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Geschichte und wir

KAPITEL 4
Geschichtsbewusstsein
Geschichtskultur
Auseinandersetzung mit der Geschichte
(und Geschichtsschreibung)
KAPITEL 4:
GESCHICHTSBEWUSSTSEIN
Geschichte: Auseinandersetzung, Konstruktion/ Rekonstruktion der Vergangenheit
Eigene Vergangenheit – fremde Vergangenheit

Geschichtsschreibung verursacht Prozesse beim Betrachter/ Leser:


Es entsteht Wissen über die Vergangenheit
Es entsteht Bewusstsein für die Geschichte/ die Geschichtsschreibung (und den Unterschied zur Vergangenheit)

Geschichtsbewusstsein als Gesamtheit von Wissen, Verständnis und Orientierungsmöglichkeit/ Handlungsanleitung

Geschichte nicht als Selbstzweck, sondern multifunktionale Orientierung in der Geschichte/ Vergangenheit
Historische
Einsicht
KAPITEL 4: Historisches Wissen
GESCHICHTSBEWUSSTSEIN
Geschichtsbewusstsein: Vorstellungen
Historische Legende von Geschichte und Einstellung zur Geschichte

Schrittweise Entwicklung/ sog. Pyramide des Geschichtsbewusstseins


Unwissen
Perspektivität
sbewusstsein
(eigene/ andere
Perspektive)
Historizitätsbew Identitätsbe
usstsein wusstsein
(Kontinuität/ (Wir-Gefühl,
Diskontinuität) Gruppen)
Modell nach Geschichtsbewusstsein:
Pandel Vorstellungen/ Ideen von
(Geschichtsdidaktiker) Geschichte UND
8 Dimensionen Einstellungen/ Ansichten/
Meinungen zur Geschichte
Bewusstsein von Wirklichkei
Zeitbewusstsein
(Epochen, Zeit, Geschichtlichkeit jeder tsbewusstsei
Vergangenheit/ menschlichen Existenz, n (Realität,
Gegenwart) Fiktion)
Kultur, Institution, Erkenntnis

Erkenntnis immer nur


vorläufig Reflexion über
Geschichte
Moralisches
Bewusstsein
Politisches
(ethische
Ökonomisc Bewusstsein
Maßstäbe
h-Soziales (Geschichtsp
damals/
Bewusstsein olitik)
heute)
(Gruppen/
Soziale
Konflikte)
KAPITEL 4:
GESCHICHTSBEWUSSTSEIN
Geschichte als (re)konstruierte Vergangenheit verlangt ein Verständnis der
Vergangenheit, nicht nur ein Sammeln von Fakten
Das heißt: Wir entwickeln ein Verständnis, ein Bewusstsein über die Vergangenheit,
aber auch über die Konstruktion der Geschichte
Wir sehen nicht nur Daten, Fakten, Zahlen, wir reflektieren über die Vergangenheit
und über die daraus entstehende Geschichte
DIMENSIONEN DES
GESCHICHTSBEWUSSTSEIN
Nach Pandel (Historiker) gibt es 8 Dimensionen (d.h. Aspekte, Bereiche), dieses
Geschichtsbewusstsein zu betrachten

Ziel ist ein umfassendes Verstehen der Geschichte, eine Einschätzung der
Geschichtsschreibung, eine Reflektion über unsere eigene Rolle in diesem Prozess
Was in uns als Geschichte entsteht - ein mehr oder weniger vollständiges Bild - ist
Geschichtsbewusstsein
1: ZEITBEWUSSTSEIN
Zeitbewusstsein als Vorstellung von der Zeit
Unterteilung der Zeit in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
Verbindung (kausal: Ursache – Folge) von Handlungen in Vergangenheit, Gegenwart
und Zukunft
Schon Kinder verstehen den Zusammenhang der Jahreszeiten (Blüte/ Frucht als
Folge)
In der Geschichtswissenschaft Erkenntnis von Ursache und Folge z.B. in Konflikten
(Attentat von Sarajewo – 1. Weltkrieg) oder technischen Entwicklungen (Erfindung
der Dampfmaschine – Beginn der Industrialisierung)
2:
HISTORIZITÄTSBEWUSSTSEIN
Historizität im Sinne von: kein Gegenstand, keine Person, keine Tradition ist
unveränderlich, alles entsteht, verändert sich und endet
Erkenntnis über die Veränderlichkeit von Gesellschaften, Religionen, Kulturen in der
Geschichte
Untersuchung der Einflussfaktoren, starke oder schwache Historizität
Religionen/ Traditionen/ Aberglaube sehr langsam veränderlich, starke
Beharrungskräfte (= Willen, dass man unveränderlich bleiben will)
Mode/ Musik/ Kultur teilweise sehr schnell veränderlich, starker Antrieb zur
Veränderung (=Innovation)
3:
WIRKLICHKEITSBEWUSSTSEI
N
Reflektion über faktische Vergangenheit und tradierte Geschichte
Was ist wirklich geschichtlich geschehen und was ist lediglich Legende?
Unterscheidung zwischen nachweisbaren Fakten und nicht belegbarer Fiktion
Vergangene Persönlichkeiten werden zu Legenden (Robin Hood, Störtebecker)
Reflektion über Ursachen für Legendenbildung (religiöse/ politische/ nationale
Legitimation)
4: IDENTITÄTSBEWUSSTSEIN
Reflektion über den Faktor, wie uns unsere eigene Identität (national, religiös, sozial
usw.) dabei beeinflusst, Vergangenheit zu sehen und daraus Geschichte zu
konstruieren
Darstellung der eigenen (persönlichen, nationalen) Geschichte, Darstellung z.B. von
Siegen/ Niederlagen
Darstellung der anderen Geschichte (Vorurteile, Annahmen, Vermutungen), z.B. in
Kriegen
5: POLITISCHES BEWUSSTSEIN
Wie durch persönliche Faktoren (Identität) ist die Konstruktion der Geschichte auch
durch politische Faktoren gesteuert
Geschichte ist legitimierend, ist erläuternd/ leugnend, gelenkt durch Politik (=mit
bestimmten Absichten)
Subjektivität des Autors, der Geschichte schreibt + Steuerung durch politische
Faktoren (von Zensur/ Tabu bis hin zu Auftrag/ Verherrlichung)
6: ÖKONOMISCH-SOZIALES
BEWUSSTSEIN
Reflektion über ökonomische und soziale Faktoren, die die Entstehung von
Geschichte ermöglichen/ erschweren
Reiche und sozial angesehene Personen (Könige, Geistliche) werden häufiger in der
Geschichte erwähnt,
Einfache Menschen finden eher wenig Eingang in die Geschichte
Ist deren Geschichte nicht auch wichtig für ein Verständnis der Vergangenheit (= um
ein Geschichtsbewusstsein zu bilden)?
7: MORALISCHES
BEWUSSTSEIN
Reflektion über Moral in der Vergangenheit,
Ethische Einordnung von Entscheidungen
Keine Verurteilung der damaligen Moral/ keine Entschuldigung der damaligen Moral
Universalität von Moral/ Zeitgebundenheit von Moral?
Keine Wertung der vergangenen Moral, aber objektive Einschätzung
8:
PERSPEKTIVITÄTSBEWUSSTS
EIN
Reflektion über unseren eigenen Umgang mit der Geschichte
Reflektion über den Umgang anderer mit Geschichte
(Fremde, Eigene, Standpunkte, Sprachverwendung)
KAPITEL 4:
GESCHICHTSBEWUSSTSEIN
Geschichtsbewusstsein verbunden mit dem Begriff der Geschichtskultur
Definition nach Pandel: Geschichtskultur ist „Art und Weise, wie eine Gesellschaft
mit Vergangenheit und Geschichte umgeht.“
Beziehungweise
Definition nach Rüsen: Geschichtskultur als „praktisch wirksame Artikulation von
Geschichtsbewusstsein im Leben einer Gesellschaft“
KAPITEL 4:
GESCHICHTSBEWUSSTSEIN
Geschichtskultur also alle Dinge, Vorgänge, Handlungen, Aktionen, mit denen
Menschen einer Gruppe (Land, Religionsgemeinschaft, politische Gruppe) nach
außen/ für alle / für die Gesellschaft Geschichte zeigen/ mit der Vergangenheit
umgehen

Geschichtsbewusstsein individuell (Individuum, jede Person für sich)


Geschichtskultur kollektiv (Gruppe, Kollektiv, d.h. Personen eines Landes)
KAPITEL 4:
GESCHICHTSBEWUSSTSEIN
Geschichtsbewusstsein individuell (Individuum, jede Person für sich)
Geschichtskultur kollektiv (Gruppe, Kollektiv, d.h. Personen eines Landes)
Gruppe hält Vergangenes fest, es bekommt dadurch Bezug zur Gegenwart und hat oft
auch Zukunftsperspektive
An ein historisches Ereignis wird in einem Gedenktag jedes Jahr erinnert und
vergegenwärtigt und damit für die nachkommende Generation aufrecht erhalten
Gruppe kontrolliert/ bestimmt/ regelt/ behält bei/ verändert die Geschichtskultur (d.h.
den Umgang mit Vergangenheit/ Geschichte)
Geschichtskultur stabiler/ verfestigter als Geschichtsbewusstsein
KAPITEL 4:
GESCHICHTSBEWUSSTSEIN
Kollektive Geschichtskultur entsteht aus individuellem Geschichtsbewusstsein
Kinder/ Schüler/ Generation 2 hören/ hört Geschichte der Eltern/ des Lehrers/ von
Generation 1, entwickeln ein Bewusstsein (Legende, Wissen?) dafür und können
später, selbst als Eltern/ Lehrer/ Generation 2, dieses Bewusstsein wieder artikulieren/
weitergeben (an Generation 3)
Kollektiv – individuell – kollektiv
Weitergabe/ Tradierung/ Beibehaltung und Veränderung/ Bruch/ Modifikation
KAPITEL 4:
GESCHICHTSBEWUSSTSEIN
Geschichtskultur als realisiertes Geschichtsbewusstsein
Zum Beispiel:
Denkmäler, Gedenktage, Bücher, Comics/ Graphic Novels, Radiosendungen,
Podcasts, Dokumentar- oder Spielfilme über Vergangenheit/ Geschichte,
traditionelle Kleidung, traditionelles Essen, landestypische Bräuche/ Spiele/ Sitten…
uvm
(Alles, wodurch sich das Wissen über und die Vorstellung von Geschichte, das
individuelle bzw. rein psychische Geschichtsbewusstsein zeigen lässt)
KAPITEL 4:
GESCHICHTSBEWUSSTSEIN
Geschichtskultur
Gebäude: Denkmal, Mahnmal, Gedenkstätte, Museum, Friedhof, Naturdenkmal
Gedenktage: Geburts- und Todestage, Daten von Verträgen, Friedensschlüsse, Katastrophen
Medien: Bücher, Filme, Comics, Radiosendungen, Videos, Podcasts
Kleidung: traditionelle Kleidung bei bestimmten Festen (Hochzeit, Trauerfall), zu
bestimmten Anlässen (Uniformen), Kleidung für Männer, Frauen, Kinder, weitere Textilien
Speisen: Essen/ Rezepte
Bräuche: Sitten, Riten, Spiele

KAPITEL 4:
GESCHICHTSBEWUSSTSEIN
Geschichtskultur
Zur Beschreibung, Analyse und Interpretation der Geschichtskultur 3 Dimensionen
Ästhetische Dimension: Geschichtskultur soll das Ästhetische im Historischen zum
Vorschein bringen, Ausdruck in Museen, Denkmälern, in bildender Kunst, in
Darstellungen über die Vergangenheit
Frage: Wie zeigt sich die Geschichte/ auf welche Art und Weise wird Geschichte
dargestellt?
Beschreibung und Einordnung von Material, Form und Lage der Geschichtskultur
KAPITEL 4:
GESCHICHTSBEWUSSTSEIN
Geschichtskultur
Zur Beschreibung, Analyse und Interpretation der Geschichtskultur 3 Dimensionen
Politische Dimension: historische Erinnerung wird durch Symbole, nationale
Gedenktage, Denkmäler, Gedenkstätten, Museen aufrechterhalten, dadurch
Traditionsbildung, Traditionspflege, zur politischen Legitimation
Frage: Wozu zeigt man die Geschichte/ zu welchem Zweck wird Geschichte
dargestellt?
Beschreibung und Einordnung von politischem Zweck der Geschichtskultur
KAPITEL 4:
GESCHICHTSBEWUSSTSEIN
Geschichtskultur
Zur Beschreibung, Analyse und Interpretation der Geschichtskultur 3 Dimensionen
Kognitive Dimension: Geschichtswissenschaft steht im Vordergrund, Untersuchung
von Quellen, Vermittlung von Geschichtskultur: Schulen, Hochschulen, Museen,
Medien
Frage: Was kann man aus der dargestellten Geschichte lernen/ verstehen?
Beschreibung und Einordnung von Vermittlungsaufgabe der Geschichtskultur
KAPITEL 4:
GESCHICHTSBEWUSSTSEIN
Geschichtskultur

Jede Geschichtskultur
besitzt diese Dimensionen
(mehr oder weniger) Ästhetik Politik

Kognition
(Wissen)
KAPITEL 4:
GESCHICHTSBEWUSSTSEIN
Geschichtskultur

Bei einer Ästhetisierung


Sehr starken
Betonung der Politik
Ästhetik spricht man
Von einer
Ästhetisierung. Das
heißt, die Kognition
Geschichtskultur ist oft (Wissen)
unverständlich, hat
keinen Zweck
KAPITEL 4:
GESCHICHTSBEWUSSTSEIN
Geschichtskultur

Wird die politische Politisierung/


Dimension überbetont, Ideologisierung
wird die Geschichtskultur Ästhetik
politisch ge- bzw. oft
sogar missbraucht.

Kognition
(Wissen)
KAPITEL 4:
GESCHICHTSBEWUSSTSEIN
Geschichtskultur

Wird die kognitive


Dimension überbetont für
das zu einer Ästhetik Politik
Dogmatisierung (Wissen
ist scheinbar
unveränderlich)

Dogmatisierung
KAPITEL 4:
GESCHICHTSBEWUSSTSEIN
Geschichtskultur

Beispiel Denkmal

Denkmal: denken an jemanden/ etwas, gedenken jemandes an einem speziellen Ort

Gedenkstein, Gedenktafel, Statue, Büste, Turm, Pyramide, Baum, Feld


KAPITEL 4:
GESCHICHTSBEWUSSTSEIN
Geschichtskultur

Beispiel Denkmal

Häufig Turm/ Büste/ Statue


Personen, Ereignisse

Analyse der Denkmäler mithilfe der drei Dimensionen


Welche Ästhetik wurde hier gewählt?
Welchen (politischen/ legitimatorischen) Zweck haben diese
Denkmäler?
Welche Informationen/ welches Wissen erhalten wir hier?
KAPITEL 4:
GESCHICHTSBEWUSSTSEIN
Geschichtskultur

Denkmal: Ziel dauerhafte Erinnerung (an Personen, an Ereignisse)


Oft an zentralen Orten/ neu errichteten/ umgestalteten Orten (Plätze)
Denkmäler meist für die Kulturnation (nationale Bedeutung des Ereignisses, der Person)

Nationaldenkmäler: Hermannsdenkmal, Kyffhäuserdenkmal, Völkerschlachtdenkmal u.v.a.


Zudem: Bismarckdenkmäler (oft auch Bismarcktürme), Kaiser-Wilhelm-Denkmäler
(Je nach politischer Situation erhalten, verändert, zerstört)

Kriegerdenkmäler (Gefallenendenkmäler): meist für Kriege 1870/ 71, 1914-1918, 1939-1945 (manchmal
erweitert für Fluchtopfer seit 1945, manchmal erweitert für Verfolgte der NS-Zeit/ SBZ, DDR)/ teilweise
Mahnmale

Zudem: Lokale, regionale Denkmäler mit unterschiedlichsten Zielsetzungen


KAPITEL 4:
GESCHICHTSBEWUSSTSEIN
Nationaldenkmal (Beispiel
Völkerschlachtdenkmal in Leipzig)
Gedenken an die Völkerschlacht bei
Leipzig als Höhepunkt der deutsch-
nationalen Befreiungskriege (16.10./
18.10.1813) gegen Napoleon
(heutiges Denkmal nach Denkmalen 1814,
1863 und verschiedenen kleineren
Denkmalen das bekannteste, eingeweiht
1913) nationale Initiative, deutschlandweit
über Spenden finanziert
KAPITEL 4:
GESCHICHTSBEWUSSTSEIN
Interpretation der drei Dimensionen
Ästhetische Dimension durch Größe
(überlebensgroß), Material (Granit-Porphyr) und
Lage (zentrale Sichtachse zur Stadt, in der Nähe
der eigentlichen Schlacht)
Politische Dimension durch die konzertierte
Initiative mit deutschlandweiter und prominenter
Unterstützung als nationales Denkmal (nach
1871, im Sinne des Kaiserreichs)
Kognitive Dimension durch Inschriften und in
Nebengebäuden begleitende Museen/
Ausstellungen, wenig individuelles Gedenken,
mehr nationale Erinnerung
KAPITEL 4:
GESCHICHTSBEWUSSTSEIN
Analyse und Interpretation des Denkmals
wie bei Quellen, jedoch kein Überrest,
vielmehr Traditionsquelle
Denkmal ist nicht Vergangenheit, sondern
bewusst geschaffene Geschichte
Nichts ist originale Vergangenheit (ohne
Absicht), alles ist inszenierte Geschichte
(mit voller Absicht)
KAPITEL 4:
GESCHICHTSBEWUSSTSEIN
Analyse unter Einbeziehung
(Interdisziplinarität) der Kunstgeschichte/
Architektur u.a. (Rolle von Figuren,
Inschriften, Aufbau, Ornamenten etc.)
D.h. rein historische Interpretation sehr
unzureichend

Geschichtskultur im Wandel, Bedeutung heute schwerer


verständlich, Nutzung anders, Gefühl für Pathos/ Nationalstolz
anders etc.
KAPITEL 4:
GESCHICHTSBEWUSSTSEIN
Absicht des Denkmals in Veränderung:
Nationale Stärke/ Pathos/ Übermacht (im
Sinne des imperialistischen Kaiserreichs
1871-1918)
Nach zwei verlorenen Weltkriegen/ Elend/
Leid v.a. durch kognitive Dimension
(Ausstellung, Literatur etc.) neu
interpretiert, anders bewertet
1913 geschaffenes Denkmal nur für
deutsche Soldaten mittlerweile auch
eingebunden in europäisches Gedenken etc.
KAPITEL 4:
GESCHICHTSBEWUSSTSEIN
Kriegerdenkmäler/ Gefallenendenkmale
(Praktisch an jedem Ort in Deutschland,
Oft mit Friedhöfen kombiniert)
Zumeist in Dreiteilung für
Deutsch-Französischen Krieg (1870/71)
Ersten Weltkrieg (1914-1918)
Zweiten Weltkrieg (1939-1945)
Liste von Gefallenen (d.h. Soldaten)
Oft mit Sinnspruch und Symbolen (Eisernes Kreuz)
Nach 1945 teilweise ergänzt/ korrigiert/ erweitert,
selten abgerissen (da Gedenkort)
KAPITEL 4:
GESCHICHTSBEWUSSTSEIN
Teilweise umstritten (durch Ehrung von
Tätern, nicht Opfern, v.a. der NS-Zeit, durch
deutschnationale Symbolik, durch pathetische
(und damit eher kriegsunterstützende) Sprache
Neuere Gefallenendenkmäler mit weniger
Symbolik, bewusste Neutralität (Gedenken)
Bzw auch mit gleichem Gedenken an Opfer
und Täter, Mahnung (Mahnmal) zum Frieden
Oft auch erweiterte politische Dimension
durch Initiativen gegen/ für Erhalt des
Denkmals bis hin zu Vandalismus
KAPITEL 4:
GESCHICHTSBEWUSSTSEIN
Geschichtskultur auch durch Medien:
Bildende Kunst: Historienmalerei
Dichtung: historische Romane, Graphic Novels, Comics
Film: Dokumentar- und Spielfilm
Computerspiele

Dabei alles Traditionsquellen,


Fiktive/ faktische Elemente
KAPITEL 4 Wiederholung
KAPITEL 4: WIEDERHOLUNG
(1) Wichtige Begriffe: Geschichtsbewusstsein, Geschichtskultur
(2) Dimensionen des Geschichtsbewusstseins, Aufgabe und Problematik dieser
Dimensionen
(3) Pyramide des Geschichtsbewusstseins, Entwicklung
(4) Dimensionen der Geschichtskultur, Analyse
(5) Beispiele für Geschichtskultur
KAPITEL 4: WIEDERHOLUNG
(1) Wichtige Begriffe: Geschichtsbewusstsein, Geschichtskultur
Mögliche Aufgaben:
Definieren Sie den Begriff Geschichtsbewusstsein./ Geschichtskultur.
Mit welchen der beiden Begriffe (individuell/ kollektiv/ persönlich/ gesellschaftlich…) ist
Geschichtsbewusstsein im Gegensatz zur Geschichtskultur verbunden? Wählen Sie aus.
KAPITEL 4: WIEDERHOLUNG
(2) Dimensionen des Geschichtsbewusstseins, Aufgabe und Problematik dieser
Dimensionen
Mögliche Aufgaben:
Nennen Sie die acht Dimensionen des Geschichtsbewusstseins.
Beschreiben Sie eine Dimension davon näher. Nennen Sie deren Aufgabe/ Ziel.
Entscheiden Sie, welche der Dimensionen die wichtigsten drei bei der
Auseinandersetzung mit der Geschichte/ für die Formung eines Geschichtsbewusstseins
sein könnten.
KAPITEL 4: WIEDERHOLUNG
(3) Pyramide des Geschichtsbewusstseins, Entwicklung

Mögliche Aufgabe:
Wie entwickelt sich das Geschichtsbewusstsein? Skizzieren Sie.
Erörtern Sie, warum es wichtig sein könnte, dass alle Menschen die höchste Stufe des
Geschichtsbewusstseins erreichen.
Diskutieren Sie, ob es möglich ist, dass alle Menschen die höchste Stufe des
Geschichtsbewusstseins erreichen können.
KAPITEL 4: WIEDERHOLUNG
(4) Dimensionen der Geschichtskultur, Analyse

Mögliche Aufgabe:
Nennen Sie die drei Dimensionen der Geschichtskultur und ihre Aufgabe.
Analysieren Sie am gegebenen Beispiel die Wirkung der drei Dimensionen.
Entscheiden Sie, welche Dimension hier am stärksten wirkt./ fehlt.
KAPITEL 4: WIEDERHOLUNG
(5) Beispiele für Geschichtskultur

Mögliche Aufgabe:

Interpretieren Sie die folgende Quelle/ das Beispiel für Geschichtskultur.


Gehen Sie dabei auch auf die drei Dimensionen der Geschichtskultur ein.
KAPITEL 4: WIEDERHOLUNG

Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmal, nach 1945 abgerissen


KAPITEL 4: WIEDERHOLUNG
Altes und neues
Bismarckdenkmal (1905, 2015)
KAPITEL 4: WIEDERHOLUNG

Holocaust – Die Geschichte der Familie Weiss (1979)


Schindlers Liste (1993/ 94)
Shoah (1985)
KAPITEL 4: WIEDERHOLUNG

Jüdisch in der DDR, Podcast des Deutschlandfunk Kultur, 2023 (6 Episoden)


Gleichzeitig: Ausstellung des Jüdischen Museums Berlin (seit 2022)
KAPITEL 4: WIEDERHOLUNG
Projekt Stolpersteine (seit 1992)

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