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Stab und Sonne

Frank steht in seinem Garten


und hält nach dem Fixstern Ausschau.

Das Haus glänzt klebrig im Schein des Mondes.

An seinem Baum gräbt er


ein Loch in den Boden,
und macht die Wurzeln frei.

Zwischen den Strängen liegen


alte, verrottete Wurzeln.

Das Wasser, das sie aufgenommen hatten,


fließt hier schon lange nicht mehr.
Das kam von der alten Quelle.

Er wird sich die Wurzel bei Tag betrachten.


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(Fixstern??)

Mond

Garten oben

Haus
Baum
verrottete Wurzeln

Garten unten
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Tagsüber, im Labor,
betrachtet er
die Wurzel,
Knoten zwischen Stein und Blatt,
unterm Mikroskop.

Alte,
eigentümliche Verzweigungen
und röhrenartige Bindungen der Wurzel
geben ihm Rätsel auf.

Was hat es damit auf sich?

Von der Weite hört er das Grummeln,


den Boden zittern,
schon den dritten Tag in Folge.
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Grummeln (fern)

Labordecke

Mikroskop
Wurzel

Laborboden
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Zu Mittag geht Franz zur Quelle.

Warmes,
schwarz glänzendes Wasser
tritt aus dem Spalt
zwischen zwei Steinen hervor.

In den Händen
sammelt er das Wasser
wie eine Schüssel
und überschüttet sich damit.

Kalt
fällt der Staub
am Rücken entlang
nach hinten
unten
und weg,
sammelt sich am Boden
und fließt ab.
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STEIN STEIN
STEIN W s STEIN
STEIN a s r STEIN
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a s
e
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In der Morgendämmerung
geht Frank vor die Tür und
in den Nebel.

Er nimmt eine Taschenlampe


und leuchtet rein in den Nebel
- oder drauf -
, aber es ist das falsche Licht.

Der Nebel bewegt sich weiter.


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EBELNEBELNEBELNEBELNEBELNEBELNEBELNEBELNEB
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Wieder Nacht und Frank hält nach dem Fixstern


Ausschau.

Kleine Kugeln
rieseln aus seinen Augen
zum Ort hoch
, wo tagsüber
der hellblaue Himmel ist
jetzt jedoch nur
schwarze blaue Tiefe.

Das Rieseln seiner Augen


vermischt sich oben
und erschüttert das Schwarz
zu kleinen runden Wellen,
die sich ins Nichts schieben,
ins Nichts vorandrängen.
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Auge Auge
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( Frank ist alleine,


erste wurzelartige Wesen bilden sich zu Tieren heraus,
das dauert aber noch was. )

Die Steine öffnen die Quelle


wie zwei Monde
und das Silberwasser tritt heraus.

Der Plan steht,


aus dieser Quelle ein Bächlein zu schlagen,
damit das Wasser fließt
zu seinem Haus
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STEIN STEIN
STEIN W a STEIN
STEIN a s r STEIN
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a Bacs
shBar
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achBs
sache
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sGartene Haus
r
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Es gibt keine Dokumente,


wo Frank vor dem Jetzt und Hier war.

Nur die Quelle im Berg,


der Baum und das Haus.

Morgens der Nebel,


nachts das schwarze Meer im Oben,
wo tagsüber der hellblaue Himmel liegt.
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ELSSTOFFHIMMELSSTOFFHIMMELSSTOFFHIMMELSST
OFFHIMMELSSTOFFHIMMELSSTOFFHIMMELSSTOFFHI

Spitze
Berg Berg
Berg Quelle Berg
Berg Berg Bach Berg

Bach

Bach
Bach

Bach
Garten Haus
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Der hellblaue Himmel überzieht die Kuppel,


erweckt die Illusion der Tiefe,
wo aber Stoff ist.

Es gibt keine Sonne hier,


nur in den Himmelsstoff
eingewobenes Licht.

Ab und zu hängen Schlieren runter,


bis zu vielen Metern über der Welt,
vllt. 50 Meter,
und dann werden sie hochgesogen.

Bei Tag ist die Quelle die Nacht.

Bei Nacht ist der schwarze Himmel die Quelle.


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HIMMELSSTOFFHIMMELSSTOFFHIMMELSSTOFFHIMM
ELSSTOFFHIMMELSSTOFFHIMMELSSTOFFHIMMELSST
OFFHIMMELSSTOFFHIMMELSSTOFFHIMMELSSTOFFHI
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SSTOFFHIMMELSSTOFFHIMMELSSTOFFHIMMELSSTOF
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MELSSTOFFHIMMELSSTOFFHIMMELSSTOFFHIMMELSS
TOFFHIMMELSSTOFFHIMMELSSTOFFHIMMELSSTOFFH
IMMELSSTOFFHIMMELSSTOFFHIMMELSSTOFFHIMMEL
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MELSSTOFFHIMMELSSTOFFHIMMELSSTOFFHIMMELSS
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MELSSTOFFHIMMELSSTOFFHIMMELSSTOFFHIMMELSS
TOFFHIMMELSSTOFFHIMMELSSTOFFHIMMELSSTOFFH
IMMELSSTOFFHIMMELSSTOFFHIMMELSSTOFFHIMMEL
SSTOFFHIMMELSSTOFFHIMMELSSTOFFHIMMELSSTOF
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Frank gräbt den Boden


am Fuß der Quelle auf und
unzählige
kleine
Würfel
formen sich zu einem rötlich, gelben Rinnsal.

Ein wenig verunreinigt,


aber wahrscheinlich noch immer nutzbar,
er gräbt einen Bach von der Quelle
bis zu seinem Haus.

40 Tage später
ist das Wasser reingewaschen
und eine Goldblume öffnet sich in seinem Garten.
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STEIN STEIN
STEIN W 5 STEIN
STEIN a s r STEIN
e 2
15
3 2
4 1 6
2 3 5
2 4 5
6 1 2 4
3 5 2 4
1 4 2 6
1 2 4 3
5 3 5 2

G A R
B l
u m
e

T E N
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Sofort jedoch hat sich eine runde Eisenschiene


vor seinem Haus entwickelt,
die hinderlich im Weg steht.
20

HAUS

ne
s hie
ien c
Es
21

In der Nacht
hält Frank
nach dem Fixstern
Ausschau.

Das Rinnsal der Quelle


glüht matt in der Nacht.
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*Fixstern??*

Rinnsal
R i n n s al
R i n n s al
R i n n s al
R i n n s al
Rinnsal
23, 24

Am morgen leuchtet er wieder


mit der Taschenlampe den Nebel,
diesmal schluckt der Nebel das Licht
bis zum Glimmfaden der Taschenlampe.

ELNEBELNEBELNEBELNEBELNEBELNEBELNEBELNEBEL
LNEBELNEBELNEBELNEBELNEBELNEBELNEBELNEBELN
NEBELNEBELNEBELNEBELNEBELNEBELNEBELNEBELNE
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BELNEBELNEBELNEBELNEBELNEBELNEBELNEBELNEBE
EBELNEBELNEBELNEBELNEBELNEBELNEBELNEBELNEB
E
25, 26

Frank baut eine neue Taschenlampe.

Mit Technologie
aus Untersuchungen der Wurzeln,
graviert in Fäden vom Himmel,
eingewickelt in die Lampe.

denlicht
URZE denfäden
WfädeL denfäden
WURZELNWURZELNWURZELNfädenfN denfäden
U fädenfädenfädenfädenfädenfädenfädenfädenfäden
RZELNWURZELNWURZELNWUfädenfU denfäden
RfädenW denfäden
ZELN denfäden
denlicht
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Sobald der Himmel dunkler wird, beginnen die


Wurzelwesen zu pulsieren.

Plötzlich glimmend wachsen sie, verdicken sie sich und


sammeln Masse an.

An einem Ort haben sich zwei Wurzelwesen verbunden


und bilden nun einen dickeren Organismus.
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Frank (Helen) beleuchtet den Nebel


mit seiner neuen Taschenlampe
und lässt ihn stofflich werden,
die Sonnenfäden verweben mit ihm.

Frank greift durch den Nebel und in einer Sekunde schält


sich ein silbrig rot glänzender Stab aus seiner Körpermitte,
ein Stab, der Franks gesamte Körperenergie und
Körpematerie in sich verstofftlicht.

Der Stab, Frank, fällt zu Boden und wackelt zwei Mal, wird
holzbraun und dann beim dritten Aufbäumen, genau beim
dritten Schlag plobt die Goldblume von ihrem Stengel ab
und vereint sich mit dem Licht und wird damit zur Sonne,
der Stengel wird beim Ablösen der Goldblume zum
Schatten des Stabs – wie Mutter Natur es wollte und
anweist –, die Sonne steigt auf und die ganze Welt hat
nun Schatten.

Um ihn herum zersetzt sich die Welt zu rieselndem Sand


und baut sich wieder auf, von der Sonne den Schatten im
Kreis gedreht, während er, der Stab, still liegt.

Nach tausend Jahren Ent- und Rematerialisierung der


Welt kommt ein Affe daher und nimmt den Stab.
Der Affe zerschlägt damit die Schädel seiner Feinde, und
wird erster König der Welt.

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