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MARSYAS

BAROQUE
»DIEUPART & BACH –
A SUITE CONNECTION«
MARSYAS Johann Sebastian Bach (1685–1750)
English Suite No. 2 in C minor (BWV 807 & 831), arr. Marsyas Baroque
& Leonard Schick

BAROQUE
[15] Ouverture (BWV 831) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 06:14
[16] Allemande . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 03:40
[17] Courante . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 01:57
[18] Sarabande. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 02:57
[19] Bourree I & II . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 04:17

»DIEUPART & BACH – [20] Gigue. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 03:42

A SUITE CONNECTION« Johann Sebastian Bach


English Suite No. 4 in G major (BWV 809), arr. Marsyas Baroque & Leonard Schick
[21] Prelude. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 04:29
Charles François Dieupart (ca. 1667–1740) Charles François Dieupart [22] Allemande . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 03:41
Suite No. 3 in B minor* Suite No. 5 in F major* [23] Courante . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 01:35
From: Six Suittes de Clavessin […] Composeés From: Six Suittes de Clavessin […] Composeés [24] Sarabande. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 02:34
& Mises en Concert […] Pour un Violon & & Mises en Concert […] Pour un Violon & [25] Menuet I & II. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 03:13
Flûte avec un Basse de Viole & un Archilut, Flûte avec un Basse de Viole & un Archilut, [26] Gigue. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 02:54
Amsterdam 1701 Amsterdam 1701
[01] Ouverture . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 04:13 [08] Ouverture . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 03:16 total . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68:32
[02] Allemande. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 02:36 [09] Allemande . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 02:25
[03] Courante . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 01:19 [10] Courante . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 01:18 Marsyas Baroque
[04] Sarabande. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 02:34 [11] Sarabande. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 02:24 Paula Pinn Recorder / Blockflöte María Carrasco Gil Baroque violin / Barockvioline
[05] Gavotte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 00:42 [12] Gavotte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 00:51 Konstanze Waidosch Baroque cello, Violoncello piccolo, Viola da gamba / Barockcello,
[06] Menuet serieux . . . . . . . . . . . . . . . 01:13 [13] Menuet en rondeau . . . . . . . . . . . 0 1:19 Violoncello piccolo, Viola da gamba Sara Johnson Huidobro Harpsichord / Cembalo
[07] Gigue. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 01:59 [14] Gigue. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 01:10 *Special guest: Simon Linné Archlute / Erzlaute
MARSYAS
BAROQUE
Die Legende des Flöte spielenden Satyrs und den Sonderpreis der Ensembleakademie
Marsyas handelt von Leidenschaft, Mut, Freiburg. Kurze Zeit später gewann das En-
Talent, grausamer Rache und einem musika- semble auch den 1. Preis des renommierten
lischen Duell … Biagio-Marini-Wettbewerbs in Neuburg an
der Donau.
Auch Paula Pinn (Blockflöten), María Carrasco
Gil (Barockvioline), Konstanze Waidosch Marsyas Baroque spielt hauptsächlich vir-
(Barockcello, Violoncello piccolo, Viola da tuose Werke des 17. und 18. Jahrhunderts
gamba) und Sara Johnson Huidobro (Cembalo) auf Originalklanginstrumenten in eigenen
haben sich aus Anlass eines Wettstreits zu- Arrangements, je nach Programm auch mit
sammengefunden: Ohne zuvor miteinander musikalischen Gästen. Damit konzertiert
musiziert zu haben, entschlossen sie sich das Quartett deutschlandweit und inter-
2019 kurzerhand, als Marsyas Baroque beim national, u.a. auch bei zahlreichen Festi-
Deutschen Musikwettbewerb des Jahres teil- vals, etwa den Thüringer Bachwochen, dem
zunehmen. Sie hatten Erfolg und erhielten Schleswig Holstein-Musik Festival, dem
ein Stipendium des Deutschen Musikrats, Bachfest Leipzig, dem Trigonale Festival
verbunden mit der Aufnahme in die BAKJK oder dem Festival Winter in Schwetzingen.
(Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler),
DIEUPART & BACH –
A SUITE CONNECTION
A suite connection – zwischen Johann Se- dass Bach Dieuparts musikalisches Schaffen Forkels, der 1802 in seiner Bach-Biografie Werke beider aus Abfolgen von Tanzsätzen,
bastian Bach, einem der bekanntesten und bewunderte. In der Universitätsbibliothek schrieb, Bach habe die Suiten „für einen vor- wobei Dieupart für diese Form wegweisend
meistgespielten Barockkomponisten, und Frankfurt etwa befindet sich eine sorgfälti- nehmen Engländer gemacht“ – in dem wir war, hatte er seinen Stücken doch als erster
Charles François Dieupart, dem man heute ge Abschrift Bachs von Dieuparts Six Suittes Dieupart, der sich in England seinen Ruhm ein systematisches Schema zugrunde gelegt:
vergleichsweise wenig Beachtung schenkt. de Clavessin, einschließlich Verzierungsta- erspielte, erkennen können. Ouverture, Allemande, Courante, Sarabande,
Anhand von zwei Englischen Suiten Bachs belle, die erkennen lässt, dass Bach in Aus- Gavotte, Menuet (Passepied oder Menuet en
und ausgewählter Suittes de Clavessin einandersetzung mit den Suiten seines äl- Dieupart, um 1667 in Paris geboren, war rondeau) und Gigue. Bach entspricht dieser
Dieuparts betrachten wir Bach als Inspi- teren französischen Kollegen seine eigenen ein versierter Cembalist, Violinist und Kom- Struktur, setzt allerdings starke persönliche
rierten, als von Dieupart inspirierten Kom- musikalischen Ideen weiterentwickelte und ponist. Spätestens ab 1703 lebte er in Eng- Akzente, z. B. mit einem großen Präludium
ponisten. Und schenken wir dessen Suittes sich durch sie inspirieren ließ. land. In Georg Friedrich Händels Londoner anstelle der Ouverture. Aber er greift auch
de Clavessin neue Aufmerksamkeit durch Orchester war er Geiger, seinen Lebens- musikalische Motive Dieuparts auf. Ein auf-
die Verbindung zu Bachs Englischen Suiten, Dies wird besonders in seinen sog. Engli- unterhalt verdiente er darüber hinaus vor fälliges Beispiel ist das Thema seiner ersten
so erweitern wir umgekehrt deren Kontext schen Suiten deutlich, deren Bezeichnung allem durch Unterrichten. Um 1740 verliert Englischen Suite, das stark an das Thema
durch unsere von Dieupart inspirierte Tran- zunächst verwundern mag, da sie weniger sich seine Spur. in Dieuparts Gigue in A-Dur erinnert. Zudem
skription der Werke Bachs. dem englischen als dem französischen Stil setzen beide Komponisten eine Suite in A-Dur
entsprechen. Der populäre Beiname stammt Bachs Englische Suiten verbinden mehr als an den Anfang ihrer jeweiligen Sammlung,
Belege über eine persönliche Begegnung auch nicht von Bach selbst. Er beruht viel- bloß oberflächliche stilistische Ähnlichkei- was bemerkenswert ist, da die Eröffnungs-
der beiden gibt es nicht, aber es ist sicher, mehr auf einer Bemerkung Johann Nikolaus ten mit Dieuparts Suittes. So bestehen die stücke derartiger Sammlungen normaler-
weise in einfacheren Tonarten mit weniger Der Begriff „mises en concert“, der auf dem Hat Dieupart die Cembalostimme reichlich dass die Begleitinstrumente mit ihrem
Vorzeichen stehen. Titelblatt der Erstausgabe steht, meint, mit Agréments, Verzierungen, versehen, so jeweils begrenzten Tonumfang und ihren
dass die geforderten Instrumente – Geige, ist in den Einzelstimmen der begleitenden In- technischen Möglichkeiten nicht dieselbe
Die Six Suittes de Clavessin sind die wohl Blockflöte, Viola da gamba, Erzlaute – die strumente kaum mehr als ein Triller hier und Flexibilität wie der Ambitus eines Cembalos
bedeutendsten Kompositionen Dieuparts. Sie Außenstimmen des Cembalos begleiten da notiert. Das wirft die Frage auf, wie viele bieten. Nachdem wir alle sechs Englischen
erschienen zuerst 1701 bei Etienne Roger in sollen. Das Cembalo fungiert hier also nicht Verzierungen von den anderen Instrumenten Suiten hinsichtlich möglicher Tonarten und
Amsterdam und wurden in ganz Europa be- als Continuo-Instrument, sondern spielt parallel zum Cembalo oder an den Stellen, Instrumentenkombinationen ausprobiert
kannt. In dieser Erstedition tragen die Suiten die Suiten quasi solistisch. Die hinzukom- an denen das Cembalo nicht verziert, ange- hatten, entschieden wir uns für die Englische
den Hinweis, dass sie entweder auf dem menden Instrumente ermöglichen eine bracht werden sollten. Da historische Quellen Suite I V (BWV 809), die wir einen Ganzton
Cembalo allein gespielt werden könnten breitere Palette an Klangfarben und eine dazu nur unzureichend Antwort geben, höher als das Original setzten, und für die
oder aber „mises en concert“. Ein Jahr später vielfältigere Dynamik als das Cembalo al- mussten wir experimentieren. Wir haben Englische Suite II (BWV 807), die wir um eine
wurden die Einzelstimmen neu gedruckt, lein. Zudem treten alle Stimmen weitaus uns für eine Teils-teils-Lösung entschieden: kleine Terz nach oben transponierten. Um
zum Spielen mit Blockflöte oder Geige und direkter in Dialog, als man es normaler- manchmal verzieren die Begleitinstrumente eine noch engere Verbindung zu Dieuparts
Basso continuo, was eine dritte Aufführungs- weise erwarten würde. Weitere Besonder- parallel zum Cembalo, manchmal füllen sie Suiten herzustellen, ersetzten wir zudem
möglichkeit darstellt. heiten liegen darin, dass allein die Erzlau- die Lücken mit passenden Agréments. das Prelude der Englischen Suite II durch die
te nach Continuo-Bezifferung spielt, was Ouverture nach französischer Art (BWV 831).
Auf diesem Album stellen wir, in Original- eine Verbindung zwischen dem Bass und In Anlehnung an Dieupart haben wir zwei für
besetzung, die en concert-Ausführung vor. der verstärkten Oberstimme schafft, und unsere Zwecke besonders geeignete Englische Der Bearbeitungsprozess, der mehrere
Sie hat bis heute kaum Eingang in die Auf- dass die Bassgambe die wesentliche Bass- Suiten Bachs für unsere Ensemblebesetzung Monate dauerte, wurde maßgeblich von
führungspraxis gefunden, obwohl sie zu funktion gegenüber den Dessous-Stimmen bearbeitet – was sich als weitaus kompli- Leonard Schick begleitet. Der Bach-Experte
Dieuparts Zeit in Mode gewesen sein muss. übernimmt. Außerdem spricht für eine sehr zierter erwies als anfänglich erwartet. Denn lieferte die Rohfassung der neuen Suiten-
Wir hoffen, der Rezeption der leider noch differenzierte Klangvorstellung Dieuparts, die Tatsache, dass Bachs Suiten weniger Arrangements, auf deren Grundlage wir in
immer unterschätzten Suiten Dieuparts dass er in der Erstausgabe explizit die Voice außenstimmenorientiert sind als diejenigen einem Prozess praktischen Ausprobierens
damit Aufwind zu verleihen. flute und Forth flute als Blockflötentypen Dieuparts, dafür aber mehr kontrapunktische und kontinuierlichen Austauschs gemeinsam
vorschreibt – eine Spezifikation, die äußerst Elemente aufweisen, machte größere Ein- an den Anpassungen und Verfeinerungen
selten zu finden ist. griffe in die Komposition nötig. Hinzukommt, der Bearbeitungen arbeiteten.
Einige Sätze Bachs, wie die Couranten, ließen setzungen der Sätze, zusätzliche Abwechs-
sich wegen der Ähnlichkeit ihrer satztechni- lung und neue Klangfarben ins Spiel. Solche
schen Struktur mit derjenigen von Dieupart Veränderungen sind, wie wir meinen, bereits
ohne Probleme in dessen mises en concert- in der Form der Stücke angelegt.
Sinne arrangieren. Andere Sätze jedoch
erforderten kreativere Lösungen, insbe- Bei der zweiten Englischen Suite in c-Moll
sondere aufgrund der häufig wechselnden haben wir uns für die Quint-Quart-Skordatur
Textur, die mitunter sogar innerhalb eines des Violoncellos entschieden, wie sie etwa
Satzes variiert. Einige Teile haben wir zur auch bei der 5. Suite von Bach in c-Moll (BWV
Zweistimmigkeit hin vereinfacht, andere 1011) verwendet wird. Diese Skordatur auf g
zur Dreistimmigkeit umgearbeitet, wofür war vor allem in Norditalien bis ins 18. Jahr-
wir gelegentlich neue (Mittel-)Stimmen hin- hundert hinein gebräuchlich. Sie eignet sich
zukomponieren mussten. Die „genetische“ hervorragend für unsere Version der c-Moll
Substanz blieb dabei jedoch unangetastet, Suite, weil sie der Dominante, die jetzt als
lediglich das äußere Erscheinungsbild des leere Saite in g erklingt, mehr Resonanz
musikalischen Kerns haben wir verändert. verleiht. Für die Bourrée derselben Suite
haben wir die Mittelstimme mit einem fünf-
Wir betrachten unsere Bearbeitungen als saitigen – wie bei Bach gebräuchlichen –
Experiment-mit-Vorteil. So lassen die wech- Violoncello piccolo besetzt, ebenfalls mit
selnden Texturen, die durch die Verdopplung einer Quint-Quart-Skordatur. Dieses Instru-
einer Stimme mit verschiedenen Instrumen- ment erzeugt in der hohen Lage einen be-
ten, durch zwei- und dreistimmigen Satz, sonders strahlenden Klang, der die lebhafte
durch Pausen oder hinzukomponierte Stim- Mittelstimme als Bindeglied zwischen Ober-
men entstehen, die Form bisweilen deut- stimme und Bass sehr schön hervorhebt.
licher hervortreten als das Original. Dazu
bringen sie, wie auch die verschiedenen Be-
MARSYAS
BAROQUE
The legend of the flute-playing satyr Marsyas (Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler),
is about passion, courage, talent, cruel revenge and the special prize of the Ensemble Academy
and a musical duel ... Freiburg. A short time later, the ensemble also
won 1st prize at the renowned Biagio Marini
Paula Pinn (recorders), María Carrasco Gil Competition in Neuburg an der Donau.
(baroque violin), Konstanze Waidosch (ba-
roque cello, violoncello piccolo, viola da gam- Marsyas Baroque mainly plays virtuoso
ba) and Sara Johnson Huidobro (harpsichord) works of the 17th and 18th centuries on
also came together on the occasion of a com- original sound instruments in their own
petition: Without ever having played music arrangements, depending on the programme
together before, they decided without further also with musical guests. The quartet per-
ado in 2019 to participate as Marsyas Baroque forms throughout Germany and internatio-
in the German Music Competition (Deutscher nally, including concerts at numerous festi-
Musikwettbewerb) of that year. They were vals such as the Thuringian Bach Weeks, the
successful and received a scholarship from Schleswig Holstein Music Festival, the Bach
the German Music Council (Deutscher Musik- Festival Leipzig, the Trigonale Festival and
rat), combined with admission to the BAKJK the Winter Festival in Schwetzingen.
DIEUPART & BACH –
A SUITE CONNECTION
A suite connection – between Johann Dieupart’s oeuvre. In the Frankfurt University we can recognise Dieupart, who achieved Sarabande, Gavotte, Menuet (Passepied or
Sebastian Bach, one of the best-known Library, for example, there is a careful copy fame in England. Menuet en rondeau) and Gigue. Bach fol-
and most frequently performed Baroque by Bach of Dieupart’s Six Suittes de Clavessin, lows this structure, but sets strong personal
composers, and Charles François Dieupart, including a table of ornaments, which shows Dieupart, born in Paris around 1667, was an accents, e.g. with a large prelude instead of
who receives comparatively little attention that Bach further developed his own musical accomplished harpsichordist, violinist and the overture. But he also takes up musical
today. With two English Suites by Bach and ideas and was inspired by the suites of his composer. He lived in England from 1703 at motifs from Dieupart. A striking example is
selected Suittes de Clavessin by Dieupart, older French colleague. the latest. He was a violinist in George Frideric the theme of his first English Suite, which
we show Bach as an inspired composer, Handel’s London orchestra, and, apart from is strongly reminiscent of the theme in
as a composer inspired by Dieupart. And This becomes particularly clear in his so- that, earned his living by teaching. From Dieupart’s Gigue in A major. Moreover, both
if we pay new attention to Dieupart’s called English Suites, whose designation 1740 onwards we lose track of him. composers place a suite in A major at the
Suittes de Clavessin by linking them to may at first seem surprising, since they beginning of their respective collections,
Bach’s English Suites, we expand their correspond less to the English than to the Bach’s English Suites share more than su- which is remarkable since the opening
context through our Dieupart-inspired French style. The popular epithet does not perficial stylistic similarities with Dieupart’s pieces of such collections are usually in
transcription of Bach’s works. come from Bach himself. Rather, it is based Suittes. Both works consist of sequences simpler keys with fewer accidentals.
on a remark by Johann Nikolaus Forkel, of dance movements, although Dieupart
There is no evidence of a personal who wrote in 1802 in his biography of Bach was a pioneer in this form, as he was the The Six Suittes de Clavessin
encounter between the two, but that the latter had made the suites “for first to base his pieces on a systematic are probably Dieupart’s most
it is certain that Bach admired a distinguished Englishman” – in whom scheme: Ouverture, Allemande, Courante, important composition.
They were first published in 1701 by that the required instruments – violin, ments hardly contain more than a trill here After trying out all
Etienne Roger in Amsterdam and became recorder, viola da gamba, archlute – are to and there. This raises the question of how six English Suites
known throughout Europe. In this edition, accompany the outer voices of the harp- many ornaments should be added by the in terms of possible
the suites bear the indication that they sichord. The harpsichord does not function other instruments parallel to the harpsi- keys and instrument
could either be played on the harpsichord here as a continuo instrument, but plays chord or in places where the harpsichord combinations, we de-
alone or “mises en concert”. A year later the suites quasi soloistically. The added does not ornament. Since historical sources cided on English Suite IV
the individual parts were reprinted, for instruments allow for a broader palette of give insufficient answers to this, we had (BWV 809), which we set
playing with recorder or violin and basso timbres and a more varied dynamic than the to experiment. We decided on a part-part a whole tone higher than
continuo, which represents a third per- harpsichord alone. In addition, all the voices solution: sometimes the accompanying the original, and English
formance option. enter into dialogue far more directly than instruments embellish parallel to the harp- Suite II (BWV 807), which we
one would normally expect. Further peculi- sichord, sometimes they fill the gaps with transposed up a minor third.
On this album we present the en con- arities lie in the fact that the archlute alone matching agréments. To create an even closer con-
cert version with the original instru- plays according to continuo figures, which nection to Dieupart’s suites, we
mentation. Until today, it has hardly creates a connection between the bass and Following Dieupart, we arranged two of also replaced the Prelude of the
found its way into performance the amplified upper voice, and that the bass Bach’s suites that were particularly suited to English Suite II with the French-
practice, although it must have viol takes over the essential bass function our purposes for our ensemble instrumenta- style Ouverture (BWV 831).
been fashionable in Dieupart’s vis-à-vis the dessus voices. In addition, it tion – which turned out to be far more com-
time. We hope to give a boost speaks for a very differentiated conception plicated than initially expected. The fact The adaptation process, which lasted
to the reception of Dieupart’s of sound on Dieupart’s part that in the first that Bach’s suites put less emphasis on the several months, was significantly ac-
suites, which are unfortuna- edition he explicitly prescribes the Voice outer voices than Dieupart’s, but have more companied by Leonard Schick. The Bach
tely still underestimated. Flute and Forth Flute as recorder types – a contrapuntal elements, made it necessary expert provided the draft of the new suite
specification that is extremely rare to find. to intervene in the composition to a greater arrangements, on the basis of which we
The term “mises en con- extent. In addition, the accompanying instru- worked together on the adaptations and
cert”, which appears on While Dieupart provided the harpsichord ments, each with their limited range and refinements of the arrangements in a
the title page of the part with plenty of agréments, the indi- technical possibilities, do not offer the same process of practical trial and error and
first edition, means vidual parts of the accompanying instru- flexibility as the ambitus of a harpsichord. continuous exchange.
A few of Bach’s bring additional variety and new timbres
movements, such as into play, as do the different instrumenta-
the Courantes, could easily be tions of the movements. Such changes are,
arranged in Dieupart’s mises en concert we believe, already inherent in the form of
sense because of the similarity of their the pieces.
compositional structure to that of Dieupart.
Other movements, however, required more In the second English Suite in C minor, we
creative solutions, especially because of have opted for the fifth-fourth scordatura
the frequently changing texture, which of the violoncello, as used, for example, in
sometimes varies even within one move- Bach’s 5th Suite in C minor (BWV 1011). This
ment. We simplified some parts to two- scordatura on g was common especially
part harmony, reworked others to three- in northern Italy until the 18th century.
part harmony, for which we occasionally It is ideally suited for our version of the
had to compose new (middle) voices. The C minor Suite because it gives more re-
“genetic” substance, however, remained sonance to the dominant, which is now
untouched, only the outer appearance of sounded as an empty string in g. For
the musical core was changed. the Bourrée of the same suite, we have
scored the middle voice with a five-
We regard our adaptations as experiment- string violoncello piccolo – as was
with-advantage. Thus, the changing textures common in Bach – also with a fifth-
created by doubling a voice with different fourth scordatura. This instrument
instruments, by two- and three-part produces a particularly radiant
movements, by rests or added voices, sound in the high register, which
sometimes make the form stand beautifully emphasises the lively
out more clearly than in the middle voice as a link between
original. In addition, they the upper voice and the bass.
SPECIAL GUEST –
SIMON LINNÉ Erzlaute / Archlute MANY THANKS TO INSTRUMENTS
Simon Linné verbrachte seine Kindheit in ei- Simon Linné spent his childhood in a musical Leonard Schick Recorders
nem musikalischen Elternhaus auf dem Land household in the countryside near Stock- Michael Form [1-7, 21-26] Voice flute in d' after Bressan:
in der Nähe von Stockholm (Schweden), wo er holm (Sweden), where he was influenced Georges Barthel Ernst Meyer (2016)
sowohl vom Heavy Metal als auch von klassi- by both heavy metal and classical music. Dietrich Hein [15-20] Alto recorder in es' after Bressan:
scher Musik beeinflusst wurde. Die Natur ist To this day, nature is an unlimited source Maurice Steger Ernst Meyer (2011)
für ihn bis heute eine unerschöpfliche Quelle of inspiration, creativity and awe for him. Frauke Hess [8-14] Soprano recorder in c'' after Denner:
der Inspiration, Kreativität und Ehrfurcht. Die Although the guitar was his first instrument, Susanne Schulte Sebastian Meyer (2019)
Gitarre war zwar sein erstes Instrument, doch a vinyl record awakened his fascination for
eine Schallplatte weckte seine Faszination für lute music. A discovery that later led him to Neustart Kultur String instruments
Lautenmusik. Ein Keim, der auch später den switch to this instrument. As a lutenist, he Bremer Senat [1-26] Violin:
Wechsel zu diesem Instrument herbeiführte. is particularly interested in the unknown Studienstiftung des Johann Friedrich Voigt (Prag, 1782)
Als Lautenist interessiert er sich besonders für repertoire of his instrument. In addition to deutschen Volkes [19] Violoncello piccolo (C-G-d-d'):
unbekanntes Repertoire seines Instruments. his activities as a soloist, he is often asked Antonius Bachmann (1782)
Neben seiner solistischen Tätigkeit ist er ein as a continuo player and appears on nu- All donators [15-18, 20-26] Violoncello:
gefragter Continuospieler und erscheint auf merous radio and CD recordings. Since anonym (ca. 1800)
zahlreichen Rundfunk- und CD-Aufnahmen. autumn 2006, he is teaching lute and [1-14] Viola da gamba:
Seit Herbst 2006 unterrichtet er Laute und basso continuo at the Hochschule für Igor Przybylo (England, 2004)
Generalbass an der Hochschule für Künste Künste Bremen and since 2022 he is
Bremen und seit Herbst 2022 ist er Hauptfach- main subject teacher at the Hoch- Harpsichord
lehrer an der Hochschule für Musik und Thea- schule für Musik und Theater “Felix [1-26] Flemish harpsichord after Ruckers:
ter „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig. Mendelssohn Bartholdy” Leipzig. Dietrich Hein (2001)
+ © GWK 2023

Recorded
2 – 4 March 2023
Konzertsaal Kulturstiftung
Marienmünster

Recording, Editing, Mastering gwk-records.com


Phillip Schulz Best.-Nr. / ord. no. GWK 162

Photos gwk-online.de
Andrej Grilc
GWK-Gesellschaft zur
Text Förderung der Westfälischen
Marsyas Baroque Kulturarbeit e.V.
Fürstenbergstr. 14
Artwork D – 48147 Münster
goldmarie design, Münster

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