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- 8EAuſicaliſche Vibliothec,
Shuficaliſcmheess
Oder
LEXICON,
iſar Se
Darinnen
Die Mutici, ſo ſich bey verſchiedenen Natio-
nen durc< Theorie und Praxin hervor gethan,nebſtihren
Schrifften undandern Lebens-Umſtändenz
ingleichen
Die in Griechiſcher / Lateiniſcher / Jtaliäniſcher und
Frangöſiſcher Sprache gebräuchliche Muſicaliſch? Kunſt- oder ſonſt dahin
gehörige Wörter, nach alphabetiſcher Ordnung vorgeſtellet, erklähret und
beſchrieben werden.
WFile n SWuſic-WSiebhabern
und Ergebenen zu nüßlichem Gebrauch
Stüc:Weiſe ausgeferti get und miele
von
Dutchlauchtigſter Herkog, |
Syudädigſt- regierender Vandes-Vür
und Herr,
WES AßunterEiv.Hoch-Fürſil.Durchlauch-
RH tigkeit höchſten Nahmen gegenwärtige
M: ſchlechte Bogen auszu ertigenund vorDe-
[4 10 hohen Fürſten-Throne in tiefſter. Devo-
Z=
»
2727 E tion niederzulegen mich erfühnet , wird hof-
EIIIE <<
fentlich deſto eher zu entſchuldigen. ſipn, je
mehr Urſachen eben dieſe unterthänigſte Schuldigkeit von mir
erheiſchen wollen. Esſind die Erſtlinge meiner ſchrifftlichen
Arbeit, welche nec<hſt GOtt.auſſer Ew.Hoch-Fürſtl.Durchl,
niemand mit-gröſſern Rechte von mir fordern und aufnehmen
kan 3 maßen dasjenige, was darinnen enthalten, mit Göttlichen
Beyſtande unter Dero gnädigſten Landes-Schuße, in Dero
Hoch-Fürſtl. Relidenz , und bey der bisher gnädigſt gegönneten
Beruffs- Arbeit geſammlet, und in gegenwärtige Verfaſſung
gebracht worden. Undda jeßo alles mit Frolo>en und Wünt-
ſchen Eiv« Hoch-Fürſtl. Durchl, bey völlig angetretener
Regierung in unterthänigſter Submißion entgegen eilet 3 wie
ſolte ich nicht auch dieſes kleine Opfer in tiefſten Gehorſam dar-
zubringen eine ſo auſſerordentliche ſchöne Gelegenheit mit allen
Händen ergreiffen ? Zumahl da Dieſelben Zeithero garbe
-ſondere
Fondere Gnade vor mich geheget. Diejeßo zum Vorſchein
kommende Blätter fahen ohnedem zu allem Glü> dasjenige
an, was ſich in der MuſtcaliſchenWiſſenſhafft vom A anfän-
getzund eben dieſes iſt der güldene Buchſtab in Dero recht er-
freulichen Regenten -Nahmen, welcher uns lauter geſcegnete,
oder, nach der alten Mund-Artzu ſchreiben, güldene Zeiten ver-
ſpricht. Es geruhen demnach Ew, Hoch-Fürſtl. Durchl.
dieſen geringfügigen Beytrag in Ungnaden nicht weg zu legen z
fondern Dero bey ſo vieler Arbeit und Sorgen faſt ermit-
denden unterthänigſtenDiener fernerhin mit.Dero Gnadezu
erfreuen. Der Höchſte wird hiervor Ew. Hoh - Fürſtl«
Durchl. mitallem Selbſt erwünſchten höchſten Wohlſeyn
befrönen, eine.lange und geſeegnete Regierung verleihen, und
das ganße Land unter Dero Schutz blühen und wachſen laſ-
ſwf welches nechſt GOtt das einzige ſubmißeſte Verlangen
) 3 j unterthänigſten Kuechts.
Sorrede,
Aß vom Anfangedieſes jekt lauffenden Seculi bis'hie-
her, verſchiedene auch von verſchiedenen Diſciplinen
und andernMaterien handelnde Lexica in Teutſcher
Sprache ans Licht getreten,iſt eine bekannte Sachez
daßin einem und andern vondieſen auch einige der
edlen Muſic eigene Kunſt-Wörter angebracht und erflährtan-
zutreffen ſind, wiſſen diejenige, ſo-ſelbige durc<blättert haben:
allein, es hatnoch Feins von dieſer ſchönen Wiſſenſchafft „deren
Scriptoribus nd Cultoribus inſonderheit zum Vorſchein kommen
wollen, Es allegiret zwwar Marcus Meibomius in den Anmerduns
gen über des Gaudentii Introd, Harmonic, pP.30. eint Lexicon Mu-
licum ſeiner eigenen Arbeit; ob aber dieſes wür>lich heraus ge-
Fommen, oderals ein Opus edendum geblieben fey,habe nicht aus-
finden können. Imerften Fall, dörffte es doch nurinlateiniſcher
Sprache abgefaſſet, und demnach nichtvor jederman ſeyn: es
ſtehet auch dahin, wie ſolches etwa eingerichtet worden, “ Mr.
Broflard, ein Frankoſe , ijt demnach, meines Wiſſens,
der
einige „dem nachhero beliebet dergleichenin ſeiner Sprache zu
ſammlen und heraus zu geben, Weil Er aber nurdie bloſen Nah-
men der Muſicorum theoreticorum ( ohne zi melden : wer ſie ge-
weſenund wasſie geſchrieben) geſegzet 3 ſo hat dieſes eine Begier-
deinmir erweet, das,wasno< fehlet, zu eigner Nachricht und
Ergeklichkett (nach verrichteter täglichen mühſamen informa-
tion)aufzuſuchen,und ſo viel,als möglich ſeyn wollen,zu luppliren,
Hierzu hat nuninſonderheit der hieſige Hochfürſtl, Bibliotheca-
rius, und berühmte Con-Re&or des Gymnaſi, Hr. Job.?nattbias
Geſner, durch gütigen Vorſchub das meiſte POSERNGE DO
jet-
STRE
(namerttikaanenen wmranremmn
8) 0 (%
hiermit dan>barlich zu erwehnen,meine Schuldigkeit allerdings
erfordert. Die Au&ores Practicos, und deren edirte Werc>e be-
langend , haben, nebſt des Rogers und Parſtorffets vorhandenen
muſicaliſchen Catalogis, und andern etwa beſißenden eigenen
Sachen,auch im Werke ſelbſt citirten fontibus, einige ſo wol aus-
wärtige Gönner, Nahmentlich aber der Königl. Polniſche und
Chur-Sächſiſche ,nummehroſeel, verſtorbene Capell-Meiſter,
Hr. Johann Chriſkoph Schmidt/ zu Dreßden , ingleichen des
Chur-Bayeriſchen Collegiar- Stifftszur L. Frauen in München
Muſic-Dire&orHr, Franciſcus Xaveriv-Mlurſchbäuſer/welcher vor etli-
<en 40. Jahren den ſämmtlichen obgedachten Parſtorfferiſchen
Muſicaliſchen Verlag an ſich erkaufft , als andere einheimiſche
Freunde ein anſehnliches rühmlichſt beygetragen, Des wohlbe-
kannten Pringens Ziſtotiſche Beſchreibung der edlen Sing- und
Rling-Runſt iſtauch mit zu Hülffe genommen, und umbeliebter
Kürßewillen,allezeit nur unter dem Tityl; Hiltor, Muſ, von mit
allegirt worden.
Dieſes nükliche und ſonſien ſo wol von Mulicistheoreticis als
pra&icis viele Nachrichten gebendeBuch dienet wohl zumDurch-
leſen, nicht aber zum Nachſchlagen; weil das daran befindliche
Regiſternach der Verfaſſer Vornahmen eingerichtet worden
wemdieſe nun unbekant ſind,kan ſo dann nichts vonihnen ſoleicht
finden. Undeben dieſes iſt auch eine Urſach meines bisherigen pri-
vat-Unternehmens mit geweſen, Als aber die Gedanc>en ſich bey
mir erreget, es könnten vielleicht auch andere Muſici allerhand
Gattung, undinſonderheit Anfänger dieſerGOttundMenſchen
beliebten und angenehmen Profeßion, auf eine und andere Art
hieraus einigen Nutzen ſchöpffen; habe den Entſchluß gefaſſet.das
bishero in Alphabetiſcher Ordnung PTE nach und nach,
Buchſtaben-Weiſe dem Dry zu überlaßen, um dadurch 4
nehm-
3) 0
nehmlich jedem Liebhaber und LeſerAnlaß zu geben, dasjenige,
ſo hie und da noch unvollkommen wird befunden werden, und
ihm beßer bewuſtiſt, geneigt einzuſenden, als darum hiermit ge-
ziemend will gebeten haben; und alſo hiernechſt ihme, vor gar
leidliche Koſten, ein aus vielen theils raren und koſibaren Bü-
<ern gezogenes MuſicaliſchesWer> nach und nach einzuliefern,
Ich eignemir hiervon nichts mehr, alsdieingegenwärtige Form
und Sprache gebrachte Colle&tion zu, in Hoffnung, es könneviel-
leicht mit der Zeitein vollſiändigeres Wer> hieraus erwachſen
und hervor treten. Eshätte ſogleich jeßo dieſer Buchſtab um
eindrittelſtär>er erſcheinen können, wenn nicht gewiße Urſachen
hieran hinderlich geweſen, Der geneigte Leſer lebe in zwiſchen
wohl, bediene ſich dieſer Angabe, und erwarte (wenn dieſe wohl
und behende aufgenommen wird) infurgen den folgendenBuch-
ſtaben von dem
Verfaſſer,
LN. I.
Dieſer große Buchſtab bedeutet ſo wohl auf
den Umſchlägen , oder auch nur Uberſchrifften mußicaliſcher
. Stücke , als im General- Baſle „die Alt-Stimtne/und zwax inz
„ letztern ; daß ſie daſeibſt allein ſingen werde,
A. B.C.D.E, F, G.dieſe aus dem lateiniſchen Alphabet dex Ordnung
nach genommeneſieben Buchſtaben hat der Pabſt Gregorius Magnus ums
Jahr 594. eingeführet , und ſelbige nebſt eben ſo viel kleinern , nemlich :
abcdefsg(worzunod das doppelte aa gekommen ) denen damah!s
gebräuchlichen und mit Griechiſchen Nahmen belegten 1 Saiten zugefüget,
auch dadurch die intervalla muſica dergeſtaltbemercket ; daß von einem jeden
zu ſeinem nächſt-folgenden das intervallum eines toni inregri, oder ganben
- Tones ſey, auſſer vom b zum c, und vom e zum 6; (ebendieſes iſt auch vom B
C, und EF zu verſtehen) als zwiſchen weichen nur das intervallum eines Se--
mitonü,oder unvollkommenen toni muſici ſich befindet, Hierbey aber iſt wohl
zu merken: daß durch nyr gedachtes B u. b, upſer ießiges H u.h gemeynetiſt/
welches ſo wohl dazumahlb e geheiſſen / als noch heutiges Tages von den
Ausgländern alſo genennet wird.
'Abacof Evariſto Felice dall) ein Jtaliäniſcher Muſicus aus Verona büt-
tig, und Concert-Meiſter bey dem an, 1726, den 26. Febr. im 64. Jahr
4 verſtorbenen Chur - Fürſten in Bäyern , Maximilian Emanuel! , bak
vier Opera ediret, ſo ſämtlich zu Amſterdam in Kupffer geſtochen worden,
Das iſte Werck beſtehet aus 12, Sonaten von einer Violin und Basl; das
2te aus 10. vierſtimmigen Concerten vor die Kirche; das 3zte aus 12. ſo
wohl vor die Kirche als Cammer ſich ſchickenden Sonaten, von 2. Violinen,
Violoncello und Continuo; dieſes hater a Hetrboge von Foſhehgen
ie . eo-
2 ee Goms n Ring
Leopoldo. jenes aberſeinem Hexrn-dedicitet; und de ausSonate
a. Violino Solo e Continuo, 1 I0E e EAR
i- L KINE
nesſowohl
Abacus harmonicus (lat. ) alſonennet Kircherusdi€ Afvoſition]
manual- als pedal-Claviers. ZUE Mee 123 Ib 8 „I MUDih
Abbaſ
- drigſare
en,
(ital. ) abaiſler (gall.) deprimere Clau,);herunterlaſſe (enig
“: 4 PE EB 2 KNDE 5 8 I 2 011
Abbaſlamento di mano(ital,) abaillemönt de iis (gall.)das Niedexlaſſen
oder Niederſchlagen. der Hand, beym-Ta&gebn. ooo u=
Abbatini ( Antonio Maria) ein ſehr berühmt geweſener Componiſtzu Rom
um die Mitte des 17. Seculi, wie erdenn d ſelbſt ſchon an, 1638. Motetten
drucken laſſen, ) von Tiferno bürtig (lat. Tiphernas) iſt an verſchiedenen
Haupt-Kirchen, als St, Giovanni in Laterano , St, Loren: 0. in Damaſo,
bey den Jeſuiten / und leßtlich an. 1649, als Kircherus ſeineMuſurgie her-
aus gegeben, an der Kirche Sta Maria Maggiore Muſic - Dire&or geweſen,
und hat viele Muſic-Wercke ediret, : 6 2a
A battuta (ital, ) nach dem Tact. Kommt im ſtyls recitativo , und zwar
wehrentheils am Endedeſſelben , bey etwas lententisſen Worten, vor, '-
"Abblaſen, e turritibüs canere(lar.) iſt ein bey denStadt-Pfeifferngebräuch-
licher terminus, ; HUN FOF WON
Abdelmoumen,ein Perſianiſcher Componiſt, von welchem Petit de 1a Croix
in ſeiner Voyage du Levant viel Weſens machet, und davor hält:Erwä-
reder Lully zu ſeinerZeit (bey den Seinigen ) geweſen. ſ, BaronsUnter-
ſuchung des Jnſtruments der Laute, p.i36- 0
Abel ( Clamor Heinrich) ein Cammer- Muſicus zu Hannover/ aus Weſt-
phalen bürtig /hat unter dem Titul; Erſtlinge mo/aliſcher Blumen,
Allemanden , Couranten , Sarabanden , &c, theils mit einer Violin , theils
mit einer verſtimmten Viola di Gambaund Violin , nebſt dem G, B. zu
Franckfurt am Mayninfolio drucken laſſen) und zwarden ſten2 il an,
1674 3 den zten an, 1676; und denzten an.1677, Den erſtenhat er ſeinem
Heren Johann Friedrichen - Herkogen zu raunſchweig undLüneburg»
und den zweyten dem Magiſtrat zu Bremen dediciret. In demunter ſeinem
Portrait befindlichen Carmine erwehneter der beyden Schlöſſer Hünefeld
und Ippenburg ( jeho Iburg ) folgender maßen gardanbarlichi
Weſtphala gens vitam dedit , arx "Hunefelda“fauem
Arx Ippenburgum commoda millemibi. 0
- Nanc ſtudio eſt, ſuperis lervire ;pioque favorem
.- Brunſvici oblequio , conciliare Duc
. Mul-
nm SEENSENTata,
WoW 3
ZIE
SEW
Hr
Ix: % - . 4
u 8 ) 0( Db 13
-Türtiggeweſeſ Peripatetiſche Philoſophus, und Schüler des Ariſftotelis,
hatin GriechiſcherSprache drey Bücher Harmonicorum geſchrieben, wel-
<e nac< VoſMli Zeugniß, lib. 3. c. 48, de Mathe, zu Romin der Vatiaa-
'niſchenunddes Cardinals aS. Angelo, Biblioihec verwahrlich aufbehalten
- werden.conf, D,Fabricii Bibl, Gr. lib.3. c.10.p. 268, allivo gemeldet wird,
- „daßMarcus Meibomiusinder'przfation des Buchs, deProportionibus,
- “geſchrieben ;Au&orem(Adraſtum) ex quibusdam locis notum auro redi-
+ niere vellem. t 7 ;
Adriana, eine ſamtihret Tochter und Schweſter ums Jahr 1634. berühmt
' - geweſene.Neapolitaniſche Sängerin; deret Giulio Ceſare Capaccio in
--. ſeinem Foraſtiero „Giotnata prima, p. 7, gedencfet; daß ſie unter die Sire-
-. nen könten gezehletwerden: 8
„Adriaänus( Ewwanul) ein Lautentjt zu Antwerpen , hat an, 1552, ſein Pratum
- Muſicum infolio ediret, und ſelbiges einem Kauffmanne daſelbſt , Nah»
-- mens Ceſare Cini, dediciret, Es ſind darianen 12. Prxludia ,5. Fantaſien,
34. Madrigalien, 5. Motetten , 10. Cantiones. Neapolitanz, 5. Galliardz,
*- 9.Paltamezzimit ihren Galliarden, Allemanden /-Couranten, Branles &«,
u Süthalten ec bO Wh l .
„Adrianus (Emitius)Römiſcher Kayſer,welcher von 117.biß 138.regieret, iſt/wie
* AureliusVi&or ſchreibet, in der Vocal-u Inſtrumental-Mußic ſehr erfahren
"geweſen. f Ziraguelli Commentar, de Nobilitate.c. 34.8. 12.p. 364. Conf,
Pringens Mu/. Hißor, c. 8, 8.18, woſelbſt er ein inder Griechiſchen Spra-
-- Hefehrerfahrner Herr/wie auch ein vortrefflicher Foe, ein guter Medicus,
einedler Mußicus, ein ſtattlicher Geometra , Fünſtlicher Mahler und Bild-
- bayer genennet wird. |
- Adrianus (Franciſcus) hat, nach Conr, Gelneri Bericht. lib. 7, tit, 5, Partitio-
numuniverſalium , Cantiones und Motetten ediret.
A due oder doi, tre, quattro, cinque,ſei, ſette, otto &c. ſc. Voci (ital.) a deux,
trois, quätre, eing, Nx, ſepts, huit &c. Voix (gall.) von 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. &c.
- Stimmen(wennänders eine Compoſition vocaliter geſekt iſt) ſind'es
1. "AberInftrumental-Stimmen, oder vielmehrPartien,(ſolius enim animan-
-tisſonus,Vox proprie dieitur 3inanimatä enim vocalia not ſunt,ſchreibet
- Ornithoparchus lib.1.e. 2.) ſd wird das Wort, Parti (ital,) Parties (gall )
> drunter verſtanden“ uo H
Adunco-(ital)vomLateitiiſchenad ündunicus; Zacken-weiſe gebogen.
&Qurheißet.( 1. inAnſehungdesModi, wenn die.terz zum A nicht c, ſondern
eisiſt.(2.7an auchdas mit einem H Sezeichmee a,9n ſtatt7daß es insgemein b
k+02% 3 ' 8ge-
14. BI 0O0H -.
genennet wird,mit beſſerer railonundNußen, A durum,oderdas ſcharffe
A genennet werden. ..
Elianus(Claudius) der von Praneſte bürtig geweſene Hiſtoricus und Sophi-
Na, welcher/nach der meiſten Meynungim zten Seculo, zur Zeit des Kay-
ſer8Hadriani ;aber nach Perizonii Bericht in przfat, ad Elianum de'var«
Hiltor. im zten Seculo, unter der Regierung Kayſers Alexandri Severi,
welche an.Chriſti 222. ſich angehoben,gelebet/ hatin Griechiſcher Sprache
(welches an ihm,als einem Lateiner, der niemahls auſſer den Grenten Ita-
liens ſoll gekommen ſeyn; bewundert wird ) 14. Bücher de Varia Hiſtoria
geſchrieben,/worinnen an verſchiedenen Orten, als; c. 30. 32, 40.1ib. 33 c, 2«
&16.lib. 4 ;c, 2.&4. lib. 7;c.8. & 36.lib.9 ; c. 6,8& 18, lib. 103 c.17. & 50.
lib. 12,; und c. 21.lib. 13, von Muſicis, muſicaliſchen Inſtrumenten, und an-
de nindie Muſic einſchlagenden Sachen gehandelt wird. Cont. Hederichs
Notitiam Au&orum Antiq.p. 585. woſelbſt gemeldet wird,daßer von ſich
ſelbſt ſchreibe; er ſey auch 318 4lexandria geweſen. Er hat ſonſten in Coeli-
baru gelebt, und ſein Alter.über 60. Jahr gebracht, 1
"Klinum (lat.) &aAwo» (gr. Yſoll, wie Epicharmus will, ein Webet-Lied ge-
weſen ſeyn , uud den Nahmen vom Griechiſchen Worte: Avey, linum(lat.)
ſoFlachs bedeutet/her haben Andere verſtehen dadurchdasjenigeCarmen,
welches von den Schülern des Po&ten und Muſici Lini, als ihn der un-
dankbare Scholar, Hercules, umgebracht, verfertiget, und mit der Particu-
Ia & „heu, ach !zu Bezeugung ihres Betrübniſſes, verſehen worden, ſ,27-
zor, Syntag. Muſ. T. 1, 0.22. p. 342.ſeg. conf. Joan. Guil. Bergeri Diſſertat, de Li-
no, zu Wittenberg a». 1707. 1nd 1708, gehalten. ;
„Kneator, pl. zneatores (lat.) Trompeter/it. Paucker 3 wenn andersihre In-
ſtrumente aus Meßing und Kupffer gemacht ſind.
Folis,iſt beym Heſychio, ein Nomus c.tharcedicus,
Folius Modus(lat.)ſ Modus „Eolias. oct
Fqual-Gemshornheißet: wenn dieſe Orgel-Stimme von 8.Fuß-Toniſt.
Fqual-Principal heißet: wenn dieſes Orgel-Regiſter von 8. Fuß-Toniſt,
Fquiſonus (lat.) Equiſono(ital,) ein gleichlautender Ton, ſo-entſtehet, wenn
in zwo oder mehr Stimmeneinerley / oder gleiche Klänge miteinander zu-
gleich gehdret werden. z. E, cc, dd, oder ccc, ddd,und d.g. ſ Job.
Rudolph Ablens Unſtkruchinne,in der Zugabe, 9,74. Fquilonare
wird ſonſten nur von der O&av geſagt, ſ, Martheſonil Crir. Maſ. T-Top.48..
„Equivagans(lar.)eine mitder andern zugleich und aufgleiche Artmitfortge-
hende Stimme, Hs ? :
Era
88) 0( WW 15
„Erz it. rx (fem,)bedeutet eigentlich mrumerüm,eine Zahl/
'. oder Zeichen ahl, 4.E. auf Münken, um deren Werth anzuzeig:n.
Weil nunNumerus aueh zumöfſtern ſo vielheiſſet;als ein nach einem gewiſ-
c ſenRhiychmoeingerichtetes Lied oder Melodie, wie.aus Virgilii Verſe:
= numeros memini, ſiverba tenerem, T
VhiNſchhes -älsiſt' ztacaritionis ebenein ſolches Lied,oder eine ſolche Melo-
-y ausdemerſtenWörtenachgehends perdialyſin: Aira,undperme-
'tathefin?Aria,erwacſen, ſ,Se/me/i AnmercFkungen über Yopiſei Aurelian.
Affetro (ital.) Affe&ion (gall:) Affe&usl(lar.) ein Affect/ oder eine Gemüthe-
+.Desegung. Kitcherus,undmitihm Hirſch; in ſeinem Extra,lib.4. c.6,
&.Mmgleichen Janpwka p.24Clavy, ad Thefaur. magnzx artis Muſic, geben
eeene achte an /- als7 Liebe, Leid, Freude, Zorn , Mitleiden,
ves Frechheit;und Verwunderung , ſo die Muſic erregen kan- +
ß ſo,vder affettuolamente(ital,) affe&ueſement (gall,) ſehnlich, nach
& "drücklich,herßkbeweglich- - +,“ fe |
BEEIRD IN »oder affsttuoſlimo, affettuoſiſſimamente 0 tres-
affe Tueulement(gall,) ſehnlichſt, nachdrücklichſt; ſehr herbbeweglich.
'Afiilärd,ein Kdnigl.FranköſiſcherMuſicus,hatin ſeiner Sprache Principes
- "resfaciles pour' bien aprendre Ila Muſique , qui conduiront prompte-
- mMent ceux qui ont du naturel pour le chant juſqu" au point de chanter
tourteſorte Muſique promptement & a livre ouvert, d.i. ſeht leichte
-8 “Principia,dieMuſic wohl zuerlernen, geſchrieben, welche diejenigen, ſo ein
Naturel zum Singen haben, behende dahin bringen ſollen, jedes Muſic-
-Stü ex tempore fertig ſingen zu können. ſ, Roger Caral. deMuſigue, p.10.[9.
Afige (gall.) ſ<merglich ; d' une maniere afligee, lugubre,triſte , auf eine
- ſchmerzliche, betrübte und traurige Art.
. Afiano, von Pavia bürtig, hat, nach Tevo Bericht, P. 1. c. 12. p.12, del Muſico
- Teſtore,den Fagott erfunden, A "R
Agathon,ein Griechiſcher Muſicus, und Trageedien-Schreiber zu Athen, haf
“ſv ängenehm ſingen; oder, wie Print c, 7 8.11. Hiſtor. Muſ. meldet, auf
-! der Fidte ſpielen können, daß er dadurch das Gehör der Zuhörer über alle
“ maſſen ergeßet; auch zuerſt, wie Ariſtoteles de Pottica c.17. bezeuget , die
/ ZpbeAiper, oder Carminaintercalaria,d, i. (wie es Prink erkläret) den Ge-
* ſangdes Chori tragici eingeführet. Das Genus modulandi chromati-
*““cum,ob.eswol,wegenſeiner Weichlichkett innicht guten Rufwar,iſt den-
noch gar ſtarckvon ihm gebräuchtworden. SeineSitten ſind ſeiner
- Muſic nicht ungleich, ſondern ſchrzättlich.geweſen, Das Syphon?
6.170 ger
16 zuu 8 )0 (Bie züln
Agahonica canto, [0 von einer mehr ſchmeichelhafſten/als nüklichen Re-
de gebraucht wird, hat vonihm ſeinen Urſprung, Suidas ſagt; Er ſey ein
Diſcipul des Socratis geweſen; hat demnachAn: Mundi 3530 gelebt.
Agathonius (lat.) dyuns EUATIS jHarNarrg) (Br.) tibig cantus mollis (Jat.)
ein weiches oder delicates Fidten-Stücf, ;
'Agazzario (Agoſtino) ein von Siena bürtiger Edelmann, ſ, Draudii Bibl.Claſſ.
p.361, und des Teutſchen Collegü zu Rom/ im Anfange des vorigen Secu-
Ii berühmt geweſener Mußic-Dire&or. Vonſeiner Arbeit ſind heraus ge-
Fommen;: Madrigali Harmonioſi a 5 e 6 voci. an.1660. .
Madrigali a 5 voci, con un Dialogo 3 6 voc, & un Paſtorale
a 8 voci, an, 1602- Beyde Wercfe ſind zu Antwerpen
in 4t0 gedruckt worden,
An.1607.hat Nicolaus Stein, Buchhändler zu Franckfurt am Mayn, bey
IPolffg. Richtern 44. lateiniſche Motetten von 4.5.6.7. und 8 Stim»
men von ihm daſelbſt drucken laſſen. Sonſten hat er auch 4, 5. und 8
ſtimmige Miſſen ; ferner ſtimmige Pſalmen, und Dialogicos Concentus
von 6 und 3 Stimmen geſeßet, -
Agenor, A'mweg, ein Griechiſcher Philoſophus, aus Mitylene, der Haupt-
Stadt aufder Inſul Lesbus (jeßv Metilino genannt) bürtig, hat, wie Vol-
Nus lib. 3, c.58. S.19. de Matheſi , aus Ariſtoxeni lib, 2. Harmonicorum
Elementorum be:ichfet, Muſica geſchrieben. Die muſicaliſche See, Age-
noria genannt, hat von ihm ihren Urſprung« ſ 2. Zavbrieti Bibl. Gr, lib. 3.
c.10.9.9. P- 266,
'Aggiuſtatamente(ital,) Adverb. fein vtichtig, nach der menlur und Ordnüng.
Aggroppare la voce (ital.) mit der Stimmecoloriten, | ;
Aglais, SyAdis, eine Tochter des Megaloclis oder Megaclei, von Alexandria,
hat eineſtarcke Trompete geblaſen ; iſt aber dabey eine noch ſtärckere Freſ-
ſerin und Säufſerin geweſen. ſ Athen.lib. 10, c. 1, Pollux lib.4, c, 11, Segm,
89. ſchreibet von ihr; ruba ſatis valid? utebatur & certatoria, K pompica,
Agnelli(Lorenzo) hat ein auseiner Milla, etlichen aus vier Stimmenbe-
ſtehendes Pſalmen - und Moterten-Wercf ediret. ſ. 2arſlarff: Caral, p. 3,
Agnus Dei, Iſt dasjenige Stück einer muſicaliſchen Millzz, welches in dex
Römiſchen Kirche/ bey adminiſtrirung der Hoſtie pfegt tra&irt und .ab-
geſungen zu werden. Esiſt ſolches aus dem 1ſten Capitel des Evangelit
Johannis genommen, und vom Pabſt Sergio 1. ums Jahr 688 angeord-
net worden. ſ. 2re!. Syne. Müſ. T.1, p. 58. | ;
'&/pwpn (gr.) Du&us (lat,) way bey den glten Griecheneine ſpecies vi
allo
“8 (0) 3% 17
- alſo genannten Uſus.oder Xeroews , (ſo wiederum eine lpecies ihrer Me-
-- Jopeizwar) und entſtund : wenn von einem intervallo zumſandern gra-
datim gegangen wurde 3 welches, ſo es aufwerrs geſchahe, inſonderheit
dom EuG , duttus refus; unterwerts; dywyy dvernip7nTeIde , du-
&us revertens; aufzund unterwerts aber zugleich : 2yw91 zeePeers,
du&us circumcurrens hieß, Wie ſolches beym Ariſtide Quintiliano lib, 1.
de Mußia, p.m. 29. zu leſen. Allerſeits Arten ſtellet Marcus Meibomius
in den Anmerkungen über des Euclidis Introd, Harmonic. p. 65. folgen»
der geſtalt in Noten vor?
EeEE=
|=
Du&us re&us, Du&us revertens. Du&us circumcurrens,
Agon muſicus (lat,) &ys»(gr.) in pl. Agonesmuſci, it. Ludi muſici, dy&ves,
genannt, ein Rampff3 da in den Griechiſchen und Römiſchen Schauſpie-
len ſich zweene Muſici gegen einander hödrenlieſſen/ und mit einander in der
Kunſt um den Vorzugſtritten. | Schöttgens Antiguiräten-Lexicon,
Agoſtini (Ludovico) ein gelehrter und hochgeachteter Muſicus zu Ferrara;
ſo nennet ihn Agoſt. Superbi in ſeinem Apparato de gli Huominiilluſtri
- della Cittä di Ferrara, p. 130.
Agoſtino (Paolo) ein Scholar des Bernardino Nanino, und Ccpell-Meiſter
an der 8. Peters-Kirc<he zu Rom im vorigen Seculo 5 deßen Arbeit in al-
lerley Compoſitions-Art überhaupt, und die auf 4, 6. und 8 Chöre in-
ſonderheit, von Antimo Liberari ſehy gerühmet wird : daß ſie von der
ganken Stadt mit Erſtaunen ſey angehört worden, und wenner nicht in
- der Blüte ſeines männlichen Alters geſtorben, würde er die garße Welt
- inVerwunderung geſeßt haben 3 man könne von ihm mit Recht ſagen;
- Conſumatus inbrevi, explevit tempora multa,
Agreable (gall,) angenehm/ lieblich.
Agremenr(gall.) bedeutet überhaupt eine Manier; bey einigen Franköſi-
* ſchen Organiſten aber inſonderheit ein tremblement oder trillo; bey an-
* dernein Pincement, f. Mr. de S. Lambert Principes du Claveſſ.c. 21. p+.105.
Agricola (Alexander) ein Componiſt, der zu Anfange des 16ten Seculi
* muß forirt haben, weil in Sebald Heydens an. 1537 edirtet Muſica, von
„deſſen Arbeit Exempel angeführt werden,
Agricola (Georg Ludwig) war gebohren an. 1643. d. 25. O&ob. zu Groſſen
My einem Chur-Sächſiſchen Dorfſe in Thüringen, allwo der Vater
arrey geweſen)gieng von an, 1656 vnJahrzu Eiſenach in die 17148
herna
i8 673 ), 0 ) 296 ue
hernach bißan, 1682 zu Gotha ins Gymnaſium,ſtudirte hierauf zuLeip-
zig und Wittenberg, an welchem leßtern Orte er concionando und pu-
blice diſputando zu verſchiedenen mahlen ſich hören laſſen, und den gra-
dum Magiſterii angenommen. Bondenen daſeibſt ſich damahls auf-
haltendea Jtaliäniſchen Mußcis hat er in arte componendiſo viel durch
converlation gefaſſet, daß er ſich deſſen nachgehends bedienen können,
maſſen er denn an. 1670, als er zu Gotha Capell-Meiſter gewordem un-
ter dem Titul: Muſicaliſcher XFebenſkunden/)etliche Sonaten, Prat.
Allemanden, &c. mit 2 Violinen, 2 Violen v.-G. B,zu Mühlhauſen in
Folio drucfen laſſen. Iſt an. 1676. menſe Februar, im 3zten Jahreſei-
nes Alters zu Gotha verſtorben, und mit einer den 22 Febr. gehaltenen)
und nachgehends gedruckten Leichen-Predigt beerdiget worden.
Agricola (Joannes) ein Nürnberger/und des Gymnaßi Auguſtinianei zuErf-
furt Collega ( ſonenneter ſich ſelbſt) , hat an. 1601, ſeine mit 4. 5. 6. 8. und
mehr Stimmen geſeßte Motetten zu Nürnberg drucken laſſen., und ſelbige
E, Hoch-Edlen Rathe zu Erffurt dediciret. 7
Agricola (Martinus)Cantor zu Magdeburg. hat 1528.den 1zten April ſeine teut-
ſche Muſtc 3 und den 24. Auguſti nur gedachten Jahres ſeine in teutſchen
Verſen entworffene Muſicam Inſtrumentalem (worinnen der mehreſten
Inſtrumenten Figur und rra&irung angeführt und gezeigt wird) demWit-
kenbergiſchen Buchdrucker , Georg Rhaw, zum Druck überſendet, welcher
nuch beyde Tcactätgen in 8vo ediret / und zwar daslektere an. 1529; Seine
aus 12. Capiteln beſtehende Teutſche Figural-Muſicaiſt an, 1532. nebſtnoch
einem aus 10Capiteln, von denProportionibus handelnden kleinenTractät-
gen, daſelbſtin 8vo gedruckt worden. Die an.1539. gedruckte lateiniſche Ru-
dimenta|Muſices machen 3x Bogen aus , undſind gleichfals zu Witten-
berg bey gedachtenBuchdrucker heraus gekommen; aberdieMetodizx Scho-
Jaſtice ſub horarum intervallis decantandz ſind an, 1612. zu Magdeburg in
8vo zum Vorſchein gekommen. ſ. Draudtt Bibl. Claſſ.p. 1850. Sonſten hat er
auhScholia in MuficamPlanam Wenceslai Philomatis de NovaDomo,ex
variis Muſicorum ſcriptis pro Magdeburgenſis Scholz tyronibus colte&a,
geſchrieben/ ſo zuſammen 63 Bogenin 8vo betragen. In der prefation die-
ſes line die & conlule abgefaſten ſcriprimeldeter von ihm ſelbſt folgendes:
Praterea, Le&or optime, cogitabis, me nequaquam potuiſſe ſingula artifi-
cioſiſlime tradere, quemadmodum alii excellentes Mußci,quum ego nun-
quam certo aliquo Preceptorein hac arte uſus ſim,ſed tanquam Mußcus
KvToQuis occulta quadam nature vi, quxz mehuc pertazit, tym arduo la-
NET “ bore
menen- LEEDER NE) O € Eb
- bore atque domeſtico ſtudio
nanu Eeieinenetmmedeie 19
, id quod cuiliber perito facile eſt xſtimare,
Deo denique auſpice, exiguum illud quod intelligo, fm aſlecutus, ut non
omnino abſolute,verum tanquam aliquis vulgariter doSus,tantum ſimpli-
cifime,adeoque rudibus hujus artis puerls principia preſcribere,atque ut-
cumque inculcare queam, non diſlimilis arbori , cui ſpontanea contigit €
* terra pullulatio ,quz nunquam ſua bonitate reſpondet alteri arbori, qux
* primum ab ipſo hortulano, loco opportuno plantatur, ac deinceps etiam
votidie fovetur acirrigatur, Ein gleiches, daß er nemlich die Muſic ohne
nführung vonſich ſelbſt exlernet;iſtin derVorrede über dieTeutſche Figy-
ral»Muſic, und am Endeder 1zten Hiſtorie in derſelben befindlich.
AKgricola)Rudolphus) derJeltere ,war zu Baſſlen,einem in Frießland 2.Meie
len von Gröningen liegenden Dorffe an. 1442, gebohren , ein ſehr gelehrter,
veredter;auch gereißter Theologus und Philotophus,hierbey ein guter Poet
und Muſicus; wie er denn nicht nurin ſeiner Mutter-Sprache viele 4ſtimo.
- mige Lieder geſeßzet; f, Opmeer Opus Chronoyr, 7.1, p. 435. ſondern auch die
Laute geſpielet;zund darzu ſingen können,/ſ, 2enthemsZolländiſch enRirch-
und Schulen-Straar, 9.192. woſelbſt P. 1. c. 3. p. 34. noch gemeldet wird *
daßer an derin der8.Martins-Kirche zuGröningen befindl.Orgel gearbeitet
habe zim 4ten Capitel des 2ten Theils wird ſein Lebens-Lauff vom 187, biß
zum 194ten Blate weitläufftig erzehlet, auch ſein zuHeidelberg, allwo er an.
1485. den 28, O&ob.in die Minoriren-Kirche begraben worden,befindliches
Epitaphium angeführet, conf,Valerii Andrex Bibl.Belgic.p.705. woſelbſt,
- nebſtandernundmehrern Umſtänden, nurgedachtes Epitaphium guch ays-
' zutreffen iſt , und folgender maßen lautet: i
Invidaclauſerunt hoc marmorefata Rudolphum
Agricolam , Frifii ſpemque decusqueſoli,
Scilicet hoc uno metuit Germania , laudis
| Quicquid habet Latium , Grecia quicquid haber;
Es hatſolches der damahls am Kayſetl, Hofe rendirende Venetianiſche
Botſchafſter, Hermolaus Barbarus , verfertiget. Alle ſeine Operaſind an,
3539. zu Cdln in 2. O&av-Bänden gedruckt worden. Im Zweyten Tomo
iſt eine Oratio in laudem Philoſophiz & reliquarum artivm, ſo ek anno
1476. gehalten, enthalten, .
Agticolin (Catharina) eines geſehrten Mannes aus Meiſſen Tochter/iſt ums
Jahr 1628. eine gute Poxtin, und in der Muſic wohl geübt geweſen: wie
das einem vornehmen Mußico auf ſeine Hochzeit von ihr verfertigte,
yndbey Joh. Frauenlob, in der Cobwindigen Geſellſchafftgelehrter R
;2. 2
er
20 Gs )0( % /
ber, p-7- befindliche Carmen ausweiſet. f, Amaranchis Sxrauten - Zimmet-
Lexicon.
Agrippa (Henr. Cornelius ) gebohren zu Cölnan. 2486. den14. Sept.aus dem
Adelichen Geſchlechte von Nettesheim, ward an. 1509. zu Dole Profeſlor
Hebraicz Linguz, allwo er des Reuchlini Buch: de verbo mirißico, ers
kläret- Von dannenbegaberſich in Jtalien/und wurde anfänglich bey der
Armee Kayſers Maximiliani L Secrerarius,hernach biß 1515. Kriegs-Com-
miſſarius, ließ ſich hieraufzum Profeſlor zu Pavia annehmen und kam mit
den gelehrteſten Leuten in Kundſchafſt. Nachgehends hater ſichnachdem er
Ita'ien,Spanien,/Franckreich und Engeland durchreiſet, verheyrathet, und
iſtan. 518 zu Meß Syndicus worden. Vondieſer Bedienung danckte er
ab,gieng an. 1520. nach Cödln; im folgenden Jahre nach Genevezundſtudir-
te Medicinam. An. 1325. praticirte ey in der Medicin zu Freyburg in der
Schweiß mit ſehr'gutem Succesl, fo daß er von des Königs in Francreich
Mautter,der Kdnigin Louile, zur dignität des Oberſten Leib-Medici erhoben
wurde. Als er bey dieſer verhaſt war/nahmihn die Gouvernantin derNie-
derlande, Margaretha von Oeſterreich/an, da er auch den Titul eines Kay-
ſecl. Raths und Hiltkoriographi bekam. Nach ihrem Tode wurde er wegen
ſeiner Bücher: de Vanitate Scientiarum, und de Occulta Philoſophia an.
7531. zu Brüſſel ins Gefängniß geworfſen, woraus er aber bald wiederum
befreyet wurde, daß er nach Bonnſich wenden kunte. Jn Frankreich ſolte
er wieder die Mutter Königs Franciſcil. anzüglich geſchrieben haben, wes-
- wegen er auch da eingezogen worden; als er aber bald loß gelaſſen worden»
gieng er nach Grenoble(lar. Gratianopolis) alltvo er an. 1535. in der gröſten
Armuth geſtorben. In gedachten drey Büchern: de Occuka Philoſophia,
(denn dasVierdte ſoll 27.Jahr nach ſeinem Tode von einem gottloſen Men-
ſchen conlcribiret worden ſeyn,) handelt das 24te Capitel des zten Buchs:
de Muſices vi & eficacia in hominum affe&ibus, qua concitandis, quaſe-
dandis, f. Cap. Scbortum inproemio lib.9. Organl Matbematiei.Zim Buchede
incertitudine & vanirate Scientiarum handelt das 17te Capitelim 4X duo-
dez-Blättern de Muſica. ſf. das comp. Gelehrten-Lexicon, vat D. 7o. Nic.
Martii Unterricht von der Magiavarurali, p.17. ſq. Seinin der Nouvel-
1e Biblioth, Eccleſ. des berühmten du Pin T. XIV. p.145, befindliche Epita-
„phium [autet alſo: , ;
Inter divos nullos non'carpit Momus,
- Inter Heroas monſtra quzque inſe&atur . &
Hercules,
Inter
- & ) 0 (H a
Inter demones Rex Erebi Pluto iraſcitur
omnibus umbris,
Inter Philoſophos rider omnia Democritus:
Contra deflet cun&a Heraclitus,
Neſcit quzque Pyrrhon,
Et ſcire ſe putat omnia Aitſtoteles.
Contemnit cun&a Diogenes.
Mullis hic parcit Agripp4.
Contemnit , ſcit, neſcit, defler, ridet,
iraſcitur „inſe&atur, carpit omnia.
Gg Tpſe Philoſophus , demon, heros, Deus , & omnia.
- f. die Unſchuld, Llachrichten/ ay, 1703. ?. 301, /7- .
Aguilera (Sebaſtian de ) ein berühmter Muſicus und Organiſt zu Saragoſſa
(ar Czlarauguſta) der Haupt- Stadt des KönigreichsArragonien in Spa-
- nien, hat an, 1618. vier-5. 6. und ſtimmige Magnificat über die 8. Kirchen-
Toneheraus gegeben. f. Vie. Anronit Bibliorb. Hiſpanam. .-
A guſto(Iral.) heiſſet: wenn einem etwas nach ſeiner Neigung eingerichtet iſt/
daß es ihm gefällt.
Agyries, ein Trompeter, deſſen Statius lib. 4. Achillidis, und Ovidius Meta-
morph. lib, 5. fab. 1, v. 148, in folgenden Worten , wiewohl mit ſchlechten
- Ruhme/ gedencket :
"=== &czſo genitore infamis Ägyrtes.
Abhenotympanum,pl. ahenotympana(lat,)füpfferneKeſſel od. Heer-Paucken
Ahle (Joh.Georg, ein Kayſerl. gekrönter Poet/Raths-Herr,/undOrganiſi an
der S.Blaßi-Kirchen zu Mühlhauſen, hat an. 1687. unter dem Titul; Un-
firurhinne/0d.1luſicaliſcherGarten-Luſt/ein theoretiſches Tractä'?
gen von 6.Bogen in 8vo ; ferner 1690. ſeines VatersAnleitung zur Singe-
Kunſtzumerſter-und an.1704 zum andernmahle mitAnmerckungen/in glei?
<er Gröſſe und Stärcke daſelbſt ediret. An. 1695. iſt ſein Frühling! -Ge-
. ſpräch 5 an. 1697. das Sommer-Geſpräch 3 1699. das Herbſi- und an.1701.
das Winter - Geſpräch - allerſeits vom grund- und kunſtwäßigen Com-
poniren handelnd, gleichfalls daſelbſt in 8vo0 heraus gekommen. Sie betra-
gen zuſammen 24. Bogen aus. Eriſtan. 1707, im Janvar, geſtorben»
Ahle ( Joy. Rudolph) des vorhergehenden Vater, von Mühlhauſen bürtig/
war anfänglich Cantorzu 8, Andrez in Erffurt zwie er denn in dieſer Fun-
. &ion an.1648, denerſtenTheil ſeiner mit 2.3.4.und mehrStimmen geſckten
geiſtlichen Di«logorum, wie quch das Compendium pro tenellis unn
C 3 Yu
wor
22 688) 0 (Bb BENE
drucken laſſen, das dreyfache Zehen allerhand Sinfonien/Paduanen,/Bal-
Jetren, Allemanden,K&c. von 3. 4.und 5. Inſtrumentenziſt gleichfals zu Erfſurt
an. 1650, gedruw: warden, Der erſte Theil des Thüringiſchen Luſt-
Gartens, worinnen 26. geiſtlichemußcaliſcheGewäch!von 3.4.5. -10.und
mehr Stimmenbefindlich, iſt an. 1557. das 1iſke Zehen geiſtlicher Arien/
von 1.2.3. und 4. Stnge-Stimmen, ſammt beygefügten Rirornellen,iſt an,
1560; und das 2te ZebhenzetlicheMonate nach jenem zuMühlhauſen in folio
heraus gekommen; Dieſen beyden iſt an 1562. das zte und 4re Zehen in
gleichem format gefolget, In eben dieſemJahre ſind auch die auf die hohen
Feſt-Tage durchs ganze Jahr gerichcete geiſtliche Andachren)/14.
Stück an der Zahl von1. 2,3. 4. und 8. Stimmen,nebſt Ritornellen auf4.
Violen; und die geiſtliche Andachren auf die Sonntage durchs
ganze Jahr/5o. an der Zahl, von 1.2.3.4. und mehr Stimmen/ an. 1664«
veyderſeitsin folio zu Mühlhauſen ane Licht getreten. Nur gedachtes 1664te
Jahr hatauch X. geiſtliche Chor-Stücke von 5 - 3 Stimmenin 40 ge-
liefert, Die V5em-verfaſte Chor-Nluſic (ſo ſein 13desWerc iſt) 15,geiſt-
liche Motetten von 5.6.7.8. und 10, Stimmen iin ſich haltend, hat er 21.1668,
zuMühlbauſen/als er ſchon einmembrum des daſigenRaths geweſen,durch
den Druck bekannt gemacht. Sonſt iſt auch ein lateiniſches Tractätgen de
BProgresfionibus Conſonantiarum ; und die im vorhergehenden Articul erwehn-
te Teurſche furge Anleitung zur Singe-Runſt von 2x Bogen / von
ihm edirt worden. Eriſt als Bürgermeiſter zu Mühlhauſen geſtorben.
Aichinger (Gregorius) ein Geiſtlicher, und Heren Jacob Függers des
Aeltern - Freyherrns in Kirchberg und Weißenhora 7c. Organiſt, hat
verſchiedene muſicaliſche Wercke heraus gegeben, als!
(1. Lib, 1. Sacrarum Cantionum, 4.5. - &1t9 vocum,cum Madrigaliis, 15909,
C2. Lib, 2, Sacrarum Cantionum,4, 5. & 6,vocum,cum Miſſa & Magnificat,
necnonDialogis aliquot,8,& 10,vocü. An.1595.zuVenedig in 4to gedruckt.
(3. SacrasCantiones 5.6.7. &8.vocum, An.1597, zu Nürnberg gedruckt. Es
ſind 20, Stück in dieſemWercke , und vom Au&ore dem Dom-Capitel zu
Augſpurg dedicixk worden. '
(4, Tricinia Mariana, An. 1598, zu Inſprug in 4ro gedruckt,
(5. Odaria, ex;D. Bernhacrdi Jubilo delibata, & modis muſicis expreſſ3 ; it,
(6. Divinas Laudes, ex floridis Jac, Pontani excerptas , 3, yocum, A, i602, zu
Augſpurg in qto gedruckt.
(7 Veſpertinum Virginis Canticum, qus ſechs ſtimmigen Magnificaten bes
ſtehend,an.1603.zu Augſpurg gedruckt, Dieſes Wexck hat der Auerzem
uy
ne BDO LC 23
. Fürſten Joanni Adamo, Abte zu Kempten (Przſulhi Campidonentü) , mit
* welchemer drey Jahr zu vor/;neml, am Jubilzo zu Rom war bekannt wor»
den/dediciret.
(8. Ghirlanda di Canzonetteſpirituali ätre voci, An, 1604, zu Augſpurg bey
Georg Willrnin 4to.
(9 Faſciculum Sacrarum Harmoniarum 4. vocum, zu Dillingen; und
Clo. Solemnia corporis Chriſti in Sacrificio Miſſz, & in ejusdem feſti ol
ficiis ac publicis Proceſlionibus cantari ſolita, zu Augſpurg, beyde an. 1606,
in 40 gedruckt,
(u, Cantionres Eccleſiaſticas 3. & 4. vocum, an, 1607. mit einem G.B. und
(12. Virginalia 5, vocum,an, 1608 beyderſeits zu Dillingen in 4ro gedruckt,
(13 Corallam Euchariſticam 2, & 3.vocum, an, 2621.zu Augſpurg in 4to ge-
druckt. Hierzu kommen noch 2 andere von Draudio p. 1647. Bibl,Claſl. an»
geführte Wercke, nemlich: Vulnera Chriſti 3 D. Bernhardo ſalutata,3. & 43
vocibus muſicet defleta ,zu Dillingen , und
Lacrumz B, Virginis & Joannis in Chriſtum 4 cruce depoſitum modis
mußicis expreſlz,zu Augſpurg, (ohne Meldung des Jahrs)in 4to gedruckt.
Aigu,aigue(gall.) Adj. vom Lateiniſchen acutus, heiſſet ; ſcharff - hoch - hell-
lautend. z. E. un ſon aigu, ou haur, ein ſcharffer odey hoher Klang 3 une
voix aigue, eine hellautende , klare Stimme.
Aigues (gall.) Plural. hierdurch werden die chorden des alſo genannten Tetra-
chordiHyperbolzon verſtanden, welche nach ießigerEinrichtung in unſerm
- Syſtemate folgende vier Claves, neml. das e € g und aſeyy werden. Die
Frankoſen nennen nur beſagtes Tetrachordum - Tetrachorde des aigu&s
oder plus hautes 5 und die nocd höhern Saiten : des lur aigues.
'Aguino,ein Scholar des Pietro Aron,von Breſcia bürtig , hat an. 1581. un(ex
dem Titul: Teſoro illuminato , ein mußicaliſch»rheoretiſches Werck in 4to
heraus gehen laſſen. ſ- Martheſonii Organiſten - Probe in der Dorbe-
reitung /s. 120.
Aiollz (Franciſcus) iſt bey Mich.Pocctantio,in Catalogo ſcriptorum Floren»
tinorum. p, 70.ein trefflicher und nie zur Gnüge gdeprieſener Muſicus von
Florentbürtig/welcher ums Jahr1530, in FrancFreich gelebt,
'Ajoute, vder ajoutee (gall.)hinzu gerhaän / nder hierzu gethan, acquißita
ſc, chorda (lar.) iſt eben was bey den Griechen ihre 7e07Azpbavouen ſO
%ee94 war, welche dem Tetrachordo Hypaton unten noch angefüget wur-
de; damitſie, wenn vier Tetrachorda an einander gehänget wurden/2,völli-
86 O&aven haben möchten z und demnach nichtanders/als unſer jehige6A;
7 Juſte
24 m vs) o (Bs Mb
Ajuſte (gail.)vereiniger zuſammen gefüget.z E.TetrachordedesAjuſtees,
das Tetrachordum der zuſammen gefügten Saiten, Tetrachordum Sy-
nemmenon genaant; ſo das dritte war,und aus folgenden 4 Saiten; neml.
dem 2, unſerm jekigen b,c und d beſtund. ;
Air(gall.) ein &ied/Mlelodie, Die Franköſiſchen Airs beſtehen aus einer kurb
gefaſten;an einander hangenden / und mit weuig pallagenverſehenen Melv-
die/weswegenſie auch ohne Accompagnement, undCavallierement kön-
nen geſungen werden. ſ, Mazebeſonii Orcveſtre l. TH,p. 3.0.4 S,18.P. 229. 9.
Aiszal vkönteund ſolte man billig das mit einem F bezeichnete a (an ſtatt.daß
es insgemein ſich muß ſchelten laſſen) nennen 3 weil es ſs dann einen von
dieſem ganß unterſchiedenen concept (zumahl bey Erlernung des General-
Balles, als in welchem beyde toro clo von einander differiren) verurſa-
chen, wie aucheinen eigenen von der Linie oder lpatio abſtammendenNah-
meny adimitarionem des cis, dis, fis und gis, bekommen würde.
A), dieſer aus dem a und il zuſammen geſeßte welſche Articulus wird niemahls
allein geſeßt zaber bey dem Wörtgen pid, erhöhet und erniedriget er den
drauffolgendenrerminum dergeſtalt/daß es nichtnachdrücflicher ſeyn kan«
z.E, al piv adagio , aufs allerlangſamſie. |
al piv allegro , aufs allerluſtigſte,
al piü forte, auſs allerſtärckſte.
al piu piano, aufs allerſachteſte.u d.g.
Ala (Gio. Battiſta) ein excellenter Componiſt und Organiſt an det Serviten-
Kirche zu Mayland, welcher im 32.Zajrſeines Alters geſtorben, hat folgen-
de Wercke heraus gegeben, a!s:
Canzonette e Madrigali ä 2.1ib.1. an, 1617. in folio ; .
Concerti Ecclefiaſtici a 1.2.3.6 4 voci, lib, 1,an, 16183 lib 2, an.1621,
e lib. 4. an, 1628, ( der dritte Theil wird ohne Zweifel auch heraus
gekommenſeyn.) Die
Armidaabbandonata, und det Amante occulto,aus ſtimmigen Madri-
galien, und Arienvon1, und 2. Stimmen, an, 1625.in folio, allerſeits
zu Mayland gedruckt. ſ. Vieinelli Areneo deiLetrerati Milaneß, p. 209.
Alx (lat.) Plural. alſo heiſſen die Bärte an etlichen Orgel-Pfeiffen. |
Alaigrement(gall,) Adverb. hurtig, freudig.
Alamdth, ein Hebräiſches Wort, ſo im 15ten Capitel des 1ſten Buchs der
Chronica, v. 29. undin der Uberſchrifft des 46. Pſalms vorkommt, ſoll,
nach Barroloccii Bericht, P. 2. p.204, ſq, Bibliorh,Rabbin. eine dem in der
Römiſchen Kirche heutiges Tages gebräuchlichen ſten Tone ähnliche, M
: au
R) OCH 25
zufgewiſſeJmſrmmente
geſesteMeloieber Juden geweſen ſeyn ; und
her von Alam, welches;tach. Züdiſc en Lehrers MardocheiNa-
!' han DNWonUngDtepetleo bedeute; als :Ä rem Ofr, occultam.(2,
- Puellam,adoleſcentulam, ſeuvirginem, es quödd ſitß occulta viro, und (3.
„Seculum,peiip uunz, zjernum:., Gleichwie nn vorgedachter ſter Kirchen-
vi ZTancwicdi Geſchhrieten wöllenzüber das Phlegmahetriche/tnd die qus dje-
teimperame reztſiehende S wachheiten/als Faulheit/Dumheit und
Erauriteitingleihend n Sclaffyveutreibe; alſo jage auch der 46.Pſalm/
unddie über ſelbigen 3e eiteMelodie die in dem innerſten desHerkensver-
borgene Traurigkeit,nach!deverſten Bedeutung , völlig aus. Da auch
von den Alten vorerty hnter7'onus( ſsſonſtenDorius heiſſet/) als ein eile»
&orcaſtiratis angeſehen, jn0 zu guter ſittſamer Erziehung der
Jugend adp Gigworden; alſo ia1 von oder Eu die Ju-
dieſe I
gend (ſup t Futibus, alp 20weyten Bedeuiung,zuſin-
gen, daß MONA Geber detKeuſchheitahne13 Tugend beſtändig und
Zeit ihres Lebens (in etanahderdrit Uebeen hen wolle.
DenSchluß macht derAi For mitdieſen IWorten: iraque iſtum Pfalmum,
Deus noſter rgfugium; vip* ſub rimo Tono
cantatum fuiſle Cre
Arinſtruendis,iin«rerzum,ius
NIESENFARE "-„oeiplt,“
Amel0(gal,|dachtdein Tat.
399Co
FEEN MEulis, eitenbuNE8.RÜfelin Älzeldätn bürtig
n w; in] amfteit or univerlalis genannt;
BeeThe n fon EeehefamtiDa zu Pariß/(1ed kort&
„Hla BerlegallienSchoDEEE fuitab Ac EN, ſchreibet Conringius
"ſupplement9 46. a 1ag-90. 8!MEH usAcademicis ) allein er vero
LeheCrateinmietenG onverlus monaſterii Ciftercienſ5, oder
M < imCloſter zu Ci anzwelcherOrt imHerkogthum.Burgund, 57
| von Djjon,in der enen von.Chalonllieget, und die vornehm €
Alp venD
Ciſtercienletiſt,welche auch hiervon i ren Nahmen bekommen
ENdie StadtCiftoae1| itercium, aber.ſelbſt hat ihre Benen-
nung von den daſelbſt.befindlichen vielen Ciſkernenoder Waſſerfä ngen:
Creales!Sragts-Zeitungs-undConverJationt-„Lexicoy,p. 1, 413. Dieſer A-
Janus händeltin ſeinem alſo,BT„Anti-Claudiano,oder «deofiicio viri
in omnibut, Nin pertedti, wel es Werkauch insgemein Encysa
Wetſen von der Mufc
gejaddiagegieyntFWIDZLib3,eg:„ji83.SIIFB
..241:52
26 -G)EW. un
Imaten und ötetn Capitel deszten Buchs ſind'abermahl25.Werſe muli-
caliſchenIJnhalts. Gedachter Tra&art iſtünterſeinen an. 1654. zu Antwerpen
in folio edirten Operibus Moralibus , Parzneticis und Polemicis der te,
der Au&oriſtim 16, Jahre etatis,dent 30. Januarii an. 1294. geſtorben, und
liegt inder Abtey zu Citeaux begraben, ſeinBildniß, zu deſſen Füßen ſich
Schaafe preſentiren, iſt, mit folgenden Epitaphio, in Stein gehauen ;.
Alanum brevis hora, brevi tumulo tumulavit, NEL 228
Qui duo, qui ſeptem, qui rotum ſcibileſeivit; 1 5“
“
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Labentis ſecli contemptis rebus Sem ; gs “
Intüs converſus , gregibus .commi Tus alendi,
Mille ducenten6 , honageno quoqgu quarto EEN it
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30 -. “3 ) 0 (8%
Opera 1. aus 12. dreyſtimigenSonaten;uOpera 2.qus 6.ſeHs-u-ſieben-ſtim»
migenSinfonien,u.eben ſd viel Concerten veſtehetan.1700,3y Venedig gedr.
Operaz.hält 12.3ſtimmige Balletti,oder Sonate da Camera (das Violoncello
iſt biSweilen obl'gat , und macht die 4te Partie aus) in ſich, Opera 4. beſtes
het aus 12, Cantate da Camera, a Voce ſola e Continuo, neml. 6. vor den
Diſcanr,und 6. vor den Alt,an1702 zuVBenedig gedruckt,und dem Cardinal
Maria de Medici dedicirt. In Opera 5.ſind 12,Concerten 3 6.(romenti.
Opera 6, Tratrenimenti da Camera genannt;hat 12 Sonaten 8 Violino ſolo
e Cont. einem Nobile Veneto, nahmens Gio, Franc. Zeno, dedicitt.
Opera 7.beſtehet aus 12 ſtarcken Concerten mit Hautbois undViolinen, Zſt
vor dem :725ten Jahre geſtorben,
Albinus( Johannes) ein Lauteniſt, welcher an.1596, zuMagdeburg noch gelebt,
und ſo wohl nach der Teutſchen-als Ziefer-Tabulatur geſpielet; aber durch
die Vielheit der Regeln/Ziefern, Buchſtaben und anderer CharaTereman-
ſtatt einer Erleichterung, ſolches Inſtrument nux in mehrere confulion und
Dunckelheit gebracht hat, [, Barons Unterſachung der Laure? 64.
Albinus ſ, al zinus,
Albioſus (Marius) ein Canonicusregularis desH.Geiſt-Ordens aus der Sici-
lianiſchenStadt Naſo bürtig, woſeibſt er auch ums Jahr 1586. geſtorben, iſt
in der Muſic ſehr erfahren geweſen. f. Mongiroris Bibl. Sicul. T. 11p,46.
Alboneſus(1heleus Ambroſius) ein JCrus zu Pavia , hat eine Beſchreibung
des Fagotts heraus gegeben. | Rönigs Zibliorb, verer, & novam; das com-
pendicuſe Gelehrten-Lexicon nennetihn einen Canonicum Regularem zu
Pariß ; ſehzet aber gleich drauf: als die Kayſerl. Pavia an. 1325. exobert/wä-
re ſeine Zelle auch mit ausgeplündert, und ſeine MSta zerſtreuet worden, Iſt
geſtorben an. 1540,
Albrici( Vincenzo ) ſoll von Geburt ein Römer geweſen ſeyn; dienete unter
des Churfürſtens zu Sachſen Joh, Georgii Il, Regierung als Capell-Mei-
ſerzu Dreßden, und bekannte ſich zur Evangeliſchen Religion ; als aber
nach Abſterben höchſtgedachten Churfürſtens die ſämtliche Capelle ihre di-
million bekam, wurdeer zuLeip:ig Organiſt/wendete ſich hierauf nachPra-
ge,changitte die angenommeneReligion,erhielt wiederum die Direction
Über die Muſic, und ſturb da elbſt.
Albutio (Gio, Giacopo) iſt, wie Bonaventura Caſtiglione bezeuget, ein hoch»
geachteter Muſicus zu Mayland geweſen. ſ Morigia Novilra di Milano,lb.3,
C+ 36, 9. 185.
Alezus, deyan. Mundi3340, und demnach 608, Jahr vor Chriſti Rhede
rühmt
* tühmt geweſene Lyriſche Poet, von Mytilene aus der Inſul I esbus bürtigy
- wird vön Arhenzolib. 14. p. m.627. Muſices Scientiſſimus genennet.,
Alcides, ein Alexandriniſcher Muſicus beym Athenzo,welcher daſelbſt lib, 4.
- * P-m174,[g,mit dem Ulpianoeinen weitläuſſtigendiſcurs von allerhand mu-
: ealiſchen Inſtrumenten führet.
Alcman,Alcmana nach Doriſchen Diale&o,und Alemaon nah der gemeinett
« Sprache. f. Tanaq.Fabri Vir.Po&, Grzc der älteſte unter den 9 berühmten
- Griechiſchen Potis Lyricis, ſo an; Mundiz312. Borirt.wird von den meiſten
* Scribenten für einen Lacedzmonier gehalten : Suidas nennetgar denTheil
der Stadt/oder des GebietsLacedxmon „neml. Meſloa , wo er gebohren
worden; allein Vellejushb.1.c.18,. ſagt : Laconesfallo ſibi vindicare Alc-
- mattem; Und bey nur gedachten Suida nennetihn Crares einen Lydier und
Sardianer, Mag alſo wol als ein Knabe aus ſeinem Vaterlande nach Lace-
i daendn gebracht, und-daſelbſt ſeyn verkaufft worden : wie er denn des Age-
* ſidKnecht geweſen, aber auch von ihm frey gelaſſen worden. Die Liebs-
* Liederhaben von ihm, als einem Liebhaber'des Frauen-Zimmers/ und ſon-
:“"Derliechen Courtiſan der Pektin Megäoſtrara, ihten Urſprung. Eriſt zwar
' einMüſieus „doch dberp Fein zvAuderdder Pfeiffer geweſen/wie beym XIi-
vatlib,12, 6:50. de varia hiſtoria ſtehet ; weil, nach Perizonii Anmerkung,
." dieſes Wortmit dem- vorhergehenden-Griechiſchen Text alſo heiſſen ſoll:
307 A'Aupaävet Zu, (oder 3' Zu)aufes ye 71 Die ganße raſlageiſt daſelbſt,
nach dem lateiniſchen/folgende ! Lacedzmonii Muſicx imperiti erant. Ipſis
enim cutzerant gymnaſia &arma, Si quando autem Muſarum auzilio,vel
- morbo laborantes , vel mente capti , aut aliud quid Nmile publice paſi, in-
* digerent, arceflebanthominesper/grinor, tanquam malorum iſtorum medi-
c08, aut ex oraculo Apollinis, Arceſliverunt autem Terpandrum , Thale-
tem,Tyrtzum „Cydoniatam Nymphzum, & Alemanem , tibicen enim) erat ;
“ vdernac<h gedachter Anmerkung: & 4/cmanem rur/um, Ly4us enim erar. (Es
:Will nemlich Flianus hier die-Urſache melden;warumer den Alcman unter
“Die bominesperegr:nor,9der dieFremden zehle/und ſpricht deswegen; Denn
'ex wärein Lydiex, NE. : wp
Alcuinus(Flaccus Albinus) ein Engelländer aus derProvinkYorck,des Beda
iund Ein diſcipul,war etADiaconus derKirche zuYorck)DiaconusEbo-
-xacenfis),hernach Abt zu Canterbury, ſodannRe&or Scholz Palarinax bey
“dem Carolo M.und lektlich Abt zu Tours inFranefreich/ ſhriebunter ſehr
viel andernSachen,auch ein Buch+ de ieptem'artibus liberalibus,ünd ſtarb
"an,804. 'd. 19, Mai, eben 'am H.Pfingjt-Tage) im 8.Martins-Cloſter zu
Tours,
32 288) 0( M 500g
Tours, f. Guil. Cave H'ſtor, lirer.p.348.woſeibſt noch beſöndereUmſtän )
ihm zy leſen ſind ; u-Hedetichs Nyrie. Austerumantig,& med.p.8624[4.C8 iſt
aber von gedachten Buche, auſſee der Grammatica und demDialogo de
Rhetorica faſt nichts mehr übrig. ſ: St,D, Fabricit Bibliorb, Latin, lib, 4,6-7Ps
792. Sonſten erwehnen Boethius lib. 1, e,12, Mufice;,und Caſliodorysde
Muſica , gegen das Ende, eines A/bjni;welcher inlateiniſcher Sprache.eine
Fucke Mußicam geſchrieben , und VirMagnificusdaſelbſt genenngt wird; -
es kan aberdieſex;A1binus, wegen“ der Zeit- Rechnung j der-vorigenicht
ſeyn, weil beyde Au&ores eine geraume Zeit vorher gelebety und demnach
. -von dieſem nichts wiſſen, vielweniger ihn allegiren können, ;: 7.
Alderinus ( Coſma ) ein Muſicus jn der, Schtwyißhat an,3553. zuBern, 57
- vier - und ſiebenſtimmige Uymnos lacres.in;gro, digen Inſſen- ſ.Gefnert |
Bibliotb. univerſ,, und Draudit-Bibl: Cla, p. 16.64.» 710 00 925068
Aldrovandini (Giuſoppe): ein BologneſeraundAcademico Filarmonico,hat
an. 1701, Unter demTityl ; Armonia Sacra,10 Motetten von 2und 3 Stim-
men, mit und ohne Viplineygeſeßtadaſelbſt-druckenlaſſen, Aufdemdyit-
tenOpere, welches. an;1703 untex'dem Siu? „Concerti Sacri,"quchzzu“
Bologna herausgefommuten)und-gleichfals aysita-Motgten.3.009/(19l2
eon due Violini beſtehet, nennet erſich -Givlappe:AgogieVincenzo
Aldrovandini, Maeftio di Capells:d' honore del: Sereniſl. diManitgya,
:'. ePringipe de'Filarmonichk 44 7.40.07. 6 laut 4. Wd
A Venvers (gall,) umgewendt, umgefehrt/verkehtt,. 1 2660004
Alsotti (Vittoria) DiEzweyte Tochter des Gio;BattiſtaAleotti vonArgenta,
war, als ihreältere Schweſter anfänglicvon Alsfandro Milleville;und
- herngc<-von Ercole Palquiao in derMuſicinformiret wurde, im vierdien
'biß fünfſten Jahrihres Alters allezeit zugegen) undfaſſete unvermerc>kt ſo
- viel» daß ſie in Jahres-Friſt anfieng, ſo wol mit Verwunderung der-El-
: tern, als des.leßtern Intormatoris ſelbſt, ayf-dem Arpitorda zuſpielen 3
- wurde hierauf zweyJahr lang mit ungemeingutem Succezlvon dieſem
guten Alten aprtauhueſſgBorſiehuog in.daszuFerrara ſok»
derlich wegen der Muſic berühmte Nonnen-Cloſter zu S.Vitigethany um
- ſich in ſelbigem noch beſſer zu perfe&ioniren, Nach erreichten 14tenJähre*.
- Iſt ſie in nurgedachtem Cloſter geblieben / und hat verſchiedeneSachen
' componirety. wovon oben-gedachter ihr Vater.an.1553 unterdentTitukt
» Ghirlagda dyMadrigali 374 oci, 21,mit Staliäuiſchen Textverſehene
„4 Stücke, von des tzuarinz Pveſie, zu Venedig in 410druekenlaſſen... 5 1
Alexander,ginvonAlexau 4300geweſn MaligaszuKami-Qeup.der
4-1 : ym
m
; «87.0 (%% 33
“beym Athenzo lib.4. p.m. 183 diſcurirende Alcides nennet ihn: ſeinen
unlängſt verſtorbenen Secial-Landemann) hat auf dem Inſtrument
€-S45DEDOPBROEEEG TGER PEGOOWGRWSGEWGEITE97. WF< -SSSWORT“ ERR SES
TEEEE Freer 4
cum Tempore, in Tempore,
Dieaufdieſen Tact geſeßte Compoſitiones waren voller Syncopationen
Ligaturen, an einander hangenden Fugen/und hatten keine kleinere Noten),
als Vierthel, und zwarſehr ſparſam.
Alla Capella (ital.) aufKirchen- oder Capell - Art. Wird beym Allabreve ge-
braucht, weil dieſe Compoſitions-Artdie allerſchönſte in Kirchen-Muſiciſt,
und vordieſem allein daſelbſt gebraucht worden, Es gehöret gych- meines
Bedünckens, zu deren Verfertigung Arbeitund Fleiß, |
Alla diritta (ital,) gradatim gyuf-odey gbwerts ſteigend,
Alla
BD) OlM ; 35
Jia zoppa(ial) aufhindende Art.
Allegramente( ital.) Adverb.alacriter(lat.) freudig,luſtio;
Allegretto ( ital.) das Diminutivum vonallegro, bedeutet : ein wenig munter,
- oder frdlich, aber doch auf eine angenehme, artige und liebliche Art,
'Allegrezza (ital,) Alegreſſe (gall,) alacritas ( lat.) Durtigkeit/ Freudigkeit,
Allegri(Gie,Battiſta) einComponiſt undOrganiſt zu Arzignano. lat.) Arſigna-
num,Arxlanz) einer zwiſchen den beydenFlüßen Gua und Chiampo.in der
. Venetianiſchen Landſchafft Vicentino liegenden Stadt. ſ. reales Staatrg-
. Zeitungs-und Converſations-Lexicon. hat an.1700,ſein eiſtes aus 12. Mo-
- tetten 3 Voce Sola con due Violini e Continuo beſtehendesWerck zu Ve-
nedig drucken laſſen;und ſolches dem Cardinal, Pierro Ottoboni, dediciref,
'Allegro(ital,) alaigre (gal].)vom lateiniſchen ; alacer,hurtig ; ſoim Schreiben
. und Drucken auch alſo,Allo, gebraucht wird 3 bedeutet : frölich/ luſtig/
- wohl belebt oder erweckrz ſehr offt auch; geſchwinde und flüchtig :
* manchmahlaber auch, einen gemäßigren/ob ſchon frölichen und beleb-
- ten Tacr,wie die Worte: allegro, ma non preſto, ſo zum öfftern pflegen
- beygeſeßt zu werden, ausweiſen. ſ Eroſ/aras Dietion,p. 9. conf. Oftav, Ferra
.- zii Origin, Ling. Iral, .
Allegro allegro,bemercfet eineVerdoppelung derFrölich-od.Geſchwindigkeit,
Allegro aſſai (ital,) ziemlich geſchwinde. -
Allegriſſimo,allegriſhmamente (ital.jüberaus hurtig und geſchwinde,
Allegrus (Gregorius) gin Scholarund Favorit des Gio. Matia Nanino, haf
. ums Jahr 1648.im ſtylo Eccleſiaſtico unter den damahligenComponiſteny
als ein Päbſtlicher Muſicus, den Vorzug gehabt, ſ, die Lerrer4 des Anrimo
Liberatt.,113d. Kircheri Muſurg.
Allemanda,Alamanda(ital.) Allemande(gall,) gſ, Alle NTänmn;,iſt ein Teut-
ſches Kling-Stück, oder vielmehr Schwäbiſches Tied, weil vorzeiten
dieAlemannen Schwaben-Land beſeſſen. | 2.Sö1ns Coburgiſche Chron,
Jib. 1,c.2. p. 6, und in einer mußicaliſchen Partie gleichſam die Propoſition,
. worausdie übrigenSuiten, als die Courante, Sarabande und Gique, als
- Partesflieſſen.+ Nluſzcal.Trichter y. 87. welches ernſthafft und gravi-
tätiſch geſebet, auch quf gleiche Art executirt werden muß, hateinen vier-
vierthel Tact/ zwey Repetitiones von faſt gleicher Länge, und hebet ſowol
imerſten als zweyten Theile mit einer kurken Note, nemlich einem Achtel
pder Sechzehntheil, bisweilen auch mit 3 Sechzehntheilen im Aufſchlagen
gn. In dieſey Gatiung (zumahl, vn darnach getanbet werden foll)
; 2 Noer
36 BOH LC
übertreffen die Teutſchen andere Nationen, als welche jene
zwarimüren
wollen, aber es ihnen nicht gleich thun können. iut25
Alleluja ober Hallelu-jah, ein aus 2 Wörtern zuſammen geſehtes Hebräiſches
ABort, davon Hallelv, lober/ und Jah, den HErrn;/heiſſet; wiedin'H.
Schriſſt den Lobgeſängen beygeſeket.
Allentamento (ital) bedeutet einen Gangaus der Hdhe in dieTieſfeEG
* aus dem a ins 'g.
Aliibond (Johannes) ein Magifter Muſices ausidem“'Collegio Magdalenenſi
zu Oxford in Engelland, ums Jahr 1626. ſ, Anroniia Wood H,PHE
tig. Untverf. Oxonienſis lib, 1. p. 330.
Almeloveen (Theodorus Janſonius ab) ein Medicus zu-Goude in Süd-Hol-
land, handelt in ſeinen zu Amſterdam an, 1684 in 8vo gedrucktenInventis
Novo-Antiquis, undzwar in dem dabey befindlichen OkömaſileoAſter,
andern, auch vonder Muſic, undiſt auf die neuenicht wohlzu ſprechen.
Soll, nac) Hr.D. Fabricii Bericht, p. 217 Bibliograph, Antiq, an. 1712,
vder, wie Jacobus 1e Longin ſeiner Biblioth. GI 604, will,ze17135
zu Harderwiek geſtorbenſeyn, HANTEL WE !
Aloyſius (Joh, Baptiſta) ein Minorita Couygnmalizytheulepie!itte
* reus, und der CommunitätzuBolognaSacelli Muſiees'Praefe&us,hatedirt
(1. Celum Harmonicum,ein aus vierſtimmigen Miſſeneſtehendes Werk;
zu Venedig an. 1628 in 4to gedruckt.
(2. Contextus Muſicos, oder 2. 3,4,5. und ſtimmigeMotetten; Ho 3
3.) Caleſtem Parnaſlum, oder 2.3: und 4ſtimmige Moterten, nebſtLitanien
und Canzonen, ' id
(4. Vellus aureum,odet Litanien de B, Virgine, von4.5:6; 7.1;8Stitken,
G. Moteta Feſtorum totius anni, von 4 Smnmen an. 1587 zu Mayland-“ir
to gedruckt. ſ Vraud, Bibl, Claſſ. p. 1614.
Alphanus, ein Mönch anfänglich im CloſterMonte Caſſino, hernachAbt des
Benedi&iner-Cloſte!s zu: UnROHErtz-Biſchoffdaſelbſt vomiJahr
1057 biß 1086,al8in welchem er menkMazjigeſtörben/ſöllein guterMedicus,
Mußcus,und Poet geweſen ſeyn. f. CaveBiftor.lirer.p, 428. ie.Toppi Bibliorec,
Napol.p.9.31d Lion,Nicodemo Adälziontalla Bibliot.Napoler.del Toppi,p.8.
Alſtedius (JoanHenr.) erſtl.zuHerborn in der Grafſchafft Näſſau/und nache?
ehends zu Weiſſenburg in Siebenbürgen EEund Theologiz
: Profeſſorhat an. 1613.neunBücher admirandorum mathematicorum zu
* Herbotn in 12modrücfenlaſſenzws eedas 8te-von'der Muſic'handelt, [:
* Lipenii Bibliotb. real. Philoſoph. "Dräudius p.1413, Bibl. Cloſ. feet; gedachter
Methodusadmirandorum mathemat, ſey an.1623, und ſein!Elementale ma«
"s the-.
- thematicum, worinnen de Arichmetica,Geometria, Geodoeha,Altrono»
„:mia;Geographia, Muſica und Optica gehandelt würde, aa 161. zu Franck-
- furtin qro heraus gekommen, Nurgedachtes Elementale muſicum beſie-
- het aus zwo-Büchern/welche zuſammen vom 237 biß zi2ten Blate13.Blät-
- terausmachen, Der Au&oriſt an.1638. im 50.Jahr ſeines Alters geſtorben.
Altambor,iſt bey denSpanierneinegroſſe Paucke, ſo ſie ſamt dem Arabi-
„biſchen Wortevon.den Mauren bekommen; und in ihrer Sprachebehal-
tenhaben. ſ.7o/epb. Scaligeri Commentar, in Cop1m, ;
Altenburg (Mag: Michael) war umsJahr 1608 Pfarrer zuJiversgehofen und
Marpach/ zweyen nahe bey Erfſurt liegenden Dörffern, hernach 1610. zu
- Sröchtelborn, als ſeinemGeburts-Orte, ferner an. 1621 zu Großen-Sdm-
-.merdaz endlichan.1637, Diaconusbey denAuguſtinern/und an. 1638.Pfar-
. rexandeyS8. Andreas-Kirche in Erfſurt,und,dabey ein guter Muſicus; wie er
-. denn an.1613. teu.ſcheHochzeit-Moterten von 7. Stimmen 3 an, 1618. den
“< Keef 6.Stimmen) unter dem Titul ; Muſicaliſcher Schirm und
„. Schild derBürgerund Einwohner der Stadt, im z5ten Jahre ſeines Al-
ters, zuErffurt herausgegeben hat, An. 1620. und 1621. ſind auch daſelbſt
ſeinemit5. 6, und Stimmen geſekte Kirch-undHauß-Geſänge in 4.Thei-
“ lenin 4to gedruckt wordey. Er iſtan. 1640.d.12. Februarii geſtorben.
Alreratio(lat.) qf.-altera adio, 1. e, ſecundaria alicujus Notz decantatio, ſ
- Orzitboparchi Microl, libs 2. e.12. Alteratione (ital.) war ehedeßen gebräuch-
lich, und entſtund : wenn aus einer einigen Note, zwo ihres gleichen (der
-7Geltunz.nach):gemäacht wurden. z. E«:wenn im Tempore perfe&o (als
- in welchem eine Brevis drey Semibrevesgalt) zwey Semibreves zwiſchen
*giveyen Brevibus zuſtehen kamen, ſogalt die andere Semibrevis zwo ihres
-gleichen, d. i. man reperirte die zweyte Semibrevem noch einmahl, damit
das Tempus verrückt wurde. ſ, Orromari Luſrinil Commentar, 1. €, 7. det-
- gleichenNota alterabilis waraufzweyerley Art kenntlich: (1. wenn über der-
ſelbeneinPunct ſtund, und (2. wenn/in deßen Ermangelung, dex Tact nach
„dem numeroternario nicht eintreffen wolte. ſ. Zue. Loſfü Erotemata Muſice
„“DPradtice lib. 2; €. 8. 4
Alterato (ital.) verändert, neml, durch die Accidental- Zeichen: b, 4, X
. unditF, oderx, ingleihen bb.
Alternare (iral.) abwechſeln. ew ;
Alternativamente(ital.) alternativement (gall.) alternatim (lat.)" wecbſele-
“; weiſe) einsums andere. ZE.Menuet quiſejoue alternativement avec
- 16.Trio; einMenuet, ſy mit dem drauf folgenden Trio wechſelsweiſe ge-
Fpielt wird, 9 anm I 27, ;
wi T E3 Al-
33 ES SEEEe inneRaiü ben
Aliiſta (ital,) der die Alt-Stimmeſinge. 00 Gad
Ahtitonansſlat.) bedeutet beym Glareanolib.3.e.i3.Dodecach dieAlt-Stime:
Aitmann (von) ein Käyſerl. Cammer-Buchhalter zu Breßlau, hat ein Com»
pendium Muſicum, odereinen kurßen Unterricht vom General-Basle ges
ſchrieben, ſv aber noch nicht gedruckt worden. ſ. die Breßlauiſche Sam-
Jung pon VJatur- und Medicin- wie auch hierzu gehörigenRunſt-
und Lircvatur-Geſchicbten/ 4». 1718. wenſ;Marrio, Artie, XU Claſſ1V,S.3.
'Alto (ital.) Altus (lat.) die Alt-Stimme ; hat den Nahmen abaltitudine,
weit!ſie, wegenihrer Höhe, dem Diſcanr ſehr nahe kommt;und mehr Claves
aus dieſes ' gls des Tenors ſeinem Syſtemate annimmt. 7"
1robaſſo, ein zu Venedig ehemahls bekannt geweſenes Inſtrument einet
Elen lang, inwendig hohl/und auswendig viereckigt woraufetliche Darm-
Saiten gezogen waren, welche von einem Suonarore mit der einen Hand,
vermittelſt eines kleinen Steckgens, gerühret wurden, indem er mit der an-
dern Handdie Flöte darzu tractiret. ſ Zerlino Fol. 1. Part. 3. €. 79, Pp. 3746
Alo Conicertante (ital.) der concereirende Ale, d, i, dieAlt-Stimme des Eto
ſten oder kleinen Chors, welcher aus den beſten Sängernbeſtehet/1!
Alo Ripieno(ital) der Alt des Großen Chors, welcher nue zur Ausfüllung
bißweilen ineinem muſicaliſchen Stückmitmahet-
Alto Rivoltato (ital) der umgefehere Alt ; wenn nemlich dieſeStimme
in denen alſo genannten doppelten Contrapun&en zu einer andernStimme
gemacht und demnach verkehrt wird. iam ü
Alto Viola (ital,) die Alt-Pattie in- Zuſtrumental - Sachen 3 welche gleich“
fals auch Concertante und Ripienoſeyn kan. EINER! EME |
'AIYpius, ein Alexandriniſcher Sophiſta zu Zeiten des Jamblichi. ſ. Gefneri
Bibliorb. wied von Caſliodoro älter a's Euclides, und Claudius Ptolem&us
gehalten 3; Meurſius nennetihn einen Muſicum, und meynet: er habe un-
ter dem Kayſer Juliano gelebet. ſ. 7o4n, Bone Notitiam Au&orum, Datin
Griechiſcher Sprache eine llagogen Muſicam geſchrieben in ſelbigerſind
alle die muſicaliſche Noten, womit die Griechen:die Saiten des ModiLy-
dii, Hypolydi, Hyperlydi; Eolii, Hypozxolii, Hyperzoli; Phrygu,
Hypophrygit , Hypecphrygü ; Jaſtü , Hypoiaſtii, Hyperiaſtüz Dori,
Hypodorü, und Hyperdoru, ſo wolim Diätoniſchen, als Chromanſchen
und Enarmoniſchen Genere zu bemerken pflegten, entworffen, Es beſte-
hen ſolche theils aus rechten aufrecht ſtehenden, theils dergleichen ſeitlings
liegenden, und andern zerſtümmelten griechiſchen Buchſtaben, Gedachte
Llagogen haf an.1616 Joan, Meurhus zu Leydenin 410, und an.1652 Mar-
cusMeibomius ausdem Griechiſchen ins Latein vertixet; dieſey abey noch
I - mit
e
„S8 oC m 39
Dieſe Editionbeträgt in allen iu Bo»
"mit Änmerekungen herausgegeben.
gen, wobey noch drey Tabellen ſich. befinden.
Altamento dimano(iral,) das Aufheben derHänd, beym Tact geben
Amabile (ital.) artig, charmitend.
Amantius, hat eine lateiniſche Muſicam geſchrieben, aus welcher Lambertus
Alardus e.17. p. 87. de Muſica Veterum,eine paſlage anführet.
:Amarus (Vincentius) Ciminnenſis, gebohren den 6 Januarii an, 1629, kat?
als ein Jüngling ins geiſtliche Seminarium zu Palermo, und wurde, nach
- abſolvirten kudiis, S. I heologig Do&or, audh an. 1665 an der Dom-Kitr-
"<e daſelbſt Capell-Meiſter, gab an. 1656 ſein erſtes Werck, unter dem Ti-
“tul; Sacri Concerti a 2«3. 4 e 5 voci, nebſt einer Milla 3 3 64; uidin
eben dieſem Jahre das zweyte aus einer Miſſa, Salmi di Veſpro, e Com-
pieta von 4 und 5 Stimmenbeſtehend, bey Bilagnio in 4to gedruckt, da?
ſelbſt heraus, und ſtarb an. 1570 den 29 Julit, im 42ten Jahreſeines Alters,
Liegt in der 8. Nymphz- Kirche der Clericorum Regularium Miniſtran»
rium Infirmis begraben. f. Morgizoris Bibliorb. Sieul. T. 2. p. 274.
-Ambitus (lat,) iſt einet Vocal-Stimme,oder auch eines Inſtruments mögliche
Zöhe undTieffe. Sonſten bedeutet dieſes Wort auch diejenigen Gren-
ßen, worinn die nach ihren Modis eingerichtete Choral - Lieder enthalten
find, Conceduntur autem, ſchreibet D. Bernhardus in Prologo Muſicx
ſuz, cuique Tonorum non plus quam decem notz ſeu voces, in quibus
- curſum ſuum habeat. Und nach Glareani Bericht lib, 1. c.14. p.34. Do-
decachordi, haben die älteſten Kirehen-Geſänge kaum eine Quint ausge-
macht; nach und nachſind ſie biß zur O&av, und endlich noch um etwas
höher geſtiegen, ſo; daß unter den Modis imparibus der ie und 7de in der
Tieffe noch einen ganken Tonz der3te gar eine Tertiam majoremz und
derte ein Semitonium minus unter der O&av bekommen 3 hingegen in
den Modisparibus iſt dem 2ten;wiewohlſelten,dem 4ten aber deſts öfſier ein
Semitonium ; und dem 6ten und 3ten ein ganßer Ton in dex Zöhehinzuge-
than worden.
Ambroſiuus, der Mayländiſche Biſchoff ums Jahr 374 , ſoll der erſte geweſen
ſeyn, der die Gewohnheit, Hymnos und Pſalmenzu ſingen, in der Abend-
ländiſchen Kirche eingeführet: andere ſchreiben ſolches dem Damato zu 5
welches beydes wahr ſeyn kan: doch dergeſtalt, daß dieſer 2pyroviret und
gut geheißen, was Jener angefangen , zumahl beyde zu einer Zeit ge»
lebt. ſ. Pringens X4/. Hißor, c. 8. 85,35. Er war gebohren zu Trier oder
Arles an.333, alwo ſein Vater Ambroſus, von Römiſcher Ankunſſt/ Gal-
liſcherLand-Voigt oderStadthalter geweſen, Anicius Probus, Körferg
Valen-
40 Bom
Valentiniani Odriſter - Hofmeiſter , beſtellte ihn erſtlich zu ſeinem Rath,
hernach erhob ec ihn zur Bürgermeiſterlichen Würde, und trug ihm an.
359 die Stadthalterſchafft über die Liguriſche und Emiliſche Provinken
zuMayland auf, woſelb/t er endlich gar an. 374, nach des Biſchoffs Au-
xentii Tode, weil er den bey.der neuen Biſchoffs-Wahlzwiſchen den Ca-
tholſchen und Arianern entſtandenen Streit darch ſeine Autorität beyge-
leget, dieſes Amt anzunehmen (ob er gleich nur noch ein Carechumenus
war) gendthiget wurde; worauf ex ſich tauffen laſſen, ſeine Güter ver-
kauffet, das daraus geld'ete Geld unter die Armen ausgetheilet, ſeinem
Bruder, Satyro , das Hausweſen und die weltlichen Geſchäffte über-
geben, und ſich ganß und gar auf die göttlichen Wiſſenſchafften geieget-
worinn ihm Simplicianus, ein Römiſcher Presbyrer, treulich an dieHand
cegangen. f: SG. D. Budtei Lexicon, Erhatviel geiſtliche Lieder gemachet,
„und iſt an, 397 den 4ten April geſtorben,
Ambubajax, waren gewiſſe Weiber, die aus Syrien nach Rom kamen, auf
verſchiedenen Inſtrumentenſpielten, und dadurch junge Kerl an ſich loc>k-
ten, daher ſie auch in nicht gar großer renommeelebten. Sitehieltenſich
ſonderlich in Circo, den Bädern, und andern Orten auf, wo es luſtig zu-
gieng. | Schöttgens Anriquiräten- Lexicon, conf. Horat, Satyr.2. lib.1.Ser-
monum, Sollen, nach einigen, ihren Nahmen vom Chaldäiſchen Worte
Abbuba, jo eine Pfeiffe heiſſet 3; nach andern aber, vomlateiniſchen «7»,
1. 6. circum, und der ehemahls ſehr berühmt geweſenen,nunmehro aber'ver-
wüſteten Neapolitaniſchen Stadt 24ja,her haben ; wie hiervon eine Spur
in des Sabbatini alſo genannten Antiquario ſich findet, welche der Hofrath
Newmeiß in der Nachleſe beſonderer Nachrichten von Italien, p. 301. allegi-
ret, und alſ» lautet; Sinus Bajanus olim Civitas celeberrima ac ame-
niſſima , ubi ---- illis temporibus magna erat frequentatio hominum, ac
pro multis ac multis impudieis mulieribus, qux absque reſpe&u ac ullo ti-
more in viis publicis ample&abantur homines, propterea defecit clemen-
tia ceeli &illa pars, qux nimis ſuperata eſt ä mari, iſtistemporibus
eſt egregius, ac tutus portus naturaliter fa&us, imd illis temporibus erat
proprius ſitus delitioſus civitatis, ubi permanebant iſte zales mulieres, &
nomtnabatur littus gratioſunt Veneris, [
Ame(gall.) die Stimme/oder das kleine Hölkgen,ſo z. E.in den Violinen in-
wendig unter dem Stege aufgerichtet iſt, : """"%
Amen, ein Hebräiſches Wort, ſo-faſt in allen Sprachen behalten worden;
damites von ſeiner vortrefflichen Bedeutung keinen Abbruch leiden mdge ;
wird aber doch im Lateiniſchen durch ; vere,Adeliter, Lc eſt, itaHatz und im
Teute
8 Dol 41
-"“Seutſchendurch 7 eswerdewahry gegeben. Hiervoniſt in des Cardinals
Joannis Bonz.Divina Pſalmodia c.16.8.17 5. ein mehrers zu leſen.
Amerbachius (Elias Nicolaus) gab an, 1571 zu Leipzig Tabulaturam Organo-
rum heräus. f. Geſnert Bibliotb,
Ametor, ein Citharodus, welcher, nac Athenzi Bericht, ib 14. p.w. 628. bey
den Eleuthernzis am erſten die Liebes-Lieder zur Cirhara geſungen. Die
. StadtEleuthernz hat auf der Inſul Creta, ſo jeho Candia heiſſet, gelegen.
Amico(Raymundus de) einvon Notioder Noto in Sicilien bürtig geweſe-
ner Muſicus und P:ediger - oder Dominicaner - Mönch , hat an. 1621 den
- "erſten und zweyten Theil ſeiner Italiäniſchen mit 1. 2.3. und 4 Stimmen
geſebten Motetten zu Meſlina in 4t0 druenlaſſen. ſ. Mongiroris Bibl. Sicul.
T.2.P.196,
- Amodei (Cataldus) ein aus der Stadt Sacca in Sicilien bürlig, (Saccenſis)
und an verſchiedenen Kirchen der Stadt Neapolis bedient geweſener
Componiſt und Muſic -Dire&or , hat an. 1685 Cantaten a Voce ſola ( ſo
ſein ztes Werck iſt ) zu Neapolis in 4to drucken laſſen 3 iſt geſtorben ums
"Jahr 1695. | Mon»giroris Bibl. Sienl. T,1 p. 134.
Amecbzum carmen, ein Gedicht oder Lied / da einer um den andern einen
Vers erzehlet, oder ſinget.
Amcebeus, ein berühmter Citharcedus zu Athen, welcher daſelbſt nahe beym
Theatro gewohnet, und wenn erin die Cirharam geſungen, täglich ein Atti-
hs-
ſches Talent, oder 600 Cronen (beträgt nach unſerm Gelde 666 Reic
Thaler und16 Groſchen, oder, wie andere wollen, gar 750 Reichs Thaler,
ſ. Sederichs reales Schul-Lexicon, unter dem Articul: Te/en:um) ſoll
Ari-
bekommenhaben 3 wie-ſol>es Athenzus lib. 14. p. m. 622. qus des
ſtex Buche, de Citharcedis, meldet,
"Amcebeus, ein anderer, und zwar jüngerer Cirharedus, welcher beym Atbe-
nzo lib 14, p.m, 622. numerorum muſicorum artifex inſignis genennety
und mit dem vorhergehenden am 623tenBlate inVergleichung geſeßt wird.
Ammerbacher ( Johann Caſpar ) Cantor in Nördlingen, hat an. 1717 eine
laſſen.
kurke und gründliche Anweiſung zur Vocal-Muſic in 8vo drucken 16ten
Ammon (Blaſius) ein Tyroler, und Componiſt gegen das Ende des Se-
culi; wie denn von ſeiner Arbeit an. 1590 Sacrx Cantiones 4. 5. & 6 vo-
cum, nebſt etlichen auf die drey Haupt-Feſte gerichteten Aywnis 3 an, 1591
* kyrße,aſtimmige Miſſen; an. 1593vier 4. 5. und Gſiimmige Miſſen ; und
noch ein anderes Werc>, nemlich kurße 4. 5. u. ſtimmige, auf gewiſſe Feſt-
Tage der Heiligen gerichtete Motetten, allerſeits zu München, bey Adam
. 1633,
Berg, in 410 gedruckt worden find, [. geen Bibl. Claſſ. p-1616. 1674 un
OOUuoOoE HZ
wie
FANDo
2 uu SEUO ) EW WELTER
21.1637. Daserſte von jektgedachten ICer>enwirdſhonein Opus pott-
humum von nur erwehntem Adam Berg ( der es demAbte zu Kempten
dediciret,) und der Au&orſelbſt ein venerandus, Solertifimus celeber-
rimusque Muſicus genennet. +41. 2 AME nba“
A moll. f 4. Aber in Anfehurig des Modi heiſſet A moll: wenn die Terz
zum a das c undnichtcis iſt. a Era. j
Amotfortius (Joan.)-hat Modulos 3 vocum an: 1397 zu Heydelberg in 4t
herausgehen laſſen. f. Draudii Bib!, Claſ, p, 16526: in? „ums
Amorolo (ital.) lieblich. ! EM :
"au8705 (gr.) averſus a Muſis; ſo fcheinet es Cicero in det Oration pro Ar-
Tr v erklären 3 bedeutet einen, dex weden literis, nochin mußcis etwas
verſtehet, "1 2,00.4,4 3078
Amphion, ein Sohn Jovis und der Antiopz, hatvortrefflich auf der Cithara
ſpielen können, ſo, daß die Poeten daher Anlaß genommen zudichten: es
wären ihm die Felſen und harten Steinklippen ſelbſt, wegen ſeineranmu-
thigen Muſic, nachgefolget. Ja, manſeßet hinzu: daß bey Erbauung der
Stadt-Mauren zu Theben, die Steine vonſelbſten ſich herbey gewälßet,
undin behörige Bau-Ordnungſollen geſtellt haben, als der wunderſame
Tonſeines Juſtruments erſchollen 3; worunter aber verſtanden wird: daß
Durch ſeine Beredſamkeit das Thebaniſche Volk bezwungen worden, eine
Maueroder einen Walzu ihre: defenlion aufzuführen, und daß durch ei-
ne wohlgeſeßte Melodie auch ein ſonſt hartes Herb könne erweichet wer-
den. f H. D. 8udd i Lex, Er ſoll, nach Ariſtoclis Bericht lib, de Muſica,
zu demſchon vor ihm erfunden geweſenen Tetrachordo noch dreySaiten
hinzu gethan, und deren eine, Nete genannt, vor dem einen Stadt-Thore
zu Thebe erfunden haben, weswegen nachgehends die Thebaner gedach-
kes Thor Neitidem genennet. Daß er ein Scholar des Mercurii getwe-
ſen/ berichtet Horatius lib, 3. Carmin, Ode XI, in folgenden Worten; -
Mercuri nam te docilis magiſtro ;
Moxvit Amphion lapides canendo
Tuque reſtudo reionare ſeptem
- Callida nervis. ;
Anabaſis (lat.) von «va6aj»w, aſcendo, ich ſteige in die Zöhe; iſtein ſol-
her mulicaliſcher Saß, wodurch etwas in die Höhe fteigendes exprimiret
wird. Z E, über die Worte: Erſt auferſtanden 2c, Gott fähret auf2c. u.d.g.
Anacara, Plur, avenetge, Seerpaucken. 0 vm
Anacariſta, ein Heerpaucker. Beyde Wörter braucht Curopalates, wenner
ſchreibet; parato jam, & equitante Imperatore (E dvaxtgrzesreE8T TE
Gerate
- aväxage ) Anacariſty mulſant anacara.* fs OZ. Ferrari Origines Livg, Wali-
“ cayuinter demArticul: Gnaccare, i“
!Anacreon, ein berühmter Lyriſcher Poet, von Teos, einer Stadt in Jonien;
vürtig (Tejus), hat A, M. 3420 gelebt, und, wie Neanthes Cyzicenus lib. 1.
de horis beym Athenzolib.4. p.m.175 bezeuget, das Inſtrument Barbi-
“ton odet Barbitus erfunden. - Soll ſonſten ein luſtiger Bruder, und Lieb-
"haber eines guten Glaß Weins geweſen, auch an einem Weinbeer-Keru
im 35tenJahre-ſeines Alters erſtickt ſeyn. f Sederichs reales Schul-Lex,
Anadiplolis, dvadg/zAwais, von 27A8s, duplex, Reduplicatio (lat,)iſt: wenn
- das leste Wort eines Commaris, wiederum das erſte im folgenden Com-
- nare abgiebt. Z. E. Singet und rühmer, rühmet und lober,
Analepfis, &vimbus, von araAzußBare , recipio, iſt: wenn eine aus lautex
“ Concordanzen beſtehende kurße Clauſul oder Formul noch einmahl un-
: Mittelbarnach einander geſebt und angebracht wird,
Anapera, avazesge, iſt, nach Bulengeri Bericht, lib, 2, « 27, de Theatro, ehe-
mahls ein rhythmus tibiz geweſen.
Anaphora, dvaQoga, von awaQtew, refero, iſt eine Rheroriſch-Muſicaliſche
ein periodus,
- Figur, heiſſet ſoviel als Repetitio , und entſtehet (1. wenn halber/in ei-
oder auch nur ein einkeles Wort, abſonderlichen DE
nerCompoßktionöſſters wiederholet wird. (2.wenndie undament-Noten
etlichemahl ( dergleichen in Ciaconen geſchiehet ) Überein angebracht und
- tra&irt werden. < Fanowke Clav. ad Theſaur. 21,4, Muſice, pP,55. und 7oacb,
Thuriygi Opuſc, P, 2.6.28. p. 126,
Anarmonia, eveepevie, ohne Harmonie, einUbellaut.
Anaxenor,ein A. M, 3908, oder 40 Jahr vor ChriſtiGeburt dergeſtalt hoch-
-"berähmt geweſenerCitharedus,.daß Marcus Antonius ihm;denTribut oder
- die Schatzung von vier Städten zu erheben, zugelaſſen , auch eine eigene
Leibwache zu ſeiner Bedienung verordnet/und eine Statuam aufgerichtet. Es
„Hatihn auch dieStadt TyanainCappadocien ſehrhoch und werth gebalt 11.
ſ.Pringens Mu/. E18, c.6,8 54. Bey dem Strabone lüb.14, wird dieſes von
- der Stadt Magneſia gemeldet/und Anaxenor ſelbſt ein Magneſier 91 nefiet,
Anche(gall.) Lingula (lat.) alſo heiſſet das aus zwey ſtücgen Rohr zuſam-
- mengefügte Mlund-Srüc? vor die Hautbois,und andere blaſende Inſtru-
mente, durch deſſen kleine Spalte dex Windhinein gelaſſen wird.
3 pas
Andante, vont Italiäniſchen Verbo: andare3 aller (gall.) cheminer
egaux, mit gleichen Schrittenwandelt. Wird ſo wohl bey andern
„Stimmen, als auchſolchen General-Bäſlen, die in einer ziemlichen Bewe-
l
»"gungſind, odey denen andern EN thema vormachen, w en;
vm 2
44 888 JOCHE
fen; da denn alle Noteafein gleich undüberein (ebenträchng?exeemimty
auch eine von der andern wohlunterſchieden, und etwas geſchwindex als
adagio tra&irt werden müſſen. uf » ier
Anders (Henrici) hat 2 Sonaren-Wercke von 3 und 4 Inſtrumenten edixek,
ſ. Roger Catalogue ae Mußique, p. 27. und 37. air dy is
Andrea von Canareggio , ein berühmter Organiſt,deſſen Garzoni im 43.
Diſcorſo della Piazza univerſale, p, 374. gedencfet; und demnachin der
zweyten Helſſte des 16tenSeculi mag ſorirt haben. conf.Ganarens, +
Andrea dalla Viola, ein vortreffl. Lauteniſt bey nurgedachtem Audore,3744.
Andrea (Honofrio d") ein Neapoliraner, hat unter andern Diſcorſk.in Proſa
zu Neapolis an. 1636 in qto editet, worunter auch einer von dex Muſic iſt,
ſ. Toppt B-bliot. Napoler. DUNE iA
Andreas Corinthius, ein Muſicus beytn Plutarcho : de Muſica , welcher mit
allem Fleiß ſich vor dem Genere Chromatico, der Variation,und Vielheit
der Saiten gehütet. Ob Corinthius den Geſchlechts-Nahmen, oder den.
Geburts-Ort, nemlich die Stadt Corinth bedeute ? wird nicht gemeldet,
Andron, ein Pfeiffer von Catanea in Sicilien bürtig,ſoll/wie Arhenzus lib.
p.m. 22.qu8s dem Theophraſto berichtet, wenn er geſpielt, der erſte geweſen
ſeyn,ſo den Leib geſchickt und artig dazu beweget. nir 168 44
Anemotheca ; von zveuös, ventus,der Wind, und 7/5, pono.ich ſeke 3 der
Wind-Canal aneiner Orgel , it. der Wind - Kaſten. ;
Anerio (Felice) ein Römiſcher Componiſtund Scholar des Maria Nanino.
vonſeiner Arbeit ſind an.1599. ſechs-ſtimmige Madrigalien zu Antwerpen;
und an.1510.vier-ſtimmige Canzonetten zuFranckfurty amMaynin410 ge».
druckt worden. f. Draudi BiblExorie,p.266. und ejurdemBibliorb. Claſſp16.
Anerio (Gio,.Franceſco ) ein Römer, hat als Capellmeiſter am Dom zu Ve-
rona an.16“, ſeine Recreatione Muſica zu Venedig druckenlaſſen. Iſt, wie
Marcus Scacchius in derBorredeſeines Cribri Muſici an denLeſex meldet,
au:h Capellmeiſter an des Kdnigs in Polen Sigismundi IllHofe geweſen.
ſ. Martcheſonii Crit, Muf: T-2,p.8t, ze?
""Avegi5(gr.)iſt eben dasjenigerwas die FtaliänerAllentamento, Rilaſtiamento
und Rallenitamento,unddie Lateinex Remillio nennen 3 wenn man nemlich
' von einex Nate zur andern gradatim unterwerts gehet f. Zartin, lib, 2. Sup-
pliment, ce. 1.0- 45. U. 46.
Angares, iſt ein vornehmer Muſicus an des Königs in Meden, Afſtyagis „Hofe.
geweſea) deſſen Arhenzuslib. 14. p. m. 633. gedencdet
Angeli (Franceſco Maria) von Rivotorto,-einFranciſcaner-Mönch,und ger
lehrter Muſicus, hat ein furßes Manuſcript von der Compoſition hinter-
laſſen;
MW) 0 (%p 45
„laſſen;woraus Tevo,wie er P. 4. c, 3. p.230 ſeines Teſtore Muſico bezeu-
get» ſeinen erſten Unterricht genommen, und von ihm meldet; “ er ſey in der
Muſic ſo gelehrt geweſen, daß niemand einen Schritt zum voraus vor
ihm hierinn gehabt. 5, |
'Angelicaſc. Vos (lat.) Engel-Stimmes iſt einOrgel-Regiſter, von Hrn.
tumm, Orgelmacher in Sulkbach, verfertiget.
Angelique, ein Engelländiſches der Laute in etwas gleihendes Inſtrumenk,
mit einfachen Darm-Saiten bezogen , wird, wie ein Clavier, Ton-weiſe
- geſtimmet, und ſoll leichter als die Laute zu ſpielen ſeyn, | Mluſical.Crich-
ter p.91. und Maztbefonli Orcbeſt« iſten Theil, p. 277.
Angelo da Picitone, ein Franciſcaner-Pater, von der im Cremoniſchen Ge-
. biete liegenden StadtPiciggithone oder Pizighittone alſo genannt, hatin
Jtaliäniſcher Sprache : Fior Angelico von der Muſic geſchrieben ſo anno
41547-zu Venedig gedruckt worden. Dieſer Tractat handelt in 2 Büchern
de Cantu plano & fgurato. - In Ariſi Cremonaliterata T,2 p. 162. wird
gemeldet: Der Au&orſey an.1541 zutn General-Procurator ſeines Ordens
im Mayl indiſchen erwehlet, und im folgenden Jahre confirmiret worden.
Anzgioletta, :ine Jtaliäniſche berühmte Sängerin im Hoſpital dell Incurabi-
„lizu Venedig, welche ſo wol Opern-als andere Sängerinnen daſelbſtüber-
troſſen, iſt vor einigen Jahren an einen Kauffſmänn/ Bianchi genannt, in
. gedachter Stadt verheyrathet worden. f. H, Hof-Rach PTemeigens
. Llachleſe beſonderer Xlachrichten von Jtalien p. 61. in der An»
- merckung/ woſelbſt noch gemeldet wird ; daß d'e Heyrath das einkige
. Mittel ſey, dergleichen Virtuoſen aus dieſen Hoſpitälern zu bekommen 5
denndie Republic laſſe ſie ſonſten gar ſelten heraus,
Anglebermeus,(Pyrrhus) hat einTractätgen de Saltatione &Muſica geſchric-
beri, weiches, wie er ſe ber geſtehet, gu'en Theils aus dem Luciano genom-
men. ſ- Ziraguelli Comment, de Nobilitare c. 34. 6.26. p. 367»
Anglebert (Jean Henry) ein um? Jahr 1679 birühmt geweſerer Kön. Fran-
- kdſiſcher Cammer-Muſicus und Organiſt, hat ein ſtarckes Buch voller
»Piecen vors Claveſlin, ſo alle von Mr. Lully auf andere Inſtrumente vot-
ze geſeßt geweſen 5 wie auch etliche Fugen vor die Orgel editet, und in
upffer ſtec>en laſſen, :
Angleria (Camillo) ein Cremoneſet, und Franciſcanet-Pater tertii Ordinis,
hat die Compoſition bey dem groſſen Virtuoſen,Claudio Merulo von Cor-
reggio erlerne!, und an,1622 Regole del Contrapunto zu Mar!and heraus
„Segeben. ſ. 2enna Alberi Muſicali, lib, 2. c. 13. p. 100. UNd Picinelli Arereo dei
Lexzerart Milaneßy p-315,
F3 Angli-
aus
46 8 )ot Ww inn
Anglicus (Alphredus) der an, 1270 bey dem von Pabſt Urbano Daan
m Kdnig
Henricum II[, nach Engelland geſchickten Legaten, nemlich dem Cardinal
Ottoboni, geweſene Gefehrde und Diaconus, hat unter andern auch ein
Buch; de Muſica,geſchrieben. ſBali CaralogScriptorumBritan.Cent.4.p,322«
Angloiſe, ein Engelländiſcher Tank und Kling-Stücf, ſo aus rückenden No-
ten beſtehet, '
Anima, 1 animato (ital,) bedeutet faſt ſv viel als allegro,
AÄgimöls (ita).) anime(gall.) beſeelt, belebt, friſch. :
Animuccia (Joannes) ein Päbſtlicher an, 1369 zu Rom verſtorbener Capell-
Meiſter / von Florens bürtig / hat unzählige Madrigalien und Motetten,
hHerausgegeben 3 inſonderheit wird das zu Rom an, 1567 gedruckte, und den
Varicaniſchen C( anonicis dedicirte Millen-Wer ſehr gerühmet, ſs 2occi-
„antii Catal. Scriptor, Florentin, p-101.
Animuccia (Paulus) des vorigen Bruder, hat auch viele Madrigalien zund
Motetten ediretz; iſt gleichfalls zu Romaa.1563 verſtorben. ia. ibid.P-1431
Aniſotoni, vom„Griechiſchen &vi005
& , inzqualis, ungleich / und 76yo5, tonus,
ungleiche Töneoder Rlänge, ,
Anna Maria, eine Italiänerin im Hoſpital alla Pietä zu Venedig, welche auf
der Violin ungemein wohl, ſo fertig, als delicat ſpielet, f S. Sof-Rath
TTemeigensLTachleſe beſonderer Plachrichten vonJtalien/ p. 61;
Annibal, Patavinus zubenahmt, weil er aus Padua bürtig geweſen, wurde im
az5ten Jahre ſeines Alters zum Organiſten an der 8.Marcus-Kirche in Ve-
nedig angenommen / bey welcher fun&ion, durch edirung verſchiedener
DWercke, er in ganß Italien einen groſſen Nahmenerlanget- Das Spie-
len auf zwo Orgeln zugleich/dergleichen jeßo noch, ſonderlich an hohen Feſt-
Tagendaſelbſt gebräuchlich ſeyn ſoll, hat ihn zum Urheber. Hierbey iſt er-
auch ein vortrefflicher Contrapuniſt und an.1560 noch am Leben geweſen,
ſ. Zernh.Scardeonii Hißtor.de antiquit. urbis Patavii, lib. 2, Claſſ'12. p. 264.
Anſa (lat.) iſt beym Kirchero lib, 6. Muſurg,p. 476. ſoviel als mariubrium,-
oder das Griff- Bret an einer Laute, unddergleichen Inſtrumenten.
Anſaß,wird von Einrichtung des Mundes aufblaſenden Inſtrumenten geſagt,
Anſchlagen, wird dem liegen, und inſo"derheit aufdem Claviere dem durch»
gebenentgegen geſeßt, und heiſſet: enfweder den vorhergehenden Griff
noch einmähl, oder einen neuen hören laſſen. - |
1:
Antecamentum (Jat,) ein Vorſpiel, Przzambulum, :
AÄntegnati (Coſtanzo) ein gutet Componiſt, Orgelmacer, und Organiſt zu
Breſcia ums Jahr 1619 an der daſigen Dom-Kirche. Die Orgel/ſo er un-
ter Händen gehabt/ iſt von ſeinen) Vater gebauetworden, BVönſeiner,
zwar
88 )0 0% 47
zwar nach altem &ylodoch künſtlich eingerichteten Ärbeit ſind vier Theite
4ſtimmiger Canzonen 5 ein Werck zwey- und drey-Chödrichter Millen und
Moterten; wiederum ein anders zſtimmiger Motetten, und Litanien ; wei»
ter 3z-Chdriche Moretten und Miſlen von 12 Stimmen 3 auch eins von 8»
ſtimmigen Miſſen und Sinfonienz nebſt Hinni d' Intavolatura d'Organo,
und!Antegnata Intavolatura diRicercate, ſämtlich zu Venedig bey Alet-
. ſandroVincenti gedruckt worden. ſ Leov.CozzandoLibrar, Breſciana.p.87/9.
Anthema, Feuz, ein Griechiſcher gemeiner Tank,/worzu geſungen wurde. f.
. Calii Rbodigini Lett.Antig. lib.5.c.4. und Muſonium de luxu Grecorum c,6. das
Singenverrichteten die Tänzer ſelbſt. f. Acbeneum dib, 14, p. m. 629.
„Anthologium,heißt auf lateiniſch ſo viel als Florilegium ; und war ein Grie-
hiſches Kirchen-Buch/ in welchem die Lieder und Le&iones befindlich, ſo
durchs ganße-Jahr auf die Feſt-Tage geſungen und geleſen wurden. €
- Schötigens Anquiräten - Lexicon,
„Anthropoglolla , iſt das in einigen Orgeln befindliche Regiſter, ſonſten Vox
humana, oder Mlenſchn-Siuimmegenannt.
'Anticipatione della Nota (ital.) Anticipatio Notz (lat.) die Vorausneh-
mung einer Vlote iſt; wennſie im nächſten intervallo drunter oder drü-
ber eher eintrit, und ſich hören läſſet, als es eigentlich der ordinaire Sab
ſonſten thut. Dieſe Figur iſt von dem Accentu duplicinurin ſo weit un-
ter|chieden, daß ſolcher auch ſpringend angebracht wird, welches die Anti«
cipatio,ſo ſonſten auch Przceptio und Preſumtioheiſſet, nicht thun kan.
Anticipatione della ſillaba (ita,) Anticipatio ſyllaba (lat.) iſt, wenn eine zur
folgenden Note eigentlich gehdrige Syllbe eher eintritals es ſonſten nöthig»
. und deswegen im Sprünge von einer Terz zur andern, die noch darzwi-
- ſchen liegende, obgleich nicht auf dem Papier da ſtehende Note, zu ihrer
expreſſion mitnimmt. Anticipatio, das zuvorkommen, vorattsnel)-
men, kan auch im General-Baſl-Spielen ſtatt haben , wenn nemlich ein
Griſſ nicht erſt zur folgenden Note, ſondern zur vorhergehenden Pauſe/
unddemnach eher angebracht wird,.
'"Antienne, [. 4atipbona,
Antifona Conſonanza(ital.) die O&av. ſ. Galilei Dialogo p. 08.
Antigenidas, ein zu Alexandri M. Zeiten ſehr berühmt geweſener Pfeiffer zu
Theben, ein Sohn Satyri , und Diſcipul des Philoxeni, welcher am erſten
die leichtſinnige Mileſichen Mode-Schuh getragen. Plinius gedencket
einr lb. 16. 0.36. und-Plutarchus Orat. 2, de Fortuna: vel Virtute Alexan-
riberichtet von ihm; daß, als er einſtens den Modum Harmatium (ac“
Jere) ves ) geſpielet) Alexander dadurch dergeſtalt ſey aufgebracht
nN ! wor
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