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1 Einleitung
Sprache als dynamisches System – Wechselwirkung von Ebenen (linguistisch, pragmatisch, etc.)
Beginn des Spracherwerbs: erste intentionale Produktion vs erster kommunikativer Austausch
Klinische Bedeutung der vorsprachlichen Kommunikation: Häufigkeit und Alter
Probleme der Früherkennung von Sprachentwicklungsstörungen: Alter und erfassung
Ziel des Buches:
Zusammentragung der Wissenschaft der vorsprachlichen Entwicklung
dynamische Interaktionsprozesse zw Vokalisationsentwicklung und sprachlicher Umwelt
empirische Daten zum Schließen von Lücken
1. Frühe Stimmgebung
Schreien, ruhige Vokalisationen als Begleitprodukte der Ausatmung
2. frühe Modulation (2.-3. Monat)
parallel zur Kehlkopfsenkung: primitive Artikulation (cooing, gooing = Gurrlaute)
3. Exploration des Stimmtraktes (3.-6. Monat) – Spielen und kreatives Erproben
Stimmvariationen, beginnende Interationen durch Imitation durch Eltern
→ Wiederholungen
4. Reguläre Silben (6.-11. Monat)
- KV – Verbindungen (velarer / mittlerer Verschluss)
- Segmentieren der Stimmgebung
- zeitliche / rhythm Regularität
5. Alternierende Silben / reguläre Silben zu Protowörtern (7.-15. Monat)
- Teile des syllabischen Repertoires als Inventar für Sprache
- später: muttersprachl. Schwierige Laute
- Verschwinden nicht-muttersprachlicher Laute
ebenso: Bezugnehmen auf Objekte
11 Abschließende Bemerkungen
1. vorgeburtlicher Beginn der Sprachentwicklung: Wahrnehmung, integrative Prozesse,
Intentionalität, kommunikative Fähigkeiten
2. Voraussetzungen bei Geburt: Motivation, multisensorische Wahrnehmung, Integration und
Wechselwirkung in Umwelt (Eltern Dyaden)
3. intuitive didaktische Verhaltensanpassung von Seiten der Mutter auf nahezu allen Ebenen der
(vor)sprachlichen Kommunikation
4. Gestaltung der spontanen Interaktionen zu kontingenten, aufs Kind abgestimmten Bezugsrahmen:
Rituale und Spiele: Einüben und Wechselspiel der Entwicklungsprozesse
a) Blickkontakte
b) Stimmliche Nachahmung
c) Spiel mit Stimme
d) Abwechseln: Zuhören und Antworten
e) gemeinsame Ausrichtung der Aufmerksamkeit
f) intentionale Kommunikation
g) gestische Kommunikation
h) referentielle Kommunikation
i) Bearbeitung prosodischer nud linguistischer Einheiten der mütterlichen Sprache
j) Integration gemeinsamer Erfahrung
k) Verstehen und Gebrauch erster Wörter
5) Verhaltensanpassung: intuitiv, nicht bewusst (vo-evolutionär)
6. Sprachentwicklung: artspezifisch und überdeterminiert → viele Wege führen nach Rom
7. intuitive frühe Sprachförderung als Modell für therapeutische / pädagogische Interventionen