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a) Salz und Apfel

ein Hauchen öffnet dir den Weg


zu meiner Lunge voller Salz
ein Weg mit Holz wie Bäumen schneebedeckt
voller Apfel
und du antwortest mit deiner Hand
eine prachtvolle Kugel, die sehr warm schmeckt
mein Herz bläht sich auf
und aus dem Baum, der unaufhörlich wuchs, wird ein Blatt
ein kleines, vereinzeltes Blatt, kleiner
ein Stiel (leider kein Samen)

b) Raben und verwinkelte Boxen


wie Haarbüschel aus seinem Ohr verzweigt
ein Regenbogen schmiegsam und dann liebevoll
mit großen Händen, mal bewusst mal nicht
greift er nach ihren feinen Haaren

bunte Würfel rieseln wie Sand und das Licht wird wieder schwächer

eines muskulösen Herren Arme
schweben wie in Schwerelosigkeit, kleine Rädchen
zu.auf funktionale
getarnt neben sehr vielen anderen, denn es fehlt ihm an Übersicht
und als er dreht, winzige Grade
fliegen schwarze Vögel
ausgedrückte Blutorangen-Wolken
und einer kräht aus voller Brust und freut sich
er schlägt mit seinem Flügel gegen Luft
später trinkt er kaltes Wasser aus einem Bach, der ab und und zu Blüten transportiert

In einer Box steht der schwarze Mann
und drückt gegen den Pappdeckel
Die Deckel öffnen, er steigt heraus
und steht in einer größeren Box, genauso braun
Er geht herum und findet eine Blume.

c) die Raupe S
im rötlich abgedunkelten Licht eines Zimmer bei Nacht
wie ihre Wangen
Eine hölzerne, schwarz glänzende Raupe hat mir, nachdem sie von deinem Haar gefallen ist, ins
Ohr gebissen. Jetzt hat sie (alle) meine DNA. Sie brauchte dafür nicht einmal einen großen Bissen.
(Ich bin auf Grund der beim Biss freigesetzten Säure oder Langsamkeit der Vorgänge wie gelähmt.)
Wie ein vom Gegendruck befreiter Ballon löste sich dein Kopf von mir.
Nach einiger Zeit löst sich die Lähmung. Meine Hand lässt sich wieder kontrollieren.
Du fragst mich, in Vertrauen, ob ich mir früher einen Menschen habe vorstellen können – ich
antworte, dass ich es versucht habe, dass der Mensch aber anders war als in Wirklichkeit.
Überhaupt anders als wirklich.
Du bist erschrocken.
Du bist müde oder ein wenig angetrunken, ein wenig träumend, reuevoll, du schaust etwas
unintelligent, undurchsichtig.
Ich erkenne nicht mehr.
Ich laufe aus meinem Kopf. Je näher ich dem Ohr komme, desto gedämpfter wird meine Sicht.
Nach und nach weichen die Gedanken einstimmigen, leicht rhythmischen Melodien, deren
Unendlichkeit ich aber wahrnehmen kann, bald darauf pfeife ich mit. (Bruckner 5te, 1ster Satz, die
abfallende Bassmelodie). Ich verlege das Pfeifen auf ein Mitsummen und pfeife die Flöte mit.
Die Wanderung beginnt nach am (?) bestmöglich.
Ich springe das Ohr runter runter und lande neben dem Biss. Eine Raupe! Ganz klein, nicht sichtbar
für meine Augen. Ich streichel sie, denn ich möchte sie für mich gewinnen; in diesem Zustand ist
das Zusammenleben schmerzhaft.
Eine hölzerne, schwarz glänzende Raupe hat mir, während ich mich darum bemühte die Zuneigung
der Raupen zu gewinnen, in den Hals gebissen.
Die Wunde fühlt sich an als kitzle mich ein dunkelblaues Metallstück darin.
Unbemerkt tief, über Umwege herausgefunden, dein Erschrecken.
Bist du die Raupe.

d) Robert und die Kinder


Robert suchte in seiner Tasche nach einem Feuerzeug. Er schaute verdächtig durch die Gegend.
Plötzlich hielt er inne. Nicht so seine Mundwinkel. Sie stiegen nach oben. „Diesen verfluchten
Dreckskindern werde ich es zeigen.“ Er packte die Zeitung in seiner Tasche am Nacken und hob sie
heraus. „Diese verfluchten drecksbeschissenen Scheißkinder.“ Er schlägt mit seiner Faust gegen das
Haus.

f) Warum ist mein Leben leer?


2 Blumenstängel, die Blüten berühren sich und leuchten
wie 2 Schwerter in einem Wappen, vielleicht sind nur Diamanten und hintendran ist Licht.
Keine Ziele, keine Gründe.
Im Kopf bauen wir ein Haus, beschreiben Hölzer mit viel Farbe
„wie Jesus nur in eine andere Richtung“

h) Der Wanderer
Der Wanderer lief die Straße herunter und traf das junge Huhn an, auf seinem roten Baum.
Gewaltige grau-weiße Wolken trennten Erdboden von Erdensonne und deuteten Regen für die
Nacht an, wenn die Sonne so oder so anderen Teilen der Erde gegenübersteht. In unregelmäßigen
Abständen wurden die Kleider des Wanderers von einem leichten Wind von seinem Körper
weggeweht und wieder angedrückt.
„Schönen guten Abend, Wanderer“, sprach das Huhn den Wanderer an. „Du kennst meinen
Namen?“, antwortete ihm der Wanderer ein wenig überrascht und ein wenig verunsichert. Der graue
Anzug, den er anhatte, stand ihm sehr gut, passte ihm wie auch zur Situation.
„Ich kenne deinen Namen nicht. Woher sollte ich deinen Namen kennen?“, fragte der Vogel, der
noch nicht wirklich ausgewachsen war und sich an die üblichsten Sitten des Landes nicht gewöhnen
konnte oder wollte (wie zum Beispiel Rede und Antwort spielen). In seiner Kindheit war er viel
geflogen, hatte also größtenteils ihm unverständliche Gespräche der anderen (sich nicht in dem Maß
wie Hühner zur Ruhe setzenden) Vögel mitbekommen, diese als normale Unterhaltungen
wahrgenommen und es fiel ihm schwer einfachste Konversation zu führen, ohne andauernd von
Thema zu Thema zu springen.
Diese Eigenschaft hielt es von einer geordneten Laufbahn als Huhn ab, ermöglichte ihm aber auch
an die entferntesten Informationen zu gelangen, völlig unbewusst, da die Gesprächspartner von
seinen Fragen + Antworten überrascht die persönlichsten und unpersönlichsten Dinge aussprachen,
teilweise zu ihrer Belustigung, teilweise zu ihrer Scham. Das Huhn selbst konnte sich soweit jedoch
an keinen erinnern, der deswegen ärgerlich geworden wäre.
Obwohl es auf Grund seines Denkens nicht in der Lage ist, Hintergedanken zu schmieden ob
fürsorglich oder hinterhältig, fällt es mir schwer dies zu glauben, da die Leute allgemein aus den
seltsamsten Gründen ärgerlich werden.
Der Wanderer kannte die Eigenart dieses Wesens nicht und antwortete deshalb: „Ich kann dir nicht
sagen, woher du ihn kennst, aber offensichtlich weißt du ihn. Du hast mich eben ja Wanderer
angesprochen.“ „Und du willst mir den Abendgruß nicht erwidern?“ „Ich würde gerne, es freut
mich zu hören, dass du einen erwartest, ich weiß nur leider nicht mit welchem Gruß ich dir auf
deinen entgegen soll.
(Ich kenne eine ganze Menge Abendgrüße, als Wanderer lernt man hin und wieder neue kennen und
ich weiß nicht ob ich dir deinen einfach erwidern sollte oder ob ein dir unbekannter dich mehr
erfreuen würde.)“
(Das Huhn war von dieser gewaltigen Entschlußlosigkeit, noch dazu aus dem Mund eines
Wanderers, derart überrascht, dass es, wie es sehr selten vorkommt, dem Gespräch folgend dachte
und den Wanderer darauf ansprach: „Da ein Abendgruß das erste Wort ist, das du jemandem sagst,
sollte es schwer sein für dich jemals herauszufinden, ob der Begrüßte das eine oder das andere
bevorzugt.“ Der Wanderer stimmt zu, wollte jedoch nicht nachgeben und sich auf gut Glück für
einen der beiden entscheiden.)
Ein erwachsener Junge kam zu dem Baum, grüßte weder Huhn noch den Wanderer. „Entschuldigt,
habt ihr meinen Ochsen gesehen?“, fragte er in einer halb tiefen, dümmlichen, ein wenig
aufgeregten Stimme. „Schönen guten Abend Junge“, sagte das Huhn. „Guten Abend, Vogel“,
antwortete der Junge fast ein wenig beschämt.
Von der Stirn des Wanderers fielen einige Schweißtropfen auf vom Baum heruntergefallene
rot/gelbe Blätter und sein Nacken wurde von der Sonne gewärmt, die für diesen Tag wohl das letzte
Mal hinter den Wolken erschienen war, während den Jungen begrub, den er soeben aus für das
Huhn unerklärlichen Gründen erschossen hatte.
Der Vogel war zwar ein wenig verunsichert, hielt sich aber erst einmal mit Fragen zurück.
j) zwei Ideen
Gleich am Anfang gab es Probleme mit den Tagen, die schnell gelöst waren, als wir uns entschieden
haben, nicht zu versuchen mit dem Sonnenstand übereinstimmend zu leben.
Seit vorgestern sind die Räume unbeheizt. Das passiert immer mal wieder, irgendwann finde ich
den Heizraum wieder, manchmal schon wieder das gesamte Haus versorgend. Dann erinner ich
mich eine ganze Zeit an den Platz im Haus und pflege den Heizraum, denn ein kaltes Haus macht
unglücklich. Dann vergesse ich den Ort des Raumes wieder, bis ich ihn wieder finde.

m) mein Haus
Mein Haus sitzt im Wald, zwei Fenster und zwei Ohren, aus dem Schornstein kommt Rauch, farbig
und grau, denn heute backe ich Gedanken.
Im Haus sind einzelne Saiten aufgehängt.

Ich besitze ein Haus mit zwei Fenstern.


Rauch kommt aus dem Schornstein kommt, unabhängig zur Tageszeit, farbig und grau, wir backen
Gedanken.
Über ein Höhlensystem erreicht man ein sich spiralförmig nach oben windendes Zimmer, klangvoll,
in dem einzelne Saiten aufgehängt sind, still, geben aufeinander acht. Lebend, gemütlich krümmen
und strecken sie sich, wie manchmal Menschen sich schweigend durch Lächeln unterhalten.
Manchmal sehe ich, dass eine unter Spannung zittert und vibriert.
Ich lege zur Beruhigung meine Hand auf, die Saite umwickelt sie wie als Reaktionsbewegung, das
ist erschreckend anfangs jedes Mal und löst sich nach unfest gesetzter Zeit wieder. Ich habe
Hemmungen sie vorher zu lösen, möglicherweise empfände sie es als Vertrauensbruch.
Ab und zu spiele ich einzelne Phasen „vingt Regard pour l’enfant Jesu“ (?) und falls Besuch
kommt, setzt dieser sich auf den Boden, ** und hört mit zu. Es ist ein wenig wie das Erwarten
etwas Vergangenem.
An einer Wand steht ein Klavier. Zufälligerweise kommt ab und zu jemand vorbei, setzt sich auf
den Boden, halb Erde, halb Wurzeln, halb blühend und hört mit wie ich oder jemand anderes spiele.
Ich schlafe auf der 2m großen Zunge eines Tieres, dem ich mit Gift bestrichene Messer ins Gehirn
gestoßen habe und somit als eigenhändig getötet betrachte. Ich bin nur zur Hälfte stolz, denn das
Tief schlief bis zu diesem Zeitpunkt und hätte zuerst aufwachen müssen, um mir gefährlich zu
werden. Das Gift zu beschaffen war im Grunde weitaus gefährlicher.
Rückseite
grüne Dielen, unterwandert von Lebewesen. Ein Höhlensystem, ziemlich groß, breit, aber nicht sehr
geräumig. Unterschiedliche Insekten, verschiedene Arten 9 Funktionen, schwer überschaubar,
Funktionen (Tiere) in Funktionen.. Und ich größer und kleiner, unbeschwert, wie ein Ballon. Ich
betrete…

r) Zeit und Druck und Brille


In letzter Zeit erinnere ich mich vieler Situationen, die ich nicht glaube erlebt zu haben. Nicht, dass
es mich verwundern oder stören würde auf eine seltsame Art und Weise gibt es mir den Eindruck,
mein zukünftiges Leben hinter mir zu haben und der Druck des Bevorstehenden verliert sich.
Als ich mich mit Wichtigerem beschäftigt habe, ist mir meine Brille kaputt gegangen.
Um eine Karte zu lesen oder den Abschied zu betrauern, habe ich meine Jacke auf einen Stein
gelegt, mich darauf auf die Brille in jener gesetzt. Im Grunde ist nur das rechte Glas gesprungen,
aber eine Brille mit nur einem Glas ist relativ unbrauchbar, zumal das schwächere Auge
durchschaut.
Nun sind meine Augen nicht so schlecht, dass ich unbedingt eine neue Brille brauche, aber die Art
mit der die übrige Brille auf meinem Schreibtisch und eine Hälfte des Glases zerbrochen und am
Rand abgeschliffen wenige Zentimeter davon entfernt liegt, kann ich mich nicht von dem Eindruck
lösen, weit weniger als mir offensichtlich unter Kontrolle zu haben.

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