Anfang des 20. Jahrhunderts Theater als Mittel zum Klassenkampf • Theater des Naturalismus: realistisches Illusionstheater. Einfühlung und Naturnachahmung (Kunst = Natur – x) • Revolutionäres Theater nach 1917: sozialistisch realistische Züge; politische Wirklichkeit wird gespiegelt anhand von 3 Merkmalen: • 1) künstlerische Erscheinungen werden von außerkünstlerischen gesellschaftlichen Prozessen bedingt und wirken ihrerseits auf diese zurück (ideologische Rolle des Theaters) • 2) die gesellschaftliche Wirklichkeit = als Produkt der menschlichen Tätigkeit aufgefasst, also = veränderbar • 3) Forderung nach Parteinahme • Entstehung des Arbeitertheaters, daraus sich das Lehrtheater entwickelt. (Erwin Piscator, Bertolt Brecht) Theater während der Nazizeit
• Faschistische Politik als Gesamtkunstwerk: Ästhetisierung der Politik.
Kunst als Propagandamittel • Neue Medien im Dienst der Propaganda: Film, Rundfunk, Theater • Das Thingspiel als genuine faschistische Theaterform: Weihe- und Kultspiel mit Massencharakter und –ausmaßen. Mischung von griechischem und mittelalterlichem Theater sowie klassizistischen und barocken Festspielen, expressionistischen und proletarischen Theaterexperimenten der Weimarer Republik • Nimmt das Manipulationspotenzial des Theaters wahr. • Beispiele: Euringers Deutsche Passion (1933), Heynickes Der Weg ins Reich (1935), Möllers Frankenburger Würfelspiel (1936) • Tendenz zum Monumentalen, Ornamentalen und Kultischen generiert die Inszenierungen der Reichsparteitage, die das Thingspiel letztendlich verdrängt und ihm den Rang abläuft