Aristotelische Form vs. epische Form des Theaters • Handelnd • Erzählend • verwickelt den Zuschauer in eine Bühnenaktion • macht den Zuschauer zum Betrachter, aber • verbraucht seine Aktivität • weckt seine Aktivität • ermöglicht ihm Gefühle • erzwingt von ihm Entscheidungen, • Erlebnis • Weltbild • Der Zuschauer wird in etwas hineinversetzt • er wird gegenübergesetzt • Suggestion • Argument bis zu Erkenntnissen getrieben • Die Empfindungen werden konserviert • Der Zuschauer steht gegenüber, studiert • Der Zuschauer steht mittendrin, miterlebt • Der Mensch ist Gegenstand der Untersuchung • Der Mensch als bekannt vorausgesetzt • Der veränderliche und verändernde Mensch • Der unveränderliche Mensch • Spannung auf den Gang • Spannung auf den Ausgang • Jede Szene für sich • Eine Szene für die andere • Montage • Wachstum • in Kurven, Sprünge • Geschehnisse linear • Der Mensch als Prozeß • evolutionäre Zwangsläufigkeit • Das gesellschaftliche Sein bestimmt das Denken • Der Mensch als Fixum • Ratio • Das Denken bestimmt das Sein • Gefühl Ziele und Hintergründe Brechts • Evolutives Weltbild: Die Welt wird als eine von Menschen gemachte und veränderbare Welt dargestellt. (Abkehr vom Schicksalsbegriff) • Materialistischer Ansatz: Individuelle Konflikte werden als Resultat von ökonomischen Interessen gezeigt ("Das Sein bestimmt das Bewusstsein"). (Abkehr vom Begriff des tragischen Helden) • Solidarisierungseffekt: In der Handlung aufgeworfene Konflikte werden nicht innerhalb des Stücks gelöst, da dies nur außerhalb des Theaters durch Änderung der gesellschaftlichen Verhältnisse möglich ist. • Emanzipation des Menschen: Der Zuschauer steht dem Geschehen auf der Bühne seinen Verstand benutzend, kritisch, analysierend, studierend gegenüber. (Abkehr von Identifikation und Einfühlung) Auswirkungen im epischen Theater • Oppositionshaltung zur Religion und jeglicher Art konservativer Weltanschauung • Entmythologisierung: Historische Augenblicke werden aus der Perspektive des 'kleinen Mannes' betrachtet. Innerlich widersprüchliche Figuren. • Grundsätzlich offene Form des Theaterstücks. Theater soll Menschen auf gesellschaftliche Veränderungen neugierig machen. • Verfremdungseffekt (V-Effekt): Schaffung einer Distanz zu einem scheinbar bekannten Sachverhalt, um ihn aus neuer Perspektive zu hinterfragen, z.B. durch • historische und geographische Entfernung vom Zuschauer • epische Elemente (Vorweg-Information, Kommentare) • Songs, die die Spielhandlung auslegen (Nähe zum griechischen Theater) Parabel- oder Lehrstück
• Der literarische Begriff "Parabel" entstammt
ursprünglich der Epik und bezeichnet hier eine Art Gleichniserzählung. Die Parabel wird der didaktischen (lehrhaften) Literatur zugerechnet: Es geht in ihr wie in der verwandten Kurzform der Fabel meist um die Darstellung und Kritik von Formen menschlichen Zusammenlebens. Der Leser ist hierbei aufgefordert, die Erzählung, den Bildbereich der Parabel, durch Analogieschluss in ein Gemeintes, den Sachbereich zu übertragen Beispiele
• Brecht: Baal, Der gute Mensch von Sezuan, Aufstieg und Fall der Stadt Mahagony • Fr. Dürrenmatt: Romulus der Große, Der Besuch der alten Dame, Die Physiker • Max Frisch: Herr Biedermann und die Brandstifter
Kulturgeschichte der Neuzeit: Vom Ausgang des Mittelalters bis zum Ersten Weltkrieg: Alle 5 Bände: Renaissance und Reformation + Barock und Rokoko + Aufklärung und Revolution + Romantik und Liberalismus + Imperialismus und Impressionismus
Kulturgeschichte der Neuzeit: Renaissance und Reformation + Barock und Rokoko + Aufklärung und Revolution + Romantik und Liberalismus + Imperialismus und Impressionismus