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PAPER
THE BASICS OF EVIDENCE-BASED MEDICINE
KAPITEL 4
PRÜFUNG DER
METHODOLOGISCHEN QUALITÄT
• Der Abschnitt über die Methodik einer wissenschaftlichen Arbeit
fragt nach dem „Wie?“
• soll kritischen Leser befähigen zu entscheiden, ob die
Ergebnisse einer Studie stichhaltig sind oder nicht.
• Er soll detaillierte Informationen enthalten um folgenden
Fragen beantworten zu können:
1. War die Studie großer und länger durchgeführt und/ oder der Inhalt beträchtlicher?
2. Wurde die Methodologie strenger geprüft?
3. Können die statistisch relevanten Ergebnisse zu einer Metaanalyse hinzugefügt werden?
4. Wurden die Probanden aus anderer Bevölkerungsgruppe ausgewählt?
5. Ist das Studienthema bedeutsam und klinisch relevant?
4.2. AUF WEN TREFFEN DIE ERGEBNISSE DER STUDIE ZU?
...meistens sind die Probanden und Patienten aus dem „realen Leben“ unterschiedlich
Der Autorenvorschlag: ...statt einer Beurteilung durch komplizierte Terminologie soll man 2
einfachen Fragen beantworten :
Was hat der Autor gesagt Was sollte er sagen Als Beispiel von.....
„Wir maßen, wie oft ein Arzt die Patienten nach Wir haben aus der Anamnesebogen Die Annahme dass die die Dokumentation
Nikotinkonsum fragen“ gezählt bei wie vielen Patienten den 100% akkurat sind
Rauchen Status dokumentiert wurde
„Wir verglichen den Nikotinpflaster mit Die Probanden von der Mangelhafte Informationen über das
Placebo“ Interventionsgruppe erhielten ein verwendetes Medikament und Placebo
Nikotinpflaster je 15mg Nikotine 2x/d. Sorte.
Die aus dem Kontrollgruppe bekamen
Pflaster mit gleichem Aspekt.
„Um den Effekt eines pädagogischen Prospekt Wenn es ausschließlich um die Durchführung Bias : abgesehen von der
zu beurteilen, haben wir der Interventionsgruppe Beurteilung des Prospekts geht, sollten Intervention wurden die beide Gruppen
ein Prospekt und eine Rufnummer zur beide Gruppen die Rufnummer zur nicht gleich behandelt.
Telefonberatung gegeben. Die Kontrollgruppe Telefonberatung bekommen
erhielt nichts.“
4.3. WURDE EIN GUTES STUDIENDESIGN VERWENDET?
2.Was wurde als Outcome gemessen und wie?
• Sind die Outcome Variable auch klinisch relevant oder nur Ersatzendpunkte?
• Ändert diese Schussfolgerung auch den Status des Patienten? (was für den Arzt wichtig ist, mag
für den Patienten gar unwichtig bleiben)
• Beispiel: Bei einer unheilbaren Krankheit würde man prüfen ob ein neues Medikament das
Leben mit einer befriedigenden Lebensqualität verlängert. Man wird weniger Interesse zeigen ob
dieses Medikament irgendwelchen Enzymspiegel senkt.
• Bei der qualitativen Parameter (wie Schmerz, Mobilität, Angststörungen) konfrontiert man sich
mit größerer Schwierigkeiten- man soll darauf achten, dass die Beurteilung objektiv war ggf. die
verwendeten Skala für die Outcome geeignet waren)
4.4. WURDE DEN SYSTEMATISCHEN BIAS
VERMIEDEN ODER VERMINDERT?
Ein Bias bzw. eine Verzerrung besteht in einem Fehler der Datenerhebung, der zu fehlerhaften
Ergebnissen einer Untersuchung führt
....jedes Studiendesign hat seine eigene Methode um solche Fehler zu vermeiden
4.4. BIAS VERMEIDEN IN DEN
INTERVENTIONSSTUDIEN
Randomisierte kontrollierte Studien : die Probanden werden nach relevanten Merkmalen
ausgewählt und dann nach dem Zufallsprinzip einer Experimental- oder einer Kontrollgruppe
zugeordnet.
Trotz dessen kann sogar dieser „Studien-Goldstandard“ von Bias betroffen werden:
Selektions-Bias :inkomplette Randomisierung
Durchführung-Bias: systematische Unterschiede in der Behandlungsart der Patienten von den
beiden Gruppen (abgesehen von der untersuchten Intervention)
Ausfall-Bias: die Drop-Out Raten in den beiden Gruppen werden nicht berücksichtigt ( für
den Endpunkt signifikant)
Nicht randomisierte kontrollierte Studien : die Probanden werden NICHT nach dem
Zufallsprinzip rekrutiert
Bias Quelle: signifikante Merkmale in den 2 Gruppen beeinflussen die Endpunkten
Beispiel: Eine Patientengruppe mit Asthma erhielten ambulant schriftliche Informationen über
ihre Krankheit, während stationäre Patienten ebenso mit Asthma aber auf einer chirurgischen
Abteilung, nahmen an einem Schulungsprogramm im Krankenhaus teil....
4.4. BIAS VERMEIDEN IN
BEOBACHTUNG/ANALYTISCHEN STUDIEN
Kohorten- Studie ist ein beobachtendes Studiendesign meistens in der Epidemiologie angewendet mit dem
Ziel, einen Zusammenhang zwischen einer oder mehreren Expositionen und dem Auftreten einer Krankheit
aufzudecken.
Bias Quelle: unterschiedliche Qualität der Informationen über die exponierten und nicht-exponierten
Probanden
Beispiel: In der Studien über Alkohol Konsum und Mortalität resultierte dass die Abstinenzler vorzeitig
sterben als die moderaten Trinkern
Aber...mögliche Gründen der Abstinenzler können selber den Endpunkt beeinflussen:
- Gesundheitliche Probleme
- Das Lugen
4.4. BIAS VERMEIDEN IN BEOBACHTUNG/ANALYTISCHEN
STUDIEN
Fallkontroll-Studie: eine retrospektive Untersuchung einer Stichprobe, die aus erkrankten Personen
besteht (Fall), und einer Stichprobe, die aus gesunden Personen besteht (Kontrolle). Bei beiden Gruppen
wird nun ermittelt, ob in der Vergangenheit eine Exposition gegenüber potenziellen Risikofaktoren
vorlag. Ein signifikanter Unterschied zwischen beiden Gruppen bedeutet eine Korrelation zwischen
Risikofaktor und Erkrankung.
Bias Quelle: die Beurteilung darüber ob jemand als Fall zu betrachten ist oder nicht
- Fokus auf die klinisch und nicht auf die statistisch relevanten Unterschied!
- Beispiel: Ein blutdrucksenkendes Medikament welches den RR um 10mmHg senkt aber den
Schlaganfallrisiko nur in 1:850 behandelten Patient reduziert, wird später die Patienten zur
Therapieadährenz nicht ausreichend motivieren.
Mittelwert (Mean) und Standardabweichung (SD) der Schlussfolgerung (wenn quantitativ)
bestimmt werden
SD= eine Wahrscheinlichkeitsrechnung/ein Maß für die Streuung der Werte einer Zufallsvariablen um ihren
Erwartungswert.
4.5. WURDEN DIE STATISCHEN VORAUSSETZUNGEN
ERFÜLLT?
2. Studiendauer / Beobachtungsdauer
• Soll adäquat sein um die Behandlung/Intervention signifikant die Outcome Variablen zu beeinflussen
• Beispiel: bei Testung eines Schmerzmittels postoperativ würden 48 Stunden ausreichen, während bei
Strategien gegen Adipositas wäre mehr als 1 Jahr nötig.
3. Vollständige Dokumentation des „follow-up“(Nachsorge)
Bezieht sich vorwiegend auf eine ausführliche Dokumentation der Rücktritt Fälle
Mögliche Gründe, warum Probanden herausfallen können: Missachten der Ausschlusskriterien, vermutliche
Nebenwirkung an der Therapie, Verlust der Motivation, neue Erkrankung, Schwangerschaft, Umzug, Tod.
Wurden diese Daten analysiert, soll es in der Studie erwähnt werden z.B. durch die Satz „ Die Ergebnisse
wurden nach dem intent-to-treat-Analyse ausgewertet.“
BEISPIEL ALS ZUSAMMENFASSUNG:
„ EFFECTIVENESS AND SAFTEY OF DABIGATRAN, RIVAROXABAN AND APIXABAN VERSUS WARFARIN
IN NONVALVULAR ATRIAL FIBRILATION“ –JOURNAL OF AHA 06/2016
Die Outcomes wurden aus der ICD Dokumentation (100% sicher?) gesammelt und verglichen (Wirksamkeit als
niedrigere Risiko für systemische Embolie und Schlaganfall aber nicht TIA (für die Patienten vielleicht relevant) ,
Sicherheit als Blutungskomplikationen- intracranial, gastrointestinal oder andere)
BEISPIEL ALS ZUSAMMENFASSUNG:
„ EFFECTIVENESS AND SAFTEY OF DABIGATRAN, RIVAROXABAN AND APIXABAN VERSUS WARFARIN
IN NONVALVULAR ATRIAL FIBRILATION“ –JOURNAL OF AHA 06/2016
• Es wurden aber zweifach weniger Patienten unter Apixaban als unter anderen 2 NOAKs verfolgt
• Der gesamte analysierte Zeitraum war zwischen 01.10.2010 und 30.06.2015, initial je 1 Jahr Beobachtungsdauer pro
Patient
• Nach Zulassung von Apixaban (12.2012) wurde die Beobachtungsdauer auf 6 Monaten reduziert und alle NOAKs
Patienten erst seit 01.2013 in der Analyse eingeschlossen
• die intent-to-treat Analyse ist erfolgt (die Rücktritt Fälle wurden berücksichtig)
Vielen Dank!