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Hochschule Trier
Fachrichtung Bauingenieurwesen Prof. B. Lehmann
Gliederung
Seite
Einführung ..............................................................................................................................................................3
Erdfigur...............................................................................................................................................................3
Erddimensionen ..................................................................................................................................................3
Maßsysteme ...........................................................................................................................................................4
Längenmaße:......................................................................................................................................................4
Winkelmaße:.......................................................................................................................................................4
Geodätisches Koordinatensystem............................................................................................................................4
Geodätische Hauptaufgaben ...............................................................................................................................5
1. Hauptaufgabe: ...............................................................................................................................................5
2. Hauptaufgabe: ...............................................................................................................................................5
Hinweise zum Führen eines Vermessungsrisses ......................................................................................................7
Hinweise zum Fertigen eines Lageplanes ................................................................................................................9
Lageberechnung ...................................................................................................................................................10
Kleinpunktberechnung.......................................................................................................................................10
Messungslinienberechnung......................................................................................................................11
Flächenbestimmung aus Feldmaßen .................................................................................................................12
Flächenbestimmung aus Koordinaten ................................................................................................................13
Aus Orthogonalkoordinaten:.............................................................................................................................13
Gauß'sche Trapezformel:.........................................................................................................................13
Gauß'sche Dreiecksformel: ......................................................................................................................13
Aus Polarkoordinaten:......................................................................................................................................13
Das Polarplanimeter..........................................................................................................................................13
Höhenfestpunkte...................................................................................................................................................14
Deutscher Normalhöhenpunkt von 1879 ............................................................................................................14
Deutsches Haupthöhennetz 1992 (DHHN 92) ....................................................................................................14
Höhenpunktfestlegungen...................................................................................................................................15
Instrumentenkunde................................................................................................................................................16
Einfache Höhenmessgeräte ..............................................................................................................................16
Bauarten von Nivellierinstrumenten ...................................................................................................................16
Gerätebauteile ..................................................................................................................................................17
Zubehör............................................................................................................................................................17
Nivellierlatten ....................................................................................................................................................18
Nivellementsarten .............................................................................................................................................18
Das einfache Nivellement ......................................................................................................................................19
Formularnotierung............................................................................................................................................19
Liniennivellement .............................................................................................................................................19
Ablaufschema eines Nivellements ....................................................................................................................20
Hinweise zum Ablauf eines Nivellements ...........................................................................................................20
Nivellierprobe nach NÄBAUER..........................................................................................................................21
Beispiel zur Fehlerrechnung und Abgleichung eines Doppelnivellements ............................................................21
Längs- und Querprofile ....................................................................................................................................22
Längsprofil...............................................................................................................................................22
Querprofile ..............................................................................................................................................25
Flächennivellement ...............................................................................................................................................25
Höhenrost.........................................................................................................................................................25
Höhenlinieninterpolation ....................................................................................................................................26
Erdmassenberechnung .........................................................................................................................................26
Erdmassenberechnung aus Querprofilen ...........................................................................................................26
Erdmassenberechnung aus Prismen .................................................................................................................28
Erdmassenberechnung aus Höhenlinien ............................................................................................................29
Grundlagen der Lagemessung...............................................................................................................................30
Geographisch Nord, Magnetisch Nord, Gitternord ..............................................................................................30
Kartennetzentwürfe ...........................................................................................................................................31
Mehrere geodätische Bezugssysteme................................................................................................................32
Gauß-Krüger-Koordinatensystem ......................................................................................................................32
UTM-System.....................................................................................................................................................33
Umstellung des geodätischen Bezugssystems ...................................................................................................34
Grundlagennetze ..............................................................................................................................................35
Horizontal-, Vertikal- und Positionswinkel...........................................................................................................36
Bauteile und Zubehör eines Theodolits ..............................................................................................................37
Einteilung der Theodolite...................................................................................................................................38
Ausschnitte von Teilkreisen ...............................................................................................................................38
Ablesebeispiele analoger Theodolite..................................................................................................................39
Horizontierung des Theodolits, Justierung der Stehachslibelle............................................................................40
Hinweise zum Ablauf einer Horizontalrichtungsmessung ....................................................................................40
Ablaufschema einer Horizontalrichtungsmessung ..............................................................................................41
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Vermessungskunde 1 -2- Professor B. Lehmann
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Professor B. Lehmann -3- Vermessungskunde 1
Einführung
F. R. HELMERT bezeichnete die Geodäsie als das Ausmessen und Abbilden der Erdoberfläche.
Dies umfasst die Bestimmung von Form, Größe und Schwerefeld der Erde sowie ihre Beschrei-
bung in Plänen, Karten und Verzeichnissen. Heute gehört dazu auch noch die Bestimmung der
Oberfläche außerirdischer Körper.
- 25,8 m
Erddimensionen
ab
Erddimension nach Große Halbachse a Kleine Halbachse b Abplattung
a
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Vermessungskunde 1 -4- Professor B. Lehmann
Maßsysteme
In Deutschland gilt seit 1970 verbindlich das SI - System (Système International d'Unités).
http://www.ptb.de/cms/fileadmin/internet/publikationen/DasInternationaleEinheitensystem.pdf
Längenmaße:
Längeneinheit ist das Meter (m).
http://www.ptb.de/cms/themenrundgaenge/hueterindereinheiten.html
Winkelmaße:
In der Geodäsie wird das Gradmaß und das Bogenmaß verwendet. Es muss je nach Aufteilung
des Vollkreises unterschieden werden in:
Sexagesimalteilung: Der Vollkreis hat 360 °
Zentesimalteilung: Der Vollkreis hat 400 gon
Seit 1937 wird im Vermessungswesen in Deutschland einheitlich die Zentesimalteilung benutzt.
Vorteil hierbei ist, dass die Nachkommastellen Dezimalwerte sind. Alle Berechnungen werden also
grundsätzlich in GON vorgenommen! Diese Einteilung kann bei Berechnungen mit dem Ta-
schenrechner problemlos berücksichtigt werden, indem in die Winkeleinheit GRAD gewechselt
wird.
Üblich für die Angabe von Teilen eines Gon-Winkels ist die Angabe mgon. Die Bezeichnung Neu-
grad (g), Neuminute (c) und Neusekunde (cc) sind seit 1978 ungültig und dürfen nicht mehr be-
nutzt werden!
Geodätisches Koordinatensystem
Das geodätische Koordinatensystem ist ein Linkssystem. Die positive Abszissen - (X) Achse zeigt
nach Norden, die Ordinaten - (Y) Achse zeigt nach Osten. Ein Winkel wird von der X - Achse
rechtsläufig abgetragen, er heißt Richtungswinkel t.
P
y
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Professor B. Lehmann -5- Vermessungskunde 1
IV I
III II
Geodätische Hauptaufgaben
1. Hauptaufgabe:
x
y2 = y1+y
x2 P2
y = s sin t1,2
x t1,2
s x = s cos t1,2
x2 = x1+x
y1
x1 P1
2. Hauptaufgabe:
x
y2
x2 P 2
y2 - y1
t2,1
x2 - x1
t1,2
s
y1
x1 P1
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Vermessungskunde 1 -6- Professor B. Lehmann
Zur Vereinfachung der Berechnungsansätze und zur Vermeidung von Verwechslungen mit dem
mathematischen kartesischen Koordinatensystem werden zweckmäßiger Weise als Koordinaten-
achsen die Bezeichnungen Rechts und Hoch eingeführt.
Mit R R 2 R1 und H H2 H1 lässt sich die Strecke entsprechend dem Lehrsatz des Py-
thagoras bestimmen zu: s R 2 H 2 . Damit und mit den trigonometrischen Funktionen lässt
sich im rechtwinkligen Dreieck der Dreieckswinkel jeweils ermitteln:
R R H
tan bzw. sin cos
H s s
Mit allen drei Berechnungsansätzen müsste sich für den gesuchten Richtungswinkel t immer das
gleiche Ergebnis ergeben!
Beispiel:
Zur eindeutigen Festlegung ist auf jeden Fall die Betrachtung der Lage in den jeweiligen Quadran-
ten erforderlich.
Eine einfachere Berechnung erlaubt die Polarfunktion POL bzw. die Polartaste des Taschenrech-
ners: Beim SHARP – Taschenrechner müsste folgende Eingabe vorgenommen werden:
Tasten: ΔR ↕ ΔH ↕ SHIFT → r θ ↕
Q ΔR ΔH liefert s liefert θ t t
[gon] [gon] [gon]
Der angezeigte Winkel θ hat also den Definitionsbereich ( 200 200 ) in gon.
Bei der Programmierung im SHARP Taschenrechner kann über die Polarfunktion POL sofort der
richtige Richtungswinkel berechnet werden über: A=POL(-ΔH , - ΔR):S=Y:T=Z+200
Hinweis: Bei SHARP liegt in der Variablen Y die Strecke, in der Variablen Z der Winkel.
Auch bei MICROSOFT EXCEL kann über: =ARCTAN2(-ΔH ; -ΔR)*200/PI()+200 jeweils di-
rekt der richtige Richtungswinkel (in gon) berechnet werden.
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Professor B. Lehmann -7- Vermessungskunde 1
2. Vermessungspunkte, deren Koordinaten bekannt sind -sog. NP's- erhalten eine Kreissignatur
( =4mm) und eine unterstrichene Punktnummer.
4. Die Maßzahlen auf den Messungslinien werden vom Anfangs- bis zum Endpunkt durchlaufend
quer zur Messungslinie eingetragen. Dabei werden die Maßzahlen bei abgehenden Messungs-
linien oder Einbindelinien auf der freien Seite eingetragen.
5. Das Maß am Ende einer Messungslinie ist doppelt zu unterstreichen. Bei abgehenden Einbinde-
linien oder dem Schnittpunkt zweier Messungslinien ist das Maß einfach zu unterstreichen. Eine
Verlängerung erhält eine Pfeilspitze.
6. Die durchlaufende Schreibweise der Messungszahlen kennzeichnet die Geradheit der Mes-
sungslinie; ansonsten muss ein Geradheitszeichen dargestellt werden ( kein Knickpunkt).
7. Einzelmaße (Streben, Spannmaße, Gebäudemaße) sind mit dem Fuß auf die gemessene Linie
zu schreiben. Gerechnete Maße werden in Klammern geschrieben.
8. Ein durch ein Rechtwinkelinstrument bestimmter rechter Winkel wird durch zwei Viertelkreise
gekennzeichnet.
9. Bei Straßen und Wegen ist die Begrenzung der Fahrbahn aufzumessen und darzustellen.
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Vermessungskunde 1 -8- Professor B. Lehmann
Verlängerung
Endmaß
(Ende der Messungslinie)
Spannmaß
Steinbreite
Strebe
gerechnetes Maß
Gebäudeeinmessung
abgehende Linie
11 Schnittpunkt
12 angelegtes Maß
Das Feldbuch (Vermessungsriss, Formulare) ist sauber und ordentlich zu führen, sodass
ein erneutes Abschreiben nicht erforderlich wird.
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Professor B. Lehmann -9- Vermessungskunde 1
Anhand des Zahlenmaterials der örtlichen Aufmessung, die im Vermessungsriss festgehalten wur-
den, kann der Lageplan kartiert werden. Dazu wird zunächst für den Entwurf ein Bleistift (2H) be-
nutzt. Erst am Ende wird die Kartierung mit Tusche ausgezogen. Weitere Hilfsmittel sind Anlege-
maßstab, Kopiernadel, zwei Zeichendreiecke aus transparentem Material, Zirkel und ggf. Kurvenli-
neale. Die Kartiergenauigkeit liegt bei 0,1 mm; entsprechend ist bei einem Kartenmaßstab von
1 : 500 eine Genauigkeit von 5 cm (im Gelände) möglich.
Lagepläne sind grundsätzlich nach Norden orientiert (Nordpfeil!!). Ein Nordpfeil ist nicht erforder-
lich, wenn eine Rahmenkarte im Gauß-Krüger-Koordinatensystem oder UTM-Koordinatensystem
mit dem entsprechenden Quadratnetz und Koordinatenangaben gefertigt wird. Bei der Kartierung
von Verkehrswegen wird von dieser Regel abgewichen; diese Pläne werden entsprechend des
Verlaufs unabhängig von der Nordrichtung unter Angabe eines Nordpfeils von links nach rechts o-
rientiert.
3. Danach Kartierung der Objekte durch rechtwinkliges Abtragen von den Messungslinien oder
Konstruktion mittels der Einbindelinien.
4. Auszeichnung mit Tusche. Zunächst der Kartenrahmen mit Angabe der Koordinatenwerte und
des Maßstabs. Eigentums- und Flurstücksgrenzen werden mit einer Strichbreite von 0,35 mm;
Gebäudeumrisslinien, Nutzungsartengrenzen, Begrenzungen von Fahrbahnen mit 0,25 mm
ausgezogen. Nachgeordnete Vermessungspunkte (NP's - Polygonpunkte) erhalten einen Kreis
von 2,5 mm Durchmesser mit Punktnummer (unterstrichen); abgemarkte Grenzpunkte einen
Kreis mit 1,5 mm Durchmesser. Messungslinien werden nicht dargestellt.
5. Beschriftungen sind so anzuordnen, dass sie vom unteren Blattrand lesbar sind. Beschriftungen
von Verkehrswegen folgen der Richtung der Anlage; Hausnummern sind mit dem Fuß der Zahl
zur Straße gerichtet einzutragen.
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Vermessungskunde 1 - 10 - Professor B. Lehmann
Lageberechnung
Kleinpunktberechnung
Gegeben: PA (yA ; xA) Gesucht: Pi (yi ; xi)
PE (yE ; xE)
x
y
E
y
o = Ordinatenkonstante
x yi s AE gem.
Pi
sAE x
a = Abszissenkonstante
si s AE gem.
xi
A y
wobei für hi links der Messungslinie AE ein negativer Wert verwendet werden muss!
Beispiel:
023/4
022
021
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Professor B. Lehmann - 11 - Vermessungskunde 1
Messungslinienberechnung
Ort: _ Trier Projekt: ___B 51__________ Seite : ______1________
Datum: 2.2.2014 Berechnung : __Müller________
sger. d o a
sgem. dzul.
si o . si a . si
yi xi
Punkt hi a . hi - o . hi Punkt
Nr. yi xi Nr. Bemerkungen
022 15,62
022/1F 43,26
022/1 -5,39
023/4F 73,14
023/4 8,48
84,87
023 35 23 628,36 52 15 821,39 E
! s ger. yE - y A xE - x A
Formelansa tz : s ger. = (y E - y A ) 2 + (xE - x A ) 2 m a2 o2 o= a=
s gem. sgem. sgem.
d s ger. sgem.
Form MessL 01 - 2014 by FH Trier - FB BLV
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Vermessungskunde 1 - 12 - Professor B. Lehmann
Beispiel:
Gegeben ist die folgende Messungsanordnung. Bestimmen Sie die Fläche des Sechseckes durch
Zerlegung in Teilflächen (Dreieck, Trapez und verschränktes Trapez).
E 49,32
10,66
42,34
11,29 33,76
14,93
31,25
13,72 12,28
8,12 7,51
0,00
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Professor B. Lehmann - 13 - Vermessungskunde 1
Gauß'sche Trapezformel:
n
- für die Projektion auf die X - Achse: 2 A ( y i y i 1 ) ( x i x i 1 )
i 1
n
- für die Projektion auf die Y - Achse: 2 A ( x i x i 1 ) ( y i 1 y i )
i 1
Gauß'sche Dreiecksformel:
n
- für die Projektion auf die X - Achse: 2 A y i ( x i 1 x i 1 )
i 1
n
- für die Projektion auf die Y - Achse: 2 A x i ( y i 1 y i 1 )
i 1
Aus Polarkoordinaten:
Nullrichtung 2
des Teilkreises
1
A1
s1 A2 3
s2
r1
A4 s3 A3
r2
r3 n
r4 s4 4 2A si s i1 sin( ri1 r i )
S i 1
Das Polarplanimeter
f Fahrarmlänge
p Polarmlänge
q Abstand Messrolle - Ge-
lenk
R Messrolle
G Gelenk
P Pol
F Fahrstift
Hochschule Trier
Vermessungskunde 1 - 14 - Professor B. Lehmann
Höhenfestpunkte
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Professor B. Lehmann - 15 - Vermessungskunde 1
Höhenpunktfestlegungen
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Vermessungskunde 1 - 16 - Professor B. Lehmann
Instrumentenkunde
Schlauchwaage
Abkürzungen:
F Fußschrauben
Li Röhrenlibelle D Dosenlibelle
K Kippschraube LL Libellenachse
S Seitenklemme ZZ Zielachse
SF Seitenfeintrieb VV Vertikalachse
Kompensationseinrichtung im Ni 2
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Professor B. Lehmann - 17 - Vermessungskunde 1
Gerätebauteile
Röhrenlibelle
Einfaches Strichkreuz
mit Distanzstrichen
Dosenlibelle
Strichkreuz nach DIN 18 725
mit Distanzstrichen
Zubehör
Koinzidenzlibelle
Justiermöglichkeit
des Strichkreuzes
Lattenuntersatz
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Vermessungskunde 1 - 18 - Professor B. Lehmann
Nivellierlatten
17
16
15
Lattenablesung
a b c d
Höhe: 1,653 m
Entfernung: 14,7 m Nivellierlatten
a) einfache Felderteilung
b) doppelte Felderteilung
c) umgekehrte Felderteilung
d) Digitallatte
Lattenablesung
Höhe: 1,328 m
Entfernung: 50 m
Nivellementsarten
Bezeichnung charakteristische Aufgaben Standardabweichung
auf 1 km
Doppelnivellement
BAU - Nivellement Höhenangaben für Wohnhäuser
Höhenaufnahmen im Gelände > 1 cm
Höhenangaben für Straßen, Kanäle
INGENIEUR - Nivellement Höhennetze von lokaler Ausdehnung
Verdichtung von Ortshöhennetzen 2 - 10 mm
Höhenangaben für Ingenieurbauwerken
PRÄZISIONS - Nivellement Ingenieur- und Landesvermessungshöhennetze
Höhenangaben für Maschinenanlagen < 1 mm
Setzungs- und Überwachungsmessungen
Hochschule Trier
Professor B. Lehmann - 19 - Vermessungskunde 1
2,286 3,488
r2 v2
r1 2,871 1,342
v1
1,022 3,808
I2 r3 v3
A W1
I1 HP1
h 32 32
22 20 I3 B
36 38
Formularnotierung
Liniennivellement
Ort : Trier Seite : 1
Datum : 16.11.10 Projekt: ___Linie 3_________ Beobachter : Maurer
Gruppe : Feldbuchführer : Schmitt
Wetter : heiter Temp.: _6__°C Sicht : _3__ km Instrument : Ni 2 – 4311
A 32 2,871 212,133
W1 32 1,342
W1 22 2,286
HP1 20 3,488
HP1 36 1,022
B 38 3,808 209,670
= h soll
= h ist
=w
wzul. = 2 + 5 s km
wzul.=
w (s r s v )
vi =
s
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Vermessungskunde 1 - 20 - Professor B. Lehmann
5)
Okular scharf stellen
Latte Anfangspunkt P A
i = 1
Instrument Standpunkt Ii
Stativbeine festtreten
Latte anzielen
Fernrohr fokussieren
Latte ablesen
Ablesung notieren
nein
Latte auf W i ? Latte W i
ja
nein
W i = PE ? Latte drehen!
ja
w = hsoll - hist
nein
w < wzul. ?
ja
Instrument einpacken
endgültige Auswertung
a2 b2
c I2
c
I1
a1 c b1
c
h
s s s
I1: h1 = ( a1 - c ) - ( b1 - 2c ) = a1 - b1 + c
I2: h2 = ( a2 - 2c ) - ( b2 - c ) = a2 - b2 - c
Wird die Differenz h1 - h2 gebildet, so erhält man:
2 c = a2 - b2 - ( a1 - b1 )
Wenn kein Zielachsenfehler vorliegt, ist c = 0. Der Sollwert im 2. Instrumentenstandpunkt ist dann:
a2 Soll = b2 + ( a1 - b1 )
dd
HP h' h" si d dd hm vi h H
si
m m km mm m mm m m
1609 156,924
+2,468 -2,472 0,82
17
+1,037 -1,033 0,74
18
+5,826 -5,832 1,90
19
-3,704 +3,708 1,47
1610 162,559
1 1 dd
Standardabweichung eines 1 km langen Doppelnivellements: 1kmD
2 n s
n = Anzahl der gemessenen h
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Vermessungskunde 1 - 22 - Professor B. Lehmann
Längsprofil
Ein Längsprofil stellt als Vertikalschnitt die Höhenlage der Erdoberfläche entlang einer Trasse dar.
Durch Höhenmessung wird die Höhe (über NN) zunächst der regelmäßig angeordneten Stationie-
rungspunkte und ggf. von Punkten bei markanten Änderungen der Geländeverhältnisse bestimmt.
Ist die Trasse bereits in die Örtlichkeit übertragen, werden auch die Höhen an den Punkten be-
stimmt, an denen eine Änderung der Trassierungselemente eintritt. Bei der anschließenden gra-
phischen Auswertung wird die Geländedarstellung in der Regel im Verhältnis 1 : 10 überhöht (z.B.
MdL = 1 : 1 000, MdH = 1 : 100) wiedergegeben.
R=
0+300
A = 80
0+247,82 = UA
R=
0+200
0+100
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Professor B. Lehmann - 23 - Vermessungskunde 1
Flächennivellement
Ort: Trier Seite : 1 _
Datum: 1.2.2014 Projekt: Querprofil _ Beobachter : Maier _
Gruppe: Feldbuchführer : Müller _
Wetter: heiter Temp.: _20_°C Sicht : _2_ km Instrument : Ni 2 - 4376 _
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Vermessungskunde 1 - 24 - Professor B. Lehmann
173,94
173,37
172,60
170,97
170,28
169,49
171,04
171,53
172,37
173,03
173,81
174,47
175,07
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Professor B. Lehmann - 25 - Vermessungskunde 1
Querprofile
Querprofile sind Vertikalschnitte der Erdoberfläche, die links und rechts senkrecht zum Längsprofil
wenigstens in den Stationierungspunkten systematisch (etwa alle 5 m) erfasst werden. Die Erfas-
sungsbreite ist von dem jeweiligen Projekt abhängig und geht über dessen Breite hinaus. In der
Darstellung wird eine Überhöhung in der Regel nicht vorgenommen, damit spätere Flächenbe-
stimmungen zur Ermittlung von Auf- oder Abtragsmassen auch mit graphischen Methoden (Po-
larplanimeter) möglich sind.
Flächennivellement
Höhenrost
Hochschule Trier
Vermessungskunde 1 - 26 - Professor B. Lehmann
Höhenlinieninterpolation
Erdmassenberechnung
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Professor B. Lehmann - 27 - Vermessungskunde 1
1
Prismatoidformel: V (F1 4Fm F2 )
6
1
Prismenformel: V (F1 F2 )
2
1
Pyramidenstumpfformel: V (F1 F1 F2 F2 )
3
F1 / b 1 F2 / b 2
D E
F1 / b 1 F2 / b 2 F1 / b 1 F2 / b 2
F1 F2
D E
F1 F2 F1 F2
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Vermessungskunde 1 - 28 - Professor B. Lehmann
Mit den vorher genannten Längen lassen sich dann mit der positiven Auftragsfläche und der nega-
tiven Abtragsfläche die getrennten Volumen berechnen:
1
Auftrag: V1 F1 D
2
1
Abtrag: V2 F2 E
2
Die mittlere Höhe hmi ergibt sich für ein Dreiecksprisma aus:
hi1 hi2 hi3
hmi
3
Die Addition aller Dreiecksprismen ergibt das Gesamtvolumen:
n n
V Vi Fi hmi
i1 i1
Erdmassenberechnungen lassen sich heute auf einfache Weise mit Hilfe von EDV-Programmen
auch für größere Gebiete durchführen (digitale Höhenmodelle - DHM).
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Professor B. Lehmann - 29 - Vermessungskunde 1
1
Vi (F Fu Fo Fo ) h
3 u
Begrenzungs- Volumen
Höhe Fläche h Fu Fo Vi
punkte zwischen
2 2 2
[m] [m ] [m] [m] [m] [m ] [m ] [m3]
70 GILMCG 285
70,0 71,0 1,0 285 205
71 GIKDG 205
71,0 72,0 1,0 205 99
72 GIJEG 99
72,0 73,0 1,0 99 10
73 GHFG 10
73,0 73,5 0,5 10 0
73,5 G 0
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Vermessungskunde 1 - 30 - Professor B. Lehmann
Magn. Nord M. N. M. N.
Alaska
180° Sibirien
70°
magn.Nordpol 80°
Nordpolarmeer
geogr.Nordpol
Spitzbergen
Grönland 0°
Nordkap
Schwerkraft
West Ost
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Professor B. Lehmann - 31 - Vermessungskunde 1
Kartennetzentwürfe
Art der Abbildungsfläche Art der Lage
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Vermessungskunde 1 - 32 - Professor B. Lehmann
In der ehemaligen DDR wurde das System 42/83 auf dem Krassowskij-Ellipsoid verwendet. Die
Kartenwerke wurden mit einem 6 Grad breiten Gauß-Krüger-Streifensystem dargestellt.
Das militärische Geowesen verwendet den europäischen NATO-Standard mit dem Europäischen
Datum ED50 auf dem Internationalen Ellipsoid von Hayford von 1924. Die militärischen Karten-
werke verwenden das UTM-Streifensystem (Universale Transversale Mercatorprojektion) zur Dar-
stellung.
Durch die starke Akzeptanz und auch dem Vertrieb preiswerter Empfangsgeräte für das Satelliten-
navigationssystem GPS gewinnt das 1984 festgelegte World Geodetic System (WGS84) immer
mehr an Bedeutung.
Im Bereich der Europäischen Union (EU) sollte vom Jahr 2005 an ein einheitliches Koordinaten-
system für alle Mitgliedsländer gelten. Bereits 1991 hat die Arbeitsgemeinschaft der Vermes-
sungsverwaltungen der Länder der Bundesrepublik Deutschland (AdV) beschlossen, dass dies das
UTM-System sein soll, das bereits bei den Umweltbehörden, beim Katastrophenschutz und im mili-
tärischen Bereich verwendet wird. Die endgültige Umstellung bei den Landesvermessungsbehör-
den wird aber wohl noch bis zum Jahr 2010 dauern.
Gauß-Krüger-Koordinatensystem
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Professor B. Lehmann - 33 - Vermessungskunde 1
180°
0°
3° 6°ö.L.
UTM-System
Das Universale–Transversale–Mercator–System ist eine winkeltreue Abbildung und in seinem
Aufbau dem Gauß-Krüger-System ähnlich. Mercator ist dabei der Name eines Geographen und
Kartographen, der eigentlich Kremer hieß und Mitte des 16. Jahrhunderts eine Weltkarte für die
Seefahrer schuf. Der durch ihn in dieser Karte verwendete winkeltreue Kartennetzentwurf trägt
den Namen Mercatorprojektion und wird bis heute in der See- und Luftfahrt verwendet; eine Li-
nie, die alle Meridiane unter dem gleichen Winkel schneidet (Loxodrome) wird in der Karte als Ge-
rade dargestellt.
In Europa wird als Bezugsellipsoid das Internationale Ellipsoid von Hayford von 1924 verwen-
det. Die Meridianstreifen sind 6° breit. Diese Meridianstreifen werden als Zonen bezeichnet und
vom Hauptmeridian 177° westliche Länge (für den Bereich von 180° w. Länge bis 174° w. Länge)
nach Osten bis zum Hauptmeridian 177° östliche Länge von 1 bis 60 durchnumeriert. Das Gebiet
von Deutschland liegt in den Zonen mit den Nummern 32 und 33.
Damit sich die zum Rand hin auftretenden Verzerrungen in Grenzen halten, gibt es nicht wie bei
der Gauß-Krüger-Abbildung einen längentreuen Hauptmeridian, sondern durch Verwendung eines
Schnittzylinders zwei längentreue Kreisbögen. Der Bereich zwischen diesen beiden Kreisbögen
wird verkürzt dargestellt. Dabei erhält der Hauptmeridian einen Verjüngungsfaktor von 0,9996;
dies entspricht 40cm auf 1000m oder 4cm auf 100m oder 4mm auf 10m oder 0,4mm auf 1m. Die
Außenbereiche werden vergrößert bis zum Faktor 1,00015 am jeweiligen Grenzmeridian. Damit im
Randbereich zwischen zwei Streifen übergangslos gemessen und gerechnet werden kann, ist eine
Überlappungszone von ca. 20 km je Zone = 40 km insgesamt vorhanden. 40 km am Äquator ent-
sprechen ca. 22', so dass jede Zone eine Breite von 3°11' westlich und östlich des Hauptmeridians
= 6°22' Zonenbreite hat.
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Vermessungskunde 1 - 34 - Professor B. Lehmann
80°
72° X
W
64°
56° V
48° U
40° T
S
32°
R
24°
Q
16°
P
8°
N
0° 0°
Schnittzylinder M
8°
L
16°
K 24°
um 0,9996 J
32°
zu verjüngender H 40°
Hauptmeridian G 48°
längentreue F 56°
Schnittkreisbögen E 64°
D 72°
C 80°
Aufgrund des Schnittzylinders können die Bereiche an den Polen nicht mehr unverzerrt abgebildet
werden, so dass das UTM-System auf einen Bereich zwischen 80° (tlw. 84°) nördlicher Breite und
80° südlicher Breite begrenzt ist. Innerhalb einer Zone werden acht Breitengrade durch einen gro-
ßen Buchstaben bezeichnet (sog. Band). Die Buchstaben I und O werden zur Vermeidung von
Verwechslungen nicht genutzt. Die Bezeichnung für einen solchen Bereich ist Gitterzone. Deutsch-
land liegt zum überwiegenden Teil in der Gitterzone 32U.
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Professor B. Lehmann - 35 - Vermessungskunde 1
Als Abbildungssystem wird die Universale Transversale Mercatorprojektion (UTM) mit 6 Grad brei-
ten Meridianstreifen auf dem GRS80-Ellipsoid (Geodetic Reference System) mit Datum ETRF89
(European Terrestrial Reference Frame) verwendet. Die Koordinaten im GRS80 stimmen bis auf
wenige Millimeter mit WGS84 überein.
Die endgültige Umsetzung des Beschlusses der AdV war für das Jahr 2000 vorgesehen, wird aber
noch einen längeren Zeitraum in Anspruch nehmen. In diesem Zeitraum werden die alten Systeme
neben dem neuen System verwendet werden müssen.
Grundlagennetze
Ungefähr seit 1837 wurde in Deutschland mit der Vermessung der einzelnen Staatsgebiete be-
gonnen. Als Messmethode wurde die Triangulation angewendet. Dazu wurden, ausgehend von
einer zu damaligen Zeit sehr genau gemessenen Strecke (Basis), Dreieckswinkel (Angulus = Win-
kel) gemessen und so die gemessene Strecke in die weiteren drangehängten Dreiecke übertra-
gen.
Anschließend erfolgte eine umfassende Berechnung der Dreiecksnetze unter der Bedingung, dass
die Summe der Dreieckswinkel 180° ergeben musste (Netzausgleichung nach der Gauß'schen
Methode der kleinsten Quadrate). Mehrere Netzteile wurden zum Deutschen Hauptdreiecksnetz
(DHDN) zusammengeschlossen. Als mathematische Berechnungsfigur diente das Rotationsel-
lipsoid nach Bessel von 1841 mit dem Fundamentalpunkt Rauenberg bei Berlin
Basis
Neuere Vermessungen (im Ausland) haben seit ungefähr 1960 zur Bestimmung der Koordinaten
der Lagefestpunkte die Methode der reinen Streckenmessung angewendet. Diese Trilaterations-
netze (Latus = Strecke) sind heute auch nicht mehr die aktuellste Methode zur landesweiten Be-
stimmung eines Festpunktfeldes, heute werden die Methoden der Positionsbestimmung mit Hilfe
künstlicher Erdsatelliten angewendet.
Zur weiteren Punktverdichtung wurden früher Polygonzüge gemessen, so dass in bebauten Berei-
chen etwa alle 100 – 200 m ein Lagefestpunkt vorhanden ist.
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Vermessungskunde 1 - 36 - Professor B. Lehmann
Merkblatt
über den Schutz der Grenz- und Vermessungsmarken
1.Die Grenzmarken und die Vermessungsmarken des amtlichen Lage-, Höhen- und Schwerenetzes (Steine,
Kunststoffmarken, Rohre, Bolzen und dgl.) bilden eine wichtige Grundlage für viele öffentliche und private
Vermessungsarbeiten. Neben ihrem allgemeinen öffentlichen Nutzen dienen sie insbesondere auch der
Sicherung des Grundeigentums und der Wahrung des Grenzfriedens.
3.Die Grenzmarken und die Vermessungsmarken sind durch das Abmarkungsgesetz unter besonderen
Schutz gestellt.
4.Bei Erdarbeiten besteht die Gefahr, dass Grenz- und Vermessungsmarken zerstört, beschädigt oder ver-
schüttet werden. Verursacht jemand vorsätzlich oder fahrlässig derartige Veränderungen an Grenz- und
Vermessungsmarken, so begeht er eine Ordnungswidrigkeit; ihm können eine Geldbuße und die Kosten-
der Wiederherstellung der Abmarkung auferlegt werden. In bestimmten Fällen kann Strafanzeige erstattet
werden (§§ 274 und 304 des Strafgesetzbuches).
5.Ordnungswidrige Veränderungen an Abmarkungen und hohe Unkosten können vermieden werden, wenn
die Auftraggeber von Erdarbeiten bzw. die ausführenden Unternehmer
a) dem zuständigen Katasteramt von dem beabsichtigten Bauvorhaben und dem Beginn der Arbeiten
rechtzeitig Kenntnis geben und bei diesem Katasteramt oder bei einem Öffentlich bestellten Vermes-
sungsingenieur die Sicherung der gefährdeten Abmarkungen beantragen - in diesem Fall trägt das Land
die Kosten für die Sicherung und Versetzung von Vermessungsmarken. Für die Sicherung und Verset-
zung von Grenzmarken hat der Auftraggeber (Grundstückseigentümer, ausführender Unternehmer) die
Kosten zu tragen, die nach der Kostenordnung für Leistungen der Katasterbehörden bzw. Kostenord-
nung für Leistungen der Öffentlich bestellten Vermessungsingenieure erhoben werden.
b) die am Bauvorhaben beteiligten Hilfskräfte zur gebotenen Sorgfalt und Vorsicht bei den Arbeiten anwei-
sen.
6.Es empfiehlt sich, die Unternehmer bei der Auftragserteilung auf den Schutz und die Sicherung der Grenz-
und Vermessungsmarken besonders hinzuweisen und sie zu verpflichten, die infolge der von ihnen zu ver-
tretenden Versäumnisse entstehenden zusätzlichen Kosten zu tragen.
P2
h1
h2
2
1
r1 r2
S
y
Darstellung des Horizontalwinkels = r2 - r1, Vertikal(Höhen-)winkels und Positionswinkels
Hochschule Trier
Professor B. Lehmann - 37 - Vermessungskunde 1
Theodolitbauteile
Hochschule Trier
Vermessungskunde 1 - 38 - Professor B. Lehmann
Vertikalkreis 50 - 75 mm 60 - 85 mm 70 - 90 mm
Ablesung: 265,4412
Hochschule Trier
Professor B. Lehmann - 39 - Vermessungskunde 1
Hochschule Trier
Vermessungskunde 1 - 40 - Professor B. Lehmann
Fernrohr in Lage I
i = 1
Fernrohr fokussieren
Ablesung notieren
ja
i = r? durchschlagen
nein
ja
Lage I i=i+1
nein
nein
i = 1 i=i-1
ja
ja Teilkreis um
weitere Sätze?
200/n verstellen
nein
Summenprobe, reduzieren
ja
grober Fehler?
nein
endgültige Auswertung
Instrument einpacken
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Vermessungskunde 1 - 42 - Professor B. Lehmann
Horizontalrichtungsmessung
Ort: Trier Projekt:____Turnhalle__________ Seite: 2
Datum: 1.2.2014 Beobachter: Müller
Gruppe: 5 Feldbuchführer: Maier
Wetter: heiter Temp.:_3__°C Sicht: _5__ km Instrument: T 16 - 47 13
Stand- Ziel- Horizontalkreis Mittel aus reduziertes Mittel aus Fehler-
punkt punkt Ablesung I und II Satzmittel allen rechnung
Lage I Lage II Beobachtungen 0,1 mgon
[gon] [gon] [gon] [gon] [gon] d v vv
31 22 2 347 202 345
24 64 163 264 160
25 128 513 328 511
26 214 907 14 906
vv
f=(r-1).(n-1) s = Form Trig 01 - 2014 by FH Trier - FB BLV
f
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Professor B. Lehmann - 43 - Vermessungskunde 1
Rückwärtsschnitt
Gegeben: Koordinaten der Festpunkte A, M, B
P rA
Gemessen: Auf dem Neupunkt die Richtungen
rA, rM, rB zu den Festpunkten
rB
rM A Gesucht: Koordinaten des Neupunktes P
M
F
G
P
M
B
A B
H
A B
Rückwärtsschnitt nach COLLINS
M
rM - rA = rB - rM P
Günstige Bestimmungsrichtungen
wenn 200 gon ' , '
wenn 200 gon ' 200 gon, ' 200 gon
AB = ( y B y A ) 2 + ( x B - x A ) 2
P
y - yA
t A,B = arctan B
xB - x A A
P'
AM = ( y M y A ) 2 + ( x M - x A ) 2
y - yA
t A,M = arctan M
xM - x A
B
= t A ,B - t A,M M
Gefährlicher Kreis
Hinweis: Treten bei den folgenden Streckenberechnungen negative Werte auf, so sind diese bei
den weiteren Berechnungen auch zu berücksichtigen!
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Vermessungskunde 1 - 44 - Professor B. Lehmann
sin '
AH = AB
sin (' + ' )
(GH FM)
= arctan auf die Lage in den Quadranten achten!
( AG AF)
sin
t A,P = t P,H ' 200 gon = - ( ' ) AP = AH
sin '
Neupunktberechnung:
y P = y A AP sin t A,P
x P = x A AP cos t A,P
Kontrolle:
yB yP Soll Soll
t P,B = arctan t P,B t P,M = ' t P,B t P,A = ''
xB xP
Vorwärtsschnitt
Vorwärtsschnitt über Dreieckswinkel
rAB P
rAP
A AB = ( yB y A )2 + ( xB - xA )2
yB - y A
t A ,B = arctan
xB - xA
rAP - rAB = rBA - rBP
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Professor B. Lehmann - 45 - Vermessungskunde 1
sin sin
AP = AB BP = AB
sin ( + ) sin ( + )
Neupunktberechnung: Kontrolle:
P
rAC
rAP
A AB = ( y B y A )2 + ( x B - x A )2
yB - y A
t A,B = arctan
xB - x A
yC - yA yD - y B
t A,C = arctan t B,D = arctan
xC - x A xD - xB
sin sin
AP = AB BP = AB
sin ( + ) sin ( + )
Neupunktberechnung: Kontrolle:
Hochschule Trier
Vermessungskunde 1 - 46 - Professor B. Lehmann
Bogenschnitt
B
P' Gegeben: Koordinaten der Festpunkte A und B
+
- Gemessen: Strecken AP, BP und ggf. AB
P
Gesucht: Koordinaten des Neupunktes P
-
+
Ist AB nicht gemessen, kann ein Maßstabsfaktor
ABber.
m nicht eingeführt werden. Anstelle ABgem.
ABgem.
A
muß ABber. bei der Berechnung verwen det werden.
2 2 2 ABber. = ( yB y A )2 + ( xB - x A )2
AB gem. AP gem. BP gem.
arccos yB - y A
2 AB gem. AP gem. t A ,B = arctan
xB - x A
Neupunktberechnung: Kontrolle:
Hochschule Trier
Professor B. Lehmann - 47 - Vermessungskunde 1
Vertikalwinkelmessung
Vertikalkreisablesung
Stehachse
Höhenindexlibelle
Zenit
Zielachse
Ablesefenster mit
Index - Doppelstrich
Feinstellschraube
Ziel Ziel
vz z vz z
a1
300 gon
100 gon a2
Fernrohrlage I Fernrohrlage II
z = a1 + vz z = 400 - (a2 + vz)
!
z a1 v z 400 (a 2 v z )
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Vermessungskunde 1 - 48 - Professor B. Lehmann
Vertikalwinkelmessung
Ort: Trier Projekt: _____Turnhalle_________ Seite:____1_______
Datum: 1.2.2014 Beobachter:_Müller______
Gruppe: 5 Feldbuchführer:_Maier_______
Wetter: heiter Temp.: _3__°C Sicht: _5__ km Instrument:_T 16_- 47 13_
Stand- Ziel- Vertikalkreis z= Gesamtmittel Fehler-
punkt punkt Ablesung I + II ( I + 400 ) - II ( I + 400 ) - II z = [ z ] / n rechnung
i= t= Lage I Lage II 2 0,1 mgon
[gon] [gon] [gon] [gon] [gon] [gon] v vv
42 53 99 126 300 893
55 92 826 307 194
56 71 375 328 645
58 62 915 337 105
42 1,52
53 1,63
55 1,58
56 3,27
58 5,12
f = nz . ( ns - 1 ) s =
v v Form Trig 02 - 2014 by FH Trier - FB BLV
f
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Professor B. Lehmann - 49 - Vermessungskunde 1
Trigonometrische Höhenmessung
Grundlagen
e
tB
h
d
z
HB
iA
HA
NN
HB = HA + h + iA - tB
sin
s AT b hA = sAT . cot zA HT = HA + hA + iA
sin ( )
sin
sBT b hB = sBT . cot zB HT = HB + hB + iB
sin ( )
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Vermessungskunde 1 - 50 - Professor B. Lehmann
HT = IA + (b + x) . cot zA
HT
iB
iA in B gilt mit IB = HB + iB :
b x
HA HB B
A NN HT = IB + x . cot zB
oder, nachdem Zähler und Nenner durch cot zA. cot zB dividiert werden:
IA tan z A I B tan zB b
HT
tan z A tan zB
HB = HA + h + kE HB = HA + h + kH mit kH = kE - kR
(1 k ) 2
kH e
2r
Ziel-
punkt B z' B kR
z
z z
Stand- h h
e Stand- e
punkt A HB punkt A HB
HA kE kE
HA
HA HA
RL
r RL
r r r
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Professor B. Lehmann - 51 - Vermessungskunde 1
e
e . cot zB
zB tB
hA =
hB =
e . cot zA
iB
B
tA zA
H
iA
(1 k ) 2
H e cot zB e iB t A (II)
2r
2 H e (cot z A cot z B ) i A iB t A t B
Damit ist die Höhenkorrektion kH heraus gefallen; dies ist der doppelte Höhenunterschied zwischen
A und B, jedoch frei von Erdkrümmung und Refraktion.
Zusammenfassung:
1. bei Entfernungen bis 250 m muss die Erdkrümmung und Refraktion nicht berücksichtigt werden,
(1 k ) 2
2. bei Entfernungen bis 2 – 3 km muss die Höhenkorrektion k H e angebracht werden,
2r
3. bei größeren Entfernungen müssen gleichzeitig gegenseitige Zenitwinkelmessungen ausgeführt
werden.
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Vermessungskunde 1 - 52 - Professor B. Lehmann
Koordinatentransformationen
Ähnlichkeitstransformation
Mit Hilfe der Ähnlichkeitstransformation lassen sich Koordinaten, die in einem orthogonalen
y' - x' - Koordinatensystem gegeben sind über zwei identische Punkte (Punkte, die in beiden Koor-
dinatensystemen bekannt sind) in ein anderes orthogonales y - x - Koordinatensystem umrechnen:
x x'
PE
Pi
Pi Pi
PA
x0
y'
y0 y
Maßstabsfaktoren: m a2 o2
o a o
Drehwinkel: arc tan bzw. arc cos arc sin
a m m
Translationsparameter: y 0 y A o x' A a y' A bzw. y 0 yE o x'E a y'E
xi x0 a x'i o y 'i
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Professor B. Lehmann - 53 - Vermessungskunde 1
Koordinatentransformation
Ort: _ Trier Projekt: ___Sportplatz_________ Seite : ______1_________
Datum: 2.2.2014 Berechnung : __Schmitt________
S d o a
s m
AltesSystem NeuesSystem
y'A x'A yA xA
Punkt y'i x'i yi xi Punkt
Nr. y'i x'i yi xi Nr.
y'E x'E yE xE
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Vermessungskunde 1 - 54 - Professor B. Lehmann
Überbestimmte Ähnlichkeitstransformation
Mit Hilfe der überbestimmten Ähnlichkeitstransformation (Helmerttransformation) lassen sich Koor-
dinaten, die in einem orthogonalen y' - x' - Koordinatensystem gegeben sind über identische Punk-
te in ein anderes orthogonales y - x - Koordinatensystem umrechnen. Die Zahl der identischen
Punkte, die in beiden Systemen gegeben sein müssen, ist n 3. Um numerisch günstige Werte
für die Berechnung der Transformationskonstanten zu erhalten, werden die Berechnungen mit Ko-
ordinatendifferenzen, bezogen auf den Schwerpunkt der gegebenen Punkte, durchgeführt:
Schwerpunktkoordinaten:
n = Anzahl der identischen Punkte
y' x'
y 's i x's i für i = 1 ... n
n n
yi xi
ys xs
n n
Danach werden die Koordinatendifferenzen zu jedem Koordinatenwert berechnet:
dy'i y 'i y's dx'i x'i x's für i = 1 ... n
dy i y i y s dx i x i x s
dx'i dx i dy 'i dy i
a [ ] = Gauß'sches Summenzeichen
dx'i 2 dy 'i 2
Maßstabsfaktoren: m a2 o2
o a o
Drehwinkel: arc tan bzw. arc cos arc sin
a m m
x0 xs a x's o y's
xi x0 a x'i o y 'i
Hochschule Trier
Professor B. Lehmann - 55 - Vermessungskunde 1
Für die identischen Punkte lassen sich mit diesen Berechnungsansätzen die Restklaffungen in den
Koordinaten bestimmen:
v yi yi ber . yi
v xi xi ber . xi Kontrolle: v yi v xi 0
Mit Hilfe der Restklaffungen lässt sich die Standardabweichung eines Koordinatenwertes berech-
nen:
v yi 2 v xi 2
sx sy n > 2 Anzahl der identischen Punkte
2n 4
sP s x 2
Affintransformation
Bei der Affintransformation werden Koordinaten, die in einem y' - x' - System gegeben sind, in ein
kartesisches y - x - System umgerechnet. Die Koordinatenachsen des y' - x' - Systems können
windschief zueinander sein und unterschiedliche Maßstäbe haben. Bei 3 identischen Punkten ist
die Lösung eindeutig, bei mehr als 3 identischen Punkten liegt eine Überbestimmung vor, bei der
[vv] = Minimum wird.
x P2
x'
x
Pi
Pi
Pi P3
P1
P4
x0 y
y'
y0 y
Schwerpunktkoordinaten:
n = Anzahl der identischen Punkte
y' x'
y 's i x's i für i = 1 ... n
n n
yi xi
ys xs
n n
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Vermessungskunde 1 - 56 - Professor B. Lehmann
dy i y i y s dx i x i x s
2
dy'i dx'i dx i dx'i dy'i dy 'i dx i
ax
dx'i2 dy 'i2 dx'i dy 'i 2
2
dy'i dx'i dy i dx'i dy 'i dy 'i dy i
ox
dx'i 2 dy'i 2 dx'i dy'i 2
2
dx'i dy 'i dy i dx'i dy 'i dx'i dy i
ay
dx'i 2 dy 'i 2 dx'i dy 'i 2
2
dx'i dy 'i dx i dx'i dy'i dx'i dx i
oy
dx'i 2 dy 'i 2 dx'i dy'i 2
2 2
Maßstabsfaktoren: mx a x2 o x2 my ay o y
ax ay
Drehwinkel: x arc cos y arc cos
mx my
x0 xs ax x's oy y's
yi y 0 o x x'i ay y'i
Neupunktberechnung:
xi x0 a x x'i oy y'i
v y i 2 v xi 2
sx sy n > 3 Anzahl der identischen Punkte
2n 6
sP s x 2
Hochschule Trier
Professor B. Lehmann - 57 - Vermessungskunde 1
Hochschule Trier
Vermessungskunde 1 - 58 - Professor B. Lehmann
Hochschule Trier
Professor B. Lehmann - 59 - Vermessungskunde 1
Freie Standpunktwahl
Steht zur Messung ein elektronischer Tachymeter (elektronischer Theodolit mit elektronischem
Streckenmessteil) zur Verfügung, können von einem koordinatenmäßig unbekannten Instrumen-
tenstandpunkt nach Anmessung (mit Richtung und Strecke) von mindestens zwei koordinatenmä-
ßig bekannten Punkten, weitere Neupunkte durch Messung von Richtung und horizontaler Strecke
mit Hilfe der freien Standpunktwahl lagemäßig bestimmt werden.
Die mit dem Instrument zu allen Punkten gemessenen Richtungen ri und horizontalen Strecken si
(Polarkoordinaten) werden über
in lokale orthogonale Koordinaten umgerechnet. Hierbei ist die x' - Achse identisch mit der Nullrich-
tung des Instrumententeilkreises. Die Nullrichtung des Teilkreises kann mit der Richtung zum ers-
ten Ziel zusammenfallen (reduzierte Nullrichtung).
Für die koordinatenmäßig bekannten Punkte liegen damit Koordinatenwerte in zwei Systemen vor,
so dass diese Punkte als identische Punkte für eine Koordinatentransformation verwendet werden
können. Hierbei ist der Instrumentenstandpunkt, der je nach den örtlichen Gegebenheiten günstig
in das Gelände gelegt werden kann, der Koordinatenursprung des lokalen Systems.
x' FP2
FP1 P1
P2
y'
r1 r3
r0 r2
s1 s3
s0 s2
Pi
ri
si
Stand- FPi
punkt
y
Liegen nur zwei bekannte Punkte vor, erfolgt die Berechnung über eine Ähnlichkeitstransformation
(s. dort). Bei mehr als zwei bekannten Punkten wird zur Genauigkeitssteigerung die Berechnung
mit Hilfe aller identischen Punkte durch eine überbestimmte Ähnlichkeitstransformation vorge-
nommen.
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Vermessungskunde 1 - 60 - Professor B. Lehmann
Polygonzüge
Bei der Polygonzugmessung sind folgende zulässige Abweichungen einzuhalten:
1,1
- für die Winkelabweichung: ZW (n 1) n 0,01 in gon
[s gem. ]
2 3
1 4
P1 s2 P2
s1 s3
TP A P3 5
s4
TP E
2 3
1 4
P1 s2 P2
s1 s3
TP A P3
s4
P4
Hochschule Trier
Professor B. Lehmann - 61 - Vermessungskunde 1
1 2
3
P1 s2 P2
s1 s3
TP A P3
s4
TP E
Ringpolygonzug
3
2 s2
P3
P2 s3
s1
P4 4
P1
s4
1
s5 P5
5
Bei einem Ringpolygonzug muss bei der Bestimmung der Fehlergrenzen anstelle von sger. der
Wert für [sgem. ] verwendet werden!
Hochschule Trier
Vermessungskunde 1 - 62 - Professor B. Lehmann
Polygonzugberechnung
Ort: Trier Projekt: __Zug 14________________ Seite: _1____________
NP 153 24
1201 200 001
NP 139 50
1202 242 148
NP 195 74
1203 210 320
126 22
TP 116 252 941 3 523 779 92 5 215 964 99
Hochschule Trier
Professor B. Lehmann - 63 - Vermessungskunde 1
Koordinatentransformation
Ort: _ Trier Projekt: ___Sportplatz_________ Seite : ______1_________
_ 1.2.2014
Datum: Berechnung : __Schmitt________
S d o a
s m
AltesSystem NeuesSystem
y'A x'A yA xA
Punkt y'i x'i yi xi Punkt
Nr. y'i x'i yi xi Nr.
y'E x'E yE xE
Einrechnungszug
PP 1 1000,00
PP 2
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Vermessungskunde 1 - 64 - Professor B. Lehmann
Tachymetrische Geländeaufnahme
Unter Tachymetrie versteht man die Bestimmung von Geländepunkten nach Lage und Höhe durch
gleichzeitiges Messen von Entfernung, Richtung und Höhenunterschied (originäre Messwerte) mit
einem Tachymeterinstrument.
Das Gelände muss durch geeignete Auswahl der aufzunehmenden Punkte so erfasst werden,
dass zwischen benachbarten Punkten möglichst konstantes Gefälle besteht und linear interpoliert
werden kann. Die Lage der Geländepunkte ist in aller Regel willkürlich. Die Anzahl der Gelände-
punkte ist von den Geländeverhältnissen, den Genauigkeitsansprüchen und dem Kartenmaßstab
abhängig. Sie liegt für den Maßstab 1 : 5 000 bei etwa 300 - 700 Punkte je km2, für den Maßstab
1 : 1 000 bei etwa 2 000 - 3 000 Punkte je km2.
Grundsätze
Vor der Messung muss der Maßstab der Karte, in der die Planung vorgenommen werden soll, fest-
liegen. Denn danach richtet sich die Punktdichte. Der Anfänger neigt dazu, weitaus mehr Punkte
aufzunehmen, als später in der Karte darstellbar sind. Deshalb soll man sich bei der Geländeauf-
nahme immer wieder die Frage stellen, ob die aufgenommenen Punkte in dem geforderten Maß-
stab in Lage und Höhe noch darstellbar sind.
Eine übersichtliche Rissführung ist die Voraussetzung für eine einwandfreie Kartenherstellung. Im
Riss müssen die Punktnummern mit denen im Instrument eingegebenen, bzw. im Formular notier-
ten übereinstimmen. Dies ist bei jedem 10. Punkt durch Zuruf sicherzustellen.
Bei der Einzelpunktaufnahme mit einem elektronischen Tachymeter werden die Messungen der
Horizontalrichtungen und der Vertikalwinkel nur in einer Fernrohrlage vorgenommen. Das Tachy-
meterinstrument ist deshalb vor der Messung auf Zielachsfehler und Höhenindexfehler zu überprü-
fen und ggf. zu korrigieren.
Hochschule Trier
Professor B. Lehmann - 65 - Vermessungskunde 1
Dreiecksmethode
+ Originalmesspunkt
Dreiecksseiten
Bruchkanten
Gittermethode
+ Originalmesspunkt
interpolierte Gitterwerte
Bruchkanten
Wobei bei den heutigen CAD-Programmen die Dreiecksmethode eine höhere Priorität hat. Aus
den diskreten dreidimensionalen Geländepunkten werden die Vermaschungen durch einen be-
stimmten Algorithmus automatisch vorgenommen (Delaunay-Triangulation)
Hochschule Trier
Vermessungskunde 1 - 66 - Professor B. Lehmann
Als Grundlage für den Feldhandriss können je nach den örtlichen Gegebenheiten verschiedene
Unterlagen genutzt werden:
- Ist die tachymetrische Geländeaufnahme in einer Ortslage vorzunehmen, ist es vorteilhaft, sich
bei dem zuständigen Katasteramt eine Abzeichnung der Flurkarte des entsprechenden Gebietes
zu besorgen, die dann ggf. in einen zweckmäßigen Maßstab vergrößert wird. Damit steht ein
zwar nicht immer absolut aktueller Nachweis der Flurstücksgrenzeinrichtungen (Grenzmarken,
Grenzmauern), des Gebäudebestandes und der sonstigen Vermessungspunkte zur Verfügung.
Jedoch ist die Karte eine nützliche Orientierungshilfe, sie dann durch die eigenen Vermessungen
so ergänzt werden kann, dass alle planungsrelevanten Elemente erfasst und übersichtlich dar-
gestellt werden können.
- Bei einer tachymetrischen Geländeaufnahme in freiem Gelände nutzt eine Flurkarte i. d. R. rela-
tiv wenig, da Grenzmarken ohne größeren Aufwand in den seltensten Fällen örtlich aufgefunden
werden können. Hier ist es zweckmäßig auf eine (mehrfach vergrößerte) Kopie der Deutschen
Grundkarte im Maßstab 1 : 5 000 (DGK 5) zurückzugreifen. Hier sind i. d. R. zusätzlich zu den
Flurstücksgrenzen auch Einzelheiten der Topographie dargestellt, die eine Orientierung im Ge-
lände erleichtern und damit als Grundlage zur Rissführung dienen können.
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Professor B. Lehmann - 67 - Vermessungskunde 1
Allgemein sind die aufzunehmenden Punkte in einer so dichten Folge zu legen, dass eine zutref-
fende Darstellung der Umrisslinien topographischer Objekte, vor allem bei gekrümmten Linien (z.B.
Bäche, Waldwege) gewährleistet ist. Die charakteristischen Geländelinien (Bruchkanten) müssen
als Hilfslinien erkannt, im Riss dargestellt und in Orientierung daran die zu messenden Punkte
sachgerecht verteilt ausgewählt werden.
Bei der Punktaufnahme soll die Geländegestalt mit möglichst wenigen Punkten morphologisch
richtig erfasst werden. Die Auswahl der aufzunehmenden Punkte erfordert Übung, Geschick und
Erfahrung; sie ist Aufgabe des Ingenieurs, der auch den Riss führt. Dieser soll als maßstäbliche
Skizze (Vermessungsriss) neben den Stand- und Aufnahmepunkten und deren Punktnummern alle
wichtigen Einzelheiten auch die Geländelinien enthalten. Zu den Geländelinien gehören die:
Geripplinien
- Rückenlinien (Kammlinien, Wasserscheiden)
- Muldenlinien (Tallinien, Wassersammler)
- Falllinien
- Formlinien (Leitlinien)
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Vermessungskunde 1 - 68 - Professor B. Lehmann
Punktnummerierung
Jeder angemessene Punkt wird im Riss dargestellt und erhält eine Punktnummer, die auch in das
Instrument vor der Registrierung der Messwerte eingegeben wird. Damit ist später eine eindeutige
Zuordnung der Messelemente zum jeweiligen Aufnahmepunkt möglich. Die Punktnummer besteht
aus einer Leitnummer und Folgenummern.
Die Leitnummer ist i. d. R. die Nummer des Festpunktes (NP), von dem aus die Aufmessung er-
folgt. Ist die Zuordnung der angemessenen Punkte im Riss zum Leitpunkt nicht eindeutig, weil bei-
spielsweise mehrere Aufnahmepunkte dargestellt sind, werden Leitpunktbezirke gebildet. Durch
eine Abgrenzungslinie werden die zum jeweiligen Leitpunkt gehörenden Aufnahmegebiete diesem
eindeutig zugeordnet. Die Vergabe der Leitnummer ist grundsätzlich im Riss zu vermerken.
Die Folgenummern werden fortlaufend für jeden angemessenen Punkt vergeben und im Riss dem
jeweiligen Punkt eindeutig zugeordnet. Sie sind von der Leitnummer eindeutig durch einen
Schrägstrich (/) zu trennen. Ist die Zuordnung des Folgepunktes zu einem Leitpunkt im Riss ein-
deutig, kann die Folgenummer auch ohne vorgesetzte Leitnummer und Trennungszeichen ange-
geben werden. Die Folgenummer hat i. d. R. maximal drei Ziffern. Sie wird vor jeder Registrierung
der Messelemente in das Instrument eingegeben.
Schlüsselzahlen
Zusätzlich zu den Punktnummern kann für jeden angemessenen Punkt eine oder mehrere Schlüs-
selzahlen in das Instrument eingegeben werden. Damit kann schon bei der Geländeaufnahme eine
Zuordnung zu bestimmten topographischen Merkmalen oder Linienarten erfolgen. Die Schlüssel-
zahlen ergeben sich entweder aus den speziellen CAD-Programmen oder entsprechend dem Ob-
jektschlüsselkatalog OSKA LIKA – Objektschlüsselkatalog Liegenschaftskataster der AdV (Ar-
beitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder der Bundesrepublik Deutschland).
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Professor B. Lehmann - 69 - Vermessungskunde 1
Die Verwendung der Schlüsselzahlen und deren Eingabe in das Instrument setzt jedoch vom
Messtruppführer die Kenntnis des umfassenden Schlüsselnummerkataloges voraus.
Weitere Identifikationskriterien
Die im elektronischen Tachymeter gespeicherten Datensätze können während der Messung durch
weitere Informationen ergänzt werden. Dazu können folgende Daten gehören:
Der detaillierte Aufbau der Datensätze ist unterschiedlich und von den jeweiligen Geräteherstellern
abhängig. Der jeweilige Softwarehersteller bietet in seinen Produkten dann entsprechende Umset-
zungsprogramme an, die es erlauben die Daten von dem Datenformat des Geräteherstellers in das
Datenformat des Softwareproduktes zu konvertieren.
Personeller Aufwand
1 Ingenieur zur Organisation des Messablaufs und Rissführung,
1 Beobachter am Instrument,
2 Messgehilfen zum Tragen und Aufstellen der Reflektoren
1 Ingenieur 70 € / Stunde
1 Beobachter 50 € / Stunde
2 Messgehilfen je 40 € / Stunde 80 € / Stunde
200 € / Stunde
Jede Einsparung von Arbeitskräften verzögert und verteuert die Geländeaufnahme.
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Vermessungskunde 1 - 70 - Professor B. Lehmann
Die technologische Entwicklung führte zu immer kleineren Satelliten, die dann auch selbst aktiv
Signale aussandten. Schon 1964 wurde vom amerikanischen Verteidigungsministerium erkannt,
dass die Satelliten zur Navigation (zunächst für die Polarisunterseeboote) genutzt werden könnten.
Speziell dazu wurde das zweidimensionale Satellitennavigationssystem TRANSIT entwickelt. Die-
ses lieferte jedoch aufgrund der instabilen (niedrigen) Umlaufbahnen der Satelliten nicht hinrei-
chend genaue Informationen; auch sollte eine dreidimensionale Navigation möglich sein.
1973 wurde vom amerikanischen Verteidigungsministerium der Beschluss gefasst, ein weltum-
spannendes genaues Satellitennavigationssystem zu schaffen, das auch den strategischen Rake-
ten eine hohe Zielpunktgenauigkeit ermöglichen sollte. Der Aufbau dieses als
Als Navigationssystem ist das GPS im Kraftfahrzeugbereich, beim Segeln und Wandern bereits
weit verbreitet.
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Professor B. Lehmann - 71 - Vermessungskunde 1
Nach Auflösung der Union der Sozialistischen Sowjet Republiken wurde bekannt, dass auch dort
ein satellitengestütztes Navigationssystem existierte. Dieses System trägt die Bezeichnung
GLONASS
und wird zwischenzeitlich auch kommerziell genutzt. Auch die Volksrepublik China besitz zwi-
schenzeitlich ein auf den asiatischen Raum begrenztes Satellitennavigationssystem COMPASS.
Für Europa ist ein eigenständiges neues Navigationssystem derzeit in der Entwicklungsphase:
GALILEO http://de.wikipedia.org/wiki/Galileo_(Satellitennavigation)
Bei einer Flughöhe der GPS-Satelliten von ca. 20.200 km und einer Anzahl von wenigstens
24 Satelliten soll stets sichergestellt sein, dass die Empfangsgeräte - auch bei nicht vollkommen
freier Sicht, insbesondere in Horizontnähe - möglichst immer Signale von mindestens vier Satelli-
ten gleichzeitig empfangen.
Dazu werden von verschiedenen Geräteherstellern Empfangsgeräte mit integrierten Auswerte-
rechnern (Black Box) und entsprechende Auswertesoftware angeboten. Diese GPS - Empfänger
erlauben die dreidimensionale Positionsbestimmung auf der Erdoberfläche mit cm - Genauigkeit.
Voraussetzung zur Positionsbestimmung ist der Empfang der Signale von mindestens vier Satelli-
ten (4 Unbekannte 3 Pseudostrecken und 1 Zeitsignal). Aus diesen Daten werden dreidimensi-
onale orthogonale geozentrische Koordinaten im World Geodetic System 1984 (WGS84) abgelei-
tet.
z
zP
P
xP
yP
0° 90°
Äquator
x y
Die Kosten für ein solches Empfangssystem belaufen sich auf ca. 40 000 EUR.
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Vermessungskunde 1 - 72 - Professor B. Lehmann
Zur Standortbestimmung werden Laufzeiten - auf zwei unterschiedlichen Frequenzen – aus den
codiert ausgesandten Signalen von mindestens vier Satelliten und Zeitsignale ermittelt. Jede die-
ser (Pseudo-) Entfernungen definiert eine Kugelfläche um den zugehörigen Satelliten, auf der sich
der Empfänger befindet. Zwei Kugelflächen schneiden sich in einem Kreisbogen und drei Kugelflä-
chen ergeben den Empfängerstandpunkt. Der vierte Satellit wird benötigt, um die Abweichung zwi-
schen den Uhren der GNSS-Satelliten und der des Empfängers zu ermitteln und aus den gemes-
senen Laufzeiten herauszurechnen, d. h. die Pseudoentfernungen in tatsächliche Entfernungen
umzurechnen. Da sich die Satellitenstandorte ständig ändern, ändern sich auch die Entfernungen
der Satelliten zum Empfänger im Standpunkt. Jedoch kann der Nutzer aus den in den Satelliten-
signalen enthaltenen Bahndaten (Ephemeriden) die Satellitenstandorte für jeden Zeitpunkt be-
rechnen. Diese Bahndaten werden für jeden Satelliten von den Bodenkontrollstationen regelmäßig
überprüft und bei GPS ca. alle 2 Stunden abgeglichen.
Die Entfernung vom Satelliten zum Empfänger erschließt sich aus der Signallaufzeit. Jeder Satellit
strahlt fortwährend seinen individuellen Code und seine individuellen Bahndaten aus. Der Code
wiederholt sich bei GPS und GLONASS jede Millisekunde. Der Empfänger erzeugt dieselben Sa-
tellitencodes und gleicht diese über eine entsprechende Zeit- und Frequenzverschiebung an die
empfangenen Satellitensignale an. Um den Empfänger nicht mit einer entsprechend hochgenauen
Atomuhr auszustatten zu müssen, wird die Abweichung der Empfängeruhr ermittelt und bei der
Positionsberechnung berücksichtigt. Zur Bestimmung der vier Unbekannten (drei Raumkoordina-
ten und Empfängeruhrenfehler) benötigt man deshalb vier Satelliten. Dies führt zu vier Gleichun-
gen mit vier Unbekannten.
Zur Genauigkeitssteigerung (im Bereich des Vermessungswesens) kann die Differentiell GPS-
Methode (DGPS) eingesetzt werden. Hierbei werden mit zwei gleichartigen GPS-Empfängern (Re-
ferezstation – Roverstation) zeitgleich Messungen ausgeführt. Diese zwei Empfänger können über
eine Funkverbindung miteinander verbunden werden und somit ihre Empfangsdaten austauschen.
Vorteil ist, dass die Einflüsse durch unterschiedlich atmosphärische Bedingungen eliminiert werden
können, da sie sich auf beide Empfänger in gleicher Größenordnung auswirken. Die beiden Emp-
fänger befinden relativ nah zueinander und es gibt keine unterschiedlichen atmosphärischen Be-
dingungen während der Messung.
Die Messungen beziehen sich zunächst rein auf das GPS Bezugssystem WGS84. Eine Umrech-
nung der gemessenen WGS 84 Koordinaten in Gauß-Krüger-Koordinaten oder UTM-Koordinaten
des ETRS89 kann durch eine dreidimensionale Koordinatentransformation (sog. 7 Parametertrans-
formation) direkt vor Ort mit dem Prozessrechner des GPS-Empfängers vorgenommen werden. Mit
Hilfe von drei identischen Punkten, die nach Lage und Höhe in WGS 84 Koordinaten angemessen
werden und deren Gauß-Krüger-Koordinaten mit NN-Höhen (oder UTM + Höhe) bekannt sind,
können die 7 Unbekannten (3 Rotationen, 3 Translationen und ein Maßstabsfaktor) des Berech-
nungsansatzes einer 3-D-Transformation (sog. 7 - Parametertransformation) bestimmt werden.
Mit dieser Art der Koordinatentransformation ist dann sofort eine Umrechnung der mit der Rover-
station gemessenen WGS84 Koordinaten in das jeweilige Zielsystem möglich.
Dadurch, dass bei dieser Messmethode jeweils zwei (baugleiche) GPS-Empfänger (Referenz- und
Roverstation) benutzt werden müssen, ist der instrumentelle Aufwand relativ groß. Aus diesem
Grund hat die Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder der Bundesrepublik
Deutschland den Aufbau eines flächendeckenden GPS-Referenzsystems SAPOS beschlossen
und umgesetzt.
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Professor B. Lehmann - 73 - Vermessungskunde 1
SAPOS
Der Satellitenpositionierungsdienst der deutschen Landesvermessung (SAPOS) ist ein
Gemeinschaftsprojekt der Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder der
Bundesrepublik Deutschland (AdV). Er stellt Korrekturdaten zur Verfügung, mit denen in Deutsch-
land eine genauere Positionsbestimmung mittels Satelliten möglich ist.
Die Grundlage dieses Dienstes bildet ein Netz von permanent betriebenen GNSS-
Referenzstationen (früher als „Permanentstationen“ bezeichnet). Mit über 270 Stationen ist ganz
Deutschland abgedeckt. SAPOS stellt Korrekturdaten für Positionierung und Navigation mit GPS
und des GLONASS bereit. Die SAPOS-Referenzstationen werden von den Ländern betrieben und
sind bundesweit einheitlich nutzbar. Sie ersetzen bei differentiellen GPS-Messungen den notwen-
digen zweiten Empfänger, so dass der Nutzer nur noch einen einzigen benötigt. Der Datenaus-
tausch zwischen den SAPOS Sendern und den GPS-Empfängern kann auf unterschiedliche Art
und Weise vorgenommen werde. Entweder können mit speziellen Empfängern Radiosignale emp-
fangen werden, die von der ARD ausgestrahlt werden oder die Daten können über Mobiltelefone
(die Online mit dem GPS-Empfänger verbunden bzw. Bestandteil sind) abgerufen werden. Der Da-
tenempfang ist grundsätzlich gebührenpflichtig.
Für ausgerüstete und berechtigte Anwender bietet SAPOS drei verschiedene Genauigkeitsstufen
zur Nutzung in Echtzeit (Realtime) oder für nachträgliche Berechnungen (Postprocessing) an. Drei
Dienstbereiche umfasst SAPOS mit unterschiedlichen Eigenschaften und Genauigkeiten:
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Vermessungskunde 1 - 74 - Professor B. Lehmann
Einführung - Terminologie
Die statistische Einheit ist das Einzelobjekt einer statistischen Untersuchung. Sie ist Träger
der Information(en), für die man sich bei der Untersuchung interessiert.
Jede statistische Einheit wird im Hinblick auf das Untersuchungsziel durch sachliche, räumliche
und zeitliche Kriterien identifiziert bzw. abgegrenzt. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen,
dass über eine richtige bzw. zweckmäßige Abgrenzung der statistischen Einheiten keine allge-
meingültigen Aussagen gemacht werden können. Die Identifikationskriterien müssen aus der
jeweiligen Aufgabenstellung abgeleitet werden.
Beispiel: Für eine Kommunalwahl in einer Großstadt soll eine Prognose für das Wahlergebnis er-
stellt werden. Nennen Sie die Identifikationskriterien:
- Sachlich:
- Räumlich:
- Zeitlich:
Eine statistische Masse ist eine Gesamtheit (Menge) von statistischen Einheiten mit überein-
stimmenden Identifikationskriterien (Grundgesamtheit). Die sachlichen, räumlichen und zeitli-
chen Identifikationskriterien ergeben sich aus der Zielsetzung bzw. Aufgabenstellung der statisti-
schen Untersuchung. Die statistische Einheit ist das Einzelobjekt einer statistischen Analyse. Die
Ergebnisse der Untersuchung sollen im allgemeinen Aussagen über die statistische Masse oder
Teilen davon liefern. Häufig wird deshalb die Statistik als Wissenschaft zur Untersuchung von
Massenerscheinungen bezeichnet. Sofern die Ergebnisse einer statistischen Untersuchung in ir-
gendeiner Form für Vergleichszwecke herangezogen werden, ist vor allem auf die Gleichartigkeit
von Massen zu achten.
Beispiel: Eine Analyse der Mietpreisentwicklung ist nur für gleichartige Wohnungen sinnvoll. Än-
derungen im Wohnkomfort können zu Verschiebungen der Mietpreisanalyse führen.
Aus Zeit-, Kosten- und anderen Gründen ist es häufig nicht möglich, im Rahmen einer statistischen
Untersuchung eine statistische Masse vollständig zu erfassen. Wird bei einer statistischen Unter-
suchung nur ein Teil der interessierenden Masse erfasst, dann heißt dieser Teil Stichprobe. In der
beschreibenden Statistik beziehen sich alle Ergebnisse und Aussagen immer nur auf die unter-
suchte Masse oder Stichprobe. Eine Verallgemeinerung oder Übertragung auf eine übergeordne-
te Masse ist unzulässig. Dies ist Aufgabe der induktiven Statistik.
Eine weitere Unterscheidungsmöglichkeit ist der Zeitpunkt der Untersuchung der statistischen
Masse:
Eine statistische Masse, deren Einheiten für ein gewisses Zeitintervall der Masse angehören, d.h.
zu einem bestimmten Zeitpunkt in die Masse eintreten (Zugang) und erst zu einem späteren Zeit-
punkt aus der Masse austreten (Abgang), heißt Bestandsmasse.
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Professor B. Lehmann - 75 - Vermessungskunde 1
Eine statistische Masse, deren Einheiten Ereignisse sind, die in einem bestimmten Zeitraum auf-
treten, heißt Ereignismasse oder Bewegungsmasse.
Eine statistische Einheit kann gewisse Eigenschaften haben. Diese Eigenschaften heißen Merk-
male, die statistischen Einheiten sind Merkmalsträger. Merkmale werden mit großen lateinischen
Buchstaben bezeichnet: X, Y, A, B ... . Ein Merkmal, das abzählbar viele Werte annehmen kann,
heißt diskret (Zwischenwerte sind nicht möglich!). Ein Merkmal, das beliebige Werte annehmen
kann, heißt stetig.
Also: Alle Merkmale, die man durch abzählen erhält, sind diskret, alle Merkmale, die irgendwie
gemessen werden (Gewicht, Länge, Volumen, ...), sind stetig.
Die möglichen Werte, die ein Merkmal annehmen kann, heißen Merkmalsausprägungen. Eine
bei einer statistischen Untersuchung an einer bestimmten statistischen Einheit festgestellte Merk-
malsausprägung heißt Merkmalswert oder Beobachtungswert. Dies sind die Daten, die bei der
statistischen Analyse verarbeitet werden. Sie werden mit kleinen lateinischen Buchstaben be-
zeichnet und mit einem Index i versehen: x1, x2, ... , xi, ... xn (n = Umfang der Messreihe).
Zusammenfassendes Beispiel:
Häufigkeitsverteilungen
Werden die für eine statistische Untersuchung erhobenen Beobachtungswerte nacheinander auf-
geschrieben, so erhält man eine statistische Reihe. Es werden geordnete und ungeordnete sta-
tistische Reihen unterschieden. Wenn die Beobachtungswerte in der Reihenfolge, in der sie erfasst
werden, aufgeschrieben werden, erhält man eine Urliste.
Eine erste Aufbereitung der durch die Urliste gegebenen Daten besteht nun darin, die auf die ein-
zelnen Merkmalsausprägungen entfallende Anzahl von statistischen Einheiten auszuzählen. Wenn
das Datenmaterial nicht zu umfangreich ist, kann das Auszählen mit Hilfe einer Strichliste erfol-
gen.
Zur weiteren Aufbereitung des Datenmaterials benötigt man die sogenannten absoluten und rela-
tiven Häufigkeiten.
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Vermessungskunde 1 - 76 - Professor B. Lehmann
Beispiel: Anlässlich einer Schulstatistik wurde in einer Klasse das Alter von 25 Schülern festge-
stellt. Dabei erhielt man folgende Urliste:
Nr. i der statis- Merkmalswert xi Nr. i der statis- Merkmalswert xi Nr. i der statis- Merkmalswert xi
tischen Einheit (in Jahren) tischen Einheit (in Jahren) tischen Einheit (in Jahren)
1 14 9 16 17 17
2 15 10 14 18 15
3 14 11 15 19 16
4 16 12 17 20 15
5 17 13 15 21 14
6 15 14 16 22 15
7 14 15 15 23 17
8 15 16 14 24 16
25 15
Die Anzahl der Beobachtungswerte mit der Merkmalsausprägung xi heißt absolute Häufigkeit der
Merkmalsausprägung und wird mit h( xi ) bezeichnet. Die absolute Häufigkeit jeder Merkmalsaus-
prägung kann in Beziehung zu der Gesamtzahl n der Beobachtungswerte gesetzt werden.
k
Für die absoluten Häufigkeiten gilt: 0 h( xi ) n (i = 1,2,...,k) und h( x ) n i
i1
Der relative (prozentuale) Anteil der absoluten Häufigkeit einer Merkmalsausprägung xi an der Ge-
samtzahl der Beobachtungswerte heißt relative Häufigkeit f( xi ) . Die relativen Häufigkeiten können
als Dezimalbrüche oder als Prozentzahlen angegeben werden. Im letzten Fall heißen sie dann re-
lative prozentuale Häufigkeiten.
h( xi ) h( xi )
Es gilt: f( xi ) bzw. f( xi ) = 100 (%)
n n
k
Für die relativen Häufigkeiten gilt: 0 f( xi ) 1 (i = 1,2,...,k) und f( x ) 1
i
i1
Beispiel: Von 80 Personen, die nach ihrem Wahlverhalten befragt wurden, haben 20 die Partei A
gewählt.
Merkmalsausprägung xi : Partei A
Absolute Häufigkeit: h (xi) = 20
Relative Häufigkeit: f (xi) = 20 / 80 = 0,25 oder 25 %
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Professor B. Lehmann - 77 - Vermessungskunde 1
Graphische Darstellungen
Anschaulicher als tabellarische Darstellungen von Häufigkeitsverteilungen sind graphische Darstel-
lungen.
Beispiel: Eine Untersuchung über die soziale Struktur einer Region hat ergeben, dass 40% der
Beschäftigten Arbeiter, 25 % Angestellte, 15 % Beamte und 20 % Selbständige sind.
Bei qualitativen Merkmalen, die im allgemeinen nur wenige Merkmalsausprägungen haben, emp-
fiehlt sich häufig eine der folgende graphischen Darstellungen:
S
B
B
An S
An
Ar Ar
Ar A B S
Eine anschauliche Darstellung (in Zeitungen) ist die Verwendung von Piktogrammen:
MMMMM
MMM
MMMM
25% Angestellte
15% Beamte
20% Selbständige
MM Arbeiter
40%
Angestellte
25%
M
Beamte
15%
M
Selbständige
20%
Abb.: Zwei Arten von Piktogrammen - zweckmäßiger Weise mit Zahlenwerte ergänzt.
Bei der graphischen Darstellung quantitativer Merkmale kann ein Stabdiagramm in ein Ko-
ordinatensystem eingezeichnet werden. Auf der horizontalen Achse werden in einem geeigneten
Maßstab die Merkmalsausprägungen aufgetragen. Beginnen die Ausprägungen nicht mit Null, so
wird dies durch eine am Ursprung unterbrochene Linie angedeutet. Die Höhen der Stäbe werden
durch die Häufigkeiten (relativ oder absolut) bestimmt.
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Vermessungskunde 1 - 78 - Professor B. Lehmann
hi fi
10 0,40
8 0,32
6 0,24
4 0,16
2 0,08
Abb.: Stabdiagramm zum Beispiel des Alters von Schülern in einer Klasse
Verbindet man die Endpunkte der Stäbe des Stabdiagramms miteinander und zeichnet die Stäbe
nicht ins Diagramm ein, so erhält man ein Häufigkeitspolygon.
hi fi
10 0,40
8 0,32
6 0,24
4 0,16
2 0,08
Beispiel: In einem Betrieb wurden die Mitarbeiter nach ihrem Alter zahlenmäßig erfasst. Dabei er-
gab sich folgende absolute Häufigkeitsverteilung:
hi
4
16 20 25 30 35 40 45 50 55 60 64 Alter
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Professor B. Lehmann - 79 - Vermessungskunde 1
Bei dem vorherigen Beispiel war die Einteilung in die verschiedenen Altersklassen in Abstände von
vollen zehn Jahren sinnvoll und aufgrund der Altersstruktur zweckmäßig.
Bei diskreten Merkmalen mit sehr vielen Merkmalsausprägungen oder stetigen Merkmalen können
die Häufigkeiten nicht mehr jeder einzelnen Merkmalsausprägung zugeordnet werden. Hier emp-
fiehlt es sich, mehrere Merkmalsausprägungen in bestimmte Klassen einzuteilen.
Klasseneinteilungen
Beispiel: Eine Messreihe mit 80 ganzzahligen (diskreten) Messwerten soll in Klassen eingeteilt
werden. Der Messwertsprung = 1, d.h. jede ganze Zahl zwischen x max. und x min. ist ein
möglicher Messwert.
Gegeben sind folgende Daten:
16
x = 1,78 x = 2
9
(x max. + x min. ) / 2 = 13 ( =÷ möglicher Messwert)
Rechter Klassenrand der mittleren Klasse: 14 + 0,5 = 14,5 Addition des halben Messwert-
sprungs wegen
x > (x max. + x min. ) / 2
Linker Klassenrand: 14,5 - x = 12,5
Mittlere Klassenmitte: 14,5 - x /2 = 13,5
R = (xmax. - xmin.) = 16
Klassenmitten Klassenränder
mittlere Klassenmitte
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Vermessungskunde 1 - 80 - Professor B. Lehmann
Nr. der Festig- Nr. der Festig- Nr. der Festig- Nr. der Festig-
statistischen keit statistischen keit statistischen keit statistischen keit
Einheit xi Einheit xi Einheit xi Einheit xi
1 52,6 11 43,8 21 50,2 31 48,9
2 49,8 12 49,7 22 55,2 32 46,1
3 52,3 13 50,4 23 49,6 33 51,5
4 47,4 14 54,6 24 57,0 34 53,6
5 46,3 15 42,1 25 51,8 35 47,1
6 44,5 16 50,4 26 52,8 36 51,1
7 46,1 17 53,9 27 49,4 37 48,5
8 48,3 18 51,3 28 49,2 38 47,1
9 44,5 19 55,1 29 48,1 39 50,8
10 50,8 20 46,7 30 53,1 40 48,6
Verteilungsformen
Bei Häufigkeitsverteilungen lassen sich im allgemeinen nach dem Aussehen ihrer graphischen
Darstellungen verschiedene Verteilungsformen unterscheiden.
Die folgenden Abbildungen zeigen die typische Gestalt der wichtigsten Verteilungsformen. Die
dargestellten Häufigkeitskurven kann man als geglättete Häufigkeitspolygone auffassen. Die Ver-
teilungsform einer Häufigkeitsverteilung gibt einen ersten Überblick über die Struktur der entspre-
chenden statistischen Masse.
symmetrisch, eingipflig rechts steil, links schief links steil, rechts schief
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Professor B. Lehmann - 81 - Vermessungskunde 1
Die Charakterisierung einer Häufigkeitsverteilung durch statistische Maßzahlen stellt wie die Klas-
seneinteilung eine Datenreduktion dar, die dem Ziel dient, das Datenmaterial überschaubarer und
aussagekräftiger zu machen.
Lageparameter
Ein Durchschnitt ist ein Wert, der typisch oder repräsentativ für eine Menge von Daten ist. Da
solche typischen Werte dazu neigen, mitten in einer Menge von der Größe nach geordneten Daten
zu liegen, werden Durchschnitte auch Lageparameter genannt.
Verschiedene Arten von Durchschnitten können definiert werden, von denen das arithmetische
Mittel oder kurz der (empirische) Mittelwert, der Median, der Modus, das geometrische Mittel
und das harmonische Mittel die gebräuchlichsten sind.
Das arithmetische Mittel oder der Mittelwert x einer Menge von n Zahlen x1 , x 2 , x 3 ,..., x n ist defi-
niert durch:
x
x1 x2 x3 ... xn
xi
n n
Dieser Mittelwert wird auch als empirisches Mittel bezeichnet.
Beispiel: Kommen 5, 8, 6 und 2 jeweils mit den Häufigkeiten 3, 2, 4 und 1 vor, so ist das arithme-
tische Mittel:
3 5 2 8 4 6 1 2 15 16 24 2
x 5 ,7
3 2 4 1 10
Bei klassifizierten Häufigkeitsverteilungen repräsentiert die Klassenmitte xi* die gesamte Klasse.
Es ergibt sich demnach als Näherungswert für das arithmetische Mittel.
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Vermessungskunde 1 - 82 - Professor B. Lehmann
k
1
x
n hi * xi *
i1
wobei die hi* die absoluten Häufigkeiten in den Klassen mit den jeweiligen Klassenmitten xi* sind.
Die Anzahl der Klassen ist k.
Manchmal ordnet man den Zahlen x1 , x 2 , x 3 ,..., x n gewisse Gewichtungsfaktoren oder Gewich-
te p1, p2, ..., pn zu, die von ihrer Bedeutung oder Wichtigkeit abhängen. In diesem Fall wird
x
p1 x1 p 2 x 2 ...p n x n
pi xi
p 1 p 2 ...p n pi
als gewogenes arithmetisches Mittel bezeichnet.
Beispiel: Wenn die Abschlussklausur einer Vorlesung dreimal so hoch gewertet wird wie eine
Kurzklausur und ein Student bei der Abschlussklausur eine Punktzahl von 85 und bei
den Kurzklausuren Punktzahlen von 70 und 90 erhalten hat, so ist die durchschnittliche
Punktzahl
1 70 1 90 3 85 415
x 83
1 1 3 5
Der Median
Der Median x Z einer Menge von Zahlen, die ihrer Größe nach geordnet sind , ist der Wert in der
Mitte oder das arithmetische Mittel der beiden Werte in der Mitte. Er wird auch als Zentralwert
bezeichnet.
x n 2 x n 2 1
xZ falls n gerade
2
Beispiel: 1. Für die Menge der Zahlen 3, 4, 4, 5, 6, 8, 8, 8, 10 erhält man folgenden Median:
n ist ungerade x Z x n 1 x 9 1 x 10 x 5 6
2 2 2
2. Für die Menge der Zahlen 5, 5, 7, 9, 11, 12, 15, 18 erhält man folgenden Median:
x n 2 x n 2 1 x 8 2 x 8 2 1 x4 x5 9 11
n ist gerade xZ 10
2 2 2 2
Liegen die Daten in Form einer Häufigkeitstabelle (klassifizierte Daten) vor, so ist bei der Berech-
nung des Medians zu beachten, dass sich die Berechnungsformeln für den Median auf die einzel-
nen Merkmalswerte xi und nicht auf die klassifizierten Merkmalsausprägungen xi* der Häufigkeits-
tabelle beziehen.
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Professor B. Lehmann - 83 - Vermessungskunde 1
Der Modus
Der einfachste Lageparameter ist der Modus xD , der auch als dichtester Wert oder häufigster
Wert bezeichnet wird. Der Modus ist die Merkmalsausprägung, die am häufigsten vorkommt. Er ist
um so aussagekräftiger, je stärker die entsprechende Merkmalsausprägung dominiert. Kommen
mehrere Merkmalsausprägungen als Modus in Frage, so verliert er an Aussagekraft.
Beispiel: 1. Die Menge 2, 2, 5, 7, 9, 9, 9, 10, 10, 11, 12, 18, hat den Modus xD 9.
2. Die Menge 3, 5, 8, 10, 12, 15, 16, hat keinen Modus.
3. Die Menge 2, 3, 4, 4, 4, 5, 5, 7, 7, 7, 9 hat zwei Modi, xD 4 und xD 7.
Eine Verteilung, die nur einen Modus hat, wird als unimodal bezeichnet, eine Verteilung mit zwei
Modi bezeichnet man als bimodal.
Wird eine Menge von Daten der Größe nach geordnet, so ist der Wert in der Mitte - oder das a-
rithmetische Mittel der beiden Werte in der Mitte -, der die Menge in zwei gleiche Teile teilt, der
Median. Wird die Menge der Daten in vier gleiche Teile geteilt, bezeichnet man die Werte, die die
Aufteilung vornehmen, als Quartile Q1 - Q3.
Gleichermaßen werden die Werte, die die Daten in zehn gleiche Teile teilen, Dezile D1 - D9 ge-
nannt.
Bei einer Aufteilung in einhundert gleiche Teile heißen die Aufteilungswerte Zentile Z1 - Z99.
Das 2. Quartil, das 5. Dezil und das 50. Zentil entsprechen dem Median. Das 25. und 75. Zentil
entsprechen dem 1. und 3. Quartil.
Die Begriffe Quartile, Dezile, Zentile und andere Werte werden zusammenfassend als Schwel-
lenwerte oder auch Quantile bezeichnet. Bei normalverteilten Daten ist zur Festlegung eines be-
stimmten Bereiches der Daten auch die Bezeichnung Fraktil gebräuchlich (5% Fraktil).
Das geometrische Mittel xG einer Menge von n Zahlen x1, x2, x3, ..., xn ist die n-te Wurzel aus
dem Produkt dieser Zahlen.
Geht man von den Merkmalswerten einer Grundgesamtheit aus, so ist das geometrische Mittel
xG n x1 x 2 xn
3 3
Beispiel: Das geometrische Mittel der Zahlen 2, 4, 8 ist xG 248 64 4
Das harmonische Mittel xH einer Menge von Zahlen x1, x2, x3, ..., xn ist der reziproke Wert des
arithmetischen Mittels der reziproken Werte der Zahlen.
Geht man von den Merkmalswerten der Grundgesamtheit aus, so ist das harmonische Mittel als
n
xH definiert.
1
xi
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Vermessungskunde 1 - 84 - Professor B. Lehmann
Streuungsparameter
Häufig reichen die Lageparameter zur Charakterisierung einer Häufigkeitsverteilung nicht aus.
Deshalb werden sie oft durch einen Streuungsparameter ergänzt, der erkennen lässt, ob sich die
Merkmalswerte eng um den Mittelwert konzentrieren oder mehr oder weniger stark streuen.
Spannweite
Die Spannweite R ist der einfachste Streuungsparameter. Sie ist definiert als die Differenz zwi-
schen dem größten und dem kleinsten vorkommenden Merkmalswert xi, d.h.
R x max. x min.
Die Aussagekraft der Spannweite wird dadurch stark eingeschränkt, dass nur die beiden extremen
Merkmalswerte berücksichtigt werden und über die Streuung der dazwischenliegenden Merk-
malswerte nichts ausgesagt wird. Insbesondere untypische Extremwerte der Verteilung (soge-
nannte Ausreißer) verzerren die Aussagekraft der Spannweite.
Beispiel: Zu den Merkmalswerten 27, 4, 8, 3, 12, 10, 26, 6, 19, 16 gehört die Spannweite
R = 27 - 3 = 24
Die Spannweite ist für eine erste, schnelle Abschätzung der Streuung insbesondere deshalb ge-
eignet, weil die übrigen Streuungsparameter mit einem zum Teil erheblichen Rechenaufwand ver-
bunden sind.
Der wichtigste Streuungsparameter, der die Güte der Messwerte einer Messreihe wiedergibt, ist
die Varianz 2 bzw. s 2; die positive Wurzel aus der Varianz ist die Standardabweichung
bzw. s. Die Varianz ist das arithmetische Mittel der quadratischen Abweichungen der Merk-
malswerte xi vom arithmetischen Mittel, bzw. von einem Erwartungswert .
2 1 1
n
(x i x )2 bzw.
2
n (xi )2
wobei der empirische Mittelwert x ein Schätzwert für den Erwartungswert (wahrscheinlicher
Wert ) einer Messreihe sein kann.
2. Bei Merkmalswerten einer Stichprobe ( Auswahl aus der Grundgesamtheit ) ist die Varianz defi-
niert als
1
s2 (xi x)2
n1
3. Bei klassifizierten Häufigkeitsverteilungen mit Daten der Grundgesamtheit, bei denen die Klas-
senmitte xi* die gesamte Klasse repräsentiert, ergibt sich für die Varianz als Näherungswert.
k
1
s2 (x*i x)2 hi* i = 1, 2, ..., k k = Anzahl der Klassen
n i1
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Professor B. Lehmann - 85 - Vermessungskunde 1
Die Varianz besitzt als Dimension das Quadrat der Dimensionen der einzelnen Merkmalswerte.
Werden z.B. die Merkmalswerte in Meter gemessen, so hat die Varianz die Dimension Quadrat-
meter. Die Standardabweichung hat den Vorteil, dass sie die gleiche Dimension wie die Merk-
malswerte besitzt.
Für die Berechnung der Varianz ist häufig die folgende Formel, insbesondere bei Berechnung mit
dem Taschenrechner, günstiger:
2
xi2 n x 2 mit x
xi
n n
Entsprechend ergibt sich auch für die Berechnung aus Merkmalswerten einer Stichprobe die Vari-
anz aus:
s2
xi2 n x2
n1
und bei klassifizierten Häufigkeitsverteilungen aus:
k
hi* xi*2 n x 2 xi
s2 i1
wobei x ist.
n n
Variationskoeffizient
Der Variationskoeffizient v ist ein sogenannter relativer Streuungsparameter und wird als
Quotient aus Standardabweichung und arithmetischem Mittel definiert, d.h.
s s
v bzw. v 100%
x x
Zweidimensionale Merkmalsausprägungen
Treten zwei voneinander abhängige - korrelierte - Merkmalsausprägungen xi und yi auf, lassen
diese sich in einer Merkmalsebene darstellen. Dazu trägt man auf der Abszissenachse die Merk-
malsausprägungen des Merkmals X und auf der Ordinatenachse die Merkmalsausprägungen des
Merkmals Y ab.
Die statistische Einheit mit der Nummer i liefert ein Wertepaar (xi ; yi), deren Darstellung in der
Merkmalsebene als Streuungsdiagramm bezeichnet wird.
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Vermessungskunde 1 - 86 - Professor B. Lehmann
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45
Treten zusätzlich Häufigkeitsmerkmale zu den einzelnen Merkmalen auf, so gilt für die absolute
Häufigkeit
r m
h ij n
j1 i1
Zur Auswertung bedient man sich einer zweidimensionalen Häufigkeitstabelle oder einer dreidi-
mensionalen Grafik.
Y
y1 y2 ... yj ... yr
X
x1 h11 h12 ... h1j ... h1r h1.
x2 h21 h22 ... h2j ... h2r h2.
. . . . . .
. . . . . .
. . . . . .
xi hi1 hi2 ... hij ... hir hi.
. . . . . .
. . . . . .
. . . . . .
xm hm1 hm2 ... hmj ... hmr hm.
h.1 h.2 ... h.j ... h.r n
Regressionsanalyse
Liegen mehrere zweidimensionale Merkmalswerte vor, können diese Werte durch eine Kurve re-
präsentiert und mathematisch ausgedrückt werden. Die Kurven sollen dabei der Bedingung
d i2 Min.
folgen. Dabei sind in der Regel die di die Abstände der Kurve von den einzelnen Merkmalswerten
in y-Richtung.
Gerade y = ax + b
Parabel y = ax2 + bx + c
Potenzfunktion y = bxa
Exponentialfunktion y = bax
Welche davon zweckmäßig ist, hängt von der jeweiligen Merkmalsverteilung ab. Lösungsansätze
können in der Literatur nachgeschlagen werden. Nachfolgend jedoch die
Lineare Regression
Hierbei wird als Regressionsfunktion eine Gerade der Form y = ax + b verwendet, sie heißt Reg-
ressionsgerade.
Y
6
4
2
X
2 4 6 8 10 12 14
Abb.: Regressionsgerade
Die Koeffizienten der Geraden lassen sich durch folgende Formeln berechnen:
a
n xi yi xi yi
2
n x i2 x i
b
x i2 y i x i x i y i
2
n x i2 x i
Somit besteht die Möglichkeit für einen gewissen Merkmalswert xi den dazugehörigen Merkmals-
wert yi zu bestimmen.
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Vermessungskunde 1 - 88 - Professor B. Lehmann
Korrelationsanalyse
In einer Korrelationsanalyse verfolgt man das Ziel, die Stärke des Zusammenhangs zwischen
zwei Merkmalen durch eine geeignete Maßzahl zu beschreiben. Diese Maßzahl bezeichnet man
als Korrelationskoeffizient r.
Er drückt den Grad der Linearität des Zusammenhangs zwischen zwei Merkmalen X und Y aus
und wird nach folgendem Ansatz berechnet:
2
sxiyi x i
r
sx i x i sy iy i
wobei sxix i x i2
n
2
y i
syiy i y i2
n
xi yi
sxiy i xiyi
n
ist.
Der Korrelationskoeffizient r ist eine Zahl zwischen +1 und -1. Der Zusammenhang zwischen
Korrelationskoeffizient und Beobachtungswerten kann folgenden Darstellungen entnommen wer-
den:
y r=1 r=-1 y r0
x x x
r1 r-1
y y
y r0
x x x
Abb.: Streuungsdiagramme mit unterschiedlichen Korrelationskoeffizienten
Mit Hilfe der Korrelationsanalyse lässt sich stets nur nachweisen, ob ein formaler Zusammenhang
zwischen zwei Merkmalen besteht.
Normalverteilung
Die wichtigste Verteilung von Zufallsgrößen, wie sie bei vielen statistischen Untersuchungen ge-
nauso wie bei fehlertheoretischen Betrachtungen auftreten, ist die Normalverteilung. Sie wurde von
C. F. Gauß mit der Theorie der Messfehler eingeführt. Sie ist auch unter der Bezeichnung
Gauß'sche Glockenkurve
bekannt.
Die Kurve der Normalverteilung, auch als Dichtefunktion f(x) oder Wahrscheinlichkeitsdichte f(x)
bezeichnet, hat die Funktion
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Professor B. Lehmann - 89 - Vermessungskunde 1
1 x 2
1
f(x) e 2
für ( x )
2
wobei:
σ = Standardabweichnung Streuungsparameter
π = 3,1418
e = 2,718
μ = Mittelwert (Erwartungswert) Lageparameter
x = Messwert ist.
Abb.: Dichtefunktion f(x) der Normalverteilung für = 0 und den Standardabweichungen = 0,25;
= 0,5 und = 1
Beispiel: Konstruktion einer Normalverteilungskurve f(x)
Standardisierte Normalverteilung
Für den praktischen Gebrauch geht man von einer standardisierten (= zentrierten und normierten)
Normalverteilung aus, die den Erwartungswert = 0 und die Standardabweichung = 1 besitzt.
lassen sich die x - Werte einer beliebigen Normalverteilung N (,) in die standardisierten Werte z
einer Zufallsvariablen transformieren, die der Normalverteilung N (0,1) entsprechen.
Umgekehrt lassen sich die Funktionswerte einer beliebigen Normalverteilung N (m,s) aus den
Funktionswerten der standardisierten Normalverteilung N(0,1) einfach durch folgenden Ansatz
bestimmen:
1
f(x) f(z)
Vorteil der standardisierten Normalverteilung ist, dass die Funktionswerte einer Tabelle entnom-
men werden können.
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Professor B. Lehmann - 91 - Vermessungskunde 1
z ,00 ,01 ,02 ,03 ,04 ,05 ,06 ,07 ,08 ,09
0,0 ,3989 ,3989 ,3989 ,3988 ,3986 ,3984 ,3982 ,3980 ,3977 ,3973
0,1 ,3970 ,3965 ,3961 ,3956 ,3951 ,3945 ,3939 .3932 ,3925 ,3918
0,2 ,3910 ,3902 ,3894 ,3885 ,3876 ,3867 ,3857 ,3847 ,3836 ,3825
0,3 ,3814 ,3802 ,3790 ,3778 ,3765 ,3752 ,3739 ,3725 ,3712 ,3697
0,4 ,3683 ,3668 ,3653 ,3637 ,3621 ,3605 ,3589 ,3572 ,3555 ,3538
0,5 ,3521 ,3503 ,3485 ,3467 ,3448 ,3429 ,3410 ,3391 ,3372 ,3352
0,6 ,3332 ,3312 ,3292 ,3271 ,3251 ,3230 ,3209 ,3187 ,3166 ,3144
0,7 ,3123 ,3101 ,3079 ,3056 ,3034 ,3011 ,2989 ,2966 ,2943 ,2920
0,8 ,2897 ,2874 ,2850 ,2827 ,2803 ,2780 ,2756 ,2732 ,2709 ,2685
0,9 ,2661 ,2637 ,2613 ,2589 ,2565 ,2541 ,2516 ,2492 ,2468 ,2444
1,0 ,2420 ,2396 ,2371 ,2347 ,2323 ,2299 ,2275 ,2251 ,2227 ,2203
1,1 ,2179 ,2155 ,2131 ,2107 ,2083 ,2059 ,2036 ,2012 ,1989 ,1965
1,2 ,1942 ,1919 ,1895 ,1872 ,1849 ,1826 ,1804 ,1781 ,1758 ,1736
1,3 ,1714 ,1691 ,1669 ,1647 ,1626 ,1604 ,1582 ,1561 ,1539 ,1518
1,4 ,1497 ,1476 ,1456 ,1435 ,1415 ,1394 ,1374 ,1354 ,1334 ,1315
1,5 ,1295 ,1276 ,1257 ,1238 ,1219 ,1200 ,1182 ,1163 ,1145 ,1127
1,6 ,1109 ,1092 ,1074 ,1057 ,1040 ,1023 ,1006 ,0989 ,0973 ,0957
1,7 ,0940 ,0925 ,0909 ,0893 ,0878 ,0863 ,0848 ,0833 ,0818 ,0804
1,8 ,0790 ,0775 ,0761 ,0748 ,0734 ,0721 ,0707 ,0694 ,0681 ,0669
1,9 ,0656 ,0644 ,0632 ,0620 ,0608 ,0596 ,0584 ,0573 ,0562 ,0551
2,0 ,0540 ,0529 ,0519 ,0508 ,0498 ,0488 ,0478 ,0468 ,0459 ,0449
2,1 ,0440 ,0431 ,0422 ,0413 ,0404 ,0396 ,0387 ,0379 ,0371 ,0363
2,2 ,0355 ,0347 ,0339 ,0332 ,0325 ,0317 ,0310 ,0303 ,0297 ,0290
2,3 ,0283 ,0277 ,0270 ,0264 ,0258 ,0252 ,0246 ,0241 ,0235 ,0229
2,4 ,0224 ,0219 ,0213 ,0208 ,0203 ,0198 ,0194 ,0189 ,0184 ,0180
2,5 ,0175 ,0171 ,0167 ,0163 ,0158 ,0154 ,0151 ,0147 ,0143 ,0139
2,6 ,0136 ,0132 ,0129 ,0126 ,0122 ,0119 ,0116 ,0113 ,0110 ,0107
2,7 ,0104 ,0101 ,0099 ,0096 ,0093 ,0091 ,0088 ,0086 ,0084 ,0081
2,8 ,0079 ,0077 ,0075 ,0073 ,0071 ,0069 ,0067 ,0065 ,0063 ,0061
2,9 ,0060 ,0058 ,0056 ,0055 ,0053 ,0051 ,0050 ,0048 ,0047 ,0046
3,0 ,0044 ,0043 ,0042 ,0040 ,0039 ,0038 ,0037 ,0036 ,0035 ,0034
3,1 ,0033 ,0032 ,0031 ,0030 ,0029 ,0028 ,0027 ,0026 ,0025 ,0025
3,2 ,0024 ,0023 ,0022 ,0022 ,0021 ,0020 ,0020 ,0019 ,0018 ,0018
3,3 ,0017 ,0017 ,0016 ,0016 ,0015 ,0015 ,0014 ,0014 ,0013 ,0013
3,4 ,0012 ,0012 ,0012 ,0011 ,0011 ,0010 ,0010 ,0010 ,0009 ,0009
3,5 ,0009 ,0008 ,0008 ,0008 ,0008 ,0007 ,0007 ,0007 ,0007 ,0006
3,6 ,0006 ,0006 ,0006 ,0005 ,0005 ,0005 ,0005 ,0005 ,0005 ,0004
3,7 ,0004 ,0004 ,0004 ,0004 ,0004 ,0004 ,0003 ,0003 ,0003 ,0003
3,8 ,0003 ,0003 ,0003 ,0003 ,0003 ,0002 ,0002 ,0002 ,0002 ,0002
3,9 ,0002 ,0002 ,0002 ,0002 ,0002 ,0002 ,0002 ,0002 ,0001 ,0001
Wegen der Symmetrie der Dichtefunktion f(z) sind in der Tabelle nur positive Werte aufgeführt; sie
gelten ebenso für negative Werte.
1 x 2
x
1 2
F(x) e dx für ( x )
2
Sie gibt die Fläche unterhalb der Dichtefunktion f(x) für einen Erwartungswert mit der Standard-
abweichung bis zu einer Grenze x an.
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Vermessungskunde 1 - 92 - Professor B. Lehmann
Führt man auch hier standardisierte Werte ( = 0, = 1) ein, erhält man die Verteilungsfunktion
der standardisierten Normalverteilung:
z 2
z
1 2
F(z) e dz
2
Vorteil dieser Funktion ist, dass auch deren Werte in Tabellen zusammengestellt sind:
z ,00 ,01 ,02 ,03 ,04 ,05 ,06 ,07 ,08 ,09
0,0 ,5000 ,5040 ,5080 ,5120 ,5160 ,5199 ,5239 ,5279 ,5319 ,5359
0,1 ,5398 ,5438 ,5478 ,5517 ,5557 ,5596 ,5636 ,5675 ,5714 ,5753
0,2 ,5793 ,5832 ,5871 ,5910 ,5948 ,5987 ,6026 ,6064 ,6103 ,6141
0,3 ,6179 ,6217 ,6255 ,6293 ,6331 ,6368 ,6406 ,6443 ,6480 ,6517
0,4 ,6554 ,6591 ,6628 ,6664 ,6700 ,6736 ,6772 ,6808 ,6844 ,6879
0,5 ,6915 ,6950 ,6985 ,7019 ,7054 ,7088 ,7123 ,7157 ,7190 ,7224
0,6 ,7257 ,7291 ,7324 ,7357 ,7389 ,7422 ,7454 ,7486 ,7517 ,7549
0,7 ,7580 ,7611 ,7642 ,7673 ,7704 ,7734 ,7764 ,7794 ,7823 ,7852
0,8 ,7881 ,7910 ,7939 ,7967 ,7995 ,8023 ,8051 ,8078 ,8106 ,8133
0,9 ,8159 ,8186 ,8212 ,8238 ,8264 ,,8289 ,8315 ,8340 ,8365 ,8389
1,0 ,8413 ,8438 ,8461 ,8485 ,8508 ,,8531 ,8554 ,8577 ,8599 ,8621
1,1 ,8643 ,8665 ,8686 ,8708 ,8729 ,8749 ,8770 ,8790 ,8810 ,8830
1,2 ,8849 ,8869 ,8888 ,8907 ,8925 ,8944 ,8962 ,8980 ,8997 ,9015
1,3 ,9032 ,9049 ,9066 ,9082 ,9099 ,9115 ,9131 ,9147 ,9162 ,9177
1,4 ,9192 ,9207 ,9222 ,9236 ,9251 ,9265 ,9279 ,9292 ,9306 ,9319
1,5 ,9332 ,9345 ,9357 ,9370 ,9382 ,9394 ,9406 ,9418 ,9429 ,9441
1,6 ,9452 ,9463 ,9474 ,9484 ,9495 ,9505 ,9515 ,9525 ,9535 ,9545
1,7 ,9554 ,9564 ,9573 ,9582 ,9591 ,9599 ,9608 ,9616 ,9625 ,9633
1,8 ,9641 ,9649 ,9656 ,9664 ,9671 ,9678 ,9686 ,9693 ,9699 ,9706
1,9 ,9713 ,9719 ,9726 ,9732 ,9738 ,9744 ,9750 ,9756 ,9761 ,9767
2,0 ,9772 ,9778 ,9783 ,9788 ,9793 ,9798 ,9803 ,9808 ,9812 ,9817
2,1 ,9821 ,9826 ,9830 ,9834 ,9838 ,9842 ,9846 ,9850 ,9854 ,9857
2,2 ,9861 ,9864 ,9868 ,9871 ,9875 ,9878 ,9881 ,9884 ,9887 ,9890
2,3 ,9893 ,9896 ,9898 ,9901 ,9904 ,9906 ,9909 ,9911 ,9913 ,9916
2,4 ,9918 ,9920 ,9922 ,9925 ,9927 ,9929 ,9931 ,9932 ,9934 ,9936
2,5 ,9938 ,9940 ,9941 ,9943 ,9945 ,9946 ,9948 ,9949 ,9951 ,9952
2,6 ,9953 ,9955 ,9956 ,9957 ,9959 ,9960 ,9961 ,9962 ,9963 ,9964
2,7 ,9965 ,9966 ,9967 ,9968 ,9969 ,9970 ,9971 ,9972 ,9973 ,9974
2,8 ,9974 ,9975 ,9976 ,9977 ,9977 ,9978 ,9979 ,9979 ,9980 ,9981
2,9 ,9981 ,9982 ,9982 ,9983 ,9984 ,9984 ,9985 ,9985 ,9986 ,9986
3,0 ,9987 ,9987 ,9987 ,9988 ,9988 ,9989 ,9989 ,9989 ,9990 ,9990
3,1 ,9990 ,9991 ,9991 ,9991 ,9992 ,9992 ,9992 ,9992 ,9993 ,9993
3,2 ,9993 ,9993 ,9994 ,9994 ,9994 ,9994 ,9994 ,9995 ,9995 ,9995
3,3 ,9995 ,9995 ,9995 ,9996 ,9996 ,9996 ,9996 ,9996 ,9996 ,9997
3,4 ,9997 ,9997 ,9997 ,9997 ,9997 ,9997 ,9997 ,9997 ,9997 ,9998
Wegen der Symmetrie der Dichtefunktion f(z) sind in der Tabelle nur positive Werte aufgeführt; sie
gelten ebenso für negative Werte. Will man die Wahrscheinlichkeit P bestimmen, dass ein be-
stimmter Merkmalswert zwischen zwei Grenzen liegt, muss die Differenz der Funktionswerte bei-
der Grenzen gebildet werden.
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Professor B. Lehmann - 93 - Vermessungskunde 1
Werden als symmetrische Grenzwerte jeweils ein vielfaches der Standardabweichung eingeführt,
ergeben sich folgende Wahrscheinlichkeiten:
P( x ) 68%
P( 2 x 2 ) 95,5%
P( 3 x 3 ) 99,7%
P( 196
, x 196
, ) 95%
P( 2,58 x 2,58 ) 99%
P( 3,29 x 3,29 ) 99,9%
P( 3,89 x 3,89 ) 99,99%
Beispiel: Gegeben ist eine normalverteilte Zufallsgröße x, wobei die Zufallsgröße die Länge einer
Strecke mit = 130,100 m und = 4,0 cm sei.
Gesucht ist die Wahrscheinlichkeit P dafür, dass eine Streckenmessung xi zwischen die
Grenzen 130,040 m und 130,120 m fällt.
Also: P(130 ,040 m x 130120
, m)
Die Normierung ergibt zunächst:
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Messwert xi in dem angegebenen Bereich liegt, ist
62%.
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Vermessungskunde 1 - 94 - Professor B. Lehmann
Fehlerlehre
Die Fehlerlehre befasst sich mit der Auswertung fehlerbehafteter Messwerte. Die grundlegenden
Gedanken dazu wurden im Jahr 1794 von dem damals 17-jährigen Mathematikstudenten Carl
Friedrich Gauß als "Methode der kleinsten Quadrate" entwickelt.
Durch die Unvollkommenheit des Messgegenstandes, der Messgeräte und der Messverfahren wird
jedes Messergebnis verfälscht. Einflüsse der Messbedingungen in der Umwelt (Temperatur, Luft-
druck und -feuchte, elektrische und magnetische Felder) oder durch persönliche, von den Eigen-
schaften oder der Fähigkeit des Beobachters abhängige Einflüsse (Aufmerksamkeit, Sehschärfe,
Schätzvermögen) kommen hinzu.
Deshalb ist keine Messung frei von Fehlern. Trotz größter Sorgfalt gelingt es nicht, den wahren
Wert einer gesuchten Größe durch Messungen zu bestimmen. Der Fehler einer Messung wird
zwar kleiner je genauer die Messgeräte sind, grundsätzlich lassen sich Fehler jedoch nicht von
vornherein ausschalten. Aufgabe der Berechnung nach der Methode der kleinsten Quadrate ist es,
bei Berücksichtigung aller Messwerte die plausibelsten oder wahrscheinlichsten Werte für die ge-
suchten Größen zu bestimmen und Genauigkeitsmaße für alle in die Berechnung eingehenden
Messwerte anzugeben.
Man wird dabei zwar feststellen, dass die ermittelten Werte genauer sind als die in die Berechnung
eingehenden, es ist aber immer zu bedenken, dass die Methode der kleinsten Quadrate nicht in
der Lage ist, aus schlechten Messungen gute zu machen.
Fehlerarten
Grobe Fehler
Sie entstehen durch mangelnde Sorgfalt und sind wesentlich größer, als durch das angewandte
Messverfahren zu erwarten ist. Sie werden hervorgerufen durch grob fehlerhafte Ablesungen an
den Messgeräten, Zielverwechslungen usw. . Durch entsprechende Kontrolle und Aufmerksamkeit
sind sie jederzeit vermeidbar und können somit ausgeschieden werden.
Systematische Fehler
Sie hängen meistens von bestimmten äußeren Einflüssen ab und verfälschen das Messergebnis in
gleichmäßiger Weise. Hervorgerufen werden sie durch unzureichende Kalibrierung und einseitige
Handhabung der Messgeräte, sowie durch systematische Einflüsse äußerer Bedingungen wie
Luftdruck und Temperatur usw. auf das Messgerät oder den zu messenden Gegenstand. Diese
Fehler lassen sich durch entsprechende Eichung, Auswahl eines zweckmäßigen Messverfahrens
und rechnerische Berücksichtigung zum größten Teil eliminieren.
Zufällige Fehler
Sie sind die wichtigste Gruppe der Messfehler und der eigentliche Gegenstand der Fehlerrech-
nung. Ihre Ursache haben sie in der Unvollkommenheit der Messgeräte und der menschlichen
Sinne und durch wechselnde äußere Einflüsse wie Wind, Temperatur- und Beleuchtungsänderun-
gen. Sie bewirken den Umstand, dass mehrmaliges Messen derselben Größe trotz größter Sorg-
falt nicht immer den gleichen Wert liefern. Zufällige Fehler setzen sich meist durch mehrere zufälli-
ge Elementarfehler zusammen. So entsteht beispielsweise im Vermessungswesen der Fehler ei-
ner Richtungsmessung aus Zielfehler, Kreisteilungsfehler und Ableseungenauigkeiten.
Zufällige Fehler haben ebenso oft positive wie negative Vorzeichen, unterliegen aber trotz der
scheinbaren Regellosigkeiten den Gesetzen des Zufalls und können entsprechend mit statisti-
schen Methoden untersucht werden ( Normalverteilung).
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Professor B. Lehmann - 95 - Vermessungskunde 1
Begriffsdefinition
Früher waren Begriffe wie durchschnittlicher Fehler, wahrscheinlicher Fehler, mittlerer Fehler,
Grenzfehler, Maximalfehler usw. gebräuchlich. Heute gilt als Maß der Genauigkeit von Beobach-
tungswerten entweder die Angabe der Standardabweichung oder des Vertrauensbereiches
(%-Fraktilen).
Ist eine Messungsgröße mehrfach mit gleicher Genauigkeit gemessen worden, so werden die
Messungen durch Bestimmung des empirischen Mittelwertes und der Standardabweichung aus-
gewertet, ggf. müssen die Messwerte um einen konstanten Betrag reduziert werden, um günstige
Zahlenwerte zu erhalten!
Beobachtungswerte: Li
Mittelwert: L
L i
n
Verbesserungen: vi L L i
v - Probe: v 0
v v Minimum
Beispiel: Gegeben sind die in folgender Tabelle aufgeführten sechs Messwerte für eine Winkel-
bestimmung. Wie groß ist der wahrscheinlichste Wert des Winkels und wie groß ist seine
Standardabweichung?
Li vi L L i vv n=6
2
gon mgon mgon
53,356
53,349 L =
53,346
53,348 s =
53,352
53,355 s0 =
[ ]=
Ist eine Messungsgröße mehrfach mit verschiedener Genauigkeit bestimmt worden, müssen bei
der Bildung des Mittelwertes die Genauigkeitsverhältnisse der einzelnen Messwerte berücksichtigt
werden. Diese Genauigkeitsverhältnisse werden üblicherweise als Gewichte p bezeichnet.
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Vermessungskunde 1 - 96 - Professor B. Lehmann
A: Sind die Standardabweichungen si der einzelnen Messungsgrößen, aus denen der Mittelwert
gebildet werden soll, bekannt, ergibt sich das Gewicht der einzelnen Messungen zu:
c
pi 2
si
B: Sind die Standardabweichungen unbekannt, die Messungsgrößen aber in verschiedenen Mes-
sungsperioden mit unterschiedlicher Anzahl von Beobachtungswerten bestimmt worden, ergibt
sich das Gewicht der einzelnen Messungen aus:
ni
pi
c
Dabei ist c die sog. Gewichtseinheit, d.h. c ist ein konstanter Faktor, mit dem die Gewichte pi zah-
lenmäßig günstige Werte erhalten
Mittelwert: L
L i p i
p i
Verbesserungen: vi L L i
p v - Probe: p v 0
p v v Minimum
Standardab-
Nr. Messgerät Messwert Li
weichung si
1 Messband 128,024 m 30 mm
2 Schneidenlatten 128,019 m 10 mm
3 2m - Basislatte 128,032 m 15 mm
4 Elektrooptisch - Elta 2 128,039 m 8 mm
c
Lösung: Festlegung der Gewichte der vier Einzelmessungen: p i mit c = 100 mm2
s 2i
100 100
p1 p2
900 100
100 100 [ pi ] =
p3 p4
225 64
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Professor B. Lehmann - 97 - Vermessungskunde 1
Gewogener Mittelwert:
Auswertung:
Nr. L Li vi pi pv pvv
2
m mm mm mm
1 128,03105 - 128,024
2 128,03105 - 128,019
3 128,03105 - 128,032
4 128,03105 - 128,039
[ ]=
Ergebnis:
Mittelwert: L =
Standardabweichung einer Messung: s =
Standardabweichung des gewogenen Mittelwertes: s0 =
Beispiel zu B: Ein Winkel wurde an vier aufeinanderfolgenden Tagen beobachtet, und zwar am
1. Tag 8mal, am 2. Tag 4mal, am 3. Tag 12mal und am 4. Tag 8mal mit gleichem
Messgerät und gleicher Genauigkeit. Es ergaben sich dabei als Tagesmittel die in
folgender Tabelle wiedergegebenen Winkelwerte. Wie groß ist der wahrschein-
lichste Wert des Winkels und wie groß ist seine Standardabweichung? Die Ge-
wichtseinheit sei ein viermal gemessener Winkel.
Tag Messwert Li
1. 40,1714 gon
2. 40,1719 gon
3. 40,1721 gon
4. 40,1725 gon
ni
Lösung: Festlegung der Gewichte der vier Einzelmessungen: p i mit c=4
c
8 4
p1 p2
4 4
12 8 [ pi ] =
p3 p4
4 4
Gewogener Mittelwert:
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Vermessungskunde 1 - 98 - Professor B. Lehmann
Auswertung:
Nr. L Li vi pi pv pvv
2
gon mgon mgon mgon
1 40,1720 - 40,1714
2 40,1720 - 40,1719
3 40,1720 - 40,1721
4 40,1720 - 40,1725
[ ]=
Ergebnis:
Mittelwert: L =
Standardabweichung einer Messung: s =
Standardabweichung des gewogenen Mittelwertes: s0 =
Das Fehlerfortpflanzungsgesetz
Setzt sich eine zu bestimmende Größe aus mehreren, verschiedenen Messwerten Li mit unter-
schiedlichen Standardabweichungen si zusammen, pflanzen sich diese "Fehler" über die Funktion,
mit der die zu bestimmende Größe bestimmt werden soll, fort. Der Berechnungsansatz dazu ist
das Fehlerfortpflanzungsgesetz (entwickelt von Gauß) oder -in der Terminologie der Statistik- das
Varianzfortpflanzungsgesetz.
Für eine Funktion F = F(L1,L2,...,Ln) mit untereinander unabhängigen Messwerten L1,L2,...,Ln und
deren Standardabweichungen s1,s2,...,sn ergibt sich die Standardabweichung der zu be-
stimmenden Größe aus den partiellen Ableitungen der Funktion nach den einzelnen Bestim-
mungsgrößen und dem folgenden Gauß'schen Fehlerfortpflanzungsgesetz:
2 2 2
F F F
sF s 1 s 2 ... s n
L1 L2 Ln
Beispiel: Zur Bestimmung einer Strecke wurde diese in drei Teilstücken mit unterschiedlichen
Genauigkeiten gemessen:
Messwert Li Standardabweichung si
53,24 m 2,9 cm
63,78 m 3,7 cm
78,16 m 5,2 cm
Wie groß ist die Gesamtstrecke und deren Standardabweichung?
F F F
= = =
L1 L2 L3
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Professor B. Lehmann - 99 - Vermessungskunde 1
2 2 2
F F F
sF
L s 1 L s 2 ... L s n
1 2 n
sF 2 2 2 sF
Ergebnis:
Strecke: S= m
Standardabweichung: s= cm
s1 = s2 = s3 = s0
sF s 0 n
Beispiel: In einem Dreieck wurden die Winkel und und die Seite a mit ihren Standardabwei-
chungen gemessen:
Messwert Li Standardabweichung si
= 60,75 gon 20 mgon
= 81,31 gon 20 mgon
a = 134,56 m 5 cm
Wie groß ist die Seite b und deren Standardabweichung?
sin
Funktion:F = b a (Sinussatz) b = 157,87 m
sin
F F F
= = =
L1 L2 L3
20 20
s1 = = s2 = = mit 63 662
2 2 2
F F F
sF s 1 s 2 ... s n
L L L
1 2 n
sF 2 2 2 sF
Ergebnis:
Strecke: S= m
Standardabweichung: s= cm
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Vermessungskunde 1 - 100 - Professor B. Lehmann
Toleranzen im Bauwesen
Grundsätze
Toleranzen sollen die Abweichungen von den Nennmaßen der Größe, Gestalt und Lage von Bau-
teilen und Bauwerken begrenzen. Trotz unvermeidlicher Ungenauigkeiten beim Messen, bei der
Fertigung und bei der Montage muss das funktionsgerechte Zusammenfügen von Bauteilen des
Roh- und Ausbaus ohne Anpass- und Nacharbeiten möglich sein.
In DIN 18 202 und DIN 18 203 sind die Toleranzen für das Bauwesen angegeben, die in der Regel
anzuwenden sind; sie stellen die im Rahmen der üblichen Sorgfalt zu erreichenden Genauigkeiten
dar. Sie gelten stets, soweit nicht andere Genauigkeiten vereinbart werden. Sind jedoch für Bautei-
le oder Bauwerke andere Genauigkeiten erforderlich, so sollen sie nach wirtschaftlichen Maßstä-
ben vereinbart werden. Diese Vereinbarungen müssen in den Vertragsunterlagen, z.B. Leistungs-
verzeichnis, Zeichnungen usw. , angegeben und die erforderlichen Kontrollmöglichkeiten während
der Bauausführung sichergestellt werden.
Prüfung
Die Einhaltung von Toleranzen soll nur geprüft werden, wenn es erforderlich ist. Die Prüfungen
sind so früh wie möglich durchzuführen, spätestens jedoch bei der Übernahme der Bauteile oder
des Bauwerks durch den Folgeauftragnehmer bzw. spätestens bei der Bauabnahme.
Die Wahl des Messverfahrens bleibt dem Prüfer überlassen. Das angewendete Messverfahren
und die damit verbundene Messunsicherheit sind anzugeben und bei der Beurteilung zu berück-
sichtigen.
Begriffe
- Nennmaß (Sollmaß): Maß, das zur Kennzeichnung von Größe, Gestalt und Lage eines Bauteils
oder Bauwerks angegeben und in Zeichnungen eingetragen wird.
- Istmaß: Durch Messung festgestelltes Maß
- Istabmaß: Differenz zwischen Istmaß und Nennmaß
- Größtmaß: Das größte zulässige Maß
- Kleinstmaß: Das kleinste zulässige Maß
- Grenzabmaß: Differenz zwischen Größtmaß und Nennmaß oder Kleinstmaß und Nenn-
maß
- Maßtoleranz: Differenz zwischen Größtmaß und Kleinstmaß
Größtmaß Fensteröffnung:
1620+12=1632 Grenzabmaß ± 12mm
Maßtolleranz 24mm
Nennmaß 1620
Kleinstmaß
1620-12=1608
Istabmaß Größtmaß
Nennmaß 1608-(2 X10)=1588
Istmaß
Gewählte Fu- Gewählte Fu-
Grenzab- gen-
gen-
maß (-) breite 10 mm breite 10 mm
Größtmaß=1588 Fensterrahmen:
Kleinstmaß Nennmaß Grenzabmaß ± 4mm
1588-4=1584 Maßtolleranz 8mm
Maßtol- Grenzab-
leranz Kleinstmaß
Größtmaß maß (+) 1588-4=1584
Abb.: Toleranzbegriffe im Bauwesen Abb.: Anwendung der Begriffe und der Passung
am Beispiel eines Fensters
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Professor B. Lehmann - 101 - Vermessungskunde 1
Übungen sind Studienleistungen. Da ihre Anerkennung Voraussetzung für die Zulassung zu der
Prüfung ist, haben sie wie diese einen urkundenähnlichen Charakter. Dies muss auch in der Aus-
arbeitung zum Ausdruck kommen.
Gruppenübungen:
Für die verschiedenen Übungen ist jeweils ein Gruppenmitglied verantwortlich, sowohl in der Aus-
führung als auch in der Ausarbeitung. Voraussetzung zur Anerkennung als Studienleistung ist eine
Bearbeitung von mindestens 80 %; d.h. jedes Gruppenmitglied hat mindestens 20% der insgesamt
geforderten Leistung zu erbringen. Die Abgabe der Übungen erfolgt gruppenweise geheftet (fest
zusammen geklammert) jeweils im Original, der jeweilige Bearbeiter muss dabei eindeutig zu er-
kennen sein. Zweckmäßigerweise kopiert sich jedes Gruppenmitglied die Ausarbeitungen der an-
deren Gruppenmitglieder, damit jeder ein komplettes Exemplar hat.
Die Übungen finden bei jedem Wetter statt. Die für die Übungen erforderlichen Instrumente und
Geräte werden zu Beginn der Übungsstunde gegen Empfangsbescheinigung des für die Übung
Verantwortlichen im Raum C 13 ausgegeben.
Beim Empfang festgestellte Mängel sind sofort zu melden. Die Instrumente sind schonend zu be-
handeln. Für Verluste und Beschädigungen durch Fahrlässigkeit haften die Mitglieder der Gruppe
gemeinsam. Bei Vorsatz haftet der Täter persönlich für den verursachten Schaden. In jedem Fall
ist Mitteilung über den Vorgang zu machen! Reparaturen werden nur vom vermessungstechni-
schen Labor ausgeführt.
Um einen reibungslosen und erfolgreichen Ablauf der Übungen zu gewährleisten, haben sich alle
Übungsteilnehmer auf die Übungen vorzubereiten. Die Aufgabenblätter und die notwendigen For-
mulare können jeweils eine Woche vor der Übung im Raum C 13 von einem Gruppenmitglied ab-
geholt werden. Über die Termine der einzelnen Übungen gibt es einen Aushang.
Das Feldbuch (Vermessungsriss, Formulare) ist sauber und ordentlich zu führen, sodass
ein erneutes Abschreiben nicht erforderlich wird. Vor Abschluss der Übung muss das Tes-
tat des Übungsbetreuers eingeholt werden.
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Vermessungskunde 1 - 102 - Professor B. Lehmann
Übungen, die dieser Form nicht entsprechen, werden bei der Abgabe
erst gar nicht angenommen!
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Professor B. Lehmann - 103 - Vermessungskunde 1
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Vermessungskunde 1 - 104 - Professor B. Lehmann
Literaturangaben:
H. Kahmen, Angewandte Geodäsie: Vermessungskunde,
20. Auflage 2006,
Verlag de Gruyter, ISBN 9783110184648, Preis: 49,95 €
B. Witte/P. Sparla, Vermessungskunde und Grundlagen der Statistik für das Bauwesen,
7. Aufl. 2011,
Verlag Herbert Wichmann, ISBN 9783879074976 , Preis: 29,80 €
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