbekannt. - Stark fragmentiertes 624. Skůry-Křovice, okr. Kladno, kraj Středočeský,
Dolchklingenfragment mit Nietlochrest; L. noch 3,0 Böhmen. —Grabfund (?). - Drei Fragmente einer tri­
cm (Taf. 44, 618). - Mus. Kolín (9405). - Unpubli­ angulären flachen Dolchklinge; L. insgesamt: 10,2 cm
ziert. " (Taf. 44, 624). —Dat.: Ältere Bz. - Mus. Slaný (3568).
619. Němčíce nad Hanou, okr. Prostějov, kraj Olo­ - Unpubliziert.10
moucký, Mähren. - Fundumstände unbekannt. - Kor­ 625. Koloveč, okr. Domažlice, kraj Plzeňský, Böhmen;
rodiertes Dolchklingenfragment mit linsenförmigem Flur „u Vítkovic“ . - Einzelner Grabhügel mit Brand­
Querschnitt; L. noch 2,8 cm (Taf. 44, бір). —Dat.: Äl­ bestattung, unweit davon die Funde. - Stark korro­
tere Bz (?). - Mus. Přerov (5640). - Unpubliziert. dierte Dolchklinge mir flach-linsenförmigem Quer­
620. Písek, okr. Písek, kraj Jihočeský, Böhmen. - Ein- schnitt; L. noch 10,1 cm (Taf. 44, 623). - Beifunde:
zelfund von der Baustelle des Unternehmens JITEX Flachbeil mit drahtumwickelten Holzresten; viernie-
(1958). - Kleines Klingenfragment mit linsenförmigem tiges Kurzschwert mit trapezoider Griffplatte; Nadel
Querschnitt; L. noch 2,8 cm (Taf. 44, 620). - Dat.: mit sichelförmigem, kantigem Schaft; Scherben von
Mittlere Bz. - Mus. Písek (А 1398). - Unpubliziert/ rippenverzierter Amphore. - Dat.: Mittlere Bz, Hügel-

6 Für d en fre u n d lich e n H in w e is d a n k e ich H e rrn P. B fi- ’ F ü r d en fre u n d lic h e n H in w e is d a n k e ich H e rrn J . M ic h ä -
ch a cek . lek.
Für den fre u n d lich e n H in w e is d a n k e ich H e rrn Z . Sed- 9 F ü r d en fre u n d lich e n H in w e is d a n k e ich H errn V . M o u c h a .
läcek . 10 F ü r d en fre u n d lic h e n H in w e is d a n k e ich e b e n falls H e rrn
V. Moucha.
I24 Der Fundstoff

gräberkulrur. - Mus. Plzeň (8768). - Čtrnáct 1954, Querschnitt; L. noch 7,$ cm (Taf. 44, 631). - Dat.:
348; Čujanová-Jílková 1964, 42 Abb. 12,8; dies. 1970, Mittlere Bz. - Mus. Klatovy (542). - Hostaš 1892, 290.
42 Abb. 12, 8. 632. Lány, okr. Rakovník, kraj Středočeský, Böhmen;
626. Fundort unbekannt. — Flaches Dolch- oder Flur „V hrobích“ , Hgl. 1. - Grabhügel mit Brandbe­
Rasiermesserfragment mit geschliffenen, ausgebro­ stattung. - Korrodierte Dolchklinge in drei Bruchstük-
chenen Schneiden und Griffplattenabschluß; L. noch ken mit leichtem Mittelgrat; L. noch 8 cm (Taf. 44,
8.9 cm (Taf. 44, 626). - Dat.: Mittlere Bz (?). - Mus. 632). - Beifunde: viernietiges Kurzschwert mit trape-
Plzeň, Slg. Staňkov (931). - Unpubliziert. zoider Griffplatte und Hutnieten (L. 30,7 cm); Schüs­
627. Brandýs nad Labem, Gde. Brandýs nad Labem- sel und Scherben von drei weiteren Gefäßen. —Dat.:
Stará Boleslav, okr. Praha-východ, kraj Středočeský, Mittlere Bz. —NM Praha (40840, 40841). - Schránil
Böhmen; Flur „V nivách“. - Aus Gräbern mit Hocker­ 1928, 117 f. 133; Beneš 1959, 40.
bestattungen unter Steinpackungen beim Straßenbau. 633. Netunice, okr. Plzeň-jih, kraj Plzeňský, Böhmen.
- Fragmentierte Dolch(?)klinge ; L. ca. 8,2 cm (Taf. —Aus unbestimmtem Grabhügel. - Schlanke Dolch­
44, 627; nach PÍČ). — Dat.: Altere Bz, klassische bis klinge mit rhombischem Querschnitt, Griffplatte ab­
jüngere Phase der Aunjetitzer Kultur. - Verbleib un­ gebrochen; L. noch 8 cm ('Taf. 44, 633). - Dat.: Mitt­
bekannt (ehem. NM Praha? und Privatslg. Chaura). — lere Bz. - Mus. Plzeň (8799). - Čujanová-Jílková 1970,
Matiegka 1892, 223; Píč 1890-92, 407 Taf. 19, 7; ders. 58, Abb. 18, 15.
1899, 189 Taf. 6, 7. 634. Radonice, Gde. Dolní Bukovsko, okr. České
628. Stahlavy, okr. Plzeň-město, kraj Plzeňský, Böh­ Budějovice, kraj Jihočeský, Böhmen. - Fundumstän­
men; Flur „Hájek“, Hgl. 30, Gr. 1. - Vgl. Nr. 379. - de unbekannt. - Fragmentierte Dolchklinge, Griff­
Dolchfragment mit flach-rhombischem Querschnitt plattenabschluß und Spitze abgebrochen; I.. noch
und Spitze; L. noch 4,2 cm (Taf. 44, 628). - Mus. 10,6 cm (Taf. 44, 634). - Dat.: Mittlere bis jüngere Bz.
Plzeň (1208). —Mus. České Budějovice (A 16217). - Unpubliziert.
629. Tvarožná, okr. Brno-venkov, kraj Jihomoravs­ 635. Fundort unbekannt (NW-Böhmen).'1 - De­
ký, Mähren; Flur „Tvarožná II“, Gr. 3. - Hockerbe­ potfund? (1878); vgl. Nr. 510. - Schlanke, gebrochene
stattung eines 40-50-jährigen Mannes auf rechter Sei­ Dolchklinge mit flach-rhombischem Querschnitt; L.
te (1979). - Stark korrodiertes Dolchfragment; L. noch noch 5,9 cm und 5,1 cm (Taf. 44, 633). - Dat.: Jüngere
4.9 cm (Taf. 44, 62p; nach Vitula). - Beifunde: Aun­ Bz (?). - NHM Wien (2783/b). - Kytlicová 2007, 272 f.
jetitzer Henkelschale; doppelkonischer Napf; breiter Nr. 88/46.47 Taf. 68, 46. 47 („Lažany 1“ ).
Schüsselteil; Schulterblatt von Schaf. - Dat.: Ältere Bz, 636. Blučina, okr. Brno-venkov, kraj Jihomoravský,
Aunjetitzer Kultur. —Arch. Inst. Brno. - Geislerová/ Mähren; Flur „Cezavy“, Depot 13. - Depotfund; vgl.
Vitula 1985, 489-497 Abb. 3, 2.; Stloukal 1985, 497- Nr. 536. — Dolchspitzenfragment mit rhombischem
501. Querschnitt; L. noch 7,2 cm (Taf. 44, 636). - MM
630. Plzeň-Nová Hospoda, okr. Plzeň-město, kraj Brno (110303). - Salaš 2005, 296 ff. Nr. 2/13 Taf. 79,
Plzeňský, Böhmen, Hgl. 65. - Brandbestattung in 102 (wird von S. mit unserer Nr. 662 zu einem Exem­
Grabhügel (і 954). — Korrodierte Dolchklinge, gebro­ plar gerechnet!).
chen, mit linsenförmigem Querschnitt und zwei Niet­ 637. Nezdíce, okr. Klatovy, kraj Plzeňský, Böhmen;
lochresten; L. 7,2 cm (Taf. 44, 630). - Beifunde: 20 Flur „Křížkovice“, Hgl. 16. - Hügelgrab (J. Szom-
Stachelscheiben; zwei Nadeln mit doppelkonischem bathy 1895). — Beschädigtes Dolchklingenfragment
Kopf und kantigem Schaft; zwei massive rundstabige (zwischen Steinen); L. noch 5,2 cm (Taf. 43, 637). -
Armringe; Teil einer Amphore; Scherben eines weite­ Beifunde: Scherben von Amphore und Schale. - Dat.:
ren Gefäßes; Bruchstücke von Spiralröllchen (nicht er­ Jüngere Bz (?). - NHM Wien (62443). ~ Michálek
halten) (Taf. 80, A). —Dat.: Mittlere Bz, ältere Phase D 79. 77 f-
der Hügelgräberkultur. —Mus. Plzeň (7727). - Jílko­ 638. Kostelní Lhota, okr. Nymburk, kraj Středočeský,
vá 1955, 165 ff. Abb. 87, rechts unten; dies. 1958, 326; Böhmen. —Einzelfund bei Regulierung des Výrovka-
Čujanová-Jílková 1970, 76 f. Abb. 88, 5. Flusses (1896). — Spitze von Dolchklinge mit flach­
631. Ostřetice, okr. Klatovy, kraj Plzeňský, Böhmen. rhombischem Querschnitt und Mittelgrat; L. noch
- Fundumstände unbekannt. —Aus Gräberfeld (1889). 5,2 cm (Taf. 43, 638). - Mus. Poděbrady (234). - Un­
- Korrodierte Dolchklinge mit flach-rhombischem publiziert.

“ Nach O. Kyrlicovä gehören diese Dolchfragmenie sowie und die beiden Nr. 510 und 550 7.11 dem Depot von Lazany 1 (Kytlicovä
2007, 272 f. Nr. 88 Taf. 66, B-69).
Atypische, fragmentierte und unbestimmbare Dolche 125

639. Uherské Hradiště, okr. Uherské Hradiště, kra] Brod (11938). - Salaš 2005, 332 ff. Nr. 2/27 Taf. 161,
Zlínský, Mähren. - Einzelfund (?). - Dolchklingen- 230.
fragment; L. noch 7,7 cm (Taf. 47, bjý). - Dat.: Jüngere 646. Stradonice, okr. Kladno, kraj Středočeský, Böh­
Bz. - NM Praha (89803). - Unpublizicrt. Nachweis men. - Depotfund (1930) bei Hausbau; nähere Umstän­
NM Praha. de unbekannt. - Dolchklingenspitze; L. noch 3,7 cm
640. Kralupy nad Vltavou, okr. Mělník, kraj Stře­ {Taf. 4$, 646; nach Kytlicová). - Beifunde: Nadel mit
dočeský, Böhmen; Flur „Minkovice“. - Einzelfund kräftig geripptem Kopf und zwei weitere Nadelbruch­
beim Pflügen. - Beschädigte Dolchklinge mit rhom­ stücke; zwei Brillenspiralen und Fragmente einer weite­
bischem Querschnitt; L. xi,4 cm 0 'af 4$, 640). - Dat.: ren; Fragment eines Zierbuckels mit drei um den Rand
Mittlere Bz (?). - Mus. Čáslav (20/4). —Čermák 1892, laufenden Rippen; Fragment eines gewölbten Armrin­
567. ges mit tiefen Rillengruppen; deformiertes Bronze-
641. Srby, okr. Domažlice, kraj Plzeňský, Böhmen. — drahtstück; fünf Fragmente eines Gürtelblechs mir ge­
Fundumstände unbekannt. - Korrodierte gebroche­ triebenem Mittelgrat und Perldekor; Fragment einer
ne Dolchklinge mit flach-dreieckigem Querschnitt, getriebenen Tasse; sieben deformierte, gedrehte Draht­
ehem. mit zwei (?) Nietlöchern; L. 14 cm (Taf. 45, stücke von Hals- und Armringen; kleiner ovaler, drei­
641). - Dat.: Mittlere Bz. - Mus. Plzeň, Slg. Staňkov kantiger Armring; Endstück eines schweren Beinrings;
(2535). - Čtrnáct 1962, 100 (unvollendete Klinge von zwei annähernd rundstabige unverzierte Armringe mit
Typ Vrhaveč?). verjüngten Enden; deformiertes Halsringfragment, mit
642. Fundort unbekannt. — Dolchklingenfragment Querstrichgruppen und Tannenzweigmotiv; Beinring­
mit gerundet-rhombischem Querschnitt und Ansatz fragment mit Quer- und Schrägstrichgruppen; Hälfte
zu leicht verbreiteter Griffplatte; L. Noch 13,9 cm (Taf. eines schweren, gedrehten Armrings mit Pufferende,
45, 642). - Dat.: Mittlere Bz (?). - Mus Plzeň, Slg. das andere abgebrochene Ende ist flachgeschliffen;
Staňkov (o. Nr.). - Unpubliziert. Endstück eines schweren Beinrings; drei massive runde
643. Praha 8-Kobylisy, Hl. m. Praha, Böhmen. - Beinringe, deformiert und abgenutzt; Fragment eines
Fundumstände unbekannt. —Korrodierte gebrochene gedrehten Halsringes; vierkantiges Stäbchen; tordier-
Dolchklinge mit rhombischem Querschnitt; L. noch res Stäbchen, Enden zu Meißel gestaltet; zwei glatte
10 cm (Taf. 45, 64f . - Dat.: Ältere bis mittlere Bz. - Stäbchen mit rundem Querschnitt; drei Fragmente
NM Praha (28251; ehem. Slg. E. Storch). - Unpubli­ von mittelständigen Lappenbeilen; zwei Lanzenspitzen­
ziert. fragmente; angeschliffene Messerspitze; Messerfrag­
644. Hořice na Sumave, okr. Český Krumlov, kraj ment, einschalig gegossen, mit kurzer Griffzunge und
Jihočeský, Böhmen; oberhalb des Weilers Nr. 94. - Niet; Spitze von langem Messer oder Sichel; mittel-
Depotfund in 3 m Tiefe bei Straßenarbeiten auf einem ständiges Lappenbeil; elf Fragmente von Sichelspit­
Gneishügel (1948). - Fragmentierte Dolchklinge mir zen, -mittelteilen und gerippter Griffzunge. — Dat.:
dachförmigem Querschnitt; L. noch 9,8 cm {Taf. 45, Milavče-Knovízer Kulturkreis, Stufe Suchdol (На А t).
644; nach Kytlicová). — Beifunde: Rollenkopfnadel; - Mus. Slaný (355). - Kytlicová T961, 241 ff; Moucha
fragmentierte ritzverzierte Petschaftkopfnadel mit ge­ 1969, 492; Kytlicová 2007, 306 Nr. 223/52 Taf. 59, 52.
schwollenem Hals; Fragment einer zweiteiligen Schei­ 647. Pšov, okr. Louny, kraj Ústecký, Böhmen. -
benkopfnadel; Armband mit Doppelspiralenden und Fundumstände unbekannt. - Schmales Dolchklingen­
Mittelteil eines ähnlichen; vier verbogene starke Bron­ bruchstück; L. noch 5,5 cm ( Taf. 45, 647; nach Blažek/
zedrähte, einer verziert; ursprünglich rundstabiger ver­ Gál). - Mus. Chomutov (8867; ehem. Slg. Steiner). -
zierter Armring; drei dachförmig gekantete Armringe, Blažek/Gál 2001, 29 Nr. 7 (mit weiterer Literatur); 72
zwei verziert mit Strichgruppen; zwei Sichelfragmen­ Abb. 7.
te. - Dat.: Milavče-Knovízer Kulturkreis, Stufe Plzeň- 648. Praha 6-Dejvice, Hl. m. Praha, Böhmen; Flur
Jíkalka (Bz C-D). - Mus. Český Krumlov (21). - „U sv. Matěje“ im Bereich von „Šárka“,12 in dem für
Spurný 1949 Abb. 9; Kytlicová 1964, 553 Abb. 173; dies. die Erweiterung des Friedhofes an der Matthäus-
2007, 262 f. Nr. 50 Taf. 1, A 14. Kirche vorgesehenen Feld, Grabstelle 94, Depot 1. -
645. Drslavice, okr. Uherské Hradiště, kraj Zlínský, Depotfund in 30-40 cm Tiefe angeblich in einer or­
Mähren; Depot II. - Depotfund (1963); vgl. Nr. 494. ganischen Hülle, (1890). — Dolchklingenfragment;
- Dolchklingenfragment mit rhombischem Quer­ L. noch 2,0 cm {Taf. 47, 648; nach Kytlicová). - Bei­
schnitt; L. noch 6,7 cm (Taf. 45, 64$). - Mus. Uherský funde: fünf unverzierte Armringe; verziertes Armring-

12 A u s fü h rlic h z u den F u n d e n aus d ie se m G e b ie t s. K y tlic o v á 2 0 0 7 , 29 4 N r. 18 1.


126 Der Fandstoff

paar; Bronzeband einer zweiteiligen Fibel vom „Lüne­ Griffplatte und Spitze abgebrochen; L. noch 10,1 cm
burger Typ“ mit gepunztem Dekor; drei Pfeilspitzen; (Taf. 43, 632). - Dat.: Mittlere Bz. - Mus. Plzeň (8911).
Sichelrückenfragment; zwei Knopfsicheln, Spit­ - Pic 1900, 146; Čujanová-Jílková 1970, 87 Abb. 47, 3;
zen abgebrochen; drei Zungensichelfragmente und Franc 1890/1906 (1988) 229. 244 Taf. 35, b.
ein Bruchstück aus der Sichelmitte; zweischneidiges 653. Vochov, okr. Plzeň-sever, kraj Plzeňský, Böh­
Rasiermesser vom Typ Stadecken (PBF VIII, i [Jocken- men; Hgl. 4. - Grabhügel (V. Čtrnáct 1954). - De­
hövel 1971J Nr. 50); zweischneidiges Rasiermesser vom formiertes, im Brand verglühtes Dolch fragment mit
Typ Stadecken (ebd. Nr. 71); Stabmeißel mit Rand­ Mittelrippe; L. noch 8 cm (Taf. 43, 633). - ßeifunde:
leisten; Tüllenfragment einer Lanzenspitze; Gußroh­ Nadelfragment mit massivem, gedrungenem Kugel­
ling eines dreikantigen Stäbchens. 14 kleine Bronze­ kopf und Bruchstück einer weiteren Nadel; horizontal
gußstücke; (wohl zugehörig:) Beil mit Lappenabsatz. gerippte Fußschale; Henkeltopf mit vertikalen Ritz­
- Dat.: Milavče-Knovízer Kulturkreis, Stufe Plzeň-Jí- linien; Scherben. - Dat.: Mittlere bis jüngere Bz. -
kalka/Lažany (Bz C-D ). - MM Praha (504 D - 542 Mus. Plzeň (3978). —Unpubliziert.'3
D (ehem. Slg. Rožánek]). - Richly 1894, 142 f.; Jíra 654. Sepekov, okr. Písek, kraj Jihočeský, Böhmen;
1899, 45. 93; Prokop 1905, 75; Filip 1949, 85; Turek Flur „Chlum u Podboře“, Hgl. 2, Gr. 1. - Grabhügel
1949, 127 Taf. 13; Kytlicová 1964, 554; Plesl 1965, 485; (Dm. 12 m, H. 1,80 m) mit Steinkranz und vier Stein­
Slabina 1966, 342; Kytlicová 2007, 294 Nr. 181/13 einbauten auf Bodenniveau; an der S-Seite in Stein­
Taf. 39, A 13. bau Brandbestattung, dessen Leichenbrand auf ca. 80
649. Počedělice, okr. Louny, kraj Ústecký, Böhmen. cm Fläche verstreut war (J. L. Píč 1889). - Deformier­
- NW-SO-orientierte männliche Körperbestattung tes verschmolzenes Dolch fragment; L. noch 5,9 cm
mit angezogenen Beinen in Hügel mit Basaltpackung (Taf. 43, 634). —Beifunde: zwei Nägelchen mit band­
(Rettungsgrabung Mus. Louny 1985). - Dolchspitze förmiger Verzierung; Nadelfragment und Ring. —
und ein Niet (im Beckenbereich) (Taf. 43, 64p). — NM Praha (48403). - Dat.: Bz B 2-Bz C. - Píč 1898-
Beifunde: Bruchstück eines Bronzeanhängers; ova­ 99b, 423-428; ders. 1900, 152.
les Steinamulett (im Beckenbereich); sieben Pfeilspit­ 655. Blučina, okr. Brno-venkov, kraj Jihomoravský,
zen (hinter den Unterschenkelknochen); zwei Gefäße Mähren; Flur „Cezavy“, Depot 1. - Depotfund (1933).
(bei den Füßen). - Mus. Louny (21/85). - Stäuber/ - Deformiertes Dolchklingenfragment mit rhom­
Štauberová 1984-85, 149 f. bischem Querschnitt; L. noch 2 cm (Taf. 43, 633). -
650. Dýšina, okr. Plzeň-město, kraj Plzeňský, Böh­ Beifunde: mittelständiges Lappenbeil der Gruppe V,
men; Wald Kokotsko, Hgl. J, untere Best. — In Hü­ Typ 3 (PBF IX, 17 [Říhovský 1992J Nr. 459); Beilklin­
gel mit Steinpackung zwei Bestattungen übereinan­ ge (ebd. Nr. 1083); Vollgriffmeißel (ebd. Nr. 1186);
der (F. X. Franc 1893). - Stark korrodierte Dolchklinge zwei Stäbchenmeißel (ebd. Nr. 1245. 1246); Knopfsi­
mit breiter Mittelrippe; L. noch 12,2 cm (Taf. 43, 630). chelfragment (PBF XVIII, 3 [Říhovský 1989] Nr. 163;
- Beifunde: Nadel mit langem, gekerbtem Kopf; zwei Zungensichelfragment (ebd. Nr. 469); sieben Sichel­
Tüllenpfeilspitzen. - Dat.: Mittlere Bz, jüngere Phase fragmente (ebd. Nr. 637-643); Griffplattenmesser
der Hügelgräberkultur. —Mus. Plzeň (8756). - Rybová/ vom Typ Blučina (PBF VII, 1 [Říhovský 1972] Nr. 51);
Šaldová 1958, 364; Čujanová-Jílková 1970, 26 Abb. 82, fragmentiertes Rasiermesser mit Rahmengriff (PBF
4; Franc 1890/1906 (1988) 199 Taf. 7, J 4. VIII, 1 [Jockenhövel 1971] Nr. 79); zwei Deinsdorfer
651. Hradec Králové, okr, Hradec Králové, kraj Nadeln (PBF XIII, 5 [Říhovský 1979] Nr. 312. 356);
Královéhradecký, Böhmen. - Depotfund (?) bei Keller­ verzierter Armring und Fragmente von drei weiteren;
aushub (1853). - Korrodierte, schlanke Dolchklinge zehn Bronzgußstiicke. - Dat.: Jüngere Bz, frühe Ur­
mit Mittelrippe, Griffplatte abgebrochen; L. noch 19,1 nenfelderzeit, Stufe Blučina. - MM Brno (57929). -
cm (Taf. 43, 631; nach Duška). - Beifunde: Lappenbeil Říhovský 1982a Taf. 47, 18; Salaš 2005, 285 f. Nr. 2/1
und Bruchstück eines weiteren. —Dat.: Jüngere Bz. - Taf. 43,17.
NM Praha (?). - Wocel 1868, 54 f.; Duška 1898, 6-9 656. Lažany, Gde. Hrušovany, okr. Chomutov, kraj
Abb. 1, 4. Ústecký, Böhmen. —Depotfund (1907); vgl. Nr. 535.
652. Sedlecko, Gde. Bušovice, okr. Rokycany, kraj - Deformiertes Klingenfragment mit rhombischem
Plzeňský, Böhmen. — Aus Grabhügel (Fr. Křiklava Querschnitt und umgebogenen Schneiden; L. noch
1886). —Stark korrodierte Dolchklinge mit breiter Mit­ 3,6 cm (Taf. 43, 636). - Dat.: Jüngere Bz, frühe Urnen­
telrippe und abgesetzten, tief geschliffenen Schneiden, felderzeit, Stufe Lažany (Bz D-H a A 1). —Mus. Teplice

13 Für den freundlichen Hinweis danke ich Frau D. Baštová.


Atypische, fragmentierte und unbestimmbare Dolche 127

(HK 13687). - Böhm 1937, 89; Kytlicová 1964, 516— 665. Hamry, Gde. Plumlov, okr. Prostějov, kraj Olo­
556; Kytlicová 2007, 273 ff. Nr. 89/ 153 Taf. 72, 153. moucký, Mähren. - Depotfund (um 1900). — Frag­
657. Drslavice, okr. Uherské Hradiště, kraj Zlínský, ment einer Dolchklinge mit dachförmigem Quer­
Mähren; Depot I. - Deporhmd (1903); vgl. Nr. 518. schnitt; L. noch 3,5 cm (Taf. 46, 663; nach Salaš).
- Dolchklingeníragment mit breiter Mittel rippe und - Beifunde: Tüllenbeilfragment (PBF IX, 17 [Říhovský
geschliffenen Schneiden; L. noch 4,1 cm (Taf. 43, 637). 1992] Nr. 1003); Meißelbruchstück (ebd. Nr. 1353) und
- Mus. Uherský Brod (2014). — Salaš 2005, 317 ff zwei weitere dünne; Bruchstück eines Griffplatten-
Nr. 2/27 Taf. 128, 369. messers vom Typ Marefy (PBF VII, 1 [Říhovský 1972]
658. Drslavice, okr. Uherské Hradiště, kraj Zlínský, Nr. 34); Griffzungenmesser vom Typ Dašice (ebd. Nr.
Mähren; Depot II. —Depotfund (1963); vgl. Nr. 494. 113); Knopfsichel fragment (PBF XVIII, 3 [Říhovský
- Dolchklingenfragment mit breiter Mittelrippe und 1989] Nr. 158); vier Zungensichelfragmente der Grup­
geschliffenen Schneiden; L. noch 3,4 cm ('Taf. 43, 638). pe III (ebd. Nr. 190. 191. 275. 276) und drei weitere
- Mus. Uherský Brod (11939). — Salaš 2005, 332 ff. Sichelfragmente; Griff eines Griffzungenschwertes
Nr. 2/27 Taf. 161, 231. (PBF IV, 4 [Novák 1975] Nr. 82); kleine Lanzenspit­
659. Drslavice, okr. Uherské Hradiště, kraj Zlínský, ze mit glattem Blatt und profilierter Tülle, Grundform
Mähren, Depot I. — Depotfund (1903); vgl. Nr. 518. A (PBF V, 2 [Říhovskýi996] Nr. 96); Blattfragment
- Dolchklingenfragment mit breiter Mittelrippe und einer Tüllenlanzenspitze der Gruppe mit profilier­
geschliffenen Schneiden; L. noch 3 cm (Taf. 43, 639). tem Blatt und glatter Tülle (Nr. 178); fünf Armringe
- Mus. Uherský Brod (2660). - Salaš 2005, 317 ff. und sechs -bruchstücke, z. T. verziert; Bruchstück ei­
Nr. 2/27 Taf. 128, 371. ner Knotennadel vom Typ Moravičany (PBF XIII, 5
660. Drslavice, okr. Uherské Hradiště, kraj Zlínský, [Říhovský 1979] Nr. 569); zwei Nadelschaftfragmente;
Mähren; Depot I. - Depotfund (1903); vgl. Nr. 518. Teil der Ruderkopfnadel einer zweiteiligen Blattbiigel-
- Dolchklingen fragment mit breiter Mittelrippc und fibel (PBF XIV, 9 [Říhovský 1993] Nr. 39); zwei Spi­
geschliffenen Schneiden; L. noch 2 cm (Taf. 43, 660). ralscheiben (Fibelteile ?); zwei Drahtringe; zusammen­
- Mus. Uherský Brod (2012). - Salaš 2005, 317 ff. gebogenes Sägen(?)bruchstück; Knopf; Fragmente von
Nr. 2/27 Taf. 128, 381 (hier als Schwertbruchstück an­ Bronzestäbchen; Bronzeblechfragmenre; Gußstücke.
gesehen!). — Dat.: Ältere/Mittlere Urnenfelderzeit,Depotfund­
661. Drslavice, okr. Uherské Hradiště, kraj Zlínský, horizont Přestavlky. — Mus. Prostějov (J 728-25-
Mähren, Depot I. — Depotfund (1903); vgl. Nr. 518. 007473). - Gottwald 1912, 89; ders. 1924, 57; Říhovský
- Dolchklingenfragment mit breiter Mittelrippe und 1989, 44 Taf. 66, B 6; Salaš 2005, 397 ff. Nr. 2/74
geschliffenen Schneiden; L. noch 2,4 cm (Taf. 43, 661). Taf. 288, 16.
- Dat.: Jüngere Bz, Horizont Drslavice-Přestavlky. - 666. Lešany, okr. Prostějov, kraj Olomoucký, Mäh­
Mus. Uherský Brod (2599). —Kučera 1904, 7 f. 48 f. 131 ren; „Na dolici“ , Depot 2. - Depotfund (1934). —Frag­
f.; Salaš 2005, 317 ff. Nr. 2/27 Taf. 127, 370. ment einer Dolchklinge; L. 7,8 cm { Taf. 46, 666; nach
662. Blučina, okr. Brno-venkov, kraj Jihomoravs­ Salaš). - Beifunde: zwei Fragmente von Tüllenbeilen
ký, Mähren; Flur „Cezavy“, Depot 13. - Depotfund; der Gruppe IX (PBF IX, 17 [Říhovský 1992] Nr. 815.
vgl. Nr. 536. - Dolchklingenfragment mit abgesetzten, 816); Fragment eines Meißels mit Hohlschneide (ebd.
tief geschliffenen Schneiden; L. noch 2,7 cm (Taf. 46, Nr. 1351); Griffdornmesser vom Typ Lešany (PBF VII,
662). - MM Brno (iioioo). - Říhovský 1982a Taf. 60, 1 [Říhovský 1972) Nr. 155); vier fragmentierte Zun­
38; Salaš 2005, 296 ff. Nr. 2/13 Taf. 79,102 (wird von S. gensicheln der Gruppe III (PBF XVIII, 3 [Říhovský
mit unserer Nr. 636 zu einem Exemplar gerechnet!). 1989] Nr. 193-195. 278); zwei Zungensichelfragmen­
663. Křepice, okr. Znojmo, kraj Jihomoravský, Mäh­ te (ebd. Nr. 604. 605); zwei Sichelfragmente (ebd.
ren; Flur „Hradisko“ . - Zufallsfund (1893). — Dolch­ Nr. 1136. 1137); Bruchstücke eines Dreiwulstschwer­
spitzenteil mit breiter Mittelrippe und geschliffenen tes vom Typ Liptau; fragmentierte Tüllenlanzenspit­
Schneiden; L. noch 4,8 cm (Taf. 46, 663). - Dat.: Jün­ ze und Spitzenfragment einer weiteren (PBF V, 2
gere Bz (?). - MM Brno (60006). - Červinka 1902, [Říhovský 1996] Nr. 81. 82); Tüllenteil einer Lanzen­
126. spitze (ebd. Nr. 199); fünf verzierte Armringbruch­
6 64. Drslavice, okr. Uherské Hradiště, kraj Zlínský, stücke; weiteres Ring(?)bruchstiick; Halsringfragment;
Mähren, Depot I. — Depotfund (1903); vgl. Nr. 518. zwei Scheibenkopfnadeln mit ungelochtem Schaft
- Deformiertes Dolchspitzenteil mit unausgepräg­ (PBF XIII, 5 [Říhovský 1979] Nr. 96. 97); zwei Kno­
ter breiter Mittelrippe und geschliffenen Schneiden; tennadeln vom Typ Velemszentvid (ebd. Nr. 561. 562);
L. noch 5,2 cm (Taf. 46, 664). - Mus. Uherský Brod zwei Schälchenkopfnadeln (ebd. Nr. 1755. 1756); zwei
(2015). - Salaš 2005, 317 ff. Nr. 2/27 Taf. 128, 367. massive geschlossene Ringe; zwei Nägel; Bronzebruch­
128 Der Fundstoff

stücke. - Dat.: Mittlere Urnenfelderzeit, Depotfund- 1 [Jockenhövel 1971] Nr. 115); zwei Faleren; Doppel-
horizont Lešany 2—Železné. - Mus. Prostějov (011869 steg-Faleren; Spiralscheibe mit tordiertem Ende; pro­
- J 734-21). —Červinka 1909, 105; Böhm 1940, 5 Taf. 1, filierte Blechröhrchen; zwei verzierte Blechplatten
17; Říhovský 1972, 47 Taf. 40, А ю; Salaš 2005, 401 f. mit je drei Fortsätzen an den Enden; verzierte und
Nr.3/2 Taf. 294,13. unverzierte Blechfragmente; mehrere trichterförmige
667. Přestavlky, Bez. Přerov, kraj Olomoucký, Mäh­ Gegenstände, z. T. mit durchgesteckten Stäben; meh­
ren; Flur „Chrästek“ . - Depot (1899). - Klingenfrag­ rere Bronzen unbekannter Bestimmung, darunter ein
ment eines Dolches; L. 6,4 cm ( Taf. 46, 667; nach Halbfrabrikat (?); Stab- und Drahtbruchstücke ver­
Salaš). - Beifunde: Fragment eines Beiles der Grup­ schiedenen Querschnitts; vier Gußreste. - Dat.: Al­
pe X (PBF IX, 17 [Říhovský 1992I Nr. 428); vier gan­ tere/Mittlere Urnenfelderzeit, Depotfundhorizont
ze und zwei unvollständige Lappenbeile der Gruppe Přestavlky. — Mus. Kroměříž (519; etwa die Hälfte
XII (ebd. Nr. 539-544); zwei Lappenbeilfragmente dieses Depots befindet sich im MM Brno [57049-
(ebd. Nr. 601. 602); drei unvollständige Tüllenbeile 57J33])- - Telička 1900, 67; Červinka 1902, 149 f.;
der Gruppe VIII (ebd. Nr. 732. 746. 791); Tüllenbeil­ Rzehak 1907, 102 f.; Červinka 1909, 54 f. mit Abb.;
fragment (ebd. Nr. 1023); zwei Bronzebeilfragmen­ Sprockhoff 1949-50, 98. 109 Abb. 29, 2 (Prerau);
te (ebd. Nr. 1123. 1124); unvollständiger Tüllenmei­ Podhorský 1970, 117; Říhovský 1972, 16 f. Taf. 33, 7;
ßel (ebd. Nr. 1214); zwei dünne Stäbchenmeißel (ebd. Mačala 1985, 166. 173 Taf. 3, 10; 12, 13; Salaš 2005, 380
Nr. 1272. 1342) sowie Bruchstücke von zwei weiteren ff. Nr. 2/60 Taf. 259, 73.
mit Strichverzierung; Tüllenhammer (ebd. Nr. 1366); 668. Borotín, okr. Blansko, kraj Jihomoravský, Mäh­
Griffplattenmesser vom Typ Přestavlky (PBF VII, ren; Flur „Čihadlo“. - Depotfund bei Sandgewinnung
I [Říhovský 1972I Nr. 25); Bruchstück eines Griff­ (1925). — Dolchklingenfragment mit linsenförmi­
zungenmessers vom Typ Malhostovice (ebd. Nr. 99); gem Querschnitt und Ritzlinien längs der Schneiden;
Griffangelmesser vom Typ Stillfried (ebd. Nr. 197); L. noch 5,7 cm (Taf. 46, 668). — Beifunde: unvoll­
Punze; Knopfsichelfragment (PBF XVIII, 3 [Říhovský ständiges Lappenbeil der Gruppe XII (PBF IX, 17
1989] Nr. 161); Zungensichelfragment der Gruppe [Říhovský 1992] Nr. 535); Lappenbeilfragment (ebd.
II (ebd. Nr. 186); drei ganze und zehn fragmentier­ Nr. 575); zwei unvollständige Tüllenbeilen der Gruppe
te Zungensicheln der Gruppe III (ebd. Nr. 197. 198. V (ebd. Nr. 683. 684); Oberteil eines Tüllenbeils der
214-216. 228. 243. 254. 255. 262. 280-282); eine gan­ Gruppe III (ebd. Nr. 739); drei Tüllenbeilfragmente
ze und drei fragmentierte Zungensicheln der Gruppe (ebd. Nr. 984-986); unvollständiger Gußkern (ebd.
IV (ebd. Nr. 295. 339. 386. 388); vier Zungensichel­ Nr. 1088); zwei Zungensichelfragmente der Gruppe
fragmente (ebd. Nr. 610-613); 20 Sichelfragmente III (PBF XVIII, 3 [Říhovský 1989] Nr. 206. 265);
(ebd. Nr. 1178-1197); drei Bruchstücke von Bronze­ Zungensichelfragment der Gruppe V (ebd. Nr. 390);
gefäßen; fragmentiertes Griffzungenschwert (PBF IV, Zungensichelfragment (ebd. Nr. 529); zwei Sichelfrag­
4 [Novák 1975] Nr. 109) und zwei weitere Schwert­ mente (ebd. Nr. 781. 782); fragmentierte Lanzenspitze
fragmente; Tiillenlanzenspitze mit profiliertem Blatt mit glattem Blatt und glatter Tülle und das Fragment
und glatter Tülle (PBF V, 2 [Říhovský 1996] Nr. 114); einer weiteren (PBF V, 2 [Říhovský 1996] Nr. 69. 91);
unvollständige Lanzenspitze derselben Gruppe (ebd. zweiflügelige Tüllenpfeilspitze der Grundform D (ebd.
Nr. 121); Blattfragment einer Lanzenspitze derselben Nr. 297); Fragmente eines dem Typ Malhostovice
Gruppe (ebd. Nr. 179); Lanzenschuh; strichverzier­ nahestehenden Messers (PBF VII, 1 [Říhovský 1972]
ter Halsring; fragmentierter dünner Osenhalsring; 31 Nr. 97); Griffzungenmesser vom Typ Dašice (ebd.
Arm- und Fingerringe, z. T. verziert; zwei Paare ver­ Nr. 110); Punze; Petschaftkopfnadel vom Typ Loštice
zierter Beinbergen; Nadel vom Typ Mainz (PBF XIII, (PBF XIII, 5 [Říhovský 1979] Nr. 217); sechs Armrin­
5 [Říhovský 1979] Nr. 632); zwei verbogene Nadel­ ge; Drahtspirale; Blechstücke, z. T. genietet; walzen­
schaftfragmente; eine unvollständige und die Bü­ förmiger Gegenstand; Bronzegußstücke; Gußkuchen­
gelhälfte einer weiteren zweiteiligen Blattbügelfibel fragmente. - Dat.: Jüngere Bz, Ha A 1. - MM Brno
(PBF XIV, 9 [Říhovský 1993] Nr. 39. 44); eine gan­ (118610). - Salaš 1986, 139-167 Abb. 1, 3; ders. 2005,
ze und eine unvollständige einteilige Blattbügelfibel 307 ff. Nr. 2/20 Taf. 93, 18.
der Gruppe mit je einer Achterschleife an den Blat­ 669. Praha 19-Vinoř, Hl. m. Praha, Böhmen; Ziegelei
tenden (ebd. Nr. 75. 76); angeblich zwei Brillenfi­ „Panská cihelna“ . - Depotfund; vgl. Nr. 543. —Dolch­
beln (ebd. Nr. 114. 115); verzierter tüllenförmiger An­ loder Schwert-?)klingenfragment, mit je drei Rillen
hänger; Brillenspirale; Lanzettanhänger; zwei lange gesäumt; L. noch 2,8 cm {Taf. 46, 66p; nach Kytlico­
Spiralröllchen; fünf Tutuli bzw. Knöpfe verschiede­ vá). - NM Praha (26120). - Kytlicová 2007, 314 Nr.
ner Form; Rasiermesser vom Typ Morzg (PBF VIII, 258/ 33 Taf. 46, 33.
Atypische, fragmentierte und unbestimmbare Dolche 129

670. Drslavice, okr. Uherské Hradiště, kraj Zlínský, schliffenen Schneiden; L. noch 7,6 cm; obere Br. 3,6
Mähren, Depot I. - Depotfund (1903); vgl. Nr. 518. cm {Taf. 46, 670; nach Salaš). - Mus. Uherský Brod
- Leicht verbogenes Dolchspitzenfragment mit ge- (2032). - Salaš 2005, 317 ff. Nr. 2/27 Taf. 128, 368.

Unbekannte Dolche:

Von den folgenden Dolche sind nur Erwähnungen in der Literatur bekannt, Abbildungen fehlen.
Deshalb sind sie unbestimmbar.

671. Drslavice, okr. Uherské Hradiště, kraj Zlínský, 678. Luleč, okr. Vyškov, kraj Jihomoravský, Mäh­
Mähren; Depot I. — Depotfund (1903); vgl. Nr. 518. ren. - Zufallsfund in Siedlung (?) (V. Trávěnec 1903).
- Fragment einer Dolchklinge. - Mus. Uherský Brod - Dolchklinge; keine näheren Angaben zu Form und
(2013). - Salaš 2005,317 ff. Nr. 2/27. Typ. - Verbleib unbekannt. - Trávěnec 1904, 22.
672. Brankovice, okr. Vyškov, kraj Jihomoravský, 679. Miroslavké Knínice, okr. Znojmo, kraj Jihomo­
Mähren. - Fund im Schulgarten. - Dolchklinge un­ ravský, Mähren. - Depotfund (1889). - Kurze Dolch­
bekannter Form. - Verbleib unbekannt. - Červinka klinge mit zwei oder drei Längsrippen; keine näheren
1902, 140; Procházka 1904,16. Angaben. - Beifunde: Messer; zwei schmale Meißel;
673. Diváky, okr. Břeclav, kraj Jihomoravský, Mähren; Rollenkopfnadel; Nadelschaft; drei Rundbarren.
Flur „Přední kout“. - Fundumstände unbekannt. — - Dat.: Ältere Bz. - MM Brno (nicht auffindbar). —
Dolchklinge unbekannter Form. - Verbleib unbekannt, Červinka 1893, 511; ders. 1902, 148; Snajdr 1903, 14;
ehem. angeblich Mus. Ostrava. - Skutil 1939, 40. Ondráček 1959, 39.
674. Chrastavice, okr. Domažlice, kraj Plzeňský, 680. Nedakonice, okr. Uherské Hradiště, kraj Zlínský,
Böhmen; 3. Gruppe, Hgl. 3. - Hügel mit erdgefülltem Mähren; Flur „Sádek“. - Siedlungsfund (P. Koželuh
Steinkranz; darunter 2 cm starke Schicht aus Holz­ 1932). - Dolchklinge, grün patiniert. - Verbleib unbe­
kohle, darunter 2 cm starker Streifen aus verbrannten kannt. —Hanák 1933, 5.
Knochen auf rotgebranntem Boden. Alle Funde da­ 681. Nehasíce, Gde. Bitozeves, okr. Louny, kraj
neben auf einer Seite (1883). - Fragmentierte Dolch­ Ústecký, Böhmen. - Bei Flachgräbern mit Hocker­
klinge mit Mittelrippe und drei Nieten (der mittlere bestattungen (vor 1863). - Dolchklinge. - Beifunde:
Niet am dicksten); L. 17 cm. - Beilunde; fragmentier­ Bronzearmringe. —Verbleib unbekannt. - Píč 1899,
tes Griffzungenschwert vom Typ Nenzingen (PBF IV, 195-
4 [Novák 1975] Nr. 84); beschädigtes Messer; Bruch­ 682. Ostrožská Nová Ves, okr. Uherské Hradiště,
stücke von Nadeln, Ringen und anderen unbestimm­ kraj Zlínský, Mähren. - Aus gestörtem Grab. - lange
baren Gegenständen. - Dat.: Jüngere Bz (?). - Ver­ Dolchklinge mit rhombischem Querschnitt. - Ver­
bleib unbekannt (möglicherweise wie das Schwert im bleib unbekannt. —Tihelka 1953, 275.
Mus. Domažlice [3152]). - Lang 1887-89, 307 ff. Nr. 683. Plavec, okr. Znojmo, kraj Jihomoravský, Mäh­
3; Novák 1975, 21 Nr. 84. ren. — Zufallsfund. — Dolchklinge. - Verbleib unbe­
675. Jabloňany, okr. Blansko, kraj Jihomoravský, kannt, ehem. Slg. K. J. Maška. - Červinka 1902, 143;
Mähren. - Kleine fragmentierte Dolchklinge; kei­ Podborský/Vildomec 1972, 202.
ne näheren Angaben zu Form und Fundumständen. 684. Podivín, okr. Břeclav, kraj Jihomoravský, Mäh­
- Dat.: Jüngere Bz. (?). - Verbleib unbekannt, urspr. ren; Flur „na Habánici“ . - Aus untersuchten Gräbern.
Mus. Boskovice. - Skutil 1931b, 54. - Dolchklinge und Keramik. — Verbleib unbekannt,
676. Kladno, okr. Kladno, kraj Středočesky, Böh­ ehem. Schulslg. —Červinka 1933a, 30.
men. -Fundumstände unbekannt. —Flache triangulä­ 685. Prusy, Gde. Beňov, okr. Přerov, kraj Olomoucký,
re Dolchklinge mit drei Nietlöchern (Typ Vřesovice- Mähren; Flur „Na Závrbkách“. - Aus aufgeacker­
Těšínov?). — Dat.: Ältere Bz, Aunjetitzer Kultur. ten Siedlungsschichten. - Dolchklinge, nicht näher
- Verbleib unbekannt, ehem. Privatslg. Nábělek in umschrieben. - Verbleib unbekannt. - Červinka 1902,
Louny. - Böhm 1931, 13. 227.
677. Klobouky u Brna, okr. Břeclav, kraj Jihomoravs­ 686. Tvarožná, okr. Brno-venkov, kraj Jihomoravs­
ký, Mähren; Flur „Hájek“. - Zufallsfund (V. Samec). ký, Mähren; Flur „Zadní díly“ , Gr. 6. - Hockerbestat-
- Dolchklinge; keine näheren Angaben zur Form; L. tung, Schädel in die Beckengegend abgesackt. - Dolch­
19,2 cm. - Verbleib unbekannt. - Skutil 1939, 51. klinge (an linker Hand). - Beifund: Gefäß. - Dat.:
13 0 Der Fundstoff

Ältere Bz. - Verbleib unbekannt. - Skutil 1941, 167 f.; 694. Neumětely, okr. Beroun, kraj Středočeský, Böh­
Tihelka 1953, 275. men; Flur „na Košíku“ (vor 1881). - Fundumstände
687. Úhřetice, okr. Chrudim, kraj Pardubický, Böh­ unbekannt. - Dolch. - Beifund (?): Pfeilspitze. - Dat.:
men. — Hockerbestattung in der Ziegelei (1938). — Bronzezeit (?). —Verbleib unbekannt. - Lüssner 1878-
Dolchklinge. — Beifunde: zwei Gefäße. - Dat.: Älte­ 81, 588.
re Bz, Aunjetitzer Kultur. - Mus. Pardubice. —N. N., 695. Knín, Gde. Temelín, okr. České Budějovice, kraj
Zprávy Pam. Péče 2, 1938, 65; S. Horák, ebd. 5, 1941, Jihočeský, Böhmen; Hgl. 8 (V. Kubeš 1928-30). - Aus
78. zerstörtem Flügel. — Dolch mit abgebrochener Griff­
688. Vrchoslavice, okr. Prostějov, kraj Olomoucký, platte; L. noch 10,8 cm. - Dat.: Mittlere Bz. - Verbleib
Mähren. - Aus Siedlungsschichten. - Dolchklinge. unbekannt. - Beneš 1974, 73.
- Verbleib unbekannt, ehem. Mus. Olomouc (?). - 696. Lenora, okr. Prachatice, kraj Jihočeský, Böh­
Červinka 1902, 188. men (J. K. von Mairswalden vor 1884). - Einzelfund.
689. Zalešany, okr. Kolín, kraj Středočeský, Böhmen; - Bronzedolch. - Dat.: Bronzezeit. —Verbleib unbe­
Flur „V Dlouhých“ . - Fundumstände unbekannt. - kannt. - Woldřich 1884, 218.
Dolchklinge. —Dat.: Jüngere Bz (?). - Verbleib unbe­ 697. Líšnice, Gde. Hluboká nad Vltavou, okr. České
kannt. - Dvořák 1936, 55. 152. Budějovice, kraj Jihočeský, Böhmen. - Aus einem Hü­
690. Osik, okr. Svitavy, kraj Pardubický, Böhmen. gelgräberfeld. - Bronzedolch. - Dat.: Mittlere Bz. -
- Fundumstände unbekannt. - Dolchklinge. - Dat.: Verbleib unbekannt; ehem. Privatbesitz F. Svinger oder
Ältere Bz (?). - MM Praha-Hanspaulka (ehem. Slg. D. Bukovski. - Beneš 1974, 105.
J. Jíra). - Šnajdr 1903, 10; Zprávy Pam. Péče 6, 1, 1942, 698. Roždalovice, okr. Nymburk, kraj Středočeský,
87. Böhmen; Gr. 3. —Flachgrab in Grabgruppe mit S-N-
691. Fundort unbekannt (Böhmen?). - Dolchklinge. orientierter, rechtsliegender Hockerbestattung, Blick
- Märkisches Mus. Berlin (o. Nr.; nicht auffindbar). nach O. - Griffzungendolch. - Beifunde: Henkelbe­
- Junghans/Sangmeister/Schröder 1968, 278 Nr. 9806; cher; Krug; Schüssel. - Dat.: Glockenbecherkultur. -
ebd. 1974, 382 Nr. 9806. Verbleib unbekannt. - Píč 1910, 6 f. Abb. 1 Taf. III,
692. Hostomice, okr. Beroun, kraj Středočeský, Böh­ 5; Hájek 1968, 109 f.; Zimmermann 2007, 140 Nr.
men; Flur „na Sklepích“. —Aus zerstörten Gräbern bei C 68.
Feldbereinigung. - Kurze Dolchklinge. — NM Praha 699. Slavkov u Brna, okr. Vyškov, kraj Jihomoravský,
(?). - Böhm 1926-27, 49. Mähren. —Linksliegende Hockerbestattung in Flach­
693. Bílenec, Gde. Petrohrad, okr. Louny, kraj grab. - Griffzungendolch Typ BB2a; L. ca. 6,6 cm,
Ústecký, Böhmen; Flur „Sv. Rudolf“ , ö von Schloß Pe­ Br. ca. 3,4 cm (Taf. 46, 699; nach Červinka). - Beifun­
trohrad, Hgl. 1 (J. E. Födisch 1866). - Körperbestat­ de: Henkeltasse; Schale; drei Silexpfeilspitzen; Arm­
tung im Hügelzentrum. —Dolch, L. ca. 9,0 cm. - Bei­ schutzplatte; Knochengerät. - Dat.: Glockenbecher­
fund: Meißel oder Beil mit Randleisten oder niedrigen kultur. - MM Brno. — Červinka 1908, 211 Abb. 119;
Lappen (L. 19,0 cm). - Dat.: Mittlere Bz. — Ehem. 214 f. Abb. 120. 121; Zimmermann 2007, 140 Nr. C
Slg. Černín, Petrohrad. - Födisch 1866, 339 f.; ders. 70 (Die hier zit. Zeichnung [Kuna/Matoušek 1978, 67
1866a, 19.6.1866, 1737; ders. 1866b, 120 f.; ders. 1866— Abb. 1, 21 („Mistřín“)] entspricht Brandýsek, Gr. 22
67, 233. 322 f.; ders. 1868-69, 153. 155; ders. 1868, [unsere Nr. 37]. Die Zeichnungsnumerierung ist feh­
XVII f. lerhaft!).

G U SSF O R M E N

Unter den Siedlungsfunden kamen sporadisch steinerne Gußformen für Dolchklingen zutage. Außer
der Klingenform des Typs Stehelceves der Variante Luderov (Nr. 700) konnten die in den folgenden
Gußformen hergestellten Dolchtypen nicht bestimmt werden.1

' Als Gußform für einen Dolch sehr fraglich ist diejenige von Duchov, okr. Teplice (Blazek/Ernee/Smejtek 1998,139 Nr. 12 Taf. 3,12).
Gußformen 131

700. Ludéřov, Gde. Drahanovice, okr. Olomouc, kraj beiden Seiten; Maße: 195 x 62 x 37 mm ( Taf. 46, 704;
Olomoucký, Mähren. — Bei Ausschachtungsarbei- nach V. Podhorský). - Dat.: Mittlere Bz. - MM Brno
tcn für Haus Nr. 98 rezent gestörte Körperbestattung (5755o)- - Podhorský 1974, 66-71 Taf. 9, 8.
(? angeblich keine Knochenreste auffindbar gewesen) 704. Plotiště, okr. Hradec Králové, kraj Královéhra­
in Flachgrab; unbeobachtet geborgen. - Zweiteilige decký, Böhmen. - Siedlungsfund. - Gußform für tri­
Gußform aus rotem Sandstein mit sorgfältig geschnit­ anguläre Dolche. - Dat.: Ältere bis mittlere Bz. - Mus.
tenem Negativ einer langen, schlanken Dolchklinge; Hradec Králové (nicht auffindbar). - Unpubliziertd
L. noch 11,8 cm (Taf. 46, 700). - Beifunde: acht voll­ 705. Tuchlovice, okr. Kladno, kraj Středočeský, Böh­
ständig oder teilweise erhaltene Glockenbecher (zwei men; Flur „Za statky“. - Kultanlage.1Rettungsgrabung
von archaischer Form); vierkantige Kupferahle. - (vor 1959) bei Anlage eines Zaunes, n von T.- Vierecki­
Mus. Olomouc (7156). - Böhm 1929, 146-152; Hájek ge, N -S orientierte Grube (310 x 252 cm, Boden in 120
1966, 214. 221 Abh. 5; 223 Abb. 6; Kuna/Matoušek cm Tiefe), N-, W-, und S-Wände senkrecht, O-Wand
1978, 67 Abb. 1, 2; 84 Nr. 79; Zimmermann 2007, 158 60- 80 cm unter dem Boden abgestuft und nahe der
Nr. C 43. NO-Ecke von einer schüsselförmigen Feuerstelle teil­
701. Trískolupy, okr. Louny, kraj Ústecký, Böhmen. weise unterbrochen. Boden mit einer 17-20 cm dik-
- Siedlungsfund (J. Gallin 1904). - Deponierung von ken, schwarzen, aschenartigen Schicht bedeckt, dar­
ursprünlich acht Gußformhälften aus Sandstein, nach über eine sterile Lößschicht von 8—10 cm Stärke, die
R. Weinzierl „innerhalb eines Kultzentrums in einer zur Feuerstelle hin schwand. Der Raum über der I.öß-
Herdgrube mit typischen Begleitfunden, besonders schicht wurde in der Folgezeit verfüllt, da sich ober­
Scherben gefunden“ . - Hälfte einer zweiteiligen Guß­ und unterhalb desselben zusammenpassende Scherben
form (240 x 70 x 30 mm) für einen dolchförmigen Ge­ fanden. Die Feuerstelle war mit Eichenholzkohlen ge­
genstand mit gerader Heftschulter und Mittelrippe; füllt, daneben lagen angebrannte Knochen von Rind,
L. des Negativs 18 cm (Taf. 46, 701; z. T. nach Blažek/ Schaf / Ziege, Bruchstücke von Langknochen eines
Ernée/Smejtek). - Beifunde: Gußformhälfte für Ab­ Auerochsen,-1 ein verkohltes menschliches Schädelfrag­
satzbeil, L. 15 cm; Gußformfragment mit Negati­ ment' und gebrannte Lehmbrocken; in der Füllerde
ven von Nacken-, Schaft- und Klingenteil eines Ab­ der Anlage wurden ferner Bruchstücke von Pferdebek-
satzbeils, L. noch 10 cm; zwei Gußformhälften für ken und eines Schweineeckzahns gefunden. - Mittel­
Lanzenspitzen, L. 18,5 cm; Gußformhälfte für zwei teil einer dreiteiligen Gußform aus Sandstein (137 x
Knopfsicheln; Gußformhälfte für einen meißelar­ 89 x 20 mm) mit Negativen von zwei Dolchklingen
tigen Gegenstand; Gußformplatte zu unbestimm­ (L. 12,8 cm), einem Armring mit verjüngten Enden
tem Zweck. - Dat.: Bz C-Bz D. - Mus. Teplice auf der einen und von einem Stollenarmband mit 2 x 3
(K 2116; HK 13107; E. Nr. 225-9/78). - Weinzierl 1904- Rippen und Gegenständen unbekannter Funktion auf
05a, 37 f.; ders. 1904-050, 40 f.; Kytlicová 1964, 516 f. der anderen Seite {Taf. 47, 7057 nach Moucha/Trnka
Abb. 166; Blažek/Ernée/Smejtek 1998, 154 f. Nr. 68 und Blažek/Ernée/Smejtek). - Beifunde: Bronzeahle,
Taf. 14, 68. in das Oberteil eines Hundeknochens eingesetzt; fin­
702. Hulín, okr. Kroměříž, kraj Zlínský, Mähren, gerverzierter Topf, dessen fehlender Boden durch eine
Grube 10. - Siedlungsfund (1956). - Fragment einer größere Scherbe ersetzt war; Schlitzschüsselteile; frag­
steinernen Gußform für Dolche mit breiter Mittel­ mentierte Tonplatte (22,2 x 13 x 3,5 cm) mit zwei tie­
rippe {Taf. 46, 702; nach Spurný). - Beifunde: Bruch­ fen Einstichen; brotlaibförmiger Anhänger mit zwei
stück von Absatzbeil; Fragment von einseitig gegosse­ Löchern; konische Henkeltassef' zwei flache Scha­
nem Rasiermesser; Keramikscherben. - Dat.: Mittlere len mit ausbiegendem Rand und Omphalosboden;
Bz, ältere Phase der Lausitzer Kultur. - Mus. Kroměříž Oberteil einer Schale mit trichterförmig abgesetztem
(9669). - Spurný 1970, 713 Abb. 2, 19 („Abguß“). Rand; Fußgefäß mit sechs kleinen, herausgedrückten
703. Hradisko, Gde. Kroměříž, okr. Kroměříž, kraj Buckeln; trichterförmiger Hals eines Kruges mit Band­
Zlínský, Mähren. - Fundumstände unbekannt. - henkel; allerlei Scherben mit Einstichreihen, Spar­
Gußform mit Dolchnegativen unbestimmten Typs auf ren, Ritzlinien, Furchenreihen oder Grübchenleisten

1 Für den freundlichen Hinweis danke ich Herrn V. Vokolek. ' In der deutschen Zusammenfassung fälschlich als Wisent
' In der Publikation als Siedlungsfund bezeichnet. Doch we­ bezeichnet.
gen einiger Einzelheiten, wie des menschlichen Schädelfrag­ ' Wahrscheinlich von einem Mann (anthropologische Be­
mentes und der strukturellen Ähnlichkeiten mit der kultischen stim m ung]. Chochol).
Anlage von Uhersky Brod (Hrubv, 1958), bevorzugen wir den 6 In der Planskizze bei Moucha/Trnka (1959, 619 Abb. 230)
Begriff „Kultanlage“ . sind nicht alle hier aufgeführten Gegenstände verzeichnet.
132 Der Fundstoff

am Halsansatz verziert. - Dat.: Bz B 2. - Privatslg. V. Budějovice (A 24928). - Blažek/Ernée/Smejtek 1998,


Trnka (Kopie: NM Praha [K 1115]). - Moucha/Trnka 192 f Nr. 178 Taf. 38, 178.
1959, 617 f. 665 f. Abb. 250, 3-7; 251; Blažek/Ernée/ 707. Praha-Hostivař, Hl. m. Praha, Böhmen; „zwi­
Smejtek 1998, 176 Nr. 128 Taf. 30, 128. schen den Bächen“, Grube Ci. - Siedlungsfund beim
706. Skočice, okr. Strakonice, kraj Jihočeský, Böh­ Bau einer Wasserleitung (M. Fridrichová / N. Mašek
men; Berg „Hrad“, Höhensiedlung. - Einzelfund 1970). - Hälfte einer zweiteiligen Gußform aus Sand­
aus der Sondage auf der Akropolis. - Fragmentierte stein (108 x 61 x 33 mm) für einen Dolch mit abgerun­
Hälfte einer zweiteiligen Gußform aus Syenit (90 x deter Griffplatte und Längsrippe; L. 10,6 cm (Taf. 47,
77 x 42 mm), auf einer Seite Negativ für einen Dolch 707; nach Blažek/Ernée/Smejtek). — Beifunde: Scher­
mit einer Mittelrippe; L. noch 7,3 cm {Taf. 47, 706; ben. - Dat. : Bz A 2/B 1 (Věteřov Stufe). - MM Praha
nach Blažek/Ernée/Smejtek). - Beifunde: Keramik; (98272). - Blažek/Ernée/Smejtek 1998, 170 Nr. 109
Tongewicht. — Dat. : Bz A 2/Bz B t . — Mus. České Taf. 24,109.

Die Steingußformen für Dolche aus Kupfer oder Bronze sind ein unstrittiger Nachweis für die ört­
liche Herstellung der Metallindustrie vom Aneolithikum (spätere Steinzeit-Kupferzeit) (Luderov:
Nr. 700) über die Alt-und Mittelbronzezeit (Skocice: Nr. 706; Hradisko: Nr. 703; Plotiste: Nr. 704;
Tuchlovice: Nr. 705) und bis zur jüngeren Bronzezeit (Tfiskolupy: Nr. 701). Vermutlich handelt es
sich nicht um ein Gesamtbild, da bei der Produktion ganz sicher auch die „verlorene Form“ benutzt
wurde, die man heutzutage nicht nachweisen kann. Bei den beschriebenen Gußformen kann man
nur beim Fund aus Luderov den genauen Typ der Gußklinge nachweisen. Von den anderen Formen
stammen nur „Teilprodukte“, die die Merkmale des jeweiligen konkreten Typ des Dolches erst bei der
nachträglichen Bearbeitung erhalten haben.
Räumlich haben die Gußformen innerhalb des Bearbeitungsgebietes keine markante Konzentrati­
on (Taf. 65). Sie wurden aber in dicht besiedelten Gebieten mit höherem Anteil von Metallindustrie
gefunden.

D O L C H S C H E ID E N

A u f einigen Dolchklingen fanden sich Reste organischen Materials wie Holz oder seltener Leder, gege­
benenfalls mit bronzenen Zubehörteilen wie Nieten oder Ortbändern, die als Bestandteile von Dolch­
scheiden anzusehen sind. Als die ältesten Belege erhaltener Holzscheidenreste gelten im Arbeitsgebiet
die Funde von Rosnice (Nr. 13) und Prosimerice (Nr. 7). Bei der Dolchklinge von Rosnice (Grab 1/59)
konnten die Holzreste bis 5 cm von der Spitze festgestellt werden.' Ebenso blieben an der glockenbe­
cherzeitlichen Dolchklinge aus der weiblichen Nachbestattung in Prosimerice dank der Patina Holz­
reste haftend In der älteren Bronzezeit begann man für die Herstellung der Scheiden kombiniertes
Material zu verwenden. Bei der Dolchscheide aus Grab 19 im Aunjetitzer Gräberfeld von Cicovice
(Nr. 108) waren kleine Bronzeblechstücke3 Bestandteile des Deckmantels, der die Grundkonstruktion
der Scheide aus vergänglichem Material (Holz?) schützte. Ähnlich beurteilte V. Moucha4 die im Grab
4 von Lovosice (Nr. 172) vorkommenden Blechstücke.
Trotz der zahlreichen Dolchklingenfunde in den Aunjetitzer Gräbern werden Scheiden nur aus­
nahmsweise erwähnt. Mehr Bedeutung wird ihnen bei der Untersuchung der Grabhügel in West­
böhmen gewidmet. J. L. Pfc5 berichtete bei der Auflistung der Beigaben im Grabhügel Nr. 20 von Kbel

1 Vokolek 1965, 613 4 Moucha [961a.


1 Pernička 1961. s PÍČ 1893-958, 529.
' PÍČ 1893-953, 350.
Dolchscheiden 133

(Nr. 263) von Spuren einer Hol/.sch ei de. Auch E. Cujanovä-Jilkovä6 kommt bei den Grabhügeln 8
(Nr. 442) und 11 (N1*. 377) von Dysina-Novä Hut auf Holzreste zu sprechen, wobei anzunehmen ist,
daß sie auch vom G riff stammen könnten. Die Holzreste aus dem Grabhügel 4 von Vrhavec (Nr.
405) interpretierte sie als von einer Scheide stammend," während sie die stellenweise abgerissene Holz­
scheide von der Dolchklinge aus dem Hügel 1 von Meclov (Nr. 476) eindeutig umschrieb/ Im Aus­
grabungsbericht über die Hügelgräber von Houstka (Nr. 487V lesen wir, daß die Dolch- und Schwert­
klingen in Holzscheiden geborgen wurden. Das Vernageln des Holzes mit Bronze ist durch den Befund
von 1883 bei Krtenov belegt (Nr. 483); allerdings läßt sich hier das Holz mit Bronzenägeln nicht ein­
deutig als eine Scheide interpretieren. A u f eine Vernietung weist die im Umfeld der Dolchklinge im
Grabhügel 17 von Stahlavy (Nr. 454) gefundene Niete hin.'" Bronzebeschläge von einer Scheide fand
Pic" in der Beigabenausstattung des Hügels 39 von Sedlec (Nr. 392). Ein Ortband mit Tülle und
ovalem Durchbruch im unteren Teil konnte im Brandgrab von Pavlov (Nr. 385)12 und zwei weitere
Exemplare im Hügel 1 von Zäkava (Nr. 438)“ ermittelt werden.
Ein seltener Fund sind die patinierten Reste einer Lederscheide auf der Dolchklinge von Holysov
(Nr. 335). Hinsichtlich der organischen Reste auf der Dolchklinge von Milinov (Nr. 425) ist nicht
sicher, ob die Scheide aus Leder oder Holz angefertigt wurde.
Bei den Dolchfunden aus den Brandbestattungen sind die organischen Scheiden nicht mehr fest­
stellbar. Auch unter den Dolchbruchstücken aus den Brucherzdepots sind Scheiden nicht mehr
identifizierbar.
Die im Depot von Horomerice (Nr. 292) gefundene Dolchscheide Nr. 708 aus Bronzeblech nimmt
in jeder Hinsicht in ganz Mitteleuropa eine Sonderstellung ein.

708. Horoměřice, okr. Praha-západ, kraj Středočeský, Teils zwei Aufhängeösen; L. 26,4 cm {Taf. 47, 708;
Böhmen; Flur „Kozí Hřbety“. - Depotfund; vgl. Nr. nach Divac/Sedlacek). - NM Praha (37495). - Böhm
292. - Dolchscheide aus zwei Bronzeblechschalen; 1928-30, 5 f. 10 f. Taf. 3, 3. 4; Divac/Sedlacek 1999, 10
obere Blechschale mit geometrischem Perlschnurmo­ f. Taf. 5; 11, 2; 16 rechts; Moucha 2005, 144 Nr. 175 Taf.
tiv verziert und so ausgeschnitten, daß die Verzierung 82 („Praha 6-Suchdol“); Jiran 2008 Abb. 25, 5 rechts
einer eingeschobenen Klinge nicht verdeckt wurde; („Praha-Suchdol“).
an der seitlichen Verhietung des oberen und unteren

ř> Čitjanová-Jílková 1970, 63—65. 10 Jílková/Saldová/Rybová 1959, 72.


’ Dies., 1977, 78. " Píč 1900, 139.
s Dies. 1969, 154. 11 Cižmář/Rakovský 1985, 132,
9 Směs 1904, 31. " Čujanová-Jílková 1970 Abb. 69, 5. 10.
VERZEICHNISSE UND REGISTER
VERZEICHNIS DER ALLGEMEINEN ABKÜRZU N GEN

cm = Zentimeter MM Praha = Městské muzeum Praha


Dat. = Datierung Mus. = Museum
Gde. = Gemeinde NHM = Naturhistorisches Museum
Hl. m. = Hlavní mésto NM Praha = Národní muzeum Praha
L. = Länge okr. = okres
MM Brno = Moravské muzeum Brno
VERZEICHNIS DER LITERATURABKÜRZUNGEN

M O N O G R A P H I E N , AUFS ÄTZE, S A M M E L B Ä N D E

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138 Verzeichnis der Literaturabkürzungen

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Verzeichnis der Literaturabkürzungen 139

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Čujanová-Jílková 1970 = E. Čujanová-Jílková, tury v jižních Cechách. Pam. Arch. 42, 1946, 29—33.
Západočeská mohylová pohřebiště střední doby Dubský 1946b = B. Dubský, Únětická kultura v jižních
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1970). konice 1949).
Čujanová-Jílková 1975 = E. Čujanová-Jílková, Zlaté Dušek 1969 = M. Dušek, Bronzezeitliche Gräberfel­
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Čujanová-Jílková 1977 = E. Čujanová-Jílková, Mo­ Duška 1898 = J. Duška, Nálezy předhistorické v kraji
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140 Verzeichnis der Literaturabkürzungen

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Dvořák 1931 = F. Dvořák, Nálezy únětické kultury na Ferrarese Ceruti 1981 = M. L. Ferrarese Ceruti, La cul-
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Verzeichnis der Literaturabkürzungen 141

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144 Verzeichnis der Literatiirabkürzimgen

Macháček 1909 = F. Macháček, Sborník Městského ences préhistoriques et protohistoriques á Prague


Hist. Mus. Plzeň 1, 1909, 119. (Prague 1966), 107.
Mačala 1985 = P. Mačala, Depot bronzových pred- Moucha 1969 = V. Moucha, Několik hromadných
metov z Přestavlk, okr. Přerov. Slovenská Arch. 33,1, nálezů z mladší doby bronzové na Slánsku ve střed­
1985, 165-202. ních Čechách. Einige jungbronzezeitliche Hort­
Masson/Merpert 1982 = V. M. Masson / N. J. Merpert, funde aus Mittelböhmen. Arch. Rozhledy 21, 1969,
Eneolit SSSR (Moskva 1982). 491-509.
Matějíčková/Šmíd 2000 = A. Matějíčková / M. Šmíd, Moucha 1978 = V. Moucha, Kultura se zvoncovitými
Eneolithisches Äneolithikum, in: M. Cižmář / poháry, in: R. Pleiner / A. Rybová (Hrsg.), Pravěké
K. Geislerová / J. Unger (Hrsg.), Výzkumy. Ausgra­ dějiny Čech (Praha 1978) 300-312.
bungen 1993-1998 (2000) 23-29. 93-96. Moucha 1981 = V. Moucha, Südöstliche Elemente
Matiegka 1892 = J. Matiegka, Hroby se skrčenými in der mährischen und böhmischen Gruppe der
kostrami v Čechách. Český Lid 1, 1892, 223. Glockenbecherkultur, in: N. Kalicz / R. Kalicz-
Mayer 1977 = E. F. Mayer, Die Äxte und Beile in Schreiber (Hrsg.), Die Frühbronzezeit im Karpa­
Österreich. PBF IX, 9 (München 1977). tenbecken und in den Nachbargebieten. Internatio­
Meduna 1961 = J. Meduna, Staré Hradisko. Katalog nales Symposium 1977 Budapest-Velem (Budapest
nálezů uložených v muzeu města Boskovic. Katalog 1981) 115-123.
der Funde im Museum der Stadt Boskovice. Fontes Moucha 1982 = V. Moucha, Zur Frage der Synchroni­
Arch. Moravicae 2 (Brno 1961). sierung der altbronzezeitlichen Kulturen, in: 11 pas-
Meduna 1961 = J. Meduna, Únětické sídliště a saggio dal neolitico all’etä del bronzo nelPeuropa
pohřebiště v Drysicích, okr. Vyškov. Přehled centrale e nella regione Alpina. Problemi cronologici
Výzkumů 1961, 50. e terminologici. Atti del 10 Simposio Internazionale
Medunová 1962 = A. Medunová, Nálezy zvonco­ sulla fine del Neolitico e gli inizi dell’Etä del Bronzo
ví tých pohárů z Předmostí u Přerova. Sborník in Europa. Lazise-Verona, 8-12 aprile 1980 (Verona
Československé Společnosti Arch. 2, 1962, 235-245. 1982) 241-243.
Medunová/Ondráček 1969 = A. Medunová / J. On­ Moucha 1997 = V. Moucha, Gold der Kupferzeit. Böh­
dráček, Birituální pohřebiště lidu s kulturou zvon- men, in: G. Lehrberger u. a. (Hrsg.), Das prähisto­
covitých pohárů u Lechovic, okr. Znojmo. Arch. rische Gold in Bayern, Böhmen und Mähren. Her­
Rozhledy 21, 1969, 437-445- 573—575- kunft - Technologie —Funde. Pam. Arch. Suppl. 7
Michálek 1969 = J. Michálek, Městské muzeum v Mi­ (Prag 1997).
levsku. Zprávy Československé Společnosti Arch., Moucha 2000 = V. Moucha, Hromadě nálezy ze starší
Suppl. 11 (Praha 1969). doby bronzové na území Prahy. Hortfunde aus der
Michálek 1977 = J. Michálek, Hromadné nálezy bron­ älteren Bronzezeit auf dem Territorium Prags. Arch.
zových předmětů v okolí Zvíkova. Výzkumy v Pragensia 15, 2000, 5-47.
Čechách, Suppl. (Praha 1977). Moucha 2005 = V. Moucha, Hortfunde der frühen
Michálek 1979 = J. Michálek, Süd- und westböhmi­ Bronzezeit in Böhmen (Praha 2005).
sche Funde in Wien. Výzkumy v Čechách, Suppl. Moucha/Pleinerová 1966 = V. Moucha / I. Pleinerová,
(Praha 1979). Únětické pohřebiště v Liběšovicích u Podbořan.
Moucha 1954 = V. Moucha, Rozbor únětického Arch. Rozhledy 18, 1966, 515-540.
pohřebiště v Polepech u Kolína. Arch. Rozhledy 6, Moucha/Pleinerová 1978 = V. Moucha / I. Pleinerová,
1954, 502-503. 523-536. 566-567. 573-575. Civilisace starší doby bronzové, in: R. Pleiner / A.
Moucha 1961a = V. Moucha, Lokální vývoj únětické Rybová (Hrsg.), Pravěké dějiny Čech (Praha 1978)
kultury v Čechách. Pam. Arch. 1961, 159-165. 319-366.
Moucha 1961b = V. Moucha, Nálezy únětické kultu­ Moucha/Trnka 1959 = V. Moucha / V. Trnka, Středo-
ry na Lovosicku. Fontes Arch. Pragenses 4 (Praha bronzový sídlištní objekt z Tuchlovic. Arch. Rozhle­
1961). dy 11, 1959, 617-637. 665-666.
Moucha 1963 = V. Moucha, Die Periodisierung der Mozsolics 1967 = A. Mozsolics, Bronzefunde des Kar­
Úněticer Kultur in Böhmen. Sborník Československé patenbeckens (Budapest 1967).
Společnosti Arch. 3, 1963, 9-60. Mozsolics 1973 = A. Mozsolics, Bronze- und Goldfun­
Moucha 1966 = V. Moucha, Nécropole a Mohov, in: de des Karpatenbeckens (Budapest 1973).
J. Filip (Hrsg.), Investigations archéologiques en Much 1893 = M. Much, Die Kupferzeit in Europa und
Tchécoslovaquie: Etat actuel des recherches et leur ihr Verhältnis zur Kultur der indogermanen (Jena
Organisation. 7eme Congrěs international des Sci­ 1893).
Verzeichnis der Literaturabkürzungen HS

Müller-Karpe 1959 = H. Miiller-Karpe, Beiträge zur Novotná 1982 = M. Novotná, Zur Stellung einiger
Chronologieder Urnenfelderzeit nördlich und südlich Kupferdolche an der mittleren Donau, in: Ihracia
der Alpen. Röm.-Germ. Forsch. 22 (Berlin 1959). praehistorica. Semaines Philippopolitaines de l‘Hi-
Müller-Karpe 1974 = H. Miiller-Karpe, Zur Definition stoire et de la Culture Thrace, Plovdiv 4.10.1978.
und Benennung chronologischer Stufen der Kup­ Pulpudeva 3, 1982, 311-319.
ferzeit, Bronzezeit und älteren Eisenzeit. Jahrcsber. Novotná/Novotný 1984 = M. Novotná / B. Novotný,
Inst. Vorgesch. Frankfurt a. M. 1974, 7-18. Die Madärovce-Kultur, in: N. Tasič (Hrsg.), Kul­
Muška 1981 = J. Muška, The Settlement and Cemetery turen der Frühbronzezeit des Karpatenbeckens und
sites of the Bell Beaker Culture at Radovesice by Bí­ Nordbalkans (Beograd 1984) 323-340.
lina, in: J. Hrala (Hrsg.), Nouvelles Archéologiques Novotný 1950 = B. Novotný, Jordanovská skupina a ji­
dans la République Socialisté Tchěque. Xcmc Congrěs hovýchodní vlivy v českém neolitu. Obzor Prehist.
Internatiomal des Sciences Préhistoriques et Proto- 14, 1950, 163-260.
historiques Mexico 1981 (Prag 1981) 51. Novotný 1958 = B. Novotný, Hroby kultury zvonco-
Nekvasil 1954 - ] . Nekvasil, Výzkum v Rebešovicích na vitých pohárů u Smolína na Moravě. Pam. Arch. 49,
Moravě. Arch. Rozhledy 6, 1954, 433-437. 465-468. 1958, 297-311.
562. 569. Olexa 1987 = L. Olexa, Gräber von Metallgießern in
Němejcová-Pavúková 1964 = V. Němejcová-Pavúková, Nižná Myšía. Arch. Rozhledy 39, 1987, 255-275.
Sídlisko bolerázskeho typu v Nitrianskom Hrádku. Ondráček 1959 = J. Ondráček, Depot z Prušánek a
Slovenská Arch. 12, 1964, 163-268. únětické hřivny na Moravě. Pravěk východní Mora­
Němejcová-Pavúková 1982 = V. Němejcová-Pavúková, vy 1, 1959, 17-47.
Neue Erkenntnisse über die Gruppe Retz in der Ondráček 1962 = J. Ondráček, Únětické pohřebiště
Slowakei, in: II passaggio dal neolitico all'etä del Rebešovice na Moravě. Sborník Československé
bronzo nell'europa centrale e nella regione Alpina. Společnosti Arch. 2, 1962, 5-100.
Problemi cronologici e terminologici. Atti del 10 Ondráček 1967 = J. Ondráček, Moravská protoúnětická
Simposio Internazionale sulla fine del Neolitico e gli kultura. Slovenská Arch. 15, 1967, 389-446.
inizi dell'Eta del Bronzo in Europa. Lazise-Verona, Ondráček 1972 = J. Ondráček, Pohřebiště nitranské
8-12 aprile 1980 (Verona 1982) 193-198. skupiny v Holešově. Arch. Rozhledy 24, 1972, 168—
Neugebauer 1981 = J.-W. Neugebauer, Fundmateri­ 172.
alien aus der ältesten Stufe der Hügelgräberbronze­ Ondráček/Šebela/Stloukal 1985 = J. Ondráček / L. Še­
zeit aus dem Raume von Mannersdorf am Leithage­ bela / M. Stloukal, Pohřebiště nitranské skupiny v
birge, NÖ. Fundber. Österreich 19, 1981, T57-201. Holešově. Stud. Muz. Kroměřížska 1985 (Kroměříž
Neústupný 2008 = E. Neústupný, Archaeologie 1985) 1-85.
Pravěkých Cech 4, Eneolith (Praha 2008). Ondráček/Stuchlíková 1988 = J. Ondráček / J. Stuchlí­
Novák 1975 = P. Novák, Die Schwerter in der Tsche­ ková, Sídliště v Budkovicích a jeho postavení v rám­
choslowakei I. PBF IV, 6 (München 1975). ci véteřovské skupiny. Pam. Arch. 79, 1988, 5-37.
Novák 1989 = P. Novák, Pohrebisko nitrianskej skupiny Palliardi 1893 = J. Palliardi, Hroby se skrčenými kostra­
vo Voderadoch, in: D. Čambálová / S. Cordášová / mi na Znojemsku. Časopis Vlasteneckého Spolku
L. Malá (Hrsg.), Spravodajca Západoslovenského Mus. Olomouc 10, 1893, 129—142.
múzea (Trnava 1989) 35-45. Paudler 1893 = A. Paudler, Vorgeschichtliche Funde.
Novotná 1955a = M. Novotná, Medené nástroje a pro­ Mitt. Nordböhm. Excursions-Klub 16, 1893, 317
blém najstaršej ražby medi na Slovensku. Slovenská (“ Liepshausen“).
Arch. 3, 1955, 70-100. Pavelčík 1958 = J. Pavelčík, Záchranný výzkum u
Novotná 1955b = M. Novotná, Medené nástroje v Če­ Uherskéhu Brodu. Přehled Výzkumů 1958, 103.
chách a na Moravě. Arch. Rozhledy 7, 1955, 510—517. Pavelčík 1963 = J. Pavelčík, Druhý depot bronzových
Novotná 1969 = M. Novotná, Dva depoty bronzov předmětů z Drslavic. Das zweite Depot bronzener
v študijných zbierkach Archeologického seminára Gegenstände aus Drslavice. Přehled Výzkumů 1963,
FFUK v Bratislavě. Zborník Fil. Fak. Univ. Ko­ 27-29.
menského, Musaica 9, 1969, 3-7. Pavelčík 1979 = J. Pavelčík, Depot měděných šperků z
Novotná 1970 = M. Novotná, Die Bronzehortfunde in Hlinská u Lipníku n. Bečvou. Pam. Arch. 70, 1979,
der Slowakei. Spätbronzezeit. Arch. Slovaka Mono- 319-339.
gr., Fontes 9 (Bratislava 1970). Pavúk/Šiška 1980 = J. Pavúk / S. Šiška, Neolit a eneolit.
Novotná 1980 = M. Novotná, Die Nadeln in der Slo­ Návrh chronologie pravěku a včasnej dobv dejinnej
wakei. PBF XIII, 6 (München 1980). na Slovensku. Slovenská Arch. 28, 1980, 137-158.
146 Verzeichnis der Literaturabkürzungen

Pernička 1961 = M. R. Pernička, Eine unikáte Grab­ oblasti Krušných hor a jejím sousedství. Pam. Arch.
anlage der Glockenbecherkultur bei Prosiměřice, 57, 1966, 339-458.
Südwest-Mähren. Sborník Prací Fil. Fak. Brno, E 6, Pleinerová 1967 = I. Pleinerová, Únětická kultura v ob­
1961, 9-54. lasti Krušných hor a jejím sousedství. Pam. Arch. 58,
Peroni 1956 = R. Peroni, Zur Gruppierung mitteleu­ 1967, 1-36.
ropäischer Griftzungendolche der späten Bronzezeit. Pleinerová/Hošek/Frána 2003 = I. Pleinerová / J. Ho­
Bad. Fundber. 20,1956, 69-92. šek / J. Fráňa, Bronzová dýka s litou rukojetí z
Peška 2004 = J. Peška, Zlaté ozdoby z hrobů kultury Vliněvsi u Mělníka. Bronzedolch mit gegossenem
se šňůrovou keramikou na Moravě. Composition oř Griff von Vliněves bei Mělník. Arch. Rozhledy 55,
the Corded Pottery culture gold personal ornaments 2 0 0 3 > 539 — 5 4 7 -
from Moravia, in: J. Bátora / V. Furmánek / V. Va­ Plesl 1954 = E. Plesl, K osídlení severozápadních (.ech
clav (Hrsg.), Einflüsse und Kontakte alteuropäischer ve střední době bronzové. Pam. Arch. 45, 1954, 225—
Kulturen. Festschrift für Jozef Vladár zum 70. Ge­ 240.
burtstag. Arch. Slovaka Monogr., Comm. 6 (Nitra Plesl 1959 = E. Plesl, Nálezy únětické kultury na mo-
2004) 93-138. hylníku v Mladé Boleslavi-Čejetičkách. Pam. Arch.
Peška/Rakovský 1990 = J. Peška / I. Rakovský, Bře- 50, 1959, 34-53.
clavsko v pozdní době kamenné (Mikulov 1990). Plesl 1961 = E. Plesl, Lužická kultura v severozápad­
Peškař 1962 = 1. Peškař, Eneolitický hrob v trati ních Čechách. Mon. Arch. (Praha) 8 (Praha 1961).
„Ovčárna“ u Ledců. Přehled Výzkumů 1962, 29-30. Plesl 1965 = E. Plesl, Otázky středobronzového osíd­
Píč 1890-92 = J. L. Píč, Archaeologický výzkum ve lení v severozápadních Čechách. Pam. Arch. 56,
středních Čechách. Pam. Arch. 15, 1890-92, 353— 1965 , 457 — 5 1 2 -

598. Pleslová/Knor 1964 = E. Pleslová / A. Knor, Výzkum


Píč 1893—953 = J. L. Píč, Archaeologický výzkum ve sídliště kultury nálevkovitých pohárů v Makotřasích.
středních Čechách. Pam. Arch. 16, 1893-95, 329_ Arch. Rozhledy 16, 1964, 473-481.
362. Pleslová-Štiková 1976 = E. Pleslová-Stiková, Die Be­
Píč 1893—95b = J. L. Píč, Mohyly Lužanské. Pam. Arch. ziehungen des mitteleuropäischen mittleren und
16, 1893-95, 52 I-54Ó- jüngeren Äneolithikums zur Schnurkeramik und
Píč 1894 = ]. L. Píč, Archaeologický výzkum ve Glockenbecherkultur, in: J. Lanting / J. van der
středních Čechách, který r. 1893 společnou prací Waals (Hrsg.), Glockenbecher Symposion. Ober­
podnikli Jan Píelich, J. L. Píč a Jan Waněk (Praha ried, 18-23. März 1974 (Bussum, Haarlem 1976)
1894). 167-181.
Píč 1898-993 = J. L. Píč, Mohyly v lese ,Atlase“ u Pleslová-Stiková 1977 = E. Pleslová-Stiková, Die Ent­
Řepče (Mohyly Bechyňské II). Pam. Arch. 18, 1898— stehung der Metallurgie auf dem Balkan, im Karpa­
1899, 1-14. tenbecken und in Mitteleuropa, unter besonderer
Píč 1898—9910 = J. L. Píč, Mohyly na Chlumu u Berücksichtigung der Kupferproduktion im ostal­
Podboře. Pam. Arch. r8, 1898—99, 423—428. penländischen Zentrum (kultur-ökonomische In­
Píč 1899 = J. L. Píč, Starožitnosti země české 1, 1 (Praha terpretation). Pam. Arch. 68, 1977, 56-73.
1899). Podhorský 1970 = V. Podhorský, Mähren in der Spät­
Píč 1900 = J. L. Píč, Starožitnosti země české I, 2 bronzezeit und an der Schwelle der Eisenzeit. Opera
(Praha 1900). Univ. Purkynianae Brunensis, Fac. Phil. 142 (Brno
Píč 1900-01 = J. L. Píč, Sbírka archeologie praehi- 1970).
storické musea království Českého. Pam. Arch. 19, Podhorský 1974 = V. Podhorský, Na okraj výroby bron­
1900-01, 348-350. zových předmětů staršího metalika na Moravě, in:
Píč 1904-05 = J. L. Píč, Z archeologického bádání r. Archeologický sborník. Věnováno památce Lumíra
1904. Kamenné mohyly na Bechyňsku. Pam. Arch. Jisla (Ostrava 1974) 66-76.
21, 1904-05, 331-335- Podborský/Vildomec 1972 = V. Podhorský / V. Vildo-
Píč 1910 = J. L. Píč, Nové hroby se zvoncovitými nádo­ mec, Pravěk Znojemska (Brno 1972).
bami. Pam. Arch. 24,1910, 1-8. Pokorný 1887-89 = V. Pokorný, Hromadný nález bron­
Pittioni 1954 = R. Pittioni, Urgeschichte des öster­ zových artefaktů 11a Stráži u Radětic. Pam. Arch. 14,
reichischen Raumes (Wien 1954). 1887-89,149-156.
Pleiner/Rybová 1978 = R. Pleiner / A. Rybová (Hrsg.), Poulík 1941 = J. Poulík, 1941: Na pamět učitele Štěpána
Pravěké dějiny Čech (Praha 1978). Přibyslavského, Šlapanský zpravodaj 8 Nr. 2, 1941,
Pleinerová 1966 = I. Pleinerová, Únětická kultura v 4-
Verzeichnis der Literaturabkürzungen 47

Preidel 1935 = H. Preidel, Heimatkunde des Bezirkes tické kultury. Sborník Československé Společnosti
Komotau (Komotau 1935). Arch. 3, 1963, 61-115.
Procházka 1904 = A. Procházka, Zprávy o nálezech na Říhovský 1972 = J. Říhovský, Die Messer in Mähren und
Vyškovsku. Pravěk (Kojetín na Hané) 2, 1904, 12- dem Ostalpengebiet. PBF VII, 1 (München 1972).
16. Říhovský 1979 = J. Říhovský, Die Nadeln in Mäh­
Procházka/Chleborád/Kalousek 1927 = A. Procházka / ren und im Ostalpengebiet. PBF XIII, 5 (München
N4. Chleborád / F. Kalousek, Předvěká pohřebiště v 1979)-
Šardičkách u Bučovic (Brno 1927). Říhovský 1982a-J. Říhovský, Základy středodunajských
Prokop 1905 =K. Prokop, Praha v době předhistorické. popelnicových polí na Moravě. Stud. Arch. Ústavu
Časopis Společnosti Přátel Starožitností Českých 13, X, 1 (Praha 1982).
1905, 73-86. Říhovský 1982b = J. Říhovský, Lovčičky. Jungbronze­
Renner 1931 = J. Renner, Chrášťanské pohřebiště a zeitliche Siedlung in Mähren. Mat. Allg. u. Verglei­
sídliště. Věstník Mus. Spolku města Rakovníka a chende Arch. 15 (München 1982).
politického okr. Rakovnického 21, 1931, 92-104. Říhovský 1982c = J. Říhovský, Hospodářský a
Richlý 1882-84 = J- Richlý, Mohyly u Křtěnova. Pam. společenský život velatické osady v Lovčičkách. Pam.
Arch. 12, 1882-84, 365-369. Arch. 73, 1982, 5-56.
Richlý 1893 = H. Richlý, Die Bronzezeit in Böhmen Říhovský 1989 = J. Říhovský, Die Sicheln in Mähren.
(Praha 1893). PBF XVIII, 3 (München 1989).
Richlý 1894 = H. Richlý, Die Bronzezeit in Böhmen Říhovský 1992 = J. Říhovský, Die Axte, Beile, Häm­
(Wien 1894). mer und Meißel in Mähren. PBF IX, 17 (Stuttgart
Ruttkay 1981 = E. Ruttkay, Jenyberg II. Beitrag zur 1992).
Erforschung der Leitha-Gruppe, in: N. Kalicz / Říhovský 1993 = J. Říhovský, Die Fibeln in Mähren.
R. Kalicz-Schreiber (Hrsg.), Die Frühbronzezeit im PBF XIV, 9 (Stuttgart 1993).
Karpatenbecken und in den Nachbargebieten. Inter­ Říhovský 1996 = J. Říhovský, Die Lanzen- und Pfeil­
nationales Symposium 1977 Budapest-Velem (Buda­ spitzen in Mähren. PBF V, 2 (Stuttgart 1996).
pest 1981) 171-187. Ruckdeschel, Südbayern = W. Ruckdeschel, Die früh-
Rybová/Saldová 1958 = A. Rybová / V. Saldová, О bronzezeitlichen Gräber Südbayerns. Ein Beitrag zur
pohřebním ritu milavečské kultury v západních Kenntnis der Straubinger Kultur (Bonn 1978).
Čechách. Pam. Arch. 49,1958, 348-411. Salaš 1986 = M. Salaš, Hromadný nález bronzové in­
Ryzner 1878-81 = Č. Ryzner, Řadové hroby blíž Unětic. dustrie z Borotína, okr. Blansko. Arch. Rozhledy 38,
Pam. Arch. n, 1878-81, 289-308. 1986, 139-167.
Ryzner 1882-84 - Č. Ryzner, Řivnáč, předhistorické Salaš 2005 = M. Salaš, Bronzové depoty střední až
Hradiště u Levého Hradce. Pam. Arch. 12, 1982-84, pozdní doby bronzové na Moravě a ve Slezsku I. II
299-302. (Brno 2005).
Rzehak 1906-07 = A. Rzehak, Sitzungsberichte der AG Šabatová/Vitula 2002 = K. Sabatová / P. Vitula,
in Wien. Mitt. Anthr. Ges. Wien 37, 1906—07, 45. Přáslavice. Díly pod dědinou, Kousky a kuldičky. 2.
Rzehak 1907 = A. Rzehak, Der Bronzefund von Prze- Pohřebiště a sídliště z doby bronzové. Arch. Regio-
stawlk in Mähren. Jahrb. Altkde. 1, 1907, 95-110. nalis Fontes 4 (Olomouc 2002).
Rzehak 1908 = A. Rzehak, Beiträge zur Kenntnis der Saldová 1961 = V. Saldová, K otázce halštatu B v
Bronzezeit in Mähren 6. Mährische Flachäxte. Zeit- západočeské mohylové oblasti. Pam. Arch. 52, 1961,
schr. Dt. Ver. Gesch. Mähren u. Schlesien 12, 1908, _ 245-250.
142-162. Saldová 1967 - V. Saldová, Pravěk Stříbrska (Stříbo
Rzehak 1911 = A. Rzehak, Bericht über die im Jahre 1967).
1910 in die prähistorische Sammlung des mährischen Schmidt 1898-993 = V. Schmidt, Pohřebiště se
Landesmuseums aufgenommenen Gegenstände. skrčenými kostrami u Zižic. Pam. Arch. 18, 1898-99,
Mitt. Anthr. Ges. Wien 41, 1911, 34-35. 562-564.
Říhovský 1961 = J. Říhovský, Počátky velatické kultury Schmidt 1898—99b = V. Schmidt, Pohřebiště u Neto-
na Moravě. Slovenská Arch. 9, 1961, 107-152. vic. Pam. Arch. 18, 1898-99, 239-245.
Říhovský 1962 = J. Říhovský, Další hromadný nález Schmidt 1899 = V. Schmidt, Z archaeologických
bronzových předmětů z Blučiny. Arch. Rozhledy 14, výzkumů na Slánské hoře. Slánský Obzor 7, 1899,
1962, 15-22. 3-28.
Říhovský 1963 = J. Říhovský, К poznání starší fáze kul­ Schmidt 1908—09 = V. Schmidt, Hroby se skrčenými
tury středodunajských popelnicových polí — vela- kostrami vTursku. Pam Arch. 23, 1908-09, 241—245.
148 Verzeichnis der Literaturabkürzungen

Schmidt 1945 = R. R. Schmidt, Die Burg Vučedol Šmíd 2008 = M. Šmíd, Der Fund von Kupfergegen­
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Schránil 1921 = J. Schránil, Studie o vzniku kultury NŘ 18, 2008, 139 ff.
bronzové v Cechách (Praha 1921). Smolík 1878-81 = J. Smolík, O bronzových mečích a
Schránil 1928 = J. Schránil, Die Vorgeschichte Böh­ dýkách nalezených v Čechách. Pam. Arch. 11, 1878—
mens und Mährens (Berlin, Leipzig 1928). 1881, 145-162.
Schránil 1929-30 = J. Schránil, Kostrový hrob kultury Smolík 1882—843 =]. Smolík, Mohyly v Hladomří mezi
zvoncovitých pohárů v Praze-Bubenči. Zprávy Arch. Blovici, Hradištěm a Chocenici. Pam. Arch. 12,
Ústavu 2-3, 1929-30 (1931) 77-80. 1882-84, 7_I4-
Schubert 1973 = E. Schubert, Studien zur frühen Bron­ Smolík i882-84b = J. Smolík, Mohyly u Hořejšího
zezeit an der mittleren Donau. Ber. RGK 54, 1973, Metelska. Pam. Arch. 12, 1882—84, 153-160.
3-105. Smolík 1882-84C = J. Smolík, Vůz v mohyle u Ludwigs-
Schulz 1885-86 = V. Schulz, Z Dobřichovic. Pam. burgu. Pam. Arch. 12, 1882-84, 331—332..
Arch. 13, 1885-86, 138-140. Smolík 1890-923 = J. Smolík, Archaeologický sbor
Schwenzer 2004 = S. Schwenzer, Frühbronzezeitliche musea král. Českého. Pam. Arch. 15, 1890-92, 179—
Vollgriffdolche. Typologische, chronologische und 185.
technische Studien. Kat. Vor- u. Frühgesch. Alt. 26 Smolík iS90-92b = J. Smolík, Hroby se skrčenými
(Mainz 2004). kostrami ve Zvoleněvsi. Pam. Arch. 19, 1890-92,
Sicherl 2004 = B. Sicherl, Studien zur mittelbronze­ 411-432.
zeitlichen Bewaffnung in Tschechien, dem nördli­ Sprockhoff 1949-50 = E. Sprockhoff, Das Lausitzer
chen Niederösterreich und der südwestlichen Slo­ Tüllenbeil. Präh. Zeitschr. 34-35, 1949-50, 76-131.
wakei. Univ.forsch. zur Prähist. Arch. 107 (Bonn Spurný 1949 = V. Spurný, Hromadný nález bronzů v
2004). Hořicích na Šumavě. Arch. Rozhledy 1, 1949, 169—
Siedek 1898-99 = F. Siedek, Skříňkový hrob u Měšic. 171. 208.
Pam. Arch. 18, 1898-99, 639. Spurný 1954 = V. Spurný, Pohled do osídlení Hradiska
Sklenář 1966 = K. Sklenář, Vlastivědné muzeum v u Kroměříže ve střední době bronzové. Pam. Arch.
Mělníku. Zprávy Československé Společnosti Arch., 45>I954>357- 377-
Suppl. 8 (Praha 1966). Spurný 1970 = V. Spurný, Zur Chronologie der frühen
Sklenář 1992 = K. Sklenář, Archeologické nálezy v Phase der Lausitzer Kulturen in Mähren, in: J. Bou-
Čechách do roku 1870. Prehistorie a protohistorie. zek u. a. (Hrsg.), Actes du VIIe Congrěs Internatio­
Ur- und frühgeschichtliche Bodenfunde in Böhmen nal des Sciences Préhistoriques et Protohistoriques,
bis 1870 (Praha 1992). Prague 21-27 a°bt 1966 (Prague 1970) 710-715.
Skutil 1930-35 = J. Skutil, Moravské prehistorické vý­ Stloukal 1985 = M. Stloukal, Únětické kostry z
kopy a nálezy 1931. Obzor Prehist. 9, 1930-1935, Tvarožné. Skeletons of the Únětice culture found at
140—164. Tvarožná. Arch. Rozhledy 37, 497-501.
Skutil 1931a = J. Skutil, Moravské praehistorické vý­ Stocký 1926 = A. Stocký, Pravěk země české I. Věk ka­
kopy a nálezy 1930. Zvláštní otisk ze: Sborník menný (Praha 1926).
Přírodověcké Společnosti v Mor. Ostravě, 1930-31, Stocký 1928 = A. Stocký, Čechy v době bronzové
5- 47- (Praha 1928).
Skutil 1931b = J. Skutil, Pravěk Boskovska (Boskovice Stuchlík 1978 = S. Stuchlík, Třetí sezóna výzkumu
1931). mohylníku středodunajské mohylové kultury v
Skutil 1939 = J. Skutil, Pravěké nálezy na Kloboučku Borotcích, okr. Znojmo. Přehled výzkumů 1978
(Kloboky, Brno 1939). (1980) 19.
Skutil 1941 = J. Skutil, Moravské praehistorické výko­ Stuchlík 1980 = S. Stuchlík, Únětický hrob s bronzo­
py a nálezy Oddělení moravského pravěku Zem­ vou dýkou s litou rukojetí z Mušova. Arch. Rozhle­
ského musea 1933—1936. Časopis Moravského Mus. dy 32, 1980, 381-393.
Zemského 1, 1941, 139-145. Stuchlík 1987 = S. Stuchlík, Únětická pohřebiště v
Slabina 1966 = M. Slabina, Nález bronzových sekerek Mušově. Stud. Arch. Ústavu XIV, 2 (Praha 1987).
na hřbitově u kostela sv. Matěje v Praze 6-Dejvicích. Stuchlík 1988 = S. Stuchlík, Bronzové sekeromlaty na
Arch. Rozhledy 18, 1966,342-344. Moravě. Pam. Arch. 79, 1988, 269-328.
Směs 1904 = Směs, Archaeologický sbor musea král. Stuchlík 1990 = S. Stuchlík, Die bisherigen Ergebnisse
česk. v Praze. Pravěk (Kojetín na Hané) 2, 1904, 30- der Erforschung des Hügelgräberfeldes in Borotice.
31- Arch. Rozhledy 42, 1990,159-169.
Verzeichnis der Literaturabkürzungen 149

Stuchlík/Trčala 1991 = S. Stuchlík / F. Trčala, Únětická Bayern. Stand der Forschungen zur relativen Chro­
pohřebiště v Hradčanech. Arch. Rozhledy 43, 1991, nologie. Ber. RGK 40, 1959, 1-78.
225-246. Trávěnec 1904 = V. Trávěnec, Nálezy od Lulče. Pravěk
Svoboda 1938 = B. Svoboda, Přehled výzkumů prehi­ (Kojetín na Hané) 2, 1904, 21-24.
storického oddělení Národního musea v Praze v le­ Trňáčková 1954 = Z. Trňáčková, Objekty středodunajské
tech 1935-1938. Obzor Prehist. 11, 1938, 139-141. mohylové kultury v Přítlukách na Moravě. Arch.
Šmíd/Maleček/Maleček 2006 = M. Šmíd / M. Male- Rozhledy 6, 1954, 746-751. 762-764. 833. 839.
ček / R. Maleček, Příspěvek k datování některých Trňáčková 1957 = Z. Trňáčková, Lužické žárové hro­
výšinných sídlišť na Prostějovsku. Pravěk (Brno) N. by ze Švábenic na Moravě. Arch. Rozhledy 9, 1957,
Ř. 16, 2006, 15-35. 609-611.
Šnajdr 1903 = L. Šnajdr, Měděné sekyry z okresu Turek 1932 = R. Turek, Několik únětických nálezů na
Královéhradeckého. Pravěk (Kojetín na Hané) 1, Mladoboleslavsku. Pam. Arch. 38, 1932, 56-57.
1903, 10-14. Turek 1949 = R. Turek, Šárka v pravěku, in: J. Kli­
Šolle 1950 = M. Šolle, Únětický hrob a halštatske ka (Hrsg.), Šárka. Přírodovědecký a archeolo­
sídliště z Rybníků u Moravského Krumlova. Arch. gický průzkum a výzkum chráněné oblasti Šárecké.
Rozhledy 2, 1950, 214—217. Zprávy Památkového Sboru Hlavního Města Prahy
Šolle 1989 = M. Šolle, Kouřim-Sv. Vojtěch a jeho 10 (Praha 1949) 114-142.
sídlištní tradice. Arch. Rozhledy 41, 1989, 243-257. Uenze 1938 = O. Uenze, Die frühbronzezeitlichen tri­
_ 357- 360 . angulären Vollgriffdolche. Vorgesch. Forsch. 11 (Ber­
Štauber/Štauberová 1984-85 = B. Štauber / J. Štaube- lin 1938).
rová, Počedělice, okr. Louny. Výzkumy Čechách Unger 1970 = J. Unger, Porušený hrob z doby bron­
1984-85 (1987) 149-150. zové u Mikulova (okr. Břeclav). Přehled Výzkumů
Telička 1900 = A. Telička, Hromadný nález bronzů 1970, 24.
na Přerovsku. Časopis Vlasteneckého Spolku Mus. Vaněk 1885—86 = V. Vaněk, Předhistorický hrob u
Olomouc 17, 1900, 67—68. Řehnice. Pam. Arch. 13, 1885-86, 283-284.
Tihelka 1951 = K. Tihelka, Kostry lidu velatické skup. Venci 1976 = S. Venci, Příspěvek k poznání holocenní
na Cezavách. Arch. Rozhledy 3, 1951, 142-154. valounové industrie. Arch. Rozhledy 28, 1976, 66-
Tihelka 1952 = K. Tihelka, Sídliště věteřovského typu 82. 116-120.
na Moravě. Časopis Moravského Mus. Brno 37, Vladár 1970 = J. Vladár, Zásahy cudzích kultúrnych
1952, 313-334- skupin na území Slovenska, in: A. Točík (Hrsg.),
Tihelka 1953 = K. Tihelka, Moravská únětická Slovensko v mladšej dobe kamennej. Die Slowakei
pohřebiště. Pam. Arch. 44, 1953, 229-328. in der jüngeren Steinzeit. Pravěk Slovenska 2 (Bra­
Tihelka i960 = K. Tihelka, Moravský věteřovský typ. tislava 1970) 231-234.
Pam. Arch. 51, i960, 27-135. Vladár 1973 = J. Vladár, Osteuropäische und mediter­
Tihelka 1962 = K. Tihelka, Moravský věteřovský typ, rane Einflüsse im Gebiet der Slowakei während der
2. část. Študijné Zvěsti Arch. Ústavu 8, 1962. Bronzezeit. Slovenská Arch. 21, 1973, 253-357.
Tihelka 1965 = K. Tihelka, Hort- und Einzelfunde der Vladár 1973a = J. Vladár, Pohrebiská zo staršej doby
Úněticer Kultur und des Věteřover Typus in Mäh­ bronzovej v Branči. Gräberfelder aus der älteren
ren. Fontes Arch. Moravicae 4 (Brno 1965). Bronzezeit in Branč. Arch. Slovaca Monogr., Fontes
Točík 1963 = A. Točík, Die Nitra-Gruppe. Arch. Rozh­ 12 (Bratislava 1973).
ledy 15, 1963, 716-774. Vladár 1974 = J. Vladár, Die Dolche in der Slowakei.
Točík 1964 = A. Točík, Opevnená osada z doby bron- PBF VI, 3 (München 1974).
zovej vo Veselom. Arch. Slovaka Monogr., Fontes 5 Vokolek 1965 = V. Vokolek, Pohřebiště zvoncovitých
(Bratislava 1964). pohárů v Rosnicích. Arch. Rozhledy 17, 1965, 613-
Točík/Vladár 1971 = A. Točík / J. Vladár, Prehlád báda- 615.
nia v problematike vývoja Slovenska v dobe bronzo- Waldhauser 1983 = J. Waldhauser, Užití zlata v pravěku
vej. Slovenská Arch. 19, 1971, 365-422. zejména na Moravě a v Cechách (Mikulov 1983).
Točík 1979 = A. Točík, Výčapy-Opatovce a alšie poh- Waldhauser/Kosík 1976 = J. Waldhauser / J. Kosík,
rebiská zo sraršej doby bronzovej na juhozápadnom Dva depoty doby bronzové v Pojizeří. Arch. Rozhle­
Slovensku. Výčapy-Opatovce und weitere altbronze­ dy 28, 1976, 86-89.
zeitliche Gräberfelder in der Südwestslowakei. Mat. Weinzierl 1885-86 = R. R. v. Weinzierl, Nálezy bronzů
Arch. Slovaca 1 (Nitra 1979). u Lovosice. Pam. Arch. 13, 1885-86, 23-26.
Torbrügge 1959 = W. Torbrügge, Die Bronzezeit in Weinzierl 1899 = R. R. v. Weinzierl, Die im Teplitzer
15 0 Verzeichnis der Literaturabkürzungen

Museum vertretenen urgeschichtlichen Fundorte. Vlasteneckého Spolku Mus. Olomouc 7, 1890, 149-
Tätigkeitsber. Mus.-Ges. Teplitz-Schönau 1899 163.
(1900) 15-31. Woldřich 1896-97 = J. N. Woldřich, Předhistorické
Weinzierl I904~05a = R. R. v. Weinzierl, Hervorragen­ výzkumy v jihovýchodních Čechách. Pam. Arch. 17,
de Neuerwerbungen für die Urgeschichtliche Ab­ 1896-97, 307-324.
teilung. Tätigkeitsber. Mus.-Ges. Teplitz-Schönau Wiistemann 1995 = H. Wüstemann, Die Dolche und
1904-05 (1906) 31-38. Stabdolche in Ostdeutschland. PBF VI, 8 (Stuttgart
Weinzierl i904-05b = R. R. v. Weinzierl, Die Guß­ 1995)-
technik der Bronzezeit. Tätigkeitsber. Mus.-Ges. Zápotocký 1958 = M. Zápotocký, Die ältesten Kup­
Teplitz-Schönau 1904—05 (1906) 39—42. ferfunde im Böhmischen Äneolithikum, in: Epitym-
Weinzierl 1905-06 = R. Weinzierl, Hervorragende bion Roman Haken (Praha 1958) 25-31.
Neuerwerbungen des urgeschichtlichen Zentralmu­ Zápotocký i960 = M. Zápotocký, Sídliště kultury
seums. Tätigkeitsber. Mus.-Ges. Teplitz-Schönau zvoncovitých pohárů u Kozel na Neratovicku. Pam.
1905-06 (1907), 33—47- Arch. 51, i960, 5-26.
Wels-Weyrauch 2011 = U. Wels-Weyrauch, Colliers: Zápotocký 1961 = M. Zápotocký, Severské zbraně a
Nur zur Zierde?, in: U. L. Dietz / A. Jockenhövel nástroje starší doby bronzové v Čechách. Pam. Arch.
(Hrsg.), Bronzen im Spannungsfeld zwischen prak­ 52, 1961, 166-176.
tischer Nutzung und symbolischer Bedeutung. Bei­ Zápotocký 1964 = M. Zápotocký, Mladoneolitické
träge zum internationalen Kolloquium am 9. und a starobronzové nálezy z Třebenicka a okolí ve
10. Oktober 2008 in Münster. PBF XX, 13 (Stuttgart sbírkách Paříkova musea v Trebenicích. Sborník
2011) 259-278. Severočeského Muz. 4, 1964, 289-329.
Willvonseder 1937 = K. Willvonseder, Die Mittlere Zápotocký 1969 = M. Zápotocký, K významu Labe
Bronzezeit in Österreich. Bücher Ur- u. Frühgesch. jako spojovací a dopravní cesty. Pam. Arch. 60,
3 (Wien 1937). 1969, 277-366.
Wocel 1S68 = J. E. Wocel, Pravěk země české (Praha Zápotocký 1982 = M. Zápotocký, Lovosice a oblast
1868). České brány, starobronzová sídelní koncentrace s
Wodiczka 1931 = I. Wodiczka, Neue Bronzezeitgräber doklady kovolitectví. Arch. Rozhledy 34, 1982, 361—
in Südböhmen. Sudeta 7, 1931, 157-160. 405.
Woldřich 1884 = J. N. Woldřich, Beiträge zur Urge­ Zelnitius 1933 = A. Zelnitius, Stručný přehled archeo­
schichte Böhmens. Mitt. Anthr. Ges. Wien 14, 1884, logie a archeologického výzkumu v okrese Uhersko-
212-218. Hradišťském. Sborník Velehradský 4, 1933, 12-18.
Woldřich 1889 = J. N. Woldřich, Beiträge zur Urge­ Zimmermann 2007 = T. Zimmermann, Die ältesten
schichte Böhmens. Mitt. Anthr. Ges. Wien 19, 1889, kupferzeitlichen Bestattungen mit Dolchbeigabe.
71—106. Archäologische Untersuchungen in ausgewählten
Woldřich 1890 = J. N. Woldřich, Předhistorická Modellregionen Alteuropas. Monogr. RGZM 71
naleziště okolí Krumlovského na Moravě. Časopis (Mainz 2007).

Z E I T S C H R I F T E N U N D R E I HE N

Anstalt Sudetendt. Heimatforsch. - Anstalt für Sude­ Arch. Slovaca Monogr., Cat. = Archaeologica Slovaka
tendeutsche Heimatforschung (Reichenberg). Monographiae, Catalogi (Nitra).
Anz. Kde. dt. Vorzeit = Anzeiger für Kunde der deut­ Arch. Slovaka Monogr., Comm. = Archaeologica
schen Vorzeit (Nürnberg). Slovaka Monographiae, Communicationes (Nitra).
Arbeits- u. Forschber. sächs. Bodendenkmalpfl. - Ar- Arch. Slovaka Monogr., Fontes = Archaeologica Slova­
beits- und Forschungsberichte zur sächsischen Bo­ ka Monographiae, Fontes (Bratislava).
dendenkmalpflege (Dresden). Arch. Stud. Materiály = Archeologické Studijní Ma­
Arch. Hungarica = Archaeologia Hungarica (Budapest). teriály (Praha).
Arch. Pragensia = Archaeologia Pragensia (Praha). Arch. Výzkum v Severních Čechách = Archeologický
Arch. Regionalis Fontes = Archaeologiae Regionalis Výzkum v Severních Čechách (Teplice).
Fontes (Olomouc). Atlas Urgescli., Beih. = Atlas der Urgeschichte, Bei­
Arch. Rozhledy = Archeologické Rozhledy (Praha). hefte (Hamburg).
Verzeichnis der Literaturabkürzungen

Bad. Fundber. = Badische Fundberichte (Freiburg i. Br.). Mitt. K. K. Central-Comm. Baudenkmale = Mitthei-
Beitr. Ur- u. Frühgesch. Arch. Mittelmeer-Kulturraum lungen der K. K. Central-Commission zur Erfor­
= Beiträge zur ur- und frühgeschichtlichen Archäo­ schung und Erhaltung der Baudenkmale (Wien).
logie des Mittelmeer-Kulturraums (Bonn). Mitt. K. K. Central-Comm. Kunst- u. Hist. Denk­
Beitr. Ur- u. Frühgesch. Nordwestböhmen = Beiträ­ male, 3. F. = Mittheilungen der K. K. Central-Com-
ge zur Ur- und Frühgeschichte Nordwestböhmens mission zur Erforschung und Erhaltung der kunst-
(Most). und historischen Denkmale, 3. Folge (Wien).
Ber. RGK = Bericht der Römisch-Germanischen Mitt. Nordböhm. Excursions-Klub = Mittheilungen
Kommission des Deutschen Archäologischen Insti­ des Nordböhmischen Excursions-Klubs (Leipa).
tuts (Frankfurt a. M.). Mitt. Prähist. Komm. Österr. Akad.= Mitteilungen
Bohemia = Bohemia. Ein Unterhaltungsblatt (Prag). der Prähistorischen Kommission der Österreichi­
Bücher Ur- u. Frühgesch. = Bücher zur Ur- und Früh­ schen Akademie der Wissenschaften (Wien).
geschichte (Wien). Mitt. Ver. Gesch. Dt. Böhmen = Mittheilungen des
Časopis Moravského Mus. Brno = Časopis Moravského Vereins für die Geschichte der Deutschen in Böh­
musea v Brno (Brno). men (Prag, Leipzig, Wien).
Časopis Moravského Mus. Zemského = Časopis Morav­ Monogr. RGZM = Monographien des Römisch-Ger­
ského Zemského musea v Brno (Brno). manischen Zentralmuseums (Mainz).
Časopis Společnosti Přátel Starožitností Českých = Monogr. Stud. Krajského Muz. Teplicích = Monogra­
Časopis Společnosti Přátel Starožitností Českých fické Studie Krajského Muzea v Teplicích (Teplice).
(Praha). Mon. Arch. (Praha) = Monumenta Archaeologica
Časopis Vlasteneckého Spolku Mus. Olomouc = (Praha).
Časopis Vlasteneckého Musejního Spolku v Olo­ Obzor Prehist. = Obzor Prehistorický. Orgán Společ­
mouci (Olomouc). nosti Československých Prehistoriků (Praha).
Český Lid = Český Lid. Etnologický Časopis (Praha). Opera Univ. Purkynianae Brunensis, Fac. Phil. =
Fontes Arch. Moravicae = Fontes Archaeologiae Mo- Opera Universitatis Purkynianae Brunensis, Fac.
ravicae (Brno). Phil. (Brno).
Fontes Arch. Pragenses = Fontes Archaeologici Pragen- Pam. Arch. = Památky Archeologické (Praha).
ses (Praha). Pam. Arch. Suppl. = Památky Archeologické Supple­
Fontes Arch. Pragenses, Suppl.= Fontes Archaeologici mentum (Praha).
Pragenses, Supplementum (Praha) PBF = Prähistorische Bronzefunde (München, Stutt­
Fundber. Österreich = Fundberichte aus Österreich gart).
(Wien). Práce Mus. B = Práce Musea v Dradci Králové a v Par­
Germania = Germania. Anzeiger der Römisch-Ger­ dubicích, Ser. B (Praha).
manischen Kommission des Deutschen Archäologi­ Praehistorica (Praha) = Praehistorica (Praha).
schen Instituts (Frankfurt a. M., Berlin, Mainz). Pravěk Slovenska = Pravěk Slovenska (Bratislava).
Inv. Arch. Československo = Inventaria Archaeologica Pravěk (Kojetín na Hané) = Pravěk (Kojetín na
Československo (Bonn). Hané).
Jahrb. Altkde. = Jahrbuch für Altertumskunde Pravěk (Brno) N. Ř. = Pravěk Nova Řada (Brno).
(Wien). Pravěk (Brno) Suppl. = Pravěk Supplementum (Brno).
Jahresber. Inst. Vorgesch. Frankfurt a. M. = Jahresbe­ Pravěk Východní Moravy = Pravěk Východní Moravy
richt des Instituts für Vorgeschichte der Universität (Brno).
Frankfurt a. M. (München). Přehled Výzkumů = Přehled Výzkumů (Brno).
Kat. Vor- u. Frühgesch. Alt. = Kataloge vor- und früh- Pulpudeva = Pulpudeva (Plovdiv).
geschichtlicher Altertümer (Mainz). Rassegna Arch. = Rassegna di Archeologia (Piom-
Mat. Arch. Slovaca = Materialia Archaeologica Slova- bino).
ca (Nitra). Ročenka Národ, a Průmyslového Mus. Prostějov =
Mat. Allg. u. Vergleichende Arch. = Materialien zur All­ Ročenka Národopisného a Průmyslového Musea
gemeinen und Vergleichenden Archäologie (Mün­ města Prostějova a Hané (Prostějov).
chen) . Röm.-Germ. Forsch. = Römisch-Germanische For­
Materialh. Bayer. Vorgesch. R. A = Materialhefte zur schungen (Berlin, Mainz).
Bayerischen Vorgeschichte, Reihe A (Kallmünz). Sborník Československé Společnosti Arch. = Sborník
Mitt. Anthr. Ges. Wien = Mitteilungen der Anthropo­ Československé Společnosti Archeologické při
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152 Verzeichnis der Literaturabkürzungen

Sborník Prací Fil. Fak. Brno, E = Sborník Prací Filoso­ Tätigkeitsber. Mus.-Ges. Teplitz-Schönau = Tätig­
fické Fakulty Brněnské University (E), Rada Archeo- keitsbericht der Museumsgesellschaft Teplitz-Schö­
logicko-Klasická (E) (Brno). nau (Teplitz).
Sborník Přírodověcké Společnosti v Mor. Ostravě = Univ. Prähist. Arch. = Universitätsforschungen zur
Sborník Přírodověcké Společnosti v Moravské Ostra­ Prähistorischen Archäologie (Bonn).
vě (Ostrava). Věstník Mus. Spolku města Rakovníka a politického
Sborník Městského Hist. Mus. Plzň = Sborník okr. Rakovnického = Věstník Musejního Spolku
Městského Historického Musea v Plzni (Plzň). města Rakovníka a politického okresu Rakovnického
Sborník Národ. Muz. Praha = Sborník Národního (Praha).
Muzea v Praze (Praha). Vorgesch. Forsch. = Vorgeschichtliche Forschungen
Sborník Národ. Muz. Praha Ř. A = Sborník Národ­ (Berlin).
ního Muzea v Praze, Rada A: Historie (Praha). Výzkumy Čechách = Výzkumy v Čechách (Praha).
Sborník Prací Fil. Fak. Brno = Sborník Prací Filoso­ Zborník Fil. Fak. Univ. Komenského, Musaica =
fické Fakulty Brněnské University (Brno). Zborník Filozofickej Fakulty Univerzity Komenské­
Sborník Severočeského Muz. = Sborník Severočeského ho, Musaica (Bratislava).
Muzea (Liberec). Zeitschr. Dt. Ver. Gesch. Mähren u. Schlesien = Zeit­
Sborník Velehradský = Sborník Velehradský (Břeclav). schrift des Deutschen Vereins für die Geschichte
Sehr. Sek. Vor.- u. Frühgesch. = Schriften der Sektion Mährens und Schlesiens (Brno).
für Vor- und Frühgeschichte (Berlin). Zpráva o Sjezdu Moravského Arch. Klubu = Zprá­
Slánský Obzor = Slánský Obzor (Slaný). va o Sjezdu Moravského Archaeologického Klubu
Slovenská Arch. = Slovenská Archeológia (Nitra). (Brno).
Stud. Anfänge Metallurgie = Studien zu den Anfängen Zprávy Pam. Péče = Zprávy Památkové Péče (Praha).
der Metallurgie (Berlin). Zprávy Arch. Ústavu = Zprávy Archeologického Ústa­
Stud. Arch. Ústavu = Studie Archeologického Ústavu vu (Praha).
(Praha). Zprávy Československé Společnosti Arch. = Zprávy'
Stud. Muz. Kroměřížska = Studie Muzea Kroměřížska Československé Společnosti Archeologické při
(Kroměříž). ČSAV (Praha).
Studijné Zvěsti Arch. Ústavu = Studijné Zvěsti Ar­ Zprávy Československé Společnosti Arch., Suppl. =
cheologického Ústavu Slovenskej Akadémie Vied v Zprávy Československé Společnosti Archeologické
Nitře (Nitra). při ČSAV, Supplementum (Praha).
Sudeta = Sudeta. Zeitschrift zur Vor- und Frühge­ Zprávy Památkového Sboru Hlavního Města Prahy =
schichte (Bodenbach/Reichenberg). Zprávy Památkového Sboru Hlavního Města Prahy
Sudeta NF = Sudeta. Zeitschrift zur Vor- und Frühge­ (Praha).
schichte, Neue Folge (Bodenbach/Reichenberg).
V E R Z E IC H N IS D E R M U SEE N U N D SA M M L U N G E N

Bechyně, Městské muzeum 587, 588 Kolín, Regionální muzeum 69, 95,124, 129, 235, 559,
Benátky nad Jizerou, Městské muzeum 150, 232, 257 566, 604, 618
Berlin, Sammlung Preussischer Kulturbesitz, Märki­ Kopidlno, Městské muzeum 298, 304,305
sches Museum 691 Kroměříž, muzeum 50, 60, 133, 177, 2to, 221, 310, 321,
- , Sammlung Preussischer Kulturbesitz, Museum für 408, 623, 667, 702
v or- und Frühgeschichte 241, 363 - , - , Zweigstelle Holešov 547
Boskovice, Muzeum 456, 512, 596 Kutná Hora, Okresní muzeum 189
Boskovštejn, Privatslg. F. Vildomec 567 Kyjov, Vlastivědné muzeum 64, 160, 322
Bratislava, Archeologicky seminář FFUK 516, 540, Lednice, Expozice zahradnických oborů 544
549 Litoměřice, Oblastu vlastivědné muzeum 82, 126, 163,
Brno, Akademie věd České republiky 11, 18, 27, 28, 61, 181, 260, 328, 444, 579
62, 67, 68, 71, 281, 323, 337, 375, 376, 385, 420, 492, Louny, Oblastu muzeum 154, 236, 419, 649
629 Mělník, Regionální muzeum 398
- , Arbeitsstelle Dolní Věstonice 180, 247 Milevsko, muzeum 387, 463
- , Zweigstelle Opava 492 Mikulov, Regionální muzeum 15, 73, 88, 103, 152, 197,
- , Moravské zemské muzeum 2, 23, 26, 32, 38, 44, 45, 205, 217, 309, 417, 514, 578
46, 53, 72, 75-78, 83, 86, 100, 101, 106, 109, 132, 135, Mladá Boleslav, muzeum 102, 121, 145, 158, 170, 199,
137, 138, 141, 146, 151, [59, 175, 179, 182, 183, 190, 198, 231, 242, 243, 251, 265, 267, 272, 273, 288, 289, 300,
208, 220, 233, 234, 239, 240, 254, 256, 266, 275, 276, 306,564
279, 280, 282, 284, 311, 312, 324, 325, 355, 369, 431, Moravský Krumlov, Městské muzeum 533, 545, 573,
433, 435, 477, 480, 48t, 484- 486,488, 490,
580498,
500, 501, 503, 504, 507, 517, 519, 521, 522, 536, 537, Nový Bydžov, Městské muzeum 269
541, 576, 571, 599, 602, 609, 636, 655, 662, 663, Nový Jičín, Okresní vlastivědné muzeum 524
668, 679, 699, 703 Olomouc, Vlastivědné muzeum 16, 107, 320, 347, 422,
- , Prostějov, Ustav archeologické památkové péče 2A 459- 489- 491- 496, 572- 700
Čáslav, Městské muzeum 473, 640 Pardubice, Východočeské muzeum [78, 264, 482, 687
České Budějovice, Jihočeské muzeum 81, 176, 371— Petrohrad, ehem. Slg. Černín 693
374- 39°- 4° 3- 4H- 445- 462, 470, 483, 634, 706 Písek, Prácheňské muzeum 259, 472, 620
Český Brod, Městské muzeum 65 (Nachbildung), 161, Plzeň, Západočeské muzeum 314 , 327, 329, 334-336,
162, 153 340, 344, 348, 350, 356, 367, 368, 377-379- 382-384,
Český Krumlov 644 386, 389, 391, 392, 394- 396. 404- 405- 407- 409-411-
Chomutov, Oblastní muzeum 211, 216, 229, 319, 370, 413, 416, 418, 423, 425, 438, 440, 442, 447, 448, 450,
467, 647 451, 454, 457, 460, 461, 464, 466, 471, 474.476, 478-
Dobrovice, Muzeum 258, 262, 271, 308 479, 520, 555, 593, 594, 615, 625, 626, 628, 630, 633,
Domažlice, Muzeum Chodska 528 641, 642, 650, 652, 653
Duchcov, Muzeum 270, 551 Poděbrady, Polabské muzeum 230, 287, 290, 291, 307,
Groningen, Rijksuniversiteit 169 595- 638
Hodonín, Masarykovo muzeum 283, 523 Praha, Muzeum hlavního města Prahy (Museum der
Hradec Králové, Muzeum východních Čech 13, 58, Stadt Prag) 648, 707
130, 354, 704 - , - , (Muzeum Hanspaulka) 31, 36, 93, 113, 353, 525,
Jena, Ur- und frühgeschichtliche Sammlung der Fried- 6 t i , 690
rich-Schiller-Universität 346, 351 - , Národní muzeum (Nationalmuseum) 3, 9, 17, 21,
Jičín, Regionální muzeum 52 24, 29, 30, 33, 37, 41-43, 47, 51, 54, 56, 59, 89, 92, 94,
Klatovy, Vlastivědné muzeum 338, 388, 399, 421, 441, 96, 97-99, 104, 108, 110, 115, 116, 120, 122, 134, 142,
453- 465, 589- 631 144, 147, 149, 155-157, 164, 167, 174, 184, 185, 187,
r54 Verzeichnis der Museen und Sammlungen

188, 192- 194, 196, 200,201, 207, 209, 212-214, 222, Teplice, Regionální muzeum 10, 14, 63, 85, 112, 117,
226, 227, 238, 244, 246, 252, 255, 261, 263, 268, 274, 123, 127, 172, 223, 224, 228, 249, 250, 332, 402, 535,
277, 292-294, 296, 297, 30Г-303, 313, 315-318, 352, 560, 656, 701
357, 358, 360, 364-366, 395, 406, 415, 424, 426-428, Třebíč, Muzeum Vysočiny 561
430, 434, 436, 437, 439,443, 452, 455’ 458’ 487>493’ Týn nad Vltavou, Městské muzeum 590
497, 505’ 515’ 526, 527, 534, 543, 557, 558, 536, 565, Uherské Hradiště, Slovácké muzeum 1
574, 577, 585, 591, 592, 598, 601, 606, 613, 6Г4, 632, Uherský Brod, Muzeum J. A. Komenského 468, 494,
639, 643, 651, 654, 669, 692, 708 495 499’ 518, 529-532, 538’ 539, 542, 546, 548, 552,
- , Ustav pro pravěk a ranou dobú dějinnou Filozo­ $81, 582, 584, 600, 645, 657-661, 664, 670, 671
fické fakulty Univerzity Karlovy (Katheder für Vor- Ostí nad Labem, Městské muzeum 295 (f)
gesch. Karlsuniv.) 119, 203 Verbleib unbekannt 19, 22, 35, 49,66, 128, 202, 225,
- , Archeologický ústav Akademie věd České repu­ 248, 299, 361, 362, 400, 432, 462,597, 672, 674, 677,
bliky (Archäologische Sammlung des Instituts der 678, 680-682, 685, 686, 689, 694-696, 698
Tschechischen Akademie der Wissenschaften) 48, - , ehem. Praha NM? und Privatslg. Chaura 136, 627
342 - , ehem. angeblich Ostrava Mus. 673
Přerov, Okresní muzeum J. A. Komenského 4—6, 20, - , ehem. Boskovice Mus. 675
57, 508, 509, 617, 619 - , ehem. Privatslg. Nábělek in Louny 676
Privatslg. - , ehem. Slg. K. J. Maška. 683
- F. V. Hušpaur und V. Pokorný s. NM Praha - , ehem. Schulslg. 684
- D. Kolbinger 554 - , ehem. Olomouc Mus. (?) 688
- S. Kovárník 563 - , ehem. Privatbesitz F. Svinger oder D. Bukovski
- R. Maleček 286 697
- F. Trčala 80 Veselí nad Moravou, Městské muzeum 570, 621
- V. Trnka 705 Vyškov, muzeum 39, 40, 139, 380, 513
- F. Vildomec s. Boskovštejn, Privatslg. F. Vildomec Wien, Naturhistorisches Museum 8, 91, 253, 285, 330,
Prostějov, muzeum 74, 237, 469, 506, 665, 666 33I’ 339, 341, 343, 345,349- 381, 393- 397- 401, 412, 429-
Rakovník, muzeum ш , 140, 553 446, 449, 510, 550, 562, 583,616, 635, 637
Rosice, Státní zámek 502 Zatec, Regionální muzeum 70, 131, 191, 218, 219
Slaný, Vlastivědné muzeum 25, 34, 55, 79, 90, 118, 143, Zlín, Muzeum jihovýchodní Moravy 575
171, 173, 186, 195, 245, 569, 586, 607, 610, 622, 624 Znojmo, Jihomoravské muzeum 7, 12, 84, 87, 105, 114,
Slaný, Mus. oder Praha NM, 646 125, 148, 165, 166, 168, 206, 215, 278. 603, 605, 608,
Slavkov, muzeum, 326, 511, 568 612
Stříbro, Městské muzeum 475 - , - , Zweigstelle Moravský Krumlov 204, 333, 359
\

V E R Z E I C H N I S D E R F U N D O R T A B K Ü R Z U N G E N A U F T A F E L 4 8 /4 9

(Die Anordnung der Abkürzungen richtet sich nach dem deutschen Alphabet)

B = Blučina Ky = Kyjovice
BH = Brno-Holásky L = Ladná
BL = Brandýs nad Labem La = Lažany
BN = Borový-Nezdíce Ld = Ledce
Bo = Borotice Ln = Lednice
Br = Brandýsek Lt = Letonice
Bv = Břeclav Lu = Luštěn ice
Č = Čichtice Lv = Lovosice
Ca = Chrastavice LZ = Lužany-Zelené
ČB = Český Brod M = Mříč
Cc = Chocenice MB = MladáBoleslav
ČH = Červený Hrádek MH = Malé Hradisko
Ch = Charváty Mi = Mikulčice
ČP = Červené Poříčí-Kaliště Mk = Mikulov
Cr = Chrášťany, okr. Rakovník MK = Moravský Krumlov
Cs = Chrášťany, Gde. Podsedice, okr. Litoměřice Ml = Milínov
Cv = Číčovice Mo = Mochov
Db = Doubrava Ms = Mistřín
Dr = Drslavice Mt = Mutěnice
Du = Duchcov Mu = Mušov
DV = Dolní Věstonice Mv = Mikulovice
Dý = Dýšina xMZ = Malé Zernoseky
H = Holešov N = Noutonice
Hb = Holubice NH = Němčíce nad Hanou
Hc = Hradčany O = Okna
Hd = Hradec Králové Ob = Olbramovice
Hl = Holýšov Ot = Ostřetice
Hm = Horoměřice p = Praha
Ho = Hosty Pa = Pavlov
Hr = Hradisko Pk = Prasklice
Hs = Hostomice PÍ = Přítluky
Hu = Hulín Pm = Předmostí
Hy = FIrdlořezy Pp = Polepy
J = Jiříkovice Pt = Plotiště
K = Kbel Pv = Pšov
Kc = Kostice Pz = Plzeň
KL = Kostelec nad Labem Ra = Radětice
Km = Kouřim Rb = Rebešovice
Kn = Kobylnice Rd = Radovesice
Ko = Kolín Ři = Risuty
Kp = Křepice R1 = Rožďalovice
Kr = Krchleby Řn = Rehnice
KS = Kojátky- Šardičky Řp = Repeč
Kv = Křtěnov Rs = Rousínov
Verzeichnis der Fundortabkürzungen auf Tafel 48/49

Rt = Roztoky UB = Uherský Brod


Rf = Rýdeč UH = Uherské Hradiště
S = Slaný Új = Újezd u Brna
SB = Slavkov u Brna Vb = Vrbčany
Sd = Sedlec vč = Velká Černoc
Se = Sepekov VD = Velká Dobrá
Sh = Slavhostice Ve = Vedrovice
Sk = Svrkyně VH = Velké Hostěrádky
S1 = Stehelčeves Vi = Vinoř
Sn = Stradonice, okr. Kladno Vk = Všekary
Šp = Slapanice Vo = Vochov
Št = Sťáhlavy VP = Velké Přílepy-Kamýk
Ta = Tajanov Vr = Vrhaveč
Te = Tetín VZ = Velké Žernoseky
Ti = Tišice Z = Záhlinice
Tr = Tvarožná Žk = Zákava
Tt = Těšetice Žt = Zatec
Tu = Tursko Zn = Znojmo
Tv = Těšínov Žz = Zižice
O R T S R E G IS T E R

Die Anordung der Ortsnamen richtet sich nach dem deutschen Alphabet. Die eckigen Klammern
hinter den Ortsnamen enthalten die Koordinaten und die Abkürzungen der Fundorte au f der Verbrei­
tungskarte Taf. 48/49, die runden Klammern die im Text und auf den lafeln verwendeten Fundnum­
mern. Orte außerhalb des Arbeitsgebietes sind durch Kursivdruck gekennzeichnet.

Anghelu Ruju 32 Český Brod [J 6: ČB] 51 (Nr. 162)


Český Brod-Liblice [J 6: ČB] 74 (Nr. 303)
Báile Herculane 12, 27 Chlumčany [F 5] 60 (Nr. 236)
Barca 13,16,31 Chocenice [E 9: Cc] 18 £, 76-78, 84, 86 (Nr. 314, 358)
Bavorov [F/G 11] 96 (Nr. 462) Chodouň [F 7] 76, 78 (Nr. 316)
Benátky nad Jizerou [J 5] 50 (Nr. 150) Chotěšov [D 8] 81 (Nr. 330)
Bernartice [G 10] 87 (Nr. 387) Chramostek [G 5] 83, 85 (Nr. 342)
Beroun [F 7] 84 (Nr. 357) Chrást [H 5/6: Ti] 32 (Nr. 21)
Bílenec [E 6] 130 (Nr. 693) Chráštany, Gde. Podsedice, okr. Litoměřice (F 5: Gs]
Bílovice [Q n] 101 (Nr. 496) 42, 64 (Nr. 82, 260)
Biřkov [D 9] 82 (Nr. 341) Chráštany, okr. Rakovník [E 6: Cr] 44, 49 (Nr. m, 140)
Blatec [P 9] 83 (Nr. 347) Chrastavice [C 9: Ca] 22, 111, 129 (Nr. 528, 674)
Blšany bei Podbořany [E 6] 59 (Nr. 229) Čichtice [F/G 11: C] 89, 94 (Nr. 403, 445)
Blučina [O 11: B] 9, 20 £, 76 £, 101-103, IQ6 £» 112— Cíčovíce [G 6: Čv] 16, 44, 47, 56, 65, 132 (Nr. 108, 203,
114, 124, 126 ť. (Nr. 312, 497, 498, 500, 501, 504, 516, 268)
53Č 537- 540, 54i’ 549- 636, 655, 662) Cremona 19
Borotice [N 12: Bo] 6, 18, 79 £, 87, 91 (Nr. 323, 376, Cucuteni 26
420)
Borotín [O 9] r28 (Nr.668) Dambořice [P ri] 86 (Nr. 369)
Borovy-Nezdice [D 9: BN] 83 £, 94 £ (Nr. 349, 446, Diváky [O 11] 129 (Nr. 673)
449) Dobřichovice [G 7] 65 £ (Nr. 277)
Boskovice [O 9] 92 (Nr. 431) Dobročkovice [P 10] 65 (Nr. 266)
Brandýs nad Labem [H 6: BL) 49, 124 (Nr. 136, 627) Döttingen 23
Brandýsek [G 6: Br] 14, 34 £, 37, 130 (Nr. 29, 37) Dolin [G 5] 54 (Nr. 186)
Brankovice [P 11] 129 (Nr. 672) Dolné Semerovce 26
Brázdim [H 6j 40 (Nr. 66) Dolní Bučice [K 7] 97 (Nr. 473)
Břeclav fP 12: Bv] 42, 50, 60, 66 (Nr. 76, 151, 240, 279) Dolní Dubňany [M/N 11] 40 (Nr. 67)
Březno [E/F 5] 50 (Nr. 154) Dolní Věstonice [O 12: DV] 52 £, 61,118 (Nr. 169, 180,
Brno-Obřany 9 247’ 570)
Brno-Holásky [O 11: BHJ 39 (Nr. 61, 62) Dolný Peter 82, 19
Brodek [P 9/t o ] 96 (Nr. 469) Domaželice [Q 9] 100 (Nr. 491)
Brozánky [G/H 5] 88 (Nr. 398) Domažlice [C 9] 82 (Nr. 340)
Brumovice [O/P ri] 106 (Nr. 514) Donath 73
Bylany [J 6] 36 £, 46 (Nr. 43) Doubrava [G 10: Db] 120 (Nr. 587, 588)
Dražkovice [L 7] 64, 66 (Nr.264)
Charváty [P 9: Ch] 49, 79 (Nr. 138, 320) Dřínov [F 5/6] 55 (Nr. 200)
Čejky s. (Mladá Boleslav-) „Čejky” Drslavice, Depot I [Q 11: Dr] 21, 106 f., in, 120 £, 127,
Červené Poříčí-Kaliště [D 9: ČP] 87—89, 123 (Nr. 381, 129 (Nr. 518, 531, 532, 581, 584, 600, 657, 659, 660,
3 9 3 - 3 9 7 ’ 401, 616) 661, 664, 670, 671)
Červený Hrádek [E 8:ČH] 96-98 (Nr. 461, 466, 478) Drslavice, Depot II [Q 11: Dr] 20, 100-103, m ’ n 3-
i 58 Ortsregister

120, 125, 127 (Nr. 494, 499, 529, 530, 538, 539, 542, Istebné nad Oravě 26
546,552,582, 645, 658)
Drysice [P 10] 87 (Nr. 380) Jabloňany [N/O 9] 129 (Nr. 675)
Duchcov [F 4: Du] 65, 114, 130 (Nr. 270, 551) Jaroměřice nad Rokytnou [M 11] ir6 (Nr. 363)
Dvory nad Zitavou 66 Jenišovice 25
Dýšina [E 8: DýJ 80 f., 115, 126 (Nr. 327, 650) Jenišův Újezd [E/F 4] 44 f., 47 (Nr. 117)
Dýšina-Nová Huť [E 8: Dý] 85, 87 f., 94, 97 f., 121, 133 Jiříkovice [O 11: J] 13, 31 f., 44 (Nr. 19, 106, 109)
(Nr. 367, 377,383,386,389, 440, 442, 479,594)
Kamýk-Těšnice [D 9] 20, 94, 98 (Nr. 441)
Gau-Bickelheim 45 Karlštejn [G 7] 83 (Nr. 346)
Gemeinlebarn 47 Kbel [E 9: K] 16 f., 18, 20, 64, 66, 76 f., 89, 93,132 (Nr.
Gmunden 15, 47 263, 313, 406)
Goszyce 27 Kladno [F/G 6] 129 (Nr. 676)
Klentnice [O 12] 90 (Nr. 417)
Hainburg 16 Klobouky u Brna [O/P n] 129 (Nr. 677)
Hamry [O/P 9] 127 (Nr. 665) Klobuky, okr. Kladno [F 5] 50 (Nr. 157)
Helmsdorf6 Knín [G 11] 130 (Nr. 695)
Heršpice [O/P 11] 106 (Nr. 517) Kobylnice [O 11: Kn] 14, 34,36 f. (Nr. 32, 46)
Hevlín [N 12] 122 (Nr. 603) Kojátky-Šardičky [P 10/11: KS] 46, 56, 60 f. (Nr. 128,
„Hladomoří“ 84 s. Chocenice 208, 239, 248)
Hluboká nad Vltavou [H 11) 96 (Nr. 470) Kolín [K 7: Ko] 49, 62 (Nr. 142, 252) s. auch Fundort
Hněvošice [R/S 7] 100,103 (Nr. 492) unbekannt (Kolín)
Hodětín [H 10] 85 (Nr. 365) Koloveč [D 9] 6, 123 f. (Nr. 625)
Hodonín [P 12] 21, 109 (Nr. 523) Korno [G 7] 15, 48 (Nr. 134)
Hóhenrain 21 Kostelec, Gde. Hluboká nad Vltavou [H 11] 90 (Nr.
Holešov [Q 10: HJ 14-16, 48, 53, 57 f., 123 (Nr. 133, 414)
177, 210, 221, 623) Kostelec nad Labem [H 6: KL] 44, 57, 65 (Nr. 115, 213,
Holubice, okr. Vyškov [O 10/11] 39, 41 (Nr. 53) 274)
Holubice, okr. Praha-západ [G 6: Hb] 14, 43, 47, 61 Kostelní Lhota [J 6] 124 (Nr. 638)
(Nr. 96, 244, 246) Kostice [P 12: Kc] 84, 92 (Nr. 355, 433)
Holýšov [D 8/9:Hl] 6, 19, 82 E, 86, 133 (Nr. 335, 344) Kouřim [J 7: Km] 46, 60 (Nr. 129, 241)
Hořešovice [F 3/6] 120 (Nr. 586) Kozlany [P 10] 97 (Nr. 477)
Hořice na Šumavě [G 12] 125 (Nr. 644) Kozovazy [H/J 6] 40 (Nr. 65)
Home Kirkegard 78 Kralupy nad Vltavou [G 5] 125 (Nr. 640)
Horní Dunajovice [M/N ni 17, 116 f. (Nr. 567) Krakow-Wiaqže 12, 27
Horní Kamenice [D 9] 83 (Nr. 348) Krchleby [D 9: Kr] 82, 84, 90, 115 (Nr. 336, 350, 411,
Horní Metelsko [C 9I 20, 92 f. (Nr. 434) 555 )
Horní Věstonice [N/O 12] 119 (Nr. 578) Křemže [G 12] 42, 47 (Nr. 81)
Horoměřice [G 6: Hm] 17, 68, 70-73, 115, 133 (Nr. Křenovice [O 11] 89 (Nr. 408)
292-294, 296, 301, 302, 558, 708) Křepice [M 11: Kp] 14, 17, 42, 67, 93, 127 (Nr. 78, 280,
HoršovskýTýn [C 9] 87 (Nr. 378) 284, 435, 663)
Hostomice [F 4: HsJ 85, 130 (Nr. 363, 692) Křetín [N 9] 21,109 (Nr. 522)
Hosty [G 10: Ho] 85 f., 120, 123 (Nr. 366 373 590 Kronsdorf 15, 47
615) Křtěnov [G 10: Kv] 18, 85, 89, 99, 133 (Nr. 361, 400,
Houštka [H 6] 7, 20, 99,103, 133 (Nr. 487) 483)
Hradčany [P 10: Hc] 42, 63, 66 (Nr. 80 256) Kryry [E 6] 58 (Nr. 219)
Hradec Králové [L 6: Hd] 29, 39, 81, 126 (Nr. 8, 58, Kšely [J 7] 92 (Nr. 430)
33i. 651) Kubšice [N 11] 84 (Nr. 359)
Hradisko [Q 10: Hr] 49, 75, 77, 99, r18, 122, 131, 132 Kundratice [G 4] 22, 119 f. (Nr. 579)
(Nr. 137, 311, 484, 576, 602, 703) Kunětice [L 6] 99, 103 (Nr. 482)
Hrdlořezy [J 5: Hy] 60 (Nr. 242, 243) Kurovice [Q 10] 115 (Nr. 554)
Hřiby [J 7] 45 (Nr. 124) Kutná Hora [K 7] 54 (Nr. 189)
Hulín [Q 10: HuJ 24, 58,131 (Nr. 220, 702) Kúty 26
Ortsregister 159

Kvítkovice [Qio] 79 (Nr. 325) Malé Leváre 16


Kyjovice [M \2: Ky] 42 f., 55, 65, 97 f. (Nr. 83, 101, F98, Malé Žernoseky [F 4: MZ] r6, 18, 28, 62 1., 116 (Nr.
275, 480) 249, 250, 560)
Kyškovicc (G 4/5] 51 (Nr. 163) Matuškovo 15
Meclov [C 9] 97 k, 133 (Nr. 476)
Ladná [O 12: L] 62 f., 122 (Nr. 254, 609) Měšice [H 6] 16, 57 f. (Nr. 212)
Lahošť [F 4] 44 (Nr. 112) Mikulčice [P 12: Mi] 40, 6 7 (Nr. 68, 283)
Lány [F 6] 124 (Nr. 632) Mikulov [O 12: Mk] 43 f., 57 f. (Nr. 91, 103, 217)
Laškov [P 9J 12, 23, 27 f. (Nr. zA) Mikulovice [L 7: Mv] 53,120 (Nr. 178, 592)
Lažany [£ 5: La] 9, 111 f., 126 f. (Nr. 535, 656) Mikušovce 21, 104
Lažany I 104, 114, 124 Milínov [E 8: Ml] 20 L, 87, 91, 93, 95 f., 98, 109, 133
Le-Bois-en-Ré 13, 30 (Nr. 382, 425, 448, 451, 460,520)
Lechovice [M/N 12] io, 29 f. (Nr.12) Minice [G 5] 91 (Nr. 427)
Ledce [N/O ri: Ld] 14,33 £, 37 (Nr. 23, 28) Miroslavké Knínice [N 11] 129 (Nr. 679)
Lednice [O 12: Ln] 25,50-52 (Nr. 152, 175) Mirovice [H 6] 54 f. (Nr. 185)
L$ki Maie 45, 73 Mistřín [P 11: Msj 14, 35, 40, 130 (Nr. 64, 38)
Lenora [F 12] 130 (Nr. 696) (Mladá Boleslav-) „Čejky” [J 5: MB] 91 (Nr. 426)
Lešany [P 9] 127 f. (Nr. 666) Mladá Boleslav-Čejetičky [J 5: MB] 17, 47, 117 (Nr.
Les Taburies 23 565)
Letonice [P 10: Lr] 15, 22, 40, 48 (Nr. 72, 132) „Mladá Boleslav, Umgebung“ 43
Leubingen 6 Mlékovicc [J 7] 40 (Nr. 69)
Levice T2 Mochov [H/J 6: Mo] 38, 5r, 54 (Nr. 48, 161, 192)
Lhánice [M/N 11] 36 f. (Nr. 47) Modříce (O ti] 35 f. (Nr. 35)
Lhotka [E/F 7] 121 f. (Nr. 601) Moravský Krumlov [N 11: MK] 53, 100, 111 (Nr. 184,
Libákovice [E 9] 20, 95, 98 (Nr. 450) 493- 527)
Libčeves [F 5] 81 (Nr. 332) Morkůvky [O 11] 22, 40 (Nr. 71)
Liběšovice [E 6] 46 (Nr. 131) s. auch Fundort unbe­ Mostkovice [P 9] 104 (Nr. 506)
kannt (Umgegend von Zatec-Liběšovice?) Mne [G 12: M] 14, 86 (Nr. 371,372,374)
Libkovice [E 4] 42 (Nr. 85) München- Valleyplatz 48
Liblice s. Český Brod-Liblice Munice [G n] 52-54 (Nr. 176)
Libochovice [F 5] 59 (Nr. 225) Mušov [O 12: Mu] 17, 42 f., 47, 56 f., 75, 77, 111,113 f.,
„Liepshausen“ 81 s. Libčeves 118, 120 (Nr. 88, 205, 309, 533, 545, 573, 580)
Líšnice [Fl 11] 130 (Nr. 697) Mutěnice [P 12: Mt] 82, 95 (Nr. 339, 452)
Liteň [G 7] 45 (Nr. 119) Myslejovice [P 9] 67 (Nr. 286)
Litoměřice [G 4] 49 (Nr. 144) Myslechovicc |P 8] 109 (Nr. 521)
Lochham 19, 82, 86
Lochovice [F 7I 121 (Nr. 597) Náměšt na Hané [P 8] 118 (Nr. 572)
Lomazice [D/E 5] 77 (Nr. 319) Nebovidy [J/K 7] 123 (Nr. 618)
Lovčičky [O n] 21, 104 (Nr. 511) Nedakonice [Q u] 129 (Nr. 680)
Lovosice [F/G 4: Lv] 46,52, 94,132 (Nr. 127,172, 444) Nehasíce [E 5] 129 (Nr. 681)
Lubna 66 Němčíce nad Hanou [P 10: NH] 50 f., 123 (Nr. 159,
Ludéřov [P 9] 13, 24, 32, 131 f. (Nr.700) 617, 619)
Luleč [O/P 10] 129 (Nr. 678) Neratovice [H 6] 34 (Nr. 30)
Luštěnice [J 5: Lu] 15-17, 45 f., 50-52, 54-56, 59, 61, Nesvady 16
63-66, 68-70, 72-75, 77, 116 (Nr. 121, 158, 170, 199, Netovice [F/G 6] 90 (Nr. 415)
230-232, 257, 258, 262, 265, 267, 271-273, 287-291, Netunice [E 8] 124 (Nr.633)
300,306, 308, 564) Neumétely [F/G 7] 130 (Nr. 694)
Lutin [P 9] 91 (Nr. 422) Nezamyslice [P 10] 104 (Nr. 509)
Lužany-Zelcné [D 9: LZ] 7, 89 (Nr. 407, 409) Nezdíce [E 10] 124 (Nr. 637)
Nievre 14
Mako třasy 12, 22 Nižná Myšla 24 f.
Malé Hradisko [O 9: MH] 95, 105, 121 (Nr. 456, 512, Noutonice [G 6: N] 15, 43, 47, 49, 55, 61, 122 (Nr. 92,
596) 143, 195, 245, 607)
i6o Ortsregister

Zw. Nový Dvůr unci Paseky [G 10] 84 (Nr. 352) Předmostí [Q 9: Pm] 13, 28, 30-32, 39 (Nr. 4-6, 20,
Nymburk [J 6] 75 (Nr. 307) 57)
Přesravlky [Q 9] 9, 128 (Nr. 667)
Oggau 37 Přeštice [D 9] 94 (Nr. 439)
Ogorodnoe 46 Přibice 20, 98
Okna [H 4: O] 68, 71 f., 115 (Nr. 297, 557) Příkazy [P 8] 44 (Nr. 107)
Olbramovice [N n:Ob] 16, 49, 53 f., 81, 118 (Nr. 141, Přítluky [O 12: Pl] 82, 86 ť. (Nr.337, 375)
183, 333> 57O Prosiměřice [N 12] 4, 29 f., 132 (Nr. 7)
Opalice [G/H 12] 88 (Nr. 390) Prostějov [P 9] 95 (Nr. 459)
Opava [R 7] 62 f. (Nr. 253) Protivín [G 10] 85 (Nr. 362)
Osik [N 7] 130 (Nr. 690) Prusy [Q9] 129 (Nr. 685)
Osluchov [G 6] 56 (Nr. 207) Przysieka Polska 66
Ostřetice [D 9: Or] 19, 82, 87 f., 124 (Nr. 338,388, 631) Pšov [E 5/6: Pv] 57, 86, 96, 125 (Nr. 211, 370, 467,
Ostrožská Nová Ves [Q 11] 129 (Nr. 682) 647)
Oraslavice [P 9/10] 61 f. (Nr. 237)
Radětice [F/G 8: Ra] 118-120 (Nr. 577, 585)
Pdpa 117 Radonice [H 10/11] 124 (Nr. 634)
Pavlov [O 12: Pa] 31, 41, 46, 87, 133 (Nr. 15, 73, 385) Radovesice [G 5: Rd] 13, 29 f., 37, 46, 53 (Nr. 10, 14,
Pescbiera 19 181).)
Písek [G 10] 123 (Nr. 620) Radslavice [Q 9] 18, 75 (Nr. 310)
Piskovzów 66 Rajhrad [O 11] 53, 104 (Nr. 182)
Plavec (M 12] 129 (Nr. 683) Rašovice 26
Plešivec [F 8] 121 (Nr. 598) Rebešovice [O 11: Rb] 42, 48,53, 60 f. (Nr. 77, 86, 179,
Plíškovice [F 9] 120 (Nr. 591) _ 2.34)
Plotiště [L 6: Pt] 24, 46, 131 f. (Nr. 130, 704) Řehnice [J 5: Řn] 15 f., 49, 62 f. (Nr. í45, 251)
Plumlov [P 9] 12, 23, 27 k (Nr. 2) Renzenbiihl s. Thun-Renzenbúhl
Plzeň-Černice [D 8: Pz] 87, 94 f. (Nr. 384, 447) Řepeč [H 9: Řp] 21 ť., 94 f., 106 f. (Nr. 443, 455, 515)
Plzeň-Jíkalka 7, 9, 21, 93 Řisuty [F 6: Ři] 52,123 (Nr. 173, 622)
Plzeň-Nová Hospoda [D 8: Pz] 6, 73, 82, 96, 120, 124 Rosnice [L 5/6] 13, 29 f., 132 (Nr. 13)
(Nr. 471, 593, 630) Rousínov [O 10: Rs] 35 (Nr. 39, 40)
Počedělice [F 5] 126 (Nr. 649) Rousínov-Kroužek fO 10: Rs] 14, 34, 36 (Nr. 27)
Podivín [O 12] 129 (Nr. 684) Roždálovice [K 5: Rl] 38, 130 (Nr. 52, 698)
Podolí 9 Roztoky [G 6: Rt] 29, 38, 45, 63 (Nr. 9, 51, 120, 255)
Podražnice [C 9/10] 85 f. (Nr. 368) Rybňany (E 5] 40 (Nr. 70)
Polepy fK 7: Pp] 43, 47, 60 f., 116 f. (Nr. 95, 235,559) Rybníky [N n] 56 f. (Nr. 204)
Praha 8-Bohnice [H 6: P] 39, 122 (Nr. 54, 6n) Rýdeč [G 4: Rý] 20 f., 91-93,102 (Nr. 428, 505)
Praha 6-Bubeneč [H 6: P] 13, 28, 30, 77 (Nr. 3, 318)
Praha 6-Dejvice [H 6: P] 21, 44, 110 f., 125 F. (Nr. 113, „Šárka“ s. Praha 6-Dejvice
525, 648) Samborzec 37
Praha 14-Hloubětín [H 6: P] 7, 18, 58, 76, 78, 116 (Nr. Šatov [M 12] 56 (Nr. 206)
222, 317) Sedlec [E 8: Sd] 20, 88, 93, 97, 133 (Nr. 391, 392, 394,
Praha-Hostivař [H 6: P] 132 (Nr. 707) 474)
Praha 8-Kobylisy [H 6: P] 13 f., 34 f., 37, 125 (Nr. 31, Sedlecko [E 8] 126 (Nr. 652)
36, 643) Selešovice-Jarohněvice [Q 10] 102 f. (Nr. 503)
Praha 8-Libeň [H 6: P] 64, 66, 123 (Nr. 261, 614) Semice [J 6] 121 (Nr. 595)
Praha 6-Lysolaje [H 6: P] 33, 35, 37 (Nr. 24, 41, 42) Sepékov [G 9: Se] 76, 78, 91, 96, 115, 126 (Nr. 315, 424,
Praha 9-Prosek [H 6: P] 34 f. (Nr. 33) 463, 556, 654)
Praha 6-Ruzyně [H 6: P] 39 (Nr. 59) Široké Trebčice [D/E 5] 57 (Nr. 216)
Praha 6-Suchdoi s. Horoměřice Skalica 26
Praha 19-Vinoř [H 6: Vi] 113, 128 (Nr. 543, 669) Skočice [F/G 10] 132 (Nr. 706)
Praha-Vysočany 24 Skoronice [P 11] 50 f. (Nr. 160)
Prasklice [P 10: Pk] 42 f., 48 (Nr. 75, 100, 135) Skůry-Křovice [G 5] 123 (Nr. 624)
Přáslavice [Q 8/9] 100 (Nr. 489) Sládkovkovo 18
Ortsregister 161

Slaný [F 6: S] 39, 42 F, 45, 52, 59, 118, 122 F (Nr. 79, 55, Turovice [Q 9] 13, 31 F (Nr. 16)
90,118, [71, 227, 569, 610, 613) Tursko [G 6: Tu] 50 F, 56, 60, 122 (Nr. 156, 209, 238,
Šlapanice [O 10/11: Šp] 15, 50 f., 67 (Nr. 146 282) 606)
Slatina [O 10] 31 (Nr. 18) Tvarožná [O ro: Tr] 124, 129 F (Nr. 629, 686)
Slatinky [P 9] 92 (Nr. 432) Tvoři hráz [M 12] 14, 32 F (Nr. 22)
Slavhostice [K 5: Sh] 72-74, 77 (Nr. 298, 304, 305)
Slavkov u Brna [P 11: SB] 37, 79 í., 118, 130 (Nr. 45, Uherce [F 5] 52 (Nr. 167)
326, 568, 699) Uherský Brod (R ir: UB] 96, 101, 114, 131 (Nr. 468,
Slavkov-Vážany [P 10] 121 (Nr. 599) 49 5 . 548)
Smetanova Lhota (F/G 9] 17, 64, 66 (Nr. 259) Uherské Hradiště [Q ti: UH] no F, 118, 125 (Nr. 526,
Smolín [O 11] 14, 34, 36 (Nr. 26) ^ 534- 5 7 4 . 639)
Sofievka 13, 31 Úhřetice [M 7] 130 (Nr. 687)
Souš [E 4I 39 f. (Nr. 63) Újezd u Brna [On: Új] 17, 67, 99 (Nr. 281, 486)
Srby [C 9] 125 (Nr. 641) Únehle [G/D 8] 97 F (Nr. 475)
Statzendorf 80 Únětice [G 6] 55 (Nr. 196)
Šcáhlavy [E 8: Št] 84 f., 87, 90, 95, 125, 133 (Nr. 356, Usatovo 26 í.
379, 416, 454, 628)
Stehelčeves [G 6: Sl) 13, 31-33, 35, 37 (Nr. 17, 25, 34) Vedrovice [N t i : Ve] 43 F, 54 F, 65 (Nr. 97, 98, 104,
Štítary [C 9I 89 (Nr. 402) 187, 188, 193, 276)
Stollhof 26 Vedrovice-Zábrdovice [N 11: Ve] 59, 61 (Nr. 226)
Stradonice, okr. Kladno [F/G 5: Sn] 39, 4r, 125 (Nr. Velehrad [Q 11] 12, 23, 26 (Nr. 1)
56, 646) Velešovice (O 10] 13, 29 F (Nr. 11)
Stradonice, Gde. Peruc, okr. Louny [F 5] 59 (Nr. 224) Velká Buková [F 6/7] 114 (Nr. 553)
Stradonice, Gde. Nižbor, okr. Beroun [F 7] 94 (Nr. Velká Černoc [E 6: VC] 58 F, 116 (Nr. 223,228)
436) Velká Dobrá [F/G 6: VD] 21, 92, 95,98, 108 (Nr. 429,
Štramberk [S 8] 22, 109 (Nr. 524) 458)
Straubing 6 Velké Hostěrádky [O ir: VH] 7, 20 F, 99 F, 103, 108
Střelíce [M 11] 36 (Nr. 44) (Nr. 481, 485, 488, 490, 519)
Suchá nad Parnou 12, 23 Velké Přílepy [G 6: VP] 55 (Nr. 194)
Sudoměřice u Bechyné [H 10] 88 (Nr. 395) Velké Přílepy-Kamýk [G 6: VP] 43 f., 50 (Nr. 99, 116,
Sušice [Q 9] 104 (Nr. 508) 147) _
Svábenice [P iol 21, 105 (Nr. 513) Velké Žernoseky [G 4: VZ] 45 F, 80 F (Nr. 126, 328)
Svatobořice [P 11] 79 (Nr. 322) Veselé 15
„Svobodné Dvory“ 39 s. Hradec Králové Veselí nad Moravou [Q 11] 123 (Nr. 621)
Svrkyně [G 6: Sk] 50-52, 57 1. (Nr. 149, 174, 214) Věteřov [P rr] 79 (Nr. 324)
Swarzynice 80 Vliněves (G 5] 72 (Nr. 299)
Vochov [D 8: Vo] 81, 126 (Nr. 334, 653)
Tachlovice [G 7] 20, 94, 97 f. (Nr. 437) Vólzkow 19
Tajanov [D 9: Ta] 88 f., 91, 95 f., 98, 120 (Nr. 399, 421, „Vokna“ 71 s. Okna
453’ 4 ^ 5’ 589) Vrané 24
Těšetice [M 12: TtJ 5, 15, 42, 44 £, 47, 51 f., 122 f. (Nr. Vrbčany [J 6: Vb] 17, 117, 122 (Nr. 566, 604)
84, 105, 114, 125, 165, 166, 168, 608, 612) Vrbovec [M 12] 54 (Nr. 190)
Těšínov [G t o : Tv] 43 f., 47, 55 f. (Nr. 94, 110, 202) Vrchoslavice [P/Q10] 130 (Nr. 688)
Tetčice [N 11] 102 (Nr. 502) Vřesovice [P 9] 14, 4Г F, 46 (Nr. 74)
Tetín [G 7: TeJ 51, 54, 85 (Nr. 164,360) Vrhaveč [D 8: Vr] 7, 20, 88-90, 133 (Nr. 396, 405, 418)
Thun-Renz^nbiihl 69, 73 Všekary (D 8/9: Vk] 7, 20, 89-91, 96, 98 (Nr. 404,
Tišice [H 5/6: Ti] 38 (Nr. 49) 410, 423, 464)
Třebíč (?) [M 10] 116 f. (Nr. 561) Vyškov [P 10] 49 (Nr. 139)
Trcbívlice 7 Vysoké Veselí [K 5] 16, 65 (Nr. 269)
'ííískolupy [E/F 5] 24, 131 F (Nr. 701)
Tuchlovice [F 6] 24, 131 F. (Nr. 705) Walers 13, 30
Tuněchody [L 7] 84 (Nr. 354)
Tupadly-Štětí [FI 5] 71 (Nr. 295) Záhlinice [Q ro: Z] 38 F, 41 (Nr. 50, 60)
IÓ2 Ortsregister

Zahnašovice [Q io] 114 (Nr. 547) Fundort unbekannt 43, 55, 67, 84, 104, 113, 124 f. (Nr.
Žákava [E 8: Žk] 79, 8r, 90, 94 f., 133 (Nr.329, 413, 93, 102, 197, 285, 353, 507, 544, 626, 642)
438, 457) Fundort unbekannt (Böhmen?) 130 (Nr. 691)
Zalešany [J 7] 130 (Nr. 689) Fundort unbekannt (Kolin) 50 (Nr. 153)
Zatec [E 5: Žt] 45, 84 (Nr. 123, 351) s. auch Fundort Fundort unbekannt (Umgegend von Louny) 90 f. (Nr.
unbekannt (Umgebung von Zatec), Fundort unbe­ 419)
kannt (Umgegend von Zatec-Liběšovice?) Fundort unbekannt (Mähren?) 120 (Nr. 583)
Zdice [F 7] 85 (Nr. 364) Fundort unbekannt (Mähren oder Slowakei) 83, 90,
Zdounky [Q 10] 79 (Nr. 321) 116 (Nr. 343, 345, 412, 562)
Žižice [G 6: Žz] 14, 43, 45, 47, 55 (Nr. 89, 122, 201) Fundort unbekannt (Nordböhmen?) 104 (Nr. 510)
Zlín-Malenovice [Q/R 10 ] 118 (Nr. 575) Fundort unbekannt (NW-Böhmen) 114, 124 (Nr. 550,
Znojmo [M 12: Zn] 42, 50, 157, 65, 22 (Nr. 87, 148, 635)
215, 278, 605) Fundort unbekannt (Umgebung von 2,atec) 54 (Nr.
„Umgebung von Zvikov“ 96 s. Zvíkovské Podhradí 191)
Zvíkovské Podhradí [G 9] 96 (Nr. 472) Fundort unbekannt (Umgegend von Zatec-Libesovi-
Zvoleněves [G 6] 50 (Nr. 155) ce?) 57 (Nr. 218)

Ä f f t e t fcteAV ČK, Praha,T.y .i


KNIHOVNA
Letenská 4,118 01 Pía&a %
TAFELN
Dolche vom Typ Velehrad-Dolné Semerovce (i); Dolche vom Typ Plumlov (2. 2A); TAFEL 1
Dolche vom Typ Předmostí (3—9)

1 Velehrad (s. auch Taf. 66, A). - 2 Plum lov (ergänzt nach M . Šm íd). - 2A Laškov (nach M . Šm íd). - 3 Praha 6-Bubenec
(nach L. H ájek; s. auch Tal. 66, B). - 4 -6 Předmostí, Fundstelle B bzw. C . —7 Prosiměřice. - 8 H radec Králové. - 9 Roztoky
(nach Inventarzeichnung)
M . 2:5
TAFEL 2 D olche vom Typ Předm ostí, Variante Radovesice ( 10 - 1$ ) ; D olche vom Typ Stehelčeves (16 -19 ),
Variante L u d éřov (20); D olche vom T
' yp Ti'sice (2 1—25)

10 Radovesice, Gr. 116/78. - 11 VeleŠovice, Gr. 1 (s. auch Taf. 66, C ). - 12 Lechovice, Gr. 6 (nach J. Peška). - 13 Rosnice,
Gr. 1/59. - 14 Radovesice, Gr. 117/78. - 15 Pavlov I, Gr. 570/84 (nach P. Dvořák u. a.). - 16 Turovice (nach J. Peška).
- 17 Stehelčeves (s. auch Taf. 68, A). — 18 Slatina. - 19 Jiřikovice (nach A. M atějíčková / M . Šm id). - 20 Předmostí,
Fundstelle B. - 21 Tišice, Gr. j. - 22 Tvořihráz, Gr. 2, Akkum ulation 3 (nach M . Bálek / P. D vořák / J. Kovárník /
A. M atějíčková). - 23 Ledce, Gr. 1/36 (s. auch Taf. 68, C). — 24 Lysolaje, Gr. 24. - 25 Stehelčeves, Gr. 1/62
M . 2:5
Dolche vom Typ Smolin (26-43) TAFEL 3

30

32

26 Sm olín, Gr. 13 (s. auch Taf. 68, D ). - 27 Rousínov-Kroužek, Gr. 2. - 28 Ledce (nach I. Peškař). - 29 Brandýsck, Gr. 71
(nach O . Kytlicová; s. auch Taf. 68, B), - 30 Nerarovice, Gr. 1. - 31 Praha 8-Kobylisy (s. auch Taf. 68, A). - 32 Kobylnice, Gr.
12 (nach Fotoarchiv). - 33 Praha 9-Prosek, Gr. 1. - 34 Stehelčeves, Gr. 2 / 62. — 35 M odříce (nach M. Geisler). - 36 Praha 8-
Kobylisy (nach J . H avel; s. auch Taf. 69, B). - 37 Brandýsek, Gr. 22. - 38 M istřín, Gr. 1. - 39. 40 Rousínov, Gr. to (oder Gr. 3).
- 41 Praha 6-I.ysolaje, Gr. 9. - 42 Praha 6-Lysolaje, Gr. 6. - 43 Bylany, Gr. 1. - 44 Střelíce, Gr. 8. - 45 Slavkov u Brna
M . 2:5
TAFEL 4 Dolche vom Typ Smoltn, Variante Kobylnice (46. 47); Dolche vom Typ Mochov (48—$2);
atypische und unbestimmbare äneolithische Dolche (53-65. 71. 72)

4 6 Kobylnice, Gr. 2i. - 47 Lhánice, Gr. 8 (nach Fotoarchiv Arch. Inst. Praha). - 48 M ochov, Gr. 30. - 49 Tišíce, Gr. 77/99
(nach Internet-Foto). - 50 Žáhli nice, G r 47 (nach P. D vořák / I. Rakovský / J. Stuchlíková). - 51 Roztoky. - 52 Rožďalovice,
Gr. 3. - 53 H olubice, Gr. 4/4 (?). - 54 Praha 8-Bohnice. - 55 Slaný (G riff ergänzt nach V. M oucha). - 56 Stradonice. - 57
Předmostí, Fundstelle B. - 58 H radec Králové, Brandgr. 2. - 59 Praha 6-Ruzyně. - 60 Záhlinice, Gr. 48 (nach P. D vořák /
í. Rakovský / J. Stuchlíková). - 61. 62 Brno-Holásky, Gr. 12 (61 nach Fotoarchiv Arch. Inst. Praha). - 63 Souš. - 64 M istřín,
Gr. 2 (nach P. D vořák). - 65 Kozovazy (Zeichnung der N achbildung). - 71 M orkúvky (nach K. Ludikovský / J. Ondráček).
- 72 Letonice, Gr. 6 (nach M. Chleborád)
M. 2:5
Dolche vom Typ Vřesovice- Těšinov (73-96) TAFEL 5

73 Pavlov, Gr. 500/83. - 74 Vresovice, Gr. 10. - 75 Prasklice (nach M. Čižm ář). - 76 Břeclav. - 77 Rebešovicc, Gr. 8. - 78
Křepice. - 79 Slaný (nach V. M oucha). - 80 Hradčany, Gr. 8 (nach S. Stuchlík / K Trčala). - 81 Křemže. - 82 Chrášťany. - 83
Kyjovice. - 84 Těšetice, Gr. 22 (nach V. Podhorský). - 85 Libkovice. - 86 Rebešovice, Gr. 304. - 87 Z nojm o. - 88 M ušov, Gr.
26 (s. auch Taf. 69, D). - 89 Žižicc. - 90 Slaný. - 91 M ikulov, Gr. 1. - 92 N outonice, Gr. 26. - 93 Fundort unbekannt. - 94
Pěší nov, Hgl. 1. - 95 Polepy, Gr. 135 (ergänzt nachM. Barteíheím ). - 96 Holubice, II. G ruppe, Gr. 7
M. 2:5
TAFEL 6 Dolche vom Typ Vřesovice-Téšínov (97—116)

97. 98. 104 Vedrovice (nach Inventarzeichnungen). - 99 Velké Přílepy-Kam ýk. - 100 Prasklice (nach M . Čižm ác). - 101
Kyjovice. - 102 Fundort unbekannt. - 103 M ikulov. -10 5 . 114 Tešetice, Gr. 17 (nach V. Podhorský; s. auch Taf. 69, D ).
- 106 Jin kovice, Gr. i. - 10 7 Příkazy. - 108 Cíčovice, Gr. 19. - 109 Jiříkovice, Gr. 29 (neu: Gr. 8). - 110 Těšínov, H gl. 1. - in
Chrášťany. - 112 Lahošť. - 113 Praha 6-D ejvice, „Šárka“ . - 115 Kostelec nad Labem, Gr. 2. - 116 Velké Přílepy-Kam ýk
M . 2:5
Dolchklingen vom Typ Vresovice-Te'sinov (117-131) TAFEL 7

118 119

122 V 123

117 Jenišův Újezd, Gr. 14/93 (ergänzt nach P. Cech). - 118 Slaný. - 119 I.iteň. - 120 Roztoky. - 121 Luštěnice (ergänzt nach
V. M oucha; s. auch Taf. 7 2 -7 7 ). - 122 Žižice. - 123 Zatec. - 124 Hřiby, Gr. 2 (ergänzt nach M . Bartelheim). - 125 Téšcticc,
Gr. 11 (nach V. Podhorský; s. auch Taf. 69, C ). - 126 Velké Žernoseky, Gr. 2 (nach V. M oucha). - 127 Lovosice, Gr. 1 (nach
1
V. M oucha). - 128 Kojátky-Šardičky, Gr. 41 (nach V. Podhorský). - 129 Kouřim , O bjekt 5/80, Abschnitte X X I - X I (nach
M . Solle). - 130 Plotiště (nach I.. Dom ečka). - 131 Libčšovice, Gr.25
M . 2:5
TAFEL 8 Dolche vom Typ Vresovice- Těšínov, Variante Letonice (132. 133),
Variante Vyškov (134-145), Variante Lednice (146-152)

132 Letonice, Gr. 1. - 133 Holešov, Gr. 46 (s. auch Taf. 70, A). - 134 Korno. - 135 Prasklice (nach M . Čižm ář). - 136 Brandýs
nad Labem (nach ]. L. Píč). - 137 Hradisko. - 1 3 8 Charváty. - 139 Vyškov. - 140 Chrášťany. - 141 O lbram ovice. - 142 Kolín
(nach V. M oucha). - 143 N outonice (nach J. Bohm ). - 144 Litom ěřice (nach ]. Sm olík). - 145 Řehnice. - 146 Šlapanice,
Gr. 21/35 (s- aLlch Taf. 70, B). - 147 Velké Přílepy-Kam ýk. - 148 Z nojm o. - 149 Svrkyně, Gr. 1. - 150 Benátky nad Jizerou. -
151 Břeclav. - 152 Lednice
Dolche vom Typ Vfesovice- Těsinov, Variante Lednice (153-161), Variante Tešetice (163-167) TAFEL 9

153 Fundort unbekannt (ergänzt nach M . Bartelheim ). - 154 Březno, Gr. 3. - 155 Zvoleněves, Gr. 5. - 1 5 6 Tursko, G r. 17. - 157
Klobuky. - 1 5 8 Luštěnice (z. T. nach V. M oucha; s. auch Taf. 7 2 -7 7 ). - 159 N ěm číce nad H anou, Gr. 34 (nach I. L. Červinka).
- 16 0 Skoronice. - 161 M ochov. - 163 Kyskovice. - 164 Tctin. - 165 Tešetice, Gr. 24 (nach V. Podhorský; s. auch Taf. 70, G).
- 166 Tešetice, Gr. 16 (nach V. Podhorský). - 167 Uherce
M . 2:5
TAFEL 10 Dolche vom Typ Vresovice- Těš/nov, Variante Tesetice (168-182); zugehörig? (183. 184)

168 169 173

168 Tesetice, Gr. 12 (nach V. Podhorský; s. auch Taf. 70, D ). - 169 D o ln í Věstonice (nach A. Junghans / E. Sangmeister /
M . Schröder). - 170 Luštěnice (ergänzt nach V. M oucha; s. auch Taf. 7 2 -7 7 ). - 171 Slaný (nach V. M oucha). - 172 Lovosice,
Gr. 4. - 173 Řisuty. - 17 4 Svrkyně (ergänzt nach V. M oucha). - 175 Lednice. - 176 M unice, H gl. IV. - 177 Holešov, Gr. 385.
- 178 M ikulovice. - 179 Rebešovice, Gr. 142. - 180 D o ln í Věstonice, Gr. 7. - t8 t Radovesice. - 182 Rajhrad. - 183 O lbram o-
vice. —184 M oravský K rum lov (nach Tnventarzeichnung)
M . 2:5
Dolche vom Typ Vřesovice-lěšinov, Variante Kyjovice (185-202) TAFEL 11

186

185

185 M irovice. - 186 D olin. - 187. т88. 193 Vedrovice (nach Inventarzeichnung). - 189 Kutná H ora (ergänzt nach M . Bartel­
heim). - 190 Vrbovec. - 19г „Fundort unbekannt (Um gebung von Zatec)“ . - 192 Mochov. - 194 Velké Přílepy-Kam ýk, Gr. 5.
- 195 N outonice. - 196 Unětice, Gr. 30. - 197 Fundort unbekannt. - 198 Kyjovice, Gr. 64. - 199 Luštčnice (ergänzt nach
V. M oucha; s. auch Taf. 7 2 -7 7 ). - 200 Dřínov, Gr. 62. - 201 Zižice (nach Inventarzeichnung). - 202 Téšínov (nach B.
Dubský)
M . 2:5
TAFEL 12 Dolche vom Typ Vřesovice- Těšínov, Variante Šatou (203-209), Variante Mikulov (210-217)

203 Číčovice. - 204 R y b n ík y . - 205 Mušov, Gr. 23. —206 Šatov, Bez. Z n ojm o. - 207 Osluchov, Gr. 9. - 20K Kojatky-Šardičky,
Gr. 45. - 209 Tursko. - 210 Holešov, Gr. 50. - 2u Pšov. - 212 Méšice. - 213 Kostelec nad Labem , Gr. 1. - 214 Svrkyně, Gr. 3. -
215 Z n o jm o . - 216 Široké Třebčice. - 217 M ikulov
M . 2:5
Dolche vom Typ Vresovice-Tc'sinov, Variante Mikulov (218—221); TAFEL 13
angeschlossen (222. 223); Variante Polepy (224-252)

218 „Fundort unbekannt (Umgegend von Ž ateo L ib ěšo vice?)“ . - 219 Kryry. - 220 H ulín. - 221 Holešov, Gr. 83. - 222 Praha
14-H loubětín (nach V. M oucha). - 223 Velká C e r n o c - 224 Stradonice. - 225 Libochovice (nach K. M otyková-Sneidrová).
- 226 Vedrovice-Zábrdovice (nach L. H ájek). - 227 Slaný. - 228 Velká Cernoc. - 229 Blšany bei Podbořany. - 230-232
I.uštěnice (230. 232 ergänzt nach V. M oucha; 231 nach M useum sfoto; s. auch Taf. 7 2 -7 7 )
M . 2:5
TAFEL 14 Dolche vom Typ Vresovice-Těšínov, Variante Polepy (233-248)

243

248

7 244

233. 234 Rebešovice, Gr. 11. - 235 Polepy, Gr. 56 (ergänzt nach M . Bartelheim). - 236 Chlum čany. - 237 Otaslavice, Bau­
stelle 1417/2 (s. auch Taf. 79, B). - 238 Tursko. - 239 Kojátky. - 240 Břeclav. - 241 Kouřim (nach S. Schwenzer). - 242. 243
H rdlořezy (242 nach J. W aldhauser). - 244 H olubice, II. G ruppe, Gr. 8. - 245 Noutonice. - 246 H olubice, III. G ruppe, Gr.
2. - 247 D oln í Věstonice, Gr. t . - 248 Kojátky-Šardičky, Gr. 31 (nach A. Procházka)
M . 2:5
Dolche vom Typ Malé Zernoseky (249-252); verwandt (253. 254); TAFEL 15
Dolche vom Typ Hradčany (255-264)

249. 250 M a lé Ž e r n o s e k y . - 251 R e h n ic e . - 252 K o lín (n a c h V. M o u c h a ) . - 253 O p a v a , G r . 3 (n a c h M . H o e r n e s ) . - 254 L a d n á


(n a c h Z e ic h n u n g S . S t u c h lík ) . - 255 R o z t o k y (n a ch Z e ic h n u n g A . S t o c k ý ) . - 256 H r a d č a n y , G r . 1 (s. a u c h T a f. 71, B ) . - 257.
258. 262 L u š tě n ic e (n a c h V. M o u c h a ; s. a u c h T a f. 7 2 -7 7 ). - 259 S m e t a n o v a L h o ta . - 260 G h r á š ťa n y . - 261 P r a h a 8 - L ib e ň .
- 263 K b e l, H g l . 20. - 264 D r a ž k o v ic e (n a c h J. B ö h m )
M . 2:5
TAFEL 16 Dolche vom Typ Hradčany (265-279)

276

265. 267. 2 71-2 7 3 Luštěnice (267. 271. 273 nach V. M oucha; 265 nach Archivunterlagen; 272 nach M useumsunterlagen;
s. auch Taf. 7 2 -7 7 ). - 266 D obročkovice (s. auch T a f 7 1, A). - 268 Číčovice. - 269 Vysoké Veselí. - 270 Duchcov. - 274
Kostelec nad Labem , Gr. 2. - 275 Kyjovice. - 276 Vedrovice. — 277 Dobřichovice (nach Inventarzeichnung). - 278 Znojm o.
- 279 Břeclav
M . 2:5
Dolche vom Typ Újezd u Brna (280—286); mehrteilig gegossene Vollgriffdolche TAFEL 17
des Typs Luštěnice (287-289)

280 Křepice. - 281 Újezd u Brna. - 282 Šlapanice. - 283 M ikulčice. - 284 Křcpice. - 285 Fundort unbekannt. - 286 M ysle-
jovice (nach M . Šm íd / M . M aleček / R . M aleček). - 287-289 Luštěnice (287. 288 nach V. M oucha; 289 nach S. Schwenzer;
s. auch Taf. 72-77)
M . 2:5
TAFEL 18 Mehrteilig gegossene Vollgrijfdolche der Typen Renzenbühl (290. 291) und Ripatransone (292)

290. 291 Lušténice (nach V. M oucha; s. auch Taf. 7 2 -7 7 ). - 292 H orom ěřice (nach G . D ivac / Z . Sedláček; s. auch Taf. 78;
79, A)
M . 2:5
Mehrteilig gegossene Vollgriffdolche der Typen Ripatransone (293) und HoromeHce (294. 295) TAFEI. 19

ss Ü sb

293. 294 H orom ěřice (nach G . D ivac / Z . Sedláček und S. Schwenzer; s. auch Taf. 78; 79, A). - 295 Tupadly-Štětí (nach
V. Moucha)
M . 2:5
TAFEL 20 Mehrteilig gegossene VollgriffcloIche des Typs Horoměřice (296-299)

296 ^ ------

296 H orom ěřice (nach G . D ivac / Z . Sedláček und S. Schwenzer; s. auch Tat. 78; 79, A). - 297 O kna (Seitenansicht nach
S. Schwenzer). - 298 Slavhostice (nach S. Schwenzer). - 299 V liněves (nach I, Pleinerová / J . H ošek / J. Frana)
M . 2:5
Mehrteilig gegossene Vollgriffdolche des Typs Horomeřice (300. 301)1 Variante (302) TAFEL 21

300 Lušténice (nach V. Moucha; s. auch Taf. 72-77). - 301. 302 Horomeřice (nach G . Divac / Z . Sedláček; s. auch Taf. 78; 79, A)
M . 2:5
TAFEL 22 Einteilig gegossene Vollgriffdolche des Typs Granowo (303-305); nahestehend (306. 307)

303 Český Brod-Liblice. - 304. 305 Slavhostice. - 306 Luštěnice (s. auch Taf. 7 2 -7 7 ). - 307 N ym burk. - (303. 304. 306. 307
erg än zt n ach S . S ch w en z er)
M . 2:5

1
Einteilig gegossene Vollgriffdolche des Typs Granowo, nahestehend (308-311) und
angeschlossen (312) sowie des Typs Kbel (313-315) und des Typs Chodoun (316. 317),
angeschlossen (318. 519)

3 0 8 Lustenice (nach Museumsunterlagen; s. auch Taf. 7 2 - 7 7 ) . - 3 0 9 M usov, Gr. 29 (ergänzt nach S. Schwenzer; s. auch Taf.
7 1 , C). - 3 1 0 Radslavicc (nach Z eichnung J. Peska). - 3 1 1 H radisko, Depot 1 (ergänzt nach M . Salas). - 3 12 Blucina, D epot 13.
- 313 Kbel, Gr. 4b. - 3 1 4 Chocenice, H gl. 1 0 (nach S. Schwenzer). - 3Г5 Sepekov. - 3 1 6 Ghodoun, H gl. 1, Gr. 1. - 3 1 7 Praha
i4'H lo u b etin (nach A. Jockenhövel). - 3 18 Praha-Bubenec (nach Inventarzeichnung). - 319 Lomazice
M . 2:5
TAFEL 24 Griffplattendolche vom Typ Borotice (320-323), Variante Véteřov (324-326);
längere Dolchklingen oder Kurzschwerter (327—329)

323 324

325

320 Charváty. - 32J Zdounky. - 322 Svatobořice. - 323 Borotice, H gl. 2, Gr. 2 (nach S. Stuchlík). - 324 Věteřov. - 323 Kvít-
kovice. - 326 Slavkov u Brna, Gr. 4 1/C (nach P. H orálková-Enderová / A. Strof). - 327 Dýšína. - 328 Velké Žernoseky. -
329 Žákava, H gl. 80 (nach F. X . Franc)
M . 2:5
GrißpLattendolche der Typen Holýsov (331-341) und Chrnmostek (342-343) TAFEL 25

331 H radec Králové. - 332 Libčeves. - 333 O lbram ovice. - 334 Vochov, Siedlungsobjekt 2. - 335. 344 Holýšov, H gl. 9 A
(s. auch Taf. 80. C). - 336 Krchleby. - 337 Pntluky, D epot 1 (nach M . Salaš). - 338 Ostřetice, H gl. 16. - 339 M utěnice. - 340
Dom ažlice. - 341 Biřkov, H gl. 2. - 342 Chram ostek (nach S. Venci). - 343. 345 Fundort unbekannt
M . 2:5
TAFEL 26 Griffplattendolche vom Typ Chramostek (346—
355)

349 350

346 Karlštejn (nach J . Bem m ann / R. Grabollc / U. Trenkm ann). - 347 Blarec. - 348 H orn í Kam enice, Hgl. 3. - 349 Borovy-
Nezdice, H gl. B. - 350 Krchleby. - 351 Žatec (nach J . Bem m ann / R. G rabolle / U . Trenkm ann). - 352 Zw. N ový D vůr und
Paseky. - 353 Fundort unbekannt. - 354 Tunéchody, Grundstück Nr. 301. - 355 Kostice
M . 2:5
356 Š t á h la v y , H g l. 2, s iid l. S t e in b a u (ergan /.t n a c h F. X. F r a n c ) . - 357 B e r o u n . - 358 C h o c e n ic e , H g l. 4. - 359 K u b š ic e . - 360
T e t ín . - 361 K ř tě n o v , H g l 2 (n a c h J . R ic h iý ) . - 362 P r o tiv ín (n a c h N . W o ld ř ic h ) . - 363 H o s t o m ic e (n a c h M u s e u m s fo t o ) .
- 364 Z d ic e . - 365 H o d ě t ín . - 366 H o s t y . - 367 D ý š in a - N o v á H u ť , H g l. i r . - 368 P o d r a ž n ic e , H g l. 3 (n a c h E . Č u ja n o v á -
Jílková)
TAFEL 28 Griffplattendolche vom Typ Vrhaveč (569—
386)

369 D am bořice (nach V. D ohnal). - 370 Pšov (nach J. Blažek / L. Gál). - 371. 372. 374 M říč. - 373 H osty (nach A. Lindner).
- 375 Přítluky, D epot 1 (nach M . Salaš). - 376 Borotice, H gl. 15, Gr. 3. - 377 D ýšina-N ová H uť, H gl. 11. - 378 H oršovsky
Týn. - 379 Sťáhlavy, H gl. 30, Gr. 1. - 380 Drysice. - 381 Červené Poříčí-Kaliště, H gl. t2 (neu: H gl. 32), erste Fundgruppe.
- 382 M ilínov, H gl. 34, westlicher Steinbau (ergänzt nach F. X. Franc). - 383 D ýšina-N ová H uť, H gl. 12. - 384 Pl/.eň-Černice
(ergänzt nach F. X. Franc). - 385 Pavlov. - 386 D ýšina-N ová H uť, H gl. t
M . 2:3
Griffplattendolche vom Typ Vrhavec (387-403) TAFEL 29

387 B e r n a r t ic e . - 388 O s tř e tic e . - 389 D y š i n a - N o v á H u ť . - 390 O p a lic e , „ G r u p p e 2“ (n a c h I. W o d ic z k a ) . - 3 9 1 S e d le c ,


Hgl. 35. - 392 S e d le c , H g l, 39, G r. 2. - 393 Č e r v e n é P o ř íč í- K a liš tě , H g l . 1 ( n e u : H g l. 15). - 394 S e d le c , H g l, 39, G r . 1 (s. a u c h
T a f. 81, B ) . - 395 S u d o m é ř ic e u B e c h y n ě . - 396 V r h a v e c , H g l. 1. - 397 Č e r v e n é P o ř íč í-K a liš r ě , H g l . 51 (n e u : H g l. 117). - 398
B ro zá n k y. - 399 T a ja n o v , H g l. 4. - 400 K ř t ě n o v , H g l. 4 (n a c h J. R ic h lý ) . - 4 0 1 Č e r v e n é P o ř íč í- K a liš t ě , H g l. 2 (n e u : F íg l. 11).
- 402 Stítary. - 403 Čichtice, H gl. 1
M 2:5
TAFEL 30 Griffplattendolche vom Typ Vrhaveč (404-419)

404 Všekary, H gl. 1, Gr. 1 (ergänzt nach F. X. Franc). - 405 Vrhaveč, Hgl. 4. - 406 Kbel, H gl. 4, Gr. a. - 407 Lu/.any-
Zelené, H gl. 30, Gr. 1. - 408 Kfenovice. - 409 L u ian y-Zelené, H gl. 16, Gr. 2. - 4 10 Všekary, H gl. 2, „Lage 14“ (ergänzt
nach F. X . Franc). - 411 Krchleby. - 412 Fundort unbekannt. - 413 Z ik a va, H gl. 9, nordöstl. Steinpackung. - 414 Kostelec,
H gl. 3. - 415 Netovice, Gr. 3. - 416 Šťáhlavy, H gl. 48. - 417 Klentnice. - 418 Vrhaveč, H gl.4, nördl. Bestattung. - 419 Fundort
unbekannt
M . 2:5
Griffplattendolche vom Typ Vrhaveč (420-454); zugehórig? (4^) TAFEL 31

420 B o r o t ic e , H g l. 10, G r. 16. —421 T a ja n o v , H g l. 14. - 422 L u r ín . - 423 V š e k a r y , H g l . 2, „ I .a g e i8u (c rg á n z r n a c h E X. F r a n c ) .


- 424 S e p e k o v . - 425 M ilín o v , H g l . 32 (s. a u c h T a f. 8 1, A ) . - 426 Čejky. - 427 M in ic c . - 428 R ý d e č . - 429 V e lk á D o b r á , H g l.
11. - 430 K š e ly ( n a c h J . S m o lík ) . - 431 B o s k o v ic e (n a c h V. F u r m á n e k ) . - 432 S la t in k y (n a c h V . F u r m á n e k ) . - 433 K o s tic e .
- 434 H o r n í M e t e ls k o , H g l. 4 (s. a u c h T a f. 80, B ) . - 435 K ř e p ic e
M . 2:5
TAFEL 32 Griffplattendolche vom Typ Milinov (436-451)

436 Stradonice. - 437 Tachlovice. - 438 Žákava, H gl. 1, nördl. Steinbau (s. auch Taf. 82, A). - 439 Přeštice, H gl. 8, nördl. Teil.
- 440 D ýšina-N ová H uť. - 441 Kam ýk-Těšnice, H gl. 1 (s. auch Tai. 82, B). - 442 D ýšina-N ová H uť, H gl. 8, Steinpackung
nö der H ügelm itte. - 443 Řepcč, H gl. 5. - 444 Lovosice. - 445 Čichtice. - 446 Borovy-N ezdice, H gl. 14, G ruppe A. - 447
Plzeň-Černice. - 448 M ilinov, H gl. 30, sö Steinbau. - 449 Borovy-N ezdice, H gl. n , G rup pe 3. - 450 Řenčc-Libákovice. - 451
M ilinov, H gl. 22, kleiner Steinbau am O strand (ergänzt nach F. X . Franc)
M . 2:5
Griffplattendolche vom Typ Miltnov (452-466) TAFEL 33

452 M utěnice (nach Inventarzeichnung). - 453 Tajanov, H gl. 15. - 454 Šťáhlavy, H gl. 17, Gr. r (ergänzt nach F, X . Franc).
- 455 Řepeč, H gl. 25. - 456 M alé H radisko. - 457 Žákava, H gl. 34. - 458 Velká Dobrá, H gl. 13. - 459 Prostějov. - 460
M ilínov, H gl. 38 (ergänzt nach F. X. Franc). - 461 Č ervený H rádek (ergänzt nach F. X. Franc). - 462 Bavorov. - 463 Sepekov.
- 464 Všekary, Hgl. 2, „Lage 16 “ (ergänzt nach F. X. Franc). —465 Tajanov, H gl. 2. - 466 Č ervený Hrádek, H gl. 27 (ergänzt
nach F. X. Franc)
M . 2:5
TAFEL 34 Griffplattendolche vom Typ Milinov (467-476); anzuschließen (477-480)

469

467 Pšov. - 468 Uherský Brod. - 469 Brodek. - 470 H luboká nad Vltavou. - 471 Plzeň-Nová H ospoda, H gl. 47. - 472
Zvíkovské Podhradí. - 473 D oln í Bučíce. - 474 Sedlec, H gl. 8. - 475 Unehle, H gl. 20, G ruppe A. - 476 Meclov, H gl. 1, Gr.
3. - 477 Kozlany. - 478 Č ervený H rádek, H gl. 12. - 479 D ýšina-N ová H ut, H gl. 3. - 480 Kyjovice, H gl. 22
M . 2:5
Grijfplattendolche vom Typ Kunětice (481-490); Ubergangsformen (491-495) TAFEL 35

481 V e lk é H o s t é r á d k y , H g l. r. - 482 K u n ě t ic e , G r . 20. - 483 K ř tě n o v . - 484 H r a d is k o . - 485 V e lk é H o s t ě r á d k y , „ L í c h y “ ,


H g l. 7 (n a c h V . F u r m á n e k ) . - 486 Ú je z d u B r n a . - 487 B r a n d ý s n ad L a b e m - H o u š t k a . - 488 V e lk é H o s t ě r á d k y , „ S k ř í p o v “ ,
H g l. 4. - 489 P řá s la v ic e , O b je k t 678 (n a c h V. F u r m á n e k ) . - 490 V e lk é H o s t ě r á d k y , „ N a líc h á c h “ , H g l. 7. - 491 D o m a ž e lic e .
- 492 H něvošice, H gl. 1. - 493 M oravský K rum lov
M . 2:5
TAFEL 36 G riffplattenclolche vom Typ Kunetice, Variante B lu c in a (4 9 4 -5 0 2 ); zugehörig (505-505);
G riffzu ngendolche vom Typ Bosisio (506. 507)

494. 499 Drslavice, Depot II. - 495 Uherský Brod, Kulturgrube 3 (nach Z eichnung V. Furmánek). - 496 Bílovice (nach
Zeichnung V. Furm ánek). - 4 9 7 .5 0 4 Blučina, D epot 2 (497 nach M . Salaš). - 498 Blučina, D epot 8. - 500 Blučina, D epot 6
(nach M , Salaš). - 501 Blučina, D epot 4. - 502 Tetčice, H gl. 2 (nach Zeichn un g M . Salaš). - 503 Selešovice-Jarohněvice.
- 505 Rýdeč. - 506 M ostkovice. - 507 Fundort unbekannt (Rajhrad?)
M . 2:5
Griffzungendolche der Typen Bosisio (508-511), Vöcklabruck (512. 515) und Donawitz (514-517); TAFEL 37
zugehörig (518); (Griffzungen-)Dolch der Serie St. Andrä-Virje (519)

508 Sušice. - 509 Nezamyslice. - 510 Fundort unbekannt (Westböhmen?). - 511 Lovčičky (nach J. Říhovský). - 512 M alé
Hradisko. - 513 Švábenice, Gr. 3. - 514 Brum ovice. - 515 Řepeč, H gl. 12 (s. auch Taf. 82, D). - 516 Blučina, D epot 9 (s. auch
Taf. 82, C ). - 517 Heršpice (nach V. Furm ánek). — 518 Drslavice, D epot 1. - 519 Velké Hostěrádky, H gl. 9
M . 2:5
TAFEL 38 Grijfzungendolche vom Typ Jorj-Abaüj (520-523), mit Durchbruchsverzierung am Griff (524)
sowie vom Typ Oroszi (525. 526); zugehörig (527. 528)

520 M ilínov, H gl. 42, súdl. Steinbau. — 521 M yslechovice. - 522 Křetín (nach V. D ohnal). - 523 H odonín (nach V. Dohnal).
— 524 Štramberk, Depot 5 (nach M . Salaš). - 525 Praha 6-D ejvice, D epot 2. - 526 Uherské Hradiště, Depot II (nach M .
Salaš). - 527 M oravský-Krum lov. — 528 Chrastavice, „G ruppe 2“ , H gl. 2
jM . 2:5
Unbestimmbare oder sekundär naehgearbeitete Peschiera-Dolche (529-545) TAFEL .39

529. 530. 538. 539. 542 Drslavice, D epot II. - 531. 532 Drslavice, D epot I. - 533. 545 Mušov, D epot 2 (nach M . Salaš). - 534
Uherské H radiště, Depot II (nach M . Salaš). - 535 Lažany, D epot 2. - 536 Blučina, D epot 13. - 537 Blučina, D epot 8. — 540
Blucina, D epot 9 (s. auch Taf. 82, C ). - 541 Blucina, Depot 15. - 543 Praha Tg-Vinor. - 544 Fundort unbekannt (nach Z eich ­
nung J. Ríhovský)
M . 2:5
TAFEL 40 Unbestimmbare oder sekundär nachgearbeitete Peschiera-Dolche (546-555); Dolche mit einseitig
umgeschlagenen Griffkanten (554-556) und vom Typ Okna (557. 558)

546. 552 Drslavice, D epot II. - 547 Zahnašovice. - 548 U herský Brod. - 549 Blučina, Depot 9 (s. auch Taf. 82, C ). - 550
Fundort unbekannt (N W -Böhm enr). - 551 Duchcov. - 553 Velká Buková. - 554 Kurovice (nach S. Stuchlík). - >55 Krchleby.
- 556 Sepekov. - 557 O kna (nach V. M oucha). - 558 Horom ěřice (nach G . D ivac / Z . Sedláček; s. auch Taf. 78; 79, A)
M . 2:5
Stabdolche (559-564) TAFEL 41

559 Polepy. - 560 M alé Žernoseky. - 561 Třebíč (?). - 562 Fundort unbekannt (M ähren oder Slowakei?). - 563 Jarom ěřice nad
Rokytnou. - 564 Luštěnice (nach J. Schránil; s. auch FaL 72- 77)
M. 2:5
TAFEL 42 Stabdolche, angeschlossen (N1-565-567); atypische, fragmentierte
und unbestimmbare Dolchklingen (568—588)

565 569 570

r \

j
577 578 579 581 582

583 584 585 586 587 588

565 M ladá Boleslav-Čejeričky, H gl. 7, Gr. 4. - 566 Vrbčany (ergänzt nach M. Barcelheim). - 567 H orn í Dunajovice, Gr. 19
(nach Z eichnung F. Vildom ec). - 568 Slavkov u Brna, Gr. 9 (nach P. H orálková-Enderová / A. Strof). - 569 Slaný (nach
V. M oucha). - 570 D o ln í Věstonice (nach Museumsunterlagen). - 571 O lbram ovice. - 572 N ám ěšť na H ané (nach V. Dohnal).
- 573. 580 Mušov, Depot 2 (nach M . Salaš). - 574 Uherské H radiště. - 575 Zlín-M alenovíce. - 576 H radisko, D epot 1. - 377
Radétice (nach O. Kyilicová). - 578 H orní Věstonice. - 579 Kundratice (nach O . Kytlicová). - 581. 584 Drslavice, Depot I.
- 582 Drslavice, D epot II. - 583 Fundort unbekannt (Mähren?) (nach A. Junghans / E. Sangm eister / M . Schröder). - 585
Radétice (nach O . Kytlicová). - 586 Hořešovice (nach J. Böhm ). - 587. 588 Doubrava
M .2:5
Atypische, fragmentierte und unbestimmbare Dolchklingen (589—611) TAFEL 43

595 596 597 600

602 603 604 605 606

607 608 609 610 611

589 Tajanov, H gl. 7. - 590 Hosty. - 59г Phskovice (nach Inventarzeichnung). - 592 M ikulovice, G rube 4. - 593 Plzeň-Nová
H ospoda, H gl. 5. - 594 D ýšina-N ová H uť. - 595 Sem ice. - 596 M alé Hradisko. - 597 Lochovice (nach J. Sm olík). - 598
Plešivec (nach Inventarzeichnung). — 599 Slavkov-Vážany. - 600 Drslavice, D epot I. - 601 Lhotka (nach O. Kytlicová).
- 602 H radisko, D epot 1. - 603 H evlín. - 604 Vrbčany (Längsschnitt nach M . Bartelheim). - 605 Z n o jm o . - 606 Tursko.
- 607 Nouronice. - 608 Téšetice, Gr. 45 (nach V. Podhorský). - 609 Ladná. - 6ro Slaný. - 611 Praha 8-Bohnice, O bjekt 16.
Suchschnitt 2/62
M .2:5
TAFEL 44 Atypische, fragmentierte und unbestimmbare Dolchklingen (612-656)

612 613 614 615 616 617

618 619 620 621 622 623

\! 628 629

625 626 627

630

631 632 '6 3 3 634 635 636

>i2Těšetice, Gr. 32 (nach V. Podhorský). - 613 Slaný. - 614 Praha 8-Libeň. - 615 Hosty, Suchschnitr II/87/88 (nach Zeich-
íung P. Břicháček). - 616 Červené Poříčí-Kaliště, H gl. 12 (neu: H gl. 32), G ruppe 4. - 617 Něm číce nad H anou. - 618
Scbovidy. - 619 N ěm číce nad H anou. - 620 Písek. - 621 Veselí nad M oravou (nach M useum sunterlagen). - 622 Risuty.
- 623 Holešov, Gr. 120. - 624 Skury-K řovice. - 625 Koloveč. - 626 Fundorr unbekannt. - 627 Brandýs nad Labem (nach J .
.. Píč). - 628 Šťáhlavy, H gl. 30, Gr. 1. - 629 Tvarožná, Gr. 3 (nach P. Vitula). - 630 Plzeň-N ová H ospoda, H gl. 65 (s. auch
laf. 80, A). - 631 Ostřetice. - 632 Lány, H gl. 1. - 633 Netunice. - 634 Radonice. - 635 Fundort unbekannt (N W -Böhm en).
- 636 Blučina, D epot 13
M .2:s
Atypische, fragmentierte and unbestimmbare Dolchklingen (637—661) TAFEL 45

637 638 639


640 641 642

644 645 646 647

648

654

649 650 652 653 655

637 Nezdíce, Hgl. 16. - 638 Kostelní I.hota. - 639 Uherské Hradiště. - 640 K ralupy nad Vltavou. - 641 Srby. - 642 Fundort
unbekannt. - 643 Praha 8-Kobylisy. - 644 H ořice na Šumavě (nach O . Kytlicová). - 643. 658 Drslavice, D epot II. - 646
Stradonice (nach O . Kytlicová). - 647 Pšov (nach J. Blažek / L. G ál). - 648 Praha 6-Dejvice, „Šárka“ , D epot 1 (nach O.
Kytlicová). - 649 Poěedělice. - 650 Dý.šina, H gl. J, untere Best. - 651 H radec Králové (nach J. Duška). - 652 Sedlecko. - 653
Vochov, H gl. 4. - 654 Sepekov, H gl. 2, Gr. t. - 653 Blučina, D epot 1. - 656 Lažany. - 637. 659 -6 6 1 Drslavice, D epot I
M .2 :5
TAFEL 46 Atypische, fragmentierte und unbestimmbare Dolchklingen (662-670. 69p); Gußformen (700-703)

66г B lu dn á, Depot 13. - 663 Křepice. - 664. 670 Drslavice, D epot 1(670 nach iVL Salaš). - 665 Hamry’ (nach M . Salaš). - 666
Lešany, D epot 2 (nach M . Salaš). - 667 Přestavlky (nach M . Salaš). - 668 Borotín. - 669 Praha 19-V in oř (nach O. Kytlicová).
—6 7o Drslavice, D epot I (nach M . Salaš). —699 Slavkov u Brna (nach I. L. Červinka). - 700 Ludéřov. - 701 Třískolupy (z. T.
nach J. Blažek / M . Ernée / L. Smejtek). - 702 Hulín (nach V. Spruný). - 703 Hradisko (nach V. Podhorský)
M.2:5
Gußformen (705-70/); Dolchscheide (70S) TAFEL 47

705

707 708

705 Tuchlovice (nach V. M oucha / V. Trnka und J. Blažek / M . Ernée / L. Sm ejtek). - 706 Skočíce (nach J. Blažek / M . F.rnée /
I.. Sm ejtek). - 707 Praha-Hostivař, G rube C i (nach J. Blažek / M . Ernée / L. Sm ejtek). - 708 H orom ěřice (nach G . D ivac /
Z . Sedláček; s. auch Taf. 78; 79, A)
M . 2:5
TAFEL 50

Verbreitung der äneolirhischen D olche der Typen Plumlov, Předmostí und Stehclceves (große Signatur = zwei und mehr
D olche von einem Fundort)
TAFEL 51

Verbreitung der äneolithischen und frühbronzezeitlichen D olche der Typen Tišice, Sm olin und M ochov sowie der
atypischen und unbestimmbaren äneolithischen D olche (große Signatur = zwei und mehr Dolche von einem Fundort)
TAFEL 52

Verbreitung der äneolithischen und frühbronzezeitlichen D olche vom Typ Vresovice-Tesinov sowie dessen Variante Letonice
(große Signatur = zwei und mehr D olche von einem Fundort)
T A FEL 53

Äneolithische und frühbronzezeitliche Dolche


vom Typ Vfesovice-Tesinov

Verbreitung von Varianten des äneolithischen und frühbronzezeitlichen Dolchtyps Vfesovice-Tesinov (große Signatur =
z.wei und mehr D olche von einem Fundort)
TAFEL 54

Verbreitung von Varianten des äneolithischen und frühbronzezeitlichen Dolchryps Vfesovice-Tesinov (große Signatur =
zwei und mehr D olche von einem Fundort)
TAFEL 55

Verbreitung von Varianten des äneolithischen und frühbronzezeitlichen Dolchtyps Vresovice-Tesinov (große Signatur =
zwei und mehr D olche von einem Fundort)
TAFEL 56

Verbreitung der frühbronzezeirlichen D olche der Typen M alé Žernoseky, H radčany und Újezd u Brna (große Signatur =
zwei und mehr Dolche von einem Fundort)
TAFF.I. 57

Verbreitung der mehrteilig gegossenen Vollgriffdolche der 'Typen Lustenice, Renzenbühl, Ripatransone und H orom erice
(große Signatur = zwei und mehr Dolche von einem Fundort)
TAFEL 58

Verbreitung der einteilig gegossenen Vollgriffdolche der Typen G ranow o, Kbel und Chodoun (große Signatur = zwei und
mehr D olche von einem Fundort)
TAFEL 59

Verbreitung der Griffplattendolche der Typen ßorotice, Holysov und C hram ostek sowie der längeren Dolchklingen oder
Kurzschwerter
TAFEL 60

Verbreitung der Griffplattendolche vom Typ Vrhavec (große Signatur = zwei und m ehr Dolche von einem Fundort)
TAFEL 61

Verbreitung der Griffplattendolche vom Typ M ilinov (große Signarur = zwei und mehr Dolche von einem Fundort)
TAFEL 62

Verbreitung der Griflfplattendolche vom Typ Kunetice (große Signatur = zwei und mehr D olche von einem Fundort)
TAFEL 63

Verbreitung der Griffeungendolche der Typen Bosisio, Vöcklabruck, Donawir/., eines (Griffeungen-)D olches der Serie
St. Andrä-Virje, derjenigen vom Typ Jorj-A bauj sowie eines Griffeungendolches m it Durchbruchsverzierung am G riff
TAFEL 64

Verbreitung der Griffzungendolche des Typs Oroszi, der unbestimm baren oder sekundär nachgearbeiteten Pcschiera-Dolche
sowie der Dolche mit einseitig umgeschlagenen Griffkanten und vom Typ O kn a (große Signatur = zwei und mehr Dolche
von einem Fundort)
TAFEL 65

Verbreitung der Stabdolche und der Gußform en sowie der Fundort einer Dolchscheide
T A F E L 66

CD

CD

A Vehlerad (Nr. i). - B Praha 6-Bubenec (Nr. 3). - C Velešovice, Gr. 1 (Nr. n ; s. dazu Taf. 67). - (A 1. 3 nach M . N ovotná;
B nach L. Hájek; C 2 - 1 1 nach M . Čišm ář / M . Geisler)
B 2. 3 Silber
Keram ik M . 1:6; sonst M . 1:3
TAFEL 67

Velesovice, Gr. r (Nr. i i ; s. dazu Tat. 66, C ). - (Nach M . Cism ar / jM . Geister)


Keram ik M . 1:6
T A F E L 68

A Stehelčeves (Nr. 17). - B Brandýsek, Gr. 71 (Nr. 29). - C Ledce (Nr. 23). - D Sm olín (Nr. 26). - (A 2 -5 ; C 4 - 17 ; D 15 nach
L. H ájek; B nach O . Kytlicová; C 1-3 . 19 -2 2 nach P. D vořák; D nach P. D vořák / A. M atějíčková / J. Peška / 1. Rakovský)
Keram ik M . 1:6; sonst M . 1:3
TAFEL 69

A Praha 8-Kobylisy (Nr. 31). - B Praha 8-Kobylisy (Nr. 36). - C Téšetice-,,Vinohrady“ , Gr. 11 (Nr. 125). - D M ušov, Gr. 26
(Nr. 88). - E Těšerice-,,Vinohrady“ , Gr. 17 (Nr. 105. 114). - (A 2. 3; B nach J. H avel; C. E nach A. Lorencová / j. Beneš /
V. Podhorský; D 2 -4 nach S. Stuchlík)
Keram ik M . 1:6; sonst M . 1:3
TAFEL 70

A Holešov (Nr. 133). - B Šlapanice (Nr. 146). - C Těšetice-„Vinohrady“ , Gr. 24 (Nr. 165). - D Těšetice-„Vinohrady“ , Gr. 12
(Nr. 168). - (A 2 - 7 nach J. O ndráček / L. Šebela; B 2 - 7 nach P. D vořák / L. Hájek; C . D nach A. Lorencová / J. Beneš /
V. Podhorský)
Keram ik M . 1:6; sonst M . 1:3
TAFEL 71

A D obročkovice (Nr. 266). - B Hradčany, Gr. 1 (Nr. 256). - C Mušov, Gr. 29 (Nr. 309). - (A 2-5. 7 - 13 nach K. Tihelka;
B 2. 3 nach I. L. Č ervinka; C 1-3 nach S. Stuchlík)
Keram ik M . 1:6; sonst jV I. 1:3
TAFEL 72

Lustenice (Nr. 12 1.15 8 .17 0 . 199. 230-232. 257. 258. 262. 265. 267. 2 7 1-2 7 3. 2 8 7 -2 9 1. 30 0 .30 6 . 308. 564; s. dazu Taf. 7 3 -7 7 ). -
(1-5. 7. 12 ergänzt nach V. M oucha; 6 nach M useum sforo; 8 -10 . 13. 15 nach M oucha; 11. 14 nach Archivunterlagen)
M . 1:3
TAFEL 73

I.ustenice (Nr. 121. 158. 170. 199. 230-232. 257. 258. 262. 265. 267. 2 7 1-2 7 3. 28 7-29 1. 300. 306. 308. 564; siehe dazu Taf. 72.
7 4 - 7 7 ). - (1. 2.. 4 -6 ergänzt nach V. M oucha; 3 nach St. Schwenzer; 7 ergänzt nach St. Schwenzer; 8 nach M useum sunter­
lagen)
M . 1:3
TAFEL 74

Lušrěnice (Nr. I 2 i. 158 . 1 7 0 . 199. 2 3 0 - 2 3 2 . 2 5 7 . 258. 2 6 2 . 2 6 5. 2 6 7 . 2 7 1 - 2 7 3 . 2 8 7 - 2 9 1 . 3 0 0 . 3 0 6 . 3 0 8 . 5 6 4 ; s. dazu Taf. 7 2 . 73


75-77)- - (1 nach J . Schránil; 2 - 11 nach V. iMoucha)
M . 1:3
TAFEL 75

Lustenice (Nr. 121. 158. 170 . 199. 230-232. 257. 258. 262. 26). 267. 2 7 1-2 7 3. 287-291. 300. 306. 308. 564; siehe dazu Taf.
7 2 -7 4 . 76. 77). - (Nach V. M oucha)
M . 1:3
TAFEL 76

Lustenice (Nr. 121. 158. 170 . 199. 230-232. 257. 258. 262. 265. 267. 2 7 1-2 7 3 . 2 8 7 -2 9 1. 300. 306. 308. 564; s. dazu Taf. 72-75.
77). - (Nach V. M oucha)
M . r:3
TAFEL 77

Lustenice (Nr. 1 2 1.15 8 .17 0 .19 9 . 230-232. 257. 258. 262. 265. 267. 2 7 1-2 7 3. 287-291. 300. 306. 308. 564; s. dazu Taf. 7 2 -7 6 ). -
(Nach V. M oucha)
M . 1:3; Details M . ca. 2:3
H orom ěřice (Nr. 292-29 4. 296. 301. 302. 558. 708; s. dazu Taf. 79, A). - (1. 5. 6 nach G . D ivac / Z . Sedláček; 2. 3. 4 nach
D ivac/Sedláček und St. Schwenzer)
M . 1:3
TAFEL 79

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A H orom ěřice (Nr. 292-29 4. 296. 301. 302. 558. 708; s. dazu Taf. 78). - B Otaslavice (Nr. 237). - (A r nach G . D ivac /
Z . Sedláček und V, M oucha; A 2 nach Divac/Sedláček; B 1. 2. 4 - 10 nach J. Kupecký)
M . 1:3
TAFEL 80

23

A Plzeň-Nová H ospoda, H gl. 65 (Nr. 630). - B H orn í M erelsko, H gl. 4 (Nr. 434). - C Holýšov, H gl. 9A (Nr. 335. 344). -
(A 1-2 2 . 24-28 nach E. Jílková und Cujanová-Jílková; B 1. 2. 4—11; C 3-5 nach Čujanová-Jílková)
Keram ik M . 1:6; sonst M . 1:3
TAFEL 81

A M ilinov, H gl. 32 (Nr. 425). — B Sedlec, H gl. 39, Gr. 1 (Nr. 39 4 ). - (A 2 - 10 nach F. X. Franc und E. Cujanová-Jílková;
B 1. 3 -11 nach Franc)
B 3 -10 G o ld
Keram ik M . 1:6; sonst M . 1:3
TAFEL 82

A Zakava, H gl. i (Nr. 438). - B Kam yk-T esnice, H gl. 1 (Nr. 441). - C Blucina, D epot 9 (Nr. 516. 540. 549). - D Repec,
H gl. 12 (Nr. 515). - (A 2 - 10 nach F. X. Franc und E. C ujanova-jilkovä; B 2-5 nach Cujanova-Jilkova; C 4 - 7 nach M. Salas;
D 2 -6 nach J. L. Pic)
Keram ik M . 1:6; sonst M . 1:3
TAFEL 83

H
Ha A 2 Ha A 2
<u
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o 3
Wj CTO
cj
:3
•—
Ha A 1 Ha A 1

Ul
Bz D Bz D O

N Bz C 2 Bz C 2
(Bz C) (ßz Q

UJ ßz C 1 Bz c; i
(Bz B 2) (Bz B 2) N
u<
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+-•

Bz B Bz B
1 N
(Bz B 1) (Bz B 1)

z Bz A 2 Bz A 2 N
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O Bz A 1 ßz A 1

PC C
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IU P-) l” "
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j— £ w
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n:

PQ

ie in Tschech
TAFEL 82

A Zäkava, H gl. i (Nr. 438). - B Kam yk-Tesnice, Figl. 1 (Nr. 441). - C Blucina, D epot 9 (Nr. 516. 540. 549). - D Repec,
H gl. 12 (Nr. 515). - (A 2 - 10 nach F. X. Franc und E. C ujanova-Jilkovä; B 2-5 nach Cujanovä-Jilkova; C 4 - 7 nach M . Salas;
D 2 - 6 n a c h j. L. Pic)
Keram ik M . 1:6; sonst M . 1:3
Ha A 2

Ha A 1

UJ
Bz D

N BzC 2
(Bz C)

tu Bz С 1
(Bz В 2)

N Bz В
(Bz В 1)

Bz A 2

Bz A 1

v
_G
:3

CO
Chronologische Tabelle der Dolche in Tschechien (vgl. S. 9 ff.)
Chronologische 1abeile der Dolche in Tschechien (vgl. S. 9 ff.)
TAFEL 83

03
Ha A 2
£=:
3
CfP

Ha A 1

Bz D O

Bz C 2
(Bz C)

Bz C 1
(Bz B ) 2 N

Bz B
(Bz B 1)

Bz A 2
N

Bz A 1

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P R Ä H IS T O R IS C H E B R O N Z E F U N D E

A bteilu ng V I • D olch e

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eisenzeitlichen Bronzedolche in Frankreich und a u f 14. F. Laux, D ie D olche in Niedersachsen (2011)
den britischen Kanalinseln (1988)

&stavAV ČR, Praha, v. v. 1


KNIHOVNA
Letenská 4, 118 01 Praha 1

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