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A/V
Carl Ferdinand Pohl, Hugo Botstiber ,\T Y-
3ofepl^ §a^bn.
Gvjler Söanb.
gvjle Slbtbeilitna.
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1
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I
s. ^01)1
erfter Sant.
Crflt att(?eilung.
8crlin.
1875.
L_^ j
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So^h F-o,
/^ARVAR^
UNIVERSITYl
LIBRARY
DEC 12 19551
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DEN MANEN
OTTO JAHN’S
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Sßorttiort
fteHungcn, baj? bie mufifalifd)c SEBelt biöhtb ermartet hatte, gernbe oon
ihm, oon 3ahn, biefe ?(ufgabc gelöfl ju fehen, unb baß e« einer argen
6 nttöuf(hung gleich fönte, menn jept ein obllig unbefanntcr 9fcttling in
ftch bahitt auSfproch, bah co bie SSiographie auf feinen gall fchreiben merbe
unb boh ich '"•‘h unberjüglich an bic Slrbcit machen foUc. ÜBaS 3al)n
beroog, gcrabc mich ^*' 9 *^
5
<
“ fuffen, ift mir heute no^ ein fRöthfcl.
Sreute ihn meitt attSbattembeS ?lrbeiten int British Museum unb bic
int 3fuffuchen nicht ungtücflichc ,^anb ober rechnete er oiif bcS 'TichterS
ÜBort, baS ben Menfchen mit feinen gröheren 3>ueefeu machfen löRt —
genug: ich f<h^ug enblich ein, noch heute jmeifelnb, ob ich bamit IKecht
gethan. 25?aS bobei aber (obgefchen oon ber oerlocfenbcn ?luSftcht, eine
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VI Sortrort.
ein $auptbett geleitet ju fd)en) ben ^(udft^lag gab, tuar erftend bie
bad nöt^ige 3)iaterinl and britter .^anb ooUftänbig erlangen 511 fönnen.
Unb barin ^atte id) mi^ nid)t getäufd)t, benn i(^ erfuljr gar halb,
roie not^menbig perfönlidjed Gingreifen fei unb wie fo mand)ed bcrcitd
Gelangte etioa ein jmeited 5D?al p erreichen auc^ mir jef't tooljl faum
gelingen mürbe. 3d) machte mid) alfo ond iJBerf unb Oaljn freute
fid) über jeben neuen 5iinb, über jeben neuen 5 <>ttfd)ritt, »on bem
i(^ i^m berichten fonnte, unb immer bringenber munterte er mit^
jum Slud^arren auf. ®a tarn ber 9 . 0cptember 1869 — Oaljn
mar lobt! S)ic iMufgabe, bie ber bortrefflidje IDJann mir über=
tragen ^atte, betrad^tete i(^ nun atd ein 3}ennäd)tnig; fein Sln-
benfen ju e^ren, fein 3 “^'^““'" möglie^ft treuer Sludfü^rung bed
unternommenen Söerfed nat^ Äröften ju re^tfertjgen, mürbe mir jur
f)eiligen ^flic^t.
^o^bn boc^ bad Derbinbenbe ©lieb unferer großen $eroen bed Dorigen
3aßr^unbertd. Gr trat ald 3üngling in bie Slußenmelt, ald eben
Saeß fein t^atenreie^ed Seben beftßlojfen ^atte; er erlebte in nätßiler
9Jöße bie crjien 9{cform=0riump^e ©lud’d unb beffen ^infd)eiben nad)
rußmboller 0 iegedbo^n; ber ganje febendlauf ÜWojart’d, mit bem er
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Sorwort. VII
f|at mit biefem Hebel mel)r jn fömpfen ntö eben bie fDIufif), ift ebenfo
unoorfK^tig al8 ungcred)t nnb löfu nn« in S5orf)inein fo mandjen 0c=
niiffeb oerluftig roerben.
^tunft mar mir nid)t gleid)gültig; fjölt bod) jeber fKittcr, @raf unb
itiirft auf feinen Stammbaum, marum uie^t au(^ ein »on Sott ge=
abeltcr grofier Sünfller. Sie 9ln«beute gelang I)ier über örmartnng;
ebenfo über §apbn’« Slnfent^alt im ilapell^aufe ju 9S}ien, miemo^l
crft nad) »iermaligem 9(nlauf. 9(ud) über bie jur
erften 9fnftellnng fam »ieleö jn Sage, obmo^l I)ier bie Sd)manfungen
d)ronologifd)er ?folge am nnfid)erften maren. lieber bie fnft breif?ig=
jübrige ''ßeriobe in Gifenftabt unb Gfterböj blieb bngegen nod) fa)'t 9llleb
niipten ©Interial«. Xer t){e|l, al« un« näl)er liegenb, mad)te meniger
Sorge. Xa« lffiid)tigfte blieb immer nod) .^opbn’« eigentliche lang»
jährige 9lmt«jeit unb bie bnmit eng »erfnüpfte 0efd)ichte ber fürftlid)»
felbft fo»iel mie nicht« meber über .ftapbn noch Jlapetle »or=
panben fei. G« fam aber anber«. 3d) fanb nid)t nur japlreichc
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VlII Scrwort.
flürfe, Ülotijcn unb ftataloge, au« jener (1799 unb fpäter) ftam»
menb, in ber $ol)bn mit biefer ^irma be^uf« $erau«gabe feiner Serie
in 9?erbinbung trat, bei weld)er (^elegent)eit i^m auc^ eine Vifte aller
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itcrivctt. IX
S(f)rift nnb Stid) oorhanbene Schiet nnb eine große ^Injahl jweifcO
büfter, jum Xheil nathweiöbar apofrppher IBerfc. X^cr fo oft betonte
Mangel eine« ou8fUhrlid)en thcmatifd)cn Satalogc« räd)tc ftd) nun auf
mtpfinblid)e IBeifc. Sd)on ©erber flagtc bariiber unb fmhte ihm in
5ilannonifd)en ©efeUfd)aft für bag 3ahr 1792, 9?r. 17 unb 18) ab=
jubelfen. ©r meinte banial«, baß wenn ftd) eine anfchntid)e SDJnftfalicn-
banblung ju biefem „Ghtcngcbäd)tniß" bereit fänbe, ein berartiger
Sütfllog „gewiß nid)t 311 2natulatnr würbe". 3** einem Jfatalog War
aber and) 1812 nod) nid|t getommen; nur SBeßphat in Hamburg
mar ©crber’ö Slufforberung um werfthätige Unterftüßnng entgegen gc=
lommen. Gr war (wie ©erber ifagt) ber Gin3igc, ber mit feinem
>^nbe[bgcifte bod) fo oiel )?iebe 3ur ffnnft nnb Literatur oerbanb, baß
et ihm eine thcmatifd)c8 ®er5cid)niß oon allen .t>nhbn'fd)cn ffierten,
raeldie burd) feine $änbc gegangen waren, mit ben nöthigen SIngaben
ber oerfd)icbcncn Ausgaben ilberfd)idtc.
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X syprircrt.
nur infoferu Ijicr ju ucnucu, ntiJ fic bic crften ftub, bic ^)Qi;bn übet'
0 d)attenrif; »on bem erflörten Vicbling ber Tonfnnft" (ben ber 3l!ma=
nad) nm« 3a^r 1730 511 3Bicn geboren nnb im 3efniten'Golleginm
erjie^cn liipt). Gfjarle« ilnrnei) gab in feiner General llistory of
Music, vol. IV, 1789, eine fnr',e ^liograpljie, bic er bnrd) Slermitteinng
Sontiinftler, 1790, bringt bie fd)on »on Sorte! bennpte Sfi 55 e iiebft
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licvircvt. XI
«otirtc fid) ohne bereit 35orwifien nÜeS, maS ihm ^)oi}bn über feinen
Lebenslauf crjähllt» Bcröffentlid)te feine 9 luf 5 cid)mtngen juerft in
Das Üfefultat feiner 30 löefnd)e (1805 bis 1808) hot Dies in bem
5Büd)lein „S8 iographifd)c 9Iad)rid)teu Bon Oof. .^apbu", ädieu 1810
(mit 'Porträt iiad) OhnBad)’S -Dfcbaillon) niebcrgclegt. Gs lonr in ben
9ieutomm, ber mit .'pnijbn fd)on Borbem intim Bertrout war (loaS er
werben. 9l(lenfallS tönnte man mit ihnen reihten, bafi fie fid) eben
nur auf lebenbige lleberliefernng Berlieften nnb baf) fie, menn eS fd)on
nicht in ihrer ilbi'idjt lag, nal)c liegenben boenmentirten Cncllen nad)>
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XII iÖDrWPtt.
fudj einer 'i^oroUele“, Srfurt. ferner ^loei, Bon 5eti« ^ort niitgenom=
mene franjöfifcfie iörofcf|üren Notice sur J. lliiydn etc. par Nicolas
:
unb ein (ber italienifc^e Xeyt ^ur „3(^Bpfung'' flammt Bon iljm). Diefe,
bis batjiu umfangreid)fte, ^iograpf)ie ift anf 17 93riefe nert^eilt. l!a
Sarpani .^apbn’S Umgang genofi, a (8 biefer nod) träftig genug mor,
feine beiben großen Cratorieu 511 fd)reiben, muß eS um fo me^r über»
rofdjen, gcrobe ilpi, ber fo oieleS bei Dies, Vc 93reton unb Jramerp
an’jiBeifelt, fo oft fclbfl ftraud)cln 31 t fc^eu. (SetiS fud)te if)m mand)e
Uurid)tigfeiten nad| 3 umeifeu, mobei er aber meiflenS, bie gt^ler Ber»
beffern moUenb, nod) neue l)iu 5 ufiigte.) 97i(^tSbeflomeniger fanb Sar»
pnni’S, boc^ immerhin mit i'iebe 3 ur Sadje gefd)riebeneS 2hid) raft^
einen lleberfeper unb Umarbeiter, ber eS jeboc^ als eigene Driginal»
arbeit Verausgab. 3(IS foId)e erfd)ienen Lettres ecrites de Vienne
en Autriche, sur le celehre compositeur J. Haydn, etc. par Louis
Alexandre Cesar Bombet. Paris 1814 (iKeu bearbeitet unter bem .
Autore delle Ilaydine etc. Vienna 181 5 ) unb . legte bic >uBrtlid)e
bann Boston 1839 . DaS Criginal Bon Sarponi fam erjt 1838 in
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SSoriPort. XIII
fd)aften unb fünfte, ^erauögegeben Oon 6 rfd) unb ©ruber, II. Section,
3. J^eil, Scipjig 1828. — Sind) S. j. Söerfcr’b Sluffap in ben
nographie „ 2)? 05 art nnb $oi)bn in Vonbon", ^nnb II. SBien 1867.
— Ginjubejiehen märe h'ft’ mich nod) bie „9MograpI)ifd)e Sfijje
oon 9Wichael $apbn" (oon 2d)inn nnb Otter), Salzburg 1808. —
Unbelonnt geblieben ftnb mir: ©. 0. 2)1 nt) er. Brevi notizie isto-
riche della vita e delle opere di G. Ha 3'dn. Bergamo 1809.
— 3. ftinfer, Ter Nagedachtenis van J. llaj-dn. Amsterdam
1810. — Essai historique sur la vie de J. Haydn. Strasbourg
1812. — Xie fonfligen biograpI)ifchcn 3o0<'^tt' ä« Oerfd)iebencn
©efammtoudgaben $apbn’d, mic and) bie 9lrtifel in ben befannteften
Vepifa glaubte id), ffetid nnb ©erber nudgenommen, httf unermöhnt
laffen ^u (Bnnen.
5
. iö. ber
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XIV Sßotircrt.
benen fidj fo mandjc literarifd)c Sr 5 citgniffc bii8 Ijerab auf unfere Xage
anfd)liej?cn.
fd)on gefammelt l)ätte, unb aub ben non Dr. ?orenj beforgten 3(nf=
jeid)nungen nad) münblie^en 3(ubfagcn ^ocf)betagter, feitbem Berftorbener
fDiitglieber ber fürftlid)en .^apcHe.
Xab Grgebnif) biefeb @efammt»SDtaterialb bilbet bie Örunblage,
welche biefc erfte umfaffenbe Xarftellung beb febenbgangeb .öapbn’b
möglid) mad)te; mand)c leiber bereitb eingeionrjelte irrt^ümlid)c 31u=
über ,^apbn luirb man jubem, goffc id), nod) gerne jurüdnegmen.
3Bie fel)r eb 'JJotl) tgut, über fein ffeben flar 3U luerben, beineift, bag
man nod) in nuferen Xngen, in einem 1874 erfd)ienenen 3lbrig ber
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öovluort. XV
'ITiimfgcfdjidjtc fcfcit fami, baf; ,'>cn)bn biiS 511 m 3al)re 1790 in bcr
imififalii‘d)cn Üi'clt faft imbcfmmt geblieben luar!
in Bonbon nnb bic 3n^rc biö iuctufiuc bcr erften IHitffüljnmg bcr
„2d)öpfmtg", bic jmeite, „®ic 3 al)reö5 citcu " nnb bie leisten Vebenö
jaljre .'pai)bu’i8 cntbaltcn. Sen beiben jmciten 3lbtl)cilnngcn luirb bic
J)iai)bn’b beifügen.
3nbcni id) l)icrmit ben erften Sljcil beb äBcrtcb bcr Ccffentlid)fcit
übergebe, füljlc id) mcljr bemi je bic gnn,ic Sd)iucre nnb i^ernntmortung
ber non mir übernommenen 'Jlnfgnbe. Sic S9iograpl)ic beb uolfbtljüm»
um bpngbn allein l)nnbclt eb fid) t)icr; uielmel)r lunr auf bie gnnje
3 eit, bie er burd)lcbtc, fo)ncit fte mn|lfnlifd) nnf it)n ciniuirfcn mngte,
belebenben $intergrnnb 51 t bilben, nnf bem fid) bic .'pnuptfignr beb 93ilbcb
bilbenb, follte ntb Sammclplap bienen, auf bem fid) nnd) mand)cb nid)t
allju nbfeitb liegenbe bfnltnrl)i)'torifd)c (fo ungern id) bicb nbgcnnptc
3s5ort gebrand)c) über bic- alte Jfaifcrftnbt nnbefdjnbet bem .ipanptjiucrfc
einfügen lieg.
id) ebenfo Icbljaft, alb er bcfrud)tcnb auf bic iyortfeDnng nnb iBoUcnbuug
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XVI ^cvli'ort.
einer ‘Arbeit einroirfcii mii^, bic »on mir, irf) borf e# loobf mid-
flnbjnfiiUen. Odj fudjte mir bnju felbft ben nötbigen 'ithith 5U5nfprcd)cn,
inbem id) mir »orbielt, bnf;, mer und) bem Ä)iiif:c feiner itroft eb »er-
billige 'Jtnd)fid)t rnobl nid)t uumertl) fei. Uub fo mödttc id) benn,
5 fli)bn’b eigene
.' ii'ortc bei lleberfenbung feiner „ 2 d)öpfung" nn SBreit=
topf gebrnud)enb, miinfd)en uub boffen, bop mnn meine ?lrbeit „nid)t
all)u ftreng oufnffen uub tl)r babei >u mebe tbuu möge".
(Sb erübrigt mir fdjlicfUid) nod), ollen xDenen, bic mid) bei meinem
Unteruetimen bercitmilligft unterftüpten, meinen tiefgefiiblteften S'onf
l)ier öffentlid) oubjufpredien. '2elb|'ti'ecftönblid) fte()t hier in erfter I'inic
'JBeife gepflegt mürbe imb bojj bub feltenc (f'cuie uub bie S^erbienfte
3)?ein (Srfolg märe ober nur ein bnll’cr gemefen, menn mid) uid)t bic
3 ntcreffe, bob beibc .^erren für meine Arbeiten fopten, bereu unermüb=
lid)c !öereitroilligfeit, meinen lüUinfd)en jeber^eit nnd)^idommcn, bot mid)
il)nen jn gonj befonberem Tont »erpfliebtet. Aud) bie .^)erren iBiblio’
ben Sd)äPen in (Sifenftobt boten bic mir 311» (Sinfid)t unb 3?cnnpnng
ontiertrouten $obbniono im IBcfip bet 3?crIog 8 bonblnngeu Artoria
unb (So. uub iBreittopf unb .^ürtcl. Sclbft i^erlcger, miffeu c8
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'Scrmort. XVII
meiner 3a(^e erroiefen (jabeu. Tagelbc gilt oon be« reichen 'Dtufifalicn>
Sammlungen in 3'ltau, Jranffmt a. 3)?. imb im gciftlic^en Stifte
Ööttmeig; oud^ ^ier ^abc ic^ eben «uv IBortc bc 8 J)ante3 gegenüber
ben bäuRgen ©eföUigteitcn, bie mir bie .^erren '^>aut 5 if(^er, ißb-
(ihviftian SB? e der unb P. §ennan« Sltofer fo überaus juDorfommenb
ermiefen Raben. SDJit befonberem Tante muf; id) iiamentlicR aud) baS
liberale (fntgegenfommen aüer jener Herren Ted)ante imb Pfarrer nn=
erfenneu, bie mir in 23crüdftd)tung bcS nuSnaRmSloeife bie
9tciRe9(amen ftcRcn nod) auf ber XanteSliftc : .f'Hcrr 9iubolpR Öraf SDJorjin
in Srng, .'peiirp \'ittleton SSq. unb ©eorge @rooc (5Sq. in l’onbon,
bic .perren 9t. S imrod unb Sraii) (Sspagne in Söerlin, bie pof>
bibliotRcfcn 51 t SBJicn unb Söerlin, bic .perren ßranj SornReiSl,
fürfter.5 bifd)öflid)cr Saujleibirector, .pofratR 9Ufreb sRittcr »on 9lrnctR,
Tirector bcS taif. gcR. pauS*, .pof= unb Staats 9lrd)ios, Dr. f^vanj
©ehring, SunftRünbler SB?effelR, ‘örofeffor Dr. (Sornet unb Srauj
.paibingcr in 'BJicn, 'örofeffor Dr. S!lb. 9)titRncliS in Tübingen,
Xomtapitular OoR. .Slinglcr unb sKegenStRori Snntner in Salj=
bürg, 5rau Gmilie ron SBblföl in ‘^.left, bie gciftlicRen Stifte ftremS =
münfter, 99ielf, St. 5loriau unb 3"’f*tl- Ricr nicRt
Uoljl , 1. b
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:
XVIII SJovli'ctt.
€. f. JJolil.
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1. jS^OrfO^rglt« urgyc^palct 6. 1. — X« 9f\o%viUx Q. 2. Xic 0rofe ^ —
auttcT g. 2, — Xcr ^tiff»<StcBPatcr ‘Z. 3, — Xig gö^nt tti (grg§cltgrn. g» 4.~^
<gffrurt bc^ SalCTg 2. 4.
3. ^ic Schule in ^oittturfl. iJic ga&tt nj(^ ^aiK&ata g. 18, — Xit gc^ttk
<£. 20 . — gc^ttlrtctcr 2. Sl. — Xei tlcine .^a^^a ali ^aur<ttf<tIJ8cr <g. 24.
.^aatn »irb alg ggaACtfna^t für ta# itavefl^jue in SBien aufftmcptmtn g. 25.
fliibt g. ICI, —
Ict lait. .^oftcct ^Hetaftafip g. Iä2. ^aTianirc Martiart —
6. »65. —
X» ital. gitjanaltiitt unt gcnucnift ^cii’cra g, V,l. — Xn gtnti.
8»t|(>«ttn g»ntr 17I. € —
gattett -riaiincigtcif €. liä. - eiaticnirtite I7i. £
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XX
— erfte €<tü(gt in X^eortg, g^uufr gWtt9f(t 17S anb yobect ^immctlipfl €
€. 170. ^tei>r ^cn frürnbcra g. ISO, — 0i>lo6<tcn gPemittl <g. l»3. —
&30bR componitt feine nfttn <2trei(t»üttartgtu 3. lib, — &g^bn*l X^ätigfeit in
ihi^cp S, 1 S6 . — Sgrfetcituna f<infr neuen gpol&nucfl
öomgcfltionen; n?irb in feinet
bcftoblgn g> Orafin Ibun 3.
197. IS8, —
g?i<feael j>30bn‘g erfte gnfteflunA
g. »9. ~
3of. ^atbw wirb ^?nfitbircctcr beim grafen iRcnin 3. 190. —
URtgr»gut3tK bei igtttcR g. 191. —
flraff, g^orAin’fi^g 3?2unyt«>PctIe g. 10?.
—
^^aptg compccirt feine <xftt 3t?mp^cnte 193. (gufin äJ^ersm unb A>ar?bn —
g. 194, — ^abbn in -Z, 194. ~ gamäMun.^ g, lati. — itreitt %n»
ftefluna g. 199.
7« CFifCPftrtt* Sie UW^Jt. fitetfUiH gtfcnflabt g. 50o. — ^a< fürftl. gtblofi. &. 20t. —
Xic 8trflpf3rrtiT<>( g. 202. —
Xa< ^Sufifflgbaubc g. 203. — Xic furftt. gftcri&.iil?*»
T(tc TOufilfaccflc unb ib'C furftt. (gebietet. Rürft gaut <B. 804. fiftrfi SPUt^aeT; —
<aptfim<ift<t j^iPÜbcfgt >
2 . 2u7. ^utftin ^J^aria Cctawia g, g<^S. — i<a|>gnineiftcr
gtcacrittl %>ofcbbul gBrrnct V)9. — trürft i^aul flntca g. 212» — ^aptn*g Hn«
ftcOuofl all jffciUt fttrftt. jtflfienmciftct g. — j&apbn*< ycttonti<^yctt 219»
— ffürft gticolau* 3. »2, — ^abbtt fernem fffitften aejenübgr 2. 223. ~ ^a^>bw
über tcine Vage 2. 224. — -2tant btt fürftl, j^abtfle im Oabte 1762 G, 826. —
.\>aptn'j amtli(bc gtefluBa '3» 827. — ;5at>bn*l erft< gempofitienen in gifenfiabt
€. 229. — Üemebten <S. 23U — gcrmaMunagfcft am fürftt. ^efe g. 232, —
^aftcralc >.flcibc*' pon .C^aptn g. 232. — gU(bael reirb goncertmelftgr
Kt gftbifibofg bcn gatU'ura g. 838. — Xer gater ftirbt g. 840. — fiürft 9Ucolaug
tei bn >^tpmiBa Kt gpibctiieat 3ofcp6 alt tom. ibonia ta t^ranffatt a. 241,
— t^firfTebr bet ffürften g. 24a. — Te l>4»um g. 24?. TTCftcantatg g. 243» —
^^ap^n*t iüna<rgr gnibfr in bie fücf», jbabcCt aufaenomaun g. 245> — (£ine fürft'
liebe ycTtpatnuBA g. 3i~. — gflrftti<bg Slnattcnunfl <S, 249. — Xat gart?toa,
bicblinfltinflnimeKt bet lyßrficn ^hcclaut g. S4^. — jBcittre gcmtofUloncn ^’^aQbn’t
e, 257. — i^tTjnbtTunflen in ttx fuiftl. ^apcüe 5» '^61. — gipltnfpigUt ^omafini
(bet Catet g. 261, — ^<iolinfpiclct Xemarmt tbct 2obn) €. 263. <?ictcnccflift
ffieUl g. S<»4» — Oftttbornifl gteinmuflet 3. 2t^. — IPtlbbcmift unb garbton»
IbielCT fftam Z. 267. ~ Sopift glSlet unb feine rramitie 3. 2^. —
lenertft &ti»
beetb g. 270, — Senotift S^i^ilct g. 2ii. — ^aPbiv’t ^omborittcncn Ht auw
Oabte 176t? g, 278.— gpmgbonign 2. 275, — gafiatipnen, Dibettimcnti 2. 3i&. tc.
ij^cUaAcn l— Vll.
T. ^lutjü.qe aut iMartamt4*g?cfliftcrn g. 379.
n. 9lutobicgtapbtf<bg ben Ocfcb^ ^abbn g. 3dl.
KI. Set 3 ei(bnt§ ber in SBien in ben Sagten 1740^1766 aufgefubttec itaIicRif<ben
gecenaben, i^e^e teattali unb j^ammcnCfantaten g. 3^3.
IV. gebtbüibgr aut 3ofcpb 3. 3dg.
V. 3of. ^'gptn’g ‘Jlnflcnunflgbccrct aU fiitftl. gfteTbaVj'i>bcr iCice gabePmeiflet &. 391.
VI. a. ®rabfd)Tift ber gltctn .^aben't g. 3^^.
VI. b- SBetner’t (grabjcbiift g. 3’Jfi.
VU. ajlufifbcitttgcn :
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1.
Die Dorfo|)ren.‘
madf)t ^alt. ®ie mo^lbefcftigte Stabt, in bid fid^ aud^ bie IJanb--
tbere ju. 3)a aber biefer einsige 3luimeg jur SHettung burd^
'l'enätberi^anb nerfperrt mar, mürben faft "JlUe um fo fit^erer
imn ben nad^brängenben Spürten niebergeme|elt. Ueber ac^t=
bürg. 2ia8 frübefit 'PfaU’Ütejjifier tem Sabre 1030 — 1G5‘.) enthält bie Jaufeu
trab Irauungeii; bie Sabre 16G0— lG8ö febleit fläiijlicb. Crg mit 168G finb
Jaufi, IraimngB» unb icbten'tK'egiftcr vellftänbig »orbanben. — Jie tKatbä*
^rototeUe beginnen mit Cctebcr 1683 (natb 'Jlbpig ber iilrlcn).
So^l.^anbn. 1. 1
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2 Xn Urgrcfieattt. — Xtx (^vcfetjatcv.
fläbtifcbcr 3 ie 9 tlrfeu ße^t. ^ois einft beflombene S'crf, über bo« jeber 9!aeti'
treib fehlt, irurbe trabrfthtiuliih bon ben lürten jerflürt.
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®ic ©tcBmuttcr. — Set 5tiei'@rc6ealer. 3
1
*
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4 2)ic Sö^ne ber (Srogcltern.
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Xie «ö^ne ber @rc6cltetn. 5
^Jitten, Gtlacb, Weuntirthen jc. weifen 3 um Ibeil ganje Siciben icn $ai;bn
bis juiüct ins 16. Sabtb- «uf. Tlmb in Söienci>9ieuftabt felbp, in Gifenpabt,
geppanjt bn^en, mup babingepetlt bleiben, obwobt bies in jwei gäQcn mit
SePimmtbeit »eipcbcit wirb. Ser etpe galt betript ben fiitpiieb Gperbäjbfcbcn
Ceamten ^a^lus .^abbn, bet im 3abte 1860, 70 3abte alt, ju Oebenburg
Parb. ©ein SJater IDticbacI war ein angefebenet Sürger GifenPabtS unb mit
unferm $abbn febr befreunbet; pe nannten ptb fogar gegenfeitig SBetter (wobt
ftbctjweife bet gleichen gamilicnnamen wegen). iBon biefem 'flauluS liegen
Oie Säten nur bis jum (^ropoatcr oor unb bitt briebt jebet Piaebweis ab.
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6 ®cr iDJarftfIcden Sfcbtau.
2.
Die :ßmbl|Ctt.
®er ätreite J^all bat ben nodi Icbenbcn aRültermeiger 3)ii(iiael .?)abbH in
Grlad) (fübli* eon SBicner'92euftabt) ^um ®cf)cnganb. 9lber au* bicr briebt
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®er Marttflediti 3Jo^rau. 7
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8 Semä^lung bei (Sttein.
Sagegen foH .§apbn felbft, wenn igemanb baS bei ibm aufgc=
(teilte in ,§ols gefebni^te fleinc Stobcll beS SOtonumentS im 5pavt
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la« iöatcr^ou«.
am 31. fDiätj geboren, loeil er nic^t loili, ba6 man fagc, id^ fei
als älprilnart in bie SBelt getreten." 2)er fütitteltoeg bürfte
au(b hier ber rid^tige fein; .'papbu, geboten in ber Diad^t bom
31. lifärj jum 1. 3lpril, unb fo tanu eb immetf>in bei bem »or:
jugsmeife angenommenen 31. fDJätj fein Setbleiben ^aben.
Scocr mir un^S nun mit ben ßltern unb bem f^amilien-
leben in ^anbn’ä erften ilinberja^ren eingebenbet bef^äftigen,
fei no* ein Süd gemorfen auf baä 3teu6ere unb innere be^
.oaufeä, mie ti ju jener beftanben b^ben. •*
SBobl
batten bie erroäbnten Ueberfebmemmungen ber Seitba (1813 unb
1833) baö SBobnbau^ mieberbolt jerftött, bodb mürbe e^ jebe^;
mal im .^auptrnauermerf mieber bergefteHt unb ba| audb bie
innere Gintbeilung ber :pauptfacbe nadb biefelbc geblieben, be;
4 SRei^enfotge bet ®efi(3 er be» Sia^bn'fi^cn §auf«8 naeb bc8 ®atev8 Jebe:
gc^micbemeiger $aijbn’8 ©(^wager (feit 1764); Cefonem
iKiefcael $cffmaiin (feit 1777); faiibmann iDiattiii $effmanit, bc8 Vergeben»
ben gebn (feit 1809); beffen 2ccbtermann 3obonn ©eibl (feit 1828); Sanb*
mann @ecrg Studnev, bet @cibl’8 SBitwe beiratbetc (feit 1843).
5 Slbbilbuugcn in Äreibcmanier, geberjeiebnung ic. pnben ficb cinselu
unb in sielen 3'üWriften. (Sine „anfiibt be3 (Seburt8baufe8 son §aijbn in
Slcbiau" erfibien bei 7(. 25iabetli, SBien, litb-, Ciicr»gol. — ®icfelbe 2tnficbt
in serfleinertem SWafigab nad) einer gebetjeiebnung son ®embt, (itb-, gr. 4’.
gernet im Sonntag8blatt, SBien 1842, SBt. 36; bitte Süugt. gamilienbncb
tut Unterbaltung unb ©elebtung, berau8gegeben sem ögetr. Slobb, Itieg, ®b. II,
©. 16. ®bstogtabbie (nach einet .'jianb;ei(bnnitg) serfetligt son g. SBenb«
ling, ffiien.
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10 älatdbau«.
groffc ^auetlior ein unb gelangen linle über einige, erft beim
Umbau beb öaufee angebrachte 0tufen in ein Hcinee Sor 5 immer
(bie frühere Mü^c, jebt aber nur tbcilmeifc baju cermeubet)
uub con ba in bie cigcntlidje Söobnftube, ber fid) nod; eine
.Hammer anfd)liebt. Siefer ganje 2;beit beb ^aufeb mar früher
6 ©egenttärtig finb Slafcn, 33.ium, Stafctc unb bic genfter jur Steckten
t!cr)(^U'nnbcn unb ift eine Sanf V'cv ben genfiem snr Sinten angebradit.
Ginc unanjebnlitbe, bei ©clcgenbcit einet Gvinncrungsfeitr im 3nbte 1841 in
bie i'iauer cingefügte, cliev einem SSittbbbauSfdiilte übnliefee ©ebenftafel mit
ber 3n|(htift „3um tpabb"" i|l bie cinjige Slngjeiefmung, »cicbe bic ®e6utts*
fiüttc bc0 gvehen JenbiAtetS bcr ben übrigen tpäufern untcricbeibet.
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2>i« eitern. 11
tiefer gelegen, baber eö and) bcm Jöau^ftur au-i ganj eben jur
Sobnung führte. J)a‘i niebere aber geräumige aöol;njimmer
mit buntclgcbranntem2)ec£engebäl£ unb umfangreicbem grün
glacirten .flacbelofenunb rotbfarbiger Dfenbaut U'irb allgemein
ale ber Crt bejeiebnet, mc äahbn äur äöelt tarn, boib war hier
gliebem beftanb (bie größere öälfte ber ilinber ftarb faum gc=
boren, bie nberlcbenben Sölmc mürben in bie Silelt gef 6 ictt,
bie Jobbter berbeiratbet), mirb man bie genannten flläume für
rclifommen auereicbenb für bie iöebürfniffe beä .öaufc^ fhiben.
Öahbn’ä Gltcrn * maren cinfacbe, recbtfd;affene ileute unb
mußten bei ben .Üinbern frübäcitig ben Sinn für fHcligiofität,
ibätigfeit, nnb 9leinlid;!eit 511 mcctcn.
Drbnungeliebe Sie
äßobltbaten biefer Grjiebuug empfanb .üanbu bnrd;i ganje i'eben
unb banferfüUt äuftevte er fiib noeb im bt)b<^>t Filter gegen ben
DJalcr Sieä (ißiogr. Siadir., S. 11;: „'JDieinc Gltent haben
mid fdben in ber jarteften 3ugenb mit Strenge an fHeinlidifcit
unb Crbnung gemöbnt; biefe beiben Singe finb mir 5 iir jmeiten
Slatur gemorben." (ir nerbanle feinen liltcrn aud}, baß fie ihn
}Ur 0 pttesfurd)t nnb, mcit fie .arm maren, notbmeubig jur
Sparfamleit unb jum ^Icifje angclmlten batten. — Ginen tiefen
Ginblid in .öanbn’b finblid) bantbarc-j (flemütb bieten ebenfo
7 Xa@ große .'Jauptgemaeb bat (eit ber crlvabiiteii Jeier im 3abrc 1811
al8 einjige ilucfdimürfung ein mit ^aljbn'« 'ßorträt gejicrle« Grinnerimg8>
Halt, t. b. ni(bt einmal an biefe jeier, fonbern an jene bes ‘25 jährigen 4?c<
fteben« ber (ßefellfdiaft ber ‘Jiiiriffreunbe SKien im Üabre 1837, mobei
in
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12 Xie SKutttr. — 3>et SJattr.
bie ©orte, mit benen er, ebenfalls gegen S)ieS (S. 42), bie
ßrmäfjnung feiner erften 3lnfteHung- als Saiiellmeifter begleitet:
„3Jleine gute SDlutter, bie toon jefier auf baS järtlic^fle für mein
SSBobl beforgt mar, lebte nidfit me^r; bo^ ^at mein SSater nodf>
bie greube erlebt, midb als ÄapeEmeifter ju fe^en." 2)aS 2ln=
benlen feines SaterS 5 U eljren, oergifet ^apbn aud^ bei 2lufj
ftettung feines lebten SöiUenS ni4»t, inbem er eine Summe be=
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®ie erfitn Äinbetja^te. 13
©eroobnbeit, ficb nadb ber Slrbeit bie ©rillen mit ©efang iju
Bettreiben, »oju er fidb feinem begleitete, be-
batrlidb hi« unb her fuhr unb bie lounberlichften Üöne herBor:
lodte. ®a)^ war für unfern Sepperl genug, ©in Steden loar
halb gefunben unb al^ nun bei nä^fter ©elegenheit a>ater unb
Siutter tnieber ihren ©efang anftimmten, begleitete fie bet Sohn,
auf ber Dfenbant Hhcnb, inbem er in Grmangelung einer toirf:
lieben ©eige auf bem auögeflrcdten linlen 3tenndben naeh bco
Sdbulmeifterö 3lrt mit feinem erbeuteten Steden Boll Gifer auf
unb niebet SBohl mögen bie ©Itern übet ben tinbifd;cn
ftridh.
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14 SBeittrc iBeftiminung. —
ber cc^ulmeiflcr bcä Crtcs bemcrften mit Staunen beu Änabcn
fo fcft uub mutbig ben Satt angeben unb meinten, ba märe
ein tüchtiger Siufifer 511 ermarten. Somit fie eine leb=
hafte (jrage angeregt. 3unäcbft mürbe be^ itaterä Gitelfeit
nicht menig berührt, benn er fühlt« felbft fo ctmae ren tünft--
lerifcher 'Begabung in fi^h unb hoffte nun menigfiemi in feinem
.^inbe, als üiel 51 t gut für fein ^anbmert, fid; cinftenS ter=
herrlicht 511 fehen. Ser 'BJutter aber fchmebte ber Staub eines
Sdhullehrcrä ober geiftlichen .^errn als höchftes 3iel nor 'Gingen.
Sie 3lbmägungen 5 mifd;en ben firchliihen unb meltlidhen Bor=
jügen blieben lange in ber Schmebe, bis enblid; bie 3(utorität
beS Bermanbten ben 3(nSfchlag gab: Seppcrl foUe nämlich 511
ÜBolfgang 5 U geben.
GS fällt mohl nidjt fd^mer, fich ben '3lbfd)icb .öahbn’S an*
bem Glternhanfe 511 oergegenmärtigen; mie ber beforgten 'Dlutter
immer nod; eine neue Grmahnung beifällt, bie fie bem .ftinbe
einfehärft; mie fie 9läuäd)en unb Safdie oiel jn flein finbet für
alle*, maS fie ihnen anfbürben mill unb mie bie 7jährige ein=
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2k Sertvanbicn. 15
53eoor mir ben iHeifenben auf i(;rer fviibft folgen, fei über
öapbn’s 3 <imilie unb feine unuerdnbert gebliebene tlieilnebmenbe
Erinnerung an fRobrau unb an feine IBermanbten noeb GinigeS
bemerft. .^apbn, ber innerbalb 24 ^abren bie größere .^iilfte
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Iß 2>ie ^ermanbtcn.
lidhen", bem er nadh unb nadh über 5000 5^1. ©dhulben jahltc
unb f^liefeli(h nodh bie SBitme mit 1000 gl. unterftübtc, bamit
fic fidh ihiebcrum berhcirathen lonnte. Grneftine, eine S^odhter
auö biefer mohntc in ben lebten ßebenäjahren
jmeiten Ghe,
.^apbn’iS ihm im öauä unb mürbe au^ borjugämeife im
bei
Jcftamentc bebadht. —
^ahbn’ö biertc ©dhmefter, Snna Äatha =
rina, ein StbUlinßsfinb, ift bie Ginjige, bcren Sebenöenbe nidht
JU ermitteln mar, ba ihr SDiann, ber herrfdhaftlidhc Süthfcn=
fpanncr Dläher, bon IRohrau fortjog unb über feinen meitcrcn
Slufenthalt jcbcr 9Jadhmeiä fehlt.
Heber ben jüngeren ®ruber ^ahbn’ö, ben belannten Äirdhen=
componiftcn 3ibh«wi' SDlidhael, finb bic bejügli^en Säten im
©tammbaum jum erfien male nach ben ^'farr^^rototoUcn bon ©t.
12 Sie SBemcrtung iei Sie« (@. 197): „5>ai)bn nahm na^ bet «cbioegcr
Sobe ben bamal« eilfjä^rigcn SWattbio« gvcbliih jU fitb in« $au«'', ifl
bUTib«»« JU bericbtisen, ba bie Schacflet, ben bcr $abbn bei Stbfaffung bc«
ergen Seftamente« nii^t einmal nnigtc, ob fie noch lebe ober nic^t (er feQte
nacbträglicb „Sott b«6 fie felig"), im Sabre 1802 parb unb iKattbia«, ibr
®obn au« erper (Sbe, bamal« 33 Sabre alt toar. 3m erpen SePameute $atjbn'8,
§. 14, ip ÜKattbia« gtBblieb au(b unridbtig al« bet Sobn bcr Sbetefe $ammer
angegeben, inclcbe bielmebr feine Sibieepet war. 3»'> SBcbfer be« SrBblicb,
©ropniibtcn $aijbn’«, eine bercbeliebte SD2o«berger in Sfobran unb eine bcr»
ebcliitc in ^Prcnbiitg. pnb jnr 3fit »a* am 1‘eben.
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Sie $ccR)anbten. 17
ferficberte ibn, mie er mit 3>ergnügen ibm bei ber 3lrbeit 511 ;
febc, ba fein 35atcr bad gleiche ^anbmert betrieben habe. fHobrau
lonntc ü(b .§avbn ftet« bureb hier oerfebiebene 3lnfid;tcn l'cr=
1 .'} Saö nämlicii 75 gl. iinmawä^tenb bcii jicev ärmgen Saijtn mttnee
©tfcurtftorice jRctitau ju Ibtil, unb auf ibte Qtjtebung bi« 511 t ©tofijä^tig*
[eit vectccnbet u'cibeu foQcn, tverauf bann uüt biefem betrag jtucu anberc bcc
ännfteu Saiftii »cii 3icbmu 511 bctbeilcu fmb." leg. II, §. 34. Jjtöbliib,
^laubn’« §aiietcibc, bintcrlegte bafilc freiwillig ein für allemal 1300 SI. in
2'/j pr. Cbl. in bie ‘ärmen>3ngitilt?*gagc.
fßoJjl, vaijbn. I.
2
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18 na(6 .^ain^utg.
3.
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$a^rt naä) ^ainburg. 1!>
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20 Sie 3(^ul(.
©efuch ber ?frau, morin fie bem Stabtratl; anjeigt, baß ibr
Blann „in S'r’lar riuer Ghftragung" (häuslichen 3>®ift) fir ucr=
laßen habe, fie hoff« aber baß er halb micbertehren merbe unb
bitte, ibr nnterbeßen ben Schulbienft 511 belaßen. Sic gute
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2(^ulrectcr graiit^. 21
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22 ©t^ulttctor Srant^.
fe|en. 33ie junge grau, bie bereite mit jwei eigenen Äinbem
gefegnet war, fdheint biefen itcrpflidhtungen Wenig entfprochen
5U haben. Ohne fic gerabe anjuf lagen, hat ^apbn feinen ba=
maligen 3nftanb gegen 3)ieä unb löertuch * eingehenb gefdhübert.
3Jon feinen Gltem ftctä fauber unb forgfältig an Äörper unb
Äleibung gehalten (er trug fchon bamalö „ber 'Jleinlidhteit Wegen"
eine iperürfe) seigte er unter ber nunmehrigen Dbhut bebtutenbe
aSernadhläffigung. Seine wenigen Äleibungäfiüde reichten sum
öfteren aSedhfel nidht auö unb bie bamit oetbunbenen golgen
erfdhredten unb betrübten ihn fehr. „geh mufete mit Schmersen
wahmehmen, bafe bie Unreinlidhteit ben aJleifter fpielte unb ob
idh mir gleich auf meine Heine aßerfon »iel einbilbete; fo tonnte
ich bodh nicht oerhinbem, bafe auf meinem Äleibe nicht bann
unb wann Spuren ber Unfauberfeit fichtbar Würben, bie mich
auf baS empfinblichfte befchämten — i^ War ein Heiner ggel."
Gin Sheil ber Schulb fällt hi« wohl audh auf ben Schuld
rector fclbft, beffen Silb,auä ^apbn’ö wenigen 3Borten unö fo
üortheilhaft entgegenfehenb, beim Surchblättern ber fRathö^ißro:
totoHe mitunter audh getrübt erfdheint. gm gahre 1740 wirb
gegen granth Älage geführt, bafe er fein 3tmt nadhläffig oerJ'
walte; in ber IßfarrHr^e werbe ba>J ©todengeläute fehr uu;
orbentlich betrieben unb bie MirchcnsiDluritinftrumente feien in
Digiti^et
9
<S(^uIrectei (frantb. 23
(bic Söütfel batte er, aber ju fpät, burc^ä genjier ins Sffiaffer
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24 ^at)bn al« ^aulenft^lägn.
fpurloä »erf(btounben.
2)cr 3Ralet S)ie5 bat unä (S. 15) auä |iabbn’ä ©dbuljeit
eine 2lnetbote aufbeioabrt, bie jeigt, Wie ber kleine gleich t*«™
ßintritt in feinen neuen äöirtungälreiä f)raltif(b »erloenbet
»uurbe. Gä loar in ber Äreuätoodbe, in melier befonbera »ielc
^roceffionen um bie ^farrfirdbe am ^auptplafee abgebalten
würben. 2lamentlidb ber gefttag St. glorian, 4. guni, würbe
wie altjäbrlidb mit Jeoibamt unb Opfergang gefeiert. 23on ben
begteitenben SDlufitanten war bicämal ganj unerwartet ber
^taulenfcblöger geftorben unb 2iiemanb ba, ber ihn hätte erfeben
Jtcäteijcitung, 1852, Sit. 134, baß 3of. 5>a9bn ben ßlementatnntettii^t bon bie*
fern ffictft^lig etbalten habe. 6« lann bic8 nut auf bic jüngeten Stübet, SKie^aet
unb 3cbann, bejogen irerben unb i|l oiit^ »afirfi^cinlic^, ba bet Satcv, auf»
metlfam gematfet auf ben Gtfclg 3cfc;^b’^, bei 3ci*c" batan benten metbte,
au(^ bic jüngeten SS^nc ju einet gleichen Saufba^n bctiubctciten. ©ctfcblig
ßatb am 17. 3uni 1793, alt 76 3abte; feine SSittte, an ben ©t^uUebtet 3of.
ätainbl bet^eitatbel, ßatb am 12. ®ec. 1846, alt 93 3abte.
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äl« »Sängetfiial!« für SEitn aiifgenommrn. 2b
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26 ®änger(na6e für Süicn aufgcnommtn.
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;
4 .
3m ^apelll)aufe iDien/
lieban ben ®om unb ba« ÄapeHbaw^ itiil feiner nächften Um=
gebung. 3ebti 3ab« verlebte hier ^apbn. SUS a<htjähriger
Änabe,.beffen ganjer Seüb eine hübf^e Stimme ivar, betrat
er im 2;ahre 1740 ben Schau^lab feiner nunmehrigen aBeiter=
bilbung, um am S^luffc bes ^ahrjehnt« flimmberaubt unb ebenfo
arm roie er gefommen tvar, in unbarmherjiger 2Seife bem un=
fläten ©elvoge be4 Sebenä preiägegeben ju merben. Seine ^ei=
mat unb ftatt ber unfehein«
tvar in biefer 3eit bas Äa^ellbauS
baren ©otteShäufer in Dlobrau unb ^ainburg genog er nun in
unmittelbarer 37äbc ben erhebenben 3tnbli(f eines majeftätifdhen
^iomeS, in beffen tühn anftrebenben .fallen fidh bie ÄinbeS=
1870 („3>et @t(t>^an 8 freit^of unb feine 35en(mate" bon 2t(b. Sammcfina
81.b. @anbittore). ®ie in bie ©ef^ic^te 2tlt»fflien« einf($Iagenbcn 2Berfe
ren 3 bb. 3 orbon, Ogeger, ®e 9uca, Schlager, Si^immct, $ormabr, Äatt
Sei§, Stbuenber. — 8tebcrtorium bes SKagigratfl (alte Sdegiptatur) ; 2tt(bib
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28 2)tt grkt^of »cn ®t. ®tc)j^an.
eine fcbmale füeibe Käufer, bie in ihrer ©reite gegen bie ©ranb:
ftatt * bin bis beiläufig in bie SDlittc ber blutigen gabrftraße
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Sec tjiieb^of bon @t. Step^aa. 29
hin auf ber öftli^en Seite baö alte, mit Grfcrn unb Dorfprin-
genben Gtagen reich gefdhmüdte güjl’fdhc Stifthaiw unb ber
alte Ghorherrnhof (im S^hrc 1845 in Gin als ®omhcrrn=
bof jufammengebaut); baS beutfd;c CrbcnSbauS, in jwei Döinfeln
bis jum Lwttentbore rei^enb, unb bicr, auf ber füblichen Seite
geseigt.
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so Stt t>en SSt. Stcb^ou.
5 Sie Xtifiibt bee Sßla^ee eon bicfec Seite, im 3a^re 1779 «^on Aarl
gejeicbnet unb gejloc^en, ftnbet man in einer 9tac^bi(bung in ben ^eriibten
be« 7tltert^ume=%iereine, 8b. XI. 8on ber früher befproi^enen linfen Seite
ber $äufer bor bem Seme befinbet ficb eine Slbbilbung bcn Stand auf ber
taiferL $of6i6Iiot^e( in SBien.
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®ie (Jamctei eon St , 31
Jiiebe für bie Dontunft ins eigene ^auS unb in weitere .ftreife.
Die Gantorei, in ^orbon’S „Schah, Sdhuß unb Schanh beS
Srjheirjogthum Defterreidh" (iBien 1701) als „Civitatis Cantorey
ober ^crren=6appeUa)JcifterS=2öohnung" bezeichnet, wirb urlunb=
lieh, oermöge Steueranfchlags oon allen bürgerlichen Soften befreit,
ter anfaiiä gemacht, inbem Äaifer gtanj bei ber 91Uctfehr bcn ber .^tenung
in granffurt a. SB. bie Suelagen für bie üblichen (Shtenpforten hi”j“ he«
ftimmte. X\t ^»änfer jur 9Iechten (CSaniotei unb beibe 3'n8hüufer) mürben
erfl im Cctober 1803 abgcbrcihen unb erhielt (emit ber ipia(5 bon biefer Seite
feine jepige CSeßalt.
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3-2 3)ie (Santorei eon «t. @te)>fan.
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3^i( Santoict Dort @t. @te)>^an. 33
10 Stei^enfolge ber Canicteii bei ®t. Stebbüi'» mit bem 3abvc 14ü3 be*
gimienb: I^oma« S!ift, Saspov SDtanbl, Äabpar Sluftler, CAecrgiii«
Stenncjl, $an« Sanntbufcb, SKotbia« lutt, Slöolfgaug (Sebbart,
.ftabpac (^apu«, l?uca$ ipiagmanii, äJiiibael '4ietaucr, ®inum ätru,
3uba« ^berpant, .'pilatiu« 9!unit)(b, 2Rag. SJJoIf übbberl, Cuintin be
la ßoiirt, Gbtifiopb ®t rauft 3obaiiu Äftreujer, 3obanu S55i«btfauer.
,
ctganifi); 1809 , 3cf. 'ßreitibf; 1823 , 3ob. iiapt. W än«b a cb et; 1844,
3of. ®re[b«Ier; 1852, ©ettfrieb tpreuet (1844 iibcrjäbl. Slicc-tötifrapcll-
$ 0 tl I , Cianbn. I. 3
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34 Xic Sämerei een ®t. Stephan.
führen.
3n ber 3)titte beb 18. ^ahehaabertb mar ber Unterricht
pcrtheilt auf Sieligion, Üatein unb bic gcmöhnlichen Scl}ulgegen=
ftänbe, unb in ber 3)lufit auf ®eigc, Glaöier unb ©efang. 39ir
oermiffen babei bie ©eneralbafelehre, bie nodh unter Kapellmeifter
3ächer (1708) gelehrt mürbe, gür ben ©efangbuntcrricht mar
unb Siotinfpiel unterriibtet unb fleben unler einem .'J'ofmeipcr. Die Cter*
^
anffiebt fiibtt ber DcmtapellmeiPer.
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Xie CSantcrci von ^t. 35 .
12 Xit «inäfiinbamente ton 3ob- -Jcf. Jjiif (in feinet eigenen Jöanb*:
JSien.
13 3gnaj ^loläboutt, geb. 1711 ;u SBien, Wat 1745 beim Ibwltt näcbfl
bet Sutg al« SRufifbirector angeflellt. 5t fam fpiitet al« Obetfapellmeifiet
naib @tuUgatt unb fiatb 7. Sptil 1783 ju fUlannbeim alb ftutpfälj. ^apell'
meiflet unb $ofIamnicttatb. $on feinen jabltcitbcn Sombofitionen altet 'JItt
batte bie Cpet „®üntbct ton Stbwatjbutg" ben meiften Stfclg. 'Äusfübtl.
übet ibn giett geti« (Biogr. univ. des Musiciens), Seine Sribfibiogtabbie
nnbtt man in bet 'Dlnfit. 5ottefbonbcnj, Sperftx 17‘JÜ, g. 107 unb 132.
llJc;art ftbrieb auo ‘Hiannbeim (4. fUct. 1777) mit tieiet a<btiing übet ibn
(ftebe aUciattbriefe ton 'Jiobl, S. 81).
14 aüienet 2bcatct>2llmanatb auf bao Cfabt 1794, B. 50.
15 Äcbnlitbe« finben wir in l'onbon, wo bic 3t3lit>9t t>et fflefiminflet»
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;;
unb l;ier lernen wir auf einem Umwege fogar jwei feiner aHit=
fd^üler lennen. ®aö SBiener S)iarium bringt nämlie^ bie au^=
füf»rlid^e ©efd^reibung eineö lateinifc^en Sd^aufpieles „Gonftaw
tinus, burd^ bie Äraft bed Äreuje^ bed SJlayentii Sefieger", mit
aJlufit i'on fReutter, baä am 16. 35ec. 1743 auf bem großen
neuen 3;be^>ier ben Sefuiten aufgefü^rt würbe. ®ie Äaiferin
mit großem ©efolge unb ja^lreid^e ^obe ifJerfönlidbteiten wobn--
ten ber l'orfteUung bei. äuf ber Sübne waren 215 ifJerfonen
befdbäftigt, fämmtlidb ®<büler böbeter unb nieberer Älajfen auä
bem 6dbotten= unb Äloftemeuburger6tift,bem 3cfuiten=6oHegium,
ber ©ürgerfdbule unb aus bem ÄapeUbaufe- 2lucb bie muritali;
f(ben 3'®ifcbfwiPiclC/ bie SRufif 5U ben ©efängen, Sanjen unb
S^lacbten würben uon Stubirenben au^gefübrt. 3)ie beiben
üöiitf^üler .^avbn’S, bie Siöcantiften Seopolb JJepfer unb ^ran«
ciscu^ Söittmann, gaben bie 'Sollen ber Slnbromeba unb ifJaüaä
gerbinanb ScbalbaasS, Saffift oom 2)omdbor (1772 als SBiolinift
1(> 2>ie Sliiflöfung bcs Sefuitenorbene im Sabre 1773 matbte aud) tiircii
ircltl. jtoniBticn ein Snbe. 3di(o9er ertualmt einer ncä) im 2U3. erhalte«
neu mufif. brainaf. ^orfleliung l'om Satire HJ77 unter bem Sitel „l’ia ct
lortis mulier", bie 'Diufil »cn bem bcrüIjnUen Soanne« GaSperu« Äcrl
(Sergl. 3. (S. Stblager's „Si'iener Sfijicn", Sb. III, 3. 211 fg. n. 240.)
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®emfapenmeiflcr Äcutter. 37
folgt rourben.
er biefen ®cgen an 3ob. ®ecrg Steinbarb ab, bebielt bagegen aDe 6 Sänget«
fnaben. 3m ©utatbten tc« ©efutbe« ber SSitme iReutter’« (»etgl. b. Sütbcr«
3. 3. 5up, S. 252 unb 451) rüfamt gnr Steutter'« ju jebet gdtigcten
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38 ®cmfa^^tIImcifltr WeutUr.
rittuefen Sifnpe unb ftin accempagnemtnt b«i ben Cpern. 3(1« Hirc^eu'
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ScmtapcOmcifler Äeutter.
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40 £cmta))(QmdP(i Sicuttci.
XXVI. Stiief.
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41
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42 SomfafeUmcintt SRtultet.
bie ^apbn, als unter Ginem ®dd^e mit i^r lebcnb, oft genug
mirb ©elegen^eit geljabt haben ju hören. S)rei 3ahre fang fic
®. 75 fg.3
2.5 Tberefe ^oljbaufer ftbloß bie ältere ?ifle ber $offängerinnen ab.
9Ja(b langer i|3aufc ftnben n?ir im Sabre 1818 nur nceb jmei 9lamen in bie«
fer atubrit: ?tnna Sranijtb (bis 1848) unb Xbetefe ®rünbaum, Joebter bee
befannten .c<a|)enmeiper8 SJenjI 3JlüUer (bis 1867). ». Ägcbel: ®ie taif.
tÖof’SDtuprtapcIIe.
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®cm(apettmti|ler Meutter. 43
bei ÖDfe aufgefübrt würbe, ift genannt „il Sogno“ non aReta=
3
iennium 1740 —50 ali Spieltamcraben in täglidbcm i8ertebr.
^cyieen bc« Saifertb. Oeflcrteicb, 2,'j. Ibeil, 1873, ®. 367. ®a8 Söapbcit
ig au* auf be« 0otmc« (Srabftciii im Stifte $eiligenlreuj bei ©aben an*
gebra*t.
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44 5ffcntiaI«aKnfit(a)jetIt Bei ®t. Stephan.
bauen.
9leutter’ä 9la^folger als 35omfapeIlm'eiftet toar Seopolb
.^ofmann (juglei^ (S^orbirector bei St. ißeter, geft. 17. ilRärä
1793), berfelbe, bent 3Jfojart int 3Rai 1791 als Slbjunct beü
gegeben tnutbe unb baburd^ bie näd^fle Slnwartfd^aft auf bic
®omIapeUnteifletfielle ge'^abt l^ätte.
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. Sfiential>3)iuritla))ea( bei 0t. 0tefi(an. 45
1788 fogat über 8000 gl- 2)u®on tarnen auf bie Socaliften
regelmüBig 1170 Jl. nebft 108 gi. Äleibgelb unb au^erbem no(b
240 §1. (iboti>li*biuta, Siorategelb u. f. n>. ** ®er 2l)urner unb
feine ©efeden mürben befonberiS beja^lt, 33. im 3“^« 1741
Stebörbe.
t^GXt gl.
tegiilirt.
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46 Sfffntial'äÄufiffapeQe bti ®t. Stephan.
tiuiiif. — unter 3cfep^ I. Ratten tie SJütglietcr tev tamal« fe^r fcfi»
fpieligen speffapeUe tutet) Uncitnung in au«ja^lutig tcr (»c^alte ju leiten.
Sie^e D. Äccpel’« 3. 3. 5ur, 2. 220.
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Sf7enltaI<3Rufit(a))e([c bei €t. Steb^an. 47
bereu meift nur jene betfor, bie jugleicb SDiitglieber ber Jpof=
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48 (tim äKaTtantf^en OnabettbUb.
luaten bie SDtuüfer üon ®t. Stephan unter ben Grften, mett^e
bem SSeteine beitraten.
33 2>ic Käufer Siciis icateii mit bem Screitiit ber ^cfquartierc bclafict.
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;
2:rompeten unb '45a»teu tourben au^ ^ier burd^ bie Jaij. §of=
mujifer beje^t, unb alis biefe ^inftrumente »erboten h?aren, unir=
ben bafür bie anbem'Stellen oerftärft. S)er 5?a^jeUmeifter batte
300 5T. 3a^>i^9cbalt, 50 gl. 3lbjutum unb für bie Knaben (500 gl.
bie jät)rlid^cn ©efanmt^Koften betrugen bur^fd^nittlid^ 28(X) gl.
Ölcit^jeitig mit .^a^bn’g (iintritt inä K'a»etll;auä mürbe ber
bisherige Kapellmeifter beim Olnabenbilb, gol;. (Seorg 9tein =
barb, jubilirt (er ftarb G. 9iob. 1742, 05 gabre alt) unb fWeutter
Bcrfal) feine Stelle prooiforifch bis jur Slnftellung bcs früher
genannten gerbinanb Schmibt, bis babin 9iegens=(ibori ber re-
guUrten (Sborberren bei St. 35orotbee (er bejog bafelbft jabrlid;
»oUc 24 gl. Webalt) unb probiforifch au^ bei ben äiiguftincrn.
Sein nun »erbefferter Webalt reichte, trob Stunbengebens, felbft
,^u bamaliger geit taum aus, eine gamilie su erhalten, unb als
er am 11. Slug. 1756 im 63. iiebenSjahre ftarb, mar nicht ein=
mal (flelb genug oorhonben, bie Seidhenfoften ju beftreiten.
Schmibt hatte in feiner Stellung gröbtentheils aud) bie er-
$ obl, 1. 4
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;
j)0 .
‘Wurifauffii^riuijtn im 2'mc.
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'Wuritauffü^rungtn im yomc. 51
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f)2 >9ir6It(^c Sefle.
SJir buben gcfebeu, mie febr bie 3)lufitfapeUc bei ©t. Stepban
im S)ecennium 1740—50 in Slnfprucb genommen mar. 'Kufecr
bcn gemöbnlidben mufitalifdben §odbämtern an ©onm unb jfeier=
tagen gab cS aber nodb bcfonberc 5'cftc aller 3lrt, mobei oirtuofc
Socal: unb ^aftramentalmufit, Te Deum’s mit jmei; unb brci=
beflepfftget". (b. Äbibel’e gup, 0.448 unb 450.) ffir f^ricb biete finbl. u. njeltl.
tUinfil; namentliib ibittben (eine ßlabieriberte gefebüpt, bie mebrfaib in S>ari«,
Vonbon, 3lmgcrbam unb aiicb in fflien in ftbönem 0ti(b bon Sticclai erfdiieneu;
barunter 4 0ammlungcn, jebe ju 8 0buatcn, ben taif. Crjberjcginncn, feinen
0cbülcrinnen gelbibmet. Setaniu iP 2Jlciart'8 Steufierung, al8 er im Sabre
1782 alb fe^sjäbriger Änabe om SBiener $ofe fpielte unb, ba ibm bic bor*
ncbinc Umgebung al« Äennerfibaft niipt genügte, ägerlitfi fragte: ’„3ü ^'crr
SBagenfcil niipt ba? ber fcU femmen, ber berpebfu", unb bann, ju SBagen«
feil geibcnbct: „Stp fpicle ein Soncert ben Sbnen, 0ie müRen mir ummen«
ben." SBagenfcil mar feit 1739 ^icfccmpofitcr (1740—50 ou<b Crganig ber
bcrmitm. .Haifcrin ffilifabetb ßbrigine) unb ftarb in ffiicn am 1. ÜKärj 1777,
alt 82 Sabre. (SBien. 3)iar.)
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J
53
itirciicntleiber auf ber Grbe auä unb bebedten ben 3Beg mit
'palm 5 Weigen; aud^ bie Samentationen würben tbcilweife oon
ihnen gefungen. — 3lm Gbarfreitage, an bem nod(i wenige
oorher ba4 alterthümliche ifJaffionäfpiel auf ber baju errid^teten
Öühne im mittlem ©c^iff ber Sird^e, nabe ber Äan 5 cl, abgebal^
ten worben war, bcfdbränhe fidb bie Geremonie je^t auf eine
'fJroceffion, bei ber unter ernften Äir^engefängen unb unter
Begleitung ber in ben Goangclien erwähnten, mit Saternen oer;
(ebenen Srauerweiber ber Seichnam Ghrifti in baö, in ber SJUtte
bes Someä aufgeftellte heilige ©rab getragen würbe, unb am
folgenben Sage würbe bann ba4 3luferftehungöfeft mit ber »er=
ftdrlten 3)lufif ber ocreinigten Äapellen unb boppeldhbrigen ifJaiu
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54 Äitctli4e
39 SJir lerntn fit amh »on ber 5fcncmii4en Seite fennen. ®er Secre^
tür bet „ISbl. SMuficanten^tSongregation“, Seopolb (S^rigian, bcrtaufte ber
•ftiri^e im 3al»re 1748 ba« angebrannte notg braui^bare Söath« für 15 gl.
3(5 Sr. — ®et unb bae »ct>
Säcilienoetein ging (Satt ber 70er 3a^re ein
banbene Capital tarn an bie ®onlünpicr»2ccietät (jepige §apbn>15crein).
?ll« fipnjachet 9ia(6flang jener gepe tcrcinigten fitb in ®icn notp ju Anfang
ber 20er 3abrc unfer« 3abtb. bie SKuftler jn einem gemeinf(6aftli*en SSable
im (9aPbcf jum äPann auf bem 9tenmarft, »0511 bet
toilben greife ^loffapefl*
mciper Salieri eigen« einige beitete Canon« jum abfingen »erfeitigt baue.
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J
Saifetli^t $cf>'Diurtfla()eIIe. 55
irurbc ba-? gcft bcr l). ßäcilia jährlich t?on bcn ffllufifcrn bc-i
ter großem Swli'uf be>5 SSoltd mit Singen unb Seien vom
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üG jCaifeilic^e $cf<3)^ufttfa)^(Uc.
unb netb friiber befenberer 31u«;ei(f)nnng tcn Seite beS ipefe« jn erfreuen
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Saifetlic^c Jjcf«SDiuri[(a;>cnc. 57
unb «raren unter ben Sängern bie am beflen befolbeten. ®ie taif. ©nabe
mailte fie aber häufig übermüthig unb ««erleitele fie, pth einen hoben ®egriff
Den ihrer SUihtigteit )u machen. (Sin Steifenber erzählt in ben Memoires de
la cour de Vienne (Cologne 1705, 2. edit., p. 111), baß ein folcher $iof*
mufttue hei einer feierlichen ©elegenheit bei $of fuh biirch bie «Bcrfammlung
brangte unb einen (Sabalier, ber ihm nicht $lah machen moUte, bie
fogleich
fagte «>c«n biefen, ber Statur abgejwungenen Stimmen: „Sie eigentliche ^unß
del bei Canto hot mit ben Safiraten aufgehört; man mufi baS jugefieheii,
«renn man biefe auch nicht jurüctmünfehen tann. Siefen Seuten mugte ihre
2ehrer.“ (ffetb. $iUer: aus bem Jonleben unfetcr 3t*t. l'eipjig 1868,
»b. II, 2. 27.)
Digitizect by Coogie
58 Qinbrädt ter Umgebung.
4*.
als Jangerknabe.
SUuffat an« ber ©oftapelle uat autb b*« $cf»Äammcrotganif}. ®iefe Äa«
bette jäbtte nach Äb^et (Sub, @. 77) bur^ftbnitttidi bei28 Stngeftettte, bar-
nntcr 5 ©änger. 3n bet ^abefle her Äaiierin«®itue Ctifabetb Cbrifltne
(gefl. 1750) uaren, uie f^on cruäbnt, ®uma at« ^oftabetlineifler unb
SSagenfetl at« Crganifl angeflcltt.
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(Sinbrüde bti Umsebutis- 59
5 um
bie übrigen .Wirken illctterläutcn, unb bie ©tabtbewohner
überhaupt jum (äebet ennahnt würben. 2tu(b ber maieftätifebe
Jitang ber großen ^ofephinifeben ®omglode mußte bie ©ebanten
nach öainburg loden; war fie boch aus bem Grj ber von ben
3:ürfen eroberten Aianonen verfertigt — jener .^orben, bie auf
ihrem IHaubjugc gegen 'löieu in Aöainburg fo fürchterlich ge=
häuft h^tUon. 23ei befonbern Glelegcnheiten, j. iö. am 6har=
famstag beim iveftc ber Slnferftehung, ober wenn nad) voU=
jogener 'Jieuwahl bie Univerfität unb ber Stabtrath äum 35ant=
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60 2>ic eier Orgeln im 2)eme.
amt nad^ bem 2)Dm fid^ begaben, fonnte bet Änabe bet 3Jluü£
laufdEien, bie X)om S^iunxenneiftet unb feinen ©efeßen (brei
'^ofauniften, 5 »ei nnb einem {jasottiften, bem
X^urnermeifter felbftj bei ben «yenftern beä JEburmeö abge^ialten
mürbe. —
(folgen mir nun bem Änaben auf einem Siunbgange
im Siinetn be^ e^rmürbigen S)omeä. 2)a gab ei ciel ju feben:
Sieununbbreifeig SUtäre moten in bem gemaltigen Slaume Der=
tbeilt unb 5 U ben früber fcbon beftanbenen ©rabbenJmälem mar
eben je|t jeneä be^ ißrinjen Eugen »on Sanopen
bin 3 ugetommen. 2)ie bamaliS noch uom Äinbengemölbe f)etab~
1 ®er ftütier genannte ehemalige .^üfler »cn St. Stephan unb nai^>
malige bürgt. Sranntmeinbrenner nnb IDiitglieb beb S. 9?., @eorg 9teu^aufer,
(gep. 1724 unb unter bem S^or bc« 3>omc8 begraben) ließ biefe Orgel auf
feine Sepen erbauen, bcc^ entfpratp ba« Söert ben Srmartnngen ni(bt; e«
mürbe balb febab^aft unb blieb eb bib auf ben heutigen £ag. 3m Sabre 1787
(melbet beb „9Jeue ffiiefierblätttben") mellte man bie Orgel bcrPcüc« läffcn,
ber Orgelbauer »erlangte 9000 gl. unb nebpbem bie Heinere (b. b- bie ebe»
malb größte) Orgel jur Sermenbung. 3u einem gonb äut (Jtbauung einer
neuen großartigen Orgel mürbe in unfern Sagen einpmeilen ber (ärunb ge»
legt bureb Sorforge beb gegenmärtigen XomlapeUmeipetb flreper.
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Su(^6SnbIeT 9inj. 61
bie älteftc beS 3)omeo. 6ie befanb )ldb, gcrabe gegenüber ber
^Vorgenannten, beim nörblidben ßingangc auf bem nun leer
ftebenben ßborfufee, unter bem ficb ber ßrbouer beffelben, Slnton
•^Jilgram, im gabre 1313 in eigener gigur oereroigt bat- 3)er
6bct fafete nur fünf ©änger unb mürbe t»on benfelbcn an ben
grautagen 3lbenb« nadb bet ßompletc bas Salve Regina nnb bie
®
Sitanei gefungen.
SlS einen ßauptanjiebung^puntt bes gtiebbofes bot ficb
unferm ©öngerfnaben ber früher ermähnte, an bas Sabraus^
leibamt angebautc Heine Saben bcS 93u(bbänbter-J 39 inj. ®cr
Gigentbümer oerlaufte nach bamaliger ©itte aucl) aiiufitalien,
benn ßanblnngen, bie fi<b auSfcbliefelicb mit folcbcn befaßten,
lamen in 9Bien erft fpäter in ©ebraueb- 3)ic 9lusmabl moebte “*
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()2 2>(t Unttirif^t im Sa))tIIl)aufe.
5 3. cS. Ciiij, bcii Setm, ii'ctbni luir im 3al)re 1809 al« Ädjätmcificr
bo« .^).ipbn’fth*'' 'Jiachlaffcb fungiren feten.
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Xer Unteiiii^t im fia))(Q^auft. (>3
©ricfinger (S. 119), „aber ich fannte bic Kraft unb 3Birfung
aller; i^ war fein unb länger, unb
fchledhter Klaoierfpieler
tonnte auch ein Konjert auf ber Violine oortragcn.“ 3luf bas
ötubium bcs ©efanges, worin er fa hei 'Corpora bie befte
Schule burchmadhte, legte .^apbn befonberö grofeen aüerth unb
bah fo uiele Xonmeiftcr componirten, bie nicht
tabelte es ftetS,
fingen gelernt hatten, „baS Singen fei beinahe unter bie oer^
lorenen Äünfte ju rechnen unb anftatt beS ©efanges laffe man
*
bie ^uftmmente bominiren".
i?on feinen Sehrern fpradh 'gapbu immer mit banferfülltcr
aterehrung unb, was ;1 ieutter betrifft, mit äußerfter Sehutfaniä
feit unb nachfichtsüoller Ütchtung, fo bah bie gragenben nähere
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C)4 ©fgrobauer unb gtnfictbufcb ,
$aijbn’» Ce^rtr.
graiij 5a»er C^tgeiiOaiicr, ber 1771 al# Säugcrlimtc in lic Sämerei een
®t. ®fep^an aufgcneimncn lenrtc.
10 g. ©inbcl ftarl' al« Stcgtns S&eri ber ipienfinl’e SUfeepelb in ber
feepelbftabt am 12. Cct. 1745, alt 58 3abrc.
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SonM)ofttbndt?erfut^c. Gf)
beim. @r ftatb am 29. 3lpril 1753 al^ laif. ,§of= unb Hammer:
mufilu^ im 49. IJebetiöja^re. S)ie Haiferin unterftü|tc feine
5öitme, bie er faft mittellos ^linterliefe, bur(^ äJergütung ber
.Hrauteiu unb Jieic^cmUnloften unb bem eine ipenfion
fegte igr nebft
r>on 100 51 auss. ®cn einjigen
- So^n übernahm ein Hloftcr in
Ungarn. Unter ben Hreifcn, in benen ginfterbufd^ unterrichtete,
mirb auch «och jegt betannte ^aus 3)tanagetta genannt.
ilBaiC bie obige iöejeichnung „elegant" befagen mill, oerrätb uno
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(>(> 2f?itf4uler
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(Sinflufe btr aufgefübmn 3)iufif. — (Sialabungen. — Jlcifiigc« Stubium. 67
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{j.i £ob b(b taijeTlidxn ^offabcHmeifitr« oujr.
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‘JattictiWt Rfftlic^fcittn. — ärfifnfcnmn. (}{>
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70 iDhria JfitHfta uiib JpaBbn.
Xbiil, bic ibm unsergeBlic^ blieb unb für bie er nod^ na4>
3 abren al^ Äapeümcifter unb bereit>3‘ berühmter 3Wann bet ber
l^oben f^rau fic^ ju bebauten ni^t unterliefe. 3lu§ ben 2rüm=
Bient eine'} burc^ bie dürfen im ^saljte 1683 jerftörten 3agb:
fd^loffeb batte .ftaifer lleovolb I. für feinen So^n unb 3la(^=
feiger 3ofeb^ I- einen Sanbfife erbauen (affen, ber aber erft unter
3)laria 3:t)erefia feine ®ie au^fübrung
fefeige Oieftalt erhielt.
biefcj neuen Gd^lofebaued gefefeab eben jefet nad^ bem ^(ane be3
faiferlid^en öofard^iteften ^rei^errn non iffacaffi. S)aä Wiener
5)iarium*fprid&t auch febon im :3i>wueir 1743 bon ber 3lu^}ierung
bei 0c^(offe^ unb glcidjjeitigen Slnlcgung ber grofeen 3lÜec non
^ier nad^ bem früher non .Haifer .ftarl VI. beoorsugten Üaren:
bürg. Srfyönbrunn tourbe nun ber Sicbling-Jaufentbalt ber
jugenblid^en, taum jur Regierung gelangten 3)taria Jhcrefia,
wo fie bäuRg, non allen Seiten bebrdngt, in ber nabe babei
gelegenen 2)tarianifcE)en Oluabentirdbe ju .öiefeing für bas 3Sobl
ilires JHcic^eS betete unb Xroft unb Stärlung im ©ebete fud)te.
fiafio, btr gern bafeifcg »ernjeiltc, belang c6 in ber Cbe „La delicioza imperial
Residenza di Sclionbruim". Vienna 4to Pubblicata colle Stampe del
Gbelen nel 1776. Siebe and) Opere del Sig. Abate Pietro Metastasio.
Nizza 17S;j. Tomo X. p. 376 aeq.
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3)itc6atI.$aDbit at4 Sängttlnabc qufgcnominen. 71
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72 ?fcpclfc«ftp in XloficTncubuig.
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SccpcltSfcfl in Ülcftcrneututä. 73
16 Sitrgl. 35ie8, S. 27. Xic tiegr. Sfijje scii SUicljacI ^a^bii fagt
(0. 6) bagegen nur, biß äntibael aiib ben ©änben be« faif. Ißaare« 24 In»
caten erbielt, mit ber Jluffcrberutig, ficb fcgici* eine («nabe au«u't^'<t«n,
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74 [$avbn entgt^t einer emflen ®efa6r.
rrotauf 3)Ct(bael 6IoS um bic (Srlaubiüj; bat, bi( tpälftc fciitcm armen, guten
SJater ftbitfen ju bürfen.
17 5)ic SBabrbcit biefer Slnefbote »trb ebenfo oft uerneint lote beglan«
bigt. Carpani (p. 280) (»äft fie für unmahrftbeinlitb. Se treten unb ffra»
mer» fiüfjen fid) auf ißrepel’« äuSfage. ®ie ?lHg. fWuf. 3t8- (1811, ®. 149)
miberlegt Se ®retcn unb beflreitet gleich Sarpani bie fDicglicpfeit ber babei
notbU’enbigen Operation anf beutfehem ©oben unb in SBien, gleicbfam unter
ben saugen einer Prengen fRegcntin (was aEerbing« nicht aubfchlöffe,
bap man ja $apbn hätte ganj einfach nach Stalicn fchicten tifnnen). @rie«
finger loieberum (®. 11) erjähft ben SerfaE, führt ben ®ater fogar felbg«
rebenb ein unb fagt jum ®chluffe: ,,'Bie ffiahrbeit biefer Snetbote icurbe mir
bnreh ®erfonen serbürgt, benen fte ^apbn Sfter* erfäblt batte." ®o6 fich
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Sin ^liritfitr‘3u6iläunt. 75
’
2)aö am 22. bei SEßeinmonatI 1749 abge^ialtenc ^riefter=3«^i=
läum bei 6 arbinal= 6 r5 bifc^ofl ÄoUonic 3 ** mag »obt bal Ie|tc
geft geföefen fein, bem bcr nun im ^ünglinglalter ftebenbc
Jgaübh all aulübenbcr Sänger beigemobnt bürfte. 6l
ift nidbt unmicbtig, ficb bie (stnbrücfe, weldbe bie anbädbtige @e=
mcinbc bei @clegent;eit großer firdbli^er gefte empfängt, ju »er=
gegenwärtigen, biefe reiche, bie Sinne wabrbaft beraufebenbe
ßntfaltung bei nellen ©tan 3 el bcr firdblidb^n löladbt, äu bereu
i'erberrlidbung ßapbn felbft faft ein balbel ^^bi^bunbert fpäter
bureb feine großen Söleffen fo weientlicb beitrug, ,'paben Wir
früber nur fummarifd; iwn äbnlidben geften Diotij genommen,
folgen wir für bielmal, wo mir juglcidb uom ®omc Slbfcbieb
nebmen, etwal eingebenber ben einjcluen aWomenten ber feltenen
**
^cier einer Secunbij.
2
mä^tigen Älängc ber großen S)omglo(ic, bie ben a)Jor=
ie
.^apbn. nie ebenfalls bebauptet nirb, bet guter (.'atme einen @tber) erlaubt
pabe, ifi unbentbar. 33a« 'blepel betrifft, rergeffe man nitpt, baß et längere
3eit mit Jpaobn unter einem S^otbc irobnte unb in bet Sätme bc8 täglitben
Umganges 'Kaurftes ans bes SieiflerS SJnnb uernabm, naS biefem eben nur
in unabfititliiber SScifc 31ng’ gegen Singe entfilüpite.
18 Sigismunb @raf bon .itcUonict nutbe 16Ü9 junt '^rieflet gemcibt
unb hielt in SBien fein erfteS SDiegepfer bei ben Karmelitern jii @t. Sofepb-
3)er Äcibe nadt Somberr 311 Otan, lituIat>*ifibof 3U Stutari, Iritflitficr
?ii(pcf 5U 2Bai3cn, njutbe er 171G non Kaifer Karl VI. als SBifepof nadi
3Bien berufen, »0 er im fclgenben Oapre am 13. üRai ben iaufact bei bcr
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;
70 Sill '}*ricfler<3u6ila'iim.
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bem üobcQ^aufc bcrßcgcn. 77
3)er Äelc^, öeffen fid^ bet ßarbinal bebicntc, t»ar mit einem
aus purem 6 ilber getriebenen Oranje geid^>müdt, ein ©efc^en!
ber Äönigin uon ^Portugal. 9iad^ »oHenbetem ^oc^iamte, beffen
mufitalifd^en J^eil bie ^offapcHe beforgte, intonirte 6 e. 6 mi=
nenj bas Te Deum unb perfügte fid; fobann mit ber hoben
@eiftli(bfcit in bas taiferlidbe öratorium, bafelbft ben aUerböcb=
ften ^errf^aften ben Gegen crtbeilenb, morouf bann ber junge
Grsberjog in bie faifetlidbe Surg jurüdfebrte. 9iadbbcm ber
(iarbinal:®rjbifcbof in ber unteren Gacriftei bie '^ontificalicn
abgelegt batte, empfing et bie 3)tajeftäten unb beten bobes b9e=
ren. 'ln ber Stafel faßen ferner nodb bie 3)linifter unb einige
^of: unb bürgerliche Samen, im ©anjen 41 '^erfonen. 9Jocb
uor ber Safel überbra^te ber Cbrifttämmercr ©raf Atbeoenbüller
im ')iamen beiber aiiajeftäten bem .^abilat ein mit Smaragben
unb Sriltanten befeßteo '^Sontificabilreuä unb einen gleich foÜ=
baren 9iing. Sie Safel (perfi(hert bas gewiffenbafte aBiencr
Siariumj mar ungemein prächtig, abfonberli^ aber baS Sefert.
'Jeach etma pierftünbigem 'lufcntbalte lehrte ber taiferliche öof
nach fcom üuftfchloffe Gchönbrunn 5 urücf. 'Im folgenben Sage
gab' ber (Sarbinal no^ ben perfammelten '^Bifebofen, HJrätatcn,
bem Somcapitel unb einigen (Sapalieren eine gldnücnbc Safel. —
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78 au< bem jtaixSbaufe serftogen.
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5.
€l)n)nth.
*
5Öien in bcn 1740 biiS 1766.
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80 ä^tufifrinn 6ti $of(.
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lafelmurif C'ti ?iofe. S1
au#. (S'ä war Sitte bei .öofe, bafe bie .«inbev am 3!ameu#: iiiib
I>.
gtiebern bcii (nif. 5>anfc« nebft GaPalicten nnb Isameii. (Tiibicr nnb Ton-
[eper finb nitbt genannt.)
$ 0 1)1. Oapbu- 1- **
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82 2(<)cnbrumi.
5 .CCatl Jitter«, fpätcr gcatclt mit Vcm ‘ßräbicat reu Jittereberf. Sßic
behalten in ber geige ben iin« gdäiifigercn „ Jitterbberf" bei.
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I'a« i()eat« nädjft bev Siirg. 83
grege9 Sliaofenfeft itt^ber pracbtbcllen, 1729 peu gifeber bon Sriacb an bet
Stelle beP ehemal. 'liarabieP- (.'Jof«) ß'artenP erbauten äteitfibnle. Qs ibaren
über 8IXK) iperfencn ,)ugcgeu unb würbe „bep biefem greubenfefte fo bicl
unb Uebetflug erbliefct, bag bcrgleithen, weil Sßien flehet, uiebt ge«
‘l'tacbt
Sitte )ur l'eibejübung iönll gcfeblagen. Xa<s Söallfpiel (Jeu de paume) würbe
6*
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84 Il'catct nädift itx 8utä- — groiijöfifdic# Sc^aufpiel.
(id) aber bnlt. 35a« fviibe|l« t«>f- üanb gc.jcnübet bem jcbiiieit
8urgtl)catcr unb brannte ju Cnbe bc« Hi. Sabrbunbert« ab. 3)ic prisaten
8aÜbäufcv mürben alle frnbjeitig jn J^eatcrtcrnellnngen umgebaul; ba«
friibege, icben 1 (j 28 genannte nnb 16.58 ju ibeatergreden benupte 8allt>aue
ftanb in ber 5um Ibtü “»f bem Wriinb be« jetjigen
üinimelbfcrtgaife,
f. f. Ainanjminiftcriums. Sn« bem Heineren 8aIIbaiie in ber Jeinialtgrage
sogen bie beutfeben Sdiauipieler im 3abre 1712 in ba« neu erbaute ibcater
näebU bem Jlärntbnertbor; ba« Öallban« in bem, nach ibm benannten 8all«
beo benen P. P. granciscanern ein neue« Jbeatrum jum @ebraud> ber 3tali'
äni)d)cn (iomöbie unb Musica Bernosca (jocofer Stil be« 8emi) in eben
benannter «pradie noch »er Oflern in Stanb su feben." Dir. 24 fiinbigt
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XaS S&eatft nä(fip fcct ®urg. — Sd;iiufpicl. 85
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8(3 I^eatet nä(tfi bcr ®urg. — öaOttt.
als ein eifriger (Beförberer beä ©ebaufpiel« unb al« ein achtbarer 3Kann
überbaupt. Sine ©cbülerin ^»ilbttbing'« trat u. Sl. bie tregen ihrer 0tb5n»
beit unb Äunpfertigfeit berühmt geirorbene Slatia Sra Seigef eine ffiiene* ,
rin, bie ben genialen engliftben Ütümen unb ®irectot be« ®rutBlane-®beater 8
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3)a« Sweater näc^fl bet 8urg. — 3tolicnifdie Opern. 87
*
13 2)a« Sjetitit^nifi ber in ben Oabren 1740 bi« ITOG in Ü5ien bei $of
unb im Jbeater gejebenen Opevn bringt Beilage III.
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S^cafet näc^jl ter iBurg. — 3talieni(4e Cpcrti.
fie einen großen 'Jluf. B)ieu bilbctc fie fid) bei aietaftafio
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Xai idealer nä(^>fl bet ®utg. — 2Ruftfalif<^« 3lfabtmten. 89
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90 Ititattr näi^fl ter ©utg. — 3)iufifalift(e ätabtmicn.
in bie 50et 3ahtc fallen, ba biefer Sänger ffiien nur einmal (circa 1750)
fcefuchte. ®a« Repertoire des Theätres führt ihn ebenfall« an. Cbmchl
^anelicf biefen f<him mitgetheilt hnt (CSefchichte be« Scncertwefen«,
S. 6), fei er ber Seltenheit halber auch hier ucllftänbig miebergegeben:
„3n ber äfJurilalifthen Seabemie merben heute ju h^ren febn ©erfchiebene :
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@tablt^(at(t näc^f) bem AäriU^ntrt^cr. 91
(1766, 13. ®tü(f) fefacn »vit, baß in ben 60« Oaßren au(ß '4,'ril'at|.'crion«n
murifalifeß »ar, trat ^(atibii fväter in regen Serfe^r. aWantßc ton $>abbn'9
Sompbonien tarnen hier bvisatim juerft 3ur auffübrung, njebei b. Secß felbß
Sir Iberben fbäter ülubfUbrlicbere« über ißn bbten.
birigirte.
17 Sn» bem Siener Diarium erfahren mir, baß außer obiger Sltabemie
noeb fine jroeitc im @aal „jur SWeblgrube" beßanb. Da biefelbe nur jmeimal
angejeigt iß unb ißrer biJßcr noib nirgenbe Crmäbnung geftbeben, feien beibc
Sntünbigungen ßier mörtlid) miebergegeben: 1752, 9h. 96, 29. 9icb. „ß8 mirb
allen rcfpectibe J£>C(b' unb 9!iebcren l'iebbabern biemit 511 mißen gemacht, baß
auf bbße« Degeßren bie aWulicalifcße 9lcabemie auf ber aReßhgruben
fünftigbin ßräcife um 6 llßr angefangen merben mivb." Die jmeiie Sin*
fünbigung, 92r. 104 , 25. Dec., jeigt an, baß bie Sltabenüe „311 ber oormals
gemöbniieben Stiinb um 8 llßr Slbcnbj anfangen merbe, babe» ficß eine gau3
neue oirtuofe Sängerin ßrcbucircu mirb".
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92 ®aS Stabtt^cater tiäcfifl tcm Äärntbncttbor.
gounen unb fdbon am 30. lioi'. 1709 erlebte Ü9ien bie (iröff;
nung feiiieö erften etabttbeaterv. (Sentc ifiecori war ber
wiffer jfraiiä SlaUerini bereit« ein 'llribitegium erwirlt jur äbhaltnng bon
eptrn unb für bic baju nöthige Srhaming eine« Sbeater«. 3)er Dlagiftrat, bem
SJalterini im 3ohre 1710 bie« ^iribifeginm jim' Siettaufe anbet, ging barauf
nicht ein. Sen feinem, ihm unb feinen Srbemcrthcilten fRechte „um Slejahlnng
gefungene Cpern unb SSeIfche Semübien holten laffen 311 tonnen", Wellte ber
SSefiperim 3ohte 1726 enblich felher Gebrauch machen. On biefem 3ahre
tünbigte er im SBiener 3)iarium (9Jr. 1.8 unb 14) an, ba§ ein h«htr Slbel
unb bie ©emeinbe iu ber füieberloge be« ^>rn. 3«feph be Jrebano im ©unbel»
hof ba« fJiöhere über Srhounng unb Sinrichtung be« neuen Jhtotei« einfehen
!Tiarium, 1709, 91r. 661, eem 30. 9!eo. bi« 3. S5cc.) ®ie bomolige Slußen*
feite ift in Solomon Äleine’8 ^rofpeeten, 1. ®hl-. 31r. 3, obgebilbet. Sa«
innere wirb bon Hüchelbecfer oortheilhaft hefebrieben, efl muOte olfo bebeutenb
gewonnen hohen, benn, wo« bo« ©ebäube unb bic Sarflcllung betrifft, ent*
wirft un« booen eine betonnte geigreiebe englifcbe Same bei ihrem ©efuebe
im 3ohre 1717 ein wenig einnehmenbe« ©ilb. Leiters of the R. H. Lady
Jlary Wortley-Montaguc, London 1803.
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£.18 0taMtI)eaUv 8cm jtärntlmcrt^or. O.'S
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1)4 Xaß StabtltjcaUr nät^fi bcm SänU^iKrt^or.
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:
fie (nad» ber Sabi> Sjcrfit^crung) ber briltifd)e ipiJbcl ni^t einmal einem
•JHarftfdireier »etjei^en mürbe.
24 011a potrida be« burebgetriefcenen guebbmunbi u. f. ir., an« Pie^t
bettbigen 'Hienfcben". Cogmopoli, auf ÄoPen ber Sccietät.) 4icn ®tr. er*
fdiitn ferner netb: „Puflige 9tei6*i8ef^reibuHg au« Saljburg in Berftbiebcne
Panber; berauSg. »on 3ef. Stntcni ©traniblv, ober bem fegenannten ffliene*
rif^en $nnn«»urft. 4." (Cbne 3abre«jabl unb ®rudort, mit 13 .IfHbfcru
in fcbn?ar 3 er Äunp, gtj. Bcn 3accb IKellion, gep. Bon 3. 33rugg.) ®ie«
feiten gewerbene 3?ueb berlegte ®ft. [elbp unb fehle bieSmal nu«nabm«ireife
feinen toDen Plamen uub .'pan8wurp<(£barolter bei.
Präge; erp feit bem 3abre 1744 mar er ebne llnterbreebung in ifiäien. JBiegr.
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04) , Saei @tabttlieiitet näd’f) btm äärmbuertbor.
28 (?ctabc biefed $aii8 ttnitb« ein Ijalbce 3ahrlmiibctt fpätcr ber Ster«
fiimmlmigsert einer liter. ö*efeUf<haft, beven i'otjiiglidigce i'iitglieb eben jener
Mann ii’ar, ber beni Steife beS §nn8murfi in aöien ein CSnbe ma<blc.
3abnarät.
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Stübtt^catcr näc^ft tcm ^ärnt(inevtlior. {>7
'?(u«fteUiing in SBieu im 3a()tc 1873 lieferte i)ir. ÜÜ2 ein '.tguareU auf 'Perga«
ment: Stvanibtd (als .^anSiv'urg) unb feine grau 'Dlonita, beibe tanjenb.
32 9118 Pteliauiev cinfl an ber Safel eines @rafen, ber fidj an i(>m jn
telupigen buffte, gefragt miirbe, tnarum er niebt munterer fei, antwortete er;
„.t'ier ig prebaufer, ber ift nie anberS ;
wollen Sie aber ben .'öanSwurg feben,
fo fominen Sie um 6 llbr in bie Äomübic."
33 9lusf. Piogr. über prebanfer giebt fein greunb 3. g. Pliiller, ber
'(pbl, ('ai)bn. 1 . 7
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(IK X!(i «tabitl)(atev lüdfl bcm Äärntbiteti^tr.
erfcfiien nnb noc^ jebt gefc^det loivb, obtoobl iltr beS ilerfafferS
lebte §eile fe^lt. Gbenfo befannt tonrbe ber ergän^enbe britte
I[;eiU 33efc^reibnng‘ iiJienS. Siteietern ftarb am 30. 3)ec. 1708
im 58. Üebcnsiabrc nnb anc^ fein Sübniff ließ Haifer Sofcp^
für bie i5(^anfpicler:0alerie anfertigen.
'.f.trebanfer, bi-jbcr baS .^mnpt ber 3?nrleSfe, fab im
1737 in Bsfcpb gefdbrli^en Sebenbnbler neben
ficbauftommen. 9lnd) biefer fcbnf fid; eine eigene Gbaratter^
rolle; fein Scrnarbon fanb rafcb Gingang nnb in Grfinbnng
ertemporirter 6tüde jeigtc fi(b Mnrj nnerfdböpfli<$. 3b>* 5«
oerbrängen mar nnmöglid;; baber ocrglid) ficb 'f-'relianfer mit
ibm, inbem jeber in feinen Stüden beS anbern 3;bc‘iterfignr ju
.Oülfe nahm. Siit .«nrj, ber bnrd; feine momentane Herbinbnng
mit .öaubn eine eingebenbere .«enntnifsnabme mit ben itcrbält:
niffen beo Jlmiters niicbft bem .«ärntbnertbor biiKptfäcblicb
iiotbmenbig mad;te, loerben wir noch genauere 'SefanntfAaft
macl)en.
Xen Gienannten fdiloffen fid; im Bi'bre’ 1743 ihlilb. Slepberg
«. 122 fg. unb 181 fg. gcibfl ba« in bgl. nic^t bftfgm'tnberiftbc SL'iener
Xiariiim tvibmet 'JJtf^aiifcr einen irarmeu Sadjtuf. 3atirg. 1760, Sr. fl.
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Xii @taMt(ieatcr näd;fi beni ftarm^iiert(ior. 99
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KHI StaMt^caUt nä<^fi bcni JbärmbiKrt^or.
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aBarionetttnfviele. 101
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102 laiijbelufiiäimcjen.
3 eit ift uu-j nur 'ilicnigc« crbaltcn; cs maren, mic in ben fpä^
teren 3 <ibr^ebnten, unb auf öffentli^cn 'Gälten
in ben Dlcbouten
niK'fdjUcblid) Ülicnuetten (Minuetti di Ballo) unb Sieutfdbe
(Allemands) in GJebraueb. ( 6 ontrctän 3 C, liänblcr unb äöaltcr
tommen erft fpäter oor.) 0 ic maren jum !ibcil für oolle^
Crdbeftcr, jum Jbeil nur für £treid)inftrumentc, jmei Siolinen
unb !öai5 , geid)riebcn, mic 5 S. jene oon .^oljbaucr (circa 1745)
.
0 . 111 .
au« ben ^bberii Stänben tefiicpt unb autb ber taif. Jpcf lieft fie etter« in bie
3)urg fennnen. 35iefe flummen Jl'eater baten fiep, alle Sanbtungen nbet*
banernb, bi« auf unfere 0age crbaltcn.
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Sanjbeluitiäungtu. 1 («
Sud) Sonates bor tie Siolin unb nodj ein Siict) ben 2 Musettes ober
Vielles in '(taris Iieraiiäigebcn taffen." 2iacb @evber ftarb Saptijle jn (äaffet
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104 £anj6clu|)igiing(n.
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Xanjbelufiigungen. 105
42 Gnbe bt« forijm 3a6vbiiiibcvt« wallte ber Jlbet für feine Sille ben
Ijnjfaal be« .Oioftraiteiir« 3a&n in ber ^immelpfcrtgaffe (neu 9lr. 6), iro
andi riete Ccncerte 2tatt üatt™-
43 3n ben .Geltem biefe« am 2)leül* (Jlcu») marft gelegenen, im 3afitc
1G98 na(b Slinen be6 3- S. Sfiftber een Grtaeb ertaulen ©ebaubcS mürben
bie üJJeblfide untergebraibt — baljer ber fJiame. J)er Saal bat feine @e*
fiitbte. gab hier im Sercin mit Sbü- 3af. fDiariin in ben 80ev
2)Jr;art
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106 9U(^tmufiten.
r
(neu 9ir. unb ber „berühmte grcßo Saal" im aßaffen-
17)
l^crtgii^en Joauic auf bem ißetcN-'ö^itliefc. 2ic „btoperen"
Salle biefer Crtc mit „mobbefc^tcr" l'iufif unb ausgcfuc^teu
Speifen unb ©etränlcn finb iabrclaug jur gafc^ing'Sscit im
Siliener Siarium angejeigt. ^üt all 5 u berbc Hlüfc^ung forgte
bab Iriitrc'e: iteggclb für eine IbJann'jperfon ein Spccicb^Sutatcn,
grauenjimmer franco. Ser Slnfang toar um 6 Ubr Slbenbb;
**
bae (Silbe ift nidjt angejeigt.
2lud) ber Diac^tmufiEen liaben mir jugebenten; fie boten
ben loarmblütigen 'äöicnern eine gar loillEommcnc Unterl;altung
unb loeiü oon ihnen fc^on im 17. :3<ibrbuubert ein iHeifenber
ju erjäblen. ‘® 3nbem er ben großen H'iufiffinn bcc' Äaiferö
licopolb I. bcroorl;cbt, finbet er cb crElärli^), „baß fic^ fo «iele
oorbei), baß mir nid;t eine ’Jlad;tmufic vor unfern ^j'c’nftcrn auf
ber Straften batten". :^n ben 2üer Salären beb 18. JJalirliun:
berte gemannen biefelben an 3lubbebunug unb aiiannidifaltigteit.
Ser im grojtcn Stil aubgefübrten, febon früher ermähnten Sere-
naten mit glänjcnb coftümirten mntbologifc^en üWai'fen, bie an
^amilienfefttagen bes' faif. .tiofeb auf bem innern Surgpla^ ab:
gebalten mürben, gebenft ein anberer iHeifenber. SBenn auc^
mit bem Sobe ilaifcr Harl’b VI. mufitalifd;e Slaclttfefte folc^er
IJlrac^t oerftnmmten, gebieben fie bod; in maunid)fad;er (^eftalt
in bürgerlid;en Greifen fort; fo mirb nod; in ben llOcr
beb porigen ^abrbuubertb in einem Sriefe aub SSien beridttet:
„SJacbtmnfiEen finb I;ier fo häufig, alb unter bem fdjönften
italienifcben ^immel. Salb finb eb ganje (^efeüfcliaftcn oon
45 ao Saiiilcfalc fint jii 5ubc tc« »oriaeu Sa^rbunberm iit ber inneren
nodi genannt: baS liarino bni Ctto in ber 2))icgcIgobe nnb ber
2ratmer<§>of; in ben Sßrrfiübicn ber tveltbcfanme Spert. Sie (trüdni'ötilielj
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9tacfitmuftfen. 107
gemcinbeit unb Öröffe ber Siebe jur -üinfif felir beutlidi; beim
fic mögen uodi fo fpät in ber 3ladit gegeben loerben, ju Stuii:
ben, in benen alles geioöbnlidi nad} .*panfe eilt, fo beinertt man
bod) halb Seute in beu geiiftern, unb bie dWufif ift in loenigeu
'Hünuten ton einem .kaufen 3“börer umgeben, bie iöcpfalt ju^
flatfcben, öfters, loie im Jbcater, bie SUicberbolung eines
GtücfeS Perlangen unb fic^ feiten entfernen, bis baS Stäiibd;en
geenbigt ift, bau fic öfters uod) in anbere (üegenbeu ber Stabt
fc^aarenloeife begleiten." l’ludi jii 3lnfang bcv laufcnben
^unbertS irareit bie Stänbdien in äiUen uod; gebräud;li4’. 3iac^
lUiofdieleS ** gab Oiraf ifialffi) bereu fec^-j im 1815 im
botauifdien ©arten. DlJofdieleS felbft, 'Diaufeber, 3)ierf, Oiiuliani
48 ®{t neue tcutfebc IDicvfiir, een (£. Ü)t. iüJicIaiit. 17!t9. 3. 51.
49 3Iu« ‘Diofetclc«' Peben, vett feinet grau. 1872, I, 2. 23.
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108 IJrmatftfit.
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j)!iifitalicnl)aiibel. lOft
'^JetrPWi5.
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110 Slitfitalien^anbcl.
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JXufitalicn^iiiibcl. 111
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112 3)liififalteu(ianbel.
fein, ber Stierte non ^apbn in ben 0palten be-5 SBiencr 5ia=
rium>S anfünbigte ; cö mar bieö ber oben ermähnte Simon
§afcbtc, „iihififo unb Slotift in ben brep .^netten ju 'Jltaria
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SRuritliete tes öfl(rrei(^if(6(n 113
¥»bl, pa^kit. I.
8
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114
ii'iirbe 1724 im äuftrag be« StarquiS Sofrano »oii 3. 9. giWer bon ßrlat^
erbaut. 9(u8 einem b«l^runb aiiSgebautblen 3)tittclbau unb berborfretenben
Seitengßgeln bejiebenb, mar e« jur «Seit be« ^rinjen berühmt burO) feine
prad)tboUc innere Tliibfchmüctung. Sine in jinpfer geflotbene fibbilbung im
Almanach de Vienne, 1773, jeigt bie ^)auptfafabe noA mit einem @itler
umgeben.
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^üriKicbt SDJufiffatxUe.
115
iinter^iielt eine anfc^nlic^e aKufitfapcUe unb ucranftaltcte jebcit
i'Jinter an ben 5rcitags5=3lbcnbcn, an bcncii bie-Xbeater <^e=
fcbloffen roaren, niufitalif^e iltabemien, bie nein .fiofe nnb
hoben ülbel bejudbl rourben. Ditteräborf, für beffen 3lulbiU
bnng ber '^rtiiä in nätcrlicber 3ßcifc forgte unb ber in ben
50er fahren ein rüI;rigeo fflitglicb ber «apeUe lourbe, i;at nn-j
juerft beren Ginriebtung befcbricben. ®er faif. .öofcoinpofitc'r
3ofcpb Sonno, ipätere öoffapeümeifter, batte bie
3lnorbnungen
unb bie Leitung ber 'Jlnffübrungen übernommen,
;;5ofcpb Xrani
loar örtbefterbirector; uioeiten birigirte
5 aueb Stitteröbor?, nnb
alö ÖHuef im ^abre 1751 roieber nach 3iMen tarn,
mürbe' ancb
er für bie Äapelle gemonnen unb marb bnreb
feine oielfeitigc
«Übung bem 'firinjen balb ein unentbebrlicber
.^auofreunb
tie fiopeUe oerfammelte fid) breimal mö^entlicb
Su'Uebungen'
nach Cftcrn enbigten bie 3öinter=3ltabemicn nnb
maren bie kn’
fiter im ©ommer frei, boeb mufften lie täglidi
ficb bi® ujej- ub^
'liacbmittagö in «crcitfcbaft btiüen. Sie norjnglidbften Diit;
glieber ber .^oftapelle, ber fiofoper unb beo franjofifeben ©Aan-
fpiel=Crdbefterä unb ber beften «irebeneböre maren
hier Bcr=
einigt unb an Goncerttagen mürbe ba-s Crd^efter
- fein äüunber (fagt Sittereborf ), baß biefe
nod/oerftdrft
31tabemien in
gans 'Jöien al« bic beften anertannt mürben, ^nr 31uffübrung
tarnen u. a. ©bmpbonien oon ^omeUi unb GHuct, Oratorien
arien au_s ben bamals beliebteften Opern,
«iolinconcertc oon
«enba, Jartini, Socatelli unb 3«ccarini.
Sittereborf felbft be-
Kbreibt in mannen 'iüorteu feine ©eligfeit beim
«ortrag feine^j
erften «lolinconcertei »om Ordiefter begleitet. 3lbs ^nftrumcntal-
©oliften finb genannt: ipugnani, oan lüialber unb Sitter«-
borf(«ioline), ©entfeb (6eUo), ite Glaire (fvlöte),
©cbmin
unb «efoyi (Dboe, Grfterer auch «affetborn), Sunc (?fagott),
Ätami^, «entgeh unb beibe .(lubacscf füBalbborn) '
«on
oorsüglidicn Öefangeträften traten hier auf; bie 3lltiftin «it=
toria Xefi (--Sramontani), bie ©opraniftinnen Sberefta ,öci-
nifcb (öerebcl. «ettmanii), .H'atbarina ©tarjer, GatUrina
tflabrieh, ber Senorift .«arl r^ribertli, bie
Gaftraten Wuar=
bucct unb «i'anjuoli. ^m ©ommer brachte ber Mrft ge=
roobnlicb einige aii'onate auf feiner am 'Karcbflufi, nalie bei
beffen 'Künbung in bic Sonau bei .^ainburg gelegenen ,6err=
)d;aft ©dblofebof ju, einem prdebtigen, oom '.ftrinsen Gugen oon
8*
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llti SürfUic6e 'J2urina|)((Ie.
hä3p übernommen.
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c.
‘
^fl)r- miii i®oni)erial)rc.
trug, ©cquält non .junger, bie iEafd^en leer, ol;ue ^reunb, ben
er um ein fc^üljenbeS Dbbad) hätte angehen tönnen, irrte ber
ülrme bie 31acht binburdh in ben Strafen Biend umher, bio er
enblich erfchbpft fich auf bie näd)ftbefte Sißbant nieberließ. So
fanb ihn ber grauenbe iDiorgen unb mit ihm trat bie 'Jloth
neu gerührt, bot ihm feinen Sdjub an. Spangier geftanb, bafe
er mit Beib unb ^iub jmar nur ein cinjigeS 2)ad;jimmer inne
feheinließteit für fie fbrießt. Xic Semeggtiinbe werben in ben einjeluen ivid;*
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11« Itiiotifl ®pan()lct.
fennte autp $apbn bei ipm feine 3uflu(bt fiuben." Se SBreten irrt jeboeb in
einem 91ebcnumganbe, inbem er fagt, $apbn Imbe au« Sanfbarfeit ©pangler
in bie fütfil. Kapelle aufgenemmen. 'Uber eben biefe SJet»ecb«tung mit
beffen Scepter fpriept für bie ©laubmUrbigteit »on bet utfptünglidien Sr«
jäplung 'I'iepel’«. — Siele enblicb geben Spangier al« äPejjncr »on 2t. 9Ki«
cpael an nnb laffen ^apbn »om Kapcllpaufe au« birect ju ipm in« fWitbaeler«
bau« jiebeit. Jlutb bie« ifl }u miberltgtn, inbem Spangier, mie bie 3in*'
biitber au«l»eifcn, erft im 3apre 1701 in bie« geiftlicpe ^>au« 50g.
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Ifitcrijl Spangltr. 119
SBie« 1871.
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120 3fit b«
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JIDerlti ^Jläite. — ©aßfa^tt na<^ OTanajtff. 121
ben 'Sinter über burdb, fo gut e'3 eben ging; er geigte bei ben
oerfcbiebenften WelegenbeitsMiiufiten, fpielte mobl and; jum üanjc
auf, beforgte 2lrrangement5 für ein unb mehrere ;^nftrumente
— furj, er griff ju, mo eö etma-S ju oerbienen gab, babei auf
allerlei ißrojecte finnenb, bie er, rafd; gefaxt, ebenfo fcbnell
mieber oermarf.
Unterbeffen mar ber 'Sinter oerftridjen; ber f^rübling tarn
unb mit ihm ermad^te bei .^apbn bie Sebnfu(bt in>j f^reie. Gine
ber oon 2Öien nad;bem betannten ffiallfabrtoorte 'Saria.H’U in
Steiermar! abgebenbe '^iroceffion mag .'gapbn ocranlafU haben,
ficb ihr anjuf^liefeen — er mar alfo ^Utger gemorben. Sein
'Auftreten in 3)laria 5 ell erjäbten Öriefiuger unb S)ied in ber
.'pauptfadje jiemlidb übereinftimmenb.^ ^apbu ftellte fid; bei
feiner 3(nfunft bem Gbormeifter P. f^Iorian Sraftil al*3 einen
au'jgetretenen Hapellfänger bei St. Stephan oor, jeigte einige
Wefangöftüde (mahrfcheinlich eigene Gompofition-joerfudhe) nnb
bat, fie in ber Hirche fingen 511 bürfen. 5Der Gbormeifter aber
fertigte ihn turj ab: e>j fdme Sumpengefinbel genug oon Sien,
3eber gäbe fidh für einen Hird;enfänger aUi? unb menn eö
barauf anfäme, müfete Heiner eine 'Hote 511 treffen. .<papbn
nahm nun feine Ü<h « 1«
folgenben -Jage auf ben Ghor, hörlt eiim Seile bem Organiften
Aranj .üaoer Siberhofer ju unb mifd;te fid) mit ber unbefangen-
ften ailiene unter bie Sänger, llnbemerlt fudhte er fid; nun
bem Soliften ju nähern unb ihn ju überreben, ihm feinen '45art
bamale fiingitciibfu :pftfoii«n »etbanfe i* btr Ö'üK b«8 ^rii. Dr. 3. 'Paiier,
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122 aiüdleir nai^ 2Bitn. — Jamilit
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£ie eiftt äJltffe. 123
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124 ffrPt SWeff«.
H Sari 3?ertu(6, iPcmerfungeit auf einer Steife au« ibüriugeu nach SSien
iiu Sinter 1805— <>, 1808, 11, 174. 2ie«, Siegr. 9lac6r., e. 72.
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3ni 3){ufiii(lcr $üufc. I2r>
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i2<; 3m !Diiiia(I(r $aufc.
jwifc^cu bem ßrabeu unb ber faif. öurg), >i'o ^aöbn nun
mobnte, batte bamale, wie baij (orgfiiltig gefübrte
auöWeift, einige für uii-j intereffante iöUetbparteien. crftcn
-storf wohnte feit bem 3<ibrf 1745 bis ju ihrem 2obe bic
AÜrftin 'Jli'aria Cctaoia, aiUtwe bes AÜrflen ^cfeph 3tnton
(jftcrhäjh, ber, nur wenige Ülionate regierenb, im ^ahre 1721
geftorben war. 'äis jur SSoUjührigfeit ihres Sohnes ißaul
'Jlnton (ber .vianbn als feinen Mapellmeifter anftcUte) führte
biefe ÜKajorat unb 50g bann nach 'iilien. (isJir
werben ber fürftlidhen Atau, bie fich bie ,'öehung ihrer 'JJtufif^
11 S'ic iviniia (Sblc i'cn Wljclcn (ipätcr (Wljclcn’fc^c Srtcn'i, eine ber be»
35iatinm“ ausgegeben, baS feit 1780 als „äSiener 3«itwng" nodt bfnte be-
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Stil bi tn. 127
fünf bi« fecb« ©ebritte in ber Sange unb öreite), erfe^te bie
^^enfierlücte bureb eine aüerbing« überraf^enbe 31u«ficbt über
ben belebten SUidbaelcrpIab bin bem Gingang ber laifer^
Ii(ben Surg. 2)ie Sliietber ber S)a(bäimmer mit einer .Kammer,
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128 i’ecrionen.
ich würbe ba« wenige nie erworben haben, wann ich meinen
Gompofition« Gnfcr nicht in ber 3lacht fortgcfcht hätte."
(flehe Beilage II.)
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IfoOt 129
wie noc^ ^eute auf bem Äo^lmartt, aber bcin alten 3Jltc^aeler=
12 3)a« $au« 9Jt. 133 («fit füumtntrirung) «outbt im 3abt* 1797 mit
btm turj )u»cc abgtbrannttn S(f> unb bem in ber ^errensaffe anüobenben
C9tbäube JU bem gegenmärtigen großen $aufe 92r. 26 (neu) betbaut. 2)ie
^rma Stutup (neben ber befannten dleftauration „3uni Cotbringer" ) nimmt
fo jiemticb bie @teUe ein, mo fttb ytttacia’e 2aben befanb, wie biet au8 btt
eon Jtatl @(büp tabirten 3ci<baung erficbtliib ifl.
<Zflttbäj9'f<b«t SKufttfopetlt.
So bl, PabOn. I. 9
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130 2m i£lai>ii:v.
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(J. (Smanuel ®ac^. 131
Öanbn bis ba^in beim Stubium bebient ftatte, lüfet fi^ nid^t
naebweifen. Sie 9öabl fonnte ibm freilich nicht fdhwer fallen,
benn bie 3 <ihl ber oeröffentlidhten Glaoierwerte war äufeerft ge=
ring; 3U wählen hatte er überhaupt nidht, er mu§te »ielmehr
sugreifen, wo ihm menfchenfreunbliche Bermittelung etwas 3u=
führte. SBährenb er aber bei allem Gifer geswungen War, fidh
bie über einet halben ober ganjen Bote flehen, angebeutet wirb, macht man,
trenn man ben 2:on mit bem baranf liegen bteibenben ginget gleiihfam miegt;
bag bie« fanft gefChehen mflffe, retgeht ft<h bon felbg." ^etgl. auih 5. g.
©eihmann, @efihiAte be« Clarietfptel«. Stuttgart 1863, S. .11.
17 Satt gih- Qmanuet Sach, Setfuch flbet bie mähte Brt ba« Slarier
ju fpielen. Berlin 1753. Siehe Sinleitnng bafelbg.
9*
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132 C. (SmanutI
toar ber 9)tann, ben er unbemu^t fu(bte unb bem er nun mit
^geueteifer nadbftrebte. „Unb
mer mid^ grünblidb lennt (fährt
^apbn fort), ber mufe finben, ba& idh bem 6manuel 8adh febr
oieUiä »erbanfe, bafe idh ib« »erftanben unb fleißig ftubirt bube;
er liefe mir audb felbft einmal ein Äompliment bariiber madben."
Sobalb nämlidb ^apbn’a SBerle bur<b ben ®rudt belannt n)ur=
ben, bemerlte Sadb mit SJergnügen, bafe er ^apbn ju feinen
Scbiilem ju jäblcn bube; unb fo liefe er ibm gelegentlich auch
fagen: „er fei ber ßinjige, ber feine Schriften ganj oerftanben
habe unb ©ebraudb baoon ju madben loiffe.“ •» ^apbn fu^te
unb fanb auch in trüben Stunben Stärlung unb ^rftifdbung
in Sadb’« SBerlen. „3db fpielte mir bidfelben ju meinem ?5er:
gnügen unjäbligemal oor, befonbetiJ auch iuenn ich
Sorgen gebrüdtt ober mutbloä fühlte unb immer bin idb ba er=
heitert unb in guter Stimmung com Snftrumente »eggegan=
gen/'*® 355ie ;^apbn fpäter bem ßinfluffe ber ®efangS<ompo:
fitionen ©afemann’ö oieleö ju oerbanten jugeftanb, fo fchähte er
ßmanuel IBadb in feinen Slaoiertoerlen fdbon jeht unb bemahrte
ihm fortan bie gleiche Steigung. 9iodb in bemfelben Sabre, in
bem ®adb ftorb (1788), erfülle $apbn in einem ©riefe an 8lr=
taria, ihm „bie lebten jmei äBerle für ba« (SlaPier »on 6. i|l.
©manuel ©ach S« überfenben".
nen Sei Sonate per Cembalo (btm Üünig griebrtib II. bon $ttuben gc>
wibmtt); fttiitt im Sobtt 1745 tbenfaH« Sei Sonate per Cembalo (Saib'e
3 Wtitt Sammlung jutrfi Itnntn gtlttni bobtn, fo ift bo<b anjuncbmtn, baß
tt babti niibt fitben blitb, fonbtm ficb um Weitert SBerle SSacb'e erfunbigte
unb fomit auCb bie anbete Sammlung lenntn lernte.
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S. (Smonutl Sbaä), 133
21 Uebtr 3?acfi fielie: 5. 4>. Sitter, fi. St- (Snianuel unb JB. 5vicbe>
mann Sa4 unb beten Siiiber. Setlin 1868. — (!m. Satf« Selbphtcurabtic
(Sntnei)’» mufit. Seife, beutfipe Ueberfe|ung, Sb. III, B. 198). — gr. Sc<t*
lip. Sflr grennbe bet 2^oiitunf), Sb. IV. — 3nt. gaipt, SScilia, Sb. XXV
unb XXVI. — Seitparbt, Sriefe eine« aufmertfamen Seifenben, tpl. II,
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134 S. '43^. Qmaiiud
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S. Qmanuel 9a(6. 135
mehr nadb ber ernften al« nadb ber bomoriftifdben Seite \)xn-
ueigen.
fflie febr Sadb’ö SBerte jener 3«it gefdböbt tpurben, bejeugen
bic Söorte, mit benen IpiDer®^ bie Slnjeige Pon brei ebenfall«
in jenen Sabren (1764) peröffcntlicbten concertirenben Sonati=
nen begleitet; „Qi loäre eine toabre Serfünbigung am guten
©efebmadfe in bcr HJlufif unb an bcr eigcntli^en 2lrt baä ßlaPier
ju fpielen, rnenn man fidb nidbt alle 3lrbeiten biefcä großen
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136 S. Stnanutl 9a4.
„tonnte ibn fetbg fein natüiliibec ©trganb hre fflbitn, tetnn ba« Ungefähr
ihm ffierfe, wie Sirnberger’« Schriften, «nPatt ber Sach’fchen in bie
{)änbe gefpielt hätte“. Eitfer Gefahr tonnte jeboch $apbn nm fo weniger
aubgefept fein, al« son Sirnbetget bi« bahin noch gar nicht« erfebienen war.
Später aber lernte ®apbn auch beffen ffierfe fennen unb wie er ron ihnen
urtheilte, werben wir halb fehen.
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C, Smanutl 9ai6. 137
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138 & SnianucI 9a(^.
(1784) noch unb hielt C'» für angemeffen genug, auf bicfc,
mittlertoeile in g-. (Sramcr’s „SÜlagajin bcr ällufit" (1784,
S. 585) in beutfeher Ueberfeßung „nicht etwa als einen fchäß=
baren äJeitrag jur mufifalifchen äliographie, fonbern als eine
liuriofität“ aufgeuommene boshafte älnfchulbigung folgeubc
lirflärung im Hamburger Unpartb. (Sorrefp. (1785, 9!r. 150)
abjugeben:
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Violtnflubieii. 139
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140 $iolinf)ubien.
f
2S ^arl von Sitttreboif, Sctcnettfc^Tciliung. 1801. Z. 123.
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Rapfen unb Sittet«boirf. — 9la(4tmurifen. 141
bebt et jum ©trei(be auf ^apbn’ä Äopf au«>, bie ©enoffen fot:
gen bem SSeifpiel unb ber fräftige SittetfSborf bat gerabe nodb
3eit, feine älrme fdbübcnb oor feinem greunbc au4jubreiten unb
fcbleunigft mit ibm bie glu^ft ju ergreifen.
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142 Äcmiftr Äur?.
fdfiüttelte .öapbn noefe immer ben .Sopf, mäbrenb Äurj, ber gam
jen SeibeSlänge nad) über einige Seffel auSgeftredt, bie 93e-
:12 ;lii Sdiitmntt’« $äufer»®tirenif SBien* (1840) ift bn« $aii« untft
Olr. 10.83 (britte Oluijimerirnng) angegeben. 9latb bem ®r«nbbu(b finben wir
86 3abte natb obiger 3eit ebenfall« einen beliebten Äomifer Söien« hier loob«
nen: 3cbann OleÜrop unb feine ©tbtoefler ffranji«(a ©cfmann befaßen e« in
ben 3abren 1837—38. ®ie Piaffe, wettbe jwiftben bem ©tabttbeater unb
ben an bie ©tabtmauer angebauten Käufern bittfilbrte, bie§ bie ©attlergaRe.
Ofiimnebr bebeuteub ermeitert, jiebt pe in ber gleichen Slicbtung läng« bem
rilefträrtigen Ibeil be« neuen ^»ofopemtbeater« bin. ®a« .?iau« unb beffen
Umgebung trurbe im 3<ibte 1859 bemolirt.
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ÄPiniftr Äiitj. 143
.35 Taufttgifler bet Tempfatte S5t. Stephan. SSien. Tiat. 91t. 1420.
30 3nt 3ahte 1732 filptte ilel'P Äutj in StIInn bie «tflen beutf(ben
Stpaufpiele auf bem neuetbauten Tbeatet auf, ba« eon Ifhilipb 9)eto bei
Ranlafla mit ital. Singfpielen eiugemeifit »erben rear. (®tll(Ier, @enaiie
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144 ftomifet ituT}.
(Sbemann — ®ie 3nfel ber gefunben ©ernnnft — ®ie Keinen eilf Suftgeifier
— ©emarbon getrene ©rinjefftn ©umpbia unb $ann«>SBnrfl ber
bie tp«
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Aomifec Jiut;. 145
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I
14G ficmittr Surj.
39 S(t 3talien(r Sffitgio batte bab 2:btat(r fett SDlat 1767 in $atbt unb-
nmöte äße Äcftcn tragen, bie e« erferberte; er wor ein Slbenteurcr, ber fitb
fflcifgang, „la finta semplice", bereu Suffübrung 3ofepb II. gemiinfebt b«tte,
?u bintertreibeu wngte. (O. 3abn, fDiejart, 2. 2ufl., I, ®. 71.)
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Spmitcr Surj. 147
nuar 1771 auf berfelben öiibne, auf ber fein 3{ubm am läug=
ftcn geioäi^rt, feinen ©tern für immer erbleichen. 3lbS im ^Ja^re
10 *
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148 Soniita' ^uij.
let sc.)
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Äcmifcr Äurj. 149
gfgttcn, aber nicfjt fie, ftnbnn bie jireite grau be? .Qurj mat bcrt^in ge»
bUitig.
45 Francisca Kurtzin, Femme de l’acteur de c6 nom, rejue en
1744, morte en 1755, fort regrettee du Public par ^a figure, sa belle
voix et son talent; eile n’est pas encore remplacee (Repert. des Th.)
46 3m Avertissement ju ben gebnidtcn 3Irien lagt Äur.,: „iKabame
Ibcrcfi'» .^ntjin irirb fcivcl ifet ‘Ptcb'fifld al« auch ibr 'Pteigev<ftüd ,
ja
aUc biejenigen Caiactcre macben, leelcbe eine ecUtemmene Actrice nur immer
tcrjnftellen fähig ifi. Unb ba fie eine getcrne 3taliänerin, folglidj ber
leutfeben ©jjraAe gar niibl leol tünbig, fo trirb ihre Action um fo t>tel*
mcbr oermunbetlid) fepit. 5la*bem mich bie ©etter mit berfelben erfreuet, fo
foO autb bae mir fo gnäbig geneigte 'fjublifiiht an meiner Vergnügung tbeil
nehmen.'' 3n ber Vantcmime üfcergiebt Äiirj perfünlitb feine brei Äinber ber
Äefalba (feiner grau) unb legt ibr an« $erj, baß bei ibr nie ba« Sprich«
mort ton ber Stiefmutter mabr toerben möge.
Dk;i;irc:t b, Googic
150 . Äcmifer Sutj.
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Äomiter Äurj. 151
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152 Aomitti itur).
311s ^apbn mit feiner Dper fertig mar unb fie ju Äurj
bradbte, mottte ibn bie 2»agb abmeifcn, ba ibr ^err gerabe
ftubirc. SBie febr erfiauntc aber ipaijbn, als er burdb bie ®laS=
tbüre ®etnarbon cor einem großen Spiegel ftebenb @cfi(bter
f(bneiben unb mit ^änben unb lädberlidbftcn 6on=
torfien machen fab- ®aS maren bie Stubien beS ^erm 33er=
narbon. **
— ^apbn erhielt angeblich für feine Slrbeit bie, für
einen angebenben ßomponiften unb für jene 3cit laum glaube
li^e Summe con 24 ober 25 ®ucaten *®, in beren ®efib er
bamalS freilidb für einen fafi reichen 9Jlann mog gehalten haben.
5)ieCper gefiel**, mürbe aber na^b smeimaliger 3luffübrung
megen beleibigenbct 3lnjüglich!citen im Sorte cerboten. So be=
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„®«t neue (rumme ®eufel", etfle Oper. 153
Der neue |
frumme Deufel. [
Sine |
Opera comique |
betitult: |
3trlequin ]
ber neue älbgott Sam |
in Slinerica. j
“*
3lUes componiret |
non ^ofepb Äurj.
feph ^epben.
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n '
flagt nnb ieujjt er, bafe alt fein SBiffen in ber SDtebicin ihm
ni(ht« hfilfC/ ba er oerliebt fei nnb fith baher felber alb einen
armen 'Patienten betrachten muffe. S)em eintretenben Bernar=
bon befiehlt er, giametta, bab im J^anfe anferjogene 'JHäbthen,
berbeijnholen. 'Jtach mandherlei Ginmenbnngen, baff fie traut
fei, erfcheint fie enblidh bod}. S)er ®octor tommt ihr järtlidh
entgegen nnb mill ihr ben pnlb fühlen; ge miberfeht fidh nnb
flagt, bag fic nnglüctlich fei. Bon feiner Änr mill fie f<hon
gar ni^tb miffen, er fei ein 6celenliefcrant, ein iölenfdh, bur^
ben nur bie j:ifchler 5 unft nnb ber S^obtengräber reidh mürben.
®er 5Doctor fudht fic ju befdhmidhtigen nnb meint, fie merbe
halb üon ihm Beffereb erfahren. Gr geht ab nnb Bernarbon
eröffnet ber arglofen giametta, bafe ihre ^ochjeit mit Slrnolbub
beoorftehe. Gb erfolgt Ohnmacht nnb Söieberermachen. ®er
mirb helfen?! „3)ab mirb ber 3!eufel thun", ergänst ber im
.^intergrunbe erfchienene Slbmobeub. ®ie ©eene oermanbelt fu^h
nnb ftellt einen mit ©tatuen gesierten ©arten oor. SIrnolbub,
feine Bcrmanbtfdhaft nnb smei Dtotare erfdheinen. ®cr ®octor
jeigt ihnen an, baß er gefonnen fei ju beiratben; fdhon fünfjig
3ahre lebe er im ^nnggefellenftanbe nnb habe eb nun fatt; bie
Siebe fei bei ihm ni^t hlinb, benn f^iametta märe ein fchöneb
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„®et ntue frumme icufel", §aBbii'« erfl« Oper. 155
ihn, er foUe nicht nach altem 'Brauch glauben, baft ber Scufel
immer nur bes aJlenfchen §einb fei; er meine eS im ©egenthcil
gut mit ihm unb höbe bies fchon babur^ bewiefen, baft er ihm
in ber ißantomime ein lehrreiches Beifpiel im Bilbc oorgebalten
höbe; nun foUe er noch ben armen Bernarbon fehen, ber f^on
5 Wei 3»oh« im elenben ehejuftanbe fchmachte. 9tuf beS Seufels
SQBint erf^einen fofort Bernarbon unb Seopolbel. ©rfterer flagt,
ba^ feine grau oerfdh'ounben fei, unb Seopolbel seigt ihm baS
^auS, wo er fw finben Werbe. Sie flopfen an. giametta tritt
nun ber fRcihc nach ols Bologncfifcher Soctor, ols ^olichinel,
als iJJantalon unb Srlequin auf unb fingt in jeber Berlleibung
eine 9lric in je einer anberen italienifchcn IDZunbart. 6rft als
Seopolbel ihr bie IDlaSfe »om ©eficht reifet, erlcnnt Bernarbon
feine grau. 6r will fie erftechen, bodh fie entflieht. Ser bc=
trogene ©atte flagt fein Seib in einer 9frie unb warnt oor ben
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156 ;i®tr neue trumme leufel", $aifbn’« erfle Oper.
©ine ift wahr, baö 3lnbere ift nicht erlogen. Dem Deufel foftet
ner 3 eil h“Uett ben 3 ü>e<I, ben 3 wföhfluer aus ber ernften
©timmung, auf bic cS bie ^aupthanblung abgefehen hatte, in
eine heitere 3 U oerfehen ober auch umgefehrt. 3 “>oeilen hatten
fie Sejug auf bie Ä'omöbic felbft, wirften alfo crläutenib unb
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„®tr neue frumme ieufel", Jpapbn'« erfle Oper. 157
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:
Attori
liaHcrajio — ©iuffppe Äurj. ÖtUtna — I^ccefa Äuijin.
'tJanboca — Cattarina Steprin. “
(SS finb, mie febon ermähnt, Semarbon, Stngiola unb
metta, bie mir bi«r iw ber Sllaete eines Sllten (SSaneraäio) unb
einer SJlutter unb Uoebter ('-^anbora unb SSettina) oor unS ha-
ben. 3)ie SJlutter eröffnet ber Uo^ter, bafe ficb für fie ein
Bräutigam gefunben bwbe; er fet jmar alt, boeb habe er (Selb;
fie fotle jugreifen, benn bie ©cbönbeit cerblübe gleich si'te’r
gen bem Stiten benn bod; einige 3>weifel auf; er fürdbtet mirl=
lieb, bafe er ju alt fei. Soeb bie Sliutter tämpft alle Sebenfen
nieber, inbem fie bie Soebter als ßngelreine biwftellt, bie taum
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„Itr neue fnimme leufel", ’tiaijbn’« erfie Oper. 159
erflären müffen, ben fie (bie 2!o^ter), al« mit 'jtfeil unb öocien
beipaffnet, für einen Solbaten ^ielt. „SSeldie Unfd^utb! ipelc^e
Jaube!“ ruft ber 3tlte jmif^en jebcr neuen (Eröffnung — glüct;
lief), baß er berjenige fei, ber fie juerft in bie Siebe ein»cil)en
U'crbe. I)ie ÜO(^ter tommt unb finbet i^ren 3 >ifünftigcn älter
alä einen Stäben. „Der um fo eber fterben wirb", ergänjt bie
fDiutter tröfteiib. Den Slltcn paeft bad gieber uor Siebe; bie
Doe^ter jmeifelt nid;t, it>n 5 U curireu unb je e^cr je lieber inä
3enfeit^ 5U beförbern. ,,3Belc^’ fcf)öner Slioment, wel(l)’ beglüefte
Siebe!" ruft ber uerjüdtc 3lltc. „ 6 ine fauberc (Sl;e wirb bieä
werben", bentt l)alblaut bie Dlutter. Unb 3lUe: „(f)enu 6 ,
Jreube unb Vergnügen wirb jeberjeit fid) nerme^ren."
Die'S3'Uermejjo enthält fünf 3lricn; eine ber 'flanbora unb
je jwei beb ^ancrajio unb ber Settina; am ©d)luffe vereinigen
fid) alle Drei ju einem Dutti.
joomer.
3n 33erlin in ben fahren 1771 — 75 non ber Äodh'fchen
©efellfchaft äWölfmal gegeben.
3w Dberfä^fifdhcn (3lltenburg, (Eieleben, Guerfurt, 3^4/
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IHO ii®*t neue Itumme ieufel", $io?bn'« etfle Oper.
61 aaepriibt een btr im 3aptt 1758 »on $tn. gelip Serntt erriäitettii
nach ÜKiincben unb tourbe 1796 juc ^offängerin ernannt. iPatb bem Eobe
aeierl'« bcicatbete fte ben $ojmuf;fu« granj fang. (%aier. aturtt’Üefifon
»Ort g. 3. Sipoiobtp. artifel: Cerner.)
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inic^ael $iapbn. — ©efuc^ btt ©tübet in Slobtau. — lob bet SDlutiet. 161
berief, ber il>m in ber Sjugenb bie ©ad^te gelehrt ^abe, „ber
märe ber ÜKann gemefen, ber ^ätte e« miffen müffen". Äeine
^Partei mollte nad^geben, bi« enblid^ ber er^i^te 5Jater jebe
bann milwanbetn bet um jene peit ba« S(tctn(iau« notß gar nicbt »er*
,
laRtn (»atte.
0. 29.
#o4I, btti)bn. I. 11
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ir,2 lob bet aSuntt. — 2>2etafiafto.
Sl^nung banon ^ätte ^labeu tönnen, bafi fie in i^nt ber SBelt
jenen SDlann gegeben, ber büö erfte ®lieb jener Äette bilbete,
auf roeld^c baS »erfloffene ^a^r^unbert mit Stolj ^inweift.
fünf Äinber, bie aber alle halb na(!^ ber ©eburt ftarben. Äaum
ein 3al)r bem fCobe bei SKat^ial J^apbn Ijeirat^ete feine
nem erften Sleftamente; §. 52 beftimmt für fie 150 ^l., bie für
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KcufiariP. 163
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164
gpracb« etlctnle."
72 Utber 3»etaflafio ftfbe fttntt: iDtttaflaflo, «ne ®tiye oen 3of. »>.
Sieber. Sien 1782. — Dr. CJenft. tf. SSurjbaeb'« 3?iogr. Seyifen. Xrfifel
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lD2ariann( )M>n 3Rartine8. 165
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166 SKatiiinne bon OTartine».
3eitung, 1846, 32r. 128 unb 129. Sort flnb auch bie fabelhaften (ärjäh«
lungen wiberlegt, bie Je'ti« in feiner Biographie univenelie des Musiciens
aufgenommen hot.
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$orpora. 167
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168 $or))ota.
84 6e tror bi« 6ne jiceitt ital. Optx, bie man eigen« gegtünbet batte,
um $änbel , mit bem man ft<b ttbermoifen b«tte , Opporition ju machen.
(d. g. $änbel, non St^. (SbtVfonber. feipjis ISiiO, II, @. 326.)
8& {(Ucfienau, 3>>r CSefcbichte ber 3Rufif unb be« £beater« am $ofe be«
Aurfüiüen non ^Sacßfen. 2)ic«bcn 1862, I, <S. 251.
86 ^aifer Üarl VL fanb Corpora’« @ti( capriciS« unb fcbmtllftig unb
jog $iaffe not, beibem et einfi auch ein Cratociuni beßeQte. $affe aber be«
traute Corpora bamit, ibn jebocb bittenb, fub in feinen @efang«fiotituren ju
mäßigen. Corpora bicü ficb in @ibranten bi« jur S^Iubfuge, in ber er fub
tneiblicb enifcbäbigte, inbem er bem Sßotin nier SriHernotcn gab, bie, non ben
netfcbiebenen Stimmen wieberbolt, eine »obre SriHerfette bilbeten. Selbfl
ber fong fo emüe ttaifer bracb babei in lante« Sachen an«. (§. S. Aanbler,
Ceimi storico'critici etc. di Ilaase. Venezia 1820, p. 30.)
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‘licrfora. 1G9
ber Änjeige im SÜien. Iiiar. al8 Sierlage biente. Xiefer äJorberidit an bie
Sfiebbaber bet aWupf fagt barilbcv: „68 fdicinet ale hätte biejer große iWeiftet
baraiif gtfthen, bah Idnc fünftlidien Hiotbilbtr gleithfam ju einem iibcrjcugen*
ben Su8[pruch bienen mi)(hteii, um enblith einmal bie perfiänbigfte feit langer
3<it übet ben SJorjug bet alten unb neuen, bet 3tal. unb gtauj. 'Jltufic
worben, tonnen btp ber genaueften Befolgung beten von benen alten iDteifler«
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170 Corpora.
f(b(n (fie mSgtn SieS^ater bcc SDZufic ftbn obet niibt) in bem bes
@uten jufammen treffen, autbfinbig enenfen, bag unter benen $änben eine«
erfahrenen JtQnßler« bie fRiCbtigteit nnb bie 8uß g<6 gar nol nerbünben
mbgen."
89 CSine eingebenbe @tubie ttber bie Sntnidelung ber 3nßrumental>
comporition mit befonberer Xttdßcbt auf SiolinfaQ unb SioCinfb^t bietet ba«
Serl: ®ie Qioline im 17. 3abrbnnbert unb bie Änfünge ber Snßrumental»
comp. t)on 3. S. b. Sarietewsti. 8«nn 1874.
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;
nahm fich, gleich 3Woäart, ba« öefte horau« unb blieb babei gut
beutfeh.
i^orpora unterri^tete au^ be« veneäianifchen Sotfehafter«
©etiebte, bie fchöne, für ÜRufit fchtvärmenbe fflilhelmine. 9luch
hier würbe $apbn von feinem SReifter at« Begleiter in ber
©ingftunbe verwenbet. %tietro ßorrer, ber vom SWärj 1753
bi« aJlai 1757 in SEBien feine ^Regierung vertrat hielt fich im
Sommer im Sabe 3Ranner«borf auf unb nahm bohin auch feine
©etiebte unb beren ©efangleferer fammt ^apbn mit. ®er 8ot=
90 ©rieringtt, @. 14. —
®it«, @. 3*5.
91 Dispacci di (iermania ((. t. @taat8anbit>). 3ic feieclitbe Suffaftrt
btt öotfebafttt« am 24. 9Rärj 1754 befibreibt bal öttn. Star. 'Jlr. 25.
@cin< Sbfibiebeaubicnj batte berfclbe am 4. 3unt 1757. (fBien. Star.
91r. 4r>.)
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172 iWannerSbcrf.
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iDJanntrgbotf. 173
föirb wenig nte^r befuc^t; je^t ma(^t ben Drt mcrfroürbig bie
hier befinbli(^e Jabrif in Seonifd^cn äöaaren." Unb bicfc
waffer aber bient nun jum !Ericb ber Jabrif. ®er faiferli^e
im Jahre 1743 mit Jung unb 3tlt bei ber ffieinlefe unterhielt.
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174 iWanner«tcrf.
sichten fmten unter t>er eigenen Saft; nad^ lintiS unb red^t^ nur
lad^enbe f^elber, jur Sinfen nad^ ber ©rüder ©egenb, jur 3te(^=
ten nad^ ber ©eite, »no (Sifenfta'bt liegt, fid^ ausbreitenb. Jeier^
lid^c, ^eilige ©tiUe ringsum! ®odb nein — fd^ion ftnb tuir bent
Orte näl>er, bie ©loden mahnen jum ©ebcte unb ber ©efang
ber ©ögel, ber und fchon oon fern bemilHommte, wirb immer
lauter unb oielftimmiger. ©on ber ainhöhe herab tönt ber füfee
©dhall ber ©adhtigall ; ganje ©(htoärme bredhen aU'? bem £aub=
Werf heroor, umfreifen ben Drt unb bie ©ärtcn unb lehren
»ieber jurüd jur grünen SBohnung. ©un jinb mir angelangt
unb überbliden bad roeite Serrain, bas mir foeben burchfdhrit=
ten unb träumen und in »ergangene ßeiten jurüd, mo in bie-
fem Drte ein reges, bunted ^treiben herrfdhtc, mo glänjcnbe
(Sanoffen tarnen ünb gingen, betreute Wiener ihren ^errf^aften
folgten unb mirflidhe unb eingebilbete Äranle fidh in ber 3lähe
bcd ^eilbabed mohler fühlten. 3)ieo 'Med ift nun vorbei: bie
©affen gleichen benen jeben gemöhnlichen Ortes; bie Spajier=
gänge ju ber mit Sieben bepflanjten älnhöhe unb ju bem fich
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SlubitniBtrft. 175
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176 iStubitntDcrte.
ben 70er unb 80cr unb au(b ib«eu roibmete ^apbn bie
nötbige Mufmerffamfeit. '3?a(b 2>ie« (6. 39) nannte fic $apbn
„grünbli^ l'treng »erfaßte fflerfe; aber ju ängftlicb, }U brüdcnb,
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©tubicnwetfe. 177
gen fteld fogar ber ipreiö beä 3lntaufc§ unb Giubanbeö (baö
söudb 1 51 . 42, Ginbanb 34 = 2 gl- 19 llr-)- Isiuigemal mußte
bie innere Sedelflädbe aud) al4 3l5äfd}3ettel bienen; biefem
Soppeljtoed oerfiel namentlid; Sliattbefon’a „Ilern melobifdber
97 ®ics .O'eft bat (?. 92cttctcbm btnut't jil feinem Jßctfc: Scetbesnt’«
Stubien. 5r|iet SPanb. SectboBcii’e Untetrid)! bei 3. 4>abbn, Slbtctbt«*
bfrjtr unb Salieri, i'cipjig unb ffiinterlbur 1873.
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178 $ai^bn'< eifie @(^3I(r in 2r^eoti(.
)
eigentlidh gar teine geregelte mufifalifdhe älu^bilbung genojfen
h^tte. S)er anbauemben !ünftlerif(hcn ©cauffichtigung unb 9la^=
'
hülfe entbehrenb, hiwfl Ije» 'h>K Slüe^s oom 3 wfatt ab. 6 r war
aufö eigene ©eobadhten angcroicfen; aber burdh ocrfehlte unb
'
mieberholte ©erfudhc, ben rechten 5Beg ju finben, nicht minbet
„burdh getoaltigen unb gleichfam unföiÜfütUchen Urieb
feines ©enieS" (mie Seffing in feinem „Sopholleö" »on lefchh=
j
luS fagt) gemann er nad) unb nach jene gewiffe Unabhöngig»
feit unb Selbftönbigfeit, bie feinen SBerfen mehr unb mehr ben
Stempel ber Originalität aufbrücften. 3öie gcfagt: „®aS Xa-
I
{
lent lag freilich in mir, baburch unb burch »ielcn j^lcife fchritt
'
Obwohl fich §upbn, WaS Ühfione betraf, felbfl noch auf
fchwautem ©oben bewegte, aber über bas in fich Slufgenontmene
na^bachtc unb eS fidh tlar ju machen wufete, fanb er hoch auch
bereits ©elegcnhcit, Slnbere » 5 U unteaid;ten. 6 r mag babei
bem ©runbfahe Docendo discimus gehulbigt haben inbem er —
3lnbere unterwies, würbe er fclber fefter. 3'Dci feiner Schüler
aus jener 3 sit, wohl bie früheften im Siheorctifdhcn, finb nadh^
iDUfpfd) unb .Zimmerling.
5 UWcifcn:
Slbunb 3lJit«fd), geboren im JJ'ihrc 1733 ju Saub in
©Öhmen, trat im 20. JJebenSjahre in ben Crben ber barmherji=
gen ©rüber, tarn 1754 nad) asien unb oerfnh hier bie IShors
regentenftellc an ber .Hirchc feines OrbenS mit oielcm iHuhm.
Untcrrid;t im liontrapunft erhielt er non ^apbn unb Seuche;
er timt fid; als ©ioUnfpiclcr unb Organift hervor unb fchricb
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s
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180 greiljcrr eon gürnfcetg.
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grtt^ctr ton gürnberg. 181
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182 5vri^crr Bon gürnttrg.
3 ®it ©iener 3«t«n9, 3. 3an. 1787, Bringt über i^n Jofgenbe«: $eu
3cf. (Sblet Bon gümberg, f. f. Obrifilieutenant, Welcher ben in feinen 8e-
fibungen liegenben großen SBcinepergcrnjatb mittele eines Jtufmanbes beträgt*
lieber Summen jii einem beftänbigen ^oljfiblag anmenbbar 3 U macben mußte,
bat bitfee Bcrßoffene 3«br übet 28000 Älafter Srennbofj auf ber ®onau
bierber geführt.
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SBeinjitl. 183
^auptflrafee, neu 9lr. 3), mürbe aber auf bent ^eb^of 511
3ßiefclburg in ber 9iäl)e ber ©ruft feiner 6 Itern an ber Slufeen;
feite ber Äird^e begraben. 3!m Seben ein Sonberling, cntl)&It
S)ie Sejeid^nung „in ber SRiüie" ober „einige ifJoflen ton SBien"
ift fe^r allgemein unb läfet
gehalten bie äßa^I unter einem
u^enb glei^tnamiger Drte. ßarpani allein nennt etmaö be=
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184 SBtinjitl.
Strafe folgt ber großen 6rlaf unb führt nadj ^urgftaU, 6dbcibbS
unb ©aming, bie fcbmälerc führt an ber tleinen ßrlaf bi>i i« bi'e
fogenanntc ßifentourjen unb nadb Steinabrüdl. SSir folgen ber
leßteren unb gelangen in ber, burdb eine freunblidbe S^bnlebene
fübrenben Dbftallec in einer Siertelftunbe na<b- bem Sörfeben
SBeinjirl, beffen Räuschen swif^en ©arten serftreut liegen. Unfer
3iel, baS berrf<bflftli^e S^loß *, unmeit eines fi^ gegen SÖeften
binsiebenben ^öbenranbeS gelegen unb nodb feßt roobl erhalten,
ift »on älterer Sauart unb äiemlidbem Umfang. 3)iit feinen
»ier fylügeln, einem $aupteingangS=2;bwnn unb oier ©dtbürmen
mit Spißbächern gewährt baS Scblofecben einen pittorcSten 3ln=
blict;_ eS gelangte im '^al)xt 1738 in ben Seüb beS Johann
.ttarl oon f^ürnberg, würbe 1795 »on ber !. t. 5amilien=®üter=
birection angefauft unb ift gegenwärtig Gigentbum beS ÄaiferS
fyerbinanb. Äaifer f^ranj hielt ficb in SBeinjirl ber balfamifcben
Üuft unb beS »ortrefflicben SBafferS wegen oft unb gerne auf
unb in bem nicht aUjufem am Unten ®onauufer gelegenen
Schlöffe 'fJerfenbeug, baS fpäter ein fiieblingSaufentbalt feiner
©emablin würbe, übte er fi^ im Serein mit bem ©rafen 3Srbna,
(jelbmarf^aH^Sieutenant fiutfebera unb .öoffapellmeifter Gpblet
eifrig im Quartettfpiel.
2)er Ureis, ber fidb ju glei^em 3"’«'^/ Nürnberg eins
gelaben, in SSeinjirl oereinigte, beftanb nach ©riefmger’S 2ln=
gäbe auS bem Sf^itter beS CrteS, bem SerWalter beS §ouS=
berrn, .'papbn unb bem Sioloncelliflen 2llbre^tSberger. ^ ®aS
ajifiber'8 $cpcgr. fcon 9t. Ce(l., S9b. II, 1672: tBa« Siertl ob. SJicnci fflalbf,
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$ai)bn’« erflc« ©treii^-Ouartttt. 185
Seitenetf eine CBtgt^ung gümbtvg’e »or, fo liegt bie Cermut^ung na^e, bafi
ber genannte CSellip, c6 nun oerwanbt ober nit^t mit bem SBiener ®om>
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186 6 Scherzandi etc. — $aBbn’« S^ätigfeh in AiT(^cn.
funben haben, benn fie erfdhienen swei gahre fpäter für ©laoier
allein ebenfalls in Slbf^rift, fdheinen aber nie in 3)rudt gc=
uertimenti für fünf unb mehr gnftrumente, non benen ein $h«H
jehn unb jWölf gahrc fpäter ben Sieg in bie Deffentlidhfcit
fanb, mögen ihre ßntftehung bem Aufenthalt ^apbn’« in bem
gaftfreunblidhen SBeinjirl oerbanfen, »on betn wir hie™it für
immer Abfdhieb nehmen, um nadh ber alten Äaiferftabt jurüdE;
jutehren.
unb wirb bie« audh im Älofter felbft beftätigt, bafe horten nur
au«nahm«wcife giguralmufif Statt hatte, 5 S. am gefte be« .
18.67, @. .55.
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SorBcreitung bet Somboritionen. — 9leue SBcBnung. 187
Bcrfchenfte fie unb tiwlt fich für geehrt, wenn man )w nur an:
nahm, ©riefinger (S. 19 ) fagt hier weiter: „^apbn wu^te
nichts batoon, bafe bie SKufifalienhänbler gute ©efd^äfte bamit
machten unb er »erweilte mit SBohlgefaUen an ben ©ewölben,
wo bie eine ober bie anbere ärbeit im ®rud jur Schau gc=
fteHt war.“ ®afe hier nur gefchriebene aJlufitalien gemeint fein
lönnen, würbe f^on in ber Ghronit nadhgewiefen; biefe haben
benn auch jeitli^ ihren SBeg inä äusslanb gefunben unb bort
würben fie allerbingd audh halb im 5)ruci »erbreitet, aber bodh
erft 3U einer 3eit, wo §ai;bn fchon nicht mehr in SBien war.
11 Sluftf. 3ci*>c"S für b'c eft. Staaten, finj 1812, 9Jr. 11.
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188 ®räftn 2:^un.
12 ©ricftnget’« Sluefage (0. 17) batf mon (lier iro^l tejiDcifeln. $aijbn
war {(^cn }u alt, um feintii Slttrn bcfc^wttli* ju fallen, unb btr Sätet ni(^t
foarm ober ^attfietsig, um bem 0cbne nt(^t beigeren ju fönnen ober ju
ttcOen.
13 Notice 8ur Jos. Haydn, p. 7.
14 Biogr. oniv. des Musiciens. Strtifel $avbn.
15 3;ie gtäg. gamilie Jbun mitb auc^ in ben ©iegrabbten SKojart’e,
@Iu(f’e unb ©eet^esen’» ^äupg genannt. SDJojart fanb bi*r bi' wärmge
Sufnabme unb SBQcbigung feines Talentes unb ermähnt in feinen ©riefen
oft bea fleta betälitgen äutfieila, ben bie liebenawütbige ©rapn, geborene
Ublefelb, an feiner Äüngferlaufbabn nahm, bie fte amb mannigfach ju etleicb»
tern fuebte. Otto 3abn ertoäbnt ibrer auafübrlicb in feinem Sftojart (2. 31ug.,
II, ©. ©ie »ar auch im ©erlebt mit ®lutf, bei bem fie ben englifcben
40).
SDluriffcbtiftgeDet ©utne? unb fpäter ben preug. $offapetImeiger 3. gr. SReiebarbt
einfübrte (©cbmib’a @luif, ©. 164 unb 382). ©umeb fpriebt entjUeft bon
ihrem Talent (Z^agebueb II, ©. 160 unb 216); ©eetboben mibmete ibr bae
Jrio op. 11; ber berühmte Sleifcnbe ®eorg gor^er fpriebt bon iWarie (Sbrifüne,
einer ber „brei ®rajien‘' (wie er bie Sfebter nennt). ®räpn ffilifabetb reurbe
1788 bie ®emablin be8 ®rafen (nachmaligen gütüen) SRafumobafb, rufftfeben
©efanbten. —
Carpani (p. 278) bejtbeifelt auch hier bie SSabrbeit obiger ©e*
gebenbeit.
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3)2i(^a(( $avbn'« etfie JtnficQung. 189
lid^ felber ber (Sombonift fei. 2)od^ rafd^ fci^wanb jeber 3 'Pcifel
nnb fie folgte nun mit ftcigenbem 3 «toreÜo einfach natür-
lichen ßrsählung fcinC'S »on toenig Sonnenblicten erbeEten SChiCE:
fal^. 2)ie eble 0 räfin erlannte bcn iißertb bcä jungen Sianneä
unb hatte EJJitgefühl für feine Sage; ^aobn mürbe ber ©räfin
Sehrer im Glabier unb ©efang unb fic bcfd)enttc ihn glei^ an=
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190 3(t- erfle Snfltllung. — @raf 3Worjin.
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®taf STOorjin unb feine fDiurittapeOe. 191
1767) einen £uft= unb ßiergurten unlegen unb non bem treffe
etii Dr. (Spiifl. coii ffiuvjfcatb, 19. 2bcil, 1868, Srtifd iDJctjiii. S.’egcn ber
Sou«, bie gctbinanb gtanj unb Äarl 3of<bb 2)torji'* df3 fcauj-baicr.
Äricgee in bcii 40er Oabrc« tt* 18. 3ubrb. fltfl-'iclt, pebc 3llfrcb Btittcr l'on
1781 an Sari griebritb 9ieid)«grafen tjcn S»apfelb unb ©Icitben. 3ni 3agrc
1849 fam fie bureb ©vbfdjaft in ba8 (Sigeutbum bc8 jetjigen aiefmcr«, ©rafen
(jnuiu Pcn Sebönborn.
21 'Huf bem iU'ege ben 'fJilfen nach Ißrefiic unb Slattau biegt nabe bie«
fern ®täbt(ben bie ®trage linlb ab uacb Unter<ti!ufavcc.
22 Slabacj, Sllg. Ijig. Süugier«?cril(!n, @. 65 mib 517.
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192 @iaf 3R»rjin unb (eine Snuftttabcllc.
(geb. 1717, geft. 1783) erbte öom SSater bie Siebe äur Äunft.
Gr loar taif. Ääminerer unb ©e^eimeratl^ unb »crmä^lt mit
Sffiil^elmiue, grans SBenjel grei^erni Sieislp
ber 3::cd^ter be-J
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$a^bn’« eific 193
$oSi/ babtn. I- 18
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194 $avbn unb (Sräfin Storjin. — Siennäblung.
ift, jeigt fie bodb fd^on eine auffaüenbe Älarbeit unb ©idberbeit
in ber Anlage unb reibt fi<b ita<b »brem innem ©ebalt ben
»orongebenben JErioä, Quartetten unb Scherzi alä »erbinben:
beä ©lieb in auffleigenber £inie unb ungejtDungener ©Seife an.
©Sir werben ibr in ©erbinbung mit ben unmittelbar folgenben
gleidbartigen ©Serien nodbmals begegnen.
lieber $apbn’4 ßebenäweife in bem, in einer fladben unb
anfprudbälofen ©egcnb gelegenen ©dbloffe Sulanec ift un8 nidbt3
©äbereä überliefert worben, bodb erjäblt unä ©riefinger (©. 30)
au^er ber ©emerhing, bafe bicr ^>apbn, Wabrfdbeinlidb auf einer
3agb, tjom ©ferbe ftürjte unb feitbem ä«tleben4 ber ©eitfunft
entfagte, nodb eine artige änetbote, bie unä bie »olle 9lait?etät
unb Unoerborbenbeit beä bamalä 28iäbrigen ©tanneä oerbürgt.
3n feinen fpütem fahren (tbeilt ©riefinger ©. 20 mit) erjäblte
J^apbn gerne baoon, wie er am Glaoier ber fdbönen ©räfin
©Silbeimine jum ©efang begleitete unb wie fie einft, um beffer in
bie 9ioten feben ju fönnen, fidb über wobei ibt
ibn beugte,
©ufentucb auöeinanberfiel. war baö ©rftemal, ba& mir
ein foldber StnbHd warb; er »erWirrte midb, mein ©piel flodte
unb bie ginger blieben auf ben Sfaften ruben." „ ,,©Sa4 ift ba«,
§apbn!" " rief bie ©räfin, „ „waiS treibt ßr ba?" " ©oll Gbr=
erbietung entgegnete ^apbn: „2lber gräfl. ©naben, wer foUtc
audb bicr nidbt auä ber gaffung lommen?!"
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Scrmä^lung. . 195
am 12. 9lot. 1722 bei ©t. iDiidhael mit 3Karie Glifabeth ©aillcr
getraut. ®iefe Ghe '»ar reich an llinbem gefegnet; bie ältefte
. tiitgcfü^rt, jene« fcei ber ®omfortt[e «twäbntcn (?eorg 3g. iCcHtr. ®crfcltc
war au« in iBb^mcn gebütcig unb urmtUngli(^ jiammerbtencr b(b
CSrafcit Siiittt), bb^in. $offanjIcie. bCcUer würbe 172B bei 0t. 0te)i^au
i'crniäblt unb iü bei ber 35cmfabcIIc »cm 3a^re 1730 bi« in bie ‘JJiitte ber
50er Sabre al8 Siolinip genannt. Sm 3abte 1765 wirb er bei ber lebe«»
aiijcige feiner f)ran als !ai|. §cfmuritu« genonnt; als iJiitglieb ber Cicftabelle
ift er, bamal« ftben fefir bejahrt, erfl feit 1767 eingetragen. C2r ftarb am
27. 2)iai 1771, 72 Sabre alt.
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19G Scrmä^lung.
30 Säir erfahren tei biefer (^efegeii^cit bie 9iamcn ber, ben SJatcr über»
Icl'ciibcn Äinbcr; c« iraren bie Soiinc Oefepb inttj 1’. Gbiiarb, bie Seester
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$ttmä(|lun3. 197
$ai;bn bei SdhUberung feiner Gh^hülfte gegen SJieo (S. 43) beö
©efammtaU'jbrudcä „Sei^tfinn" bebicntc. deutlicher fchon
fpradh er gegen ben iUolinfpielcr 3)aillot auä, ber ihn im
gahre 1805 bcfuchtc. 3llS fie an einem ifJorträt »orbeifamen,
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'
198 SertnS^ung.
bafe ic^ gejmungen mar, i^r ju antmorten, id^ merbe nid^t mehr
nad^ ^aufe fommen; bon biefem SRoment an ^at fie Slaifon an=
genommen." ** 3)ie lefeten Seben«ja^re berlebte ^au ^abbn
getrennt bon i^rem aUanne, ber fie fojufagen in« 6yil fd^idfte
unb für it)ren Unterhalt forgte. ©ie mofjnte bei einem greunbe
^apbn’S, bem ©d^ulle^rer ©toll, in öaben bei Söien, mo fie
bergebeng bie S3äber gegen bie ©id^t gebraui^te, ber fic enbli(^
am 1800 (im ^aufe 9ir. 83) erlag unb jmei 5Cage
20. aJJärä
barauf jbeerbigt mürbe (Seil. I, 13). 3ln ber ©eite einer
fold^en ©attin mirb man ben ©eelenfrieben, ber ben Compo;
fitionen ^apbn’« fo ünberfennbar innemofint, nur um fo me^r
anftaunen müffen. 2Jlan mirb faft berfup, ^apbn bei feiner
aSa^l bie SBortc in ben 3Kunb ju legen, bie Seffing ben ge=
lel)rten ©o^n beä Äaufmanns (Sl^rpfanber gegen feinen Sater
äufeem läfet; „SDlan mirb eä jugefte^en müffen, bafe id^ feine
anbere 3tbfid^t gcljabt, al;S bie, mid^ in ben SEugenben ju üben,
**
bie bei ßrbulbung eines fold^en SBeibeS nötl)ig finb."
Db ©raf 3Jlorjin, ber fid^, mie ermähnt, bamalS obenbrein
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Scrmä^Iung. 199
trat jebod^ ein Umftanb ein, ber jebe ©efa^tr befeitigte. 3«T=
rüttete SSermögcnäoer’^ältnijfe jicangen ben ©rafen, feinen biä:
^crigen 3lufmanb ju »ertninbem. 3n erfter Sinie njutben ba=
>on feine Sßirtuofen betroffen: bie Äapellc fammt i^rem SMurit:
birector »urbe oerabfc^iebct. ©lüdlid^erJoeife l^atte nod^ lurj
(Eifenllabt
bort nur in ben SBintennonaten unb nac^ ber erften unb swei^
ten fionboner 5Reife befud^te er bie fönigl. Stabt bi« jum Sabre
1803 iäbrli<b loenigften^ in ber Sommer: ober ^erbftseit. S5Jir
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Sifenflabt. 201
3 eit bot fomit bie ©tabt mit ihren bamaligen ©ebduben unb
Sefeftigungäwerlen einen, im ©egenfah ju ihren heutigen
fchmnden ©tragen unglei^ altcrthümlidheren Slnblicf. ^at nun
audh bie ©tabt felbft unb ihr gefelliger Sertehr feitbem in Ber=
fchiebener Sesiehung fo mandhe Serdnberung erfahren: bie Sleije
ber umgebenben ewig reidhen 9!atur finb biefelben geblieben.
3ludh bamal-j genügte ein ©ang in bie gefegneten aöeingdrten,
burd; bie faatenrei^en gelber, ber baumreidhen Itanbftrahe ent=
lang, ober ben Sergeögipfeln hinan in jauberifdhe Söalbeofühle,
um ©eift unb ^ers 511 laben. SBer olbenbrein, wie fpdter aud>
.^apbii, ein ^aud in ber jlloftergaffe befaö, bem trugen jahllofe
im angrenjenben ifiarl niftenbe ©ingoögel in lautem Ghor ben
fröhlidhen 9Jiorgengruf5 felbft sum Slrbeit-Jtifche ju.
Unfer 3irl ifi fürftliche ©^log, ein ftattli^er S^löfir
ber, fo hodh gelegen, gleich riner äüarte bie ©egenb weithin
beherrf^t. 3 iu 3 «hrc 1683 00 m gürfteu ifJaut neu gefchaffen,
fpricht au^ biefeö, in feinen ©runbformen maffioc unb bodh
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‘
202 Cifcnfiabt.
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Sifcnflabt. 203
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204 fürfilic^ Sjlcr^ijp’fc^e SDlufitta))ct(e. — gürfl ^ou( Cfler^aji?.
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gürfl $aul 205
G 3!ie Ctbnuiiä tc8 Suge® »or fcigciibe; ®cr gürtet ber ^toccfricn
in langem blauen fileibe, einen ilian^ auf bem unb Stab unb 2Sap>
^•'aubt
pen tragenb ;
brei gicieb gefcbmilrfte Männer, bie greße retbe, nergelbete ga^ne
Iragenb; 38G0 Snaben an« allen ®cminien, jnjci unb 3 »ei gepenb, nach ie«
bem $unbcrt ein 'Paar gabnen; 2360 ertvaebfene Männer; 1050 ältere (Sin.
»ebner ber ®ominien; 100 Bürger ben (Sifenßabt, in ihrer Mitte bie Stabt*
fabne; Unaben mit Meinen gabnen, benen bie 2rempetcr unb Paufenfebläger
felgten; bie Mufifer, paarmeifc unb bie Sitanei fingenb; eine Stanbarte mit
6 Miniflranten unb bitr^uf 15 Mbfterien be3 Stefenfraiije« ; bie 'Pfarrer
nnb anbetc t^eiftliibe in ISberrbcfen; bie Statue beS Ucfnetinblein auf einer
Stange getragen; 4 ©cißliibe in bellem Crnate; 4 Prälotcn unb anbere
©eifilitbc mit 'Mufitern; ber Polotiu 'Paul Eftcvbäjb felbß; biele ©rafen unb
greiberren paarlbcifc, namentlicb bie ©rafen l'abiSlauS Gfatb, Qmmeriib unb
'Peter 3>ü)b, 3 Siibne be« Palatin (?lbam, Sefepb unb SigiSmunb), bie @ta<
fen 3efcpb unb granj Efterbäjb, Stepban 9taba8bp :c., ber übrige 'Hbcl unb
bie ?ief-2ienerf(baft; 8 weiß gctleibete gungfrauen mit golbeneti Ärcncn auf
bem Stäbe unb 'JSappenfebilber tragenb; 4 glcicb getleibcte Ptäbibcn
.fjaupte,
mit ber Statue ber b- 3nngfran; bie ©emablin bc8 Palatin; mehrere ©rä<
ßiinen, bie SBitmen Eßerbäsp unb Päbabbp, bie Cemteffen .HIara, Suliana,
Ebrißina, Maria Cßerbäjb nnb anbere ®amcn; 120 Gblerc ®amcu; 1235
3uugfrauen au8 ben eerfebiebenen ®cminien, mit anfgclcftcn unb betränsten
.^laaren; 710 grauen; 510 Männer, ihre 5lrnte in Äreuje8form ausfiteefenb
unb jebc biefer Jlbtbeilungen ten gabuenträgern geleitet. Gnbliib neeb
fibleffcn Smtfdien unb SPagen, Äamecle unb Pferbe biefe 'prcceffion, bie au8
ll,2tXl Petfonen beßanb. (3!aib einer gleitbjeitigen lateinifiben .^lanbfibrift
im 'Ärtbib be8 Stiftes $eiligentrcu 3 .) Ser Mcg ucn Eifcnßabt naib Piaria«
jeü beträgt bei fo großem ©cfolge etma G Sagercifen.
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206 Jfürfi $aul (Sflet^djV.
Öriefe aus (Sftertiaj in flleit^er SBeife. 9Jcth 1774 erft^eint im Älmanat^ teil
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S)i( 3Kufitfa)>eQe unter J^Urfl SKic^ael. 207
2)ie 3trbeit öerjögerte fic^ aber, Wie bet Sitel jeigt, biä jum
3abre 1711. Stid^ unb für «Platten erf)ielten ^offntann
unb greunbt jufammen 550 §1. nebft brei 6imer UngatWein.
gürft ipaul »erfd^ieb am 26. D)lärj 1713 }U Gifenftabt unb
würbe bafelbft in ber bon ifim geftifteten (jamiliengruft beU
gefegt.
Unter SDHd^ael, HJaul’^ ältefiem So^in unb «Jlad^folger,
laffcn ü<^ fd^on, wenn aud^ corerft nur mit $ülfe bet ififart^
Gegiftet unb 9ied^nung^=3Jortagen, einjelne «Dlufifet nad^weifen,
unter ifinen namentlid^ ber fürftl. |iofmufifuä Slnbteaä
Sinbt, bet im 1720 alä 78jüf)riget ®reiä ftarb. Seine
fet^ö Äinbet Würben fämmtlid^ in bie ilapetle aufgenommen unb
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208 ®ie aßufiflalselle unter ber gürfUn SKaria Cetneia.
Crten, in ber Äirdhe unb bei ber 3:afel U bienen, ber ÄapeU: 5
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5ta))ellnicif)eT Serner. 209
no(h bie 2}erniuthung, bafe er, menn auch «i^t in 2öien gebo=
ren *, fich bodh bafelbft nidht blos vorübergehenb oufgehalten
hat. 35afür fpricht äunächft feine SßurleSte „Ser SÖiener 3:anbc0
niarlt". 2)afe er etwa ein 6dhüler con guy gemefen, bafür
jeugen feine coutrapunftifchen (Sompofitionen. ^ebenfalls hiit
1 Schitein = 6 gl., ’/a Simtr iRüben, bitte .Clraiit 1 gl., jiifammcn 71 gl.
(1 gl. == 60 Sr. ;
1 .Sr. = 6 Senar.)
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210 Äa)>cllmcijiev S'triier.
1728 jiDci aSageii für i^u unb für fein ©epüd jur Jafirt nad^
Sifenftabt gcftellt. 33orfjcr aber beforgte er ncc^ ben ülnfauf
eine-3 Sioloncelle für ben jungen Jürften beim taif. §of=Sauten=
ma^er änton ipofd^ unb einige ^nftruincnte für ben itirc^en=
noch mehrere Itinber, oon benen aber nebft ben genannten feine«
bie eitern überlebte. ®ie jjrau ftarb am 22. Sept. 1753, alt
48 bem 2iobe ber Sängerin 3lntonie £inbt (1730)
hatte SBerncr auf furje Haltung eine« $iecant-3««gen
nebft 24 gl. Itehrgelb ein anfcbnlid;e« Deputat; nachbem biefe«
entfiel, bejog SBerner oon '3ioo. 1738 angefangen für beftänbig
an 3iaturalien jährlich 15 eimer iffiein (ä 3 3I.) unb 15 Uliehen
Äorn (ä 1 5yl.), ferner feit 1740 für feinen Mnabcn '‘jSaul 3ln=
ton, ber in ber Hirdm ben fang, 50
'Jllt 3iiid; bem 2obe
bcffclben fang 'lilerner felbft ben 3Ut " unb bejog ben genannt
teil eytra=©ehalt fort. 3m 3<ihr*^ iiber oerfagte feine
Stimme gänjlich, nadjbem fclion oorher ihre @cbred;lid;fcit bie
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ÄapcHinciftcr ©enicr. 211
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212 ®>' SKupKa^iette unt« gürp ^Jaul Stiiton.
fahren.
** —
^aul anton würbe im Sabre 1734 groöjä^irig unb trat
fomit baö fürftlic^e SDtajorat an. gür unfere Aufgabe gewinnt
feine ^fJerfon eine befoubere Sebeutung. ©eine SRutter fiatte in
i^m unleugbar Sinn unb Siebe für bie 3;ontunft genöbrt; er
fpielte au(^ felbft SSioline unb SSioloncell unb fd^eint er einen
Seficon, 1732) fü^rt tbn gar nic^t an. Stft fein fpäterer febriftlic^er
unfer« großen §apbn im amte", unb führt bann 2 temifebe ©antaten unb
1 3nftrumental»Sompcfition an, bie er in ber 2. auß., IV. Sbfil, 1814, mit
bem mufif. 3nftrumentat>Salenber ergänjt. iKarpurg unb fDtattbefon nennen
SÜJetner nirgenb« unb menn et fonß ermähnt iß, geftpieht bie« meipen« nur
im $inblid auf feine Qompoptionen tomifcher art. ausführlichere« giebt
tet auffafjim folgenben 3ahrgang, 9Jr. 56, Pammt effenbar »cn einem l'otal»
»ertrauten, aber in beiben gäüen mimmcit ba« S3iographifche ton 3rrihümem.
am »erbreitetpen unb mit aller Sepimmtheit erjählt mar felbp unter ben
Jüngern SPhtgliebern berfürftl. ÄapcDe fclgeubc SDfäre: $apbn fei oon Sperhij
heraufgetommen, um feine ‘/e ÜJieffe G*bur ju ptebuciven; pc mißpcl SBernet
berart, baß $apbn ju feinet ©h^tnrettuug einen jmeitcu äterfueb machte unb
bie befanntc (ßäcilien-?) SKcffe im ßrengen Stil febrieb unb pe SBetnet bot«
legte unb bon ba an batirtc pth bann ®ernet’8 aeptung für $abbn. G« ge«
nügt, baran jn erinnern, baß bie G.but«2)iePe 1772, 6 3abre nach Söerner’«
Job, gefchricben ip.
13 „Äecljnung beS 3of. Üinbt, ma« bor be« gnäbigPen gürpen 3nptmnent
megen Suricht iP auSgelegt rootben" (bat. 1728).
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£ic 3nuriRa)>eIle untei güifi $aul 3lnton. 213
©injclnen.
flurä nadb beS gürften ^Regierungsantritt mürbe baS
d;cfter sum crftenmale mit glöte, Oboe, ipofaune unb ipautc
Bcrftärtt unb mer au^erbem im ^ausbalt beS gürften ju fingen
ober ein gnftrument ju fpielen Berftanb, fab fub/ mit ober ohne
feinen aSiden, nadb Sebarf in bie Äapelle eingereibt. So
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.
Uem 3abrc 178i>: „3u ein ^iefi^e« ^errfdjaftsfjau« wirb ein SBcbienter gc.
fitcfit, »eicber bie 23ioIinc gut fpiclcu, uub (tbu'crc (Slasicrjcnatcn ju accom«
baguiveu rerfiebt."
lö ®ic 31aturalicu luateii bamal« gu fofgeuben greifen bererfmet:
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Xie aKufiflopeUe unter gßtft $aiit Slnfcn. 215
17 CbircM e8 injccficä unb ermübtnb irärc, in ber golgc bei jebem be«
bemenberen SDlement in §a»bn’« l'cbenblauf bie mandjcrlei verbreiteten irilf«
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216 $a9bn af< fttifU. ilaptllmtifteT.
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$a&bn alt fUrfH. Jta)>elIniRftcT. 217
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218 ^apbn al8 fürftl. SabcHmttfler.
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219
Gä
beburftc bce ainftoftcs non aufien, um bicr eine 3lenbcrung ju
crjielen,benn al^ nac^ feiner Slücffebr non Sonbon bem rut)m=
gefrönten Ufanne biefe SJliftac^tung ron Seite beS bamaligcn
i?{ürften benn bodi 5 U ricl mnrbe unb er ficb bariiber bei feiner
hoben ©önnerin, ber Jürftin DJaria 3 ofepba .^ermcnegilb bitter
beflagte, bie^ cö bon ba au in 3)ienftangclegcubeiten immer:
„|)err ucn .öanbn" unb öfterö and; „3öohlcbelgcborner" ober
„Sieber Äapellmeifter non ßanbn".
^anbn’d tönnen mir und fchon jc^t
förperlidje Grfcheinnng
gegcnmdrtig halten. 3Bir hüben ihn und in Uniform ju benfen,
im liditblauem Jrad mit filbernen Schnüren unb .^luöpfen,
ifilefte ebenfalld hellblau unb mit Silberborben bcfcht, nebft gc=
Sunäd^ft meit eher ein umd 3 i>br n <0 aiif .öolj gcmaltcd S3üb
von 3 -©utenbrunn, ba^ in einem oorjüglidjen .ifupferfti^c
3i-
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220 ^apbn'j $crfönli($feit.
ju furj gegen bie obere, woju feine SIrt fid^ ju lleiben bei;
^erbe^S, fonnten aber im ©efpräd^ burd^ ben S3lidf unb ein an=
mutfiigeä fiäd^eln einen überaus milben unb lieblid^en 2tuSbrudE
getoinnen. 3Stn gewöfjnlid^en Umgang fprad^ aus ber ganjen
'fJbbfiognomie unb Haltung Sebäd^tli^teit unb ein fünfter ßnift,
ber e^er jur SBürbe l;inneigte. Saut lad^en bört« titan ibn
nie. 35er Stidt War berebt, lebhaft, bodb mäßig, gütig unb
cinlabenb; auS biefen buntelgrouen Stugen fpradb bie rcinfte
j^cr 3 cnSgüte, bie nur SBobltooUen fannte. „3Kan mag mir’S
anfcben, baß idb’S mit ^ebermann gut meine", fagte ^apbn oon
fidb fciber. 5Die Stirne war breit unb fd^ön gewölbt, erhielt
aber ein fehr lurjeS Serhältniß burdh bie 2lrt, wie ^apbn feine
ifjerüde trug, Weldhe, nur jwei ginger breit über ben 3lugen;
braunen entfernt, ben obcrn 3:heil ber Stirne oerbedte. SDiefer
iperüde mit 3opf unb einigen Seitenbudein bebiente fidh ^apbn
3citlcbenS; bie 3)lobe hatte feinen Ginßuß auf bie gorm, .^apbn
blieb ihr treu hiS in ben 2 ob. 2)a ber ÜJlcifter an einem '.po;
Ippen litt (wie wir gef eben haben, ein Grbtheil feiner 3)futter),
fo war ber untere 2:heil ber 3lafe unförmlich aufgetrieben unb
obenbrein, wie alle übrigen ftarf gebräunten ©eßchtstheile, mit
ipodennarben bebedt. 2)aju trat nodh eine berbfinnlidhe, Por=
ragenbe Unterlippe unb ein maffio breiter Unterfiefer.
§apbn’S
Äopf bot fomit ein wunberlidhes ©emifdh Pon atnjiehenbem unb
Slbftoßenbem, ©enialem unb 2:riüialem, weldheS Saoater, ber in
feiner iporträtfammlung audh öapbn’S Schattenriß hefaß, 5 U ber
Gharatteriftif oeranlaßte:
„StwaS mc^r alfl Gemeinte etblicf’ it^ im Sug’ unb ber 9Jafe
©time i(l gut; im Sßunbe ’wa« Bern ißbilifitr."
9tu<b btt
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$ai)bn'e 221
Hang me^»r als tief unb näfelte ettnaS in golgc beS ex-
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^a^tii’ä Stellung (einem gürften gegenübev. 223
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224 $a9bn Uber feine Sage.
munternbe ^anb. Wie fie übet meinem Stüber Waltet, unb id^
i
ben 3Birlungöfreiö bot, obenbrein 3 U einer 3eü/ f®»« Slawe
nodt) teineöwegä befannt war. 3)ie angefül^rten Sd^attenfeiten
I
1 boten aud^ ihre Sort^eile. ©ben biefe Stbgefd^loffenbeit trug }ut
Werth hielt/’ baö fanb feinen 3Beg au<h inö ferne Üluötanb. ©3
^ne
ij qtunbialfdhe. nodh in neuefter 3 eit immer wieber au§=
""
gefprodhene Slnjidht, al3 habe erft bie Steife Sonbon bie
na(h
Sßelt auf ihn aufmertfam gemadht. ^apbn’ä Slame war im
{ ©egentheil fdhon im 70. unb 80. ^ahrjehnt allüberatt befannt
unb gefdhä^t. 3Son allen Seiten famen ihm Slufträge oon 5>er=
I
ehrten S)lo 3 art ein .^au3 aufgebaut, ber ihn ber jammerooUen
Slpthwenbigfeit bc3 Scctioucngeben3 enthoben hätte? §apbn
felber war mit feiner äußern Sage jufricben unb obwohl fein
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'
nannt. ®iefe 33ejeidhnung ift ungerecht ; foll man bamnter eine '
'
wiberlegen tonnen, biene hier jnm ®eleg eine Inefbote aus bem/
fpätem Seben §ai)bn’ö, bie mehrere, fcither »erftorbene 3Jlitglie= j
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226 <Stanb fi<i füc^Ii(^en 'ffinriKapelle.
ponifi Sutgt Socebetini fagte einfl )nm ftbnigc CSpotlte IV. eon Spanien,
P<x bcff«n äHufit mit bem 3(nerufe „C’est pitoyable, miaerable!" weg*
fcbltuberte: „Sire, avant de porter un tel jugement, il faudrait a’y con-
naitre", worauf ibn ber #önig, ein rebußer iKann, am Äragen padte unb
jum Jenßer binab }u werftn brobte. 9lur bem 3uruf ber ^rinjefßn b«Ut
8oc(beritti fein Seben ]u banten. Picqnot, Notice snr la vie et les on*
vrages de L. Boccherini Paris 1851, p. 14.
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$a9tn’« S^teOnng. 227
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228 $ai;bn'4 Stellung.
**
foI(^’ eine ©pecificaticn über gemalte Sluslagen auii.
Digilized by
^aptn'8 erpe (SonipcPlionen in SiknPaM. 229
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230 $apbn'« trflt Sonpofitioncn in (Sifenfiabt.
lieh, bo^ jiemlidh flüchtig; auf ben jmei lefeten ©eiten rer=
»edhfelt $apbn aus Serfeben bab für Oboe unb für Siolinen
beftimmte ©pftem unb tummelt fidb, ju ©nbe ju fommen. „Snt
©dbloff gefdbrieben" notirt er, toie ju feiner eigenen ©nt^
fdbulbigung, om Äopf ber lefeten ©eite.
Digiti/ ™ i by Goo^k
3tali(ttif<6( AomVbicn. 231
mürbe ein ^euermerf abgebrannt; bier mie bort mufete au<b bie
Kapelle ben SEag mit perberrli^ben helfen unb maten für SIrom»
peten unb Raufen ber ftäbtifdb« fJbntnermeifter unb feine @e«
feilen beigefteUt. „aSelf^ Äomöbianten" maten f<bon feit
12. SWai beim ©reifenmirtb in IKobnung unb SJerpflegung, mo
fie bis 6nbc 3uni »erblieben; im ©laSbaufe bes S^blofebcf'
gartenS mürbe ein 3;beater bergeri(btet unb ein IDialer, Se öon **
„befonbers für baS 3;beater ju malen" aufgenommen, bet bann
»om 1. 3uli an üy ongefieHt mürbe, b. b- mit b« (kaufet, ba§
feine ^rau unb Joebter fi(b »erpfU^teten, ben ®bot> unb
Äammergefang 5 U frequentiren, 3« bie läJlonate 3Äal unb 3«iU
fallen nun bie Äuffübtungen »on italieniftben ©Ingfptelen, oott
benen ^pbn in feinem erflen SntnurfS-^talog menigfiettS ben
Anfang tbematif(b angegeben bat. (SineS: La Marebesa Napola,
ift nodb in autogropber ^rtitur, menn audb un»oÄfi&nbtg , er=
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232 9(Tmä^lung<f(fi am füt<lt. $of(.
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,Acide“, Festa teatrale. 233
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234 lAcide“, Festa teatrale.
JJie ^erfonen ftnl» bei Rapfen bief eiben bis ouf ®amon, ber
^ier als bic Jteunbin ©lance erfd^eint. SSbet bei /gapbn fe^U
ein Sßcfentlid^eS: bet bei §änbel fo mäd^tig eingreifcnbe ®^or.
3tIS einjiget fc^lca^ct @rfa| erfd^eint in le|ter ©tunbe bie
SReergöttin 2!^etiS, ©alatea bamit tröftenb, baft i^it ©efiebter
nun in anberet ©eflalt auf eitrige Seiten bet ©egenb ein fficfil:
trätet geworben. Um aber bo^ jum ©d^Iuffe ein Quartett ju
ermoglid^en, taud^t 2lciS am benad^barten Ufer, in bie Attribute
feines nunmebrigen ©lementeS gebüUt, wieber auf unb unter
©elöbniffen ewiger streue f^Iiefit baS ^aftorale ab. ®et ©ang
ber ^anblung in ber ital. Ulerfion jeigt uns no^ eine anbere
Stbweidbung: bie f^eunbin ©lance ift toHfübn genug, bem
Äpflopen Weis ju madben, jie fcibft fdbwörme für ifin; fdbliefelieb
febrt au^ fie ibm ben Slürfen. ©in lurjeS Gj^ofe ber ital.
ißolppbem, ber ibm nadb bem Seben trad^tet, burdb bie f^ludbt
5 U retten. — SJeiS entgegnet, bafe ipn bie Siebe ber fd^önen
©alatea ftäble, er lenne feine f^wrdbt unb werbe fie nidbt ter=
taffen. (3trie.)
©eene II. ©alatea tritt auf unb »erlangt ben SRatb bet
greunbin, auf weld^e 2trt fie i^ren ©eliebten »er bem Äpllopen
f(^ü|cn lönne. — ©lance rätb ibr, bic ©egenb ju »erlaffen unb
2tcis unb ihrer Siebe ju »etgeffen. — SRimmermeht! ©alatea
betet ihren SteiS an, wenn a\i^ Gefahren ihrer Siebe brohen;
JU gtüdllich wäre baS §erj, wenn cS feine Seiben fennen foHte.
(SStie.)
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I
,Aoide“, Feeta teatrale. 235
ihr bie oerfchmäbten yrüdbte an; fie foUe jur Stunbe feine
®raut werben, ben ^odbmutb 5 u beftrafen. — ©lance aber
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236 ^cide“, Festa (eatrale.
er!tärt i^nn nmbweg, bafe aud^ jie ^affe. 9Jie ^labc fic ein
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lAcide“, Festa teatrale. 237
3Köge tag Sc^ictfal un« (euc^) ?o ^olb fein, al« jc|t grau=
fam gewefen!
Slrie bes Stei«; ©eene II, Strie ber ©alatea (fehlt ber Stnfang);
©eene in, Slrie ber ©lanee; ©eene IV, Strie be« ijlolpphem;
©eene XII, Strie bet Sheti^- — ^cr Slrien ift ber
gewöhnlidhe italienifdhe :
jtoei in 2:empo, Säet unb fConart Per=
fdhiebene ©ähe, von benen bet erfte mieberhott ttirb. S)ie 9)Jelo=
bien finb einfach aber eonventionell, weit entfernt von ber
^änbet’fdhen, gerabe in biefem ißaftoratc fo munberbar getroffc=
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238 3ni($ael $ai)fcn’ii 31nf)eUung in iSaljburg.
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$aipbn'« 'anfltUiraj in (Saljbuig. 239
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240 $avbn’« 8attt ftirbt.
35on feinen Äinbeni waren ju jener 36tt nur noch jmei au4
@be im ßlternbaufe: ber jüngfte Sohn ^ubunn Gpangelift
erfter
„bie fromme Stiftung nad^ bem aSitten beä Stifter« für etoige
3citen getreulich ju erfüllen". 3öann biefe ^Pflicht baö le|temal
erfüllt würbe,* ift bei bem gegenwärtigen beiber 31Jo:
numente fd^wer jU erfehen; hoffentlidh lä^t man biefelben nicht
gänslidh ju ®runbe gehen. ®ie ©rabfdhrift ber Gltern $apbn’«
(Seil. VI, 1) liefe fedh »or einigen ^^ifiren f^on fdhwer mehr
entziffern. 3*oei Stüde au« ÜDlathia« ^ahbn’« Sefife hiil^ew
erhalten: ein Seit mit bem H. 1727 benufet noch
heute ber SJagnermeifter ^anbfdhuh in IHohrou; einen
gingerring »on 3Jleffing mit M. H. unb einem Sab gezeichnet,
beim Umadern be« gelbe« gefunben, befifet ber gegenwärtige
Gigenthümer be« |iapbn:.^aufe«, ©eorg Srudner.
%ol)l, Oottn. I. 16
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242 9?ücHe^i: be« Siirften na4 (Siftnpabt. Te Deum.
35 U)ie frättrn Te Denm oue ben Sagten 1770, 1786, 1801 unb 1803
temmen 6ier nicht in betracht. ®ei bent im Oahre 1786 compenirten Te
Deum tritt ber entgegengefepte ffall ein: e« wirb bäupg Üofeph $apbn tu>
geichrieben, ig aber »on feinem ©ruber üBichael.
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5efl>Cantatf. 243
16 *
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244 gefl'Samate.
uub erftel;e von beit ©öttcrii, bafi fie icincn 'Sünidjen ©e^ör
geben. (Sr, ber Uebveii^c ^crrf^cr fef;rt surücf; er, ber un;
geachtet beä DJeibeb ju bot;en (sbren erlauben iinirbc. Jort an
bcn Ufern, bie ber Siain beließt, wirb fein 3Janic einig leben,
bie l'äter »erben noc^ bcn Minbern non ben ffiunbcrn feiner
ifirati^t unb feinci 3luI;mco crjäblcn. 6o uiel 6 d^äge baä 3)ieer
birgt, fo niel baö ©lüd auc^ bieten mag; eö »irb ber greubc
nid^t gleid^ien, SDir bienen ju tonnen. 3lf( Icudjtc
bie Sonne geller an biefetn Sage, alö tnoUe fie Sic^ in böserem
©lanje unö jeigen. S)u folgtcft bcn g-ufeftapfen beiner Stbncn
unb te^rteft, mit 9tubm bebedt, jurüd. Mbnige »erben Seinem
i^erbienfte Üorbcer »inben unb niemals »irb Sein 9tamc unters
gc^n. Gö lebe unfer 2üelt in Staunen nerie^t.
9iie möge ein feinblid; ©eftirn Seinen Jgiimmcl trüben, nur ein
fegenbringenbed fei Sir befd^icben. Su »irft ju nod^ gröfieren
G^ren Sid^ erhoben feben. Seine Hiubcr »erben Seinem ®ei--
fpielc folgen, fic »erben bie greube ber Sterblidben fein.
piter crbaltc unö ben erbabenen jvürften; fei ibm jebe eyreube
bef (beert, ‘üix aber finb feiner Siebe ge»ife, »ir »erben uns
ftets beffen freuen.
3u ber jicmlicb unifangrei^en Gompofition, beftebenb aus
einem großen Mccitatio mit Crdbefterbegleitung, je j»ei Strien,
Snetten unb Gbören finb außer bcn Streiebinftrumenten jylöte,
Dboe, Jagott unb ^örner benußt; einigemal tritt auch baS
Glaoier obligat binjU/ nur um längere 3 'uif(b«nfäbe mit
'j(aifagen»crt auSjufüUen. Sas SHecitatio unb barauf folgcnbe
Snett »urbe mit unterlegtem lateinif(ben Sept (Accurri te
huue mortales) als Cffertorium »erwenbet. :
3 n glei^er aBeifc
ift au(b bie 3>iftrnmental=:3»Urobuction con 9ir. 2 unb ber Gbor
9lr. 4, 3 U
einem ©anjen oerfdbmolsen, als Offertorium (Plausus
houores dato) benußt unb bietet in biefer fyaffuitg eine anregenbe
.frifdbe 3)Jufitnummcr. (Sie Ginleitung, C=bur */^, ift bics burebs
gebenbs auf *'4 Sact rebucirt unb ber urfprünglicbe Gpor ab=
leifiung befl (SommaiibeurfreujeS btefe« Ctbeu« (12. Oct. 17G5) unb be«
gclbenen S}Iie«>Orben« (31. ®ec. 1765). Sie (Srnennung juni ttopitaiii ber
ini 3a(ire 1760 erriefiteten migartfdi’abeligcn Peibgarbc erfolgte am 6. Sec. 1764.
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5cR“(Santatc. — 3oi>aim in (Sifciiftabt. 245
38 PlauBus honores date, Sl. ig. auf ber faif. ,f)cfl'iblirt(i«f t« JBifu,
9tr. 15842 (ntu). £i« iWctetle Accurri te hunc mortalcs ift im ®rift
Älegtrneiiburä.
39 Jagebud) be« 3. tt. 9t«ffnbaum, giüfl. SfietbajB’ftbcn ®«amt«n. _
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246 3o|)ann in QifenfiaM.
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$a9bn (Tl^ält eine fürfiltd^e gieiwarnung. 247
im fürftlid^ fogenannten
gemeinic^aftlid^ in bet alten 3lpotl)efe,
3)armt'täbtet $auä, bann im Sjergttofter unb jule^t im 3)iufif=
gebäube, mo er auc^i ftarb. 6in einjigeö Slat, im ^abre 1801,
alö aiHcbael auf feiner 3Öiener fHeife au^ ßifenftabt befuebte,
waren alle brei ^apbn beifammen. Sic Waren beim Stabt--
Pfarrer äu 2;ifcbc gelaben unb gingen bann in ber Stabt fpa^
gieren; älbenbö brachten ihnen bie beiben aBalbhomiftcn ifJrinfter
ein Stäubchen. Äeiner ber 'ürübet fah bem anbem gleich;
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248 $ai>bn erfreut fic^ ber fiirflltcben anetfennung.
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•tiatjbit trfteut fi(b fcet fürfllit^eii ancrfenmiiig. — Zai ®ari}ton. 249
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250 S)ae Sari^tpn.
tbat gefangen fag, fein i'eben biefem 3nflrument berbanfte. Sufier ben bet*
febiebenen fDiufi(*2ej;ica unb oben erwäbuten Serien finbet man ba« 3nftru*
ment netb anberwärt« befcfirieben; 9K. gubrmann, Siurttalifeber Stiebtet,
granffutt 1706, ®. 91; 3ob- ®cotg iDteuftI, SDlufeum für füngier unb
ihinfiliebbabet, IPtannbtim 1788 , 4. @tUcf, 100; änufif. Slmanacb auf
ba« 3abt 1782 (Cä. 2. 3un(et); $. Seifet bon @onter«baufen, 92eu eröffne*
te« Ülfagajin muf. Sonwcrfjeuge , 1855, ®. 84, unb beffen „liebet ben 2)au
bet @aiteninftrumente unb beten Sfuftif, 1870, @. 92 ic.
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Sa« SarqtiMi. 251
gefchrieben.
Sauten; unb ©eigenmacher, bie 5)arptons oerfertigten, gab
es oiele; es finb folche ^nftrumente nod; oorbanben oon fUiag;
nus ge 1 bien in äöien (aus bem gapre 1656), ^einri^ Ära;
mer in äSien (1714), ®aniel Slchatius Stablmann in 3Sien
(1732), goh- 3of. Stablmann in SSien (1750), 5lielfc in
•Hamburg (1686), änbreas Stainer in 2lbfom in a:prol (1660).
Sie brei erftgenannten gnftrumentc (nebft einem oierten ohne
aiamensangabe) befinben fi^ im lülufeum ber ©efellfchaft ber
IDiufitfreunbe in SSien; ou(h Stainer’S gnftrument, jept in
©ifenftabt, gehört urfprünglich biefem IDlufeum (ben Änopf beS
Saitenhalters jieren jwei fchön gefchnipte Äöpfe, fölanu unb
Änabe, erfterer mit Sprolerput); baS ^arpton oon Sielte ift
im .South Kensiugton Museum in Sonbon, jenes oon gop. gof.
Stablmann, in fepönem Seberfntteral auf bewahrt, aber aller
Saiten entlebigt, ift im ©ifenftäbter IDiufifgebäube eS war —
baS Äleinob beS gürften 3licolaus.
31ls öffentliche Spieler auf bem Ibarpton finb ju nennen:
fDiarc. ülnt. —
©erti (1721 1740 in ber taiferlichen ^offapeUe in
'JSien); Sig. gerant (1744 in Sonbon); 2lnton Äraft unb bie
©irtuofen Äarl gtanj unb ülnbreas Sibl (in ber ©fterpdäp’fchcn
Äapelle); gauner (aWagiftratSratp, Silettant in 2Sien 1794);
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2fj2 TaS 4<ari)tcn.
42 §auf(pfa (get. 17G6, gefl. I84(t), friclfc einmal au^ auf Stplcg
'Petfcnfceug an ber ®onau, ©emmerftp be« Äaifer« ffrani. 6« begleiteten
ibn bet Äaifer (elbft, jfürp iDtettetnitp, @taf SBrbna, geIbmarftpaU»?ientenant
.%utf(pera, $cffapeHmeipet Spblet. — 3m gebt. 1823 fpielte ^auftbfa mit
griebritp ©rop ein iJuctt für Satpten unb SJiotoncell in einet 3lbenbunter»
pattung ber ©efeUfdjaft bet fDlurifftcunbe ;
e« trat bie« »cpl ba« (cptemal,
bap ba« Saruten cffentlitb gepert n-iirbe.
43 B. Pebebur, 2cnfünfllet»Pejrict>n S?etlin«. 1861. ©. 165. Srtifel
gtiebel.
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Das ^attjtcii. 253
auc^ ein Solo für bas jioeitc 33an;ton. ilaum batte er bao
Solo begonnen, fo unterbra^ i^n ber jvürft: „@ieb Gr mir bie
\ Stimme." 3Jun fing ber Jürft ju fpielen an, blieb aber mitten
brin fteefen. 3lergcrlic^ barüber fe^te er ab unb fagte äuftraft:
„Schreib Gr fünftig^in nur Solo für meine Stimme, benn
ba^ Gr beffer fpielt alo idf), ift feine .ftunft, fonbem feine
Sd^ulbigfeit."
$ie äioeitc älnefbote b^tl ^ai;bn jum ©egenftanb. ** Sie
Grftärung beo gürften nämlid}, bie Gompofitionen für baö 'iJa;
rpton Ratten fid) mir auf ein: unb biefelbe Sonart ju be=
44 3tfrg(|et)(n son btm 3vrtbumc bei ®ie« (3. 55 fg.) 0 I 8 habe ^arbn
etft na(b ber abf(bieb9<©i)nipbi>nic (bie boep um »iete« fpätet, 1772, compo-
nirt i|i) angefange«, baS Sarpton ju üben, müfete obige iSnefrete, «ieberum
nacb Sie«, oot bie Suffübrung ber Acide (aI(o in« 3abr 1762) m fepen
fein. ?tutb biefe« ift nnri(ptig unb iriberlegt fob fclbfl. Sc« Sürflen
Serttei«, ^lapbu (otle üeißiger componiren unb namentliib ©tiide für ba«
Sarpton fepen, non benen ber ffürfi bi« bapin noefe fepr loenige gefebeii, giebt
un« bie richtige nämlicp bie jweite Oabrespälftc oon 1765.
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254 Ta# 3?arl?toiT.
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;
breifä^ig; ÜJlennet mit fErio, welcher nie fe^lt, bitbet gemöf>nli^ ben
smeiten,man(^mat auc^ ben lebten ©ab- ®ie fDiannigfattigfeit
ber fEbemen unb Grfinbung intereffanter fDlenuet^fErioä ift biei^
mußte alfo autb ein erfter öanb eotbanben gewefen fein.) @ie ftnb, jebe
Stimme in fetönem ret^lebernen Sinbanb mit (»olbfetmitt in lebernem Äapfel
(Sdmbbedel), mit fleofect Sorgfalt oom Sopißen in« 'Jieine geftprieben. Om
©atülonljeft gebt oiif bem erften 'Ilctenblatt unten retbt«: di me Giuseppe
Haydn oen feiner §anb geftbrieben. @in mutbwiBigerweife abgeftbnittener
Streifen tJapieT am oberen Dianb enthielt »opl bie Jiebication. 3n ^lapbn'«
«tatalog ftnb e« bie 91ummern Dir. 73— Wi. 3trtt Tlutograpbe, ')!r. 70 unb 80
(alfo bie 7. unb 8. 'Jiummer), tragen ba« ®atum 17G9.
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256 SaS ^aruliMt.
G flimmern (2imrod).
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®a« ®ari)ton. — ®eitfr« 5em>>o(trtcntn »bn $ai?bn. 257
'Sebl.PaQSn. I. 17
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258 fficitCTt Scm)>efUiontn von $avbn.
audb bi«r wi« l>ri ben ©^mpbonie« einige mit umfteUten ©ä^en,
fo bafe man im Slugenblidt mäbnt, »erfdbiebene SBerle oot fidb
}u haben. Su^er ben uon ^apbn angegebenen 20 ®i»ertimenti
citculiren aber nodb fafl ebenfo »iele unter »etfdbiebenem S^itel,
SJJotturni, ©crenaten, ©oncertante u. f. m. unter ^a^bn’« 9la=
men; fo finb j. 8. »on ben IX ©ajfationen, bie »on 8reitlopf
1768 in 9Hfc})t. angejeigt finb, nur jmei in ^a^bn’« Äatalog
»orfinbig. 3)agegen jinb in biefer fRubril, tpie fpüter audb bei
ben ©laoierftüdfen, »iele Stummem enthalten, bie miebemm in
$abbn’« Äatalog fehlen unb bodb »on ihm anerlannt finb. ©o
ift ein eigentbümlidbe« SJlufiffiüdE, „6dbo" betitelt, für 4 8io=
linen unb 2 8ioIoncelI componirt (für je 3 ^ufttumente in jmei
iScitcit <£om)^cfltioIKR een $ai;bn. 259
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260 SBcitere Comt>efttii>nen l^cn $aptn.
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a<tväiibermijeii iit bet fütfili(^tii SHufttfapelle. 261
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262 fitigi (SllcIjr'U*) lonuftni, «en.
©e^att im 3a^re 1803 no^ biö auf 1100 gl; au^ genofe er feit
1790 noch au^rbem 400 gl. Scnf'o«/ bie if)m gürft DiicolaU'J
üermad^t biJttc. 9tebcn bem
jum Sice^Äopellmeifter
gleicbjeitig
ernannten gofiann gud^ 8 ber bie Gbor= unb Äird^enmufif leitete,
,
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$uigt (Xloi^ftu«) ^omaflni, sen. — 8uigi (%nton) Xomaftni/jan. 263
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2C4 futfli (Stnton) Icmofmi, jun. — 3ofe(>ti ®«igL
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266 S'babbäu« tSttintnQQcr.
Sicbftcr ^atbe!
S>a ic^ ©ie nach 3b«r Gntflebung auf meinem Sltme
auf ba« 3«br 179.') öerBfffntlicbt (nur bort bit ?fu«gang«worte); ftnitr
in btr Siener SIQg. SDtuf. 3*9. 1846. 31 ;
aueb bei 9tobI, SDlufiferbtieff,
@. 150 ig betfelbe aufgenommen. — 2)ie erp« Stuffübrung berOper La
Principejsa l’Amalfi fanb am 10. 3an. 1794 im’ Jbeater n. b. ©urg Palt.
55 ®iebe u. a. Sramere SRagaiin für 3Pnpt. 1784. 2
<
. 44.
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Jtail ^tan). 267
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268 ^milte Slüftr.
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So^aim (Slgtcr. 269
Gleler (einen Schell baran unb lann für bie betrügerifdhc @e=
winnfucht 3lnbcrer ni^t berantwortlidh gemadht werben. Johann
Glpler wohnte na^ Öonbon in ffiien unb
.^abbn’l IRüdfehr aul
bcrmählte fich in ber Sorftabt Öumpenborf am 23. 3an. 1800
mit ber lebigen 3)iehlmefferin (Sertäuferin) SChcrefc ißrinfter,
Soffer bei DKaurergef eilen 3oh. iflrinfter aul 9)ieran in Sprol,
bejfen beibe Söhne, 3lnton unb IDtichael, all bor^ügli^e S5}alb=
herniften eine Hierbe ber Gfterhöjp’fchen Ä'apelle würben. 2;hcrefc
ftarb am 28. 'ilug. 1832, 53 Sah^e alt. ®ie erften jwei 5linber
aul biefer Ghc hol^ l'ahbii aul ber Saufe ;
beim brüten liefe et
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270 fiarl gribent).
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ÄatI 271
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27^ $aifbii’9 SonHJOfitiontn l>i« jinn 34^lre 1766.
61 „Eit 'Popularität 3of. $apbtt« beruht auf ben fflerftn bet lepten
tu?anjig 3al)re feine« langen Seben«, wir tennen gan? t>crjng«n'eife ben natp«
mojartifeben $abbn, bet auffttebenbe .©aubn, bet bie 3nfttumentalmurif be»
freite unb aufbante, ifi fo gut »ic »erftboUen, wenn man ton einer anjabl
feiner früberen Ouartette abfiebt." O. 3abn, Seetbooen unb bie 3lu«gaben
(einer äPerfe. iSeparatabbrucf au« ben „©renjbotcn", 1864, 3. 6.
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$a9bn'4 Sompofitioncn bis jum 3a(u 1766. 273
62 SRurit. ^Imanac6 auf bas 3al)i 1782, @. 21. 2Iu(b mit SSielanb
(tetgen feiner f^ruc^tbatteit , obmobl tpavbn ungleich bebeutenber unb origi»
neQei), mit 3ean ^aul (tsegen reii^ei i|fbantarie) , mit ®eUert (wegen tüiel*
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jum 3 a^t« 1766.
^ ;
274 $iavbn’« ffiom))oriticnen 6 i«
.^avbn longe 3 eit ni^t alä ebenbürtig ober gar alä ihnen über=
legen anerlennen rooUten, rechneten ihm feinen hwmoriftif^en
Stil förmlidh als f^eh^er an unb firitten barüber, wie meit bie
Freiheiten gegen Siegeln, bie $ahbn mit großer Ueberlegung
fidh erlaubte, überhaupt ftatthaft feien; fie ahnten freili^ nicht,
ba 6 ber fcheinbar fpielenben Dberflä^e mohlberedhneter 6 mfi ju
©runbe lag. 2lm rechten Crte mufete $apbn biefen 6 mft auch
geltcnb 5 U madhen, obmohl er in nur toenigen Füßen 5 U inniger
wahrhafter llrauer h'n'ieigte. SEßihunb Saune (lc|tere aber
nie 5 ur ®riße au^artenb) behielten bie Cberhanb, »erfeinerten
fi(h, würben gleichfam männlicher unb fo blieb ^apbn bis auf
ben heutigen ITag ber gröfetc ^umorift im Dleiche ber Flöne,
ber bis in4 hohe 2llter Fngenbfrif^e ju bewahren wufete unb
unferc Jperjen in lieben^würbigfter ffieifc bur^ nai»=frohe, tren=
herjige 6 chaHheit unb burch bie einfa^ften, natürli^ften fUlittel
bejwang. .^eben wir noch befonber^ fein ju aUer 3 eit
beachtetes IDlafeholten heroor, feine weife Cetonomie im ßinjelnen
unb ©anjen, bie ihn ftetS ju regier 3 eit aufhören liefe, benn
^apbn liebte eben fo wenig UnflareS unb S^wanfenbeS, als er
jebeS überflüffige aibfchweifen, jeben SGBortfchwaß in Sönen oer=
abfcheute. ©üblich noch feinen unerf^öpflichen fReichthum an
Fbeen, feine reiche '^th^i^tafie, bie ihm immer neue ©ebanfen
5 uführte, benn fo unenblich oiel audh ^apbn componirte, fo hat
er fedh bo^ äufeerfl feiten felbft wieberholt; aber ben unoerfenn-
baren Stempel feines ©enies, feines echt beutfchen, gemütl;-
nnb humorcoUen ©eifteS tragen aße feine SBerte. „Geht $apb=
nifch" fagen wir, wenn Wir bic erften lafte einer feiner 60 m:
pofitionen höre«/ unb wiffen bann, bafe uns bic SebenSforgen für
(in Schüler Simberger’« mar, fagte gu ihm: „2Bae benten Sie Bon biefem
Sugigmacher?" Schul), boll UnmiOen unb Srgaunen über eine folche hSg('
rung feine« Siebling«, antmortete: „Sor biefem Sugigmacher faO’ ich nieber
unb bete ihn an." (811g. 3D?uf. 3lB- 1801, '3lr. 24.)
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275
täufebt finben, e< mttgte benn buteb bie 3uefUbcung fein. 3)enn ba (ann ee
alletbinge »cclommen, baß getabe fogenannte beffeie Oitbeffei ee am fcblimin»
fien machen. Sic menben gerne ihre (Sffectmittel, ihre fcbioffen JBecbfel in
lonfiarte unb £empo, iDorauf fo manche neuere t£omf>ofitionen berechnet
fmb, auf eine iWuril an, bie nur bet fcblicbtefle Sortrag richtig jur tStfebei»
nung bringt." (5)er oüe unb ber neue ®Iaube. 3. 3IufI. 1872, S. 347.)
18*
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276, $aijbir« ßombcritionen ti« jiim 3abre 1766.
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277
ber G&drafter beä Sa^cs aus; ein smcitcS ÜJlotitj, bem Ütuäbrud
unb ber Structur nac^ contraftirenb, tritt i^im in ber S)omU
nanten='Xonart gegenüber; gegen ben ^in folgt jumeilen
noc^ ein britte-i. Jreic SJiittelglieber oerbinben bie ocrfd^iebenen
'JJiotioe unb fd^Uefet bicfer erfte SCl^eil mit ber SConart ber 2)o=
minante ab. ®em 9lnfang beg jmeitcn ^beflc^ fällt bie 9luf=
gäbe ber 3?erarbeitung eineiS ber oor^iergegangenen 3)loti»e 5 u;
nac^ belieben wirb baö eine ober anbere 3)lotio ober mel>rere
ober felbft ein neu jugefül;rteä baju oerroenbet. SDiefe, ber
tunftooUen Sd^reibart toeiten 6pielraum geloäbrenbe ®urd^fü^=
rung leitet fd^liefelid^ in bie ^aupttonart unb jum erften Sljema
jurüd unb auf ben 2lbf^lu6 in ber Dominante folgt bann baä
^aupttonart unb häufig nod^ nad^t äÖieber=
jtoeite fCliema in ber
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278 $a()bn’« CombclUioncn bi« jum 3abte 1766.
contrattunltifcbe @ejcbi(fli(bteit aucgefUbrt, geben ptft bodi faft launi meftr ai«
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@9m))^enien. .
279
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280 $a 9 bn'« Sem)>cfition(n bit 3 um 3abrt 1766.
69 SSicgr. 9toti3(n, ®. 5.
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;
Spmp^enien. 281
muf. Sudler unb t^emat. Äatalog) bi« jum '^a\)te 1762 über
öO ßoinponiften unter ber Slubrif „epmpl^onien'' an. 2Bir
finben unter i^nen einen f^ranjofen Slntoine b’Üluöergne, ein
2)u6enb Italiener, barunter a3erna«coni, ©aluppi, £oca =
telli, äJlartino, SiomelU, @iuf. 6carlatti^ ©antoSapi«,
ben aibbe Slntonio ®i»albi; ferner bie 9?omen üon 3)iufifet=
familien: Steruba, Äraufe, @raaf, Conti. S8on Gompo=
niften, bie me^r ober toeniger fd^on bamal« ober fpöter einen
mufifalifd^en SRang ober 9luf genoffen, feien l^ier folgenbe ge=
nannt: 6. ^5. äbel (au« bet fäd^rif<t)en ©offapcHe, jur 3cit
fc^on in Sonbon), 3Igrell, Äapellmeifter in 91ürnberg;
Jranä Senba, f. preufeifd^er Concertmeifter; ®eorg Senba,
berj. gotbaifdber Äapeilmeifter; 5)on i|Slacibo be Camerlober,
^Hati; unb ÄapeHmeifter be« ^ürftbifdbof« oon j^reifingen; CfirU
ftopb görfter au« 3;bünngen; ©eorg ©ebel, jun., fürftl. 9lu=
bolftäbtfdber Concert= unb ÄapeUmeifter; @lui (mit 6 ©pm=
pfjonien genannt); ©ioo. 2lmab. ©raun, t. preufeifd^er 6oncert=
lueifter; 2lbolpb §affe, ber belannte Cpe'rncomponift
3. 21. filier, fpdter Cantor ber 2:boma«fdbuIe in Seipjig; ber
febon früher erioöbnte 3paj ^olsbauer (mau f^ireibt ibm
205 ©pmpbouien ju); 2lnton 3Kabaut in 2tmftcrbam; fieopolb
ajiosart (ber 2Jater äöolfgang’«) 3»b- J0einr. Stolle, 3Jturif=
;
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282 ^apin't ffompofUiontn fci« ä“it* 3«^« 176t>.
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S^mis^onicn. 283
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Andante.
Preato.
81 Safte) unb giebt fuh baS, was eS fein wiH: ein leicht
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0l^mt)^onien. 285
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9Jo(^ einer fcierlid^en turjcn ßinleitung in faft ^änbel’i
fd^em Stile folgt baä ülHegro. 3llle Saiteninftrumente bringen
unifono (ißiolinen unb SJiolen in Scd^jel>ntel:, bie Säffe in 3td^teU
bewegung bo8 fräftige ^ouptmoti», ba« bann bie Oboen toieber-
^lolen, mäfjrenb bie SSiolinen au3fdfitnüdenb fortfal^ren; nun
beginnen bie concertirenben SHolinen ein jmeite« fürjereiS JJ^ema
terjenmeife unb leiten in bie Dominante über, toä^irenb iUo-
loncell nnb ^agott, ebenfaDä in Serjen ge^enb, bie Sü’if^cn:
paufen au^füUen; baä SSioloncell nimmt bonn ben 3lnfang bes^
2. aJlotiü!^ auf unb f(^lie^t fic^ bie conc. 2. 33ioline an unb
beibe umranft bie conc. 1. sBioline mit reichem gigurenmerl;
bie beiben conc. aSiolinen »ereinigen unb
fic^ nun terjenmeife
mad^en ben Oboen ju einem neuen iDiotio 'fJla^, roäbrenb ®afe
unb ASiolinen in furjen Se^jei^ntelfiguren antworten. SBieberum
brängt fidt) bag iiioloncetl mit einem Solo oor unb Wagen bie
Oboen noc^ rafc^ torm S^lu§ ein »ierteä 3)iotio, baö alle »ier
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®9>nt>^oni(n. 287
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288 $j9bn'< Sompofiiiontu bis }um 3abrc 1766.
Allegro molto.
3Öir taffen fie als Spmphonie gelten, gehen aber nur flüchtig
an ihr Porüber, benn ffe bietet, bas änbante ausgenommen,
troff ihrem groffen Umfang nichts wefentli^ ®efonbereS. öS
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Sempbcnten. 289
:Jbt ctfier 5ab (93 unb 154 Statte) gleicht loeit eher einem
fonnigen Sommertag; gleich ‘^iücfcnf^roärmen fummt unb furrt
allc‘5 barin; baS muntere .^auf)tthcma, eine üoUftanbige ifJeriobe
mit i^orber- unb Dtacbfa^, flattert mit feinen 'Jlebentbema':' oon
3 nftrument 3
U roieber tommt eine gelegent=
lidhc Scchjchntelfigur in allen ^nftnunenten förmlidh in? 9lol=
len — ein luftiges ganghallfpiel. 2)ic heiben '^Jrincipal:®iolinen
finb nur im 9lnbante unb befchäftigt. 3lnbante,
C;bnr ®/
4 , fdhroeigen alle 35laSinftrumentc, nur ber fyagott läfet
fich nidht ahroeifen; er tritt fogar, gleich hem ßello, obligat auf
unb heibc theilen fid> abwe&felnb mit ben heiben ^Principal:
HUolinen in ben ruhig bahingleitenben ©eiang, ber aHerbinge
eine ahcnbliche Stimmung erjeugt unb uielleidht i'cranlaffung
}u ermähnter Scjeichnung gegeben h<it- 6^ ift ein gemütlnmller,
hflbfeh gearbeiteter längerer Sa| (48 unb 81 SJafte), ber mie
fo »ielc inßavbn’S früheren (Sompofitionen bebauern läfit, ba§
uns für bie ginfalt foldher 'Uhifitftürfe bie Smpfänglicbteit ah=
banben getommen ift; audh hier 'fie hei vielen anberen unb hc;
bentenberen iülufifftürfen verfdhulbcn eS bie gebaltloferen 'J{acb=
harfäbe, bafe auch hao Seffere ber Seit 3 um Cpfer fiel. iDlcnuett
'
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290 •?)aipbn'8 firmbtruiontn fci8 ;um 3a^rt 1766.
1. F-bur ®/
4/ .^apbn Katalog 105; Paris, oeuvre VII,
•JJr. 1.
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gflinp^cnicn. 291
ö. 237).
1766. VI Siimpt^cnien, 'Jtaccölta II.
1764.
4. A=bur V*/ .pabbn 8, Paris, oeuv. VIII, 'JJr. 1; in
©öttweig feit 1764.
5. fieHe oben, erfte Sammlung 'Jir. 2, biesmal G^bur,
Sa^ ooran.
6. C^bur Vi/ ^apbn 95, Paris, oeuv. IV, 3k. 3.
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292 JpaBbn'f S»"' 3übvc 176G.
1768. II Spiphcnieti-
1. G=bur Cf fehlt bei JÖ^^hhn; apotrph 9I(i<hGcl
|>at)bn).
1769. IV Spmphonicn.
1. D=bur Cf .'papbn 19, Slutograph (rifcnftabt 1764.
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293
*
' 2. Es:bur 4, ^avbu 5, ®reitfopf:5ammlung »ou
^avbu erwähnt alö ber früljeftcn 3 *:'*
angetjöria.
3. &bur C/ f’t'i öavbu, aber ebcufaU>> in ber
Sreitfcpf^canimlung al^ in bie früt;efte
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294 5>aBbn'» Ccmboritioncn ti» jum Jabre 1766.
nenben au^ bic 6ä^c au-b bcn SDiupbonicn JHaccölta II, 9Ir. 2
«nb 6, iHaccBUa IV, 3{r. 9; bcn inciftcn bcrfclben ift ein 3^3
fanftcr SJcIanc^ciUc eigen. SSci ben nierfä^igen Spnipbonien ift
ift flcts tlar unb bur<bfi(btig unb faft immer wirb man bureb
neue '^bcen überrafdbt. Sie lefeten meift jweitbeiligen Säfec
finb, ebwoM ber Sattjabl natb lang, bei bem engeren Sattmafe
(“A/ wnb bem rafiben Sempw, meift S^reftc, na^» immer
tnrj jn nennen; einige finb contrapunttifdb gearbeitet, aber in
alle aber atbmen
ber freieften, ungcjwungenfteu Sebanblnng. Sie
grobfinn nnb §citcr(cit, nngejwungeneS Spiel,
ein bnr(I)anS
bei bem man namcntli(b aud; .^apbn’s auSnebmenb leid)te wanb:
babung beS SibbtlimuS bewunbern mufe. Son ber Sefefeung
würbe f(bon gefproeben; 7 Snmpbonien ausgenommen baben alle
nnr 2 Dboen unb 2 .^örner als .^tarmoniejugabe. Sei jwei
Spmpbonien tritt bie glötc Innjn, jweimal tritt biefe an
Stelle ber Sboe, jweimal (tHaccolta I, 9ir. ö nnb Staceölta II,
9ir. (i) tommen andb Srompeten nnb iflauten oor; jweimal finb
4 .^örncr unb einmal .öoni nnb cnglifdi ,^orn paarweife an--
gewenbet.
Son jenen Sninplionicn, über bie nod; fpeciell einiges ju
fagen ift, folgen nun l)ü'r bie SlnfangStafte. 3ur lei(btcren
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• '
@i>mpboni«n. 295
Sacc. I,
3lt. G.
?lulograpb
1762.
r I,
/ >
— 1/
I Ij ij \ I,
Stacc. U,
Dir. 4.
4. Spiritoso. 2 Ob., 2 C.
9iacc. III,
Dir. 4.
Dliitograpb
17ti3.
9iacc. III,
Dir. .G.
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296 $apbir« Scm).'pfitioiicn ti« ?um 3al)te 1766.
Slacc. IV,
9h. 4.
Violin II.
VI@?mpli-
9h. 6.
VlSpmpl).
9Ir. 6.
^luiograpli
176.5.
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297
rafter ()ält an bie jur lebten 3Jote; beibc ißiclinen führen ben
@efani],einjelneÜ)Jotibe baraniJ irerben fclbftftänbig unb geben and)
bem 50a6 0elegen()eit, imitatorifd) mit ben iMclinen jit corre;
fponbiren. S)ae ©anje (8ö Xatte) gibt ein mal)r()aft anmntbigee
'^ilbdien, in bem fid) allee natürlid) nnb nngcätiningen cntmidelt
nnb gerabe fo biel fagt alö nötbig ift. 3m finale, ißreftc */'»
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29Ö $aBbii ’0 Som^oritioiicn jum 3a(>rc 1766.
2iie bem 3;bema entnommene Jigur (a) wirb auf= unb ab=
fteigenb burchgefübrt; bie Sittewirb immer bringenber um eine
Stufe höher wicberliolt, bi^ nch beibe Siolinen vereinigen; noiä;
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299
Violin I.
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3(X) .faBtn'« £cinpi'(tticncn ti« jum 3a^rc 1766.
Iiao luftige Sterna mujj fic^ alle äilenbungen gefallen laffen unb
bie gute Saune bdlt an biss 5um Sd;lu§. .gai^bn felbft ftfieint
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. —
Ätmi^^onien. 301
-5^-1
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1 .
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302 Rapfen’» Scntpcfiticnen bi« jum 3a&t« 17*i6.
®er frifche iDJenuett l;iit ein 2:rio mit Jibtenfolo; bao finale
(Gl unb 109 laftc) beginnt mit einem uncj mohl befannten
fDloti», ron beiben i^iclinen angeftimmt unb com 33afe al-j
©egenfah begleitet:
Fl. u. Ob.
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Si)mp^cnitn. 3U»
'Jiur bnt ^apbn bieomal nid^t oergejien, ©ott bie (rl;re ju geben,
benn fein Laus Deo prangt am Sc^Iufje in mädjtig großen
3 ügen.
IDie Spmpjionie 5Jr. 8 ^at eine längere Ginleitnng (33 Satte)
ein Gantabile, in bem bie erfte iHoline ben ©ejang fül)rt nnb
bie anbem Streic^inftrnmente pijjicato begleiten; nadi ber Mo-
bnlation auf bie Dominante folgt ein i^refto in einem Saß
(78 Safte), bal ebenfalle auf ber Dominante ^alt mad^t, wo
bann baö Gantabile fid> wieberßolt, aber bieömal etwao ab-
gefürjt. Sem fräftigen nnb feinem rei 5 enben Srio,
3)lennett
in bem bie SUolinen ben 3Molen unb 3fioloncellö gegenüber ein
artigei< Slntwortfpiel fül;ren, ßaben bie 3 af?re nid^tö
angetban; bafielbe gilt con bem nun folgenben licblieben 3lnbante
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304 ^aijbit'» licinpofitioncn bi» (um ^a^re 1766.
[Vllei^o.
0
eines ber fc^öuften aus biefer 3^it; Ijicr ift ettoaS mel^r als
bloß anmutbigeS, mafeuclleS gcrmenfpiel, oielmebr atbmen mir
bcn reinften Seelenfrieben aus biefem Sonftücf, baS fo gaitj
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39mp^om(n. 305
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30G ^lapbn’« Scinbcfititiitn bi« 5 um 3abr« 1766.
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2)cr Ic^tc Sa^, ^Prefto assai (36 unb 62 Safte), fon bctn baS
Jliitciirapf) tjcrloren ging,
Violine II.
SaiS frinale, iftrefto, ift analog bem erften £a^ mit Bermeibung
jebeä überflüffigen ipaffagenmerfä breit unb entfprcAenb bem
.Ciauptmotio
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307
burcögefü^rt. 2cr 3lu^brud trirb ^icr faft ein Berber; bcr größere
'JJotenirertlj l^crrf^it nor unb eö folgen @änge, >oie fie in ben
^flpbn’fdicn finale« feiten oorfontmen:
nähert fidf» bem (H;aratter ber Sallabe unb I;ält ba« Bntereffe
biö 5 Ur leßten 3Jote mac^. Ser träftige Sllenuett finbet einen
paffenben ©egenfaß im Srio, in bem bie Bnftrumente meift
paarweife ein anmutßige-J Söe^felfpiel treiben. SaiS finale ift
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308 $ia»tn’8 Scmpofitioncn fcis jum 3abrt 17GG.
•
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»J9
gangen; bieS beseugt fdten bie beienberö nette unb feine Sd^rift,
bie Sorgfalt unb UmftänbUchteit, mit ber aud; bie 5)etaihi bc=
fid) ben heften aub jener 3«lt jiir Seite; überall ift Sehen uub
naturgemäße Gntiindclung ber einsclnen ÜJictioe. T:ab 3lbagio
(2 Jhollo (3ö unb 43 Sattel, ift ebenfallb reidjer alb gembhu:
lid; aubgeführt:
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310 $a)}bn'4 Som)>ofitionen bi« jum 3a^rc 1766.
Über beiben SSioIincn führt eine vnnc. Violine bie mit '.fJaffagen
äuch baj syiolonceU ift »om iBafe getrennt unb übernimmt theil=
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Spmti^ntcn. 311
3ln(b fDienuett nnb 2:rio fmb bw^>f<b/ befonberb bas Srio für
Streidbinftrumente, bic mit ^artnädigfeit ein jtoeitaftigeb 3)to=
tio fcftbaltcn. Sab fursc, lebensfrohe finale, 3tUegro molto C/
2 Sb^ilc (40 unb 50 Safte), ift gerabc intereffant genug, um
gegen bie atorberfäße menigftenb nid)t äurüdjufteben.
fDiit 3tr. 19, ber leßtcn unferer tbematifdb aufgcftellten
Spmpbonien, fel)ren wir gewiffemiafecn jnm 9lnfang jnrüd,
benn fie jäblt nach ^apbn’b eigener 3lngabe 311 feinen frübeften.
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312 $apbn’« Scmpcfitiontn H» jum 3abte 1766.
überrafd^t ber jlpcite @a^, äUegro (58 unb 104 Satte), in bem
auc^ bie tleinfte, an fid^ unfd^einbare Dlotengruppe ju felbft=
ftänbigem 3lu«bruct tommt. 9öie immer bei ^ai)bn finbet man
^ier ben richtigen G^aratter be« Alla breve gemährt; e« gebt
alle« glei^fant in Üapibarfcbrift meiter unb bie Älangmirtung
mu§ iDobl eine bur^au« gefättigte fein. Ser jQauptgebanfc
J .
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iS9tn)>^cnicn. 313
75 3 3
. . febriefc 3« tiefem 3n>e(l eiflen« eine 9Jei(;e treifiimmiaet
Äirebenfcnaten, Sonate dn chieia, für 2 Ifielitien iinb 33aB, teiPärft tureß
Ctgel, afiolcncelt, ?<tclcn unt gagett. ». ftUrtef, 3. 3- guy, 3. 58.
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314 §a^bn’ä Scnipoftticntn bi« jum 3al>re 17G6.
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Stpnif)^cni(n. 315
bie aiielobie auf eine läcberlidbe 3lrt unter bie erfte unb anbcre
i^ioline getl;eilt" (filier gibt biesS „obngefäl;r" an; Jaft nnb
3;onart aber, G=bur %, roeid^cn gänjlirf) »om Originale ab).
Silier fährt fort: „löeim leßten Saß biefer Sinfonie ftel;t HJrcfto
(juga; unb wer bas 2)ing für eine 'guge will gelten laffen, ber
fann eiS tbun" (auch hit^r 'l'l ber allerbingij ungehörige
„guge" in ber ülusgabe eigenmächtig); „mit mehrenn 9ied;te
aber berbient bcr Icßtc Saß ber (5. Sinfonie ben 2:itel einer
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316 ^)aijbn’« Scmpcftticnen 6i« jum 3a&ve 1766.
hühtem ©rabe ber ^nll toar, 30g man bie ©eseichnung ©oits
certante ober ©oucertino »or. derartige ©ompofitionen
mürben hnuptfächlidh bei ber IJafel, bei .go^3eiten, J-eftlichfeiten,
©Jeburt^: unb Skmensfeften in gefchloffenem ober freiem fRaume
aufgeführt. 3ßarcn bie ©affationöftüde aber auofdhließlidh bar=
auf beredhnet, im greien, auf ipiäßen unb por ben Raufern ber
ba3U ©rtorenen auf Scftellung ober alö freie ^ulbigung auä;
geführt 311 merben, nahmeu fie mieberum ben 9tamen Serenaten
ober 3lotturni an unb mürben bann mit einem ÜJiarfdh ein=
geleitetunb befchloffen. Älcinere 6erenaten halten nur i8laö=
inftrumente, etma Klarinetten, $ömcr unb gagottc; bodh gab
eö auch mit- complicirterer Sefeßung unb mit ®olo=.
inftrumenten. ^apbn bietet im 1787 33JUI. gorfter in
Sonbon, mit bem er fchon 1781 in ©efdhäftöperfchr getreten
mar, folche 6tüde (bie mir in beu 80er gahren näher tennen
lernen merben) folgenbermafeen an; „3tem hohe id) nodh 3 gau3
neue niebliche 'Jiotturni mit einer ißiolin obligat, aber gar nicht
fchmer, mit einer glaute, SiolonceH, 2 Rliolinen fllipien., 2 ifiJalb:
78 „CJiicer fragte mte, 06 wir feint Sonaten ober anbere auff Instru-
menta gefetjte 'Sachen be? un« batten? 3cf) fagte ja fcblcffe mein ffeDife
:
auff, unb nahm etliche Stilcfc unb ^artbehen betaue." Musicus Vexatus etc.
roii (iotola bem Äunlt-^iciffct CSefetlen. gtegberg 1690, ®. 181.
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Cafiaticnen, ®iBtrtimenti u. f. re. 317
Scherzo.
Presto.
79 3o^ann Stfcaflian ©a(^, »on ^biliH' Spitta. 1873, 3?b. I, 2. 680 fg.
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318 ^iaptn’9 Scmpcriticncii iifl jum 3a^t< 17t>6.
legt, als feabe ^ai^bn ber fünfftimmige Safe niefet glüden moHen.
Sem turjen anfprucfeslofen Srefto felgt ein auSgefponnenereS
aiHegro unb ein im ülbagio feat bie erfte
terniger SJenuett;
Sioline einen leicfet Ser jmeite unb feübfdierc
üerjierten ©efang.
ülienuett fefelt in ber baS Srio ift feier
gebrudten Slusgabc,
faft non energifdfeem Gbaratter; baS ginale gebt rafcb unb leii^t
Borüber nnb läfet bebauern, bafe mir fd;on ju Gnbe finb. ""
1765: VI Seberjanbi.
1. Allcjrro. 2. Allegro.
•
5. Allegro. C. Allegro.
EE£i?5-7:^=fcjr ;=fl»a
--r-*T-Vrr^=^
80
Sliiegate: Quintette, Cassatio in G, per duo Violini, due Viole
obligate e Basso, composto per il Elettore Palatino da Giuseppe
Haydn. Stampato dopo il manoseritto originale. Bonna presso N. Sim-
rock. SSrfittcpf's t(itmatif(6tr Äataleg nennt neck mebrere Cuintette, beren
Stfetbeit aber nicht bertürgt »erben fann. 91ecb »eniger ig bie« ber galt
mit ber fcigenben 3(u«gabe: per due Violine, due Alto,
Sei Quintetti
Basso e Conji ad lib., composti da Gius. Ilayden. Opera XXH. Grave
per Mme. Oger, ä Paris chez le Sr. De la Chevardiere, Editeur.
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Saffatioiitn, Sitevtimenti u. f. ir. 319
linen nnb Safe ni^t minbcr als bie erften 9(nfäfee unb Heime
ju ben ©brnpfeonien ju betradbten 9ir. 6 berfelben, baS
bei Slrtaria aucfe für 2 Siolinen unb Safe in 3lbfcf)rift eyiftirt,
bingS abfeben, bodb ift eS fefeon etioaS, bafe ficb 5äße natür=
lidb unb mannigfach eutioicteln unb bafe bie ^nftrumente nach
ihrer 3lrt oortbeilbaft oerioenbet finb unb namentlid; audb bie
SlaSinftrumente naturgemäfe eingreifen. 3eber ©aß ift ä^ei:
tbeilig unb bie 3lufeinanberfolge (3lllegro, Hlenuett, Slnbantc
ober 3lbagio, Sreftr) toic aud; bie 'Sefeßung ift confeguent bei=
behalten. 5Me fvlbte ift ftetS nur im J^rio beS Hlenuett be=
fdiäftigt unb als ©oto bebanbelt, nur ron Safe unb Siolinen
begleitet. Sluffallenb ift auch hier, loie gerne unb mit loie riet
©eiebid .^aßbu 5um flrio oorjugSioeife bie HloUtonart i'er=
locnbet.
— I
I
I
Allegro molto.
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320 Somppfiticntn H« jum 3a^te 1766.
Allegro.
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—
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Presto.
H '
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1
P- t
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B-
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Sieä Sioertimento hat fidh bis auf nufere Sage erhalten.
Urfprünglidh fedhsftimmig (2 Siolinen, glöte, 0boe, 6eHo unb
Sag) unb aus 5 Sägen beftegenb, erf^ien baffelbe 1770 als
Quartett für ^löte, Sioline, Siola unb Sag ('Imfterbam op. 5,
9lr. 6); in ben 80er fahren finben Wir eS als Sonate für
ßlanier unb Sioline (3lnbre in Dffenbadh, 3 Sonaten, op. 41,
9lr. 3) unb fpäter ebenfo in ben Oeuv. compl. non Sreittopf
unb ^ärtel (Cahier XII, 9ir. 6), bann aber feftftehenb als 9ir. 6
ber 8 Sonaten für Glanier unb Sioline in allen neueren unb
neueften ©efammtauSgaben ber ßlanierwerte ^apbn’S. «* (Sei
^olle wcidht bie sweite unb legte Sariation non ben anbern
atuSgaben ab.) Ser Driginalform gegenüber finb im Suo=
2trrangement im erften Sage (^apbn fegt '^Irefto), im SWenuett
unb legten Sag mancherlei Seränberungen; im Srio, ein Sio=
loncellfolo, non ben anbern ^aftrumenten pisjicato begleitet,
—m — s) «
—J J ^ *— —# ^ ^ — 4 4
$oCil, ^atiSn. I. 21
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322 jpa^bn’« Somborttiontn bi« junt 3a^r< 1766.
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ßaffaticnen, Sitertimtnri u. f. te. 323
entriffen. Unter bem JCitel „3Jlanu unb 2Beib" finbet man baö
^Cicertimento u. a. in SSeft^i^al’ä Katalog (1785) angcjeigt,
bod; ift eä in ülbf^iriften au(^ öftere „®er ©eburtötag" benannt.
Adagio.
21 *
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324 JjiaBbn’S Gcmbcritioncn ti« jum Sab« 176G.
1840 üon bcn Glcfcn bcr f. atfabcmic bev ilünftc jur 3tuffüV=
rung gebrad^t. **
AlleflTO molto.
Allegro.
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lafctniufif. «ctcitafccn. geltpartien. 3Kävfc^t. Jattäimifif. 325
nun eine concertirenbe längere Gabenj für ^löte, Dboe unb erfte
ißioline, toorauf bann in menig Saften aEe ^nftrumente ben
Schluß berbeifül;reu (im »ierftimmigen 3lrrangement bleibt biefe
Adagio.
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326 ^ottbn’s (äombontiunen bi« jum 3abre 1766.^1
Digitized by GoogU
laftlmufil. Setenaben. gelbbatticn. 2)iätf(be. lansmufif. 327
fU *
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328 $a^tn’8 juw 1766.
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Ciiartettc. 329
bereu 9tamen unb 2ßerfe tängft nergeffen futb. 3Kan ^at ned^
ju Sebäciten ^apbn’^ ben Italiener ©anunartini all ben 5)tann
bejeid^net, §abbn in ieinen Quartetten 5 um iltprbilb ge=
ben
nonimen t;abc. Ser 5Dteijter preteftirte heftig bagegen unb, bars
über neu ©riefinger befragt, fagte er 3 « ib'iW er ^liibe beffen
ajtufif et)ebem gehört aber nie gefdfiä^t „benn Sammartini fei ein
li(^ teinel ber 9Berte, bie if^ni untertamen, geblieben fein unb
wobt Wufete er nor Sltlem mit fidlerem a3lide bie üebren, bie
er aul ben SOBcrten bei non i^m fo fjod^nerebrten ©mannet
Sadf) fdttöpfte, aud^ im Quartett 5 U nerwcrtt)en. .^a^bn suerft
gab i^nen eine fafetid^e, mannigfaltige, d^arafteriftifdt;e gorm unb
aibrunbung unb ben einjetnen ^nftrumenten il;rc inbinibuelle
Selbftftänbigfeit, erl;öf)te unb nernietföttigte bie 3tulbrndiweife,
erweiterte bie Sarftellunglmittcl unb legte ben ©runb ju jener
frucf)tbringenben t^ematifd^en Surc^arbeitung, burdfi bie er aud^
aul ben oft unfe^einbarften 3Kotincn burdf) geiftreid^e aScrweiu
bung feinen ©ä^en eine lebcnlfrifdt^e in ficb abgegrenste ©inbeit
ju geben wuftte. .^ierin wie in melobif^er unb barntonif(ber
©rfinbung unb im ni^t genug ju würbigenben 3Kafebulten in
ber atulfübrung ftet)t §abbn für alle Seiten all aJJufter ba.
3n feinen Quartetten tritt uni norsugiweife ein ©emifcb oon
fdbaltbafter origineller Saune, liebenlwürbiger 3laioetät unb
bo^fomifebem .^umor entgegen unb wenn fidb au^ in einjelnen
aibagiol eine fanfte fUlclandbolie aulfpri^t, oerf^eu^t bal
barauffolgenbe fyinatc bur^ gefunbe fyreubigteit ebenfo rafdb
jcbel äSöltdben, bal el oerfudbt, ben heiteren $immel ju ftören.
©ebr bc 5 eidbnenb war bie 3leu6erung ber Same einel bo^geftellten
funftünnigen ®crtincr ,*paufel, in bem bei Quartettauffübrungen
immer ^abbii ben ©dblu& madbte. Sic fagte beiläufig; „3iad;
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330 5>avbn'8 ßcmv'crttipnen bi« jiim 3abrt 17G6.
aber immer hinter ihm b««/ fnb wehr unb mehr lommen ju
taffen unb fo lernte idb na^ unb nach eine jiemlidbc Stnjabl
tennen; i(b ftubirtc bamals :^abbn mit befonbeter Sorlicbe."
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Ouarutte. 331
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332 .{laptn’a iScmpcfiticneit Hä iiim 3a^re 1766.
1 Sscrtrautc ©rieft, Sb. I, 451. Siebe au(b §>. iDt. S^lettercr: 3. 5f.
Äciebarbt, Sb. 1, 1865, S. 61. .^ier crfabreit Wir auch »en bem einjigcii SSianne,
ber .Ciaiibii „ben etenfe befcbeibencit al« genialen Äiinfiler" fcibg feine Cuar«
tette fpielcn bürte. ®« war ber in SaOengäbt tergorbene fWajer SBeiracb,
ein ebler eifriger iHtugtfrennb ber im gebenjäbrigen Kriege in laiftrliibe
,
(?efangtnf<baft gerietb unb „bei bem Sbelmann, auf begen @üter $abbn ge*
boien War, einquartiert lag" (Wobl nur eine Serweibfclung mit gümberg in
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Cuartcttc. 333
(iollectinansgaben au'fgelaüen.
Sic erfte 3ln3eigc non ^avbn’fc^en Quartetten finbet man
im „iUerjeid^nife mufifalii(^cr 33ü(^cr" u. f.
m. non Öemb. 6t;ri=
ftopt; Örcittopt nnb Sohn, 3. 2lu*jgabc 17G3. * Ser „9(n^ng
einigerneuer gefd^riebenen iDtuficalicn" fagt ®. 88: §ai)bcu,
VIII Quadros ä 2 V. V. e Bass. Sicfelbcn erje^ienen 1765
im t^cmatiidicn Watalogc genauer bc 3 cic^nct nub finb nad^
§avbn’i8 a>crjci^nijj bie 'Itummern 1, 7, 2, G, 3, 4 (ein Quar=
tettmürbe nie gebrudt, ein smeitC'J fel;tt bei .'^anbn überbauet).
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3;34 $ia9bn’« (Soiiipcrittcnen H« jum 3a^te 1766.
2 . Allegro moderato.
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;
Cuartette. 335
^
— 4-p-r-p- r«-^-
€/ dolce.
p
1
y
p f mezz. voce, ^
15. Presto. 16. Allegro moderato.
tcn SCfieile beginnt bie liier no^ äu^erft furj gehaltene ®urdh=
fübrung«-- ober SDlittelfahgruppe, mit SRotioen au« bem erften
scheite gebilbet, Worauf ber erfte ©a^ fidh Wieberholt (ber
jweite ©ebanfe natürli^ in ber Jpaupttonart) unb 5 loar ohne
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33Ü ^apbit'd jum 3a^re 1766.
in ber „3buna" für 1855 etfi^ien unb bun5 nubtere 3tUungen wanberte.
Sie in einer berartigen Urbeit erlaubte SBitltür mit Sbatfa<bcn barf njobl
nic^t et(l betcut »erben.
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Ouartette. 337
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338 $iai)bn’9 Scmporittcnen ti« 3um 3a^re 1766.
Itatalog Str. 287 unb 334) finb äl;nli(^e Slrbeiten; bie t^örner
blieben auf Staturtöne befc^ränlt, bitten gelegentlicf) !ur 3 e Soli,
füllten na^ 'Sfebürfni^ bie Harmonie au'^ unb oerliel;en ben
Uonftüden eine anjiebenbe Sonfarbe.
Str. 6, micberum fünffübig, mie audb bie neiebftfotgenben
G Quartette, l;at alö 3. Sab reijenbeö Slbagio, bie l|}rim=
geige fi^ in einer bcr 5 i"«igcn ßantilene miegenb, bie anbern
.^nftrumente vijjic^to als ©elcit bienenb, baju ba^ burdb Sor=
binen erjeugte öalbbuntel — eine Serenabe, mie fie bab rofigfte
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Ciiortctte. 339
nufere 3ieugierbe gebt eS mit bem erften aKotine ted auf ber
2enica ber .^auptonart weiter, in elf statten bem Scliluffe 'ju:
22 *
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340 $a?fcn’8 ScmpofuiDiitn ti« jum 3abrc 1766.
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Cuartette. 341
fe^rt; bei bent lebten Eintritt bcö äaupttf;cmaä fmben wir aber=
malb ben Sufammengang in Dctaüen.
^JJr. 14 ift baö Cuartett mit nur brei ©ä^en; ein
Slnbante (gantafia) mit ÜJariationen, ein bübid^er 3)tenuett mit
leierartigem 3;rio unb ein ißrefto, bU'S »eit «ergreift; le^tcree,
in ber Slnlage breiter unb freier, ift ber längfte aller bis^ierigen
Dir. 16 ift bas einjige Quartett «on nur j»ci Sä^en. 2)er
erfte birgt fo mand^e fd^öne ©\elle; man bead;te bie Statte «on
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342 Jpapbn'« Sombpfiticiicn ti« änw 1766.
anfmärtä* oor bem 0(i)lufic) gar lool;l anftebt. 3lnd^ ber gleicfic
©cfüblgansbrudE bei ,^a«bn nnb IDiosavt oerbient Scat^itung
(nergl. Satte 22 —
24 oor bem ©(^luffe unb b« erftc ülric ber
3crlinc bei ber ©tcEc starö qul come agnellina). Gin Sd^er=
janbo, luftig unb luftig, bilbet biemal ben Sdfiluö.
5lr. 18 bringt im erften ©a^c, 2. Sbcil, eine breit au^=
7 3(u4 iitr nie bei ben Ouiutetten finteii teir ^iaijbn'8 DJamen
brauit. 5* erfehienen: Sei Quartetti per due Violini, Alto e Violoncello
dall’ Sig. Gins. Haydcn ä la Corte di Vienna. Opera XXII. ä Paria
chez Mr. Durieu, musicien et editeur etc., imprime par Bernard.
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Cuarttttc. 343
Presto.
c
Vr ^
2
^
J
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— ^ — — [( 1
J- * —# 1
1
Sa^ mirb ba^ von ber erften SioUne juerft allein aiageftellte
bann von je stvei Snftrumenten mieberbolt, audfi in ber
3)lotiv
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.‘544 $iaijbn'e Scmbpfitionen 6i8 jum 3abr( 1766.
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345
. 1. Adagio. 2. Adagio.
3. Adagio. 4. Allegro.
5. Moderato. 6.
7. Adagio. 8. Moderato.
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346 Scm^cfiticiitn fci« jum 3a^rc 176G.
^^9
15. Allegro. IG. Adagio Siciliano.
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2trci4'Itic8. — (ilaüierccmpcrtlionen. '
347
btc iQuartettc bieten; ber Stbftanb ift bebeutenb unb läßt ben
2Bert^ unb gortfe^ritt ber Icßtercn erft red^t erfennen.
3 abrc fallen, bod^ fei f(^on ^icr bemcrlt, bafi bie mciften ber
im ®rudt erf^ienenen ©crien U 3 unb 0 ®uettcn nur 3(rrange=
5
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348 $apbn’9 Ccmbcfittoiien bi« äum 3ai)t« 176ü.
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. Slaeicicom)>orition<n. 349
^
Sermirrung. 3n äbnli^er ÜÖeife bat ^a^bn fpäter iclbft bei
größeren unb ganj nerfd^iebenen SBcrfen ein unb benfelben Sa^
micberboU benu^t. Söenn man t»cn ben fleineren' Grftiing^:
roerfen abfiebt, fmb nabeju 50 nod^ norbanbene Cüaöiermerfe
nadb ^aöbn’ö eigener SBeftätigung in bie 3eit bis 1766 ju iefen,
unb jmar: 20 ©oloftücfe (barunter 11 Sonaten, 7 5)ioertimcnti
unb 2 iKariationenbettc); 18 ßoncerte, ßoncertinen, 5)ioertimenti
unb 1 i(5artita; 7 S^erjettc (6 SrioS unb 35ioertimenti unb
1 Capriccio). •
©oloftüde.
tRacb bet 9tcibcnfoIg( in ^Kttfopf'e tfiematifibcni Üaialcg.
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350 .^atjbn’S tfcmpcfiticncn fci« jum 1766.
•'
Goncerte unb Xiücrtimenti. .
tograpfe 1764).
1774. I ijJartita, Es=bur '“/4, mit SioUnfoio, 2 SioUnen, Siola,
Safe, ging oerloren.
1774. I ')tartita, G^bur C, r>on .'gapbn nid;t anerfannt.
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SlaeieTcom|7oriticiien. 351
Soloftücfe.
1763. Gin breifä^igeä, fcljon früher erloäfinteä ®ioertiinento,
bie erftc ^abbn’f^e Gonipofition, bie man öffentU^ angcscigt
finbet unb bie fief» in Slbfcbrift nod) auf ber berliner .^of=
bibliotbet erl;alten bat- ®er inflruttioe biefer Slrbcit fft
Sir. 21. 3bt ^an unb tkr unb inaebt fie nod}
ift einfaib
beutjutage jum Unterriebtbsmede cmpfeblenbioertb. Siummer 2,
G=bur 7-j, fiitbet ficb alb ®ioertimento nur nod} banbfcbriftlicb
auf ber berliner §ofbibüotl}et. 3lu* biefeb febr furj gel}altene
®ioertimeuto (ber lebte Sab 5 äl}lt nur 24 ®afte) tonnte loobt
nur für ben frül}eften Unterrid}t beftiinmt getoefen fein. S8e=
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352 $irt)bn’« Ccmboriticnen bi« jum 3a^re 1766.
9k. II, 12 unb XII, 91r. 3 unb in neuer Stu^gabe bei Sreit=
lopf unb ^ärtel alä 9Jr. 33, 34, 22.” Sei ber vierten 6onate
»Dar übrigeii'S ^ai;bn in ber iBeftätigung ietbft Id^tnantenb. ^er=
vorjubeben ift in 'Xumnter 3 in biinttonijcber Sejiebung baö
S^rio, A:moIi; in 'Xurnmer 4 ber 3fienuett fammt Srio unb ba:S
fpricbt. gür ben galt, bafe fidb biefe 9lummer irgenbwo er=
haltert bat, fei hier ber 31nfartg (urfprüngtidb im Sopranfdhlüffet)
angegeben.
13 l'itolff, ^lortc 9lr. 30, 31, 34; «nbr< 9tr. 31, 34 , 22; ferner er-
festen 9tr. 34 ii. 22 bei '3<Ur«, Cahier II, Dix Senates faciles, 9tr. 17 u. 14.
14 $ie iBerliner ^lofbibliotbel befifjt außerbcm in Sbfebrift noeb mehrere
leichte ®it'ertimenti ,
bie aber Weber bei $apbn noch f®nft irgenbwo »er«
jeichnet rinh.
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tSlaSietccmpofiticiien. 353
Sersetttc.
eb fehlt bie nötbige (Sinbeit unb Stube unb felbft ber Scblufefag
entbehrt ber an ^apbn gewohnten ©ebningenbeit.
1771. IV S)ioertimenti. Stadbbem Str. unb 4 oerloren
1
befonberb ber erfte Sag mit Säufen unb fleinem 3icnath reich
aubgeftattet.
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354 5>a 9 bn’« Comtiorttiontn bi« jum 3abie l'?66.
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SIabitvcompcriticn«n. 355
gewöhnlich auägefübrt.
Sie Goncertinoö ober SiBertimeuti febeinen fämmtlicb für
jarte Samenbäube jur Uebung im 3 nfammenfBiel gef^rieben 5 U
fein, ©ie alle haben jur Begleitung 2 Biolinen unb Bioton=
cell; biefe ©tüde finb beim aud) Bon tleinem Umfange unb echt
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!
eilt lioncert mic bie anbcrit unb fönntc (m^iftene ale 'Jiad^fpicl
•am ScfiluB be-j ©otteebienftee gebient haben, ^paubn'e üigem
fdiaft ale Crgelfpicler Idftt ficb aue biefem Concert ebenfe menig
entnebmen, ab auä' ber ebligaten, fo recht im ©efchmade ber
bamaligen 3^*1» bebenflich ecrjierten Drgelbeglcitung feiner
Es:bur:3)lcffe unb ber [leinen felir beliebten B^burjaileffc.
erfdienen ip, u'urbe fdion bemertt. ®iefe 'Jtuegabc ip nacb einem SPfept. be«
K‘‘. ß. 3. Patrobe berfertigt, botb pnb barin in ber Stimmfübning mambe
Ütenberungen bcrgenommen, bie gar 511 cp'enbar giammatifalifdien gebier »er*
beffert unb bie 2 cencertirenben 0olcftimmen »ereinfadt.
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(Scfangccmpofitioneit; crfic üÄcffc. 357
2ßenn ich an ©ott benfe, ift mein ^erj fo ooll von f^reube, bafj
mir bie 'Jioten wie non ber Spule laufeu. Uub ba mir ö5ott
ein fröhlich ^erj gegeben hat, fo wirb er mir’S f^on oerjeihen,
wenn id) ihm auch fröhlich biene.“ ^anbn war oon |wuS aus
ein pflid}tgetrcucr Jlatholit, ber alles, was feine Atird;e oorfchricb,
ohne ängftliche 'fJrüfung in 6 htfutd)t hinwcihm; gleidi HJlcjart
war er beim liomponiren beS fo wohl befannten SleßterteS bedh
jebeSmal tief bewegt; er fülilte fich babei in bie 3^11 5 urüd=
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35S $asbn'« Comboritiontn bi« jum 3abtt 176G.
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©efangcomjjofttioiitn; ttp{ iDhffe. 359
Andante. Duetto.
^aftem Scitmaji, baS cbenfo tnenig als ber auSbruct fclbft, ber
Deutung ber emften', flet;entli4en äöorte entiijrii^t. ©e^
meiniglic^ begann man
langfamem, feierlid^en SEcmiJC,
^ier in
baS bei bem Christe eleison in lebhaftere iöcmegung überging,
audh $at)bn bat feine fpätcren 5Dleffen mit Sbagio ober Sarge
begonnen; nur }ioei (bic Dlelfon; unb bie grofee Drgelmeffc) hüben
jum Anfang Slllegrc meberato, bie */V (®t- 9iicolai=) 9)leffc hat
ailegrette. 3n feiner erften 3)leffe merben bic Eintritte beS
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3Wl (ScinycfiticiKii bif ;um Oabt« 1<66.
für ben äußeren ^rnnf unb holten nur bei ben Soloftcllen mit
ihrer Sebhaftigfeit jnrüd.
Sind; im Credo fällt ber Ghor nach ben ißorteu beb ijirie--
ftero gleid) mit ber jyortfebung beb IDle^teyteb ein. ^ier ift
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©cfanjcempofiticnen; etfic älJeff«* 361
5
iirüd. liegt ein finblid^ frommer 3luöbriid in biefem milben
©efaiig, ber unö .^aiibn’s geinüttist'otleö $er 5 öffnet; loar ifmi
bod) ^ier ©elegenfieit gegeben, in {leiiiem 9la^mcn 2BoUen unb
.tiöniien auf bas f^öiifte 511 oerbinben. 3lm Sd;liiffe be‘3 ®ito
toieberfiolt fid; baö Sorfpiel unb fddiefit fit^ in l^ertömmlidier
bie 3lnfangötattc:
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362 $ai;bn'« Somboritiontn bU jum 3a^te 1766.
Allegro moderato.
sss iSaLSBI
Te De-um laa - da - maste Do - mi-num con - fi - te - mur.
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®cfan 3 cem|>cfiticneii. Te Deum unt Salve Regina. ;^63
Tempo moderato.
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Plaii-sns ho-no-rcB da te. -
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Hjpellmtifter Senur. 3G5
foiiutc, beim §apbn batte fid; aub fid; fclbft beraubäutnlben iinb
bic neuen Sücije erft aufjufut^en) müiien mir um )o mehr ftauucu,
ujcnn mir bebentcn, bafe ^anbu nid;t eigentlich rafcl) arbeitete; er
tagte ja jclbi't: mar nie ein 0cidhminbidtreiber,unb foinpcnirte
immer mit Sebädhtlidbfeit unb jyleife; jolchc älrbeiten fiitb aber
auch für bie $auer, unb einem Atenner nerrätb fidt bao fogleich
aue ber i|Jartitur/' (re> nerräth üch biefes aber auch burch
^avbu’a beftimmtc unb ftete. fiih gleich blcibenbc feine wanbfdirift,
bie nabe jufammeubäugt mit feiner fonftigen Sauberteit unb
i)5ünttlid;teit. S)iefe3üge machen mohl ben (iinbrud mübelofcr
älrbeit, ber aber in üBabrbeit grünbli^eb Stubium unb Strenge
gegen fich felbft uoraii gehen mußten, beim ßapbn fehtc bie
geber nicht eher an, biss et ni^t feine Ülufgabc biä inb iUeiitfte
überbacht hatte, baher au^ bie erftaunlich felteuen Gcrrectureii
in feinen hanbfchriftlichen (iompofitionen. Sein 9lei^tbum an
^beeti mar unerfchöpflich ;
eine dlielcbie überholte bie anberc
unb jebe bot ctmu'? 3leuee. dennoch ging .paubn hauobälterifch
mit ihnen um unb oerfchleuberte fie nidit gerne ohne 'Jictb.
fpare ich aber für größere älrbeiten auf, mo ich bann ges
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366 ÄapeOmeifter JSetner.
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$a))(nmeifl(r SJetner. 367
bei.
i'*
6s mar bie lc|te 3)leife, bie aöerner gcid^tieben; mobl
ergreift er nodfi einniat bie geber, aber nur, um bei feinem
(ftürften Sd^uö }u fud^en. SBelc^er 2trt aber feine Sefdijmerbe
mar, erfafiren mir ni^t; feine 6rfd^einung feilte aud^ bmr für
uns im unbeftimmten Sichte bleiben. 2luS einer 3uf^rift beS
jlfürften an ben 9iegenten (©üterbirector) Uta^iier, batirt 6üttor,
0ct. 1765, erfe^en mir nur, bafe ber gürft ein ©d^reiben
Söemer’S nid^t ungnäbig aufna^m, inbem er fdjreibt: „UebrigenS
lege id^ beS ÄopeUmeifters SBerner 3ufd^rift bei; maS feine
Älagen anbetrifft, merben ©ie biefelben beftmöglid^ft ju ter=
mittein fud^en." 35ie 3ufd^rift felbft ging oerloren.
Salb barouf, am 5. Dltärj 1766, umftanb bie fürftlid^e
aJlufitfapeUe auf bem alten griebbofe in 6ifenftabt am Serg,
hart an ber lleinen 6apelte, bas ®rab, bas ben Seid^nam ibreS,
jmei 3;age suöor nerftorbenen CbertapetlmeifterS aufnabm.
©eine Jlatur fonnte Söemer nidbt »erleugnen; nodb im ©dbeiben
jeigte er fein 3<iiiusgeficbt: ftatt ernfter galten lü^t er nodb
einmal in naio^launiger SBeife ein 3cidben feines einftigen ^u=
morS fpielen. 3n ben 3eilen feines 6pitopb (Seil. VI, b), ber
nun faum mehr lesbaren ©rabf^rift ift jeber ©rott »erfebmunben;
in 6rgebung bofft ber alte Slann, ba^ ©ott ibm bie ju frei
gefegten ®iffonanjen nidbt anredbne, bafe er ibn in feinen
^immelsdbor aufnebme unb ni^t oerbammen merbe, mann bie
Sofaune ju ©eriebt ruft; ben frommen SSanberSmann aber ruft
er um ein ©ebetlein an.
SergebenS fudben mir na^ einem 3lnbaltepunfte, um unS
bie Serfönlidbteiten biefeS eigentbümlidben 3KanneS oergegen=
märtigen ju lönnen. Son $apbn erfahren mir hierüber nichts,
bo^ mirb uns oerficbert**, bah er bei mehreren ©elegenbeiten
münblich bie Serbienfte feines SorgängerS rübmlidbft anertannte.
SllopS gudbS, ber eifrige 3lutograpbens©ammler, b<ille felbft
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368 ÄapcUmcifier Söttntr.
tiajp u. f. II'. 3111« befonberer Sibtung gegen biefen berülgntcit 'Uleifier nun
betanegegeben »cn beffen 9ia(bfolger 3ofcpb^«b^n. 3u haben in Söien
bei 3lttaria unb Sc. S!erlag«nummcr 1707. Stngejeigt in ber SJMener 3e>‘
tnng 1804 unb 1805.
23 Ser Xitel eine« sieUeiibi einjig nod) Borbanbenen lertbucbe« (iJiblio*
fo @ott erwählt |
jnr Seifel feiner geinben. |
Srwiefen bureb ben Untergang
be« ftolbcn ®ifera |
gelb<$errn be« Sannaniter<itcnig« 3abin. |
Crato*
rifiier 2Seife torgetragen unb abgeiungeii |
in $ocbfiitft<Sftorba}bf(ber ®(bloff«
Sapellen be» bem 1
@rabe ju Sofenfiabt, ben 4. 31pril 1700. |
Sic Sorte
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jia))eQmeif)(r Serner. 369
fütftl. (SapcU-'JDteifter. |
'Jteuttabt, gebtudt fcep Sef- Slbam gritfeb. — ®pt’
Pellenb«: 3atiel, btt Obfiegerin (Sopran ). ®ebboro, ’tJroppettn unb
Stiepterin ber 3iratlitcr (^((toj. @i(tro, gclb ^icrt ber Sannaniltr (Jenor).
©arad, gelb«$ierr ber 3ftaeliter (Sag). S^cr ber Sfraelitiftften unb San*
nanitifrfien Solbaten. — ®a 8 Sifenjlabter Stnfifaript» befi(}t 11, ba« Slrtbio
ber ®c|ell(ttiaft ber iDJufiffrcunbe in SSien 8 gei|llt<6 e Oratorien oon fflerncr
in IJartitur, fämintlicft oon bem frübtr genannten iDiitgliebe ber fiir(Ui(^
— ®ie aflgemeine 'Jtnferfiebung ber ®obtcn uub baS — ®er le(}te (Seritbt
Digibzed by Coogic
:
2 SagoreUen für Cembalo ober Organo conc., 2 Siolinen unb Siola; Missa
quasi vero, 4 Singgimmen, 2 Siolinen, Orgel unb Siolone, OrigineI<$ar‘
titnr 1759 unb bie erttä^nten 8 Oratorien, getnet gaben bie meigen geig-
liegen Stifte Oegerteitg« Setfe Bon Setnet aufjuwttfen.
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ÄapeOintifler ®<tner. 371
* I*
in greifbaren 3'!ttb«n ^ _|
ai —1
1 7 4 8
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372 im 3abrt liiJO.
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2c(iluünjcvt. 373
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374 St^Iiißtroit.
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Sdjlujjircrt. 375
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I.
SReg. 5>ainburg.)
2. 1687, 23. 91ob. ift cofiulirt »erben Stornos .§a»rn, ein junger 0e«
fetf, unb feines $anbt»erts ein Sagner, beg S^i^barn Saspar ^aptn,
gemeften Bürger aUfiier, unbt Slifabet^ feines Cbemeibs, Seeber fei.
4. 1702 ,
8. 3anuar. (Ss feinbt cepulirt »erben ber 6^rengea(bte 3ungc
@efeü SWat^iaS Seefran(}ein Söaagner, beS äbam Seefraiig burgerl.
SBagner SKaiger äu iprugg an b. Seijtta ,
neeg im Pcben unbt SDfaria
beffen 6ge SJürtgin feel. e^el. Segn. 3)iit b. Sugenbtf. ffiittib Catba«
rina beS SBettl. Cbren Segen unbt »ehl SÖcifen 5>rn. Ibema ©abben
beS 3nnern SJatbS unbt SBagner iDfaiger atlbier ?u ^ainburg feel. »er«
lagene Cbefrouen. (^farr«9Jeg. §ainburg.)
gna, uxor I
('3farr«9ieg. Vaiubutg.)
7. 1707, 10. aie». ig getaugt »erben agaria. Par. Vereng Ä eil er, mit«
naebbar albier, ux. ®uianna. Pat. @eerg mitnatbbar albier, ux.
Sibila. fgerra». (Sfarr Dicg. 9lebtau.)
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« ,
380 Ösilage I.
8. 172.^1, 24. Ofc». ^ft lL•c^^cliert ircrfceit bcr Sbren geadjte Oiiiiggefett
Siatbia« .^eiii 4'utgor uiif Sagiicr äffaiftct albiet, be« Cbn> 9«’
adjteit Ibfnia .'Jeiii, getreuer biirgl. SSagitor ÜJaifier in ber Statt
.^ciiibiirg unb Eatbariiia bct7cii Sbtwürtbiit becbc ®cbn mit
btr iugeiit 2amb«ii Jungfrau iDiaria .^vllerin be? Gbtt« gcacbtcn
2cteu6 Seiler gemefter 'Utartbt 9fitbier albier unb Sufanua beffen ®be»
»irtbin beebe icebf^r- (1.Mävr»9Jeg. Sfebrau.)
10. 1754, 25. gebt, ifi jit iSebrau ceubueirt unb begraben merben beb aH«
biefigen »Jerrn SSarfbt Sliebter tOfatbiä ipaiben, bürgerl. Sl'agnermcifterti
'üiatia 31nua Seine ßb^frau. Jbre« 'älter« 44 Jabre. ('b*farr>9ieg.
fSebran.)
12. 17G0, 26. fSeeembri«. cop. sunt: 3)er §etbgecrtbe $r. Jofepb $ab«
ben, fDJuric«£ircctor bc? titl. ^»rn. ®rafen e. OTarjin, Icbig, eon fSebrau
beb ^rugg gebürtig, bes $rn. IDiatbia« .^»abben, eine« Sgaguermcifter«,
unb änua SDlaria ux:
®bO. Soditer (sic!), äliit bcr ^ctbgeebrt« unb
fei.
14. 1763, 14. Sept. ifi begraben werben bcr gottfcel: 'Jiatbta« ^apben
geicefler IDiartbt'SRiibtcr albier, aetatis 65 annorum reliquit viduam
Mariam Annani. 'f^farr*9teg. DJebrau.)
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sötilagc II. 381
II.
'
'DiabemoifcUc !
Sit U'crtcn c6 mir ni 6 t für iitel nebmcn, man i (6 3linen ein atlerftanb
2)iifcfimafcq o 6 bem abncrlangtcn cinbänbige: fcicbc Sniteii crbcntli 4 ju be.
fcbveiben, ferbcrt 3 '>t. fmtc idi nicht, bercntbalben getraute ich mich nicht
an 'Dienf. 5" ftbreihen, bitte berobalbeit um SJergebimg:
icb überfenbe mit einen tithcn Snffa(j, bau meber ftclj neeb 9Iuhm
fenbern bie aHtugrcfte ®iite unb iibetäeugcnbc 3 Hfricbenbcit einet fo gclebr«
ten gtationalgefeUfchait übet meine bi?beiigcn 3Betfe tcranlaffct mich bero
begehren 311 miBfabten.
3ch mürbe gebchren 9lnno 17.3.S ben testen iDierh in bem SJarftflecf
SSebraii in Unteröftcn'cich bei ^irugg an bet Iei)tbä. iDJein Set. iltatter marc
(einer '(Jrofejiicm ein fflagnet unb Untertban beb @rafcn §arrachä, ein non
9!atnr au« gtofier i'iebbabet ber SDiufif. ®t (hielte «hne eine 9Zote 3 U leimen
bie iparhte, unb ich als ein Suabe »on 5 3ahren (ang ihm aBc (eine fmihlc
fntse Stüde crbentlich nach, bie(e« verleitet meinen ißatter mich nach •'j'aimburg
3U bem Schul (Rector meinen Stnhermanbten 311 geben, um aßba bie mufifaliichcn
?ln(ang« ®rünbe (ammt anbeten (ugentlichen 9icthmenbigfeilen 3 U ctlcbtnen.
@ott bet 9tBmächtige (melchem ich aBeinig fo unermeffene Önabe tu bauten) gab
1 3m 3ahre 1778 erfchien 511 Sielt ,,®a« getehrte Oefterreich. Sin ®er.
fuch". Schon oorbem reaten er(chienen ,,$a« erfle gelehrte Ceyieon" (1776) unb
bie etfie 9!atiouaI« gelehrte 3t'luug unter bem Jitcl: „Oefierreidh« gelehrte
anteigen" (1777), aBc btei herausgegeben non ®e Succa. 3n Slettcff biefer
in $änben hatte) in ber „Sienet 3 titfehr'ft für Äunft, l’iteratur unb äRobe",
1836, 4. Quartal 9tr. 106, S. 1241 ff. unter bet 'Huffihrift: „Sin iDrief
ton 3ofehh ftapbn." (35as fehlenbe Saturn roirb mit bem 3abte 1776
ober 1777 511 erfehen fein.) Siefet S?tief erfchien bann miebet abgebruett in
ber „Suroha" ton Semalb (1837), im „Scho" (1857), „3ti«" (1858), in
9!ohI'8 „ÜRnfifalifche ®tiefe" (1867). — 3)Zan ertählt, bafi einfi ein junger
IRann fleh bem Jütfien 9Zicolaufl Sfiethafh torflcBte, um eine 2tnfleBnng 311
erbitten; um befto rtchetet 311 gehen, glaubte er, bem dürften .'Jtabbn'« Sörief
anbieten 311 müffen. Ser ffürft aber, juft übel gelaunt, bcbeutetc bem üRannc,
er foBe fnh lum f fchcren. — 3" obigem Slbbrucf biente alS Vorlage bic
ctfie Veröffentlichung bes genannten 3 . g. Seigl.
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:
382 II.
mir tcfcnbetä in brr Sluftf fc tieli fei(btigfcit iubem itb fition in meinem
6. 3abr ganj breifl einige iWeffen anf bem Sbor beratfang, au(b etwa« auf
bem Älaeiet iinb SBiolin fpielte.
in bem 7. Sabre meine« alter« btrte ber Sei. ^>en ffabeU SDleifler »cn
in ber Utacht fortgefeht bottc, ich fchtiebe ßeiffig, botb nicht ganj gegrünbct,
bi« ich cnblich bie @nabc hotte ton bem berühmten §etrn 'fjotbora (fo ba*
jumal in Sfien mare) bie ächten gunbamente ber fehlunfl )u etlebrnen: enb<
lieh mürbe ich burch 9tecomenbation be« feligen §errn ton gürnbetg (ton
melthem ich befonberc fflnabe genoffe) bei Jpetr ©rafen ton 3ftor;in al«
Sitecteur, ton ba au« al« SabeUmeißer bei Sr. Jutchl. ben gürßen
[Sßethajh] on unb aufgenommen, aßmo ich Ju (eben unb jn ßecben mir
münfehc.
Unter anbern meiner Seele hoben folgenbe ben meißen SeifoII erhalten
®ie Opera; „Le Peschatrici". —
„L’incontro improviso", metche in @egen>
mart Shro I- L 9Kojeßät iß aufgefübtt motben. „L’infedelU tielosa". — —
XaS Cratorium: „II ritonio di Tobia" in Sien aufgefübrt.
Sa« „Stabat Mater", über melthc« ich ton einem guten greunb bie
feiner 3«t beontmorten merbe: ^lerr ÄapeHmeißer ton Sitte r«borf au«
Schießen fchrieb mir unlängß mit Sitte mich über ihr horte« Serfahren gn
rechtfertigen, ich antmortete aber bemfelben, baß eine Schmalbe (einen Sommer
mache, tieOeicht mirb benenfelben ton unpartbehfehen ber SRunb mit nächßcn
fo geßopft, al« es ihnen fchon einmal megen ber Slionotonic ergangen, lieber
alle« ba« aber bemühen ße ßch außerß alle meine 5Bet(e ju befommen, ein
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Stiloge III. 383
»elc^e« mii^ bcr f. f. Gefanbtt 3u Serlin $err »an 8atott Siviten btefcn
»erfloffenen fflinter, at« berfdbc in SJien »ai:e, »«fiebtttt: genug bie»»n.
Hiebe SRabemoifeQe Heonore! (Sie werben aifo bie @fltc haben, bem
äßonf. h»fl<<bc Smbfeblung gegenwärtigee Schreiben feinem
einfichWroUen @utachten übertaffen mein grBßter Sh’cst’J beflehet nur barin,
:
»er alter SBett, fo Wie ich bin, ate ein reihtfehaffener iDiann angefehen ju
werben.
Stile Hobeb (Erhebungen wibmc ich Sttlmächtigen, welchem
alleinig für folche ju bauten habe: mein ©unfeh feh nnr biefer, Weber meinen
Slächfien, noch meinen gnöbigfien gürflen, »iel weniger barmherjigen @ott
;u beleibigen:
iibrigene »crbleibe mit aQer Hochachtung fDtabemoifelle
m.
Snjtit^niis btr in Bien in örn 3nl)rtn J790 — J766 nnfgefnjirtin
1740.
gafchiugfonntag. Introiluzlone per un hallo vlllanello. ätturit » Sfonno.
S3eiHof aufgef. »on b. (Sr;herjoginnen üllar. ShtTcftOf üRarianne u. ben
Hofbamen.
14. fütai.La generosa Spartana, Serenata per mosica, £e;t b. Stbb.
?5a«quini, aiturif ». ®iuf. Sonne. 3m taif. Suflfchloffe Sayenburg
)um fRamenOtage ber (Ersherjogin ÜRaria Zherefta.
26. 3uli. I LamentI d’Orfeo. Festa di c^amera a 2 voci c. $a8quini,
äUufit ». ©agenfeil. 3n ber inneren Surg.
28. Stug. Zenobia. Dramma per mos. e. tCRetafiafio, ältufif ». $re'
bieri. Salletmurif Bon 9Hc. äRatteiO. 3n ber taif. goborita, jum
SlamenOtage ber ^aiferin ISlifabeth (Ehrifline.
1741,
L’amor priglonlero. Componimento dram. in 1 atto a 2 voci b.
SDIetaftafio, SKuftf b. Stent t er. Stuf b. taif. Stibathühne.
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384 Beilage III.
1742.
3. gebt. (Sine neue SBelfd^e gefundene Opera, aufgef. tm neu er tauten
Zbeatei nättfl bcr Suig.
1743.
19. 3an. rOlimplade. Dram. per mus. J^eafer n. t. ®urg.
13. 'Dlärj. II vero omaggio. Comp. dram. in 1 atto a 2 voci e. SWe«
taflafie, ailuftf t. S?onnc. ©tbSntrunn, jmn Geburtstage b. Grjb.
3o(epb-
16. Oct. l'Asilo d'Amore. Dram. per mus. Ib- n. ^Surg.
16. $ec. Conatantinus, burtb bie firaft be« Sreiije« be« ällafentii ©efieger,
2at. ©(baufpiel mit St^iW^nmufif , Jönjen nnb ©^latbten. SDiufif t.
1744.
8. 3an. ripermestra. Dram. per mus. in 3 atti t. SDietapafic, äliufif s.
1745.
4. Oct. La Generosita triumphante. Dram. p. mus. 2beater n. b. Surg.
174G.
3m Carnebal. Giangulr. Parte I n. II. (2ept b. Äpeft. 3tfb(?), SDiiifif
b. Calbara (?).)
Ib. n. b. Surg.
4. Oct. Artaserse. Dram. per mus. eon 3 Balli. 2ept b. Ketaftafio.
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Stilage III. 385
1747.
1748.
8urg.
11. u. 21. 3(ug. Alessandro nell’ Indie. Dram. per mus. in 3 a. u. 'Ule»
taflafio, ällufif e. SSagenfctl. £b- n. b. ^urg.
12. %ug. La Nobilta imBaginaria. Dram. per mus. Xib- «. b. 2^urg.
28. Siig. Leucippo. Favola pastorale in 3 atti. aKiifif ». .©affe. ®c>
buTtaiag b. ucriu. jlaifciin ©lifabetb
1749.
1750.
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386 Sciliigc III.
1751.
1752.
13. üflai. L’ Eroe cinese. Dram. per mus. in 3 atti t. SDlctaflafic. fDlnfit
1753.
15. Cct. La Clemenza di Tito. Dram. p. mus. in 3 atti b. tDletaflafio-,
1754.
1755.
13. tDlai. La Danza. Comp. dram. ä 2 voci b. tDletaflafio, tDlufif b.
« Glutf. 3n l’ayenburg 3 um‘ Gebiirtsfefl ber Äaiferin, bann im Sb- n.
b. Surg. (Gä fangen 2gra. Gatiariiia Gabrieüi nnb Äart g’t'^'cttb-)
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3?cilacje III. 387
1756.
1757.
1758.
1759.
b. Surg.
1760.
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388 aetlajc III.
1701.
3. 3an. Armlda. Op. seria in 3 a., üJiufit ». ItacUa. Sb. ii. t. Burg.
1762.
24. aJiätj. Prometeo assoluto. Sercnata, 'Dlufif n. ffljagenfeii. Bei $iofe.
1703.
Garneeal. Ariaserse. Dram. p. mus. in 3 a. e. Dictaftaric, 'Diuftt e.
1704.
2bril. Egerla. Fcsta teatrale in 1 ntto b. Bietaftafio, Biufif b. $a(fc.
Bei ^)bf. 3ur Ärönung be« Gtjb. 3ofebb D- ols r. Sentg (3. Jlbril) aufg.
bon 4 Grjberjoginnen, Grjberjeg 2ecbolb tanjte ben Gupibc. £!ieberbolt
im ib- ti. b. Burg bon b. 'DIitgliebern b. Ibtsltr*-
Orfeo ed Euridice. /
1705.
23. 3an. II Parnasso confuao. Festa teatrale in 1 atto b. Bietaftafto,
'BiurO b. 01 ud.
— II Trionfo d’amore. Festa teatr. in 1 a. b. Bietaftario, Biuftt b.
©aßmann. 3lufgef. bon ben Biitgliebern bcs Ibtotcr« n. b. Burg.
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'Beilage IV. 389
IV.
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390 Beilage IV.
6. fttitifclit Ciukitung in tic ©cfditAtc unt ftbtfäyc bet alten unb neuen
iDIurit- ^on Sriebritb SSillidm 2)iatbntg. Öetlin, 1759.
7. ^anbbntb bei bem ©enevolbaffe nnb bet Sompontion jc. ton Jyr. ®ilb.
3)J arp ur g. öerliu 1755.
9. ®ie Sunfi, bab ISlatiet jn fpieten. $ut(b ben äktfaffer bc9 üvitifeben
10. Anleitung jnm SlaBietfpielen jc. »on gt. SBilp. iDiarputg. 3»cite
»erbefferte Slnflage. ®etlin 1705. (Eie evfie Sluflage etfepien 1755.)
12. öenctaOS^aß in btei Stccotben, gegrünbet in ben Oicgeln bet alt» nnb
neuen antoten sc. »on 3op. gtiebtitp Eaube. l’eipjig, 1750.
ftpien 1703.)
ftpien 1743.)
17. fiiirpe anfübtung jum (?cneral»©aß sc. aOen anfängern beb Slaeiercb
jn nüplitpem C^ebtautp jufammengefepet. 2. ßbitien. Peipjig 1733.
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»cilaä« V. 391
9le['fl tiueni än^ang »oit eben fcitfem Slutove, genannt: Set murifaliftbe
Ätieg jwiftben bev tfeinborttion unb ber §anmmic. 9!ürnbetg, 1719.
aus bem Ö'ruub bic Äun|l bie Crgel reibt ju ftblagen, fonbern auib
itcilanb $ni. ©iacomo Satiffimi gingfnufi unb iciebte Wtunb*
SRegelu ic. 51t finben febn. 'Jiit in Äubfer geflocbencn ^racambulis tc.
Crgel reibt 311 (iblagen, befonberS ttaS ben (bencral-sPafi betrifft. 3mn
feibstennial bttmisgegebcn. Jlugspurg, HfiS.
T.
Jirt-iTnficlliiitistfr.*
Iciflet, nunmebto aber feines btbtn ÜlltcrS, unb baraiiS Jfters ent»
1 3tb babc biefes Secret bereits in ben „Signalen", 1868, 9lr. 2 »et-
bffcntliibt.
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392 3?eiUge V.
2*'“. SSirb er 3ofeph ^lepben al« ein $au«^Cfficier ongefehen, unb gehalten
merben. Saturn hegen @r. ^ochfUtftl. Surchlaucht ju ihme bab gnäbige
tertrauen, ba« et ftih alfo, mie e« einem Gheüebenben ^ou8 - Officiet
bei einer fürfilichen §off-ftabt »chl anflehet, nilihtetn, unb mit benen
naihgefehten Musicis nicht Brutal, fonbern mit glimpf unb arth be»
nur er 3efeph $epben [elbji fanber erfcheinen, fonbern auch alle anbete
Bon ihme bepenbirenbe bapin anhalten, bag fie ber ihnen hinau8gegebenen
Instruction jufolge, in mei§en Strümpfen, meißet SBafche, eingepubert,
unb entioeber in 3®bt, »ber $ar*GeuteI, 3eboch burchau8 gleich fich
b“*. SBirb er 3ofeph $epben alltäglith |: e8 fepe bemnach bahiet jit Sienn,
ober auf benen ^lerrfchaften : | Bor unb nach-2Wittag in ber Slntichambre
erfcheinen, unb fich melben laffen, atlba bie $ochfürfiI. Ordre ob eine
JU beftimmter 3eit ftch accurate einfinben, fonbern auch bie anbern bahin
ernftlich anhalten, bie aber jur Musique entmeber fpäth (ommen, ober
gar au8bleiben, specificc annotiren. SBann bemnach
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Seilaje V. 393
disput, cbtt einige Sef(^n’etbeii »iber ben onbeni fi4 äußerten, wirb
er Vice-Capcl-aWeifier trachten, nat^ geßalt ber umftänben biefelbigen
8'". Sieb et 3oicph ^epben gehalten fepn, bic Sängerimien jii inßtuiren,
bamit ße ba« 3enige, Wa« fie in Sienn mit bicBer mühe unb spoesen
bcn bernehmen iDfeiftern erlernet hoben, auf bem fanb nicht abermal
bergeffen, unb weiBen et Vice-Capel-2)feißet in unterfchieblichen In-
strumenten erfahren iß, fo wirb et auch in aB-jenen, beten er funbig
9 ™°. SBirb ihme Vice-Capel-äßeifler hiemit eine abfehrift bon ber Con-
vention unb berhaltung« «Nonna beten ihme Suborbinitten Musi-
quanten hin ausgegeben ,
ba« er biefelben nach biefer IBotfchrift ju
ihrer Sienß<9eißung anjuhalten wißen mhge. übrigen«
ßch eine Chre, unb anburch bet ferneren fürstlichen Gnaden würbig
mache, alfo laßet man auch jene feiner gefchüctlichfeit, unb Cgfer über.
3n folcher äuberßeht
11™". SBerben ihme Viee-Capel-3ßeißer aße 3aht 400 gl. ßlhcin. bon ber
Hohen Herrschaft hiemit accorbirt, unb begm Ober -(Einnehmer -amt
angewiefen Quartal-Weife ju empfangen, über bie«
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394 Scilajt V.
14‘". 95crfprid;t bit ^errfc^iaft i&nc OoRp^ $cpbcn iiicbt mir fo lang in
®ienfun ju teiialtfii, fmbevii, irann er eine tpUIrntmcne Satisfaction
leiften n?irb, feile er am^ expcctanz auf bie C!ber-CapeI-3Jieiftcr3-
bie
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SJeilag« VI, a. 395
VI. a.
f
i
^
I
'
Im Lehen Ich Lag Pis Ich
I
D. 12 SEFrEMRER A. I/63
j
'
Richter Aehier I
!
Betet Fir Mich Dessen
Bildnis Mier Vnd Eich I
War 65 Jahr.
\
; I
I
Liebe Ehewierthin Anna !
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396 Beilage VI, b.
VI, b.
-*^tabsi^tift Benitr's-
EPITAPHIUM.
^icr ligt ein tbot'Tlcgcnt, bet ein ®rop «Sürflen
febt viele 3abr bebient, nun i<l bie niu<if aui’.
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398 'Beilage VII. ‘Jlr 1.
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400 Beilage VH. 9h. 1.
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26
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402 «cilage VU. 3lt. 1.
404 »cilage VH. 9tr. 1,
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406 «eitage Vn. 'JJt. 2.
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414 Seilage VII. 3h. 3.
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410 «cilaae VII. 9It. 3.
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420 «dlage VII. 'JIt. 3.
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422 Stilage VII. Dir. 3.
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S3eric^ttgungen;
6ette 16, 3ot« 1 b. u., flatt: »erc^clic^te in ^tcgbuig, Iic4: «ct'
»ittnete ^e^tr in SBien
„ 124, „ 11 ». c., )!.; bttip. Sbot (Sit JC-)r bitrp. 6^or (€5opr«n,
ait !C.)
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I
J 6 .
8 $abbn;
c«,
. 22. ®e|)t. 17M jeb. 31. C
: Sranfcnmarlt. al^ IBagi
't>entafelbft mit StobTdn.
Ittve Oacobe
M. 1742). unb jJ2at
> 3uni 1742 mit lo. 9}cb.
Iler, heiler*
nfcer au9 crfter I7b5 mit
Kia(3iriülitae), ter bc« 3:
jTPciter (»e: 23.
Guf. Ur< ten S^e
Xbtrefia, geb. (92d(b bei
feine j»ei
wer ijtdn
bu
Äinter
I
9(nna ^Uria,
k. Vlaxi 1739, gefl. 27. 9lf
l 6. f^ebr. 1757 mit ^bil
34nttebmeifler in dtc^rou (
alt 4^ 3abte). |um )»eite
Sprit mit 3g na) 9ta
1777
‘er unb nacbmaliger ber^ibv
fr tu Scpönabcunn bet Wob
Ibete na(b bem Xcbe feim
!o 0 . 1 S02 . Qlifabetb Qfd), 1
rr am SliarTt 2tn bom i^e
17. Dct. 1809, 60 Oabr alt
. SRaria au9 erflcr (£bb fiel
|»eiter fifjt: Ognatiu«, }
geft. aU ^ibmicbeLKfeQ
,
)u Wcbrau.
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Öofc^)^ §a^bn.
3»eiter Sont
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#a^bn
i5cn
Ci S*.
3weiter ®anb
i'eipSißf
1882 .
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Xal 9tr<l)t bet UrbcTfebung beijaU ftd| bn l^nfonrt bor.
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.
Salve S. — 1772.
lieyina 'Jtoban
4S. 6. 49. — in Üiletbä* ÜRlIc.
füt ba4 ^ofl^ealet in SJim eine Cpet ^u [(^ttiben 8. 77, — 1777 Xie . fütfll,
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—
VI 3nbatl.
111/ — Zit bfi^fn 5f»caUr b(i innfwn «iatt «. 117. — Z\t iialiänifdie
Cp« «. 119. Xa« 3. 120. — Xi^Ml««*VriPaig(ffUfd:»aft(n
2lnton Pon iOfbti unb fein« 3öbnc »ItiJ unb l'bmunb 3. 203. — 4'apbn’#
Xanonufil ;
12 Vicb« 2, Tufenb) 3. 205. — Tic ‘Vubclromanjc 3, 200. —
178.'». (>apbn'p Vlufnabmc in ben ^ tc i m a u re r C r b c n
* 3. 207. — Vcopclb
lUojart bcfuibt feinen 3obo i« 'Bitn 3. 209. — Veopolb ÜNojart unb ^»anbn
C^eäfin Wariannc 2H CUP 3.221. — I78(V (iantate auf ben lob Sriebticb
bc4 ("rppen 3. 221, — 5 Cloncert« füt bit Veict. 0 ©pmpbonien für ’Vatic
3. 222. •
— 1787. 0 clreicbguartette 3. 223. — ^>aPbn aufgeforbetl füt %irag
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3n^alt. VII
— Cupetturen 3. 2S3. —
X^cU. Symphonien S. 255. XtPerli*
3. 31G. —
fonaten mil 23io(ine 3. 317. — maoierconcate 3. 321.
(SlaPiertno«
— Kleinere <ilapierflüife,3. 323, 3. 324, —
(Capriccio ^anlafia Kireheiiinufif
getragen.
1. 2}erictd)ni§ her Cpern, ?liahemien , Warionetten unh 3i^aufpiele, aufgeführt
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(E(leri)d^
I.
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3m 3a^rc 1720 Iie§ @raf Sofepf) Stnton Sfter^dj^
am jübli^en Snbe beö 9Jeuficbler « Sceö im Cbenburgcr ßomitat
in 9iicber • Ungani ein cinfa^eS Sagbgcbäube auffn^ren. 9Jolje
in 93etrad)t im §tnblicf auf bie 9läl)e beä See?, ber eine reiche
2lu?beute an wilbem ©epget oerfprac^.' Dem Srbauer war e?
nur furje ßeit oergbnnt, fic^ feine? iBepe? ju erfreuen, benn
nac^ bem Stbtebcn feine? Srnber? SJiid^ael (24. 5Diarj 1721)
al? 5ürft bie ^Regierung übemel)menb, ftarb auc^ er jel)n SBoc^en
fpöter am 7. 3uni. Um fo länger profitirte fein Sotin unb
IRac^folger, ißaut 3lnton, oon bem oud^ il)m lieb geworbenen
?tufentl)olt. H?aut Stnton ftarb am 18. ÜRärj 1762 unb nun erft
1
»
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4 (5fietf)dV
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Qfierl^dj' 5
ruhen auf Xifdjen oon weiftem üJtarmor, mit ©nippen nnb ©injel«
figuren auS feinftem ißorjetlan befeht. 9tn ben Seitenwänben
befinben fich oiit Spiegelglas auSgclegte Ulifchen, in benen auf
©runbe marmorne Seden mit wafferfpeienben Drachen
fclfigem
unb Schwänen ruhen. SS ift bieS ber Soal, in bem bei feft»
liehen ©elcgenheiten üRufitaufführungen ftattfanben. DaS Schloft
enthält aufterbem in feinen brei Stodwerfen 126 reich oergolbetc
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6 SttcT^i}, Osrtcn unb {ufhcalb.
anrcit)en.
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Sfier^in, C)xcn> unb @(b<iufbic(bauä. 7
man auf biefer ©trede mit fteinen fßlötten big fRaab gelangen
tonnte unb SBiefen unb SJiefemeiben entftanben, wo fonft fein
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6;
erl)alten unb wir erfel)en au8 i^nen, baß beim SRepertoire meiften8
Inventori dtUe tcene i Sig. fratelli Galliari. XratHiglia malte aut^ bi«
bttl «rfltn ®tccraticncn ju 2Rojort'« „litus" jur fraget Suffflbrung. (O. 3abn’8
SD2o;act, ©b. II. 469. Snm. 37.) ßt nwt ncib 1798 in fücfU. 6iletbaäb’ftb«n
ßiicnflen.
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Qftcrtxt^ Siaiionellcnt^catcr.
^Q t
f
i e U0 ; La
Le due roniesse ; L'amor co?i-
frascatana ;
trastato ; ©fljjaniga: Lo locanda ; L'isola (T Alcina ; La
Vendemmia; Sorti; Le gelosie r illanc ; Giulio Sahino ; Ida-
lide ; 0alteri: La scuola de' Gelöst; Xraetto: 77 cavaliere
; V Assedio di Gibilterra
nelV isola incantatu Ißgerda in Tau- ;
11 1776 gab bie iWeU fcbe Stubpe an« ^teßburg im Sbeatcr näcbP bem
Äämtbnertbor ,Sibo”, ©ebaufpiel „eines biefigen Si(bters".
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10 Sfler^d;, iOlaTtcnettdit^eatcT.
nun foldje^ auf glcidjc ?trt ben )\roanjigften alö bcm SJorabenb
beä ©eburtstagcä meiner Sron mod)te oon benen nämlichen im
©chloffc Gifenftabt probuciren taffen, fo märe nothroenbig mit
bcm .^apben bic ©ochc olfoglcid), jeboch folchcrgeftalt richtig ju
machen, bah bic S'irftin nichts baoon erfohreu mbd;te. 3ch er«
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7
Sfttrbd}, ®(^ou?piclcrtrii<!<ien. 11
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12
fionirten Wnnftfreunbe, bet für fic^ eigene ein Stjeater ouä Stein
erbauen ließ. Unter 3Baf)t'ö Iruppe befanb fid) ber ®d)aufpielet
6t)rift. Siubmig Seipp, ber fpöter fclbft Principal mürbe unb
»iete l^caterftüde fc^rieb; er foll 1774 ber erfte gemefen fein,
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;
Gfltr^d?, ÜRuritrapeHe. 13
gronj ober Siebl unb nach ihnen Stnton Straft auf bemfelben
3nftrument fecunbirten. Sei ben Drio« für Sarpton, Siola unb
Saß mag wol)l aud) §apbn h“nßg bie Siola gefpielt h“ben.
Daß et fid) einmal unterfing, an^ auf bem Sarpton oor bem
gürften ju glänjen, hoben wir fchon erfahren.'“
Der faft gänslicßc SDiangel an lohnenben Sluäflügen, bie
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14 Sfierba^ 'DlufitfaticQe.
Sßerfügung.
Sin onfc^aulic^eä ®ilb einer in Sftert)äj burc^Iebten Soifon
bietet unä ba« oieüeid)t einjige noc^ erhaltene in ber ®eilage I
im 3«^« 1778 aufgefül)rten Cpern,
mitgetl)eilte Serjeic^nife ber
mag. —
Raffen mir nun SRufiflapeUe unb Oper in engerem fRaljmen
jufammen. ®aä ffierjeidinife ber SRitglicber ift in ber 9teit)en'
folge it)reä Sintritteä in bie füvftlic^en ®ienfte in ber Seilage II
jufammengeftellt. ®ie jät)rlic^cn Sluägaben für ben Sfefammt«
lörpcr betrugen biä in bie 70er 3al)^e fammt SSert^ ber 9Iotu»
ratien< 3 u 9 oben gegen 10,000 ©ulben unb erf)D^ten fic^
rl)ein.
anbcrwSrlS 3)2ugque machen, ober oon bem Ort wo <S. 3). Sltufiqur hoben,
fteb entfernen. 5. äBirb beiben unterfcbricbenen Ibeilen eine wecbfelfeitige
halbjährige 2Iuftilnbigung Oorbebalten.
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;
Cfler^dj, anufiffaiMne. 15
Släfer ober au(^ einige ber nntergeorbneten Sänger auS unb bei
ben Släfern würbe noc^ Seborf bie geIbl)annonie jugejogen.
5ür bie fo^b fid) jeberjeit eine 2luSl)ülfe unb ift ba^er
nac^ bem ^obe beS wunberlic^en 3lbamu8 Sturm (I. 214) fein
Säufer mel)r namhaft gemad)t. SKonc^e SJiitglieber finbet man
fpäter in SCBien im Cpemorc^efter unb in ber §offapelle, ober
als Sirtuofen concertirenb, unb wieberum würben anbere oon bort
oerfc^rieben. 2)ie fc^on erwäl)nte befc^eibene Sefe^ung (16 — 22
3Jiitglieber) f)at man fid) ftetS oor 3lugen ju fialten bei ber Se»
urtl)eilung ber meiften frülieren Sbmpf)onien “uf w>el(^e
bie Xonftärfe unfereS l)eutigen Or^efterS (häufig allein fc^on
40 Siolinen unb 10 Säffe!) erbritdenb Wirfen mu§. 3llS bie
bebeutenbften ÜJtufifer, bie bis jum 3a^re 1790 erfdjeinen, finb
ju nennen; lomafini, SRofetti, IKeftrino,
3Rraw (Sioline); Küffel, SBeigl, ÜJiarteau, Kraft,
Sertojo (Sello) Sc^ieringer ((Iontraba§) §irf(^ Olbte)
; ;
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16 @jlerl)äi, ®efongV£tfonal.
fid^ etwa nac^ SOiafeftab bet il)nen jugetl)eilten fHoUen unb il)ret
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(Sfitr^d}. Xomafuii. 17
unb iljn Biettcid)t aus eben biefem ©runbe in feine ®ienftc ouf«
nal)in, nic^t fc^on früljer il)n ber Stapelte einoerleibte, fffrcilic^;
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18 (Sflerbaj. SRtan;. giiitiä- SKarttau. ?it(.
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Sficr^d). Xaiito. 9}i)>amonti. 19
Sie bicfc gleid) einftubicrcn unb geben Sie bcr Xauber bic IRolle
bcr aucile".*' Xie Dpcr mar bag einactige Singfpiel „Üiicilc"
Bßtf ©rctrp. Xie Xaubcr trat bei ber erften 9luffül)tung im
9Jational«.'öoftt)eatcr am 29. Suni 1778 auf, erl)ielt aber nic^t
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20 ä$a(b<flurla. Sclogna. — $abbn in
^apbn fdjrieb für fie bie §ouptrolIen in feinen brci lebten Cpcm.
Son Efter^dj ging fie 17S6 3.
nacf) itcipjig, roo fie
ben fii^t* unb Sc^attenf eiten feiner 2age gegenüber oer^ielt. Xie
©leidifbrmigfeit beg fiebeng im Sillgemeinen unterbradf)en häufige
öefub^e aug ben l)bt)ercn unb t)bd)ften Stänben, bie ju Unter«
l)altungen im engeren Streife, ober aud) ju glänjenben heften
®eranlaffung gaben. §ier fomie an ben ©ebenftagen in ber
fürftlid)en ^“oöl'e fpielte bie SDiufit ftetg eine Hauptrolle, mobci
•Hapbu SlUeg anjuorbnen unb oornuforgcn l)atte. Sluc^ auftcrbem
galt eg, iftrqbcn mit ber Cper unb mit bem Crc^efter abjul)alten,
ben Sängern unb Sängerinnen it)re 9i ollen einjuftubieren, oug«
tretenbe Stünftler burd) neue ju erfefen, Streitigfeiten ju fc^lidj«
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$apbn in (Sfter^ä); al« X)irig(nt. 21
nau; lieg einjelne ©teilen ;jo lange roieberf)oIen, biä bie 3tuä>
jübmng jeinem SBunje^e entjprac^, ot)ne aber babei je ^ejtig ober
oom erjtcn Siolinpulte auä unb grifj gelegentlich auch jc^bjt mit
ein. 3n Snglanb gab er nach bamaliger ©itte oom Slaoier au8
ben latt, «eiche 9lrt er bann beibehiett. Sei hnn'orijtijchen
©teilen, auj bie er beim Somponiren bejonbereä @e«icht gelegt
hatte, jchmunjelte er im Sorauä unb beobachtete ben Sinbrud,
ben jie hemorriejen. 9lber auch jonjt gab jich in jeinen SJiienen
funb, «ie jeine ©eele beim ©chajjen bewegt war. 35ieä jeigte
jid) in erhöhtem ©rabe bei SBerfen, bie er mit jeinem ^erjblut
gejd)rieben hatte, wie j. S. jpäter bei ber „©chbpjung". „9Kir
war jeine iDiimif höchjt interejjant (jehreibt ein Sorrejponbent bei
©elcgenheit bcr jweiten bjjcntlichcn Slujjührung) ;
er hauchte ba»
burch bem ijJerjonal bcr lontünjtler ben ©eijt ein, in welchem
jein SBcrf componirt war unb aujgejührt werben muhte. 5Dinn
laä in allen jeinen, nidjtä weniger alä übertriebenen Sewegungen
jehr waä er bei jeber ©teile gebacht
beutlich, unb empjunben
haben mochte." Xen ©ängem unb 3njtrumentalijten gejtattete er
fUc jtboib bcc Saffifl eigen« ^enorirt nnitbe, fomte ec auch bie Aunft«
ubren im @(bloffe unb tm 2Ron>6ijour in ®tanb ju halten b«tte.
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22 $KiVbn in Siolint.
fpiclte babei bie erfte ißiolinc unb als er fick einmal ongftlick
jcigte, munterte ikn §apbn mit ben SB orten auf: „9iur ßouragc,
3unge! bu wirft bick bock nickt oor mir fürd)ten, ick ^''n ja
felber nur ein fckle^ter ©piclcr". — Sin einjigeSmal finben wir
^apbn aud) alä ©olofpielcr enoöknt. ß'njenborf/ ber am
28. 9Jiai 1772 Sfierkoj befucktc, befckreibt in feinem Xagebuckc
2 SBb. 1. ®. 140.
3 Rtmini»cen$e», vol. I. p. 241.
4 S)i( gamiCic bdvabrte bie autograpbe Partitur ben 6 @tmdi>
qHortetten, cemp. |7I, nunmebt bcm Srebib ber CSefellicbaft ber lDluriI(rcunbe
in SBien gefpenbet.
5 9ia(bmaliger taif. Siatp unb ffammeral-3ablmeificr, Sebwiegerbater be«
^rimararjleS l)r. Sefepb Siitter ben ©tanbtbartner.
6 Äarl @ra[ ben 3io3‘u'>btf nnb ipettenberf, tbirfl. geb. Siatb, Staat«-
unb ÄonferenpOTinifter, 9iitter be« b^ben beiitfcben Crben«, Panb-Äommentbur
ber iBaUcp t^flerreicb, geb. ju ®re«ben 1739, 5. 3«nnar, geft. pi SBUon 1S13,
mit fub, baß berjeibc itnabläipg mit ben Ätet)en be« b^tbfitn Slbel«, ber Äunp
unb ffliHenfcbaft bertebrte, Icicer nur }u oft unb ju lange unterbroeben bureb
feine SReifen in« Suelanb. (Sewebnt, »en frübeßer 3ugenb an bi« ju feinem
?eben«enbe ein lageburb 5 U führen, pnb un« babureb nach jeber SUebtung bi«
jabllefe wertbbolle üufjeicbnungcn erbalten. 21u(b bie SDlupt ging niebt leer
au«, unb »enn amb gerabe Duellen fpSrlirbet unb befebeibener fließen,
bi<t bie
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§a»bn in fpiclt filasisti erhält Squibage. 2‘i
®c^lo5 unb $arf. Um 6 U^i noc^ ber Zafel, bet auc^ bie
ften Souiä unb Cttofar Star^emberg bcimoijnten, mar S)Ju[if:
feinem Zobe.
Zroh feiner angeftrengten 2lmt«thätigfeit fanb Ipapbn noch
3eit jum Unterri^t; feine Schüler in Gompofition finb fchon
genannt. Sluher biefen nbthigte il)n feine Stellung, aud) oor«
nehme, bem oermanbte Käufer jn übernehmen. SBir er*
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24 $avbn in ;
fpielt Orgd. Stimme in Sien.
Si(«n|labt fommenb, in einer Straße näätfl bem Stabttl)cre eor einem ®ebäube
$alt matzte, ans bem iiim eine feiner Sbmb^onien, oom Crc^efter ausgeffibrt,
entgegentSnte. Slom 2)ienet in feinem oerßanbten, abgetragenen dteifegemanb
nit^t erlannt, gefang el i^m bot^ burtß ein Xrintgelb bie Sriaubniß }u er«
mitten, an bet I^üre be« Saale* ju fiorc^cn. ®em 2>ienet »nrbe enblie^ bet
^embe unbeguem unb et rooUte i^n eben abfertigen, al* bie Xftüre öffnete
unb einet ber $eraugtretenben t^ai^bn ertannte unb iön in ben Saal fflfiite,
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$apbn in @cgncr in 9Bien. 25
reicf) mit 3uroelen bereiten Uniform erfc^ien unb ber @arbc einige
läge fpäter in il)rem ißdaiä (Jürft Iroutfol)n'fcf)e $otaft oor
bem ©urgtf)or) ein glänjenbeä ^Eft 9“{>-
^Qt)bn fanb in SBien burd)ouä nic^t alle« für it)n geftimmt ;
3eit ba biefer noch nicht oon anberer Seite gegen il)n beeinflußt
war, für baS 9Jat.*^oftheater gefchricben hotte unb beren Sluf«
bie IRebe fein; woßl aber ßielt er feine frühere ©cwohnßeit bei,
0 „34 ba4tt, ibr •tenrm ©etlincr litfct fcI4c Späße ni4t : i4 b«b' aber
aii4 ni4t »tel bran.“ @c(prä4 mit Äaiier 3efepb in SBien 1783. (äOjj.
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;
hatte er feit feinem 5all oom ifjferbe auf ben (Sütem beä ©rafen
aMor)^in tüngft aufgegeben."*
Sei feinen Spajiergängen war §at)bn auf ben fürftlichen
ifjart ober weiterhin, nach ®üb unb SEßeft, auf bie weite, oon
ber Slnltnr noch nnbelerften ißufjta mit ihrem eigenthümlichen
©eprüge, wie eä nur im Ungorlonbe jn finben ift, angewiefen.
Sei eö nun ber Slief auf unabfehbare fonnenerglühte Släthcn-
fei e^S ber ftemenflimmernbe unermefeliche §orijont mit feiner er*
einen (Srfoh bieten für bie aufreibenben Unruhen, bie feine Stellung
mit fich brachte, einen Srfah für ben SDiangel häuslichen ölücfä
fie muhten in ihm jene innere befeligenbe 9luhe erzeugen, bie
aus fo manchen feiner anbachterweefenben getragenen Sähe fo
oentehmlich ju unS fpricht. 3ft hoch bie il)n umgebenbe Dlatur
ftetS oon wefentlichen Sinfluh auf ben fchaffenben Sünftler.
SBieberum muhte er fich lautem ©egenfah ju folchen SJlomen*
ten oon ber charafteriftifchen ungarifchen ^ationalmufil herum«
jiehenber 3iflenüer ongejogen fühlen, oon ber fich gleichfollS
9lachflänge in feinen SEßerten oorfinben. — Sein SEßeg wirb ihn
toohl auch Serwanbten geführt h®öen. fiebte
öfters jn feinen
hoch feine oerheirathete ältefte Sdjwcfter 'w nahe«
gelegenen St. lUicflo, unb bereu ältefte lochter Slnna SRoria
als oerheirathete SBirthin ju Ujfer; enblich in Sfterhäj felbft bie
bort oerheirathete Tochter feiner jüngeren Schwefter Slnna 9Ka«
ria. ECiefe Serwanbten, meiftenS in ärmlichen Serhältniffen,
unterftühte §apbn ohn’ Unteriah unb natürlich ohne IBJiffen
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$al)bn in Sficcl^ä}, beim Qcm^ionicen. 27
feinet ^rou. 9iuc^ rourbe er oon ilinen, tnie nic^t minber non
ben 3Kuftfern unb Sängern bei Xoufen unb §o(^jeiten alä $att)e
ober ®eiftanb feiten umgangen; fal) iljn boc^ bie Heine ®orf*
fird)e oon Süttör oft genug alä opfermilligen 3fW9Eii. Irieb
il)n ber ®erbrufi außer §au8, fo fanb er reidjen ßrfaß in ber
auf, unb fobalb id) mid; angefleibet Ijabe, fall' ic^ auf meine
Mniee unb bete ju @ott unb jur l)ciI'9En Sungfrau, baß eä mir
I)eute wieber gelingen mbd)te. §ab' ic^ bann etwaö gefrül)ftüdt,
j
SBill eä aber nid)t oorwärt«, bann fet)e id), bafe ic^ bie @nobe
burd; irgenb einen 5el)Itritt oerwirft l)abe unb bonn bete ic^
wieber fo lange um önabe bi« ic^ fü^le, bafe mir oerjieljen ift.""
So erjä^It au(^ Öfriefinger, boft fic^ .^apbii oöllig angefleibet be«
SOiorgen« an« Glaoier feßte unb fo lange p^antafirte, bi« er fei«
ttbra^am 'ßtltt äctml^ roiflf tamals al» ®tglcUtt btt pcliiii(ben gütjliii Sa.
pitba SBciroobin Pcn Stnclctisl . bic er ini Clat>icr nntcrritblcte. Steiebarbt
er^äblt aiub, bag (einer ber Äüiigler, bie Scbulj auf feiner Steife (enneii lernte,
fc mäibtia auf ibn getrirft babe wie ^a»bn, beffen flbergrege ®ef(beibenbeit ibn
anfangs in niibt geringe ®erlegenbeit iepte.
12 Siaeb ffilfiler'8 Slusfage gegen ©rieftnger unb Xie« pflegte Jjmijbn fein
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—
Arbeit fogieic^ rein unb beuttic^ nieber, baljet eine jebe wie au8
ffiinem 0nfe fertig in fid) abgefdjioffen erfc^eint unb fic^ nur
feiten ßorrecturen tjorfinben. „'Ba8 rütirt bal)ct, weil id^ nic^t
e^er fc^tieb, al8 bi8 ic^ meiner Sad)e gewi& war." liefet 93or«
gang berichtigt jugleich bie gewöhnliche Annahme, ^aijbn höbe
feine SJerfe „am Glattier comtjonirt“. ®a8 Slaoier biente ihm
oielmehr nur boju, feine Sbeen ju entfeffeln, nicht aber jur 5lu8«
orbeitung — ein unfünftlerifche8 Serfahren, bafe nur ju ®tüd»
wert führt. „§atte id) eine 3bee erhafcht, fo ging mein ganje8
®eftrebcn bahin, fie ben Siegeln bet ftunft gemäh anjupaffen
unb JU fouteniren. So fuchte ich JU ba8 ift e8,
e8 war mit nicht möglich. Weil ich e8 gang au8 aßet ©ewohn«
heit habe."
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^>ovb^ in beim Ccmponiteit. 29
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30 $aöbn in Sfltrbi-, ; btim Scmponimi.
l)eiten finbet nign bänfifl 9 «iug bei i^m unb oft mieberliolt er
tifiren, unb wer ißn oon feiner Munft nur reben ßbrte, ßätte in
ißm ben großen Slünftler fauin geaßnt. ?lucß auf bie 'Jfecenfen*
ten war er nießt gut ju fpred)en. ^ll« er baoon ßörte, baß ißm
in einer feiner Gompofitionen eine falfcße Duinte jur iJaft gelegt
würbe, oerfegte er rußig; „Tie ©erren bünfen fieß woßl bei fol«
d)en Gntbedungen feßr weife; aeß! wenn icß mieß auf« ilritifiren
oerlegen wollte, wie oiele« fönbe icß ba ju tabeln." ©egen 9feu>
fomm äußerte er fieß in feiner launigen SBeife noeß fcßärfer gegen
ißre „fpigigen unb wigigen gfbern". 2Bie er auf bie berliner
Äritif jn fpred)en war, ßaben wir au« feiner eigenen üeben«»
Ui 3ti äljiiliebtr Seife Sufterte ftd) aiit^ SDiejart ge^en Äellv iiter fUie-
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Rapfen in antriennung fremb« Scrbitiiflc. Stlbflhcmußticin 31
jfijjc gefe^en.” dagegen Ijoffte er, gerabe auf bem @ipfcl feine«
5Rul)me«, in befd)eibener SBeife bei Überfenbung feiner „@c^ö«
pfung" on ®reitfopf, ba§ bie Herren 9tecenfenten fein SBerf „nic^t
fepr er ber lonfunft förbcrlich roar nnb roohl fonnte er fid) pift« I
mir ©Ott einen äntpeil oerliepen pot nnb erfenne eä mit ®onf;
ich glaube anep meine Scpulbigfeit getpan nnb ber äöelt burep
j
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32 in (Sflcrba^. @tetc« ^^cm?art«|lrebcn. Honorare.
t^un."
Siber für i^n gab c« feinen ©tiüftanb im Sorroärtäfd)reitcn
feinet itunft. SEic märe eö fonft möglit^ geroefen, boft er, be»
Äunft noc^ üiel weiter gebrad)t werben fönnte, ober feine p{)ü'
miann, wie traurig eS fei, baß ber ÜJJeufd) fterben müffe, oßne
erreid)en ju tönnen waS er erftrebe; „3n meinem Sitter ßabe ic^
oerfteße, muß icf) fort uub faun eS nidjt anweuben." 9)iit Se<
wunberung unb ^oeßaeßtung fteßen wir oor einem @reiS, bet
feinen 93eruf fo ßoeß oeßtet unb ftetS nur bie IBerßerrlicßung
beffelben oor Singen ßat. So wirb au^ ßier ber SluSfprueß beS
unb fonn
5;id)terS jur 'fflaßrßeit; „3aßre lang bilbet ber ÜKeifter
bingS feßlt unS bis ju 6ube ber 7üer 3aßre jeber StnßattSpuntt,
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$«(>bn in Sfierbii. ©ciiorare. 33
wie möglid) fid) S'i fct)ät'en, fo fud)tc er fid) oor allen Tingen
beS Gomponiften s« aerfid)ern. 3'rci SoUmad)ten liegen in
biefer .^iinfid)t bei 9lrtaria oor; .'papbn oerpflid)tet fid) 1790 baS
Criginol »fötonufeript oon 3 Glaoier»XrioS an ihn mit ollen
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;
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^apbii in @it)att(nfcite bef Aufenthalte«. 35
bei feinen Inlenten ein großer 9)iann l)abe werben muffen. SSol)l
mir fc^on (93b. I. 225), roie er fic^ borüber äußerte unb oer=
fieberte, nur fo l)abe er origind werben fbnnen.
©leic^WD^l tarnen Stunben, in betten er bie Sd)attenfeite
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36 $opbn in ;
St^aUcnftilt brt.änfcnt^ialte«.
fleiunb, unb t^ötige £uft jur arbeite ^obe". Unb einen 9Konat
jpäter mel)rt fic^ ber Xrübfinn: ^9iun trifft eä fic^ obermol)!.
boft ic^ ju §ou6 bleiben muft. rooä ie^ habet) uerliet)re, fönnen
aber sii ßt'len oon niebrigen Seelen abl)angcn. 3d) feufjte oft
um Srlöfuug, nun l)abe id) fic einigermaßen: id) erfenne autß
bie ©uttbat berfelben, ol)ngead)tct mein ©eift mit mebrer arbeitl)
aber getoiß nid)t meßr nad) Sfterbdj, beffen läge bamal8 auch
oorüber toareu. —
Tic Greiguiffe bafelbft mäl)reub eines oollcn Sicrtcljabr«
bunbertS mcrbcu nun in ihrer SHcibenfolgc au unS oorübcrjicben.
Taj)Wifd)cn fallen woßl einige nid)t unwiebtige SluSflüge ÖQpbn’S
nad) S5.'ien, toie aueß bie naeß Sanb I tocitcrgefüßric mufifalifcßc
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; -
gut, roie gar nic^tö roei§. Ser $ai)bn, bcn äße fennen, iftnic^tj •
bat)ingefteßt ;
roeber im äöicner Siarium nod) irgenbroo ift ber«
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38 SRfffe 9it. 4 unb Weittit Scmbofiticncn ou« bem 3. 1767.
Scgeiii • IDiuttcr flet? bie tebre cor Sugen b<üt, bie Situation au4)unuben.
®a«parina »et|iebt fitb fo wobt auf biefe (Srmabnung, bog feinet bet üiebbaber
ins Älate tommt, wer bet ©ecotjugte ig, inbem bie ®iwi noeb am S<bluffe
bet $anblung na(b tegeltecbt gngirter Cbnmacbt wegen ootgebliibet Iträntung
mit bemfetben üäcbcln »on bem Siiien bie ©btfe, »ou bem 'Unbctn Diamanten
unb 9finge als fräftigenbe Hausmittel entgegennimmt.
entftanb quc^ ^opbn’ä 4. aWeffe, Es-bur'-' ;I. 4),* bie big baljin
2 Übtt bie ctfle agtRe gebe ©b. I. 3. 123 f. unb 358 f., 2. u. 3. ÜBcgc
©b. I. 3. 361 f.
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;
^erfien unb bie Xürtei als für fein ©efebaft intereffirt unb immer ^irtel unb
(iompaß }ur §anb b“t. uw ben ßtbbaH mit einet neuen Sänbereintbeilung
naeb feinem Sinn }u beglflden, ecu tiefet febwaeben Seite beijutemmen unb
itbließlieb trögt ÜRcngone ben Sieg baeen. — Xteb ber einfatben fceniftben
ScibUlfe teilfeit fteb bie gut gegliebette $anblting unterbaltenb ab unb bietet
reirtfame unb für ben Sempeniften banfbare Sltcmente. 3cber Set febliegt in
erböbter üebenbigfeit mit einem bübftben ginale, in beut bie Sbaratterifiif ber
einplnen 'Perfenett ftbarf bereortritt. ÜJamentlitb bieten bie }»ei lepten Set-
ftblüffe. in benen bie jungen Sente im ^weiten al« ‘Jtotare, im britten als
Iflrfen ecrfleiteti ben ölten Starren }um ©eflen haben, ein belufligente«
Spiel. SBit teerten ber Cper nixbmal«, aber in ®ien begegnen. —
®ie jroeite größere Cantate §apbn’ä entftanb im 3a^re 1768;
bie erfte ^aben wir |t^on früher ,S8b. I. 243) fennen gelernt.
SBie bort ein Siirft gefeiert würbe, fo war ^icr ber §elb ein
geiftlic^er SBürbentröger. 3n feinem erften Sntwurf « itatalog
notirte ^apbn bieä SKcrf a(8 „Applattsus in (ateinifdier ©prai^e
bei (fietegenfjeit einer ^rälatenwafjl in ftremäinünfter" (eine Sene<
1 Lo Speziale ,
dramtna giocoeo da rappreientarei a Etterhäz nei
teairo di S. A. il Principe Esterhazy de Oalantha etc. etc. neil’ autunno
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!
40 AppUuuus.
biftincr=3l6tei in Ct)cr*Dftcneid) ;
im §ouptfataIog Ijat |iaqbn
auf bü2 ÜBcrt ocrgcffcn. Xie ©cnefiö biefe^ Sipplaufus ift in
ein m^fteriöfc« iDuntcI gci)ußt. ?lbgcfel)cn Don ^apbn'S nidjt
roal)l; bort ftanb 'Jiaincr I. bem Stift alS 3lbt feit 1747 nor,
l)ielt 1775 feine Jubiläumsfeier unb ftarb ein Jal)r barauf;
bie ßantate tonnte alfo mir etwa ju feinem 9?amenS= ober &e--
weiter, aber —
habe/U stta fata libellt bie oerfprotbene 93e= —
febreibung ift unS ber würbige ißrior frbulbig geblieben
Sei ber 93eftellung beS SöerfcS würben weber bie oorban»
benen Sänger, no^, wie auS Obigem ju erfeben, Ort unb 3rtt
gefunben Ijabtit, bcmi Sert^olb Slcgl war bajclbft Sbt eon 175'J— 1771.
2 6r mürbe 1769 jum Slbt bcs, feit 1715 ©Sttmeig iiteorpoiirten (feit
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Applttuatu. 41
§ai)bn j(^reibt :
„äBeilen 3c^ be^ biejen Applaus nic^t jelbft
jugegen jei)n ton, l)obe ein unb anbere grttörungen oor nbtl)ig
gefunben unb j«or" — unb nun fotgen in je^n Stbjäbcn 3(n»
leitungen, bereu Umjtänbliditeit beroeijen, «ie je^r eö ,^ai)bn
borum ju t^un «or, ba| baä SSert bei ber 3tufjüt)rung and)
Sinbrud mac^e. Seine ®emer!ungen lafjen jubein
einen guten
erfenneu, «clc^eö @e«i^t er auf gewifie Ginjettieitcn bei ber
'Jtu^fütjrung feiner Gompofitionen legte. 3m Gingang bittet er,
ba§ bei oUen 'ätrien unb iRecitatioen baä Xempo genou beuchtet
«erbe unb, ba ber ganje Xejt apptaubirenb, ein unb boä onbere
StUegro unb fReeitatio et«aä fd)örter «ie gewb^nlic^ ju net)men
fei. Sßeitert)in erfeben «ir, baff $opbn bem JBert eine Spm=
pt)onie («al)rfcbeinlicb eine ältere) jur Ginleitung beigelegt batte.
„SBenn mir ber Xag ber fßrobuction bewußt wäre, «urbe oiel»
morplwsis bie oorlebte Splbe turj ober fang fein müffe; unge«
odftet aber im itafienifeben Metamürfosi gefagt wirb, b^t’c er
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42 Appiaiuiu.
übt ju netpnen, weil mir webet bie ^erfofenen, notfe bet Crtt)
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; :
beachteten f^onnetn ;
Finis. O: A: M: D: G: et B: V: M.»
Xer lateinifche le^t beö Apphusus führt bie oier ßarbinal«
lugenben oor; Temperantia, Justitia, Fortitudo, Prudentia (bie
Dtäftigfeit, (fJerechtigteit, ‘Xhattraft unb Mlugheit) oon ben hcili»
33orfteherä unb fchliefjen mit ber SPitte: ^)er Hlonod Joöge ihr
.HauS mit gnäbigem SBohliooUen in feinem SBeftanbe fchühen. —
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44 ®a« 3af)t 1~"0. giefceranfaU.
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greibtrr »cn «uimrau. 45
eene. TOüblfelb, 1S22, 3. 89, 100; bitte p. ^tedbatb, 1820, ©b. II. ®. 500;
G'enealeg. Xaicb. b. freib. Käufer, 0etba 1849, 3. 455; 9tcueS allg. bculft^.
ilbelä'Ser. pen 'Pref. L)r. C. Äneitbic 1870. 3. 44 :c :c.)
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; '
46 gcR in Sflct^äju ;
bie Dptr Le Peseatrici.
rinnen) ' Oon §apbn gegeben unb ernbtete ber „burd; feine oielen
fc^önen IBcrfe allfc^on fel)r berühmte" Gomponift oon allen 3ln<
mefenben bie größten Sobeäerlicbungen. ®cr Cper folgte eine
friegcrifd)e geftoorftcllung ber ©renabicre, Beleuchtung gemorfc-
ner ©rannten, mititärifdje fDiufif unb Souper. SDiontag Slbcnbö
6 lU)r noch ber lafel mürbe oon ber in fiirftlichcn 2)ienfte
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35a« 3a((t 1771 ;
Hieutnmg. 47
rce er gijt^cr antrifft, betten er lein Söorbaben mitt^eilt. fefbina nnb Dicriita
fültlen bei biefer Diati^rit^t nn^meifel^aft fttrfllicbc« SBlnt in i^ren Slbeni rollen
unb laffen c« i^ren bisberigen Siebbabern, ®nrlotto tinb gri|eUinc, entgelten.
Jiaflricco, ein alter gileber, gefleht beut ^rinjen baß feine »ermeinte loibter
(Surilba, bie ibm einfl 3 um 2cbnbe übergeben mürbe, bic geiuebte fei nnb baf;
fie leine Stbnnng von ihrer $erluttft bube 3>er $rin) miU aber benitocb 311 «
»er bie jwei (Srjlgenannten ait«fcrl(ben unb biefe benehmen fttb mit feoiel
(Selebid bo 6 ber ^rini manlelmütbig mirb. ®urtb fein (Sefclge läßt er nun
»om (Stbiffe SebSfic «Her SIrt, @clb unb Sumelen unb antb (inen fefibaren
3>oltb bringen unb überlägt ben unäbtben freie Sabl, fttb etma« auoiuwäblcn.
35a« (Sefebmeibe pnbet fogleitb feinen amrertb, nur (Surilba greift ebne rcei-
tcre« Sefinnen nach bem 35elibe, ben ge begeigert fibmingt. Sinboro glaubt
fofert üi ihr bos mabre gürgenfinb 3
U erfennen, erwäbK gt 5fau unb
»erlägt mit ihr bie Jbüge unter bem 3 ubelmf be« giftberoolle«.
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48 Salve Jlepiua.
nen meßr j(ur 'JSerftärtung ber Singftimmen, mit benen fie ein
unlösbare® @an^e bilben. Xa® 2Bert ßat ber 3eit Staub ge»
ßalten unb mad)te, mo immer e® feitßcr anfgefüßrt mürbe, ben
beften Ginbrud. 3n üeipjig ßatte 3oß. ©ottfrieb Sd)id)t, Gontor
ber Xßoma®fd)ule, bie Crgel für einige 3lo®inftrumente, nament«
lid) obligate Glarinettc „feßr paffenb unb effeetooll" nmgefeßt'.
Xiefer, im Stile älterer Italiener geßaltcnen Gompofition
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£o« 3a^t l'i72. '^rinj Mo^an in Cfitvlja}. 49
gingen eine 9icit)e äl)nlic^ct tleinerer Stüde (m. 5 — 10) für bie
Äird)e norouä, bie fef)r unglcid) an @el)alt finb itnb meiftenä
bent ©efc^inad ber 3«** f)ulbigcn. SOian erfennt onf ben erften
Süd, roelc^e ouä eigenem ?lntrieb unb weiche nur läftigen )Rüd»
baff fie auf feine Ülbberufung brang, bie beim and) im ^iili 1771
unter bce ÄbnigS 9Jod)folger (fiubmig X^'. mor am 10. SOiai
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50 $rin} in
furje 9iotij; „SBcq @clegeni)eit beä non bem fbn. franj. §erni
33otfd)aftcr iUrinjen non iKoijan Summen e erhaltenen S8cfud)eä
gaben ber 5“rfi 9Jitlaä 6fterl)aji) oon @alantl)a rin
hohe 3(bcl beä faif. tön. 6ofe« jahlreid) jngcgen war." — SSon
Sfterhdj, wo ber ifJrinj oom 12. bi^ 16. 3u»i wrilte,-* war er
auf ben 25. 3nli fallenben St. Jakob ttuyor.) ®tefer .8'üangabe n.nbcrf).'rid)t
abev coibent ber meiterliin erwäbiite Icbeäfalt.
5 Eszierhäzi riiiassaynk (i'nfibarteiten oon ßflerbaj S*. gebt. IT‘2 (Sie*
(ben Jtatalcg 737«, i|Jefl, Siat. 'Mufeuml. ®ie Sfortebe nennt al« l'crfaffer ben
nngatifd)en fieiitcnant- (Satbifi ©efensei GJbätflb- jälilte mit granj
galnbi, äbrab. ©artfai, greib. bcreitj Crtftj, 3llj. ©irotji, (Sraf 2Ib. leleti,
greib. etepban ®onieI, ©anl Simjos n. 21. jn ben btbeutenbRen 2cbnft|lenetn
Ungarn», unter betten im oorigett 3abcbnnbcrt bi« 1780 bie ungar. Siteratitr
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^rin) 9tc<^an in Sfier^d}. 51
eomhien eile etoit auperieure « toutes lea autrea» (AlceateK ^Quelle diße-
renec de la danae de la Vigano ä eelle de la Delphin • Paride et Elena .
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t
52 gtfl in ‘IJrtfefmrj).
faum ongcfommcn
in SiMen am f)iöi9cn Sieber am IS. ©radf)«
,
1 Permählt am 21. 2Uai 1758 mit ber 'lothter beä giirfien flücolau»
SfierhiilP. Piarie ?lnna, geh. 27. gebr. 1739, v 1811 in Prefeburg. @raf
©raffaltopic« t 5. 3uni 1794.
2Set ^»er^og, oermüblt feit 8. Jlpr. 1766, liefe feinet Cbemalin, bie am
24. 3uni 1798 fiarb, ieneä fchönc Sentmal oon (Jatioca in ber Pnguflinet*
litche jn JBien errithten, baS am 24. 3nni 1805 enthüllt »utbe.
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üSufifpflfgt iii 'l^reBtiiig, 53
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54 2Rurt(pfltg( in $reg6urg.
6 Xi{ ffiitntr 3*üung, 1781, 9!r. 8ti rntbrnd i^m einen c^renectlen
9iaäiruf. \
7 ajlranj, 9Rottean unb Jtan}, »etbem in ber 6flet^ijiW‘n JtipeUe.
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Slawen ber fürpl. SKufifcr tu Sper^^. 55
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56
ouS ouäbeI)nte.
®er ©eufäcr unb Mlogen war nun fein Snbe; jie jonbcn
il)ren SBeg noc^ ßifcnftabt unb tjoUtcn oon bort olä getreue^
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®it ?(tf4icb8-0i)nipbcnic. 57
nein ^nftrument, ober nnr uni unisono mit ber 2. Sioüne jroei'
'
niot bic Hnfang^tafte beä erften 9)Jotio§ ,^u blafeii , bann lbfd}t
er baä Siie^t an feinem if.tulte aii§ nnb gcl)t gicidifadö ab. 9?ac^
fieben Iahen folgt if)m ber erfte &ornift nnb jweite Cboift.
9hin löft fic^ enblid) baä iMoIonceil oom ®affc loä ; beibe geben '
IDO Ck alä Dominante eintritt, auef) ber SSafe baä SSJeite fnd)t.
Sßir finb nun roieber in Fin-dur nnb bie britte unb oierte DMo«
line bringen in biefer Donnrt baä frühere Dbema beä Slbagio
A-(1ur . 3n fiirjen oerfdjwinben nun Gellift,
lebten ©eiger geben unb aud) §atjbn ift im 3iegriff, ibnen i(u
folgt mar, auf ibn binjutritt, ibnt gerührt bie .^anb reicht unb
mit ben SBorten anrebet : „?cb b“be 31)k 9tbfid)t mobl burd)«
febaut, bie SDiufiter fel)nen fid) nach ^aufe — nun gut — SDfor«
©treit ber Äapeüe mit ben .^'an«cfii',tcrcn gemefen fei, mürbe ctma auf eine
fRenitenj berfelbcn bi'uotift» . t'c “ü“ erfl brti 3abre (päter fiattfanb. 33a«
betreffenbe Slctenfiüef lautet: „‘Jiaebbem icb benen fDtufici« ecrjicben unb fie
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« —
5S Sie abf(^ieb«-Spmp^onie.
bcr eine Stimme nac^ ber nnbern eintritt unb in gleicf)em SJiafee
wohnten ! — Sie» unb Carpeni laben bie Siimpbonie bureb ben ergeu ilio-
antfa Cswatb Seiträge pi Äüngier ©iegv. ®. 12S). tänbete bitbten ber ?.lav.
titur fogar einen Älarinettigeu für biefen üKoment biujn SUeiie» ffliener aiätt>
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: . '
fic^ entfernten — bo rontbe allen eng unb bang umä §erj. Unb
als enblic^ auc^ ber SJiolon ft^wieg unb nur bie ©eigen je|t —
nur nod) Sine ©eige (aiV) fc^roac^ erflang unb nun ftarb ba :
ten babei, mie betannt, bie Sichter anä nnb gingen fadjte ba«
Don ;
and) lnd)te 9liemanb babei , ba eö gar nid)t sum 2ad)en
mar". " — 3uliu§ Sberwein fe^rieb jur Si)mpl)onic ein broma«
tifd)eö ©cbidjt (in Jamben) in einem 3lufjuge, betitelt „3Jater
6 Spmpl)onien (a. 12. 13. 14. 15. 16. 17). Ülr. 14. unb
16. 9lntograpl). ülr. 12. unb 13. in Slbfc^rift erfc^ienen;
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; r
unb ®icnftag ben 26. unb 27. 3uti 1773 gab ^ürft
5DJontag
©ftcrlidji) p
S^Kii beS 9lomen8fefte8 bcr omDittwctcn ^ ii r ft i n
@ftcrl)djt) ') ein ®ftcrf)dj, ju bem ein jat)lrei(^er
^of)er 9lbel geloben war. 9Iin erften löge rourbe eine neue bur»
Vespina .
giovane »piritnaa, aorella ili Xatwi,
etl amante di Nencio Maihlelma Friheti h.
Suiidritia ,
ragazza semplice, ed amante di
•V«n«i liarbara Die litt er.
Filippo, Vecchio eontadinn, e padre di Sandrina. Carlo Friberth.
Kendo, contadino benestante Leopoldo Die hi l er.
Kanni contadino, amante di Sandrina
,
. Cristiano Specht.
®ic ©aiiblung ig matt flcnug: !Btt alte ranbmami Rilipbc fcegimnit für
feine Icd)ter Sanbrina bie in ben armen ®auer 'JJanni »erliebt ig
,
ben ,
mcbl^abenbercH Siencio, bet bann einem reichen (£at>alier meieren fcD, Stencic,
<benb al« 3etcben bag ge bie Sitte erfüQt habe, looranf fDietagago eine an
biefe Same gerichtete Strofetta febrieb. [Opere del Sig. Abbate Pietro Me-
tasCaaio. Kizza 1783. vol. K. pag. 330].
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, ;
S>crf(citungsfceitfn unb f<blit 6 li<b finben ft4 ?oarc, JBeibina nnb 9ifn<
cio, äanbrina imb ‘Jiaiini, na* fflunfib jufammcn, inbtm Sefpina eine lifiig
merft 311 (bät btn Cttrug, fügt aber mittig in’a Unsemttiblicbe. —
Sllö int Sliiguft 1773 ^ronj iUoiDOtni), ber bi^^erige Cr=
ganift ber ©d)Icij5 tird)e in Sifenftobt ftarb (SBb. I. 261), würbe
„bafe bie Sifenftöbter Crgcl gut oerfefeen werbe". Hier Söertl) bet
9?atnralicn betrug 17!) ©nlben 15 i’r. rfeein. ;
,^Ql)bn feotte fomit
bie bi§l)er boor bejogenen 782 @ulben 3<i Ir. l)injugercd)nct, im
©anjfen 961 ©ulben 45 Ir. , weldjer ©efealt biä ;^um "lobe bc«
dürften (1790) unüeränbert blieb.® (Slufeerbem be/fog er nod)
jäferlid) eine Sommer« ober äöinter« Uniform.) —
Sm September 1773 wntbe ^ürft Sflerfenji) bur^ einen
IBefud) auggcseidjnet , ber ifem nnb feinem ißorfaferen in Sifen«
ftabt unb bem Snftfcfeloffe Mittfee (Möpefei}) wofel oft jutfeeil ge«
I
worben war ' oon bem er aber in Sfterfen,^ noefe nie unb auefe
nur bicä ein,tiige 9)ial beglndt würbe. ÜÜe M’oiferin jlKaria
Ufeerefia, ongeregt bnrd) bie lebhaften Sefeilberungen be§
prad)toollen fürftlid)en ®efifee§, feotte gewünfdjt, bie erjöfeltcn
SBunberbinge felbft ju fefeen unb fomit, bad crftemal nod) bem
lobe ifereä ©ematä, an ben bnrefe einen faiferlcfeen Sefnd) feer«
6 1789 mnibc ^tapbn nctp 311 feiner bisherigen Sontentien jäbrlitb „ein
Stüef Sebmein gnäbigP tefdnirct b. p. für peb, niebt als Organip".
1 £aS ffiicner ®iarium 1742 — 1766 ermäbiit biefer Äaiferl. ©efiube
regclmäpig.
2 ®ie Sef^reibnng ber pattgefunbenen gePtage pnb uns erbaltcn burtb
baS 2Bictiet ®iarium unb eine bei to. ©belen in ®ien erfebienene Strofebüre
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62 iiailnin 'IRaiia X^ercfla in
liehen 'Sägen ben T*art, ben bic Kaiferin nicht mübe mürbe ,i|U
Gremitage jc. 3lm 9lbcnb würbe im Cperuhaufe bie unö fd)on be<
fonnte jmciaetige öurletta L'Infedeltä delusa^ oon §ai)bn auf«
geführt. Sie fehr ber hohen ^ürftin bie Ulu^führung gefiel, bc«
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;
fi 'Pliitemcn unb Öaiici«, ober Supiterb Oteife auf bie (Srbe. SBe»
Süaticuetttii Operette 511m erftenmale 51t (Sflerpd; auf bet fiir|ll. ü){arienettcn>
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04 Saifctin 'Diaria itierefia in öfier^ai.
terlicß , bafe fie fic^ oier 3al)re fpätcr mit bemfclbcn ijJuppen •
früher (I. 160) genannte geltj ®emer führte baä @tü(f mit jei«
ner Stinbertruppe im 3at)re 1763 in ßabem unb Strasburg auf;
©lud benu^te bie ^anblung im 3- 1.769 al8 ^fftoper unter bem
^itel : Baud e FUemone. S(lS „ein ganj neue8 93aüet" bejeid)»
^ütte al8 lempel be8 3upiter ju weiten unb il)nen barin ben
^riefterbienft oerfeljen ju taffen. — SSon §al)bn’8 SDhifif t)at
tjalten. — ;
1 556ti« (Ciegr. iiiib.) nennt nei^ ein jii'citc« Stabat mater, (different
du precedent) tnbem er bie 'ÄuSgate in ^nti9 unb Senbon für 2 perit^ie«
bene £lette ^ält.
2 Über ©tcffani'ä Stabat mater ficbe Cltrpfanbev’« „§änber Sb. 1.
350 ff.
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:
60 Htabat miiter.
de rergole.ee«.
4 „25or 17 ober 18 3<ibren würbe fein (lpabbn'4) Stabat mater in ZBieit
}um erften 9D!al aufgefflbrt ;
siele feiner ®egner waren gegenwärtig ,
gärten e«
mit aufmertfamfeit an unb gaben bem ©etbtenp soatommen iBeifaU, baä fte fo
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la« 1774. Scmfcrittcncit au« bieitm 3a^rt. 67
4.) Slntograpl).
laä 3al)r 1774 bietet unö weber eine geftlid)feit nod) fonft
einen nennen§wertf)en fDioment, bafür aber ja^lreid)e Gompofi«
tionen, barunter
6 Streid)quartette (d. 33 — 3S.) in ?tbfd)rift erfc^ie=
nen nac^ bem littclblatt ber ISerliner Sluägabe unter ber 9)c-
jeidjnung „Sonnenquartette" befannt). Slrtaria gab fic erft im
3. 1 S<K) nnb 180l in 2 Serien Ijerauä ;
.^apbn nalpn fclbft bie
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:
crfchienen.
cert fpielten.
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II Ritorno di Tohia, 69
„I:et berühmte $ert Äopellmeifter ^apben ^ot burc^ baS non i^m
bet SMinbbeit bes IcHt bnttb ben ©ebn (mitteig ber ©alle eines l'cn ibm ge>
tebeten gifebeS) unb enbli* , naebbem p<b bft er,engel als fcl(bcr ?u ertennen
gegeben, ber ®ant" unb l'cbgefang Stier.
2 gs beißt bann weiter: „2lucb bie regelmäßig gute SuSfübrnng ber iKuftf
um fcpiel meßr Sb«,
maebt ben bießS'" >'"b fremben Jcntünßlcrn tiel 6bre,
ba fie Sinnabme baecn 5ut Sferfcrgnng ihrer Sfittwen unb ffiaifen «r-
bie
wenben. ©emiß ein bcifaUswiirbigeS Unternebmen, baS maiube Ubräne Bcn
ben ©angen ber Benpaißen gamilie eines ÄünftlerS abtreetnet, weil es gc>
meinigliib bas ©ebidlal eines gefebidten IDiannes iß, für ßcb unb bie ©eini*
gen fein ä^ermifgen fammeln ^u fennen, fenberu nur bei febjeiten baS bis*
(ben ©eifcnblafe — ben IHnbm 511 b*l<bsn".
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70 II Ritoruo di 7'ohiu.
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Srj^eqog gcrbinanb in (Sflcvb>i;. 71
fd)el)en wirb. —
SOioutag, beu 2S. Sluguft, 8 Ul)r Slbeubä, longten Griber»
jog f^cibinanb* mit ©emalin iDiario Söeatrice über
Cbeuburg auf ®efud) in Gfterl)äj an. ®er 5ürft Ijatte nun
abermals @elegeul)eit , ben 5Reid)tl)um feines ^aufeS ju entfalten
unb bewies fid) in ber Iljat unerfcböpflid) in Grfiubung ab«
wedjfelnber iiuftbarfeiteu , bie unS biefeS 9)lal inSbefonbere ein
getreues non bem bamaligen ©efdjmad bei berlei
93ilb bieten
heften. 0d)on auf bem ffiege non Sjeplaf aus würben bie f)o«
t)cu ©öfte non ber auS ber Umgebung bcrbeigeeilten fianbbenbl*
bamalä 15 3obi( alt, ft^rieb für bitfc Gelegcnbeit bie @erenata Atcanio in
Alba, am 17. Cct. aitfgefü^rl. ^efannt i(l ^laffe'« 'Äußerung; _®er 3ünglinä
itirb SlBe terge(|cit machen". Grjberjog gerbinanb i|l betfelbe, boii bem $apbn
in 17S9 Veffl« ..eine Äe^ulb ton fieben 3abren beja^lbac ju erhalten", ©tief
on Ärtaiia , 5. 3uli.)
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72 (Sq^eqcg gttbiitanb in fiflctljä}.
gortuna bie ©remitagc unb bie übrigen 'Itjcile be8 ^art8 mur«
,
talon traten auf unb trieben il)re berben Spiele; bann erfd)ien
S. 382.)
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73
ligent. ®et 3«9 machte $alt unb ber üKarftf (freier crKärte oon
einem monftröfen Statt Ijerab feine bitblid) bargeftellten Sturen;
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:
rcnb fiel) bann ba« üanbuolf bei Speije unb Ironf gütlich t^at
unb bis in ben i)eUen log hinein tollte, begaben fic^ bie ®äfte
bnrdj ben mit farbigen üatemen erleudjteten 'ißarf in’e Sdjlpft
juriid , luo bev le^te ®all ftattfanb. ?lm friil)cn 9Korgcn oerab*
fdjiebete fid| baS erjbersoglic^e ißaar, baS ,^uoor bie angciet)en«
SJir fonimen nun auf bie Cper jurüd. $aS bei Sieg in
Cbenburg gebrudte lejtbud), ^ bas jum erften SOialc and} ben
SJerfaffevaugiebt (ben oanger Slarl grcibertl); nennt folgenbe
%*erfonen
Ali, principr di BaUora, amaiitr di liezia. Carlo Frihtrih.
Itrzia, principetta di Pertia, favnrita di
Sultanu iT Egitio nel terraglio . . Maddalemt Friberth.
Balkis, schiara, cvti fidente di Rezia . . Barbara Dirhtler.
Dardane, schiava, ennßdenie di Rrzxa . Flisabetta Pr and tu er
Osmin, sebiavo (TAU Leopolde Dich t ler.
Un calandro ,
iiispettore niagazino delle
cararane Chrislianu Specht.
11 SulUtno d Fgitto Melehiore f! ries sie r.
®tt Ätra btt umfiänblie^cii ^»anbliing i[l fclgtnbtr : Slli, ten ©al«
fera, ip in Siena, ptrfiittit ©rinnff'« uub goBftüm be« egpptilcben giiltan»
wtliebt unb fmnt auf 9)iittcl, fi<b ibr ju uäbent. Sluib Siepa ftbUMtmt für
ibn unb mö<bte ibu reitbcrltben. ©alii«, tbre ^gllaoin unb ©ertraute, fuebt
Sllt auf unb bcnatbiiibtet ibn, bag eine bebe ^amt au« bem 'Serail mit ibm
in einem ba)u bepimmten ©alaU juiemmtn ju (emmen mttnfibt. Siuv ungern
folgt Slli, gtlobtnb bag er einer Unbcfannicn niemals Siebe entgegen bringen
unb bet ®ame feine« $er}en« untreu »erben würbe. 3m ©alai« emffängt
ibn ®arbane, eine jweite Sflasin unb ©ertraute ber Siejia, giebt pcb für bie
erwartete bebe ®ame au« unb futbt ibn ;u gewinnen, wirb aber .;urü(fgewie>
fen. 9it)ia unb 91i tommen tnblieb boeb jufemmen unb trpnnen einen ©lan,
in ©ertlcibung ju entpieben. Slu« ®ummbcit »ertraut C«min, Slli « Sllatc,
bitfen ©lau einem ®erwiftb (ffialanbro; an, ber ibn bem Sultan oenätb- Stuf
bem SBegt jut glnebt werben bie Siebtiibtn »cn Solbaten ergripen ,
ein
Sebreiben be« Sultan bepimmt pe jum lobe, bietet ihnen aber ©erjeibung,
wenn pe peb bem Sultan ergeben ;
ber ®trwifcb aber foü al« ©ertötber leben-
big gefibunben werben. Sitjia unb Slli geloben, Pcb für ibn beim Sultan ;u
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'
etnrtnbtn. ®ie|tr brüdt btibe an (ein ^lerj unb ft ntnntn i^(n btn giitmü-
tbigfcn aller Säfet. ®et ®erroif(^ »irb »enrieien unb Sanj unb Sang lei-
em bie (Süte be« ^lerrfe^er«. “ —
3n bicfcä fciUen ^a^bn'ä (c^te brei Compofttioncn für
bosi ®ari)ton, ’ incnigftcnS liegen feine weiteren mit Xatum be-
fein werben.
re« 5 ol)l mit 1776 ober 1777 ju erfeben fei, l)Ol fief) beftätigt,
G Slrfanntlic^ wnrbc bafclbt Sujtt [na(^ Sancpurt) aui^ ean ®tud bc-
arbettrt nnb im San. 1764 auf bn $cfbttbne anfgefttltrt unter bem Xitel:
Im rencontre imprevile; fpäter (3uiti 1776) in bentfe^er ©earbeitung: „®ie
unuernuitbete Bufammentimft, ober : bie ©itgrimnie bcn iUJeffa". ( Siebe
Stbmib. (Sind S. 107.)
7 Über ©arpten febe ©b. I. S. 249 257. —
I ®ie in bem ©riefe genannte fPabemrijelle Seanare, an bie ber ©rief
geritbtet if, nermablte feb fpäter mit bem fürfl. aferba^vftbta SBirtbfebafts-
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76 ®a« SuPfpicl ,JBet
1 3>a8 Üuflfpid würbe 1U9T gegeben, fanb ober nur getingen 9et>
foD, um fo gröberen 34 3obre fbotcr. (Sewing, $omburg. 2)ramoturgie, 28.
@tü({.) Srfie 'Xuffiibrungen in 2>eiitf(^tanb waren in Hamburg (1T6T), l'fibecf
(1770, mit (ätfbof ol9 Seonbet), ffiien (1772, Ibeoter nötbü bet 8urg'.
2 igie ip bie eiiijige OiieDc, ou9 btt bo9 Stepettoire bet beiben $oftbeo'
ter 0U9 jenen fDlonoten }u erfeben ip.
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Jluftrag, für SBUn (ine Cpcr ;u fcbrciüen. 77
ouf baS Xejtbud) La tcia rostunza. ^ot)bn tfatte bei bcr Gom«
pofition felbftoerftönblid) auf bie oortianbeneu Aträfte 'jiucffic^t
2 ^mfentad flörte bie Oper am 25. 3an. 1777 nnb fegteibt: «On Joua
le nouvel opera «Im rera comUtma« ou «la pescatriee frdelr«. Unter legte«
tem Xitel nennt (Sl^ment’8 dict. lyriguc bie Oper al« »cn Dlnfogi compenirt
unb 1776 5 U 9tom aufgefüfirt. Xa« Xeptbueg unter ergetem Xitel nennt ben
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'
9tatnen bc3 ßcmbciiig«» nii^t. — ®ie iPartitur bcpnbtt fi(^ tm 'fltcbio ber
@c(tUt(6aft ber 'SHufiffreimbe SBien.
I 3118 Scttfaben ;u bicfem Seüi^e bient un« einjtg nnr ba« Siener
®iartum 1777 9ir. 55, 56, 57.
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i>crmäbliiiig?ftt« in (Sflfrl)ji. 79
genannt finb, läfu fic^ nut oetmutl}en , baft, waö bnö Singfpiel
bettifft, entmebet ein iiltereS nnö bem ^togramm bet fürftl. Cpet
geroä()lt mutbc, obet baf? ,'papbn eine getabc fertig oorliegcnbe
neue italiiinifdjc Cper benupte, bie bann balb barauf (mie mir
gleich fel)cn merben) in @ftert)ä^ gegeben mürbe. Unter bem
„Speetafel" ift jebenfallS eine 5Diarionetten<Cper, mat)rfc^ein(id;
„Tibo" gemeint, beten ?tuffül)rung in Gftert)d^ in biefem 3tif)re
9htffcl}cn mnd)te, morüber folgenbeä berichtet mivb; ocr«
gangenen 3at)re(1777) mnrbe eine neue SSorftcllung (in Sfterbdj)
2 äSiemt ®iariiim 9!r. 50. 2« nimmt tic9 .lUtrbingiS niett mit bet eft
eerfi(6ettctt ?(ngabe, btt SPefud; bet Äaifetin im "Jititatet im Omi. 1771 (man
gab Xibctct’8 „^)au9ttatet") fei bet einzige unb leptc natb bem lebe ibtes
(?emal9 gemefen. 91bgefeben »cn ihrem ©efiicbe in SflerbiS? erfibien fie no«b,
fteta mit 3ube[ begrüöt, im Ibeatet nätbfl bet ©urg in ben 3abten 1 775,
!t. Sept., Oper Z« ßnta scema een Salieri nnb ba*
an irelAem Ubenb bie
©allet „®ie ^terapet unb finrapet" een 9ie»eae gegeben mntben (83. ®.
9tt. 02); in 1 7 7 0 ®ept. in „üRinna Den ©atnbelm" (iHealjeitung, @. 5S9);
,
I ,
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so ®it 0|jtr ß mondo della luiia.
baju bie breiartige fomije^e Cper II mondo della luna (Xic Sßclt
beä ajionbeä) ;
auc^ bie „im Sommer jum erftenmale aufgefü^rte
SDiorionetten-Cperette in 3 Slufjügen „©enooefenS oierter ‘ll)cir,
mit ajiufif oon ^oijbn, bürfte für biefe @elegent)eit beftimmt
gemefen fein. Dad bei tturjbbcf in SBien gebrurfte "leEtbud) =*
ber
eper nennt folgenbe ^erfonen;
Claricf^ ßglia • • •
1 ^
Signora Cattariua Poschwa.
Flaminia, altra ßglia ! ^ Signora Maria Anna Paftler.
Li^ettOf cameriera . ) |
"3 . la Signora Marie Jermo l i.
Cerco, »erntore di Emeeto. . . II Signor Leojioldo Eichiler.
Qcditico, bet fii^ für ttnen Stflionomen auegitbt, (rfmit ficti einer jln-
jaljl gläubiger (Spüler. %\xd) ein gen>iger Sitcnafebe wiD non be^en Seiöbeit
rtofititen. lEiefet i|l rei* unb bat 5 »ei bfi>«tb?fä^'gt lötbter, Slarice unb
glaminia, bie iammt bem Aammermäbcben Sifetta non ibm mit (Strenge be>
banbeit roerben. 3)er Slfholog beabficbtigt, e« burib ?if) babin )n bringen, bag
®uonafebe fclbp, ebne e« 5 U abnen, feine 3»fü<nmung jur Serbtiratbung ber
(Genannten giebt. (Slarice bcpinimt er für fub felbp, gltminia für feinen greunb
ben (Sanalier Qmego, baü Xammermäbtben für (Secco ben 3>iener be« 8uona<
febe. (Scclitico b»t nnennartet leiebteS Spiel; er tneiß feinem Cpfer bnrtb ein
groSeS bajn eingerichtete« letescop aUertei (Srfebeinungen im SDtonbe, bei benen
biegrauen bie $auptroDe fpielen, norjugauteln. Suonafebe ftebt nnb glaubt
%Qe« unb felbü, al« (Scclitico nerfubert, ibn unb ücb fcibfi bureb einen Zrunt
in ben 3ftonb nerfepen ;u tSnnen, gebt er auch in biefe gälte, trinit, fcbläfi
ein unb wirb im Scblaf bureb (Scclitico« beute in bcflen pbantaflifcb baju
bergeriebteten (Satten getragen, roo er beim (Snnatben aueb richtig fttb im illionbt
big 1775).
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Xas 3al)t 1T7S. ^apbit u'irb tobt gtfajt. S1
ou« jebem ©ebüfc^c unb fd^lieOUc^ erftbtint in btr ^ifrion btS PcrMtibefcn
Cecco bit iDiajtftüt bcp SDJoiibc«, rccld)« bic tbenfatts Pertleibete Sifetta ju fiA
auf bcn Ifircn nbcbt. 35ucna[cbc ifl cntsücft unb reiinic^t aut^ feine Xöcbter
im ÜUcnbe 511 feheii. ?lndj biele erfcbcincn, begleitet von bem als ^eepcvuS
serfleibeten ffintefte. ®ie üffaieftüt beficlilt nun, baff mit Bnfltntmung 8 uena-
febe's fficcliticc bie (Slaricc, övnefio beten Sibnjefler glamittia fti^ jur gtau
wäblen feilen, bie aMajepät felbp bebült fttb bie I^tongefäfirtin Sifetta tcr.
25er atft bet aferbinbung wirb geitblopen unb 511 fpät entbedt ©uenafebe enb>
litb bafi aUeä nur l?aufelei war. Gr bereut webf feinen fflapn, »ergibt aber
gropiniitbig unb aBe preifen ben aJlcnb, biirtb beifcn BRatbt ein fo gutes Gnbe
berbeigefübrt würbe.
'
baff öopbn geftorbm fei. iBurnep jog barüber Grfnnbigungen
ein bei Sir Siobert Jleitl), bem bamaligen cngtifc^cn auficr«
orbcntlic^cn 3)eooIlmnd)tigtcn am bfterrcidfifc^cn §ofc, ber nidft
nur bie Süi^fage wibcrlegte, fonbern föurnei) and) basS aJiatiTial
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-
S2 ffiobnbaii« in Qiünßatt.
?iii elften Stnnbe (3. 201) rourbe ber sroei großen iPrnnbe
geboeßt, bie Gifenftabt in ben 3aßren 170S unb 76 größten»
tßcilÄ jerftörten. Sranb jiuei oollc läge,
3ni 3. 176S roäßrte ber
2. unb 3. 9(uguft; boä ^rancisenner» unb 5i<oif»flofter lourbcn
„3roct)inal betraf ißu (.'papbn) ber Unfall, baß ißm fein jpauö
in Gifenftabt abbrannte, unb jcbe^inal ließ eS ber Sürft loieber
aufbauen; einige .fmpbn'fcße Cpeni nnb anberc Gompofitionen
lourben babei) ein iHanb ber glononen, unb ei ciiftirt fcßioerlicß
nod) eine Gopie baoou“. 9ln anberer Stelle ® wirb ber erfte
1 SSieiitt ®iatium 176S 'Jlt. t>3; unb 1770; ®et(uftii(t) ber 'Pforte
unb 3tabtfir(^e.
2 9?icär. Jictijcn 2. 24.
3 aOg. 5Dtiif..3t9. Sb. XIII. ®. 150.
l yotice hitim-ique $ur ln vie et le$ ourraqes ile J. Nai/dii. j>. S5.
t'e Sreten. ebenfalls ben Setluß bet SWanuferipte bebauemb, fagt recitcr:
„iHiit einen Setluß tonnte et (§a»bn! nitßt »erftbmeqen . bie Sartitut feinet
atmiba, bie et aH' feinen Cpetn »oriog. 'plepel abet entftpäbigte ipn babuttb,
baß et ebne fein SUiPen alle »ertbeoOen ßJatlituten copirt batte". ?c Sreton
tlagt hier ebne SJetb: ®ie 3ltmiba fällt etff tnS 3abt 17S4 unb auch baa
Ilntograpb bet Cpet liegt »cbletbalten in ber Sibliotbcf ber Sacred Harmo-
nique. Society in fienbon.
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{'aobii rccfaiift teilt ^au?. S3
Xnäcnlnm, ba§ noch bf*dc> t'dt Gpben nmrantt nnb non Cbft»
bäumen befdjattet, erbalten ift, bürfte mobl Öapbn, fern nont
Öofgetriebe nnb au^ bem i^ereid) feineä feifenben 6tui8brad)en§,
monnige Stnnben nerlebt boben. 95?ie gerne mbebte man bie
Gntftebnng fo mnnd)er Gompofition auS jener 3eil i't bieä ,^än«<
d)en «erlegen, aber ber 9)ieifter blieb ftnmm; mabrfd)einlicber
bürfte eä fein, bab er bift- >>n 9(nblicf ber belcbenben 'JJatnr
6 •
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'
flu» ®cto Bufebrift »om IS. 3«nncr 17T9 habe i(b unter aiibcrcu, bcii
von etncT $ctblöbl. Socidüt ecvjaßtcu, iiub unten angefepten revers (fo itp
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:
tielcr S?ent'unteriinä tnvAtc'en : ®ati, baß mi* eine §c*lcbl. Societiit unter
bencn Sebiiigniffen auf aOmaUigeS ©egebren ,
Orafonen ,
ConlaUn ,
Chon,
Sinfonien etc. ccmpcnitert] on< iinb gufgencmmeii, reiberipri*! ß*
tcrbingä folgcnbev Uria*en, tumatten i* bep bermalS.geßalteneu Session »er
meiner ülnfna^me ncci, in (Segenroart be« $errn ÄabeUmeißerS ». ©ciinc,
$erm t StarJet unb übrigen 9{e*t'*affenen SJiännern »iber biefen fc ein«
©egeltten, unb ju beßett ©efStbemng menigßen« jmep bi» brcp iDlcnat be»
3aßr» binbur* ccn nötben haben mürbe, fdgü* »ebrenb biefer 3'*^ meinem
allergnäbigflen gürßen unb $ierm bem ibme gebübreiibeu $ienß nitbt leißen
fcttnte, ionbern, baß i* einen revers mit biefen biebep gefügten fJlnätiabme
meiin e« bie 3tit unb llmftänbe mir erlauben metben) biefen
ßettt metben, allein bi» baßin ßat eine §c(ßlctl. Societiit megeit meiner nießt .
©ietteiebt barnm, meil ieß ein äusrcärtiger bin'f bei mir beißt in bicfem gatt
nur jener au»märtig, beßen 'ßerfoßn betten 3nmärtigen in feinet Sache nüjet
3(ß bin bnreß meine menige ©Jerfe nur gaßr ju einbeimifeß: mann icßott ber
©erfaßer nießt, fc feiitb boeß faß in allen Musicken feine .(finber jugegen, nnb
pcrfcbaßen pietten nüßließe ©epträge.
©efler greuttb! 3(ß bin ein ©iann pon jn pieler (Smpßnbung, alä baß
i(ß beßättbig bet (Sefaßr folte anJgefejet fepit cassiret jn meeben; Tie frepeti
Äünfle, unb bie fc feßifne SJißenfcßaft ber Composition bulbctt feine ®attb«
merf«.geffeltt :
grep muß ba» CSemütß, unb bie Seele fepn, trenn man benen
aSittmen bienen, nnb ßcß '©erbienße fammlen mitt. Slocß eine»:
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S6 SDitftt «r. 6.
Xitftii mir gtitfcaiifitn Siacilrag }ier .')00 fl. bctradfte icb als tin ftbr
nctbircutiges Sibtr-SäergclImigs-SHocbt, tnbcm itb b«r Soeutai bafüt luoo fl
nen. trelebem eine §cefilöbl. Si>cietiit meine 30*' fl. 10 fr. in eben jener 'iJüinic
vmiefbeiablcn mirb
3eb aber itcrbc traebten, uneraibtet eine« fo brobenben rauben aierfabtenS,
wenn es anberfl ooti llmftänbe mir erUiuben ircrben, für
bie 41’ittM’en perfebiebene jiircvn 91cu nnb unent.gelblieb ju i’erfafien. ®ci ieb
lienfifertigfier Eiener
3oi«pbuS .?iaBbn. m. p.
ÄabcUn ilieificv
ont 3at)i'C 17SI fanb fid) bic Socirtnt aber bennod) öcr»
ober eine aiibcrc Bomficaiion für feine 5Diiif)e unb $pefcn oer>
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; ,
genbe SDiitmirfenbe
Rosxna, pescutrice viHuom e di spiriio Jai Si^a. Barbara Ripamonti.
Conte Errico, giovine volubile e stra-
babe», wa« um fo mehr auffaUcn muß, ba er in ©icii febr häufig ben Slbcnb
bei bev pcrwittwetcn gürftin ^ubrarbte. äin^cuberf erwähnt beffen wieberbclt,
l.
I772, 13. Xec. »De la chez la psat Eszterhasxf oa tl y avait
heaacoup de monde; l'etnpereur y resta jusgu a minuit.
2 La Vera costanza. dramma giocoso per musica da rappresentarsi
al teairo d Esterhaz la primacera 1779.
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SS Xit Cpct La vtra costanut.
jufammen faffen;
geiftig begabte gift^ctiu, bie teimlit^ mit bem ©vafen ßrrico, einem greunbe
beä StnePe, »erlebt ip, auf^ufuebeu unb pe an ben reichen aber befebrünften
ihrem Sniber 2)tapno, fjaupt beS gifeherBelfe«, nnterpüht. SiÜettc aber jeigt
bann etwas Wipen, wenn fRcpna bem SiOetto bie Jgiaub reieht. 3rene unb
ßmepc nehmen nun 51t Sutrigucn ihre 3uPueht, in geige bepen Stepne mit
ihrem geheim gehaltenen Söhiuhen beS ©rafen entpicht. Staih langem Suihen
wirb pe in einet Sauernhütte entbedt. ©raf Crticc. burch einen »en ber Sa>
renin gefälfehten Brief ine geführt, wirft Stopna Untreue »er, bcih bie fflabr-
heit lommt ju Sage, bie Baronin giebt enblieh nach unb brei Searc 3reue —
unb ©rnePo, Stepna unb Srrice, unb Sifetta unb üJtapne reidjen pth bie ^)änbe
^nm ewigen 3 Bunbe.
Sartitur feP am Sehluffc bie 3ahreSjahl Tts 5 tragen, ein bei $ahbn, fc>
»iel mit bis jept befannt ip. nur ein einpgeS fDtoI {1790) »orfemmenber gaP.
®afi bie Oper fehon 1776 fertig war, fapen wir früher, fliaeh Otto 3ahn befönbe
pch baS Stutegroph in ber Sn»et<Bibliothet bes ©rephenep^ ben Seimar.
4 ©ethaer Iheater-Äolenber 1787, 201 ; 1788, 195.
5 „©epet weniger als wir bet fehünen fDlupf wegen erwarteten ; bech
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laä g^cpaav 3lntciuo unb Suigia ‘j3cl',ctti. S9
componirte Cper. ^eti§ coiTigirt il)n bn^in, baft bie Cper nur
ein Pastirrio fei, auä oerfd)iebeneu SßJerfen .^nnbn'ä j^nfammen«
getragen. Üiiir fbnnen if)m mit feinen eigenen Störten entgegnen;
c'est une erreur. £aurctte bcftel)t faft ooflftönbig auä 9fnmmern
non La vera rostanza, mir in onberer Sieitienfolgc gegeben,
al^ Sinieitung ift bie Cunerturc j(u 9lnniba gemäblt.
9ün 26. ajinrj 1779 mürbe ba^ S^epar ^ßoljelli auf ^mei
5a^re in bie fürftlic^c SlhififtapeUe anfgenommen — ein Gnga«
gement, bag für .'papbn oerböngnifeooU mürbe. 9(ntonio
iBoljelli, gebürtig anä 9iom, mar ©eiger unb in fc^on nor=
geriiettem 9l(ter; üiiigia' feine ^ran, eine geborene Moreschi
ans DJeapel, f)atte einen SDJejjo « Sopran non gcmb^nlicf)em Um=
fang. Sie jä^Ite bamalS I9 5nl)re unb mar, of)ne gerabe fc^ön
per mar oon mittlerer ©rbpe unb jierlic^em 2öud)S. * 9iad) il)«
rem iHepertoire läfet fid) auf ben ©rab il)rer Seiftnngen fcf)lie'
ften fie
;
gab ))iollen .^nciten IRangeS in Cpern oon Ülnfoffi,
Sarti, ®a,tjaniga, Salieri, Xrajetta, lRigl)ini, Qimnrofa unb
Igapbn. 9lnd) il)r ©elialt,^ ocrglidjen mit bem anberer Sän>
gerinnen, beutet auf nur bcfd)cibcne fünftlerifd)e Jieiftnngen.
Ißem dürften fc^einen Seibc nic^t bepagt j\u paben , benn
fie erpiclten noep oor 9lblauf ipreS SngagementS , Snbe Tee.
1780, ipre Sntlaffung, bod) mürbe ipnen bie ©age für bie nod)
(S U'c^l and) nur an ber ®crPeIIiinä liegen" (14. 3an. . „älliüfiel" jl:i.
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90 i'uigia ^’cUcUi.
*
fet)lenben jiüci SDJonotc ooll ausbc^aljlt. Süs biejc S“
öiibc ging luuvbcn fic aber bcmioc^ mit bem biät)crigcn @cl)alt
bcibefjaUcn unb blieben bis ,^ur Slutlötung ber Mapclle M790 ,
ein nnb i'erfcßaffte ißr nad) ber ?(uflöfung ber Mapetle ßngoge«
mentS auf Heineren italienifdjen Süßnen ( ij^iacenja , Bologna),
„meniger ber ©age als ber fortmäßrenben Übung ßalber, roo.ru
il)r ,'^apbn gute iHollen unb „einen guten ÜJieifter münfdjt, ber
biefelbe SDiüße geben mirb mie bein ©aijbn". ^
fiel)
SiUe bein ,^ai)bn! — ßier fteßen mir nor jener 9teil)c »on
^Prüflingen bie ^apbn beoorftanben unb benen er fid) nad) jat}>
4 Sin Setiebuß »cii 55 (Hulbcn war ibnen Iiiri nach ibrev SliiPcUimii
iiadiflclcbcn »erben.
5 l'n buon Maestro chi tt dara tisiessa peiui, come il tuu Haydn.
G Sin äbnliiber gaU aii8 $apbn'8 feten, 3'it feines Senbenev tluj*
intbaltc« »irb ebije iierjen*faebe erfl ins ricbligete riebt fieOen.
7 Jie Sctrefpcnbein »mbc italieniicb geführt.
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.:
Juigta 91
i^ren älteren 3ot)n er,Mcht unb gam erhält, bi« er fid) fein 3frob
felbft öerbienen fbnne. Sind) boran möge fie bentcn , bag er fid)
nid)t met)r fo erinüben tonn wie bie oort)ergel)enben 3af)re, bo er
onfange alt p inerben unb il)n Qllmäl)lig baö ©ebäc^tnig ner«
erfolgte ,
fdjreibt .^aobn :
„Xljeure fpoljelli , oielleid)t wirb jene
3eit (oinmen, weldje wir uns fo oft (}erbeigewünfd)t (}abcn, bafi
üier 3lugen fid) fd)lief)cn würben. l)aben fid) gefd)loffen,
aber bie anbern jwci — je nun, wie @ott will", ^fennod) weift
^ai)bn ficft aud) mit bem öfebanten oertraut jii maeften, baft bie
'i^oläclli einen Slnbern oorjieftc, bod) foll fie it)in bieS juoor an«
geigen, „bamit bem fRomen nad) fenne, ber fo glüdlid)
id) iftn
fitod) weniger will er es jugeben, baft fie fogar übel über iftn
aus bir fpraeft. Sorge für beinen guten 9iuf, id) bitte bid),
unb benfe mancftmal an beinen öapbn ber bid) fd)äftt unb gärt« ,
lid) liebt unb ber bir ewig treu fein wirb." 3(ud) nad) (Bologna,
wol)in fi(ft bie ff?olgelli mit iftren gwei Söftnen begeben ftatte,
gar nod) feiner erften Souboner fHcifc felbft nad) Italien gu rei«
^ 0 ciira PfilzvVi ,
tu mi ntai $empr*' ncl corv. mai. mat mi acorthro
tli /<*.
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; ;
92 Siiigia 'i<cl;{Ui.
:• Iccuraeiu:
3 *, bit Ijiet Umetfettiäte Mripicdjc bet Signora Soifa 'bcljcUi im galt (
id) gefomun fein ioüte midi mietet ju w^eitaltitn, feine antcre jur grau 511
ncbinen ala genannte foiia ifol",etti, nnb tvenii itb Sitirer bleibe, oerfptetbe
i(b genannter t-'cljclli, ibr nad; meinem lobe eine lebcnelänglidie 'l^eiirion oon
brei bunten ©ulten, b. t, :tOU g. in SBiener 3)iün?e m binterlaffen. tReebta«
gültig scr jebem ätidner unterfertige id) mid)
3fiepb $ai)bn
Sien, am 2.‘t. tWai ISilO. Sapettmeiger i. .?)obcit bea
gürflen Sftetbajv.
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"
$uijia 'i*ol;cQi. 93
roeifung aber auf Hoo @ulbcn erttärt er „für 9full unb nichtig,
weil fo uielc metiicr armen Sfnoermanbten bei größerer Stbgabc
ju menig evbielten. Snblic^, bte fßoljelli foU alfo mit obigem
oon l5o ©ulben jufrieben fei)n".
jäbrlic^cn 9Jermä(^tnifi — 5m
jmeiten leftament (1S09) merben ber iPoljeUi § 33 nur bie jäl)r<
len habe".
Üuigia ijJoljetli l)eiratl)ete nod) oor ^at)bn’8 Slbfterbeu ben
Sänger üuigi gtanc^i, mit bem fie fic^ bi^ 1813 in iöologna
aufbielt.5m 5- lS2o reifte fie mit i^m oon (ircmona ans nac^
Ungarn;'* fie ftarb 1832 im 82. üebensja^rc in bürftigen Um-
ftünben in ilafd)au.
l^aft bie f^olselli (wie oben enoäl)nt) mit ilirem fOianne
nic^t glüdlic^ lebte, erfahren wir burd) eine 2iuf5 erung §ai)bn’<S
in einem üonboner Srief. Gr ff)rid)t barin oon iljrcr 2d)Wc«
ftcr (Gl)riftine Dfegri) bie bamalä als Sängerin an ber Cper im
ffjant^eon angeftellt war unb „fc^on lange ^eit oon il)rem fDfanne,
1791 fdjrcibt er weiter; „2:u l)oft gut getl)on, il)n ins Spital
bringen ju laffen, um bein Seben ,^u erhalten". Unb im i’lu*
guft; „2BaS beinen armen fDfann betrifft, fage id) bir baff bie
10 Sin Örief an iferen Sebn ift ouS tem ungariWen gierten ®emw,
Semitat Saro» batiet.
3. 1700 unb nimmt benfelben ale ben eigentlidjen ©eteeggrunb an, ber lpa»bn'»
'Jteiie nad) tenbon ecranlaßte. Satpani [p. 222; gebt ncefc treitet, inbem et
lagt, baß $ai)bn mr be» lebe» ber „©efellt" eine Sinlabung an»
llati» erhielt, bafelbg bieCnncerU spirituela pi birigiten :c (alle ctma in
17S2). — @egen ©riefinger unb ®ie» febeint ^)al)bn leint» ©erbältniflc» jiir
‘pogetli nie erwähnt haben. i©ei Sie» bebt ber tliame „‘puIctUi" nur ein>
mal bei Srwähnung bt» Icfiamente».) Äud) bie ®cbne führt nur Sie» ein-
mal an unter bem ©er;, ber Sebülcr §a»bn’« al« „px't» ©tbriibet ©nlccDi".
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'
04 "Jliitcii 4*clic(li.
it)n ol« einen begabten 9Kann, ber in ber JtapeUe burd) feinen
ec^t ital. Tt)pu«, burd) fein reid)e« fc^toarje« .^aar unb feine
(Sgerba-,B’i(ben ÄapeUe [C^eim bet gefeierten länicrin gannt) (Slfelttj geg. 1969
in Qifenftabt.
15 Seine t^ectettfebeii SSetle, barunler 3)aube, fDlatt^cicn, fDtarpurg ic.
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;
‘ilntcn 95
beit ftarb er am 18. gebr. I85r> in fßeft int ?tlter oon 72 3f>b*
vcn Sr wirb af^ ein SDiann oon liebcnSwiirbigeni, ebten Sba*
rafter gefdjilbcrt ;
oB SJhififer jeigtc er bie gute Scßnle §ai)bn'5.
beS Xid)terä Sfnficßt erbat Xie 3tntioort erfolgte aber ,^n fpöt
— 'jjot.tclli bntte bereits mit ber föhifit abgcfd)Ioffen.
Sa war notbmenbig , baS ßeben biefe» oielgeprüften SOian»
neS eingebenber jtn fcbilbern, ba il)n bie 3rama nod) bfnte für
einen natürlid)en ®obn .'popbn’S auSgiebt. Xnß i()n §npbn
fcböote nnb liebte nnb ond) für fein geiftigeS SBobl beforgt
17 let Stief (Scetbe'S lautet, „Üliii bic an mi(b, mein mertbe|ler S>err
ÜJiufit Jirecter geriebtete eerfeblc niebt 511 em'icbein, baft inbem icb
ben Sialcä oen Slanbinc rbutbmiieb bebanbeltc, atlerbinäS meine Ülbficbt je«
u-elen, bem Sombcniüen Selcgcnbeit \\i geben na* itoliänifibcr Seiie recita*
tbii* m nerfabven. S.'iellei(bt miitbtc jebc*. rcenn bieicS 3bre 2lbri(bt iff, bcr
Tialcg bi* unb ba ju t>ertür,en unb nur ba« beinibcbalten feijn rca« wm
S*crPänbni6 ber t^ianblung nötbig ift unb tugleitb ber 'fflnfit sPcrtbeile bietet
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1)6 'i'ietrc IjcljcCU.
l)offe, baff mein i^ietro fid) beffer befiubet (fd)reibt .^apbn oon
üonbon and, ;
id) laffe il)m fagen , baft er beffer auf feine 0e»
fnnbljeit ac^te unb bafi er feiner IDJntter folgen foll". Unb nad)
iffiocenja ;
„Xu fd}reibft mir oon beinern lieben ijjietro , bap bu
il)n mir fd)icfen millft. Senbe il)it nur , id) merbe il)n mit gon«
jem )per;teu umarmen , er mirb mir immer fo mertl) fein unb ge«
l)alten mic mein eigener ®ol)u. 3d) merbe i^n mit mir nad)
Söien bringen*. ifJietro follte bann bei ber 3cl)mefter ber fffol«
1% tücle "Jliijeidicn fpt«b«n bafür. 9iuv ein ®cii(.'it( fei ^iev angefübrt;
3n einem Striefc an ihn (1SU2) lefcn »it feffel ie^rict mit gellern,
taß tu bicb nx'bl befinbeft nnb öfters pt Otkn gcbfl, bieS freut mid) be'pW-
Sermelbc ibm mein (£ampliment" — U'cmit feine Sefticbigung auS-
brüdt, ibn in guter ©efellftbaft ju iriffcn, beim l'tffel, einer ber intereffanteften
äebüler 4'aBbn'S, bem mir cinf) netb begegnen metben, mar ein febr gebtlbctei,
foltbcr junget fDlami.
Summe ift bann burebfliicbenj. i'otbet, § 51 unb 52 beifit eS: „9Ja<b ihrem
2cbt ber fDintter 'JJclpUi's) fdl tbr Sebn 2Intcn ^'Clptli ncib auf öin 3>>bt
biefe 150 fl erbatten, meil et fcbcrjcit ein guter Sebn gegen feine IDlutter
unb mein bantbarer SibiiOer mar."
20 iJiasbn’S Slrief beginnt: „SDiein lieber Sobn! ®etne mabibaft finb-
liiben Äufierungen fo wie jene fämmtlitber ©lieber ber beebfürfilitb CPer-
bam’feben .(tapeOe pi meinem 9tamenSfcftc haben mir bie beißeften Ibränen
auSgeprefit,"
21 Siaenic, ben 3)lanen bes Bctetpigten Sofepb §abbn als fpfanb heiliger
unb bantbarer ©rinnernng gemeibt pon feinem 3bglinge Slnton 'pe'ieHi
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;
‘lUetrc 97
immer mit mir fein. 3(bcr icf) hi^ff« fr bi8f)er immer ein
mag ich ihn uicf)t unb bu roirft mir bie iBfahrhcit fchreiben ;
id)
nod) in hohem 9lllcr feiner fehr mohl erinnerte, nub ben fpäteren
fDiufitlehrer fDtatthäu« SPabnigg (geftorben 1S6S in i|3eft'.
ifietro « Üeben mar oon tnrAer Tauer; Aort oon 9fatur er»
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;
3ö()linc)S üon ^onbn erfdjeinen ma^, ^eigt fid) unS bod) gerabe
t)icr ,'öat)bn'S loarm fiit)lenbeS ;piTS iin fd)önften i!id)t; eS loar
il)in SfcbiiiiniB, für ein anl)änglid)cS Sikien ,^n fovgen unb fid)
ncr Xiarinm nur ?)n er,)öl)len mcift, bafi -tu einem ^rciball ooo
SfilletS auSgctbeilt mürben. Xic Ulnmcfcnben fonnten nid)t gc=
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;
Jiabre burcf) bic ?tnffiilirnng eines neuen 'JBerfeS »on ,^>ar)bn ge*
o'S griff , bei beffen Gompofition er fid) woI)I oft genug ber mit
bem ^id)ter unter einem ^ad)e üerlebten 3^*^ erinnert baben
mag.
Ta« bei Sieft in Cbcnbnrg gebrndtc Teftbncb^ nennt fol*
genbe if^erfonen
Coiiauza, nwijlie di (ieruandu . . Sif/ra Harham Hipamonti.
•Silfia, Kiia minor surella fiigra Luigia Polzel l i.
dernoudo, enntnrte di Coitanza . . Sig. Andrea Tutti.
Mnrico, compagno di (w'ernando. . Sig. lienedeHu Hianchi.
Xh einfache .'öonblimg i|t mit meniacit 'Borten erjäblt; ©emanbo hat
fi(6 mit feinet grau (Softanja nnb bereu jüngeren ©(ftiveper ®il»ia eingefefcifft,
um gdi mit feinem S$atet in Beginbicn w ttereinigen. (Sin Sturm oerfchlägt
bas St^iff an eine müfle 3ufel. ßs erfebeitten 'Piraten unb führen ©cruaubo
fort. ®ie heiben SAiccgern friflcii fortan iüt Sehen tüinmerlicb. 'Jtaeü brei
Sahren bat riü) ©criianbo frei gemacht nnb nnternimmt es, ohioof)! hoffnungS-
’2
'i'tnfifalifche itouefbonbeu; ber tentidjen Rlb. ©efettfehait für baS '^aln
1792, '3tr, 17.
1 $al)bn’ä öcjeichnnng jCperctte" ©rief an Jlrtaria, 27. attai 1781, ift
natürlich niept ernfibaft 511 nebmen. 2)ietaPafto’8 Sichtung, 1752 für ben fpa>
niiehen ^lof gefchrieben, roiirbe bafelbR mit bet SPtnrif hon ©oiiito nnb unter
ber Seitmig bes berübrnten CaRraten örofcbi igarincDi) anfgeführt. 3mtschfi
bann bei ©clegenteit eines faifctl. ©efnies (1754) in Scbloffbof, einem nabe
btt nngariiehen ®ten',c gelegenen Snüf^lofft beS ©riir,cn giigen »on Saoonen.
(©ttgl. ©b. I. ®. 115). Sas Sibretto bet gleicbnamigcn Cper »on 3. Scar>
latti, 5 iierfl aufgefübrt 1757 in Bien, ift niipt sott 'iiietafiafio, u'ic gh'ment
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1 00 2($üler .?iai)bn'«. P. Oiifmccj.
dien beionberen Si^ertl) ,^at)bn auf biefeö SWerf legte, bezeugt eine
Stelle auö einem feiner S^riefe an ?(rtaria 27. SOJai 1781), mo
er, feiner ^arifer Gorrefponbens erroahnenb, fich über biefe^ unb
ein iiroeiteS Slierf äußert: „baft bergleidjen 9(rbeit in ^lari^ noch
nicht ift gehört roorben unb oielleidjt eben fo roenig in Sien".
9(nch fchidte er 9lbfchriften an bie phüh“nnonifd)e 9lfabemie in
Üllobena (üon ber er fur,^ oorher üum ÜJiitgliebe ernannt morben
toar unb alö fold)c«l and) fd)on auf bem Titel beCS Libretto er*
U'iihnt ift) unb oermnthlich auch o" fpanifchen )pof, oon
bem er balb baranf ein loerthnoUeä 9(nerfennung
empfing. L'Isola dimbifata mürbe 1785, 1(1. SOiärs 'am 9ta*
menetng ,'papbn'ä) oon bem (8ioIoncell>91irtnofen äöillmann im
f. t. 9lationol*,^oftheater in 2i>icn als( 9ltabemie aufgefülirt.
Gine beutfd)e Überfebung ber Tichtnng, betitelt: „Tic müftc
.Jnfcl" oon W. 91. 9)ieif;ncr crfd)ien fd)on 1778 in ^cip.Ug bei
Till. —
iBährenb bem 9lcubau bcö abgebrannten Tl)eatcr? mürben
bie Cpernoorftellungen in Gfterha,) nid)t untcrbrod)en , mic bied
einige gebrndte Tejrlbiid)er bezeugen, lütenn biefc and) jebt nod)
fd)iencn.
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'
3 Ö- -
3 ol). ®. Snimpbolü- 101
3 'Jliit obigem ®tjUer ifl niebOii benveebfeln 3of. 3<f<l'r, „ein ivabr-
baft fcelenV'cBcr Siolinfpieler, beffen febmeljreiiben ®oii mib ciubriiigenbcit
S.!ortrag ^ravbti über alle SOlaßeti liebte". (@o6ner, Unioetfol-bej., iro er im-
ritblig al* Stau; 3is(« angegeben ifl.) 3'ftl*r- in ®ienflen be« @rafen Erböbu,
fbielte 1172 in einer Sttabemie im Ibeater näifl ber sBnrg f9teal\. @. .113 .
ferner in ben ?lfabemien bei lonfünfiler Sooietät 3 mal il'IS — S(i, alä
(Scncertmeifler beb gürflen ®aUbpani) pi ^reßbiirg, bann als SDluntbirctlor bei
®onI. (170(1, S. 13 11 . IG) nennt ®emntb nnb QbPinger alb ocpUglicbe Sibüler
beb »ortrcffliiben oerflcrbenen Bißler. 9ta<b bem SBiencr lobteiirrctofoU flarb
3ifller am IS. tWärj 1704, .50 3abre alt.
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'
102
rer unb Gcmiponift für fein Jnftnmicnt luar er febr gcfdiä^t. (Sr
©eine.
oauaü 3of. 'l-'Icod, ber überaus frud)tbarc (iompouift,
ibni mel)rere 3öf)rc unb gemaun beffcu wolle Zuneigung. (Ss mag
für ^Uepel bie glüdlidjfte feines 2cbenS gemefcn fein unb
bcibe llicilc merbeii fiel) berfelbcn mit (fSeniigtlmung erinnert
bafj (Sr nenerbings meine liebe gemaun, mir finb fd)r oft jn*
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ijgiw, ‘i*((oel. 103
fammcn imb baö mad)t ?l)in ö()re, uiib (Sr lucife icincn 18otct
ein Senlar non ?of. ,t>ai)bn. 'Bcnn Sie felbiqe nod) nid)t fen»
Sie finb fet)V gut qefebrieben nnb fe()r anqenebm; Sie inerben
oud) qlcid) feinen fDteifter l)erou§ tennen. (^nt — nnb qlücflid)
für bie fDhifif, inenn fl*lei)cl feiner >>« Staube iftuns .'paiibn
jii rcmplaciren". Tamit nun bntte e§ allerbinq® feine guten Söege.
35?oliI fnd}te il>lei)el feinet üebrers fOtanicr nnb Stil fid) eigen
üii mad)en aber ber Ofeift feblte unb in feiner fpiiteren f)anbinertä>
nad) Cfterreid) jii ermirfen, obrnol)! fid) ,'pnnbn felbft nnb bie
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104 Jinton Äraft Antonio Sloietli.
li ?lu( feiner Jabrt iuni Ceernbauie entätnä bet öoniiil 41ciiai'a;tc mir
}ufäüi<l bem lobe bei ber öjrlcficn einer $SBenma<cbine
7 9!ad) ben ?lctcn ber lontünfUer-Socictät irurbe Straft n> fHefipan,
®e;irt 'pü*en in Cifbrnett, am 3o. ®ec. 1752 geboren (niebt 1751 ober 174'.t,
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Äntcnic Stcfctti 105
jc^ließlic^ ber SKuftf ju. Sr jcigte fic^ ata ein je^r begabter
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CI) ru II i k.
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, , ,
fid) unb bieten nnS fd)on jc^t golbene ungeal)nte f^üc^te. Dfament»
lic^ finb eS bie ad)tjigcr 3o^re, in betten fic^ in IKfien foft alles
oereinigte, rooS bie IDfetropole ,mr beoorjugten ÜJhififftabt ftem»
pelte. Dloc^ lebte @lucf unb genofe bie 5riid)te feines 9iul)meS;
IDfojart, jnm itmeiten» unb brittenmale (in 176S unb 73) SSfien
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110 'JDturtfpilcoii am tai’crl i^ok
nur ba^ er, burdj baS SBeifpicl beS öofeS angeregt, bie 'lonfunit
mef)r benn je fclbft auSübte, ,^og er nun aud) bie Münftter in
fieß feit bem Xobe ißreS ©crnalS Jranj I. (geft. IS. 9lug. 1765)
oon allen jurücf unb befueßte, mic mir gefeßen,
nur nod) einigemal baS Xßeatcr näcßft ber Surg. SEUoßl fanben
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•Hiiinfpfltiie am (aiictf. III
iioc^ mufifaliic^c Sluffüliningeu bei ^ofe ftatt, aber mir Dor bem
Jlaifer 3ofebl) uiib lucnigcn bcoorjiicjten ©nften. IBoii bcn öot»
6lQDicnnei)'tcni waren SBen.^el 33irf i'sugleic^ ^oforganilt id)on
1763. 9)?at^äue 3d)lbger 1766, Sßagenfeü 1777 geftorben.
3^re ©teilen oertraten nun 3oi- ©teffan unb feit 1781 öeorg
©umnier (fpäter 1791, öoforganift) unb Seopotb «ojelud);
©ingmeifter war nod) ber frül)er genannte ®io»anni löattifta
beffen ©erfe feit 1770 auf bem Diepertoire ber Cper ftanbeu,
fein mufifalifc^er fHatligebcr. ,3ofepl)'8 @efd)mad war in ber
burd) öaffe unb ^iccini repräfentirten Xrabition ber italinnifdien
unb feine 9?eigung blieb biefer 9iid)tung .yigctban.
SJiufif gebilbet
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1 1 2 am (aifcri. §cft. .?(armiMU«mitrif.
geltenb ?gi inad)en, allein „er batte feinen @mnb, bie ©efcbtnacfS*
fertigt ift, beiläußg; beibe finb oon S53erth, erftere burcß iß«
gcfchmadoolle gönn unb 53erjierung, leßtere burcß ißre Ginfacß'
heit unb folibe 5lrbeit.*
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lüfclraurifeit. Jbtaltr in Varcutnrg iinb acbüiibviimi. 113
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lU Xbcater in btn Corfiäbteii.
pelle in 1777 würbe fc^on gebockt.) 3n 1784 unb ben jroei fol«
genben 3a^ren waren bort bie ber fiaifer bem ^bc^ften SIbel
unb fremben Säften (u ßl)ren gab , wobei bie SDJittagStafel in
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Ufattr in bt« Sotfläbttii. 115
tcn fid) an Slllcä I)cran unb ju^lcn es big auf bie öibnicftcn
«ombbicnäettel f)crab bcn priDilcgirten If)eatem gtcic^ ju tl)un.
„Sage einer nod) einmal irülimt ein 93Iatt) * ba^ man bem beut«
gehörig. Sllg £otal biente ber lanjfaal, ber fd)on 1770 oon
f^elij; 'jlerner mit feiner Slinbertruppc ju 'IhcateroorftcUnngcn
benufet mürbe. 1783 fpielten bort Stubenten in il}rcr f^erienjeit
unb jroar unentgeltlich unb unter Scitung beg 5i^anj Xaoer @c«
mei). 1784 fchtug bie SSilhelm’fche ©efetlfchaft bafclbft ihr Säger
auf; 3lnbere folgten. Jag „ Söienerblättchcn “ fünbigte mitunter
bie IBorftellungen an, barunter bie Singfpielc „Jag ©ärtner«
möbcheu“, „ Jie eingebilbeten ißh'lt’iophf”", „®er Sarbier oon
Scüilla“ (oon HJaifiello); „3lgmobeug" ober: Jer frummc Jeu«
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1 16 £(ieatci in bcn ^Bcrßäbtcn.
lebterer fd)uf bie ^igur beg Mägperlc unb erfreute fid) ber grofj»
teil ®clicbtl)cit. Sieben bcn itoltgpoffen treffen wir and) auf jabl«
reidje nnb fel)r oft gegebene Singfpiele unb Cpern oon Solicri,
Sarti, Stnfoffi, l^lud „iftilgrimmc oon Dlefta", , ©aBinann, Tit*
tergborf, ißincent fDlortin, Wretrp, b’Sttlaprac, 3ol). Sd)ent bie
Siuqfpiele „®ie SKcinlefe", „Eie 3Bcil)nod)t auf bem üanbe").® —
2 «lie la (‘brater, chez Kaspirl acrc tonte la Compagnie
bevt ITST. 20. ®iai.
3 .'fall QMcr »en iPtarincIti ISOI in bcn Slbcigaub etbebeW ilarb !SU3,
2b. Oau., 58 3«bte '>lt-
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®ie teibcn Sbtattr bcr inntrcn Stabt. I |7
Ratten feit 2Kittc ber 70er ^?al)rc I;crum,^ief)cnbe Xruvpcn i^r @lüd
»erfucf)t. Xer ißrincipol Gljriftiaii Stoffbod) fafetc cnblid)
®i§l)er in ber innern Stobt auf bem 9JcU'9Jtorft in einer ®ret=
bereu öcfd)id)te bi^ pm jabre 1760 mir fd)on tennen,' bie nnS
aber jebt erft ein reicbercö i8ilb entfaltet. 353aä oberftc Seitung
unb ipad)t betrifft, finb beibe Xl)catcr oorerft gemcinfam p bc»
ias fleine iljeattr 1847 in bae oen ibm erbaute iiiib iiot^ ihm benannte ben*
tige „(Sarltbcater" über.
6 'Jm 30. Sept. 1701 fanb hier bie er|te 'Jtufiiiünmg ber
ftatt. 1801 überfiebelte bat Xbeatcr in ba« neu erbaute neep peilte begepenbe
„Xpeater an ber Söien”.
1 öonb I. S. 83 — 100.
2 'Jluafüprliipe« fiepe I)r. 6b. fiMaftat, 6ptonif bea 1. 1. if)üf-©urgtpeaieiä.
Sien 1870.
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118 hit bcibcii Xbcater bcr inneren Stabt.
9(n Stelle beä feit 1764 alä ©encral » Spectafel » ^^irertot fungi»
renben Wrafen 3o^. SSenjcl Sport (93b. I. S. 93) trat im 9lpril
1775 5oI). 3ofepl) gürfi ''^bcocnliüller unb nad) beffen Hobe
(10. 9lpril 1776) ber Cberfttämmerer @raf (fpätere ^ürft) ^ranj
Drfini«9i ofenberg, ber im 3an. 1791 burc^ ben @rofen
3ol). SBenjel Ugartc erfept mürbe. 911s ^ädjter unb oberfte
ileitcr in biefer ijjeriobe erfdjeinen ;
^ilocrbing oon
SBcocn, oorbem taifcrl. .üof=93aIlctmcifter (I. 86), ber 9lbcnteurer
ÖHufeppe 9lf flifio ’ (non 9)iai 1767 biö SItai 1770); (Mraf 3o«
bann Äobari) ;bi« 9(pril 1775); @raf tteglcni^ (fai2 SJiärj
1776 9{ad)bem aber bic finan,^icllcn 9.3ert)ältniffc bcr XI)cater
.
3 ®ttgl. ®b. I. ®. t4(i ’ättm. 39. ®tf tisbtrige Sdjreibart Sffl'9'o ifl
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Xa« Ibtater tiä(^|l b« Surj. Xi« italiänifib« Cbcv. 119
nac^ iHpm ging, ecrtrat il)n fein Sd)üler Salieri unter Cbcr*
auffid)t bcS 9.Uce<MapcUmciftcrS bem Tobe
Slocb
©aftmann’S '22. San. 1771) blieb Salieri* alleiniger Cpern»
birigent bis jum Tobe Maifcr Sofepb « (179u‘ . 9tun fanb fiel)
nod) .vncimal, §affc mit ber fünften feiner für SlMen gefd)rie«
benen Cpem; ©lud lieft feinem Orfeo ,17621 nod) Aireste*
unb Varide ed Elena folgen. — Tie in biefer iperiobe mie über»
boupt bis 1790 incl. gegebenen Cpern finb in SBcilage III jii«
biibnt enräbiit ber 21n(fübnmg in feinem Srften -Sebteiben, bat. 27. Sßimer«
monot nnb wirb in feiner SPegtiÜening niebt 10 läge jnsc'rartct baben. 3«ben
.gwtifel aber benimmt ba? SSiener Xiarium 9)r. 104, 30, Ubrigmenat, wo e«
beißt: .^ampag« unb bic felgenben Xäge nnirbe auf bem Xbeater näebÜ
bet ©utg ba» neu« Singfbiel SUcefl« genannt aufgefübrt ;c. SamPag aber
Üel anf ben 20, ben 2. Sleibnaebtbtag, icäbrcnb ber 10. auf einen üliittlroeb
fiel unb cbenbrein in ben absent inbem niebt geftielt irerben burfte.
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120 3)a« 3tatttbtatcr.
„ibm ben IDlnnn i^u überlaffen, ber fo gann nach feinem .'öerseit
fcbriebe“. —
Xq# Stobttbeoter mürbe nad) be# Slaifer# Xobe am Cfter»
fonntag 31 . 9)iär,\ 1766 mieber eröffnet. Sine rabitale 'Seränberung
mar biefem Xbeater oorbebatten. Xie Xbeatercenfur, fcbon 1751
eingefübrt (Oergl. I. 100), mürbe 1770 burd) 3taQt#ratb f^reiberrn
0 . siebter Sonnenfcl# al# Xbeatralcenfor) ftrammer gejogen.
Xie löurlesfc lag in ben lebten ;
ber Jlomifer ißreboufer
ftarb 1769 (I. 97 unb gelij ftnrj) 1
oerfucbte e# bei feiner 3ßie«
bertebr »ergeben#, ’ ba# frühere 3ntereffe für ibn mieber anju«
fad)en. IJln bie Stelle eftemporirter ffjarcen traten nun regel«
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2bcattv>'}>rbatj5cieUf(6iifttn. 121
iniifeige ©tiide unb bcv ^anötüui-ft lebte nur nod^ in einigen 9lb«
arten tiinimerlic^ fort.
fjfat^bem bcr .öof, roie oben em)ät)nt, im 3- 1'76 bie un<
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122 91aticnal.2inäfpiel im Jt'cf-'ülaticiialtbcalcr.
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,
,
lebte iJorftelluug.''*
11 ilcn C^lint'ft^en Cbcrn tctirbcn con Cct. 1781 bi« OTär', ITS3 ge.
gegeben: 3pbigenia auf latiti» (II mal , 3llcefle (lO;, Crfeo !ti , 'pilgvimme
SCH iPietta 0 . 'Jiarfi biefet 3*>t setfebtsittben '«ine Cpevn onf Sapte binau«.
12 Xct ÖTOäbitmtg setbietit aneb fcfgettbe 2lntünbigiing au« jener 3«it:
„CbtbietnngascU maebt bic ber '5cbaitfbiclfun(l fitb mibmenbe 3ngeiib einem
serebrung«n'iirbigen ^tiblifc befanttt, baß f'c >•)« tbeatralifeben Übungen fünf.
tigen grestag al« beit 31. 2Iiig. im l. 1. 'JJoticnaltbcater tsiebenim anfangen
iinb in ber geige nnnnterbrcibeti aUc greptagc fertfeeen tserbc. Xa fie fob
biebtr scr}üglieb beiibäftigct bat, Äcnntiiiß in ber Senfunft pi erlangen, fc
wirb fie mit Jlbelbeib sott lötltbeim ober btt SSajeb« pi Xutti«, einem Crigi«
nal • Singfpiele cen sicr 'Huhügen ben Stnfang matben". fSBieittr 3c>0ing 1781,
für. 69, 29. Ülngußmenat.)
13 Jolie ßgttre ,
eoluptueux , helle gorge ,
hetmx yeux , enu blanc,
bnuche fraiehe, belle peau, la »diveie et la pitulance de f enfance, ehante
comme un ange — man ßebt, 3'näcobcrf mar
wenig eitigenemmen für
nicht
bie Sängerin, an ber SKcjart bie reebte Sutanne gefunben baUf-
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124 Opera buffa int Jjtcf'Jiatioiialtbcattr.
fonfo).
Tie italiänifcf)e Cpcr begann am 22. 9(pril 17s:i; ba'g IHe«
pertoire bis 1790 (iöeilage III' nennt 03 Cpeni mit 18 Gom«
poniften,barnntn- mit neuen Cpeni am t)äufigften ^flJaifiello
(12)unb Gimarofa ;I0); ferner Salieri, 9(nfoffi, Sarti,
©nglielmi, SKartin, -iDloüart, Öajjtaniga, 911effanbri,
Traetta ’e. iBon ben friil)eren finb nicf)t mel)r genannt: ij?ic«
bauernb ju erl)a(ten :
fel)cn wir »on ©lud unb SOt'ojart ab, fo
14 Sine ber arPfeten 5d)PnbciUit iljrct 3dt. iSic trat am 27. 3uni 17S9
ba« etücmal in SBicii al« ?lmor in l'Arhare di Diana auf. ®ie 35.Men.«3lä-
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^
befaniu, rocrauf alle ^uftimmenb ficb ecrbeugteii, nur Äcüu emneberte offen:
„(glauben ültajeftat ibucu uicbt; fie aQen lieben beii Xacave*:Kuf. ief»
p. 202.
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12tj Stafcubtatct.
bot luieber oergeffeu, benn in Cosa rara mürbe ein Xuo reget«
mag 3- 'Jevlcitet haben, i^m bie aiiufif jujufcbreiben. Sie Cper tjl jcb«b neu
l'uigi ©elegna, inie auc^ ®erber ,31eue8 Sej. I. 402; richtig angibl. (Sine 3lb-
(ebrift ber 'Partitur trägt, gleich bem 3.71 amähnten Oraterium, fäl|<hli(b
^apbn’8 9Jamtn.
24 Sramatifehe unb anbete 3tij|ien nebp ©riefen über ba» Jhealcnrefeu
JU ©Jicn, berauhg. non 3cbinl. SBien, in ber 3ennlcitbncr'i<6eu ©nthbanb«
lung. nsS.
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®a« «stabltbcattr 127
9lad^ Eingabe bcr Siencr Leitung gab feit 2. Juli 17S1 bie
Sc^erjer'fdje ©efcUfdjaft bcntfd)e SSorftcHungcn ;
itjr folgte am
31. Sluguft eine @cfcllfd)aft italienifd)er ©d)anfpicler mit italie«
perfonen (fagt bie S. 3t9- 22. Xec.) ift fie bag befte, mas mir
feit Dielen 3ol)ren auf bem jll^cater am ilärntlinertl)ore fal)cn".
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t
Cper unb befdjenfte ben Sänger, ber imie bie Wiener Leitung
inelbet für jeben 9lbenb litit Tucaten .^onorar erhielt, überbieä
mit einem foftbaren iKing.^'
,^mci fUJonate fpütev mürbe mieber bo§ bcutfd)c Singfpiel
eingeführt, benn baö 3>erlongen bomoch heiHe fid) abermals fühl»
bor gcmad)t. S# begoun am H>. Cct. im Stabttheater, mechfclte
bann einigemal mit bem 9lurgtl)cater unb oerblicb enblich oon
llt. 9lnguft 1787 ongefougen anäfchlicplid) in erftcrem
Sliitglicber in biefer jmeiten ijlcriobc erfd)cinen bie grauen
lKotl)e, Saal, Saoolieri, üange, Ul)lid), Sjamarini,
T'oblcsstü, Ülrnolb Thercfc Tepber unb 'Billmann; bic
touchante .... 31. a tin risage de femmc, des gesles de femme, une
toix au-dela de relle d’Mtio femme, des sons ßutfs etonnant. ß. aoiU;
ilopera^ alla mieux qtie l'autre fnis, 31. mail moins petir. II.! 31, s’ es
surpassf aujourd'hui. 20 : 3farchesi notis etonna, captira notre admiraiion
pour la derniere fois par ses sons touehans, sa voix sonore, hannoniease,
nmnie ä la fois de cordes basses et hautes, d une eteiidue immense.
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'ßrcitct fine« btilttn Utattt« iit btr inneren Stabt. 129
Chevalier de JLoretii Xo, 191 i'oir le Modele dun yrand thMtre ä con~
Trfcl . II. 9
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130 Xia« ÖaUct. — 9Joomc.
rez-de-chaussee ei celle au 4e. rang fermes, les dernieres avec des lucar-
nes, les loges au premier en balcon ferme pour l'homhre (f}, au 'Jd et
pistre qu'oii allnmera les Jours de fHt. La löge de la cour grand balenn
dans le fand occupe le premier et le second. Deux loges lai^ales de la cour
dans le proscenium. Au milieu du plafond de la solle un htstre immetise
qu'on hausse et baisse a volonte. Le parterre fort long monie insetisiblemenf
Vers le baut de la solle. II regne tout^autour le long des loges un amphithMtre
noble, et dans les cfifoncements entre les h{flcons il y a encore des chaises.
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®a() fiafino im Irallntt^cft. 131
njclcbe in ber ®ef(6rcibimg fafl noib mebt 'aufieben maebten al« in ber au«>
fübtung, maten een einem SSBiencr auter, 3- Saubc«, ber 178o, 38 3abtt olt.
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'
cbacl unb bei ben gdjotten, unb felbft an biefen Orten mar in
jener oo geübten Gbotlöngeni grober S9iangcl. Unter Staifer
I ®anb 1. ®. 44 — 5S.
i grifbr. 'Jticclai'8 9tei|c, IV. @.^>44 f.
vel ordre, qu'il n'y a jainaü qu'une messe ö h fois dans une iglise, seu-
lement ä S(. Etienne il y en a 3. Cela fail qtie plusiears pretres ne trou-
veront pltu de messe a dire.
4 ®c j. 8. bei SrSffniing btr, »cm Äaiftt bcr italienifibcn Cengrega*
ticH ',ufltn>'t‘'oen aWiiicritcn>Äir(^e om Olltrlcnntag 1786, webet bie Sänger
ber itol. Cpet fangen unb ber un« betannte Äarl al« Äapellmcifler
biefer ÄireOe fungirte. 8erbcm war fUtaria Setinee < bie ital. ütaticnalfirie,
b. ree in italieniWer Spratfce gevrebigt reutbe fSS. ®. 1781. 9lr. 27).
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Säcilitn-SongrcgattDii. 133
ber „freien Tontünftler",* feierte bis bahin noch immer baS 3eft
feiner Schuppatronin am 21. unb 22. 9?oo. in ber fDietropolitan»
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134 X>i( £onfUnflltr*'2ecittät.
Xittcri^borf {
3 , iPonno, $ai)bn, 'Sertoni, Salieri,
gtarjer, .'önnbel („3ubaö SUaccabün«" 1779 ^, Ulbrieß,
f^r. ^ailmonn ®raaf, üUbredjtibcrgcr, fUiarianne -Diar«
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Cvatoriiii an mfc^ubtncn Crten. 135
Seigl, SDfarteau,
i’aoerio Sicicha, 3onfon- 3»f- Gt)atleä
9)taj'JBillmaun. Gontrabaft — 3ob<*nn ber auägejeichnete
©perger Kammermufifer beö Garbinal ^Ijürft SBattbpdnp, . 3luch
bie Sölaäinftrumcnte, bie bamals namentlid) coneertirenb »erroen»
bet mürben, bringen 9Jamcn oon gutem Klang: ®- — 3-
SBenbling, 9ßapenbid, @c()ring; Klarinette 9lnton unb —
3ol)ann©tobler; Dboe —
Golombayo, Sriebrief) 9famm,
Xriebenfee, £e Srnn; f^agott 3afob ® rieöbaef)er; —
3S.'nlbl)orn —
Xie Cratorien unb Gantaten ber Xontünftler=©ocietöt
finb nod) burcf) einige oereini\elte nicht nnroichtige 9lufführungen
an oerfchiebenen Crten ju ergönjen. GS finb hici^ ju neunen:
„Xer Xob 3«fu“, Cratorium oon ©raun, erfte 9(ufführung
in SBien, 1784 am Gharfreitage 9. Slpril im proteftantifchen Set*
2 aJlojart f(brtibt I7h3 bem '-Batet, SDlarcbanb „fette fi* redit auf ba«
staccato begeben, beim nur in biefem fönncti bie ffiienet ben Sa 3)lette niibt
Mtgeffen".
:t ffiSbeteb über ben Sletctn pebe bei ^an«litl, (Sefibiibte be« ffencett-
»efen* iu '®ien 18H9. @ 14 ff.
— ?obt, ®enff(brift bei ©etegenbeit ber
Säeutarfeier IS'l.
1 Setbem Ätoper bet .Ptariffetiimen ober ÄEuigäflefter , ben ^retePan*
len 1783 eingeräumt nub am 3». 9Jee. erSPnet.
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n
nuBt njutbe (bttgl. I. 105. Sitm. 42), SUg. ®luf. 3tg. (1804,
(Sine Sllctij bet
S. 470} bcfc^teibt ben Saal al« nicht ho<h genug unb ju fchmal unb böchPen«
400 3uh8tet fapenb (»a« auch lutriftt). ®a« $au« gehStte Sahn »en 1796 bi«
1812 unb ip gegemeättig (1880) im ©epp bet etPen ungat. aUg. Speeutanj.
(SejcOfihaft, bie ben Saal lammt Diebengemäihetn füt ihte ©uteau; eintithtet.
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äRufttalifi^c Sfabcmicn. 137
reid) baä SBiener SKufitleben bamals beftellt mar. 311S Motate ber
la Sufiet ben Goncerten jür bie 'atounemen bt« (iaPttc unb ben fbätcr
etwäbnten atabemien gab c« bett au(b tegelmüBige (Scncevtc gegen Srlagsgclb.
Cntree ebne Unterftbieb I fl. iSBienerblätnben 17S5;.
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;
»on SJicfcmaiin (flUj. miii. ;ltg. 187.i;, fic wäre im grühjabr J7SI na* Sien
getemmen. @l(id; baiauf beigt «$: „3<b b<>ne <m(b naebber bie @nabe, mich
bet Äaijierin SDiutter gügen jii legen". ®er tobeblog ber ÄaUerin 29. 9ice.
1780) nnb ba« Saturn bt« Soncerte« beritbtigen ben Srrtbnm.
4 Siefe cbenfall« bcrübmte Sängerin, für bie ^tapbn in Senben eine
2lrie itbrieb, batte ein tvctblcltjclle« Seben. 3n einem Ipoiifcr Äaffeebaufc „ent-
betfr, enbete fie ibr rnbmtcnee Seben, fanm .50 3abrc alt, im 2ttbeit«banie
(*tnd »«bnte bem Scncert bei. „Sr tonnte bie Sinfonie nnb bi« 9trie nitbt
genug loben nnb Inb nn« auf fünftigen Sonntag alle ?nm Sptifen ein".
^lDto)art an ben ©ater, 12. iDlöri.i
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Wiifilaliidje 'Jlfabtmifii. 139
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14(1 372ufifalif4)( Sltabemicn.
10 Zit trmmt ficb fcalb »cn itim unb trat 1797 in 9{cpal mit ihrem
fünften ällanne auf. (5lud ^8tle fie in SSien in einer Oefeüfibaft Pngen unb
erflärtc „i^re SRetbobe bejeuge baS fte au« ber ©tbule be« berUbmten Stepba«
nie fei, ber pf riete (Sbre ma<be. 2o müRe man Pngen njenn man bie alte
mabre Strt be« guten unb natürlieben ©efange« bören Iahen mette". .Eramer'«
fWagajin b. SW. 1789, Z. 354, §an«li(l, ©efd). b. SB. Ecncertrc. 3. 109). SU«
man ber 3ängcriu bei einer anbeni ©clegenbeit ^pbn borfteflte, fleg fte ibm
blöfjlitb um ben $al8 unb rief überlaut: 3l<b mein Jpabbn! finb Sie e« . . .
11 aHa^ unb feine grau, geb. Iribolet, würben 1794 »on ®Cbitaneber
engagirt. (Ib«ber, »eetboben, ©b. II. ©. 58.)
12 ®a« SBieiierblättiben fagt weiter: „bie einjige (!) Cper bie biefet be*
liebte Äompeptor naep einem italiönifCben lept in 3Rupi gefept. SBabre 3Pup!>
liebbaber bebürfen teiltet Einlabung, um an biefem Xage ptp jablreicb ein}u»
pnben".
12a Sag biefer feinerjeit »ielgepriefene „Eberalier" p4 auep „mit bem
äliunbe ^ünpliip pfeipenb auf eine befonbere gefepittte Slrt“ Poren lieg, matpt
feinen Hünpiemibm boip etwa« bebcntlicp.
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:
pautn'«, ibrem Seftn fc xtä)t äuiagtnbe Sufil febapen gtlcnit pt babtn, btnn
wie Itfcn baß fic in Subinigslup bd ^>cfe unb bti ber grau seit Dtanjcw btpen
Cnartette mit ber ibr eigenen 9?aitfität unb Saune fpielte imb fub amp in
.^ambnrg „mit einem «ortrefflidien 3o(o ern $apbn burtb tbt tartee unb
unb 340 .)
14 Uber feinen Üufentbalt in Scubon ftebe fbcbl, ^tapbii in Senben, 3. 34 f.
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;
®r trat Don l)ier au« jeinc crfte grojic Munftreife an, bie einem
Xriump^juge glic^ unb i^n and) nac^ itonbon fül)rtc, wo et be=
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'2)iuii(aüf[^( 31fab(mien 143
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144 äRufifalift^c Ktabemitn.
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Ufabtmitii. 145
SSJerfe, bic Slrtaria 1781 üon it)m »erlegte (als op. 2). I7S8
fpiette )te in ber Slfabemie ber lonfünfttcr^Sodetät. — ßd)ar
©c^eibl, ein elfjähriger Sriiabe: l"®' uni* S8. 3n
beiben ?lfobeniien fpielte er ein Goncert feines liet)rerS ißreinbl
unb phantafierte bann „ganj allein auf beni f^orte^ifjiano". 3»
ber erften Slfabemie fpielte ber anSgejeicl)nefe sßirtuofe
©perger ein Goncert eigener Gompofition auf bem Gontrabaft.
3m Derember 1780 fpielte 3d)eibt in ber Slfabemie ber Xüip
fünftler=3ocietät.
So ftel)en mir nun oor SÖiojart, ber in !ß?ien feine 17
lebten Glaoierconcerte unb burd) ihren öehalt unb S>or=
fd)rieb
trag, foroie burd) fein freies [eine bomalS für SlMeu
ißhoidafiren
neue Grfcheiniingi Menncr unb Saien entjüdte. Sein erfteS öffent«
licheS Sluftreten als GlaPierfpiclcr mar in ber Slfabemie ber Xon»
fünftler^Societät 1781, 3. Slpril —
sugleich baS erftemol über'
haupt, bah in 35?ien ein Gloöierconccrt bffentlid) ge*
fpielt mürbe. 3» 1782, 3. SWärj mar feine erfte eigene
Slfabemie; 1783 gab er jroci Slfabcmien im ©.«XI). boS ijlro«
gramm beS erften Slbenb, 22. SOtnr^, tlicilt 3ah» nad) 9Jiosart'S
oom 20. lüfärj in Slb. I. S. 724 mit'. 3w 1781 trat er
iPrief
»om 26. §ebr. bis 3. Slpril 5mal bei bem ruffifd)en Öcfanbten
tfjürften Glallijin unb Omal @rnf 3ohann Gftevhajp, im
bei
t!cn Stambetget. 3. fflirb $ir. ÄapeUm. 3Jiejatt ein ganj neue» (Jencert auj
bem lUano fpielen. 4. 6ine ganj neue groge Spiiipbenie. 5. Srie, gef.
»L'it iDlUc. fiaealieri. 6. Sirb Jjtr. Äapellm. 'JDJpjart ein gan) nette« gu'fie«
Oninfett fpielen 7. Stic, gef. »pn äJiartpefi b. ü. fniebt ber berühmte'. S, Sirb
§r ÄapcIIm. fDlojart gatt; allein auf bem gprtc tlianp pbanfafteren. 9. 3ttm
CefeblnB eine ®pmphonie [Schl nur ba« J^ittalc ber SPrgebettben*] Sttger ben
ben 3 Srien ifl alle« oen ber Somporition be« 5>r. üap. 'JPipjart. [®a« Cttitt-
tett mar ba« mit SSlaSinflrntncttttn, Ks-dur (Ä 4-)2
Uct I . II.
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146 SRufifalifi^c Jltabcmitn.
bem tamal« iungen iieeh imbetonnten ©prowef} unb führte ihn ftihfl bem
Uuhlifum »or 'iBiogr. b. Sl. ©tfratotb, ®- U)-
25 Seine Suhfcriheiiten jöhlten }u ber ttleftnflen ©efettfihaft SBien«,
hitchfle Sittl, @efanbtt, hi>h<: Staatbheamte unb ®elchrte. (Sine Sifie berftlhtn
uem 3. 1TS4 theilt 3ah>t mit iWo;art, I. 725. 3lnm. 51 ; flehe auch 'Jlcbl,
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SInfifalücbc afatcmicn. 147
bah il)iii «infi begeiftert jugejubelt hotte nnb il)m jebt, nad) ®er«
lauf oon oollcn oier Rohren, menigfteiig bie 9lnertennnng nicht
oerfogte.
U) •
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^
Äugarten unb oier groj?e Serenaben aut ben ijJläben ber inneren
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Tilettaiitcn- et« Sicttafccrcenccrte. 149
ber eifrige itunftfreunb ^ofratl) oon .ftee«, ber aud) bie Cber»
leitung füßrte, au« feiner reießen SDiufifalienfammlung. Dilettan»
ten beiberlei ©efdjleeßt«, aud) au« bem ßößeren Slbel, oerfeßmaßten
e« nid)t, in biefem Streife aufjutreten; 2?irtuofen unb ßompo-
niften faßen fieß oon ßier au« rofd) belannt gemod)t. SU« Di»
rigenteii ßnben mir ffjöter ben Sfioliiifpieler ütubolpß, bem
bann ©cßuppnnjigß folgte.
5 SDtarlin'« 'JJamt erfettint trft 1791 »ieb«, iro er al8 Direcffitr tUn
eonetrU damateurs grab« mufifalifcbe afaberaitn im lliigarten, 'Pratn unb
Am tllae ttr inneren Stabt) in peniliit fläglitter SBeife in bet ©ienev
.Leitung (Str. 45, Anbangi antUnbigte.
ti Cramet’« ‘Dtagajin für 3)!upf, ITbi), S 51.
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150 ä)tufitpfl(g( in liriDati^äufcrn
oon Steeä {geb. II. 9too. 1720, geft. oB @eh. 9tath unb
Sßieepröfibent beö 9i. £. 9lpoellation«gericht8 5.3an. 1705 in
SEüien). Seine Srau wor eine gcfchühte Sängerin, feine Xochter
ü)Jinnie, Schülerin oon ißreinbl, fpiclte artig Glaoier, er felber
®ie lenfmifl U'äfircnb ber lebten fünf SejeitnKn. Stint ecu Sb-
Icn ecu 'JDlcftl.
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SDUififpflcgc in ißrtoat^äiifern. 151
j. ®. bet ijeopolb Stofe lud), roo ftt^ ber Sänger ÄeUp, bte
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152 Olac^miufifeii. £<in;6(lufltgungtit.
auf ben ‘Ibercfientag 15. Cct.) für bie Schwägerin be« §of«
malcrä ^idl gcfchricben tjabe.' I>ie erwähnten Bier Screnaben
in größerem Stil, bie ber Unternehmer 3oc. fDlartin au8
IHegensburg im 3(uguft 1782 feinen im Slugarten orrangirten
Uoncertcii folgen ließ, fanben im 9lnguft an Sonntagen in ber
inneren Stabt, fUeuen SDlarft, ftatt. 'j}ie Wefellfchaft Berfammelte
fid) in unb bei ben anfgerichteten Öimonabenhütten jnr Unter«
haltung, währenb in einiger Sntfernung bie fDiufiler beliebte
1 (S« »at fcit ®treiiafcc Es-dur ÄSiitl 375) für 2 (SlatintUeii, 2 $2t«
mr imb 2 gagrtte, benen fD2o;art fbÄtn no<b }n>(i Cbetn biniulügte. '3a^n I,
@. 640).
2 MlUbtd; «rieft «b. 1, @. 276.
3 Jßiener 3eüunfl 1782, 'Jlr. 44 unb 63.
4 Sientr 2)iarium 1779, 91r. 49.
I »ietie «anb I, S. 102 ff.
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IdujbclufUgiiiigtn. 153
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;
154 ÜRiinialicnbanbd.
oorbem nur bie löuchhänbler nebenbei mit bem Setfauf oon D)iu»
fitalicn bejaht, entftanben nun eigene Slunjt« unb 9Jiujitalicn>
hanblungcn, bie jich nicht nur mit bem 93etrieb au«tänbijcher
IDtujifalien bejahten, jonbern eigenen ißcrlag boten, eigene 'Druefe»
reien hiette« unb ben mühjamen Ibpenbruct mit bem jehmueferen
Stich auj ilupjerplatten oertaujdjtcn. 9Kit erjterem bejahte jid)
gegen Snbe ber bOcr 3ahre nur nod; bie neuerjtanbene iöuch=
brueferei bc« ©ottjrieb Sriebrich Schönjelb;* bie jrüher ge<
nannten j^irmeu o. Xrattnern* unb o. .Sluräböct, jpöter
and) IRubolph ©rftjjer, liejerten wohl noch unb ju SS^n-fe
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5
iDIufttalienbaiibel 1
.")
batauf bic trftcn Mataloje, bic in bev liovu-be aiisbrürflicb beisorbebtii : „S9ir
rcaicn bie erften bie in beii t. f. Qrblanben ben öaiibel bet ausivOittigeit gc-
ftodjenen ibturttalieii einfübrten mtb eben bic erften, mcltbe eine mitfila-
lifcbe 'ätetberei) anlegten". '?!. ii. S. traten in ben Stier ffabreii in gcfcbäftlicbe
Cttbinbiing mit SKcjart, .'panbn, 6. %!b. 6m. Siatb, ©octberini, Sltmcmi,
©lud (Oben mib ©eiänge', ©cminiani (äUelinftbitle, »orbem auf 'Ptait. bei
blättdjen eine „©infifalife^e ©ienatfebrift" an. ©er ibm hatte fdften 1776 Surt>
böd e» mit einet „'©infilalifibcn Söcebenftirift" auf ©ränumeration uetfuebt.
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löti 'IRiifitiiUenbaiitcI.
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(£laoi«r‘gabritatU'n 157
berts fic^ ra)d) entmicfelte. SU« bie crften 5DJnnner »on töeben*
tnng finb jn Einfang bev Socr 3at)ve 9(nton Ä^olter nnb bei
jc^on friit)er (I. 354 ennät)ntc 3ol). S^anj ,^u nennen ;
erfteven
lic^, aber für bie §anb Gner ©naben ift es ^^n fdpoer, man
fann nidjt alles mit geljbriger Xelicatefi fpielen." Über bie Gla=
finb roie jene. Sic finb eigentlicf) eine bis i^ur Slopie gcbrad)te
9loc^ol)mung ber ^ortepiano beS SlünftlerS Stein in SlugSbnrg."
^apbn empfiel)lt im 3- 1790 Jrou oon ©enjingcv äBenü ben
älteren) Sd)anj „als bemial beften SÜJeifter in biefem 5ad) ; feine
gortepiano l)aben eine gonji befonbere üeid}tigfeil unb eilt ange«
ncl^meS Xroctement". Unb an anberer Stelle bebaueti er, baff
feine 5Teunbin fein ^ortepiano oon Scf)anj bcfibt, „nod)inol fo
oiel Gffect mürben Gner ©naben barauS fdjöpfen".*
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,
158
men mnft".*'
ba« grüBcrt (bcit K bi? 5 gtftr. c! bat bübldje» grieg-Cniamcnt ben tingeltg*
teni Jficlj.
.'>
3nt Ipbttnbu'tffcll erftbfiiit « nitbt, bagtgtn btiüt Ks: K’- Rtbi. 1789
gePoibcit ein «bbneben bep idmljecnranblen Cigclntncbcr« SBenp Siban; faifo
lebte bet 4tater bamal« npeb); am 17. gebt. 1790 ein Äinb ber iDJarie Änna,
Ctgelmaeber« Söittwe.
»i 31bre§bucb für lanf. u. ®ilett.. t>cn 3if8l*r. 1^23, 253.
7 Grinnerungsfalenbet für ben i?fl. Äaifcrg. auf ba« 3. 1842, g. 83.
8 „3(b mar bnreb pt (ßörfKn S.) beim Srjbifibpf btn larant, bem
84 iäbrigen PJläcen bcn SJeabel cingefflbrt unb öfter« ba, idj batte feinen glfl-
gel (einen alten @ebanj' prettren milden. (Briefe bon IDiorip ^uptmann an
gran; Raufer, per. ben Brof. Dr. Sllfrcb gebbne. i'eippg 1871. Bb. I. ®. 02.)
9 Brief epne 2)atum, an iDiagiPer Brainble.
1 Siebe $^an«Iid, (Sefipidite be« Soncertmefen« in SEien. S. 30 fl.; 3abn,
SDtojart, Bb. II, ®. 40 f., Jbaper, Seetboben, Bb. II, S. 275 f.
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) ;
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16 » :D2ufttpfl(gc bei flbcli.
5 IcrticeDvi »ibmett ibr .'t btt ibm verlegte Senaten »cn (Hltmtmi
•1 3abn, 'Keiart, ®fc. I. ®. H2ti
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1
oiel bi8 jeht befannt, ba8 erftemal gemefen fein, bafe man
in S33ien ein Oratorium oon $änbel aufführtc. fRach
3injenborf mürbe 1772 ouch ^ergolefe’8 Stabat viater beim Slbbe
ajlarchifio unb bei 3Rme. be @oe8 aufgeführt, mobei le^tere
fang,
ffiir müffen hiet “uch jene Oratorien^Slufführungen ein»
t> <i 7*. au coiicert chez Jean Eeterhasy. Der SDttüia? mueitftie Je
Haendel. J’y prit un peu d'ennuie quuique la tnueüpte fut bien belle.
9 10 mars. au concert ou an donna Tirnothee et Alexandre, cantate
de Hendel. 1773. 15 mars. au concert spirituel. L'Oratoire de Tbimothee
et d' Alexandre fut mal rendu.
10 flanb neben bem „3u ben brei $a(fen~ !)eb>8c
©«Pbei „3um rämifeben Äatfet''. 2n ®teBe be« alten $aufe« baute lb4T
Saren 8lotbf(biIb fein $alat«),
11 3abn, ailojart, SBb. II. B. 398.
12 ißolai« Jluergiterg, ftebe ©anb I. B. 114, Slnm. 55.
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«
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snufitpfltge bt8 Sbelä. 163
lieri, ber junge SBeigl unb bie nießt minber aueß ßier begabte
Sängerin Storace.
Xie ^errjeßaften führten aueß Sombbie, beutjeße, franjbfi«
jeße unb italiänijcße auf unb ßatten baju eigen« Heine, jierlic^e
®üt)nen errichtet. Bitiä^nborf nennt in ben 3at)ren 1785 90 —
®orfteUungen bei ben ©täfinnen Xßun, 9loombecf, @ftcrf)äjp,
f5rie«, ßollalto, SRojenberg, Sc^önborn; bei ben dürften
Starßemberg, 9tuer«perg unb Äauni§. 9(1« 9(cteur« finb
genannt; bie gomilic 3ean gfterßäjp (©raf, ©räfin unb Xod)>
ter; bie jwei jüngften Sinber tanjten ein Heine« ®a(Iet »atec
les graces de leur äge*)\ bie Familie fffrie« {©raf ßf)arle«,
©räfin, ber Soßn, bie Xöcßter Sopßie unb ®ictoire) ; ©räfin
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164 3Riifitt>fI(g( b(« SbcK.
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(Eller l)
II.
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„Um 15. Cctober " 1780 mürbe boä neue ©c^aufpiel^au«,
baä bcr 5ütft meit ^culic^cr unb foftbarer roieber ouferbauen
liefe, Don ber ®iroalbtifcfeen ©ejeUfcfeaft mit bem Xrauerfpiel
„^iuliug »on lorcnt" unb einem baju »erfertigten ißrolog eröff-
net". ift bieö bie einjige öffentliche 9Jotij über biefen 3Jloment.^
1 (S^ n?ar bcr ^iatncnätag ber Äaiierin, bic halb barauf, am 20.
Mrfcf^ieb. @etri§ ^atie bcr gürfl, ein eifriger Patriot unb 35etel?rer bcr Äaifcrin,
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:
Stic $anblung »trfc^t unt in bie Sbcnc eon Auma. 3>ic 91bmp^t
Jietina bat ftcb b(t @8ttin S)iana gemeibt unb fcbmüdt ;um
@(lttbb(8 ba* 8ilb btrftlbtn mit einem golbenen Areuj. Itcljbem »erliebt fie
fitb in £inboro, einen 3>iener bet Xembelb ber (Söttin, mirft nun ba« Aren)
in ben nätbfl gelegenen ging, inbem fie r<4 babuctb ibtc« 9elttbbe« entlebigt
glaubt unb flieht mit ihrem (beliebten. Sie erjflrnte Ö5ttin läßt bie ^efl über
ba« Hanb lommen unb oeilUnbet bem trofUofen Solle burcb Oralelfprucb, bag
;ur Strafe einem im @ee baufenben Ungeheuer jäbrlirb an einem beflimmten
Sage ein SiebeSboar ju obfem fei unb bie« fo lange, bi« geh Semanb an
begen SteUe freiwillig bem Xobe weibt —
bann erg werbe Auma wieber in
grieben leben. Sie ganje ^anblung ig bunblreujt von Sliebe«>3ntriguen ;
bie
flaarc weigfeln unb ergänzen gib wie beim Sbirl 8io Aarten. 9tur 3<vri
giUibe (unter bem angenommenen 9iamen (Selia) unb gileno lieben grg wahr-
haft ;
jebe« aber, burib ben Schein irre geführt, wähnt geh betrogen. SDielibeo,
Siener be« Sempel«, in bie goI;e 9tmaranta ecriiebt unb baber eiferfücbtig
iuriibten bag ec biefrn mit Selia in einem Serged jufammenfübrt. Sie wer-
ben entbedt unb trcl; ber Setbeuerung ihrer Unf^ulb al« Opfer glr bie Siana
begimmt. 3m lebten Slugenblide bietet geh tSetia'ä wtrflicber beliebter, gilenc,
freiwiUig al« Opfer, um weniggen« bie febeinbar Sreulole *,u retten. Ser
©ötteefpmeb ig erfüUt. Sie tterfSbute Siana tSbtet mit ihrem Sfeil ben 8öfe-
wiibt ggelibeo unb mreint bie Siebenben. JlQe« gnbet bag bie gtrubt, burcb
Scauec unb Sebmerj erlang, um fo gebger fei, preigt bie Oöttin Siana unb
fortan betriebt wieber Jriebe in Auma,
fliranj Stnton oon SBeber mit feinen ©ötinen f^rib nnb Sbmunb
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^pbn’4 ©efcbäftsotrbinbung mit Slrtaria & (Sc. 169
#on g. 2B. 3äbn«. SlBg. SKut. 3t9- 187(i, 9ir. 48. ®ie ©cteOfibaft btr 3RufU>
ftcimbe in fflUn tcfipt in ifertm BrÜD
bem Xitel «Ale»-
tinc ißartitur mit
»antlro il Grande. Opera eeria in 3 atti dal Sig. Giu*. Haydn. Sine
btitte .^>anb Wriefc onf ben 0tbilb: „ITSO comp, mit bem Xitel La fedellä
premiata, bapet in feinem Setjeiebnife feiner Opern fein 9lleganbro»f^®elifl
eine nur oberflScbliibe Unterfuibung jeigt baß hier eine arge gSIfibung «erliegt.
3Kit ber genannten Oper bat biefer Slleffanbro gar niebt« gemein. ®ie Slrien
finb »cn eerfebiebenen (Sopijlen gefibrieben (au<b gebnidte 91ummern finb ba<
bei) unb burib naebträglicbe 9fecitati«e (ofe »erbunben, bie urfprünglieben 93er>
fonennamen ftnb autrabict ober unlenntlitb gemaibt. Sion $apbn ftnb in bie«
fern (Songlomcrat 2 Slrien au» Slrmiba nnb bie (Santate •.4h mmr il eore mi
palpito’. Xer Seft ifl »on »erfebiebenen Somponiflen, bie aber niibt genannt
finb. 2lu<b bie Slußenfeite ber ?3artitur ifl abfubtlicb in altem 3uf(bnitt gebal*
ten. (St epifiiten mehrere Sbfibriften biefer gefälfebten ^artinir auf öffentlicben
S3ibliotbefen ,
gleiebmie «on bem frilber genannten Oratorium »Abramo ed
leaeetf’ (@. 71) unb ber Oper Calypso abbandonata (@. 128).
1 (S» liegen bereu 70 im Original »ot, »on benen ett»a bie $5lfte »er-
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170 ©atjbn’a ©efitiäftSMriinbiing mit Hrtaria & ®c.
lenft roieber ein, inbem er balb barauf fchreibt: „3ch mufe be=
fennen , bafe ich meinen testen Srief an Sie mit einem aufroal«
lenben ©eblüt gefchrieben, nichts bcfto roeniger hoffe ich ^<*6
mir gute f^reunbe bleiben roerben . . . . bie Sach ift nun fo
gefchehcn . ein anbermaht roerben mir beebe behutfamer fepn".
®inmat glaubte ^apbn ©runb ju finben, Slrtaria jümen ju müffen
unb erfud)t um Stufflörung „um mir meinen argroohn ju beneh=
men; ich wolle nicht, ba§ Sie mich baburch auf immer biägu«
tirten,jumahten ich beftönbig Shi^ flnter ^eeunb roare unb oer«
bleiben roerbe". SBieberholt ihm ,'papbn, baft er troh
beroeiht
SBer biefe ©rohen roaren, fagt ein fpäteter ©rief: „ich f)“^e hoff*
nung eine fchutb oon Sieben fahren be§ Srgherjogä oon SJiap*
lanb I5erbinanb| bejahJter ju erhalten", ^apbn'« f^on ermähnte
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$o»bn'« ©«((^öftsstrbinbung mit Srtario & (Sc. 171
finb copirt morben, fonbern 3ßr eigener Sopift ift ein fpißbub,
ba er biefen Sinter bem SReinigen 8 ©pecieä lucaten anerboten,
roon er ißm bie 7 Sorte jutommen ließe .... ungeaeßtet ©ie
atle2 in 3ßrem ©eroölb ftßreiben taffen, fönnen ©ie boeß be*
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172 6 SlaBtcfSonaten. ®it @4njcfletn ». Äiitnicuggtr.
fagt oon ihr, fie fpiele meifterhaft auf bem Elaoicr unb finge mit
reiner 3ntonation unb wahrem 9lffec3; ihre Stimme fei ein tiefer
Sopran. 3'Oienborf hörte fie 1782 bei gürft Äbam Slueräperg
bie Slolle beä SHenaub in SRighini’ä „Slrmiba" fingen (S. 162).
9loch 1796 rühmt Schönfelb Stimme unb ©efang ber nunmeh=
rigen 5reiin oon 3oiä. ÜRorionne, bie jüngere liebenäwür«
bige Schmefter fanb Slicoloi fd)on fehr leibcnb. Sic ftarb bolb
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;
nAtertiitement.
(J8 t> Sonaten jn>et einjelne Stüde, in
finb unter tiefen
n'eliten etwelitc £Scte etnerle« 3bee jetgen: ter iCerfaffei
fiit
tat tiefes um ten Unterfetiet ter Susftttrung mit Sortetaett
gettan.
'Jan ganj natürlich hötte ich floU biefen §unbert anbere
3been nehmen fönnen ;
bamit aber bem ganjen werfe wegen
einer oorbebad)ten ftleinigfeit (Welche bie $erm Sritifer unb be*
fonberS meine 5einbe auf ber üblen feite nehmen fönnten) fein
Avertimento.
Tra queste sei Sonate ci si irocano due Pezzi che cominciano con
alcune hattute deW isteeeo sentimentoj cioe l' Allegro scherzando della So-
nata Xo. II, e t Allegro con hrio della Stmata Xo. L'Autore previene
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174 2)a« 3abr ITSl. Serbinbung mit ^arid.
JU laffen, unb fic munberten fich fehr, bafe ich o' ^er Singeom«
pofition fo auSnehinenb gefällig märe; ich “^er ronnberte mich
gar nicht, inbem fie nod) nicht« gehört hoben; man fie erft
unb ba« AU» con brio ber Son. V. ®er Serfaßet bemertt im Sorau«, bie«
abfulitlte^ getban ju haben, seränbert jeboeb in jebem Sape bie ^ortfepung
beßelben CSebanCen«.
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2)a8 3af>v l'^I. §opbn‘« Serbinbunä mit iSati«. 175
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176 ^apbn’e Sttbinbung mit $ari«i.
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$a9bn'S S3etbinbung mit ücnbon. 177
feiten gab c® auc^ l)ier mit ben beiben girmen. Seinen „aller*
S Le Haydine, p. 222.
1 $ai)bn in i'onbon, ®. 89 f.
^Pc^l,
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1 7S $aob« ä tVrbinfcung mit Sonboii.
fein folte". ©inmal aber ^atte .^tanbn au« ißerfet)en einige 'ffierfe
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, ;
12 •
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;
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$apbn'« Sluic^cn Ul StJanicn, jtBnig Aail III. $a»bn in ffiicn geehrt. 181
Spanien: ber Slönig (Jlarl III, geft. 1788) oeret)rte il)m „für
1 OTiiftatl ®tni 8 ,
gefc. I72'.t 511 ®4ätbing, gefi. 1800, 20. 3ept. lu
ffiitn aU ©ofratb unb (Siiftoä ber Sicfbiblietbet.
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, :
für bie überfc^idten Sjemptare, „ob ober foldje abgeben ? ift eine
fJJeugierbe. bureb jene, fo Sie mir überfd)idten, batten bi^brro
SPilbboucr unb 2Jergolber geminnft". Toeb tooren ber Jürft unb
^at)bn üon ber SluSfübrung erfreut unb ic^terer bittet ?frtoria,
ibn, menn er nacb,3lMen tommt „bet) bem fo oerbienftootlen
^erm oon 91Jon#feIb aufjufübren". —
CDem ff?orträt »on SOJanäfelb ging, fooiel bis je^t betannt
2 3el>- SritP 'Jlianäftlfc, gc6. 511 ?tag 17as, 14. 3uli, gefi. ju Sien
not), 22. gebt., 3^9Üng ber f. l. Slfabtmic ber Hlc. Jtünfic, f. f. 2tcmbtl>
graseur a. b. Stbult be« 3- 3H- 2t6mu',tr. Ülcn «jtpirtn aiicb tcr,üglt(b
gefict^tnt ^Jerträt« teil iDtttaftafic, @it Stebtrt tDtunap Ätit^ (gtfßbr. ©efanbter
in SBicii;, 3el). Homa« ». irattnem, obige Getafen ^abif unb ?aecB jc.
3 iteUfiänbiger
Tihi, qui possis
lllimdiu auritat ßdibiit eauorit
ßacere quercus
Tn aiuicäiae tesscrarn.
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©rcfefürft ‘}}aul mit ©emolin in ffiitn. 1^3
unb >tunft unb liebte unb pflfgif nameutlid) bic SDinftt, mäbreub
il)r ©cmal einen regen i^Pridiungögcift befunbete. Xie bomals
15jäl)rigc iJJrinjcfjin Glifnbetl) inar bic erflärtc ®raut bcS Gr;^«
f)crjog^ Srt’t'S (nad)maligeu Maijcr), bem fie am 8. 3au. 1788
angetraut mürbe. Sic tarn im Cct. 1782 mieber uad) SiUen,
roobnte im SSelncbcre unb empfing im angrenjenben ftloftcr ber
Salcfiancrinnen bic SSoUenbung il)rcr Grjict)ung. äliojart batte
bcr Maifcr ftatt feiner Salieri („benn bei ibm ift niebtö als
Salieri"), im Glanicr mürbe ibm ©eorg Summer, ein meuig
befanntcr Lehrer (fpäter .sjoforgauift; oorgejogen.^ Maifcr 3ofepb
jeigte fid) ber ifirinjeffin fel)r jugetban unb mar felbft, mic alle
;\ürtlicb mit ibr, „fügte ibr uuaufl)örlicb bic ^änbe, eine uad) ber
anbern unb öfters beibe jugicid)".
3brc Gltern reiften als ©raf
unb ©räfin oon ©rbningen baS grogfürfttidje if^aar olS ©raf
,
bei fid), ju bcr auch ÜJfojart gclaben mar unb fid) als Glaoier»
fpieler probucirte. 3lm 22. ilioo. traf baS ruffifd)c i|?üor ein unb
nun folgten eine fHcibc miffenfd)aftlicber iPcfid)tiguugen ,
gefell«
1 (Sr teftiej nat^ tem am i. 91o». 17'J(> ttfolatcn lebe bcr .Saiietin
Äatbarina ale ^Jaul II. teil niffifcbcn Xbren unb ftatb am II. l’Jär? 11>01
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*
ftanb ficb ber Saifer felbft nur ungern ju @Iucf, beim non 6er>
jen war er feiner SRufe nid)t fonberUeb gewogen, fo wenig wie
ber S3emaSconi, ©lucf'S fiieblingS « Sängerin bie auf ein 3obr
,
fiello). — Slm 14. I)ec. wurbeu bie Schaufpieler oon bem tauin
erft (20. Cct.) eröffneten ßeopolbftäbter unb bie franjö*
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@rogfiirft "iJaul mit (Scmalin in SBien. 185
3?ater (16. 3on. 1782^; „Ter Slaifer tf)at (nad)bcnt mir un« ge-
ben) baraub muhte ich SlUegro unb er bie Slnbante unb fHonbo
fpielen. — Üann nahmen mir ein baraub unb führten
eä auf 2 Vianoforte au5." fDloj^ort fagt bann noch ^8*^ ftaifer
fehr gnöbig unb, mie er OU'S fehr guter Duelle erfuhr, recht ju-
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IS6 ®ro6fttrfi '^aul mit @cmaliit in 2Bien.
gen gab ;
ber Uniuerfität , wo bie Säfte oom Rector magnificus
iProbft 3gnaj iß ar panier, oom Unioerfitätä«ftanjler, Sraf
Ubmunb ajiario 0. Slrjt unb ifieid)bgrafen SSaffegg, ben Xirec«
toren, Tefanen unb 'ßrofefforen empfangen unb in bie oerft^ie«
benen ^örfäle geleitet würben. lel)rrcic^ geftaltete fid) auc^
ber Sefuc^ ber Slfabemie ber bilbenben Münfte auf ber neuen
Unioerfität, wo bie ooniel)mften ülteifterftüde ber SJJalcr« unb
58ilbl)aucrfunft oorgewiefen würben ;
ber Söefucl) ber Sternwarte,
wo ber Xirector ?lbt SDiaEimilian :petl über feine 9ieife in iJapp«
lanb berichtete, worauf bonn ber ftaifer felbft bie Stelle beS
idehrerö übernahm unb mit bewunberungäwürbiger 6infid)t ben
Sebrauch ber oorhanbenen hcotlithfo Jnftrumente erflärte, be=
jonberS jene, welche ber Äaifer in biefem 3al)re auö bem iDiufeum
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®i{ ctfien 12 ?itbtt »cii ^laijbn. 1S7
flärte. 'Jluf Sefe^t bc« Moifer« crfd)ien aud) ber £et)rer beä laub«
ftutnmen«3nftitut8 l)r. 3ol). ^nebric^ Stord, ifjriefter ber erj«
bifd)öft. (lur, mit feinen 3bgl>«gcn ben ®emä(^crn ber (Gräfin
Dou Slorbcu unb ertlärte im Seifein bc^ Maiferö feine ücl)rmctt)obe
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.
1 3n btr nturu 3lu«gaf>e tti S. g. ®tttr«, Sit. 1351, fitr. «ou Sllfrtb
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—
tag biefer fc^onen" erfc^einen. 53alb aber l)eigt e^; „mit ber
Xebiration ftet) id) noc^ in 3™cifcl; ob i^ eä jener ober einer
anbern bebiciren werbe".
§apbn war bamal«) fc^r eingenommen oon biefen Siebern
nnb meinte, baff biefelben „burd) ben mannigfaltigen natürlich
fd)önen unb Ieid)tcn ©efang oielleid)t alle bi^l)erigen übertreffen
werben".Gr oerlongte 30 Xueaten Honorar, begnügte fid) ober
bann mit einem Xueaten per Stüd „aber niemanb folle barum
etioag wiffen".
Xen 12 Siebern folgten 6 Streid)quartette (d. 39 —
44), bie erften bie 5>apbn bei Slrtaria oerlegte. Gr lünbigte if)r
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;
f^aft unb ferneren ®ertrag" mit Slrtaria bie SHuartette nidjit nach
34erlin an ©ummel f^iefte, ber auch nnf baS SSerf pränumeriren
mollte b. h- nm baffelbe nadjftechen ju tonnen. — ©leid) ber
früheren Serie erhielt and) biefe in ber berliner ?luSgabe ihre
eigene IBejeichnung : „3ungfernquartctte“, nach f’ner weiblichen
j^igur auf bem Titelblatt. Sillgemeiner aber finb fie als bie
,.3(^ baute X>cn(nftlb(ii für bic mir Qbcrfcbidten Ciiartetten, irdcbe mir
(in grrge^ tlergnügcn maebeii. Scvtrmmenbt ^Irinigteit, mribcn 2)i(iclbrn.
al« ein SDlertmabl meiner btfenbem 3i>fricbcnt(eit annebmtn ;
ber i<6 übrigens
mit ?((btung serbicibe
^ ^
®erlm, ben 4.5?ebr. 1.S4.
.. .
3br »cblsfftctiomrter
erfte (a. 4o) La c/iasse betitelt. Sie würbe, wie bie Xrabition
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;
1
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IU2 Xcbt^fäQc. @rcgfütft ^aul unb @(maltn in St<n !2. Scfui^!.
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®rD§fürjl ^<aul unb @emaltn in SBicn. ®ie Oper Orlando Paladino. 193
febcn wir ba§ ber Jürft bofftc, bie bol)cn Säfte in Gfterbdj
empfangen ju fönnen. ^apbn fdjreibt; „SiJaä aber bie Glaoier»
Sonaten mit einer ®ioline (Xrioä) betrifft, werben Sie noch febr
lang gebulb ftebcn muffen, inbem icb nun eine gang neue
in
fommen finb, baä eingige unb le^te obenbrein, baä in ben acht»
giger 3abren ftattgefunben bötte. —
Die eper, meld)e §apbn in Slrbeit boitC/ bie oorlebte bte
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194 ®tt Cper Orlando Paladino.
mit ihrem (beliebten, ÜReboto, ecrborgen bätt, jiebt mit {einem Staapptn
quäle, einem feigen ^tralbanb, aul, fir auf;ufuchen. 9tebomonte, £5nig ber
Gerberei, macht fub gleichfalls auf ben SBeg, um ftt »or Crianbe, ber auf
bie {DJacht feiner SBaffen pc^t. 5 U fchOhen. Et erfährt butch ffifcher ihren
aufentholt unb bietet feinen ®chuh an. Stngelica fleht iut Steina,
roelche Ctlanbo in einen eifernen Ääftg terfeht. @obalb et »ieber frei ifl, er-
neuert er feine DJachfleQungen. Sngclica »erjmeifelt, rniH fich int fDJeer fUit^en,
teirb aber oon DfJeboro ;urütfgehalten. Seibe entfliehen, bon Crlanbo cerfelgt.
Siebet hilft Steina : ein Ungeheuer certritt ihm ben Seg unb et mirb in
einen ®tein cencanbelt. Sir fieben am gluß Sethe, Ehoron tcartet in feiner
iBarte, in bet gerne erblictt man baS Eliffcum. Crianbo fchlöft anf einem
gelten unb fpritht im Iraume; et gloubt ftch in bie Untencelt cetfeht unb
feufitnach Sngeliea. Suf Steina « Eeheig fheicht ihm Eoronte bie ©time
unb nimmt ihm bamit bie Erinnerung an bie aJergongenheit. Et ermacht unb
fühlt ftch feiner ujahren DJitterpflicht »iebergegeben, befreit Sngetiea unb ben
für fie fämpfenben {DJeboto cen einet ©chaor Silben, ©eibe, Sngcliea unb
'Meboro, finb nun am 3itl 'brer fflilnfche unb auch füt ©aSquale fchlägt bie
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6 Ou»«tuten. 195
„3Uit jeber ©ctllcllmta mäebfl bet ÖeifoH bfefer Opei". 29. abtil in ©egen«
matt be« Äünig« »cn ißreußen.
10 ang. anuf. 3tg. 1799. git. 22.
11 lafcß. f. !Eß. SUannß. 1795. @. 99. 3e«tnal b. ?upi8 u. b. SWoben.
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;
feit tion einet joc^e, tooä 3t)nen beb jo furjen ©tücfcn 30jat^en
9?u|en tierjc^ojjet; machen ©ie aljo bet joc^e ein @nbe iinb
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Dag 3a^r 1783. $ai;bn crfranft. Stnncnti. 197
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198 93ermä^tung be« ittng. Sürßen 9Hc. Sfici^ii} 9 . Sie Sonbcn @bmpbentc.
füge tc^ oerbunbenften l!anf, fie finb fe^t j(^5n. foltc ber ®et«
faffer in »ienn fe^n, jo bitte bet) gelegcn^eit an benfelben mein
ßompUment". §ot)bn lernte ßtementi in üonbon nö^et fcnnen;
beim Stbfc^iebe cere^rte i^m berfelbe einen mit funftooüem Silber«
beft^Iog gcjc^mücften ®ed^er auä ßocoänu^. 9iod) fpöter, al8
ßlementi fic^ in £onbon mit üKufilalienoerlag befaßte (erft in
SBerbinbung mit flongman unb ®roberip, bann allein), trat
2 Süiß 92icotau8 toac geboren am 12. 2)cc. 1765; bie gfirßtn am 13.
«prtl 176S.
3 SBicnei 3«Üung, 9lr. 76.
4 ®ererßegürßt!e«$aufe8»arß)aul, leitS. ®ec. 16S7; »gl. ®b.I. ®.2o4.
5 (ämß @ibeon Scei^err »on Doubon, geb. 10. Del. 1716 ju Iro(}en in
Sieflanb, trat 1742 in Bßer. ®ienße unb ßarb 14. 3nli 1790 ju 9ieutitf4ein
in SRö^ren. 6r »urbe in $aberbborf bei SBien in bem @rabmal beigefe^t,
baS er fxb botte erbauen taffen.
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Cueertutt in D. SJiolcnctUcencert in 1). ®a« 3a^r 17S4. 199
6 @t(g bet beiben gelben i'aubon iinb Sobuij nebfl bet S^antfaguns
be« 5»errn ©tbifantber an bas »etebt. Ißublicum. Sieb: 2UT Slugenblid bürt
man ma« neue« in bet SBelt , Sefenbeta »en nnfetn ©clbaten im gelb ....
7 3n neueret 3tü i» llattitut unb Sufiagflimmcn bei Stietet-Siebet-
mann etfebienen.
S Ibabet, ©eetbeten'« beben. II. 299.
1 ©ibliotbef bet Sacred Harmonie Soeiety in bonben. $abbn fdjidte
bie epet naib benben al« Stfap filt ben unbcHenbeten Orfro.
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;
I
(
29. biefeä ÜJionatS ftatt fonb. 9Ja^ bent bei ©iefe in Debenburg
gebrucftcn lejtbud^ ^ troten folgenbe i|Jerfoncn auf
Wagt, gegen ben geinb ju jie(en. 8iinalbe, bet fiärlfte $elb im ebtifiliiben
Saget, ben Xtmiba buti( Sifl unb S$crfü(tung in i(tet f)iä(e gefangen (ült,
gelobt, in Siebe ju i(t entbrannt, biefen ^Jtei« ju erringen unb gegen feine
eigenen Seute ju jicben. Siebet(o(t ermähnen i(n Ubalbo unb Qlotario, jwei
jur Umte(r. ?118 Ickten Setfut( unb fräftigen ©egenjauber
feiner fflaffenbrübet,
(ält ibm Ubalbo feinen ®iamantf((ilb oot. SRinalbo fi(roanlt: (iet bie Siebe
bort bie ?fli^t unb (Sbte. ®o8 9ie((t8gcfiibl ftegt, et lebrt in8 Saget jurild.
Srmiba folgt i(m felbfl ba(in, bleibt aber uner(iirt. 3n i(tem 3“ubet»alb
treffen wir fte wicbet. äSetgebens ruft fie all' i(re Aiinfic ju $iilfe, Siinalbo
jeigt r><( flanb(aft ;
au(( gelingt e8 ibm, mit bem @(btoett einen @trei(b gegen
ben mitten im Jöalbe bcpnblicben 3Purtbenbaum ju fiibt<n, worauf bet SBalt
»eritbwinbet unb ®ama8fu8 im offenen gelbe erfebeint. ®a8 $eer ifl in tollem
SDJarftb. Serjwcifelt fiubt Slrmiba no<b einmal fRinalbo wanfelmütbig Ju maebeu
aber er folgt ben Kriegern, terfbreebenb, natb bcenbigtem Kriege )U ibr }uriid<
jufebren, worauf Slrmiba obnmäcbtig in 3btcno8 Slrme fiult.
jüg(id)c unb mußte biefe einjige emfte Oper öon ^oifbn (wenn
man L'Isola dUahitata nic^t al8 Oper gelten laffen miß) ben
beften Sinbruef gemacht ffaben. Sluc^ ^ai)bn fc^ien jufricben,
benn er fd^reibt an Ärtaria bag bie Oper jum jweitenmale „mit
aßgemeinen Sepfaß aufgefütfrt würbe“ unb fügt noc^ bei „SKan :
,
j4ü; b e X iwogle
^ :
SSirtuofen Slbra^m g i
^ e r, am gweiten Slbenb oon 5rei)l)olb,
^Ibtiften ber Sapetle bes ßurfürftcu oon 3Rainj.
3m ©ommer empfing .^opbn ben öefuc^ gweier ÜJiünner,
Äellp unb 93ribi, bie eigene au« SBien tarnen, il)m perfbnlid)
5 ttcQi) bebutirte in b(t crflcn Sorlltauug bei ital. Ober am 22. Jlpril
1784.
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202 ftcQi; itnb 8ribi in Sftcrbii;.
JOSEPIIUS llAYDENUS
GEKMAXUS
NATlüNt;
MÜDOS MVSICOS
VEL. OB. EIVS . .
OE OEÜ CUEAXTE • •
Decewlt. a. .MUCCCVIIII.
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granj Snton »on ffleter unb ftine @5I)ne grilj unb Sbmunb. 203
eroberte unb fie am 20. Slug. 1785 jum Traualtar fül)rte. ®a6
0 . SBeber feinen Slufentl)olt auc^ mufifalifc^ auSnu^te, fal)en mir
in SSetreff ber $ai)bn‘fc^en Cper„S)ic belohnte 2^reue" fc^on früt)er.
3m 3flt)re 1788 tarn granj Slnton wieber nac^ SBien, um feine
@bt)nc oon SBien abju^olen. gri^, ber fpater ber erfte 3)?ufif»
let)rer feines §albbruberS Gart SPilaria mürbe, mar auf ^apbn'S
SSerwenbung am 1 . Stprit als SSiolinift in bie fürftl. Äapeüe auf«
genommen worben, bie er nun, nad) wenigen ÜKonaten, fc^on im
15.
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:
obraot)t bie ^lätfte beä Itieatctä tf)cil8 franl t^cilä obwejenb mar.
am 20. 9loo. flogt befe^olb ^opbn, fic^ bei Strtaria ent»
14 SQienerblättcben ,
22. Xcc.
D' '
. :::byGoOgl
Slacierconcetle in D unb G. Sanimupl. XII Siebtr (2. ®u(}tnb). 205
bann nac^ ber 31. unb lebten ®orftcttung'‘ (6. geb. 1785) no(^
^refeburg ju @raf ©rböb^.
3n biejem 3af)re gab nun auc^ ?trtaria baä am meiften
betannte Staoierconccrt D»bur bon ^aqbn (i. 3) ^erauä,
„baö einjige baä bisher in Stic^ eric^ienen ift". (?) 9118 SSorlage
fc^e ‘läuje für bo8 Elaoier gefegt, welche in bem fleinen fRebou«
ten«Saol in SEBien aufgefü^rt mürben".
17 Sie pnb au(b bei Ätlatia als Jtacolta de (14) Memietti BallabiU
per cari instrumenti etfl^ieneu.
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e
fonn auc^ traurig jc^n, bomit ic^ jc^atten unb lic^t ^obe, luic
5. @ebet ju ©Ott (®ir naß' icb mich, nab' mi(b bcm Ibtonej.
6. grobfinn unb Siebe (?Iu(b bie SbrBbefle bet ®(bSnen).
7. Xtauergefang (O!maHenb ßieß in 3äb«n).
fließ ja
bügeln). '*
eßrer §apbn'ä mar, bat fie nun biefen, baä Heine Slbenteuer in
SKufif p fe^cn, bod) bemerfte fie jugleicß baß fie orm fei unb
baßer ßoffe, baß er fi^ mit bem beigelegten 25ucaten begnügen
merbe. $ai)bn feßrieb baä 2ieb, fdjidte fammt bem 2)ucaten
eä
an bie Stßbne ab, erbat fieß aber feßerjmeife oon ißr ein ^aar
©trumpfbänber 5 ur Strafe bafür baß fie baran jmeifelte, ein
Eomponift tönne einer Same nießt aueß oßne Sigennuß gefällig
fein. „Sie Sänber, auä rotßer unb meißer ©eibe mit einer ge=
4, 5, 8, 0, 10, 11 (bei iPetet«: 9ir. 16, 29, 31, 24, 14, II, 9, 8, 23).
19 ®ie Srjätlung iß bei ®ies (®. 115 ß.) unb ©ricßngtt (31 f.) aus-
fßbclicp miebergegtben. ®a« autograp^ iß ucc^ uoc^anbeit.
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3 (£la»iet)on., »on $apbn felbfl »trltgt. aufnobmt l. fc. grtimauterorbtn. 207
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208 $ai^bn't Slnfnai^nic in bcn gr(imauier>Crbcn.
brei|limmiger (Sbergefang mit Orgel jum Sebluß. (Äöibtl 9ir. 483 unb 484.)
4 bieß ber früher genannte gran? Stnton »on ®eber war, ift
3(b »etbanfe bie Äenntniß biefe» fewie eine« früher {©. 23) erwähnten
5
®tiefe« bet @üte be» $eun ©rafen älejanber ». äphonij.
6 3ouma( für gtebmautet. 211« fDlanuffrifit gebrudt für ®rübet unb
2)?ei|let be» Orben«. 4>trau«gegehen bon bcn ®rübeni bet Cj jut wahren Cin»
tracht tm Orient Bon SBien. 3>®rhtrr 3i>hr8»t>g. 3»rhlr* Sierteljahr. 5785.
©eite 175. ff.
DigilL: . ; by Cooi^U
Seo;^clb 5Kcäort fcefuc^t feintn @o^n in ffiUn. 209
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;
ftrahe 9lr. 846 im erften Stod. ®ah bein Sruber ein fchöneS
Duartier mit aller jum $auS gehörigen SuSjierung hot, mögt 3hi-‘
barauS fchließen, bah et 460 fl. §au3jinS 5 ahlt".‘ ÜKit bem läge
ber Snfunft begann auch Siunbgang oon Goncert ju Goncert,
oon Dper ju Dper. 9io(h an bemfelben Sbenb befugte ber SSatcr
SBolfgangS erfteS SubfcriptionSconcert im Saale ber aUehlgnibe,
inbem bet Sohn „ein neues oortrefflicheS Glaoierconcert" fpielte.
Sonntag mar bet SSater in ber Stabemie ber italiänifchen Sänge»
rin Sigra Safchi, mo ber Sohn „ein herrliches Goncert fpielte
baS er für bie ^arabieS nach gemacht holte" unb mo ber
Sater, gut poftirt, olle Sbmechslung ber 3nftrumcnte fo oortreff»
lieh hörte, bah ih"' SSergnügen bie Ih^öncn in ben Sugen
ftanben". ®ann mar mieber ein Goncert roo SBolfgang „baS neue
grohe Goncert in Yi magmßque" fpielte; bann eine ^auSatabemie
beim Saljburger Sgenten oon fpiopet unb fo ging eS fort.
bt* Sc^neä bewtgtn lagt«, in ben gttimaurerorben einjultcte«, brat btt So^n
btrette angebSete.
Digi' a by Gv'Ogle
^
14 •
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212 @egenf(itig( Snrt^fc^ä^ung äRojart’« unb ^a^bn’b.
I
iejd^ü^e unb oertrete. ’
— §ier me^r beim irgenbwo jeigt fie^
unä baS eble Ser^ättniß jroifcf)en $Q^bn unb ÜKojart al8 Äünft»
J
lerunb atä üJienjc^. Cbroo^l biefelbe Sal}u wonbelnb unb in
jo oerj(^iebenem £eben8alter, roor it)nen bod^ ber SReib, bie
tefte ®emunberung oon il;m. „kleiner (jagt er) fann oUe§, f^ä«
dem unb crfc^üttem, Sachen erregen unb tiefe 9tül)rung unb
aüeä gleich gut alä §apbn". „GS mar rül)renb (crjäl)lt 9ticmc»
tfc^ef], wenn er (aRojart) oon ben beiben §ot)bn ober anbem
großen SDieiftem fprad) : man glaubte uid)t , ben allgewaltigen
aRojart, fonbera einen il)rer begeiftcrten @d;üler ju l}ören*.
aiid)t minber betannt finb a)( 05 art’§ Sinterungen gegen 2eopolb
Äofelud), ber in feiner ©egenwart an ^apbn'ä Duartette
mädelte. „^err! (antwortete er il)m einft) unb wenn man unS
lajin. 59, unter bem ütel: Sei Quartetti per due Violini, Jw/a e J’iolon-
cvUo, Cojnposti e dedicati al Signor Giuseppe Haydn, maestro di cappella
die S. A. il principe dEsterhazy etc, dal suo amico W. A. Mozart.
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©egenfeitige ffitrt^i(^ät}ung SWojart’« iinb $opbn’«. 213
raume ßeit ganj ouher mir unb fonnte eS nicht glauben, bag
bie ®orfid)t fo fdjnell einen unerfeblichen SRonn in bie onbere
IBelt forbem follte". . . . Unb an feine fffreunbin o. ©enjinger:
„bie nachwclt befommt nicht in 100 3ab«n wieber ein folch
Xolent"! ®eim fDiufifalienbänbler Sroberip aber in ©egenwart
Dt. sButnep'S um feine IDleinung befragt, ob ein 9lnfauf ber
binterlaffcnen SDtanuferipte SDiojort’S ratbfam fei; „Äaufen Sie
bicfelbcn unbebingt (erwieberte §apbn.ooll Gifer). Gr wor in
SBobrbeit ein groftet SOiufifer. 3ch werbe oft non meinen fjreun»
ben bamit gefchnieichelt, einiges ©enie gu hoben, hoch er ftanb
weit übet mir“. SBie fchön fich ^apbn weiterhin übet SDiojart
auSfpricht, als er aufgeforbert würbe, für ifJrag eine Cpet ju
fchreiben, werben wir halb hören. Schwer holt eS, non biefem
reinften iSunbe echter ttünftlcmaturcn fich jn trennen, non Siünft»
lern, bie htxheeboben übet bem gewohnten SlUtagS'Xreiben bie<
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214 SSicbcnxrmäl^lung bt9 giiiflen '21. Spei^dib- 3>i< SSoilt 3e|u am Snuj«.
1 S)i( i^n Ü6nlc6enbc Sittat uermäblte ficb am 2b. 3an. 1799 mit
ÄatI 6ütP toen Sc^roarjenttrg, t. f. gelfcmar|(^all, btr am 15. Cct.
1S20 jlarb.
1» Sorbertt^t ju btt btt ©rttttc)>f unb $SrttI trft^itntntn ©artitur.
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®ie fttbtn ffiortc 3t*u om Ärtujf. 215
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216 3)te Si^ortc 3e|u am Jtrcujc.
fcfjicn ein Slrrangement für Onartctt (op. 48), oon ^aljbn felbft
oerfagt unb eines für Elaoier allein (op. 49), übet roelc^eS öopbn
an Slrtaria fd)reibt: „unter anbern belobe itf) ben ElaoierauSjug
welcher fe^r gut unb mit befonberem f^lcif; abgefafet ift".
fagte, als er baS 9öerf gorftcr anbot; bie lebten SBorte beS
ErlbferS om Slreuje feien „bureß 3uftrumentalmufit bergeftalt
ausgebrüdt, baß eS ben Unerfaßrenften ben tiefften Einbrud in
feine Seele erwedt".
9tad)bem Ipapbn baS 35}erf an Slrtaria unb ffforfter oerfauft
ßattc, naßrn er Slnftanb, eS and) nod) in ifJariS abjufe|en,
„ erftenS (wie et an Slrtaria feßreibt) , weil id) baburd) bie
Herren oon Eabif, melcße boeß bie grunb urfaeße biefer Sona«
ten finb, unb mieß barum bejaßlten, feßr belepbige, jmeptenS,
mürben bie §erren f^anjofen baburdj noeß meßr belepbiget, mon
icß mir ein roerf bejaßlen ließe, moS in 3 woeßen öffentlicß in
fließ erfeßeint".»
5 Ü6ct bie Stt trie §aijbn „betablt" »iitbe, bat ftcb fclgcnbe ünelbcte
erbalten: $avbit mattete lange auf bag $ontrar. Snbliib lommt eine fleine
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":
„bie ©ingStimmen, glaube ich, hätte ich t’eSSer gemacht", ©leich bei
Seiner SlntunSt in SBien unternahm unb ooHenbete ^apbn bieSe
ertlnrcnbe ßagabe ber ©ingStimmen, ju welcher Searbeitung Sa*
ron oan ©wieteu ben beutSchen unb Garpani ben italiäni*
Sehen lejt (eine Sreie ÜberSehung) besorgten. — .'pier wäre alSo
jum crSteumale oan ©wieten alä SerSaSSer beS beutSchen leilee
genannt, ber nach anberer SerSion einem Domherrn in ißaSSau
unb wieberum bem erjbiSchöSlichen §oSrath ^riebberg in Sal^*
bürg jugeSchrieben wirb.’ üehtere Duelle Sagt, bah ^riebberg ben
lejt SJiichael .^apbn übergab, ber ju bem Sertigen 3nStrumen*
taten bie ©ingStimmen hinjuSügte unb bie Slrbeit an Seinen Sruber
abSchidte, bem bieSetbe So Sehr fleSrel bah er Sie mehrmalä auS*
Sührte unb aB Seine eigene Slrbeit auägab eine Sehauptung —
bie hinlänglich burch bie noch oorhanbene Sßartitur in SoSeph
^opbnB .§anbSchriSt wiberlegt iSt. — Ü)ie StiBSage DieutommB
über i^aSSau iSt im Äcrn
©oche nicht ganj unbegrünbet.
ber
§ai)bn mochte immerhin im Januar 1794 auS ber .'pinreiSe noch
üonbon (ni^t SSüdreiSe oon bort) in ißaSSou oon einer Seorbei*
Ät(le an. §aipbn läßt fie biir^ btii $icncr Sffnen unb pnbft ju feinem (Sr*
Pannen — eine (J^ofolabe-Icrte. ,.9Ba« fcü itp mit einer lorte machen", munt
er fap unwinig. 3nbem er |lc aber anfebneibet, nm bem ®iener ein Ibeil jn
geben, rollen ibm eine 9?eibc blanfcr ®ucaten entgegen.
H (SriePnger, ®. 33.
7 ©iener 'flOg. fffiiif. Big. 1813. 9h. 17.
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;
tung feines SBevfeS gehört unb fid) ben ^eft oerfc^offt t)aben.s
@in noc^ oott)onbeneS oergilbteä Xeftf)eft ift im Stanbe, boS
5Rätl)fet onnöl^ernb ju löfen. 2!cr Xitel lautet: „®ie SßJorte Gl)rifti
am ftrcuje. ©ine ilantate". ©ine Slmnertung jum ©c^luffe fagt
„Xiefe ©rabmufit roitb am ©l>arfrel)tage in bet t)ol)en Xomfirt^e
JU fßaffau um l)alb 7 Uf)r SlbenbS gel)alten*. Xie ®intl)eilung
ift roie bei ^aijbn unb bet Xejt bet 7 äbfc^nitte im SBef entließen,
nerfc^icbene Slbmeic^ungen abgerechnet, berfelbe. Xer „©chtuh^or*
jeboch (bei §a^bn „baS ©rbbeben" betitelt) fiu«« gtopen ®or«
jug »Dt biefem, inbeni er baS SBerf oerföljnenb abfchlieht.« — Xa^
§aqbn biefen Driginal«XeEt als ©runblage ju feinet SBearbeitung
8 ®tt (Sompcnijl »av nit^t ju ermittfln, au(^ ba8 SQJtrf ftlbfl fpi|!irt
nicht mehr. Ührtgens theilte mir ®omtapcameifler j$. SKilofdi gtttigfl mit, bag
noch bei feiner StnCunft (lS30j aDjährli^ am CSharfreitag eine ©rahmufif auf*
geführt mürbe.
9 $abbn'8 leftmcrte, beginnenb „®r ift nicht mehr", finb hier Stamm-
;
ler'« »®ob 3efu" (als Craterium componirt »cn @raun) entnommen, Pon bie-
fern recitatioifch für eine eingfümmc, »on $apbn aber a(8 Qhorfah behanbelt.
10 ®ic ausnife pnbet man: I. n. 'VII — Sufa«, Kapitel 23; III.
IV — 3«hanne«, Äap. 19; IV — SDtatthäu«. Äap. 27.
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"
angeführt, nachbem fich am 11. Jec. 1797 bie Jirection oon ber
ihm ongethanen ©chmach burch unentgeltliche Slufnahme gereinigt
hatte. Äuch hier fang bie ©ahmann unb neben ihr Slntonie
glamm „eine gefchiefte Slltiftin", Sntelin beä SKichael ©pang«
1 bem §apbn nach feiner SSerftohung auä bem ßapellhaufe
e r, bei
©efellfchaft , bie ihm jur SSerföhnung bie ^anb reicht; bort bie
Snfelin eines SRanneS, ber il;m einft wie ein ©dhuhengel er»
1 1 ffis fmb SBr. 7 unb 6, bi« noib bn Überfebrift «wäbnt. 9tr. 7 rieb»
fUtfll. SgnbäfQ'fiben 8eamten reirb un« im lebten 8anbe büufig ale tviQtom*
mene Duelle bienen.
13 8anb I, 117 f.; Slntonie glamm 119 f.
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220 SBctte 3c(u otn £reu;c. Xanimufil.
2Bie raf^ fi^ baä SBerl, na^bem eä bei ©rcitfopf unb §örtel
1 SO 1 in bet neuen f^orm erfdjienen war, auäwcirtä in grofien unb
fleinen .©tobten öerbreitete, jeigen ?luffül)tungen in Südeburg
(1802 am Gl)arfreitage); im Üanbftäbtt^en Sitc^^eim unter lect im
SBürtembergifc^en (1802) unb jwat burc^ (Dilettanten unb 2Rit«
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.
3 (5Iatiet-5:no«. 2)a3 3a^r 1786. (Santatc auf ben Job gr. bc® ©roßen. 221
beg gürften 9?icoIoug. Xie (Sräfin luoljnte jur ßeit ' ouf einem
(^Ht beg ®aterg, @rog»2ofing (9lajij 26jgj unterl)alb (Sro^'i^in«
1
lenborf unb nicf)t fel)r entfernt oon ©fterljdj. ®ag Xrio 9ir. 2
ift fc^on 1784 crn)ül)nt, 9Ir. 3 aug bem 3. 1785 ift in 5lutograp^
crf)alten. 91lle brei erfcl)icnen auef) otg Streic^’Xriog.
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—
Sc^ic^t) »ertragen liefe unb fie auf bem ©arfeton begleitete unb
bafe er in bemfelben 3al)re baä aKufifftud in Slüntberg öffent«
liefe felbft fang unb begleitete.
3n biefem 3afere erfeielt ^apbn oom Sionig g^rbinanb IV.
oon Steapel ben Slnftrag, ifem eine Slnjafel Stüde für bie Seicr
mufete auefe er für ben ftönig Gompofitionen für bie ßeier .barunter
Goncerte für 2 öiren) fefereiben ’ unb mag biefen auf §apbn auf*
merlfam gemalt feaben. .^apbn componirte 5 Goncerte (e. 12
16) JU 3 unb 4 Säfeen für 9 3uftrumente für je 2 Siren, Glori*
netten, SJiolcn, SBalbfebmern fammt Safe) bie er fpäter tfecilroeifc
anbertoärtä benufete, bie beiben ßiren burdj f^lötc unb Cboe er*
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Btä)i 3tici(^quartctte. 223
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224 0trti(^quactctte.
„®r. iDtajcpSt »cn ^Prcitßtn !C. gerettet bit abennailige atttiilicii, tie
btr §r. ÄarcHmtiiier $avbn, ^icibit ®ercftlfccn, bur* Überfenbung »on fcib«
unb als 0d)üter beS älteren 3)uport feibft ein tüchtiger IBio»
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5
Stet um fte auf bem Xpeater ;u ißiag aufutfUbren , tann icp 3b>i<n bieifaUs
ni(pt bieneit, treil atte meine Cpetn ju riel an tinfer 'JJerfcnale f}u Sfietpat
großer ©enien traurig, unb giebt ber Sfachwelt wenig Sufmunterung jnm
ferneren Seflreben; weßwegen leiber fo riel hoffuuttgSroUe ©eißer barnieber
liegen. iDlich jilrnct es, baß biefer einjige SKotart noch nicht bep einem
foiferlichen ober föttiglichen $ofe engagirt iß! 'Ker^eihen Sie, wenn ich ®us
bem Öeleife tomine : ich habe ben IDtann jit ticb’’.s
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226^ 3«^r 1788. $apbn>(SuItu«. ®it Äinber-Spmb^cnie.
felbft unb willig folgen wir ber Irabition. SEBir feljen ben ouf»
gepulten 3a^rwartt unb bie ßanbleute oon 9?al) unb 5cni, iljren
©ebarf für Somilie unb §au8 einjutaufen. 5ür ©roß unb Slein
ift geforgt, für Stücke, AlcUct unb SBo^njtmmer. @8 ift ein roüfte8
‘Durc^einanber ;
3eber preijt feine SKaare, 3ei>« fud)t unb finbet,
ma8 et für ftef) unb Stnbere broud)en tonn. Der 33urfcf)e benft
an feine Ciebfte unb biefe an it)n, ber üRann auf bie %xaa unb
biefe an bie Slinber. Unb an biefen ift fein ÜKanget. ®ie be»
gaffen bie SBunber nit^t nur, fie greifen auc^ feef äu unb nia8
^albwegS tönt unb ©eräufc^ macf)t, ift i^nen am liebften. Die
®uben üoran töfet ber ®ne ben Slufuf rufen, ber Stnbere btöft
in bie Drompete, ein Dritter f)at bie Crgel^enne (iRac^teuIe) ent»
unb löfet nac^ get^aner Slrbcit einen Dl)eil feines 0rd)efterS für
ben fommenben ajiorgen ju einer roid)tigcn i^^robe eintaben. Sie
bauerte biefeSmat ungembt)ntid) lange, ba bie fonft fo taftfeften
log,’ in bem §apbu nac^ bem gehackten Crte felbft oerfe^t mirb.
ätfld ip .1 mal 511 fpielen, suetp PUeberato, bann Ktlegrc, sule^t pJtePo.
3 ®etlag ^efmeiper, als äugabe 5 U bem Slauiet-'Ärtaugement.
1.3
•
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228 ®ie Oyforb<2Bm))bonie. ®aa Dafcr 1789.
1
)
mp
nie (a. 60), für ifJari8 componirt.
1 0
2 Slrien uDica pure chi tuol dtre«, unb uSignor cot sapele«
(n. 6, 7), Gintagen ju 3Kartin'8 Cper Una cosa rara, im
Drucf erfcfeienen.
oorfeanben.
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@ro6&anbIunä«‘®remialiil 3obann Icfl. 229
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230 @ro6^aiiblung«<@temialifl 3aljann lop.
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V
noef) ber ißartitur felbft oerfertigt ^atte unb nun um beffen @ut>
ftc^ ber jlirtbe „Unferer lieben grau )u ben Schotten" anf(^liegt. Se mar ba!
etfle 2B8n(^«flDfler in fflien, tm 12. 3«b>g. »on 3)lartgraf (fp. ©cqog) 3afc-
mirgett für fi^ottiftbe Cenebictiner SDlSncbe erbaut, an beren Stelle fpäter
bentfibe SPiSm^e biefeS Orben« traten. Älcfler unb Älre^e brannten bei ber
liirfenbelagemng 1683 ab, mürben 1690 mieber bergefieOt. ®a« je(}ige Ätefiev-
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•232 3)ic gamilie ®(n;inger.
29. 3an. 1780 für feine großen SJerbienfte non fDiaria I^erefia
in ben öfterreic^ifd^en Slbelftonb er()oben; er war im 3. 1793
bem, oon benen 3ofep^inc «nb gtanj bie älteften (geb. 1774
unb 75) waren. 3ofept)ine, wellte ben l)r. 3ol). ißitteri auä Irieft
I)eiratl)ete, ift biefelbe, welche ^a^bn bitten löfit, it)n „bei jeber
©elegenl)eit al2 Sijwn unwttrbigen SDieifter anjunel)men" unb au(^
fouft in feinen ©riefen öfters erwät)nt. — „Singt meine gute
*
i^e^te ©ef)i bisweilen bie anne Slriabne " ? fc^reibt er auS
üonbon. Unb früf)er auS Sfterf)dj; „.®afe meine liebe 8lrianna
im S^ottenl)of Seüfall finbet ift für mitfi eutjüdenb, nur reco«
inanbire ic^ ber ^rnulein ^eperl bie Söorte, Chi tanto amai gut
auSjufprec^en". Unbwieberum: „ SDieine gute ffrreple ©eperl wirb
fid) (^offe id)) burc^ öfteres abfingen ber Cantate aud) beS SOJei»
öfteres läc^Ien, fonft get)t mir ganj gewi^ etwas oor. ®em
Mons. Frangois empfel)le ic^ mic^ ebenfalls in fein mufifalifc^eS
lalent; wan ®r aud) im fc^lafrödl fingt, eS get)t boc^ immer
gut. ic^ werbe $ur aufmunterung öfters etwas neues überwachen",
äliarianne ßble oon ©enjinger ftarb am 26. San. 1793, 38 3ah«
alt unb würbe auf bem SBöhringer gricbl)ofe begraben.*
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2IJariaiinc Cble wn @tn;tnaer. 233
biefe jeit oorüber geben unb jene wieber fommen, in welcher id)
ti ^apbn in t'cnbou 1791 unb 1792. SBien, Äail CSctolb'j 2o^n ISOI.
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231 ®et iWurtfalitnbänbler ®lanb au« Scnbeii.
pben weibt ber Sänger ber beften ^rennbin bic8 (leine Stngebinbe
7 3t6 sttbonl« bie Äcnntniß biefes bi« je(}t gäuptej iinbetanntcn Siebt«
bur(^ t'crmittelung be« ^ictm g- SBeffetp, aUu|ifa(ien^änbtcr« in Söien, bet
@üte be« öefipet«, $ctrn Mnton 9lutbiiet, ber baüelbt »on bem tinfhgtn
i*fortet in Seefelb (glecten in Ceüctrcitb ii. b. Cinn«) unb biefer »on grau ».
OSenjinger felfcfl etbielt. ®et al« ein ft^ou lebt btjabrlet IDtann gefibilberle
Ctfiper n>at eigen« »om Sanbe in bie Stabt gefabrtn, um auf ba« Sieb auf*
metfiam ?u matben unb ig feitbem fpiirlo« »trfibnninben.
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:
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•236 3tvci : gantafta iinb Sapriccio.
bte britte Sonote „njeld)e ic^ olfo nadfi i^rem gefc^ntad mit ißaria*
jionen gang neu oerfertigte (nämlict) 9?r. 7. ber jweite (aaj). bitte,
bafi I)ie unb bort einige fehler mit eingefc^lic^en finb, roetcf)e
nunme^ro nic^t mel)r abgeänbert merben fönnen, roeil fie fc^on
oerfdjicft unb gum »erlauf I)inban gegeben morben. eä ift immer
fc^merglid) für mid), bafe no^ fein eingigeä SBerf unter 3f)rer
auffidjt feljlerfveq ift. Sie l)atten mir fonft »or ber Verausgabe
immer ben allererften abbrud eingefanbt unb Sie tl)aten »er*
etmaS lang, aber nicl)t gar gu fdjmcr; nacf)bcm Sie immer »on
meinen merfen ben oorgug l)aben, fo biete ic^ eS 3f)»Eit bar für
24 2)ucaten; ber i|Jrei^ ift etmaS ^oc^, aber icl) oerficf)ere Sie
einen Stufen baoon gu fd)bpfen“. Slm 6. 9lpril fenbet er Slffecu*
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^ .
mir aber Iei)b, ba^ ic^ ücrmbg meiner Slrbeit^ »on biefen 24 4t
feinen ttreu^er nac^laffen fan".
3n biefeä 3a^r fällt aud^ bie Gompofition ber fd^on er*
roäl)nten Arianna a Naxos (n. 9), einer umfangreichen Gantate
für eine Singftimme mit Glaoierbegleitung (SRec.: Teseo mio bev
2lrie; Dove sei mio bei iesoro). ®ie feit fDfonteoerbe oon Die*
len Gomponiften (namentlich «on ®enba) mit Vorliebe benuhte
©age fchilbert ben üRoment, roo Slriabne an felfiger 9Reereäfüftc
ermachenb, in ber ^eme ®thiff mit «ollen Segeln ba*
ooneilen fieht. ^apbn’S Gompofition, eine hothbramatifche Dpern*
fcene, brängt nach 3nftnimentation unb mürbe in biefer ©eftalt
oom ftapellmeifter ®. 31. ©chneiber * in fflerlin bei ber ©ebächt»
nihfeier $apbn’ä im ©ept. 1809 unb fpäter auch SKünchen,
ßeipjig unb anberroärt« mit ®eifatl aufgeführt. 3h«
Sluflagcn in ®eutfchlonb, ^ranfreich, Gnglanb, 3talien (in SBien
bei 3lrtaria) fprechen für ihre ®eliebtheit. „3lbgefehen «on ben
Cratorien, ift fie mir bie liebfte ©efangS« Gompofition (fagte
fRoffini ju filier), < namentlich bag 3lbagio barin fehr fchbn"
ift
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"
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®tc 6 ()onHiing«-®r{mtalifl 'iUidjbtig. 239
5l)e ftammte eine lod^ter, 3ofept)a, geb. 1781, auS ber jmeiten
®l)e ein So^n, -t’aoer, geb. 1788. $ieS mar ber 93eftanb ber
gamilie jur 3cit- SDiojart unb ,t)apbn mit fßud)bcrg oer*
feljrten. SDiit feinem älteren ©ruber, granj lauer, ber 30 3al)rc
lang in ^affau eigene §anblung gefül)rt l)atte, fam ißudjberg im
3an. 1793 bei ber IRegierung ein um ©erlei^ung beS SlbelSftanbcS
mit bem ©räbifnt ßblcr oon unb jmar in ©erüdfidjtigung ber
eigenen fomie ber ©erfahren ©erbienfte unb beS UmftanbeS, ba§
i^re gamilie ol)nebieS altabeligen ^erfommenä fei, baS 5!iplom
aber oerloren gegangen fei. Grftgenonnter 3ol)flnn fDiat^äuS l)atte
nämlidi, ein feltener SOiann, oor feinem lobe alle auf feinen
?lbel bcjüglic^en Urfunben oemid)tet, inbem er ertlärte, mer oon
feinen 9Jad)fommen nac^ biefer SluSjeic^nnng oerlange, follc fid)
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210 lob btr rcgiereiibcii güvfliii Sfttvba-,«.
anfonft anbere begriffe oon mir machen fönnte, welche mir nad)=
theilig fepn lönnten . ich behutfam fepn, um Sh^« gnabe
nicht JU oerliehren“. .^apbn fpiette ihr bie Sonate in ©egenwart
4 Süienev Soüunä 9Jr. 19. ®ic görpin trat am 21. 'Dlätj’1719 getcren
unb eine iodtter bc4 9leit^4grafen getbinanb t>cn SSeifeenn'cIf.
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»cm gürfieit Cctlingen-SJatterflfin eingelattn. leb b. g. Sfterbajb. 241
bc8 dürften Dor unb crl)tt’tt at8 ßeic^cn bc§ S8cifall8 ouS i^ren
öänben eine golbene labofdboje jum öefc^enf. „Schabe (fc^rcibt
Jpa^bn fpäter) ba§ biefe fleine golbne iEofe, fo Sie mir gegeben,
nnb getragen ()ot, jo ooUer flect ijt, oiet(eicf)t fan ic^ fie in roienn
auäbeffern laffen".
jüJitten t)inein in bieje le^te 3cit in Gfterljdj erf)ielt §oi)bn
5 Üfctr tc8 gürften 2)iuriflaptüc fitlje ädjutart, 3fc«cu 511 tiiier Slcfibctit
terflatb allster iiadi einer fiirien Ärantpeit b. $. 9t. ÜteieOjiürjl Sticclauä Qfier-
ba)# be ©alantpa, ®r. Ä. 3)taj. »irtl. gb, 9iatb unb Jeämmerer, Otilter b. g.
D e 8 1 ,
II. 16
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242 Sütfi Jlntcn Stijtt? geft in Qftcr^dV
dagegen gob i^nt ober auc^ ber ^ürft einen ®eit>eiS non SBertb'
f^ür ft SI 11 1 0 n (geb . 1
1
^Stpii t 173S), ber nun bie Slegierung
Qiitrat, gatte feine Sleigung für fÖiufif. Sr entlieg fofort bic
ganje «opetle unb begiclt nur bie gdbniufit (Harmonie) in
Sürft HJrimaS oon Ungarn.’ Xer Sürft war über ©apbn'S ab-
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!
ffiährenb er eineg lageS bei ber 9lrbeit faft, lieft fieft ein grembet
bei ihm anmelben unb ftellte fich 'JSJorten oor; „Jd) bin
8 t>. Haraiait, §aijtn in fonben, B. 15. ®as §aii« nnirbe 1805 um«
gttaut imb trägt brüte (1S81) bie 9!itmnier 15, (Singang leen bet @ciler[iätte.
$ier war e«, wo ®eetbcsen jurrP tm *'''*2 al« äibüln $abbn« ein«
unb ausging.
9 3n biefet SBeife erzählt in „Otbbrn«", Üliuril. laicbenbucb, 1841,
biegt. ®fij 5 e <B. 345 ff. 3)e8 SBettfpiel« mit „'Jlccetb“ nnb ber ganjen iiba«
tai^enben 2cene erinnerte fob 4>sbbn ficts mit großem ®ergnügen.
10 3ebann ^eter Salomen, geb. 1745 ju Bonn, matbte ficb frflbseitig
als tücbtigcr Seiger befannt. 9!acb einet 9Inficßung als Scncettmeifler be«
ittinjen ^»eintid) oon tprenßeu wanbte et fitb übet 9-^atiS nach Jonbon, wo er
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Drttfat^e Strmä^fmiS 6ct $ofe. 245
Oper Axur oon Salieri, wobei ber gonje §of erfd^ien." 3“^
geier ber Bennöl)Iung wor wäl^renb ber offenen lofel im Sie»
boutenfaale ein grofieS Goncert unter Salieri’S 3)irection. ®ie
Sängerinnen Gaoalieri unb Galoefi nnb bie Oboiften @e<
brüber Stabler liefen fi(^ I)ören; eine Spmp^onie oon ;papbn
war bem Sbnige fo befannt, bo^ er ^äu^g mitfang. Seiner
Borliebe für bie Seier würbe fcfjon gebockt; auc^ bie ftbnigin
war als Xocl)ter ber Saiferin ÜRaria I^erefia mufifalifc^ gebilbet.
3m ©efang war Sllancini il)r 2et)rer. GJaß Solieri gerabe eine
Spmp^onie oon §apbn gewäl)It batte, mag abfid)tlicb gefcf)et)en
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246 Äaifctiii SDJavit I^crtle. Salomen.
niete it)r fein Septett; Gpblet nnirbe oon i^r beauftragt, ein
tHeqniem ju fd)reiben; 3)iid)ael ,^apbn, ben fie jmeimat nac^
•Oofe bef^ieb, mnfjte eine ÜJteffe unb ein Sieqniem für fie fc^rciben
ßen Cratorien unb oerlangte auc^ (mie mir gefeiten) nad) ber
ijjartitur beä „Xobiaä". 3öa§ bamalS oon §apbn crfd;icn, be«
Ter König reifte mit feiner öemolin [ali @raf unb öräfin
oon Goftellamare) am 24. September oon Bien ab, motjittc am
y. a. 9JJ. ber Krönung Scopolb’8 al8 beut»
Cctober in grantfurt
fc^en Kaifcr8 unb am 15. Dtoo.in ^refeburg ber Königetrönung
bei unb mar am 2o. 'Jtooember mieber in Bien.
Unterbeffen Ijatte $apbn alle 3}orfcI)rungcn jur Steife ge»
troffen nnb mar il^m Salomon nic^t oon ber Seite gcmid)en.
Unb er Ijatte alle Urfac^c baju, benn faft fd)eint e8, al8 fei jener
im leßtcn Slugenblid nod^ mantelmütl}ig gemorben. §örcn mir
einen Gorrefponbent au8 Bien, ber barüber am 16. 5cbr. 1791
nad) Üonbon fc^rcibt ; „ 9ticmal8 mürbe Salomon ben ^erm
$at)ben, biefc8 grofec nnnac^al)’mlid;c ©enie, au8 ber rul)igen
Spl)äre einer ^äu8lid)cn ©enügfomteit l)crou8geangelt unb i^n
oon feinem bermaligen dürften, 3lnton Sfter^djp
berebet Ijabcn,
unter mag immer für einen SJormanbe bie Grlaubnife an}ufud)en
fid)JU entfernen nur 3;l)r glüdlic^cg Sd)rcibcn
: an ben §erm
©cneral 3cntingl)am (engl, ©efanbten) allein mirfte Bunber jum
größten Grftaunen beä mufifalifc^en Girtelg biefer Stabt, unb
Pi' ed bv '
-
SJcrttKitungm jur SHciit itac^i Sfntcn. $«v Äcnij »cn 'JJca^'el. 247
300 bitto für 6 Si^mpbonien unb 200 bitte für bereit i8ertagä=
redjt [copy right]-, 200 bitto für 20 neue, in ebenfooiei Soncer»
ten oon if)m birigirte (Eompofitionen ;
200 bitto olä ©arontie /
(egen. —
?Uö fReifegelb t)atte ^aijbn 500 ©ulben oorrät()igeei
©elb; baju ent(ie() er Dom gürften 450 ©ulben. Gine $d)atulle
mit Staotäpapieren , bie er nidjt ongreifen mollte, übergab er
mo fie and) am 29. Xec. erfd)ien. 95Jir lefen ih'Ei^ bentfd) mieber»
gegeben) ;
uaAriditigt ten ^cljen unb bbi^Pcn SIbcl »etcprung«»cU , baß et in ber Sbat
ein übereinfemmen mit bie'em $ettn unterjeictinct Ijat, in gdge beffen ©eite
in irenigen lagen ptp auf bie bfeife begeben werten unb Reffen eor (Jute teS
ü)lcnat« in Stuben m
fein. §err Salomen wirb alsbami bie Spte ijaben,
ten gieunben bet 3)Jupl einen flan m SubfcriptienS-Sencertcu berjulegen
unb pefft berfclbe bereu ^nPImmung unb Unterpü^uug 511 crpalteu."
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!
i
fommen" — roomit er mürrifc^ baä 3'>wmer oertiefe. ^ai)bn
wartete eine tffieite, unfcfelüffig, ob er bleiben ober gefeen foUe.
'
Gnblicfe fam berftönig jurüd. Sein Unmitlen featte ficfe gelegt;
: er gab .^apbn ein GmpfefetungSfd)reiben an ben neapolitanifcfeen
©efanbten 5ürft Gaftetcicala, nafem ifem baS ®erfpred)cn ab,
’
menigftenä natfe feiner tRüdfefer oon fionbon nacfe 9JeapeI jn
I tommen unb fcfeidtc ifem nacfetröglicfe eine toftbare golbene ^ofe.
(wie frül)cr ertoäl)nt) öor bem dürften unb ber Slonette gefpielt
unb „jwcifelte onfongS ber fd)Wierig(eit wegen über biefelbe eini«
gen bcpfall ju ersten". Sie war fdjon ein 3a^r juoor für
SOlarianuc beftimmt unb „nur baS Slbagio ^abe ic^ erft ganj
neu boju üerfertigt, welches ic^ aber Guer ©naben auf baS
ollerbefte auempfel)le; eS ^t fe^r üiel ju bebeuten, weldjcS id)
taria empfcSIen, tamit btt|cr 3 (Jlattcr-Scnaten „bie gar nic^t übel gefept ftnb"
in ®etlag üteine^me.
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•250 lag ter 'ätttiie iia(^ Sollten.
felbft bei ^of eine höhere Stnftcliung alä bisher ju finben. 0e«
tüufchte Hoffnung! Sr blieb nnberüdfidjtigt unb fat) obenbrein
feinen Sieblingäptan oerfcherjt.
$apbn hatte man oon alten Seiten oon ber Steife abjuhat»
ten gefucht. SDtan mad)te ihm Sßorftellungen, bafe er noch nie
über bie örenjen feineä SJatertanbeä hinaus getommen fei unb
bereits in einem Sttter ftehe, in bem baS ungemohnte Steifen
15 9Jcttttclim, SDlojartiana, 67 f.
'
Digitizer; Googic
!
„Ißapal Sie finb nic|t für bie gro^e SBelt erlogen unb reben ju
wenig Sprachen. SBorauf §apbn : „9lber meine Sprai^e berfte^t !
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illuftkaliftlier ^l)eU.
3nftrumcntal.
Sympfionien. Ian3ninf1f.
©uoerturen. ClaDierfonaieii.
Dirertimenti. Clacierfonaten mit Dioline.
5treid?qnartette. ClacUpdrios.
(Coneerte. <£Iacier-€oncertc.
Sarytonft liefe. Kleinere «Elarierpiicfe.
Docal.
ITtcjfen. ®pern.
Kleinere Kircbenmufifftiicfe Krien iinÄ einftimmige (Cantaten.
(Drntorien iinb (Cantaten. tieSer.
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JQSir I;aben nunmcl)r ^a^bn an bcr §anb jener üorge»
nannten SBerfc, bie er in ber mittleren ißeriobe jeiner Snnjtter»
fiünftfer, ber, wie wir fa^en, fc^on je^t bie Stnerfennnng unb
Sichtung ber Söett errungen t)at nnb im gerechten SBewufftfein
feine« eigenen 3Scrtt)c8, obwohl fdjon bei 3at)ren, freubig unb
fampfe^Iuftig bem fRufe nad) fernem Sianbe folgt, um bort neue
Sorbeern ju fammetn.
2öir ^aben oorerft feine Snftrumentol « ßompofitionen im
Singe, iöon feinen oielfeitigen SSJerten biefer ©attung ift eä nebft
bem @treid)quartett bie $t)mf)I)onie, bie unfere ooUfte Sluf«
merffamfeit beonfpruc^t unb il)r wenben wir unS junnd)ft jn.
SEÖie oorbem werben wir ouc^ I)ier, um bie na(^^altige SebenS«
traft ber §apbn'fc^en SBerfc biefer ©attung bemeffen ju tonnen,
bie 9teit)en jener ßomponiften muftern, bie glcic^jeitig mit §apbn
unb bnre^ fein ®eifpiel angefeuert, baä 8t)mpI)oniefad) pflegten;
eä finb mciftenä längft oerfdjoHene Stamen ober foldje, bie wenig«
ftenä auf biefeni ©ebict nic^t mel)r genonnt werben. Spiele ber
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;
256 (Spmp^cnien.
SBiener 3eit falten feine testen fieben ©pmpt)onien. ®a§ fie fo<
I Öoiib 1. 3. 2So f.
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7 ;
Sompbciiitn. 257
befielen olle auä oier ©ä^en (ber SDhnuett al« 3. ©a^). iPei
wie wir gefeben, febon oorbem mannigfach bennbt nnb bie oieten
©tüde für bie gc^bbarmonie
'b" biclic” Übung.
2Jocb in Sßerbinbung mit ben ©treid)inftrnmentcn nnb jur 9?er>
wenbung bei ©bmpbonien mufttc er auch b^tr neue ©tubien ma<
eben. ©0 finben mir anfangs bag ben Mern biibcnbe ©aitcn=
quartett nur bureb Oboen unb öörner oerftärft; manchmal ift
bie Slöic im langfamen ©ab als ©olo unb meift bei gebämpften
©treiebinftrumenten oermenbet. Ter gagott löft fid) nur all-
mäbtig oom ©affe log, nimmt aber and) juwcilen bic föhlobie
mit einem ber onberen gnftrnmcnte auf. ßnbüd) aber werben
paarweife gloten, Oboen, §orner unb gagottc jnr SRegcI unb bifben
erftere oon 9h. 40 an einen wefentlid)en Seftanbtbeil in ber
2 «b. I. 2T6 ff
3n»ifeltafte @pmpt»cnien (unb es fmb bereu febr siele) finb nidit anfgeiu'm«
men. HuSgefebieben finb jene 9!ummcrn, bic al8 eigeiulicbe Cuoerturcn iiidjt
fiierber geljSren. Sinige Oiiimmcrn finb bei .'Japbu and» pseimal wr}ei(bnet
burt^ UmfteHung ber Sä^c.
II 0(11. II. 1
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258 äomp(>cnitn.
(ung unb für ein eigentlid)e8 ifJublifum fd)rieb, nabm oud) fein
glug eine böb^^f 9Hid)tung unb bie greubc om Schaffen mucb8
fid)tlid) mit faft jeber neuen 9?ummcr. SBir ba^en fomit febr
mobl jene ®i)mpbonien, mcld)e in bie ßcit bi8 etmo ju 3lnfong
ber 80er 3obi^« f“öen oon ben nad)folgenben p untcrfcbeibcii.
foebe nur fetten oon ber früher ^ befprod)enen, nun ober oHmöblig
erweiterten Structur ab. 5Eie meifteu finb frifeben, fröftigen Eba»
rofter8 unb feffeln fetbft bei ben flcinften Spmpbonien bureb origi«
nelle ©ebonfen unb intereffantc 9Kücbe. — Slueb über bic smeiten
Söbe mürbe febon gefprod)cn*; in biefen einfa^en, bo8 beutfebe 0e*
mütb fennjeiebnenben, meiften« bem ilolfston fiel) nöbernben ©efong*
§opbn fo red)t au8 bem 3nnern bie @efübl8foiten on.
meifen feblägt
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•Stimpbcnitn. 259
jcbrieben'* ;
bei 25 Snbcn bebient fid; öapbn ber Sorbincn. '5ei
17 *
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•2»)0 2>?mpbonitn.
unb bie SBirfung oon allen genau fannte, fo »ieä er jebem feinen
©tanbpuntt an, um gtänjen ju lönnen, ot)ne je eineä ju »er«
bunfeln*.
.'pat)bn’8 fDJenuette in biefen Stimp^onien bcfröftigen, roa#
fc^on oon ben ftü{)ercn gejagt mürbe." 3t}rcn, oon .^a^bn glei(^
eine ^üllc oon naioen mi^igen Ginfällen bieten unb feäufig burd)
ifere gemiitfelidien SBeifen unS mitten unter baS ®oit oerfefeen,
roobei aber ftets bie tünftlerijcfee ©eftattung gemafert bleibt. Xer
5Reicfetl)um an immer neuen 50iotioen unb geiftreiefeen SBenbungen
ift t)icr umfomefer anjuftaunen als bie Slnforbernngen an ^apbn
gerabe in biefem ©eure maferfeaft ejrorbitant maren. ,^mei Xrittel
ber XrioS feaben gleiche Xonart mit iferen 9)ienuetten; oon ben
übrigen ftefeen 5 in ber Unter« unb ein einjigeS in ber Cber«
Xominant, 2 feaben bie ißarollel • Xonart ,
S ftefeen in SDioll.
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©Vmt^cnitn. 261
Ibien fid) loö, werben fclbftftänbig, neue treten I)inju unb fpielenb
miid)t fic^ bie fouft fo gefürchtete ftrenge ©chreibweife baju;
immer funftootler geftattet fich bet ®au biä ber arglofe 3uhbrcr
erft je^t gewahr wirb, wohin il)n bie tuubige §anb führte unb
on beä Xichterä Slugfprud) gemahnt wirb ; „Sin ftuger ÜJiann
fagt öfters erft mit Slawen, waS er hernach im Snifte wieber«
holen will".
Xie oorliegeuben ©tjmphonien loffen fid), will man bie
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:
2(i2 Sumpbonitit.
starcnto
bilbetee Ihema
14 Sb. I 2 . 301.
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;
3pmt>boiiicii. 2(>3
DJr. 8 ift fugirt; 9?r. 10 , ein furjeä ißreflo -j^ unb meiftenS au8
Iriolen befte^eub, ift »oll Seben, etwa im G^arofter einer Siiffo^
freue.
1.1 9!t. 15, 10, 17, ly, 22, 2.1, 3U, 37,
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; :
2()1 SBinvbciiifn
Andante moderato, ift oon bcii '-Bläjcrn nur bie Cboc bcibe»
l)altcn bo^ Ibcmo bringen 3?iolonccll obl. iinb I. ißiolinc
;
:jnr-i-r.-r^
vsm Jinnic ,
.VIIckto assai , beginnen bie ^örner gieic^ einem
Signolruf, bem bie Cboen onnoorten. 9Sar bie 3t)mpI)onie ein
l[)eil ber iÜfufif, bie ,'gai)bn für bie 353nl)r’fd)e Iruppc in Sfterl)aj
ba<s 5'Moh ,
Presto * 4 burd) Sebpaftigfeit au4 ;
gegen Sd)Iu|
begegnet mon bem oon ^apbn mit fo oiel 93orliebe gepflegten
neefifdjen 'JOhnioenfpiel.
ebenfo intereffant burd) bie il)r ju ©runbe liegenbe 3 bee ald aud^
burd) ben 9ieic^tt|um an ©ebanten, burd) i^re fiebere ^actur unb
ben einl)eitlid)en, alle 3äge oerbinbenben ßt)arafter. 3« 9h. 13'^
It; 9ir. 11, 13, 16, 20, 2ti, 27, 30, 31, 33, 38—41.
17 Snbrf, ntu, 2it. 3.
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«pmp^cnitit. 2Ü5
tritt entjdjicben unb fräftig auf bcr 2. $a^, Slbagio E-bur Vc»
;
To« finale. Presto F-uiolI, nimmt ben erregten Ton be§ jnieiten
Sobeä loicbcr auf ‘unb fteigert if)u big jur Ceibcnfd)aft. Ter
Soge nacb fdjrieb §apbn bie Spmpbonie J« einer 3eit, bo if)m
ein TrauerfatI befonberä nabe ging. 3n ^r. 20 füubigt fd)on
bet erfte Sob mit feinem auä bem Trciflang gebilbeten ffliotio
gefunbeä Seben au; fo bitten aud) bie anberen SJiotioe unb bcr
ganje breite Turcbfüt)rungßfab ben angefdjlagcnen Ton feft. TaS
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266 Sompbcnicit.
-
f
1
^—^4 [tjri}
li
föioll ,
gebt bann nad) Tur über unb folgt ein 'Jlbngio F 4 .
ba« anbenvärt« biir* ta« Sntantt au« 9!r. 29 iinfcrcj ebemat. t'tr}£t(buige« «
fcöt ig.
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267
ober 5Homan,^enton ;
namentlid) bcr 2. I^eil ift bemcrtenSmcrtl)
megen bcr SioIinfüt)rung. Äur,^ Bor bem £cf)lnffc merben mir
burd) einen bei JpQpbn uncr[)brtcn f^all übcrrafd)t: bie £treic^*
Eigenart : nur bic beiben Siolinen finb bcfd)äftigt unb t)at bie
erfte Siotine ibr Solo nur auf ber e-Saitc in l)ol)cr Sage, mäb»
renb bic jmeite Siolinc eine bubclfadartige Scgicitung auf ben
tieferen Saiten <1. f auSfübrt ^bic g- Saite ancb b'fr "o^b f
bernbgeftimmt .
vioi. n.
flusgaten.
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2()!s <2l)iiipb<>ntcii.
Tie feftlic^e igtimmung be« erften Sa^e« oon Ülr. 3!t }d)eint
fanb, über bie aber nur fonicl oorliegt, baß bei biefer ©elegeu*
^eit Cper L’amore soldato oon Socc^ini jur 3luffül)ning
bic
tarn.'** Ter erfte Sa^ ift reid) an SJiotiocn nub überrafdjenben
SBJenbungen unb jicmlid) an«gcbel)nt. gweiter unb brittcr Sa^
ftimmeu wenig ,tum ßbarafter bc« iBorberfabe«. Ta« je^ige
ginale. Presto 2.4, fdieiut igiapbn fpäter an Stelle be« auf Iriolen
gebauten Säße« ^injugefügt ju t)abeu. — 3« t*em fd)on fertigen
lebten Sab bon Ülr. -10,23 iicr ben 3. ?lft ber Cper »Z,n fedeltü
21 Sb. I. S. 301.
22 Sine Ciibcrtiiif, l)-tur, ;u ber ältidjiianiigcn Cbtr wirb $>aDbn ju-
gtftbticfccn unb trifltrt auch gebrudf, (cU aber ben 3 ® Sticuling^en fein;
au* gelici ccmbonirle bafjclbe lertbueb.
23 'Partitur, neu, SRieier-Siebermann, iür. 5.
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;
3»m)>bonicii. 209
premiafa« einleitct (©. 191), I)at §Qt)bn bie oorbcren @äöc nad)»
componirt. ®cr crftc ©ab enthält l)übid)c Sinjelbeiten. ®a3
Slnbnntf t)ot ein ec^t ooltöticbartigc^ 2l)cma, ba# burd) ben ganjen
Sab burdjtlingt:
föbe burd) grifcl)e ous; ba^ Ülbagio l)oi ein l)übfc^e§ Biennal
Bariirte« Xbenta, ba^ ginale, Vivace, bringt ed)t ©apbn'j^e
3iige unb bat fnapp oor bem ©d)luffe («ie bei Dir. 38 )
eine
populäre SJlelobic:
bereu »en Jcoijolb 'JDtcjart, 3tami)j, @cfjcc, 4.*. 3)ta((becf, 41 äBrauiistp, SRoictti
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270 äoniftiiMiitK.
I* 3^ V
^ 'S
Si^mvlpciiicn. •27 t
als Slllegrctto ;
and) baS g'naJe 'fl "O" bortßcr entnommen ;
nur
SJicnnett unb Irio finb neu. — 3n 3?r. 43 ßaben mir roieber
eine größere 3i)mpl)onie, ju ber ^ni)bn erft fpötcrXrompeten
nnb i^'nnten ßinsufeßte. Ter 2. 2aß, IVo Adagio, ßat ein
faft fcierlid)cS Ißcma
Viol. 1. coji sardtui
,^aßbn'fd)cr Saß Botl ©iß unb 2annc. Sdjou baS oon ben
lyiolinen gebrad)te fdjmungoolle '2ßcma
2‘t 3litf ber 3Iuftagftimme ber 5lcte jictjt bcn i^apbu'« .'5>anb getrieben;
Pritno ntto tacet. £ic« ifl auSgcftric^en unb gebt batei bie Semertung;
„greiinbl Suebe ba« etße 2Hltgro" (wrg(. 21 .
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272 2vm^^^onie^.
30 9!r. 02, bie Äinbctfijmbbcttie (fie^e ®. 220 [.), ein fi^erj^after Sinfall
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;
ä^nniljcnitn. 273
unb oon emfter Stimmung. 9h. 49, Presto, beruht ouf burdj»
ouS h“nroriftifd)cr ißermenbung ber Spneope ein wahrer —
i^rüfftein für fd)Wonfenbe Drchefter. I)oS Ihc"’“ lautet:
Viol. 1.
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: .
•274
größere Stfionnigjattigteit ;
eine 9tn«nal)me bilbet allenjatlö ber
00^ von 52,»'^ ben bereite jein ?Uter briieft. Um jo bejjer ftebl
‘If)cdö ;
bann ben an bie „ßauberflbte" mat)nenben Sojjgang ber
ißriejter
I
>
11 ;
9lr. 50« unb 57 jinb interejjant, labenb mie ein frijebet
Irunf.
Tie jraeiten 0abe überfaieten jie^ an 0d)ont)eit unb @el)alt.
0ab JU erinnern.
Vlol. I.
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Sptnisbcmtn. 275
gang ber Söffe unb 5“9otte gegenüber ben fftlbten, Dboen unb
ber erften Sioline, U)eld)e baö Iljema bringen; im 2. Xt)eil
tauf(^en bic Snftrumentc bic fRollen. 9lr. 55 bringt reijenbe
Goncerte für bie Scier in 2lrbcit unb fd)cint il)m bai 'Il)ema felbft
ve-re^ inais xl faut quelle atme ä eon tour. Tot ou tard, tot ou
* bei 5>avfcn:
1 ^-
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276 Si^m^^cnicn.
beffen feierliche«
Viol. 1.
bem fich bie Cboe mit einem jtoeiten onfehtiefet; e« folgt bann
noch ein britte« Ihen*a. 2;o8 erfte Sofe.ÜRotio hat fich «nt«'
beffen auch i^ei ben anberen 3nftrumenten eingefteUt unb e8 mährt
nun bis jum Schluffe ein Ieben8luftige8 Ireiben. — 5« 9?r. 53
ift ba8 finale. Vivace, bet bebeutenbfte Sag, alle« jseigt Seben
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; , 1
S»m))ioni«it. 277
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OoU fetfer ßüge, ein wat)reä gongbaüfpicl mit SDlotiocn unb it)tcn
9tü(ffe^r ins Xt)cma. !£)cr ganje @a^ ift tjoc^bebeutenb mie bie
ganje @pmp()onie. ^ie etma mögliche SSerantaffung bei iBe»
nennung La Reine mürbe fc^on S. •223 angebeutet^*. ®ie gina»
Icä oon 9tr. 56 u. 57 gteidfien ben erften <Säpen in fj^ifc^e unb
fprubetnber Saune, in ungeämungencr Slntage unb Ütuöfü^rung.
@8 erübrigt noc^ ber lebten fünf einjeln erfd)ienenen @pm»
pt)onien ju gebenfen, oon benen §apbn 2 ober 3 an Sieber in
$ariS oerfaufte. §apbn ^at mit itjnen 9Jr. 59 auägenommen) (
des symphonies de Haydn ont ete icrites pour les Jours saints«. Söeibe
Semertungen beruben, n>ie man ftebt, auf einer $envt(b|t(ung mit $aubn’b
„®ie Rtben SBorte Sbtifii om Äreuje".
38 ®elbe»ei, p. 34, bejeitbnet fte irrtbilmlitb al8 bie lebte bet 18 {sic)
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: ;
•278 >Spmp^rnicn.
ift man bcnnoch »erfucht, bog ginale. Allegro con spirito, olg
bie ihone ber Shmphonic gu begeichnen. Tag »on ber ^rim>
geige unb in broHiger ffieife in ©emeinfehaft mit bem ehtfamen
gagott gebradjte Icbengfrohe Thema
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2pmpbcui«n. 279
fic^ unb betinen fic^ anS; nun cereinigen fid) Fagott, iBioIoncell
unb ®o6 unb faffen nad) Tnrd)laufen oon foft jicei Cetacen
nbmörtS in frember @egenb iJJoftD, auS ber il)nen bie SJioIincn,
Xer alte lanj beginnt aufS neue unb nnc^ einer ©enerot » .^olt»
paufe erfolgt bann gleid) einem Stnrjbob ber gemeinfatne 3Sett>
lauf bis jum gd)luffe. — Sei ber nädjftfolgenben oiel türjer
39 '^Jartitiit: ißveittepi & $ärttl 9tr. 13, 8cte & Setf 9Jr. 9, flubte 9Jr. 2,
‘Ptter* 9tc. 8.
•10 ^Partitur : SRicttr>©Ubtrmanit 'JIr. 3.
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2S0 SDinp^onieii.
Sinbruct ift in bcr Soba noc^ ber Studroeic^mig nac^ Des ber SBieber*
cintritt ber ^aupttonart ;
bonn bringen nod) bie Släfer, einer um
ben anberen, ba§ erftc SKotio glci^ einem Slbjt^ieb^gruS. 3)rit
fcbürjte
V'ioi. I.
petet« 'JJt. 9.
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;
iSpm|9l)onitn. 281
Viol. cantabitf.
1.
— 6
5P 5^3
-V
p
^Qt ein blü^enbeg ßolorit burd) ^erttomgenbe öenu^ung ber
SÖIaäinftrumente , bie ^ier me^rmotä au(^ felbftftänbigc ©tuppen
bilben. Sine Stetle (8 lofte Porm 8c^lufe) bebarf ber 8ericf|'
tigung: roie fie bilbet fie eine 9lei^e »on Quartfept^Siccor«
ben, bie bod) loo^l al8 Septaccorbe gebockt fein mögen uub
leicht bo^in ju önbem finb. $ie ötellc lautet:
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•282 Ssmpti’nicn.
juc^t unb babci cinjä^nt, ba§ er „nick# baoon für bic Sngläiiber
abönbcni inüffe",'“ worunter er toobl eine rcicf)cre unb fröftigere
oariirt ;
namentlich) mad)t bie iß^alanj oon Xrillem eine prächtige
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Cntfertiiren. 2S3
mir benn für jebt oon biejem Seoier ieiner ®htfe, berounbernb
unb banterfüllt unb nidjt oetgeffenb, ba§ er eä mar, bet ganj
beioncerg t)ier bie Sf“be öffnete unb ebnete — eine Seuc^te für
feine großen 'Jladjfolger.
Cuoerture »Sinfoniaa.
9ir. I bie Cuoerture j^ur fDiarionettenoper „ifJh'lenton unb
Saueiä" befteht au« jwei reijenben, furjen Säßen, bie fid) in
au« bemfelben 9lct, bie ^apbn fpätcr 9lote für 9lote al« Sene»
bictu« feiner „fDlariajeHet SKcffe" bennßte.
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284 OuoertuKn.
füt)rung ;
ba« Xf)ema, oon bem ^at)bn gar nic^t lo«fommen faim,
Stunbe ber glüdlic^ften Saune geraefen fein, ber ba« oon fiebenj=
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;
3)i»ertimenti. 285
1 31ut einem Bettel, ber bem Slutcgrabi^ beiliegt, fdtrieb ber bamalige
ScfiÖtt, ber ältere $omifl ißrin|lcr au ben ©omberm ©ilberfnoll in 9toob,
baß er al8 ßrfap ber perffroibenen iSonate bie(c8 Irio frbide, „tetläfti unter
leliger ^jaubn-'papa jür einen meiner Sergänger gcfibrieben bat".
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;
28G 35i»trtimciiti.
baute); ber jroeite ©a^ auS einem geiangooUen Slbagio (bie erftc
bafür al2i jweiten ©ab ein SlUegro. 3;ie ©chlufefäbe finb meiftens
ooHe Slbagio; ous Dir. 2 unb 3 bcr erfte, auä Dir. 6 bcr 2,
i _J
fhUab als ginole auSfüllen würbe; trobbem folgt ihm nod) ein
2 ®ic 6 yiumitient ctitbiciicn bei Slrlavia u. Cie. iSci M/iatK per il l’««-
in neuer 21nbj)abc (Trios Svnates pour Iv l’iolon ater tiee. dAlto. 6in
einjefne« .ii-iW) coii Variazioui, a.*ielintcle mit 4)n(3, ift l'liS in SJrciltebfS
Katalej an^ejei^t.)
®iocrtimcnti. •287
furjer SDiennett unb j^roei ebenfo fnrje Irio§, baa erftc mit Iponts
ba« jtoeite mit f^agott^Solo. G« ift beiläufig eine ©artenmufif,
unb eine jiemli^ trodene, bie nne geboten ift; eä fefelt fo jicm-
tid) aücö, xoai mir in §apbn’ä fDhifif fuefeen, ja fclbft ber fDfcnnett
fammt feinen jroei Satelliten läfet &at)bn’ö @eift oermiffen.
@anj anberä repräfentiren fid) bie im Safe« 1790 oom
Äbnig oon 9feapel befeellten 7 9Jottumi (15 — 21), wcld)c §apbn
in feinen Jäatalog aufjnnel)mcn oergafe. Gö galt feier, bemfelbcn
Stüde für fein Üieblingöinftrnment bie fieier, jn liefern unb ,
mögen §apbn mol)l and) feier, mie bei ben früher bcftcllten Gon«
certen (bie mir nod) fennen lernen), fDhtftcr nnb Slnbeutungen
Seicr burd) Jlötc nnb Dboe, bie Sllarinctten burd) Sjiolincn er«
hielt er fid) nad) jwei Seiten l)i" referoirt, inbem er bie crnftcre
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288 Streichquartette.
SUcS ift flar unb burc^fid^tig unb o^ne tiefere Ülnfprilt^e. Cb»
wot)t 9Jottumen eine gröfeere Sinjo^I Säbe julaffen, t)at fic^ ^o^bn
auc^ ^ier auf btei befc^ränft, nur in 9h. I mac^t gleic^fam atö
eine ßntrata ein SDiatf^ ben Slnfang. 9lr. 2 unb 3 ^aben eine
furje Sinleitung in langfantem lempo. ®inb bie erften jwei»
t^eiligen ®a^e burd)f(^nittli(^ frifd) ju nennen, betnegen fid) bo«
gegen bie langfamen fDJittelfäbe in getragenem @efang mit leichtem
änflug oon 3Kelanc^oIie, ben aber bie jinaieg grünblic^ ^inroeg«
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3tTti(^quartette. 289
baö er l)ier allcS vereinigen fbnnc, waS fic^ burcf) ein fettcneS
antafeten.
®ei ber gteic^jeitigen 1f)ätigfeit iKojart'S in biefer Slic^tung
tag eS nat)e, ba§ man fc^on bamatS f)äufig bie 5}or3üge beS
einen auf Äoften beS anberen ^ercor^ob , rin Serfat)rcn , bas
teidjt jnr ©infeitigfeit fiit)rt. SWan wirb Ctto Satin-* nur itu-
'Eclfl , II. 19
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290 ®tTti4<luart(ttc.
nid)t oerloren roifkn rooUte, bejeugt ber Umftanb, bafe er, wie
fc^ou erwähnt jl. S. 259) , ti ab „ein nic^t gcftod)cnee Quar»
tett" anfül)«. Über baffelbc ift baö gjbt|)ige jefjon trüget (Sb.I.
S. 343) gejagt. —
Slbcr aud) baä zweite Quartett, D-moU, ob«
wo^l jpät erjd)iencn unb nod) ^eutc nat^ 9fr. 44 tunjerer Steifen«
folge, cingefcbaltet, gehört feinem @el)alt noe^ ju ben obigen
Quartetten. Gö erfd)ien juerft in SBien bei ^offmeifter in böd)ft
primitioer 9libgabe unb mag wol)l ^apbn bem SInbrängen ber
gerobe im Slufblü^cn begriffenen ®erlogöl)anbluug in ber für
it)n bequemften Slrt burd) ein f)alboergeffcne^ Quortett fic^ ent«
9lbagio unb ein cbenfo furjeS ®rcfto. liefe oierfäbige ^onn ift
forton beibef)oltcn, bod) bilbet ber SDJenuett erft fpäter faft regel«
®ftlin, @p<9cr.
4 Siebe 8b. I. @. 334.
5 8reitfcpi’« Satalog fiitirt in ben 3abren 1766 — 84 netb 3 bereinjelte
Dnartette an, über bie niebte betannt ig iinb bie auib ni<bt »on ibm begütigt
gnb, n.'ie fo maiube in abftbrift auf ijiobtn’« 92amen citculirenbe Ouartette.
6 S^ie beiben Ouartette erfebienen bereit« in bet hier angenommenen
Sieibenfclge natb ben ergen 18) in ber Collection Sieber ale lirre IV. unb
»ar alio jene« in Ks, 9tr. 19, benn botb gebrudt. ^anbftbrigiitb cjrigirt e«
au<b a(« Irie auf ber f. 8iblictbet in 8erlin.
Diyilized by ^
@tret(^iquotl(ttf. 291
Stuc^ in ber näd)fteu Serie (27 — 32) » ift bie reiche $er«
loenbung ber erften SJioline oorberrfd)cnb ;
namentlid) bc«
megt fie fid) aud) I)äufig in ber bödjften Sage, im bof)en b unb
c unb auct) an oerjierten Gabenj\en fel)lt ed nid)t. 9{eid)e concert«
7 43. ®iefe Cuavtttlt «f(^ientn juf’ü '*> 4?ati» al« oeurre IX.
8 @0 ip au(^ in btn »on ÜRojatt in SBien im 3. 1773 cempfnimn
Cuartefttn bie trpe lücline pimmtüIjKnb, wenn autb nic^t al« ©cloinpru«
ment bel^anbelt.
9 Sie(ie i5. 49. Slue^ biefe Cuarfettc erje^ienen als oeucre XVII jueip
in $ai'ie, ala op. IX in iümperbam.
19 »
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292 Streii^quartcttc.
Sq^c jeigen fämmttid) eine me^r unb me^r freie Sewegung ber
3)iit auäno^me oon 9lr. 30, baä me^r emft auftritt, tragen alle
Icfyten Sä^e einen Iebenäfrol)en £t)arafter; jener in 31 entfpric^t
bem befonberen SBJertl) ber »or^erge^enben Sö|e.'®
l8n ^apbn'ä oorliegenber, äußerft feinet unb forgföltigcr
Jgmnbfc^rift biefer 6 Duartette (et nennt fie auc^ jejt no(^ ®ioet-
timenti) erfennt man, wie ungemein fieser er, nac^ reiflie^et Über-
legung, in ber ?lrbeit ju SBetk ging. SBot)l liegen Senieife »or,
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®trci4quart(ttc. 293
biefe ®Q§e boc^ frei unb ungezwungen unb bieten unä bei ber
tjolten ;
im 91bogio ift bie ^öc^ft intereffonte gigurirung ber ftorf
britten So^ ;
beibe finb t)ier fet)r furz gebalten, boeb läftt e« ber
in 38 ,
AUegretto alla Zingaresc ,
tropbem on Ipumor nicht
zweite Sob ;
ber lebte eilt rofeh pulfirenb »orüber. ©erber fagt
in feinem iJcEifon über biefe Serie :
„33on biefer IRnmmer on er*
(39 — 44)'<; fie ift bem ©roftfürften ^oul gew.ibmet unb bie
'
Quartette Ijeiheu hoher furzweg „bie Äuffifchen". Sie finb oud)
,
12 2lu(b in ben gleii^ptiig non 3Jto)(irt cemrenirten 6 Onartetten tritt
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294 @tT(t(^uartctt(.
Saiten. Sieijenb ift am^ baä Irio, H-bur, auf ein einjigeä
furje^ 9Rotio gebaut, ba^ tl)eil^ in ©ruppen ju jroeien, auf«
unb abfteigenb, tl)eilä imitirenb auftritt. 9Uä @anjc8 fei ^ier
9ir. 41 ^emorge^oben, baö ju öffenttidien 9luffüt)rungen t)äufig
Sab folgt, ber aber al« Sc^erjo faum gelten fann. SBill man
aber ba« erfte öilb l)ier übertrogen, fo pafet bieä weit e^er auf
bnä fcl)r Inappe Xrio, boö mir oon ben jraei Siolinen olä eine
9lrt ßioiegefprad) au«igefül)rt loirb. 55er ^auptfop aber bot einen
burdpoeg noblen 3'>9. »oeb geboben bureb bie eigentl)ümli(be 5üb‘
ning be^ IBnffe^. 5)er britte Sab, Slbagio ^U, bürfte als §pmne jur
SSerberrlicbung ber SSJalbmbe gelten, ber feierlidje ©efang bei ber
Söieberbolung nur möfiig oerjiert, bem leichten SöinbeSboutb
gleicbbar, ber in ber SDUttagSbibr ben Slättem Süblung jufäcbelt.
3m Seblubfab bringt ber Slufuf neues Seben unb olle SBolbgenoffen
antworten. SKunter fliegen bie einjelnen SWotioe oon Stimme
}u Stimme, nach einanber, gegen einanber, ju jtoeien, jn breien
(olleS mit gefprungenem ®ogen). Sin jroeiteS Xbema ftellt ficb
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;
Stiei^quartcttc. •295
f)in aiigciK^mftcn SBibtf. Qi ^at wcbl nie ein Memponift fo picl (Sigen^eit
lieber, nnb bie Arbeit gebaebter, biä biircb erböbte unb gefeftete Sfcfüble aueb
reijereä Stnbium ber Äunft, unb oor allem beä CSfietttbuenben, ber reife ori-
ginSUe fDtann unb beftimmte Jtiinftler ficb nun in ollen feinen Stierten bar>
ßellt. SBenn mir oueb nur einen $oitbn unb einen S. Sib- S. Sioeb batten,
fo tbnnten mir Seutfebe febon tUbn bebonpten, bag mir eine eigene fDtanier
hoben unb unfere Snltrumentalmuftf bie intercffanteflc pon allen iff'.
olä ber feinigen geb entfernt, notürlicber SBeifc boeb febr edlen ©oumenä ig,
über biefe SBerte pon $iabbn, befonberä bo Segid unb Iritlir ge fo Portreg-
lieb portrugen, feine öicgerfte gnfriebenbeit bejengt bat."
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•290 StTCii^quactettt.
erftc ®ioline fteigt nun fchon biä in8 d) unb 9tr. 50, mitunter
an aJiojart mahnenb, mährenb 49 mehr humoriftifch gehalten ift.
lie jweiten Sähe h“t>fu burchauS gefangoolle, jarte SDlcIobie,
ruhigen unb finnigen Gh®rafter, mitunter oon fanfter SJJelanchoIie
angehaucht. fei menigftenä bo8 Slnbante, A-bur
9lr. 4S heroorgehoben , ba« in feinem 5)ur« unb 9Koll < SBechfel
ein Sitb wechfclnber Stimmung, oon Älagc unb frommer 5r*
gebung wibcrfpiegelt , oon benen eine bie anbere ju betämpfen
flicht. 9ludt bem fUJenuett unb 2rio ift ber heitere §immel ab«
hanben gefommen; ber 9tu8brud ift unerbittlich ftreng. Xieä
gilt noch mehr oom lebten Sah, ber fich jur emften guge flüchtet,
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Streiiauartettt. 297
Siotinfpieler, ber fieg gerne ol8 Solift geroortgat unb fid) ouf
feine fjfrtigfeit in ber goegften Sage etroaä jugute giett. Sn
erfterem golle gielt fieg §agbn an jene frügeren Cluartette (21
bis 32), in benen bie ^^?rimgetge megr concertirenb auftritt, oer«
banb aber bomit bie feitbem eueiegte Setbftftänbigfeit beä Duar«
tettfageS, fo bog aueg bie übrigen Stimmen cntfprccgcnb berüd«
fiegtigt finb, obmogl man igm au(g ba noeg »orgiett, bog er
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29S ®tTci(^uartettc.
beren erfte Sö^e über, fo finben mir ^icr bie Cbcrftimme oUcr>
Siotine baä fel)r emfte Xf)emo beS crften ob, roälirenb biefe in
gifc^e So^ enbigt mit :patbfcf)lu§ auf ber dominant. 9k^ eie«
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;
3tKi(^quartttte. 299
minant, al« Crgelpuntt ®ofto fa^t, über bem fid) bie erfte ®io<
line in roeitem ®ogen au«breitet; ber 9lu«gang fotgt bann in
F-bur. Xer jrocite Sa^ »on 56 bringt ein rul)ig ernftc« Xbema,
jtoeimal oariirt unb melobifd) fanft abfcbliefienb.
3n ben SOtenuett« ift meiften« bie erfte ®ioline ftimmfüt)renb
im Xrio oon 51 bat ba« ®iolonrell ein Solo in Slcbtelbeioegung.
3m Xrio oon 52, C-moll, erfebeint eine mertroürbige Stelle
(Xaft 4 — 8), bie ficb roobl nur bal)in ertlären lägt, bag man
ba« al« Xiffonanj erfebeinenbe es al« orgelpunftbaltenbe 9JJebiant
gelten läftt. Xer grariöfe SDienuett in 5H bilbet einen merflicben
ßontraft jn bem oorbergebenben fiargo. 3m Xrio oon 54 mag
^apbn bie 9lbfid)t gehabt haben, feinen offenbar für bie oberen
IRegionen ber E -Saite febmärmenben ®rimgeiger enblid) einmal
ergiebig ju befriebigen; roenu a‘ ibiubagegen am Sd)luffe gleid)>
fam al« Strafe auf bie fcbminbelnbe ^bbe ber G-Saite nerbannt,
fo ift bie« ein braftifeber 3“g 0®« ^ninor, ber §apbn ja ftet«
fo eigen mar.
3n ben lebten Sö|en berrfebt mieber ungetrübter ^robfinn,
namentlich in 9Jr. 56 lebt unb roebt e« in allen Stimmen. Xer
rollenben Secb«jebntel < ^igur ftellt fith nod) ein heiterer, alle
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;<oo Älrciiftciuartrttt.
unb 59, jroei tangfame Sähe, befteben jeba auä einem einjigen,
line, roobei mobl bie oielen $alb« unb ©anjfcblüffe etroaS et=
hoher Siage unb gebt in 62 fogar bi« es. 3n bem al« britter
22 Canb I. @. .'140.
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Soncerte. 301
finb; ^a^bn'ä S'atolog giebt 3 Goncerte on, bie aber aBe oer*
fc^oBen finb. ?lu§er biefen giebt e§ 6, oon benen 4 nad^ ge--
23 ($3 [ci |(^on bier bemertt, baO al8 Quiicritäten jn'ci angeblich con
$apbn cemroiiirtc Ouartette epPiren. CSiiie», mir auf lofen ®aittn jU fpielcu
[Non taiie/endo digitia cordas) ip für 3 SicUnen unb SScU. gtfcbriebeu unb
beptbt an« 7 ‘Jhimmcrn. ®a« onbtrt, al« „ÄunPciuartctt" betittlt, ip in ber
gemübnliipen Qefepung, bePebt au« Jlbagio unb guge*2iacgro unb b^t-jebe«
Snprument aueb anberc Saft- unb lonart. 2o beftimmt au^ bie Srabitien
bieft« Cuoriett ^lapbn jufibreibt, fp ip e« bei tbaijäcblitb spn 2t. iünbre ct'inpp*
nirt unb erjebien bei 2lubrc in Offenbaeb unter bem Ütel iPoiaaoti d’ArriU
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302 Sonccitc.
ift oud) boä cinjige, ba8 fich bi8 auf unfere Xage erholten hot.*
Xer Unterfchieb gegen bie früheren Eoncerte ift ein bebeutenber.
Xo8 Soloinftrument hot mehr Schwung, Elegonj, ift reicher
ouägeftattet unb auch wit bantbarer Eantilene bebacht, bie 3n*
ftrumentirung ift gewählter unb wirffamcr. Xa8 Slbagio, A-bur
^4 (wohl mehr Slnbante), ift oon hübfeher .^altung, ni^t tief
aber ooll 3lbcl. Xer lehte Sah, Slllegro Vs. hot bie gewöhnliche
'Sonboform, bie Stimmung ift leicht unb heiter, etwa wie bei
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fficnctrte. 303
^ier mögen i^m, wie bei ben 9lotturni, Vorlagen jur Drientirung
gebient ^oben. Concerto per la Lira organizzata ift jebc8
einjetnc »on ^oi)bn betitelt; in feinem fiototog aber finb fie
finb e^er l)eiter al8 ernft, bie Sluffaffung leicht, bie 2tii8fül)rung
non Dir. 1 fpannt wo^l unferc ßrwartung, aber ftatt ber ge»
l)offten Turd)fül)rung, wie wir bieb in einer friil)ercn ©pmpl)onie
gefel)en (I. S. 302',, erf^eint eä, gleic^fam um unä nur ju foppen,
nur nod^ einmol fnopp oor bem Schluffe. ?luc^ ^ier begegnet
man wieber SSlojart, biebmal mit einem SDlotio aub ber Cuoer«
ture ju T>Co$i fan ein Ü)lotio bab bei §apbn auc^ in bet
Spmp^onie Dir. 50 oorfommt.
Tic DJlittelfäge finb bie fd)bnften; l)iet ^at fic^ §apbn
offenbor felbft geuügcu woUeit. Dir. 1 , Mnbante •'/g ,
l)at ben
Gt)atatter ber Sicilienne; mir l)aben ben @a^ fd)on in ber Spm»
pt)onie Dir. 59 fenuen gelernt. Sutereffant ift cb ju fe^en, wie
t)apbn ben Sa| für ben reicheren 9lat)men einric^tete ; bie beiben
Üpren finb auf Bioline unb Oboe oertl)eilt, bie ^brner finb met)t
befc^öftigt, bie beiben Bioleu finb auf eine rebucirt, ber Fagott
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304 ©arvtcn.
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Xii Sarvton. 305
9ir. I.
flaryton
Baryton
Taccordo in G.
^ 0 ^ 1 . (1 . 2ü
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lanjmuftf. 307
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,
308 Slaoierfonatcn.
biefe SRichtnng nicht jufagte, war bagegen mehr auf bie Gompo*
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Slaeicrfonattn. 309
fet)r fraglic^. @r ^ätte baju mo^I faum bie ßcit gehabt, benn
aufeer StfüHung feiner StmtSpflit^t t>atte er aud^ im Glaoierfac^
genug ju tt)un, ©c^üler, Dilettanten unb fpeculatioe SJerleger
ju befriebigen. Sin Sinftufe bet genannten Somponiften ift au(^
nic^t roat|rjunet)men unb feibft Sm. Sad) gegenüber ging §apbn
in ber Sonate balb fetbftftönbig oor, erroeiterte unb oertiefte
9tntage unb Stlarf)eit eigen ift, geroinnen bod) aud) t)ier biefetben
nun an Sebeutung bur^ beftimmten Sluäbrud, abgerunbete @e«
ftalt unb inneren mufifaiifd)en @et)alt, melc^ te^tcrer, roie gefügt,
bar roerben. fo bafe er ^iet ju redetet ßcit abbrae^ unb fic^ me^t
bem oon it)m lang oeniac^läffigten Drio juroenbete.
Sß?enben mir un§ auf tt u I) n a u jurüdjufül)ren<
ben , aud) ber Spmp^onie unb bem Cuartett ju @runbe liegen-
ben Sonate ju. Die Stnforberungen an ben ®au berfelben
finb befannt; il)re breifä^ige gönn mürbe enblid) ma^gebenb,
feiten noc^ mürbe fie auf jmei befc^räntt, fpäler aber auc^ auf
oier auägebe^nt. Dem lebl)aften erften Sa| al8 bem eigentlichen
1 „‘Jlttg ttm bitte i<S) aiu^ mir bie lebten 2 ffievfe für ba« (Slabiet ecn
(£. ffimoituel ©ac^ ju üterfenben" (©tief on arlario, ITbS, 16. gebt.).
2 „güt bie Slabiericnoten «cn ßicmenti fage i4 recbuitbenfien Eanf, fie
finb febr febün. gcDte bet ©erfaffer in ffiien feljn, |o bitte bei) ©clegcnbeit
bemfelben mein Sompliment" ©rief an 'Jlrtaria, 17S3, IS. 3uni'.
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.
310 Sla»i(rfonattn.
einen 9)ienuett [8., 12.), ein Scl)erjonbo fommt nur einmal oor
(17); ber SDienuett ift in ben lebten Söben 6 mal oertreten unb
meiftenä oariirt. 3)ie SDiittelfäbe fteben tl)eil§ auf gleidjer Stufe
mit bem ^auptfab (9mal); tljeilS in ber Unter« (7mal , tl)eil8 in ber
= ^-
•
barauf, baft ber Stecher ben !Coppelfd)lag genau über ben i^unlt
ftelle unb biefen alfo nid)t allju na^e an bie 9bte ;
ftatt bem fr,
barouf, bah bieö geänbert werbe „ban baS erfte bebeutet einen
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;
Slaeierfonateii. 311
fafircn mußte. SBorin liegt nun ber ßauber, ber biefer 6rjcßei>
mmg inne rnoßiit? Sä ift abermalä ber ßier aufgeßäufte 9?eicß“
jeben @a^ burd)bringt uitb ißn mie gemeißelt ßinftellt, bie Sießer»
ßeit in ber Sluäfüßrung. bie teid)t foßließe tunftoolle Slnorbnung
ber ^oupt'- unb Stebenfäße unb bie tßematijcße ungetünftelte 2tr=
beit, bie aueß ben £aien feffelt. I;ie ^reubigfeit beä ©eßoffenä,
bie auä ben ffierfen fprießt, trögt fieß unroiUfürlicß auf ben
Spieler über unb willig folgt er ßier bem emfteren bort bem
frößließeren ßug unb ber ßumoriftifeßen Soune. fießtereä gilt
entfaltet, bie ^apbn woßl einigemal bureß Srnft unb felbft fßatßoä
erfeßt, fieß aber gerabe ßier, »om Slaoier beeinflußt, mie beengt
füßlt, wo er boeß au berfelben Stelle in ber Spmpßonie unb im
Cuartett fieß unerfdjöpflicß jeigt in reijenber üRelobie, unb eine
jauberßafte, gemütßätiefe ©runbftimmung ju entfalten weiß.
SBir ßaben fißon gefeßen, baß bie weiften Sonaten ber
mittleren fperiobe in Serien erfeßienen finb, fo bie 9Jummem 4
biä 6^(1774, jufommen mit 3 Sonnten mit SSiolinbegleitung)^
7—12 (1776); 16—20 unb 3 (17S0 unb 1771); 21—23 (1784);
24 — 26 (1786). Sie alle »erfolgen meßr ober minber einen
mufifalifcß •
pöbagogifeßen ßweef.^ Unter bie Sonaten mit an
@eßatt gleicßebenbürtigen Säßen finb etwa 8 9iummern (3,
14, 15, 19, 21, 24, 25, 28) ju jößlen. Ißon ben übrigen ift
6in. ©atfc’ä Stil copirt ober »ifimebr carilirt ;u haben. (Siebe ©b. I. 138f. ;
5. §. ©itter: t£. ©b. Gm. nnb SB. gr. ®aijt, II. S. 105.)
4 Siebe tbemat. Serjeitbniß 9ir. 1 — 3.
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312 SlaDicrlonaicn.
nu^t ;
bo(^ bie 5Regung ift nur norüberge^enb — ber ®mft fel)rt
roieber unb gegen Schluß nimmt ber $a^ faft bramotiie^e ^qI«
tung an.’ 9Jr. 21 ift eine reijenbe 3bpUc, ooriiberget)enb nur
Ki, 20), milben ßrnft ,5, 13, 14), ruhige Haltung burch 9'*
bunbene ©chreibmeife (3, 26), themotifche Durchführung (2, 2.'))
fi ®icf( 3i)nat( (rf(^Un trfl 1805 tei Sreitfepf k J^ärtd al« op. O.'l.
brifipt, bic 'JtcUn im ebnen ^pflenc eine Xer) tiefer his. dia, i;ia) ;ii fe^en
finb H'tipc. -flUg. 2Jiuf 3tg. 1867. 2. 2.5!tj.
Duj'
.
älaetccfiMiiiKn. 313
mcjji (10, 14, 18), ftnb aber auc^ bur(^ SRenuett uttb Irio »er«
treten7, 8, 12). 9Jr. ift 17 baä cinjige ©c^erjonbo, ba« ein
unb baäfelbe SKotio mit bem erften ®a|e oon ^r. 20 gemein«
fc^üftlit^ t)at, maä ^ogbn, roie mir gefc^en (S. 173), „mit ®or«
bebaut“ get^an, um „ben Unterjc^ieb ber ?fuSfüt)rung" ju jeigen,
b. i). wie mon mit ein unb bemfelben ©ebonten einen oerfdjie»
^opbn), bo§ eben bo« le^te ©tüi oon biefer ©onote ben nein«
lid)en SDlenuett unb Drio in fid) entl)ält, wo« Suer ©noben in
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;
314 Slii'icticnatcn.
7, 11, 14, 16, 18], 9?r. 2 eine $onote ab, bie nod)
5. Sonate jener Serie an, bie ^apbn für bie non ihm htuh'
werth ift eS, boji $tapbn, um bie Serie ju completiren, bei ber
jnrüdgriff unb fie olfo felbft für werth flmug Ipfit. biefe ihn
fdiliejicn.
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Slapicrfoiuttn. 315
„SDir fönntn bcn greunbcn bc« Älaoier« cbigc ©onatcn als febr ange-
lubme uiib uiitcrbalttnbt ©tüdc cmbfebl«n. Xie fiarfe unb crigiiidlc Saune,
bic in btS Sjevtaficr« neuen Cuatttcä unb Ouintettc» berrlcbt, finbet man btet
ni(bt, aber febr tiel angenebmc Saune unb unterbaltcnben SSitj."*
fpäteren Stüdeu biefer Slrt fub reich unb üpbis entfaltet haben, wie in {leinen
Seimen, aber bem nur einigerma§eu geübten 'äuge unsertennbar, barlcgen.
SSenn fenath baS SBcrtchen wenig geübten Spieleni äunachfl fu empfehlen ift,
berigen biefes berühmten 21ianncs, fmb aber nicht weniger fchähtnSWerth. ®ic
erfte auB G-bur ift eigentlich nur ein lucjer fehr mclebifther Sau, wocen jeber
2beil S iaftc bat. ®ann folgt baS 'Diineur aus G-motl. Selbe werben hierauf
auf »ortreffliebe ärt eariirt. ®as leptc Ipreito aus G-bur i|"t eben fc bearbeitet.
3u ben Sariatienen herrfcht ber feinflc ©efthmad. ®ie 2. Senate aus IJ-bm
ifl ein fWeiflerftüd in ihrer ärt, fe wie baS lehte äüegre melto. ®ie brittc
aus D-bur hol «uth SDüneur, unb ifl faft noch sertrefflichcr als bic erfte
tariitt. ®er CfcmponifI jeigt fich in biefen 21ariatienen, bie bem 3nflrument fe
gut angemeffen ftub, wie eine gcfchidte nnb gefchmadeeHc Sängerin, wenn fte
ihre äric wicberhelt. Übrigens ftub bic Senaten fehwerer in ber äuSführiing
als mau anfaugs glauben feilte. Sit erferbern bic bcchftc *litScifcen unb »icl
®elicateffe im Sertrag."
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316 Glaeicrfcnattn mit Sidinc.
nen Senate tin gleie^te @lüit ju tbtil tetrbt ba fit in (tintr btlannttn Sebteib-
art Mrfagt ip. ®a« abagio cantabile ip ein SDinPer eint« (ebenen @e(ange«.'
. 2. 311). 3u biefen unb in Sir. 4 finb bie erften Sähe flar unb
B. 195.
1 91r. 0, C-bur, ip tin in wri'diitttncr gotm tttc^icntnt« ®ii>crtinitntc
(pttgl. 9?b. I. 321). 9tr. 7 unb 8 pnb uriprünglic^ 2 Strticbquatltttt an« btai
unb intereffant, im 2. ©a| ift oor bcm ©c^lufle ber @ang jum
§altpunft ju beachten, ein 3w9 fe^nfüc^tigen Serlangenä, wie
er in ä^nlic^cr SSeii'e öfters in ben langfamen ©ä^en ber ©om«
Päonien oorfommt. —
2)ie Irio’S, ober roic §apbn fie nennt Sonaten für 6la>
oier, Sioline unb Sioloncell fallen, einige frütie abgerechnet, erft
in bie 80er unb, faft bie §älfte unb jroar bie intereffanteften, in
bie 90er 3af)re. §apbn löfte fomit ÜJiojart gleichfam f)ier ob,
beffen lehteXrio'S in ben Sauren 1783 —88 entftanben finb. Offen*
bar waren eS auch äußere ©rünbe, ©chüler, Xilcttanten,
3}erIeger*Slufträge, bie §apbn oeranlahten, biefe üRufifgattung nach
langer ^aufe roieber gu pflegen. Xie Xrio’S h“^fn roefentlichen
SBie wenig ©ewicht mon ju jener 3eit auf bie äJIitwirfung beS*
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.
:\\b 5latfier<Iric«.
Serie, bie für bie ©räfin SSiejap gefchrieben mar (S. 221). ^icr
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;
Öla»ier-Itic«. 319
liirs gel)altcnen erften $a^, ber nur auf einem gel)altöollen @e«
fang beruht, an bem fid) nic^t nur bie IBioline, fonbem bieömal
aucl) baä Scllo betl)eiligt. dagegen ift ber 2. $a^ um fo länger
— ein oon IjcUein ©onnenfe^ein ermärmte^ SJioace, in bem alUä
ju einem unlbiäbaren ©anjen ineinanber gefügt ift. 9lr. 6, Es-
bur ift mieberum 5 roeifä^ig. 2;en energifdjen Sl)arafter beä erften
5a^eg lünbigt fc^on fein peremptorifd) roie in ©ranit gemei^elteiS
©runbmotio an, auf bem ber ganje ftramm gel)attene $a^ mie
auf gelfen aufgebaut ift. 3I)«t ebenbürtig jur Seite unb boc^
oon gonj oerfc^iebenem 6l)orafter ftel)t baä iRonbo; mon gloubt
einen SBeil)er mit in ber Sonnenmärmc luftig fid) tummelnben
oor fid) JU t)aben. SEßcld)' gefunbe erfrifc^enbe Slraft in biefen
©renjen ;
roie tunftooll in ben ®injcll)eiten, bie fo l)armlog auf*
treten, baR ber Üaie i^rcr taum geroal)r roirb. Unter ben fel)r
atei} unb coiitraflirt febr angenehm mit bem barauf folgenben tüMce. 3« bem
ilUegro bet jweiten in F-but (
1) übenaftbt bie Setfürjnng befl 'Jtbblbmu« im
(i. Säet ben Subüter, mantben uicUciebt 51t nnern'artet. Sa« Sbema be« ginal*
Jlbagio mit 4 Seränbmmgen mirb buttb bie ?lu8bebnung be« 'Jtbb'bmu« im
7. Sact febr crigittal. Sic fcbbnfle Senate unter biefen ftbenen ift intefien
bie britte, Ks-bur ((>), merin §abbn'8 ©eniii« im gluge ben böt^flcn Sebmung
nimmt. Sic ift autb f(b»erer 511 fviclen al« bie ttcrigen."
5!ic 9lummern 7—9 bilben roieber eine Serie, bie bei ?lr»
toria erfchien ;
nur ba« mittlere Trio (8) hot ®äöe. Ter erfte
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320 61a»iet"Xrio«
'
bcepen ben ^Üorjug fü^cüig machen tBnnten. Sie jeiebntn fi<b tnegefammt bunt
beo SerfabtrO belannte Originalität äugerft oortbeilbaft ane. 3>ie ^atbeitnug
ift trefflitb, unb in einer grifgtentbcils crnfibof>en Spanier. Sejonber« bat $eti
ungeübten Spielet. Sollte man fte aber auib nicht fegfeieb ohne ?inPo§ oem '
©latte fijielen fönnen, fo wirb bo^ bie Slübe febr reitblicb belobnt. ®tnn, in
aOtn Stimmen unb mit bem gehörigen 9lu*brutl vorgetrageu, gewöbren
nett,
fie ba« bötbP« ©trgnügen, welche* biefe Urt »on aWufif »erfebaffen fonn."
®ie SRufifal. 92eol<3citung (1789, 9lr. 36, ©. 280) begleitet
tioiicn unb fein äieicbtbum an @ebanten pnb bereit* aDjiibtlannt, al« bab toii
nötbig batten, jur Smpfeblung ber angejeigten lonflüclt etwa* weiter }u fagtn.
SBtber bie ^lauptfümme , noch bie begleitenben Stimmen finb mit fclib™
betten. ®ie ©iolinpimme überPeigt nur einmal im tlnbante ber legten (refP-
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;V22 Slavierconccitt. Cabcnjcii.
boä fief) bis auf unfere Xage ert)alten t|at 205) ^ nnb oer«
banft bie« boc^ nur feinem feurigen ©cfjlufefab. Xaä Crc^efter
ift t)ier reid)er auSgeftattet ,
^at ooüe Xutti unb unterftübt bie
©otoftimme in biäcreter 3Beife. Xer erfte Sab ift frifcb unb glatt
mehr »erleihenb.
ßin ^eft ßobenien in ÜWanufeript , angeblich non ^apbn’S
ßompofition, befinbet fich Slrchio ber ©efelifchaft ber 9Jlufif«
auch f'o ^>fit ßabenjen oon ^apbn, ftofeluch, fDloprt jc. ®ei
3. ßappi erfchien ferner: Musique raracterütique ou coUectio»
(h Preliides et Cadences pour le Clavecin ou Piano -Forte,
composees dum le style de Haydn, Mozart, Kozeluch, Sterkel
et Vanltal. par Muzio Cleinenti. —
1 Slergl. 3abit'8 ültp-jart, ®b. II. ®. lO.'t.
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.<tlein<rc Slavicrfhide : ^’ariatioiun ;
Sapviccir. 323
ftrumeut 5
U bcrgnügtn."
feiten abgeredjnct) Itine weiteren tiertäutigeu Stüde geftbrieben. Tie b'* unb
ba angefiinbigten „Sonaten" unter eer'tbiebeuen Cpu«}ablen ftub nur arran*
girte Spmpbonien.
'
21
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:
--0.
; V- > -^1
-9- ”i{
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;
325
if)re bejonbere 9(rt. ®ei ipa^bn ift fie bie funftooUe Sßcrwertfjung
ba8 jmeimolige 3tnt)otten auf ber Sa^note „fo lange ber Ion
unb bann baS SBSeitergIciten
nac^tlingt"*, um einen l)albenlIon;
unb gegen 8c^lug baö hinauf brängen in Cctanen fammt bcn
gefä^rlidjen ^meiunbbreiBigfteln (eine ju jener 3cit in fo rafd)em
lempo unerhörte Slnforberung) ;
obenbrein fet)lt e8 bieSmal auc^
nicf)t an leicht gefc^ürjter eontrapunftifd;er §(u8fd)müdung. 5«^*
roal)r: ^a^bn mufete fit^ bamalä in jener Stimmung befunben
l)aben, bie er felbft, wie frül)er ermätjnt (I. 273) mit ben SBorten
fc^ilberte; „üKan wirb non einem gemiffen §umor ergriffen, ber
ficb nid)t bänbigen läfet". — Xa« 3lnbante in C mit 6 SBaria*
tionen (9?r. 5) mar ba8 le^te Slaoierftüd, baä $at)bn »or feiner
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326 ^irc^ciunurtt.
ju oerbonfen ;
inbem er feine bereits erworbenen contrapunftifeben
Äenntniffe f)ier befeftigte, wu^te er fie in feiner glüefficb onge<
feben Sänger um ficb hotte ! ^Betreffs feiner fDieffen wirb ihm weiter-
hin ber ißorwurf gemacht, bab er ficb i“ lebe bureb bie ifJrQcbt
beS GultuS jur SSerberrlicbung beffelben jn raufebenber SDlufil
oerleiten lieb ; bab er, bem inneren Drange folgenb, niibt wahr-
haft tief, fonbern heiter unb jubelnb fchrieb. §apbn felbft foll
JU ßorpani gefagt hoben; „®a mir @ott ein frbhlich’ $erj ge-
geben Ijot, fo wirb er mir’S fcl)on oerjeiben, wenn ich ihm fröh-
lich biene". fRoffini entgegnete ben 3'oeiflem: war ihm
Srnft, ober fein Srnft war eben Weiterleit aus einem bureb unb
bureb liebenswürbigen ©emüth". — „Seine Slnbacbt (fagt ©rie-
finget) war nicht non ber büfteren, immer bübenben 9lrt, fonbeni
heiter, anSgeföhnt, oertrauenb unb in biefem Ghorafter ift auch
feine Slirchenmufif gefebrieben". Unb in gleicher SBeife h^tßt es
an anberer Stelle, bab in Wopbn’S fDkffen eine heitere, auS-
geföhnte Slnbacbt, eine fanfterc SBehmuth unb ein beglüdcnbee
ficb bewubt werben ber l)immlifcbcn ©üter herrfebe. Unb wieber-
um; „Selbft in feinen ftirchencompofitionen ift bie ^reube, ber
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äJJcfitn, iDJefit 9?r. IV mit oblig. Crgel. 327
40).
5 Die elfte SDteffe, SBb. I. 3
<
. 35h ff. befbtochen, unb jnjei »erferen gegangene
{
3 .
3r>2j (ommen hiee al8 3ugenbarheiten nicht in 23etracht.
6 ©efong-'pattitnt mit Crgel »on S5. Siooeßo bei 3 Sl. 9!o»eOo, 9tr. 12
ber Sammlung.
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328 SDicffe 'JJr. IV mit cfclig. Orgel.
Schluffe brängen!
ßmei aiufführungen in Ücipgig im Sahtf “nb 1816
ile|tere unter Schicht) fonben eine merfroürbig günftige Slufnahnic.
S)ie aJJeffe mirb h«ft ®18 »eine feina ebelften, gehaltooHften, an«
bäd)tigften Äirchenftüde" unb eingelne Stüde alg „gu bem Schon*
ften mag ^apbn für bie Sirche geliefert hot" gefchilbert !
» Xer
ötrgl. ®. ns. ®it ftplerpaftt abfe^rift fcrt Jitcl« itat^ bem amc>
grapb ilitaa Celleiisis äHariajdl ftatt tolenim, lieb C. 3abn vermutben,
bab ^lapbn bae Kyrie jii (tintv tDlariaseßtr-SDlebc tsertt’tnbtt habe.
S auch bei äHajart finbtt fttb eine berartige Siefje (ÄiJ^et, 9h. 259,.
9 aUg. iDluf. 3tfl. IH09, ®. 459. Unriiptig ifl bie angabe, ba| bie ÜRene
"
(naib ber Criginal-tpartitur aufgefübtt; nur mit Slaffet* unb ©albbcrnern be*
fegt (ei.
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.
jmcitc SBeric^t'“ nennt bie SDieffe ebenfatlä ,ganj genjife eine feinet
lief) gef)brt bet 2. X^eit, »om Credo on, untet bie bem iRcfeten«
ten Qlletn)ettf)eften SEÖerte biefeä au« neuer
9Jr. V G-bur, au« bem 3of)te 1772, in ^apbn’« SntTOutf*
ftatafog richtig (mit S“. JW'colat im ^auptfatalog ober mit S‘‘
,
'Jlr. 1112) nur für 2 SlMolinen unb ben für bie Crgel bejeidincten
S8afe gefc^rieben.'^ Xiefe befd)cibene öefe^ung unb bie ficf)ere,
fnappe gönn läfet oennutf)en, bafe fie ^apbn etrao für eine fleine
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330 9Jr, VI Keine Cräelmefie .
ftellen beii Icftcs im Gloria unb Credo finben mir, roie früher
gejagt, ouc^ ^ier; erftereä ift baburrf) mit nur 31 Xotten abge=
tt)an'<; bie t)omopt)one Sa^meije ^errje^t t)ier oor. 93eim Credo
mac^t nur ber langfame Siittetja^ {Et incarnatue est eine ?lus=
nat)me — ein getialtooHer, mürbiger XI)eU o^ne ju büftere 5är«
bung. SBeim Crueißxm fteigt ber ®a6 äu^erft mirfungSnoU
cfjromotifc^ abmärtü in interefjantem Äccorbmec^jel. ®eim ©ieber«
eintritt be« ätiegro 'Et resurreTil, nimmt bie ®ioIine baä ^(n«
fangdmotio beö Gloria auf unb beim Et citam venturi saeculi
roirb ber ganje Sdiiu^fa^ beö Gloria ben SBorten beä Credo
angepa^t. 2)em Sanctus fc^liefet fid) bieSmal ba8 Osanna in
finniger, bem feierlid)en aJioment entfpree^enber SBeife an. Tae
Benedictas ift ein fromm Sopranfolo ba« einzige Solo
erbac^teS
in ber SReffe), leicht begleitet oon ®iolinen unb ®a6. ®ie Crgel
ift l)ier baä einzige 3Ral obligat be^anbelt, tritt aber aufecr bem
®orfpiet nur in ben ber ©efangftimme l)eroor.
rnollen. ®a8 tief empfunbene Agnus Bei ift bie ftrone biefer
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. :
üer|cf)meljen loffeu. ®ie ganje SOJefje aber ift an fic^ ein fo foft»
bareä Suroel '*
, baft man cerjuc^t märe , alö 3^** Snt<
ftel)ung eine oici fpötere ^eriobe jn mut^ina^en unb um jo met)r,
ba eine »on SIfeler gefertigte ijßartitnr ben Datum 9. 7'’" TM
trägt. ®ine§ beffem aber, wenn auc^ nirf)t oollftänbig, belehren
nn« bie gcfc^riebenen 3(uftogftimmen im Stift ©bttmeig, narf)
Kyiie uub Gloria. Schon bag Kyrie (236 lofte) hat §apbn
noct) turjer ßinleitnng in 3 fetbftftänbige Sä^e getheilt. §ier
mürbe bog raufchenbe Sfllegro ouf bie SBorte Kyrie eleison ent«
fernt unb folgt nun umnittelbor noch Sinteitung bog milb
geholtene Christe eleison (Denorfolo unb Ghar, A-moIl nnb
bie fräftige Schluftfuge;
^* .. =r —— -- -
1
tene f^nge, bie fich fel)r gut afg Cffertorium oerwerthen liehe)
IB 3« feiinr Sltt etwa an bie Seite bet Ileineii B-iDteffe tjcn SDiejatt
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332 'HJcile 'Jir. VIII iiDlaria}cn«nncff«'.
Sie hnt @lanj, Schwung nnb ^eifche unb wirb be#halb häufig
an fird)lichen ^efttagen jur Sluffuhrung gewählt. 9Iach brei>
maligem feierlichen 9lnruf Kt/rie eleison geht e# gleich in bie
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: :
man baoon ob, ba§ mir un8 bas „$err, erbarme bic^!" anberä
jum Sluäbrutf gebrad)t norfteden, ift bet 0a^ oon beftricfenber
grifc^e unb energischer gactur. ©teilen rote
Ky - ri • e
|:c-:
1-^ .
Xad Sanctus fügt fich bem @anjen roärbig an. Sinen impo=
fanten Sinbrnd macht baS Benedictus, G-moll, ein rhbthmifch
,^at)bn l)oi h'fr, roie fd)on @. 2S3 ermähnt, eine ?lrie au® feiner
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«
oorfdireibt, nac^ bem lebten Qui tollU peccata mundi baä Demu
nobis in f^ugenform, abermals ein ®aj, ber an fic^ imponirt
burc^ bie fiebere, flare ®urc^füt)rung, meli^e ben einjelnen Stirn»
men trog aCier ®erfd|lingungen ftetS eine impofante iilangfüüe
ju beroabren mei§.
So weit über §apbn'S ÜJieffen auS biefer SKanege
allgemeine ®emerfungen feien auf jenen ßeitpunft aufgefpart, mo
feine ooHcnbetften SBerfe biefer Slrt unS oortiegen werben.
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:
3 8<ibt 'JJummtvn ,
17 unb 21, ftnb in ipaijbn’ö Äatalcg (b. mit
im ®a6 angegtben).
4 ^arttmr, (Jla»ieroii«5U9 »•'b 'Singftimmeu ®rcitfopf & ^lärttl.
5 3n Stipüs wutbe baä SBtrt in btn 3abrtn 1S08 unb ISlü mit ttr«
änbertem littl iSalve Redemptor) anfgefübrt.
t) 3m ütacblap be« mufitalifcb tüibtig gebilbeten (!ancnicu8 2liibcca;
3bi)(I in ®ni(f a. b. Seitba bcfaiib fid) biefe QcmV'crttion mit felgeiibem büb'
ftbeu Sbtenegramm, auf bie 3'>t bet (Sntpebiing (
1771 ) binmeifeiib
Oro te, o pla, o DVLC'Is ^^rgo!
Vt asslstas CoMposItorl.
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Stabat maier.
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Applatmu* H37
tutig %c. 3, Quts esf homo, 9Jr. 10 bo« Sotoquartett mit Gf)or,
Virgo cirginum praecJara '
' ;
Bon fdjlagenber SSJirtung ober
9lr. 11, Flammis orci ne sucretida ®äffe unisono) . ÜKit einem
einleitcnben (Sopran« unb Slltfolo, Qnando rorpiis moriatur, mit
fchen. Die 5lrien beftehen ou« sioei Dhcilen, non benen ber
iiioeite ber löngcre, nod) welchem ber erfte wieberholt wirb. Sehr
oortheilhaft tritt (ein ouffallenber ^ug bri ^apbn) bie ®a6aric
.Si ohtrudet nltimam heroor ; fie h^t wal)ren, ungefünftelten 93afi»
djoratter in ber Slrt wie jene im Stahat mater. Die mehrftim«
migeu DJumment finb nicht contropunftifch gearbeitet, nur im
frifd)eu unb fräftigen Schluhchor treten bie Stimmen ob unb j(u
imitotorifch auf; überhaupt jeigt fich §ai)bn aud) hier ben 'Jlrien
tonnte, bei ben Ghoiiäben wie oom ®anne erlbft. ÜBie fich
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:338 // ritorno di Tohia.
bie erfte ©o^arie (2), baä ®uett (3), mit StllelujQ^ objc^tiefeenb
4) 2
[3), namentlich ober ber Schlufechor (
.
foh, löfet fich ni^t mehr nochroeifen, benn bie ^ortitur, welche
bie Hoiferin SDlorie ™ 3- 1^97 non ber lonfünftler»
Societät jur ®urchfid^t oertongte, war fchon bomolS nebft onbe«
ren ÜJlufifolien „ouSgemuftert worben"'. 3m „Xobioä" hält fich
$vmnc i)fr. 2 j
'Simred, Slavicraubjug unb fiborftimmrn, al4 ^t^miie dir. I.
bcibc (at. unb .btutft^ („JlBmätfitigtv, Preis 2:ir unb ©tre!"). 3n ^lapbn’s
Äatalcg fie^t ber Cljcr unter ben Cfferlcrien , dir. 2 nur mit bem Sag an-
gegeben.
1 ®er Secretär ber @eleü|(^aft, Paul SBrani(}ftj, fagte bamais in ber
«iljung: „fis jeigt bieS eint genjtfje CSering(<^äi}ung gegen ben nw^ lebtnben
Sempeniften, ber tietteiäit mit CSninb ein SBe^ltMter unicrer ©efeUft^aft ge-
nannt ju »erben serbietir. ®ies tror ft^cn rer ber „St^iipfung". Pe^I, ®enf-
|(Brift aus dlnlaß b. lOOjüftr. ©cfleljenS ber Jen!. @rc. IbTl. @. 45).
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:
,3 «-•-
v_r'
nimmt bann ber barauffolgenbe St)or alä jroeiteä Xt)ema auf. —
3n ben 6t)bren greift §apbn feinen ßeitgenoffen abermals weit
BorauS. 3n it)nen jeigt fid) micber Straft unb felbft liefe, §ar«
moniefüUe, tunftnoüe unb jugtei^ freiere ®el)anbtung beS Sontra»
punftS unb jene mobernere 3«ftrnmentation, bie wir $apbn oer*
banfen unb bie er l)i«r jum erftenmale auf baS Oratorium über»
trug. ÜJHt biefen ßl)örcn betrat er jene SBege, bie ibn fpäter
ben großen SDteffen, ber „®cßbpfung" unb ben „3at)reSjeiten" ju<
führten, ©teicß ber erfte Gt)or ber Hebräer, Es-bur mit Soli ber
Slnna unb beSlobiaS), ^Pietä iVun infelice«, ber bie Sitte um
iHiicffeßr beS SoßneS lobioS auSbrücft, ift in jeber Sejießnng
bcS fpotcren §apbn’§ wiirbig. 1er 6t)or übcrrofd)t burd) SBürbe
im ?luSbrud, Sicßerßcit in ber Stimmführung unb namentlid)
bur(h eine für bie bamolige ßfit nngewbl)nlich glänjenbe Or=
cßeftrirung unb ^anbl)abung einer an ficß bod) mäßigen Sc>
fcßnng (Oboen, .^bnicr, 2 Sngl. ^orn unb f^ogotte). Sind) —
ber jwcitc ßßor gran Dio«, ber ficß ber Slric ber Slnna an»
fcßließt, ift oon guter Sffiirfung, wirb aber weit überftraßU Bom
Sd)lußchor ber 1. Slbtheilung »Orfi fe nostri mein, D-bur; im
Sorberfaß finb ancl) bie 5 Soloftimmen befcßäftigt; als eigent»
licßcr Slbfcßluß beginnt bann bie »Retidi a Tohit la luce«,
ein fräftiger, blüßenbcr, an funftBoller unb bod) jugleid) oud)
freier tl)ematifd)crInrchführung reifer Sa|, ber nod) bureß eine
effectoolle Snftrumentirung (mit Irompetcn unb Soufen) geßoben
wirb. 3n ber jweiten Slbtßcilung ßnben wir ben im 3. 1784
neu ßinjucomponirten fogenannten „Stunneßor", «Svanisce in un
momento«, Bon beni ficß baS Slutograpß noeß erßalten ßat. 1er
Sinn ber SSJorte: lie Seele broßt ber SJutß ju unter»
liegen, boeß baS Sertranen onf ©ott ßält unS aufredjt — ift
*
22
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;;
engel ol8 jolt^er ju ertennen gegeben unb, non einer SBolfe ner*
^üllt, ber Srbe entfe^webt, fingen bie oom @Ionj geblenbctcn
'^oore (yotteä ißreiä in warm gefül)lten Xönen. ÜJiit SBeginn
beä Gt)ore8 treten min in ooUer ißrad)t aüe 3nftrnmente tjintu
nac^ bem §alt anf ber iCominant beginnt fofort ber ®a& mit
bem Iräftigen i® U ouf Sporte y^Metterem gloria
maggiore e maggior felicitä<n, baä nun in immer mächtigerer
Steigerung (bie Soprane big ing c) reicher contra*
punftifcher Sntfaltung bag äöerl ju (Jnbe führt. 2;ie 3 lebten
ßhöre bilben, wie fchon erwähnt (S. 71), mit lateinifchem Xeit
noch wiUfommene ©inloge alg Offertorien (m. 13. 14.
15) unb werben auch '» Soncerten alg ÜJiotetten oerwenbet.’
SBir haben früher gefehen S. 7o), bah wan wieberholt »er*
fud)le, ben SOtängetn biefeg Cratoriumg burch Äürjungen unb
.;5ugaben nachinhelfen. Ülbgefehen aber oon bem (5}ntnbübcl beg*
felben, bem »erfel)lten Xeftbud), wirb jebe beffere 1*^«
bie ^auptgebrechen beg SSJerfeg nur noch mehr hetoorheben. (Sanj
oerloren wor ja bie Slrbeit hoch nicht; ^lapbn gob eg (gelegen*
heit,in auggebehntem ÜKahe feine Äräftc ju üben unb ju prüfen
ung aber bleiben jebenfallg bie trefflid)cn IShöre- 5luf jeben ber
felben lä^t fich auch h'-‘“lf >'od) jener Slugfprud) anwenben, mit
bem bag ®rfd)einen ber 'Partitur beg Stunnchoreg begleitet war ',
baff nämlid) folche ?lrbeit „bem ftubirenben Xontünftler jum ®ei*
fpiel unb SRufter bienen tönne, wie man eine im ÖJanjen fchön
unb beftimmt aufgefahte mufifalifche 3bee burch Sieichthum unb
ailonnigfaltigleit bei grbhter Sinheit jur beften SBirfung burch*
führen fönne. Überall herrfdjt Crbnnng, richtigeg Sbenmafe ber
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:
fann." —
lie im 3. 1785 entftanbene (Sompofition „2)ie fieben
2öorte beS Srtöferä am Ärcuje"' f)atte $opbn, wie wir
gefel)en (®. 214 f.), urfprünglic^ bem 9(nftrage gemä§ alä in«
ftrumcntaleä SBerl bef)onbelt unb ben lebten Stuärufen ßljrifti
4*a*tcc, tci>gie>bc ib-nen, btnn fic irif • fen itidjt iras fie tbitn.
93ei ber §erau«gabc bei SBerfei blieben bie iHccitatioe weg unb
würbe bafnr ber Xe^t ani ber lateinifd)en Sßulgata ben erften
arbeit bleiben tonnte unb l)änfig ben an fid) fd)on wenig poeti»
fd)en Xejt wenigftciii nicht ocrbcffertc. 3ebn: Sonate febte er
9h. (> bev Äircbfnmnpf. $tr Pnftagen in btrfchicbtnct germ bei Ätlavia (erpe
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,
einen ber Äugrufe in beutje^er ©prodje »orauä, bem bei ber ^cr*
auSgabe auc^ ber loteinijc^e lejt beigefügt würbe. lern Crc^e=
fter fügte er SUorinetten unb ißofaunen ^inju unb önberte fo
mand)eä. Unb getobe l)ier ift eä intereffant ju fet)en, wie er
als erfat)rener SWeifter mit richtigem ©liefe »orging, in ber 3n*
ftrumentotion t)ier jugob, bort bämpfte unb fo ben burc^ ^inju«
tritt ber fWenfei^enftimme nun reicheren unb flangooHeren fRum=
ment 2icf)t unb Sefjatten «erlief, ßä bleibt immerfiin ju oer=
munbern, baß Jeapbu biefe ?lrbeit fo überrofeßenb günftig gelang,
bn er bod) namentließ in ber güßrung ber ©ingftimmen überall
gehemmt roar. 5!aßer aucl) ber oorwoltenb ßomopßone ©til
meiftenS bringt bie Cberftimme bie ÜKelobie, mäßrenb bie übrigen
©timmen, auf ßßot unb ©oli oertljeilt, nur ab unb ju eine
oorfießtige ^utitafion erjwingen. ©ei biefer flleugeftaltung ^at
§apbn bie ernfte, toürbig oorbereitenbe ^ntrobuction unoeränbert
beibeßalten, nur ßat er bie 5l5te weggelaffen. lie erfte fUummer
bringt mit glüdlicß gewäßltem Slu§brud be§ ^eilanbS ©itte :
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:
er nmr ber Ueffeln lebig, bie it)n in ben übrigen Shimmern t)emm»
ten; frei fonnte er nun motten unb fid) in ben ert)obenen ©egen*
ftonb feiner Stufgabe oertiefen. 9?ur in bem Gingang ber „Sc^ö*
pfung" f)at §opbn einen ät)ntic^en oom Stbet p^fter SSottenbuug
getragenen Xonfo^ gefc^tieben.
i)ie 5. Stummer, bie fic^ biefem Snftrunientatfa^ unmittet«
bor, ot)ne »oronget)enben Gboratfa^, anfe^tiefet, giebl in einfad)
rüf)rcnber SBeife bie SBorte „9)tic^ büi^tet", 3efu8’ Stuf nad)
üabung, fein gtet)en um Grbatmen, otä mon if)m, bem Ster«
benben, unter §of)n unb Spott SEöein mit ©atte gemif^t reichet.
SJtiffion ift erfüttt, fein Seiben fteigt nun t)öt)er nid^t. Xer Xob
tritt an i^n fieran unb in Grgebung unb SSertrouen t)auc^t er
feine Seete mit ben SSorten aul: „3?oter! 3n beine .^iinbe ein«
pfet)t' id) meinen ©eift!"
Gä ift ju bettagen, bafe getobe in biefen testen Stummem
ftatt einet Steigerung beä StuSbmdä ba§ ©egentt)eit eintritt.
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2)ie Cftr.
merft roorben (S. 218 ), bafe biefer oiet richtiger Dorgel)t, inbem
er bob Wanjte, ftott mit grellen 'färben, oerfbljnenb abfc^liefet.
5afit man bob fflert alb @anjeb jufommen, fo bietet eb
tro^ io mand)er (Sc^mäi^en bo(^ fo Diel einfach Sd)bneb, eb
jpric^t anb biefen Ionen jo mal)r^aft 5>oi)bnb frommer Sinn,
fein reineb finblicf)eb öemüt^, bofi eb noc^ überall, roo eb olb
tird)lid]c freier )^nr iduffü^rung (am, eine religiöb anböebtige
Stimmung ^eroorrief, wie bieb jal)lreid)e Urt^eile ju oerfd)iebe»
nen bezeugen. So fc^reibt man (um nur ßineb auitu>
tief unb innig, mir l)aben feit jmei 3a^ren (aum jemalb eine fo
allgemeine, feierlid)e Stimmung, bib j\um testen äfloment bauemb,
bemerfen (bnnen".*
ffll^rung bc« eatlet« .'Premdbeue", cen Pigano neu in >Scene ge|et)t, mit
tbeilmeilcr ÜRufit cen Seetbcccn, ale Qtnlage bennpi
3 2lUg. 2«nf. 3tg. 1809, Dir. 31, ®. 497.
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Sie Cptr, 345
ring an. SSßir lafen, baß er on Slrtaria ftßrieb (S. 174), in«
(S. 225), in bem er beffen Elnerbieten, i^m eine Cper nad) ißrag
JU fc^iden, mit ben SEßorten ableßnt; „weil alle meine Cpem
JU oiel an unfet ißerfonale gebunben finb, unb außerbem nie
bie SBßirlung Ijeröorbringen mürben, bie i^ nad) ber 2ofalität
berechnet ßabe," wobei er mit maßrßaft ßocßßerjigcr Selbftoer«
leugnung, auf feinen jüngeren ^^eunb ^inweifenb, noeß ßinju«
fügt; „@anj maä anberä märe eS, wenn id) baä unfd)ä^bare
©lüd l)ätte, ein ganj neueä ®uc^ für baä bafige Idealer ju
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.
gung mit ber Cper benno^, benn fie machte feine lechnif nur
noch flüffigfT unb erhöhte feinen melobifchen Schbnheitäfinn.
^apbn folgt in feinen italiänifchen Cpem ganj unb gor ber
alten Irabition; mittig fügt er fich ben überlieferten, coiwentio'
netten gorberungen berfetben unb glaubt feine Slufgabe erfüllt
r by C'*
®ie Cptr. 347
jwei teßten Cpcnt oor. Xie ginoteS ßaben meiftenS bie oolle
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— ,
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La CanU riua ; Lo Speciale. 349
.'oanbiung, ber bie ÜRu[if glüdlicf) angepa^t ift. Sßir l)aben nur
2 Soprane unb 2 lenbre, benen allein alfo, ot)ne ben geringften
jeenije^en SBJei^jel, bie 3tufgabc ber Unterhaltung jufäHt. ®ie
Bier ?lrien finb furj gehalten, hoch *t®ei, 9lrie be§ ®on
ijjelaggio (»/o sposar lettipio tirannoi) unb ber ©afparina
(»Aw( te chi mi ajuta'^>) einen ganj @d)Wung. Der
erfte 3lft fthliefet mit einem längeren Duartett, ber jweite mit
„Soro", b. 1). mit einem mit IRecitatioen untermifchten ®n|emble<
jab. Secco» unb burchcomponirte IRccitatioe wechfetn ab; uon
ben 93taäinftrumenten finb nur Cboen unb §5rner, SIbte unb
Gnglifch §orn Berwenbet.
Lo Speciale (S. 39), burchauö bebeutenber unb ouch um»
faugreicher, ift ebenfalls nur mit 2 Sopraneu unb 2 lenörcn be=
febt. ®aä gut geglieberte lejlbud), bag noch hf'de alä nicht
1 $apbn feat tie 'JCric • Caro Volpino amabite« iiDd) eil! crocileemal
compenitt mit Scloraliic bis bet^ c.
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350 Le Peicatrici; Linfeileliä dettua; L'incontro improcviao.
bie Cper ein; 3 weitere Sf)i>re (immer nur bie I)anbelnben ^er»
fonen) folgen fpäter, aüeä frifc^, gefällig unb leicht in ber ?lu8=
fuf)rung. ®on ben 16 ärien nähern fit^ einige meljr ber Äriettc;
bie fDiotioe finb meiftenä onfprec^enb unb ungezwungen eine
grofee Seena mit allen 7 ^erfonen ift ooU 2eben, fräftig unb
namentlid) auf energifc^en Sa^ gebaut. 3)ie g'wolf* ergeben
fic^ nic^t zu befonberer Sebeutung. Son ben oielen SHecitatiöen
ift nur eine« burc^componirt ;
im Dr^efter greift ^lapbn neben
glötc, Oboen, ffragott, §ömer wieber zu ßnglifc^ §om.
L'mfedeltä delusa (S. 60) ift alä Burletta Bon mäßigerem
Umfang ;
bennoc^ Z“^lt bie Partitur nebft Sinleitung alle 5 ’^er«
fonen) 11 unb 2 giuale. Sinige Slricn finb
3lrien, 1 ‘Euett
wieber ftart gewürzt mit Goloratur bi« h unb cis, anbere finb
mel)r breit gcl)olten. ®ie erfte Slrie be« Silippo «Quatido vierte
a far Tumore’^ ift bie bi« bal)in om reic^ften inftrumentirte unb
beutet wieber auf bie ungewbl)nlid)e fjertigfeit be« Sänger« gri«
bertl). ®ie einzige Sagarie be« Dknni bewegt fiel) im Umfang
Bon 2 CctaBcn bi« f; bei biefer unb einer zweiten ?lrie, wie
and) bei ber Ginleitung tritt zum erftcnmale ba« Sioloncell obligat
auf; in z™ei fJJumment fügrt §apbn ebenfaU« zum erftenmal
auef) bie fßuufen ein.
L'incontro improveiso (S. 74) ift bie bi«l)er bebeutenbftc
Cper grögeren @enrc«. ffrribertf) gatte ba« franzbfifege Original
oon ®ancourt) in« italiänifdge überfegt, ober buregmeg um>
georbeitet; zwei Sttfonen, Sertigo unb ?lmina, fegten bei ^opbn
unb bie fReigenfolge ber Sccnen unb Slrien weiegt gonz ab oom
Original. SEßir zögtfu 13 Slrien, 3 Gonzonetten, 3 Duette, 1 5er-
Zett ,
I Ggor (Säffe unisono) , 3 breit ongelegte finale unb 1
2 3l\iä) ^itr ift eine 3lrie {•‘Voglio amar’i) ein jtteiteemal ccm|joniH
unb ?»or mit Sderatuv bi« beeb d; bie erfte Violine gebt fa|l burtbau» mit
bev äingftimme.
L'incontro improvviio. 351
3 ®it jii'tite eiiigtlcgtc 'äric »Or Kictua a te min euore- mit em(c^it<
fcencm, Iräftigcm Cbarafter crjtbu’ii in ^tartitur bei Strtaria.
4 Smb bei (Slud al8 ®liett «Vois-je, o cid, Cent l'ilme de ma vie«.
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;i52 11 montlo delia lnua ; La cera cmtanza.
theithoft ongemeffen ;
bie übrigen nähern fich mehr ber Striette
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L'i$ola dUahitata. La ftdelUi premiata. 353
•Pebl .
^d^^tl II.
23
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35 } Orlando Paladino,
nnbt) . Xie nit^t mehr oollftänbigc ^ortitur jä^tt nac^ bcm ltj1<
(Sepie biete« (S^cre« (nacb einet angeblitt) »on Slßlet gefertigten Äbfc^rift) 50«
jntenben.
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:
Armitla. 355
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; ,
336 SKavicntttcii-Xbcatcr.
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:
^at)t)n ^otfe, wie lüir iaf)cn, für bicfeS gcft feine neue ita(iänifd)c
Cpcr gefdjrieben. Um fo mef)r barf man annef)men, bafe er ficf)
fc^müden; bieö jcigt fc^on bie CuDcrture [b. 1.)unb bie fleine
Ganjonette, bie oben erroät)nten jraei 9fnmmern; obenbrein
mufete i^n aber and) ba'S gemütf)Oolle lejibuc^ angeregt f)aben.
Gä ift bebauerlid) bafe bie ÜOiufit, mai)rfd)einlid) beim X^eoter»
branb, oerloren ging; immerf)in aber märe eS möglich, baß fie
(als SSanberer':; 'Pbilcmsn unb tSaitdS .'ein altcS aimeS C^ebaat); aicct (ibc
®cbn); ataicifia feine äSrantj: S^er ber 'Jtaetitarn unb 'Jiac^barinnen. ®ie
iejtanjänge ber öefängc: Cljct '„3n SSJclten ijce^ embcrgettageii" , Jliie be»
t?bi!emon („ÜJtebr als jU'sttÜa 3*ermäblte" ;
Canjonette be« ‘fbilemen
t„6in Jag ber 21tlen (Jrst'be bringt" ; ärtc bet SBanciS ..^tcut’ fübl' itb ber
airmutb Sditrere"'; 9Irie bcs 9lret „SBenn am treiten girmamente") ;
Jnett,
airct unb 'Jtarciffa „Cntflcb» tfl nun ber ätblummet" ; Cbsr i„Irinmpb, betn
®ctt ber Öötfcr, ecr bem Seginn beS ginate. 33er ainfang ber Canjenetta
lautet
Ai^äantino.
erfährt, baß ißhUtn, ißr Gfeliebter, für fie, bie Ungetreue, ge»
ftorben ift. — 3n bem einleitcnbcn burchcomponirten SJecitatio
flagt fie fich hcff'9 Sfffcct legt fich unb geßt
im 9triofo {«Ombra del caro bene^t) in eine rußige, järtlidje Stirn»
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;
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Sinlag«aricn. 359
am Glanier. ')
©ie würbe mit grbgtem Seifoll aufgenommen
unb würbe baS „mufitatifd^e deskleratum“ bcr ©oifon. 3n ber
91uägabe non 3. Slanb, bcm ,§ai)bn boS 91utogropl) gefc^enft
l)attc [©. 235 ), war fie bamatä, mit §aqbn’ä Slionogromm oer=
fel}en, an^ in feiner SBol)nung jn foufen.*) äöenn and) unferc
Gmvfinbung tiefer greift, fo bleibt bie ebne«
heutige bramatifd)c
aufgenommene „§lriannn" noch immer eine
bieg mit ftetem öeifall
würbige unb jubem banfbore 91ufgobe für eine groftc ©ängerin
(iDlejjofopraniftin). iJie jiemlid) nmfangreicbe Gantgte entl)ält
legen auBet ©lanb bie 2Iu«gabcn »cn JIrtaria unb Simroef (leptere mit ital.,
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;
:$üo i’itbfr.
tige 3(riette ;
bem Slnbontc folgt ^rcfto '’/s nnb biefem bie Söieber-
ber. SSien ftanb bomalä auf biefem ©ebiete ber SDJufif gegen
ben fRorben Teutfdjianbä weit jnrüd, roo bie befd)ränftc 9lrien*
form ber Cperette ober bcS Singfpielö unlengbor Sinfluft ouf bie
9lnäbilbung be§ iliebeü Ijatte. I^er 9?orben ^otte nic^t nur feine
®ic^ter, ©oet^c, ©leim, §agcborn, ©ellert, 3ocobi,
2Bei§e, ßlanbiug, §öltp, Uj, fonbem and) bie ric^*
jur^anb, ß. i|5l). ßm. 93 ad), Senbo, 3-
tigen ßomponiften
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fictcr. 361
benn, wie er ftagte, eine SÖJelobie, welche für bie erfte @tropt|e
paffe, füge fid) feiten ju ben folgenben; oft fei ber Sinn in
einer ßeile gefd)loffen, aber nidjt in bet, wel^e it)r correfpon»
biren foUte; man fei auc^ nidjt forgfältig genug iu ber SBat)l
ber totale. 5)er SJiangel litterarifc^er ttenntniffe machte fi(^ it)m
gteid) in ben erften 24 Siebern fül)lbar; er ütrcrliefe fic^ bal)er,
wie wir faben, gönjlicb bet S33at)t unb Sinfidjt feineä ©bnnerä
nnb 5reunbe§, o. ©reiner, an beffen fein gebübetem laltgefübl
man obllig irre wirb, wenn man bie §apbn jur Gompofition
empfot)lenen ober oon il)m gebilligten ©ebic^te überblidt. SDlit
(29. SDlärj 1802): „3cb jweifle nnr ob er ein gnteS ©ebiebt oer-
ftebt, ba er immer in febr f^ledjter ©efellfcbaft gelebt t)flt, er
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362 Steter.
ciöca, ber bie Sieber gewibmet waren, im Spiele wor, bie ihm
bann auch öie Sieber in rofigerem Sichte erfcheinen liefern . ärtaria
trug er eigenä auf, „bem ^tn. 0. Siebe (bem SSater ber genonn«
ten Schönen) ein in rothem laffet eingebunbeneä Sfcmplar bereu
liebem" su überfchiden.
,^at)bn liebte eä auch, frmr Sieber felbft in „critifchen ^äu«
benn (wie er fagt „burch öie gegenwart unb ben
fern" ju fingen,
wahren Sluäbrud mufe bet 9Keifter fein )Red)t behaupten".
®ie jwei erften Sammlungen finb noch in ber alten 9)ianier
auf nur 2 Sßftemen gefd;rieben, Singftimme unb ifjartie ber
rechten §anb auf bem oberen Sßftem mit Slnwcnbung beä ba«
mnlä noch immer gebräuchlichen Soptanfchlüffelä. 35ie Sieber
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fitber. 363
idjenfpiete; boc^ nic^t alle, bei einigen beginnt gleid) ber @e=
lang (9Jr. 7, 10, 20, 24); anberen fehlen bie 3>0'f^)foipiete
(0, 23). Xaä ntelobifc^e 5>auptinotio liegt int erften Ser^poar.
6» finb ineiften« ©trop^enlieber, bie uns »orliegen; nur tnenige
lieber finb burd)coinponirt unb au^ bann nur ic^einbar, inbem
bei ber SÜJiebcrfjolung nur bie Begleitung öariirt ober baS me«
lobifc^e ü)totio ber einen ®tropl)e bem ber anberen oenoanbt i)t,
14. 15 !C.
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:}64 ?itber.
unb ftrectt fiel) unb wirb faft feierlich. Sßergeben«; fie finft in
bättc beffet ma<ben lünnen; wenn et gewollt bäUe. Cb er eg nitbt gefeilt hätte,
0 ^>at $abbn btet ein £ieb ingrumental benubt, fo ließen ßtb im um-
getebeten gaQ ju fo mantben (angfamen ^Sapen feiner Shmpbenien SJorte
ftbreiben, fo jn ben Ibemen 3. 266 A-bur, 26S nnb namentlitb 274 F-
bur, bag einem gemütbcoQen Siebter ganj befonbetg embfoblen fei. ®n Scft
»on 9ir. 16 pnbet fnb autb in ©eetbown'g „Seufsev eineg Ungeliebten“ fWrttt-
bobm, tbemat. Serj. ®. 185 f.).
mana<b für Seutfeblanb anf bag 3- 1”83 [3. 9i. gortef, 17.
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—
I.
3anaar.
/«braar.
Aär].
10. ging bie ©anti’ft^e Srubpe an 11. „Striiaiib", ein Srama in 2 St.;
1 Siebe S. 14. ®te OtjetnootpeBungen fallen fafl alte auf Sonntag unb
Xonnerftag.
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. ,
3GS Beilage I.
12. •// Barone di Rocca antica» 22. eil Barone di Rocen anticae.
{C):tr seit Salieri 23. „®er ©laubiger", ein rCbrenbee
IS. „Xrau, |(6au, ircm". C« traten l'nftfbiel in 3 a.
auf tie SefinMrjiralfcifdien. 24. ..®ie 4>au«baltung naib betäUobf
14. „Öilliam ©iittler", in 5 Jlufj eine Sarce in 5 a.
IH. ,.33ie serfieUte Äranfe" Sufti))iet 26. ,®er ^efljug" in 2 a. unb ..®il-
21.
ton iDicliere?) belmine".
17. „Smilia ©aletti", in 5 2. 27. u. 28. SBegen beni Sinbe ni*ib.
Its. ..Der Sbeltnate" unt „3enp ober 29. »io buona ßgliuolae iCgxr »on
bie Uneigennüljigfeir. ©iccini). Xrat auf 3)i. ?am-
©ei ba ®uri^' bert i.
lamit : ..^tenriette" ober „Sie ift 30. „®ie Sebule ber greigeifler" unb
3. fe^on »erteiratbef Üiiftfbiel in ,®a» babbelte $inberniB*.
5 a. cen öroOmann’i. 31. „®ie Suberbinatien".
April.
Mai.
1. „Burlie, ®iener, ©ater unb 7. eLa buona ßglittola« (fiebe
Sibwiegercater". 29. SWärj).
2. ,®ie Stbitnoflährüber". 8. „Gmilie ©albegrau".
3. «La sposa fedele« (CbK ban 9. „®ie neue ©eiberfcbulr.
©uglielmi). Irat auf ©tme. 9ti- 10. «La buona ßgliuola«.
bamanti. 11. JDie ©unfl beg gürften", in 5 a.
4. „®er ®eferteur" unb „®et Sa- 12. ,.92iibt adeg ifl ©alb, mag glänjr.
baun", eine ©urlegfe. 13. „®et Stalje", aber: ber „aHaja-
5. „Giementine", in 5 a. ratgben".
0. ,®ie unäbnliiben ©rüber. 14. eLa buona ßgliuola«.
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.
Beilage 1. 369
3ani.
9.
1. ..3Kinna bon SBarnbefm" üuPfp. 16. ..^enriette" ober: „Sie ip feben
in 5 8. (bon SefPng). berbeitatber.
2. JDaä länblieb« ^oebjeiMfeP", 'Ma- 17. „Der SDJiniPer.
rionette. 18. »Za spota /’edele^.
15. „Der Cebiente, Mebenbnbler fei- 29. „Der SebuPer unb fein greunb".
ne« §erm" unb ..Sinb SDlonn«- 30. ..Die berliebten 3öt»*ti"-
ober SS5eib«perfonen panbbafter
in ber 9iebr.
Juli.
^ c « i . II. 24
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. . . , .
Antull.
©ti btr 3t. iBurilau^t.
26. „SKarta Sattturj". 29. ,.@tfd)»inbt, ebe man t« trfäbrr.
27. *La tposa fedelf. 30. nL Astratton.
26. ..®tr Erbiet Bcn 3tl'ilicn" ('ober; 31. ..©omcltn’8" 3. Ibtil.
„Die unnü(j£ ©otfubr, l'uilfpitl
Bcit ©(aumaribaij.j
9Mob«r.
12. ,.Erau, fdiau, i»cm". 27. „Ecr SduiPer imb fein gteuiib"
13. ..Eer Ungor in Sien“. nnb ..Eie Stimme ber 9iatiir".
14. „Eer ©ofljug" unb ..Eer Stlbfl> 28. ,,Ea« gerettete Senebig".
morb". $ier-mit ((bloß bie ©auli unb
15. ,.Ecr Sibublarvtn beä Sffigbänb* SD2a»crif(be Eruppc ihre S*au.
tcr«" ,Erama »on iDlcrder f»iele in eßtrbaj.
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. .
®eilagc 31.
I. 371
30. ging bic ®i>ralblf(^e Jrubpe Semmel btt ffienu«". traten auf
an mit „2lmalte ober bic teibcn' 5>r. SDieuniger, SDJab. ®oti*
Aoiicmlcr.
3)<3<inl(r.
24 »
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II
a. ®rd|tfttr.
91 OBOtnij, 3i^f. ' (®-. r>cb« fiJ 1736 ÄflfftI, 3gnoj (ilcO.) 1768 — 72.
—65. i 1765. 3of. (®.) 1769—72.
Sturm, 3»b. Slbam* f®., ®oufe) Süffig, S^ttflopb lö., ScO.) 1769
1737—71, ± 1771. —70, f 1770.
Aübntl. 9tnton Sontr. , r«bc St-) üibl, anbrcai)' (Sarpicn) 1769 — 74.
1744—65. SDlarftau, trecte ^mmcr) lat.
9? lg fl, gronj* 'S., fitb« S.) 176U :®ca.) 1771—78.
-72. HrumpbclQ, 3ab- 8apt. * (^rft
(Sricglcr, ®ltl(biot (®., ficbt Op. 1773—76.
unfc «.) 1761— 9ü, i 1792. Criifl. 3ob- SKitb-® (®., ficbe Ä.)
ffltigl, 3cf.< ,®cH.) 1761-69. 1776—90.
«>tgtr, 3cb. ©., :».) 1762-66. ©cffmann, 3of. {3J-, 1776 — 81.
(Suarnitt, granj (®.) 1762—65.
lomafini, Jllops* (S.) 1762—90,
aiofetti. 9lntcnic>®
3)te(}I, 3ob. Ificntrab.)
^ 1776
1776
—
— 90.
81.
'
1 3ugltid! Organifl unb SuiHiiillmi’Aaniliil. f«b< 1< 261-
2 Sitbr at. L S. 2LL
3 9(otii com 3.' 1760; ..'Hub tm Qbot ftcautnltctn ; bei bti Zofclmufiauo unb
)um JIottncoriTcn gib gtbcau^tn lojfon'' ;
nucb< bann (lifingäbtci Aagntt unb ftäitt
Rtnlmiigti.
4 SSuibt ÜRitglieb bt<^oflbtaOt • Cctbtgtrt unb bei ^offatxQt in Slicn. ftatb
1820; ^apbn trat ftin laufratbt (rngl. LS. 264 f.)
5 Sit« ab. L S. 261 f. II. S. LL ;
OhjMi.n'i !“
CjOftoL
9(tlag( II. 373
1). ©per.
3>it mit * bejeidinttin ÜRltglicbtr fangen in bapbn'4 Cpetn.
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.
— 87.
•Säfltr, eieooott (8. fitbeÄ.) 1755 3af|i, Barbara i3.) otroi. mit
—76, ± 1793. 91(0 cioi 1786—89.
|
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f —
Ul.
1767 .
1768 .
2 Sithe £. 61.
?
1769 .
1771 .
1772 .
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^
1774.
1. 3an. La calamtlä de’cuorl (©amcnai — Salieri.
4. atpr. L'isola d'Alcina (IBertati] — @aj 3 aniga.
17. 3Rai. II tamburro notturno, dr. gioc. — ^aificllo.
25. iKai. IIgeloso in cimenlo (öertati) — Jlnfoffi.
La donna soldato — @a; 3 aniga.
1. 3uni. L’Astratto, ossia II giuocator fortunato C^etrofelini) — ^iccini.
19. 3uni. L’amore in campagna, Interm. patt. — Sorget
3. 3lug. La Schiava amorosa, Interm. — ®otgt»i.
1775.
17. 3an. L’inimieo dolle donne —
29. ?lpr. La Frascatana ®epigni) ^aifiello. —
13. 3uni. La finta giardiniera —
%nfoffi.
15. 3uli. II — ?laifielIo.
duello (Setenji)
9. Sept. La linta scena (©amara) — Salieri.
21). Cct. L’innocente fortunata — ^aifietlo.
12. 3>ec. Don Anchlse Campanone — ^aifietlo.
di
1776.
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378 Beilage IIL
1777.
12. 3on. (K.) La vsra costanza — Stnirffi.
9. Spi. ili.) La buona figlluola ffie^e 1768) — ^iccini.
19. 3uni (K..) Orlando Paladino — 'ätnfcffi (?).
1778.
3)cntf(^ce Ulational'iBingfpicl im 8urgt^eatec ($of* unb 9iaiicnal<
tljeater) |tit 17. gtbr. ®ic Sergtnappcn, ®it ä|>ct()tfe
: Umlauf; DitJmal —
(tat bet ällann ben SSiQen — b’Otbonej; Stddi^en unb fiola« — 3Hcnfig-
nt); ®er ^ausfitunb, L'uctle, ®ie abgetebetc 3auberei, — @retrp,
@t)It>ain
®ie Äinbet bet 91atut — afpelmapet; ®a ifl nii^t gut ju tatbcn — Cat*
tba; gtü^Iing unb Siebe — Ulbtit^; SRobett unb JtaQifle — ©ugltelmi;
iDlebea (SWelcbtam) — S3enba; ®et Siebbabet tjcn 15 3abttn — aiJattini.
1779.
— @cffec; ®et
anton unb antoinette oetfleQte 9?art au« Siebe —
®ac(bini; ®et 3abtmatlt — Qenba; ®ie beiben ©eijigen, nnb
ajct — ®tetti); ®le @<bube iluce-fatbenen cbet bie ftbcne 37tfUIetm — Um-
lauf; 3uUe — ®ejebe; ®ie untet ben Siebe 4>«nb»ctf«teuten — @a6*
mann; ®et ®efetteut — SHonfigni).
1780.
atiabne auf SJaj:«« — SSenba; ®et
.SDlelobtam) ptSibtige gteigebige,
®«t eifetfütbtige Siebbabet — ©tetti); ®et ®agel5bnet — SBattba,
abelige
ffla« etbält bie 3»ännet tteu? — «uptetbt; ®ie Äolonie — Sactbini,
«laubine »on »iOabella — öeete; ®et
». gagbinbev - ^Ibilibot; ®ie
llilgtimme »on SReUa — @Iud; ®ie betfcigte Unbctannte ja. b. iial.) —
anfoffi.
1781.
®ie gteunbftbaft auf bet ^Jtcbe, ®ie unisennutbcten 3ufä0e ©tett«; —
®ie SBtlbftbügen —
?; ®et ©flasenbänblet »on @mi)tna §olIi); anbto- —
meba unb ^etfeu« (Stbaufpiel mit 3Hufif) —
3immetmann; abtaft unb 3iibcte
obet: bie Slatbtmufif, ®ie Siauibfanglebtet — @alieti; ®ie eingebUbeten
^bilofopbtn (a. b. ital.) — $aifiello; ®ie SBSftbetmäbcben 3‘>netti, —
®ie ©tlabin unb bet gtcfemiltbige ©eefabtet (a. b. ital.) —
^iccini; ippttbu«
unb ^olijene — Sin t et; 3l-'bi8««>t auf Xauti« (23. Oct. etfte Sienet
auffübrung in bcutfcbet ®pt., 6 mal miebetbolt) — ©lud; ®ie ^il-
gtimme oon 312efla; Alcate, Orpheu» u. JEuridiee, beibe in ital. ®bt. bon
beut|(btn ©äugcm gef.) — ©lud.
Digitized by Googl«
;
]782.
‘Klle 4 C(;cvn »cn ®Iu(f im 3>in. unfc gtbr. mcliteremal rcicbcr^clt.
3)a« 3rrli(f)t rbtr; (Jnblic^ fanb er fie — Umlauf; 35er Haue Se^met.
terling — Ulbtit^; La contadina in corte — ©aci^ini; La Locandiera
— Salieri; Die Entführung aus dem Serail (16. 3uli, erfle 3luffüt*
rung unb II 'Dtal nieberMt) SDlcjart. —
1783.
35ie unruHge 9!ae^t [La notU critica, ftebe 176b) Oaßma n n atefe, —
—
;
cber ; 5ßfli(bt unb Siebe im Streit @allu8; 35ic betrogene «rglift SBeigl —
(4. SKärg leßte aiorfieaung). 3taliäniftbe 8uffo.Cperu.@efeIlf(baft,
ebenfatl« im Önrgtbeater
22. apr. La scuola de’ gelosl Salieri. —
2. iDiai. L’ltaliana in Londra Simarofa. —
2b. ajlai. Fri due liliganti, II terzo gode
I
Sarti. —
•tü. 3uni. II curioso indiscreto (mit 2 eingelegten 'Ärien eon iWojart) —
auf off i.
1784.
25. 3an. II mercato di —
malmantite Sartba.
11. gebr. La dama incognita ©ajjaniga. —
26. apr. I — Sarti.
contratempi
7. SDiai. Vecchio geloso — gelice aieffanbri.
II
1785.
gortfepung ber ital. Opern im ®urgtbeater:
6. apr. La contadina — di spirito Iflaifiello.
27. apr. L’incontro inaspettato — 9tigbini.
18. 3Rai. pittore parigino — Simarofa.
II
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:
aHojactj.
®a« beiit((^c @ing(yiel begann am 16. Cct. unb ftbicg Cnbe gebe.
1786.
4. 3un. 11 burbero dl buon euere Binc. SItartin. —
11. gebe. Prima musica e pol le parele ,am 7. gebe,
la in SchSnbrunnl
— Salieri.
20. gebr. II — ©ajjaniga.
Rnte clece
1. iülai.Le nezze Figare, opera buffa
dl [ba Bcnte) — SRc}art.
15. 9Rai. II denne — anfoffi.
trienfe delie
12. 3uli. Demogergone, evvero:
II II filesefe cenluio — Stighini.
1 Sept. Le gare generöse — Bei fiellc.
17. 9}cb. (Ina eosa rara, oma; Belezza rd onettä (ba Bonte] — SRartin.
27. ®ec. Gll equiveci, dr. buffo — Storace.
1787.
24. 3an. Democrito corretto — ®ittereborf.
9. apr. L’Inganno amoroto — ©uglielmi.
7. 3Rai. Le Irame delute — Simarofa.
25. 3Rai. Le stravagante Inglese — Bianchi.
1. Cct. L’arbore dl Diana (ba Bcnte) — fDIartin.
16. 9Ictt. L'amere costanle — Simarefa.
1788.
8. 3un. Azur rä d’Ormus (Umarbeitung b. Cper 2a rare) — Salieri.
26. fDISr). L’amere costanle — Simarefa.
23. apr. La modista ragglratrice — ^aifiello.
7. 3Hai. II dissolulo punito, ossia: II Don Giovanni, np. bußa (ba Bcnte!
— Wojart (erfle aufffihrung in Brag 1787, 29. Cct.)
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<
1789.
11. gebr. II pastor Udo (ba ifonte) — Salieri.
4. 312är). L'ape musicale —
12. 31iai. I due supposti conti — Sima re fa.
15. 3uni. II falegname (mit oielen Serbefferungen) — Qimarofa.
6. Sept. I due Baron! — Simarofa.
11. ®ec. La cilra — Salieri.
17S0.
20. 3an. Cot) tan lulle otsia: La scuola degli amanti, op. buffa (ba 'lioiite;
— äUojart.
13. Upr. Nina, ossla: La pazza per amore — ilailicUo.
24. SDIai. La pastorella nobile — (Suglielmi.
13. %ug. La quacquero tpirilota — @uglielmi.
15. Sept. La calleltlera bizzarra — SSeigl.
13. 9ioo. La Molinara — $ai|icllr.
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:
S^cri^tigungen unb
, 191, atim. 19, Stilt 6, lit«; (®iaf Siubclpb, gtb. ISOl, gt|i. 22, Stpi.
ISHl.)
1820 bei btt 1. ©ieline unb parb 1824. $icrna<6 ip ber äbia«
fuigi Icmapui ju btrieptigen. ^aabn’« ©ctum aber (3. 2M.
Stilt 20 beliebt fub auf l'uigi.
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:
„ 87, natb 3ti'* '2 einjufdjalten : 1 Sonate für filacier mit Siolinbegl.
!g- ®-)
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—
A. INSTRUMENTAL.
a. Symphonien.— b. Ouvertüren.— c. Divertimenti.—
B. VOCAL.
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A. INSTRUMENTAL,
a. Symphonien.
Viol in ponc., VpU. obU ('ontrab. Sol.»,
*
Ada^o. Allpffro. ^3. AUVconbrio. pj. (ImAda^ioXSOb., 2 H.
3. Tempo ^iusto.
15. All? assai ooii sp.
LamratAtionp.
Presto.
sob.,tH. lö. AU? mod‘.® BOb., «B
.Mnrl« TberPsia.
r All.a>.>a^ »Ob
W.AdapomaeKlcwo. AU?<Ü“moIto.
L« fMÄooar
». Mod'.«eina«i(o«>. *oh., »H,»riariui,
'iob.?« *L Admrio. TFmi>.
-/iVt-4-1 I /. . ^ IVeslo.
- . ' w
'»•All? con bp. W-All?dimoIto. «Ob..
II. All?assai.
^ , ,
*ob.,p«4f., ia.inA.,
IH.InE.
^ molto
All" molto.
«Ob.obl.,a
AhM'hird» Hymph. ^
Orr HobuImpWtPp.
12. .AU? non troppo. AU? vivace.
b., «H. aob.ou.,
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2
''
Ffu^rSynn»lt*
XOb..SFM-.sn-
26. Lar^ marsfoHo. n.,aob.,ni^., m., as.V'mire. tClüriBLTymp.
. . . n.,»oh.,«riia-,««
40. Adagio. Aflegro.
9 Ob., X H ..Tymp.
2<t. Adagio.
Pr*>sto.
/ f
44. \l]e^rO FLobl..XOb..F>(|r.. 4 R.,rfollncbl
.<£ aif».
b I
J' r^fi T*f I
'lD. üi
/I F
36. VWace con brio. n.obi .xob.. Fb#.. 40. Molto vimre. n.urt.,« p.^..kb
A .
A * < H.,xriar..T)rnip.
I
.
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57. Vivace, FL,«Ob.,tFk^.fSH.
nir«
'I : ii ri.,2 0h.,9nMp,2H.,
•
52.\nacea«isai.^ cur.,Tymp. M.
s«. Ada^o.
Ada|po. L
AUf^ro.
Uouni.
sa Congarbo^^ Fl
59. ^ 11 ? vivace. Fi.,.ob.,,fa*.,iH.
La Puul». f
* ÄllaHrrn F4 * Ob., *'
f~r I r r r i
Fi.,SOb.,«F^.,2H.
ff n., 80 b.,tFii^, 9 l|.
55. Adagio.
Vi^Tice. 6L Adagio. AllV^.
All?s
KiDdar-SyjBpb.
«3 - Lar«,. Ti',-!:';!"?"
b. Ouvertüren.
»oh.,»H. «. Preslo.
I. All? con ejipr. 2 0b.,2Fa9.,2H.
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I
A. INSTRUMENTAL,
a. Symphonien.
Vlollnoonc., TrU.obl..rontr»b.8oIn,
Ljun^ntiktlone.
.MMrinTbvr«^)«.
La Paai^DDPr
» Mod'.»*iiuu>to.so.
*1 . Adji^o. ao6.,.H,«ciiuiiii,iYmp.
- Presto.
T^^~^J, j7TX~fTrFnrii'l l
f
laAllVconsp. 22. AJJ? di molto, »ob.. h., n..„
Tymp.
f*T
II. All?as.<«ai. «ob., ra^f., ih.ijia.,
I H.inE.
Der AehulmpWIer.
12. All, non Iroppo.
aob.,«H. AU? rivari*. «<>h.uhi.,tH.obi.
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*8. LarBom*«rtoHo. 39 .Vi™re.
•^K- . t- k . I,
mb •* * * * * *
ff
37. Virarr. jB.,irinrtni. 80. All? con so. n.,tob„i r»*.««.
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3
n^aob.,trkff^sn.
i
ft2.M\‘are as8aj.
u Fl.,aUI]^2FlMP,aHn
5A. Ada^o.
n.,iob.,3m^., :{ H.
59. AU? vivace. ri.,aob.,»ftmr.,tH.
Fi.,aob.,arh«.,aH.
.\ll? RM»iai.
f Fl.,tOb.,tP«|c.,SH.
jf
^ r
Pl.,SOb.,<F*ic.,tll,
55. Adagio.
Vivace. 61. Adagio. AIKSp.
Kinder-Sympb.
a Ob., 2
FLfibl., Fair.. X H.
Lar^. .Vll?a^>ai.
vilVi
y V V F
/
b. Ouvertüren.
3CNK,aH. 9 Presto.
1. All? ron espr. .
lOb., 2Fa|r.,2H.
3. Larcpn. P).,20b.,2nMr.tXH.
H. Larg^o.
Jr
r
tL Vi\acc. n.. 20 b.,2
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tO. Adnipo. •• *0. Pr«to.
5
d. StreichquartettP.
30. Moderato. ,
3l. Moderato^^
f
21. Modf*rato.
32. Presto.
AlKmoHo.
And^* ji^ranoso. ^
40. CantabUr AU? mod^
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7
e. Concerte.
Allfgro. »vu,iTüU,B,vioiiwc<»io
I.
^ AllVmod*.” 'v,v,B,*ob,»H,v<iiOT,o
a. Allejifro. « v,v..B,vkii.««ic
xv,v,iL.nü(v <u«p.
UT JTBi_p r r ü- irr^
II. All“ mod"’ Honmi»ic.
f. Claviersonaten.
ii
i!''
«.i
AB m !- 4 vr-rfei B4 I S. Mt f.
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^
h. Clavier-Trio’s.
•> L Mo^."
». Ada^..,
J.^
*"
II. Aiidant«-. Bri^ rT’«.
Ad ayio. Br B
»H.
B. pp«,
[<P> HJ
,
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!5. Alle5r«„ WM
Ji*h,.wm ' ^
Ali<.'^„„w'“
7
7 AnAnnl»
A W.^'"
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*'^'^ ~ '^”'”]
I , ^
Br » H. »29
17. .Allegro.
fc Xn
^ ^
Anm. ;*Jf>br Bd I. ft. Sa.1.
i. Clavierconcerte.
I .All » VtoHneo. B, VW,Ylol,. B.JOb,»H
J, Allegro.
h!'-—
3. VivBC^ iV.Yl»l%BL.lj,W,7H
^
A—
k. Kleinere Clavierstücke.
**^
^**<***^*‘*-
* P^tn
kH.
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)
10
B. VOCAL.
1. Messen.
5. AliV mod'T
MiMMSt.Joannid
sr. V.. B.,OfT. oU.
(U* D«*o.
KlMae mit oM
m. Kleinere Kirchenmusikstücke.
8 v; V.. B, 80b.,8Tloailp.,T)rmB
I. AIK modT
H*e. Andf QoarMto.
^ adaüraMU rv«
: <^a*rt«U. Clirlata* «oall «tria
iaadit f
Salve RrKina.
Salve Re|[’ina.
7. Andante. «v.onr
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»
11
9. Adapo.
Aria pro Admita - «iMutlerGntle*, mir erUuibt^
^ ™ jS
: (Supr., Alt.)
Aria
3 Lnudn Sion »nlralorefn
d*- VrnerabilU. 3(AltM>lu.)
* ««»»m » iwrLM.,Orir.
12. Larp>.
MotrHo
. ^ All?raollo.
Recj .Super flumlnn
d«* tt'mpor«*. AIIV muitn; A|ril4tu*perturtMto«
ä
(Alto eonc., B. rlp^
OfTertoriujn.
n ^ TT«p.,(»rr.
(Chor.) '
Anlmne Deo Kratnr
W. Allegro. '''••''"“"‘•'“fil'”??,:
Offertorium.
(Chor.) Ad am« eunvolate
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12
AllVKp. »Oh.,«H.«y,v.,B.
Z,
jOr virliui a t« min euore
Aria.f8opr.) |(Eialii#;»> ln L'lnronlr<i Impr.)
3. Andante.
Dlea beni^ilno. rhl «1 nutrita
Aria.(a«pr.) ^ (Btala^ ln La suoia de Gt*|o«t
von baliarl.)
4. Pr«tto. n, toi>.,iH,jv,v..B,
_
Ab tu non «enti amieu
Aria.(Temir.) (Einlaire In Iftf^nla in Tanride
vun Traelta.)
Deutschlands
K1*S^
auf den Tod Fried-
V w ff
] Br lut niebt mehr! Tön trauernd
rirba dea Orowien.
y
''
A ‘
3 Barylim.
(aoIngeMUiirmt Beifl.
des Barfton.)
SV.,V.,B.,tOb.,S0.
5. Andantint».
a-^aA.. •
Aria. (Barn.) |
T -Cif |- ; Un cor «1 tenero
6. Ada^o.
UIca pur«‘ rbi vuol dlre
Aria.(8opr.) I
(Einlage In l'na Cfivjt rara von
’
y. Martin.)
7. Andante.
aiBBor ml »apete
Aria.(Hopr.) t (Einlaice ln l'aa com rare vun
^ V. Martin.)
8 . PocoAdai^io. 2V.,v.,B.,<ob.,Fa<r.,8U.
Aria.(8opr.) : Sc tu mi »prezxiflnirratB
J j_j' I ' jÜ
: Lariro« Dove •ei mio bei ie«oro
II.
„
Moderato.
,
FL.fb0.,«Ob.,tH.,«y.,y.,B.
jl
. . 1 I . - f
penm a maritarrni
Aria. fTenor.) p * J ! f ^ ^ (Einlape ku L'anor arHc)»(i
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13
Adapo.
Das strickend«*
Mädcrhen. CndhvrctdukleliM» Phllli« ntrbl
2. Alle^retto.
Cupido.
WrlNt du m»in klriiu«aii^>Mii
4. Allepretto.
T Poco Ada^o.
Allepro.
Trost unglück-
licher Liebe.
m,u„d.a<
fff7T7T7Trrr rFT^'^^n Entfemt von Grnrn
Gi und Sorv^n
tl. Adagio.
Liebet^lied.
Su IitAjT« Ach! »rhon u> lnn|r
t3. Andante.
Warnunfi:
an Mädchen. Jeder meint, de« holde Kind
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14
14. .\llejfretto.
17. Allaino«
6 elN*t XU Gott.
Trauriyyany. j ^ 4-j
^
-
. it—
21. Lar^i.
22.Andantf*.
23. Cantabile.
Minna.
Larico.
Am Grabe mei- nipr «p|a Crab bpl dlp«pa aHllpa
ne« Vaters. HQ^ln.
I
jj
25. Andante.
Dersdilaop Pudel Dip|ranzrW»U will ^ücailtdi
«ein
2 «.
AbsdiieiLslied
fUr !V|mai dlfw kipinp Aac^btndr
Frau V. Gpnsingvr
/
I
3 2044 041 129 719
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stamped below.
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by retaining it beyond the specified
time.
Please retum promptly.
4i lj g j ’W!
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Uky 1 Wll^i —
M2 S 1997
FED 1 0 zc:5