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Kolakowski | Henri Bergson

7. Bergson als Starphilosoph, Vorlesungen als public event8. Heute fast völlige Indifferenz
in der akademischen Philosophie9. Grundthese: "Zeit ist wirklich", gegen Determinismus10.
Schöpferische Zeit, eine andere Zeit als die der Physik, "Dauer" im Gegensatz zur Zeit als
räumlichem Abstraktum, intuitiv zugänglich, keine Reihenfolge, Vergangenheit (Gedächtnis)
bleibt als Grund vorhanden11. Evolution als kreativer, geistiger Prozess, Möglichkeit von
Metaphysik aus Erfahrung (gegen Positivismus und Kantianismus)12. Gegen Szientismus,
Mechanismus, Determinismus, Materialismus (!)13. "Metaphysik des Schöpfertums",
Methode der "recoupage"14. Determinismus und Indeterminismus basieren auf falscher
Grundannahme, Evolutionstheorie - Naturalismus des Bewusstseins15. "Wahrheit",
"Substanz", "Ursache", "Ich" als metaphysischer Aberglauben, Pragmatismus statt
Metaphysik, Bergson: Geist als Instrument des Lebens16. Leben als kreativer Prozess ist
aber selbst ein Aspekt des Geistes, Yugang zur Wirklichkeit in der Intuition,
"Neoromantizismus" mit Leben als Schlagwort, gegen Mechanismus, Utilitarismus,
Rationalismus17. Alles durchdringender Geist, in dem sich die Persönlickeit auflöst
(Nietzsche, Schopenhauer), Claude Debussy, Marcel Proust18. William James Bezug19.
Chronologische Konsistenz im Werk Bergsons, es ist selbst kreative Evolution,
Grundgedanke: Das Bewegliche ist das eigentlich Wirkliche20. Das Bewegungslose: Ein
Bild, das der Geist sich vom Bewegten macht, konsistentes Thema aller seiner Werke,
bewunderte Spences, dieserwar aber im mechanistischen Denken verblieben22. "Zenons
Paradox": Zenon identifiziert an sich unteilbare Bewegungsakte mit dem homogenen Raum,
in dem sie sich vollziehen, Bewegung lässt sich nie aus Teilen zusammensetzen, sie ist ein
unteilbarer Akt23. Bewegung/Zeit als ursprüngliche Wirklichkeit, aber wir vermengen sie mit
dem Raun - "Zeit und Freiheit", Unfähigkeit Bewusstsein und Freihet zu Denken, bewusstes
Erleben lässt sich nicht quantifizieren - qualitativer Wesensunterschied, auch die Zeit ist
unteilbare Einheit - "Dauer"24. Wahrnehmung der reinen Dauer - Konzentration auf die
innere Erfahrung, desinteressierte Kontemplation, die 'Verräumlichung' dient dem
Überleben25. Bewusstsein schaft "Übergänge" in der Zeit, Bergson erwähnt Augustinus nie,
"Oberflächen-Ich" Teil des räumlich homogenen Universums, "tiefe Ich"26. Unfähigkeit der
Sprache des Verstandes, dieses zu beschreiben - ihre Funktion besteht im
Unterteilen/Klassifizieren, Aspekt der Nützlichkeit27. Dichterische Sprache als Ausdruck
des "tiefen Ich"/"reiner Dauer", nur sie lässt Freiheit denkbar werden/ist mit dieser
identisch28. Deterministen/Indeterministen: Nehmen einen Standpunkt nach der
vollzogenen Handlung ein und versuchen diese, retrospektiv zu rekonstruieren. Unsere
Überlegungen sind aber ein dynamischer Prozess, auf die sich mechanische Kausalität
nicht anwenden lässt. GANZE Vergangenheit.29. Irreversibilität der Dauer - Irrtum des
psychischen Determinismus, in der 'wirklichen' Zeit des Bewusstseins ist das Ich immer "in
statu nascendi"30. Freiheit gibt es in Graden, Ausdruck der "gesamten Persönlichkeit", wie
Kunstwerk und Schöpfer, nicht "von außen "zugänglich", kollektive Freiheit?31.
Geist/Materie; Sprache und Verdinglichung (Nietzsche!), Ich hat aber auch an der Materie
Anteil, Materue hat "eine Art Anteil am Geist"33. "Einleitung in die Metaphysik" - Begriff der
Intuition, empathische Identifikation mit dem "Leben" eines Dinges (Spinoza?),
Singularität34. Gegensatz zur Analyse, die auf
Vergleich/Allgemeinheit/Abtrennung/Selektion basiert, ursprünglich Selbsterfahrung in
Bewusstsein/Gedächtnis, Selektivität unter praktischen Gesichtspunkten36. Intuition
erfasst das Unwiederholbare, isolieren, was Dingen gemeinsam ist, Abstraktion, Vorhersage,
Beeinflussung - Problem der Psychologie37. Stattdessen: Empirismus als Metaphysik,
uniteressiertes Auffassen der Dauer/des Werdens in der Intuition,
Homogenität/Wiederholbarkeit = Materie38. "Irrationalismus", Bergson ist in der Tat auf
absolute Wahrheit aus
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39. Bezieht sich dafür jedoch auf die Intuition, Mystik nur EINE Form der Intuition, beruht
darauf, dass sie auf abstrakte Begriffe verzichtet (Spinoza!),Problem der Inkonsistenz,
Intuition als Metaphysik = Anspruch auf Methode40. Gegen einseitige Orientierung an
mathematischen Wissenschaften, das "Irrationale" erweitert nicht die Macht und wird daher
ausgeschlossen (!)41. Präkludiert aber nicht "logische Strenge" und "intelektuelle Disziplin",
latente Metaphysik in den Wissenschaften, Vermengund der Methoden42. Intuition richtet
die Aufmerksamkeit auf sich selbst, nicht die Materie, Technik/Intelligenz -
Wissenschaft/Intuition kritisch ihrem Ort zuweisen, "introspektive Zeiterfahrung",
"ästhetische Anschauung", Kreativität43. Problem der Identifikation, wie kann die Intuition
'äußeres' erkennen44. Unfähigkeit der endlichen Sprache, das Absolute zu erreichen
(Cusanus)45. "Schöpferische Evolution", Intuition als Aspekt des universalen "elan vital",
Materie KEIN Teil davon, deshalb ist überhaupt analytische Intelligenz notwendig, Intuition
bringt uns dagegen dem ewig schöpferischen "elan vital" näher = Gott/"Quell des Seins" (!),
"göttlichen Impuls in der Evolution"46. Identifikation mit dem "schöpferischen Strom des
Lebens", mit der je eigenen Zeit eines Gegenstandes, Empathie mit
Menschen/Kunstwerken47. Intuition als eine Art Hermeneutik/emphatisches Verstehen
(Zwierlein?)48. "Spirituelle Energie", religiöse Sinnfrage als Grund des Philosophierens,
Überleben der Seele, in "Materie und Gedächtnis" nur implizit thematisiert49. Geist =
Gedächtnis, kein Erzeugnis des Gehirns, zerebrales Gedächtnis vs. reiner Erinnerung,
'klassische' Lehren über das Leib-Seele-Verhältnis 50. Gehirn als evolutionäres Produkt,
Koordination von Reiz/Reaktion52. Jede Wahrnehmung beinhaltet Aspekte des
Gedächtnisses, von der Materie unabhängig, reine Erinnerung vs. zerebrales Gedächtnis53.
Erinnerungen nicht physisch im Gehirn abgespeichert54. Bewusstsein geht über den Körper
hinaus, "Verdopplung" des mentalen Geschehens lässt sich nicht evolutionär erklären,
Zeit/Freiheit als Funktion55. Nur durch Gedächtnis ist Zeit wirklich, Bewusstsein ist
prozesshaft56. Universale Interdependenz - Welt als EIN Ding, Zerteilung als Werk der
instrumentellen Vernunft; Bewusstsein KEINE Substanz, sondern That57. Das 'Ding' geht
nicht logisch der Bewegung voraus; stattdessen 'Ereignis'58. Whitehead als Nachfolger
Bergsons; Subjekt NICHT fiktiv, aber Prozess59. Immer im statu nascendi; Gedächtnis
konstituiert seine Identität; "Ich bin das, was ich erinnere"; Person = ganze Vergangenheit in
der Gegenwart (!)60.-62. Möglichkeit der reinen Dauer, den Tod des Körpers zu
überleben62.-66. Kritik an Bergsons Argumenten für einen Geist-Körper-Dualismus 67.
Schöpferische Evolution: Darwin mit Geist/Seelenvostellung vereinen68. Geschicht des
Verhältnisses von Christentum und Evolutionstheorie69. Unterscheidung Materie/Leben,
Leben als geistige Energie, Tendenz der Materie, isolierbare 'Individuen' zu erzeugen im
Lebendigen realisiert70. Unendliche Schöpfungskraft des Lebens arbeitet GEGEN die
Materie, Evolutionäre Fehlschläge als Widerstand des Materiellen, weder Mechanismus
noch Finalismus sind angemessen - schöpferische Offenheit der Dauer!71. 'élan vital' als
Ausdruck dafür, kritisiert als leerer und okkulter Begriff72. Nicht-teleologisch, pluralisierend-
differierend, Theorie der Variation73. Materie/Beruhen auf Identität als Gegenpart des élan,
Menschen/Insekten74. Intelligenz: Anfertigung von Werkzeugen, Instinkt: Organische
Tätigkeit, Intelligenz kann nur das Diskontinuierliche und Unveränderliche erkennen75.
Sprache als Modus der Intelligenz, Intuition als Modus des Instinkts, Mensch als
Bewusstwerdung des Lebens / raison d'être der Entwicklung, Lebensimpuls will das Reich
der Freiheit ausdehnen - ringt mit Materie76. 'Gott' als schöpferischer Prozess, Kreativität
selbst, zeitlich-ekstatisch78. Lebendiger, wachsender Gott, schaft sich selbst, radikal
immanent79. Materie als Gegenpart, manichäistisch, aber: Materie als 'Schlacke' des
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Geistes, Materie als dialektischer Widerpart UND Bedingung von Leben80. 'Nichts' als leere
Abstraktion, Dauer als schöpferisches Prinzip81. Gott als Schöpfer von Materie UND Leben,
kritische Anmerkung ff.84.-86. Lachen als Ergebnis des Widerparts von Materie und Leben,
das Ersarrte und die mechanische Wiederholung errscheint als maschinell/dem Leben
entgegengesetzt (Freud), Kunst bildet das Singuläre ab87. Religion/Erfahrung des
Göttlichen als Fokus des Spätwerks88.-89. 'Zwei Quellen': Widerspruch zwischen
sozialanthropologischer Sicht auf Religion (Durkheim, Religion projiziert gesellschaftliche
Normen) jnd genuiner mystischer Erfahrung - unterschiedliche Quellen 90. Unpersönliches
zweites 'Ich' als Repräsentant der verinnerlichten gesellschaftlichen Normen (Über-Ich,
symbolische Ordnung)92. Geschlossene (lokale) vs. offene (allgemeinmenschliche) Moral,
qualitativer Sprung anstatt gradueller Übergang - nur durch das Göttliche93. Dialektisches
Verhältnis entsprechend Materie/Leben, Christentum94. 'infra-intellektuel' vs.
'supraintellektuell', 'pression' vs. 'aspiration'95.-97. Stammesreligion: Statische Religion, wie
lokale Moral ein Instrument der Natur, sichert Stabilität und Ordnung gegen die Intelligenz,
Mythen sind auch in der Gegenwart noch präsent, gegen Todesgewissheit/Kontingenz,
technische Wissenschaft reduziert Ungewissheit, macht Magie obsolet97.-103.
Universalreligion, Mystik: Dynamische Religion, Instrument des Fortschritts des Lebens,
Vollendung der schöpferischen Entwicklung im Menschen, Mystik als Erfahrung der Einheit
mit dem schöpferischen Prinzip, selten, Neuplatonismus/fernöstliche Religion -
unvollkommen, erst im Christentum erreicht - Aktion und Kontemplation nicht getrenht!
Göttliche Liebe = élan vital, souveräne Individuen, Zwieverhältnis zu technischem
Fortschritt; Gott IST Liebe - persönlicher Aspekt; Theodizee - uns fehlt ein Begriff von
'Allmacht'; humane 'offene' Gesellschaft als Endziel,

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