Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
Stufe zwei
Hürden vor dem Master-Studium
verunsichern die Studenten
Hochschulen dürfen die Zulassung zu
einemMasterstudiumvon der Abschluss-
note beim Bachelor abhängig machen.
Das Mainzer Verwaltungsgericht gab
kürzlich der Fachhochschule(FH) Mainz
Recht, die einen Bewerber wegen zu
schlechter Bachelor-L eistungen abge-
lehnt hatte. Welche Note gefordert wer-
de, dürfe dieHochschule selbst entschei-
den (AZ: 14 L 198/10.MZ). Der K läger
hatte sein Wirtschaftsstudium mit der
ECTS-Note „Grade D“ abgeschlossen
und wollte in Mainz den Master anhän-
gen. Die FH lehnte die Bewerbung ab,
weil sie mindestens „Grade C“ verlangt.
Der Student hatte daraufhin versucht,
seine Zulassung mit einer einstweiligen
Anordnungdurchzusetzen. Er hatteargu-
mentiert, für die geforderte Note gebe es
keinerechtlicheGrundlage. DieAnforde-
rungen an Studienbewerber müssten
nicht vom Gesetzgeber festgelegt wer-
den, entschieden hingegen die Richter.
Um Zulassungsbeschränkungen für
ein Master-Studium herrscht im Grunde
seit Einführung der Bologna-Reform
Streit. BeimBologna-Gipfel von Bundes-
bildungsministerin Annette Schavan
(CDU) im Mai wurde dies wieder einmal
deutlich. Viele Studentenvertreter for-
dern den „Master für alle“. Doch beim
Gipfel zeigten sich Bildungspolitiker wie
auch Hochschulrektoren nicht bereit,
über einen freien Master-Zugangnachzu-
denken. Auch dieStudentenschaft ist ge-
spalten: K onservative Gruppen sagen,
ein freier Master würdedas gestufteSys-
tem der Bologna-Reform, das Absolven-
ten nach dem in der Regel sechssemestri-
gen Bachelor in den Arbeitsmarkt entlas-
sen kann, ad absurdum führen.
Der K onstanzer Hochschulforscher Ti-
no Bargel, Autor einer vielbeachteten
Studenten-Studie im Auftrag des Bun-
desbildungsministeriums, hat unlängst
im Magazin des Deutschen Studenten-
werks die „Übergangsproblematik“ ge-
rügt. Unübersichtliche Vorgaben und
unterschiedliche Quoten beim Master
würden die Studenten verunsichern, es
herrschten für sie „unklare Selektions-
Kampf demSom