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ZENTRALE STUDIENBERATUN G

DIE BEWERBUNG BEI HOCHSCHULSTART.DE*


EIN LEITFADEN
(*Aus der ‚Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen’ (ZVS) ist die ‚Stiftung für Hochschulzulassung’ geworden,
die in der Öffentlichkeit mit hochschulstart.de auftritt.)

An wen richtet sich dieses Informationsblatt?


Folgende Informationen gelten für deutsche Bewerber, Bewerber mit deutschem Abitur und EU-Bürger sowie
Angehörige eines EWR-Staates (Norwegen, Liechtenstein, Island). Sollten Sie eine Staatsbürgerschaft aus einem
Nicht-EU-Land besitzen, wenden Sie sich bitte an das Referat für Internationale Angelegenheiten
(www.lmu.de/international), da für Nicht-EU-Bürger andere Zulassungsregeln gelten.
Dieses Informationsblatt richtet sich an alle, die sich für ein Erststudium in einem der bundesweit zulassungsbe-
schränkten Studiengänge (das sind: Medizin, Pharmazie, Tiermedizin, Zahnmedizin) ins erste Fachsemester
bewerben wollen. In diesem Fall ist eine Bewerbung bei hochschulstart.de erforderlich. Alle Informationen zum Ablauf
dieses Verfahrens finden Sie – in sehr übersichtlicher Form – im Internet unter www.hochschulstart.de.

Eine Bewerbung in ein höheres Fachsemester in einem der hochschulstart.de-Studiengänge muss generell an der von
Ihnen gewünschten Universität direkt erfolgen. Wenn Sie in einem der genannten Studiengänge ein Zweitstudium
aufnehmen wollen, sind die folgenden Infos für Sie nicht relevant. Bitte informieren Sie sich dazu im Internet unter
hochschulstart.de. Zweitstudienbewerber/innen sind Bewerber/innen, die in Deutschland bereits einen
Hochschulabschluss erworben haben. Für ein Erststudium bewirbt man sich auch dann, wenn man bereits studiert,
dieses Studium aber nicht abgeschlossen hat.

Welches Ziel verfolgt dieses Informationsblatt?


Dieses Informationsblatt soll ein Leitfaden für alle sein, die sich für einen der bundesweit zulassungsbeschränkten
Studiengänge bei hochschulstart.de bewerben wollen. Ziel ist, dass ein/e potentielle/r Bewerber/in seine/ihre
individuellen Zulassungschancen möglichst optimal ausschöpfen kann. Zentrale Themen sind daher die Auswahl und
Reihung der gewünschten Hochschulorte in den entsprechenden Quoten. Denn von einer möglichst optimalen
Reihung hängen viele Zulassungschancen ab. Außerdem werden die Bedeutung der sog. „Sozialkriterien“ und die für
eine möglichst optimale Bewerbung ggf. relevanten Sonderanträge erläutert.
Alle Informationen wurden mit größter Sorgfalt zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit kann dennoch nicht
übernommen, Rechtsansprüche können aus diesem Informationsblatt nicht abgeleitet werden. Rechtlich verbindlich
sind die zugrundliegenden Gesetze, Verordnungen und Satzungen (https://zv.hochschulstart.de/index.php?id=63 ).
Warum gibt es Studiengänge mit Zulassungsbeschränkungen?
Ein Studiengang wird zulassungsbeschränkt, wenn in diesem Studiengang ein Missverhältnis zwischen Nachfrage und
Ausbildungskapazität besteht. Vor Beginn des jeweiligen Bewerbungsverfahrens wird daher eine Anzahl an Studien-
plätzen für den jeweiligen Studiengang errechnet. Besagtes Missverhältnis ist somit der Grund, warum Sie sich für
einen Studiengang bewerben müssen. Besteht dieses Missverhältnis bundesweit (wie in den o. g. Studiengängen),
werden die Studienplätze über eine Bewerbung bei hochschulstart.de vergeben.
Die wichtigsten Daten für die hochschulstart.de-Bewerbung
Bewerbung zu einem Wintersemester:
für „Alt-Abiturienten“: 31. Mai
für „Neu-Abiturienten“: 15. Juli
Bewerbung zu einem Sommersemester:
Hier gilt für alle ein Bewerbungstermin: 15. Januar
„Alt-Abiturienten“ sind alle, die sich schon zum jeweils vorhergehenden Verfahren hätten bewerben können, weil sie
zu diesem Zeitpunkt ihr Abitur bereits erworben hatten. „Neu-Abiturienten“ sind alle, die beim jeweils vorhergehen-

Dienstgebäude: Postanschrift: Öffnungszeiten:


Ludwigstr. 27/I, Zi. G 109 Geschwister-Scholl-Platz 1 Mo bis Fr 9.00 - 12.00 Uhr
Tel.: +49 (0) 89 / 2180-9000 80539 München Di bis Do 13.00 - 16.00 Uhr
Fax: +49 (0) 89 / 2180-2967 www.lmu.de/studienanfrage www.lmu.de/zsb
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den Verfahren noch keine Hochschulzugangsberechtigung besaßen. Die Bewerbung muss unter hochschulstart.de
online erfolgen. Mittels des Antragssystems „AntOn“ werden Sie gut und transparent durch die Bewerbung geleitet.
Was dieses Blatt nicht leisten kann…
Dieses Informationsblatt bietet keine umfassende Erläuterung des gesamten hochschulstart.de-Verfahrens. Dazu
informieren Sie sich bitte im Internet unter hochschulstart.de oder lesen das Bewerbungsmagazin s.
www.hochschulstart.de > Downloads > Infomaterial.

A. ZUR AUSWAHL UND REIHUNG DER HOCHSCHULORTE


Vorab: Im Rahmen des hochschulstart.de-Verfahrens werden Studienplätze in drei Quoten vergeben: der
Abiturbestenquote (20 % der Studienplätze), der Wartezeitquote (20 %) und dem sog. „Auswahlverfahren der
Hochschulen“ (AdH, 60 %).
Die Studienplätze in der Abiturbesten- und der Wartezeitquote werden direkt von
hochschulstart.de vergeben. Sollten Sie in einer dieser Quoten zugelassen werden,
bekommen Sie zu einem festgelegten Zeitpunkt (den Zeitplan für das jeweils kom-
mende Semester finden Sie unter hochschulstart.de unter dem Link „Ergebnisse
und Entscheidungen > Termine der Bescheide“ oder im Bewerbungsmagazin)
einen Zulassungsbescheid zugesandt. Sollten Sie in keiner dieser Quoten
(Abiturbeste und Wartezeit) zugelassen werden können, erhalten Sie in jedem Fall
einen Ablehnungsbescheid von hochschulstart.de. Dieser Ablehnungsbescheid
sagt jedoch nichts über Ihre Zulassungschancen im AdH aus.
Die Studienplätze im AdH werden zeitlich nach der Abiturbesten- und Wartezeit-
quote von den jeweiligen Hochschulen direkt vergeben (s. Zeitplan unter hochschulstart.de oder in der gleichnamigen
Broschüre). In dieser Quote haben die Hochschulen die Möglichkeit, zusätzlich zur Abiturdurchschnittsnote weitere
Zulassungskriterien zu definieren (vgl. Punkt 3).
In allen Quoten dürfen Sie jeweils sechs Hochschulorte Ihrer Wahl angeben. In der Wartezeitquote können Sie darüber
hinaus auch auf andere, nicht genannte Hochschulorte verteilt werden, wenn Sie dies nicht explizit im Bewerbungs-
formular ausgeschlossen haben (vgl. Punkt 2).
In den Punkten 1 bis 3 werden die Quoten kurz vorgestellt, die jeweils aktuellen Grenzwerte dargestellt und erläutert
und schließlich taktische Empfehlungen für eine sinnvolle Reihung der jeweiligen Hochschulorte gegeben.

1. Die Abiturbestenquote
Erläuterung der Quote
20 % aller Studienplätze in den bundesweit zulassungsbeschränkten Studiengängen werden in der sog. „Abitur-
bestenquote“ vergeben. Bei der Bewerbung können Sie in dieser Quote sechs Hochschulorte angeben. Dies sollten Sie
natürlich nur dann tun, wenn Sie mobil und bereit sind, an einem dieser Orte zu studieren. Generell gilt: Je mehr Orte
Sie angeben, desto höher sind Ihre Zulassungschancen.
Die Zulassung an einer von Ihnen gewünschten Hochschule verläuft in zwei Schritten:

1. Schritt: Die Auswahl


In einem ersten Schritt wählt hochschulstart.de die Abiturbesten aus. Die Anzahl der in diesem ersten Schritt
ausgewählten Bewerber entspricht ca. 20 % der zur Verfügung stehenden Studienplätze im jeweiligen Fach. Das
zentrale Auswahlkriterium in dieser Quote ist Ihre Abiturnote. Damit es möglichst fair zugeht, konkurrieren Sie bei der
Auswahl ausschließlich gegen Mitbewerber, die im gleichen Bundesland wie Sie Abitur gemacht haben. Dazu er-
rechnet hochschulstart.de für jedes Bundesland einen sog. „Auswahlgrenzwert“ (gelegentlich auch „Landes-NC“
genannt). Bewerber mit gleicher Abiturdurchschnittsnote werden mittels folgender nachrangiger Kriterien gereiht:
Wartezeit (siehe Punkt 2), Dienst, Los. Das heißt also, dass derjenige, der bei gleichem Abiturdurchschnitt mehr
Wartezeit vorweisen kann, eine bessere Listenplatzierung bekommt. Sollten Durchschnittsnote und Wartezeit identisch
sein, zählt geleisteter Dienst (z. B. Wehrdienst, Zivildienst, Bundesfreiwilligen Dienst, Freiwilliges Soziales Jahr). Wenn
auch dieses Kriterium identisch ist, entscheidet das Los.

2. Schritt: Die Verteilung an den Hochschulort


Falls Sie wegen Ihres sehr guten Abiturdurchschnitts von hochschulstart.de ausgewählt werden, wird versucht, Sie an
die gewünschte Hochschule (also an die, die Sie im Antragsformular als erste genannt haben – sog. „Ortspräferenz 1“)
zu „verteilen“. Sollten jedoch mehr in der Abiturbestenquote ausgewählte Bewerber an eine Hochschule wollen als die
betreffende Hochschule Studienplätze in der Abiturbestenquote zur Verfügung hat (nämlich 20 %), zählt als nachran-
giges Kriterium in diesem Fall wiederum Ihre Abiturdurchschnittsnote. Wenn auch hier identische Kriterien vorliegen,
zählt Ihre im Abitur erreichte Punktzahl.
Wenn Sie also an Ihrer, in der Abiturbestenquote zuerst genannten Hochschule nicht zugelassen werden können, wird
versucht, Sie an Ihre zweitgenannte Hochschule zu verteilen. Auch hier sind die nachrangigen Kriterien wiederum
Abiturdurchschnittsnote und Punktzahl. Wenn es an der zweiten Hochschule nicht klappt, ist die dritte dran usw.
Es kann also im schlechtesten Fall passieren, dass Sie zwar in der Abiturbestenquote ausgewählt werden, jedoch in
dieser Quote an keinen der gewünschten Orte verteilt werden können, da Ihre angegebenen Hochschulen so nachge-
fragt sind, dass nur Bewerber mit noch besserem Abitur zugelassen werden können. In einem solchen Fall können Sie
jedoch von einer Zulassung im Auswahlverfahren der Hochschulen (vgl. Punkt 3) ausgehen.
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Wenn Sie im Rahmen dieser Quote zugelassen werden, nehmen Sie in keiner der weiteren Quoten am Vergabe-
verfahren teil!
Eine ausführliche Erläuterung zur Abiturbestenquote finden Sie im unter
https://zv.hochschulstart.de/fileadmin/media/zv/downloads/merkblaetter/M_03__10-2017.pdf
und https://zv.hochschulstart.de/fileadmin/media/zv/downloads/merkblaetter/M_13_10-2017.pdf .

Habe ich eine Chance? – Die Grenzwerte im WS 17/18


In der Abiturbestenquote gibt es zwei unterschiedliche Grenzwerte: den sog. „Auswahlgrenzwert“ für jedes Bundes-
land, den hochschulstart.de im Rahmen der Auswahl errechnet und den sog. „Verteilungsgrenzwert“, der sich für jede
Hochschule individuell aus der Verteilung an den Hochschulort ergibt. Hier sind nur der Auswahlgrenzwert für Bayern
und der Verteilungsgrenzwert für die LMU aufgeführt. Alle weiteren Grenzwerte finden Sie unter hochschulstart.de (>
Auswahlgrenzen).
Achtung: Alle Grenzwerte beziehen sich auf das Vergabeverfahren des WS 17/18. Die Grenzwerte werden nicht
vor dem Verfahren festgelegt, sondern stehen immer erst nach Abschluss des Verfahrens fest. Ein Grenzwert ist
immer die Note, Wartezeit oder das soziale Kriterium des zuletzt für diesen Studiengang zugelassenen
Bewerbers. Eine Prognose des Grenzwertes für kommende Vergabeverfahren und über Ihre persönlichen
Zulassungschancen ist daher nur bedingt möglich!

Die Auswahlgrenzwerte mit bayerischem Abitur (entspricht 1. Schritt: „Die Auswahl“):

Studiengang Grenzwert Erläuterung: Die erste Zahl ist die Durchschnittsnote


Medizin 1,0 (0) des Abiturs, die zur Auswahl mindestens erforderlich
Pharmazie 1,2 (0)
Tiermedizin 1,4 (4)
war, die Zahl in Klammern ist das nachrangige Krite-
Zahnmedizin 1,2 (2) rium Wartezeit. Dies bedeutet, dass z. B. im Studien-
gang Tiermedizin alle Bewerber mit dem Abitur-
durchschnitt 1,3 oder besser ausgewählt werden konnten, ebenso alle Bewerber mit der Durchschnittsnote 1,4, wenn
sie mind. fünf Semester Wartezeit hatten und mind. ein Bewerber mit Note 1,4 und 4 Wartesemester. Im Falle von
Pharmazie konnten alle Bewerber mit einem Abiturdurchschnitt von 1,2 ausgewählt werden, die mind. 1
Wartesemester hatten und mind. ein Bewerber mit Note 1,2 ohne Wartesemester.

Der Verteilungsgrenzwert in der Abiturbestenquote an der LMU (entspricht 2. Schritt: „Die Verteilung“):
Studiengang Ortspräferenz/Note/Punktzahl Erläuterung: Zahnmedizin: In der Abiturbestenquote
Medizin 1 / 1,0 / 772 konnte an der LMU nur zugelassen werden, wer
Pharmazie alle
Tiermedizin alle
München an erster Stelle genannt hat (Ortspräferenz
Zahnmedizin 1 / 1,0 / 794 1), einen Abiturdurchschnitt von 1,0 und mindestens
795 Punkte im Abitur erreicht hatte. Analog gilt diese
Erläuterung für Medizin. In Tiermedizin und Pharmazie konnten alle Bewerber zugelassen werden, die in der Abitur-
bestenquote ausgewählt wurden und München als Studienort angegeben hatten, egal mit welcher Ortspräferenz.

Die Taktik
Die taktischen Bewerbungsempfehlungen beziehen sich ausschließlich auf die Auswahl der Hochschulorte beim Aus-
füllen des Bewerbungsformulars!
1. Schritt: Überprüfen Sie anhand der Grenzwerte, ob für Sie eine Zulassung in dieser Quote aufgrund Ihrer Durch-
schnittsnote wahrscheinlich ist. Falls ja: Weiter mit 2. Schritt. Achtung: Die obigen Grenzwerte beziehen sich auf ein
Wintersemester. Sie sind für die Bewerbung zu einem Sommersemester nicht aussagefähig!
Falls eine Auswahl unwahrscheinlich ist: Überlegen Sie sich trotzdem sechs Hochschulorte, an denen Sie sich vorstel-
len können, Ihr gewünschtes Fach zu studieren! Bringen Sie sie anschließend in eine Reihenfolge nach Ihrer Präferenz
und wählen Sie diese Studienorte in der Spalte „Auswahl in der Abiturbestenquote“ aus. Folgende weitere Schritte
sind für Sie dann nicht mehr relevant.
2. Schritt: Überlegen Sie sich, wie wichtig es Ihnen ist, den gewünschten Studiengang an einem bestimmten Studien-
ort zu studieren.
Falls sehr wichtig: Falls nicht wichtig:
3. Schritt: Tragen Sie diesen Studienort an die erste 3. Schritt: Überlegen Sie sich sechs Hochschulorte, an
Stelle in der Spalte „Auswahl in der Abiturbestenquote“ denen Sie sich vorstellen können, Ihren gewünschten
ein – und keinen weiteren! Mit einer wahrscheinlichen Studiengang zu studieren!
Auswahl in der Abiturbestenquote ist eine Zulassung im
Auswahlverfahren der Hochschule beinahe gewiss. 4. Schritt: Bringen Sie diese Studienorte in eine Rei-
D. h.: Falls Sie an Ihrem gewünschten Studienort nicht henfolge nach Ihrer Präferenz (also: favorisierter Stu-
genommen werden sollten, können Sie von einer dienort an Rang 1 usw.)!
Zulassung im Auswahlverfahren der Hochschulen
ausgehen. Dazu s. Punkt 3. 5. Schritt: Wählen Sie diese Studienorte in der Spalte
„Auswahl in der Abiturbestenquote“ aus!
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Beispiel
Achtung: Dieses Beispiel ist fiktiv und bezieht sich auf das Vergabeverfahren zum WS 07/08! Es lassen sich dar-
aus keinerlei Rückschlüsse auf kommende Vergabeverfahren ziehen!
Horst ist stolz auf sein tolles Abitur. Er hat einen Abi-Schnitt von 1,3 geschafft. Und das in Bayern! Gleich nach dem
Abitur will er sich in sein schon lange geplantes Pharmazie-Studium stürzen. Leider nervt Horst die
Auseinandersetzung mit dem Zulassungsverfahren. Er ist der Meinung, dass er mit diesem tollen Abitur ohnehin
seinen Studienort völlig frei wählen kann. Deshalb füllt er das hochschulstart.de-Formular schnell aus, ohne sich mit
den Regeln beschäftigt zu haben. Er möchte gerne in Heidelberg studieren, weil seine Freundin dort seit einem Jahr
studiert. Deshalb gibt er diesen Hochschulort in der Abiturbestenquote an Platz 1 an. Trotzdem füllt er die anderen
fünf Felder auch aus. An Platz zwei nennt er Leipzig, an drei Greifswald, an vier Tübingen, an fünf Halle-Wittenberg,
an sechs Würzburg. Die Städte 2-6 nennt er eigentlich nur, damit die Reihe voll wird – er geht ja von einer Zulassung
in Heidelberg aus. Leider kommt es völlig anders: Er wird zwar von der hochschulstart.de in der Abiturbestenquote
ausgewählt, kann jedoch nicht in Heidelberg zugelassen werden: Die Hochschulorte Heidelberg und Leipzig haben
beide einen Verteilungsgrenzwert von 1 (Ortspräferenz) / 1,0 bzw. 1,1 (Note). Trotz des hervorragenden Abiturs kann
er an diesen Orten also nicht zugelassen werden. Horst bekommt einen Studienplatz in Greifswald. Seine Freundin
und er sind traurig, denn Horst nimmt aufgrund seiner Zulassung in Greifswald nicht mehr am Auswahlverfahren der
Hochschulen teil.
Wenn Horst ausschließlich den Studienort Heidelberg in der Abiturbestenquote angegeben hätte und in der Quote
„Auswahlverfahren der Hochschulen“ Heidelberg genannt hätte, wäre er zwar in der Abiturbestenquote nicht zugelas-
sen worden, hätte aber im Auswahlverfahren der Hochschulen in Heidelberg sicher einen Platz bekommen!

2. Die Wartezeitquote
Erläuterung der Quote
Weitere 20 % aller bundesweit zulassungsbeschränkten Studiengänge werden von hochschulstart.de in der sog.
„Wartezeitquote“ vergeben. Die Wartezeitquote will allen Bewerberinnen und Bewerbern mit etwas schlechterer
Durchschnittsnote im Abitur ermöglichen, bei ausreichend langer Wartezeit einen Studienplatz zu bekommen.
Als Wartezeit gilt automatisch die Anzahl der Halbjahre, die zwischen dem Erwerb Ihrer Hochschulzugangsberechti-
gung und der aktuellen Bewerbung liegen, abzüglich der Anzahl der Semester, in denen Sie an einer deutschen Hoch-
schule immatrikuliert waren. Wenn Sie also im Juni 2014 Abitur gemacht haben und sich für das WS 18/19 bewerben,
haben Sie acht Wartesemester vorzuweisen, vorausgesetzt, Sie waren seit 2014 nicht an einer Deutschen
Hochschule/Universität eingeschrieben.
Ein Sonderfall bei der Berechnung der Wartezeit liegt dann vor, wenn Bewerber vor dem Erwerb der
Hochschulzugangsberechtigung bereits eine Berufsausbildung abgeschlossen haben. Maximal vier Wartesemester
werden angerechnet, wenn die Studienberechtigung vor dem 16. Januar 2002 erworben wurde, maximal zwei
Wartesemester, wenn die Studienberechtigung zwischen 16. Januar 2002 und 15. Juli 2007 erworben wurde. Wurde
die Studienberechtigung nach dem 15. Juli 2007 mit vorher abgeschlossener Berufsausbildung erworben, wird keine
zusätzliche Wartezeit mehr angerechnet.
Es gibt also keine gesonderten „Wartelisten“, Sie müssen sich, um Wartezeit zu erwerben, nicht extra „anmelden“ und
erwerben Wartezeit völlig unabhängig von Ihrem gewünschten Studiengang.

Auch in dieser Quote können Sie sechs Hochschulorte angeben, an denen Sie sich vorstellen können, Ihren ge-
wünschten Studiengang zu studieren. Falls Sie an keinen der von Ihnen genannten Studienorte verteilt werden kön-
nen, besteht die Möglichkeit, dass Sie auch an einem von Ihnen nicht genannten Studienort zugelassen werden, wenn
Sie dies mit dem im Antragsformular vorbelegten Feld „Zulassung nur an den genannten Studienorten; falls das nicht
möglich ist, erhalte ich keine Zulassung“ nicht ausdrücklich ausschließen. Lassen Sie das genannte Feld nur dann
aktiviert, wenn zwingende Gründe vorliegen, die Sie daran hindern, an einem von Ihnen nicht genannten Stu-
dienort zu studieren.
Analog zur Abiturbestenquote verläuft die Zulassung in zwei Schritten: Auswahl und Verteilung.

1. Schritt: Die Auswahl


Das zentrale Auswahlkriterium ist Ihre von hochschulstart.de berechnete Wartezeit. Wenn Bewerber die gleiche
Anzahl an Wartesemestern vorweisen können, werden sie mit folgenden nachrangigen Kriterien von hochschulstart.de
gereiht: Durchschnittsnote, Dienst, Los. Weisen also zwei Bewerber dieselbe Wartezeit nach, wird derjenige höher
gereiht, der die bessere Durchschnittsnote der Hochschulzugangsberechtigung besitzt. Ist die Note auch identisch,
zählt geleisteter Dienst. Wenn auch hier Gleichheit besteht, wird gelost.
Die Anzahl der in diesem ersten Schritt ausgewählten Bewerberinnen und Bewerber entspricht ca. 20 % der zur
Verfügung stehenden Studienplätze im jeweiligen Fach.

2. Schritt: Die Verteilung an den Hochschulort


Jetzt wird, wie in der Abiturbestenquote, versucht, die ausgewählten Bewerberinnen und Bewerber an den zuerst
genannten Hochschulort zu verteilen. Auch hier kann wieder der Fall entstehen, dass mehr Bewerber einen Studienort
an Rang 1 genannt haben als dieser Studienort Plätze zur Verfügung hat (nämlich 20 %). Wenn dieser Fall eintritt,
werden die Bewerbungen mit folgenden nachrangigen Kriterien gereiht: Sozialkriterien, Durchschnittsnote, Los. Bei
gleicher Ortspräferenz wird also der Bewerber bevorzugt, der ein besseres Sozialkriterium vorzuweisen hat (zu den
Sozialkriterien vgl. Punkt B; insgesamt gibt es vier Gruppen von Sozialkriterien – am günstigsten ist die
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Eingruppierung in Gruppe 1, am ungünstigsten die Eingruppierung in Gruppe 4). Ist auch das Sozialkriterium
identisch, zählt die Durchschnittsnote der Hochschulzugangsberechtigung. Bei erneuter Gleichheit entscheidet das
Los. Bei der Verteilung der in der Wartezeitquote von hochschulstart.de zugelassenen Bewerberinnen und Bewerber
an die Hochschulen spielt also die Wartezeit keine Rolle mehr! Dies bedeutet also, dass Sie nicht auf die Zulassung an
einem bestimmten Hochschulort „warten“ können!

Im Unterschied zur Abiturbestenquote können Sie jedoch den Fall umgehen, dass Sie trotz einer Auswahl in der War-
tezeitquote an keine Hochschule verteilt werden können, da Sie automatisch an die Hochschule verteilt werden, an der
noch Wartezeitplätze frei sind. Voraussetzung ist allerdings, dass Sie das Datenfeld „Zulassung auch an anderen Stu-
dienorten“ angeklickt (aktiviert) haben. Ausgehend von Ihrer erstgenannten Uni prüft dann hochschulstart.de, wo in
diesem Bundesland (falls hier keine Plätze frei sind in den angrenzenden und dann in den übrigen Bundesländern) die
Verteilung erfolgen kann. Sollten Sie das vorbelegte Datenfeld „Zulassung nur an den genannten Studienorten; falls
dies nicht möglich ist, erhalte ich keine Zulassung.“ nicht deaktivieren, prüft hochschulstart.de die Zulas-
sungsmöglichkeiten an den von Ihnen ausdrücklich genannten Universitäten. Dann könnte wieder der Fall eintreten,
dass Sie zwar in der Wartezeitquote zum Studium zugelassen werden, aber an keine der genannten Universitäten ver-
teilt werden können. Eine ausführliche Erläuterung dieser Quote finden Sie unter:
https://zv.hochschulstart.de/fileadmin/media/zv/downloads/merkblaetter/M_04__12-2017.pdf
und https://zv.hochschulstart.de/fileadmin/media/zv/downloads/merkblaetter/M_13_10-2017.pdf .

Habe ich eine Chance? – Die Grenzwerte im WS 17/18


Auch in der Wartezeitquote gibt es zwei verschiedene Grenzwerte: den Grenzwert der „Auswahl“ (erster Schritt des
Zulassungsverfahrens) und den Grenzwert der „Verteilung“ (zweiter Schritt). Hier sind folgende Grenzwerte aufge-
führt: Die zur Zulassung erforderliche Wartezeit in allen bundesweit zulassungsbeschränkten Studiengängen (Aus-
wahlgrenzwert) und die zur Verteilung an die LMU erforderlichen Kriterien (Ortspräferenz, Sozialkriterium, Note) in
den entsprechenden Studiengängen (Verteilungsgrenzwert). Achtung: Alle Grenzwerte beziehen sich auf das Ver-
gabeverfahren des WS 17/18. Die Grenzwerte werden nicht vor dem Verfahren festgelegt, sondern stehen immer
erst nach Abschluss des Verfahrens fest. Ein Grenzwert ist immer die Note, Wartezeit oder das soziale Kriterium
des zuletzt für diesen Studiengang zugelassenen Bewerbers. Eine Prognose des Grenzwertes für kommende
Vergabeverfahren und über Ihre persönlichen Zulassungschancen ist daher nur bedingt möglich!
Der Auswahlgrenzwert (entspricht 1. Schritt: „Die Auswahl“):
Studiengang Grenzwert Erläuterung: Im Fach Medizin waren zur Auswahl min-
Medizin 14 (2,6) destens 15 Wartesemester erforderlich. Mind. ein
Pharmazie 2 (1,4) Bewerber konnte mit 14 Wartesemestern mit einer
Tiermedizin 10 (2,3) Durchschnittsnote von 2,6 ausgewählt werden. Analog
Zahnmedizin 12 (2,5) verhält es sich mit den übrigen Studiengängen.

Der Verteilungsgrenzwert an der LMU (entspricht 2. Schritt: „Die Verteilung“):


Studiengang Erläuterung:
Ortspräferenz/Sozialkriterium/Note
Medizin N28 / 4 / 3,2 Zahnmedizin: Im Studiengang Zahnmedizin konnten nur
Pharmazie 2 / 4 / 2,6
Tiermedizin N5 / 4 / 3,4
Bewerber zugelassen werden, die München an
Zahnmedizin 1 / 4 / 2,4 Ortspräferenz 1 genannt haben, das Sozialkriterium 4 (zu
den Sozialkriterien vgl. Punkt B) sowie eine
Durchschnittsnote von 2,4 oder besser nachweisen konnten. Analog verhält es sich in Pharmazie.
In den Fächern Medizin und Tiermedizin konnten alle Bewerber, die den Hochschulort München, egal an welcher
Präferenz, genannt haben, zugelassen werden. Da nach diesen Zulassungen immer noch freie Plätze vorhanden
waren, konnten hier zusätzlich die Bewerber verteilt werden, die München nicht genannt hatten, jedoch das Datenfeld
„Zulassung auch an anderen Studienorten“ aktiviert hatten. Diese Verteilung von Bewerbern auch an den von ihnen
nicht genannten Studienort München ist durch das „N“ deutlich gemacht. Die Ziffern beziehen sich auf die von
hochschulstart.de dem Bewerber zugeteilten Ortspräferenzen.

Die Taktik
Hier einige taktische Empfehlungen beim Ausfüllen der Spalte „Auswahl in der Wartezeitquote“:
a Aktivieren Sie das Feld „Zulassung nur an den genannten Studienorten“ nur dann, wenn triftige Gründe vorliegen!
a Da bei der Verteilung an die Hochschulorte die Sozialkriterien eine wichtige Rolle spielen, beschäftigen Sie sich
damit, ob Sie eventuell Ihre Sozialkriterien verbessern können (insbesondere durch den Sonderantrag A; vgl. dazu
die Punkte B „Die Sozialkriterien“ und C „Die Sonderanträge“).
Achtung: Das offizielle hochschulstart.de-Verfahren ist mit dieser Quote abgeschlossen. Hochschulstart.de wird
danach in jedem Fall einen Bescheid über die Abitur- und die Wartezeitquote verschicken (Zusage, Ablehnung).
Ein Ablehnungsbescheid bedeutet aber keine endgültige Ablehnung! Sie nehmen in jedem Fall noch am
Auswahlverfahren der Hochschulen teil, wenn Sie sich korrekt beworben haben. Den Zeitplan des
Auswahlverfahrens der Hochschulen finden Sie unter hochschulstart.de oder im Bewerbungsmagazin.
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3. Das Auswahlverfahren der Hochschulen (AdH)


Erläuterung der Quote
Da in dieser Quote 60 % aller Studienplätze vergeben werden, ist für die meisten Bewerber eine Zulassung innerhalb
dieser Quote die wahrscheinlichste Variante. Daher sollte die Bewerbung in dieser Quote auch am sorgfältigsten
durchdacht sein. Der Gesetzgeber möchte den Hochschulen mehr Selbständigkeit bei der Auswahl ihrer Studierenden
einräumen. Daher haben die Hochschulen das Recht, sich 60 % der Studierenden selbst auszuwählen und dafür
unterschiedliche Kriterien anzulegen.
Erneut haben Sie hier die Möglichkeit, sechs Hochschulorte anzugeben.
Die Zulassung an einer von Ihnen gewünschten Hochschule verläuft wiederum wie in der Abiturbesten- und der War-
tezeitquote in zwei Schritten. Diesmal wird aber nicht mehr zwischen „Auswahl“ und „Verteilung“, sondern zwischen
„Vorauswahl“ (1. Schritt) und „Auswahl“ (2. Schritt) unterschieden.

1. Schritt: Vorauswahl
Die Hochschulen können hochschulstart.de beauftragen, für sie ein sog. „Vorauswahlverfahren“ durchzuführen. Nicht
alle Hochschulen machen von dieser Möglichkeit Gebrauch. Im Vorauswahlverfahren können die Hochschulen
erklären, dass für das eigentliche Auswahlverfahren (= 2. Schritt) nur bestimmte Bewerber zugelassen werden. Dabei
werden von den Hochschulen häufig zwei Kriterien angelegt: Die Ortspräferenz (also die Stelle, an der die jeweilige
Hochschule im Bewerbungsformular genannt wurde) und/oder die Note der Hochschulzugangsberechtigung. Andere
Hochschulorte begrenzen z. B. die Anzahl der Teilnehmer, die zum AdH zugelassen werden. Welche Hochschule in
welchem Studiengang welche Vorauswahlkriterien anlegt, finden Sie unter hochschulstart.de (>Studienangebot). Dort
suchen Sie innerhalb des bewerbungsrelevanten Semesters Ihren gewünschten Studiengang und dort nach den von
Ihnen gewünschten Hochschulorten. Unter dem jeweiligen Link werden ggfs. die Vorauswahlkriterien genannt.

2. Schritt: Auswahl
Wenn Sie den Filter „Vorauswahl“ erfolgreich durchlaufen haben, erhalten Sie gleichzeitig mit dem Ablehnungsbe-
scheid von hochschulstart.de zur Abiturbesten- und Wartezeitquote die Mitteilung, an welchen Hochschulen Sie am
AdH teilnehmen. Es spielt keine Rolle mehr, mit welcher Ortspräferenz Sie die Hochschule genannt haben.
Prinzipiell lassen sich die Hochschulen in zwei Gruppen hinsichtlich der Auswahlkriterien einteilen:
a 1. Gruppe: alle Hochschulen, deren einziges Zulassungskriterium die Durchschnittsnote der Hochschulzugangsbe-
rechtigung ist. Bewerber mit gleicher Durchschnittsnote werden mit den nachrangigen Kriterien Dienst und Los
gereiht. Bei gleicher Durchschnittsnote wird also der Bewerber höher gereiht, der einen Dienst abgeleistet hat.
Sind die Zulassungskriterien auch dann immer noch gleich, entscheidet das Los. Hochschulstart.de führt im
Auftrag dieser Hochschulen das Auswahlverfahren durch.
a 2. Gruppe: alle Hochschulen mit zusätzlichen Kriterien zur Abiturdurchschnittsnote. Diese Zusatzkriterien sind
äußerst unterschiedlich (z. B. Auswahlgespräch, Schulleistungen in den für den angestrebten Studiengang rele-
vanten Unterrichtsfächern, Praktika oder abgeschlossene Berufsausbildung, „Mediziner-Test“, d. i. der „Test für
Medizinische Studiengänge“ usw.). Die Hochschulen mit zusätzlichen Kriterien sind v. a. für die Bewerber
interessant, die aufgrund ihrer Durchschnittsnote im Abitur nicht damit rechnen können, allein über das Kriterium
„Note“ zugelassen zu werden. Da die Auswahlkriterien von Hochschule zu Hochschule variieren, ist es notwendig,
sich bei jeder einzelnen Hochschule zu erkundigen, welche Kriterien dort bei der Vergabe angewendet werden,
um die eigenen Chancen auf Zulassung besser ausloten zu können. Welche Hochschulen in welchem Studiengang
welche Zusatzkriterien anlegen, finden Sie unter hochschulstart.de (>Studienangebot). Dort suchen Sie in Ihrem
Studiengang nach den von Ihnen gewünschten Hochschulorten. Unter dem jeweiligen Link sind ggf. die
zusätzlichen Auswahlkriterien genannt.

Bei den Hochschulen, die ihre Studienplätze im AdH ausschließlich nach Abiturnote vergeben (1. Gruppe), müssen Sie
nichts weiter unternehmen, um am AdH teilzunehmen. Bei Hochschulen, die im AdH zusätzliche Kriterien anlegen (2.
Gruppe), müssen Sie abklären, ob diese Hochschulen weitere Unterlagen von Ihnen benötigen. Ob dies der Fall ist und
bis wann diese Unterlagen eingereicht werden müssen, finden Sie ebenfalls unter hochschulstart.de
(>Studienangebot). Es kann im AdH bei Hochschulen der Gruppe 2 zudem durchaus der Fall sein, dass Sie einen
Termin für einen Eignungstest oder ein Auswahlgespräch wahrnehmen müssen.
Es ist unbedingt anzustreben, dass Sie an allen Hochschulen, die Sie in dieser Quote nennen, am AdH teilnehmen, da
Sie dadurch Ihre Zulassungschancen natürlich erhöhen.

Nach Abschluss des AdH lässt hochschulstart.de die Bewerber an nur einer einzigen Hochschule zu – und zwar an der,
die in der Rangfolge am höchsten genannt wurde. D. h.: Sollten Sie an der von Ihnen favorisierten Hochschule
(Rangfolge Platz 1) nicht zugelassen werden können, jedoch an der zweiten und z. B. an der fünftplatzierten Hochschule,
bekommen Sie einen Zulassungsbescheid nur für die an zweiter Stelle genannte Hochschule. Zur Beschleunigung des
Verfahrens verschickt hochschulstart.de die Bescheide im AdH in zwei Stufen: Sollte Anfang September bereits klar sein,
dass Sie ihr optimales „Zulassungsergebnis“ erreicht haben (weil z. B. klar ist, dass Sie an Ihrer erstgenannten
Hochschule nicht, an Ihrer zweitgenannten Hochschule aber schon zugelassen werden können), erhalten Sie zu diesem
Zeitpunkt bereits einen Zulassungsbescheid. Wenn jedoch z. B. klar ist, dass Sie an Ihrer zweitgenannten Hochschule
zugelassen werden können, das Verfahren an Ihrer erstgenannten Hochschule aber noch nicht abgeschlossen ist, wartet
hochschulstart.de die Ergebnisse der erstgenannten Hochschule noch ab. Einen Bescheid erhalten Sie dann etwa drei
Wochen später (Zeitplan s. unter hochschulstart.de sowie im Bewerbungsmagazin). Ablehnungsbescheide werden nur
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einmal, und zwar zum späteren Zeitpunkt verschickt. Eine ausführliche Erläuterung des AdH finden Sie unter
https://zv.hochschulstart.de/fileadmin/media/zv/downloads/merkblaetter/M_09__10-2017.pdf.

Sollten Sie auch in dieser Quote einen Ablehnungsbescheid erhalten, ist übrigens noch nicht aller Tage Abend: Sie
nehmen automatisch an den Nachrückverfahren an allen genannten Hochschulen teil – allerdings nur dann, wenn Sie
tatsächlich an keiner von Ihnen genannten Hochschule zugelassen wurden. Sollten Sie einen Zulassungsbescheid an
einer von Ihnen nicht favorisierten (aber angegebenen) Hochschule bekommen haben, nehmen Sie in keinem Fall am
Nachrückverfahren an der von Ihnen bevorzugten Hochschule teil. Ein Nachrückverfahren wird dann durchgeführt,
wenn nicht alle zugelassenen Bewerber ihren Studienplatz antreten. Ihnen kann im Nachrückverfahren wiederum nur
ein einziger Studienplatz angeboten werden. Insgesamt gibt es zwei Nachrückverfahren (vgl. dazu den Zeitplan unter
hochschulstart.de). Ein Nachrückverfahren wird nur im AdH durchgeführt. Die Studienplätze, die in der
Abiturbesten- und Wartezeitquote nicht angenommen wurden, werden der Quote im AdH zugeschlagen.
Die nach den Nachrückverfahren eventuell noch zur Verfügung stehenden Studienplätze werden von jeder Hochschule
verlost. Zum Losverfahren müssen Sie sich an jeder Hochschule einzeln anmelden. Die formalen Anmeldevorausset-
zungen sind an jeder Hochschule unterschiedlich und dort zu erfragen. Um Ihre Chancen zu erhöhen, ist es
empfehlenswert, an möglichst vielen Hochschulen (keine Teilnahmebegrenzung!) am Losverfahren teilzunehmen.
Generell gilt aber: Die Zulassung im Losverfahren ist sehr unwahrscheinlich und kann keinesfalls als eine im Vergleich
zum regulären Verfahren gleichwertige Zulassungsmöglichkeit gelten.

Habe ich eine Chance? – Die Grenzwerte im WS 17/18


Achtung: Alle Grenzwerte beziehen sich auf das Vergabeverfahren des WS 17/18. Die Grenzwerte werden nicht
vor dem Verfahren festgelegt, sondern stehen immer erst nach Abschluss des Verfahrens fest. Ein Grenzwert ist
immer die Note, Wartezeit oder das soziale Kriterium des zuletzt für diesen Studiengang zugelassenen
Bewerbers. Eine Prognose des Grenzwertes für kommende Vergabeverfahren und über Ihre persönlichen
Zulassungschancen ist daher nur bedingt möglich!
Die Grenzwerte sind in dieser Quote am wenigsten aussagekräftig, da sie sich immer nur auf eine einzige Hochschule
beziehen können und zudem die Möglichkeit besteht, dass die Hochschulen ihre Zulassungskriterien zum nächsten
Vergabeverfahren verändern. Ferner haben natürlich die Hochschulen, die Zusatzkriterien anlegen (Gruppe 2), völlig
andere Grenzwerte (z. B. ein Punktesystem). Die Grenzwerte der letzten Vergabeverfahren können Sie im Internet
unter https://zv.hochschulstart.de/index.php?id=62 abrufen.
Die LMU führte keine Vorauswahl durch. Zusätzlich zur Durchschnittsnote wurde eine abgeschlossene Berufsausbil-
dung in einem dem Studienfach nahestehenden Beruf positiv berücksichtigt (Verbesserung der Durchschnittsnote um
0,2 bis 0,3 – je nach Studiengang). Welche Berufsausbildungen berücksichtigt werden, erfahren Sie unter
www.lmu.de/studienangebote bei den Informationen zum jeweiligen Studienfach.

Für den Studiengang Medizin gilt an der LMU: Um eine stärker zielorientierte Auswahl der Studieninteressierten für
den Studiengang Medizin zu erreichen, wird alternativ zu einer einschlägigen Berufsausbildung der Test für
medizinische Studiengänge, kurz: TMS („Mediziner-Test“) bei der Studienplatzvergabe im AdH berücksichtigt. Die
Teilnahme am Test ist freiwillig. Der TMS ist ein fachspezifischer Studierfähigkeitstest und prüft das Verständnis für
naturwissenschaftliche und medizinische Problemstellungen.
Das bedeutet: Sie können Ihre Zulassungschancen im AdH verbessern, wenn Sie entweder eine entsprechende
abgeschlossene Berufsausbildung besitzen oder am Test für Medizinische Studiengänge (TMS) teilgenommen haben.
Für eine der angegebenen Ausbildungen wird die Abiturdurchschnittsnote um 0,3 aufgebessert. Ein TMS-
Prozentrangwert ab 90 % führt zu einer Verbesserung der Abiturdurchschnittsnote um 0,8; ein Prozentrangwert von
80-89 % zu einer Verbesserung von 0,6; ein Prozentrangwert von 70-79 % zu einer Verbesserung von 0,4; einer von
60-69 % zu einer Verbesserung um 0,2. Verbesserungen werden auch berücksichtigt, wenn sich eine korrigierte Note
von niedriger als 1,0 ergibt. Bei jedem Bewerber wird nur eines der beiden Zusatzkriterien berücksichtigt. Bei
Bewerbern, die sowohl das TMS Ergebnis als auch die Berufsausbildung nachweisen, wird automatisch das für sie
günstigere Kriterium berücksichtigt. Bei Bewerbern, die keines der beiden Zusatzkriterien nachweisen, ist die
Abiturdurchschnittsnote das einzige Auswahlkriterium in der Hochschulquote.
Der TMS wird einmal im Jahr durchgeführt. Der genaue Termin und der Ort der Prüfung werden jeweils rechtzeitig
vorher durch die TMS Koordinierungsstelle bekannt gegeben. Alle Informationen und die Festlegungen/Regelungen
zum jeweiligen TMS-Durchgang sind abrufbar unter www.tms-info.org. Die Anmeldung zum TMS muss jeweils bis
zum 15. Januar bei der TMS Koordinierungsstelle eingegangen sein (Ausschlussfrist).

Studiengang Hauptverfahren: Letztes Erläuterung:


Note/Dienst/Los Nachrückverfahren:
In allen Werten ist bereits eine eventuelle Verbes-
Note/Dienst/Los
Medizin 1,1 / nein 1,1 / nein serung der Durchschnittsnote durch eine
Pharmazie 1,9 / nein 2,1 / nein abgeschlossene Berufsausbildung, im Falle von
Tiermedizin 1,8 / nein 1,9 / nein Medizin auch der TMS (siehe oben) integriert. Im
Zahnmedizin 1,5 / nein 1,5 / nein Studiengang Medizin wurden im Hauptverfahren
alle Bewerber mit der Note 1,0 oder besser sowie alle Bewerber mit Note 1,1 und abgeleistetem Dienst zugelassen.
Auch Bewerber mit der Note 1,1, die das nachrangige Kriterium „Dienst“ nicht erfüllten, konnten zugelassen werden,
allerdings mit einer Einschränkung: Einige dieser Bewerber konnten u. U. nicht mehr zugelassen werden, wenn die
Anzahl der für die Bewerber mit der Note 1,1 ohne Dienst zur Verfügung stehenden Restplätze geringer war als die
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Anzahl der Bewerber mit der Note 1,1 ohne Dienst. Sollte dieser Fall eingetreten sein, entschied das Los. Analog
verhält es sich mit den Studiengängen Pharmazie, Zahnmedizin und Tiermedizin.
Da in allen Studiengängen nicht alle, im Hauptverfahren in München zugelassenen Bewerber ihren Studienplatz
annahmen, werden Nachrückverfahren durchgeführt. Im Studiengang Pharmazie konnten im letzten Nachrück-
verfahren alle Bewerber mit der Note 2,0 oder besser zugelassen werden. Für mind. ein Bewerber mit der Note 2,1
war es nicht erforderlich, das nachrangige Kriterium „Dienst“ zu erfüllen. Analog verhält es sich in den Studiengängen
Pharmazie, Tiermedizin und Zahnmedizin. Auch in den Nachrückverfahren entscheidet bei Ranggleichheit der
Kriterien das Los.

Die Taktik
Die taktischen Bewerbungsempfehlungen beziehen sich ausschließlich auf die Auswahl der Hochschulorte beim Aus-
füllen des Bewerbungsformulars!
1. Schritt:
a Überlegen Sie sich sechs Hochschulorte, an denen Sie sich vorstellen können, Ihren gewünschten Studiengang
zu studieren!
2. Schritt:
a Bringen Sie diese Studienorte in eine Reihenfolge nach Ihrer Präferenz (also: favorisierter Studienort an Rang 1
usw.)!
3. Schritt: Überprüfung der Vorauswahlkriterien
a Überprüfen Sie unter hochschulstart.de (>Studienangebot) bei jedem einzelnen, von Ihnen ausgewählten
Hochschulort, ob dieser Hochschulort hochschulstart.de mit einem Vorauswahlverfahren beauftragt hat und ggf.
welche Vorauswahlkriterien angelegt werden!
a Modifizieren Sie ggf. die Auswahl bzw. die Reihung Ihrer Hochschulorte so, dass Sie an allen ausgewählten
Hochschulorten im Auswahlverfahren der Hochschulen teilnehmen können bzw. eine Teilnahme recht wahr-
scheinlich ist!
4. Schritt: Überprüfung der Auswahlkriterien
a Überprüfen Sie mittels des Links hochschulstart.de (>Studienangebot) das Vergabeverfahren jedes einzelnen
von Ihnen ausgewählten Hochschulortes: Gehört er zur 1. Gruppe (nur Durchschnittsnote) oder 2. Gruppe
(Zusatzkriterien)?
a Loten Sie Ihre Zulassungschancen aus, indem Sie die jeweiligen Grenzwerte überprüfen (für Hochschulen der
Gruppe 1) bzw. das Vergabeverfahren der Hochschulen der Gruppe 2 genauestens durchleuchten! Achtung: Die
obigen Grenzwerte beziehen sich auf ein Wintersemester und sind für die Bewerbung zu einem Sommer-
semester nicht aussagefähig!
a Modifizieren Sie ggf. die Auswahl Ihrer Hochschulorte und fügen Sie Orte hinzu, in denen durch ein anderes
Auswahlverfahren Ihre Chancen evtl. besser stehen!
a Sobald Sie jetzt einen neuen Hochschulort hinzufügen, müssen Sie den 3. Schritt dieser Vorgehensweise erneut
durchlaufen (Überprüfung der Vorauswahlkriterien)!
a Wenn Sie eine endgültige Reihung erstellt haben, überprüfen Sie, ob die Hochschulen der Gruppe 2 (Zusatz-
kriterien) gesonderte Bewerbungsunterlagen von Ihnen benötigen und bis wann Sie diese ggf. eingereicht ha-
ben müssen, unter hochschulstart.de (>Studienangebot)!
a Wählen Sie die Studienorte in der Spalte „Auswahlverfahren der Hochschulen“ aus!

Beispiel
Achtung: Dieses Beispiel ist fiktiv und legt die Vorauswahl- und Auswahlkriterien des Vergabeverfahrens zum
WS 09/10 zugrunde! Die hier aufgeführten Vorauswahl- und Auswahlkriterien entsprechen also nicht den für die
Bewerbung zum WS 18/1 geltenden Kriterien!
Klara möchte Medizin studieren. Sie hat ihr Abitur im Jahr 2008 mit der Durchschnittsnote von 1,9 abgelegt. Zum WS
09/10 möchte sie ihr Studium in Angriff nehmen. Nachdem sie die Hochschulorte für die Abiturbestenquote (für die
sie sich keine Chancen ausrechnet) und die Wartezeitquote (auch da weiß sie, dass sie mit zwei Wartesemestern keine
Chancen hat) schon taktisch klug ausgewählt hat, kommen jetzt die Hochschulorte für das AdH an die Reihe.
Im 1. Schritt und 2. Schritt wählt sie folgende Hochschulorte mit folgender Ortspräferenz aus:
1. München, 2. Marburg, 3. Saarland Abt. Homburg, 4. Mainz, 5. Berlin Charité, 6. Würzburg.
Im 3. Schritt überprüft sie die Vorauswahlkriterien der einzelnen Hochschulorte. Daraus ergibt sich:
1. München o.k. (keine Vorauswahlkriterien)
2. Marburg o.k. (keine Vorauswahlkriterien)
3. Saarland Abt. Homburg o.k. (keine Vorauswahlkriterien)
4. Mainz nicht o.k.! Vorauswahlkriterium ist Ortspräferenz 1-3
5. Berlin Charité nicht o.k.! Vorauswahlkriterium ist Ortspräferenz 1
6. Würzburg o.k. (Vorauswahlkriterium: Abiturdurchschnittsnote 2,3 oder besser)
Würde Klara die Reihenfolge so stehen lassen, hätte sie nur an vier Auswahlverfahren teilnehmen können. Damit sie
sicher an allen Auswahlverfahren teilnehmen kann, muss sie folgendes verändern:
a Mainz muss höher gereiht werden
a Berlin kann nur an Platz 1 gereiht werden.
a Somit ergibt sich folgende Reihung: 1. Berlin, 2. Mainz, 3. München, 4. Marburg, 5. Saarland Abt. Homburg, 6. Würzburg
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Im 4. Schritt überprüft Klara jetzt die Auswahlkriterien.


1. Berlin: gehört zur 2. Gruppe. Neben der Abiturdurchschnittsnote werden Einzelnoten (Mathematik, Physik, Biologie,
Chemie sowie Deutsch und Englisch) und bei 25 Prozent der Studienplätze das Ergebnis eines Auswahlgesprächs be-
rücksichtigt. Klara rechnet sich zumindest gute Chancen auf die Einladung zu einem Auswahlgespräch aus, da sie
Physik und Chemie Leistungskurs hatte und auch in den anderen Fächern (außer Englisch) gute Leistungen vorweisen
kann. Diese Infos bekommt sie unter www.hochschulstart.de; von dort wurde sie auch direkt auf die Homepage der
Charité weitergeleitet.
2. Mainz: gehört zur 1. Gruppe und vergibt nur nach Durchschnittsnote. Klara muss nichts weiter unternehmen.
3. München: gehört zur 2. Gruppe. Eine fachnahe abgeschlossene Berufsausbildung verbessert die Durchschnittsnote
um 0,1 (Achtung: ab 2016/17 Verbesserung um 0,3). Klara besitzt keine abgeschlossene Berufsausbildung. Auch wenn
sie auf der Basis der letztjährigen Werte weiß, dass die Wahrscheinlichkeit einer Zulassung nicht sehr hoch ist,
bewirbt sie sich für München, da sie am liebsten dort studieren möchte.
4. Marburg: gehört zur 1. Gruppe und vergibt nur nach Durchschnittsnote. Klara muss nichts weiter unternehmen.
5. Saarland Abt. Homburg: gehört zur 1. Gruppe und vergibt nur nach Durchschnittsnote.
6. Würzburg: gehört zur 2. Gruppe und berücksichtigt die Durchschnittsnote, Einzelnoten und eine fachnahe abge-
schlossene Berufsausbildung. Die Durchschnittsnote der Hochschulzugangsberechtigung kann durch die Einzelnoten
in den Fächern Biologie, Mathematik, Chemie und Physik verbessert werden. Auch hier hofft Klara, recht gute Karten
zu besitzen, obwohl sie keine abgeschlossene Berufsausbildung nachweisen kann, die ihre Durchschnittsnote um 0,2
verbessern würde.
Jetzt hat sie die Möglichkeiten voll ausgeschöpft und hofft auf eine Zusage. Dabei ist sich Klara bewusst, dass sie von
ihrer ursprünglichen Ortspräferenz abweichen musste (am liebsten möchte sie ja nach München), um ihre Zulas-
sungschancen zu optimieren.

B. DIE SOZIALKRITERIEN
Schon mehrfach war die Rede von den sog. „Sozialkriterien“, die bei der Verteilung an die Hochschulorte eine ent-
scheidende Rolle spielen können. Relevant sind diese Sozialkriterien ausschließlich in der Wartezeitquote. Durch die
Sozialkriterien wird die Bindung des jeweiligen Bewerbers an den gewünschten Hochschulort überprüft und
eingeordnet. Dadurch wird gewährleistet, dass diejenigen mit einer objektiv höheren Bindung an den Hochschulort
eine größere Chance auf Verteilung an diesen Ort haben. Sie werden herangezogen, wenn es darum geht, die nach
dem Kriterium Wartezeit ausgewählten Bewerber auf die Hochschulen zu verteilen. Bei gleicher Ortspräferenz werden
die Sozialkriterien als nachrangiges Kriterium herangezogen und bekommen so in dieser Quote eine enorme
Bedeutung.

Zu den einzelnen Gruppen:


1. An erster Stelle werden Bewerberinnen und Bewerber mit Schwerbehinderung berücksichtigt. Dabei ist es
irrelevant, ob der angegebene Hochschulort der nächstgelegene ist oder nicht. Auch eine entfernt gelegene
Hochschule kann optimale Studienbedingungen bieten. Die Schwerbehinderung (Grad der Behinderung mind.
50 %) muss nachgewiesen werden durch eine beglaubigte Kopie des Schwerbehindertenausweises oder einen
Bescheid des Versorgungsamtes.
2. An zweiter Stelle werden Bewerber berücksichtigt, die ihre Hauptwohnung mit dem Ehegatten und/oder dem ei-
genen Kind haben und an der nächstgelegenen Hochschule studieren wollen. Ein entsprechender Nachweis ist
über eine Meldebescheinigung zu erbringen. Die Meldebescheinigung können Sie sich zusammen mit Ihren An-
tragsunterlagen nach erfolgreichem Antrag ausdrucken.
3. Als dritte Gruppe werden Bewerber mit besonders zwingenden Bindungen an den Hauptwunschort berücksichtigt.
Der Nachweis darüber ist mit einem gesonderten „Antrag auf bevorzugte Berücksichtigung des ersten Studien-
ortwunsches“ zu erbringen (dazu siehe Punkt C „Die Sonderanträge“).
4. An vierter Stelle werden alle anderen Bewerber gereiht – also diejenigen, die die geringste Bindung an den ge-
wünschten Hochschulort besitzen.
Eine ausgefüllte Meldebescheinigung benötigen Sie also ausschließlich dann, wenn Sie eine Zugehörigkeit zur Gruppe
2 nachweisen wollen. Wenn Sie eine Eingruppierung in die Gruppe 3 anstreben, beachten Sie bitte den folgenden
Punkt C „Die Sonderanträge“.

C. DIE SONDERANTRÄGE
Um ein möglichst gerechtes Zulassungsverfahren zu gewährleisten, sieht hochschulstart.de vier sog. „Sonderanträge“
vor, mit deren Hilfe Ihre Zulassungschancen u. U. verbessert werden können. Sie sollten jedoch dabei beachten, dass
diese Sonderanträge nur dann zum Erfolg führen, wenn die jeweiligen strengen Voraussetzungen erfüllt sind. Bevor
Sie also einen Sonderantrag stellen, ist es dringend nötig, die Chancen auf Erfolg kritisch selbst einzuschätzen und
ggf. von einem Sonderantrag abzusehen.
Eine Übersicht über die einzelnen Sonderanträge und eine detaillierte Erläuterung der Kriterien und einzureichenden
Unterlagen finden Sie auf hochschulstart.de unter
https://zv.hochschulstart.de/fileadmin/media/zv/downloads/sonderdrucke/S_07_-_10.2017.pdf .
Sonderanträge müssen zusammen mit den Bewerbungsunterlagen fristgerecht bei hochschulstart.de eingehen.
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Folgende Sonderanträge gibt es:


1. Sonderantrag A: Der Antrag auf bevorzugte Berücksichtigung des Studienortwunsches. Mit diesem Sonderantrag
können Sie Umstände geltend machen, die Sie an einen bestimmten Studienort binden. Wäre dieser Antrag erfolg-
reich, würden Sie in die Gruppe 3 der Sozialkriterien eingestuft. Dazu unten noch mehr.
2. Sonderantrag D: Der Härtefallantrag. Mit diesem Sonderantrag können Sie Umstände geltend machen, die Ihre
sofortige Zulassung zum Studium erfordern. Ein Härtefallantrag kann nur dann erfolgreich sein, wenn Ihnen auf-
grund massiver gesundheitlicher oder anderer Beeinträchtigungen nicht zugemutet werden kann, auf einen Stu-
dienplatz zu warten. Die Bestimmungen für einen erfolgreichen Härtefallantrag sind außerordentlich streng. Kann
der Härtefallantrag anerkannt werden, erhalten Sie von hochschulstart.de die Zulassung im gewünschten
Studiengang. Weitere Informationen zum Härtefallantrag finden Sie unter
https://zv.hochschulstart.de/fileadmin/media/zv/downloads/merkblaetter/M_07__10-2017.pdf
3. Sonderantrag E: Antrag auf Nachteilsausgleich – Verbesserung der Durchschnittsnote. Mit diesem Sonderantrag
können Sie Umstände geltend machen, die Sie gehindert haben, eine bessere Durchschnittsnote zu erzielen. Wäre
dieser Sonderantrag erfolgreich, würden Sie mit einer im Vergleich zu Ihrer Abiturdurchschnittsnote besseren
Durchschnittsnote „ins Rennen“ gehen.
4. Sonderantrag F: Antrag auf Nachteilsausgleich – Verbesserung der Wartezeit. Mit diesem Sonderantrag können
Sie Umstände geltend machen, die Sie gehindert haben, Ihre Hochschulzugangsberechtigung früher zu erwerben.
Wäre dieser Antrag erfolgreich, würden Sie mit mehr Wartezeit als Ihren faktisch vorhandenen Wartesemestern
„ins Rennen“ gehen.

Zu Sonderantrag A (Bevorzugte Berücksichtigung des Studienortwunsches)


Da häufig (zu) viele Hoffnungen in den Sonderantrag A gesetzt werden, im Folgenden eine kurze Erläuterung:
Ziel dieses Antrags ist die Eingruppierung in die Gruppe 3 der Sozialkriterien. Ein erfolgreicher Sonderantrag A er-
möglicht daher keine bevorzugte Zulassung außerhalb der drei regulären Quoten, sondern kann lediglich die Zu-
lassungschancen am gewünschten Hochschulort in der Wartezeitquote verbessern (vgl. dazu Punkt B „Die
Sozialkriterien“)! Daraus folgt auch: Wenn Sie schwerbehindert sind oder ein Kind haben und/oder verheiratet sind, ist
für Sie dieser Sonderantrag irrelevant, da Sie durch diese Voraussetzungen ohnehin höher eingruppiert werden
können (nämlich entweder in Gruppe 1 oder Gruppe 2)!
Folgende Gründe können Sie im Rahmen des Sonderantrags A u. a. geltend machen: gesundheitliche Gründe,
familiäre Gründe, wirtschaftliche Gründe, Gründe des besonderen öffentlichen Interesses. Alle Gründe sind unterteilt
in mehrere Untergruppen, zu denen Sie sich in Ihrem Sonderantrag A zuordnen müssen. Hochschulstart.de hat alle
denkbaren Fälle detailliert definiert. Eine Auflistung dieser Fälle finden Sie auf hochschulstart.de (>Downloads
>Merkblätter und Übersichten: „Zulassungschancen können verbessert werden“). Hier finden Sie darüber hinaus eine
Auflistung aller zur Begründung erforderlichen Unterlagen. Sämtliche Unterlagen müssen hochschulstart.de in
beglaubigter Kopie vorliegen. Die von Ihnen angeführten Gründe müssen triftig und nachvollziehbar sein! Ein
Sonderantrag A hat z. B. keinerlei Aussichten auf Erfolg, wenn Sie lediglich den Wohnsitz bei Ihren Eltern geltend ma-
chen wollen – in diesem Fall würden Sie automatisch in die Gruppe 4 der Sozialkriterien eingereiht.

Viel Erfolg bei Ihrer Bewerbung!

Stand: 06.02.2018/ZSB-LMU

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