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• Ethische Grundlagen
• Definition Klinische Prüfung, Abgrenzung zur nichtinterventionellen
Prüfung (NIS), Unbedenklichkeitsprüfung
• Ziele der Arzneimittelprüfung
• Studientypen, Studiendesign
• Biometrische Grundlagen
• Organisationsgrundlagen im Prüfzentrum
• Infrastrukturelle Vorbedingungen,
− u. a. Studiensekretariate, Kooperation mit Beteiligten (Apotheke, Labor…)
• Struktur, Funktion und Erstellung von Standard Operation Procedures
(SOPs)
• Team-Building/Motivation der Team-Mitglieder
Relevante Regelwerke
– Nürnberger Kodex
– Deklaration von Helsinki (DvH), Rechtsnatur der DvH
Ziel
• Sicherheit und/oder Wirksamkeit dieser Arzneimittel festzustellen
Ziel
• Unbedenklichkeit oder Wirksamkeit der Arzneimittel mit Hilfe von klinischer
Prüfung
Anmerkung:
- übliche und zugelassene Behandlungsverfahren kommen zur Anwendung
- die Fragestellung nach der besseren /geeigneteren Behandlungsform steht im
Raum
• Bei der Planung und Durchführung muss immer auch die spätere Auswertung der
erhobenen Daten im Blick gehalten werden.
• Abhängig von der zu beantwortenden Fragstellung, wird nicht nur das Studiendesign
angepasst, sondern auch geeignete statistische Analysemethoden ausgesucht.
• Um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten, müssen aus Sicht der Biometrie schon in
der Planung und während der Durchführung der Studie wichtige Themen
berücksichtigt werden. Literatur:
Schumacher & Schulgen (2008). Methodik klinischer Studien.
Methodische Grundlagen der Planung, Durchführung und
Auswertung. Berlin, Heidelberg: Springer.
Empfehlungen zu
Anwendungsbeobachtungen
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Klinische Prüfung: §4 Abs. 23 AMG
Erster Abschnitt: Zweck des Gesetzes und Begriffsbestimmungen, Anwendungsbereich
§ 4 Sonstige Begriffsbestimmungen
(23) Klinische Prüfung bei Menschen ist jede am Menschen durchgeführte Untersuchung, die dazu bestimmt ist, klinische oder
pharmakologische Wirkungen von Arzneimitteln zu erforschen oder nachzuweisen oder Nebenwirkungen festzustellen oder die Resorption,
die Verteilung, den Stoffwechsel oder die Ausscheidung zu untersuchen, mit dem Ziel, sich von der Unbedenklichkeit oder Wirksamkeit der
Arzneimittel zu überzeugen. Satz 1 gilt nicht für eine Untersuchung, die eine nichtinterventionelle Prüfung ist.
Nichtinterventionelle Prüfung ist eine Untersuchung, in deren Rahmen Erkenntnisse aus der Behandlung von Personen mit Arzneimitteln
anhand epidemiologischer Methoden analysiert werden; dabei folgt die Behandlung einschließlich der Diagnose und Überwachung nicht
einem vorab festgelegten Prüfplan, sondern ausschließlich der ärztlichen Praxis; soweit es sich um ein zulassungspflichtiges oder nach § 21a
Absatz 1 genehmigungspflichtiges Arzneimittel handelt, erfolgt dies ferner gemäß den in der Zulassung oder der Genehmigung festgelegten
Angaben für seine Anwendung.
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Art. 2 Abs. 2 Nrn. 1–4 VO (EU) 536/2014
Artikel 2 Begriffsbestimmungen
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Art. 2 Abs. 2 Nrn. 1–4 VO (EU) 536/2014
Artikel 2 Begriffsbestimmungen
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Phasen(I–IV): ICH E8, 3.1.3
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Phasen(I–IV): ICH E8, 3.1.3
Figure 1 - This matrix graph illustrates the relationship between the phases of development and types of study by objective that may be
conducted during each clinical development of a new medicinal product. The shaded circles show the types of study most usually
conducted in a certain phase of development, the open circles show certain types of study that may be conducted in that phase of
development but are less usual. Each circle represents an individual study. To illustrate the development of a single study, one circle is
joined by a dotted line to an inset column that depicts the elements and sequence of an individual study.
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Phasen(I–IV): ICH E8, 3.1.3
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Phasen(I–IV): ICH E8, 3.1.3
c) Assessment of Pharmacodynamics
Depending on the drug and the endpoint studied, pharmacodynamic studies and studies relating drug blood levels to
response (PK/PD studies) may be conducted in healthy volunteer subjects or in patients with the target disease. In
patients, if there is an appropriate measure, pharmacodynamic data can provide early estimates of activity and
potential efficacy and may guide the dosage and dose regimen in later studies.
d) Early Measurement of Drug Activity
Preliminary studies of activity or potential therapeutic benefit may be conducted in Phase I as a secondary objective.
Such studies are generally performed in later phases but may be appropriate when drug activity is readily measurable
with a short duration of drug exposure in patients at this early stage.
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Phasen(I–IV): ICH E8, 3.1.3
3.1.3.3 Phase III (Most typical kind of study: Therapeutic Confirmatory)
Phase III usually is considered to begin with the initiation of studies in which the primary objective is to demonstrate, or confirm
therapeutic benefit.
Studies in Phase III are designed to confirm the preliminary evidence accumulated in Phase II that a drug is safe and effective for use
in the intended indication and recipient population. These studies are intended to provide an adequate basis for marketing approval.
Studies in Phase III may also further explore the dose-response relationship, or explore the drug's use in wider populations, in
different stages of disease, or in combination with another drug. For drugs intended to be administered for long periods, trials
involving extended exposure to the drug are ordinarily conducted in Phase III, although they may be started in Phase II (see ICH E1).
ICH E1 and ICH E7 describe the overall clinical safety database considerations for chronically administered drugs and drugs used in the
elderly. These studies carried out in Phase III complete the information needed to support adequate instructions for use of the drug
(official product information).
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Gesetzestexte und Rechtsnormen
§ 2 Arzneimittelbegriff
(3a) Arzneimittel sind auch Erzeugnisse, die Stoffe oder Zubereitungen aus Stoffen sind oder enthalten, die unter Berücksichtigung aller
Eigenschaften des Erzeugnisses unter eine Begriffsbestimmung des Absatzes 1 fallen und zugleich unter die Begriffsbestimmung eines
Erzeugnisses nach Absatz 3 fallen können.
(4) Solange ein Mittel nach diesem Gesetz als Arzneimittel zugelassen oder registriert oder durch Rechtsverordnung von der Zulassung
oder Registrierung freigestellt ist, gilt es als Arzneimittel. Hat die zuständige Bundesoberbehörde die Zulassung oder Registrierung eines
Mittels mit der Begründung abgelehnt, dass es sich um kein Arzneimittel handelt, so gilt es nicht als Arzneimittel.
§ 4 Sonstige Begriffsbestimmungen
(23) Klinische Prüfung bei Menschen ist jede am Menschen durchgeführte Untersuchung, die dazu bestimmt ist, klinische oder
pharmakologische Wirkungen von Arzneimitteln zu erforschen oder nachzuweisen oder Nebenwirkungen festzustellen oder die Resorption,
die Verteilung, den Stoffwechsel oder die Ausscheidung zu untersuchen, mit dem Ziel, sich von der Unbedenklichkeit oder Wirksamkeit der
Arzneimittel zu überzeugen. Satz 1 gilt nicht für eine Untersuchung, die eine nichtinterventionelle Prüfung ist.
Nichtinterventionelle Prüfung ist eine Untersuchung, in deren Rahmen Erkenntnisse aus der Behandlung von Personen mit Arzneimitteln
anhand epidemiologischer Methoden analysiert werden; dabei folgt die Behandlung einschließlich der Diagnose und Überwachung nicht
einem vorab festgelegten Prüfplan, sondern ausschließlich der ärztlichen Praxis; soweit es sich um ein zulassungspflichtiges oder nach § 21a
Absatz 1 genehmigungspflichtiges Arzneimittel handelt, erfolgt dies ferner gemäß den in der Zulassung oder der Genehmigung festgelegten
Angaben für seine Anwendung.
§ 4 Sonstige Begriffsbestimmungen
(34) Eine Unbedenklichkeitsprüfung bei einem Arzneimittel, das zur Anwendung bei Menschen bestimmt ist, ist jede Prüfung zu einem
zugelassenen Arzneimittel, die durchgeführt wird, um ein Sicherheitsrisiko zu ermitteln, zu beschreiben oder zu quantifizieren, das
Sicherheitsprofil eines Arzneimittels zu bestätigen oder die Effizienz von Risikomanagement-Maßnahmen zu messen.
(1) Nichtinterventionelle Unbedenklichkeitsprüfungen, die vom Inhaber der Zulassung auf eigene Veranlassung durchgeführt werden, sind
der zuständigen Bundesoberbehörde anzuzeigen. Die zuständige Bundesoberbehörde kann vom Inhaber der Zulassung das Protokoll und die
Fortschrittsberichte anfordern. Innerhalb eines Jahres nach Abschluss der Datenerfassung hat der Inhaber der Zulassung der zuständigen
Bundesoberbehörde den Abschlussbericht zu übermitteln.
(2) Für nichtinterventionelle Unbedenklichkeitsprüfungen, die vom Inhaber der Zulassung auf Grund einer Auflage nach § 28 Absatz 3, 3a
oder 3b durchgeführt werden, gilt das Verfahren nach § 63g.
(3) Die Durchführung von Unbedenklichkeitsprüfungen nach den Absätzen 1 und 2 ist nicht zulässig, wenn
1. durch sie die Anwendung eines Arzneimittels gefördert werden soll,
2. sich Vergütungen für die Beteiligung von Angehörigen der Gesundheitsberufe an solchen Prüfungen nach ihrer Art und Höhe
nicht auf den Zeitaufwand und die angefallenen Kosten beschränken oder
3. ein Anreiz für eine bevorzugte Verschreibung oder Empfehlung bestimmter Arzneimittel entsteht.
(4) Der Inhaber der Zulassung hat Unbedenklichkeitsprüfungen nach den Absätzen 1 und 2 auch der Kassenärztlichen Bundesvereinigung,
dem Spitzenverband Bund der Krankenkassen und dem Verband der Privaten Krankenversicherung e. V. unverzüglich anzuzeigen. Dabei
sind Ort, Zeit, Ziel und Protokoll der Prüfung sowie Name und lebenslange Arztnummer der beteiligten Ärzte anzugeben. Sofern beteiligte
Ärzte Leistungen zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung erbringen, sind bei Anzeigen nach Satz 1 auch die Art und die Höhe der
jeweils an sie tatsächlich geleisteten Entschädigungen anzugeben sowie jeweils eine Ausfertigung der mit ihnen geschlossenen Verträge und
jeweils eine Darstellung des Aufwandes für die beteiligten Ärzte und eine Begründung für die Angemessenheit der Entschädigung zu
übermitteln. Veränderungen der in Satz 3 genannten Informationen sind innerhalb von vier Wochen nach jedem Quartalsende zu
übermitteln; die tatsächlich geleisteten Entschädigungen sind mit Zuordnung zu beteiligten Ärzten namentlich mit Angabe der lebenslangen
Arztnummer zu übermitteln. Innerhalb eines Jahres nach Abschluss der Datenerfassung sind unter Angabe der insgesamt beteiligten Ärzte die
Anzahl der jeweils und insgesamt beteiligten Patienten und Art und Höhe der jeweils und insgesamt geleisteten Entschädigungen zu
übermitteln. Die Angaben nach diesem Absatz sind elektronisch zu übermitteln.
(1) Der Inhaber der Zulassung hat bei nichtinterventionellen Unbedenklichkeitsprüfungen, die nach § 28 Absatz 3, 3a oder 3b angeordnet
wurden, den Entwurf des Prüfungsprotokolls vor Durchführung
1. der zuständigen Bundesoberbehörde, wenn es sich um eine Prüfung handelt, die nur im Inland durchgeführt wird,
2. dem Ausschuss für Risikobewertung im Bereich der Pharmakovigilanz, wenn es sich um eine Prüfung handelt, die in
mehreren Mitgliedstaaten der Europäischen Union durchgeführt wird, vorzulegen.
(2) Eine nichtinterventionelle Unbedenklichkeitsprüfung nach Absatz 1 darf nur begonnen werden, wenn der Protokollentwurf bei Prüfungen
nach Absatz 1 Nummer 1 durch die zuständige Bundesoberbehörde genehmigt wurde oder bei Prüfungen nach Absatz 1 Nummer 2 durch
den Ausschuss für Risikobewertung im Bereich der Pharmakovigilanz genehmigt wurde und der Protokollentwurf der zuständigen
Bundesoberbehörde vorliegt. Die zuständige Bundesoberbehörde hat nach Vorlage des Protokollentwurfs innerhalb von 60 Tagen über die
Genehmigung der Prüfung zu entscheiden. Eine Genehmigung ist zu versagen, wenn die Anwendung des Arzneimittels gefördert werden
soll, die Ziele mit dem Prüfungsdesign nicht erreicht werden können oder es sich um eine klinische Prüfung nach § 4 Absatz 23 Satz 1 handelt.
(3) Nach Beginn einer Prüfung nach Absatz 1 sind wesentliche Änderungen des Protokolls vor deren Umsetzung,
1. wenn es sich um eine Prüfung handelt, die nur im Inland durchgeführt wird, von der zuständigen Bundesoberbehörde,
2. wenn es sich um eine Prüfung handelt, die in mehreren Mitgliedstaaten der Europäischen Union durchgeführt wird, von
dem Ausschuss für Risikobewertung im Bereich der Pharmakovigilanz zu genehmigen. Wird die Prüfung in den Fällen von Satz
1 Nummer 2 auch im Inland durchgeführt, unterrichtet der Inhaber der Zulassung die zuständige Bundesoberbehörde über die
genehmigten Änderungen.
(4) Nach Abschluss einer Prüfung nach Absatz 1 ist der abschließende Prüfungsbericht
1. in den Fällen nach Absatz 1 Nummer 1 der zuständigen Bundesoberbehörde,
2. in den Fällen nach Absatz 1 Nummer 2 dem Ausschuss für Risikobewertung im Bereich der Pharmakovigilanz innerhalb von
zwölf Monaten nach Abschluss der Datenerfassung vorzulegen, wenn nicht durch die nach Satz 1 Nummer 1 oder 2 zuständige
Stelle auf die Vorlage verzichtet worden ist. Der Abschlussbericht ist zusammen mit einer Kurzdarstellung der
Prüfungsergebnisse elektronisch zu übermitteln.
1.2 Nichtintervention
Die Nichtintervention ist dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlung einschließlich der Diagnose und Überwachung entsprechend der
üblichen ärztlichen Behandlungspraxis durchführt wird. Soweit es sich um ein zulassungspflichtiges oder nach § 21a Abs. 1 AMG
genehmigungspflichtiges Arzneimitteln handelt, erfolgt die Behandlung gemäß den in der Zulassung oder der Genehmigung festgelegten
Angaben für seine Anwendung.
Ein Arzneimittel darf nicht zu dem Zweck verordnet werden, einen Patienten in eine Anwendungsbeobachtung einzuschließen.
Verordnung eines Arzneimittels und Einschluss des Patienten in eine Anwendungsbeobachtung sind zu trennen. Diese Trennung ist z.B. dann
realisiert, wenn der Patient erst für die Anwendungsbeobachtung identifiziert wurde, nachdem die Entscheidung über die Therapie
getroffen worden ist.
Das für einen Erkenntnisgewinn notwendige systematische Beobachten erfordert Vorgaben zur Erhebung von Daten sowie zu Art und
Umfang der Dokumentation und deren Kontrolle. In Abhängigkeit vom Erkenntnisziel sind Vorgaben für die behandelnden ärztlichen
Personen unumgänglich, um eine ausreichende Beobachtungskonsistenz und eine ausreichend hohe Qualität bezüglich Güte und
Vollständigkeit der erhobenen Daten zu erreichen. Eine systematische Zuordnung der Patienten zu Behandlungsarmen (Randomisierung) ist
jedoch unzulässig. Die Anwendung muss ausschließlich gemäß der üblichen medizinischen Praxis erfolgen. Darüber hinaus darf beim
Patienten kein zusätzliches Diagnose- oder Überwachungsverfahren benutzt werden.
Fragebögen können dann als Instrument in einer Anwendungsbeobachtung herangezogen werden, wenn ihre Inhalte nicht über die im
Rahmen der üblichen ärztlichen Praxis abzufragenden Informationen hinausgehen. Dabei sind die datenschutzrechtlichen Belange zu
beachten.
6. Interessenkonflikte, Ethik
Anwendungsbeobachtungen bergen eine Reihe möglicher Interessenkonflikte im Spannungsfeld zwischen Datenschutz, Schutz des
Patienten, Schutz und Haftung der ärztlichen Personen und dem Interesse des Auftraggebers. Die Beratung durch eine Ethikkommission
wird daher empfohlen. Im Übrigen wird auf einschlägige Verordnungen (Berufsordnungen) und Gesetze sowie insbesondere auf in den
einzelnen Bundesländern unterschiedliche Regelungen im ärztlichen Berufsrecht verwiesen.
* Bei Arzneimitteln, die nicht der Verschreibungspflicht unterliegen, sind Anwendungsbeobachtungen auch bei anderen Heilberufen möglich
I. Introduction
Background and Purpose; Scope and Direction
VII. Reporting
Evaluation and Reporting; Summarising the Clinical Database
Glossary
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AMG: Refresherkurs
2. Planung und Vorbereitung
Die Eignung der Prüfstelle wird im Rahmen des Antrags auf Durchführung einer
klinischen Prüfung vom Sponsor und der zuständigen Ethikkommission bewertet.
Ja
Einwilligungsfähig? Zustimmung
Nein
Ja Nein
Aufklärungsfähig?
(2a) Die betroffene Person ist über Zweck und Umfang der Erhebung und
Verwendung personenbezogener Daten, insbesondere von Gesundheitsdaten
zu informieren. Sie ist insbesondere darüber zu informieren, dass
1. die erhobenen Daten soweit erforderlich
a) zur Einsichtnahme durch die Überwachungsbehörde oder Beauftragte des
Sponsors zur Überprüfung der ordnungsgemäßen Durchführung der
klinischen Prüfung bereitgehalten werden,
b) pseudonymisiert an den Sponsor oder eine von diesem beauftragte Stelle
zum Zwecke der wissenschaftlichen Auswertung weitergegeben werden,
c) im Falle eines Antrags auf Zulassung pseudonymisiert an den Antragsteller
und die für die Zulassung zuständige Behörde weitergegeben werden,
d) im Falle unerwünschter Ereignisse des zu prüfenden Arzneimittels
pseudonymisiert an den Sponsor und die zuständige Bundesoberbehörde
sowie von dieser an die Europäische Datenbank weitergegeben werden,
Die Eltern erhalten zuerst eine Patienteninformationsschrift. Diese erläutert ausführlich das Ziel und den
vorgesehenen Ablauf der klinischen Studie, spricht die Vorteile und Risiken an, die mit der Teilnahme verbunden
sind; ebenso vorhersehbare Unannehmlichkeiten und Nebenwirkungen. Sie erklärt auch, wie man die Krankheit
heute mit zugelassenen Methoden behandeln kann. Der Versicherungsschutz, der Schutz aller persönlichen
Daten und viele weitere Punkte werden ebenfalls erläutert.
Ebenso erhält das Kind eine altersgerechte Aufklärung über die Studie. Wie diese erfolgt, hängt sehr von seinem
Alter und seiner geistigen Reife ab. Bei Kindern unter 7 Jahren erklärt meist der Arzt oder die Ärztin dem Kind,
was passieren soll. Für ältere Kinder gibt es oft noch eine schriftliche Patienteninformation (häufig mit
Schaubildern), die vor dem Gespräch gelesen werden soll. Die Gespräche finden zusammen mit den Eltern, auf
Wunsch aber auch ohne sie statt. Auch im Gespräch muss deutlich werden, wie eine Behandlung außerhalb der
Studie ablaufen würde.
Nach dem Gespräch oder weiteren Gesprächen haben Erziehungsberechtigte und das Kind die Möglichkeit, sich
für oder gegen die Teilnahme zu entscheiden. Kann ein Kind aufgrund seiner Reife verstehen, was eine klinische
Studie bedeutet, ist auch seine Zustimmung Bedingung für die Teilnahme.
Haben beide Eltern das Sorgerecht für das Kind, müssen sich gegebenenfalls auch beide schriftlich mit der
Teilnahme einverstanden erklären. Das gilt auch, wenn sie geschieden sind oder getrennt leben.
In der Regel wird bei einer jugendlichen Teilnehmerin ein Schwangerschaftstest durchgeführt; und sie wird dazu
angehalten, während der Studie im Falle von Geschlechtsverkehr zuverlässige Verhütungsmittel einzusetzen. Die
erfolgt ohne jede Unterstellung zur Lebensführung. Es dient allein dazu, jedes Risiko in dieser Richtung
auszuschließen. Auch Jungen werden ab einem bestimmten Alter dazu angehalten, für die Zeit der Studie im
Falle von Geschlechtsverkehr Kondome zu verwenden. Auch dies ist eine reine Vorsichtsmaßnahme.
Medizinische Forschung mit einer vulnerablen Gruppe ist nur gerechtfertigt, wenn
• das Forschungsvorhaben auf die gesundheitlichen Bedürfnisse oder Prioritäten dieser Gruppe
reagiert
• und das Forschungsvorhaben nicht an einer nicht-vulnerablen Gruppe durchgeführt werden
kann.
• Zusätzlich sollte diese Gruppe in der Lage sein, aus dem Wissen, den Anwendungen oder
Maßnahmen Nutzen zu ziehen, die aus dem Forschungsvorhaben hervorgehen.
Empfehlungen:
Bei Demenzkranken sollte das Aufklärungsgespräch je nach Geisteszustand des Patienten ggf. zu jeder
Visite wiederholt werden, um sicher zu gehen, dass der Patient weiterhin mit der Teilnahme an der
Studie einverstanden ist.
Bei Kindern und Minderjährigen kommt der Patienteninformation, Information der
Erziehungsberechtigten und dem Einholen der Einverständnisklärung eine besondere Bedeutung zu.
Beispiele:
• Zusätzliche Blutentnahmen / Blutuntersuchungen
• Zusätzliche Gewebeanalysen oder Datenanalysen
• Zusätzliche Visiten zur Hauptstudie mit besonderen Fragestellungen.
Für Substudien ist in der Regel eine zusätzliche Information und Aufklärung
und eine eigene Einverständniserklärung erforderlich, der je nach Willen des
Studienteilnehmers zugestimmt oder nicht zugestimmt werden kann. Dies
hat keine direkte Auswirkung auf die Hauptstudie.
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§ 40 Abs. 1 Satz 3 Nr. 3, Sätze 4–6 AMG
Schutz des Menschen bei der klinischen Prüfung
(1) Der Sponsor, der Prüfer und alle weiteren an der klinischen Prüfung beteiligten Personen haben bei der Durchführung der klinischen
Prüfung eines Arzneimittels bei Menschen die Anforderungen der guten klinischen Praxis nach Maßgabe des Artikels 1 Abs. 3 der
Richtlinie 2001/20/EG einzuhalten. Die klinische Prüfung eines Arzneimittels bei Menschen darf vom Sponsor nur begonnen werden,
wenn die zuständige Ethik-Kommission diese nach Maßgabe des § 42 Abs. 1 zustimmend bewertet und die zuständige
Bundesoberbehörde diese nach Maßgabe des § 42 Abs. 2 genehmigt hat. Die klinische Prüfung eines Arzneimittels darf bei Menschen nur
durchgeführt werden, wenn und solange
(…)
3. die betroffene Person
a) volljährig und in der Lage ist, Wesen, Bedeutung und Tragweite der klinischen Prüfung zu erkennen und ihren Willen
hiernach auszurichten,
b) nach Absatz 2 Satz 1 aufgeklärt worden ist und schriftlich eingewilligt hat, soweit in Absatz 4 oder in § 41 nichts
Abweichendes bestimmt ist und
c) nach Absatz 2a Satz 1 und 2 informiert worden ist und schriftlich eingewilligt hat; die Einwilligung muss sich ausdrücklich
auch auf die Erhebung und Verarbeitung von Angaben über die Gesundheit beziehen,
4. die betroffene Person nicht auf gerichtliche oder behördliche Anordnung in einer Anstalt untergebracht ist,
5. sie in einer geeigneten Einrichtung von einem angemessen qualifizierten Prüfer verantwortlich durchgeführt wird und die Prüfung von
einem Prüfer mit mindestens zweijähriger Erfahrung in der klinischen Prüfung von Arzneimitteln geleitet wird,
6. eine dem jeweiligen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse entsprechende pharmakologischtoxikologische Prüfung des Arzneimittels
durchgeführt worden ist,
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§ 40 Abs. 2 AMG
Schutz des Menschen bei der klinischen Prüfung
(2) Die betroffene Person ist durch einen Prüfer, der Arzt oder, bei zahnmedizinischer Prüfung, Zahnarzt ist, oder durch ein Mitglied der
Prüfgruppe, das Arzt oder, bei zahnmedizinischer Prüfung, Zahnarzt ist, über Wesen, Bedeutung, Risiken und Tragweite der klinischen Prüfung
sowie über ihr Recht aufzuklären, die Teilnahme an der klinischen Prüfung jederzeit zu beenden; ihr ist eine allgemein verständliche
Aufklärungsunterlage auszuhändigen. Der betroffenen Person ist ferner Gelegenheit zu einem Beratungsgespräch mit einem Prüfer oder
einem Mitglied der Prüfgruppe, das Arzt oder, bei zahnmedizinischer Prüfung, Zahnarzt ist, über die sonstigen Bedingungen der Durchführung
der klinischen Prüfung zu geben. Eine nach Absatz 1 Satz 3 Nummer 3 Buchstabe b erklärte Einwilligung in die Teilnahme an einer klinischen
Prüfung kann jederzeit gegenüber dem Prüfer oder einem Mitglied der Prüfgruppe schriftlich oder mündlich widerrufen werden, ohne dass
der betroffenen Person dadurch Nachteile entstehen dürfen.
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§ 40 Abs. 2a AMG
Schutz des Menschen bei der klinischen Prüfung
§ 40 Allgemeine Voraussetzungen der klinischen Prüfung
(2a) Die betroffene Person ist über Zweck und Umfang der Erhebung und Verwendung personenbezogener Daten, insbesondere von
Gesundheitsdaten zu informieren. Sie ist insbesondere darüber zu informieren, dass
1. die erhobenen Daten soweit erforderlich
a) zur Einsichtnahme durch die Überwachungsbehörde oder Beauftragte des Sponsors zur Überprüfung der ordnungsgemäßen
Durchführung der klinischen Prüfung bereitgehalten werden,
b) pseudonymisiert an den Sponsor oder eine von diesem beauftragte Stelle zum Zwecke der wissenschaftlichen Auswertung
weitergegeben werden,
c) im Falle eines Antrags auf Zulassung pseudonymisiert an den Antragsteller und die für die Zulassung zuständige Behörde
weitergegeben werden,
d) im Falle unerwünschter Ereignisse des zu prüfenden Arzneimittels pseudonymisiert an den Sponsor und die zuständige
Bundesoberbehörde sowie von dieser an die Europäische Datenbank weitergegeben werden,
2. die Einwilligung nach Absatz 1 Satz 3 Nr. 3 Buchstabe c unwiderruflich ist,
3. im Falle eines Widerrufs der nach Absatz 1 Satz 3 Nr. 3 Buchstabe b erklärten Einwilligung die gespeicherten Daten weiterhin verwendet
werden dürfen, soweit dies erforderlich ist, um
a) Wirkungen des zu prüfenden Arzneimittels festzustellen,
b) sicherzustellen, dass schutzwürdige Interessen der betroffenen Person nicht beeinträchtigt werden,
c) der Pflicht zur Vorlage vollständiger Zulassungsunterlagen zu genügen,
4. die Daten bei den genannten Stellen für die auf Grund des § 42 Abs. 3 bestimmten Fristen gespeichert werden.
Im Falle eines Widerrufs der nach Absatz 1 Satz 3 Nr. 3 Buchstabe b erklärten Einwilligung haben die verantwortlichen Stellen unverzüglich zu
prüfen, inwieweit die gespeicherten Daten für die in Satz 2 Nr. 3 genannten Zwecke noch erforderlich sein können. Nicht mehr benötigte
Daten sind unverzüglich zu löschen. Im Übrigen sind die erhobenen personenbezogenen Daten nach Ablauf der auf Grund des § 42 Abs. 3
bestimmten Fristen zu löschen, soweit nicht gesetzliche, satzungsmäßige oder vertragliche Aufbewahrungsfristen entgegenstehen.
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§ 40 Abs. 4 Nr. 3 AMG
Schutz des Menschen bei der klinischen Prüfung
(4) Auf eine klinische Prüfung bei Minderjährigen finden die Absätze 1 bis 3 mit folgender Maßgabe Anwendung:
(…)
3. Die Einwilligung wird durch den gesetzlichen Vertreter abgegeben, nachdem er entsprechend Absatz 2 aufgeklärt worden ist. Sie muss dem
mutmaßlichen Willen des Minderjährigen entsprechen, soweit ein solcher feststellbar ist. Der Minderjährige ist vor Beginn der klinischen
Prüfung von einem im Umgang mit Minderjährigen erfahrenen Prüfer, der Arzt oder, bei zahnmedizinischer Prüfung, Zahnarzt ist, oder einem
entsprechend erfahrenen Mitglied der Prüfgruppe, das Arzt oder, bei zahnmedizinischer Prüfung, Zahnarzt ist, über die Prüfung, die Risiken
und den Nutzen aufzuklären, soweit dies im Hinblick auf sein Alter und seine geistige Reife möglich ist; erklärt der Minderjährige, nicht an der
klinischen Prüfung teilnehmen zu wollen, oder bringt er dies in sonstiger Weise zum Ausdruck, so ist dies zu beachten. Ist der Minderjährige
in der Lage, Wesen, Bedeutung und Tragweite der klinischen Prüfung zu erkennen und seinen Willen hiernach auszurichten, so ist auch seine
Einwilligung erforderlich. Eine Gelegenheit zu einem Beratungsgespräch nach Absatz 2 Satz 2 ist neben dem gesetzlichen Vertreter auch dem
Minderjährigen zu eröffnen.
61
Erkrankte Personen: § 41 AMG
Schutz des Menschen bei der klinischen Prüfung
§ 41 Besondere Voraussetzungen der klinischen Prüfung
(1) Auf eine klinische Prüfung bei einer volljährigen Person, die an einer Krankheit leidet, zu deren Behandlung das zu prüfende Arzneimittel
angewendet werden soll, findet § 40 Abs. 1 bis 3 mit folgender Maßgabe Anwendung:
1. Die Anwendung des zu prüfenden Arzneimittels muss nach den Erkenntnissen der medizinischen Wissenschaft angezeigt sein, um das
Leben dieser Person zu retten, ihre Gesundheit wiederherzustellen oder ihr Leiden zu erleichtern, oder
2. sie muss für die Gruppe der Patienten, die an der gleichen Krankheit leiden wie diese Person, mit einem direkten Nutzen verbunden
sein. Kann die Einwilligung wegen einer Notfallsituation nicht eingeholt werden, so darf eine Behandlung, die ohne Aufschub erforderlich ist,
um das Leben der betroffenen Person zu retten, ihre Gesundheit wiederherzustellen oder ihr Leiden zu erleichtern, umgehend erfolgen. Die
Einwilligung zur weiteren Teilnahme ist einzuholen, sobald dies möglich und zumutbar ist.
(2) Auf eine klinische Prüfung bei einem Minderjährigen, der an einer Krankheit leidet, zu deren Behandlung das zu prüfende Arzneimittel
angewendet werden soll, findet § 40 Abs. 1 bis 4 mit folgender Maßgabe Anwendung:
1. Die Anwendung des zu prüfenden Arzneimittels muss nach den Erkenntnissen der medizinischen Wissenschaft angezeigt
sein, um das Leben der betroffenen Person zu retten, ihre Gesundheit wiederherzustellen oder ihr Leiden zu erleichtern, oder
2.
a) die klinische Prüfung muss für die Gruppe der Patienten, die an der gleichen Krankheit leiden wie die betroffene Person,
mit einem direkten Nutzen verbunden sein,
b) die Forschung muss für die Bestätigung von Daten, die bei klinischen Prüfungen an anderen Personen oder mittels anderer
Forschungsmethoden gewonnen wurden, unbedingt erforderlich sein,
c) die Forschung muss sich auf einen klinischen Zustand beziehen, unter dem der betroffene Minderjährige leidet und
d) die Forschung darf für die betroffene Person nur mit einem minimalen Risiko und einer minimalen Belastung verbunden
sein; die Forschung weist nur ein minimales Risiko auf, wenn nach Art und Umfang der Intervention zu erwarten ist, dass sie
allenfalls zu einer sehr geringfügigen und vorübergehenden Beeinträchtigung der Gesundheit der betroffenen Person führen
wird; sie weist eine minimale Belastung auf, wenn zu erwarten ist, dass die Unannehmlichkeiten für die betroffene Person
allenfalls vorübergehend auftreten und sehr geringfügig sein werden.
Satz 1 Nr. 2 gilt nicht für Minderjährige, für die nach Erreichen der Volljährigkeit Absatz 3 Anwendung finden würde.
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Nicht Einwilligungsfähig: § 41 AMG
(3) Auf eine klinische Prüfung bei einer volljährigen Person, die nicht in der Lage ist, Wesen, Bedeutung und Tragweite der klinischen Prüfung
zu erkennen und ihren Willen hiernach auszurichten und die an einer Krankheit leidet, zu deren Behandlung das zu prüfende Arzneimittel
angewendet werden soll, findet § 40 Abs. 1 bis 3 mit folgender Maßgabe Anwendung:
1. Die Anwendung des zu prüfenden Arzneimittels muss nach den Erkenntnissen der medizinischen Wissenschaft angezeigt sein, um das
Leben der betroffenen Person zu retten, ihre Gesundheit wiederherzustellen oder ihr Leiden zu erleichtern; außerdem müssen sich derartige
Forschungen unmittelbar auf einen lebensbedrohlichen oder sehr geschwächten klinischen Zustand beziehen, in dem sich die betroffene
Person befindet, und die klinische Prüfung muss für die betroffene Person mit möglichst wenig Belastungen und anderen vorhersehbaren
Risiken verbunden sein; sowohl der Belastungsgrad als auch die Risikoschwelle müssen im Prüfplan eigens definiert und vom Prüfer ständig
überprüft werden. Die klinische Prüfung darf nur durchgeführt werden, wenn die begründete Erwartung besteht, dass der Nutzen der
Anwendung des Prüfpräparates für die betroffene Person die Risiken überwiegt oder keine Risiken mit sich bringt.
2. Die Einwilligung wird durch den gesetzlichen Vertreter oder Bevollmächtigten abgegeben, nachdem er entsprechend § 40 Abs. 2
aufgeklärt worden ist. § 40 Abs. 4 Nr. 3 Satz 2, 3 und 5 gilt entsprechend.
3. Die Forschung muss für die Bestätigung von Daten, die bei klinischen Prüfungen an zur Einwilligung nach Aufklärung fähigen Personen oder
mittels anderer Forschungsmethoden gewonnen wurden, unbedingt erforderlich sein. § 40 Abs. 4 Nr. 2 gilt entsprechend.
4. Vorteile mit Ausnahme einer angemessenen Entschädigung dürfen nicht gewährt werden.
63
§ 96 Nr. 10 AMG
Siebzehnter Abschnitt: Straf- und Bußgeldvorschriften
§ 96 Strafvorschriften
Mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer
(…)
10. entgegen § 40 Abs. 1 Satz 3 Nr. 2, 2a Buchstabe a, Nr. 3, 4, 5, 6 oder 8, jeweils auch in Verbindung mit Abs. 4 oder § 41 die klinische
Prüfung eines Arzneimittels durchführt,
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Einwilligung, Aufklärung: § 3 Abs. 2b GCP-V
§ 3 Begriffsbestimmungen
(2b) Einwilligung nach Aufklärung ist die Entscheidung über die Teilnahme an einer klinischen Prüfung, die in Schriftform abgefasst, datiert
und unterschrieben werden muss und nach ordnungsgemäßer Unterrichtung über Wesen, Bedeutung, Tragweite und Risiken der Prüfung und
nach Erhalt einer entsprechenden Dokumentation freiwillig von einer Person, die ihre Einwilligung geben kann oder aber, wenn die Person
hierzu nicht in der Lage ist, von ihrem gesetzlichen Vertreter getroffen wird. Kann die betreffende Person nicht schreiben, so kann in
Ausnahmefällen eine mündliche Einwilligung in Anwesenheit von mindestens einem Zeugen erteilt werden.
65
Einwilligungserklärung: ICH-GCP 4.8
4.8 Einwilligungserklärung der Prüfungsteilnehmer
4.8.1 Beim Einholen sowie bei der Dokumentation der Einwilligungserklärung der Prüfungsteilnehmer nach vorheriger Aufklärung sollte sich
der Prüfer an die geltenden gesetzlichen Bestimmungen, an GCP und die ethischen Grundsätze halten, die ihren Ursprung in der Deklaration
von Helsinki haben. Vor Beginn der klinischen Prüfung sollte dem Prüfer die schriftliche Genehmigung/zustimmende Bewertung des IRBs/der
unabhängigen Ethik-Kommission für das Formblatt zur schriftlichen Einwilligungserklärung und alle weiteren schriftlichen Informationen für
die Prüfungsteilnehmer vorliegen.
4.8.2 Das Formblatt zur schriftlichen Einwilligungserklärung und alle weiteren schriftlichen Informationen für die Prüfungsteilnehmer sollten
überarbeitet werden, sobald wichtige neue Informationen bekannt werden, die für die Einwilligung des Prüfungsteilnehmers relevant sein
könnten. Jedes überarbeitete Formblatt zur schriftlichen Einwilligungserklärung und jede neue schriftliche Information sollten vor ihrer
Verwendung vom IRB/der unabhängigen Ethik-Kommission genehmigt/zustimmend bewertet werden. Der Prüfungsteilnehmer oder sein
gesetzlicher Vertreter sollte rechtzeitig informiert werden, wenn neue Informationen vorliegen, die für die Bereitschaft des
Prüfungsteilnehmers zur weiteren Teilnahme an der klinischen Prüfung relevant sein könnten. Die Mitteilung dieser Informationen sollte
dokumentiert werden.
4.8.3 Weder der Prüfer noch die an der klinischen Prüfung beteiligten Mitarbeiter sollten einen Prüfungsteilnehmer zur Teilnahme bzw. zur
weiteren Teilnahme an einer klinischen Prüfung zwingen oder unangemessen beeinflussen.
4.8.4 Die mündlichen und schriftlichen Informationen zur klinischen Prüfung, einschließlich des Formblatts zur schriftlichen
Einwilligungserklärung, sollten keine Formulierungen enthalten, die dazu führen, dass der Prüfungsteilnehmer bzw. sein gesetzlicher Vertreter
auf seine gesetzlich festgelegten Rechte verzichtet oder diesen Anschein erweckt oder die den Prüfer, die Institution, den Sponsor bzw. deren
Beauftragte von ihrer Haftung bei Fahrlässigkeit entbinden oder diesen Anschein erwecken.
4.8.5 Der Prüfer oder eine von ihm benannte Person sollte den Prüfungsteilnehmer oder seinen gesetzlichen Vertreter, sofern der
Prüfungsteilnehmer nicht in der Lage ist, seine Einwilligung nach Aufklärung zu erteilen, über alle relevanten Gesichtspunkte der klinischen
Prüfung in vollem Umfang informieren, einschließlich der durch das IRB/die unabhängige Ethikkommission genehmigten/zustimmend
bewerteten schriftlichen Informationen.
4.8.6 Die mündlichen und schriftlichen Informationen über die klinische Prüfung, einschließlich des Formblatts zur schriftlichen
Einwilligungserklärung, sollten möglichst ohne Verwendung von Fachausdrücken formuliert werden und für den Prüfungsteilnehmer bzw.
seinen gesetzlichen Vertreter und ggf. den unparteiischen Zeugen verständlich sein.
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Einwilligungserklärung: ICH-GCP 4.8
4.8 Einwilligungserklärung der Prüfungsteilnehmer (kont.)
4.8.7 Vor dem Einholen der Einwilligungserklärung des Prüfungsteilnehmers nach dessen vorheriger Aufklärung sollte der Prüfer oder eine
von ihm benannte Person dem Prüfungsteilnehmer bzw. seinem gesetzlichen Vertreter genügend Zeit und Gelegenheit geben, sich nach
Einzelheiten der klinischen Prüfung zu erkundigen und sich für oder gegen eine Teilnahme an der klinischen Prüfung zu entscheiden. Alle
Fragen zur klinischen Prüfung sollten zur Zufriedenheit des Prüfungsteilnehmers bzw. seines gesetzlichen Vertreters beantwortet werden.
4.8.8 Vor der Teilnahme eines Prüfungsteilnehmers an der klinischen Prüfung sollte das Formblatt zur schriftlichen Einwilligungserklärung
vom Prüfungsteilnehmer bzw. seinem gesetzlichen Vertreter und von der Person, die das Aufklärungsgespräch geführt hat, eigenhändig
datiert und unterzeichnet werden.
4.8.9 Sofern ein Prüfungsteilnehmer oder sein gesetzlicher Vertreter nicht lesen kann, sollte ein unparteiischer Zeuge während des
Aufklärungsgespräches anwesend sein. Nachdem die schriftliche Einwilligungserklärung und alle weiteren den Prüfungsteilnehmern
auszuhändigenden, schriftlichen Informationen vorgelesen und dem Prüfungsteilnehmer bzw. seinem gesetzlichen Vertreter erläutert worden
sind und der Prüfungsteilnehmer bzw. sein gesetzlicher Vertreter mündlich in die Teilnahme des Prüfungsteilnehmers an der klinischen
Prüfung eingewilligt und – falls er dazu in der Lage ist – die schriftliche Einwilligungserklärung eigenhändig datiert und unterzeichnet hat,
sollte der unparteiische Zeuge die Einwilligungserklärung eigenhändig datieren und unterzeichnen. Durch Unterzeichnung der
Einwilligungserklärung bestätigt der unparteiische Zeuge, dass die Informationen in der Einwilligungserklärung sowie alle weiteren
schriftlichen Informationen dem Prüfungsteilnehmer bzw. seinem gesetzlichen Vertreter umfassend erläutert und offensichtlich verstanden
wurden und dass der Prüfungsteilnehmer bzw. sein gesetzlicher Vertreter nach der Aufklärung freiwillig eingewilligt hat.
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Einwilligungserklärung: ICH-GCP 4.8
4.8 Einwilligungserklärung der Prüfungsteilnehmer (kont.)
4.8.10 Im Aufklärungsgespräch und in der schriftlichen Einwilligungserklärung sowie in allen weiteren den Prüfungsteilnehmern
auszuhändigenden schriftlichen Informationen sollte Folgendes erläutert werden:
a) dass die klinische Prüfung Teil eines Forschungsvorhabens ist.
b) der Zweck der klinischen Prüfung.
c) die Behandlung(en) während der klinischen Prüfung und die Wahrscheinlichkeit für eine randomisierte Zuteilung zu einer Behandlung.
d) die einzuhaltende Vorgehensweise bei der klinischen Prüfung, einschließlich aller invasiven Verfahren.
e) die Verpflichtungen des Prüfungsteilnehmers.
f) die experimentellen Gesichtspunkte der klinischen Prüfung.
g) die nach vorliegendem Kenntnisstand vorhersehbaren Risiken oder Unannehmlichkeiten für den Prüfungsteilnehmer und - falls zutreffend - für einen Embryo, Fötus oder
gestillten Säugling.
h) der nach vorliegendem Kenntnisstand zu erwartende Nutzen. Sofern für den Prüfungsteilnehmer kein klinischer Nutzen zu erwarten ist, sollte er darauf aufmerksam gemacht
werden.
i) alternative Behandlungen oder Behandlungsverfahren, die dem Prüfungsteilnehmer zur Verfügung stehen, sowie deren wesentliche, potentielle Nutzen und Risiken.
j) die Entschädigung und/oder Behandlung, die dem Prüfungsteilnehmer im Falle einer mit der klinischen Prüfung im Zusammenhang stehenden Schädigung zur Verfügung stehen.
k) Sofern zutreffend, die vorgesehene, in Raten an den Prüfungsteilnehmer zu zahlende Vergütung für die Teilnahme an der klinischen Prüfung.
l) Sofern zutreffend, die zu erwartenden Auslagen des Prüfungsteilnehmers durch die Teilnahme an der klinischen Prüfung.
m) dass die Teilnahme an der klinischen Prüfung freiwillig ist und dass der Prüfungsteilnehmer seine Teilnahme jederzeit verweigern oder aus der klinischen Prüfung ausscheiden
kann, ohne dass ihm dadurch Nachteile entstehen oder er auf Vorteile verzichtet, auf die er ansonsten Anspruch hat.
n) dass dem/den Monitor(en), dem/den Auditor(en), dem IRB/der unabhängigen Ethik-Kommission sowie der/den zuständigen Behörde(n) in dem gemäß geltender gesetzlicher
Bestimmungen zulässigen Maße direkter Zugang zu den medizinischen Originalaufzeichnungen des Prüfungsteilnehmers zur Überprüfung der klinischen Prüfverfahren und/oder
der Daten gewährt wird, ohne dabei die Vertraulichkeit der Daten des Prüfungsteilnehmers zu verletzen, und dass der Prüfungsteilnehmer bzw. sein gesetzlicher Vertreter durch
Unterzeichnung einer schriftlichen Einwilligungserklärung den Zugang zu seinen Daten gestattet.
o) dass die Aufzeichnungen, anhand derer der Prüfungsteilnehmer identifiziert werden kann, vertraulich behandelt werden und nicht an die Öffentlichkeit gelangen, sofern dies
nicht durch die geltenden Gesetze anders geregelt ist. Falls die Ergebnisse der klinischen Prüfung veröffentlicht werden, bleibt die Identität des Prüfungsteilnehmers vertraulich.
p) dass der Prüfungsteilnehmer bzw. sein gesetzlicher Vertreter rechtzeitig informiert wird, falls Informationen bekannt werden, die für die Bereitschaft des Prüfungsteilnehmers
zur weiteren Teilnahme an der klinischen Prüfung relevant sein könnten.
q) die Personen, an die man sich bezüglich weiterer Informationen zur klinischen Prüfung und zu den Rechten der Prüfungsteilnehmer wenden soll, sowie diejenigen, zu denen
man im Falle einer mit der klinischen Prüfung im Zusammenhang stehenden Schädigung Verbindung aufnehmen sollte.
r) die vorhersehbaren Umstände und/oder Gründe, bei deren Eintreten die Teilnahme des Prüfungsteilnehmers an der klinischen Prüfung beendet werden kann.
s) die voraussichtliche Dauer der Teilnahme des Prüfungsteilnehmers an der klinischen Prüfung.
t) die ungefähre Anzahl der Prüfungsteilnehmer.
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Einwilligungserklärung: ICH-GCP 4.8
4.8 Einwilligungserklärung der Prüfungsteilnehmer (kont.)
4.8.11 Vor der Teilnahme an der klinischen Prüfung sollte der Prüfungsteilnehmer bzw. sein gesetzlicher Vertreter eine Ausfertigung der
unterzeichneten und datierten schriftlichen Einwilligungserklärung sowie alle weiteren für die Prüfungsteilnehmer bereitgestellten
schriftlichen Informationen erhalten. Solange ein Prüfungsteilnehmer an der klinischen Prüfung teilnimmt, sollte er bzw. sein gesetzlicher
Vertreter eine Kopie der datierten und unterzeichneten, aktualisierten Einwilligungserklärung sowie eine Kopie aller Änderungen der
schriftlichen Informationen für die Prüfungsteilnehmer erhalten.
4.8.12 Sofern eine (therapeutische oder nichttherapeutische) klinische Prüfung Prüfungsteilnehmer einbezieht, die nur mit der Einwilligung
ihrer gesetzlichen Vertreter in die klinische Prüfung eingeschlossen werden können (z.B. Minderjährige oder Patienten mit schwerer
Demenz), sollte der Prüfungsteilnehmer in einem seiner Auffassungsgabe entsprechenden Maße über die klinische Prüfung informiert
werden und – falls er dazu in der Lage ist – die schriftliche Einwilligungserklärung eigenhändig datieren und unterzeichnen.
4.8.13 Mit Ausnahme der in 4.8.14 beschriebenen Umstände sollte eine nichttherapeutische klinische Prüfung (d.h. eine klinische Prüfung,
bei der kein unmittelbarer klinischer Nutzen für den Prüfungsteilnehmer zu erwarten ist) nur mit Prüfungsteilnehmern durchgeführt werden,
die ihre Einwilligung persönlich erteilen und die schriftliche Einwilligungserklärung eigenhändig datieren und unterzeichnen.
4.8.14 Nichttherapeutische klinische Prüfungen können bei Prüfungsteilnehmern mit Einwilligung ihrer gesetzlichen Vertreter durchgeführt
werden, sofern folgende Voraussetzungen erfüllt sind:
a) Die Zielsetzungen der klinischen Prüfung lassen sich nicht mittels einer klinischen Prüfung an Teilnehmern erreichen, die
persönlich eine Einwilligungserklärung abgeben können.
b) Die vorhersehbaren Risiken für die Prüfungsteilnehmer sind gering.
c) Negative Auswirkungen auf das Wohlergehen des Prüfungsteilnehmers sind auf ein Mindestmaß beschränkt und gering.
d) Die klinische Prüfung ist gesetzlich nicht verboten.
e) Das IRB/die unabhängige Ethik-Kommission wird ausdrücklich um Genehmigung/zustimmende Bewertung des Einschlusses
solcher Prüfungsteilnehmer ersucht, und die schriftliche Genehmigung/zustimmende Bewertung schließt diesen
Gesichtspunkt ausdrücklich ein.
Abgesehen von gerechtfertigten Ausnahmen sollten klinische Prüfungen dieser Art mit Patienten durchgeführt werden, die an einer Krankheit
oder an Beschwerden leiden, für deren Behandlung das Prüfpräparat vorgesehen ist. Teilnehmer an diesen klinischen Prüfungen sollten
besonders engmaschig überwacht und ausgeschlossen werden, falls die klinische Prüfung sie allem Anschein nach übermäßig belastet.
69
Einwilligungserklärung: ICH-GCP 4.8
4.8 Einwilligungserklärung der Prüfungsteilnehmer (kont.)
4.8.15 In Notfällen, wenn eine vorherige Einwilligung des Prüfungsteilnehmers nicht möglich ist, sollte die Einwilligung seines gesetzlichen
Vertreters, sofern anwesend, eingeholt werden. Wenn eine vorherige Einwilligung des Prüfungsteilnehmers nicht möglich und sein
gesetzlicher Vertreter nicht erreichbar ist, sollten für den Einschluss des Prüfungsteilnehmers Maßnahmen vorgesehen sein, die im Prüfplan
und/oder an anderer Stelle beschrieben sind und für die eine dokumentierte Genehmigung/zustimmende Bewertung durch das IRB/die
unabhängige Ethik-Kommission vorliegt, um die Rechte, die Sicherheit und das Wohlergehen des Prüfungsteilnehmers zu schützen und die
Einhaltung der geltenden gesetzlichen Bestimmungen zu gewährleisten. Der Prüfungsteilnehmer bzw. sein gesetzlicher Vertreter sollte so
schnell wie möglich über die klinische Prüfung informiert werden und seine Einwilligung zur weiteren Teilnahme erteilen. Ggf. (siehe 4.8.10)
sollten ergänzende Einwilligungen von anderer Seite eingeholt werden.
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Artikel 28 VO (EU) 536/2014
KAPITEL V SCHUTZ DER PRÜFUNGSTEILNEHMER UND EINWILLIGUNG NACH AUFKLÄRUNG
(1) Eine klinische Prüfung darf nur unter folgenden Voraussetzungen durchgeführt werden:
a) Der erwartete Nutzen für die Prüfungsteilnehmer oder für die öffentliche Gesundheit rechtfertigt die vorhersehbaren Risiken und
Nachteile, und die Einhaltung dieser Bedingung wird ständig überwacht;
b) die Prüfungsteilnehmer, oder, falls ein Prüfungsteilnehmer nicht in der Lage ist, eine Einwilligung nach Aufklärung zu erteilen, sein
gesetzlicher Vertreter sind gemäß Artikel 29 Absätze 2 bis 6 aufgeklärt worden;
c) die Prüfungsteilnehmer, oder, falls ein Prüfungsteilnehmer nicht in der Lage ist, eine Einwilligung nach Aufklärung zu erteilen, sein
gesetzlicher Vertreter haben eine Einwilligung nach Aufklärung gemäß Artikel 29 Absätze 1, 7 und 8 erteilt;
d) das Recht der Prüfungsteilnehmer auf körperliche und geistige Unversehrtheit, Privatsphäre und Schutz der ihn betreffenden Daten
gemäß der Richtlinie 95/46/EG bleibt gewahrt;
e) die klinische Prüfung ist so geplant, dass sie mit möglichst wenig Schmerzen, Beschwerden, Angst und allen anderen
vorhersehbaren Risiken für die Prüfungsteilnehmer verbunden ist und sowohl die Risikoschwelle als auch das Ausmaß der
Belastung im Prüfplan eigens definiert und ständig überprüft werden;
f) für die medizinische Versorgung der Prüfungsteilnehmer ist ein Arzt mit geeigneter Qualifikation oder gegebenenfalls ein
qualifizierter Zahnarzt verantwortlich;
g) die Prüfungsteilnehmer, oder, falls ein Prüfungsteilnehmer nicht in der Lage ist, eine Einwilligung nach Aufklärung zu erteilen, sein
gesetzlicher Vertreter haben die Kontaktdaten einer Stelle erhalten, die ihnen gegebenenfalls weitere Informationen erteilt;
h) die Prüfungsteilnehmer werden keiner unzulässigen Beeinflussung, etwa finanzieller Art, ausgesetzt, um sie zur Teilnahme an der
Prüfung zu bewegen.
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Artikel 28 VO (EU) 536/2014
KAPITEL V SCHUTZ DER PRÜFUNGSTEILNEHMER UND EINWILLIGUNG NACH AUFKLÄRUNG
(2) Unbeschadet der Richtlinie 95/46/EG kann der Sponsor den Prüfungsteilnehmer oder, falls der Prüfungsteilnehmer nicht in der Lage ist,
eine Einwilligung nach Aufklärung zu erteilen, seinen gesetzlicher Vertreter dann, wenn der Prüfungsteilnehmer oder sein gesetzlicher
Vertreter seine Einwilligung nach Aufklärung erteilt, an der klinischen Prüfung teilzunehmen, um seine Einwilligung ersuchen, dass seine
Daten außerhalb des Prüfplans der klinischen Prüfung, jedoch ausschließlich zu wissenschaftlichen Zwecken, verwendet werden. Diese
Einwilligung kann von dem Prüfungsteilnehmer oder seinem gesetzlichen Vertreter jederzeit widerrufen werden.
Die wissenschaftliche Forschung, für die die Daten außerhalb des Prüfplans der klinischen Prüfung verwendet werden, wird
gemäß dem für den Datenschutz geltenden Recht durchgeführt.
(3) Jeder Prüfungsteilnehmer oder, falls der Prüfungsteilnehmer nicht in der Lage ist, eine Einwilligung nach Aufklärung zu erteilen, sein
gesetzlicher Vertreter kann seine Teilnahme an der klinischen Prüfung jederzeit durch Widerruf seiner Einwilligung beenden, ohne dass
ihm daraus ein Nachteil entsteht und ohne dass er dies in irgendeiner Weise begründen müsste. Unbeschadet der Richtlinie 95/46/EG hat
der Widerruf der Einwilligung nach Aufklärung keine Auswirkungen auf Tätigkeiten, die auf der Grundlage der Einwilligung nach
Aufklärung bereits vor deren Widerruf durchgeführt wurden, oder auf die Verwendung der auf dieser Grundlage erhobenen Daten.
72
Artikel 29 VO (EU) 536/2014
KAPITEL V SCHUTZ DER PRÜFUNGSTEILNEHMER UND EINWILLIGUNG NACH AUFKLÄRUNG
73
Artikel 29 VO (EU) 536/2014
KAPITEL V SCHUTZ DER PRÜFUNGSTEILNEHMER UND EINWILLIGUNG NACH AUFKLÄRUNG
74
Artikel 31 VO (EU) 536/2014
KAPITEL V SCHUTZ DER PRÜFUNGSTEILNEHMER UND EINWILLIGUNG NACH AUFKLÄRUNG
75
Artikel 31 VO (EU) 536/2014
KAPITEL V SCHUTZ DER PRÜFUNGSTEILNEHMER UND EINWILLIGUNG NACH AUFKLÄRUNG
76
Artikel 32 VO (EU) 536/2014
KAPITEL V SCHUTZ DER PRÜFUNGSTEILNEHMER UND EINWILLIGUNG NACH AUFKLÄRUNG
77
Artikel 32 VO (EU) 536/2014
KAPITEL V SCHUTZ DER PRÜFUNGSTEILNEHMER UND EINWILLIGUNG NACH AUFKLÄRUNG
78
Artikel 33 VO (EU) 536/2014
KAPITEL V SCHUTZ DER PRÜFUNGSTEILNEHMER UND EINWILLIGUNG NACH AUFKLÄRUNG
79
Artikel 34 VO (EU) 536/2014
KAPITEL V SCHUTZ DER PRÜFUNGSTEILNEHMER UND EINWILLIGUNG NACH AUFKLÄRUNG
80
Artikel 35 VO (EU) 536/2014
KAPITEL V SCHUTZ DER PRÜFUNGSTEILNEHMER UND EINWILLIGUNG NACH AUFKLÄRUNG
81
Artikel 35 VO (EU) 536/2014
KAPITEL V SCHUTZ DER PRÜFUNGSTEILNEHMER UND EINWILLIGUNG NACH AUFKLÄRUNG
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STUDIEN INITIIERUNG
Alle Mitglieder der Prüfgruppe müssen erkennbar spüren, dass es dem Prüfer /
Stellvertretenden Prüfer wichtig ist, dass alle ordnungsgemäß arbeiten.
Prüferaufgaben dazu sind, hinzusehen, nachfragen, überprüfen, kritisch
bleiben, Vorbild sein, Wert auf Details legen, Genauigkeit und Professionalität
vorleben und einfordern.
Außerdem muss die Anleitung und Überwachung für Dritte (Monitor, Auditor,
Sponsor, Behörden) unbedingt nachvollziehbar dokumentiert sein, z.B. durch
• Trainingsbescheinigungen für das Studienteam (Prüfgruppe)
• Protokolle zu regelmäßigen Prüfgruppenbesprechungen zur Studie /Studien
• Verteilung der Prüferaufgaben und ärztlichen Aufgaben, insbesondere wenn
man als Chefarzt oder Oberarzt kaum oder gar nicht in die praktische
Durchführung der Studienvisiten involviert ist
• die Ausübung der Gesamtverantwortung des Prüfleiters für die Studie
anhand guter, zuverlässiger Arbeitsergebnisse (valide, vollständige Daten)
Consamed Dr. med. Jacobo Maldonado 89
Ressourcenplanung Zeit
Ausreichend Zeit für die ordnungsgemäße Durchführung der Studie?
• Regelmäßige Zusammenarbeit mit dem Sponsor/ Monitor oder
Auftragsforschungsinstitut (CRO – Contract Research Organisation)
30. Forschung mit Personen, die körperlich oder geistig zu einer Einwilligung nicht fähig sind, beispielsweise mit bewusstlosen Patienten, darf
nur dann erfolgen, wenn der körperliche oder geistige Zustand, der das Einholen der Informierten Einwilligung verhindert, ein erforderliches
Merkmal für die beforschte Gruppe ist. Unter solchen Umständen muss der Arzt die Informierte Einwilligung des rechtlichen Vertreters
einholen. Ist ein solcher Vertreter nicht verfügbar und kann die Forschung nicht aufgeschoben werden, kann die Studie ohne Informierte
Einwilligung und unter der Voraussetzung durchgeführt werden, dass die besonderen Gründe für den Einschluss von Versuchspersonen, die
aufgrund ihres Zustands nicht zu einer Informierten Einwilligung fähig sind, im Studienprotokoll festgehalten worden sind und die Studie von
einer Forschungs-Ethikkommission zustimmend bewertet worden ist. Die Einwilligung zur weiteren Teilnahme an der Forschung muss sobald
wie möglich bei der Versuchsperson oder einem rechtlichen Vertreter eingeholt werden.