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EINFÜHRUNG
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Was ist Konjugation?
Als Konjugation (von lateinisch coniugatio „Verbindung“) bezeichnet man in der
Grammatik die Bildung der Wortformen eines Verbs (Zeitworts), also die Flexion der
Verben. Die Konjugation ist insofern ein Bestandteil der Morphologie von Verben. Der
Begriff wird allerdings auch auf Hilfsverbkonstruktionen ausgedehnt, die vergleichbare
Merkmale ausdrücken wie sonst Wortformen es tun („periphrastische Konjugation“; zum
Beispiel das Perfekt „hat gesagt“ neben der einfachen Konjugationsform für die
Vergangenheit „sagte“). Wikipedia.
Verben oder Tunwörter erfüllen in der deutschen Sprache eine wichtige Aufgabe: Mit ihrer
Hilfe beschreibst du, was in einem Satz passiert. Damit du grammatikalisch richtige Sätze
bilden kannst, musst du die Grundform (Infinitiv) deines Verbs verändern. Den Infinitiv er-
kennst du an der Endung „–en“: machen, singen, lesen. Diesen Vorgang nennst du
Konjugation.
Beispiel: Ich weiß, wie man Verben konjugiert! → 1. Person Singular, Präsens, Indikativ
studyfix.de
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Was ist Konjugation?
Die Konjugation von Verben ist in der Grammatik Teil der Flexion. Darunter verstehst du die
Veränderung der Form eines Wortes aufgrund von verschiedenen grammatikalischen
Eigenschaften. Weitere Arten von Flexionen sind zum Beispiel die Deklination bei Nomen bzw.
Substantiven oder die Steigerung von Adjektiven (klein-kleiner-am kleinsten) und Adverbien
(gern-lieber-am liebsten).
Du kannst Verben in finite und infinite Verbformen unterteilen. Die finiten Verbformen sind all
diejenigen, die sich konjugieren, also verändern lassen. Die infiniten Verbformen dagegen
bleiben immer gleich. Dazu zählen zum Beispiel der Infinitiv und die Partizipien.
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Flektierbare und Unflektierbare Wortarten
Wortarten
flektierbar unflektierbar
Konjugation
Ich laufe Präposition (f) предлог An, auf, bei, in, über
Verb (n) глагол Du läufst
Sie liefen
Konjunktion (f) союз Als, nachdem, weil
Deklination
Steigerung
Gern, lieber, am
Adverb (n) наречие
liebsten
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Personalform
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Zeitform
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Aussageform
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Kapitel 2
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Übersicht
Present Indefinite
Present Continuous
Past Indefinite
Present Perfect
Present Perfect
Continuouas
Past Pefect
Past Pefect
Continuous
Future Indefinite
Future Continuous
Future Perfect
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Präsens
Mit dem Präsens ist die Zeitform der Gegenwart in Deutsch gemeint. Deswegen nennt man es auch Gegenwartsform.
Damit beschreibt man vor allem (siehe die nächste Folie) Ereignisse und Handlungen, die in genau dem Augenblick
stattfinden, in dem man davon spricht:
Beispiel:
Nina und Felix spielen im Garten Fußball. Nina schießt und Felix steht im Tor. Die beiden haben einen Riesenspaß.
Es gibt aber auch unregelmäßige Verben. Sie sind deshalb unregelmäßig, weil ihre Bildungsweise in der Gegenwartsform (und auch in
anderen Zeitformen) vom Normalfall abweicht. Das heißt, dass sich entweder der Verbstamm verändert oder die Endung.
ich spiel-e Ich spiele im Garten bin Ich bin ein Pirat
• zukünftige Ereignisse: Pläne oder Vorhaben, die du für die Zukunft hast
- Übermorgen fahre ich mit meiner Familie in den Urlaub.
• Zustände und Fakten: Dinge, bei denen es sich um eine Tatsache handelt und die
daher allgemeingültig sind
- Die Erde ist ein Planet, der sich um die Sonne dreht.
• langanhaltende Ereignisse
- Laura und ich sind seit unserer Geburt die besten Freunde.
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Präteritum
Das Präteritum ist eine deutsche Zeitform, mit der du über Ereignisse in der Vergangenheit sprechen kannst. Sie
wird oft auch Imperfekt, erste Vergangenheit oder einfache Vergangenheit genannt.
Du findest das Imperfekt hauptsächlich in schriftlichen Texten, z. B. in Romanen, Zeitungsartikeln oder Briefen.
Mündlich wird das Präteritum eher selten verwendet. Beim Sprechen im Alltag wird stattdessen meistens das Perfekt
gewählt. Das siehst du an diesem Beispiel:
•✍️schriftlich: Ich lernte etwas Neues. (Imperfekt)
•️mündlich: Ich habe etwas Neues gelernt. (Perfekt)
Es gibt aber auch unregelmäßige Verben, die im Imperfekt anders gebildet werden. Man soll sie
unbedingt kennen. In der Tabelle von unten sind die wichtigsten unregelmäßigen Verben gezeigt.
Diese hier kommen besonders oft vor. Sie werden nämlich auch beim Sprechen fast immer im
Präteritum genutzt. Im Allgemeinen gibt es etwa 200 unregelmäßigen Verben.
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Präteritum - Verwendung
Handlungen, die schon abgeschlossen sind
Beispiel: Gestern fuhr er stundenlang mit dem Auto, bis er Zuhause ankam.
Erklärung: Die Handlung ist abgeschlossen. Er fährt jetzt nicht mehr mit dem Auto.
Oft bei „wissen“, „es gibt“, „es scheint“, „ich finde“, „es geht“ (als
Meinungsausdruck)
Ich wusste nicht, dass… Ich fand es komisch, dass…Es gab schon wieder Wackelpudding zum
Nachtisch.
In der gesprochenen Sprache bevorzugen wir anstelle des Präteritums meist das Perfekt.
Im letzten Jahr habe ich Urlaub in Deutschland gemacht. Mit dem Fahrrad bin ich auf dem Elbe-
Radweg von Hamburg bis Dresden gefahren.
Die Verben „sein“ und „haben“ verwenden wir aber oft trotzdem im Präteritum:
Die Strecke war fantastisch und ich hatte tolles Wetter.
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Perfekt
Die Zeitform Perfekt ist eine Vergangenheitsform im Deutschen. Damit beschreibst du Ereignisse, die
vor kurzem stattgefunden haben. Obwohl Ereignisse im Perfekt bereits abgeschlossen sind, haben sie
noch Auswirkungen auf die Gegenwart. Deswegen nennst du das Perfekt in Deutsch auch vollendete
Gegenwart.
Beispiel: „Wieso blutet dein Knie?“ – „Ich bin zum Bus gerannt und hingefallen.“
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Perfekt mit „Haben“
haben + Partizip II
Die meisten Verben bilden das Perfekt bzw. das Plusquamperfekt mit „haben“. Man kann viele Regeln
nennen, um zu lernen, welche Verben ihr Perfekt mit „haben“ bilden. Es ist aber nicht nötig, diese
Regeln zu lernen, denn es ist ausreichend, zu wissen, wann wir das Perfekt mit „sein“ bilden. In allen
anderen Fällen benutzt ihr dann „haben“.
Fast alle transitive Verben, also Verben die mit einem Akkusativ stehen können (Ausnahmen:
angehen, loswerden), bilden das Perfekt mit „haben“
- Ich habe fünf Kilogramm zugenommen.
- Er hat den Tisch gedeckt.
Alle Modalverben
- Was hat er gewollt?
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Perfekt mit „Sein“
sein + Partizip II
1. Verben, die eine Fortbewegung (Ortsveränderung, Richtungsangaben) ausdrücken
- Heute Morgen bin ich sehr früh aufgestanden.
- Ich bin nach Berlin (Adverbiale Bestimmung des Ortes) gefahren.
- Er ist aufs Knie gefallen.
- Ich bin zum Supermarkt (Adverbiale Bestimmung des Ortes) gefahren.
- Ich habe so ziemlich alles (Akkusativobjekt) gefahren, vom Lamborghini bis zum Perodua.
- Wir sind früher immer zusammen gejoggt.
- Sie ist auf den Baum geklettert.
Hinweis: die Verben „gehen“, „reisen“ und „laufen“ werden generell mit „sein“ gebildet.
Vergesst nie: reflexive Verben und fast alle Verben mit AKKUSATIV (transitive Verben)
bilden das Perfekt mit „haben“:
- Sie haben den Rasen betreten.
- Ich habe mich bewegt.
- Wir haben uns an den Ort begeben.
3. Andere Verben
Ankommen, bekommen (Bedeutung: gut für jemanden sein), begegnen, bersten, bleiben, eintreffen, erfolgen,
erscheinen, explodieren, fehlschlagen, gedeihen, gelingen, geraten, geschehen, glücken, missglücken, misslingen,
passieren, quellen, scheitern, schwellen, sein, vorfallen, vorkommen, werden 18
Perfekt mit „Sein“ und „Haben“
In einigen Fällen kann die Verwendung von „sein“ oder „haben“ aber auch unterschiedliche
Bedeutungen suggerieren:
Auch beim Verb „bummeln“ (бродить, прогуливаться, шататься (по улицам); копаться; медленно
работать) ist dies recht einleuchtend. Kommt meine Verabredung zu spät, so wäre es erfrischend, wenn
sie, statt die Verantwortung auf Bus, Bahn usw. abzuschieben, einfach riefe:
Sorry, ich habe gebummelt!
Am Ende eines langen Einkaufstages, nach Nudelbox und Eisbecher, pünktlich zum Film um 20:15 Uhr,
ruft man hingegen erschöpft und möglicherweise glücklich:
Ach, was waren wir heute schön bummeln. (О, как хорошо мы сегодня прогулялись.)
https://christianwoellecke.de/haben-oder-sein/
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Perfekt - Verwendung
Die Zeitform Perfekt benutzt du, um über Handlungen zu sprechen, die zum Sprechzeitpunkt bereits
abgeschlossen und trotzdem noch wichtig für die Gegenwart sind:
- Wo bist du gewesen? Wir haben dich hundertmal angerufen!
Du kannst mit dem Perfekt auch Ereignisse beschreiben, die erst zu einem bestimmten Zeitpunkt
in der Zukunft abgeschlossen sein werden:
- Bis Dienstag habe ich meine Schulden bezahlt, versprochen.
Merke:
Du nutzt das Perfekt vor allem, wenn du mit Freunden oder deiner Familie über etwas in der
Vergangenheit sprichst. Denn das Perfekt ist die Vergangenheitsform, die du beim Sprechen im Alltag
benutzt.
Beim Schreiben verwendest du eher das Präteritum (Imperfekt) .
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Plusquamperfekt
Die deutsche Zeitform Plusquamperfekt nennst du auch Vorvergangenheit oder vollendete
Vergangenheit. Du verwendest es also, wenn ein Ereignis vor einem anderen Ereignis in der
Vergangenheit passiert ist (English: Past Perfect). Das frühere Ereignis gibst du im Plusquamperfekt
wieder, das spätere im Präteritum oder im Perfekt . Das hilft dir dabei, aufeinanderfolgende Handlungen
in der Vergangenheit zu beschreiben.
Beispiel: Er hatte sehr lange gespart, bevor er sich ein neues Tablet gekauft hat.
Nachdem ich mich für die Klausur vorbereitet hatte, war ich nicht mehr nervös.
Sie waren sehr böse. Ich hatte wohl etwas falsch gemacht.
Beispiele:
Nachdem er nicht hatte trainieren können, verlor er jedes Spiel. (HS: Er hatte nicht trainieren können,….)
Nachdem Tom das Auto nicht hatte reparieren können, ging er.
Nachdem wir nur schmutzige Arbeiten hatten machen müssen, kündigten wir. Im Nebensatz steht „hatte“
nicht am Satzende !!!
*Das Modalverb „möchten“ ist eine höfliche Variante von „wollen“ und existiert nur im Präsens. In allen anderen Zeiten,
also auch im Plusquamperfekt, wird möchten durch „wollen“ ersetzt.
https://deutschegrammatik20.de/spezielle-verben/modalverben/konjugation-modalverben-plusquamperfekt/ 22
Plusquamperfekt - Verwendung
Du nutzt das Plusquamperfekt dann, wenn du bei einer Erzählung auf mehrere aufeinanderfolgende
Ereignisse in der Vergangenheit zurückblickst. Eine Handlung ist in der Vergangenheit bereits
abgeschlossen, aber eine weitere Handlung folgte. Häufig weisen dich die Signalwörter „bevor“ und
„nachdem“ darauf hin, dass du das Plusquamperfekt verwenden musst.
Bevor sie ihre Freunde traf, hatte sie lange in der Schule gesessen. (Nebensatz, Hauptsatz)
Nachdem sie viel gelernt hatte, beantwortete sie die Fragen der Lehrerin ohne Probleme. (NS, HS)
Irgendwas Hauptereignis
(zeitbestimmender Punkt)
Es gibt zwei wesentliche Funktionen des doppelten Perfekts. Einerseits das Hinzufügen eines
verstärkenden, betonenden Aspekts. In dieser Verwendung kommt das doppelte Perfekt in der
gesprochenen Umgangssprache des gesamten deutschen Sprachraums vor, auch wenn es nicht
standardsprachlich ist:
https://de.wikipedia.org/wiki/Doppeltes_Perfekt
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Futur
Das deutsche Futur I ist eine Zeitform, mit der du über die Zukunft sprechen kannst.
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Futur - Verwendung
• Du erklärst, was in Zukunft passieren wird (Pläne)
Beispiel: Ich werde am Wochenende meinen Geburtstag feiern.
Erklärung: Die Feier wird wahrscheinlich stattfinden, denn du hast sie schon geplant.
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Futur Versus Präsens
Im Deutschen kannst du auch das Präsens nutzen, um über die Zukunft zu sprechen. Das
machst du aber nur dann, wenn du dir sehr sicher bist, dass etwas passieren wird.
Futur 1 Beispiel:
Ich werde (wahrscheinlich) bald ein neues Fahrrad kaufen.
Präsens Beispiel:
Ich kaufe (auf jeden Fall) bald ein neues Fahrrad.
In der gesprochenen Sprache nutzen Deutsche öfter das Präsens, um über die Zukunft zu
sprechen. Die Futur 1 Zeitform ist aber auch richtig:
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Futur II
Das Futur II ist eine deutsche Zeitform, die auch vollendete Zukunft genannt wird. Du kannst mit ihr
Vermutungen ausdrucken:
Bis morgen werde ich mit ihr gesprochen haben. (English: Future Perfect Tense)
Der Boden ist nass. Es wird wohl geregnet haben. (English: Must + Have + Participle II)
…du glaubst, dass etwas jetzt oder später abgeschlossen sein wird (Zukunft)
Beispiel: In einem Jahr wird er in Paris gewesen sein.
Erklärung: In einem Jahr ist er nicht mehr in Paris, aber er war schonmal da.
Hierbei muss immer eine Zeitangabe (z. B. morgen, nächstes Jahr, bis dahin) im Satz stehen, damit
deutlich wird, dass es um die Zukunft geht.
Statt Futur II wird oft das Perfekt verwendet. Die Bedeutung bleibt gleich:
Futur II: In 20 Jahren werden wir auf dem Mars gewesen sein.
Perfekt: In 20 Jahren sind wir auf dem Mars gewesen.
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Vermutung und Versprechen Im Deutschen
Konstruktion Beispiel Grad der Wahrscheinlichkeit
müssen (indikativ) Das muss die richtige Lösung sein! 100% absolut sicher
Bis Dienstag habe ich meine Schulden bezahlt,
Perfekt (Zukunft) 100% absolut sicher
versprochen.
Ich kaufe (auf jeden Fall) bald ein neues
Präsens (Zukunft) 100% absolut sicher
Fahrrad.
Bis morgen werde ich mit ihr gesprochen
Futur II (Zukunft) 100% absolut sicher
haben.
müsste (Konjunktiv
Das müsste die richtige Lösung sein! 90% fast sicher
II)
dürfte (Konjunktiv II) Das dürfte die richtige Lösung sein! 75% wahrscheinlich
Futur II Sie sind zu spät. Sie werden den Zug
75% wahrscheinlich
(Vergangenheit) wahrscheinlich verpasst haben.
Ich werde (wahrscheinlich) bald ein neues
Futur 1 (Zukunft)
Fahrrad kaufen.
75% wahrscheinlich
Er antwortet nicht. Er wird bestimmt schon
Futur 1 (Gegenwart)
schlafen.
können (indikativ) Das kann die richtige Lösung sein! 60% gut möglich
könnte (Konjunktiv
Das könnte die richtige Lösung sein! 50% möglich
II)
Ich habe keine Uhr, aber es mag gegen 15 Uhr
mag (indikativ) 30% vielleicht 30
sein.
Konjunktiv I und Konjunktiv II
Den Konjunktiv I verwendet man meist für die indirekte Rede . Das heißt, dass
man etwas wiedergibt, das jemand anderes gesagt hat. Wie das aussieht, siehst du
am folgenden Beispiel:
Anton: „Ich bin heute total müde.“ → Anton sagt, er sei heute total müde.
Eine weitere Form vom Konjunktiv ist der Konjunktiv II . Dabei handelt es sich
um den Modus, mit dem man Wünsche oder irreale, also nicht wirkliche
Situationen ausdrücken kann.
Beim Konjugieren von starken Verben musst du nicht nur die Verbendung beachten. Auch
der Stammvokal verändert sich. Du erkennst am Infinitiv, welchen Stammvokal das Verb in
seiner unkonjugierten Verbform hat:
Der Vokal ändert sich zwei Mal:
- im Präteritum
- im Partizip II
Zusätzlich erkennst du starke Verben daran, dass sie im Partizip II oft auf –en enden.
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Gemischte Verben
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Unregelmäßige Verben
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Links
• https://de.wikipedia.org/wiki/Konjugation_(Grammatik)
• https://studyflix.de/deutsch/konjugation-3597
• https://www.sprachschule-aktiv.de/stuttgart/steigerung-von-adjektiven/
• https://www.verbformen.de/konjugation/
• https://mein-deutschbuch.de/konjugation-der-verben.html
• https://www.die-konjugation.de/
• https://de.quora.com/Was-ist-der-Unterschied-zwischen-Suffix-und-Endung
• https://deutschlernerblog.de/hat-oder-ist-perfekt-mit-haben-oder-sein/
• https://deutsch.lingolia.com/de/grammatik/verben/sein-haben
• https://deutschlernerblog.de/70-verben-die-das-perfekt-mit-haben-und-sein-bilden-mit-uebungen/
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