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WEISHEIT UND POESIE INDIENS

VON TORSTEN SCHWANKE

DAS EVANGELIUM M NACH RAMAKRISHNA

Ein Milchmädchen brachte dem Priester täglich Milch. Sie musste einen Fluß überqueren. Eines
Tages war der Fährmann abwesend, da versäumte das Mädchen, dem Priester seine tägliche Milch
zu bringen. Der Priester rügte sie: Wie kann ein Scheidefluß dich hindern, einem Priester Gottes
seine tägliche Milch zu bringen, Milchmädchen! Was bist du so kleingläubig? Rufe den göttlichen
Namen an und du wirst sicher über das Meer des Lebens geführt. Nun brachte das Milchmädchen
dem Priester täglich die Milch und sagte: Ich überquere den Scheidefluß allein durch die Macht des
göttlichen Namens. Da wollte der Priester Gottes das gleiche Wunder tun, er raffte seinen Talar auf,
dass er nicht naß würde, rief den Namen Jesu an, betrat den Fluß und versank. Da sprach das
Milchmädchen: Ehrwürdiger Priester Gottes, wieso, wenn du den göttlichen Namen anrufst, sorgst
du dich, ob dein Talar naß wird? Du bist in Wahrheit der Kleingläubige! Man muß Vertrauen zu
Gott haben wie ein unschuldiges Kind zu seiner Mutter Vertrauen hat. Denn es heißt im Buch der
Psalmen: Siehe, meine Seele ist getrost wie ein gestillten Kind in den Armen seiner Mutter, Israel,
so hoffe auf JHWH!

Ein Pharisäer namens Simon sah dem Treiben einer Hure namens Maria Magdalena zu. Sie war eine
Hetäre und hatte viele Freier. Da rief der Pharisäer Simon: Du Sünderin, tu Buße, kehre um und
bereue deine Sünden! Da bereute Maria Magdalena von ganzem Herzen ihre Sünden. Von da an
zählte der Pharisäer die Freier der Hetäre, und die Zahl der Männer wuchs von Tag zu Tag, die die
Hure Maria Magdalena besuchten. Da rief der Pharisäer Simon: Maria Magdalena, siehst du, wie
sich täglich deine Sünden mehren? Da rief Maria Magdalena: Jesus, sei mir armen Sünderin gnädig!
Erbarme dich, Jesus, erbarme dich, denn ich bin eine arme Sünderin! Erlöse mich von diesem
Todesleibe und denke an mich in deiner Herrlichkeit! Im selben Augenblick starb Maria Magdalena.
Da sprach Simon der Pharisäer: Jetzt hat die Sünderin den Sold der Sünde erlangt, welches ist der
Tod. Im selben Augenblick starb auch Simon der Pharisäer. Da sah er von weitem Maria Magdalena
im Schoße Abrahams sich der paradiesischen Wonnen erfreuen. Aber zu Simon sprach Jesus: Geh
weg von mir, du Heuchler! Du siehst den Splitter im Auge deiner Schwester, aber den Balken in
deinem Auge siehst du nicht? Du hast die Sünden meiner Schwester berechnet, aber dich selbst hast
du für heilig und gerecht gehalten. Sie war bußfertig, du warst unbußfertig. Ich kenne dich nicht,
hinweg von mir in das ewige Feuer!

Es waren zwei Freunde, die kamen an einen Ort, da aus der Bibel vorgelesen wurde. Da sagte der
eine: Ich will hören, was in der Bibel steht! Der andere sagte: Ich will ins Bordell und mich von den
Huren befriedigen lassen. Als der Mann nun im Bordell mit den Huren geschlafen hatte, war er
unbefriedigt, denn der Liebeshunger seiner Seele war nicht gestillt worden. Da dachte er: Hätte ich
doch zugehört, wenn man aus der Bibel von Jesus vorliest! Und er dachte die ganze Zeit im Bordell
an Jesus. Der Mann aber, der aus der Bibel vorlesen hörte, dachte nur: Ach, was entgehen mir doch
für Freuden und Wonnen im Paradies des Bordells! Was ist ein Buch und was ist ein Wort gegen ein
weiches warmes Weib und den Schoß und die Brüste einer Hure? So war dieser Mann im Geist im
Hurenhaus und beging alle Sünden der Unzucht, die sich ein Wollüstling ersinnen kann. Aber Jesus
sprach den gerecht aus Gnade durch Glauben, der im Bordell über des Heilands Leben meditierte.

Jesus sprach: Gott gibt euch, was ihr euch wünscht: Wenn ihr euch Geld wünscht, gibt Gott als
gerechter Vater euch Geld. Wenn ihr euch ewige Liebe wünscht, gibt Gott euch wie eine göttliche
Mutter ewige Liebe. Ihr aber sollt erkennen, dass die Schätze dieser Welt nicht sind, aber Gottes
Liebe ist.

Jesus sagte: Ich sage euch ein Gleichnis: Der Wurm sitzt im Kot und hält sich nicht für schmutzig.
Die Fliege sitzt einmal auf dem Misthaufen und einmal auf dem Zucker. Die Biene aber saugt nichts
als Honig. Da sprachen seine Jünger: Meister, erkläre uns dies Gleichnis. Jesus sprach: Die
Somatiker leben in der Welt und merken nicht, wie sie sich mit Sünden beschmutzen. Die Psychiker
genießen die Welt und suchen doch auch die Geheimnisse des Himmels, aber sie entscheiden sich
nicht, sie sind di-psychos. Die Pneumatiker aber saugen den süßen Honig der Mutterliebe Gottes
aus der Rose des Herzens Gottes und nähren sich von Gott allein.

Der Heilige Franziskus kam einmal zu einer Schar Hirten, die ihre Schafe weideten. Da sprachen
die Hirten: Franziskus, hier lebt eine Schlange, die gefährlich ist. Franziskus sprach: Ich habe keine
Angst, denn das heilige Herz Jesu schützt mich. Da ging Franziskus zu der Schlange und lehrte sie,
den süßen Namen Jesus anzurufen. Die Schlange bekehrte sich und fügte keinem mehr Schaden zu.
Da wandten sich die Hirten um und steinigten die Schlange, denn nun konnten sie sich rächen. Da
sprach Franziskus zu der Schlange: Selig bist du, Schlange, denn du wirst erhöht im Reiche Jesu zu
einer ehernen Schlange am Kreuz!
7

Salomo sprach: So lange du lebst, so lange sollst du lernen. Bitte Gott, und Gott gibt dir Weisheit.

Maria sprach: Die Nächstenliebe, mit der ihr euren Nächsten Gutes tut, ist gut. Liebt die Nächten
mit selbstloser Liebe. Wisst, dass ihr selbst gar nichts tun könnt, dass es Gottes Liebe allein ist, die
alles tut. Durch Nächstenliebe verwirklicht ihr die Gottesliebe. Wenn ihr die Nächsten liebt, werdet
ihr Gottes Liebe besser erkennen. Die Liebe zu Gott zieht euch auch zur Kontemplation. Aber die
guten Werke im Geist der selbstlosen Liebe läutern euer Herz. Gottes Liebe erfüllt die Herzen der
Menschen guten Willens mit Barmherzigkeit und die Herzen der Heiligen mit brennender Liebe. In
euren Herzen liegt der Schatz verborgen, die Perle des Himmelreiches liegt im Acker eures Herzens
verborgen. Habt ihr erst den Schatz in eurem Herzen entdeckt, dann werdet ihr nicht mehr von der
Arbeit allein leben, sondern es wird euch mehr und mehr dahinziehen, Gottes Schönheit zu
beschauen. Gott offenbart sich aus reiner Gnade, wann er will. Dann könnt ihr Gottes Schönheit
schauen und mit dem Wort Gottes sprechen, so wie ich jetzt mit euch spreche.

Einer der Jünger fragte Jesus: Meister, kann ich Gott finden und fühlen, wenn ich arbeite? Muß ich
nicht ganz in vollkommener Muße allein kontemplieren? Jesus sprach: Alles ist Arbeit, auch das
Gebet ist Arbeit, wie das Atmen Arbeit ist. Tu nur alle Arbeit, dein Gebet und dein Atmen in Gott,
mit Gott, durch Gott und für Gott.

10

Jesus sprach: Sünde ist die Selbstverkrümmung und Selbstverliebtheit des Ich. Der Egoismus macht
blind für Gottes Liebe. Wird eine Seele durch Gottes Gnade erleuchtet und erkennt die Liebe Gottes
im Innern des Selbst, so wird die Seele erlöst. Dann beginnt diese Seele das ewige Leben schon auf
Erden. Die Sünde ist das Ego, der Satan ist das Ego. Das Ego muß sterben, dann kann Gott in euch
leben. Das Ego ist eine dunkle Wolke, die die Sonne der Schönheit Gottes verhüllt. Die Gnade eures
Meisters zerteilt und vertreibt die Wolke, dann kann die Schönheit des Antlitzes Gottes über euch
leuchten! Dann werdet ihr Gott in seiner Schönheit schauen!

11

Jesus sprach: Ein kleines Kind braucht nur seine Mutter, es fragt nicht danach, ob die Mutter viel
Geld besitzt, es muß nur wissen: Ich habe eine Mutter, alles ist gut. Und auch das Kind der Magd
vertraut seiner Mutter. Und wenn der Sohn des Reichen das Kind der Magd beleidigt, sagt das Kind
der Magd: Das sag ich meiner Mama! Und Jesus sprach: Und so auch sollst du Gott vertrauen.

12

Jesus sprach: Es ist ein Unterschied, ob du Gott durch das Denken ergründen willst oder ob du Gott
durch das Gebet erkennen möchtest. Aber noch etwas ganz anderes ist es, wenn Gott selbst aus
reiner Gnade sich dir offenbart. Wenn Gott in seiner Menschwerdung sich einem Menschen
offenbart, hört alles Zweifeln auf. Der innere Raum der Seele ist von Licht überflutet. Andere
Menschen suchen magische Kräfte, aber der wahre Gläubige sucht nichts als allein die Liebe
Gottes.

13

Ein Mann sandte seine beiden Söhne zu Jesus, der die Söhne unterwies in der Offenbarung Gottes,
der die Liebe ist. Nach drei Jahren kam der Vater der Söhne und wollte wissen, was die Söhne
gelernt hatten. Der ältere Sohn zitierte die Bibel auswendig und zog daraus logische Schlüsse, die
Existenz Gottes zu beweisen. Der jüngere Sohn aber lächelte und schwieg. Da sprach Jesus: Siehe,
dieser hat Gott erfahren.

14

Ein Junge namens Jedidja musste allein durch einen dunklen Wald zur Schule gehen, aber auf dem
Wege bekam er immer Angst. Da sprach seine Mutter: Hab keine Angst, mein Kind, ruf nur den
süßen Namen Jesus an! Da sprach Jedidja: O Mutter, wer ist Jesus? Die Mutter sprach: Mein Kind,
Jesus ist dein Freund und Bruder. So ging Jedidja wieder durch den finsteren Wald zur Schule, und
als er wieder Angst bekam, rief er: O mein bester Freund Jesus! Beschützte mich, ich habe Angst!
Und Jesus hörte den Ruf Jedidjas und erschien Jedidja als ein Knabe, der ihn begleitete auf dem
Weg durch den finsteren Wald. Nachdem Jesus den Knaben Jedidja zur Schule gebracht hatte, sagte
Jesus zum Abschied: Mein Kind Jedidja, wann immer du mich brauchst, dann ruf mich, und ich
werde zu dir kommen!

15

Ein Wasserglas, das im Wasser steht, ist mit Wasser gefüllt und vom Wasser umgeben. Dies sagte
Jesus zu seinen Jüngern. Meister, was soll das heißen, fragten die Jünger. Jesus sprach: Wer eins
geworden ist mit Gott, der erkennt Gott im Innern und im Äußeren.

16

Gott der Herr hörte die Psalmen, Hymnen und spirituellen Oden eines Frommen und freute sich. Da
sprach Gott der Herr zu dem Frommen: Was willst du von mir? Da sprach der Fromme: Herr, mein
Gott, verzeihe denen, die mich ausgenützt haben. Denn wenn du sie in deinem Zorn bestrafen
würdest, bestraftest du dich selbst, der du in allen Menschen auf Liebe und Barmherzigkeit wartest.

17

Ein leidenschaftlich Liebender namens Dodo wollte zu seiner Geliebten namens Mora. Er hielt in
seiner Hand süße Feigen und Rosen, sie ihr zu schenken. Seine Eltern hatten ihn aufgehalten mit
nichtigen Dingen, darum eilte er spät um so sehnsüchtiger seiner Geliebten entgegen. Da traf er
einen Mönch, der auf einer Bank am Wegesrand saß und den Rosenkranz ableierte. Dodo stieß
gegen den Mönch in seiner Eile. Der Mönch störte sich und zürnte mit dem jungen Toren: Bist du
blind? Ich meditiere über das evangelische Leben des Sohnes Mariens und du störst mich, weil du
zu einer irdischen Geliebten hastest! Da sprach Dodo zu dem Mönch: Verzeih mir, Pater, ich hatte
nichts im Sinn als meine Geliebte und war für alles andre blind! Aber du, wenn du in Gottes
irdisches Leben versunken gewesen wärest, wie hättest du dann mich wahrgenommen? Wie betest
du den heiligen Rosenkranz? So sprach Dodo. Der Pater aber sprach: Ich sehe, du bist nicht fern
von Gott! Wie ein Liebender von Liebe besessen zu seiner einzig Geliebten eilt, so muß der Beter
zu Gott eilen! Nimm du mich als deinen Schüler an.

18

Ein junger Mann bat einen weisen Priester um Rat. Der weise Priester sprach: Liebe Gott von
ganzem Herzen, von ganzer Seele, mit all deinem Denken und all deiner Kraft und den Nächsten
liebe wie dich selbst! Der junge Mann sprach: Wie kann ich Gott lieben, den ich noch nie gesehen
habe? Da sprach der weise Priester: Hast du denn nicht ein Kind, für das du sorgen kannst? Hast du
denn nicht eine Frau, der du dienen kannst? Da sprach der junge Mann: Ich habe nichts auf dieser
Welt, als das Lamm Petra in meinem kleinen Garten. Da lächelte der weise Priester und sprach: So
sorge dich um dein kleines Lamm und liebe in der Kreatur den Schöpfer. Der junge Mann
kümmerte sich nun liebevoll um sein Lamm Petra. Nach drei Jahren kam der weise Priester an dem
Garten des jungen Mannes vorbei. Ehrwürden, sprach der junge Mann, ich erblicke mein Lamm wie
auf Gottes Thron mit sieben Hörnern und goldenen Kronen, es ist mir mein Christus, dem ich diene!
Seit ich Christus dem Lamm Gottes diene, geschehen lauter Wunder, Gnaden und Segnungen in
meinem Leben.

19

Jesus sprach: Ist ein Mann fromm und doch liebt er sehr eine Frau oder ein Kind, so soll er in der
Frau und in dem Kind das Abbild Gottes verehren und dem Bilde Gottes dienen. Ein Mensch, der
ein Liebhaber Gottes ist, der liebt Gott wie seine Ehefrau oder wie seinen eigenen Sohn. Da sprach
Maria Magdalena: Herr Jesus, so liebe ich dich auch weniger als den König des Weltalls, vielmehr
als meinen ewigen Geliebten! Da lächelte Jesus erfreut.

20

Als der selige Seuse gefragt wurde, warum er nicht mit einer Frau in der heiligen Ehe
zusammenlebe, sprach er: Ich sah einmal auf der Straße eine Frau, die kam mir auf einer schmalen
Straße entgegen. Die Straße war aber voll Schlamm. Ich trat aber in den Schlamm, um die Frau den
schmalen trockenen Streifen beschreiten zu lassen. Am Abend desselben Tages erschien mir die
Jungfrau Maria und bedankte sich, dass ich ihr Platz gemacht. Da erkannte ich, dass jede Frau die
Jungfrau Maria ist. Welche Frau hätte ich da noch heiraten können? Ich verehre in allen Frauen die
Jungfrau Maria. Da sprach der Dichter Dodo: Auch ich bin wie der selige Seuse. In jeder Frau
erkenne ich die Jungfrau Maria. Jede Frau ist eine lebendige Ikone der Jungfrau Maria und soll
darum wie die Himmelskönigin verehrt werden.

21

Jesus, der fleischgewordne Logos, sprach zu Johannes: Johannes, wer meinst du, dass ich sei? Da
sprach Johannes: Meister, einmal meine ich, du seiest der Logos und ich sei ein Gedanke in dir, und
dann wieder sehe ich dich als meinen Herrn und König an und ich sei dein Diener. Aber wenn ich
an das Letzte Abendmahl denke, so sage ich: Du bist in mir und ich bin in dir! Du wirst Ich, damit
Ich Du werde!
22

Frauen vergießen Ströme von Tränen, weil sie keinen Mann bekommen oder weil sie kein Kind
bekommen. Aber wo ist die Frau, die Ströme von Tränen vergießt, weil sie Gott noch nicht schaut?
Jesus sprach: Wer mich sucht, der wird mich finden, und wer mit Tränen des Verlangens nach Gott
weint, der hat Gott gefunden.

23

Jesus sprach zu seinen Jüngern: Seht ihr dort das kleine Kind? Es weint und mit den Tränen
schmeichelt es dem barmherzigen Herzen seiner Mutter alles Spielzeug ab, das es haben will. So
sollt ihr beten. Wer zur Liebe Gottes fleht wie zu einer barmherzigen Mutter und bittet mit
flehenden Tränen, der wird beschenkt mit der Gnade, dereinst die göttliche Schönheit zu schauen
von Antlitz zu Antlitz!

24

Jesus sprach: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einer Frau, die den König sehen wollte. Sie trat
zum Schloß des Königs, betrat das erste Gemach und sah einen überaus herrlichen Mann mit
großem Gefolge. Da fragte die Frau: Bist du der König? Nein, sprach der herrliche Mann, ich bins
nicht. Da trat die Frau in das zweite Gemach und sah einen Mann, der war noch vielmals herrlicher
als der erste und vielmals größer war sein Gefolge. Da fragte die Frau: Bist du der König? Nein,
sprach der, ich bins nicht. Und so erging es der Frau auch in der dritten, vierten, fünften und
sechsten Kammer. Immer herrlicher wurden die Männer, die sie sah, immer unermesslicher das
Gefolge, aber immer sprachen die Männer: Ich bins nicht. Schließlich kam die Frau in das letzte
Gemach, das innerste, das siebente. Da sah sie, und siehe, was sie sah, ließ sie vor Seligkeit
verstummen. Sie fragte nichts mehr vor lauter Glück, und der König musste ihr nicht sagen: Ich
bins, denn sie wusste: Das ist der Ich Bin!

25

Ein junger Schüler der Philosophie sprach zu Sokrates: Meister, wie kann ich die göttliche Weisheit
erkennen? Da nahm Sokrates den Schüler und tauchte ihn im Fluss unter. Dann holte er den Schüler
wieder aus dem Wasser und sagte: Wie ist es dir ergangen? Was hast du gedacht? Da sprach der
Schüler: Ich dachte: Ich ersticke und sterbe, und all mein Verlangen war allein Atem zu holen, Luft
zu schöpfen! Da sprach Sokrates: Siehe, mein Sohn, wie ein Ertrinkender nach Luft schnappt, so
begierig musst du nach der göttlichen Weisheit sein, dann wirst du Frau Weisheit gewinnen zur
Braut!

26

Platon sprach: Man sagt vom Schwan, er könne die Milch vom Wasser trennen. Er trinkt die Milch
und verschmäht das Wasser. So auch die reine Seele: Sie lebt in der Welt der Schatten, aber bleibt
unberührt von der irdischen Welt, sondern sie lebt allein für die Idee der Schönheit, das ist Gott.

27
Ein Dogmatiker fragte einmal Johannes Paulus den Großen: Was ist der Denker, das Gedachte und
das Denken? Da sprach Johannes Paulus der Große: Ich weiß nur, dass die himmlische Mutter mich
liebt.

28

Salomo sprach: Die Erkenntnis Gottes und die Liebe Gottes ist das selbe. Wer Gott erkennt, der
liebt Gott, und wer Gott liebt, wird Gott erkennen.

29

Salomo sprach: In den heiligen Jungfrauen im Tempel schaue ich Sophia, aber in den Tänzerinnen
aus dem Harem des Königs schaue ich auch Sophia.

30

Jesus sprach: Nur der Mensch, der heilig einfältig ist wie ein Kind, wird vom Licht der Welt
erleuchtet. Das Wissen bläht auf. Werdet wie Kinder, die ihre Mutter über alles lieben, dann werdet
ihr Frau Weisheit erkennen.

MUTTER INDIA UND DER HAMMER DER TORHEIT

Die Götter der Veden


Sind Kräfte der Natur.
Der Himmel, die Sonne, das Feuer,
Die Erde, das Wasser, die Sexualität.
Dyaus war der Himmel,
Deva das Licht.
Der Himmel wurde zum Vater,
Die Erde eine Mutter, Prithevi,
Die Vegetation war Frucht
Ihrer Vereinigung.
Die Morgenröte war Usha,
Die Sonne war Mithra.
Auch das heilige Soma,
Dessen Saft berauschend und heilsam war,
Berauschend für Götter und Menschen,
Das heilige Soma war ein Gott,
Dessen Genuß zu Freude und Kraft inspirierte
Und ewiges Leben verlieh.

In dem lebenserzeugenden
Licht der Sonne
Sahen sie den großen Gott
Prajapati, den Herrn der lebendigen Wesen.
Er war allein der einzige Gott,
Man nannte ihn später Brahma.

Aber die Bauern liebten


Den Donnerer Indra.
Er war ein kraftvoller Heros,
Der Hunderte Stiere verzehrte
Und Meere voll Wein trank!

Diese Götter waren menschlich,


Allzumenschlich,
Töricht wie Menschen.

Es hörte ein Gott den Beter


Und dachte bei sich, der Gott:
Was geb ich meinem Beter?
Soll ich ihm dieses oder jenes geben?
Soll ich ihm ein Pony geben?
Ja, ich werde ihm ein Pony geben.
Oder nein, ich gebe ihm kein Pony,
Ich gebe ihm lieber eine Mutterkuh!
Hat er mir eigentlich gestern das Soma geopfert?

Varuna war der Himmel,


Sein Atem war der Wind,
Sein Kleid das Firmament.
Er war die geistige, ethische Gottheit der Veden,
Der mit seinem Sonnenauge die Welt betrachtet,
Das Böse bestraft,
Die Güte belohnt,
Den Reuigen ihre Sünden verzeiht.

Wie schuf die Gottheit die Schöpfung?


Der einsame Gott der Inder
Hatte keine Freude,
Er hatte keine Freude, da er allein war.
Da begehrte er nach einer zweiten Gottheit.
Da war die Gottheit
Wie ein Mann und eine Frau,
Wenn sie sich vereinigen.
Aus dem göttlichen Selbst
Sind geworden der Gatte und die Gattin.
So vereinigten sich der Mann und die Frau
Und daraus entstand der Mensch.
Sie aber dachte:
Wie will er sich mit mir vereinigen,
Da er mich doch aus sich selbst erzeugte?
Ich will mich vor ihm verbergen!
Da wurde sie zur Kuh mit vollen Eutern.
Er aber ward zum Stier mit starkem Horn
Und begattete sie,
So wurden die heiligen Kühe.
Da wurde sie zu einer Stute mit bebenden Flanken,
Da wurde er zu einem Hengst mit dampfenden Nüstern,
Er begattete sie,
So wurden die Pferde, von den Mädchen geliebt.
So wurde alles, was lebt auf Erden.
Da erkannte sie: Ich bin die Schöpfung.
So entstand der Name Schöpfung.

Das glaubten die Inder,


Der Schöpfer sei eins mit seiner Schöpfung.

Aber die Inder der Veden


Glaubten nicht an die Metempsychose,
Sie glaubten an persönliche Unsterblichkeit,
Da sie im Jenseits ein Gericht erwartet
Mit ewigen Höllenstrafen
Oder paradiesischen Wonnen im Himmel,
Wo alle irdischen Freuden ewig und vollkommen sind!

Wichtig war das Opfer des Soma,


Da man das göttliche Soma trank.
Das Opfer bestand aus einer magischen Handlung.
Ungeachtet der sittlichen Würde des Priesters,
War das Opfer gültig,
Wenn es nach der kultischen Vorschrift
Richtig der Gottheit geopfert wurde.

Das Sein war nicht, das Nichtsein war nicht.


Nicht war der Himmel, nicht war der Äther.
Was lebte? In wem geborgen?
War das Chaos wie ein Meer?
Damals war kein Tod
Und war noch nicht Unsterblichkeit.
Damals waren Tag und Nacht noch nicht geschieden.
Der Atem wehte ohne Wind,
Es war nur das Eine,
Nichts als das Eine.
Die Dunkelheit war in Dunkelheit gehüllt,
Alles war Meer.
Die Kraft war verhüllt von der Dunkelheit,
Die Kraft zeugte durch die Buße.
Da regte sich das erste Verlangen.
Das war der erste Same des Geistes.
Die Weisen fanden des Seienden
Verwandten im Nichtseienden,
Als sie im Herzen meditierten.
Gab es ein Oben und gab es ein Unten?
Es gab die zeugende Kraft
Und die empfangende Macht.
Der freie Wille war unten,
Die gnädige Gewährung war oben.
Wer weiß mehr?
Wer verkündet, wie die Schöpfung geschaffen?
Alle Geister sind Teil der Schöpfung,
Aber der Schöpfer hat keine Ursache.
Wie die Schöpfung geschaffen wurde,
Das weiß der Schöpfer,
Er, der Vater im Himmel, der uns sieht!

Ich singe der Menschheit Urelternpaar,


Die Zwillingsgeschwister,
Bruder Yama und Schwester Yami.
Schwester Yami will den Brüder Yama verlocken,
Ihr bräutlich beizuwohnen:
Mein Bruder und Bräutigam, ich will
Der Zukunft der Menschheit mit Liebe dienen!
Yama sprach: O Schwester, aber die Tugend!
Die Schwester-Braut lockt
Mit allen Reizen der Verführungskünste:
Mein Bruder und mein Bräutigam,
Sei kein Schwächling,
Sei ein Mann!

Gibt es ein Buch so wohltätig


Und des Studierens wert
Wie die Upanishaden?
Upa heißt nahe
Und shad heißt sitzen,
Denn es sitzen die Lieblingsschüler
Nah bei ihrem Meister,
Er weiht sie ein
In die geheime Lehre.

Viele Lehrer sind,


Viele Philosophen und Theologen.
Manche bringen Absurdes,
Manches Weisheit voll tiefen Sinns.

Ich aber preise Yajnavalkya, den Mann,


Und Gargi, die Frau,
Die weise Frau von Indien.

Der weise Mann Yajnavalkya aber


Wollte seine beiden Frauen verlassen,
Um in der Einsamkeit
Gott zu suchen.
Er wollte ein neues Leben beginnen.
Maitreyi, meine Lieblingsfrau, sprach der Weise,
Ich will nun für dich sorgen
Und für Katyayani, meine Nebenfrau,
Denn ich gehe in die Einsamkeit.
Maitreyi aber sprach: O weiser Mann,
Wenn die ganze Erde mein wäre,
Wäre ich dann unsterblich?
Nein, sprach der Weise,
Es gibt keine Unsterblichkeit auf Erden.
Da sprach Maitreyi: Wie werde ich unsterblich?
Ich suche die ewige Jugend!
Lehre mich den Weg, o Meister!

Woher kommen wir


Und wohin gehen wir?
Ihr, die ihr die Gottheit kennt,
Sagt uns, warum müssen wir leben auf Erden?
Hat uns die Natur geschaffen?
Oder der Zufall?
Sind wir nur Atome?
Oder sind wir ewige Engel?
Ist alles nur Stoff?
Oder gibt es einen höchsten Geist?

Ach, meine Freunde!


In diesem Todesleibe
Aus Mark und Gebein,
Aus Muskeln und Haut,
Aus Samen und Schleim,
Aus Blut und Tränen,
Wie kann man da Freude genießen?
In diesem Todesleibe
Voll Leidenschaft und Begierde,
Voll Zorn und Verzagtheit,
Voll Wahnsinn und Angst,
Voll Trennung von der Geliebten,
Voll Gebundensein an die Ungeliebte,
Voll Hunger und Durst,
Voll Kummer und Krankheit,
Wie kann man da Freude genießen?
Das Weltall ist vergänglich wie eine Mücke!
Die Frühlingsblüte ist gleich verblüht!
Meere verdampfen, Berge beben,
Sterne explodieren, die Sonne verglüht,
Wie kann man da Freude genießen?
Ach, und wenn man des Lebens satt ist,
Daß man dann doch noch nicht sterben darf!

Aber mein Sohn,


Wenn du zehn und zehn nicht zusammenrechnen kannst,
Wie willst du Gott begreifen?

Nicht durch vieles Bücherlesen


Erkennst du die göttliche Weisheit,
Sondern du musst werden wie ein Kindlein!

Gott bohrte die Sinnesöffnungen in die Sinne,


So schaut und hört der Mensch das Äußere.
Der Weise aber schließt die Augen
Und verstopft sich die Ohren
Und wäscht sich die Augen des Herzens rein
Durch Tränen der Buße
Und schaut den göttliche Funken
Im wahren Selbst.

Was der Gottsucher suchen soll,


Ist das Wahre Selbst,
Den göttlichen Funken im Selbst,
Das Seelenfünklein in der Seelenburg,
Den göttlichen Geist in der siebenten Kammer des Herzens.
Wenn du den göttlichen Geist gefunden hast,
Dann bade im Meer der göttlichen Liebe!

Was unsterblich ist,


Ist nicht dein Körper,
Ist nicht dein Ich,
Ist nicht deine Seele,
Sondern der göttliche Funken,
Der in deinem inneren Keim lebt.

In dir ist Gott,


Gott ist kein Heiliger Vater mit schneeweißem Haar,
Gott ist keine Große Mutter mit breiten Brüsten,
Gott ist Eins!
Gott ist Alles!
Gott ist die Wirklichkeit der Wirklichkeit
Und das Wesen aller Wesen.
Gott ist das Sein, das Leben, die Ewigkeit,
Die Seele aller Seelen.

Der göttliche Funke in dir


Ist Gott von Gott.
Der Gott von Gott ist eins mit Gott.

Versenke dich in den Gott in dir


Und werde eins mit Gott,
Dann wirst du selbst ein Gott in Gott.

Zeige mir eine Feige, meine Freundin!


Hier ist die Feige, mein Freund!
Spalte die Feige, meine Freundin!
Sie ist gespalten, mein Freund!
Was schaust du im Innern der Feige, meine Freundin?
Im Innern der Feige schau ich Samen, mein Freund!
Spalte einen von diesen Samen, meine Freundin!
Der Same ist gespalten, mein Freund!
Was schaust du im Innern des Samens, meine Freundin?
Nichts, mein Freund!
Aus diesem Nichts, meine Freundin,
Aus dieser unsichtbaren Liebe
Ist die Schöpfung gebildet,
Es ist Gottes Geist!

Du wirst deinen Namen vergessen,


Deine Gestalt vergessen,
Du strömst wie ein Strom ins Meer strömt,
So strömst du in die göttliche Weisheit ein
Und wirst vergöttlicht in ihr,
Wie ein Tropfen im Ozean der Liebe,
Wie ein glühendes Eisen in der Glut der Liebe,
Du wirst Licht im Lichtglanz Gottes sein!

Aber dann kam der große Glaubensabfall!


Eine fromme Seele kenn ich,
Die dreiunddreißig Jahre lang
Beim großen Gotte in die Schule ging
Und reiche Belehrung empfing
Über die unsterbliche Seele,
Wie sie erlöst wird vom Tod,
Wie sie zur wahren Wirklichkeit kommt.
Da kehrte die fromme Seele plötzlich
Zur Erde zurück
Und lehrte die Weisheit der Sinne:
Mache dich selber glücklich auf Erden,
Liebkose dich selber,
Denn wer das Leben auf Erden genießt
Und seine eigene Seele liebt,
Der ist glücklich auf Erden
Und wird im Jenseits selig in die Leere eingehn.

So sprechen die Narren:


Warum, o Freund, lässt du dich ermahnen
Von den Geboten Gottes?
Die Gebote sind nur für die Dummen!
Wir bedauern die armen Dummköpfe nur,
Die den Pflichten des Glaubens folgen.
Sie opfern den süßen Genuß der Lust
Und leben unfruchtbar.
Vergeblich bringen sie Opfer dem Gotte dar.
Vergeblich das heilige Mahl!
Kein Gott und Vater nimmt ihr Opfer an.
Wer den Priestern folgt, was hilft das seinen Ahnen?
Verlogene Priester erfanden die Gebote,
Sie sind nur hinter dem Geld der Gläubigen her.
Sie sagen: Gib den Armen,
Tu Buße,
Lebe in der geistlichen Armut!
Nein, es gibt kein Leben nach dem Tod,
Vergeblich ist eure Hoffnung,
Töricht ist der Glaube, ein Gotteswahn!
Genieße das irdische Leben,
Genieße die Lust mit allen Sinnen
Und verachte die Illusion eines Gottes!
Ja, so sprechen die Narren
Im großen Glaubensabfall!

Die Materialisten
Trauen dem Glauben nicht
Und auch nicht der göttlichen Vernunft,
Sie trauen nur den Sinnen.
Was die Sinne nicht erfassen,
Das gibt es nicht, so lehren sie.
Die Seele sei nur eine Illusion.
Die Materie sei die einzige Wirklichkeit.
Der Geist sei denkende Materie.
Es gäbe keine Unsterblichkeit.
Religion sei ein Wahnsinn,
Nur Opium für das Volk.
Die Moral entstamme nicht dem Gesetzen Gottes,
Sondern sei nur von der Gesellschaft definiert.
Die Ethik der Natur
Sei jenseits von Gut und Böse,
Der Zweck des Lebens ist, eine Zeit zu leben,
Der Sinn des Lebens sei die Lust!

Diese Materialisten
Setzten der alten Religion ein Ende.
Indien wartete aber
In seiner religiösen Seele
Auf einen neuen Glauben,
Auf den Stifter der wahren Religion.

Buddha, bist du es, auf den wir warten sollen?

Königin Maya feierte eben das Vollmondfest


Mit Blumen und Parfümen.
Am siebenten Tage
Badete sie in reinem Wasser
Und gab Almosen von dreitausend Münzen.
In schönstem Schmuck saß sie da
Und aß die besten Speisen
Und legte ab das Gelübde der Keuschheit,
Sie ging in ihr königliches Schlafgemach
Und legte sich auf ihr Bett.

Vier große Gestalten von königlicher Würde


Hoben sie mit dem Bett empor.
Da kamen heilige Frauen von königlicher Würde
Und brachten sie zum See der Reinigung.
Makellos und unbefleckt
Tauchte die Königin Maya
Aus dem See der Reinigung auf.
Sie trat zum silbernen Berg des Himmels
Und zum goldenen Palast des Himmels.
Dort war ein himmlisches Bett,
Für sie bereit,
Die Königin Maya legte sich auf ihr Himmelsbett
Und schaute gen Osten.
Da kam der Gott
In Gestalt eines weißen Elefanten,
Sein Rüssel geschmückt mit einer Perlenschnur.
Mit dem Rüssel hielt er eine weiße Lotosblüte.
Er trompetete und posaunte
Und trat ins Schlafgemach
Und zog drei Kreise um das Bett seiner Mutter
Und ging in ihren Schoß ein,
So wurde der Gott geboren.

Hab keine Angst, o Königin,


Du wirst einen Knaben gebären.
Er wird ein König und ein Herr sein.
Er wird erleuchtet werden von der ewigen Weisheit
Und wird von den Menschenkindern, seinen Brüdern,
Den Schleier der Unwissenheit fortziehen.

Die Königin Maya trug den Gott


Neun Monde in ihrem Schoß
Wie Öl in einer Schale.
Dann ging sie zu einer Verwandten.
Die Straße war mit Blumen geschmückt
Und mit blauen Fahnen der Liebe.
Da kam sie in einen Lusthain,
Die Bäume waren mit Blüten übersät.
Die Königin Maya wünschte,
Sich im Lustgartenparadies zu ergehen.
Sie trat zu einer großen Dattelfeigenpalme
Und griff nach den Rispen,
Die Palme neigte sich
Und schenkte ihr die süße Feige.
Da gebar sie,
Die Feige in den Händen gebar sie
Ohne Schütteln und Beben der Wehen.
Andere Kinder sind bei der Geburt
Mit dem materiellen Schleim behaftet,
Nicht so der menschgewordne Gott,
Er trat aus seiner Mutter
Wie ein Heiliger Vater vom Lehrstuhl herabsteigt,
Unbefleckt von jeder Sünde,
Leuchtend wie eine weiße Jade auf einem weißen Seidenkleid!

Da der Gott geboren war,


Erschien ein Stern am Himmel,
Die Tauben konnten hören,
Die Stummen konnten sprechen,
Die Lahmen konnten springen wie die Hirsche
Und Könige kamen aus der Ferne
Und alle Götter verneigten sich
Und baten, seine Jünger werden zu dürfen!

Er zog in die Welt,


Den Weg der Erlösung zu lehren.
Aber der Fürst der Welt trat ihm entgegen,
Der Fürst der Toten sprach:
Wenn du niederfällst und betest mich an,
So schenk ich dir einen Harem
Von lüsternen Huren!
Aber der heilige Mensch überwand.

Da kam er in einen heiligen Hain


Und fastete vierzig Jahre.

Schließlich trat er an den Paradiesbaum,


Den Ficus religiosa!

Hier erkannte er
Die Erlösung von Schuld und Bosheit und Tod
Und ewiger Verdammnis!
Das Licht der ewigen Weisheit strahlte auf,
Als er beim Ficus religiosa litt am Leiden der Welt!

Inder, ihr glaubtet nicht mehr


An die Religion der Alten,
Doch ward ihr auch überdrüssig
Der Weltlust der Materialisten
Und der zynischen Weisheit der Atheisten.
Da sehntet ihr euch nach einem neuen Glauben
Und hieltet Buddha für den Heiland.

Wisst ihr, was Buddha lehrt?


Ich zeige euch Buddhas Weisheit.

Buddha lehrte durch Gespräche,


Er erzählte Gleichnisse.
Wie Jesus, mein Gott,
Und wie Sokrates, der wahre Weise,
Hat Buddha nichts geschrieben.
Wie Jesus, mein Herr,
Und Lao Tse, der Sohn der Mutter,
Wollte Buddha Haß mit Liebe vergelten
Und Fluch mit Segen
Und Bosheit mit Güte.

Wenn ein Mensch in seiner Torheit


Mir Unrecht tut,
Will ich ihm den Schutz
Meiner barmherzigen Liebe
Angedeihen lassen.

Je mehr Böses von der feindlichen Seele kommt,


Um so mehr Liebe will ich ihr erweisen!

Als ein Narr mich beschimpfte,


Da sprach ich: Mein Bruder,
Wenn einer ein Geschenk nicht annehmen will,
Darf es doch der behalten,
Der es verschenken wollte?
Nun du mir deine Feindschaft schenken willst,
Nehm ich dein Geschenk nicht an,
Ich bitte dich, behalte deine Feindschaft!

Es gibt ja Weise, die lächeln,


Und Heilige, welche gern Witze erzählen.

Die Metaphysik führt zuletzt


Zum Lachen der Engel!

Er ging von einem Ort zum andern,


Begleitet von seinen Lieblingsschülern,
Sein Johannes war sein Lieblingsjünger!
Er kümmerte sich nicht um die Zukunft
Und aß, was man ihm gab.
Er kehrte bei einer Kurtisane ein,
Ob auch die fromme Jünger sich entsetzten.
Er schlug gern sein Lager in einem Garten auf,
Der Nachmittag galt der Betrachtung,
Die Nacht der Unterweisung.
Er sprach, indem er sokratische Fragen stellte
Und jesuanische Gleichnisse erzählte.
Sprüche sagte er auf wie Salomo.

Das Leben ist Leiden,


Das Leid kommt von der Begierde.
Bring die Begierde zum Schweigen,
Dann findest du Seelenfrieden.

Weh mir, Mutter, dass du mich geboren hast!


Bald kommt das Alter, das keiner gerne trägt!
Mit unlieben Leuten sitzt du zusammen,
Bist getrennt von der Geliebten,
Wehe, das ist ein Leiden!
Der unstillbare Durst nach Lust,
Das ewige Werden und Vergehen,
Das ist Leid!
Vernichte dein Begehren!
Wahrlich, die Last des Leidens überwiegt auf Erden
Die Leichtigkeit der Heiterkeit!
Wer früh stirbt, hat es besser,
Als wer lange leben muß!
Der Tag des Todes ist besser
Als der Tag der Geburt!
Besser wär es, nie geboren zu sein!
Mehr Tränen fließen aus den Menschenaugen
Als Wasser in den sieben Weltmeeren sind!
Ist da eine Lust? Sie ist flüchtig!
Kurz nur währt die Lust,
Unendlich verlängert sich der Kummer!
Ist die flüchtige Lust denn Lust
Und nicht in Wahrheit Leiden?
Die egoistische Gier nach Lust
Ist die Wurzel allen Übels!
Die Eigenliebe verursacht das Leiden!
Die Selbstverkrümmung in sich selbst
Beschert den großen Jammer!
Die Selbstverliebtheit
Ist der wahre Herzschmerz!

Und ihr, die ihr euch gatten wollt,


Die ihr zeugen wollt mit euren Geschlechtern,
Ihr zeugt für den Tod!

Wie soll ich mich aber verhalten,


O Weiser, in der Gegenwart der Weiber?
Mein Liebling, als ob du sie nicht sehen würdest!
Wenn ich sie aber doch sehe,
Mein Weiser, wie soll ich mich dann verhalten?
Mein Liebling, dann sprich nicht!
Aber wenn die Weiber mich ansprechen,
O Weiser, was soll ich dann tun?
Mein Liebling, bleib wachsam!

Buddha gründete eine Religion


Ohne Gott.
Er wusste nicht, ob die Welt einen Anfang
Und ob die Welt ein Ende habe.
Er wusste nicht, ob die Seele
Das gleiche sei wie der Körper
Oder was die Seele sei.
Er wusste nicht, ob der Kosmos endlich ist
Oder ob der Kosmos unendlich ist
Oder ob der Kosmos
Endlich und unendlich zugleich?
Diese Spekulationen
Waren ihm ein Marionettentheater,
Ein Possenspiel, das sich als Sakraltheater gibt!

Weisheit und Frieden


Kommen nicht aus dem Wissen
Über das Universum,
Sondern aus der tätigen Liebe.

Es ist Torheit, zu denken,


Ein andres Wesen könne
Uns glücklich machen.

Dieses Leben, das ein Leiden ist,


Wie kann das gewollt sein von einem Gott?
Die Mißgestalt des kosmischen Körpers ist größer
Als die Schönheit eines weisen Planes!

Wir kennen nur die Sinnesempfindung,


Stoff ist Kraft,
Substanz ist Wandel,
Alles ist Werden und Vergehen.
Die Seele, was ist sie mehr als ein Mythos?
Was ist die Seele mehr als ein Gespenst?
Was ist denn dein kostbares Ich?
Ein Sammelsurium von Zufällen nur!
Was ist die Freiheit deines Willens?
Vererbung, Gewohnheit, Umwelt!
Dein Individuum wird nicht dauern!
Dein Individuum stirbt im Tod!
Das ist die Weisheit Buddhas,
Nach der die Toren so lüstern sind!

Und was beschert uns die Erlösung?


Das Nirwana ist das Verlöschen
Des Individuums
Im namenlosen Großen-Ganzen,
Das Nirwana ist
Ein Nichts in grenzenloser Leere!

O Buddha, du bist mein Welterlöser nicht!

Akbar den Großen will ich singen.

Natürlich war der Herrscher


Ein Ausbund aller Tugenden!
Er war der beste Sportler,
Der beste Reiter
Und gewiß der schönste Mann im Reich!

(Seine Arme waren zu lang,


Seine Beine zu krumm,
Seine Augen mongoloide Schlitzaugen,
Sein Kopf zu schief,
Auf der Nase saß eine Warze.)

Ansehnlich durch Sauberkeit,


Durch Würde und Gelassenheit,
Seine Augen strahlten
Wie ein Meer im Sonnenschein,
Seine Augen flammten auf,
Daß sich die Frevler duckten!

Er trug einfache Kleidung,


Bluse und Hose,
Eine Kappe auf dem Kopf,
Barfuß ging er.

Allmählich lernte ich,


Auf meinem eigenen Vulkan zu sitzen!

Seine Milde kannte keine Grenzen,


In dieser Tugend
Übte er keine Vorsicht.

Er war freigiebig
Und gab riesige Summen aus
Als Almosen für die Armen.

Er war krankhaft melancholisch,


Dem Alkohol verfallen,
In seiner Jugend rauchte er Opium.

Er hatte einen Harem,


Der Größe seines Reiches angemessen.
Er hatte tausend Elefanten,
Dreißig Pferde,
Vierzehnhundert Hirsche
Und achthundert Konkubinen.

Er war nicht so nüchtern wie Cäsar


Und nicht so kalt wie Napoleon,
Er liebte die Metaphysik
Und wäre wahrscheinlich ein mystischer Eremit geworden,
Wenn er den Kaiserthron verloren hätte.
Wie Harun ar-Raschid zog er nachts
Verkleidet durch die Straßen.
Er sammelte eine große Bibliothek,
Von kunstreichen Schönschreibern ausgestattet.
Er verachtete den mechanischen Druck

Als eine seelenlose Sache.


Die Jesuiten ließen ihm zukommen
Auserwählte Produkte
Europäischen Geisteslebens.

Er unterstützte die Poeten,


Ohne geizig zu sein.
Einen liebte er besonders
Und machte ihn zu seinem Günstling.
Akbar ließ die Meisterwerke
Indischer Literatur,
Geschichte und Philosophie
In die persische Hofsprache übersetzen
Und überwachte in eigner Person
Die Übertragung des Mahabarata.
Musik und Poesie
Hatten ihre glanzvollste Periode.

Tief war seine Neigung zur Grübelei.


Der fast allmächtige Kaiser
Hatte einen Hang zur Philosophie.

Ich bin der Herrscher eines so gewaltigen Reiches,


Doch ist meine Seele nicht froh
Bei der Uneinigkeit der Sekten
Und Konfessionen und Religionen.
Die wahre Größe besteht
Im Tun des Willens Gottes.
Ich erwarte die Ankunft eines Menschensohnes,
Der mir die Probleme meines Gewissens lösen wird!
Die Gespräche über Philosophie
Haben für mich solch einen Reiz,
Daß sie mich von allen andern Sorgen ablenken.
Ich muß aber mein Begehren gewaltsam unterdrücken,
Das Begehren, den Philosophen zu lauschen,
Um nicht das Gebot der Stunde zu vernachlässigen.

Gelehrte Männer aus allen Nationen,


Prediger der Sekten,
Priester der Konfessionen
Und Oberhäupter der Religionen
Kamen an den Hof des Kaisers.
Er erwartete weise Worte
Über die Vernunft
Und die Offenbarung,
Über das Ziel der Geschichte
Und die Herrlichkeit der Natur.
Die Würde des Menschen, sprach der Kaiser,
Beruht auf dem Juwel der Vernunft!

Als Philosoph studierte er


Die indische Religion
Und die Hindu-Poeten.

Als er von der Neuen Religion


Des Christentums hörte,
Die von Portugal
Nach Goa gekommen war,
Bat er die Katholische Kirche,
Missionare zu schicken.
Die Jesuiten kamen.
Der Kaiser schenkte ihnen volle Freiheit,
Menschen zu bekehren,
Und gestattete einem Jesuitenpater,
Einen seiner Söhne zu erziehen.

Als das verzehrende Feuer der Jugend erkaltete,


War sein schönstes Vergnügen
Die philosophische Diskussion.

Er versammelte wie Freunde


Die Geistlichen der verschiedenen Konfessionen
An seinem Hof, mit ihnen zu diskutieren
Von Donnerstag Abend
Bis Freitag Mittag
Über die wahre Religion.

Als der Kaiser aber


Eine Welteinheitsreligion selbst erfinden wollte,
Stand als einziger protestierend auf
Der Priester der Katholischen Kirche und sprach:
Es gibt nur Einen Gott
Und nur Einen wahren Glauben!

Aber der Kaiser berief ein Konzil ein,


Die Welteinheitsreligion ward beschlossen,
Der Kaiser war selbst
Das unfehlbare Oberhaupt
Der Welteinheitskirche.

Nun machte sich das indische Volk


Ein Neues Goldenes Kalb!

Der Hinduismus, der den Buddhismus ablöste,


War ein Gemisch verschiedener Götterkulte.
Sie alle hielten fest am Kastensystem,
An der Führung durch die Brahmanen,
Bekannten sich zur Metempsychose,
Hielten die dumme Kuh für die Verkörperung Gottes
Und erfanden neue Götter.

Sie glaubten an den Gott der Liebe,


Vischnu, der Gestalt annahm in Krishna.
Der war zur Welt gekommen
In einem irdischen Gefängnis,
Hatte Wunder vollbracht
Und war als Bräutigam aufgetreten
Seiner geliebten Hirtin,
Hatte die Tauben hörend gemacht
Und die Blinden sehend,
Hatte die Armen verteidigt
Und Tote auferweckt.

Er hatte einen Lieblingsjünger,


Arjuna, vor dessen Augen
Er verklärt ward.
Er starb, wie manche sagen,
Von einem Pfeil durchbohrt,
Andere glauben, er sei an einem Holz
Gekreuzigt worden!
Er stieg hinab in die Hölle,
Fuhr gen Himmel
Und wird am letzten Tage wiederkommen,
Zu richten die Lebenden und die Toten.
Wir sehen, die Inder
Haben den Herrn Jesus Christus
Umgedeutet zum hinduistischen Krishna.

Die andern glauben an Shiva.


Die Shivaiten tragen als Symbol des Gottes
Den Phallus um den Arm gebunden.
Schon in der Urzeit Indiens
Verehrten die Inder den Phallus als Gottessymbol.

Der Name Shiva bedeutet:


Der Gnädige, aber das ist
Ein Euphemismus,
Denn Shiva ist ein schrecklicher Götze,
Der Gott der Zerstörung!

Shiva ist Personifizierung


Jener kosmischen Kraft,
Die die Wirklichkeit annimmt,
Alle Organismen und Ideen,
Planeten und Arbeiten,
Und eins nach dem andern zerstört!
Dies ist die Natur,
Die gebiert und verschlingt!
Dies ist die gefallene Schöpfung,
Da das Gute neben dem Bösen lebt und webt!
Dies ist die blinde Lebenskraft,
Die Geburt und Tod als Eines sieht.

Shiva im Phallus
Ist schöpferische Zeugungsmacht,
Und doch tanzt Shiva auf den Toten,
Denn Shiva vernichtet alles!

Die schöpferische Zeugungsmacht


Im phallischen Gottessymbol
Rief nach der weiblichen Partnerin,
Der Sexualpartnerin Gottes,
Das war die Schwarze Mutter Kali,
Welche auch Parvati hieß
Und Uma
Und die schwerzugängliche Durga.

Im Shakti-Kulte wird
Die große Muttergöttin angebetet.
Zu ihrer Verehrung
Werden Menschen geopfert!
Neuerdings begnügt sich die Göttin
Mit dem Blut des Bockes!

Schau, die schwarze Göttin!


Sie streckt dir die Zunge heraus!
Mit Schlangen geschmückt
Tanzt sie auf einer Leiche!
Als Ohrringe trägt sie tote Menschen,
An der Halskette trägt sie Totenschädel!
Ihr Antlitz und ihre Brüste
Sind mit Menschenblut beschmiert!
Denn Kali ist die Mutter
Und zugleich die Braut des Todes,
Sie kann zärtlich sein und lächeln
Und grausam sein und morden!

O Frau, bist du ein Engel


Oder ein Dämon der Hölle?

Wen wollt ihr anbeten?


Wir beten den Affen an!
Wir beten die Schlange an!
Wir beten das Krokodil an!
Wir beten den Panther an!
Wir beten die Ratte an!
Welche Gottheit liebt ihr am meisten?
Wir lieben am meisten die Heilige Kuh!

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch,


Die Brahmanen lehren, man darf die Kuh nicht schlachten,
Doch die Witwen darf man verbrennen!

Das ist der Schlangenteufel aus dem Garten Eden!


Das ist das Goldene Kalb am Fuß des Gottesberges!

In vierhunderttausend Doppelversen
Verfasst der Inder Glaubensbekenntnis.

Wir wissen nicht,


Wie das Weltall entstand.
Vielleicht legte Gott ein Ei
Und brütete selber aus das Ei,
Indem er darauf hockte.
Vielleicht ist die Welt
Nur ein vorübergehender Irrtum
Oder ein Scherz Gottes!

Das Liebespaar Urvaschi und Pururavas


Verbrachte sechzigtausend Jahre
In Wollust und Wonne!

Wer von uns ist denn du


Und wer ist ich?

Alle Wesen sah sie an


Als unverschieden von sich selbst
Und so schaute sie Gott
Als die Seele aller Seelen,
Als das Wesen aller Wesen.

Durch alle Geschöpfe gleich


Erstreckt sich Gott.

Er ist in mir,
Er ist in dir,
Er ist in allem.
Gott ist Geist.

Schau, mein Sohn,


Reiß nicht die Rose vom Strauch,
Sie war im vorigen Leben
Eine schöne Frau!

Meine Geliebte, du beschwerst dich,


Daß ich so gerne gebratne Hühner esse!
Das ist, ich war im vorigen Leben ein Fuchs!

Mein Freund, du riechst es nicht,


Doch hab ich oft einen strengen Geruch,
Ich war im vorigen Leben ein Fisch.

Mit deinen Leiden


Sühne deine Schuld!

Unausweichlich ist das Leiden auf Erden!


Doch tröste dich,
Indem du deinem Leiden den Sinn der Sühne gibst!

Ach, ich empfinde das Leben


Doch mehr als eine bittere Strafe.

Gut ist der Schlaf,


Besser ist der Tod,
Noch besser wärs,
Nie geboren zu sein!

Was ist das wunderbarste Ding der Welt?


Einen Menschen sterben zu sehen!
Doch tun die Menschen alle so,
Als ob sie unsterblich auf Erden wären.

Die Welt ist vom Tode heimgesucht.


Das Alter setzt uns eine Grenze.
Unfehlbar kommt die Nacht.
Was kann ich mit meinem Lebenswandel
Im Schutze der Weisheit
Angesichts des Todes erreichen?

Nun sitz ich als Philosoph


In meiner Höhle
Und lächle über mein altes Leben,
Da ich getrieben vom Begehren war.

Nur Narren wollen wiedergeboren werden!

Wenn die Erlösung dir nicht aus dem Glauben kommt,


Dann bleibt dir nur der Weg der Inder:
Vernichte dein Ich,
Bis du als Nichts in der Leere vergehst!

Ach, ich fühle das auch,


Wie das einsame Ich wünscht,
Aufgelöst zu werden
Und zu verschmelzen
Mit der ewigen Anima Mundi.

Und dies ist das bedeutendste


Philosophem der Inder?
Dies ist das älteste
System der Philosophie überhaupt?

Kapila schriebs, der Scholastiker.


Das vollkommene Ende allen Leidens
Sei das höchste Ziel des Menschen.

Schöpfer nennt er Prakriti, die Substanz,


Den universellen Stoff,
Prima Materia.
Ein Schöpfergott sei aber
Von der Vernunft des Menschen
Nicht beweisbar.
Die Schöpfung selbst sei der Schöpfer.

Zur Stofflichkeit
Gesellen sich der Verstand
Und die Sinne
Und der menschliche Körper
Und die Elemente,
Der Vater Äther,
Das Feuer und die Luft
Und das Wasser und die Erde.

Zuletzt erscheint
Die Seele!
Ihr Name ist
Puruscha,
Sie ist Person!
Sie allein vermag nichts,
Doch beseelt und belebt sie
Den Stoff
Und regt die Evolution an.

Ist das Materialismus?


Im Materialismus erscheint der Geist und die Seele
Wie der Körper und die Natur
Von einer Evolution der Materie
Einzig getragen
Zur Höherentwicklung
Und zum Tod.

In dieser Philosophie des Stoffes


Ist alles eins,
Stein und Blume und Tier und Mensch,
Ist alles blinder Stoff,
Getrieben von Reinheit, Tätigkeit und Torheit,
Ewiges Werden und ewiges Vergehen
Bringen einen endlosen Zyklus hervor.

In dieser Philosophie
Schafft kein Gott die Welt.
Gott ist nicht beweisbar
Von der Vernunft des Menschen.
Ist Gott vollkommen,
Warum sollte er diese Welt erschaffen?
Ist Gott nicht vollkommen,
So ist er nicht Gott.
Ist Gott gut und allmächtig,
Warum schafft er eine Welt,
Die so reich an Leiden ist
Und wo einzig gewiß ist der Tod?

Ist der Philosoph also Materialist?


Mein Philosoph ist ein Spiritist!
Alles ist des Menschen Wahrnehmung nur!
Wie die Welt an sich in Wirklichkeit ist,
Weiß keiner, der Mensch weiß nur,
Wie seiner Wahrnehmung alles erscheint.

Den ganzen Materialismus


Der schöpferischen Prima Materia
Und ihrer blinden Evolution
Stößt der Philosoph nun um
Und führt die Seele ein,
Puruscha, die Person!

Puruscha ist unabhängig vom Stoff,


Sie ist geistig,
Sie allein vermag nichts,
Doch sie allein entwickelt den Stoff.
Die Prima Materia kann sich nicht entwickeln
Und die Evolution treibt nichts an
Ohne sie, Puruscha, die Seele!
Puruscha treibt den Stoff,
Sich zu entwickeln, sich zu entfalten.

Des Menschen individuelle Seele


Und des Menschen geistiges Denken
Sind dem Philosophen nichtig,
Ein Nichts, dem Tod verfallen.
Einzig unsterblich ist sie,
Puruscha, die Person,
Die ewige Anima Mundi!

Wenige Tage der Freude haben wir erfahren,


Kurz ist das leidvolle Leben,
Reichtum ist wie ein Strom, der fortströmt,
Das Leben ist eine stürzende Trauerweide
An einem überschwemmten Ufer.

Was ist die Wurzel des Übels?


Daß das Ich gebunden ist
An den vergänglichen Stoff.
Welche Erlösung bietet der Philosoph?
Die Erlösung kommt von der Erkenntnis,
Daß alle Wirklichkeit Illusion ist,
Das Ich ist Illusion,
Die Welt ist Illusion.

Willst du Erlösung finden,


Erhebe dich über dein vergängliches Ich,
Erhebe dich über die vergängliche Welt
Und versenke dich in die ewige Weltseele!
Sie allein ist unsterblich!

Mache deine Seele frei


Von der Bindung an Vergängliches,
Erkenne die unsterbliche Weltseele
In deiner eigenen Seele
Und in allen menschlichen Seelen
Und in allen lebendigen Wesen
Und in allem Stoff
Und vereine dich
Der Anima Mundi!

Ich bin nichts,


Nichts ist mein,
Meine Existenz ist nichtig.
Alles was ist,
Ist die Anima Mundi.
Sie allein ist
Die göttliche Ewigkeit!

Bist du der heilige Thomas Indiens


Oder nur Indiens Kant?
O Genius Schankara!

Glaube wie der heilige Thomas


An die Autorität der Heiligen Schrift,
Das Zeugnis der göttlichen Offenbarung,
Und versuche, mit der Erfahrung
Und der Vernunft des Menschen
Die Wahrheit der Offenbarung zu erkennen.

Aber du kannst nicht wie der heilige Thomas


So tief glauben an die Vernunft des Menschen.
Nicht Logik sei nötig, sagst du,
Sondern intuitive Einsicht,
Der Inspiration des Dichters ähnlich.

Du willst in Einem Augenblick


Das Wesentliche im Unwestlichen erfassen,
Die Ewigkeit in der Zeit,
Das Ganze im Teil.

Forschen und nachdenken müssen wir


Allein um zu erkennen,
Nicht um zu schaffen
Oder zu herrschen.

Liebe die Weisheit


Allein um ihrer selbst willen
Und schau nicht auf die Früchte deines Handelns.

Selbstbeherrschung brauchst du,


Geduldig musst du sein wie ein Esel
Und bleibe frei von der Versuchung
Durch körperliche Begierden
Und frage nicht nach Geld und Besitz.

Ein Wunsch soll deine Seele treiben,


Der Wunsch nach Erlösung,
Die Sehnsucht nach Befreiung,
Die Bereitschaft, erleuchtet zu werden.

Das Ziel deiner Weisheit


Sei die selige Versunkenheit
In dem Ozean Gottes,
Dem Meer der Erkenntnis,
Der unendlichen Vereinigung!

Aber wie kommen wir zum Wissen,


Da wir die Wirklichkeit
Nur mit den Sinnen wahrnehmen
Und alles getrübt ist
Durch unser begrenztes Ich?
Wir sehen die Welt
Mit ihren Ursachen und Wirkungen
Und erkennen die Wirklichkeit nie,
Wie sie wirklich ist,
Sondern sehen sie durch den Schleier
Unserer Befangenheiten.

Die Welt existiert in Wirklichkeit,


Doch ist sie Maya!
Maya ist ein Phänomen!
Wir sehen die Wirklichkeit nur
Durch den Schleier der Maya
Und verblendet von unserer Torheit.
Maya und unsere Torheit
Verblenden uns, dass wir glauben,
Wir erkennen die Welt.
Doch nehmen wir in dem Phänomen nicht wahr
Die göttliche Wirklichkeit in allem.
Die Sinne nicht und nicht der Verstand
Erfassen die göttliche Wirklichkeit,
Nur intuitive Einsicht,
Die nur der wohlerzogenen Seele möglich ist.

Daß wir verblendet sind durch unsere Sinne


Und den begrenzten Verstand des kleinen Ich,
Läßt uns nicht schauen, wie in allen Seelen
Eine ewige Seele lebt,
Ein Hauch durch allen Atem zieht.
Unser individuelles Ich ist begrenzt
Und verschleiert uns die Wahrheit ebenso
Wie die Phänomene der Welt.
Wenn wir aber das Ich töten
Und uns erheben über Raum und Zeit
Und jenseits von Ursache und Wirkung
Mit den Augen der intuitiven Einsicht schauen,
Können wir die wahre Wirklichkeit schauen,
Jenen Atem Gottes,
Jenen Hauch des Geistes, der in aller Schöpfung lebt,
Der eins ist mit dem Schöpfergott.

Wer ist Gott


Oder was ist Gott?
Es gibt die individuelle Seele
Und die Weltseele.
Es gibt die Welt der Phänomene
Und den Ideenhimmel.
Es gibt den persönlichen Schöpfergott
Und jene Gottheit der Philosophen.

Was ist die Gottheit der Philosophen?


Es ist die ewige Gottheit,
Von den Philosophen in Ehrfurcht verehrt,
Die Wirklichkeit über allen Wirklichkeiten,
Das ewige Wesen aller Wesen,
Das Eine, das Alles umfasst
Und in Allem lebt,
Es ist das Sein an sich,
Das ewige Sein als Quelle aller Wirklichkeit!
Dieses ewige Sein dürfen wir als Gott verehren
Und dürfen Gott glückselig preisen,
Bewusst und intelligent
Und gut wie die ewige Güte selbst.

Ziel des Philosophen ist es,


Das Geheimnis Gottes zu ergründen
Und im gefundenen Geheimnis
Selig sich selbst zu verlieren
Und eins zu sein mit der Gottheit,
Es bedeutet, dass die Seele glückselig
Badet in dem Ozean der Gottheit,
Und es sind nicht mehr Zwei,
Sondern in Vereinigung ist Einheit geworden!

Um diesen Seelenfrieden zu finden


Und diese ewige Glückseligkeit,
Muß der Mensch nicht nur die Welt verlassen,
Sondern vor allem sein Selbst ganz hingeben!

10

Die Muse des Mahabarata


Ließ mich diese Vision erschauen:
Inmitten von hundert Millionen Toten
Wehklagt Gandhari,
Die Mutter des Prinzen Duryodhana,
Über den Leichnam ihres Sohnes.

Makellose Frau und Fürstin,


Stets der Güte zugewandt,
Tapfer in ihren Schmerzen stand
Gandhari auf dem Totenacker,
Schwarz vom Strom des Blutes
Lagen die Totenschädel zu ihren Füßen.
Schakale heulten ihr langgezognes Geheule
Und die Geier schwebten überm Aas,
Krähen krächzten überm Acker des Todes
Und ein ohrenbetäubendes Wehgeheule
Halte über dem Totenacker,
Schmerzensschreie,
Jammerklagen
Hallten auf dem Feld des Grauens.
Die andern Frauen zitterten,
Wankten und sanken wie tot zu Boden,
Das Leben wich aus ihnen,
Der Gram überwältigte sie,
Nur eine todesähnliche Ohnmacht
Linderte einen Augenblick ihre Schmerzen.
Voller Gewalt brach die Klage
Aus dem Busen Gandharis:
Siehe meine armen Töchter!
Siehe die Fürstinnen nun als Witwen!
Wie Adlerweibchen klagen sie
Um den gemordeten Bräutigam,
Die kalten Züge ihrer Liebe
Entflammen sie neu in ihren Schmerzen!
Die Mutter wiegt ihren Sohn,
Der so still im Todesschlaf
In ihren Armen ruht,
Die verwitweten Frauen weinen
Um ihren gemordeten Bräutigam.
Also klagte Königin Gandhari
Vor Gott,
Mit den Augen suchte sie ihren Sohn.
Schmerzen pressten ihr den Busen,
Wieder wachte sie auf in Schmerzen,
Wieder eilte ihr Blick
Zum Sohn, der unterm Himmel schlief,
Von schwarzem Blut überströmt.
Um seinen Leib schlang sie die Arme,
Sie presste ihn dicht an ihre Mutterbrust.
Schmerz durchzuckte ihre Glieder,
Da sie den toten Sohn in den Armen hielt,
Wie ein heftiger Sommerregen
Fallen ihre Tränen auf sein Antlitz,
Sein Haupt ist noch gekränzt mit dem Kranz
Der scharfen Dornen der roten Rosen!
Schau auch die Braut des Prinzen,
Königlich in ihrer Jugendschönheit,
Heilig wie ein goldner Altar.
Ihr Bräutigam ist ihr entrissen,
Ihren liebenden Armen entrissen,
Verdammt ist sie zu jammervollen Leiden
In all der Schönheit ihrer Jugend,
Sie ist doch so schön wie eine Frühlingsblüte!
Zerreiße, o Busen,
Zerreiße unter diesem Gewicht der Schmerzen!
Wie soll Gandhari weiterleben,
Wenn der Sohn gestorben ist?
Betrachte nur des Prinzen verlassene Braut,
Wie sie sein blutüberströmtes Haupt liebkost
Und ihn mit zärtlichen Händen pflegt
Auf seinem Totenlager!
Wie jene sich zum vielgeliebten Bräutigam wendet!
Wie jene sich zum vielgeliebten Sohne wendet!
Wie eine goldne Lotosblume
Erscheint die Braut des Prinzen.
Die Mutter spricht: O meine Tochter,
O du wunderschöne Lotosblüte!
Warum sollen wir weinen?
Ist der Sohn und Geliebte nicht im Himmel?
Es ist vollbracht!
Er wartet nun im Himmel auf uns!

Eben küsste mich


Die Muse des Ramayana.

Als der Pflug den Acker gepflügt,


Sprang aus der Ackerfurche
Sita!
Bald war Sita reif für die Ehe,
Aber wer vermag den ehernen Bogen zu spannen?
Da kam Rama mit der Brust des Löwen,
Mit mächtigen Waffen,
Seine Augen Lotosblumen,
Seine Zähne Zähne des Säbelzahntigers,
Seine Locken als Krone gebunden,
Rama allein vermochte den ehernen Bogen zu spannen.

Siehe, diese ist Sita,


Geliebt von Rama wie seine eigene Seele,
Nunmehr teile Sita Ramas Leben,
Sei sie deine treue Frau,
In Freuden und Leiden sei sie deine Gefährtin,

Dein sei sie in jedem Land der Erde,


In Lust und Schmerzen pflege sie dich liebevoll,
Reiche du ihr die Hand zum Bund der Liebe.
Wie der Schatten dem Körper folgt,
Folge dir deine Frau.
O Sita, Perle der Frauen,
Folge mir in den Tod und das ewige Leben!

Sitas Antlitz war wie Elfenbein,


Ihre Lippen wie Korallen,
Ihre Zähne wie schimmernde Perlen.

Aber eine Intrige eines bösen Weibes bewirkte,


Daß Rama in die Verbannung musste.
Er verzieh seinen Feinden
Und zog in die Wäldereinsamkeit,
Sita aber folgte ihm.

Pferde und schöne Häuser,


Das ist nur Eitelkeit für das Herz einer Frau.
Liebend zu sein und geliebt zu sein,
Das ist dem Weibe lieber,
Lieber hat sie den Schatten des Geliebten!
Glücklicher als in Lustschlössern
Lebt Sita mit Rama im Wald.
Nur dem Geliebten gelten ihre Gedanken,
Nur dem Geliebten gelten ihre Gefühle.
Wilde Früchte wird sie pflücken
Von den duftenden Zweigen.
Ramas Speise wird Sitas Speise sein,
Glückselig wird Sita mit Rama!

Rama und Sita machen sich Kleider


Aus Grasgeflecht, aus Feigenblättern,
Sie bahnen sich einen Weg durch den Dschungel
Mit scharfem Schwert
Und leben von Früchten und Nüssen.

Oftmals fragt Sita wissensdurstig Rama


Nach den Namen der Früchte.
Pfauen schreiten neben ihnen einher,
Affen spielen ihre berühmten Spiele.
Rama badet im Wasser
Im Schimmer der Morgenröte,
Sanft sucht Sita Erfrischung des Wassers
Wie eine Lotosblume im See.

Aber eine vornehme Dame


Kommt vorübergewandert
Und verguckt sich in Rama,
Er aber bleibt der geliebten Sita treu.
Da schickt die Dame ihren Bruder,
Sita zu verführen!

Der Bruder der Dame raubte Sita


Und brachte sie auf sein Lustschloß
Und versuchte mit großer Kunst,
Sita zu verführen.

Rama aber siegte in der Schlacht


Und befreite Sita
Und kehrte in die Stadt zurück
Und bestieg den Fürstenthron.

Rama spricht: Ich muß den Skeptikern Recht geben,


Sita war mir gewiß nicht treu!
Kein Frauenherz kennt Treue!
Sobald ein schöner Verführer kommt,
Lassen sie ihn willig ein!

Sita aber spricht: So denkst du von mir?


Ach, das lässt mich vor Scham
In der Erde versinken!

Und Sita versank im Schoß der Mutter Erde.

11

Ramakrischna glaubte bis ans Ende seines Lebens


An die Göttlichkeit Jesu Christi!

Der Brahmane aus Bengalen fühlte


Die Lockung der Liebe Christi!

Eines Tages kam Jesus Christus


Und ging in den Heiligen ein.

Da lehrte der Heilige eines nur noch,


Die Liebe als Weg zu Gott.

Das Wissen über Gott ist wie ein Mann,


Die Liebe zu Gott gleicht einer Frau.

Das Wissen des Mannes über Gott


Sieht Gottes Palast nur von außen,
Die Liebe der Frau zu Gott
Hat Zutritt zum Brautgemach Gottes!

Ein gelehrter Logiker aber fragte:


Was weißt du vom Denker,
Vom Gedachten
Und vom Denken?
Aber der Heilige sprach:
Du guter Mann, ich weiß nichts
Von der Spitzfindigkeit der Scholastik,
Ich weiß nur eines,
Daß Gott meine Mutter ist
Und ich bin Gottes Sohn!

Gottes Liebe ist wie eine Mutter.

O Mutter! O Mutter! O Mutter!

12

Geliebter, sage mir, ob das alles wahr ist,


Wenn meine Augen wie Abendsterne Blitze strahlen,
Daß dann in deiner Brust die schwarzen Wolken
Wie Donnerschläge des Donnerhammers Antwort geben?
Ist es wirklich wahr, dass dir meine Lippen süß sind
Wie die Blüte im Lenz der jungen Liebe?
Die Erinnerungen vergangener Maienmonde
Duften in allen meinen Gliedern?
Erschauert die grüne Mutter Erde
In Hymnen von Harfen,
Wenn meine nackten Füße die Gräser berühren?
Ist es wahr, dass Tautropfen tropfen aus der Nacht,
Wenn ich erscheine,
Und dass die Morgenröte lächelt,
Wenn ich meinen Körper im Lichtglanz bade?
Ist es wahr, dass deine große Liebe
Einsam wandert durch Welten und Äonen
Auf der Suche nach meiner Liebe?
Und da du mich schließlich gefunden,
Ist es wahr, dass du den Frieden findest
Allein in meinen sanften Worten,
In meinen leuchtenden Augen,
In meinen flutenden Haaren
Und in meinen keuschen zärtlichen Küssen?
Ist es wahr, dass du das Geheimnis Gottes
Auf meiner Stirn geschrieben liest?
Sage mir, mein Geliebter, ist das wahr?
Geliebte, ich sang einen großen Gesang für dich!
Aber meine Verse zerbrachen an deinen Fußkettchen,
Meine Poesie kam zu Schaden
Und liegt zerbrochen zu deinen Füßen!
Ein ganzes Heldenepos
Ward in Tränen ertränkt!
O der Verlust, Geliebte, der Verlust!
Vergelte mir ewig meinen großen Verlust!
Schenk mir unsterblichen Ruhm auf Erden
Und mache mich in Ewigkeit durch deine Liebe glückselig!
Dann werde ich meinen großen Verlust nicht mehr beklagen,
Dann brauche ich nicht mehr zu klagen über dich,
Geliebte, wenn du mir ewige, ewige Liebe schenkst!

RAJALAS LIEBE

Nachdem du nun den anmutvollen, schönen


Gebieter voller Liebreiz angebetet,
Hör Rajala mit ihrer Freundin reden,
So wie der Dichter wiedergibt die Reden.

RAJALA
Im Herbstmond donnern Wolken mir ins Ohr,
Mein Körper ist ermattet durch die Trennung,
Die Blitze leuchten wie Dämonen blenden,
Wie kann ich ohne Nemi das ertragen?

FREUNDIN
O Herrin, sei doch nicht bekümmert, Herrin,
Die bösen Menschen wollen, dass du klagst.
Was hast du denn mit Nemi schon verloren?
Es gibt doch hundert andre schöne Männer.

RAJALA
Es gibt doch keinen Jaspis unter allen
Den Ehemännern wie den lieben Nemi,
Der Sternenhimmel leuchtet nur so lange,
Bis an dem Himmel aufersteht die Sonne.

Als sie im Herbstmond sah den vollen Teich,


Da weinte Rajala voll Selbstmitleid.
Du Ozean der Allbarmherzigkeit!
Ach, warum hast du mich allein gelassen?

FREUNDIN
Prinzessin Rajala, nur keine Tränen!
Der stolze Nemi ist doch nichts für dich.
Wenns regnet auf die Bäume, blühen sie,
Vom Regen wird der Fels jedoch nur härter.

RAJALA
Ja, Freundin, eher noch erweicht der Fels sich,
Als dass sich Nemi irgendwie erweichte.
Wenns heftig regnet, schwillen Teiche über,
Doch Meere schaukeln einfach hin und her.

Im Mond Dezember ohne den Geliebten


Prinzessin Rajala vergoss viel Tränen.
Mir brennt der Mond, doch ist er kalt wie Schnee,
Ach, ohne Ehemann ist alles nichts.

FREUNDIN
Du weinst in Wahrheit doch nicht wegen Nemi,
O Freundin, tu dir doch nicht selber weh.
Ob sieben Leben lang du ihn schon liebst,
Ist ihm egal, der dich zuerst verlassen.

RAJALA
Doch Nemi ist barmherzig, makellos,
Nein, gegen andre richtet sich mein Zorn,
Die Nemi schickten fort, das Vieh zu weiden,
So brach mit mir mein vielgeliebter Nemi.

Der große Wagen steht am Firmament,


Prinzessin Rajala ist matt und schwach,
Sie klagt am Tag und jammert in der Nacht:
Komm wieder! Habe Mitleid, mein Geliebter!

FREUNDIN
Setz keine Hoffnung mehr auf diesen Nemi,
Der Feigling ist geflohen vor der Ehe.
Wer solcher Art sein bestes Weib verlassen,
Geht der vielleicht zum Berg des Heiligtums?

RAJALA
Wie könnte Nemi denn ein Feigling sein,
Der tausend Feinde dieser Welt getötet?
Solange Atem ist in meiner Nase,
Geb ich die Hoffnung auf den Mann nicht auf.

Zu Jahresanfang schaut sie auf die Straße,


Sie, deren Augen groß sind, sie sagt dies:
Wer bringt den Prinzen Nemi heim zu mir,
Des Unglück trage ich mit meiner Seele?

FREUNDIN
Ach Freundin, gib doch diesen Starrsinn auf,
Was willst du denn mit diesem Nemi machen?
Wer ruft denn laut zur Zeit des Vogelscheuchens,
Wenn eben er den Aussichtsturm bestiegen?

RAJALA
Ich liebte Nemi sieben Leben lang,
Wie sollt ich seinetwegen jetzt nicht leiden?
Und wenn mich der Geliebte auch verschmähte,
So würd ich doch an seinem Namen hängen.

Geliebter, gib den Zorn im Frühling auf!


Errette mich, errette mich vom Tod!
Ach, dieser harte Frost! Die Nacht vergeht nicht!
Ah, Pfeil im Herz! Mein Leiden unaussprechlich!

FREUNDIN
Frau Torheit, merkst du nicht: Die Jugend schwindet,
Dieweil du immer Nemi, Nemi rufst!
Die Welt ist voll von männlichen Juwelen,
Nimm einen andern Freier dir zur Ehe.

RAJALA
Du bist naiv, ein echtes Bauernweib!
Prinz Nemi ist doch mein Gemahl allein,
Was kümmern mich da noch die andern Männer?
Der Elefant ist mein! Weg mit den Eseln!

Im Januar nimmt zu des Frostes Strenge.


Die Herrin klagt: Geliebter, komm zu mir!
Ach ohne dich, Geliebter, ist nur Frost!
Der Tod schlägt auf mich ein mit harten Schlägen!

FREUNDIN
O Freundin, immer weinst du laut im Wald.
Kannst du denn einen Elefanten zähmen,
Indem du ihn an seinen Ohren zupfst?
Ja, weißt du nicht, dass er ein andres Weib liebt?

RAJALA
Wie kann ich dem Geschwätz denn Glauben schenken,
Da der Geliebte wohnt in meinem Herzen?
Ging er zu einer Andern, was wär dann?
Dann würd ich ihn begleiten zu der Andern.

Der Sturm reißt alle Blätter von den Bäumen,


Die Bäume jammern laut mit der Prinzessin!
Was bin ich nicht im Mutterschoß gestorben,
Spricht Rajala im tiefen Seelenkummer.

FREUNDIN
Jetzt handle wie besprochen, überlege:
Da sind doch bessre Männer als dein Nemi.
Gibts keine süße Feige, wenn du hungerst,
O Freundin, iss dann eben süße Datteln.

RAJALA
Wär einer schneller auch als der Gedanke,
Wär keiner doch so gut wie mein Geliebter!
Geh ich zur Hochzeit, dann mit Nemi nur,
Die Nachtigall trinkt nur vom Kelch der Rose.

Im März bedecken Bäume sich mit Laub,


In allen Wäldern singen Nachtigallen.
Und Pfeil und Bogen in die Hand nahm Eros,
Durchbohrte Rajala das weiche Herz!

FREUNDIN
Schau, Freundin, wie der Frühling trunken ist!
Sind Freier da, kann man sich jetzt vergnügen!
Die Dirne trägt jetzt Reizgewand und Schmuck,
Die Lust der Jugend wird im Lenz erlangt.

RAJALA
Er hat die Heirat ja mit mir gebilligt,
Auch die Familie hat er nicht verachtet,
Wenn er die Ehe mir verspricht, doch fortgeht,
Verbrenn ich meine Jugendzeit im Feuer!

Im Mond April ist aufgeblüht der Garten,


Der Zephyr bläst, der Freund des Gottes Eros.
Brich, Herz! So jammert Rajala. Im Herzen
Sah sie die Wohnung ihres Vielgeliebten.

Dass Rajala den Liebesschmerz vergisst,


Die Freundin sprach: Die Honigbiene schau,
Fünf Tage lang währt ihres Lebens Jugend.
So iss und trink! Vergnüge dich an Lust!

Und Rajala preist jene andern Frauen,


Die einen Ehemann im Bette haben.
Nur ich bin die Verdammte, deren Buhle
Nicht einmal zeigt sein lichtes Angesicht!

Im Juni brennt die Trennung wie die Sonne,


Der Trennung Sonne ließ den Fluss vertrocknen.
Als Rajala die Rosenblüte sah,
Fiel Rajala vor Sehnsucht fast in Ohnmacht!

Sie fiel in Ohnmacht! Freundinnen, herbei!


Ein schwerer Schlag traf wie ein scharfes Schwert sie!
Man gab ihr Sandelholzpastetendüfte,
Die Freundinnen erlabten sie mit Worten.

Sie hat sich losgesagt von dieser Welt.


Spricht Rajala: O Bester du der Weisen,
Erwarte mich! Gedenke deiner Worte!
Nimm mit mich zu dem Berg der Heiligkeit!

Sie stärkte im September ihre Seele,


Ließ Blitz und Donner sorglos unbeachtet,
Da sprach die Tochter ihres Vaters dies:
Ja, glauben will ich, mit der Liebe gehen!

Die Freundinnen, versammelt, sprachen da:


Iss Pfefferkörner nicht als Kichererbsen!
Frau Torheit, schwätz nicht von der Liebe Quelle.
Schwer ist die Buße, aber du bist zart.

RAJALA
Seit sieben Leben ist mein Freund mir gnädig,
Nun freu ich mich an keinem Glücke mehr,
Jetzt gibt es nur noch Tod mit dem Geliebten!
In allen Leben liebt ich nur den Einen!

Der Mond durchwandert jeden Monat doch,


Die Sonne geht durch alle Jahreszeiten.
Nur den Geliebten will sie treffen, alles
Ließ Rajala zurück für den Geliebten.

Voll Sehnsucht nach dem einen Vielgeliebten,


Begab sie sich zum Berg des Heiligtums.
Die Freundinnen zusammen im Gefolge,
So kam sie zu dem Herrn der höchsten Weihe.

Prinzessin Rajala erlangte Einsicht


Und wurde zur erlösten Seele Gottes!
Ich Dichter habe Ehre ihr erwiesen,
Erzählte meinem Freund von ihrer Rettung.

Nachdem sie auf dem Berg des Heiligtums


Den Bräutigam der Seele angebetet,
Ward sie erlöst vom finstern Weltenrad
Und ging gereinigt in die Gottheit ein.

KARUNA, MEINE BENGALISCHE GELIEBTE

Der Körper ist ein Lebensbaum, fünf Zweige dran.


Die Dunkelheit beschleicht den Geist im Innern.
Die Kraft der Ewigen Glückseligkeit verstärke
Und lerne von den Unterweisungen des Meisters.

Warum und auch worüber meditiert ein Mensch?


Du stirbst an Unheil oder an Glückseligkeit!

Lass ab und binde dich an falsche Hoffnung nicht,


Leg Flügel an, indem du wirst zu reinem Nichts!

Der Dichter sagt: Ich sah dies in der Kontemplation,


Den Ausgang und den Eingang auf dem selben Thron.

Die Milch der Turteltaube melke in den Eimer,


Dieweil das Krokodil die eignen Tränen speist.

Lausch der Musik! Das Königreich ist in der Seele.


Um Mitternacht der Schatz gestohlen wird vom Dieb.

Mein Schwiegervater schläft, die Braut ist aber wach.


Wo finde ich den Schatz, den mir der Dieb geraubt?

Am Tage fürchtet sie sich vor der schwarzen Krähe,


Doch nachts kommt sie zu Liebesspielen in mein Bett.

Maria Josef Mayer sang dies Lied der Mystik.


Nur Einer von Millionen kann dies Lied verstehen.

Da ist die Frau, die mir den heiligen Wein bereitet,


Sie kommt herein, sie mischt den Wein mit Wasser.

Ganz still, Karuna! Misch Gewürze in den Wein


Und trink! Dein Körper wird einst frei vom Tode sein!

Ist nur des Weines Zeichen an der Tür zu sehn,


Wer dann hineingeht, der wird nicht hinausgeschickt.

Den breiten Becher reich dem Überfluss des Weines!


Halt still mit deiner Hand, verschütte keinen Tropfen!

Die Zone press, Karuna, zärtlich press die Lotos!


Karuna, mach du mir das Abendmahl zur Nacht!
Karuna, Liebe! Ohne dich kann ich nicht leben!
Die Lippen küss ich, trinke Nektar aus der Lotos.

Die Reibung kann dich nicht beflecken, o Karuna!


Sie kommt ins Morgenland, besteigt des Berges Gipfel.

Mit Schloss und Schlüssel schließ das Haus der Schwiegermutter,


Des Mondes Flügel nimm und nimm der Sonne Flügel.

Der Dichter nennt sich: Heros höchster Sinnlichkeit!


Denn zwischen Mann und Weib erhebt sich Gottes Säule!

Der Strom des Lebens, tief und dunkel, leise rauscht,


Die beiden Ufer schlammig und die Mitte flach.

Der Herr macht eine Brücke, aus Vertraun gebaut,


Hinüber geh in zärtlicher Vertraulichkeit!

Die Axt des Zimmermanns, geschärft von Ewigkeit,


Den Baum des Wissens spaltet und den Pfahl errichtet!

Betritt die Brücke Gottes, schau nicht rechts nicht links,


Dir nahe ist der Gottmensch, geh zu keinem andern!

Die Seele, die hinüber will, die Brücke sucht,


Die wende an den Weisen sich, den Eingeweihten.

Wen nahm ich an und wen hab ich zurückgewiesen?


Ich höre überall des Jägers Waldhorn blasen.

Der Jäger, täglich jagt er nach dem Fleisch des Hirsches,


Der Hirsch lechzt voller heißer Inbrunst nach der Quelle.

Der Hirsch weiß nicht, wo die geliebte Hirschkuh ist,


Die Hirschkuh sagt zum Hirsch: Du fliehe auf die Berge!

Da flieht der Hirsch. Sein Huf lässt keine Spur zurück.


Der Dichter sagt: Dies Lied verstehen nicht die Toren.

Frau Torheit und Frau Weisheit an dem Wege stehn,


Auf dem so voller Traurigkeit der Dichter wandelt.

Wohin wird mich die Vorsicht meines Lebens führen?


Man nennt mich Philosoph, doch bin ich Narr der Liebe!

Drei sind’s, drei sind’s, vereinigt und geschieden doch.


Der Dichter sagt: Geläutert ist die Welt des Menschen.

Die da gekommen sind, die gingen alle fort!


Das Kommen und das Gehen macht den Dichter traurig.

Die Stadt der Ewigen Glückseligkeit ist nah!


Warum kann ich nicht einkehrn in des Herzens Herz?

Wenn ich das Boot Karunas fülle an mit Gold,


So habe ich für Silbergaben keinen Raum.

Karuna, gleite, gleite in den dritten Himmel!


Du bist erlöst von der Geburt in Ewigkeit!

Den Anker ziehe hoch und löse los das Tau,


Den weisen Meister frag und segle fort: Ahoj!

Wenn du der Rettung Schiff besteigst, dann schau umher:


Kann keiner segeln ohne leiser Reue Seufzer.

Er presste rechts und links und fand den schmalen Weg,


Die Pforte zur Glückseligkeit in Ewigkeit!

Zerstöre du die feste Burg der Alten Eva,


Befreie dich von Fesseln und von Bindungen!

Der Dichter flutete im Schatten goldner Wolke,


Drang ruhig in die Lotos der Geliebten ein.

Der Elefant, erregt von seiner Elefantin,


Der Elefant wird von der Elefantin nass!

Geschöpfe gibt es, die bei der Geburt schon rein sind,
Zwei sind’s, die rein sind bis in ihrer Haare Spitzen.

Nimm zehn Juwelen von zehn Himmelsqualitäten!


Beherrsch den Elefanten! Lerne Wissenschaften!

10

Am Rand der Stadt liegt unsre Wohnung, Freudenmädchen!


Der Mönch mit der Tonsur, er kommt und rührt dich an.
O Freudenmädchen, lass uns süße Liebe machen!
Karuna nackt! Der Dichter ist erlöst vom Zorn.

Da ist die Lotosblüte mit den fünfzig Blättern,


Auf dieser Lotosblüte tanzt das Freudenmädchen.

Gott grüße dich, geliebtes Freudenmädchen! Sag:


Auf wessen Boot schwimmst du im Meer der Seligkeit?

Die Arbeit deines Webstuhls gibst du andern hin,


Mir aber breitest du die Bambusmatte aus!

Für dich hab ich den Korb mit Schilfrohr fallen lassen,
Für dich trag ich den Rosenkranz aus Totenschädeln.

Karuna, die du von dem Lotos hast gegessen,


Soll ich dich töten jetzt und speisen deinen Leib?

11

Drei Flüchtlinge hab ich im Rettungsboot gerettet,


Acht Seelen kamen in dem Schiff durchs Meer der Sünde.

In meinem Fleische herrscht die Herrscherin Karuna,


Doch tags und nachts ist mein Gemach voll Einsamkeit.

Den Fluss des Daseins überquer ich wie ein Traum,


In Flusses Mitte ich erkenn der Wellen Spiel.

Karuna zieht dem Boot voran wie eine Traumfrau,


Sie riecht, sie schmeckt, sie fühlt sich wie ein Traum an, wachend.

Mein Geist ist Seemann auf der Fahrt ins große Nichts,
Karuna sich vereinigt der Glückseligkeit.

12

Das Boot, es gleitet über den geweihten Scheidefluss,


Karuna nimmt Ertrinkende an Bord des Schiffes.

So rudere, Karuna, rudere, Karuna,


So rudre heimwärts du. Es ist schon Nachmittag.

Mit meines Meisters Segen kehr ich heim nach Eden,


Ich knüpf die Schnur und bete meine fünf Gebete.

Das Wasser schütte aus den Himmelseimern aus


Und fülle mit dem Nass den Durst aus jedes Loches.
Die Sonne und der Mond sind wie zwei Schaufelräder,
Die Schöpfung und Vernichtung aber sind die Masten.

Doch rechts und links siehst du nicht Schöpfung und Vernichtung,


So lenke du dein Schiff nur weiter in den Hafen.

Karuna will nicht Opfergaben zur Bezahlung,


Aus freier Gnade nimmt sie alle Pilger mit.

Er aber, der der Reise Chariot bestiegen,


Er wandert nun von Strand zu Strand zur Bucht der Wonne.

13

Dein Ich allein, erleuchtet nur von Gottes Ich,


Erleuchtet wird von keiner andern Kreatur.

Wer immer geht den engen Weg ins Himmelreich,


Wird nie geboren werden noch mal auf der Erde.

Ihr Narren, geht doch nicht die Straße ohne Ziel,


Der Wahrheit Weg allein führt grade an das Ziel.

Nimm allezeit den Rosenkranz in deine Hand


Und denke an der Liebe Zelt auf schmalem Pfad.

Kennst du den Trug des Meeres voller Illusion?


Kein Floß, kein Boot durchdringt das Meer der Illusion.

Warum denn fragst du nicht den Weisen nach dem Weg?


Geh du den unsichtbaren Weg, zum Nichts zu werden.

Geh nicht verloren durch ein irrgeführtes Denken,


Der grade Weg führt dich zur siebten Königin.

Karuna spielt wie kleine Kinder in dem Garten,


Wo keiner aufpasst, wo kein Baum, kein Spielzeug ist.

Und hör gut zu, wenn dir der weise Lehrer rät,
Er reist in Paradiese mit geschlossnen Augen.

14

Musik des Himmels hörte ich, des Donners Trommeln,


Da floh der Geist des Todes vor dem Rosenkranz.

Mein Geist ist wie ein wilder Elefant gerannt


In fernen Universums Urwald. Ah, mich dürstet!

Was, Liebe, sind mir jetzt noch Tugenden und Laster,


Da ich errichtet hab für dich die Säule Gottes!

Ich höre die Musik des Himmels in den Lüften,


Mein Geist sucht liebend die jenseitigen Gefilde.

Vergiftet von dem Wein der Seligkeit der Seele


Hab ich im Rausch vergessen selbst den dritten Himmel.

Kein Feind und keine Feindin kann dich überwinden,


Wenn du dich überwinden ließest von dem Herrn.

Auf Erden unter der Gewalt der Sonnenhitze


Ich trinke Milch der Mutterbrust der Galaxie.

15

Die goldne Sonne ist wie eine goldne Leier,


Des Mondes Strahlen sind die silberlichten Saiten.

Unhörbare Musik schwang vom Gitarrenhals,


Karuna aber war der Körper der Gitarre.

O Mädchen, höre du den Schall von Gottes Harfe!


Wie Gottes Schall vibriert im Körper von Karuna!

Die Träume und die Wirklichkeiten sind mein Bogen,


Dieweil ich tröst mich mit dem Wein des Elefanten.

Wenn das Kamel gegangen ist durchs Nadelöhr,


Vibrieren im Moment zehn Harfensaiten Gottes.

So tanz, Karuna! Schwing das Becken! Sing, o Göttin!


Der wahre Glaube Gottes ist ganz unvergleichlich.

16

Mit Leichtigkeit durchquere ich drei Himmelreiche.


Ich schlief im Spaß der Ewigen Glückseligkeit.

Karuna, sage, wie ist dein geliebter Buhle,


Der draußen steht am Turm? Im Turm liegt die Geliebte.

Geliebte, unberührbar ist dein lichter Leib,


Ganz unvernünftig hast du diesen Mond verlassen.

Die Leute sagen, dass du seist ein schlechtes Weib,


Der Weise aber schlingt den Arm um deine Hüfte.

Der Dichter singt: Geliebte, Weib voll Leidenschaft,


Karuna, keine Frau war je wie du so unkeusch!
17

Welt sind und Himmel sind wie Tamburin und Trommel,


Der Geist, der Atem wie die Flöte und die Zimbel.

Viktoria, Viktoria! so jauchzen alle Himmel.


Maria Josef Mayer nimmt zur Frau Karuna.

Bei dieser Hochzeit schwand die eigene Geburt.


In Einem Augenblick empfing ich Religion.

Und Tag und Nacht vergehn, indem sie Liebe machen,


Die Nacht verstrickt sich in dem Netz der Vielgeliebten.

Der Weise intensiv empfindet die Geliebte,


Er lässt sie keinen Augenblick allein im Bett.

Der Dichter ist vergiftet und vernebelt von


Der Droge, die der Körper der Geliebten ist.

18

Karuna spricht: Mein Gatte lebt im Zölibat!


Mein sinnliches Verlangen ist so unaussprechlich!

Als ich auf der Station für die Entbindung war,


Ah wehe mir! hab ich das Baby abgetrieben!

Was ich begehrte, konnt ich damals nicht erlangen.


Mein erstgeborner Sohn war ein erwünschter Sohn!

Ich fühlte seinen Herzschlag unter meinem Herzen


Und wusste, welch ein wundervolles Kind er war!

Erblüht, in meiner Jugend wuchsen meine Brüste,


Da schied ich von der Mutter, tötete den Vater.

Der Weise sagt: Der Kosmos evolutioniert.


Der Wissende ist der Gewinner in dem Spiel.

19

Die Ratte knabbert in der dunklen Mitternacht.


Der Dichter wählt Ambrosia zu seiner Speise.

O weiser Mann, mit Vollmacht töte du die Ratte!


Befiehl dem Ratten-Dämon, in den Tod zu weichen!
Die Ratten wimmeln an dem Fluss der Unterwelt,
Mysterium Iniquitatis wirkt in Ratten.

Braun ist der Ratten Farbe, braun wie Kot der Erde.
Wer weiß, zu welcher Klasse sich die Ratten zählen?

Ich aber steig die Treppe in den dritten Himmel


Und trinke dort der Schönen Liebe Götterblut.

Solange noch die Ratte auf der Erde herrscht,


Verbanne sie nach deines Lehrers Unterweisung.

Wenn eines Tages alle Ratten sind vertilgt,


Der Dichter sagt: Dann lösen sich auch meine Fesseln!

20

Der Mensch macht selbst sich Hölle oder Himmel,


Der Weise macht sich selbst sein eignes Paradies.

Ich weiß es nicht, ich Unstudierter, Ungelehrter,


Wie Sterben ist und Leben in der Ewigkeit.

Der Tod ist eine Mutter, die ein Kind gebiert!


Das Leben aber scheint mir tausend Toden gleich!

Hat einer Angst vor der Geburt der Todesstunde,


Was hilft ihm die Chemie der Mediziner dann?

Wer Hölle, Fegefeuer, Paradies durchschritten,


Der lebt auf dieser Erde schon in Ewigkeit.

21

Willst du betreten schöner Liebe Lotosgarten,


So bleibe unvermählt, allein in dieser Welt.

Am Morgen blühte schön die weiße Lotosblüte,


Am Abend sank sie welk, ermattet in den Staub.

Bis nicht der Jäger zu mir kommt mit Brot und Wein,
Maria Josef Mayer nicht betritt die Hütte.

Der Jäger fing die Hirschkuh der geschaffnen Welt,


Er fing sie mit dem Netze der geschaffnen Welt.

Ich weiß vom Meister, wessen Liebeslied dies ist.


Des Körpers Tod ist nicht das Ende einer Seele.

Das Netz geschaffner Welt kann nicht die Seele fesseln,


Die Fesseln halten nicht der Seele wilde Hirschkuh.

Wie ruhelos und rastlos ist des Jägers Jagd!


Die Hirschkuh flüchtet in die absolute Freiheit!

22

Die Seele steigt wie Mond im Himmelsorient.


Die Illusion leg ab nach deines Lehrers Rat.

Auch deine Sinne auferstehen in den Himmeln!


Die Saat des Körpers ist gesät im Firmament!

Die Sonne aufersteht! Die dunkle Nacht entschwindet!


Die Illusionen dieser Welt sind aufgeklärt.

Schau an den Trauerschwan, der trinkt die weiße Milch,


Die Milch nur trinkt er aus der Milch-und-Wasser-Mischung.

So soll der Eingeweihte leben in der Welt,


Der Fromme trinke in der Welt nur Gottes Milch.

23

Was Religion ist, die Rückbindung an die Gottheit?


Zur Nabelschnur wähl du der Mutter Rosenkranz!

An deinem Webstuhl kannst du weben reines Linnen.


Ich webe, webe dir dein reines Leichentuch.

Errechnet habe ich, wie groß das Weltall ist,


Das Leichentuch ist groß genug fürs ganze Weltall.

Der Weisheit Webstuhl webt das reine weiße Linnen,


Zwei Fäden rissen, wurden aber neu verknüpft.

Ich lieg im Bett und lausche der Musik des Himmels.


Jetzt webe ich nicht selber mehr, jetzt webt die Gottheit!

24

Dein Linnen wasche, keine Faser bleibt mehr über,


Die Fasern wasche, bis ein reines Nichts zurückbleibt.

Karuna, einen andern Mann wirst du nicht finden!


Karuna sagt: Warum denkst du an andre Männer?

Ich wusch das Linnen rein, dann speiste ich den Gott.
Indem ich mich vernichtet, kehrte ich zu Gott.
Karuna sagt: Wenn einer auf der Reise ist,
Die Zweiheit ist zu sehn bis in der Haare Spitzen!

Karuna sagt: Ist keine Wirkung in der Welt,


Die nicht zurückgeht auf die ursachlose Ursach.

25

Die Lotosblume blühte in der Mitternacht.


Die Körper der Erwählten waren in Ekstase.

Der Mond kam seine Bahn herab von Orient,


Die Edelsteine schmücken schön die Stadt des Himmels.

Der Mond versinkt in Ewigkeit im Meer der Ruhe.


Die Lotosblüte schwimmt hinab die Bahn des Blutes.

Ein Mensch, erfahren in Glückseligkeit der Seele,


O Gottmensch, ist durch dich geworden Menschengott!

Der Dichter spricht: In Mystischer Union erlangte


Karunas Liebe ich, die Seligkeit der Seele.

26

O hohe Herzensberge, wo Karuna lebt!


Ein Pfauenpaar geht in des Südens Park spazieren.

Karuna sehe ich, ihr weißer Schwanenhals


Trägt eine Perlenschnur, die Perlen Vogelbeeren.

Karuna, Wilde! O Karuna, du Verrückte!


Nein, schrei nicht laut und lamentiere nicht voll Jammer!

Zur Ehefrau geworden ist Karuna mir.


Der Lebensbaum erblüht, die Krone küsst den Himmel.

Karuna trägt an ihren Ohren Ohrgeschmeide,


Sie geht allein spazieren in dem Wald und atmet.

Das Bett erbaut aus den Metallen der Planeten,


Karuna voller Liebeslust besteigt das Bett.

Maria Josef Mayer und Karuna liebend


Vereinen sich im Akte bis zur Morgenröte.

Des Dichters Zähne schwarz vom Betelnüsse-Kauen,


Des Dichters Genitalien wie die Kalmuspflanze.
In zärtlicher Liebkosung mit dem Nichts der Herrin
Verbringt er seine dunkle Nacht im Liebesglück.

Des Meisters Wort dein Bogen und dein Geist der Pfeil,
Durchdringe so das Herz der Ewigkeit der Liebe!

27

Ich bin vereinigt mit dem Leib der Vielgeliebten,


Der Donnerhammer Gottes mit der Lotosblüte.

In Flammen steht das Schlafgemach der Vielgeliebten,


Wir löschen mit dem weißen Tau der Galaxie.

Ein Strohhalm brennt, der Rauch steigt betend in den Himmel.


Vom Berg des Mittags steigt Karuna in den Himmel.

Wir haben Buddhas Bild und Kalis Bild zerstört!


Die sieben Tugenden verzehren uns wie Weißglut.

Der Dichter spricht: Die Quelle seh ich sich ergießen


Durch den Kanal, wie Gottes Atem durch die Flöte.

28

Maria Josef Mayer und Karuna eins!


Die Ritter sind in tiefen Liebesschlaf gesunken.

Die Sinnlichkeit besiegt, durch Über-Sinnlichkeit!


Das Glück in Ewigkeit ist König allen Nichts!

Ich blase auf dem Muschelhorn mein Hosianna!


Fern ist die Blume der Magie, die Kraft der Welt.

Der Dichter hebt den Finger in die Höhe, spricht:


Die Stadt des Glücks in Ewigkeit ist eingenommen!

Durch alle die drei Himmel strömt das Liebesglück,


So spricht der fromme Dichter in Zufriedenheit.

29

Ich kenn das Paddelboot im See der Seligkeit,


Ich kenn das Dorf der Zweiheit-in-Vereinigung.

Karuna, du bist die bengalische Geliebte!


Sein Eheweib hat sich der Dichter jetzt erobert.

Purgiert in Weißglut ist jetzt unsre Sinnlichkeit,


Wir wissen jetzt, wo unsre Seelen Ruhe finden.

Jetzt brauchen wir kein Gold und Silber mehr, Geliebte,


Im Garten Eden spielt die heilige Familie.

Mein Reichtum wird verschwendet von den acht Milliarden.


Im Tode ist es wie das allerschönste Leben!

30

Das dritte Gartenhaus ist in dem dritten Himmel.


Die Axt des Zimmermanns hat abgetrennt die Lüge.

Das junge Mädchen ist erwacht in ihrem Bett,


Gekleidet in ein Fischernetz ihr schöner Leib.

Entsage der Begierde nach der eitlen Welt!


Mein Geist im Glück im Arm hält dieses Weib aus Hauch!

Vor meinem dritten Freudenhaus im dritten Himmel


Mit einem Male platzt die pralle Samenschote.

Der Mond blüht überm dritten Gartenhaus in Eden,


Das Firmament ein Garten voll astraler Astern.

Die purpurnen Granaten hängen prall am Baum.


Karuna und ihr Buhle sind berauscht vom Most.

Und Ewigkeit um Ewigkeit vergeht in Stille


Und ich bin tief versunken in Glückseligkeit.

Und bei des Kosmos Achse ist das Bett aus Bambus,
Karuna brennt darauf wie Weihrauch am Altar.

Hier leben auch die Füchse und die Lämmergeier.


Das ist der Tod der Existenz, das wahre Leben.

Das Opfer wird in allen Himmel dargebracht –


Karuna starb – Karuna lebt in Ewigkeit!

AKBAR DER GROSZE ODER DIE


WELTEINHEITSRELIGION

ERSTE SZENE
(Der Mogulherrscher Akbar und sein Freund Abul-Fazl, des Königs Hofhistoriker.)

AKBAR
Du schreibe die Geschichte meines Lebens!
HOFHISTORIKER
Wie wurdest du geboren, Übergroßer?
AKBAR
Mein Vater Humayun war in Verbannung
Und lebte in der Schmach der bittern Armut,
Da nicht in Indien gebar die Mutter.
Sie gab den Namen des Propheten mir,
Mohammed – Friede sei mit dem Propheten!
HOFHISTORIKER
Warum wirst du Mohammed nicht genannt?
AKBAR
Die Inder nennen mich den Über-Großen,
Weil König Akbar ist ein Übermensch!
HOFHISTORIKER
Wer aber sind des Übermenschen Ahnen?
AKBAR
Die Ahnen auch sind selber Übermenschen.
Da ist der Löwe Babar, der Mogul,
Da ist der Herrscher Timur, hochgepriesen
Von allen orientalischen Poeten,
Da ist vor allem Dschingis Khan mein Ahne.
HOFHISTORIKER
Wie in der Schule wurdest du gebildet?
AKBAR
Ich hatte viele hochgelehrte Lehrer,
Ich selber aber ging nicht gern zur Schule,
Ich wies die Lehrer ab und wehrte mich
Und wollt nicht lesen lernen oder schreiben.
Ich liebte mehr den Sport, den wilden Sport,
Ich ritt die schnellsten Hengste, spielte Polo,
Zu reiten hinter einen kleinen Ball her
War mehr Vergnügen mir als Bücherlesen,
Ich war ein Meister in dem Polo-Spiel,
Auch gern auf Löwenjagd und Tigerjagd
Bin ich gegangen, liebte die Gefahr.
HOFHISTORIKER
Wie männlich warst du in der wilden Jugend?
AKBAR
Ich war ein echter Türke und empfand
Nicht den geringsten Ekel vor dem Blut
Von Menschen, das verzagte Weiber fürchten.
Ich zählte eben vierzehn Jahre, als
Ich mir erwarb den Ehrentitel Ghazi,
Ein Mörder der ungläubigen Giauren,
Das ist ein Ghazi, ich war dieser Mörder,
In Allahs Namen mordend Glaubenslose,
Mit Einem Streiche meines Türkensäbels
Schlug ich dem Glaubenslosen seinen Kopf ab!
HOFHISTORIKER
O Stern des Humanismus, Licht der Weisheit
Und weiser Meister menschlicher Vernunft!
Wer in der Jugend niemals töricht war,
Der wird dann töricht werden in dem Alter.
AKBAR
Als ich dann achtzehn Jahre zählte und
Der Staatsgeschäfte Führung übernahm,
Erstreckte meine Herrschaft sich im Osten
Bis nach Benares. Meines Vaters Vater
Bin ich gefolgt und weitete die Herrschaft
Durch schonungslose Kriege aus und wurde
Der Großmogul des ganzen Hindustan.
HOFHISTORIKER
Doch bist du nicht berühmt als Militär,
Nein, als vernünftiger ziviler Herrscher.
AKBAR
Ja, nach den schonungslosen Kriegen kehrte
Ich heim in meine Residenz und schuf
Die Staatsverwaltung, denn ich träumte von
Dem idealen Staat des großen Weisen.
HOFHISTORIKER
Wie schaut des Weisen idealer Staat aus?
AKBAR
Der Herrscher herrscht alleine absolut,
Die Fürsten der Provinzen werden alle
Vom absoluten Herrscher eingesetzt.
Vier Helfer hat der absolute Herrscher:
Den Präsidenten der Minister (den Vakir)
Und den Minister der Finanzen (den
Wesir, der aber Diwan auch genannt wird),
Hofmeister ist der Bachschi, und zuletzt,
Wenn nicht zuerst, der Primas des Islam,
Das Haupt der Religion der Islamisten.
HOFHISTORIKER
Ich werde alles in die Chronik schreiben.
AKBAR
Mach mich zum Muster eines weisen Herrschers!

ZWEITE SZENE

(Gerichtssaal. Kaiser Akbar als der Oberste Richter gewährt verschiedenen Prozessgegnern
Audienz.)

AKBAR
Ich bin allein der absolute Kaiser,
Ich gebe die Gesetze und ich richte,
Ich führe die Gesetze aus im Staat.
Ich bin der Höchste Richter in dem Staat.
Jetzt aber an dem heiligen Gerichtshof
Gewähr ich Audienz den Gegnern allen
In den Prozessen der Justitia.
ERSTER PROZESSGEGNER
O Richter, unsre Kinder sind noch klein,
Sie wissen nicht, wen sie sich wählen sollen
Zur Ehe. Leidenschaften treiben sie
Und irdische Begierden. Aber wir
Als Eltern wissen um den rechten Partner
Und wollen unsre Kinder schon vermählen.
AKBAR
Ich aber nun verbiete Kinder-Ehen!
Die Söhne und die Töchter sollen selbst
Den einen treuen Ehepartner wählen
Und hören auf die Stimme des Gewissens
Und Gott im Inneren der Busen. Ihr
Als Eltern sollt die Kinder so erziehen,
Daß sie die Reinheit lieben, Selbstbeherrschung,
Daß sie die Leidenschaften zügeln und
Begierden zähmen und das Schöne lieben,
Die Wahrheit und die Güte in dem Leben.
Erzieht zu Geistern sie und nicht zu Tieren,
Dann werden sie auch selber weise wählen.
ZWEITER PROZESSGEGNER
O Richter, voller Liebe unsre Witwen
Zu ihren einzigtreuen Ehemännern,
Sie sind doch Indiens Ruhm, die treuen Witwen,
Die nach dem Tode ihres Ehemannes
Nicht wieder einen neuen Mann sich wählen,
Vielmehr mit ihrem Manne sich verbrennen
Und in dem Totenreiche sich vermählen.
AKBAR
Ich aber nun verbiete die Verbrennung
Der Witwen und erlaube eine neue
Vermählung hinterbliebner Witwen. Aber
Ich meine doch, es wär der Witwe besser,
Wenn sie sich kann enthalten der Begierde,
Das Leben nach dem Tode ihres Mannes
Zu widmen einsam-fromm dem Gottesdienst.
Das sage ich als Rat, nicht als Gebot.
DRITTER PROZESSGEGNER
O Richter, schächten wollen wir die Tiere
Und Allah Blut von Opfertieren weihen.
AKBAR
Das aber ist die Ehre Indiens, dass
Die Tiere leben dürfen. Ich verbiete
Den Mord der Opfertiere für die Götter
Und gebe zu bedenken, dass die Gottheit
Nicht dürstend ist nach Blut von Böcken oder
Dem Fleisch von Lämmern. Wollt ihr opfern Gott,
So opfert Gott des Herzens Dankbarkeit.
VIERTER PROZESSGEGNER
O Richter, der Islam ist Gottes Wahrheit
Und Lügner sind die Heiden, Juden, Christen!
So soll in der islamischen Gesellschaft
Der Hindu höhere Steuern zahlen und
Die Juden und die Christen sollen nicht
Erzogen werden in den hohen Schulen,
Das hieße Gotteslästerer zu fördern.
Ja, die Elite in dem Staate soll
Gebildet werden von den Islamisten.
AKBAR
Ich aber nun verbiet die Unterscheidung
Der Menschen nach der Rasse und dem Glauben.
Der Moslem zahlt genauso wie der Hindu
Die Steuer an den Staat. Die Juden sollen
Die Bildung fördern und die Jesuiten.
In meinem Kaiserreich ist Menschenrecht,
Ein allgemeines Menschenrecht, die Bildung.
FÜNFTER PROZESSGEGNER
O Richter, Gott ist Einer und Mohammed
Ist Sein Prophet. Die Heiden, Juden, Christen,
Verehren andre Götter neben Gott,
Verehren neben Gott auch noch den Moses,
Verehren neben Gott auch den Messias
Und des Messias Mutter Miriam.
Man sollte diesen Gottesdienst verbieten,
Denn dieser Gottesdienst ist Götzendienst.
AKBAR
Ich aber nun als allerhöchster Richter
Gebiete allen meinen Landeskindern,
Zu suchen ernsthaft nach der Höchsten Wahrheit.
Das ist die Pflicht, die alle Menschen haben,
Zu suchen nach der Wahrheit. Doch in Freiheit
Soll jeder seinen Glauben selber wählen,
Und jeder Fromme soll die Freiheit haben,
In den Moscheen, in den Synagogen,
In Tempeln der verschiednen Götter und
In Kirchen ihrem eignen Gott zu dienen.

DRITTE SZENE

(Zwei Frauen palavern über den großen Akbar.)

ERSTE FRAU
Der Herrscher hat die meisten Tugenden:
Er ist voll Frömmigkeit und voller Hoffnung
Auf die Unsterblichkeit und voller Liebe
Zur Höchsten Wesenheit und allen Menschen,
Voll Klugheit ist die Weite seines Geistes,
Voll Starkmut ist die Fülle seines Herzens,
Sein Lustverlangen ist voll Mäßigung,
So ist der Mann gebildet als Gerechter.
Dazu ist er der allerschönste Mann
Und keiner reitet so wie er das Ross!
ZWEITE FRAU
O Freundin, du bist blind! In Wirklichkeit
Hat er ja lange Arme, krumme Beine,
Schlitzaugen, wie sie die Mongolen haben,
Nicht ebenmäßig ist sein Kopf gebildet,
Sein Angesicht ist etwas schief geformt
Und er hat eine Warze auf der Nase.
ERSTE FRAU
Ich aber liebe seine Sauberkeit,
Die Sauberkeit des Geistes und des Herzens,
Ich liebe seine Würde, seine Ehre,
Er ist von würdevollem Seelenadel,
Beruhigend ist auch die Gelassenheit,
Mit der er schaut auf dieser Erde Treiben.
Vor allem aber seiner Augen Strahlen
Ist schön, die Liebesglut in seinen Blicken,
Die Augen dieses Mannes sind so leuchtend,
So strahlt ein Ozean im Sonnenschein.
Doch jäh auch können seine Augen blitzen
Und Blitze schleudern heiß wie Höllenflammen,
Gottlose Übeltäter zu erschrecken!
Die Kleider immer einfach, eine Hose
Von Leinen, eine feine Leinenbluse,
Barfüßig geht er wie ein strenger Büßer.
In seiner Jugend aß er wenig Fleisch,
In seinem reifen Alter gar kein Fleisch mehr,
Denn er macht seinen Magen nicht zum Friedhof
Von armen hingewürgten Tierkadavern.
Und trotzdem ist sein Körper voller Stärke
Und Lebensenergie, und ausgezeichnet
Ist er im Ballspiel und des Reitens Meister.
ZWEITE FRAU
Er ist so impulsiv wie seine Ahnen,
Gewaltsam wie der Vater seines Vaters
Und gierig wie sein Vater nach der Welt.
In seiner Jugend war er ohne Scham,
Probleme zu erledigen durch Mord,
Fanatisch war er, ohne Toleranz,
Ein Fundamentalist der Islamisten.
ERSTE FRAU
Er lernte es, auf dem Vulkan zu sitzen,
Auf dem Vulkan der heißen Leidenschaften!
Er überragt die Zeitgenossenschaft
In der Gerechtigkeit des eignen Handelns
In aller milden Menschenfreundlichkeit.
Des Orientes absolute Herrscher
Sind sonst Tyrannen und Despoten, die
Die Landeskinder nur wie Sklaven halten,
Doch er regiert mehr wie ein weiser Vater
In ernster Autorität mit milder Liebe,
Und seine Großmut und Freigiebigkeit
Wird hochgelobt von allen Menschenkindern.
Er gibt ja allzeit große Summen aus
Für die geliebten Menschen und vor allem
Für die zumeist geliebten Armen, Kleinen.
Die kleinen und bescheidnen Gaben und
Geschenke armer Menschen freuen ihn
Vielmehr als alle die verschwenderischen
Geschenke reicher Leute. Von den Armen
Empfängt er die bescheidnen Gaben dankbar
Und nimmt die Gaben freundlich in die Hände,
Als sei der weiße Kieselstein des Kindes
Mehr wert als all das Gold der reichen Väter.
ZWEITE FRAU
Ich aber sehe einen andern Mann,
Ich sehe einen, der vom Wahnsinn ist
Besessen, der oft stürzt in tiefe Ohnmacht
Und jammernd liegt am Boden, fast gestorben,
Der Halluzinationen hat und hält sie
Für himmlische Visionen, welcher lallend
Dann Laute spricht, die keine Menschensprache,
Der dann die Geister und Dämonen schaut,
Mit Toten spricht wie mit den Lebenden
Und wie ein Schatten auf der Erde schleicht.
Dann seh ich ihn in solcher Jammernot,
Daß er das ganze Elend seines Daseins
Ersäuft in einem Übermaß von Wein
Und süchtig ist nach Rausch und Trunkenheit
Und länger nicht ertragen kann sein Elend,
Wenn er sich nicht mit Opium betäubt.
ERSTE FRAU
Wo große Weisheit ist, ist großes Weh.

VIERTE SZENE

(Akbar und die Rajputen-Prinzessin)

AKBAR
Nun bist du meine Ehefrau geworden.
PRINZESSIN
Wie viele Ehefrauen hast du denn?
AKBAR
Achthundert Ehefrauen habe ich.
PRINZESSIN
So muß ich mich entschließen, die achthundert
Und erste Ehefrau im Haus zu sein.
AKBAR
Doch halt mich nicht für einen wilden Wüstling.
Die Frauen nahm ich nur aus Politik,
Die väterlichen Fürsten zu verbinden
Mit meinem Kaiserreiche durch die Heirat.
PRINZESSIN
Aus welchem Volke sind die schönsten Frauen?
AKBAR
Die Perserinnen sind ja weltberühmt
Für ihre Schönheit, auch Tscherkessinnen
Sind vielgepriesen wegen ihrer Schönheit,
Die Türkinnen vom Bosporus sind schön
Mit ihren großen schwarzen Huri-Augen,
Die Inderinnen aber sind besonders
Betörend schön, der dunkelbraune Teint,
Die Hindu-Augen einer Mutterkuh,
So schön sind diese schönen Inderinnen,
Daß Künstler gerne meißeln sie aus Stein
Und schaffen so die nackte Liebesgöttin.
PRINZESSIN
So viele Frauen nun in deinem Harem,
Aus vielen Völkern wunderschöne Frauen,
Da ist doch sicher religiöse Vielfalt.
Die Frauen sind besonders religiös,
Das Religiöse wird getragen immer
Von religiösen Frauen. Welche Götter
Beschützen deine Frauen in dem Harem?
AKBAR
Ich habe eine Frau in meinem Harem,
Die anhängt der Jaina-Religion.
Sehr viele Frauen beten zu dem Buddha
Und manche auch zur Mitleidsgöttin Kwanyin.
Die reizenden Musliminnen wie Huris
Anbeten Allah überm Paradies.
Die Inderinnen dienen ihren Göttern,
Sie beten Vischnu an und Krischna auch,
Sie beten Shiva an und auch Parvati
Und manche beten auch zur Maha-Devi!
PRINZESSIN
Und welche Gottheit flehst du selber an?
AKBAR
Die Eine unaussprechlich große Gottheit!
Die Menschen geben ihr verschiedne Namen.
Doch meinen Frauen bau ich Göttertempel,
Den Tempel für die Mitleidsgöttin Kwanyin
Hab ich erbaut vor zwanzig langen Jahren.
Zehn Jahre ist es her, da baute ich
Das Haus für Shiva und Parvati in
Der Mystik tantrischer Kopulation.
PRINZESSIN
Baust du mir auch ein Haus für meine Göttin?
AKBAR
Wen rufst du unter allen Göttern an?
PRINZESSIN
Ich bete an die Muttergöttin Devi!
AKBAR
Die Muttergöttin mit den großen Brüsten
Und mit dem breiten Becher ihres Beckens?
Ich bau ein Heiligtum für Maha-Devi!
PRINZESSIN
An Unsre Liebe Große Muttergöttin
Vertrauensvoll sich schmiegen alle Tiere.
AKBAR
In Agra und in Fathpur-Sikri habe
Ich über tausend weiße Elefanten,
Gezähmt hab ich die weißen Elefanten,
Sie lassen führen sich von einer Hanfschnur.
So ist der Mann, der seine Leidenschaften
Und irdischen Begierden zähmt und zügelt.
Er wird gelenkt vom Hauche der Vernunft.
Ich habe dreißig Pferde, edle Renner,
Die Stuten sind so schön wie du, Prinzessin.
Wie schön den Stuten ihre Flanken beben
Und wie sie werfen ihre schlanken Jamben!
Wie schnaubt und schäumt das Hengstmaul auch des Hengstes,
Wie wiehert laut der Hengst in seiner Brunst,
Wie steht sein Hengstglied, schäumt des Hengstes Samen!
So sind die Menschen, die die Leidenschaften
Nicht zügeln, Männer, die nach Weibern wiehern,
Die wiehern nach den Weibern andrer Männer!
Ich hab auch vierzehnhundert zahme Hirsche,
Die Hirsche, die nach Wasserquellen röhren.
So röhrt ein Fremdling auch im fremden Lande
Nach fernen Wasserstellen seiner Heimat.
PRINZESSIN
O, bei den zahmen Hindinnen und Hirschen,
Ihr schönen Frauen in dem Harem Akbars,
Weckt mich nicht auf, bis ich von selbst erwache,
Stört nicht mein Liebesspiel mit meinem Herrn!

FÜNFTE SZENE

(Akbar in seiner Bibliothek. Ein Jesuit.)

AKBAR
Du bringst mir neue Bücher, Jesuit?
JESUIT
Ja, in Europa ist die Kunst erfunden,
Mit Lettern, die aus Blei sind und beweglich,
Zu drucken Bücher. Diese schwarze Kunst
Verbreitet in Europa jetzt die Bildung.
AKBAR
Ach, der moderne Fortschritt in der Technik
Bleibt mir doch zweifelhaft. In alter Zeit,
Da schrieb man Bücher mühsam mit der Hand ab
Und illustrierte diese Bücher kunstvoll.
Da überlegte sich der Mönch und Schreiber,
Was für ein Buch er wählte, abzuschreiben,
Ob auch der Inhalt sich der Mühe lohne.
Jetzt aber gibt es Massenware, jetzt
Sind Bücher billig, jedermann kann alles
Besitzen, und geschrieben wird so viel,
Ein jeder Narr schreibt jetzt ein Ritterepos
Und lässt es drucken, diese Massenware
Nun überschwemmt den Büchermarkt, das Volk
Verwechselt Mäusedreck mit Koriandern
Und so verblödet immer mehr die Masse.
JESUIT
Die schönsten Buchdruck-Bücher schenk ich dir,
Hier schenke ich dir die Vulgata-Bibel
Und hier die Schriften unsres Philosophen,
Des großen Meisters Aristoteles.
AKBAR
Ich neige auch zum Metaphysischen.
Zwei Quellen habe ich, aus denen ich
Das Metaphysische studieren kann:
Die Philosophen des Islam, die lehren,
Daß die Vernunft steht über dem Koran,
Daß menschliche Vernunft der Philosophen
Erkennt die Wahrheit in Vollkommenheit,
Wobei die Verse des Koran dem Volk
Die Wahrheit einfach in Verhüllung sagen,
In Mythen und in Märchen eingehüllt,
Wo aber Widersprüche zwischen dem
Koran und der Vernunft erkennbar sind,
Entscheide die Vernunft der Philosophen,
Die Philosophen lehren einen Gott,
Der Ursprung ist des Kosmos und des Menschen,
Sie lehren die Unsterblichkeit des Geistes,
Des unpersönlichen, des Geistes Gottes,
Der in den Menschenseelen wirkt, verleugnen
Doch aber die Unsterblichkeit der Seele
Und lächeln über der Muslime Träume
Von Huris, die mit großen schwarzen Augen
Im Paradiese die Gerechten lieben,
Die in dem grünen Paradiesesgarten
Von schönen Knaben sich beschenken lassen
Und trinken Wein, der keinen Kopfschmerz macht,
Und essen ihr Geflügelfleisch im Himmel.
Auch lern ich metaphysische Gedanken
Vom Upanishad, da meditiert die Seele
Und konzentriert sich auf das Wahre Selbst
Und findet so das Transzendente Ego,
Das Transzendente Ego, das bin ich,
Das bist auch du, das ist die ganze Welt,
Das ist der Atem Gottes, ist die Gottheit,
Das Transzendente Ich ist Eins und Alles,
Wer dieses Transzendente Ich gefunden
Und hat erkannt sein Einssein mit dem Geist,
Der ist erlöst von dem Geborenwerden,
Erlöst von seiner Individuation
Und löst sich auf im absoluten Nichts
So wie ein Tropfen in dem Ozean.
JESUIT
Ein Dichter Roms schrieb einmal ein Gedicht,
Der Landmann wäre lieber doch ein Seemann,
Der Seemann aber wäre lieber Landmann.
Die Philosophen träumen stets davon,
Daß einmal selber sie der Kaiser wären
Und schüfen einen idealen Staat
Und schüfen ein utopisches Atlantis.
Die Kaiser aber träumen selbst davon,
Sie wären selber Philosophen
Und sprächen nur mit dem Daimonium.
AKBAR
Als Kaiser muß ich immer aktiv handeln
Und herrschen über alle Landesfürsten
Und väterlich um alle Landeskinder
Mich kümmern, dass sie Brot und Wasser haben.
In meiner Seele aber lebt ein Traum,
In Einsamkeit allein zu kontemplieren,
Ja, hoch in einer Bergeinsiedelei
Bei etwas Reis und Salz und klarem Wasser
Zu leben selig still als Gottes Nachbar
Und schon auf Erden wie im Himmelreich
Den absoluten Gott zu kontemplieren.
JESUIT
Betrachtest du im Geist die Weisheit Gottes,
Dann bringe du die Flamme der Erkenntnis
Herab zur Welt betörter Kindermenschen!
AKBAR
Und wäre doch so gern allein mit Gott.

SECHSTE SZENE

(Akbar, ein Hofpoet, ein Hofarchitekt.)

AKBAR
O Kunst der Poesie, ich liebe dich,
Ich lieb euch, Musenpriester, Musensöhne!
Ich zahl euch jährlich eine große Rente,
Ein Dichter soll in einem Monde haben
Sechshundertsechsundsechzig Taler Gold.
DICHTER
Wir leben jetzt in einer großen Zeit,
Da ist es Freude, ein Poet zu sein.
Wer große Männer preisen will und Herrscher,
Der hat in dir ein Herrscher-Musterbild.
Wer religiös die Götter preisen will,
Der schaut hier Tempel aller Religionen,
Wo Vischnu Mensch geworden ist in Krischna,
In Hare Rama und in Jesus Christus,
Und Buddha ist der große Sohn des Brahma,
Und wo die Muttergöttinnen verehrt
Und angebetet werden, Maha-Devi,
Maria, Guan Yin und Sarasvati.
Wer aber schöne Frauen singen will,
Der schaue sich nur um in deinem Harem.
Ob er nun liebt die langen schwarzen Haare
Der schönen Huris aus dem Garten Eden,
Das Goldblond der Tscherkesserinnen liebt,
Ob er mehr Liebe fühlt für die Brünetten,
Bei reifen Frauen die Erfahrung sucht,
Bei jungen Mädchen Schönheit, Anmut, Liebreiz,
Ist alles da in deinem Frauenhaus.
Will einer dichten Verse der Didaktik
Und will sich messen mit der großen Gita,
Der Philosophen Weisheitslehren reimen,
Studiere er die Veden-Theosophen,
Den Taoismus und Konfuzius,
Roms und Arabiens Aristoteles,
Eklektisch raube er von allen Weisen
Und mische Yoga, Logik, Alchemie,
Die Mystiker und Theosophen alle,
Und schütte alles in den Suppentopf,
Kartoffeln, Wurzeln, Blumenkohl und Bohnen
Und Soyakäse, rühre kräftig um,
Die Suppe kocht der Weisheit dieser Welt.
Den Indern wird es schmecken. Einzig nur
Der Katholik vermisst darin das Fleisch.
Frau Weisheit aber, diese Suppenköchin,
Liebt die Gewürze aller Religionen,
Nur nicht das Salz des Christentums von Rom.
AKBAR
Ich liebe deine bissige Satire
Auf diese arroganten Jesuiten!
DICHTER
In deinem Auftrag, großer Musenkaiser,
Ich übersetze grad das Mahabaratha
Ins Persische, grad bin ich bei der Gita.
Dann übersetz ich auch das Heldenepos
Vom Helden Ram und seiner lieben Sita
Und schreibe noch als persischer Poet
Vom Affen Hannemann und seinem Schwanz.
AKBAR
Der Jesuit preist immer den Vergil,
Erzählte mir von Troja und Odysseus.
Was sind die Dichter denn des Abendlandes
Verglichen mit des Morgenlandes Dichtern?
Was in dem Abendland als Epos gilt,
Das gilt in Indien erst als erster Cantus
Des großen Heldenlieds von hundertzwanzig
Gesängen. Indiens Muse ist sehr fruchtbar!
DICHTER
Wir alle klagen aber über Birbal.
AKBAR
Ja, Birbal wirklich war mein Lieblingsdichter!
Sechshundertsechsundsechzig Taler Gold
Gab ich ihm monatlich als seine Rente.
Wenn er jedoch zuviel verschwendet hatte
Für Rauschgift, Wein und leichte Freudenmädchen,
Hab ich ihn wie ein Vater unterstützt.
Ich gab ihm eine Wohnung groß genug,
Ich schenkte ihm ein Übermaß an Muße,
Gewährte allezeit ihm freien Zutritt
Zu meinem Harem schönster Konkubinen.
Ja, ich ernannte ihn zum General
Und machte ihn zu einem stolzen Krieger,
Er aber fiel im Krieg von Feindeshand.
Verwaist ist jetzt der Thron des wahren Dichters.
DICHTER
Ich höre allezeit die Moslems schimpfen,
Der Dichter Birbal sei ein wüster Heide
Und sei als Krieger feig im Krieg gewesen
Und wär aus Todesfurcht davongelaufen
In seiner Heidenangst vorm Heldentod
Und darum habe Allah ihn verdammt,
Daß er im tiefsten Höllenkerkerloch
Alltäglich wird gefressen von den Ratten!
ARCHITEKT
Ich bau ein Mausoleum für den Dichter,
Es wird das schönste Bauwerk dieser Welt.
Ich werde meißeln in die Eingangspforte:
Wer reinen Herzens ist, kommt in den Himmel,
Der wird die Huri schaun im Garten Eden!

SIEBENTE SZENE

(Akbar im Kreis von Religionsphilosophen verschiedener religiöser Bekenntnisse.)

AKBAR
Ich wäre doch zu gerne Philosoph,
Ich liebe es, die ganze Nacht zu grübeln.
Jedoch, je mehr ich alles das studiere,
Verwirrt es mich doch mehr und mehr, wie viele
Verschiedne Meinungen es gibt auf Erden.
Da sind so viele Philosophen, Weise,
Sind Mystiker und Theosophen, Mönche,
Propheten, Eremiten, Schriftgelehrte,
Ein jeder sieht doch anders Gott und Welt.
Und Gott? Was ist das Wesen nun der Gottheit?
Die einen glauben nun an viele Götter,
Die andern sagen, dass die vielen Götter
Aspekte nur des einen Gottes seien,
Die andern sagen, dass es keinen Gott gibt,
Das Höchste sei die absolute Leere,
Und andre sagen, dass da ist ein Gott,
Der keine andern Götter bei sich duldet,
Und andre sagen, dass der eine Gott
In drei Personen existieren kann.
Dies alles, sag ich euch, verwirrt mich sehr.
Doch kann ich es mir anders nicht erklären,
Als dass das alles eins ist und dasselbe.
BUDDHIST
Der weise Meister Buddha sagte einst,
Ein Elefant ward untersucht von Blinden.
Der eine untersuchte nun das Bein
Und sprach: Ein Elefant gleicht einer Säule.
Der andre untersuchte nun den Rüssel
Und sprach: Ein Elefant gleicht einer Schlange.
Der dritte untersuchte nun das Ohr
Und sprach: Ein Elefant gleicht einem Lappen.
So ist auch die Erkenntnis aller Lehrer
Nur Stückwerk. Gott bleibt ewig unerkennbar.
HINDUIST
Der Brite sagt zum Wasser water, der
Lateiner sagt zum Wasser aqua, aber
Es ist doch stets das gleiche Element.
So nennt der Moslem seinen Gott Allah,
Der Hindu sagt: Allah ist Hare Rama.
AKBAR
Ihr allesamt beruft euch doch auf Schriften,
Die Offenbarungen enthalten sollen.
HINDUIST
Wir haben unsern Veda, das heißt Wissen,
Rig-Veda-Hymnen preisen Gott und Götter.
Der Upanishad enthält der Weisen Summen,
Die Lehren aller Theosophen-Meister.
Die Bhagavad-Gita ist die Offenbarung,
Da Krischna Yoga lehrt und Gottesliebe.
MOSLEM
Gott selbst diktierte Mahom den Koran,
Mohammed ist nur Gottes Sekretär.
Gott spricht in seinem heiligen Koran
Und offenbart sich als der Weltenschöpfer
Und Weltenrichter, als der Eine Gott,
Der keine andern Götter bei sich duldet
Und der auch nie gezeugt hat einen Sohn.
JUDE
Gott offenbarte sich am Sinai
Und reichte Moses die Gesetzestafeln.
Das ganze heilige Gesetz, die Tora,
Steht aufgeschrieben in den Moses-Büchern.
Das ungeschriebene Gesetz, die Tora,
Die mündlich überliefert wurde, steht
In dem Talmud und in der Kabbala.
CHRIST
Gott offenbarte sich in seinem Sohn,
Gott ist in seinem Sohn ein Mensch geworden,
Der Gottessohn und Menschensohn zugleich,
Der offenbarte uns das Wesen Gottes
Als Gott, der Vater, Sohn und Heilige Geist.
AKBAR
Wie kann ein Gott denn drei Personen sein?
CHRIST
Wie Aristoteles, der Philosoph,
Gelehrt, ist Gott die göttliche Vernunft,
Ist Gott der reine Geist, der sich erkennt.
Und Plotin sagt, die höchste Gottheit ist
Der Denker, das Gedachte und das Denken.
AKBAR
Mein Hinduist, was meinst denn du dazu:
Der Denker, das Gedachte und das Denken?
HINDUIST
So höchst subtile Dinge kenn ich nicht,
Ich weiß nur Eines: Gott ist meine Mutter!
AKBAR
Auch alle eure Offenbarungen
Erklären mir das Wesen Gottes nicht.
Denn jede Gottheit offenbart sich anders.
Darum beschließe ich, dass die Vernunft,
Die menschliche Vernunft entscheiden soll,
Die menschliche Vernunft steht überm Glauben.

ACHTE SZENE

(Akbar und ein Jesuit.)

AKBAR
Mein lieber Portugiese, ich verehre
Die hohen Götter aller Religionen.
Erzogen wurde ich zwar im Islam
Und ehre den Islam wie meine Oma,
Doch als ich las im Epos Mahabaratha
Und in dem Weisheitsepos Bhagavadgita
Und als ich las die Mystiker-Poeten
Der Hindu und die Hohenlieder Krishnas
Und seiner Brautgenossin Radha, da
Begann ich, an die Seelenwanderung
Zu glauben. Das empörte sehr die Moslems.
Ein alter Jude aber sagte mir,
Die Mystiker der Juden, Kabbalisten,
Auch glaubten an die Seelenwanderung
Wie auch Pythagoras, der Philosoph.
Doch auch bei den Propheten Zarathustra
Fand ich die Lehre von dem guten Gott
Und von der Heiligkeit des Sonnenfeuers,
Drum trage ich als Jünger Zarathustras
Das Büßerhemd, den Gürtel Zarathustras.
Auch die Jaina-Religion erscheint
Mir Lebensfreundlichkeit zu sein und Liebe.
In meiner Jugend liebte ich die Jagd
Und jagte wilde Löwen, wilde Tiger.
Doch für die Jünger des Jaina-Glaubens
Beschloss ich, alles Jagen zu verbieten,
Ja, an bestimmten Tagen auch das Schlachten
Von Opfertieren für der Götter Hunger,
Das konnten auch die Moslems nicht ertragen.
Ich aber habe für den Staat beschlossen,
Daß alle Religionen ihre Kulte
Frei praktizieren dürfen. Toleranz
In meinem Staat ist das Gesetz des Kaisers.
Der Kaiser ist das tolerante Vorbild,
Drum nahm ich Weiber auch verschiednen Glaubens.
Die Weiber, die an Buddha glauben, die
Verehren Guan Yin als Mitleidsgöttin,
Die Fraun, die den Barhmanenglauben haben,
Die glauben an die Göttin Maha-Devi,
Die Weiber, die erzogen im Islam,
Vertrauen auf die Hand der Fatima.
Jetzt fehlen nur noch Katholikinnen
In meinem Harem, die Maria lieben.
JESUIT
Was denkst du über unsern Glauben, Kaiser?
AKBAR
Ich weiß es nicht. Ich hörte schon als Moslem
Von Jesus, dem Messias und Propheten,
Der weder Gott sei noch ein Sohn Allahs.
Die Moslems sagen zwar, die Tora Moses
Und Jesu Evangelium sei Botschaft
Vom einen Gott Allah, allein die Juden
Und Christen fälschten diese Offenbarung.
Ich glaube an die menschliche Vernunft
Und will die Sache selber untersuchen.
Drum bitte ich die Jesuiten innig,
Das Evangelium zu übersetzen
Und Indien, Persien und der Mongolei
In ihrer Muttersprache zu verkünden
Das Evangelium von Jesus Christus.
JESUIT
Das soll geschehen. Darf die Kirche auch
Frei ihre Botschaft von der Liebe Gottes
In Jesus Christus allen Menschen künden
Und predigen und missionieren frei,
Wie frei sind die Buddhisten und Brahmanen
Und frei die Moslems sind in deinem Reich?
AKBAR
Ja, jeder Fromme jeder Religion
Darf frei das eigne Gottesbild verkünden,
Die Jesuiten auch und ihre Kirche.
JESUIT
Darf auch das Evangelium verkünden
Die Kirche Christi hier an deinem Hof?
AKBAR
Dir, Jesuit, vertraue ich sogar
Zur Bildung meinen Erstgebornen an.
Erziehe ihn im Glauben deiner Kirche,
Sprich von der Liebe Gottes, von Maria!
Doch bitte ich dich eines, Jesuit,
Erschrecke meinen kleinen Knaben nicht
Mit finsteren Geschichten von dem Teufel
Und mit Berichten von den Höllenqualen!
JESUIT
Je mehr ich eine Menschenseele liebe,
Je mehr will ich die Menschenseele führen
Zur absoluten, unbedingten Liebe
Des Gottes, der die Menschenkinder liebt!
Sie sollen keine Angst vorm Vater haben!
Ich selber will als väterlicher Lehrer
Des lieben Gottes Vaterherz verkörpern
Und möchte deinem erstgebornen Sohne
Nichts bringen als bedingungslose Liebe!
AKBAR
So werde du der Lehrer meines Sohnes.

NEUNTE SZENE

(Akbar, ein moslemischer Mufti, der Jesuiten-Missionar Sankt Francois-Xavier.)

AKBAR
Besonders die Muslime und die Christen
Versperren sich der großen Toleranz.
Ihr redet stets von eurer Offenbarung,
Ihr pocht darauf, dass Gott sich offenbart.
Wie aber offenbart sich Gott in Wahrheit?
Ist Gott der Eine, welcher einzig ist,
Ist Gott der Eine in den drei Personen?
MUFTI
Die Christen sind die großen Gottgeseller!
Denn wenn die Heiden von den Göttern reden,
So glauben sie ja nicht an Gott den Einen.
Die Christen aber sagen, dass sie glauben
An Gott den Einen, dann behaupten sie,
Auch Jesus und Maria seien Gott.
FRANCOIS XAVIER
Unkenntnis unsres Glaubens ist das nur.
Wir glauben an das Eine Wesen Gottes,
Die Einheit seiner göttlichen Natur,
Doch Gott hat sich in Jesus offenbart
Als Eine Gottheit, doch in drei Personen.
Die erste Gottperson ist Vaterschaft
Und ist die liebende Person in Gott,
Die zweite Gottperson ist Sohnschaft und
Ist die Person, die die geliebte ist,
Die dritte Gottperson ist Geistigkeit
Und ist Vereinigung der zwei Personen
Und ist die Liebe, welche göttlich ist.
So glauben wir an Eine Gottheit, die
In sich ist eine liebende Gemeinschaft,
Und darum auch bekennen nur wir Christen,
Daß Gott die Liebe ist. Ja, Gott ist Liebe!
MUFTI
Gott ist nur Einer, der Allmächtige,
Dem alle sich zu unterwerfen haben!
Drum nur die orthodoxen Moslems sind
Die wahren Gläubigen, die Unterworfnen,
Die wahren Sklaven des Allmächtigen.
AKBAR
Laßt mich in Ruhe mit der Offenbarung!
Ich will nicht blind vertrauen euern Büchern!
Die Krone der Natur ist der Verstand
Des Menschen. Was ich nicht erkennen kann
Vom Göttlichen, das will ich auch nicht glauben.
Ich habe von dem Upanishad gelernt,
Daß alle die verschiednen Namen Gottes
In Wahrheit nur den Einen Gott bezeichnen.
Allah ist ja der Vater in dem Himmel!
MUFTI
Allah ist Unser Vater in dem Himmel?
FRANCOIS XAVIER
Und Jesus Christus ist der Sohn Allahs?
MUFTI
Das ist ja Ketzerei und Blasphemie!
Allah hat keine Töchter, nicht Allath,
All-Uzza nicht, die Schwanengöttinnen,
Fürsprecherinnen nicht im Himmelreich,
Allah hat auch nicht einen Sohn gezeugt!
Ja, Jesus ist ein heiliger Prophet,
Doch der Messias ist nicht Gottes Sohn!
FRANCOIS XAVIER
Wer aber nicht bekennt, dass Gott ein Mensch
Geworden ist in Jesus dem Messias,
Stammt vom Mysterium des Antichristen!
MUFTI
Jetzt zünden wir den Feuerofen an
Und heizen siebenfach das Feuer an,
Dann nehm ich in die Hände den Koran,
Das wahre Buch der Offenbarung Gottes,
Du Christ nimmst in die Hände deine Bibel,
Wir werfen dann uns in den Feuerofen!
Dann wird der Herr das Gottesurteil fällen!
Denn du mit deiner Bibel wirst verbrennen,
Der heilige Koran wird nicht verbrennen!
FRANCOIS XAVIER
Du sollst den Herrn, den Schöpfer, nicht versuchen!
Nie werde ich das Buch der Bücher nehmen
Und selbst die Bibel in das Feuer werfen!
So können nur die Feinde Gottes reden!
AKBAR
Ich ehre, Mufti, deinen starken Glauben.
Und weil du mir zutiefst sympathisch bist,
Drum bitt ich dich, steig schon mal in das Feuer,
Vielleicht traut sich der Christ, dir nachzufolgen,
Dir kann ja nichts passieren, lieber Mufti.
Ich jedenfalls will den Verstand behalten
Und traue Averrhoes und Avicenna,
Daß die Vernunft des Menschen weiser ist
Als der Koran, als des Propheten Worte.
FRANCOIS XAVIER
Wenn die Vernunft des Menschen nicht erleuchtet
Wird von dem Glauben an die Offenbarung,
Erkennt die menschliche Vernunft allein
Nicht die Dreifaltigkeit des einen Gottes.
AKBAR
Ich treff mich lieber mit den rationalen
Vertretern reiner menschlicher Erkenntnis,
Mit Rationalisten und mit Humanisten,
Als mit den frommen Fundamentalisten
Und blinden Hörigen der Offenbarung.

ZEHNTE SZENE

(Akbar und eine Versammlung von Männern der theologischen und philosophischen Wissenschaft
aller Religionen, Konfessionen und Sekten.)

AKBAR
Ich will in meinem Kaiserreiche Indien
Ein religiös geeintes Volk, ich will
Auf die Vernunft begründet einen Glauben,
Der alle die Bekenntnisse und Sekten
Vereinigt in dem einen Credo: Gott
Ist Gott und alle Menschen seine Kinder.
MUSLIMISCHER PHILOSOPH
Wir bringen Philosophenwissenschaft
In diese neue Einheitskirche ein,
Daß nicht die trennenden Bekenntnisse
Und Offenbarungen und Dogmen zählen,
Allein die rationale Logik zählt,
Wie Aristoteles sie uns gelehrt.
DERWISCH
Die Mystik des Islam bringt in die Kirche
Des Einen Gottes ein die Trunkenheit,
Den Tanz, ja, selbst das Tanzen auf den Gräbern!
BRAHMANE
Die heilige Brahmanenkaste Indiens
Schenkt unsrer neuen Einheitskirche Weisheit
Und Wege zur Vereinigung mit Gott
Durch theosophische Erkenntnis, dass
Das Wahre Selbst ist eins mit Gottes Geist.
JAINA-MÖNCH
Die Jünger der Jaina-Religion
Der Einheitskirche machen zum Geschenk,
Daß Gott der Schöpfer aller Kreaturen
Und dass vernünftige Geschöpfe wie
Die Menschen niemals Tiere essen sollen.
BUDDHIST
Wir Jünger unsres großen Meisters Buddha
Der Einheitskirche schenken die Versenkung,
Das Meditieren, das Erlöschen und
Die Ich-Erlösung in der großen Leere.
AKBAR
Und so sind alle Gotteskinder Brüder.
Jedoch den Pfaffen der Ecclesia
Catholica hab ich nicht eingeladen.
Ich weiß, er ist der Meinung, dass die Kirche
Von Rom allein die wahre Kirche ist
Und dass der Glaube dieser wahren Kirche
Der wahre Glaube an den wahren Gott ist.
Und darum lehnt auch dieser Pfaffe ab
Das Einheits-Ethos unsres Synkretismus.
DERWISCH
Um eines doch beneiden wir die Römer:
Um ihren Papst, den Stellvertreter Gottes.
AKBAR
Um dieses Element der Religion
In unsre Einheitskirche aufzunehmen,
Erkläre ich mich selbst, der große Akbar,
Zum Papst und Cäsar unsrer Einheitskirche!
Als Oberhaupt der Einheitskirche Indiens
Ist Akbar als Cäsaropapst unfehlbar
Und definiert den einen wahren Glauben.
ALLE
Wir alle stimmen deinem Credo zu.
AKBAR
Wir glauben an den Einen Gott der Götter,
Der unerkennbar ist und namenlos.
Die Gottheit offenbart sich in der Welt,
Die Schöpfung ist der Schleier dieser Gottheit.
Der Gott ist Eins und Alles. Gott ist Welt.
Ja, jede Seele ist ein Funke Gottes.
Gott ist der Schöpfer aller Lebewesen
Und darum kündet unser sanfter Glaube
Die Lebensrechte aller Kreaturen
Und predigt vegetarische Ernährung.
Von aller Pflanzennahrung sind verboten
Die Bohnen. In den Bohnen nämlich wohnen
Die Ahnenseelen, die wir ehren sollen.
Desweiteren beschließt die Einheitskirche,
Daß es fortan verboten ist, Moscheen
Zum Gottesdienste zu besuchen und
Verboten gleichfalls, Kirchen zu errichten,
In denen Gottes Sohn geopfert wird.
Die Gotteshäuser aller Religionen
Verwandeln wir in Pferdeställe, Schenken,
Tanzhäuser oder Freudenmädchenhäuser.
Kein Gott soll fortan mehr in Indiens Reich
Verehrt und angebetet werden als
Der Eine Einheitsgott des Synkretismus!
DERWISCH
Ich wusste immer, dass der wahre Gott
Nicht wohnt in Kirchen, Tempeln und Moscheen,
Daß Gottes Wahrheit wohnt vielmehr im Wein!
BUDDHIST
Ich wusste immer, dass die Götter alle
Bedürftig der Erlösung sind, dass über
Den Göttern steht die absolute Leere.
HINDUIST
Ich wusste immer, dass die Götter alle
Ein Gott nur sind und dieser Gott ist Welt.
JAINA-MÖNCH
Ich wusste immer, dass man Gott nicht liebt,
Wenn man das Fleisch von einem Tier frisst.
MOSLEM
Ich wusste immer, dass der eine Gott
Ist einer und der Einzige allein.
AKBAR
Gott ist der Kosmos! Gott ist Ich und Du!
Ein Anathem den Katholiken Roms!

BHAGAVADGITA

ERSTER BIS SIEBENTER GESANG

ERSTER GESANG

Drithavashta
Was die Meinen taten, sag mir,
Und was die Pandavas, als sie
Auf dem Felde kampfbegierig
Sich versammelt, o Sanyaja.

Sanyaja
Als der König Duryodhana
Der Pandava Krieger schaute,
Da trat er zu seinem Lehrer
Und er sagte diese Worte:

Schau das Heer der Pandu-Söhne,


Lehrer, wie es aufgestellt
Ist von deinem klugen Schüler,
Von dem Sohne des Drupada.

Helden sind es, Bogenschützen,


Stark wie Bhina und Arjuna.
Yuyudauda schau, Vivata
Und Drupada schau, den Krieger.

Drishtatehu, Cehitana
Und den tapfern Fürst der Kashis
Purujit und Kantibohja
Und den starken Fürst der Shibis

Yudhajanu, Ittamanjas
Und den Sprößling der Subhadra
Und die Söhne der Draupadi:
Alle sind sie große Krieger.

Nun vernimm auch, o Brahmane,


Wer die besten sind bei uns,
Wer die Führer meines Heeres,
Diese bring ich dir zur Kenntnis:

Du und Bishma, Karna, Kripa,


Der ein Sieger ist im Kampf,
Ashvattama und Vikarna
Und der Sohn des Somadetta.

Und noch viele andre Helden,


Die für mich ihr Leben geben,
Mit verschiednen Waffen kämpfend,
Allesamt im Kampf erfahren.

Unser Heer, geführt von Bishma,


Reicht nicht aus für einen Sieg.
Jenes Heer, geführt von Bhima,
Das reicht aus für einen Sieg.

Und so mögen alle Krieger


Nun in dem Geschehn des Krieges
Jeder Mann an seiner Seite
Allermeist den Bishma schützen.

Durogodhanas starker Ahnherr


Stimmte in Begeisterung
Lauthals an ein Löwenbrüllen
Und er blies das Muschelhorn.

Drauf erschollen Muscheln, Pauken,


Trommeln, Tamburine, Hörner,
Auf den großen Rossewagen
Bliesen sie die Himmelsmuscheln!

Hrishikesha blies die Muschel


Pancajanya und Arjuna
Blies die Muschel Devadetta,
Bhima blies die Muschel Paundra.

Judishtiva, Sohn der Kunti,


Blies die Anatavigaya,
Nahula blies die Shugosha,
Suhudeva die Manipushpaka.

Auch der Fürst der Kashis blies,


Dieser große Bogenschütze,
Und der Held Shikantu blies
Salayaki und Vivata

Und die Söhne der Draupadi


Und der Sprössling der Subhadra,
Diese bliesen ihre Muscheln,
Jeder Mann auf seine Weise.

Dieser große Lärm der Hörner


Klang im Himmel, klang auf Erden,
Dieser Lärm zerriss die Herzen
Allen Volks von Dritavashtra.

Als nun schaute der Pandava


Mit dem Affen auf der Fahne
Dritarashtras Krieger stehen,
Hob er seinen Pfeil und Bogen.

Und er sprach zu Hrishikasa:


Arjuna:
Zwischen diesen beiden Wagen
Halte meinen Wagen an,
Unerschütterlicher Gott!

Alle Krieger kampfbegierig


Will ich mustern, denn ich will
Wissen doch, mit wem ich kämpfe
In der Arbeit dieses Krieges.

Überschaun will ich die Männer,


Die hier stehn bereit zum Kampf,
Um dem bösen Duryjodha
Sich gefällig zu erweisen.

Sanyaya:
So von Gaudakeshas Worten
Angeredet, Hrishikesha
Hielt den Rossewagen an
Zwischen beiden Kriegerheeren.

Stand vor Bishma, stand vor Drupa,


Stand vor allen Heeresfürsten,
Sagte: Sohn der Pritha, schau
Heut der Kuru Volksversammlung.

Und der Sohn der Pritha schaute


Väter, Lehrer, Mütterbrüder,
Brüder, Söhne, Enkelsöhne
Und Genossen und Gefährten,

Schaute Freunde und Verwandte


Stehn in beiden Kriegerheeren.
Als der Sohn der Kunti alle
Die Verwandten sah im Heer,

Da erfüllte ihn Erbarmen


Und er sagte in Bestürzung:
Arjuna:
Wie ich die Verandten, Krishna,
Kampfbereit in Reihen sehe,

So erschlaffen meine Glieder


Und mein Gaumen trocknet aus
Und ich kann nicht grade stehen
Und mein Denken ist verwirrt.

Schlechte Omen nehm ich wahr,


Krishna mit den schönen Haaren,
Und kein Glück seh ich erwachsen,
Wenn ich die Verwandten töte.

Ich verlang nicht nach dem Sieg,


Krishna, nicht nach Herrschaftsfreude.
Was ist Herrschaft, Herzensdieb,
Was Genuss und was das Leben?

Streben wir nach Herrschaftsfreude


Und Genüssen für die Menschen,
Was, wenn diese Menschen stehen
Uns im Kriege gegenüber?

Lehrer, Väter, Söhne, Enkel,


Schwäger, Mutterbrüder, Freunde,
Die Großväter und Verwandten
Und Gefährten und Genossen,

Alle die will ich nicht töten,


Ob sie selbst auch mich ermorden,
Nicht um Herrschaft in den Himmeln,
Auch nicht für die Erdenherrschaft.

Welche Freude kann uns werden,


Wenn wir die Verwandten töten?
Sünden werden an uns kleben,
Wenn wir unsre Feinde töten.

Darum dürfen wir die Leute


Drithavastras nicht ermorden,
Denn sonst werden wir nicht glücklich,
Wenn wir die Verwandten töten.

Wenn auch jene voller Habsucht


Das Verbrechen nicht erkennen
Der Ermordung der Familie
Und die Sünde des Verrates,

Wir doch sollten das verstehen,


Uns von Sünden rein zu halten,
Die wir ein Verbrechen nennen
Die Ermordung der Familie.

Die Vernichtung der Familie


Auch vernichtet alte Bräuche,
Sind die Bräuche erst vernichtet,
Dringt in die Familie Sünde

Und in Folge solcher Sünde


Werden Frauen auch verdorben,
Sind die Frauen erst verdorben,
So vermischen sich die Kasten.

Die Vermischung aber führt


Die Zerstörer der Familie
In die Hölle. Ihren Ahnen
Wird dann auch nicht mehr geopfert.

Durch Vermischung in den Kasten


Und Zerstörung der Familie
Gehn zugrunde alte Bräuche,
Die seit Ewigkeiten gelten.
Menschen kommen in die Hölle,
Die zerstören die Familie,
Die Bedränger aller Menschen,
Dieses haben wir gelernt.

Beinah hätten wir gesündigt,


Als wir aus Begier und Habsucht
Und Verlangen nach der Herrschaft
Die Familie töten wollten.

Wenn bewaffnet die Verwandten


Fänden mich in diesem Kriege
Wehrlos, würden sie mich töten,
Wahrlich, dieses wär mir lieber!

Samyanya:
Darauf setzte sich Arjuna
In den Schoß des Wagens nieder,
Fallen ließ er Pfeil und Bogen,
Kummer, Kummer nur im Herzen!

ZWEITER GESANG

Samyanya:
Zu dem tränenvollen, trüben
Mitleidvollen feuchter Augen
Sprach der Madhutöter Krishna
Voll Erhabenheit die Worte:

Der Erhabene:
Woher dieser zage Kleinmut,
Der dem edlen Mann missfällt
Und verschließt die Tür zum Himmel
Und bringt einen Mann in Schande!

Nicht unmännlich, Sohn der Pritha,


Denn das ziemt sich nicht für dich,
Herzensschwachheit wirf du ab
Und erhebe dich, du Krieger!

Arjuna:
Wie soll ich mit Bishma kämpfen
Und mit Drona, Madhutöter,
In der Schlacht mit Pfeilen kämpfen,
O Verehrungswürdiger?

Besser ist es ja, die Lehrer


Nicht zu töten, von Almosen
In der Welt zu leben. Töt ich,
Isis als fräß ich Menschenfleisch!
Sollen wir denn lieber siegen
Oder uns besiegen lassen?
Nach der Tötung der Verwandten
Wollen wir ja nicht mehr leben!

Ratlos ist mein Herz, o Herr,


Unklar ist mir meine Pflicht.
Zeige mir den bessern Weg,
Du bist Lehrer, ich bin Schüler.

Was vertreibt mir meinen Kummer,


Der vertrocknet meine Sinne?
Was soll mir ein Königreich
Durch das Morden der Familie?

Samyaya:
Darauf sagte Gaudakesha,
Der Bedränger seiner Feinde,
Zu Arjuna vor den Heeren,
Dem Verzagten diese Worte:

Der Erhabene:
Ach du klagst um jene Menschen,
Die nicht zu beklagen sind!
Weise klagen nicht um Tote,
Klagen nicht um Lebende.

Niemals war ich nicht, noch du,


Noch die Fürsten, auch in Zukunft
Werde ich sein, wirst auch du sein,
Werden sein die Fürsten alle.

In dem Leibe hat der Geist


Kindheit, Jugend, Reife, Alter.
Nach dem Tode geht die Seele
Wieder ein in neue Körper.

Doch der Einfluss der Materie,


Frost und Hitze, Schmerz und Freude,
Kommt und geht, ist nicht von Dauer,
O du Sohn des Barata.

Weise ist, wen dieser Einfluß


Der Materie nicht beeinflusst,
Schmerz und Freude sind ihm gleich,
Dieser wird unsterblich sein.

Nichtsein nicht wird existent,


Seiendes wird nicht zu Nichts.
Zwischen Sein und Nichtsein ist
Weisen wohlbekannt die Grenze.
Unvergänglich ist das Wesen,
Das durchdringt das Weltenall.
Dieses Wesens Untergang
Ist unmöglich zu bewirken.

Es vergehen nur die Leiber.


Ewig, unvergänglich ist,
Unermesslich ist der Geist.
Darum kämpfe, o Arjuna!

Mörder ist ja nicht der Geist,


Nicht ermordet wird der Geist.
Wer den Geist nennt einen Mörder
Oder Toten, ist ein Tor.

Ungeboren ist der Geist


Und der Geist ist auch unsterblich.
Ewig uranfänglich ist er,
Stirbt nicht bei des Köpers Tod.

Unvernichtbar, ungeboren,
Unvergänglich ist der Geist.
Sohn der Pritha, wer das weiß,
Welchen Geist klann der dann töten?

Wie ein abgelegtes Kleid,


Neues angezognes Kleid,
Also legt der Geist den Leib ab,
Geht in neue Körper ein.

Waffe nicht verletzt den Geist,


Feuer nicht verbrennt den Geist,
Wasser nicht benetzt den Geist,
Sturmwind trocknet nicht den Geist.

Unverwundbar, unverbrennbar,
Unbenetzbar, nicht zu trocknen,
Ewig und allgegenwärtig
Ist der Geist unwandelbar.

Unveränderlich der Geist,


Auch nicht wahrnehmbar der Geist,
Unergründlich. Wer das weiß,
Trauert nicht um einen Toten.

Denkst du, dass er stets geboren,


Immer wieder sterben werde,
Darfst du doch nicht um ihn trauern,
O du Mann mit starkem Arm.

Den Gebornen ist das Sterben


Sicher, den Gestorbnen ist
Sicher das Geborenwerden.
Traure nicht, es muss so sein.

Denn der Ursprung aller Wesen


Ist nicht wahrnehmbar, allein
Wahrnehmbar ist die Erscheinung,
Unergründlich ist ihr Ende.

Einer preist den Geist als Wunder,


Einer sieht ihn als ein Wunder,
Einer spricht von einem Wunder,
Aber keiner kennt den Geist.

Dieser Geist in jedem Körper


Ist vollkommen unvernichtbar,
Darum sollst du alle Wesen,
Alle Toten nicht beklagen.

Zittre nicht vor deiner Pflicht,


Habe deine Pflicht im Auge.
Nichts ist für den Krieger besser
Als des Kriegs Gerechtigkeit.

Heil dem Krieger, Sohn der Pritha,


Der in einem Kriege kämpft,
Den er selber nicht begonnen,
Diesem öffnet sich der Himmel.

Willst du nicht im Kriege kämpfen,


So versäumst du deine Pflicht,
So verlierst du deinen Ruhm
Und besudelst dich mit Makel.

Und die Menschen in der Nachwelt


Sich erzählen deine Schande.
Doch für einen Mann von Ehre
Nichts ist schlimmer als die Schande.

Feigling nennen dich die Krieger,


Weil du nur aus Angst nicht kämpftest.
Jene, die dich hochgeachtet,
Sehn dich dann verächtlich an.

Viele Worte wird man sagen,


Welche keiner sagen sollte,
Deine Feinde werden spotten.
Was ist schmerzlicher als Spott?

Mag es sein, du wirst getötet,


Schau, dann kommst du in den Himmel.
Mag es sein, du siegst im Krieg,
Dann wirst du ein Fürst auf Erden.

Schmerz und Freude sei dir gleich


Und Gewinne und Verluiste,
Siege oder Niederlagen,
Also rüste dich zum Kampf.

Dies ist die Samkhya-Lehre.


Nun vernimm die Yoga-Lehre
Und befrei dich von den Werken,
O Arjuna, Sohn der Pritha.

Hier gibt’s keinen Untergang


Einmal angefangnen Strebens
Und das Streben nimmt nicht ab.
Yoga schützt in der Gefahr.

Hier ist Ein Gedanke nur,


In Entschlossenheit sich äußernd.
Viel sind die Gedanken jener,
Welche unentschlossen sind.

Der entschlossene Gedanke


Richtet nicht sich auf Versenkung
Jener an Genuss und Macht
Hängenden, die kleben töricht

An der Veden Blumenrede,


Deren Redeblumen Toren
Immerdar im Munde führen,
Redend so: Es gibt nichts andres!

Die besessen von Begierden


Streben nach den Himmelsbetten,
Wollen neugeboren werden,
Um Genüsse zu erlangen.

Veden sprechen von den Gunas,


Von der materiellen Welt.
Diese soll dir nichts bedeuten,
Du sei mutig nur und keusch.

Denk dir einen Sammelteich,


Viele Flüsse in ihn strömend.
Also ist auch der Brahmane,
Der der Veden Weisheit nützt.

Denke immer nur ans Handeln,


Denk nicht an des Handelns Früchte.
Nicht die Früchte führen dich,
Leb auch nicht im Müßiggang.
Tu ergeben deine Werke,
Laß von Sinneslüsten ab,
In Erfolg und Misserfolg
Bleib gleichmütig und ergeben.

Wenig gilt das Handeln nur,


Viel gilt geistige Ergebung.
Suche Schutz in deinem Herzen,
Denk nicht an des Handelns Früchte.

Wessen Herz ergeben ist,


Achtet nicht Verdienst noch Schuld.
Fleißig sei in der Ergebung,
Dann gelingen deine Werke.

Weise mit ergebnem Herzen


Lassen von des Handelns Früchten
Und erlöst von der Geburt
Gehen sie zur Stätte Leidlos.

Ist dein Herz erst überdrüssig


Allen Wirrnissen der Torheit,
Sind gleichgültig dir die Bücher
Religiöser Schriftgelehrter.

Wenn du erst die Tradition


Angeschaut als unbrauchbar,
Bleibe dann in der Versenkung
Und erreiche die Ergebung.

Arjuna:
Wie ist denn der feste Weise
In beharrlicher Vertiefung
Und wie spricht der Mann voll Einsicht
Und wie sitzt er und wie geht er?

Der Erhabene:
Wenn der Mann erst alle Wünsche
Seines Herzens fahren lässt,
In sich selbst befriedigt ist,
Dann ist seine Weisheit fest.

Der in Schmerzen nicht erzittert


Und der nicht verlangt nach Glück,
Frei von Wollust, Angst und Zorn,
Dieser Weise ist voll Einsicht.

Wer begierdelos die Welt schaut,


Ob sie süß ist oder bitter,
Nicht begehrt und nicht verabscheut,
Dessen Weisheit ist gesichert.
Wer die Sinne vom Objekt
Zieht ins Innere zurück
Wie die Schildkröt ihre Glieder,
Dessen Weisheit ist gesichert.

Die Objekte werden schwinden


Für den frommen Mann, der fastet,
Selbst noch der Geschmack der Dinge
Schwindet bei der Schau des Höchsten.

Selbst des einsichtsvollen Menschen


Herz wird mächtig hingerissen
Von den aufgeregten Sinnen,
O Arjuna, Sohn der Kunti.

Darum zügle deine Sinne


Und verharre in Ergebung,
Ganz allein mit Gott beschäftigt,
Weise zügeln ihre Sinne.

Der an die Objekte denkt,


Den verlangts nach den Objekten,
So entsteht in ihm Begierde,
Die Begierde zeugt den Zorn.

Aus dem Zorn entspringt die Torheit,


Aus der Torheit die Verwirrung.
So geht der Verstand verloren
Und die Seele geht zugrunde.

Aber wer sich selbst beherrscht,


Das Objekt begierdelos
Anschaut, und auch ohne Abscheu,
Der gelangt zum innern Frieden.

Friede macht ihn frei von Schmerzen.


Wessen Herz den Frieden fand,
Dessen Herz gelangt zur Einsicht
Und befestigt seine Einsicht.

Nichtergebnen wird nicht Einsicht,


Jenen, die nicht meditieren,
Sie erlangen keine Ruhe,
Ruhelose bleiben glücklos.

Wessen Herz sich immer richtet


Nach den Sinnen, wie sie schweifen,
Jenen reißt es den Verstand fort
Wie ein Schiff im Meeressturm.

Wer zurückzieht seine Sinne


Von den sinnlichen Objekten,
Dessen Weisheit wird im Herzen
Sein von dauerndem Bestand.

Ist es Nacht für alle Wesen,


Wacht der Selbstbeherrschte, Keusche.
Sind am Tag die Wesen wach,
Ist es dunkle Nacht dem Weisen.

Flüsse strömen in das Meer,


Doch das Meer wird nimmer voll.
Jener, der entsagt den Wünschen,
Findet seine Seelenruhe.

Wer entsagt Begierden, Wünschen,


Allem egoistischen Verlangen,
Ohne Selbstsucht lebt, der findet
In der eignen Seele Ruhe.

So ist Brahman, Sohn der Pritha,


Der bewahrt vor aller Torheit.
Ist man in der Todesstunde
Gott nah, geht man ein in Gott!

DRI(TTER GESANG

Arjuna
Wenn die Einsicht höher steht
Als das Werk, o Weltbedränger,
Warum treibst du mich dann an
Zu dem Schreckens-Werk des Krieges?

Mit dem Widerspruch der Worte


Du verwirrst mir den Verstand.
Darum nenne mir das Eine,
Wie ich zu dem Heil gelange.

Der Erhabene
Auf der Erde sind zwei Wege
Zu dem Heil, wie ich schon sagte.
Da ist der Erkenntnis Weg
Und da ist der Weg des Handelns.

Doch wer keine Werke tut,


Ist noch nicht von Werken frei,
Und vollkommen wird man nicht
Durch die Flucht aus dieser Welt.

Auch nicht einen Augenblick


Ist ein Mensch von Werken frei
Und die materielle Welt
Treibt den Menschen stets zu Werken.
Wer im Zaum hält seine Sinne,
Aber immerfort im Innern
Denkt ans sinnliche Objekt,
Diesen nenn ich einen Heuchler.

Wer die Sinne aber zügelt


Durch den innern Sinn, Arjuna,
Werke tut, Erfolg nicht achtet,
Dieser Mensch ragt hoch empor.

Tu du Werke, die notwenidg,


Taten besser sind als Muße.
Deinen Körper zu erhalten
Mußt du ja auch Werke tun.

Diese Welt zusammenhalten


Doch die Werke. Darum tu du
Deine Werke, Sohn der Kunti,
Aber häng nicht an der Welt.

Als der Schöpfer schuf die Schöpfung


Und das Opfer, sprach der Schöpfer:
Pflanzt euch fort in dieser Schöpfung,
Eure Unschuld sei das Opfer.

Freut die Götter doch das Opfer,


Daß euch dann die Götter segnen.
Macht ihr Göttern eine Freude,
Werdet ihr das Heil erreichen.

Götter spenden euch Genüsse,


Wenn ihr ihnen bringt das Opfer.
Wer der Götter Gaben nimmt,
Doch nicht opfert, ist ein Dieb.

Jene, die vom Opfer essen,


Werden frei von ihren Sünden.
Böse bleiben schuldbeladen,
Die nur für sich selber kochen.

Aus der Nahrung werden Wesen,


Aus dem Regen wird die Nahrung,
Aus dem Opfer kommt der Regen,
Aus den Werken kommt das Opfer.

Dieses Werk hat seinen Ursprung


In dem Brahman und das Brahman
Kommt vom Unvergänglichen,
Brahman ewig ist im Opfer.

Wer das Weltrad auf der Erde


Faul nicht weiterdrehen will
Und nur denkt an Sinnenlust,
Lebt umsonst, o Sohn der Pritha.

Wer sich freut am Wahren Selbst,


Dem sein Wahres Selbst genug ist,
Mit dem Wahren Selbst zufrieden,
Der braucht ja nichts mehr zu tun.

Dieser Mensch ist unbeteiligt


An den Taten auf der Erde,
Unabhängig ist sein Denken
Ganz von allen Lebewesen.

Ohne auf Erfolg zu schauen,


Tu die Werke, die du tun sollst.
Denn der Mann, der seine Pflicht tut,
Der erreicht das höchste Ziel.

Durch die Werke kam der weise


Janka zur Vollkommenheit.
Halt die Erde nur in Ordnung
Durch dein Handeln, deine Werke,

Was ein weiser König tut,


Das tun auch die andern Menschen,
Wonach sich der Weise richtet,
Dem folgt nach die ganze Welt.

Nichts gibt’s in den Welten allen,


Was ich noch vollbringen müsste,
Alles hab ich schon vollbracht,
Dennoch tu ich immer Werke.

Wäre ich nicht unermüdlich


Schaffend tätig, Sohn der Pritha,
Wäre ich ein schlechtes Vorbild
Und die Menschen gingen müßig.

Welten gingen ja zugrunde,


Wäre ich nicht schaffend tätig,
Ursach wäre ich des Chaos,
Würde schaden den Geschöpfen.

Toren kleben an den Werken,


Weise aber tun die Werke,
Ohne auf Erfolg zu achten,
Um die Ordnung zu erhalten.

Doch der Weise störe nicht


Die Unwissenden, die handeln,
Die stets denken an Erfolg,
Gott ergeben bleibt der Weise.

Die Materie tut die Werke,


Jener, dessen Geist verblendet,
Denkt: Ich selber bin der Täter,
Werke tut mein Wahres Selbst.

Aber wer die Wahrheit kennt,


Daß Materie nicht dem Geist gleicht,
Weiß, dass die Materie wirkt,
Klebt nicht an der Sinnenwelt.

Die betört von der Materie,


Hängen an den Leidenschaften.
Diese Toren nicht verwirre,
Der die Wahrheit weiß, der Weise.

Alle Werke tu für Gott,


Denke an dein Wahres Selbst,
Nichts erwarte du, sei selbstlos,
Also kämpfe unbeschwert.

Die, die meiner Lehre folgen,


Immer gläubig, ohne Murren,
In Beständigkeit des Glaubens,
Die erlösen sich durch Werke.

Doch die Unverständigen


Murren über meine Lehre,
Folgen den Geboten nicht,
Diese Seelen sind verloren.

Jener, der besitzt die Einsicht,


Handelt stets in Harmonie
Mit der eigenen Natur.
Was kann noch die Zucht bewirken?

Jede Seele liebt und hasst


Auf die eigne Weise, aber
Laß dich davon nicht beherrschen,
Feindlich sind die Leidenschaften.

Besser schlecht die eigne Pflicht tun


Als die Pflicht tun eines andern.
Tu die eigne Pflicht und stirb!
Nicht erfüll die Pflicht der Andern.

Arjuna
Warum tut der Mensch de4nn Böses,
Was treibt Menschen an zum Bösen
Gegen ihren eignen Willen,
Ohne dass sie einer zwingt?
Der Erhabene
Das ist Wut, das ist Begierde,
Stammend aus den Leidenschaften.
Das ist unheilvolle Wut
Und gefräßige Begierde.

Wie der Rauch verhüllt das Feuer,


Wie der Schmutz befleckt den Spiegel,
Schoß verbirgt die Leibesfrucht,
Zorn verdunkelt die Erkenntnis.

Die Erkenntnis wird verdunkelt


Von gefräßiger Begierde,
Sohn der Kunti, die Begierde
Ist ein Feuer unersättlich.

In den Sinnen, im Verstand


Sitzen diese Leidenschaften.
So verblenden Zorn und Wollust
Geister, die erkennen wollen.

Darum zügle deine Sinne


Und beherrsch die Leidenschaften
Und entsage jenem Bösen,
Der Erkenntnis will verhindern.

Hoch erhaben sind die Sinne,


Höher ist der innre Sinn,
Höher noch ist die Vernunft,
Über allem steht der Geist,

Geist, der höher als Vernunft,


Du erkenne diesen Geist,
Richt dich selber auf durch ihn
Und vernichte die Begierde.

VIERTER GESANG

Der Erhabene
Diese Lehre der Ergebung
Hab ich Vivasvat verkündigt,
Jener tat sie Manu kund,
Der gab sie Ishvaku mit.

So die königlichen Weisen


Lernten durch die Tradition.
Mit der Zeit ging sie verloren,
Diese Lehre der Ergebung.

Aber diese alte Lehre


Hab ich heute dir verkündigt,
Denn du liebst mich, bist mein Freund,
Das ist das Geheimnis, Lieber.

Arjuna
Später bist du doch geboren
Als geboren Vivasvat,
Wie, dass du zuerst verkündigt
Diese Lehre der Ergebung?

Der Erhabene
Freund, wie oft bin ich geboren
Und wie oft bist du geboren,
Ich kenn alle die Geburten,
Doch du kennst nicht die Geburten.

Ungeboren, unvergänglich
Bin ich, König der Geschöpfe,
Werde immer neu geboren
Durch das Wunder meiner Kraft.

Ist das Recht im Untergang,


O du Sohn des Barata,
Nimmt das Unrecht zu auf Erden,
Dann erschaffe ich mich selber.

Zu dem Schutze aller Guten,


Zur Vernichtung alles Bösen,
Aufzurichten neu das Recht
Werde wieder ich geboren.

Wer mein göttliches Entstehen


Und mein Werk in Wahrheit kennt,
Stirbt er, wird nicht neu geboren,
Sondern kommt zu mir, Arjuna.

Frei von Zorn, Angst und Verlangen,


Mir vertrauend, mich bewahrend,
Durch Askese der Erkenntnis
Sind sie in mich eingegangen.

Wie die Menschen zu mir kommen,


Also will ich sie belohnen.
Und auf allen frommen Wegen
Folgen sie dem einen Gott.

Den Erfolg der Werke wünschend,


Opfern sie auf Erden Göttern.
Schnell tritt in der Menschenwelt
Der Erfolg der Werke ein.

Ich erschuf der Kasten Ordnung,


Dies entspricht der Erdenordnung.
Dennoch handle ich nicht selber
Und bin unveränderlich.

Mich beflecken nicht die Werke,


Ich verlange nicht Erfolg.
Wer mich so erkennt, der wird
Nicht gebunden durch die Werke.

So die Alten taten Taten,


Die ja die Erlösung suchten.
Wie die Alten tu du Werke,
Ohne auf Erfolg zu achten.

Was ist Werk und was ist Muße?


Drüber grübelten die Weisen.
Drum erklär ich dir die Werke,
Daß Erkenntnis dich befreit.

Wisse von dem rechten Tun


Und von den verbotnen Taten,
Wer das weiß, ist einsichtsvoll,
Handelt in Ergebung nur.

Wessen Unternehmung frei ist


Von Begierden und von Wünschen,
Rein durchs Feuer der Erkenntnis,
Diesen nennen wir den Weisen.

Streben nach Erfolg der Werke


Lässt er fahren, ist zufrieden,
Unabhängig. Er tut nichts,
Selbst wenn er die Taten tut.

Nichts erwartet er. Sein Denken


Und sein Selbst hält er im Zaum,
Lässt Besitz, bleibt frei von Sünde,
Tut nur, um den Leib zu pflegen.

Was von selbst sich bietet, reicht ihm,


Unberührt von Widersprüchen,
Ohne Missgunst, stets sich gleich,
Ist er frei, auch wenn er handelt.

Wer nicht an der Welt mehr hängt,


Mit dem Denken sucht nur Wahrheit,
Wer sich stets dem Opfer widmet,
Dessen Werk löst ganz sich auf.

Brahman ist das Opferbringen,


Brahman ist die Opfergabe,
Eingehn wird in Brahman, der
Sich versenkt ins Brahman-Opfer.

Die den Riten nur ergeben,


Bringen Opfer dar den Göttern.
Weise bringen mit dem Opfer
Selbst sich dar in Heiligkeit.

Die asketisch einsam sind,


Diese opfern ihre Sinne.
Die im Weltbetrieb voll Zucht sind,
Hängen nicht an Sinnlichkeiten.

Andre opfern ihren Atem


In den Gluten der Versenkung,
Sie beschränken all ihr Denken
Auf das Wahre Selbst im Innern.

Andere Asketen opfern


Weltlichen Besitz zur Buße,
Leben in Vertiefung, beten
Und studieren die Erkenntnis.

Andre lernen einzuatmen


Und sie lernen auszuatmen
Und sie opfern ihren Atem,
Meditieren mit dem Atem.

Andre opfern, wenn sie fasten,


Bringen dar die Lebensgeister.
Diese alle, opferkundig,
Sie vermindern ihre Sünden.

Die genießen Opfer-Nektar,


Diese gehen ein in Brahman.
Aber wer kein Opfer bringt,
Kommt nicht in die Anderswelt.

Viel verschiedne Opfer werden


Dargebracht dem Mund des Brahman.
Alle kommen aus den Werken.
Dich erlöse die Erkenntnis.

Besser als des Reichtums Opfer


Ist des eignen Denkens Opfer.
Alle Werke sich vollenden
Ganz vollkommen in Erkenntnis.

Lern durch ehrfurchtsvolles Fragen,


Diene du den Wissenden,
Dann belehren dich die Weisen
In Erkenntnissen der Wahrheit.
Du gerätst nicht in Verwirrung,
Wenn Erkenntnis du gewonnen,
Daß du alle Wesen schaust
In dir selber und in mir.

Wärst du auch der schlimmste Sünder,


Mit dem Boote der Erkenntnis
Kommst du übers Sündenmeer,
Durch Erkenntnis wirst du sündlos.

So das Feuer wird verbrennen


Alles trockne Holz zu Asche,
So auch der Erkenntnis Glut
Alles Weh verbrennt zu Asche.

Es gibt keine Läuterung


In der Welt wie die Erkenntnis.
Diese Läuterungserkenntnis
Findet in sich der Ergebne.

Nur der Gläubige gewinnt


Die Erkenntnis, sie nur suchend.
Wenn er seine Sinne zügelt,
Dann gelangt er in die Ruhe.

Nichterkennende und Zweifler,


Glaubenslose gehn zugrunde.
Diese Welt nicht, noch das Jenseits,
Noch das Glück erreicht der Zweifler.

Wer ergeben werklos lebt,


Zweifel durch Erkenntnis tilgt,
Selbstbeherrschung übt in Keuschheit,
Diese fesseln nicht die Werke.

Drum vernichte deine Zweifel,


Die aus Nichterkenntnis kommen,
Mit dem Schwerte der Erkenntnis.
Auf nun, Sohn des Barata!

FÜNFTER GESANG

Arjuna
Alle Werke aufzugeben,
Alle Werke auszuüben,
Beides preisest du, o Krishna,
Nenne mir den bessern Weg.

Der Erhabene
Das Aufgeben aller Werke,
Das Ausüben aller Werke,
Beides führt zum Heil, jedoch
Besser ist das Tun der Werke.

Ein vollkommner Frommer ist,


Der nicht hasst und nicht begehrt,
Über Gegensätzen steht,
Der wird frei von allen Fesseln.

Vom Verlassen aller Werke


Und vom pflichtgemäßen Handeln
Als Verschiednem sprechen Kinder,
Weise preisen beide Wege.

Das Aufgeben aller Werke


Schwer ist ohne rechtes Tun.
Wer sich rechtem Handeln widmet,
Der gelangt sehr bald zum Brahman.

Wer dem Handeln sich ergeben,


Wer sein Wahres Selbst geläutert
Und gezügelt seine Sinne,
Der bleibt rein bei allen Werken.

Der Ergebne kennt die Wahrheit,


Daß er selber gar nicht handelt,
Wenn er sieht, riecht, fühlt, hört, tastet,
Isst und schläft und geht und atmet,

Seine Augen schließt und öffnet,


Wenn er spricht. Vielmehr er denkt,
Daß sich seine Sinne nur
Mit den Dingen geben ab.

Wer jedoch sein Werk vollbringt


Und es nur bezieht auf Brahman,
Lässt vom Hängen an der Welt,
Ist wie Lotosblumen rein.

Leib und innrer Sinn, Verstand,


Sinne, frei vom Egoismus,
Damit tue man die Werke
Zu der Seele Läuterung.

Wer sich um Erfolg nicht kümmert,


Der erlangt die Seelenruhe.
Nichtergebne, die was wünschen,
Fesseln sich durch die Begierde.

Durch den innern Sinn befreit


Von den Werken, wohnt der Geist
Ruhig als der Herr der Stadt
In den körperlichen Pforten.
Nicht die Werke dieser Welt
Bringt der Herr und Geist hervor,
Auch die Früchte nicht der Werke,
Nein, es wirkt nur die Natur.

Weder Sünde noch Verdienst


Nimmt der Geist und Herrscher an.
Von der Torheit ist verhüllt
Die Erkenntnis. Darum irrt man.

Jene, die vertilgt die Torheit


Durch Erkenntnis ihrer selbst,
Denen offenbart Erkenntnis
Sonnengleich das Urprinzip.

Denken sie allein ans Höchste,


Sich hingebend und verschmelzend,
Gehn sie, kehren niemals wieder,
Werden sündlos durch Erkenntnis.

Weise oder Tugendreiche,


Rinder, Elefanten, Hunde,
Männer, fressend Hundefleisch,
Alles dieses ist das gleiche.

Schon auf Erden in dem Himmel


Leben, denen alles gleich ist.
Stets das Gleiche ist das Brahman.
Weise ruhen in dem Brahman.

Liebes mache dich nicht glücklich


Und Feindseligkeit nicht ängstlich.
Unverwirrt und festen Sinnes
Ruhe du nur stets im Brahman.

Häng dein Herz nicht an das Äußre,


Such die Freude in der Seele
Und versenke dich ins Brahman,
So wirst du glückselig werden.

Der Genuss durch die Berührung


In der Welt ist Quell der Schmerzen.
Diese haben Anfang, Ende,
Daran freut sich nicht der Weise.

O die Freiheit, von dem Körper


Schon auf Erden frei zu sein,
Von Begierde und von Zorn,
Dies allein macht Menschen glücklich.

Fromme, die das Glück, die Freude


Und den Lichtglanz der Erkenntnis
In sich tragen, die gelangen
Als Ergebne zu dem Brahman.

In den Brahman aufzugehn


Wird zuletzt nur Sündelosen,
Die sich selbst bezwungen haben,
Wünschen allen Menschen Heil.

Frei von Zorn und von Begierde,


Die Asketen, die sich zügeln,
Die erkannt ihr Wahres Selbst,
Diese sind dem Brahman nahe,

Fern der sinnlichen Berührung,


Auge auf die Nase richtend,
Seinen Atem regulierend,
Einzuatmen, auszuatmen,

Sinne, Denken der Vernunft


Zügelnd, nur Erlösung suchend,
Frei von Wünschen, Angst und Zorn,
Der ist ewiglich erlöst,

Wenn er mich erkennt als Gott,


Der empfängt die Buß, das Opfer,
Herr der Welten, Freund der Wesen,
Der gelangt zu meiner Ruhe.

SECHSTER GESANG

Der Erhabene
Wer sein Werk vollbringt und denkt
Nicht an den Erfolg der Werke,
Der ist weise, nicht der Mann,
Welcher seinen Herd nicht pflegt.

Was Entsagung wird genannt,


Das erkenne du als Yoga.
Niemand wird ein Yogi werden,
Der den Wünschen nicht entsagt.

Der zum Yoga steigt hinan,


Seine Werke sind sein Mittel.
Wer das Yoga schon erreicht,
Dieser steht von Werken ab.

Nicht an sinnlichen Objekten


Klebend und den eignen Werken
Und entsagend allen Wünschen,
So steigt man zum Yoga auf.
Durch das Selbst das Selbst zu stärken
Und das Selbst nicht zu ermorden,
Denn das Selbst ist Freund des Selbstes
Oder ist der Feind des Selbstes.

Ja, das Selbst ist Freund des Selbstes,


Wenn das Selbst das Selbst bezwungen.
Doch das Selbst ist Feind des Selbstes,
Wenn das Selbst sich nicht beherrscht.

Wer sein Selbst bezwungen hat


Und zur Ruhe so gekommen,
Ist gesammelt, Frost und Hitze,
Schmerz und Freude sind ihm gleich.

Yogi nennt man den Ergebnen,


Dessen Selbst befriedigt ist
Durch Erkenntnis und durch Weisheit.
Lehm, Stein, Gold ist ihm das gleiche.

Freunde oder Feinde, Gute


Oder Böse, Hassenswerte
Oder Liebenswerte, alle
Gleich behandelt gut der Fromme.

Yogi, bleibe in Versenkung,


Bleib allein an deinem Ort,
Zügle Herz und Denkorgan,
Wünsche nichts, besitze nichts.

Reinen Ortes setze dich,


Nicht zu hoch und nicht zu tief,
Deinen Sitz bedeck mit Stoff
Oder Lammfell oder Gras.

Lass dich nieder in den Sitz,


Richt den Sinn auf einen Punkt,
Zügle Denkorgan und Sinne,
Läutre selbst dich in Versenkung.

Körper, Kopf und Hals sei stille,


Blicke auf die Nasenspitze,
Rühre dich nicht von der Stelle,
Schaue aus nach keiner Richtung.

Still die Seele, frei von Furcht,


Dem Gelübd der Keuschheit treu,
Nur auf Gott das Denken richtend,
Sei versunken, Gott betrachtend.

Yogi, der Versenkung übt,


Sinn und Herz im Zaume hält,
Der erreicht die Ruhe, schließlich
Die Erlösung in der Gottheit.

Aber nichts ist die Versenkung


Dem, der zuviel isst, noch dem,
Welcher gar nichts isst, und nicht
Zuviel schlafen, zuviel wachen!

Richtig essen, sich erholen,


Tätig sein im rechten Handeln,
Richtig schlafen, richtig wachen,
Dem zuteil wird die Versenkung.

Licht an windgeschütztem Orte


Flackert nicht. So ist der Yogi,
Der sein Denken zügelt und
Übt Versenkung seines Geistes.

Möge stets das Denken ruhen


Durch die Übung der Versenkung,
Schau das Selbst an durch das Selbst
Und erfreue dich am Selbst.

So empfindest du das Glück


Jenseits aller Sinneslüste,
Das nur der Vernunft begreifbar,
Dem, der nicht verfehlt die Wahrheit.

Hast du dieses Glück erreicht,


Schätzt du nichts wie dieses Glück,
Der verwebt in dieses Glück,
Selbst im Schmutz ist der im Frieden.

Losgelöst von der Verbindung


Mit dem Schmerz, bist du versenkt.
Übe mit Entschlossenheit
Guten Mutes die Versenkung.

Die Begierden des Verlangens,


Lasse die Begierden fahren,
Halte deine Schar der Sinne
Durch den innern Sinn im Zaum.

Ganz allmählich komm zur Ruhe,


Halte standhaft fest am Vorsatz,
Richte auf das Selbst den Sinn
Und sonst weiter denke nichts.

Wohin immer auch der Sinn


Unbeständig flattern will,
Halte ihn davon zurück
Und beherrsche ihn mit Macht.

Glück kommt nur zu einem Yogi,


Der zur Ruhe ist gelangt,
Der erreicht ein Glück unendlich
In Vereinigung mit Brahman.

Wer sich der Versenkung weiht,


Eines nur erkennt in Allem,
Sieht sich selbst in allen Wesen,
Alle Wesen in sich selbst.

Wer in allem mich erblickt,


Alles nur in mir erblickt,
Jenen geh ich nicht verloren,
Jene gehn mir nicht verloren.

Der mich liebt als Immanenz,


Der zur Einheit sich bekennt,
Dieser Yogi lebt in mir
Wie er sonst auch immer lebt.

Der lebt weise, der vergleicht


Alles mit sich selbst, in allem
Eines nur erblickt, Arjuna,
Sei es Freude oder Leid.

Arjuna
Wir sind unstet, wie kann da
Einer allzeit sich versenken,
Woher nimmt man diesen Gleichmut
Zu der dauernden Versenkung?

Unstet ist der innre Sinn,


Trotzig, wild und voll Gewalt,
Schwer ist dieser Sinn zu zügeln,
Scher ist es, den Sturm zu zügeln.

Der Erhabene
Das ist zweifellos sehr schwierig,
Aber durch die stete Übung
Und durch Weltverachtung wird
Doch der innre Sinn gezügelt.

Wer sich selbst nicht zügelt, wird


Die Versenkung nicht erreichen,
Wer sich selbst beherrscht und müht,
Kann erreichen die Versenkung.

Arjuna
Ist da einer gläubig zwar,
Doch er müht sich nicht, sein Sinn
Irrt von der Versenkung ab,
Welches Ziel erreicht denn der?

Beider Wege geht verlustig


Und zugrunde geht der Mann,
Der zerrissnen Wolken gleich,
Und er wandelt in der Nacht.

Krishna, meine Zweifel mögest


Du auflösen, denn ein andrer
Sieger über alle Zweifel
Ist da nicht als du allein.

Der Erhabene
Nicht auf Erden, noch im Jenseits
Geht zugrunde jener Mann,
Denn wer Gutes tut im Leben,
Der gerät nicht ins Verderben.

Wer verloren die Versenkung,


Der kommt in die Welt der Frommen,
Wird erneut geboren dann
In dem Hause frommer Leute

Oder wird geboren gar


In ein Haus von weisen Leuten.
Solche Reinkarnation
Ist auf Erden schwer erreichbar.

Er erlangt Besitz an Einsicht,


Wie er sie schon früher hatte
In dem abgelebten Leben
Und er strebt noch mehr nach Einsicht.

Durch des alten Lebens Tugend


Wird vorangetrieben er,
Lernt erkennen die Versenkung,
Kommt er zu dem Unsagbaren.

Doch der Yogi, der sich abmüht,


Sich von seinen Sünden reinigt,
Der erlangt Vollkommenheit
Und gelangt zum höchsten Ziel.

Höher selbst als die Asketen,


Höher als die Philosophen
Steht der Meister der Versenkung,
Darum werde solch ein Meister.

Unter allen Yogis wird


Jener, der mit innerm Sinn
Mich alleine gläubig liebt,
Mir der allerliebste sein.

SIEBENTER GESANG

Der Erhabene
Mit dem Herzen an mir hängend,
In Versenkung mir vertrauend,
So nur wirst du mich erkennen
Ohne Zweifel. Also höre!

Die Erkenntnis und die Weisheit


Schenke ich dir ganz und gar.
Wenn du sie erkannt hast, dann
Ist nichts andres zu erkennen.

Unter tausend Menschen strebt


Einer nach Vollkommenheit.
Unter den Vollkommnen aber
Einer nur schaut mich in Wahrheit.

Erde, Wasser, Luft und Feuer,


Äther, innrer Sinn, Versand,
Ahamkara: Diese acht
Teile bilden meinen Stoff,

Meine niedere Natur.


Meine höhere Natur
Ist die Geistigkeit der Seele,
Die erhält die ganze Welt.

Aus den zwei Naturen stammen


Alle Wesen dieser Welt.
Ich bin Ursprung alles Lebens
Und das Ende dieser Welt.

Nichts ist höher als ich bin,


O du Sammler reicher Schätze,
Auf mich aufgereiht das All ist
Wie des Rosenkranzes Perlen.

Ich bin der Geschmack im Wasser,


Bin das Licht in Mond und Sonne,
Om der Veden, Schall im Äther,
Bin die Manneskraft der Männer.

Ich bin Wohlgeruch der Erde


Und die Weißglut in dem Feuer,
Leben aller Lebewesen
Und die Buße in den Büßern.

Als den ewiglichen Keim


Du erkenn mich aller Wesen,
Ich bin der Verstand der Denker
Und die Würde in den Edlen.

Stärke bin ich in den Starken,


Frei von Leidenschaft, Begierde.
Liebe bin ich in den Wesen,
Liebe, die gemäß der Tugend.

Wisse, dass die Dinge, die


Aus Verwirrung, Lust und Hass,
Stammen alle nur aus mir,
Diese alle sind in mir.

Durch Verwirrung, Lust und Hass


Ist die Welt verblendet und
So erkennt die Welt mich nicht,
Der ich bin der Allerhöchste.

Denn durch meinen Weltenschein


Ist schwer durchzukommen, aber
Die zu mir die Zuflucht nehmen,
Die durchstoßen Mayas Schleier.

Ihre Zuflucht nehmen nicht


Zu der Gottheit Übeltäter,
Toren, denen fehlt Erkenntnis,
Die verblendet von Dämonen.

Mich verehren Tugendhafte:


Der betroffen ist vom Leiden,
Der da trachtet nach Erkenntnis,
Der Erkennende. Arjuna,

Der erkennt, der ist der Größte,


Gott ergeben, Gott verehrend,
Den Erkenntnisreichen lieb ich,
Lieb ist mir der Einsichtsvolle.

Tugendhafte sind zwar edel,


Aber der Erkenntnisreiche
Ist wie meine Seele, der
Wandelt auf dem Weg zu mir.

Nach den Existenzen naht


Der Erkenntnisreiche mir,
Sprechend: Deva ist das All!
Schwer ist solch ein Mann zu finden.

Denen Einsicht ward entrissen


Durch die irdischen Begierden,
Diese nahen andern Göttern,
Tun die religiösen Pflichten.

Wenn ein Frommer gläubig dient


Einer göttlichen Erscheinung,
Ich bins, der den Fro,mmen macht
Unerschütterlich den Glauben.

So erfüllt von seinem Glauben,


Dient er seinem fremden Gott
Und erlangt vom Gotte Gaben,
Ich verleihe diese Gaben.

Doch die einsichtslosen Menschen


Gehen zu den Göttern ein.
Die den wahren Gott verehren,
Gehen ein zu mir alleine.

Ich bin der Nichtwahrnehmbare,


Ich sei wahrnehmbar geworden,
Sagen Narren, die mein höchstes
Ewges Wesen nicht erkennen.

Mich verhüllt der Weltenschein,


Bin nicht jedem offenbar.
Toren nicht erkennen mich,
Ungeboren ewigseiend.

Ich kenn die Vergangenheit


Und ich kenn die Gegenwart,
Kenn die Zukunft. O Arjuna,
Aber kein Geschöpf kennt mich.

Die Verwirrung wird bewirkt


Durch Begierden und durch Hass.
Schon bei der Geburt geraten
Alle Wesen in Verblendung.

Die die guten Werke tun,


Ließen ab von ihren Sünden,
Lieben mich von Herzen ganz,
Sind befreit von der Verwirrung.

Die da im Vertraun auf mich


Suchen von dem Tod Erlösung,
Kennen jenes Brahman, kennen
Gottes Selbst und Gottes Werk.

Die mich wissen eins mit Gott,


Wissen eins mich mit dem Opfer,
Jene in der Todesstunde
Werden mich demütig schauen.
DIE TANTRISCHE PARTNERIN DEVI

ERSTES LIED

Es war einmal ein Eremit,


Der lebte so asketisch,
Daß alle Götter bangten um
Die Herrschaft in dem Himmel.

Der Himmelskönig Indra ihm


Die Frau Urvaschi schickte,
Apsara war Urvaschi, schön
Und reizend und erotisch!

Und als der Eremit geschaut


Die reizende Urvaschi,
Den Mannessamen schüttelte
Er in den Schoß der Erde.

Und so verlor der Eremit


Die Geistkraft der Askese.
Des Eremiten Spermien
Nun die Gazelle leckte –

Und die Gazelle so gebar


Des Eremiten Sprössling,
Den Sohn mit dem Gazellenhorn,
Gezeugt von seinem Samen.

Der Eremit bereute heiß


Die sündige Verfehlung,
Die Selbstbeherrschung er zurück
Gewann durch Buße, Fasten.

Er zog im Dschungel auf den Sohn


Inmitten wilder Tiere
Und fern von Frauen voller Reiz
Und lehrte ihn das Beten.

Im Lande eine Trockenheit


Verhängte König Indra
Für ein Vergehn im Königshaus,
So Buße ward benötigt.

Zum Ritual der Fruchtbarkeit,


Zu einem Regenzauber
Der Sohn mit dem Gazellenhorn
Gelockt ward aus dem Dschungel.

Er sollte an dem Königshof


Sich einen der Prinzessin
In ritueller Einigung
Als Zauber kopulieren.

Der Sohn mit dem Gazellenhorn


Den Eremiten-Vater
In Demut und in Ehrfurcht ehrt
Und neigt sich vor dem Vater.

Doch die Prinzessin an dem Hof,


Des Königs Kurtisanen,
Sie heuchelten die Demut nur,
Verhöhnten nur den Alten.

Den Jungen doch gewannen sie,


Der Jüngling blieb vereinigt
Mit der Prinzessin in dem Akt,
Zum Zauber kopulierend.

Der rituelle Liebesakt


Des schwülen Regenzaubers
Des Regens lebensspendende
Befruchtung rief hernieder.

Doch nach dem Liebesritual


Der Sohn mit seinem Vater
Ging wieder in die Einsamkeit,
Zu büßen in dem Dschungel.

ZWEITES LIED

O Devi, meine Königin,


Du allerhöchste Göttin,
Ich preise deiner Brüste Paar,
Ich lobe deinen Busen!

Die Doppelbrüste sind wie Schnee


In Nepal oder Tibet,
Erhabener Himalaya,
O Göttin, ist dein Busen!

Die Brüste glänzen wie der Mond,


Sind rund, von reinem Silber,
Aus diesem Monde tropft die Milch
Für alle Menschen nieder.

Von dem erhabenen Gebirg


Der Brust der Großen Mutter,
Von ihren Jadeknospen spritzt
Die süße Milch des Trostes!

Herab von dem Himalaya


Der Ganga Fluten strömen,
Doch von der Göttin Mutterbrust
Die Galaxieen fluten.

O Devi, Göttin, Königin,


Du bist die Große Mutter,
Ich berge mich an deiner Brust,
Am Herzen und am Busen.

Du, Devi, birgst mich an der Brust,


Mit Muttermilch mich stillend,
Und lispelst voller Zärtlichkeit:
Ist alles gut, mein Söhnchen!

O Devi, Göttin, Königin,


Du Ewige Geliebte,
Ich preise deine Himmelsbrust,
Die Brüste paradiesisch!

Der Maya Schleier noch verbirgt


Der Göttin bloße Brüste,
Der Maya Schleier, seidenweiß,
Verhüllt die Himmelsbrüste.

O Devi, meine Königin


Und große Liebesgöttin,
Doch du hast mir schon offenbart
Die Süße deiner Brüste!

Der Maya-Schleier teilte sich,


In Wollust der Erleuchtung
Ich sah der Göttin Himmelsbrust,
Des Paradieses Brüste!

Aus Mayas Schleier quollen mir


Die Brüste Devis milchweiß,
Ich sah bereits das Paradies
An ihren Brüsten baumeln.

Im Himmelsgarten war ich schon


Und sah die Wollust strömen
Und Muttermilch der Galaxie
Von Devis prallen Brüsten!

Ach, Leben ist ein Leiden nur,


Ein Unglück der Geburtstag,
Verlöschen will ich in dem Meer
Der Milch der Brüste Devis!

O weltenschöpferische Lust!
Als Gott die Welt erschaffen,
War der Allmächtige erregt
Von Devis reinem Busen!

Als Devi schüttelte die Brust,


Der Schöpfer, der Potente,
Potenz verwandelte in Akt
Und schuf die Galaxieen.

Zuletzt vergehen Raum und Zeit,


Der Maya Schleier fallen,
Ich liege dann im Paradies
An Devis Himmelsbrüsten!

O Göttin Devi, deine Brust


Erlöse mich vom Leiden,
An deine Brust gebettet, ich
Verschmelz mit deiner Liebe!

DRITTES LIED

Gott Shiva suchte einmal heim


Den Ashram der Asketen
Und ihrer Ehefrauen auch,
Die lebten auch asketisch,

Und ihrer kleinen Kinder auch,


Die lernten meditieren,
Es war in einem Zedernwald
Des großen Himalaya.

Hier stiftet Gott den Phallus-Kult,


Den Phallus nennt man Lingam.
Denn Gott ging nackend in den Hain
Der büßenden Asketen.

Die Eremiten waren fort,


Sie sammelten die Früchte
Zur Speise in dem Zedernwald
Des großen Himalaya.

Die Ehefrauen reizten Gott


Erotischer Gebärden,
Sie reizten durch erotische
Gespräche Deva Shiva.

Der Gott befriedigte die Lust


Der schönen Ehefrauen
Und ihrer hübschen Töchter auch
Durch beste Liebesakte.

Als die Asketen kehrten heim


Von ihrem Früchtesammeln,
Da schmähten sie den großen Gott,
Der ihren Fraun befriedigt.

Um deines Phallus willen, Herr,


Du nahmst uns unsre Frauen,
Um deines Phallus willen, Herr,
Du nahmst uns unsre Mädchen!

Und der Asketen Männerschar


Verwünschte Deva Shiva:
Verlieren wirst du, Herr, dein Glied,
Verlieren deinen Phallus!

Der Fluch ging in Erfüllung, Gott


Verlor den eignen Phallus,
Der Phallus fiel zu Boden und
Verbrannte Mutter Erde,

Verbrannte fast das ganze All!


Gott Vischnu kam als Retter
Und kam als eines Weibes Scham,
Als einer Göttin Vulva.

Der großen Göttin Vulva nun


Empfing des Gottes Phallus
Und Shiva findet Ruhe in
Dem Schoß der Göttin Devi.

Gott gab den Menschen Frieden, wie


Die Welt nicht gibt den Frieden:
Nur ehret Gottes Phallus und
Der Göttin Devi Vulva!

VIERTES LIED

Gott Shiva der Askese gab


Sich hin mit Beten, Fasten.
Der Allerhöchste Himmelsgott
Doch hatte andren Willen.

Gott Shiva sollte zeugen mit


Der göttlichen Parvati
Den Helden, der als Retter schützt
Die Welt vor den Dämonen.

Der Allerhöchste Himmelsgott


Berief den Herrscher Kama:
Gott Kama, Gott der Liebeslust,
Stör Shivas Meditieren!

Gott Kama, Gott der Liebeslust,


Er störte Shivas Fasten,
Sein immerwährendes Gebet,
Sein Büßen, Meditieren.

Gott Shiva wütete voll Zorn:


Ein blinder Abgott Kama,
Du Gott der schwülen Sinnlichkeit,
Du wüster Ehebrecher,

Der sündigen Erotik Gott,


Des Ehebruchs, der Unzucht,
Nicht stör mein heiliges Gebet
Durch Phantasien der Wollust!

Gott Shiva musste aber doch,


Weil Kama es so wollte,
Gott Shiva musste aber doch
Begehren eine Göttin!

Gott Shiva aber voller Zorn


Mit seinem dritten Auge
Des Zornes Blitze schleuderte
Und so verbrannte Kama.

Gott Kama tot, Gott Kama tot!


Gestorben ist die Liebe!
Gott Kama aber auferstand!
Erstanden ist die Liebe!

Gott Kama, der allmächtige,


Gebot dem Gotte Shiva:
Die göttliche Parvati du
In heißer Wollust liebe!

Der göttlichen Parvati Reiz


Ist doch der Gott erlegen,
Allmächtig ist der Göttin Reiz,
Allmächtig Devis Reize!

Nun Ewigkeit um Ewigkeit


Der Gott die Göttin liebte,
Ein Liebesakt in Ewigkeit,
Ein Kopulieren ewig!

Der Allerhöchste Himmelsgott


Sah, dass verbrennt der Kosmos,
Wenn Gott die Göttin ewig liebt
In heißen Liebesakten!

Der Allerhöchste Himmelsgott


Den Gott des Feuers sandte,
Gott Agni also ward geschickt
Zum Liebespaar in Paarung.

Der Gott des Feuers also sprach:


Gott, es verbrennt der Kosmos,
Wenn du in heißer Leidenschaft
Erkennst die Göttin Devi!

Kehr um und tue wieder Buß


Und bete, bete, bete,
Bei Wasser faste du und Brot
Und mystisch kontempliere!

Wenn Shiva handelt als Asket


In tiefstem Kontemplieren,
Die göttliche Parvati auch
Wird stille meditieren.

Wenn Shiva aber lodernd glüht


In göttlicher Erotik,
Der göttlichen Parvati Reiz
Wird überaus erotisch!

FÜNFTES LIED

Sechstausend Jahre im Gebet


Der Philosoph Vasischta,
Als Saraswati ihm erschien,
Die große Weisheitsgöttin:

Ich zeige dir den Weg zum Heil,


Geh du nach Mahachina!
So also ging der Philosoph
Und kam nach Mahachina.

Dort schaute er den großen Gott,


Den Gott des Lebens, Vishnu,
Verkörpert war der Gott im Fleisch
Des makellosen Buddha.

Gott Buddha sah der Philosoph


Nicht mystisch meditieren,
Nein, Buddha kopulierte wild
Mit vielen nackten Weibern.

Der Philosoph die Stellungen


Sah Buddhas in der Liebe,
Mund-Einung praktizierte gar
An Buddha einen Nonne.

Da staunte doch der Philosoph,


Doch Buddha weise lächelnd
Zum Philosophen leise sprach:
Ist mystische Erotik.

Schau dort, die Männer stark und nackt,


Sie wollen kopulieren
Und liebend sich vereinigen
Der Göttin Devi Vulva!

Nicht aus gemeiner Sinnlichkeit,


Gemeinen Fleischeslüsten
Sie wollen sich vereinigen
Der Göttin Devi Vulva.

Sie beten Göttin Devi an


Als Große Muttergöttin,
Erleuchtet werden sie im Akt
Der Einigung mit Devi!

Erleuchtung findet so der Mann


Durch Einigung mit Devi,
Versinkt im lichten Ozean
Der Absoluten Liebe!

SECHSTES LIED

Man spricht vom Dalai Lama viel,


Vom sechsten Dalai Lama,
Der in der Klosterzelle sehr
Geliebt hat Wein und Weiber

Und Lieder von der Liebeslust


In der Askese Orden.
Von Mönchen und von Laien ward
Verehrt der Dalai Lama.

Wer Wein und Weiber und Gesang


Nicht liebt, der ist ein Dummkopf!
Ein religiöses Vorbild für
Das Leben in Askese

Der sechste Dalai Lama ist,


Da voll die Klosterzellen
Von der erotischen Begier
Der wunderschönen Frauen!

Gedanken denkt der Inder ja,


Denkt an des Mannes Stärkung
Durch der Erotik Reiz der Frau,
Doch nicht nur theoretisch,

Nein, praktisch ist der Frauen Reiz


Unmittelbar Erfahrung.
So der Erotik Sprache spricht
Der Mönch in seiner Mystik.

In dem Buddhismus hat ein Wort


Auch geistige Aspekte
Und leibliche Aspekte auch,
Ist alles doppelsinnig.

Die Gleichheit der Gefühle ist


Das Einssein im Genießen,
Das ist der beste Koitus,
Die Einheit des Genießens.

Gedanken unterdrücke du,


Du spare deinen Samen!
Den Gang des Atems halte an,
Den Samen nicht verschütte!

Ein wildes Weib der Wollust ist


Die Göttin höchster Weisheit!
Ja, ein verficktes Luder ist
Die Herrin aller Einsicht!

Gott Vater ist im Himmelreich,


Die Göttin ist die Mutter.
Gott Vater ist der große Yab
Und Yum die Große Mutter.

Von Yab und Yum die Einigung


Ist mystische Erotik.
Da kommt die Zunge auch ins Spiel,
Erlösung zu erreichen.

Gott Vater ist der große Yab


Und Yum die Große Mutter
Und Yab und Yum die Einigung
Des Deva mit der Devi.

Bei Hinduisten aber ist


Der Gott passiv und statisch,
Die Göttin aber ist aktiv,
Sie reitet auf dem Gotte.

Bei Lamaisten aber ist


Der Gott aktiv und kräftig,
Die Göttin aber ist passiv,
Die Devi ist Empfängnis.

Ja, heiligste Empfängnis ist


Bei Lamaisten Devi,
Bei Hinduisten wird der Gott
Von Devis Kraft geritten!

SIEBENTES LIED

Im Kamasutra lesen wir


Von der besondern Stellung
Der umgekehrten Liebeslust,
Von Dichtern oft besungen,

So Kalidasa schrieb davon


Und davon schrieb Amaru,
Die umgekehrte Liebeslust
Hat ihnen gut gefallen!

Im Kamasutra lesen wir


Vom Mundverkehr, im Süden
Geläufig ist der Mundverkehr,
Der heißt Auparishtaka.

Gesetzeslehrer Indiens,
Der Ethik Moralisten,
Zwar rügen sehr den Mundverkehr,
Doch sieht man ihn in Tempeln.

Auch Buddha, der Erleuchtete,


An seinem Lingam liebte
Mit Lippen und mit Zungenspiel
Das Saugen seiner Shakti.

Und das Gesetz des Manu spricht


Von der Gandharven-Ehe,
Beruhend auf der liebenden
Begierde nach Vereinung.

Empfohlen wird die Stellung auch


Des Aktes in dem Wasser,
Der Mann vereinigt sich der Frau
In einem Badebecken!

ACHTES LIED

Die Frauen sind den Blumen gleich,


Der Frauen Ganzhingabe
Ist scharf wie Kamas Blütenpfeil,
Des Papageien-Reiters!
Verletzlich ist die schöne Frau
Und gleicht auch einer Waffe,
Ach, Kamas sanfter Blumenpfeil
Ist hart wie Diamanten!

Die Liebenden entfliehn der Welt,


Gehn zur Natur, der Mutter,
Von Menschen zu den Tieren, sehn
Der Turteltauben Treue,

Wie treu die Schwanin ist dem Schwan,


Wie treu der Erpel-Witwer
Um seine Ente trauert, ach,
Der Erpel-Witwer einsam!

Der Pfauenmann, das Pfauenweib


Im Paradiesesgarten
Stolzieren und spazieren treu
Und prahlen mit den Schwänzen!

Ach, voller Sehnsucht eilt mein Herz


Dem Kranich nach, der droben
Hoch über der Geliebten Haus
Am Himmel einsam wandert!

Und auch die Nymphensittiche


Im Haus des Mädchens schwatzen,
Wenn sie in ihrem Bette liegt,
Den nackten Arm nur zeigend.

Ach Radha, Freundin ihres Herrn,


Sie hasst ihr Wimpernzucken,
Weil dieses Wimpernzucken stört
Das Anschaun des Geliebten!

Das Aug der Angebeteten


Ist blau wie blaue Blumen,
Das Aug der Angebeteten
Ist grausam wie ein Mörder!

Die Luna, die mich sonst erquickt


Mit balsamgleicher Nässe,
Da ich verzweifelt seelenkrank,
Sie tröpfelt Gift statt Nektar.

O Luna, in dem Inneren


Des Schimmers birgst du Kühle,
Den glücklos Liebenden jedoch
Verzehrst du mit der Weißglut!

Des Liebesgottes Asche noch


Bewirkt der Luna Hitze,
Seit Gott die Asche ausgestreut
Auf Lunas Blumen, Bienen.

Der Luna Sichel trägt die Frau,


Die einst Siddharta liebte,
Dem Monde gleich ist Buddhas Stirn,
Der Luna gleich erleuchtend.

Bilkana, du als Liebender


Sinkst nieder vor der Herrin,
Erfuhrst des Kama Leidenschaft
Und früh des Todes Nähe!

Ach Radha, Freundin meines Herrn,


Du bist die Einzelseele,
Die strebt nach der Vereinigung
Mit Gottes Weltenseele.

Ach Radha, Freundin meines Herrn,


Die Liebe ist unstillbar!
Ist unerfüllbar! Darum liebst
Du mehr als alle andern!

Die Singenden verherrlichen


Die Heiligkeit der Liebe,
Wenn die Geliebte nicht Besitz
Ist, sondern ist Verheißung!

Die Liebe gibt nicht Sicherheit,


Die Liebe bleibt ein Wagnis,
Die Liebe ist kein Alltagsjoch,
Die Herrin bleibt Verheißung!

NEUNTES LIED

Wie ist entstanden diese Welt?


Ob Deva meditierte
Und Devi meditierte auch,
Ideen wurden sichtbar?

Wie ist entstanden diese Welt?


Ob Deva kopulierte
Mit Devi in Vereinigung,
Potenz ward so zum Akte?

Ob Deva spielte eben Schach


In Ewigkeit mit Devi
Und sie sich stritten bei dem Spiel –
Und wieder sich versöhnten –
Und die Versöhnung feierten
Mit süßen Liebesspielen
Und schufen in dem Liebesspiel
Vereinigt dieses Weltall?

Ob Devi eifersüchtig ward,


Als Deva sich verguckte
Ins junge Mädchen Ganga, die
Vom Himmel kam hernieder?

Ob Deva einst und Devi einst


Ein einig Wesen waren,
Sich in zwei Götter spalteten
Und ewig sich begehren?

Ob Devi einst im Mundverkehr


Den Lingam Devas schmeckte
Und so der Same sich ergoss,
Aus dem das All entstanden?

ZEHNTES LIED

Hüt dich vor der Verführerin,


Die aussaugt deinen Samen!
Dem Jüngling stellt sie reizend nach,
Im Netz ihn einzufangen!

Die Freundin lüstern hinterm Vorhang sieht,


Wie die Kokotte heuchelt,
Sie wäre eine keusche Magd
Des allerhöchsten Gottes.

Ich sehe Shiva, stürmisch, heiß,


Die göttliche Parvati
Will sich dem Liebenden entziehn,
Weil er zu heiß und stürmisch!

Ich sehe eine Nymphe, die


Berechnend leichtbekleidet
Den Freier reizen will, indem
Sie halb entblößt die Brüste

Und mit der weißen Lotoshand


An ihrem Kleidchen nestelt,
Um aufzustacheln die Begier
Des liebestollen Freiers!

Ich seh die Frau dem Baume gleich,


Gleich einem Lebensbaume.
Ich seh auf grünen Wiesen still
Die Liebenden spazieren.
Ich seh die Tropfen Tau im Gras
Und sehe dunkle Wäldchen
Und kenne diese Zeugungslust
Zum Ewiglichen Leben!

Ich hab gesehn das Pfauenpaar


Im Paradiesesgarten
Stolzieren um das Krischna-Kind,
Voll Gier nach Sinneslüsten!

Nur vordergründig ist die Lust


Des Liebesliedes Thema,
Der Kern des Liebesliedes ist
Vereinigung mit Brahma.

Des Lebens Spenderin, die Frau,


Spricht mit dem Papageien,
Der mit dem spitzen Schnabel pickt
In ihren Mittelfinger.

Ich sehe Götterstatuen


Von Nymphen, welche trinken,
Ich denke bei dem Becher Wein
Auch an die Frucht der Liebe.

Dem Beter schreibe in sein Buch,


Daß Weib und Wein betören
Den Weisen! Aber allermeist
Betören sie die Toren!

Ach, einst umarmte mich die Frau,


Dann hat sie mich verlassen.
Ich konnte denken nur an sie,
Ich konnte nur noch seufzen!

Ich fühlte mich so sinnlos leer


Und war unendlich traurig!
Doch schließlich der Asketensohn
Begegnet der Prinzessin,

Die führt zurück ihn zu der Lust,


Zu Lust und Lebensliebe!
Zur Lust an der Geschlechtlichkeit
Und Freude an der Zeugung!

Ich sehe Buddhas Schüler auch,


Den jugendlichen Nanda,
Sundari ihn bezauberte,
Sundari, diese Nymphe.

Wenn sie vorm Spiegel sich geschminkt,


Schminktöpfchen standen offen,
Sie legte, ah, den Lippenstift
An ihre roten Lippen!

ELFTES LIED

Der Liebe Eintracht offenbart


Sich evident im Schauen!
Vereint schaut in den Spiegel ihr,
Wird eure Liebe sichtbar!

Was darf ich in dem Spiegel schaun?


Ich schaue in dem Spiegel
In einem dunklen Innenraum
Des Weines Langhalsflasche.

Des Weines Langhalsflasche steht


In einer schmalen Nische.
Die runde Büchse seh ich auch,
Vom Deckel halb verschlossen.

Die runde Büchse seh ich auch,


Die Büchse mit der Schminke.
Ich seh die Göttin und den Gott
Betrachten sich im Spiegel.

Sie schauen an ihr Spiegelbild,


Sie stehn in einem Garten,
Ich sehe die Fontäne sprühn,
Ergießen ihre Samen.

Im Hintergrunde Liebesspiel
Von einem Affenpärchen.
Die Affen schamlos fingern an
Dem eigenen Geschlechtsteil.

Ich sehe Krishna, wie er schminkt


Die Vielgeliebte Radha
Und schminkt mit rotem Lippenstift
Der Freundin weiche Lippen.

Und Krishna kann sich gar nicht mehr


Losreißen von dem Anblick,
Wie dieser rote Lippenstift
Der Freundin Lippen rötet!

Es gibt ja immer einen Grund


Für einen Mann voll Liebe,
Daß er sich sklavisch niederwirft
Zu seiner Herrin Füßen.
Vielleicht beleidigte der Mann
Versehentlich die Herrin,
So dass die Vielgeliebte schmollt
Mit einem süßen Schmollmund!

Ich sehe Radha, die sich schmückt,


Sich kleidet an vorm Spiegel,
Und Krishna in der Luna Schein,
Er spioniert durchs Fenster.

Doch Radha schaut im Spiegel ihn,


Wie er sie heimlich anstarrt,
Sie zupft ein wenig an dem Kleid,
Lässt halb die Brüste sehen.

Dann bittet sie den Gott herein,


Die Freundin bittet Krishna:
Bemale du die Brüste mir
Mit Henna-Ornamenten!

Der Höhepunkt der Mystik ist


Das Tanzen in Ekstase,
Im weltenschöpferischen Tanz,
Dem Tanz des Liebesaktes!

Die Freundin und die Freundinnen


Verließen ihre Gatten
Und schlossen sich dem Gotte an,
Jetzt betteln sie um Liebe!

Der Gott gibt ihrem Betteln nach


Und lädt sie ein zum Rundtanz,
Doch dann entzieht sich ihnen Gott,
Um dann zurückzukehren,

Daß er die Freundinnen belehrt


Vom Tun der Gottesliebe
Und dass nie fern von denen Gott,
Die Gott im Innern tragen.

Und wieder mit den Freundinnen


Tanzt Krishna seinen Rundtanz,
Der Eine Gott zu Göttern wird –
Ein Gott für jede Freundin!

ZWÖLFTES LIED

Oh, nichts als Liebesstimmungen,


Ein rundes Jahr der Liebe,
Zwölf Monde sehe ich gemalt
Von der Natur der Liebe!
Empfindungen der Liebenden
In allen Jahreszeiten,
Der Liebenden Erotik in
Der Liebe schönem Garten!

Im Wintermonat rücken dicht


Die Liebenden zusammen,
Das Feuer knistert in dem Herd,
Warm werden Leib und Seele.

Dann in den Tagen des Monsun


Das Liebespaar empfindet
Wie Pfauenweib und Pfauenmann.
Die Wolke platzt – es regnet!

Sie denken bei dem Regenguss,


Wenn aufgeplatzt die Wolke,
Ans Hochzeitfest von Himmelreich
Mit Mutter schwarzer Erde!

Dann denken an den Efeu wir,


Umschlingend starken Eichbaum!
An Rebenranken denken wir,
Die ranken an der Ulme!

Wir denken an den heißen Blitz,


Wie wirbt er um die Wolke!
Wir denken an den Donnergott,
In seiner Hand der Hammer!

Wir denken an das Pfauenpaar,


Das Weibchen und das Männchen,
Die künden an mit schrillem Schrei
Die universelle Hochzeit!

Und dann – kurz vor der Regenzeit –


Der Himmel ist voll Wolken,
Voll Regenguss verheißenden,
Voll dicht geballten Wolken.

Da fliegt ein Paar von Kranichen


Hoch überm Liebesgarten
Gen Himmel, um zuerst das Nass
Des Segens zu erhaschen!

Die Dame sitzt allein im Haus,


Erwartet den Geliebten.
Der Pfau entfaltet seinen Schwanz
Erotischen Begehrens!

Ich sehe einen Pavillon


An einem Teich im Garten.
Da gibt sich hin das Liebespaar
Geheimen Liebesfreuden!

In einem Gartenpavillon
Der Gott und seine Freundin
Erwarten, dass der Regen stürzt
Aus dicht geballter Wolke.

Hier treffen sich der Liebenden


Verliebte Augenblitze
Und ihre Augen sprechen aus
Die heimlich-süße Liebe,

Ob sie auch einem anderen


Vermählt ist in der Ehe –
Ob er auch lebt allein als Mönch
Im keuschen Zölibate –

Zehn Stufen bis zum Liebestod!


Der Hund nur und die Hündin
Auf Wiesen dürfen spielen, was
Den Liebenden verboten!

Und nur das Turteltaubenpaar


Darf schnäbeln, rucken, picken!
Erbarm dich unser, Gott und Herr!
Erbarm dich meiner, Devi!

DEVI’S BECHER

ERSTES LIED

Der Gott in seinem Himmelreich


Auf steilen Bergesgipfeln
Begattet Devi in dem Akt
Der ungeheuren Liebe!

Von Ewigkeit zu Ewigkeit


Der Gott und seine Devi
In Wollust kopulieren nackt,
Erhalten so die Schöpfung.

Ein Herrscher der Muslime war


Bez Bahadur, er liebte
Sehr die Prinzessin Hindostans,
Rupmati von den Hindu.

Und sie genossen Liebeslust


Sublimer Sinnlichkeiten,
Verbotener Erotik Reiz
Geheimer Liebesfreuden!

Ach, büßen mussten sie die Lust


Verbotner Liebesfreuden,
Entsagen mussten sie dem Glück
Der Liebeseinigungen!

Verschiedne Welten sehen wir


In einem Paar sich einen,
Den transzendenten Gott Allah
Und Göttinnen der Hindus.

Der Glaube an den Einen Gott!


Der Glaube an die Göttin!
Wir sehen die Vereinigung
In Poesie und Liebe.

Ja, durch der Liebe Medium,


Das Medium der Dichtkunst,
Vereint der Eine Gott Allah
Sich mit der Hindu-Göttin.

ZWEITES LIED

Der große Kaiser Akhbar einst


Versuchte die Versöhnung
Vom Gottesglauben des Islam
Mit Indiens Götterglauben.

Mohammedaner sollten so
Wie Hinduisten sprechen
Und Hinduisten singen so
Zu Gott wie die Muslime.

Die Sofi-Mystik des Islam


Schien Akhbar die Verwandte
Der Bakthi-Religion zu sein,
Der Hindus Gottesliebe.

So baute man das Gotteshaus


Mit buntverzierten Fenstern
Wie einen starken Lebensbaum,
Umrankt von wilden Ranken.

Der Mann ist dieser starke Baum,


Die Frau die wilde Ranke.
Im Akt der Einigung die Ulm
Umschlingt die wilde Rebe.

Im Akt der Einigung der Mann


Ist wie die starke Eiche,
Die heißgeliebte Frau umrankt
Den Eichbaum wie der Efeu.

So dichten Dichter Hindostans.


Die Dichter der Muslime
Der wandelnden Zypresse sie
Vergleichen die Geliebte.

Ist Salomo der Zeder gleich,


Ist Sulamith Zypresse.
Zypress, Zypress, geliebte Frau,
Zypress vom Garten Eden!

Und schau die Brunnen des Islam


Mit Mustern geometrisch,
Dem Urwalddschungel Hindostans
Ist gleich der Schoß der Herrin!

DRITTES LIED

Schau dir doch die Gemälde an,


Die illustrierte Liebe
Der unerfüllten Leidenschaft –
Der Liebeslust der Einung!

Die Liebe, die unstillbar ist,


Die unerfüllte Wollust
Ist wie die Glut der Leidenschaft,
Der Liebe Feuerflamme!

Schau dir doch den Verliebten an,


Der niederfällt zu Füßen
Der Herrin wie der letzte Knecht,
Ein Wurm, der zuckt im Staube!

Die Hündin schau, die läufig ist,


Den Rüden mit dem Gliede!
Die Papageienweibchen schau,
Die plappern heiter Unsinn!

Das Pfauenpärchen sah ich einst


Im Paradiesesgarten,
Da Gott als Kind ging darin um,
Die Pfauen zu vermählen!

O Kranich, in die Ferne zieht


Dich Sehnsucht und Verlangen!
Des Dichters Feinde mordeten
Den kranichgleichen Dichter!

Der Dichter in die Ferne schaut


Zum Paradiesesgarten,
Wo über der Geliebten schwebt
Der Weisheitsgöttin Kranich.

Wenn der Verliebte ist getrennt


Von seiner Vielgeliebten,
Er wie ein Pelikan die Brust
Zerreißt sich mit dem Schnabel.

Ach, wenn da nicht der Affe wär,


Der arme Menschenaffe,
Der an die ferne Äffin denkt
Und selber sich befriedigt!

VIERTES LIED

Das ist coincidentia


Oppositorum – Liebe!
So liebt der Mann die liebe Frau,
Sie werden eines Wesens.

Sie werden neue Kreatur,


Die Frau ist in dem Manne,
Der Mann ist in der lieben Frau,
Zwei Flammen Eines Feuers!

Doch diese Liebe auch besteht


Beim Liebenden, der einsam,
Der voll von wehem Heimweh klagt,
Sich sehnt nach der Geliebten,

Der einsam lebt in dem Exil,


Verbannt von der Geliebten,
Der sehnt sich nach dem Paradies
Im Schoße der Geliebten!

Der Fromme preisen muss die Frau,


Die aushält bei dem Gatten,
Ob auch der Gatte ist ein Narr,
Ist unfromm und ein Dummkopf!

Der Fromme preisen muss die Frau,


Die leidet an dem Vater,
Die leidet an dem Bruder auch,
Der Frauen tief verachtet.
Wer aber preist den Menschengeist,
Dem Gott geschenkt nur Schmerzen
Der ungestillten Liebesglut
Und Liebe ihm versagte?

Der Fromme ist ein starker Held


Im Kampf mit seinen Feinden,
Was aber tut der fromme Mann,
Ist Gott sein Feind geworden?

Den weisen König rühm ich laut,


Der niederlegt die Krone
Vorm allerhöchsten Götterpaar,
Dem Deva und der Devi!

Gott Deva, in Vereinigung


Mit deiner Göttin Devi,
Anbetung, Dank und Lob und Preis
Der großen Göttin Devi!

FÜNFTES LIED

Die offenbare Liebe ist


Ja nur die kleine Liebe,
Doch die verborgne Liebe ist
Die ungeheure Liebe!

Den Schall des Wortes hört ihr wohl,


Kennt die gesetzten Lettern,
Doch der verborgne Sinn des Lieds,
Der ist euch noch verschlossen.

Die Liebe in Vereinigung


Der ehelichen Gatten
Und ihrer Fruchtbarkeit im Kind
Ist auch ein Abbild Gottes.

Die Liebe eines Liebenden,


Getrennt von der Geliebten,
Die Liebe ist ein Bild von Gott,
Vom Gott der Liebesleiden.

Geliebte, die Romanze sing


Ich der geheimen Liebe,
Geheime Botschaft du empfang
Von deiner Freundin Lippen.

Geheime Botschaft du empfang,


Besing ich deine Hündin,
Besing ich meines Rüden Glied
Und schick den Hund zur Hündin.
Geheime Botschaft du empfang,
Sprech ich vom Kelch der Blume,
Vom Fühler auch des Schmetterlings,
Der saugt am Nektarstempel.

Geheime Botschaft du empfang,


Schenk ich dir eine Feige
Und schneide ich die Frucht entzwei
Mit meinem scharfen Messer.

Geheime Botschaft du empfang,


Schenk ich dir zum Geburtstag
Den Lippenstift für deinen Mund,
Für deine feuchten Lippen!

SECHSTES LIED

O Frau, Prinzessin Hindostans,


Die persischen Poeten
Verzaubern deinen frommen Sinn
Mit ihrer Wüstenweisheit.

Die ungestillte Liebe ist


So unvergleichlich größer
Als das banale Eheglück
Des weltlichen Vereines.

Wie irrt der arme Dichter doch


Durch Wüsten, fast verschmachtend,
Und folgt nur einem Trugbild nach
Und kommt nicht an die Quelle

Und träumt von der Oase nur


Und ihrer Wasserquelle
Und ihrem Dattelfeigenbaum
Mit süßen Dattelfeigen

Und muß doch durch den Wüstensand


Als armer Irrer irren
Und schreiben seine Verse in
Den heißen Sand der Wüste.

Der Dichter mit dem Finger schreibt


Nur in den Sand der Wüste,
Die Pharisäer schmähen ihn,
Er sei ein Ehebrecher,

Er saufe viel zu viel vom Wein


Und liebt zu sehr die Huren!
Und doch Frau Weisheit wird gerühmt
Von ihrem Idioten!

Der Dichter in der Wüste schaut


Im Osten einen Garten,
Ost-Indien, ein Paradies
Der Orgien der Wollust!

Befriedigt wird dort jeder Wunsch


Begehrenden Verlangens
Und offenbare Liebeskunst
Schenkt Wonne dem Verliebten

Und sein Verlangen und Begehr


Wird dort von der Geliebten
In heißer schwüler Sinnlichkeit
Befriedigt in Ekstase,

Wo die Geliebte Göttin ist,


Die durch den Sex erleuchtet,
Wo der vollkommne Liebesakt
Die Liebenden vergottet!

SIEBENTES LIED

Die Wüstensöhne von Allah


Errichteten Moscheen
Bei Heiligtümern Hindostans,
Als Uterus Moscheen.

Die Heiligen von Hindostan,


Die Gott als Mutter ehrten,
An Allerheiligen Muslime
Auch diese Ketzer ehrten.

Und also auch begann der Kult


An manchem stillen Orte,
Wo man als Gott den Phallus ehrt,
Die Vulva ehrt als Göttin.

Ja, Gottes Phallus nicht allein,


Den allezeit potenten,
Auch Devis Vulva wird geehrt,
Die Vulva angebetet.

Die Hochzeit dieses Götterpaars


Die mystischen Muslime
Als Götterhochzeit feierten
Des Phallus mit der Vulva.

Wenn Helden fallen in dem Kampf


Mit ihren Menschenfeinden,
Gott Indra wird beglücken sie,
Gott mit dem Donnerhammer,

Gott Indra wird beglücken sie


In Himmelsparadiesen
Mit den Apsaras, göttlich nackt,
Lustreizenden Geliebten.

Beglückend in dem Paradies


Lustreizende Apsaras
Den Marterzeugen schaffen Lust
Mit wollustvollen Leibern.

Mohammedanern der Prophet


Verheißt im Himmel Huris,
Die Latte ihnen nie erschlafft,
Ah, nie erschlafft die Latte!

Die Huris nach dem Liebesakt


Sind wieder enge Jungfraun
Und haben jeden Morgen Lust,
Die Huris, allzeit willig!

Heut morgen sagte der Prophet


Zu mir mit weisem Lächeln:
Im Paradies kein altes Weib
Wirst jemals du erblicken,

Und wird ein schönes Weib auch alt,


Wird in dem Garten Eden
Sie wieder vierundzwanzig sein
Und reizender als Suhre!

ACHTES LIED

Die menschliche Vereinigung


Von Mann und Frau in Liebe
Ist Bild für die Vereinigung
Des Gottes mit der Seele.

Die Sehnsucht eines Liebenden


Nach seiner Heißgeliebten
Ist Bild der Sehnsucht nach dem Gott,
Der frommen Seele Sehnsucht.

Die Liebessehnsucht ist die Glut,


Das Feuer in dem Herde
Im Wohnhaus der Geliebten ist
Die Glut der Liebessehnsucht.

In glücklicher Vereinigung
Die Liebesflamme lodert
So wie das Feuer in dem Herd
Im Wohnhaus der Geliebten.

Der Liebende, der einsam ist,


Verzehrende Verbrennung
Des Herzens fühlt der Liebende
Von Kamas Liebesfackel.

Wenn Gott und Göttin in dem Akt


Vereinigt kopulieren
Und von der heißen Liebeslust
Das All droht zu verglühen,

So kommt der große Feuergott


Auf Kamas Papageien
Und trennt die Göttin von dem Gott,
Daß nicht das All verglühe!

Prinzessin Sita war so fromm,


Freiwillig ist sie lieber
Gestorben einen Flammentod,
Als Rama zu verleugnen.

Nach all der heißen Feuersbrunst


Ersehnen wir den Regen,
Des Vaters Regenwolke platzt,
Befruchtet Mutter Erde.

Und Rumi betete zur Frau:


O Herrin, du mein Himmel!
Ich bin das Erdreich, Himmlische,
Komm, segne du dein Erdreich!

O Frau, o Himmelskönigin,
Mich segne, Frau, dein Erdreich,
Auf dass ich dir ein Garten sei
Von feuerroten Rosen!

NEUNTES LIED

Verherrlichen will ich die Frau!


Die Frau ist schon so herrlich!
Wie kann ich denn verherrlichen
Die Herrlichkeit der Herrin?

Vergöttlichen will ich die Frau!


Von göttlichem Geschlechte
Die Frau in meinen Augen ist,
Die allerschönste Göttin!
Verzichten muß ich auf die Frau,
Die Gott mir nicht gegeben.
Gott schickt mir keinen Ehebund,
Gott schenkt vielmehr Sich Selber!

Verraten hat mich längst die Welt,


Verraten mich die Freunde,
Verraten mich die Frommen, nur
Die Herrin hält die Treue!

Verloren hab ich viele schon,


Die ich geliebt auf Erden,
Sie schlafen in der Erde Staub,
Allein es lebt die Liebste!

Wie eh und je und ewig liebt


Ein Mann wie ich die Brüste
Der vielgeliebten Frau, die Brust
Mit einer Brust im Busen!

Einst sah ich quellen aus dem Hemd


Die weißen Marmorbälle,
Das Äpfelpaar von Marzipan,
Die zwei Milchmütter Gottes!

Der meditierende Asket,


Den Atem regulierend
Und murmelnd mit dem Atemgang
Der Großen Mutter Mantra,

In dem islamisch-indischen
Stadtviertel einst der Weise
Die schönste Kurtisane sah
Und ihre schönen Brüste,

Wie zitterte, wie bebte da


Der Weise vor Erregung,
Und erst, als er zufällig, ah,
Des Weibes Brust berührte!

ZEHNTES LIED

Ob du nun bist ein Hinduist,


Ob du nun bist ein Moslem,
Die allerhöchste Gotteskraft
Ist ewig schöne Liebe!

Bist du, o Mensch, ein Liebender


Und glaubest an die Liebe,
So glaube mir, du wirst gewiss
Erkranken an der Liebe!
Es ist das allgemeine Los
Der Menschen heißer Liebe,
Daß sie nicht schlafen können mehr,
Weil Liebe sie so aufwühlt,

Dann flieht dich auch der Appetit,


Dann wirst du fasten, fasten,
Dann trinkst du nichts als Tränen mehr,
Das Blut des Kummer-Bechers,

Dann wendest du dich von der Welt


Und von den eitlen Damen
Und säkularer Frömmigkeit
In tiefer Weltverachtung.

Die sinnliche Begierde wird


Dann sublimiert vom Beter
Und deine heiße Liebesglut
Wird Weißglut der Askese

Und von der wilden Erdenlust,


Der Sinnlichkeit der Wollust,
Du wendest dich zur Ewigkeit
Der schönen Gottesliebe.

Da wird dir schwinden alle Scham,


Du siehst dich nackte Seele
In wollustvoller Leidenschaft
Begehrt von Gottes Liebe!

Der Wahnsinn wartet vor der Tür,


Es fliehn Verstand und Logik,
Du lebst allein in der Manie
Als Idiot der Liebe!

Die Ohnmacht schließlich überkommt


Dich Irren auf der Erde,
Ob in dem Leib, ob außerm Leib,
Wirst du entrückt gen Himmel!

Und schließlich kommt der Retter Tod,


Da stirbst du mit den Worten
Wie der wahnsinnigste Poet:
Oh, Ewigkeit der Einung!

ELFTES LIED

Wie schüchtern junge Mädchen sind


In blumengleicher Jugend,
Wie legen sie den Finger, ah,
Bedeutend an die Lippen!

Wie lieblich doch die Knaben sind


In spielerischer Kindheit,
Sie legen ihre Finger an
Das Kinn wie weise Denker.

Der große Alexander einst


Las Verse von Nizami,
Nizamis Liebesreligion
War illustriert mit Bildern.

Der große Alexander sah


Ganz nackte junge Nymphen
In einem Bade baden nackt
Bis auf die schwarzen Haare

Und bis auf ihren Scharlachmund


Und heuerheiße Augen
Und schmachtend voll Verlangen nach
Dem guten Herrn am Ufer.

Der große Alexander da


Voll weisheitsvollem Staunen
Vorm weiblichen Urphänomen
Der nackten Nymphenschönheit

Bedeutend seinen Finger, ach,


Auf seine Lippen legte.
Wie Luna strahlte seine Stirn,
Die Mondstirn Alexanders.

O bittersüße Luna, du
Genossin meiner Liebe,
Laß dich liebkosen, du mein Mond,
Dich zärtlich streicheln, Luna!

Wenn ich allein in dunkler Nacht


Verzehrend mich in Sehnsucht
Verschmachte nach dem schönen Weib
In heißen Feuerseufzern,

So beichte ich das Luna nur,


Und Luna lauscht mir schweigend,
Und Luna voll Barmherzigkeit
Mir spendet ihr Verzeihen!

ZWÖLFTES LIED

Die Schönheit deines Angesichts


Vermag mich zu vernichten,
Zu läutern und zu reinigen,
Zum Lichte zu erheben.

Der Lichtglanz deines Angesichts


In deiner Liebesfreude
Ist meine höchste Seligkeit
Durch liebende Beglückung.

Der Zorn der finstern Augenbraun


Verdammt mich in die Hölle!
Da retten mich die Engel nicht
Aus ewiger Verdammnis!

Das Antlitz meiner Richterin


Mit liebevollem Lächeln
Verheißt mir ihre Gnadengunst,
Die Huld der Gnadenvollen.

Von Layla singe ich ein Lied,


Die Glut ist nicht vergeblich,
Ich falle nieder auf mein Knie,
Die Schönheit anzubeten.

Ich sehe Laylas Lächelmund


Und ihre Plauderlippen,
Wie rote süße Kirschen sie
Sind appetitlich, lecker!

Gott lockt mich in der Liebe Reich,


Lockt mich ins Haus der Liebe,
Lockspeise Gottes aber ist
Der Kussmund der Geliebten!

O rote süße Kirschen, heiß,


So appetitlich, lecker!
So schmecken müsste Gottes Kuss
Wie der Geliebten Küsschen!

Gott ist ein Liebesfeuer heiß!


Auf Sinai sah Mose
Im Dornbusch Gottes Feuersglut,
Der Dornbusch nicht verbrannte.

Ich bin der Dornbusch, in mir brennt


Das Liebesfeuer Gottes,
Doch fast verzehrt mich diese Glut
Zu einem Haufen Asche!

Allein die Vielgeliebte mein


Vermag mich abzukühlen
Mit ihrer Keuschheit, ihrer Zucht,
Ihr Leib ist ganz dem Eis gleich!
DREIZEHNTES LIED

Suleika, Gattin Potiphars,


Suleika liebte Josef!
Die Schönheit Gottes liebte sie
In der Gestalt des Menschen!

Suleika voller Leidenschaft


Und brennender Begierde,
Dem Josef wollte reißen sie
Die Kleider von dem Leibe!

Oh Schönheit Gottes in Gestalt


Des allerschönsten Menschen,
Laß alle Schleier fallen, oh,
Zeig deine nackte Schönheit!

Suleika, Gottes Freundin, die,


Wie Radha Krishnas Freundin,
Sie ist die schöne Seele, die
Gott liebt mit heißer Liebe!

Wie Radha sah in Krishna Gott,


Suleika sah in Josef
Die schönste Herrlichkeit des Herrn
In strahlender Verklärung.

Doch Krishna war ja nicht allein


Mit seiner Freundin Radha,
Da waren ja die Gopis auch,
Die Hirtinnen der Kühe.

Suleika war ja nicht allein


In Potiphars Palaste
Mit ihrem Sklaven Josef, der
So reizend war zur Wollust!

Die andern Frauen waren da,


Die klagten an Suleika,
Verklagten sie des Ehebruchs,
Die strengen keuschen Frommen!

Suleika hätte in ihr Bett


Gelassen ihren Sklaven!
Im Hause ihres Ehemanns
In ihrem Bett lag Josef!

Die andern Frauen sehe ich


Mit Messern in den Händen,
So schneiden sie die Feigen auf.
O Mutter Evas Feige!

VIERZEHNTES LIED

Wenn die Geliebte noch allein


Ist in dem Haus der Liebe,
Die Dose mit der Schminke ist
Bedeckt mit ihrem Deckel.

Wenn aber der Geliebte kommt,


Ich meine nicht den Gatten,
Ich meine den Geliebten, der
Geliebten Herrin Hausfreund –

Sie spielen dann ihr Liebesspiel


Erotischer Betörung
Und reizen sich mit Reizen an
Auf jede Art der Liebe,

Dann auf der Schminke Dose liegt


Der Deckel leicht verschoben,
So wie verschoben sich das Hemd
Vom weißen Leib des Weibes!

Doch dann, nach der vollzogenen


Vereinigung in Liebe,
Verwirklicht die Potenz im Akt
Erotischer Vermählung,

Dann steckt der Schminkstift, lang und breit,


In ihrer offenen Dose!
Die Dose mit der Schminke ist
Der Vulva gleich des Weibes,

Geliebte, doch dein Lippenstift,


Rotleuchtend, wie mein Phallus!
Ah, wär mein Glied dein Lippenstift,
Dir feuchtend deine Lippen!

Doch die Geliebte nach dem Akt


Mit dem verliebten Hausfreund,
Fasst an der Langhalsflasche Hals
Und zieht heraus den Korken,

Der Schaumwein als Fontäne spritzt


In den kristallnen Becher!
Die Hausfrau und der Hausfreund, ah,
Sie zechen tüchtig Schaumwein!

Ja, sing ein Lied vom Schaum des Sekts!


Die trunkene Geliebte
Ist spritzig wie der Schaum des Sekts
Und ausgelassen lustig!

FÜNFZEHNTES LIED

Die Orgie gestern war sehr schön!


Ich war der Fürst der Liebe,
Fünf Frauen liebte ich zugleich,
Fünf Sakramenten ähnlich.

Im Harem ging die Pfeife um,


Die Haschisch-Wasserpfeife,
Fünf Frauen sogen stark daran,
So eine nach der andern!

Dann liebte ich die Königin,


Sie ist auf mir geritten!
Ich war passiv, sie war aktiv,
Zu buttern mit dem Becken!

Denn Devi ist die Göttlichkeit,


Ich bin ihr Wurm und Sklave,
Das Weib in ihrer Göttlichkeit
Beherrschte mich gewaltig!

Dann bat ich die Geliebte auch:


Weib, bete, bete, bete,
Knie auf dem Teppich Mohammeds
Und beuge dich nach vorne,

Verneig dich vor dem Orient


Und rufe: Gott ist Liebe!
Dieweil ich deinen prallen Po
Von hinten dir besteige!

Die Hindugötter allesamt


Sind Nichtse nur, verglichen
Mit meiner Herrin Göttlichkeit,
Schutzgöttin meiner Seele!

Was heißt, dass Gott die Liebe ist?


Weib, lass uns diskutieren!
Doch seh ich dich, so glaube ich,
Die Schöpferin ist weiblich!

O große Gottheit Schöpferin!


Ich danke dir anbetend,
Daß die Geliebte du erschaffst,
Die höchste Wonnen spendet!

Dies Meisterwerk der Schöpferin,


Die reizendste Geliebte,
Erschaffen hat DIE EWIGE,
Die allerhöchste Gottheit!

SIDDHARTA
„Das göttliche Juwel ist in der bräutlichen Lotosblüte...“

ERSTE SZENE

(Prinz Siddharta im Harem.)

HAREMSDAMEN
Prinz Siddharta, gefällt es dir nicht mehr in deinem Harem? Warum willst du fort aus unsern
Armen?
SIDDHARTA
Ich sah, und siehe, was ich sah, war ein weiblicher Krüppel, da fragte ich den weiblichen Krüppel:
Wer bist du? Und der weibliche Krüppel sprach: Ich bin die Krankheit! Dann sah ich eine alte
Bettlerin halbnackt um altes Gemüse betteln und sich wegen ihrer Flöhe kratzen, und ich sagte: Wer
bist du? Und sie sagte: Ich bin das Elend! Und dann sah ich eine junge schöne Frau, und sie hauchte
ihren Atem aus mit den Worten: Ich habe keine Lust am Leben mehr! Ich dachte nach, wer sie sei,
und ich erkannte: Sie ist der Tod!
HAREMSDAMEN
Vergiss deine traurigen Gedanken und sauge an der Quelle des Lebens, an unsern vollen Brüsten!
SIDDHARTA
Was soll ich Leben saugen? Leben ist Leiden! Die irdische Daseinsweise ist Schmerz, Schmerz,
Schmerz! Ich suche nicht Leben, ich suche Erlösung vom Leben!
HAREMSDAMEN
Erlösung? Weißt du, wer dich erlöst von allem Kummer? Kama, der Gott der Liebe, löst alle
Spannungen deiner Glieder!
SIDDHARTA
Ach, die flüchtige Lust hab ich genossen, es war ein Glücksmoment in dem Orgasmus. Und dann
war die Nacht wieder da, das Leid!
HAREMSDAMEN
Was klagst du über Leiden? Weißt du nicht, was Kama gebietet? Kama gebietet: Liebe so sehr, bis
es weh tut!
SIDDHARTA
Das Leiden vernichtet den Menschen. Also muß der Mensch das Leiden vernichten. Aber da das
Leben als Ich ein Leiden ist, muß das Leben als Ich vernichtet werden. Darum will ich zum reinen
Nichts werden!
HAREMSDAMEN
Prinz Siddharta, bleibe Mensch! Sei ein Mann, Siddharta! Der Gott der Liebe ist Gott, und die
Liebe der Geliebten schenkt dir die Erfahrung des Gottes der Liebe.
SIDDHARTA
Nie wieder Zeugungslust! Nie wieder Schöpfungswonne! Meine Liebe ist das Nichts! Meine
Geliebte ist die Ich-Vernichtung!
ZWEITE SZENE

(Prinz Siddharta auf dem Feg zum Feigenbaum der Erleuchtung, dem Ficus religiosa. Die drei
reizenden Töchter des Totengottes Mara versuchen ihn zu bezirzen und ihn in den niederen Bereich
der Sinnlichkeit herabzuziehen.)

MARAS TÖCHTER
Prinz Siddharta, schau uns drei Töchter an, drei Töchter Eines allmächtigen Gottes!
SIDDHARTA
Wie ist der Name eures Vater, des Gottes?
MARAS TÖCHTER
Mara ist des Gottes Name.
SIDDHARTA
Das ist der Tod!
MARAS TÖCHTER
Wir aber sind das blühende Leben! Schau mein Becken, gebaut, zu gebären und wiederum zu
gebären, Leben um Leben!
SIDDHARTA
Ihr gebärt eure Söhne für den Tod!
MARAS TÖCHTER
Schau meine Brüste, gefüllt mit Milch, ich stille allen Liebesdurst!
SIDDHARTA
Ihr ernährt eure Söhne für den Tod!
MARAS TÖCHTER
Schau meine Lippen, weich gebildet zu Liebkosungen der Liebe!
SIDDHARTA
Das Ende der flüchtigen Lust ist der Tod!
MARAS TÖCHTER
Wir kennen alle Künste der Kopulation, du wirst auf Erden schon erfahren die Glückseligkeit, die
die himmlischen Götter und Göttinnen haben im weltenschöpferischen Liebesspiel!
SIDDHARTA
Auch die Götter sterben. Vielleicht tausend Äonen lang kopulieren Deva und Devi, dann müssen
auch die Götter sterben.
MARAS TÖCHTER
Aber auf den Tod folgt neues Leben.
SIDDHARTA
Neues Leben – neues Leiden? Nein danke! Ich will den Tod der Leiden, ich will den Tod des
leidvollen Lebens, ich will versinken in der absoluten Apathie, losgelöst vom Leben, abgelöst vom
Dasein, erlöst vom Ich! Ich will Alles vergessen und werden wie in jenem Moment, da ich noch
nicht geworden war. Meine Erlösung ist die Nichtexistenz!
MARAS TÖCHTER
Probiere doch einmal die Zeugungslust! Probiere doch einmal die Schöpfungswonne! Kopuliere mit
einer Geliebten wie ein Gott!
SIDDHARTA
Glücklicher sind die Toten als die Lebenden! Glücklicher aber als die Toten sind die Seelen, die nie
geworden sind!

DRITTE SZENE
(Prinz Siddharta erfährt die Erleuchtung und wird zum Buddha. In der Erleuchtung erfährt Er die
mystische Vereinigung mit Seiner Buddha-Shakti.)

BUDDHA
Ficus religiosa!
BUDDHAS SHAKTI
Ich sehe deine Gottwerdung!
BUDDHA
Ficus religiosa!
BUDDHAS SHAKTI
Ich sehe deinen omnipotenten Gott!
BUDDHA
Ficus religiosa!
BUDDHAS SHAKTI
Ich kniee vor deinem Gott!
BUDDHA
Ficus religiosa!
BUDDHAS SHAKTI
Das ist die Mund-Kommunion!
BUDDHA
Ficus religiosa!
BUDDHAS SHAKTI
Das ist die knieende Mund-Kommunion!
BUDDHA
Ficus religiosa!
BUDDHAS SHAKTI
Durchströmt dich jetzt die schöpferische Energie des Geistes?
BUDDHA
Ficus religiosa!
BUDDHAS SHAKTI
Bist du jetzt auf dem Höhepunkt der Erleuchtung?
BUDDHA
Ficus religiosa!
BUDDHAS SHAKTI
Entleere dich von dir selber!
BUDDHA
Ficus religiosa!
BUDDHAS SHAKTI
Dein erleuchteter Leib in meinem Mund!
BUDDHA
Ficus religiosa!
BUDDHAS SHAKTI
Weißes Juwel deiner göttlichen Menschheit in der roten Lotosblume meines Mundes!
BUDDHA
Ficus religiosa!
BUDDHAS SHAKTI
Bist du in deinem Paradies?
BUDDHA
Ja! Ich bin der Ewige Urbuddha in der Leere meines Nirwana!

VIERTE SZENE
(Buddhas Mutter Ma ist ein wunderschönes junges Mädchen. Ein alter Eremit will sie liebkosen.)

MUTTER MA
Bevor der Ewige Urbuddha in meinem keuschen Schoß als Prinz Siddharta geboren worden,
verkündete ein weißer Elefant mir seine Geburt.
EREMIT
O Mutter Ma, du makelloses Mädchen! Wie lieblich ist der Schoß, der den Ewigen Urbuddha
empfangen hat! Wie himmlisch sind die vollen Brüste, daran der Ewige Urbuddha lag und sog!
MUTTER MA
Eremit, ich bin die keusche Lotosblüte, die über dem schlammigen Teich die makellose Blüte rein
erhält, unberührt von den Makeln der Welt.
EREMIT
Ja, du bist so rein, darum bist du so reizend! Laß mich doch deine makellosen Brüste betätscheln!
MUTTER MA
Du treibst geistliche Unzucht!
EREMIT
Aber du erscheinst mir wie die menschgewordene Große Leere, in die ich mich selbst entleeren
will!
MUTTER MA
Für euch Mönche gibt es nichts als Lust und Verirrungen!
EREMIT
Mädchen, Mädchen, mein Mädchen! Ich möchte selber der weiße Elefant sein und mit meinem
heiligen Schlangenrüssel den Ewigen Urbuddha in deinem Schoß zeugen!
MUTTER MA
Willst du etwa als Schlange wiedergeboren werden? Lege die alte Schlangenhaut ab und lege die
neue Schlangenhaut Buddhas an!
EREMIT
Auf der aufgerollten Schlange thront der Gott.
MUTTER MA
Auf der Lotosblüte meines Schoßes thront der Gott!
EREMIT
Ich will mich mit dir vereinigen!
MUTTER MA
Ich lade dich in meine Lotosblüte ein!

FÜNFTE SZENE

(Buddha ruft seinen Jünger Nanda von der Frau weg.)

BUDDHA
Nanda, komm und folge mir!
NANDA
Meister, wo wohnst du?
BUDDHA
Komm und schaue!
NANDA
Laß mich erst Abschied nehmen von meiner Frau!
BUDDHA
Ich sah dich schon, als du unterm Feigenbaum saßest, unterm Ficus religiosa meditierend.
NANDA
Jetzt weiß ich: Du bist der Erleuchtete, du bist der Ewige Urbuddha, inkarniert in Gautama Buddha.
BUDDHA
Weil ich sagte, dass ich dich unterm Ficus religiosa meditieren sah, darum ging dir das dritte Auge
auf? Du wirst noch größere Wunder schauen, wenn du mir folgst.
NANDA
Meine Frau hat eingewilligt und gesagt: Wenn der Meister dich ruft, so folge du! Für mich ist gut
gesorgt, mein Mann. Aber ich werde meinen Gatten vermissen, besonders in den Nächten.
BUDDHA
Wende dich ab von der Welt! Die Frau ist Prakriti, die Natur, die Materie, die Sprache des Alltags.
Die Frau zieht dich hinab zur animalischen Sinnlichkeit und zur weltlichen Geschäftigkeit. Du aber
bist berufen zur Erleuchtung, als Tropfen zu verschmelzen mit dem seligen Ozean der Leere!
NANDA
Ach, guter Meister, höre mich seufzen, wenn ich dir gestehe, dass ich die lustvollen Kopulationen
mit meiner Gattin im Ehebette vermisse! Wie selig war ich doch in jenen Momenten, da mein Weib
sich mir körperlich schenkte! In den Augenblicken der Lust, meinte ich, ins Paradies zu fliegen!
BUDDHA
Ich zeige dir eine größere Liebe.

SECHSTE SZENE

(Buddha und Nanda im Paradies des Reinen Landes. Himmlische Asparas, engelgleiche Nymphen,
mit himmlischen Körpern und perfekten Reizen umgeben den Jünger.)

BUDDHA
Auf der Himmelfahrt ins Paradies des Reinen Landes habe ich dir eine alte hässliche Äffin gezeigt.
Und nun, mein Sohn und mein Schüler, wenn du diese himmlischen Nymphen betrachtest in ihrem
perfekten Liebreiz, verlockend zu allen Seligkeiten höchster Lüste und Beglückungen und
paradiesischen Genüssen und appetitlichen Köstlichkeiten übersinnlicher Liebe, scheint dir da nicht
die Ehefrau, die du verlassen, einer alten hässlichen Äffin gleich?
NANDA
Ja! Die süßeste Wollust der Kopulation mit meinem Weib auf Erden war nur ein unendlich matter
Schatten, verglichen mit der lüsternen Ekstase und den köstlichsten Genüssen der paradiesischen
Wollust mit den Asparas, den übermäßig reizenden Nymphen des Paradieses! Oh, ein Paradies, voll
von perfekten Geliebten, über alles Maß reizend, ewig lockend, ewig lüstern, ewig befriedigend und
ewig reizend, wie im schäumenden Meer von göttlicher Wollust badend zwischen lauter nackter
Schönheit! Höher kann die delikate Wonne nicht sein!
BUDDHA
So berausche dich sieben Weltzeitalter in dem paradiesischen Harem der himmlischen Über-
Sinnlichkeit! Du wirst auch der Kopulationen mit den Nymphen des Himmels noch überdrüssig
werden und nur doch Eines suchen!
NANDA
Was aber soll mir eine Vereinigung mit der Absoluten Leere? Was soll mir ein verlöschendes
Versinken in der Umarmung des Ewigen Nichts? Wie sollte das schöner sein als von Ewigkeit zu
Ewigkeit delikateste Paradieseslüste zu genießen, in Einer Ewigen Liebe von ewigen
Befriedigungen und ewigen Reizungen?
BUDDHA
Wenn du mir folgst, werde ich dich eine Stille schauen lassen, die so schön ist, dass dir selbst die
allerhöchste Göttin der Lust wie eine alte hässliche Äffin erscheint!

SIEBENTE SZENE
(Der Meister Buddha und sein Jünger Nanda in leuchtenden weißen Gewändern mit himmelblauen
Gürteln um die Lenden des Gemütes stehen hoch über dem Paradies des Reinen Landes am Saum
des Ozeans der Absolutheit. Es ist wie ein kristallenes Meer von Licht. Es ist ein weißes Licht in
bunten Farben und eine schweigende Harmonie von Tönen.)

BUDDHA
Was war dein Credo, als du in der Welt gelebt?
NANDA
Ich glaubte an ein ewiges Werden und Vergehen und Werden.
BUDDHA
Und da du die Werdelust in der Welt der Dinge gesucht, warst du da glückselig? Oder fandest du
nicht vielmehr, dass alle die Werdelust und alle Liebe zum Leben nichts als Leiden war, nichts als
Schmerzen, Schmerzen, Schmerzen?
NANDA
Ja, wahr.
BUDDHA
Und wünschtest du in den Leiden des Elends, der Krankheit und der tausend Tode nicht manchmal,
nie geworden zu sein?
NANDA
Das schien mir die Erlösung von allen Leiden des Lebens.
BUDDHA
Und wie war deine Individualität, als du in der Welt von Werden und Vergehen gefangen warst?
NANDA
Meine Stimme war von Anfang an ein Heulen! Meine Seele war eine einzige Träne!
BUDDHA
Und nun versenke die einsame Träne deiner Seele in den lichten Ozean DES UNGEWORDENEN!
NANDA
Die Trauer meiner Seele ertrinkt in dem kristallreinen Meer DES UNGEWORDENEN!
BUDDHA
Ist da noch irgend etwas Seiendes?
NANDA
Nur noch die Absolutheit DES UNGEWORDENEN, welches verglichen mit all dem Seiendes wie
ein reines Nichts ist.
BUDDHA
Wer bist du?
NANDA
Ich bin Eins mit DEM UNGEWORDENEN.

ZAUBERSPRÜCHE

EINER FRAU BESCHWÖRUNG IHRER RIVALIN

Wie man vom Baum einen Kranz flicht,


So will ich ihr Vermögen und Ehre flechten.
Unter ihren Verwandten möge sie lange wohnen
Wie ein Berg mit breitem Fundament.

O König, Gott des Todes,


Ich will dir das Mädchen als Braut übergeben,
Die gebunden ist an ihre Mutter
Und an ihren Bruder im Vaterhaus.

Sie ist die Königin der menschlichen Rasse,


O Gott des Todes, ich opfre sie dir.
Lange mit ihren Verwandten möge sie sitzen,
Bis ihre Haare grau vom Alter werden.

Mit allen ihren Freundinnen


Soll sie wie mit Schwestern im Sarge liegen,
Ich fessle sie und alle ihre Kräfte.

EINES JUNGEN MANNES LIEBESZAUBER

Voll Honig blühte diese Blume im Leben auf,


Jetzt sauge ich den Honig aus dem Kelch.
Mach mich süß wie Honig,
Denn mit Honig ist dein Schoß erfüllt.

Meine Zungenspitze hat den Honig geleckt,


Den süßen Honig an deiner tiefen Wurzel.
Du bist fruchtbar nach meinem Wunsch und Willen,
Du sollst mein sein und meine eigene Schatzkammer.

Mein Kommen ist honigsüß


Und mein Aufblühn ist honigsüß,
Meine Stimme und meine Worte sind süß.
Ich wäre auch gern so schön wie Honig.

Ich bin süßer als Honig,


Süßer als der schwarze Lakritz.
So mögest du mich lieben als eine süße Wurzel
Und niemand lieben als mich allein.

Ich habe dich mit Zuckerrohr umgürtet,


Allen Groll und Hass zu verbannen.
Mögest du in mich verliebt sein
Und mich nie verlassen,
Ich will dein einziger Liebling sein.

VERHERRLICHUNG DER ERSTURSACHE ALLER DINGE

Ich habe den Höchsten geschaut,


Von dem das All die Form hat.
Von Ihm ward alles Leben gemolken,
Alles Existierende.
Die himmlischen Heerscharen
Loben Gottes Licht mit Hymnen.

Die Ewigkeit erkennend,


Kann der Engel mir erklären
Das höchste Geheimnis.
Drei Schritte entfernt in der Dunkelheit
Verborgen ist der Allwissende,
Der Vater der Väter.

Er ist unser Vater und Erzeuger,


Er kennt alle Wesen
Und ihre Bestimmung.
Er kennt die Namen aller Götter und Göttinnen.
Alle Kreaturen suchen Ihn.

Ich bin durch Himmel und Erde gegangen,


Ich habe mich genähert
Dem eingeborenen Sohn des Ordens.
Er ist die Stimme,
Er redet deutlich in der Welt,
Wahrlich, er ist das Feuer Gottes.

Ich bin durch das gekrümmte Weltall gereist,


Um in weiter Ferne zu sehen
Die große Gemeinde der göttlichen Ordnung.
Die Götter und Göttinnen haben empfangen
Das ewige Leben Gottes,
Sie sind im Himmel geboren.

EIN ZAUBER GEGEN DIE BÖSEN, DIE ABTREIBUNG BETREIBEN

Die Muttergöttin des Lebens hat uns gesegnet,


Aber Unruhe stiften die Dämonen.
Uns zerbrechen die schrecklichen bösen Geister.
Aber ich habe die Göttin gewonnen,
Die Mächtige, Eine.

Siegreich seit alten Zeiten


Wurde die Mutter von Gott gezeugt.
Mit ihr gemeinsam werde ich zerstückeln,
Als wenn es ein kleines Vöglein wäre,
Den Führer der bösen Geister.

Der verhasste Erzbösewicht


Trinkt Menschenblut
Und zerstört den Wachstum des Lebens.
Die Dämonen fressen den Menschenkeim,
Aber die Mutter bezwingt und zerstört die Dämonen.
Treibe die bösen Geister aus,
Die Dämonen, die Feinde des Lebens,
Begrabe sie unter einem Grabhügel!
Ich folge der Göttin, der Mutter des Lebens,
Die verbrennt im ewigen Feuer die Teufel.

Mutter, treibe aus die bösen Geister,


Die belästigen alles menschliche Leben!
In die tiefsten Schatten der Finsternis
Banne ich die Bösen,
Die Teufel, die Menschenfleisch fressen!

GEBET FÜR EIN LANGES UND GLÜCKLICHES LEBEN EINES KNABEN

Dieses Kind meines Alters soll wachsen,


Keine der hundert Todesarten soll ihm schaden.
Vor dem Ärger mit falschen Freunden
Bewahre ihn der Gott,
Wie eine Mutter beschützt ihr Kind,
Wie eine Amme nährt ihr Kind,
Soll Gott behüten meinen Knaben!

Der Gott, der Vernichter des bösen Feindes,


Gewähre ihm am Ende seines Lebens
Einen guten natürlichen Tod.
So segne ihn der Opferpriester,
Der Mann des Gesetzes,
So segnen ihn alle Geschlechter
Der Göttinnen und der Götter des Himmels.

Herr, du bist der Schöpfer all unserer Rinder,


Der Rinder, die uns schon geboren sind,
Und der Rinder, die uns noch geboren werden.
Nimm meinem Knaben nicht den Atem,
Beschütze ihn vor falschen Freunden
Und sorge, dass seine Feinde ihn nicht töten.

Der Vater im Himmel sei sein Vater


Und die Mutter Erde seine Mutter.
Gott gebe ihm am Ende eines langen Lebens
Einen guten natürlichen Tod.
Möge mein Knabe immer geborgen sein
Im Schoß der großen Muttergöttin,
Behütet sein hundert Frühlinge lang,
Durch Gottes lebendigen Geist.

Lass ihn leben, o Gott,


Und lass ihn leben im Licht,
Den lieben Knaben,
Du Gott und du König des Himmels!
Schütz ihn, o himmlische Mutter,
Alle Göttinnen und Götter des Himmels
Mögen ihm gewähren ein langes Leben,
Ein langes und glückliches Leben!

EINES MANNES LIEBESZAUBER

Wie der Wind bewegt das Gras der Erde,


So will ich deinen Geist bewegen,
Dass du mich lieben mögest,
Dass du mich nie verlässt, Geliebte!

Ihr Zwillingsgötter der Freundschaft,


Führt uns zusammen als Liebespaar!
Jetzt noch trennt uns das Schicksal,
Aber ich lege mein Gelübde ab dem Geist.

Wie die Adler am Himmel schreien,


Schreien vor Freude und Gesundheit,
So soll sie kommen auf meinen Ruf,
Wie der Pfeil eilt vom Bogen!

Was Äußeres ist, soll Inneres werden!


Ergreife und besitze, o Zauberpflanze,
Den Geist des Mädchens voller Charme!

Sie sucht doch einen Mann!


Der ist aber schon da!
Und ich bin voller Sehnsucht
Nach einer Ehefrau!
Ich bin wie ein wiehernder Hengst!
Möge mein Schicksal das Glück bald treffen!

EINES MANNES ZAUBER FÜR EIN HEIRATSMÜNDIGES MÄDCHEN

Als Bittsteller komm ich zu Gott,


Denn dieses Mädchen sucht das Glück,
Dieses Mädchen macht mich glücklich.
Wie im Freien stehen Baumgruppen schön,
Möge sie bald ein Ehemann beglücken!

Ich liebe das heilige Opfermahl,


Ich liebe das Gebet,
Ich bin ein wahrer Gottesmann,
Und in der Wahrheit Gottes
Verkünde ich der jungen Braut ihr Orakel.

O Gott, möge die junge Frau den Ehemann finden.


Denn wahrlich, der Herr des heiligen Mahles
Macht das junge Mädchen selig.
Möge sie Kinder empfangen und gebären,
Sie, die Herrin des Hauses,
Neben ihrem Gemahl im Bette liegen!

Wie diese heilige Grotte schön ist,


Den wilden Tieren eine sichere Wohnung,
So möge diese junge Frau ihren Geliebten gewinnen,
Geliebt von ihrem Herrn,
Und seine ewige Liebe gewinnen!

Erhebe dich, Herr, und besteige das Schiff,


Das unerschöpfliche volle Schiff,
Und bring den Liebhaber rasch herbei,
Den du mit ihr verheiraten willst!

Berufe ihn, o Herr des Reichtums!


Mach den Liebhaber liebestoll!
Lass ihn zu deiner Rechten stehen,
Lass ihn einen Ehemann sein,
Der würdig deiner Erwählung ist!

Hier sind die Edelsteine,


Hier ist das Gold,
Hier ist der Glaube
Und hier ist die Glückseligkeit.
Komm du zu den Männern
Und erwähle den einen Mann,
Den du erwählst für die junge Frau!

Möge dein Schutzgott dich führen, Mädchen,


Und dir den Mann bringen,
Den dein Herz begehrt.
O Hochzeit! Sei Gottes Geschenk an das Mädchen!

EINER EIFERSÜCHTIGEN FRAU BESCHWÖRUNG IHRER RIVALIN

Aus der Erde grab ich diese Pflanze,


Das Kraut mit wirksamer Kraft,
Dadurch quillt die Rivalin an,
Und ich gewinne meinen Mann für mich.

Verheißungsvoll, mit entfalteten Blättern,


Von den Göttern gesegnet, die Sieges-Pflanze,
Fahre du dahin, Rivalin,
Ich allein bin das Bergwerk meines Mannes!

Er hat zwar deinen Namen nicht genannt,


Du bummelst nicht mit meinem Mann.
Weit in die entfernteste Ferne
Fahre meine Rivalin weg.

Stärker bin ich, stärker als sie,


Mächtiger bin ich, mächtiger.
Unter mir wird meine Rivalin sein,
Die Niedrigste aller Weiber!

Ich bin die Eroberin,


Ich bin die Siegerin.
Der Sieg kommt zu meinem Mann und mir,
Ich bezwinge die fremde Frau.

Ich umgürte dich mit der magischen Pflanze,


Ich werde über dir die Mächtige sein.
Wie sich das Kalb beeilt, zur Kuh zu kommen,
So geschwinde ist mein Geist,
Ich kann sogar auf dem Wasser gehen!

ZAUBER FÜR EINE FRAU GEGEN UNFRUCHTBARKEIT UND FÜR DIE GEBURT EINES
KNABEN

Wir vertreiben von dir, o Frau,


Jede Ursache der Unfruchtbarkeit.
Alle Sterilität sei fern von dir,
Verbannt an einen weit entfernten Ort.

Wie im Köcher ein Pfeil,


So soll in deinem Mutterschoß
Ein männlicher Embryo sein.
Aus dir wird ein Baby geboren,
Nach neun Monden ein Kind,
Dein Sohn soll ein Held werden!

Wir bringen dir einen Mann,


Bring du einen Sohn hervor.
Ein zweites männliches Kind
Soll folgen dem ersten männlichen Kind.
Mutter sollst du von Söhnen sein,
Auch im Himmel Mutter von Söhnen sein!

Mit den verheißungsvollen Strömen,


Mit denen die Stiere die Kühe befruchten,
Sollst du einen Sohn bekommen,
Du sollst eine fruchtbare Mutterkuh sein.

Wir geben dir die Macht,


Ein Kind im Schoß zu tragen.
In dir soll sich regen
Der Keim eines neuen Lebens.
Besorge dir einen Sohn, o Frau,
Du sollst ihm ein Segen sein.
Du sollst ein Segen für deinen Knaben sein.

Möge dir das himmlische Kraut,


Dessen Vater der Himmel ist
Und dessen Mutter die Erde ist
Und dessen Wurzel im Meer ist,
Möge dir die himmlische Heilpflanze helfen,
Einen starken Sohn zu gebären!

EINES MANNES LIEBESZAUBER

Möge der Treiber dich anstacheln,


Sei nicht in Ruhe auf deinem Bett,
Schrecklich ist der Pfeil der Liebe,
Damit ich gewaltsam öffne dein Herz!

Der Pfeil mit den Flügeln von Sehnsuchtsgedanken,


Sein Holz ist Begierde, soll dich lösen,
Möge Eros immer weiter schießen
Und dir das Herz durchbohren!

Der Pfeil des Eros


Spalte dir Nieren und Milz!
Mit schnellen Flügeln und strahlend
Durchbohr ich dir dein Herz!

Ich bin verwundet von brennender Hitze,


Deine roten Lippen stehlen mir das Herz.
Sanft und bescheiden
Bin ich mit süßen Worten
Der Liebe gewidmet.

Verlasse deine Mutter,


Deinen Vater jag ich mit der Peitsche weg,
Damit du mir allein gehorchst
Und jeden Wunsch mir erfüllst.

Die Götter mögen vertreiben


Alle andern Gedanken von dir
Und dir entziehen deinen freien Willen
Und dich ganz mir zu eigen geben!

ZAUBER FÜR FAMILIÄRE HARMONIE

Freiheit von Hass will ich euch bringen,


In Eintrat und Einigkeit
Liebt einander
Wie die Kuh ihr Kalb liebt!

Eines Sinnes mit der Mutter,


Sei der Sohn dem Vater treu.
Die Frau möge ruhig und sanft sein
Und Worte reden süß wie Honig von Herzen!
Kein Bruder hasse seinen Bruder,
Keine Schwester sei lieblos zu ihrer Schwester.
Einstimmig, mit Einer Absicht,
Redet in Freundlichkeit!

Die Götter streiten sich nicht,


Kein Gott hasst einen andern Gott.
Der Götter Zauber sei auf eurem Haus,
Eine Union der Menschen.

Weise und demütig seid vereint,


Freundlich und nett,
Tragt gemeinsam das Joch,
Rede einer mit dem andern süß,
Seid bewusst und einträchtig!

Trinkt gemeinsam,
Speist am selben Tisch,
Bringt gemeinsam das Opfer dar!
Dient dem Herrn und versammelt euch um ihn
Wie die Speichen eines Rades!

Mit bindendem Zauber will ich euch vereinen,


Gehorcht nur einem einzigen Herrn
Und seid in ihm geeint!
Mögen die Götter, die die Menschen achten,
Am Abend und am Morgen
Euch ewig gnädig sein!

MYSTISCH-THEOLOGISCHE LEHRE

Gen Osten verneig ich mich zum Gebet,


Der Gott offenbart sich mit Blitzen auf dem Berg.
Ich schreibe seine tiefsten Offenbarungen,
Er ist der Schoß von Sein und Nichtsein.

Möge die Königin kommen,


Die erstgeborene Tochter des Vaters,
Die Erste in der Welt der früheren Generationen.
Für sie setzen sich Strahlengewölbe in Bewegung.
Möge sie süße Muttermilch spenden
Dem, der dürstet und saugen möchte!

Er, der der Allwissende ist,


Erklärt alle Götter zu seinen Söhnen.
Er hat unser Gebet aus der Mitte des Herzens angenommen.
In der Höhe und in der Tiefe
Lebt seine göttliche Natur.

Er gibt das treue Gesetz von Himmel und Erde,


Er gründet die Welten auf festem Fundament.
Der Allmächtige stürzt die mächtigen Herren,
Er breitet den unendlichen Himmel aus
Und schuf unsere irdische Heimat
Und die Region der Lüfte zwischen Himmel und Erde.

Er hat aus der Tiefe geboren


Den einzigen Herrn und König der ganzen Welt.
Aus dem Licht war der Tag geboren mit seinem Glanz,
In ihm leben die Weisen, mit Erleuchtung begabt.

Der gesalbte Dichter wahrlich preist


Den allmächtigen Gott der Urzeit.
Der Dichter wurde mit andern Menschen geboren,
Sie schlummerten, bis der Mutterschoß sich auftat.

Der weise Mann, der Freund der Götter,


Er sucht anbetend den himmlischen Vater.
Ich weine vor dir, allmächtiger Schöpfer,
Dass ich dich nicht beleidige, einzig weiser Gott!

EINES LIEBHABERS SCHLAFZAUBER

Mit dem Stier, der tausend Hörner hat


Und der aus dem Meer gestiegen,
Mit dem starken und mächtigen Stier
Wiege ich mein Volk in Schlaf.

Über der Erde weht kein Wind,


Kein Auge sieht das Wehen des Windes.
Schlaft nun, ihr lieben Frauen,
Euer Schoßhund möge schlafen,
Seid getrost, denn Gott ist euer Freund!

Die junge Frau soll schlafen in ihrem Zimmer,


Ausgestreckt liegen auf ihrem Bett.
Die Matronen, die nach Süßigkeit riechen,
Alle mit einander will ich einschläfern.

Alle bewegten Dinge werden festgehalten,


Augen und Atem sind sicher.
Jedes Glied und alle Glieder sind ergriffen
Von der Dunkelheit in der Nacht.

Der Mann, der sitzt, der Mann, der steht,


Der klar sieht, soll die Augen schließen,
Wenn verschlossen wird das Haus.

Schlafe, liebe Mama,


Auch Papa möge selig ruhen,
Schlafen mögen die Hunde
Und die Dienerinnen des Haushalts.

Mit einschläferndem Zauber, o Schlaf,


Lass das ganze Volk ruhen und schlafen.
Lass sie alle schlafen in der Nacht,
Ich aber wache, bis der Tag anbricht,
Bis die junge Morgenröte aufersteht,
Schön und gut und weise wie Gott.

VERHERRLICHUNG DER GÖTTIN SPRACHE

Ich wandere mit den Heiligen und den Weisen,


Mit den Mächten und Kräften des All,
Ich erhebe die Vereinigung der Götter
Und erhebe die Zwillingsgötter
Und bete an den höchsten Gott.

Ich bin die Königin, die Schätze sammelt,


Nachdenklich ist mein Geist,
Ich bin die Erste, der Anbetung würdig.
Die Götter, die an vielen Orten verehrt werden,
Sie wohnen alle in meinem Himmelspalast.

Wahrlich, ich werde verkündet


Als das Wort, das Gott spricht,
Und Menschen sind mir willkommen.
Ich mache aus dem Mann,
Den ich leidenschaftlich liebe,
Einen Priester, Heiligen oder Weisen.

Alle die essen, leben von meinem Brot,


Ich füttere alle meine Kinder,
Und der Mann, der sieht und atmet,
Hört mein göttliches Wort.
Die Menschen wissen es nicht,
Doch leben sie in mir.
Höre, mein Sohn, die absolute Wahrheit,
Wie ich sie dir offenbare.

Neige dich vor dem Bogen des Kriegers,


Dass sein Pfeil trifft und tötet
Die Masse des Pöbels voller Hass!
Ich erwecke den Kampf um Menschenseelen,
Ich durchdringe Himmel und Erde.

Ich pflege und unterhalte die heilige Opferspeise,


Ich unterstütze die Mächte und Gewalten.
Ich lade ein zum eifrigen Opferkult,
Wo das Blut vergossen
Und das göttliche Opfer dargebracht wird.
Ich habe die Berge hervorgebracht,
Ich und der Vater,
Ich wohne über den Wassern
Und mein Thron ist überm Ozean.
Von mir stammen alle Kreaturen.
Mit meiner Stirn berühre ich den Himmel.

Ich habe einen mächtigen Atem,


Der Winde und Stürme atmet.
Ich halte alle Existenzen zusammen.
Jenseits von Himmel und Erde
Bin ich allmächtig in meiner Größe.

ZAUBER GEGEN DÄMONEN UND NYMPHEN

Mit dir, o Blume, in alten Zeiten


Die Götter besiegten die Dämonen,
Die himmlischen Helden und strahlenden Krieger
Schlugen die Erzbösewichter, die Teufel.

Mit dir, o Blume, will ich erschrecken


Die Dämonen der Lüfte und die lüsternen Nymphen.
O Gott, verjage den Erzbösewicht,
Alle Unholde sollen verschwinden
Durch den süßen Duft der keuschen Blüte!

Lass die lüsternen Nymphen verdampfen,


Ich kenne sie alle mit Namen,
Die baden im Meer und in den Flüssen.
Aufmerksam will ich betrachten,
Wie die lüsternen Nymphen verschwinden
In dem Abgrund der Vergangenheit.

Wo große Bäume sind mit grünem Laub,


Wo die Schaukeln in den Bäumen hängen,
Sind die Baumnymphen und machen Musik
Zu ihren Harfen und Leiern,
Zu ihren Triangeln, ihren Zimbeln.
Aufmerksam will ich betrachten,
Wie die lüsternen Baumnymphen
Im Abgrund der Vergangenheit verschwinden.

Hierher ist die eine Blume gekommen,


Die am wirksamsten ist
Von allen Zauberpflanzen und Zauberkräutern.

Lass Gott eindringen


Und den Herrn mit erhabenem Horn!

Den Dämonen der Lüfte,


Die tanzen Tänze der Begierde
Mit den lüsternen Nymphen,
Und dem Herrn der tanzenden Hexen
Nehme ich mit diesem goldenen Haar
Alle Kraft und Potenz!

Mit den tausend Eisenspeeren Gottes


Sollen die Dämonen erstochen werden.
Mit Gift soll man füttern die unholden Geister,
Die kein Opfer darbringen Gott im Himmel.

O Blume, sei du die Siegerin,


Zertrete das Haupt der Schlange,
Ernähre mit tödlichem Gift
Die unerleuchteten Egoisten!

Ein Jüngling mit langen Haaren,


Affenartig und geil wie ein Hund,
So ist der Unhold der Lüfte,
Mit begierigen Blicken verfolgt er
Eine schöne junge Dame,
Sie mit schwarzer Magie zu erschrecken,
Er will sie vernichten.

Ihr jungen hübschen Mädchen,


Ihr seid die wahren Nymphen,
Und die Engel sind eure Herren.
Aber jagt die bösen Geister weg,
Die stören eure Vereinigung mit den Männern!

EINES MANNES LIEBESZAUBER

Wie die Schlingpflanze ihre Arme wirft


Und eng den Baum umschließt,
So umarme du mich,
Dass du in Liebe mit mir dich vereinigst
Und deinen Geliebten nie verlässt!

Wie der steigende Adler


Seine Schwingen über die Erde breitet,
So will ich deine Seele unterwerfen,
Dass du in der Liebe mit mir vereint seist
Und mich nie verlässt, Geliebte!

Wie in ihrem raschen Gang die Sonne


Den Himmel und die Erde umfasst,
So will ich als Kompass dir den Weg zeigen,
Dass du in Liebe mit mir vereinigt seist
Und mich nie verlässt, mein Liebling!

DES MANNES LIEBESZAUBER


Begehre meinen Körper, küsse meine Füße,
Liebe meine Augen, liebkose meine Lenden!
Lass deine Augen trocknen, junges Mädchen,
Und lass deine Locken fluten
Über meine Liebe zu dir!

Lass deine schlanken Arme liegen


Auf meiner Brust, auf meinem Herzen,
Sei fruchtbar auf meinen Wunsch hin
Und unterwerfe dich meiner Liebe!

Möge sie, deren Zungenküsse mich fesseln,


Ihr Herz beschwören lassen von meinem Liebeszauber!
O Große Mutter der Butter, Mutter der Kühe,
Mache das Mädchen zu meiner Liebessklavin!

EPITHALAMIUM. ZAUBER ZUR GEBURT EINES KNABEN

O heiliger Herr des heiligen Baumes,


Gib eines Knaben Geburt!
Das Ergebnis der Liebe sei ein Sohn,
Den bringe in den Schoß der Frau!

Der Vater sät den genialen Samen,


Die Frau nimmt ihn auf mit dem Muttermund
Und hegt und pflegt ihn.
Das Ergebnis sei ein Sohn!
Also gewähre es der Schöpfer.

Die heilige Dreiheit der Götter


Hat einen Knaben berufen.
Andere Städte mögen Mädchen erzeugen,
Aber uns sei ein Knabe geschenkt!

VEREHRUNG DES TODES

Verehrt die Waffen der Götter,


Verehrt die Waffen der Könige,
Verehrt die Waffen der Männer,
Verehrt den Tod!

Wir verehren und verteidigen dich


Und zahlen dir unsre Verehrung,
O Tod, wir verehren deinen guten Willen
Und bezahlen dir unsre Schulden.

Verehrung deinen Ärzten, o Tod,


Verehrung deinen Zauberern,
O Tod, Verehrung deinen Opferpriestern,
Du bist die Wurzel aller guten Werke!

DIE WERBUNG FÜR DIE BRAUT

Mit der Stirnlocke in der Stirn


Kommt der Werber für die Braut.
Ich suche einen guten Mann für dies Mädchen,
Einen unvermählten Mann für die junge Frau.

Werber! Dieses Mädchen hat bisher vergeblich gesucht


Einen Ehemann und Vater ihres Kindes,
Zur Hochzeit gehen andere Frauen,
Dies Mädchen hat noch keine Hochzeit in Aussicht.

Gott bewahrt den Himmel und die Erde,


Gott bewahrt die Sonne und den Mond,
Gott schenke diesem Mädchen einen Ehemann,
Der ganz nach ihrem Wunsch ist!

EIN HOCHZEITSSEGEN

Lass diesen Mann mit seinem Opfer kommen


Und tröste die Braut mit dem Saft des Lebens!

Er möge sie mit seinem Lebenssaft trösten


Und sie erheben mit seiner fürstlichen Herrschaft,
Im Reichtum und in tausend Kräften
Sei dieses Brautpaar unüberwindlich!

Gott mache sie zu einer Edeldame,


Gott mache den Mann zu ihrem Herrn.
Langes Leben möge Gott den beiden geben,
Eine Lebensdauer von tausend Äonen!

EIN ZAUBER, UM EINE BRAUT ZU GEWINNEN

Anbetung des göttlichen Namens,


Der war und der ist und der sein wird!
Ich liebe Gott, den Besieger des bösen Feindes,
Ich liebe den Herrn, den Freund mit tausend Mächten!

So sprach der Heilige zu mir:


Lass dir von mir eine Braut bringen!
Darauf brachten die Zwillingsgötter
Die selige Braut zu dem Jüngling.

Groß ist, o Gott, dein Hammer,


Dem Schatz schenkst du Goldschmiedekunstwerk,
Möge der Herr, die Macht der Mächte,
Mir die rechte Braut zur ewigen Ehe geben!

EINES MANNES LIEBESZAUBER

Die Kraft, die das heilige Opfermahl bringt,


Soll das Herz der Geliebten erfreuen!
Mit dem Trankopfer, das dort fließt,
Will ich ihren Geist beseligen!

Wenn deine Seele traurig ist, Geliebte,


Wenn dir Schmerzen und Kummer folgen,
Soll dein Leid wie Rauch im Winde verwehen,
Ich folge deiner Phantasie und deinen Träumen.

Mögen Gott und der Herr und die Göttin der Weisheit
Und möge der Nabel der Erde
Dich zu mir bringen, Geliebte,
Dass wir uns vereinigen und eins werden!

EINES MANNES LIEBESZAUBER

Wie dieser Bulle sich mit der Kuh vereinigt,


O ihr himmlischen Zwillingsgötter,
So möge meine Geliebte mit ihrer Phantasie
Zu mir kommen und sich mit mir vereinigen!

Wie der feurige Hengst mit der Stute reitet,


So lass uns zusammen reiten, Geliebte!
Wie der Sturmwind durch die Büsche bläst,
So will ich deinen Geist einatmen!

Mit des Zauberpriesters Händen


Trage ich die magische Pflanze
Und zwinge die Geliebte, mich zu lieben,
Dazu mach ich Sirup aus Zuckerrohr!

EIN GEBET UM DIE GABE DER WEISHEIT

O göttliche Intelligenz, komm zu uns


Mit Pferden und Rindern,
Du, mit den Strahlen der Sonne umgeben,
Bist unsre angebetete Heilige!

Du bist die Erste, o heilige Intelligenz,


Du kommst schnell auf unser Gebet hin,
Trunken von Liebe,
Ich nenne dich die Gnade der Götter!

Du alles überragende Intelligenz,


Die die Engel anbeten und die Dämonen fürchten,
Intelligenz, du Weisheit der Weisen,
Komm und dringe in mich ein!

Du, o Gott, mach mich weise


Mit deiner himmlischen Intelligenz,
Der Muse der kreativen Priesterdichter,
Der Weisheit und Einsicht der Gelehrten!

O göttliche Intelligenz am Morgen,


O himmlische Intelligenz am Mittag,
O heilige Intelligenz am Abend,
O mystische Intelligenz in der Nacht,
Komm und inspiriere meine Hymnen und Reden!

EIN ZAUBER GEGEN WAHNSINN

Entfessle und erlöse diesen Mann, o Gott,


Der gebunden ist mit den Ketten der Torheit!
Er wird dir Opfer des Dankes bringen,
Wenn du den Wahnsinn von ihm genommen!

Gott möge mit Sanftmut deine Gedanken beruhigen,


Wenn Aufregung dir Probleme macht!
Gut ausgebildet als Seelenarzt,
Hab ich ein Medikament für dich,
Dass deine Raserei zur Ruhe bringt!

Wahnsinnig durch die Revolution gegen Gott,


Vom Teufel dir gesandter Wahnsinn,
Ich bin ein gut ausgebildeter Seelenarzt,
Dich vom dämonischen Wahn zu befreien!

Mögen die himmlischen Jungfraun dich lieben,


Mögen die Throne der Götter dich segnen,
Möge Gott der Herr dich retten
Von der tödlichen Raserei!

EIN GEBET UM GLÜCKSELIGKEIT IM HIMMEL

Löse die Ketten, die uns binden, o Gott,


Löse die falschen Bindungen alle!
Befreie uns von bösen Träumen,
Bewahre uns vor Unglück und Unheil,
Lass uns mit allen göttlichen Tugenden
Gen Himmel fahren in das Land der Wonnen!

Wenn du mit einer Kette angebunden bist


An einen Pflock, in die Erde gerammt,
Oder wenn du einsam bist in der Kerkerzelle,
Kann nur Gott der Herr dich befreien
Und auffahren lassen an die Küste der Wonnen!

Der verheißungsvolle Morgenstern,


Der Erlöser der Gefangnen genannt wird,
Sende die Himmelsgöttin der Befreiung,
Dich zu entfesseln von allen irdischen Fesseln!

Öffne selbst deine einsame Zelle,


Lasse alles los, was dich kettet an die Welt,
Wie ein neugeborenes Baby frei
Wirst du wohnen im Land der Liebe, wie du es willst!

EIN GEBET UM DIE WONNEN DES PARADIESES

Ich bringe mein Opfer dem Herrn, dem Erstgeborenen,


Dem Könige meines betenden Ordens,
Ungebrochen auch im Alter
Will ich treu bleiben meinem Gelübde.

Diesen Lebensfaden, diesen Schicksalsfaden


Hab ich von den heiligen Vätern übernommen.
Andre aber sind falsche Freunde
Und suchen nur das Glück auf Erden.

Steht auf meiner Seite, Mann und Frau,


Nur Treue erreicht das Land der Liebe!
Wenn ihr das Mahl empfangen habt, Mann und Frau,
Dann tretet zusammen vor Gott!

Mit Eifer wohne ich im Tempel


Und bringe im Geist das heilige Opfer dar.
O Gott, so werde ich den Tod überdauern
Und kommen in den dritten Himmel
Zum Freudenbankett und zur Hochzeitsnacht!

Diese heiligen Frauen, rein und schön,


In Ruhe betrachte ich sie einzeln
Und vertraue sie den Händen des Priesters.
Möge Gott, gegürtet mit Licht,
Mir Segen vom Himmel geben,
Dem ich täglich mein Trankopfer weihe!

EIN GEBET UM HIMMLISCHE FREUDEN

Ihr Geister der Seligen, die ihr nahe seid,


Euch bringe ich meinen kostbaren Schatz,
Den Gottes Großmut mir geschenkt.
Die Seligkeit wird dem Opfernden folgen,
Er erkennt den Himmel der Himmel.
Denkt an die Gottheit im dritten Himmel,
Ihr kennt die Welt auch, Gottes Werk.
Frieden wird gegeben dem Opfernden,
Offenbart ihm die stille Freude,
Die kommt aus guten Werken der Nächstenliebe!

Die Götter sind die heiligen Väter


Und die heiligen Väter sind die Götter.
Ich bin der Mensch,
Ich bin.

Bäcker, geh und bringe dar das Speiseopfer!


Von dem, was Gott mir gegeben,
Soll nichts und niemand mich scheiden.

O König, dein Thron ist im Himmel,


Dir will ich meine Geschenke bringen.
Erkenne, König, meine Geschenke,
Und sei mir gnädig, mein Gott!

EINER FRAU LIEBESZAUBER

Dies ist der himmlischen Jungfrauen Liebeszauber,


Der erobernden, unüberwindlichen Nymphen.
Sendet euren Zauber, Göttinnen,
Bindet den Geliebten mit Liebe an mich!

Ich bete, er möge sich an mich erinnern,


Er möge mich lieben
Und sich lieben lassen von mir!
Sendet den mächtigen Bann, o Göttinnen,
Liebe zu mir soll ihn verzehren!

Er soll an mich denken,


Wie ich immer, immer an ihn denke!
Sendet den mächtigen Bann, o Göttinnen,
Liebe zu mir soll ihn verzehren!

Macht ihn verrückt, ihr Geister,


Macht ihn verrückt, ihr Geister der Lüfte,
Lasst ihn wahnsinnig werden,
Wahnsinnig werden vor Liebe!
O Gottheit! Liebe zu mir soll ihn verzehren!

EINER FRAU LIEBESZAUBER

Ganz über dich, von Kopf zu Fuß,


Beschwöre ich die Qualen der Liebe!
Sendet euren Zauber, Göttinnen,
Er soll sich vor Liebe zu mir verzehren!

Hilf mir dazu, o himmlische Gnade!


Führt ihn zum Höchsten Gut,
Zum himmlischen Ziel der Liebe!
Sendet euren Zauber, Göttinnen,
Er soll sich vor Liebe zu mir verzehren!

Wenn du drei Meilen weit läufst,


Fünf Meilen reitest auf deinem Pferd,
Von dort kommst du zu mir zurück
Und wirst der Vater meiner Söhne!

EIN VERHERRLICHUNG DES HEILIGEN GÜRTELS

Wir reisen zum Gott der Liebe,


Er wird alles versuchen,
Uns zu erlösen!
Der Gott, der uns gegürtet hat
Mit dem Zaubergürtel der Liebe,
Er macht uns bereit zur Liebe!

Du Hammer Gottes,
Du wirst verehrt,
Ich diene dir mit meinen Opfern.
O erste Verkostung der Milch der Liebe,
Zaubergürtel der Reize,
Sei ein Heros und Drachentöter!

Ich bin jetzt tot


Und wohne im Haus des Gottes der Toten.
Nun mit Gebet und Leidenschaft
Binde ich den Zaubergürtel der Liebe
Diesem Mann um seine Hüften.

Sie ist geworden die Treue,


Die Tochter der Lust,
Die Schwester der Schöpfung,
Geschaffen von der Göttin.
Mit diesem Zaubergürtel des Liebreizes
Gib mir himmlische Weisheit
Und religiösen Eifer
Und Vitalität des Leibes!

Gott, du hast mit diesem Gürtel gegürtet


Die Göttin, die tauchte aus dem Meer
Als Erstgeborene der Schöpfung.
Mit diesem Gürtel gürte
Mir die Lenden meines Gemütes,
Alle Tage meines Lebens!
EINER FRAU VERWÜNSCHUNG DES UNTREUEN LIEBHABERS

Pflanze, das ist dein Ruhm,


Du bist das beste Kraut des Auslands,
Wachse und werde größer!
Entmanne mir diesen Mann,
Dass er Hörner trage auf seinem Haupt!

Er sei ein gehörnter Eunuch,


Setze ihm ein Geweih auf den Kopf!
Lass Gott ihn mit einem Stein
Zerschmettern seine Manneskraft!

Er sei ein Entmannter, ein Eunuch,


Er werde impotent!
Ja, sei impotent, du Schlappschwanz,
Beraubt deiner Manneskraft!
Auf deinen Kopf setz ich dir Hörner,
Das Geweih des Gehörnten!

EINER FRAU LIEBESZAUBER

Du bist geworden ein Quell der Lust,


Mich mit Wohlsein zu segnen!
Hunderte Ranken breitest du aus,
Dreiunddreißig Ranken breitest du auf der Erde aus,
Dass sie tausend Beeren mir tragen,
Ich trockne die Beeren
Und bewahre sie auf für dein Herz.

Dein Herz soll dürsten nach mir,


Dein Mund sei trocken vor Durst!
Glühende Sehnsucht verzehre dich,
Komm mit deinen Lippen zu meinem Becher
Und benetze deine trockenen Lippen!

Treibe mich und ihn zusammen, Gott!


Bei der heiligen Messe, Gott,
Sei ein Mittler zwischen uns
Und erwecke die Liebe in ihm!
Lass uns zusammenfahren, ihn und mich,
Auf dass wir ein Herz und eine Seele seien,
Gleicher Begierde und gleichen Denkens!

Selbst wenn seine Kehle vertrocknet


Und er kein Wasser für seinen Durst hat,
Wenn er austrocknet vor Begierde,
Dann steht der Becher meiner Liebe bereit,
Zu befeuchten seine brennende Zunge!
Wie das Kaninchen auf die Schlange starrt
Und sie es mit Haut und Haaren frisst,
Allmächtiger Gott, so führe uns zusammen
Und heile den Bruch unsrer Bindung!

AN DIE BRAUT ZUR HOCHZEIT

Wahrheit ist das Fundament der Erde,


Um der Braut Gottes willen sind die Himmel geschaffen,
Mit dem Gesetz sind die Heiligen sicher
Und das Opfermahl thront im Himmel.

Mit dem Opfermahl sind die Heiligen stark,


Vom Opfermahl wird die Erde kräftig,
Das Opfermahl hat im Schoß
Der Konstellationen seinen Tempel.

Einer denkt, wenn die Menschen


Nach dem Lebendigen rufen,
Dass sie dann vom Trankopfer tranken.
Die Priester wissen wirklich,
Dass das Opfermahl unsterblich ist.

Wenn sie anfangen, dich zu trinken, Gott,


Du opferst dich aufs Neue.
Der Gott lebt im Opfermahl
Wie das Jahr in den Monden.

Das Opfermahl wird vom Ritus bewahrt,


Besungen von Hymnen der Engel,
Die Steine schreien seinen Lobpreis,
Die Erdenbewohner schmecken es täglich.

Die Vernunft ist der Braut Mantel,


Ihre Macht ist unsichtbar den Augen,
Ihre Schatzbrüste sind Himmel und Erde,
Gott geht einher als der Herr.

Der Priester ist der Freund des Bräutigams,


Die Weisen führen heim die Gottesbraut.
Schön ist der Mantel der Gottesbraut,
Ihr Kleid ist Sonnenlicht.

Gesänge sind Pfähle senkrecht und waagerecht,


Die Liebe bindet die Braut daran.
Die Zwillingsgötter leben durch sie,
Gott ist der Führer der Prozessionen.

Das Opfermahl umwirbt die Braut,


Die Trauzeugen sind die Engel,
Der Sonnengott verschleiert sie,
Die Braut ist bereit für das Kommen des Herrn.

Ihr Geist ist der Brautwagen,


Der Baldachin ist der Himmel,
Zwei goldene Stiere ziehen den Wagen,
Wenn die Braut kommt zum Herrn.

Sicher gehen die goldenen Stiere vor ihr


Und Lobgesang und heilige Verse preisen sie,
Die Wagenräder haben Augen,
Von der Fahrt bebt der Himmel.

Allreine, wie schön sind deine Schritte,


Deine Räder sind voller Augen,
Dein Atem ist die Achse des Wagens,
Die Braut reitet voran zum Herrn
Auf dem Weg ihres Herzens.

Der Pomp der Braut, das Kleid aus Sonnenschein,


Bewegte sich im heiteren Äther.
Wir haben Rinder geschlachtet.
Die Braut kommt zur Hochzeit.

In dem Wagen kommen die Zwillingsgötter,


Die Freier der göttlichen Braut.
Wo waren ihre Wagenräder?
Was war des Vaters Gebot?

Die Zwillingsfürsten des Lichtes,


Sie kamen, zu werben um die Braut.
Alle Götter waren einverstanden,
Die Söhne haben den Vater frei gewählt.

Deine Räder kennen die Priester,


O Braut, und die Zeichen der Zeit.
Das was verborgen und verschleiert ist,
Die höchste Wahrheit,
Die Weisen haben es gelernt.

Anbetung dem Gott, der sucht die Menschen,


Der Gott ist unser einziger Freund.
Wie aus der Wurzel die Gurke wächst,
So wachse ich aus der Erde in den Himmel.

Jenseits und nicht diesseits,


Gott sendet die Braut.
Ich werde sanft sie fesseln im Jenseits.
Barmherziger, gnädiger Gott,
Segne die Mutter und ihre Söhne!

Nun aus der Schlinge der Erde


Befreie ich die Braut,
Ich binde sie mit dem Segen der Sonne.
Segne Gott die Braut und ihren Freier,
Sie sollen wohnen in der Hütte der Lust!

Gott nehme deine Hand und führe dich,


Die Zwillinge nehmen dich im Wagen mit.
Ich gehe zum Haus der Geliebten,
Der Herrin des Haushalts,
Und spreche von der himmlischen Dame
Zur großen Gemeinde der Gläubigen.

Sei fröhlich, sei lustig,


Deine Kinder gedeihen.
Sei nüchtern und wachsam,
Regiere deinen Haushalt.
Eng vereinige deinen Körper
Mit dem Körper deines Mannes.
So wirst du in der Fülle der Jahre
Voller festem Vertrauen sein.

Sei nicht in dir selbst gespalten,


Erreiche die volle Zahl der Lebensjahre.
Mit Söhnen spieltest du,
Mit Enkeln wirst du noch spielen.
Freue dich und sei glücklich in deinem Zuhause.

Bewege dich mit magischen Kräften


Von Westen nach Osten,
Und zeige deine Söhne
Dem großen Ozean.
Der eine Sohn liebt alle Kreaturen,
Der andre Sohn ist wie neugeboren
Und arrangiert die Jahreszeiten.

Du, der du von neuem geboren bist,


Du bist neu für immer.
Trage die Fahne der Morgenröte!
Komm, der du die Götter ehrst,
Du bist mein Mond,
Verlängere du die Tage meiner Existenz.

Lege das Gewand aus Wolle ab,


Gib deinen Schatz dem Priester.
Die Hexe hinkt auf krummen Füßen,
Die gute Frau dient ihrem Herrn.

Die Dämmerung wird rötlich,


Die Hexe ist ausgetrieben.
Nun gedeiht die Sippe der himmlischen Braut.
Der Mann ist gebunden in Liebe.

Unschön ist sein Körper,


Wenn er mit dieser bösen Dämonin buhlt.
Der Mann zog über seinen Leib
Das rote Kleid der Geliebten an.

Die Bösen schlachten Kinder,


Zerschneiden sie und werfen sie weg.
Siehe die Form der Braut!
Der Priester reinigte sie von allen Schlacken.

Bitter ist das Leben,


Ist ein Pfeil mit Widerhaken.
Vergiftet ist das Leben
Und lohnt sich nicht der Mühe.
Der Weise, der die Braut erkennt,
Verdient den Mantel der Braut.

Der Weise zieht der Braut das Kleid aus,


Die Gute bringt ihm Glück im Himmel.
Der Priester kennt den Ritus der Buße.
Die Jungfrau bleibt unversehrt.

Bräutigam und Braut, bereitet euch vor,


Ihr sollt glücklich und erfolgreich sein,
Redet die Wahrheit in treuen Worten.
Liebe zur Braut macht den Mann gerecht,
Angenehm sind die Worte,
Die der Werbende spricht.

Bleibt im Lande und geht nicht fort.


Ihr Mutterkühe, segnet den Mann mit Kälbern!
Möge die Jungfrau der Morgenröte
Mit dem ruhmreichen Opfermahl kommen,
Alle Götter kommen zur Wiedergutmachung,
Deine Stimmung wird verzaubert sein.

Kommt, ihr Mutterkühe, mit Kälbern


Und wohnt mit ihm zusammen.
Er tut nichts, was die Götter beleidigt.
Zu ihm war sein Freund gekommen,
Alle Heiligen senden ihre Kräfte.

Gerade ist die Richtung des engen Pfades


Und voller Dornen ist der steile Weg.
Die Genossen reisen zusammen,
Es ist die Zeit der Werbung gekommen.
Gott und der Herr und der Geist
Segne das Liebespaar mit ewiger Lebenskraft!

Was liegt für ein Glanz auf dem Würfelspiel?


Was liegt für ein Glanz auf dem Wein?
Was liegt für ein Glanz auf Pferden?
Ihr seligen Zwillingsgötter,
Segnet die Dame mit allem Glanz!

Mit allem Glanz des Würfelspiels,


Mit allem Glanz der Schenkel der Pferde,
Mit allem Glanz des Weinbechers
Schmückt die schöne Dame!

Ihn, der über dem Meer thront in Kraft,


Verehren die Weisen mit dem täglichen Opfer.
Möge er uns die Tochter des Meeres senden,
Senden uns die Süße aus dem Schaum,
So segne uns die göttliche Kraft
Des allmächtigen Gottes.

Ich warf eine Handvoll Staub fort,


Verletzenden Staub,
Schädlich für die Gesundheit.
Ich hebe meine Hände gen Himmel,
Ich will bringen Schaumwein und Glück!

Die Priester bringen das Reinigungsbad,


Das schützt das Leben der Heroen.
Das Feuer des Geistes umkreist uns.
Die Pflegeväter stehen da mit ihren Söhnen
Und schauen hoffnungsvoll in die Zukunft.

Gesegnet sei das reine Gold,


Gesegnet sei das Reinigungsbad,
Gesegnet sei das sanfte Joch,
Gesegnet sei die Säule der Kraft!
Gesegnet sei die Badewanne,
Gesegnet sei die Vereinigung der Körper
Von Braut und Bräutigam!

Reinige die Geliebte, Gott!


Gib ihr sonnengebräunte Haut,
Zeichne sie mit dem Segenszeichen,
Gib ihr den Wagen und das sanfte Joch.

Sprich dein Gebet um gute Laune!


Sprich dein Gebet für deine Kinder!
Sprich dein Gebet um genügend Geld!
Widme dich deinem Mann, Geliebte,
Gürte die Lenden deines Gemütes
Mit dem Zaubergürtel der unsterblichen Liebe!

Wie Gott die imperiale Herrschaft


Über die Meere hat,
So sei du die Kaiserin der Kaiser,
Wenn du mit deinem Mann zuhause bist.

Über den Mann und seine Brüder


Sei du die Kaiserin der Kaiser!
Über deines Mannes Mutter und Schwestern
Habe du die höchste Kontrolle!

Die gesponnen und gewebt haben, Göttinnen,


Haben die Lebensfäden zusammengefügt.
Mögen sie dir langes Leben schenken,
Erbin des ewigen Lebens,
Dich bekleiden mit dem Kleid des ewigen Lebens.

Die Lebenden trauern um die Toten,


Der heilige Ritus ist organisiert,
Die Menschen haben all ihre Gedanken
Auf den fernen Gott gerichtet,
Die heiligen Väter haben gebracht
Die wunderbarsten Geschenke,
Die Frauen haben ihre Herren
Mit Freuden umarmt.

Auf dem Schoß der Erde sitzt die Göttin,


Die Steine werden Kinder gebären.
Stell dich vor die Göttin
Und grüße sie mit Freude,
Die strahlende Göttin gibt dir langes Leben,
So wird der Gott des Lichtes dich segnen.

Gott am Anfang der Zeit


Nahm die Hand der Mutter Erde.
So nehme ich und halte deine Hand.
Sei nicht beunruhigt,
Du wirst viele Kinder haben
Und genügend Geld.

Der Sonnengott nimmt deine Hand,


Das königliche Opfermahl segnet dich
Mit guten Söhnen.
Lass den allweisen Gott dich selig machen,
Noch im hohen Alter
Ehrt der Mann seine Frau.

Nimm meine Hand


Und sei glücklich mit mir.
Noch im hohen Alter werde ich dich ehren.
Die Götter haben dich mir gegeben
Zur Geliebten im eigenen Haushalt.

Die Götter haben deine Hand


In meine Hand gelegt.
Nach der Regel und dem Gesetz
Bist du meine Frau.
Der Meister deines Hauses bin ich.
Sei meine Sorge,
Ich werde dich immer schätzen.
Gott hat dir meine Hand gegeben.
Hundert Frühlinge lebe mit mir
Und sei die gute Mutter meiner Söhne.

Im Auftrag der heiligen Priester


Wurde dein Ruhmesgewand bereit gelegt.
Sonne und Mond umgeben die Dame,
Und du lebst mit deinen Kindern.

Mögen Gott und der Herr und der Geist


Und die himmlische Göttin
Und die seligen Zwillingsgötter
Und Sonne und Mond und Sterne
Die schöne Dame mit Glanz umgeben
Und mit Kindern segnen!

Es war die himmlische Göttin,


Die deine Haare geordnet.
Die seligen Zwillingsgötter
Schmücken die Frau für ihren Herrn.

Die schöne Form des Mädchens


Trage ich lange in meinem Geist
Und schaue, wie meine Frau sich mir nähert,
Ich werde ihr folgen
Mit meinen Weggefährten und Glaubensgenossen.
Wer löst die Fessel, die sie gefesselt?

Sie ist befreit.


Ich sehe sie in meiner Brust,
Im Nest meines Herzens,
Weil ihr schöne Gestalt
Mich verzaubert hat.
Ich liebe nicht gestohlenes Brot,
Mein Geist ist frei!

Nun hast du die Bindung des Vaters verloren,


Nun bindet dich dein Mann.
O Braut, nimm deinen Thronstuhl ein
Neben deinem Mann,
Nun könnt ihr angenehme Reisen unternehmen.

Erhebe deine Waffen,


Jage die Dämonin fort!
Deine Frau wird transportiert
In die Welt der Liebe.
Sie ist klüger als andere Frauen,
So hat sie den Gerechten zum Mann genommen.
O König, lass ihn ihr vorausgehen.
Gott hat die vier Beine gebildet,
Die Liebe hält das Haus zusammen.
Die Braut wird mit Kettchen geschmückt,
Mit segensreichen Medaillen,
Das bringt uns glückliches Glück.

Besteigt den Wagen, den goldenen Wagen,


Der rollt auf Rädern, die voller Augen sind,
Gestaltet vom himmlischen Werkmeister,
Schnell fährt der Wagen,
Bestimmt für die Welt unsterblicher Liebe,
Geschaffen für den Herrn,
In einer Prozession kommt die glückliche Braut.

Bringe, o Gott, die Brüder wieder zu uns,


Bringe die sanften Brüder zu der Herde,
Bringe, o Gott, die Braut zu ihrem Mann,
O Sonne, bringe uns das göttliche Weib,
Reich gesegnet mit frommen Söhnen!

Kränkt das schöne junge Mädchen nicht,


Ihr Zwillingssäulen des Tempels,
Sie ist auf dem Weg,
Den die Götter ihr bereitet haben.
Das Portal der himmlischen Heimat
Steht offen für die selige Braut!

Gebet sei vor uns,


Gebet sei in unsrer Mitte,
Gebet sei um uns herum.
Du wirst erreichen die unüberwindliche Burg
Der glänzenden Götter,
Deines sanften und gnädigen Herrn.

EINE HYMNE AN EROS

Am Anfang war Eros


Und Eros war der Ur-Same und Keim des Geistes!
O Eros, der du herrschst mit Gott,
Gib Wachstum und Wohlstand
Denen, die dir opfern!

Du, Eros, triumphierst,


Du bist mächtig und prächtig,
Ein berühmter Freund dem,
Der deine Freundschaft sucht.
Mächtig und siegreich
In allen Schlachten Gottes,
Gib Kraft und Macht
Denen, die dir opfern!
Die Frau erhörte meine Gebete,
Sie, von Eros geschaffen,
Bekleidet mit himmlischem Licht!
Aus der Ferne sehne ich mich nach ihr,
Wie ein Kaufmann nach der schönsten Perle.

Eros, die Frau und ich und unsre Lust


Weihen sich dir als deine Opfer!
Erfülle uns mit ewiger Liebe
Und himmlischen Wonnen des Paradieses!
Nimm uns an als dein Opfer!

Gegrüßet seiest du, göttlicher Eros!

AMARU
Mit den schmachtenden, liebesfeuchten Blüten, die sich als Knospen schließen,
Halb sich öffnen, mich anblicken, sich schamhaft schwankend abwenden,
Mit den Augen, die der im Herzen verwahrten Erregung Sinnlichkeit ausschütten,
Sprich, o Whitney, welchen Seligen wirst du heute mit deinen Augen anschauen?

Die Freundin der Geliebten spricht:

Du bewarbest dich um sie, und lange Zeit begehrtest du sie;


Warum verkehrst du nun durch das Schicksal ihre Jugend in Trauer?
Nicht auszuhalten ist das Leid! Kein tröstendes Wort kommt ihr ins Herz.
Soll, Wahnsinniger, Whitney laut weinend zum Geschwätz der Leute werden?

Josef Maria Mayer, Abschied nehmend, spricht:

Kommen die doch wieder, die fortgehn! Mach dir um mich keine Gedanken,
Liebliche Whitney! So hörst du mich Heulenden an, du Braune!
Schamhaften Auges, das wie matte Sterne schimmert, feuchten Auges
Blickst du mich an mit dem süßesten Lächeln, geh ich mit Freude in den Tod!

Da sie nur einmal im scherzenden Zorne „geh doch!“ sprach, ein wenig barsch,
Ging Josef Maria Mayer, das steinerne Herz, von Whitneys Bett davon.
An diesen, die Treue brechenden Mann, den unbarmherzigen,
Denkt Whitneys Seele schamlos wieder! Whitney, was soll ich nur machen?

Was das liebende Paar in der Nacht spricht, Whitney und Josef Maria Mayer,
Das plaudert morgens der Papagei dem Herrn aus, und wirft das reizende Weib
Erst ihren Ohrring von Rubin auf den Schnabel des Papageien,
Stopft sie dann mit Limonen ihm das Maul.

Josef Maria Mayer sieht die lüsternsten Augen, sie schaut auf ihr Sopha,
Er schleicht sich heran und umarmt scherzend die Einzige, Whitney.
Er neigt seinen Nacken, der Narr, es schaudert ihm die Haut, er küsst die Schönste,
Whitney rötet die Wollust die Wangen.

Zwei Menschen, auf dem selben Sopha, sie machen den Schmollmund,
Sie schenken einander die Herzen, aber sie wollen den Ernst nicht,
Die Liebenden, ihre Blicke, die aus den Augenwinkeln blitzen, vermischen sich,
Whitneys Groll verschwand im Gelächter, da Josef ihren Nacken umschlang.

Du mit den lustigen Augen, du hast herzensraubende Reize genug!


Ohne Büstenhalter – da Josef Maria Mayer also Whitneys Büstenhalter ergriff;
Jetzt grüßt die lächelnd auf dem Sopha sitzende Whitney
Ihre Dienerinnen und schickt sie hinaus. Sie flüstert listig.

Die junge Whitney spricht:

Meine Brauen ziehen sich zusammen,


Allein mein Auge blickt schmachtend;
Mein Herz beschützt sich mit Stolz,
Allein die Haut meines weiblichen Leibes schauert.
Das Wort meines Mundes hält der Zorn zurück,
Doch glühen meine Lippen und lächeln.
Wie ist es möglich, sich zu fassen,
Wenn die schönsten Männer zu sehen sind?

Der zur Wallfahrt nach Guadelupe in Mexiko gehende Josef Maria Mayer:

Geliebte Whitney! verbring mit kokettierenden Blicken die wenigen Tage!


Whitney sagt: Flirten mit den Blicken mag ich nur im Grünen.
Josef sagt: Ich komme! – Whitney sagt: Du kommst! Freuden wirst du mir schenken!
Josef fragt: Was soll ich dir mitbringen? – Whitney sagt: Eine kastilische Rose aus Mexiko.

Die gekränkte Whitney spricht:

Laß, bester Josef, laß es dir gesagt sein! Genug der Worte! Geh nach Guadelupe!
Deine Schuld ist nicht klein, und mein Schicksal ist Leiden!
Wenn deine Liebe, die einst so groß war, sich am Wallfahrtsort findet,
Was kümmert mich die Eitelkeit dieses Daseins, ob ich sterbe!?

Whitney sagt zum abreisenden Geliebten Josef Maria Mayer:

Meine Spangen sind zerbrochen! Meine liebenden Tränen schauen dir nach!
Ich habe keinen Lebensmut mehr! Mein Geist will pilgern zu Gott!
Alle gehen weg mit dem pilgernden Freunde Josef! Musst du denn fortgehn?
Geliebter meines Lebens! Verschmäh doch nicht die Begleitung deiner Freundin Whitney!

Der unverschämte Liebhaber der schönen Whitney spricht:

Du presst die Lippen zusammen – du erhebst deinen Mittelfinger –


Lass mich, du Wahnsinniger! sprichst du und ziehst deine Brauen zornig zusammen,
Deinem Auge entströmt der Tau. Wer Whitney eilig küsste,
Der siehst: Es tauchte die schwarze Venus vergeblich aus dem Meer.
Die verlassene Whitney:

Nach der zerbrochenen Freundschaft, nachdem er mich so stürmisch umworben,


Nachdem hinweggegangen der liebe Mann Josef, ist er mir wie ein Fremder;
So betrachte ich, liebe Freundin, jene Tage des Glücks,
Aber ich kann nicht sagen, warum mir das Herz zersplittert!

Die den Josef erwartende Whitney:

Des Auges feuchte Lilie taut,


Die meinen Wünschen entgegensieht;
Auf meinen Rosenwangen
Liegt ein Lächeln wie dunkler Jasmin.
Schweißtropfen schimmern auf meinen Brüsten
Wie Weihwasser im Weihwasserbecken:
Alle meine Glieder geben sich Mühe,
Des Geliebten Kommen zu feiern.

Sie fürchtet, er falle ihr zu Füßen!


Sie unterdrückt ein Lachen, Whitney lässt den losen Blick frei.
Wie sprech ich ihn an, sagt sie zu ihrer Dienerin.
Ah, der Stolz der heiß Umworbenen sei mir gesegnet!

Das Auge der liebenden Whitney:

Voll heißer Sehnsucht, als Josef von ferne naht – staunend, zutiefst betroffen,
Als er sie grüßte – sie glühte vor Zorn, da Josef seinen Arm
Um Whitney schlang – ihr Kleidchen umarmte, seine Brauen zusammenzog –
Als er wahnsinnig vor ihr niederfiel, von heißen Tränen erfüllt,
Wurde das Auge der stolzen Whitney, o Wunder, das allesdurchschauende, dunkel,
Weil es am geliebten Josef eine verborgene Schuld entdeckte.

Die bei Mondschein Wein Trinkenden, Whitney und Josef Maria Mayer:

Die Luna ward getrunken mit dem Wein,


Wie sie sich im Becher schwebend spiegelte.
Der Eigensinn der stolzen Frauen bricht das Licht der Luna;
Ha! Gnade versagt mir die Stolzeste nicht!

Diese mit den weiten Augen und den lüsternen Blicken,


Mit den süßen, gewölbten, geschwellten Brüsten,
Die träge Tänzerin mit den breiten Lenden,
Meine liebste Empfängnis.

Ein mit Nagellack bemalter Fuß, wie Liliensprossen,


Von Spangen umringt, ein schwerer und wollüstig müßiger Fuß;
Wenn ein Tritt des Fußes trifft einen Sünder,
Dann ist er dein, o heiliger Bannerführer!

Whitneys Glieder sind glänzend von Schminke, die Lippen rot vom Lippenstift,
Whitneys Augen sind von Fluten trüb und von Lidschatten umrahmt,
Blumenduft duftet in der feuchten Haarmähne, ein feines Hauchkleid fällt herab;
Das gibt am Sommerabend der lieben Frau sehr große Lieblichkeit.

Zitternde Wasser stehen im Auge, o Beschwörungen, o ich fall ihr zu Füßen –


Zärtliche Arme halten den Geliebten Josef auf, der fortgehen will.
Glänzend sei – so geh nur – und heiter der Morgen bei deiner Abfahrt!
Was mir die Liebe gebietet, das hörst du, wenn du wiederkommst.

Hänge nicht am Saum meines Röckchens, klammere dich in der Tür nicht an meine Arme,
Whitney fällt dir nicht zu Füßen und bettelt nicht: Bleib doch!
Wie trüb das Wetter ist! Und doch will der Elende reisen;
Die Schlanke hemmt des Geliebten Pilgerfahrt durch ihre Tränen.

Ich weiß nicht, sagt Whitney, wenn Josef sich zeigt und liebe Worte spricht,
Ob alle meine Glieder dann zum Auge werden oder zum Muschelohr.

Whitney Körper verzehrt in herben Wehen der ungeschickte Eros,


Und Tage und Stunden zählt bereits der sichere Tod.
Josef, du selbst, ein echter Mann, erliegst der Krankheit zum Tode;
Bedenke, wie soll dann erst leben die zarte Frauenblüte deiner Whitney?

Mein weiblicher Leib ist einst vollkommen gewesen, ohne Krankheit,


Dann warst du, Josef, mein Geliebter, dem ich mein Herz geschenkt hab.
Nun bist du mein Herr und Gebieter, und wer bin ich? Die Frau!
Doch halt ich meine Glieder fest und es zerspringt nicht mein Körper!

Närrin, warum willst du die Tage verbringen in trauernder Strenge?


Sei guten Mutes! Lege ab die Treue und gib auf die Beständigkeit!
So von der Freundin ermutigt, erwidert Whitney leise:
Wird mich mein Josef nicht hören, der mir im Herzen wohnt?

Wohin in der dunklen Nacht, o braunes Reh, wohin trägt dich der Weg? -
Dahin wo der Geliebte wohnt, der mein Leben beherrscht. -
Sprich, Whitney, so einsam, warum fürchtest du nicht dich, o Frau? -
Ist mein Begleiter doch der Pfeil des Eros!

Whitney, die aufgewühlter Seele auf die Straßen hinaus schaut,


Wo Josef ankommen soll, soweit ihre Blicke reichen und solang der Tag scheint;
Whitney, die den zögernden Fuß nach Hause wendet am Abend, der Geliebten
Wird mit gerecktem Halse sichtbar der kommende Josef jetzt.

Bebte ich nicht und zitterten meine Brüste nicht? Überrieselte die Haut
Nicht ein Schauer? Perlte Schweiß mir nicht auf dem Antlitz? Es schmolz meine Besinnung,
Da der Narr, der Wahnsinnige, der Herrscher meines Fleisches jetzt gesehen
Wurde von mir; ach was kann mir bewahren den künstlichen Stolz?

Angeblickt mit traurigem Auge von Whitney und angefleht von Whitney,
Am Mantelsaum festgehalten, umarmt mit der Gewalt der Liebe; –
Wie all das der Hartherzige von sich stößt und fortgeht,
Wird er von ihr aufgegeben, der bisher der Halt ihres Lebens war.

Seinem Antlitz gegenüber senke ich meinen Blick auf die Erde,
Mein Ohr verschließ ich, das schmachtet nach seinem Gruß;
Ich wische mit der Hand den Schweiß ab, der aus meiner Stirne treibt; –
O Freundin! Was tu ich, wenn am Büstenhalter jede Naht mir aufspringt?

Whitney teilte das Lager mit Josef Maria Mayer, den sie des Treubruchs beschuldigt,
Whitney wendet sich ab im Zorn, wie Josef sie auch besänftigen will,
Hartnäckig nur noch verschmäht sie den Geliebten; Josef wird still;
Schläft er schon? fragt sich Whitney und blickt auf Josef.

Der Wange Blüten sind zerknittert vom Schlag der Hand;


Der Lippenröte Schminke, der Seufzer leckt ihn ab;
Die Träne hängt Whitney am Hals, ihr wonniger Busen ist erschüttert:
Der Zorn ist nun dein Geliebter, gnadenlose Whitney! Ich bins nicht mehr.

Die Zeichen der Untreue:

Die Schminke an der Stirn verwischt, und am Hals die Nägelmale,


Augenschminke am Mund verwischt, die Lippenschminke am Augenlid; –
Whitney sieht dies frühmorgens am Freunde Josef, ihr Zorn ist erregt,
Sie senkt wie Blumen ihr Haupt, und haucht in Seufzern die Seele aus.

Verwirrt an sie geschmiegt, zu Füßen ihr fallend, schweigend,


So wendet sich Josef ab, von Whitney verschmäht, er geht und schenkt
Ihr noch einen tränenvollen Blick und schaut noch einmal auf die schönen
Hochaufatmenden Brüste, die ihm die Liebe versagen.

Der Wald und das Gebirge und die Felder mit den Strömen
Hindern des Pilgers Blick, dem, was er liebt, sich zu nahen.
Obwohl er es weiß, reckt er den Hals, und stellt sich auf die Zehen,
Er schaut heimwärts, bis ihm der Blick in lauter Tränen verschwimmt.

Wenn du den Zorn in dein Herz geschlossen, Whitney mit den großen Augen,
Sei Josef dein Geliebter, was willst du dich noch weiter besinnen?
Vor diesen meinen Umarmungen gabest du mir Küsse,
O gib sie mir wieder, o gib mir nur zurück den einen Kuss, den ich dir gab!

Weil er in fremde Lippen gebissen, traf ihn Whitneys Fächer,


Schnell, als habe er ein Staubkorn im Auge, blinzelnd stand er da.
Sie, mit gespitzten Lippen, sie hauchte in Unschuld; und ihr frecher
Freund in der Verwirrung küsste sie, und sie wusste nicht, wie ihr geschah.

Die mit Nagellack bemalten, lieblich die Rehe erröten machend, die Füße,
Mit Juwelenspangen geschmückten Füße,
Die warf Whitney, im höchsten Zorn mit den Augen funkelnd,
Als ein Glückszeichen Josef auf die Schultern prachtvoll!...

JAYADEVA
1

Mein Herz schätzt seine Möglichkeiten, die vulgären,


Es weigert sich, meine Wut zuzulassen,
Es fühlt sich seltsam beschwingt,
Und bleibt dabei, seine Schuld zu leugnen,
Wenn er mich stiehlt,
Um seiner Sucht frönen
Nach weiteren jungen Frauen,
Meine perversen Herzen nur
Will Krishna zurück.
Was kann ich tun?

Ich erreiche die einsame Waldhütte, wo er heimlich liegt in der Nacht.


Meine zitternden Augen suchen nach ihm,
Wie er in einer Stimmung der Leidenschaft lacht.
Freund, bringe Kesi, den erhabenen Peiniger, zu schwelgen mit mir!
Ich bin mitgegangen und warte
Auf seine wankelmütige Liebe, die zu ändern verrückt ist.

Ich scheue mich vor ihm, wenn wir uns treffen,


Er schmeichelt mir mit schmeichelnden Worten.
Ich lächle ihn zärtlich an, da er das seidene Tuch auf meinen Hüften lockert.
Freund, bringe Kesi, den erhabenen Peiniger, zu schwelgen mit mir!
Ich bin mitgegangen und warte
Auf seine wankelmütige Liebe, die zu ändern verrückt ist.

Ich falle auf das Bett der Farne, er liegt auf meinen Brüsten immer.
Ich umarme ihn, küsse ihn, er klammert sich an mich, zu trinken meine Lippen.
Freund, bringe Kesi, den erhabenen Peiniger, zu schwelgen mit mir!
Ich bin mitgegangen und warte
Auf seine wankelmütige Liebe, die zu ändern verrückt ist.

Meine Augen schließen sich träge und fühlen,


Wie ich das Fleisch als Köcher auf die Wange lege.
Mein Körper ist feucht vor Schweiß,
Er wird vom Wein der Lust zittern.
Freund, bringe Kesi, den erhabenen Peiniger, zu schwelgen mit mir!
Ich bin mitgegangen und warte
Auf seine wankelmütige Liebe, die zu ändern verrückt ist.

Ich murmle wie ein Kuckuck, er beherrscht der geheimen Liebe Ritus.
Mein Hari ist ein Gewirr von verwelkten Blumen,
Meine Brüste tragen die Male seiner Nägel.
Freund, bringe Kesi, den erhabenen Peiniger, zu schwelgen mit mir!
Ich bin mitgegangen und warte
Auf seine wankelmütige Liebe, die zu ändern verrückt ist.

Juwelen-Fußkettchen und Ringe an meinen Füßen,


Als er die Höhe der Leidenschaft erreicht hat.
Mein Gürtel fällt laut; er zieht mir die Haare zurück, mich zu küssen.
Freund, bringe Kesi, den erhabenen Peiniger, zu schwelgen mit mir!
Ich bin mitgegangen und warte
Auf seine wankelmütige Liebe, die zu ändern verrückt ist.

Ich genieße der Leidenschaft freudige Zeit,


Seine Augen sind Lotusblumen und öffnen sich kaum.
Mein Körper fällt wie ein schlaffer Weinstock,
Madhu, der Feind, erfreut sich an meiner Liebe.
Freund, bringe Kesi, den erhabenen Peiniger, zu schwelgen mit mir!
Ich bin mitgegangen und warte
Auf seine wankelmütige Liebe, die zu ändern verrückt ist.

Jayadeva singt über Radha, die Fantasie der Liebe zu machen


Mit Madhu, dem Mörder.
Lasse du die Geschichte einer einsamen Kuhhirtin
Freude ausbreiten in ihrem anmutigen Spiel.
Freund, bringe Kesi, den erhabenen Peiniger, zu schwelgen mit mir!
Ich bin mitgegangen und warte
Auf seine wankelmütige Liebe, die zu ändern verrückt ist.

Die bezaubernde Flöte in der Hand


Liegt er unter keuschen Blicken gefallen;
Schweiß der Liebe benetzt seine Wangen;
Sein verwirrtes Gesicht lächelt.
Als Krishna mich sieht, beobachtet ich ihn da
Und sah ihn spielen im Wald
Mit einer Menge von Dorf-Schönheiten,
Ich spüre die Freude des Begehrens.

Wind im Garten am See


Überredet die Knospen an neuen Zweigen des Asoka-Baumes
In Trauben von scharlachroten Blüten,
Und er wird nur schüren die Flammen, um mich zu verbrennen.
Dieser Berg
Der neuen Mango-Blüten
Summt von Hummeln
Und ist kein Trost für mich jetzt, mein Freund.

Als er alle Dinge beschleunigt


Zum Glück in der Welt geschaffen hat,
Seine weichen Gliedmaßen sind wie schwarzer Lotus gewunden.
Beginne du mit dem Fest der Liebe,
Du schönes Kuhhirtenmädchen wild,
Wickle du ihn in deinen Körper.
Freund, im Frühjahr spielt der junge Hari
Wie die erotische Stimmung in Person.

3
Als der Frühling kam, wanderte mit zarten Gliedern Radha
Wie eine blühende Schlingpflanze in des Waldes Wildnis,
Ich suche Krishna an seinen vielen Lieblingsplätzen.
Der Gott der Liebe erhöht ihr Martyrium,
Qualen mit fiebrigen Gedanken,
Und ihre Freundin sang, um die Stimmung zu erhöhen.

Mit sanfter Sandale die Bergwinde streicheln zitternde Reben von Nelken.
Waldhütten brummen von brummenden Bienen und weinenden Kuckucks.
Wenn im Frühling die Stimmung reich ist, durchstreift Hari hier
Die Gegend mit jungen Frauen, die Freundinnen tanzen -
Eine grausame Zeit für verlassene Liebhaber!

Einsame Frauen jammern wahnsinnige Fantasien der Liebe.


Bienen schwärmen über Blumen-Trauben,
Die Niederlassungen der Mimosen zu füllen.
Wenn im Frühling die Stimmung reich ist, durchstreift Hari hier
Die Gegend mit jungen Frauen, die Freundinnen tanzen -
Eine grausame Zeit für verlassene Liebhaber!

Tamarisken-Bäume mit frischen Blätter absorbieren


Den starke Duft des Moschus-Hirsches.
Flammen-Bäume mit Blütenblättern, glänzenden Nägeln der Liebe,
Reißen in junge Herzen ein.
Wenn im Frühling die Stimmung reich ist, durchstreift Hari hier
Die Gegend mit jungen Frauen, die Freundinnen tanzen -
Eine grausame Zeit für verlassene Liebhaber!

Strahlender Safran mit seinem Blütenstempel


Sind goldene Zepter der Liebe.
Trompeten-Blumen wie mutwillige Bienen
Sind Pfeile im Köcher der Liebe.
Wenn im Frühling die Stimmung reich ist, durchstreift Hari hier
Die Gegend mit jungen Frauen, die Freundinnen tanzen -
Eine grausame Zeit für verlassene Liebhaber!

Zarte Knospen blühen in Gelächter,


Die Geschöpfe verlässt die Bescheidenheit.
Kaktusstachel zum Himmel dringen,
Um verlassene Liebhaber gewickelt.
Wenn im Frühling die Stimmung reich ist, durchstreift Hari hier
Die Gegend mit jungen Frauen, die Freundinnen tanzen -
Eine grausame Zeit für verlassene Liebhaber!

Düfte von windenden Schlingpflanzen mischen sich


Mit Düften von frischen Kränzen.
Intime Vertraulichkeiten von jungen Dingern
Verwirren sogar Einsiedler-Herzen.
Wenn im Frühling die Stimmung reich ist, durchstreift Hari hier
Die Gegend mit jungen Frauen, die Freundinnen tanzen -
Eine grausame Zeit für verlassene Liebhaber!
Angehende Mangobäume zittern
Aus der Umklammerung der steigenden Reben.
Der Brindaban-Wald wird vom mäandernden Jumna-Flusswasser gewaschen.
Wenn im Frühling die Stimmung reich ist, durchstreift Hari hier
Die Gegend mit jungen Frauen, die Freundinnen tanzen -
Eine grausame Zeit für verlassene Liebhaber!

Jayadevas Lied beschwört die Erinnerung


An des potenten Hari anbetungswürdige Füße,
Es färbt sich der Wald im Frühling,
Die Stimmung von Kamas Präsenz wird verstärkt.
Wenn im Frühling die Stimmung reich ist, durchstreift Hari hier
Die Gegend mit jungen Frauen, die Freundinnen tanzen -
Eine grausame Zeit für verlassene Liebhaber!

Winde schütteln Düfte des Waldes mit feinen Pollen,


Geschüttelt von losen, neu erblühten Jasminen,
Es weht Kamas Kaktus-duftender Atem,
Um jedes berührte Herz hier zu foltern.

Schreiende Klänge der Kuckucks,


Paarung auf Mango-Geschossen,
Geschüttelt, wie die Bienen den Honig-Duft
In der Eröffnung der Knospen suchen,
Hebe du das Liebes-Fieber in die Ohren der einsamen Reisenden -
Irgendwie überleben sie in diesen Tagen
Durch die Verkostung der Stimmung der Liebes-Union
In ihrem Höhepunkt der Momente der Meditation!

Du ruhst auf dem Kreis der Brust von Sri,


Trage du deine Ohrringe,
Hätschle mutwillige Wald-Girlanden.
Triumph, Triumph des Gottes, Hari!

Die Sonne wie ein Juwel des Lichts umgibt dich,


Wie du durchbrichst die Bande des Daseins -
Eine wilde Himalaya-Gans auf dem See
In den Köpfen der heiligen Männer.
Triumph, Triumph des Gottes, Hari!

Du besiegst die giftige Schlange Kaliya,


Spanne den Bogen auf deinen Verwandten Yadu,
Wie Sonnenlicht Anstiftung ist, blühen zu machen die Lotusblumen.
Triumph, Triumph des Gottes, Hari!

Du fährst einher auf deinem wilden Adler Garuda,


Um die Dämonen Madhu und Mura und Naraka zu bekämpfen.
Er verließ die anderen Welten, um frei zu spielen.
Triumph, Triumph des Gottes, Hari!

Wachend mit langen allwissenden Lotus-Augen,


Du befreist uns von den Fesseln des Daseins,
Der Schutz des Lebens bist du in der Welt der drei Reiche.
Triumph, Triumph des Gottes, Hari!

Janakas Tochter Sita schmückt dich.


Du eroberst den Dämon Dusana.
Du tötest den zehnköpfigen Ravana in der Schlacht.
Triumph, Triumph des Gottes, Hari!

Deine Schönheit ist frisch wie regnende Wolken.


Du hältst den Berg fest, um Elixier aus dem See zu wirbeln.
Deine Augen sind Nachtvögel und trinken aus dem Mond-Gesicht.
Triumph, Triumph des Gottes, Hari!

Der Poet Jayadeva singt freudig


Dieses Lied der Anrufung
In einem günstigen Gebet.
Triumph, Triumph des Gottes, Hari!

Da ruht er in der Umarmung von Sri,


Auf dem sanft abfallenden Hügel deiner Brust,
Die Safran-Brust von Madhu, dem Mörder,
Ist mit roten Markierungen der Leidenschaft gefärbt
Und mit Schweiß von der Müdigkeit der stürmischen Liebe.
Möge seine breite Brust dir Freude bringen auch!

Erster,
Alles durchdringender,
Konkurrenzloser,
Unveränderlicher,
Erster Beweger,
Hort der Tugend,
Allmächtiger,
Jenseits der Schöpfung Seiender,
Unverständlicher,
Immer vorhanden Seiender!

Nur der Name Ramas


Kann das Herz locken.
Wiederhole du diesen Vorgang immer:
Sein Name ist Ambrosia,
Er ist die wahre Wirklichkeit.
An seinen Namen erinnere dich
Und dein Leiden wird verschwinden.
An seinen Namen erinnere dich
Und Geburt, Alter und Tod
Wird dich nicht berühren.

Wenn du zu besiegen hast


Yama und seine Horden,
Suche die Ehre,
Den Frieden und die Güte.
Die vorliegende Zeit,
Die Vergangenheit, die Zukunft,
Alle sind vergänglich
Und flüchtig -
Er nur ist das Ewige
Und Unendliche.

Verlasse
Alle Lüste;
Blicke nicht sehnsüchtig
Auf das, was andere
Besitzen und halten -
Es ziemt sich nicht.
Verbanne alle bösen Taten
Und alle bösen Gedanken.
Geh und suche die Zuflucht
Bei Chakradhar.

Erfahre
Für dich selbst
Haris Liebe
Durch Heiligkeit,
Durch gute Taten,
Durch richtige Wörter.
Welchen Nutzen hat Yoga?
Was ist gut für die Welt?
Wie gut ist es, Almosen zu geben,
Was ist gute Buße?

Bete Govinda, Govinda an,


O Sterblicher,
Denn Er ist die Quelle
Aller geistigen Kraft.
Offen, ohne zu zögern,
Jayadeva kommt
Und sucht seine Zuflucht -
Govinda bestand für die in der Vergangenheit,
Er besteht bis heute.
Er ist in allen Dingen.

Ich warf den Atem


Aus meinem linken Nasenloch,
Fixierte ihn
An der Brücke der Nase,
Und dann zwang ich
Meinen Atem
Durch das rechte Nasenloch,
Während ich wiederholte Om
Sechzehn mal.
Ich brach die Kraft
Meines schwachen Herzens,
Stützte meinen unbeständigen Geist,
Gab Form
Meinem rudimentären Verstand -
So trank ich Ambrosia.

O mein Herz,
Du bist ein Loblied
Von Gott, der Urgottheit -
So sollst du vermindern
Den Unterschied
Zwischen Ihm und dir.

Ich verehrte
Den Anbetungswürdigen,
Den Vertrauenswürdigen,
Den Glaubwürdigen -
Wie Wasser
Sich leicht mischen kann
Mit Wein.
Jayadeva sagt:
Ich lobte
Den siegreichen Deva,
Und stellte fest, dass Brahma
Für sich selbst keine Wünsche hat,
Er ist für immer verloren
In der Weite
Des eigenen Selbst.

LALLA

Tausendmal fragte ich meinen Guru:


Wie ist der Name dessen, der vom Nichts an bekannt ist?
Müde und erschöpft war ich, zu fragen immer wieder.
Aus dem Nichts ist entstanden ein Etwas, verwirrend und großartig!
2

Am Ende einer verrückten Nacht


Die Liebe zu Gott mich erhob.
Ich sagte: „Ich bin es, Lalla!“

Der Geliebte erwachte.


Mir wurde geschenkt, daß
Der See ist glasklar.

Wandernd in der Leere,


Ich, Lalla,
Verlassen habe ich Körper und Geist

Und trat in das Geheime Selbst.

Siehe, Lalla
blüht wie eine Lotusblume.

Tanze, Lalla, mit nichts auf deinem Leib


Als bloßer Luft: Singe, Lalla,
Vom Tragen des Himmels.

Schaue dir diesen glühenden Tag an!


Welche Kleidung könnte so schön sein,
Oder heiliger?

Der Tag wird in der Nacht gelöscht werden.


Der Erdoberfläche wird sich nach außen erstrecken.

Der Neumond wird geschluckt werden


In der Eklipse, und der Geist in der Meditation
Wird vollständig absorbiert werden
Durch die Leere in seinem Inneren.

Nicht Dreschflegel etwa, ein Mann trägt eine Augenbinde.


Glaube du mir, er ist innen hier.
Komm herein und überzeuge dich.
Du wirst für ihn stoppen die Jagd am ganzen Körper.

Bewegter, auf deine Füße, dich zu bewegen!


Du hast noch Zeit, gehe und suche den Freund.
Mach dir Flügel, Flügel zu nehmen und zu fliegen.
Du hast noch Zeit, gehe und suche den Freund.

Fülle du den Blasebalg mit Luft,


Wie der Schmied dich gelehrt.
Das ist, wie du dein Eisen schmiedest zu Gold.
Du hast noch Zeit, gehe und suche den Freund.

Sterben und Geburt gehen auf


Im Inneren des Bewusstseins,
Aber die meisten Leute mißverstehen

Die reine Spielzeit kreativer Energie,


Es ist im Inneren, dass diejenigen, die dort sind,
Sind ein Ereignis.

Narr, du wirst nicht finden deinen Weg zum Gebet in einem Buch!
Der Duft auf deiner Karkasse wird dir nicht geben einen Anhaltspunkt.
Konzentriere du dich auf das Selbst.
Das ist der beste Rat, den du bekommen kannst.

10

Vergesslicher Einer, steh auf!


Es ist Morgen, Zeit zum Starten der Suche.

Öffne deine Flügel und hebe dich hinan.


Gib du wie der Schmied
Den Atem an den Blasebalg.

Schüre das Feuer, dass Änderungen


Die Form aus Metall erfährt.

Alchemistische Arbeit beginnt in der Morgendämmerung,


Wie du zu Fuß sie durchgeführt hast, um den Freund zu treffen.

11
Ich schlug mich durch sechs Wälder,
Bis der Mond erwachte in mir.
Der Atem des Himmels sang durch mich,
Meine körpereigne Substanz war getrocknet.
Ich briet mir das Herz in der Leidenschaft Feuer
Und fand Shankara!

12

Ich machte Wallfahrten, auf der Suche nach Gott.


Dann gab ich es auf, drehte mich um,
Es war Gott in mir!

Oh Lalla, warum hältst du an


Auf der Wanderschaft, um zu betteln?

Mach dir einfach ein wenig Mühe. Handle!


Und Gott wird in der Form erscheinen
Einer Liebe, die dein Herz erfüllt.

13

Ich habe gefangen meinen Atem in dem Blasebalg meiner Kehle:


Eine Lampe im Inneren brannte, sie zeigte mir, wer ich wirklich war.
Ich überquerte die Dunkelheit mit dem Festhalten an dieser Lampe,
Es war Streuung ihrer Licht-Samen um mich herum, als ich ging.

DIE DEVI GITA


STES KAPITEL
DIE GEBURT DER GÖTTIN PARVATI IN DEM HAUS DES HIMALAJA

Janamejaya hat gesagt: O Muni, du hast vor dir, dass das Höchste Licht nahm ihre Geburt an auf der
Oberseite des Himalaja. Jetzt, um dies zu beschreiben ausführlich, dieses Höchste Licht, welcher
intelligente Mann kann vom Hören dieser Nektar-gleichen Worte über die Shakti ablassen? Die
Gefahr des Todes ist sogar gekommen zu den Devas, dass sie trinken den Nektar, aber keine solche
Gefahr kann zu denen kommen, die den Nektar der glorreichen Taten der Devi trinken. Vyasa sagte:
O König, du bist gesegnet, du hast erreicht, was in diesem Leben zu erreichen ist, du wirst von den
hochbeseelten Menschen belehrt, du bist glücklich, weil du dich so aufrichtig der Devi gewidmet
hast. O König! Höre die alte Geschichte: Wo der Deva der Devas ruhte, Maheshvara, während er
wanderte auf der ganzen Welt in einem zerstreuten Zustand, trägt der Sati den Körper als
Brandopfer durchs Feuer, er verbrachte seine Zeit dort mit der Kontrolle seiner Sinne, in Samadhi,
zu vergessen all sein Wissen von Samsara in tiefer Meditation über die Form der Devi. Zu dieser
Zeit, die drei Welten, mit ihren Objekten, dem Verschieben und der Bewegung ihrer Ozeane, Berge
und Inseln, wurden gesehen in der Leere des Wohlstands und der Macht, die Herzen aller
verkörperten Wesen waren leer geworden, ohne dass eine Spur von Freude blieb; sie wurden alle
mit ängstlichen Gedanken belastet und blieben gleichgültig. Alle wurden in dem Ozean der Leiden
zusammengeführt und wurden von kranken Planeten regiert und die Devas hatten ihre Zustände
umgekehrt. Die Könige wurden von einer Reihe von Krankheiten und Unglücken angegriffen. Zu
dieser Zeit ein großer Asura namens Taraka wurde unbesiegbar aufgrund seiner Aufnahme eines
Segens von Brahma. Er war berauscht von seiner Macht und seinem Heldentum, eroberte die drei
Welten und wurde der souveräne Führer. Der Brahma Prajapati gab ihm Segen mit der Bedingung,
dass der legitime Sohn des Shiva in der Lage wäre, ihn zu töten. Und wie damals Shiva keinen Sohn
hatte, der große Asura mit Freude war begeistert, wurde vernarrt und hat alle Siege durchgeführt.
Alle Devas von ihren Plätzen waren durch seine Unterdrückung verbannt; blieben sie stets darauf
bedacht, aufgrund des Segens, indem sie einen Sohn des Shiva erwarteten. Qankara hatte aber jetzt
keine Frau, wie kann er dann einen Sohn haben! Wir sind sehr unglücklich, wie kann unser Ziel
erreicht werden? So unterdrückten sie ihre Gedanken, so gingen alle Devas zu Vaikuntha und
informierten den Bhagavan Vishnu über alles, was passiert ist. Der Bhagavan Vishnu begann ihnen
zu erzählen von dem rechten Mittel, also: O Devas! Warum seid ihr alle so besorgt, wenn die
herrlichste Göttin des Universums, die Hüterin des Mani, die Ertragslieferantin aller Wünsche für
ein ganzes Kalpa ist? Ist es nicht euer Fehler, wenn ihr eure Gleichgültigkeit zeigt? Das ist gemeint,
um uns zu belehren (nicht zu unserer Zerstörung, sondern um ihre unendliche Barmherzigkeit zu
zeigen), wenn eine Mutter uns nährt und sich um uns ängstigt und einen Sohn rügt, dann ist es
nicht, dass sie gnadenlos wurde; so ist die Welt der Mutter, der Herrscherin des Universums, sie
wird nie gnadenlos sein zu euch hinsichtlich eurer Qualifikation und Mängel. Ein Sohn begeht
Straftaten bei jedem Schritt, die ertragen kann in diesen drei Welten niemand außer der Mutter! So
nehmt Zuflucht zur Höchsten Mutter, der Göttin des Universums, mit aufrichtiger Hingabe. Sie
wird sicherlich handeln und helfen, sie, eure Ursache. So bestellte Vishnu den Devas, und Vishnu
mit seiner Gemahlin Lakshmi und die anderen Devas gingen schnell, um die Devi anzubeten.
Gehend zum Himalaja, sie bald engagierten sich dabei, die Handlung zu wiederholen, die Namen
der Gottheit zu wiederholen, zu besuchen den Berg mit verbrannten Opfergaben und Weihen und so
weiter. O König! Diejenigen, die gut mit der Gabe des Opfers an die Mutter vertraut waren,
begannen ihre Opferzeremonien und alle fingen an, Gelübde abzulegen, nämlich Tritiyadi Vratani.
Einige wurden unaufhörlich meditierend über die Devi engagiert, manche fingen an ihren Namen
ständig zu wiederholen, einige begannen die Devi-Sukta zu wiederholen. So sind ihr einige sich
wiederholende Namen gewidmet, andere wiederholen die Mantren. Wieder einige trugen bei der
Durchführung schwere schmerzhafte Chandrayana und andere haben sich in den Vratas engagiert.
Einige trugen dabei Antarayagas, innere Opfer; einige trugen dabei Pranagnihotra Yagas; während
andere engagierten sich in Nyasadi, und so weiter. Auch einige begannen die Höchste Shakti, die
Göttin des Universums, ohne Schlaf oder Ruhe zu verehren, durch den Samen des Mantras der
Maya. O König! So viele Jahre der Devas vergingen. Als der neunte Tithi im Monat Chaitra kam
am Freitag, das Höchsten Licht der Höchsten Macht plötzlich erschien vor ihnen. Das Licht war
gleich einem Koti-Blitze, von einer roten Farbe, und kühl wie der Koti-Mond. Auch der Glanz war
wie die Koti-Sonnen. Die vier Veden waren verkörpert, sie sangen Hymnen rund um sie, dass die
Masse des Feuers oben war, unten war, auf allen Seiten war, in der Mitte war, nirgends wurde es
behindert. Es hatte keinen Anfang und kein Ende. Es war in der Form eines Weibes mit Händen und
Füßen und allen Gliedern. Das Aussehen war nicht das eines Mannes noch eines Hermaphroditen.
Die Devas, von dem brillanten Glanz geblendet, als erstes schlossen ihre Augen, aber im nächsten
Moment hatten sie Geduld, als sie wieder ihre Augen geöffnet, fanden sie das höchste Licht
manifestiert in Form einer außerordentlich schönen, göttlichen Frau! Ihre Jugend war gerade
blühend und ihre steigenden Brüste prall und prominent, sie wetteiferten sozusagen mit einer
Lotusblüte, hinzugefügt um die Schönheit ringsum. Armbänder waren an ihren Händen; Armbinden
an ihren vier Armen; Ketten an ihrem Hals, und der Kranz von unschätzbaren Edelsteinen und
Juwelen verbreitete einen sehr hellen Glanz umher. Schöne Verzierungen auf ihrer Taille machen
klingende Klänge und schöne Fußkettchen waren an ihren Füßen. Die Haare ihres Hauptes flossen
zwischen ihren Ohren und die Wangen leuchteten hell, wie die großen schwarzen Bienen scheinen
auf den Blütenblättern der blühenden Ketaki-Blume. Ihre Lenden waren schön geformt und exquisit
schön und die Haare an ihrem Nabel gaben zusätzliche Schönheit. Ihr exquisit lebendiger Lotos-
Mund war glänzender und schöner durch die glänzenden goldenen Ohr-Ringe, mit Betelblättern und
Kampfer gemischt; die Hälfte eines Mondes zeigend; ihre Augenbrauen wurden erweitert und ihre
Augen blickten hell und ansprechend herrlich wie der blaue Lotus; ihre Nase war erhöht und ihre
Lippen sehr süß. Ihre Zähne waren sehr schön, wie die Eröffnung der Knospen der Kunda-Blumen;
von ihrem Hals hing eine Perlenkette, auf ihrem Kopf war die brillante Krone mit Diamanten und
Edelsteinen geschmückt, an ihren Ohren die Ohrringe wurden wie die Linien auf dem Mond
ausgestellt; ihre Haare wurden mit Mallika und Malati-Blumen verziert, ihre Stirn wurde mit
Kunkuma-Tropfen verziert, und ihre drei Augen gaben ohnegleichen Glanz ihrem Gesicht. An ihr
gab es einerseits die Schlinge und auf ihrer anderen Hand war der Stachel, ihre zwei anderen Hände
winkten die Gewährung von Wohltaten, zerstreuten Befürchtungen, ihr Körper vergoss Glanz wie
die Blumen eines Darima-Baumes. Sie trägt ein rotes Tuch. Alles dieses zusätzliche von großer
Schönheit. So sahen die Devas vor sich die Muttergöttin, die fleischgewordene kostenlose Gnade,
mit einem Gesicht, bereit, ihre Gnaden zu verschenken, die Mutter des ganzen Universums, die
Zauberin, die sich allem süß lächelnd bietet, gegrüßt von allen Devas, die alle Wünsche erhört, und
sie trägt ein Kleid für alle schönen Gefühle. Die Devas verbeugten sich, als sie die Göttin sahen,
aber sie konnten nicht mit ihrer Stimme sprechen, da sie von Tränen erstickt wurde. Dann halten sie
ihre Geduld, mit viel Mühe, und begannen sie zu loben und zu singen Hymnen auf der Welt Mutter
mit ihren Augen voller Tränen der Liebe und Hingabe und mit ihren Köpfen gebeugt. Die Devas
sagten: Wir verneigen uns vor dir, der Devi und der Maha-Devi, immer mit Verbeugung vor dir! Du
bist die Kunst der Prakriti, und die Heilige Eine; wir immer beten unsern Gruß an dich. O Mutter!
Du bist von einer feurigen Farbe (dem Wohnsitz einer roten Flamme im Herzen eines Yogi) und
brennst in Askese und Weisheit (und vergießt deinen Glanz umher). Du bist speziell erschienen
überall als die Pure Chaitanya; von den Devas und allen Jivas wegen der Früchte deiner
Handlungen verehrt; wir nehmen Zuflucht zu dir, der Durga, der Devi, wir verneigen uns vor dir,
die gut anderen helfen kann, zu durchkreuzen den Ozean des Samsara, so dass du uns hilfst beim
Überqueren dieses schrecklichen Ozeans der Welt. O Mutter! Die Devas haben die Worte
gesprochen (das heißt, die Worte fördern die Ideen der fünf Vayus, Prana, und so weiter, die von den
Devas geäußert werden), die von der Natur des Vishvarupu sind, durchdringen alles, wie Kama
Dhenu (die Himmelskuh aller Wünsche, allen Reichtums, aller Ehre, aller Speise und so weiter) und
durch die die egoistischen Bestien zu Göttern werden. O Mutter! Du bist die Sprache für uns, du
erfüllst unsere Wünsche, wenn wir spenden dir Lob in Hymnen. O Devi! Du bist die Nacht der
Zerstörung am Ende der Welt, du wirst von Brahma verehrt; du bist die Lakshmi, die Shakti von
Vishnu; du bist die Mutter Skanda, die Shakti von Shiva; du bist die Shakti Sarasvati von Brahma.
Du bist Aditi, die Mutter der Götter, und du bist Sati, die Tochter des Daksa. So bist du die
Reinigung der Welten in verschiedenen Formen und der Frieden für alle. Wir verneigen uns vor dir.
Wir wissen, du bist die große Maha-Lakshmi; wir meditieren über die Natur aller Shaktis als
Bhaghavati. O Mutter! Erleuchte uns, so dass wir meditieren können und dich erkennen. O Devi!
Verbeugung vor dir, Virat! Verbeugung vor dir, Sutratma, die Hiranyagarbha;
Verbeugung vor dir, die sich transformierte in sechzehn Vikritis oder Umwandlungen. Verbeugung
vor dir, der Natara von Brahma. Wir verneigen uns mit großer Hingabe vor dir, der Göttin des
Universums, der Schöpferin der Mayik Avidya, unter deren Einfluss diese Welt wie ein falsches
Seil, wie eine falsche Girlande ist, so dass Fehler korrigiert werden von Vidya. Wir verneigen uns
vor dir, die Kunst durch die beiden Worte Tat und Tvam ist angegeben in dem Satz Tat Tvamasi (Du
bist da), Tat, die die Intelligenz von der Art der Einheit ist, und Tvam ist die Angabe der Art der
Akhanda Brahma (jenseits der Annamaya, Pranamaya, Manomaya, Vijnanamaya und die
Anandamaya, der fünf Koshas, den Zeugen der drei Staaten der Wachheit, des Traums und des
Tiefschlafs) und zeigt dich. O Mutter! Du bist die Natur des Pranava Om; du bist Hrim; du bist die
Natur der verschiedenen Mantras und du bist barmherzig, wir beugen uns immer wieder vor deinen
Lotosfüßen. Als die Devas so loben die Devi, die Einwohnerin der Mani Dvipa, da sprach die
Bhagavati, mit einer süßen Nachtigall-Stimme: O Devas! Für was kommt ihr hier her? Was wollt
ihr? Ich bin immer der Baum, der alle Wünsche zu meinen Bhaktas bringt, und ich bin bereit,
Wohltaten zu gewähren. Du bist mein Verehrer, warum kümmert es dich, wenn ich auf deiner Seite
bin? Ich werde dich aus dem Meer von Schwierigkeiten retten, o, ich werde euch Devas retten!
Kennt dies als meine wahre Entschlossenheit. O König! Nach diesen Worten der tiefen Liebe
wurden die Devas sehr froh und gaben all ihre Ursachen von Problemen auf. O Parameshvara! Du
bist allwissend und Zeuge all dieser Welten. Was gibt es in den drei Welten, das dir nicht bekannt
ist! O heilige Mutter! Der Dämon Taraka macht uns Sorgen Tag und Nacht. Brahma hat ihm Segen
gespendet, dass er von Shivas Sohn getötet werden wird. O Maheshvari! Sati, es hat die Frau des
Shiva beiseite ihren Körper gegossen. Es ist dir bekannt. Wie werden die unwissenden niedrigen
Wesen informieren diejenige, die allwissend ist? O Mutter! Wir haben in Kürze alles gesagt, was
wir zu sagen hatten. Was sollen wir sagen? Du kennst alle anderen Probleme und Ursachen der
Schmerzen. Segne uns, so dass unsere Hingabe zu deinen Lotosfüßen bleibt, das ist unser
ernsthaftes Gebet. Dass du nimmst einen Körper an, dass einen Sohn Shiva haben kann, ist unser
inbrünstiges Gebet zu dir. Anhörend der Devas Worte, Parameshvari, mit einem anmutigen Gesicht,
sprach mit ihnen dies: Meine Shakti als Gauri im Haus des Himalaja wird inkarnieren, sie wird die
Frau von Shiva und wird einen Sohn zeugen. Der Sohn wird den Taraka-Dämon zerstören und wird
eurem Zweck dienen und eure Hingabe bleibt zu meinen Lotus-Füßen standhaft auf dem Himalaja,
auch ist die Anbetung meiner Gottheit mit eurem ganzem Herzen Hingabe; so bis zur Geburt des
Sohnes in seinem Haus, eure Anbetung anzunehmen, ist meine größte Vorliebe; das sollt ihr wissen.
Vylsa sagte: O König, höre die freundlichen Worte der Devi! Der König der Berge war mit Liebe
erfüllt, und mit erstickter Stimme, mit Gefühlen und mit Tränen in den Augen, sprach die Göttin der
Welt, die Königin! Herr der drei Welten, du hast mich erzogen zum höheren Geist, dass du mich so
groß gemacht, tu mir einen Gefallen! Sonst bin ich träge und unbeweglich, und wo bist du, der der
Natur ihre Existenz, Intelligenz und Glück geschenkt, darin manifestiert sich die Größe deiner
Glorie. O Sündloser Einer! Mein ewiger Vater, von dir zeigt nichts weniger deine Güte, als meine
erworbenen Verdienste, unzähliger Ashvamedha Opfer oder meine endlosen Samadhi. Ach, was für
ein Wohlgefallen hast du mir gezeigt! Fortan meinen beispiellosen Ruhm werde ich während des
gesamten Universum der fünf ursprünglichen Elemente zeigen, die Erhalterin des Universums, die
Mutter der Welt bin ich geworden, die Tochter dieses Himalaja! Dieser Mann ist gesegnet und
glücklich! Wer kann so glücklich, tugendhaft und verdienstvoll sein wie er, dessen Tochter sie
geworden ist, dessen Bauch enthält Millionen von Brahmandas. Ich kann nicht beschreiben, was für
herausragende Himmel für meine Pitris da sein sollen, meine Familien von Vorgängern werden
glücklich, wobei tugendhafte Menschen geboren werden. O Mutter! O Parameshvara! Jetzt, um
dich zu beschreiben, deine Zeit selbst wie in all den Vedantas soll veranschaulicht werden; und auch
Jnana mit Bhakti durch die Veden sollen in der gleichen Weise genehmigt werden, dass du schon
dies angezeigt hast, zu begünstigen mich, so dass ich von dieser Höhe weiß, ich werde in der Lage
sein, dein Selbst zu verwirklichen. Vyasa sagte: O König! So hörte ich das Lob des Himalaja, die
Göttin des Universums, mit einer Anmutung, die sehr geheim von den Essenzen der Shrutis zu
sprechen begann!

ZWEITES KAPITEL
ÜBER DIE SELBSTVERWIRKLICHUNG – REDE DER ALLMUTTER
Die Devi sagte: "Höret, ihr Unsterblichen, meine Worte mit Aufmerksamkeit, dass ich jetzt zu euch
sprechen kann, hört die Worte, die es euch ermöglichen, die Jivas meiner Essenz zu realisieren. Vor
der Gründung der Welt, ich, nur ich existierte, nichts sonst war existent da. Mein wirkliches Selbst
war bekannt durch die Namen Chit, Sambit (Intelligenz), Para Brahma und andere. Mein Atman ist
jenseits des Verstandes, jenseits des Gedankens, jenseits jedes Namens oder Zeichens, jenseits von
Geburt und Tod oder jeder anderen Veränderung oder Transformation. Mein Selbst hat eine
innewohnende Kraft, Maya genannt. Diese Maya ist nicht vorhanden, noch nicht vorhanden. Diese
unsägliche Substanz Maya existiert immer (bis zur endgültigen Emanzipation oder Moksa). Maya
kann durch Brahmna Jnana zerstört werden, so kann es nicht-existent werden wieder, wie wenn
Maya nicht existiert, doch gibt es die praktische Welt. So kann es nicht als nicht-existent gesehen
werden. Natürlich kann es nicht angerufen werden, denn es würde Widersprüche bringen. Diese
Maya (ohne Anfang, jedoch mit einem Ende zum Zeitpunkt der Moksa) entsteht natürlich als
Wärme, die kommt aus dem Feuer, wie die Strahlen von der Sonne kommen, und wie die Kühlung
der Strahlen vom Mond kommen. Genau wie all die Karmas der Jivas im Tiefschlaf (Shusupti), so
bei der Pralaya oder der Generalversammlung in Auflösung aufzulösen die Karmas der Jivas, die
Jivas und die Zeit werden alle zusammengeführt, in eine einheitliche Masse in dieser großen Maya.
Vereint mit meiner Shakti bin ich die Ursache dieser Welt, doch Shakti hat diesen Mangel, dass es
die Macht verbirgt in mir, ihrer Schöpferin. Ich bin Nirguna. Und wenn ich mit meiner Shakti
vereint bin, werden Maya und Saguns und die großen Sachen dieser Welt. Die Maya ist in zwei
Teile unterteilt, in Vidya und Avidya. Avidya Maya bleibt versteckt, während Vidya Maya nicht
versteckt bleibt. Avidya Maya schafft, während Vidya Maya befreit. Maya vereint mit Chaitanya
(Intelligenz), so ist Chidabhasa die effiziente Ursache dieses Universums, während Maya reduzierte
und vereinigte sich mit fünf ursprünglichen Elementen, die das Material sind der Ursache des
Universums. Manche nennen diese Maya Tapas, manche nennen sie Material, manche nennen sie
Wissen, manche nennen sie Maya, Pradhana, Prakriti, Aja (Ungeborene) und andere nennen sie
Shakti. Die Shaiva-Autoren nennen sie Vimarsha und die anderen Vedantisten nennen sie Avidya,
kurz, das ist Maya in den Köpfen aller Pundits. Diese Maya wird genannt mit verschiedenen Namen
in den Nigamas. Das, was man sieht, ist untätig; aus diesem Grund Maya ist Jada (Untätigkeit) und
wie das Wissen es vermittelt, wird es zerstört, ist es falsch. Chaitanya (Intelligenz) wird nicht
gesehen, wenn sie gesehen würde, wäre es nicht Jada. Chaitanya ist selbstleuchtend, nicht erleuchtet
von einer anderen Quelle. Wäre es so, würden ihre Aufklärer von einem anderen erleuchtet werden.
Das Ding und so der Irrtum Anavastha schleichen sich ein (eine endlose Reihe von Ursachen und
Wirkungen). Eine Sache kann nicht eine Schauspielerin und das Richtige sein, denn das steht im
Widerspruch zueinander, so Chaitanya kann sich nicht selbst erleuchten. So ist es selbstverständlich
leuchtend, und es erhellt Sonne, Mond, und Sterne, wie eine Lampe selbstleuchtend ist und
erleuchtet andere Objekte. So, o Berg! Diese meine Intelligenz ist eine ewige und ewig gegründet.
Das Wachen, das Träumen und der Tiefschlaf, sie bleiben nicht konstant, sondern das Gefühl des
Ich bleibt das gleiche, egal ob im Wachen, in Träumen oder im Tiefschlaf, dessen Anomalie noch
nie gefühlt wurde. Die Bauddhas sagen: Der Sinn der Intelligenz Jnana ist auch nicht Filz, es ist
Abwesenheit davon, so ist vorhanden, was auch vorübergehend existiert. Aber es kann dann
argumentiert werden, dass dann der Zeuge mit dem das Fehlen erkannt wird, dass die Intelligenz in
der Form des Zeugen ewig ist. So die Experten aller vernünftigen Shastras erklären, dass Samvit
(Intelligenz) ewig ist, und sie ist glückselig die Quelle aller Liebe! Niemals die Jivas oder
verkörperten Seelen fühlen: Ich bin nicht, sondern: Ich bin, dieses Gefühl ist tief in der Seele als
Liebe eingerichtet. So ist es klar ersichtlich, dass ich ganz separat von allem anderen bin, die alle
falsch sind. Auch ich bin eine kontinuierliche, ohne Pause oder Trennung bestehende innerhalb
meiner Selbst. Jnana ist nicht der Dharma des Atman, aber es ist die Natur des Atman. Wenn Jnana
wäre der Dharma des Atman, dann Jnana wäre Material, so wäre Jnana unerheblich. Wenn um der
Diskussion willen Jnana als Material angesehen wäre, das kann nicht sein. Denn Jnana ist von der
Natur der Intelligenz und Atman ist die Natur der Intelligenz. Intelligenz hat nicht das Attribut des
Dharma. Hier unterscheidet die Sache Chit sich nicht von seiner Qualität. So Atman ist immer von
der Art des Jnana und der Glückseligkeit; seine Natur ist Wahrheit; sie ist immer voll, ungebunden
und frei von Dualität. Dieser Atman wieder will vereint sein mit Maya, der aus Wünschen und
Karmas zusammengesetzten, um zu schaffen, wegen des Mangel an Diskriminierung, die
vierundzwanzig Tattvas, nach den bisherigen Samskaras (Tendenzen), der Zeit und dem Karma. O
Berg! Das Wiedererwachen nach Pralaya Susupti ist nicht mit Buddhi getan (denn Buddhi hat sich
überhaupt nicht manifestiert). So von dieser Schöpfung wird gesagt, sie sei ohne Buddhi (der
richtigen Intelligenz) erfolgt. O Haupt der Wohnungen! Die Tattva (Realität), die ich zu euch
geredet habe, ist den meisten ausgezeichnet und es ist meine außerordentliche Form. In den Veden
wird sie als Avyakrita (Unveränderlichkeit), Avyakta (Unmanifestation) bekannt, als Maya Shabala
(unterteilt in verschiedene Teile) und so weiter. In allen Reden Shastras wird festgestellt, dass die
Ursache aller Ursachen, die Erste Tattva und Sachchidlinanda Vigraba sein muss. Wo sind all die
Karmas verfestigt worden und wo Ichcha Shakti (der Wille), Jnana Shakti (die Intelligenz) und
Kriya Shakti (die Aktion), alle in eins geschmolzen, das heißt in das Mantra Hrim, das ist das erste
Tattva. Daraus kommt Akasa, mit der Eigenschaft des Schalls, von dort Vayu (die Luft) mit der
Tast-Eigenschaft, dann das Feuer mit der Form, dann das Wasser mit der Rasa-Eigenschaft, der
Geruch, und schließlich die Erde mit ihrer Qualität. Die Experten sagen, dass die Töne die einzige
Qualität der Akasa waren, die Luft hat zwei Qualitäten, nämlich Hören und Fühlen, das Feuer hat
drei Qualitäten, nämlich den Klang, die Berührung, die Form, und das Wasser hat vier Qualitäten,
nämlich den Klang, die Berührung, die Form, den Geschmack, und die Erde hat fünf Eigenschaften,
nämlich den Klang, die Berührung, die Form, den Geschmack und den Geruch. Aus diesen fünf
ursprünglichen Elementen, entstand Sutra (die Saite). Diese Sutratman (Seele) heißt Linga Deha,
umfasst in sich die Pranas, das ist der subtile Körper des Paramatman. Und was steht in den letzten
Zeilen, wie Avyakta oder das Unmanifestierte, in dem die Samen der Welt beteiligt sind, geworden
ist und woher die Linga Deha entsprungen ist, das heißt die kausalen Körper (Karana-Körper) des
Paramatman, was wird da gesagt? Die fünf ursprünglichen Elemente (Apanchikrita nannte man die
fünf Tan Matras) werden erstellt, neben der Panchikarana. Dabei werden die groben Elemente
erstellt. Der Prozess wird nun fest: O Girija! Jedes der fünf ursprünglichen Elemente ist in zwei
Teile geteilt, ein Teil davon wird in vier Teile unterteilt. Dieses vierte Teil, jeweils mit der Hälfte der
vier anderen Elemente, verschieden von ihm, wird vereinigt und somit jedes bloße Element
gebildet. Mit diesen fünf groben Elementen wird die Kosmische Virat gebildet und dies wird als der
grobe Körper des Gottes angesehen. Jnanendriyas (die Organe des Wissens) ergeben sich aus Sattva
Gunas, aus jedem dieser fünf Elemente. Auch die Sattva Gunas jeder der Jnanendriyas vereint
werden die Antah Karanani. Diese Antah Karana ist von vier Arten, je nachdem seine Funktionen
variieren. Wenn es bei der Bildung Sankalpas verrechnet wird, und Vikalpas engagiert wird (der
Zweifel), so heißt es: Geist. Wenn es frei von Zweifeln ist und wenn es zu der entscheidenden
Überzeugung gelangt, es heißt: Chitta. Und wenn es einfach ruht auf sich selbst in der Form des
Gefühls des Ich, so heißt es: Ahamkara. Von der Rajo Guna jedes der fünf Elemente entsteht Vac
(die Sprache), Pani (die Hände), Pada (die Füße), Payu (der Anus) und Upastha (die
Geschlechtsteile). Wieder ihre Raja-Teile vereint führen zu den fünf Pranas (Prana, Apana, Samana,
Udana und Vyana). Das Prana Vayu befindet sich im Herzen; Apana Vayu in den Armen; Samana
Vayu befindet sich im Nabel; Udana Vayu wohnt im Hals; und die Vyana Vayu wohnt und
durchdringt den ganzen Körper. Mein feinstofflicher Körper (Linga Deha) ergibt sich aus der
Vereinigung der fünf Jnanendriyas, der fünf Karmendriyas (der Organe des Handelns), der fünf
Pranas und des Geistes und des Buddhi, dieser siebzehn Elemente. Und die Prakriti, die sich dort
befindet, wird in zwei Teile geteilt, der eine ist pure Maya (Suddha Satbva) und das andere ist die
unreine Maya oder Avidya, vereint mit den Gunas. Von Maya soll sie geschützt sein, die, ohne sie
zu verbergen, ihre Flüchtlinge schützt. Wenn das Höchste Selbst in dieser Shuddha Sattva Maya
reflektiert wird, wird Er gerufen Ishvara. Diese Saddha Maya verschweigt nicht Brahma, seine
Aufnahme, daher kennt sie das alles durchdringende Brahma und sie ist allwissend, allmächtig,
begünstigte Herrin von allen und spendet Segen allen. Wenn das Höchste Selbst in der unreinen
Maya oder Avidya reflektiert wird, wird Er gerufen Jiva. Diese Avidya verbirgt Brahma, dessen
Wesen das Glück ist, daher ist dieser Jiva die Quelle aller Leiden. Beide Ishvara und Jiva haben
durch den Einfluss der Vidya und Avidya drei Körper und drei Namen. Wenn der Jiva lebt in seinem
kausalen Körper, wird er zum Prajna, und wenn er im subtilen Körper lebt, wird er als Taijasa
bekannt, während er den groben Körper hat, heißt er Vishva. Also, wenn Ishvara in seinem kausalen
Körper ist, ist er Isha; wenn er in seinem feinstofflichen Körper ist, wird er als Sutra bekannt, und
wenn er in seinem groben Körper ist, ist er als Virat bekannt. Der Jiva wird gerühmt mit drei Arten
von differenzierten Körpern und Ishvara wird gerühmt mit drei Arten von Himmelskörpern. So ist
Ishvara der Herr aller, und obwohl er sich immer glücklich und zufrieden fühlt, begünstigt er die
Jivas und schenkt ihnen Befreiung (Moksa). Er hat verschiedene Arten von weltlichen Dingen
geschaffen für ihre Bhogas (Genüsse). Dieser Ishvara schafft das ganze Universum aus meiner
Brahma-Shakti. Ich bin von der Art des Brahma und Ishvara, konzipiert in mir, wie man eine
Schlange sich in einem Seil vorstellt. Deshalb muss von Ishvara abhängig bleiben meine Shakti.

DRITTES KAPITEL
DIE GÖTTIN ZEIGT IHRE KOSMISCHE FORM

Die Devi sagte: O Giriraja! Dieses ganze Universum ist in Bewegung und unbeweglich und wird
erschaffen von meiner Maya-Shakti. Diese Maya ist in mir konzipiert. Sie ist nicht in der Realität
unterschieden oder getrennt von mir. So bin ich nur Chit, Intelligenz. Es gibt keine andere
Intelligenz als mich, praktisch gesehen, sie ist verschiedentlich als Maya und als Vidya bekannt;
aber wirklich unter dem Gesichtspunkt des Brahman gesehen, gibt es keine solche Sache wie Maya,
nur ein Brahman existiert, ich bin das Brahma, die Natur der Intelligenz. Ich erschaffe diese ganze
Welt aus diesem unveränderlichen Ewigen, Brahma, (bestehend aus Avidyâ, Karma, und
verschiedenen Samskaras), und gebe zunächst Prana (den Lebensatem) in der Form von
Chidabhasa. O Berg! Sofern ich den Atem gebe, wie kann die Geburt und der Tod und das Verlassen
und die Rückkehr Körper nach Körper berücksichtigt werden? Wie ein großer Äkäca
verschiedentlich Ghatakasha (Äkäca in der Luft), Patakasha (Äkäca im Stoff oder im Bild) lautet, so
dass ich erscheine verschiedentlich durch die Anerkennung dieses Prana an verschiedenen Orten
aufgrund des Avidya und verschiedener Antahkaranas. Wie die Sonnenstrahlen nie entweiht werden,
wenn sie verschiedene Objekte auf der Erde erleuchten, so bin auch ich nicht durch die Eingabe in
verschiedenen hohen und niedrigen Antahkaranas (Herzen) verunreinigt. Die unwissenden
Menschen legen Buddhi und andere Dinge von Aktivität in mich und sagen, dass Atman der
Handelnde ist, die intelligenten Leute sagen das nicht. Ich bleibe als Zeugin in den Herzen aller
Menschen, nicht als Schöpferin. O Achalendra! Es gibt viele Jivas und viele Ishvaras aufgrund der
Arten in Avidya und Vidya. Wirklich, es ist die Maya, die in Menschen, Tieren und verschiedenen
anderen Jivas sich unterscheidet, und es ist die Maya, die in Brahma, Vishnu und anderen Ishvaras
sich unterscheidet. Da dies ein Durchdringen des Himmels (Äkäca) ist, es heißt Mahakasha
Ghatakasha (durch Glas eingeschlossen), so dass die All-Eine durchdringt das Paramatma, heißt es
Paramatma Jivatma (innerhalb der Jivas eingeschlossen). Da die vielen Jivas von Maya konzipiert
sind, wenn auch nicht in der Realität, so die vielen Ishvaras auch konzipiert sind von Maya, wenn
auch nicht im Kern. O Berg! Diese Avidya und nichts anderes, ist die Ursache für den Unterschied
in den Jivas, indem Unterschiede in ihren Körpern sind, Indriyas (Organe) und Verstand. Auch
aufgrund der Arten in den drei Gunas und ihren Wünschen (aufgrund der Unterschiede zwischen
Sattvik, Rajasik und Tamasik), erscheint die Maya vielfältig. Und ihre Unterschiede sind die
Ursachen der verschiedenen Ishvaras, Brahma, Vishnu und anderer. O Berg! Diese ganze Welt ist in
mir verwoben; ich bin die Ishvaras, die in kausalen Körpern wohnen, ich bin der Sutratman, der
Hiranyagarbha, die in den feinstofflichen Körpern wohnen, und ich bin Virat, wohnhaft in den
grobstofflichen Körpern. Ich bin Brahma, Vishnu und Maheshvara, ich bin Brahma, Vaisnavi und
Raudri-Shakti. Ich bin die Sonne, ich bin der Mond, ich bin der Kreis der Sterne,. ich bin das Tier,
der Vogel, ich bin Chandalas und ich bin der Dieb, ich bin der grausame Jäger, ich bin die
tugendhaften hochbeseelten Personen und ich bin der weibliche Mensch, der männliche Mensch
und der Hermaphrodit. Es gibt keinen Zweifel daran. O Berg! Wo etwas gesehen oder gehört wird,
ich werde allezeit existieren, innen und außen, es gibt nichts bewegt oder unbewegt, das ohne mich
existieren kann. Wenn es so ist, so ist es wie der Sohn einer unfruchtbaren Frau. Genau wie ein Seil
für eine Schlange gehalten wird, so bin ich der Eine, Brahma, und erscheine als Ishvara und so
weiter. Daran ist kein Zweifel. Diese Welt kann nicht ohne einen Untergrund erscheinen. Und das
Substrat ist meine Existenz. Es kann nichts anderes sein. - Der Himalaja sagte: O Devi! Wenn du
barmherzig mit mir bist, so will ich deine Virat-Form in der vierten Dimension des Raumes sehen!
Dieser Anblick wird entwickelt, wenn der Geist wohnt im Herzzentrum oder im Zentrum der
Augenbrauen. Ein richtiger Lehrer ist notwendig.
Vyasa sagte: O König, als du hörtest die Worte des Giriraja, Vishnu und all die anderen Devas
haben gerne abgeordnet zu ihm die Devi, die Göttin des Universums, zu erfahren die Wünsche der
Devas, dass Devi ihre eigene Form, die alle Wünsche erfüllt, zeigt den Bhaktas, das ist günstig und
das ist wie der Kalpa Vriksa gegenüber den Bhaktas. Sie sahen ihre höchste Virat-Form Die
Satyaloka auf dem obersten Teil ist ihr Kopf, die Sonne und der Mond sind ihre Augen, die
Regionen ihre Ohren, die Veden sind ihre Worte, das Universum ist ihr Herz, die Erde ist ihre
Lende, die Bhuvarloka ist ihr Bauchnabel, die Sterne sind ihre Schenkel, die Maharloka ist ihr Hals,
die Janarloka ist ihr Gesicht, das Taparloka ist ihr Kopf, es liegt unterhalb der Shatyaloka; Indra und
die Devas und die Svarloka sind ihre Arme, der Schall ist das Organ, das in ihre Ohren dringt, die
Asvin-Zwillinge sind ihre Nase, der Geruch ist das Organ des Riechens; das Feuer ist ihr Gesicht,
Tag und Nacht sind wie ihre beiden Flügel, das viergesichtige Brahma sind ihre Augenbrauen; das
Wasser ist ihr Gaumen; der Saft davon ist ihr Organ des Geschmacks; Yama, der Gott des Todes,
sind ihre große Zähne, die Zuneigung sind ihre kleinen Zähne; die Maya ist ihr Lächeln, die
Schaffung des Universums ist ihr zärtlicher Blick; Bescheidenheit ist ihre Oberlippe; Sparsamkeit
ist ihre Unterlippe; Ungerechtigkeit ist ihr Rücken, die Prajapati sind ihr Geschlechtsorgan; die
Ozeane sind ihr Hintern, die Berge sind ihre Knochen, die Flüsse sind ihre Venen; und die Bäume
sind die Haare ihres Körpers. O König! Jugend, Jungfräulichkeit, und Alter sind ihre besten
Schritte, Positionen oder Wege, die Wolken sind ihre schönen Haare; die beiden Dämmerungen sind
ihre Kleidung; der Mond ist der Geist der Mutter des Universums; Hari ist ihre Vijnana Shakti (das
Wissen ist Macht) und Rudra ist ihre allzerstörende Kraft. Die Pferde und andere Tiere sind ihre
Lenden; die untere Regionen, Atala, und so weiter, sind ihre unteren Regionen von ihrer Hüfte zu
ihren Füßen. Die Devas begannen zu schauen diese ihre Kosmische Form, ihr Aussehen, mit den
Augen hellwach, mit Staunen. Tausende von feurigen Strahlen umgaben ihre Form. Sie fing an, zu
lecken das ganze Universum mit ihren Lippen, die zwei Reihen von Zähnen begannen schreckliche
Geräusche zu machen; Feuer kam aus ihren Augen, verschiedene Waffen wurden in ihren Händen
gesehen, und die Brahmanen und Ksattriyas werden sich das Essen sparen, dass die schreckliche
Gottheit tausende Köpfe, Augen und Füße in dieser Form sichtbar hat. Licht der Sonnen, Licht der
Blitze mischte sich dort. Furchtbar und schrecklich war zu sehen das tolle Aussehen, die Augen, das
Herz und der Verstand. Die Devas sahen und begannen zu äußern Schreie des Entsetzens und der
Bestürzung; ihre Herzen zitterten und sie waren gefangen in unbeweglicher Sinnlosigkeit. Hier ist
die Devi, unsere Mutter und Erhalterin! Diese Idee verschwand sofort aus ihren Köpfen. In diesem
Augenblick entfernten die Veden, die auf den vier Seiten der Devi waren, die Ohnmacht der Devas
und machten sie bewusst. Die Unsterblichen haben die exzellenten Veden gelesen mit Geduld, dann
begannen sie zu loben und zu singen Hymnen und Worte voller Gefühl und Tränen flossen aus ihren
Augen und die Stimme erstickte. Die Devas sagten: O Mutter! Vergib uns unsere Fehler! Schütze
uns, die elend sind, dass wir aus dir geboren werden! O Beschützerin der Devas! Unterdrücke
deinen Zorn, da wir uns sehr beim Anblick dieser deiner Form entsetzt haben! O Devi! Wir sind
minderwertige Unsterbliche, was für Gebete können wir dir bieten? Du selbst kannst nicht messen
deine Befugnisse; wie können wir, die später geboren sind, deine Größe kennen? Verbeugung vor
dir, der Frau des Universums! Verbeugung vor dir, der Natur des Pranava Om! Du bist die Eine, die
in all den Vedantas bewiesen ist. Verbeugung vor dir, der Form der Hrim! Verbeugung vor dir, die
das Selbst von allem hat, woher das Feuer, die Sonne entstanden sind und der Mond und woher
haben alle Heilpflanzen ihr Leben! Verbeugung vor der Devi, vor der kosmischen Gottheit, dem
Selbst in allem, woher all die Devas, Sadhyas, die Tiere, die Vögel und die Menschen entsprungen
sind! Wir verneigen uns wieder und wieder vor der Großen Form, Maha-Maya, dem Selbst von
allem, woher Gefiederte haben den Lebensatem Prana, Apana, Getreide und Weizen, und die ist die
Quelle der Askese, des Glaubens, der Wahrheit, und der Regeln, was zu tun ist und was nicht unter
den gegenwärtigen Umständen zu tun ist. Die sieben Pranas, die sieben Lokas, die sieben Flammen,
die sieben Samidhs, die sieben Opfergaben im Feuer sind aus dir entsprungen! Verbeugung vor dir,
dem Großen Selbst in allem! Verbeugung vor der universalen Form der Gottheit des Universums,
woher haben alle Ozeane, all die Berge, alle Flüsse, alle Heilpflanzen und alle Rasas (die
Geschmäcker aller Dinge) ihr Leben! Wir verneigen uns vor dieser Virat-Form, dem Großen Selbst,
der Maha-Maya, woher die Opfer, die Weihegaben und Daksinas (die Opfer-Gebühren) und die Rik,
die Yajus entstanden und die Sama-Veden! O Mutter! O Maha-Maya! Wir beugen uns vor dir vorne,
vor dir hinten, vor dir zu deinen beiden Seiten, vor dir oben, vor dir unten und an allen deinen
Seiten. O Devi! Sei nett genug, um diese außerordentlich schreckliche Form von dir zurückzuhalten
und zeige uns deine schöne, sehr schöne Form! Vyasa sagte: O Königin, der Welt Mutter, du Ozean
der Barmherzigkeit! Sieh die Devas in Angst, nimm zurück deine schreckliche kosmische Form und
zeige dein sehr schönes Aussehen, angenehm für die ganze Welt! Ihr Körper wurde weich und
sanft! In ein Hand hielt sie die Schlinge, und in der anderen hielt sie den Stachel! Die beiden
anderen Hände winkten, alle Ängste zu zerstreuen, und waren bereit, die Gaben zu gewähren! Ihre
Augen emittierten Strahlen der Güte, ihr Gesicht war mit einem schönen Lächeln geschmückt! Die
Devas waren froh über diese Schönheit und Sie neigte sich zu ihnen in einem friedvollen Geist und
sprach dann mit großer Freude.

VIERTES KAPITEL
ÜBER DEN BHAKTI-YOGA (YOGA DER GOTTESLIEBE)

Der Himalaja sagte: O Mutter! Jetzt beschreibe deinen Bhakti-Yoga, durch den gewöhnliche
Männer, die keine Leidenschaftslosigkeit haben, das Wissen von Brahma leicht erreichen!
Die Devi sagte: O Haupt der Berge! Es gibt drei Wege, die weithin bekannt sind, bis zur
endgültigen Befreiung (Moksa). Dies sind Karma-Yoga, Jnana-Yoga und Bhakti-Yoga. Von diesen
drei ist Bhakti-Yoga am einfachsten. In jeder Hinsicht, die Leute können es sehr gut tun, ohne
jegliches Leiden am Körper und können bringen den Geist zu einer vollkommenen Konzentration.
Diese Bhakti (Hingabe) ist wieder von drei Arten, wie es drei Gunas gibt. Wer seine Bhakti Tamasi
verehrt, der verehrt mich. Schmerzen bringt es anderen mit Eitelkeit und Eifersucht und Wut. Die
Bhakti Rajasic ist, wenn man betet zu mir für das eigene Wohlergehen und beabsichtigt nicht,
andern zu schaden. Er hat einen Wunsch oder das Ende in Sicht, Ruhm will er erlangen oder
erreichen einige Objekte der Genüsse und bleibt unwissend, und denkt anders von mir, aber betet zu
mir mit größter Hingabe. Auch ist Bhakti die Sattviki, wenn jemand betet zu mir, um sich zu
reinigen von seinen Sünden, und bietet mir das Ergebnis all seiner Karmas an, zu denken, dass Jiva
und Ishvara getrennt sind, dass diese Aktionen von ihm in den Veden berechtigt sind und daher
beachtet werden müssen. Diese Sattviki-Bhakti unterscheidet sich von der Höchsten Bhakti wie die
Anbeter, die mich separat denken, aber es führt zu der Obersten Bhakti. Die beiden anderen Bhaktis
sind nicht die Absolute Bhakti. Bhakti führt (die Oberste Bhakti oder die höchste selbstlose Liebe).
Jetzt höre aufmerksam über die Para-Bhakti, die ich jetzt beschreiben will. Er, der immer hört
meine Verherrlichungen und rezitiert meinen Namen und dessen Geist wohnt immer bei mir, ist wie
die unaufhörlichen Flüsse des Öls. Der ist bereit für die Aufnahme aller verheißungsvollen
Qualitäten und Gunas. Aber er hat nicht die geringste Spur eines Wunsches, die Früchte seiner
Karmas zu bekommen, ja er will nicht Samipya, Sarsti, Sayujya und Salokya und andere Formen
der Befreiung. Er wird mit Hingabe für mich allein erfüllt und betet nur mich an, er kennt nichts
Höheres, als mir zu dienen, und er will sogar nicht die endgültige Befreiung. Er mag es nicht, diese
Idee der Sevya und Sevaka zu verlassen. Er hat immer über mich meditiert mit konstanter
Wachsamkeit und betätigt sich mit einem Gefühl der Höchsten Devotion, er glaubt nicht, dass er
sich von mir je getrennt hat, sondern denkt sich: Ich bin die Bhagavati! Er hält alle Jivas fest wie
mich und liebt mich, wie er sich selbst liebt. Er macht keinen Unterschied zwischen den Jivas und
mir, da er den gleichen Chaitanya überall findet und manifestiert in allem. Er wird mit niemandem
streiten, wie er auch alle Vorstellungen über die Trennung aufgegeben hat, er verbeugt sich und
betet die Chandalas und alle Jivas an. Er wird erfüllt bleiben von Hingabe, wenn er meinen Platz,
als mein Diener, sieht und hört die Sastras, er beschreibt meine Taten, und wenn er über meine
Mantras meditiert, wird er erfüllt von der höchsten Liebe und seine Haare stehen zu Berge aus
Liebe zu mir und Tränen der Liebe fließen unaufhörlich aus seinen beiden Augen, er rezitiert
meinen Namen und meine Taten mit einer Stimme, erstickt von den Gefühlen der Liebe zu mir. O
Herr der Berge! Er verehrt mich mit einem intensiven Gefühl als Mutter dieses Universums und als
die Ursache aller Ursachen. Er führt die täglichen und gelegentlichen Pflichten aus und spricht alle
meine Gelübde und opfert ohne irgendwelche geizigen Gefühle in seinen Ausgaben des Geldes. Er
sehnt sich natürlich, mein Feierlichkeiten durchzuführen an Orten, wo dein Utsabs besucht wird. Er
singt meinen Namen laut und tanzt Tänze, von meiner Liebe berauscht, und hat keine Ahnung vom
Egoismus und ist frei von seiner Körper-Idee, er denkt, dass der Körper nicht sein ist. Er denkt, dass
alles, was Prarabdha ist (getan in seinem vorigen Leben), geschehen muss und ist deshalb nicht
unruhig wie zur Erhaltung seines Körpers und der Seele. Diese Art von Bhakti heißt Para-Bhakti
oder die Höchste Devotion. Hier wird die vorherrschende Idee die Idee der Devi und keine andere
Idee nimmt diesen Platz ein. O Berg! Er wird sofort in meine Natur des Bewusstseins versenkt,
dessen Herz wirklich erfüllt ist von solcher Para-Bhakti oder alle liebend ist er aufgelöst. Die
Weisen nennen die Stufe dieser Hingabe und Leidenschaftslosigkeit: Jnana (Weisheit). Wenn diese
Jnana entsteht, erhalten Bhakti und Leidenschaftslosigkeit ihre Vollkommenheit und ihren Frieden.
Ja! Er geht dann den Weg des Mani Dvipa, wenn seine Ahamkara nicht beschnitten wird von
seinem Prarabdba-Karma, obwohl er nicht scheitern wird in seinem Leben der Hingabe. O Berg!
Dieser Mann genießt alle Objekte, obwohl unwillig und am Ende der Periode, er bekommt das
Wissen meines Bewusstseins. Damit erreicht er die Finale Erlösung für immer. Ohne dieses Jnana
ist die Finale Erlösung unmöglich. Er erkennt Para-Brahma, der in diesem Körper seines oberen
Jnana des Pratyak Atma in sein Herz kommt; wenn sein Prana seinen Körper verlässt, bekommt er
keine Wiedergeburt. Die Shruti sagt: Wer Brahma kennt, der wird Brahma. In der Logik der Kantha,
Chamikara (Gold am Hals), die Unwissenheit verschwindet. Wenn diese Unwissenheit durch
Wissen zerstört wird, erreicht er all sein Wissen und wird das Objekt erreichen, wenn er das Gold
erkennt an seinem Hals. O Bester der Berge! Dieses mein Bewusstsein ist anders als die
wahrgenommenen Kessel und so weiter, und ist unbemerkt von Maya. Das Bild dieser Paramatma
ist an anderen Stellen als der Atman, wie das Bild in einem Spiegel fällt und gesehen wird, wie das
Bild fällt ins Wasser, so dass diese Paramatma in den Pitrilokas gesehen wird. Da das Licht und der
Schatten sehr verschieden sind, so in meinem Manidvipa entsteht das Wissen der Einheit, ohne eine
Sekunde zu brauchen. Der Mann befindet sich in dem Brahma Loka für den Zeitraum von einem
Kalpa, der seinen Körper verlässt, ohne Jnana zu erreichen, obwohl er seine Vairagyam hatte. Dann
wird er geboren in der Familie eines reinen wohlhabenden Mannes und übt wieder seine Yoga-
Gewohnheiten, und so bekommt er mein Bewusstsein. O König der Berge! Diese Jnana entsteht
nach vielen Geburten, sie ist nicht in einer Geburt zu bekommen, so sollte man versuchen sein
Bestes, um diese Jnana zu bekommen. Wenn erreicht wird diese seltene menschliche Geburt,
braucht man nicht zu erreichen diese Jnana, im Wissen, dass ein großes Unglück ihn befallen hat.
Aus dieser menschlichen Geburt ist es sehr schwer zu kommen, und die Geburt in einer
Brahmanen-Familie ist seltener, außerdem unter den Brahmanen das Wissen des Veda ist äußerst
selten. Die Erreichung der sechs Qualitäten, Zurückhaltung der Leidenschaften, und so weiter, der
Erfolg im Yoga und der Erwerb eines reinen echten Guru, dies alles ist sehr schwer in diesem Leben
zu erreichen. O Berg! Die Laufzeit und die Aktivitäten der Organe der Sinne und die Reinigung des
Körpers nach den vedischen Riten sind alle sehr schwer zu erreichen. Wisse, dass, um einen
Wunsch für die endgültige Befreiung durch die Verdienste in vielen Geburten erworben, erfüllt zu
bekommen, dass man die Geburt als völlig aussichtslos ansehen muss, die für die Verwirklichung
aller oben genannten Qualifikationen nicht versucht ihr Bestes, um dieses Jnana zu erreichen, so
sollte man versuchen, am besten die Jnana zu erwerben. Dann, in jedem Augenblick, bekommt er
die Früchte der Ashvamedha-Opfer. Es gibt keinen Zweifel. Wie geklärter Teig wohnt in der Milch,
so der Vijnana- Brahma wohnt in jedem Körper. Dann wird durch langsame Grade die Kenntnis der
Brahma erreicht werden. Man erreicht die Glückseligkeit, wenn er diese Jnana bekommt, wie der
Vedanta sagt. So habe ich dir in Kürze gesagt, o König der Berge, dir alles beschrieben, alles, was
du hören wolltest. Nun, was willst du mehr?

FÜNFTES KAPITEL
DIE WEIHE AN DEVI UND IHRE HEILIGEN STÄTTEN

Der Himalaja sagte: O du auf dieser Erde, die im Vordergrund steht, heilig bist, und eines Besuches
wert und dass du am meisten liebst die Mutter, die heilige, die uns durch die Beschreibung der
Gelübde und Weihen führt, die dir wohlgefällig sind, und durch die Durchführung werden die
Männer selig und erhalten sich selbst zufrieden. Die Devi sprach: O Himalaja! All die Orte, die auf
dieser Erde sind, sind alles Minen und alle sollten besucht werden und jeder Augenblick ist für die
Aufnahme von Gelübden und Weihen passend. Denn ich bin von der Natur durchdrungen jeden
Moment! Aktionen sind jederzeit durchzuführen, es sind alle gleich unter meinem Gelübde und
meiner Weihe. O König der Berge! Noch bin ich jetzt bereit, zu sagen etwas aus meiner Zuneigung
zu meinen Bhaktas. Es ist ein großer Wallfahrtsort, genannt Kolhapura im südlichen Lande. Hier ist
die Devi Lakshmi, die immer hier wohnt. Der zweite Platz ist Matripura auf dem Sahyadri-Berg;
hier wohnt die Devi Renuka. Der dritte Platz ist Tulajapur; der nächste ist der Ort Saptashringa, die
großen Plätze Hingula und Jvala Mukhi. Dann die großen Orte Sakambhari, Bhramari,
Shriraktadantika und Durga. Der beste von allen Orten ist Vindhyachala Vasini, die großen Plätze
der Annapurna und das ausgezeichnete Kanchipur. Weiter kommen die Orte von Bhima Devi,
Vimala Devi, Shri Chandrala Devi von Karnat, und der Ort Kaushiki. Dann der große Ort von
Nilamba auf der Oberseite des Nilaparvata, dem Ort der Jambunadeshvarî, und die schöne
Shrinagara.
Der große Ort der Shri Guhya Kali, auch in Nepal gegründet, und der Shri Minaksi Devi, in
Chidamvaram etabliert. Der große Ort namens Vedaranya, wo die Sundari Devi wohnt, dann der
Ort, benannt Ekamvaram, und der Ort Bhuvaneshvara in der Nähe von Purusottama, wo ich immer
wohne als Para Shakti Bhuvaneshvari. Der berühmte Ort der Mahalasa, im Süden durch den Namen
Mallari bekannt, anstelle von Yogeshvari Varat, und der weithin bekannte Ort der Nila Sarasvati in
China. Die ausgezeichnete Stelle Bagala in Baidyanath, der höchste Ort Manidvipa der Shrimati
Bhuvaneshvari, wo ich immer wohne. Die Yoni-Mandala Kamakhya, der Ort der Shrimati Tripura
Bhariavi, der hervorragendste aller Orte auf dieser Erde, wo die Devi Maha-Maya immer wohnt. Es
gibt keinen anderen Ort, der besser ist als dieser auf der Erde. Hier ist die Devi und wird jeden
Monat in ihrer Menstruation gesehen und hier sind die tugendhaften Menschen. Hier werden alle
Devas bleiben in Form von Bergen und auf den Bergen als ausgezeichnete Devas wohnen. Die
Weisen sagen, dass unter allen Stellen, die es von der Art der Devi gibt, es gibt keinen besseren Ort
als diesen: Kamakhya Yonimandala. Puskara, der heilige Ort, ist der Sitz der Gayatri, der Ort der
Chandika in Amaresha: und die hervorragende Stelle Puskareksini in Frabhasa. Der Ort der Linga-
Dharini Devi in Naimisaranya, und der Ort der Purubuta in Puskaraksa; Rati wohnt in Asadhi.
Dandini Parameshvari wohnt in Chandamundi. Bhuti wohnt in Bharabhuti und Nakule Shvari
wohnt in Nakula. Chandrika wohnt in Harishchandra; Shankari in Shrigiri; Trishula in Japeshvara
und Suksma in Amrata Keshvara. Shankari wohnt in Ujjain, Sharvani im Ort Madhyama und Marga
Dayini wohnt in dem heiligen Ksetra Kedara. Die berühmte Bhairavi wohnt in dem Ort genannt
Bhairava; Mangala in Gaya Ksettra; Sthanupriya in Kuruksetra und Svayambhuvi Devi wohnt in
Nakula; Ugra wohnt in Kankhal; Vishvesa wohnt in Vimaleshvara, Mahananda in Attahasa und
Mahantaka in Mahendra. Bhimeshvari wohnt in Bhima, die Bhavani Shankari wohnt in
Vastrapadma und Rudrani in Ardha Koti. Vishalaksi wohnt in Avimukta; Mahabhaga wohnt in
Mahalaya; Bhadrakarni in Gokarna und Bhadra wohnt in Bhadrakarnak; Utpalaksi wohnt in
Suvarnaksa; Sthanvisha in Sthanu; Kamala in Kamalalaya; Chanda in Chhagalandaka, im Süden
nahe der Küste gelegen. Trisandhya wohnt in Kurundala; Mukuteshvari in Makota; Shandaki in
Mandalesha; Kali in Kalanjara; Dhvani in Shankukarna; Sthula in Sthulakeshvara und Parameshvari
Hrillekha wohnt in dem Herzen der Lotosblume der Jnanins. Die oben genannten Orten sind alle
mit der liebsten Devi verbunden. Zunächst werden die Verdienste von diesen Orten zu hören sein,
die Devi soll verehrt werden von den Riten und Zeremonien nach diesen Regeln. O Berg! All die
heiligen Orte der Wallfahrt gibt es in Kashi. Die Devi wohnt dort immer. Personen, die sich der
Devi weihen, sehen diese Orte und wenn sie Japam machen und meditieren vor den Lotus-Füßen
der Devi, werden sie sicherlich aus den Fesseln des Samsara befreit werden, es gibt keinen Zweifel.
Wenn jemand beim Aufstehen am Morgen rezitiert die Namen dieser Orte, werden alle seine
Sünden sofort verbrannt werden. Und wenn man liest in der Zeit von Shraddha vor den Brahmanen
diese heiligen Namen der Devi, werden seine Sünden durch die Maha Prana gereinigt und er kommt
an sein höchstes Ziel. O ein gutes Gelübde! Ich werde dir jetzt beschreiben die Gelübde, die sind
sorgfältig von Männern und Frauen beobachtet worden. Ananta Tritiyakhys Vrata (das Gelübde),
Rasakalyani Vrata und Ardranandakara Vrata, sind diese drei Vratas im Tritiya Tithi. Als nächstes
kommen die Freitags-Gelübde, die Krishna-Chaturdashi-Gelübde, das Dienstags-Gelübde, und das
Abenddämmerungs-Gelübde. In diesem Zwielicht-Gelübde legte Maha Deva die Devi am Abend
auf eine Asana, und Er, zusammen mit den anderen Devas, begann vor ihr zu tanzen. Fasten ist in
diesem Gelübde auferlegt, und dann am Abend muss man die Devi anbeten, die Geberin aller
verheißungsvollen Dinge. Besonders alle zwei Wochen, wenn die Devi angebetet wird, wird sie
sehr zufrieden sein! O Bester der Berge! Das Montags-Gelübde ist mir sehr angenehm, die
Verehrung der Devi sollte getan werden und dann in der Nacht muss man Nahrung zu sich nehmen.
Die beiden neun-Nächte-Gelübde, genannt Navaratra, sind zu beachten, eins im Herbst und das
andere in der Frühjahrssaison. Diese sind mir sehr lieb. Er ist sicherlich mein Fanatiker und sehr
lieb, der für meine Zufriedenheit sorgt! Und die anderen Nitya-Naimittik-Gelübde, frei von
jeglichem Stolz und Eifersucht. Er sicherlich bekommt die Sajujya Mukti von mir. O Nagaraja! Das
heilige Festival im Monat Chait am dritten Tag der weißen Wochen ist mir sehr erfreulich und sollte
von allen eingehalten werden. Meine Geweihten sollten durchführen Shayanotsava in Paurnamasi
im Monat Asadha, die Jagaranotsava in Paurnamasi im Monat Kartik, die Ratha Jatra am dritten Tag
der weißen Wochen in Asadha, die Damanotsava in Chaitra. Und mein liebes Festival im Monat
Shravana und verschiedene andere Festivals. Bei all diesen Festen ist ein Fest auch mit Freude aller
meiner Anhänger, und die Kumaris (Jungfrauen), gut gekleidet und geschmückt, und die Jungfrauen
sollten denken, dass sie alle von meiner Natur sind. Kein Geiz sollte unterhalten werden, und ich
sollte mit Blumen verehrt werden, und so weiter. Er ist gesegnet und erreicht sein Ziel und ist mir
lieb, der sorgfältig und hingebungsvoll beobachtet jedes Jahr all diese Festivals. O Nagendra! So
habe ich dir in Kürze alle Gelübde beschrieben, die mich erfreuen. Diese Anweisungen werden
nicht gegeben einem, der nicht ein Schüler ist, noch einem, der nicht mein Geweihter ist.

SECHSTES KAPITEL
DIE ANBETUNG DER ALLMUTTER

Der Himalaja sagte: O Devi, o Maheshvari, o du der Ozean der Barmherzigkeit, Welt-Mutter! Nun
im Detail beschreibe, wie deine Anbetung durchgeführt wird, die Regeln und Zeremonien davon!
Die Devi sagte: O König der Berge, ich will dir jetzt beschreiben die Riten und Zeremonien und die
Methoden meiner Anbetung, die mir gefallen. Höre es aufmerksam und mit Glauben. Meine
Verehrung geht in zwei Arten: Externe und interne. Der äußere Gottesdienst ist wieder ein
doppelter: einer ist Vaidik, und der andere ist Tantrik. Die Vaidik-Anbetung ist auch von zwei Arten
nach den Unterschieden in meinen Formen diejenige, die in den vedischen Mantren initiiert wird,
anzubeten nach den vedischen Riten und Zeremonien. Und diejenigen, die in den Tantrik-Mantram-
Gottesdienst eingeleitet werden, nach den Tantrik-Riten ein dummer Mensch ist völlig ruiniert und
geht in die Hölle, die aber wissen, bei denen wirken die Geheimnisse des Gottesdienstes den
Gegensatz dazu. Zuerst werde ich dir beschreiben den Vaidik-Gottesdienst; höre die höchste Form
mein, die du bereits gesehen hast, mit unzähligen Köpfen, unzähligen Augen, unzähligen Füße, und
die Erleuchterin der Intelligenzen aller Jivas, mit allen Vollmachten ausgestattet, höher als das
Höchste, sehr groß, Gottesdienst ist das, sich zu beugen und dies zu meditieren. O Nagendra! Dies
ist die erste Form der Anbetung, die ich dir beschreibe. Mit Sinnen, gelenkt friedlich, mit einem
guten konzentrierten Geist, frei von Egoismus und Eitelkeit, man widmet sich diesem Opfer, nimmt
Zuflucht zu mir, sieht mich im Tempel seines Geistes, und immer rezitiert man meinen Namen und
meditiert darüber. Fasse mich und meine Ideen mit einer spitzen liebenden Hingabe und bitte bleibe
bei der Leistung von Opfern, Entbehrungen und Geschenken. Bei meiner Gnade, so wirst du
zweifellos in der Lage sein, um die Finale Erlösung zu bekommen. Wer gänzlich an mir hängt,
denkt mich als die Höchste, ist der Führende unter den Bhaktas. Ich verspreche, dass ich auf jeden
Fall mich mit ihm vereinige und ihn rette aus diesem Ozean der Welt. O König der Berge!
Meditation mit Karma und Jnana mit Bhakti führt zu mir ein. Nur die Arbeit allein reicht einem
nicht, um mich zu holen. O Himalaja! Von Dharma entsteht Bhakti und von Bhakti entsteht das
Höchste Jnana. Was in den Shruti und Smriti Shastras sagte der Maharsis, nehme das als das
Dharma, und was in anderen Shastras geschrieben steht, sie zu ergreifen, soll Dharmabhasa (der
Schatten oder die Reflexion des Dharma) sein. Aus meiner allwissenden und allmächtigen Natur
sind die Veden gekommen. Aufgrund des Mangels an Ignoranz, können die Veden nicht für ungültig
erklärt werden. Die Smritis werden aus der Bedeutung der Veden gebildet, so die Smriti und
Puranas werden gebildet, von Manu und den andere Risis sind sie maßgebend. In manchen Orten ist
es so, dass es noch andere Shastras als in den Veden angedeutet gibt, unter denen die Tantras
indirekt berücksichtigt sind. Obwohl die Angelegenheiten der Dharmas darin erwähnt werden, aber
da sie scheinbar gegen die Shrutis sind, die Tantras werden nicht von den Vaidik Pundits akzeptiert.
Die anderen Shastra-Entscheidungsträger sind von ihrer Unwissenheit geprägt, so sind ihre
Aussagen nicht maßgebend. Deshalb muss er ganz zurückgreifen, um die Veden zu lesen, die die
endgültige Befreiung wollen. Wie der König, dem nie seine Untertanen ungehorsam sind, so kann
Shruti, mein Kommando, der Herr aller, nie von Männern aufgegeben werden. Um meine Gebote
zu erhalten, habe ich die Brahmana und die Ksattriya-Kasten erstellt. Meine Geheimnisse sind alle
in den Shrutis ausgebildet. Aus diesem Grund sind die Worte der Shrutis zweifellos bekannt und
beobachtet von den Weisen. O Berg! Wenn das Dharma (die Rechtschaffenheit) sinkt und die
Adharma (die Ungerechtigkeit) Triumphe feiert, hab ich mich manifestiert in der Welt als
Sakambhari, Rama, Krishna und andere. Daher sind die Devas die Bewahrer der Veden, und die
Daityas sind als die Zerstörer der Veden eingestuft. Wenn die Sünder von der Hölle hören, werden
sie sehr erschrocken. Der König sollte diese dummen Personen aus seinem Reich verbannen und die
Brahmanen sollten nicht mit ihnen sprechen noch sie aufnehmen in ihre eigenen Linien, wenn
Teilhabe von Lebensmitteln erforderlich ist, diejenigen, die das Vaidic-Dharma verlassen und gehen
um Schutz zu anderen Dharmas. Die Branmans, die von den Flüchen der Daksa, Shukra, Dadhichi
verbrannt wurden und wurden von dem Pfad des Veda verbannt, es ist es für sie die Bereitstellung
Schritt für Schritt, Mahadeva hat die fünf Agamen, Shaiva, Vaisnava, Shaura, Shatta und Ganapatya
Shastras. In diesen Tantra-Shastras gibt es einige Passagen in Übereinstimmung mit den Veden, und
es gibt andere Stellen im Widerspruch zu den Veden. Wenn die Vaidik-Personen Passagen ergreifen
im Einklang mit dem Veda, dann kann nicht entstehen ein Fehler in ihnen. Die Brahmanen sind
nicht Adhikaris für diese tantrischen Texte, die im Widerspruch zu den Veden stehen. Diejenigen
Personen, die keinen Anspruch auf die Veden haben, können Adhikaris sein für diese tantrischen
Texte. Daher sind die Vaidik Brahmanen und sollten die Veden mit aller Sorgfalt ergreifen, da der
Para Brahma nach der Art der Jnana sich manifestiert in ihnen. Die Sanynsins, Vanaprasthas,
Hausherrn und Brahmacharis sollten aufgeben alle ihre Wünsche und Zuflucht suchen in mir, frei
von Egoismus und Eitelkeit, freundlich sein zu allen Wesen, ihre Herzen ganz mir gegeben und
engagiert sein im Sprechen meiner Orte mit hingerissener Hingabe. Sie beten immer meine
Kosmische Form an, im Yoga genannt Aishvarya Yoga (Kosmischer Yoga, Umgang mit der
Herrlichkeit, mit dem Reichtum Gottes). Erleuchte die Verständigung mit der Sonne meines
Bewusstseins, und ich zerstöre die Dunkelheit der Unwissenheit der Personen, die immer im
Praktizieren des Yoga mit mir beschäftigt sind. Es gibt keinen Zweifel. O Nagendra! So habe ich in
Kürze die Methoden und Praktiken des Vaidik Puja beschrieben; jetzt werde ich dir sagen den
Tantriki Puja; du sollst aufmerksam zuhören. Auf ein Bild oder ein sauberes Grundstück von Boden
oder auf der Sonne oder dem Mond, im Wasser, in Vana Linga, in Yantra oder auf einem Tuch oder
im Lotus des Herzens, ist zu meditieren und zu beten die Seligpreisung, höher als das höchste, die
Seligpreisung der Devi, die dieses Universum schafft mit den drei Gunas Sattva, Raja und Tama.
Die mit dem Saft von Barmherzigkeit erfüllt ist, die in der Jugend blüht, deren Farbe ist rot wie die
aufgehende Sonne, deren Schönheit überragt alles, deren Glieder sind exquisit schön, die das
Gefühl der Liebe fleischgeworden hat, die sehr viel Gefühl für die psychische Schmerzen ihrer
Bhaktas hat, die sich zu freuen vermag, manifestiert sich vor dem Bhaktas auf dessen Stirn, das
Segment des Mondes strahlt unaufhörlich, und deren vier Hände halten Stachel, Schlinge und die
Zeichen der Furchtlosigkeit und ist bereit, Wohltaten zu gewähren. Bis einer im inneren
Gottesdienst engagiert ist, sollte man verehren den externen Gottesdienst, nie ist er aufzugeben.
Anbetung ist intern, wenn diejenigen, deren Herz in Para Brahma verfeinert wird, von der Natur des
universalen Bewusstseins umfangen wird. O Berg! Erkenne mein Samvit an, meine Höchste Natur
ohne Einschränkungen! Darum obliegt es einem Herzen, frei zu sein von anderen Zusätzen, ständig
auf dieses Samvit gegründet zu sein. Und was mehr ist als dieses Samvit, ist die Welt-Illusion voller
Maya. So kann man loswerden diese Welt, ist man ständig auf mich ausgerichtet und meditiert über
mich, der Zeugin von allen, dem Selbst von allem, mit einem Herzen voller Verehrung und frei von
jeglichen Sankalaps oder Wünschen. O Bester der Berge! Jetzt werde ich dir im Detail beschreiben
die äußere Form der Anbetung. Höre aufmerksam zu.

SIEBENTES KAPITEL
DIE ÄUSSERE ANBETUNG DER DEVI

Die Devi sagte: Aufzustehen aus dem Bett in den frühen Morgenstunden, ist man auf den tausend
Lotosblumen, weiß, von der Farbe des Kampfer zu meditieren, im oberen Teil seines Gehirns auf
dem Kopf. Auf diesem sollte er seinen Sri Guru sehr gnädig suchen, auch mit Ornamenten verziert,
mit seiner Begleiterin Shakti, und sich beugen zu ihm, und in ihm sollte er meditieren die Kundalini
Devi so: Ich nehme meine Zuflucht zu dieser Höchste Shakti Kundalini, der Natur des Höchsten
Bewusstseins, die eine Manifestation von Chaityana ist, während aufgeht der Brahmarandhra (die
Lichtstelle soll an der Krone des Kopfes sein, durch welche die Seele nimmt ihren Flug in den Tod).
Wer ist die Natur von Nektar während der Rückkehr in den Susumna-Kanal? Nach dem Meditieren
sollte er über meine glückselige Form innerhalb des Kundalini-Feuers meditieren im Muladhara-
Lotussitz. Dann sollte er aufstehen, um für die Anrufungen an die Natur zu sprechen und so weiter,
und komplette Sandhya, Bandanams und sonstige Abgaben geben. Bester der Brahmanen, dann
sollte für meine Zufriedenheit durchgeführt werden die Agnihotra Homa und sitzend auf seinem
Asana soll man machen die Sankalap (die Bestimmung) zu meiner Puja (Anbetung). Das Gehirn hat
drei Abteilungen, die untere, die mittlere und die höhere oder der oberste Teil, der sehr rein ist.
Weiter soll er Bhuta Shuddhi (Reinigung von Elementen des Körpers durch die Atemwege) und
dann die Matrika Nyasa machen, dann sollte er die Buchstaben des Wurzel-Mantras der Maya
sprechen und durchführen die Hrillekha Matrika Nyasa. Darin wird er den Buchstaben "Ha" im
Muladhara platzieren, den Buchstaben "Ra" in seinem Herzen und den Vokal "I" in der Mitte der
Stirn, Hrim auf dem oberen Teil seines Kopfes. Zur Veredelung dienen dann all die anderen Nyasas
nach diesem Mantra, so sollte er in seinem Körper Dharma, Jnana, Vairagyam und Wohlstand als
die vier Beine des Sitzes annehmen und Adharma, Ajnana, Avairagyam und nicht den Wohlstand
denken, diese vier als den Körper des Sitzes auf den vier Vierteln von Ost, Süd, West und Nord.
Dann sollte er die Große Devi in der Lotusblume seines Herzens besprengen durch Pranayama, auf
den fünf Sitzen der Pretas liegend meditieren. O Berg! Brahma, Vishnu, Rudra, Sadashiva und
Ishvara sind die fünf Pretas, unter meinen Füßen gelegen. Dies sind die Arten von Erde, Wasser,
Feuer, Luft und Äther, die fünf Elemente und auch die Art des Jagrat (Wachen), Svapna (Traum),
Susupti (Tiefschlaf), Turiya (der vierte Zustand) und Atita Rupa (der fünfte Zustand) außer den vier
Zuständen, entsprechend den fünf Zuständen. Aber ich, die ich bin von der Natur des Brahma, bin
über den fünf Elementen und den fünf Zuständen, deshalb ist mein Sitz immer die Spitze dieser fünf
Kräfte. Meditierend über mich so und verehrend mich mit seinem konzentrierten Geist, hat er
daneben Japam (der Rezitation meines Namens langsam) zu machen. Nach Japam hat er die Früchte
des Japam für mich. Er sollte dann den Arghya für den äußeren Gottesdienst nehmen. Dann der
Anbeter ist mit dem Astra-Mantra "Phat" beschäftigt, alle Artikel der Anbetung, die vor ihm
platziert sind, reinigen ihn. Er sollte die zehn Viertel mit dem Chbotika Mudra schließen und sich
beugen vor seinem Guru. Mit dessen Erlaubnis, sollte er auf der Außenseite sitzen, die schöne
göttliche Gestalt seines Herzens-Lotus meditieren und sich berufen auf die Gottheit außen und sich
platzieren auf dem Sitz durch Prana Pratistha und Avahana, und präsentieren sein Arghya (eine
Weihegabe von grünem Gras, Reis, und so weiter, in der Anbetung eines Gottes), Padya (Wasser
zum Waschen der Beine und Füße), Achaman, Wasser für das Bad, ein paar Kleider, alle Arten von
Ornamenten oder Düften, Blumen und notwendige Artikel mit gebührender Hingabe, und so sollte
er verehren die begleitenden Gottheiten des Yantra. Wenn man nicht in der Lage ist, täglich
anzubeten die begleitenden Gottheiten, verehre man sie am Freitag. Die damit verbundenen
Gottheiten muss man meditieren, den Hauptgott der Natur Prabha (Erleuchtung), und denken, dass
von ihren Strahlen die drei Welten durchdrungen sind. Weiter sollte er verehren die Bhuvaueshvari
Devi, die oberste Gottheit zusammen mit anderen begleitenden Gottheiten, sie verehren mit Duft,
gut riechenden Blumen, und Naivedya und verschiedenen anderen geschmackvollen Gerichten. Er
sollte dann rezitieren die Sahasranama (tausend Namen) und die Devi Sukta Mantra "Aham
Rudrebhih" und so weiter und "Sarve vai Deva Devi mupatasthuh" und so weiter. Das Devi Atharva
Shiro Mantra und das Upanishaden-Mantra der Bhuvanes Vari, die berühmten Mantras sind zu
wiederholen und bringen so meine Zufriedenheit herbei. Mit dem Herzen voller Liebe stand er an
seinem Ende erfüllt und sollte mich häufiger zufrieden stellen mit Tränen der Liebe, die sich aus
seinen Augen ergießen, und mit einer Stimme voller Gefühl und mit Musik und Tanz und Gesang
und mit seinem ganzen Körper, von Freude erfüllt! Mein Ruhm ist in dem Veda Parayana und in all
den Puranas etabliert. Also zu meiner Zufriedenheit soll man mir täglich bieten alles mit seinem
Körper und rezitieren die Verse aus den Veden. Weiter nach Abschluss der Homa-Opfergaben, sollte
er füttern die Brahmanen, die Jungfrauen schön kleiden, die Jungen und die Öffentlichkeit und die
Armen versorgen, denken an alle, die alle so viele Formen der Devi sind. So sollte er sich vor der
Devi beugen, die in seinem Herzen wohnt, und schließlich durch Samhara Mudra die Gottheit in
sich aufnehmen. O ein gutes Gelübde! Das Hrillekha-Mantra (Hrim) ist das Haupt aller Mantren, so
meine Verehrung und alle anderen Aktionen sollten mit diesem Hrillekha-Mantra durchgeführt
werden. Ich bin immer in diesem Spiegel der Hrillekha-Form reflektiert, so etwas in diesem
meinem Hrillekha-Mantra angeboten wird, wie es mit allen Mantras ist. Dann sollte man den Guru
mit Ornamenten und so weiter verehren, und sich denken als gesegnet. O Himalaja! Nichts bleibt
jederzeit verfügbar, um sie anzubeten, die Bhuvaneshvari Devi. Nach dem Verlassen seines
Körpers, geht er zu dem Mani Dvipa, meinem Ort. Er bekommt die Form der Devi, und die Devas
ständig neigen sich vor ihm. O Mahidhara! So habe ich dir die Regeln der Anbetung der Großen
Devi beschrieben; betrachte dies in allen Aspekten und verehre mich nach deinem Adhikara
(Anspruch) und du wirst dein Ziel erreichen. Es gibt keinen Zweifel. O Bester der Berge! Diese
Shastra Devi-Gita ist nicht für diejenigen, die nicht Gläubige sind, nicht für diejenigen, die Feinde
sind, und nicht für diejenigen, die listig sind, erzählt. Gibt man sich diesem Geheimnis der Gita hin,
ist es, wie wenn man trinkt aus der Brust der Mutter, so sorgfältig geheim gehalten wird es und du
musst denken, dass dies sehr notwendig ist. Diese Devi Gita sollte einem Jünger, einem Bhakta,
dem ältesten Sohn gegeben werden, und einem, der gutmütig ist, und gut gekleidet und sich widmet
der Devi. O Berg! In der Zeit von Shraddha (der feierlichen Trauerfeier zu Ehren der Ahnen)
bekommt er die höchste Stelle des Pitris, der diese Devi Gita liest vor den Brahmanen. Vyasa sagte:
Die Devi verschwand nach der Schilderung all dieser Worte. Die Devas waren froh und betrachteten
sich durch den Anblick des Devi gesegnet. O Janamejaya! Die Haimavati nahmen ihre Geburt im
Haus des Himalaja und wurde unter dem Namen Gauri bekannt. Qankara, der Deva der Devas,
heiratete sie. Sadanana (Katrtika) wurde von ihnen geboren. Er tötete den Tadaka Asura. O König!
In alten Zeiten, als das Meer aufgewühlt wurde, waren viele Edelsteine erhalten. Damals waren die
Devas dabei und skandierten Hymnen an die Devi mit einem konzentrierten Geist, um Lakshmi
Devi zu bekommen. Um sich den Devas zu zeigen, stieg Rama Devi aus dem Ozean. Die Devas
gaben Lakshmi an Vishnu, den Herrn der Vaikuntha. Vishnu war sehr froh über Lakshmi. O König!
So habe ich für dich die Größe der Devi und die Geburt von Gauri und Lakshmi beschrieben. Ihre
Wünsche sind erfüllt, wenn man dies hört. O König! Dieses Geheimnis habe ich dir beschrieben.
Achte darauf, es nicht zu verraten einem anderen Körper. Das ist das Geheimnis der Gita, sorgfältig
ist es zu verbergen. O ein reines Herz! Ich habe dir gesagt diese göttliche und Sünde-zerstörende
Erzählung, da du fragtest. Was willst du weiter hören? Sag es mir!
RAMAKRISHNA GEDICHTE

DIE GESCHICHTE VON RUDRA

Ein tiefes ruhiges Meer, auf dem blauen Wasser arbeiten


Vom Morgen bis zum Abend die einfachen Fischer,
Und am Strand stand eine Gruppe von Hütten,
Vor deren Toren saßen alte Männer und bessern Netze aus
Und betrachten mit heimlicher Freude die kleinen Jungen,
Die fröhlich am Strande sprangen
Unabhängig von ihren Eltern und den täglichen Mühen.
Und all die fleißigen Frauen verließen ihre Häuser
Und ihre Jungen mit Körben auf dem Kopf,
Gefüllt mit den feinen Schätzen der Tiefe.

Tausend Meter, bis landeinwärts stieg eine Stadt


Mit breiten Straßen, hohen Dächern und beschäftigten Märkten.
Ein alter Tempel in der Mitte stand,
Wo seinem Knecht Nandi einmal erschien
Der große Shiva, so heißt es, in einem menschlichen Körper.
Die gelehrten Heiligen sangen vor dem heiligen Schrein,
Und zu diesem heiligen Ort von fernen Ländern
Zur Anbetung unzählige Pilger kamen
Und die Menschen kaufen alle seltsamen Dinge
Auf dem geschäftigen Markt der Fremde.

Hier in diesem antiken Hafen von Nundipore


In königlicher Pracht lebte ein junger Kaufmann,
Der knapp erreicht hatte sein einundzwanzigstes Jahr.
Sein alter Vater war vor kurzer Zeit gestorben
Und ließ ihn zurück als den alleinigen Erben all seines Reichtums.
Und Rudra - denn das war des mutigen Jünglings Name -
Hatte von Säuglingstagen an viele Geschichten gehört,
Wie sein Großvater und sein Vater hatten getrotzt
Den Gefahren der Tiefe auf der Suche nach Gold,
Und in seinem Busen liebevoll pflegte er Hoffnungen,
Ebenfalls zu reisen auf dem gefährlichen Meer.
Und oft würde er Rati, seiner schönen Frau,
Frohlockend sagen, wie klug er handeln würde
An fremden Küsten und mit seltenen Edelsteinen heimkehren,
Wie Fürsten, von diesen Edelsteinen gelockt,
Um zu suchen seine Freundschaft, aus fernen Ländern kommen,
Und er diktiert sein eigenes hohes Verhältnis zu ihnen:
Und so fügt sich die Ehre seinem glorreichen Haus.
Und oft würde sie vergeblich plädieren
Auf ihre desolate Lage und ihre Jugend,
Und ihren lieben Herrn bitten, auf den Knien,
Sie für immer zu entlassen seinem geliebten Gedanken,
Sie und ihr herrschaftlicher Reichtum würden reichen,
Die Gott ihnen gegeben hatte, in Frieden zu leben.
So stritt seit einigen Monaten die schüchterne Frau
Mit ihm, den die Frauen-Reize nicht bezwingen,
Bis endlich angekommen der festgesetzte Tag.
Das kleine Schiff wartete im Hafen,
Und Rudra, seine jugendliche Frau bat ihn,
Seine Absicht offen zu legen, und wie zu Zeiten
Wolken schweben über uns und verdunkeln
Den Himmel für Tage, und immer noch kommt kein Regen herab –
Doch plötzlich, wenn er am wenigsten erwartet wird –
So dass sie ihres Mannes Abschied sah,
Nicht nur in Worten, sondern in der Realität.

Er sagte: Liebe Rati! Auch du weißt, wie


Ich liebevoll will in fernen Welten handeln.
Die Zeit ist für mich ein Teil von dir geworden.
Diesen Morgen ein kleines Schiff wurde hier gesichtet,
Und es reitet dort auf dem Meer.
Und ehe die untergehende Sonne sinkt, um sich auszuruhen
In den westlichen Wellen,
Jetzt bestimmt werde ich den Hafen verlassen;
Und ich habe daher nur eine kurze Stunde.
Es ist beschlossen über mich, dass ich bald
Abschied nehme von dem Ort, wo ich geboren wurde,
Wo alle meine Gedanken für immer zentriert liegen,
Der Teil ist von allem, was meinem Herzen lieb ist,
Aber bald reicher heimkehre, mehr mitbringe nach Hause,
Um zu verbringen meine Tage in Freude und Glück.
Sehr geehrte Frau! Erlaube mir daher fortzugehen.

Darauf sprach die Frau: Lieber Mann, traurig ist es


Für mich zu denken, dass du ein Teil von mir bist;
Aber noch trauriger der Gedanke, dass du gehen willst
Auf dem Meer in Länder unbekannt und fremd zu durchstreifen,
Und du weißt nicht, wann du an dieser Stelle von der Rückkehr erzählen wirst.
Es ist unser Adelssitz hier, er gibt
Uns unsern Reichtum, und hier bin ich deine jugendliche Frau.
Warum weggehen und riskieren dein kostbares Leben,
Während wir genießen unsere Tage wie König und Königin?
Warum lässt du mich hier vergehen in Trauer
Und Einsamkeit? Ohne meinen Herrn zu sein, ist
Halb Tod für mich, und ich würde lieber sterben,
Als ohne ihn ein Teil zu sein, daher verbanne aus deinem Geist
Alle Gedanken vom Fortgehen und bleibe hier bei mir.

Meine Frau! sagte er, warum schätzest du die leeren Ängste?


Der heilige Brahmane, den du gut kennst,
So tief mit all dem Sternenhimmel vertraut,
Sagt mir, dass ich vom Schicksal bestimmt bin, zurückzukehren.
Es ist ein böses Omen, dass du
Mit Klagen mich hinderst in dieser letzten Stunde
Und sagst mir, nicht zu gehen. Schick mich weg
Mit deinen guten Wünschen, ich werde bald wiederkommen.
Über ihm regeln des Mannes Leben die Schicksale,
Von Mutter Erde, von der untergehenden Sonne,
Vom Mond, der glänzt in den Sternenhimmeln,
Bei allem, was sein Herz als heilig erachtet,
Und schließlich vor seinem Vater, dessen Bild hängt
An der Wand, schwört dein Mann Rudra
Dass, nachdem er heimkehrt, er werde bei dir bleiben,
Und nimmermehr denken, dich zu verlassen,
Und so lass ihn in Ruhe gehen.

Wenn es wahr ist, antwortete das weinende Mädchen,


Das Sita folgte dem Rama in den Wald,
Und dass der Pandus teilte auch
Mit ihnen ihre Mühen - wenn überhaupt Frau Gnade
Hatte die Macht, das diamantene Herz zu bewegen
Des Mannes, dann lass deine Rati mit dir gehen
Zu deinen Freuden und Leiden sowie zu deinem Handel.
Wenn du allein gehen solltest, dann denke daran,
Sehr geehrter Herr, es ruht die Sünde auf deinem Haupt,
Dass ein junges Mädchen wurde allein gelassen
Und für immer um ihren Mann trauern muss,
Der auf dem Meere blieb - und alles für Gold und für Ruhm.

Für einen Ruhm sagst du - nie, nie würde


Dein Rudra sterben ungeehrt und unbekannt
Und tragen den bösen Namen und den Vorwurf
Für immer mit seinen Söhnen und seiner Söhne Söhnen,
Dass aus seiner alten berühmten Familie
Er war der einzige, der zu gehen gefürchtet
Auf das Meer. Die Sonne geht unter,
Und grausame Dunkelheit dringt schnell
Auf uns, und bald wird das Schiff den Hafen verlassen.
Innerhalb eines Jahres sollst du mich wieder sehen.
Aber wenn es ist von Gott entschieden, dass ich nicht sollte
Zurückkehren, will ich eine Sache hören, eh ich gehe.
Um deinen Geist in wenigen Monaten zu beruhigen,
Ein Säugling wird auf deinem Schoß liegen,
Und wenn es eine Tochter ist, wie es sein sollte, lass sie
Einen Würdigen unserer Rasse heiraten.
Aber wenn ein Sohn geboren wird, behüte ihn mit Sorgfalt;
Wenn er alt wird, lass es von ihm gesagt werden,
Dass er seines verlorenen Vaters würdiger Sohn ist. –
Und als er die letzten paar schrecklichen Worte sprach
Zu der furchtsamen Frau, die gestützt stand
Auf ihren Herrn, ward sie auf einmal bleich und regungslos.
Wie eine, die mit ängstliche Sorge beobachtet das Wachstum
Einer jungen Ranke, langsam befreit sie
Sich von der stärkeren Stütze, und so
Der tapfere Rudra befreite sich aus
Ihrem Griff und sanft legte er sie auf das Sofa;
Dann betrachtete er sie für ein paar Momente mit
Seinen Händen auf ihren pochenden Schläfen, küsste
Ihre Stirn, und alsbald verschwand er aus dem Zimmer.

Und jetzt das kleine Schiff, in dem er segelte,


Sicher trug die Crew entlang des Wasserfalls,
Und nach zwanzig Tagen schnellem Segeln sie
Begegneten auf dem Weg einem Sturm, und sie wurden zerstört,
Und alle bis auf Rudra kamen in den Wellen um.
Die Schiffbrüchigen des Händlers verloren alles, was er hatte,
Und er wanderte durch ein fernes Land mit
Keinem Freunde, keinem Geld, aber seine Hände konnten verdienen
Ihm sein tägliches Brot: der einsame Jüngling
So Jahre schleppte sein elendes Leben hin,
Mit nichts, es zu machen lebenswert, zu retten
Die Hoffnung, die einzige Hoffnung, seine Frau zu sehen;
Bis nach zwanzig Jahren ein Schiff
Gesichtet wurde, dass war für Nundipore bestimmt.
In ihm segelte er und ist sicher gelandet
In seinem Heimathaften. Es war Mittag;
Er sah das selbige Fischerdorf,
Stand lange auf dem Sandstrand,
Und mit einem freudigen Herzen eilte er zu
Seinem Haus, das verlassen schien, drinnen
Mit bebenden Schritte ging er, und an den Wänden
Der großen Halle hingen Bilder von
Seinem Vater, Krishna blies auf der Flöte,
Rama, Shiva und die anderen Götter,
Die er in seiner Kindheit in seinem Haus verehrt,
Und es schien, als ob sie gezeichnet wurden erst gestern;
Tausend andere altbekannte Szenen
In rascher Folge standen vor seinen Augen,
Dann schnell ward er in einen Raum geführt, wo siehe!
Es schlief dort ein Jüngling und sie, für die seit Jahren
Er des Lebens Mühen geduldig trug. Wie einer der blind geboren,
Hatte nach Jahren des Gebets die Gabe des Sehens
Erlangt, die ihm von Gott, seinem Schöpfer, gegeben,
Sah er die Schönheiten des Universums,
Seine Frau, seine Kinder, und diejenigen, die ihm teuer waren,
Aber sogleich fühlt er das kostbare Geschenk sich zurückziehen;
Oder wie ein einsamer Vogel, der unversehens
Ist weit über die tiefblauen Meere gewandert
Und findet nichts als einen Wasserfall rundum,
Und weiß nicht, wo seine müden Glieder ausruhen,
Aber in einem Abstand endlich ein Schiff
Mit doppelter Geschwindigkeit fliegt und fliegt,
Und er erkennt einen Seemann mit seinem Bogen,
Zu verhindern, dass er sitzt auf dem Mast -
So Rudra sich fühlte. Ist das meine Frau? dachte er.
Ja, das Mal auf ihrer Wange, sie ist es;
Und Schönheit, trotz des Alters, noch verweilt auf
Ihrem Gesicht, und dieser Jüngling, angezogen von
Ihren Reize, ist hierher gekommen. Warum hast du gebracht mich nach Hause,
O Gott! Weshalb bin ich nicht ertrunken im Meer?
Warum habe ich verlassen das ferne Land, wo
Diese zwanzig Jahren ich habe geschuftet für Brot und gelebt?
Und warum wurde ich nicht verschont vor diesem grässlichen Anblick?
Nein, Rati! niemals sollst du deinen Mann umarmen,
Wenn er sehen muss neben dir liegen einen anderen Menschen.
Zunächst wird er dich töten, alle, dann sterben selber.
Mit diesen Worten aus seinem Mantel ein Messer zog er,
Als herabfiel das Stück von einem Palmblatt,
Worauf geschrieben stand: Denke gut nach, bevor du es tust.
Das ist, sagte er, meines toten Vaters Geschenk;
Durch diese Beratung, hier gegeben, ich werde hier bleiben.
Dann weckte er seine Frau, und in festen Tönen hat er sie gefragt:
Wer ist dieser Jüngling, der mein Bett entweiht hat?
Sprich, bevor ich erschlage euch beide. - Die staunende Frau
Den Dolch und den Fremden sah und rief:
Töte mich allein, aber verschone meinen einzigen Sohn!
Dein einziger Sohn! sagte er, jetzt wecke ihn auf,
Und lasst uns alle lieben unseren Schöpfer,
Der hat uns gerettet aus meiner Raserei, die in einer
Kurzen Zeit würde alle unsere Glückseligkeit erschüttert haben.

EINE ERZÄHLUNG ÜBER DIE INDISCHE HUNGERSNOT

Es war bei weitem die schönste Szene in Indien:


Ein tief versenktes einsames Tal, zwischen grünen Hügeln,
Das, in ewiger Freundschaft, schien zu halten
Kommunion mit den sich ändernden Himmeln darüber;
Dunkle schattige Wälder die Lieblingsplätze des Hirtenjungen
Und müde Bauern in der Mittagshitze;
Ein See, der in Glanz leuchtete hell und klar
Wie ein reiner indischer Diamant, umgeben
Von grünen Smaragden, wo jeder Morgen mit Liedern
Von getrennten Liebhabern tönte, es versuchten blühende Mägde
Mit Krügen auf dem Kopf zu bleiben und zu hören
Die Lieder, die geschäftigen Bewohner des Tales
Haben ihre grünen Felder bewässert, dass gab ihnen sichere Hoffnungen
Der künftigen Fülle und der zukünftigen Freuden.
Oh, wie unsicher man sich ist in Hoffnungen und Freuden!
Dieses verzauberte hohle Tal schaufelte -
So schien es - die mächtige Hand Gottes,
Wo die Natur ihr reichstes Geschenk machte,
Ein weiteres Paradies, da stand Krishnapore
Mit ihren zwei Gästen und sieben Hütten, gehalten durch
Die geduldige Arbeit ihrer einfachen Menschen.

In diesem gesegneten Weiler war man dort, das man es ansah


Als reichstes der Länder: geliebt von allen Menschen,
Ihr Freund in Zeiten der Not, ihr Führer im Leben,
Teilhaber ihre Freuden und Leiden als guter Freund,
Der Schiedsrichter all ihrer kleinlichen Streitigkeiten.
Durch ihn sein Freund lebte, des Dorfes Meister,
Der an seiner Tür eine Gruppe von Kindern gelehrt;
Ein Mann war er auch in den alten Überlieferungen bewandert;
Und oft nachts, wenn beendet war die Arbeit,
Die Dorfbewohner mit Seelen entzückt hörten ihm zu
In feurigen Akzenten sprechen von Krishnas Taten
Und Ramas kriegerischen Fähigkeiten und sie wunderten sich, dass
Er kannte so gut die Gottheiten, die sie verehrten.
Eine einzige Tochter dieser Meister hatte,
Und Sita war ihr Name, das hübscheste Mädchen
Des ganzen Dorfes, gepflegt von den tiefen Sorgen
Ihres nachsichtigen Vaters, und es liebte sie mit allen
Den zarten Gefühlen, die reine Liebe inspiriert,
Von den reichen Dorfbewohnern der einzige Sohn, der Erbe
Von allem Reichtum seines Vaters, der beste in der Schule,
Der kühnste der Dorfjugend im Spiel,
Und die Freude all jener, die ihn sahen;
Und sie schienen wie ein passendes Paar, dass es oft
Geheimnisvoll flüsternd rund um das Dorf lief,
Dass Sita war bestimmt, zu heiraten des reichen Mannes Sohn.
Somit in diesem Eden lebten seine seligen Häftlinge
Und gaben ihre Tage hin, die Dorfbewohner auf den Feldern,
Ihre geschäftigen Frauen an den lodernden Feuerstellen,
Des Dorfes Meister in seiner Hütte Tür,
Und Rama und die schöne Sita ergaben sich der wahren Liebe.

Hierher ein Monster kam, das langsam ausgelutscht


Die Kraft, das Leben von Krishnapore.
Der brillante Glanz des Diamanten-Sees,
Das Smaragd-Grün der wogenden See,
Die schattigen Haine und angenehmen Landhaus-Grundstücke,
Und all die Schönheiten des glücklichen Tals
Bald unmerklich verschwanden, als ob
Einige verzehrende Öfen unten
Gebacken hatte die Erde und machten alles kahl,
Bis seine Insassen wanderten öde,
Mit hohlen Wangen, versenkten Augen und hageren Gesichtern,
Wie wandelnde Skelette mit Haut beklebt.
Keine blühenden Mädchen waren mehr mit Krügen beladen,
Diese zu füllen am klaren See, während wirbelnder Rauch
Erhob sich von ihren Häuschen, nicht mehr am Morgen
Möchte Rama der erste sein in der Schule, zu sehen
Seine Sita, bedeckend ihres Vaters Haus mit Blumen;
Nicht mehr am Vorabend des Dorfes Meister erzählte
Von Hindustan die großen Taten der Götter
Den begeisterten Ohren der einfachen Menschen;
Denn diese haben ihr Land und ihre liebe Heimat verlassen.
Und Sita mit ihrem Vater verließ ihr Kinderbett,
Und hinterließ alles, mit einem tiefen schweren Seufzer,
Einen verlangenden Blick auf jenes Tal, wo sie
Geboren wurde und liebevoll gepflegt, wo hinglitten
Ihre Tage in Freude und purer Unschuld,
Wo Rama lebte und liebte sie zärtlich.
Ihr Vater starb an Hunger auf dem Weg,
Und die einsame Kreatur wanderte in den Straßen
Der Städte von Tür zu Tür, und vergeblich hat sie gefleht
Um Lebensmittel, bis einige, tief bewegt von den traurigen Geschichten
Der einsamen Nachzüglerin, ihr gereicht
Ein Lager in der Hungersnot, wo schwere Lasten mit
Einer doppelten Trauer sie trug (denn ihr Geliebter auch
War gestorben, dachte sie), ihr mühsames Leben verbrachte sie dort.
Und Tage, Wochen und Monate rollten hin,
Bis endlich ihre Liebe zu dem toten Jüngling
Nachgelassen, und wie eine flache Lampe,
Verbrannt in der Brust war mit nichts, um die Flamme zu nähren.

Eines Tages die Nachricht durch das Lager ging,


Dass ein magerer Jüngling, von den Armen pflückte ihn
Ein grausamer Tod, wurde liebevoll gepflegt dort;
Und alle seine Bewohner eilten zu der Szene.
Die schlichte Sita sah den Jüngling, und den traurigen Anblick
Hat sie nie vergessen, der Jüngling war in ihrem Kopf
Zu fest verwurzelt, um ausgemerzt zu werden,
Der jeden Tag in Kraft und Schönheit wuchs, bis er
Erschien der schönste Jüngling in dem ganzen Lager.
Erst schämte sie sich wegen dem Jüngling, dann die Liebe zu ihm
Kam mysteriös zu ihr, bis zuletzt
Die flackernde Flamme leuchtete in ihrer Brust plötzlich.
Diesen Fremden muss ich heiraten, denn ihn liebe ich,
Ich weiß nicht wie, das angenehme Gesicht aussieht
Wie das Gesicht von ihm, den ich sehr geliebt, ich sehe
Erscheinen jeden Tag dieses Gesicht,
Wie von Zauberhand gewirkt, diese Schönheiten,
Als würde der tote Rama in seinem Gesicht sitzen. - So sinnierte
Das Mädchen des Lagers, und der Jüngling
So in der Brust entzündete die verborgene Flamme
Der Liebe und nährte sie immer mit neuer Kraft,
Welche erschien wieder in ihrer ganzen Reinheit.

Wie der Mond, dessen Glanz verborgen,


Wenn durch Wolken verdunkelt, plötzlich lodert weiter
Und in seiner gewohnten Schönheit glänzt wieder,
Wann er strahlt in dem wolkenlosen Gewölbe,
Also noch einmal leuchtete in der schönen Sita Brust
Die Lampe der Liebe durch Wolken der Trauer verdunkelt.
Die erstickte Leidenschaft plötzlich loderte in ihr
In hellem Glanz, und zu ihr zurückgekehrt
Mit doppelter Kraft, als wenn die Feuerflammen
Erstickt werden, wenn mehr Kraftstoff auf sie geworfen wird,
Und alsbald Flammen auflodern und bieten ein helleres Licht.

Endlich das Monster das Land verlassen hatte, das Lager


War pleite, seine Insassen verließen es zu ihren Häusern.
England, wäre es, dass einer deiner Söhne es war,
Zu hören, welche Worte, welche Segnungen
Sein inneres Herz für die Pflege trifft, wenn er
Von allen entfremdet in deine Arme gegossen!
Die schlichte Sita beeilte sich, den Jüngling, den sie liebte,
Zu suchen und mit einem erfreuten Herzen also sprach sie,
Ihre rosigen Lippen nur bewegten sich zu sprechen, sie waren wie
Eine halbe ausgewachsenen Rosenknospe blühend auf einmal;
Solche Magie war auf ihr, eh sie sprach:
Junger Fremder, wohin gehst du? Ich bin
Ein einsames Mädchen, und Freunde habe ich keine;
Und dir allein will ich als meiner sicheren Führung vertrauen
Nach Krishnapore. –
Liebe Magd, dein Leiden zu beenden,
Mein Weg geht nun über Krishnapore: Fürchte dich nicht,
Ich werde dich zu deinem Zuhause und deinen Freunden führen;
Vertraue mir, wie deiner sicheren Führung und liebstem Freund. –
Sie war überglücklich, erzählte dem Jüngling
Ihre Erzählung, wie sie auf ihren Vater, die einzige Hoffnung,
Stolz war und verließ nur ungern ihrer Muttersprache Tal
Und die Hütte des Heims; wie er auf dem Weg gestorben,
Und sie, ein einsames Wesen, wanderte in
Den Straßen von Tür zu Tür und bat um Nahrung;
Wie wurde sie in der Hungersnot Lager gebracht;
Wie er, mit eingefallenen Wangen und tiefliegenden Augen
Gebracht wurde an einem Tag und gepflegt ward zärtlich;
Und wie in der Schönheit jeden Tag er gewachsen,
Bis er wie ihr toter Rama erschien.
Die Dorfjugend, nicht mehr
Ihn zu unterdrücken, rief plötzlich:
Schau hier, sein Name an diesem Arm tätowiert!
O Rama, Krishna, Govinda und alle
Ihr Götter, die ich liebe, so habt ihr selig mich gemacht;
Dies ist der glücklichste Moment meines Lebens,
Und dies der glücklichste Ort auf der ganzen Erde,
Denn jetzt habe ich meinen lange verlorenen Rama gefunden.
So sagte sie und aufmerksam betrachtete sie ihn.

Wie eine reiche Fundgrube ergießt ihren verborgenen Reichtum


Zur Freude jener, die Tag und Nacht
Suchen eifrig ihre Schätze, um sich zu bereichern;
Also von diesem schönen Paar kamen tiefe Gefühle,
Welche süßen Worte entgingen nun ihren Lippen
Wegen ihrer intensive Freude, weit besser als alle
Die Schätze, kein ausreichender Schatz mir geschenkt!
Mit süßen Reden sie betrogen ihren mühsamen Weg;
Die grünen Hügel erhaben stiegen auf zur Ansicht;
Der breite See glitzerte wieder diamantengleich;
Und Kränze von Rauch aus der Hütte Dächern sind gewellt;
Das schöne Tal war die schöne Heimat
Wieder und all die längst vergessene Szenen
In rascher Folge flossen vor ihnen beiden;
Und war nie eine glücklichere Ehe gesehen worden
In diesem glücklichen Tal von Krishnapore.

KORATHY’S WIEGENLIED

Bleib, mein Liebling, bleib – es ist nur für eine Stunde,


Und du wirst die Schönste der Schönen sein.
Deine Lotusaugen können beruhigen das wilde Tier,
Deine Lippen sind wie die neu erblühte Rose,
Deine Zähne, sie leuchten wie Perlen, aber was sind sie
Vor den Schönheiten, die mein Werk sind?

Bleib, mein Liebling, bleib – es ist nur für eine Stunde,


Und du wirst die Schönste der Schönen sein.
Ich habe meine Heimat verlassen, und den ganzen Tag hart gearbeitet,
So zu schmücken die Mädchen des Landes,
Das irrende Männer können zu ihnen zurückkehren;
Das sind die Schönheiten, die mein Werk sind.

Bleib, mein Liebling, bleib – es ist nur für eine Stunde,


Und du wirst die Schönste der Schönen sein;
In alten Tagen die schöne Sita legte ihren Kopf
Auf den Schoß eines Mannes von unserem eigenen Clan,
Wenn sie mit ihrem Herrn wanderte in der Wildnis,
Und wie der Smaragd leuchteten ihre schönen Arme.

Bleib, mein Liebling, bleib – es ist nur für eine Stunde,


Und du wirst die Schönste der Schönen sein.
Und oft in der Wildnis, so heißt es,
Auch der Pandus ging auf die Suche
Nach einem von uns, aber wir fanden nicht einmal Einen,
Und sie seufzte, sie war nicht wie ihre Schwestern gesegnet.

Bleib, mein Liebling, bleib – es ist nur für eine Stunde,


Und du wirst die Schönste der Schönen sein.
Meine Arbeit ist getan, denn du wirst dich freuen,
Die Schönste von deinen Schwestern im Lande.
Freut euch immerdar, denn unter euch wird Sie
Als der Mond unter den Sternen glänzen.

LORD TENNYSON

Ein Dichter meiner Heimat hat gesagt:


Das Leben der Guten und Tugendhaften ist Blei auf der Erde,
Ist wie die schwarzaugigen Mädchen des Ostens,
Die malen die Augenlider an, zu schauen hell und schön.
Die Augen können leuchten und tropfen, aber
Sie lieben es, ihnen zu gefallen, dass sie erblicken ihr Gesicht.
Ebenso, mein Meister, ist dein eigenes Leben.
Deine Lieder haben die Welt zufrieden gestellt, deine göttlichen Gedanken
Gereinigt wurden und haben ebenfalls geadelt die Menschen.
Und was sind sie, diese Lieder und göttlichen Gedanken,
Als traurige Erfahrungen deines Lebens, tief
In deinen eigenen Tränen, von der Natur verfolgt?
Zu gefallen und zu lehren die Welt für zwei Lieben,
Du trauertest - ein Freund in der Jugend, ein Sohn im Alter,
Es ist, sagte das Leben, ein Augenblick der Freude,
Ein einsamer Sterblicher wird nicht umsonst gelebt haben;
Aber das Leben wie dein Gott hat Zugaben an Lichtgestalten,
Dass wir in der Dunkelheit ihn recht sehen können.
Noch mehr, wie das Leben mehr durch Krankheiten heimgesucht,
Sie leuchten mehr und besser und belehren über Seine Wege.
Ach! Du bist gegangen, du warst so freundlich, ein
Obskurant - ein Fremder in einem fernen Land.
Annehmen wollten wir von ihm diesen Kranz von Wörtern,
Die haben aber die Hälfte zum Ausdruck der Trauer, die er in sich fühlt.

RIG VEDA HYMNEN AN DIE GÖTTIN

HYMNE XLVIII
AN DIE MORGENRÖTE

Taue auf uns herab den Wohlstand, o Usas, Tochter des Himmels,
Taue mit großer Herrlichkeit, Göttin, Dame des Lichts, Morgendämmerung du mit Reichtum,
Gnadenvolle.
Und bringe Pferde und Kühe, Gnadengeberin allen Reichtums, wir haben oft dich gebeten, um uns
zu erleichtern.
O Usas, so wecke für mich die Klänge der Freude: Schicke uns den Reichtum der Großen.
Usas ist angebrochen, und nun wird anbrechen die Göttin, Treiberin von Wagen.
Wie sie schnell kommt, haben wir unsre Gedanken auf sie gerichtet, wie Glorien-Sucher auf der
Flut.
Hier Kanva, Häuptling des Kanva-Stammes, singt für sie laut den Ruhm der Helden-Namen,
Die Fürsten, o Usas, so wie du kommst in die Nähe, richten sie ihre Gedanken auf liberale
Geschenke.
Wie eine gute Matrone kommt Usas sorgfältig:
Erhebend alles Leben, sie regt alle Kreaturen an, die Füße haben, und macht die Vögel der Luft
fliegen.
Sie schickt das Zeichen her, jedem Mann seine Gabe: zögert sie, weiß er nicht, wie sie zu erflehen
ist.
O reich an Opulenz, nach deinem Aufgang dämmern die Vögel, die sind weiter keine längere Zeit
geflogen.
Diese Morgenröte hat ein Joch ihrer Rosse in der Ferne, jenseits des Aufgangs der Sonne:
Auf hundert Wagen gießt sie die Morgenröte aus, Fortschritte macht sie auf dem Weg zu den
Männern.
Unter ihrem Blick alle Lebewesen treffen sich: Exzellenz, macht sie das Licht aus.
Usas, die Tochter des Himmels, die opulente, glänzt den Feinden und Feindschaften entfernt.
Scheine auf uns mit deinem strahlenden Licht, o Usas, Tochter des Himmels,
Bringe uns großen Wert hoher Glückseligkeit, und strahle auf unsere feierlichen Riten.
Denn in dir hat jedes Lebewesen Atem und Leben, wenn du, Exzellenz, tauest weiter.
Komm auf deinem erhabenen Wagen, o Dame des Lichts, höre du um wundersamen Reichtum
unser Rufen.
O Usas, gewinne die Kraft, die unter den Menschen ist wunderbar.
Bringe du die Frommen zu heiligen Riten, diejenigen, die als Priester singen und loben dich.
Aus dem Firmament, o Usas, all die Götter bringe, dass sie unseren Soma-Saft trinken,
Und wie du bist, gewähre uns Kühe und Pferde, Kraft für dein Lob und Heldenmut.
Möge Usas, deren glückliche Strahlen gesehen werden, strahlen ringsum,
Gib uns große Reichtümer, schön von Form, alle guten Dinge, Reichtum, das Licht, das unsre
Arbeit nur irgend erreichen kann.
Mächtige Eine, die die Rishi der alten Zeit um Schutz und Hilfe angerufen,
O Usas, gnädig beantworte unsere Loblieder mit Güte und mit brillantem Licht.
Usas, wie du mit Licht am Tag hast geöffnet die Doppeltüren des Himmels,
So gewähre du uns eine Wohnung breit und frei von Feinden. O Göttin, gib uns Speise und Kühe.
Bring uns zu Reichtum reichlich, du bist geschickt in jeder Form, reichlich erfrischende
Lebensmittel,
Um deiner all-bändigenden Pracht willen, Usas, Mächtige Eine, gib uns Kraft, du reich an Beute
und Reichtum.

HYMNE XLIX
AN DIE MORGENRÖTE

Von oben der Himmel ist als helles Reich gekommen, Usas, voll von verheißungsvollen
Möglichkeiten:
Lasse rote Rosse dich tragen in das Haus dessen, der den Soma-Saft ergießt.
Der Wagen, den du fährst, von schöner Form, o Usas, das Licht zu bewegen,
Damit, o Tochter des Himmels, gib Beistand Männern edlen Ruhmes heute.
Lichte Usas, wenn deine Zeit wieder kommt, alle Vierbeiner und Zweibeiner rühren sich,
Und rings um dich scharen sich geflügelte Vögel aus allen Grenzen des Himmels.
Du dämmerst mit deinen Lichtstrahlen und illuminierst das strahlende Reich.
Dich, wie du bist, haben die Kanvas, dankbar für Reichtum, mit heiligen Liedern gepriesen.

HYMNE XCII
AN DIE MORGENRÖTE

Die Morgenröte hebt ihre Fahne hoch, in der östlichen Hälfte der Mittel-Luft verbreitet sie im
Orient ihr glänzendes Licht.
Wie Helden, die ihre Waffen vorbereiten für den Krieg, kommt sie auf der Weiterreise hellroten
Farbtons, die Mutter der Kühe.
Leicht sind die violetten Lichtstrahlen geschossen, die roten Kühe haben sie genutzt, einfach
angespannt zu werden.
Im Morgengrauen haben wir klare Vorstellungen: rot-gekleidet, sie hat ihre höchste Leuchtkraft
erreicht.
Sie singen ihr Lied wie Frauen aktiv in ihren Aufgaben, entlang ihrem gemeinsamen Weg hierher
von weit weg,
Bringend Erfrischung den liberalen Anhängern, ja, alle Dinge zu den Anbetern, die Saft des Soma
ergießen.
Sie, wie ein Tänzer, legt ihre bestickten Kleidungsstücke ab: wie eine Kuh gibt ihr Euter, so sie ihre
Brüste entblößt.
Erstelle Licht für die ganze Welt des Lebens, so hat die Morgendämmerung offen gelegt die
Dunkelheit wie die Kühe in ihrem Stall.
Wir haben gesehen die Helligkeit ihres glänzenden Lichtes, es breitet sich aus und vertreibt die
düsteren Monster.
Wie lichte Tönungen, dass sie einhüllen die Opfer, des Himmels Tochter hat ihren wundersamen
Glanz erreicht.
Wir haben das Limit dieser Dunkelheit überwunden; die Morgenröte bricht wieder hervor und
bringt klare Wahrnehmung.
Sie wie eine Schmeichlerin lächelt im Licht voll Ruhm, und schön von Angesicht hat sie den Tag
geweckt, damit wir uns freuen.
Die Gotamas haben des Himmels strahlende Tochter gelobt, der Führer des Zaubers der
angenehmen Stimmen.
Morgenröte, du schenkst uns Kraft und Nachwuchs und Männer, auffällig viele Kühe und Pferde.
O du, die du herleuchtest in wundersamer Herrlichkeit, dränge weiter mit deiner Kraft, glückliche
Dame,
Morgenröte, kann ich gewinnen den Reichtum, renommiert und reichlich, und tapfere Söhne,
Truppen von Sklaven, weit bekannte Pferde.
Offenbarend ihr Aussehen der ganzen Welt, so scheint die Göttin, weit verbreitet mit ihren hellen
Augen nach Westen.
Erweckend zur Bewegung jedes Lebewesen, versteht sie die Stimme eines jeden Verehrers.
O Alte der Tage, wieder einmal neu, geboren schmückst du deine Schönheit mit der gleichen
Kleidung.
Die Göttin verkümmert das Leben der Sterblichen, wie ein geschickter Jäger Vögel schneidet in
Stücke.
Sie ist erschienen und hat entdeckt des Himmels Grenzen: in die Ferne fährt sie aus ihrem Haus.
Abnehmend die Tage der menschlichen Geschöpfe, erscheint die Dame mit all ihren Geliebten
voller Pracht.
Das helle Licht der Erhabenen erstrahlt und streckt ihre Strahlen wie Kühe aus, wie eine Flut rollt
sie ihre Gewässer.
Nie übertreten wollen wir die göttlichen Gebote, sie war sichtbar mit den Sonnenstrahlen.
O Morgenröte, mit reichlichem Reichtum bereichert, die uns das wunderbare Geschenk schenkt,
Womit können wir unterstützen Kinder und Söhne.
Du strahlende Erregerin süßer Töne, mit Reichtum der Pferde und Kühe,
Diene du uns an diesem Tag, o Morgenröte, Verheißungsvolle.
O Morgenröte mit heiligen Riten, das Joch deines Wagens ist mit deinen purpurnen Rossen
bereichert,
Und dann bringst du uns allen Glückseligkeit.
O Asvins, wunderbar wirkend, so stimmt ein,
Ihr Wagen ist auf unserer Seite reich an Kühen und Gold.
Ihr, die ihr brachtet die Hymne vom Himmel, ein Licht, das Licht schenkt den Menschen,
Wollt ihr, o Asvins, so bringt uns Stärke.
Hierher können sie im Morgengrauen wach kommen zum Soma, das die Götter trinken,
Heil-Geberin und Wunder-Arbeiterin, getragen auf den Pfaden von Gold.
HYMNE CXIII
AN DIE MORGENRÖTE

Dieses Licht ist gekommen, inmitten aller Lichter die Schönste, das Jahr ist das brillante, die weit
erstreckende Helligkeit.
Die Nacht ward weggeschickt für Savitar, den Auferstehenden, der einen Geburtsort für den
Morgen gab.
Die Feier wird als die Helle mit ihren weißen Nachkommen kommen; der Dunkle ist
zurückgetreten, um ihr ihre Wohnung zu geben.
Akin, unsterbliche, die nach einander ihre Farbe ändern, die Himmel bewegen sie weiter.
Allgemein und unendlich ist der Schwestern Weg, unterrichtet von den Göttern, die abwechselnd
reisen.
Schön-gebildet, mit verschiedenen Farbtönen und doch einfältigen Geistes, Nacht und
Morgendämmerung schlagen sich nicht, auch sie reisen.
Lichte Führerin froh, wohltönend, es sehen unsere Augen sie; herrlich im Farbton sie hat geöffnet
die Portale.
Sie schürt die Welt und hat uns gezeigt den Reichtum: Die Morgenröte hat jedes Lebewesen
geweckt.
Reiche Morgenröte, sie macht zu Fuß die Schläfer wach, einen für den Genuss, einen für den
Reichtum und einen für die Anbetung,
Wer eine längere Vision sah. Alle Lebewesen hat die Morgenröte geweckt.
Einem eine hohe Herrschaft, einem eine ehrfürchtige Herrlichkeit, einem viel Gewinn, und einem
seine Arbeit:
All ihre verschiedenen Berufe sind zu betrachten, es hat alle das beweglichen Wesen der
Morgenröte geweckt.
Wir werden sie dort sehen, das Kind des Himmels sichtbar, die junge Maid, mit Hitzegefühl in ihren
glänzenden Kleidern.
Du souveräne Dame aller irdischen Schätze, diese für uns hierher zu spülen, allsehende Morgenröte,
an diesem Morgen.
Sie zunächst nach dem endlosen Morgengrauen kommt, sie folgt dem Weg des Morgengrauens.
Morgenröte, in ihrem Aufgang, sie fordert das Lebendige, tot ist sie nicht erwacht aus ihrem
Schlummer.
Wie du, verursachte Morgenröte, bist von Agni entzündet worden, und mit der Sonne Auge hast du
offenbart die Schöpfung.
Und hast geweckt die Männer, dir zu bieten Anbetung, du hast durchgeführt für die Götter einen
edlen Dienst.
Wie lange Zeit, und sie werden zusammen sein, es dämmert, dass es glänzt, und die Morgenröte
nachfolgend strahlt.
Sie sehnt sich nach früheren Morgenröten sehnsüchtig, und geht weiter gerne glänzend mit den
anderen Morgen.
Vorbei sind die Männer, die in den Tagen vor uns auf den Aufgang des früheren Morgens sahen.
Wir, wir sind die Lebendigen, jetzt schauen wir die Helligkeit, und sie, die kommen später, sehen
sie auch.
Als Feindesjägerin des Gesetzes geboren, ist das Gesetz Beschützerin, Freude-Geberin, Erweckerin
aller angenehmen Stimmen,
Allsehend, sie bringt Lebensmittel für der Götter Genuss, auf uns hier scheint sie, die meisten hellen
Lichter strahlen, o Morgenröte, an diesem Morgen.
Vom ewigen Tag hat die Morgenröte geleuchtet, die Göttin, und zeigt dieses Licht heute, mit
Reichtümern ausgestattet.
So wird sie am Tag leuchtend kommen, unsterblich bewegt sie sich in ihrer eigenen Stärke,
unvergänglich.
In den Himmeln die Grenzen hat sie leuchten lassen in Pracht: die Göttin hat den Schleier der
Dunkelheit abgeworfen.
Erwachen wird die Welt mit lila Pferden, auf ihrem gut genutzten Wagen die Morgendämmerung
kommt.
Bringend alle lebenserhaltenden Segnungen mit sich, zeigt sie sich, dass sie aussendet brillanten
Glanz.
Lasst der unzähligen Morgen, die verschwunden sind, zunächst die hellen Morgen kommen, darum
ist die Morgenröte entstanden.
Steh auf! Der Atem, das Leben, hat uns wieder erreicht: Die Dunkelheit ist vergangen und das Licht
naht.
Sie für die Sonne hat einen Weg nach links zu reisen, da wir angekommen sind, wo die Menschen
verlängern ihre Existenz.
Wir singen ein Loblied auf die Morgenröten und mit einer Hymne der Priester steigt der Dichter
auf.
Leuchte dann zu Tage, reiche Maid, auf ihn, der dich lobt, strahle auf uns das Geschenk des Lebens
und viele Nachkommen.
Die Morgenröten geben Söhne, alles Helden, Kühe und Pferde, sie scheinen auf den Mann, der
Opfergaben bringt,
Dies verstärkte die Soma-Presser, wenn am Ende seine frohen Gesänge lauter als die Stimme des
Vayu tönen.
O Mutter der Götter, leuchtende Aditi, Gestalt der Herrlichkeit, Fahne des Opfers, weiter werde du
erhöht.
Steh auf, schenke Lob unserer Hingabe und allgnädig machen uns zum Haupt unter den Menschen.
Was auch immer für herrlichen Reichtum die Morgen mit sich bringen, um den Mann, der Lobpreis
und Anbetung bietet, zu segnen,
Das kann Mitra, das kann Varuna uns geben, und Aditi und Sindhu, Erde und Himmel.

HYMNE CXXIII
AN DIE MORGENRÖTE

Der Dakia breiter Wagen hat sich nutzbar gemacht: Dieser Wagen der unsterblichen Götter ist
aufgestiegen.
Gern, um das Licht in die Häuser der Menschen zu bringen, die edle und aktive Göttin aus der
Dunkelheit heraus kommt.
Sie vor allen hat die lebendige Welt geweckt, die Erhabene, die gewinnt und sammelt Schätze.
Wiederbelebt und ewig jung, zu hoch sind ihre Blicke. Die Morgenröte ist als erste zu unseren
Gottesdiensten gekommen.
Wenn, Morgenröte, du Göttin edel geboren, du handelst mit Glück an diesem Tag für alles Laufen
der Sterblichen,
Kann Savitar, der Gott, der Freund der Heimstätte, vor der Sonne aufgehen, und dass wir ohne
Sünde sind, erklären.
Sie zeigt ihre gewohnte Form jeden Tag, das geschieht, und die Verbreitung der Lichter, das sie jede
Wohnung heimsucht.
Fleißig für die Eroberung, mit hellen Glanz kommt sie. Ihr Anteil sind die besten von guten
Schätzen.
Schwester von Varuna, Schwester von Bhaga, Erste unter allen, ich singe dir, o fröhliche
Morgenröte.
Schwäche die Starken, die Böses wirken: so können wir bezwingen sie mit unserem Wagen der
Belohnung.
Lass uns froh sein, Hymnen und heilige Gedanken nach oben steigen, um die Flammen hell
brennend aufsteigen zu lassen.
Die weit strahlenden Morgen machen deutlich die schönen Schätze, die die Finsternis bedeckt.
Die eine vergeht und der andere kommt: Im Gegensatz dazu im Farbton des Tages halbiert
marschieren sie nach einander.
Einer verbirgt das Dunkel der umliegenden Eltern. Die Morgenröte auf ihrem glänzenden Wagen
glänzt.
Das gleiche in Form kommt zu Tag, das gleiche geschieht morgen, sie ist immer noch Varunas
ewige Satzung.
Makellos, wiederum durchquert sie die dreißig Regionen und huscht über den Äther in einem
Augenblick.
Sie, die Kenntnis der ersten Tage der Natur hat, sich weiß erhebt aus der Dunkelheit.
Die Jungfrau zerbricht nicht das Gesetz des Ordens, von Tag zu Tag kommt sie an den Ort.
In Stolz der Schönheit wie eine Magd gehst du, o Göttin, zu dem Gott, den du dir zu gewinnen
sehnt,
Und lächelnd jung, wie du hell leuchtest vor ihm, du enthüllst deinen Busen.
Schön als Braut von deiner Mutter ausgeschmückt, zeigst du deine Form, dass alle sie sehen.
Gesegnet bist du, o Morgenröte. Glänze noch mehr weit umher. Kein anderer Morgen erreicht, was
du besitzt.
Reich an Kühen, Pferden und allen stattlichen Schätzen in dauerndem Werk mit den
Sonnenstrahlen,
Im Morgengrauen verlassen und wiederkommend, nimmst du deine gewohnten Formen an, die
glückliches Glück versprechen.
Gehorsam dem Lauf des ewigen Gesetzes man uns dachte, dass es mehr und mehr wird uns segnen.
Glänzend wende dich zu uns heute, Morgenröte, süß zu hören. Bei uns soll Reichtum sein und
Häuptlinge, wert zu verehren.

HYMNE CXXIV
AN DIE MORGENRÖTE

Die Morgenröte erscheint, wenn das Feuer entzündet wird, und die Sonne steigt, weit zu verbreiten
ihre Helligkeit.
Savitar, der Gott, hat uns ausgesandt, um in der Arbeit, jeder Vierbeiner, jeder Zweibeiner, aktiv zu
sein.
Nicht sind zu unterbrechen die himmlischen Verordnungen, obwohl sie menschliche Generationen
vermindern.
Der letzte der endlosen Morgen, der gewichen ist, die erste Morgenröte von denen, die kommen, die
Morgenröte hell scheint.
Sie ist in der östlichen Region, des Himmels Tochter, in Kleidern all des Lichts, erscheint sie wie
angeordnet.
Wahrlich, sie folgt nach dem Weg des Aufgangs und fehlt nicht, wohl wissend die
Himmelsrichtungen.
In der Nähe wird sie gesehen, als wäre sie des Einen lichter Schoß: sie verkündigt süße Dinge wie
eines neuen Liedes Sängerin.
Sie kommt wie eine Biene beim Erwachen über die Schwellen, von allen die wahrste und treuste
Dame.
Dort, in der Osthälfte der wässrigen Region, die Mutter der Kühe hat ihre Flagge gezeigt.
Breiter und immer breiter breitet sie sich aus und füllt die Runden der Eltern und Erben.
Sie, wahrlich, über weite Ebenen streut von ihrem Licht und sieht freundlich aus.
Stolz auf ihre makellose Form ist sie, hell, sie wendet sich nicht zu hohen Dingen, sondern ist
bescheiden.
Sie sucht Männer, sie, die keinen Bruder hat, zu steigen auf ihren Wagen, als gälte es, Reichtümer
zu sammeln.
Die Morgenröte, wie eine liebende Matrone für ihren Mann lächelnd und gut gekleidet, enthüllt ihre
Schönheit.
Die Schwester lässt ihrer älteren Schwester den Platz, und schaut, wie sie weicht.
Sie bedeckt alles mit ihrer Schönheit, glänzend mit Sonnenstrahlen, wie Frauen schön sind bei der
festlichen Sitzung.
All diese Schwestern, ehe jetzt eine spätere verschwunden ist, jeden Tag im Laufe voranschreiten.
So, wie die Vergangenheit voll war mit Tagen glücklichen Glücks, kann die neue Morgenröte
strahlen auf uns mit Reichtum.
Stehe auf, o wohlhabende Eine, die liberalste Geberin, lasse die finsteren Frevler unerweckt
schlafen:
Dein Glanz ist reich, o wohlhabende Eine, den du scheinst auf diejenigen, die reich sind, die
glücklich sind, dich zu verehren.
Morgenröte, verschwende deine Gnade auf deinen Sänger!
Diese junge Maid aus dem Osten leuchtete auf uns, sie lenkt ihr Gespann von leuchtend roten
Ochsen.
Sie wird strahlen, sie wird das Licht beschleunigen hierher, und Agni wird in jeder Wohnung
vorhanden sein.
Wie die Vögel fliegen aus ihren Ruhestätten, so Männer mit Gaben von Lebensmitteln geben Anlass
deinem Dämmern.
Ja, der liberale Sterbliche kehrt zu seinem Haus, o Göttin Morgenröte, viel Gutes bringst du.
Gelobt durch mein Gebet sei, wer gelobt werden muss. Du hast unseren Wohlstand erhöht,
Morgenröte, die du uns liebst!
Ihr Göttinnen, können wir von eurer Gunst Reichtum gewinnen, soll es von Hunderten, von
Tausenden erzählt werden.

HYMNE LXI
AN DIE GÖTTIN USAS

O Usas, stark an Kraft, begabt mit Wissen, akzeptiere des Sängers Lob, o reiche Dame.
Du, Göttin, alte, junge, und voller Weisheit, bewegst dich, allgnädig, wie das Gesetz vorschreibt.
Scheine herab, o Morgenröte, du glückliche Göttin, auf deinem hellen Wagen erwachen angenehme
Stimmen.
Lasse die raschen Pferde weitreichende Pracht vermitteln, die goldfarbigen.
Du, Morgenröte, erhebe jede Kreatur, du stehst hoch als Fahne der Unsterblichen,
Um ein gemeinsames Ziel immer und ewig wendest du dein Rad, o Neugeborene, es rollen Hallo-
Rufe um dich.
Lasse deine Zügel nach unten fallen, Morgenröte, die kommt, wohlhabende Dame, Dame der
Wohnung;
Bringe hervor das Licht, das wunderbare, selig spreize dich von den Grenzen der Erde und des
Himmels.
Hierher rufen wir die strahlende Göttin Morgenröte, und bringen mit Ehrfurcht ihre Hymne und
ihren Lobpreis.
Sie lässt fallen Süßigkeiten, hat gesetzt an den Himmel ihre Helligkeit und schön zu schauen ist sie,
die in ihrer Pracht strahlt.
Vom Himmel, mit Hymnen, wurde die Heilige geweckt: hell zu beiden Welten kam die
wohlhabende Dame.
Für die Morgenröte, Agni, wenn sie erscheinend kommt, gehst du her, zu holen schönen Reichtum.
Das Gesetz ist das feste Fundament der Morgenröte, der Stier hat mächtig Himmel und Erde
betreten.
Groß ist die Macht von Varuna und Mitra, den hellen, an jedem Ort ausgebreitet haben sie ihren
Glanz.
HYMNE LI
AN DIE MORGENRÖTE

Fort aus der Dunkelheit in der Region östlich dieses häufigste herrliche Licht ist erschienen.
Nun, wahrlich, die weit erscheinenden Morgenröten, Töchter des Himmels, bringen Wohlstand zu
den Menschen.
Die farbenprächtigen Morgenröten gehen ostwärts, wie Säulen vor unserem Opfer gepflanzt,
Und schwimmen weit, herrlich und reinigend, riegeln die Portale der Falten der Finsternis auf.
Verstreuende Glut an diesem Tag die wohlhabenden Morgen fordern liberale Geber, um ihre
Schätze zu präsentieren.
In der unerleuchteten Tiefe der Dunkelheit um sie herum lassen sie die finsteren Frevler schlafen
unerwacht.
O Göttinnen, ist dies euer Wagen, frag ich euch, ihr Alten an diesem Tag, oder seid ihr neu, ihr
Morgenröten,
Womit, reiche Morgenröten, sucht ihr mit Reichtum Navagva, Dashagva, Angira, die sieben
tönenden Sänger auf?
Mit Pferden in der ewigen Ordnung, nützliche Göttinnen, schnell rund um die Welt reist ihr,
Wir wecken euch aus eurer Ruhe, o Morgenröten, auf vom Lager, und alles, was lebt, Menschen,
Vögel und Tiere, bewegt sich.
Welche unter diesen ist die Älteste und wo ist sie, die die Verordnungen festgelegt hat?
Zu welcher Zeit gehen die herrlichen Morgenröten aus mit Glanz, sind sie nicht auseinander
zerstreut, gleichermaßen bekannt und unvergänglich.
Gesegnet diese Morgenröten wurden von alters her, sie scheinen mit Beistand, wahrhaftig in der
Wahrheit, als Sprösslinge unsres heiligen Ordens;
Mit denen die werktätigen Verehrer im Lobpreis, Hymnen singend und lobend, bald Reichtum
erreichen.
Hierher von Osten zu ihnen einmal reist, von einem Ort breitet euch aus in der selbigen Weise.
Erwachet, vom Sitz des heiligen Auftrags die gottgleichen Morgenröten fast wie Herden von
Rindern sind.
So sie hingehen mit unverminderten Farben, diese Morgenröten sind sich ähnlich, selbst von
gleicher Art und Weise,
Verschleiernd die gigantische Macht der Finsternis mit strahlenden Körpern hell und rein und
glänzend.
O Göttinnen, o des Himmels strahlende Töchter, uns möget ihr schenken Reichtum mit vielen
Kindern.
Wie aus unserem angenehmen Ort der Ruhe ihr uns wecken könnt, wir werden Meister der
heroischen Kraft sein.
Gute Kennerinnen des Opfers, ihr Töchter des Himmels, strahlende Morgenröten, ich wende mich
so an euch.
Mögen wir unter den Menschen herrlich sein. Möge der Himmel uns dies gewähren und die Erde
segne die Göttin.

HYMNE LII
AN DIE MORGENRÖTE

Diese Dame, Spenderin der Freude, nachdem ihre Schwester schien, Tochter des Himmels, hat sich
gezeigt.
Unfehlbar, Mutter der Rinder, in der Farbe wie eine leuchtend rote Stute,
Die Morgenröte wurde Freundin der Asvins.
Ja, und du bist der Asvins Freundin, die Mutter der Stämme bist du:
O Morgenröte, du regierst über den Reichtum.
Ich denke an dich, o fröhliche Eine, da du alles, was ich hasse, hinwegtreibst,
Wir wachten bis zu dir, die Nacht mit unserem Lob zu erfüllen.
Unsere Augen sehen deine seligen Strahlen wie Herden des Viehs, losgelassen, sich zu ernähren.
Die Morgenröte hat erfüllt die Weite.
Wenn du sie nicht erfüllt hast, strahlende Eine, legst du doch blank die Dunkelheit mit Licht.
Nach deiner Natur hilf uns, Morgenröte.
Du breitest aus den Himmel mit Strahlen, die Liebe breitet sich aus im Bereich der Luft.
Mit deinem hellen leuchtenden Glanz komme, Morgenröte.

HYMNE LXXIX
AN DIE MORGENRÖTE

O himmlische Morgenröte, wecke uns reichlich Opulenz am Tag!


Selbst hast du uns Satyasravas, Vayyas Sohn, geboren! Wunderbar bist du mit deinen Rossen!
Tochter des Himmels, taue nieder auf Sunitha, Sukadrathas Sohn,
So taue du auf einen Mächtige, auf Satyasravas, Vayyas Sohn, Hochwohlgeborene! Wunderbar bist
du mit deinen Rossen!
So bringe, Schatz, den Sonnenaufgang zu uns, du Tochter des Himmels,
Wie du noch mächtiger hast Glanz für Satyatravas, Vayyas Sohn, Hochwohlgeborene! Wunderbar
bist du mit deinen Rossen!
Hier rings um dich sind die Priester, die dich loben, strahlende Eine, mit ihren Hymnen,
Und Männer mit Geschenken, o gnadenvolle Dame, herrlich mit Reichtum und viel bietend,
Hochwohlgeborene! Wunderbar bist du mit deinen Rossen!
Was auch immer diese deine Gruppen spielen, dir zu gefallen, oder wie sie gewinnen Reichtum,
Du gürtest uns und gibst uns reiche Gaben, die nie geraubt werden, Hochwohlgeborene! Wunderbar
bist du mit deinen Rossen!
Diesen wohlhabenden Gönnern gib Ruhm, o wohlhabende Morgenröte, mit Helden-Söhnen,
Diesen unseren Fürsten die reichen Gaben sollen nie geraubt werden, o Hochwohlgeborene!
Wunderbar bist du mit deinen Rossen!
Bringe hohen und prächtigen Ruhm, o du herrliche Morgenröte, diesen
Unseren reichen Gönnern, reiche Gaben von Rossen und Kühen schenke, Hochwohlgeborene!
Wunderbar bist du mit deinen Rossen!
Bring uns, o Tochter des Himmels, das Geld für unsere Herden von Kühen,
Zusammen mit den Sonnenstrahlen, mit dem Glanz der reinen Flammen, Hochwohlgeborene!
Wunderbar bist du mit deinen Rossen!
O Tochter des Himmels, erstrahle; verzögere nicht, deine Aufgabe zu erfüllen.
Lass nicht die Sonne mit glühender Hitze uns verbrauchen wie ein feindlicher Räuber,
Hochwohlgeborene! Wunderbar bist du mit den Rossen!
So viel, und noch mehr, o Morgenröte, geziemt es dir zu schenken,
Du Strahlende, die nicht vergeht für diejenigen, die dein Lob singen, Hochwohlgeborene!
Wunderbar bist du mit deinen Rossen!

HYMNE LXXX
AN DIE MORGENRÖTE

Die Sänger heißen willkommen mit ihren Hymnen und loben die Göttin Morgenröte, die im
Sonnenlicht herbei kommt,
Sublime, durch das Gesetz treu der ewigen Ordnung, hell auf ihrem Weg, rot getönt, weit strahlend.
Sie kommt hervor, schön, mitreißend die Menschen, so dass die Wege leicht zu befahren sind.
Hoch, auf ihrem hohen Wagen, all-treibende, gibt die Morgenröte ihre Pracht an der Tage Anfang.
Sie, die fährt in ihrem Wagen mit braunen Ochsen. Sie verletzt niemanden, sie hat gebracht ewige
Reichtümer.
Sie eröffnet die Wege zum Glück, die Göttin scheint, gelobt von allen, Geberin alles Segens.
Mit wechselnden Tönungen glänzt sie in des Doppelzimmers Pracht, während im Osten sie ihren
Körper zeigt.
Sie reist perfekt auf dem Weg, den Auftrag zu erfüllen, als jemand, der kennt das Quartier.
Wie sie sich bewusst ist, dass ihre Glieder hell vom Baden sind, steht sie aufrecht, dass wir sie
sehen.
Wegfahren Bosheit und Finsternis, denn die Morgenröte, die Tochter des Himmels, ist gekommen,
um uns mit Glanz zu erfreuen.
Die Tochter des Himmels, wie eine keusche Frau, sie spannt den Bogen gegenüber den Männern,
ihre Stirn senkt sie nach unten.
Die Maid, die schenkt Wohltaten dem, der sie anbetet, hat wieder das Tageslicht herauf gebracht.

HYMNE LXI
AN DIE GÖTTIN SARASVATI

Wegen Vadhryasva, wenn sie verehrt wird mit Geschenken, gab der heftige Divodasa, der Kanzler,
von seinen Schulden ab.
Verzehrt die ungehobelten Finsterlinge, alle miteinander, denn dein, o Sarasvati, sind diese
wirksamen Wohltaten.
Sie ist mit ihrer Kraft wie eine, die nach Lotus-Wurzeln gräbt, sie hat mit ihrem starken Wellen die
Grate der Berge gespalten.
Lass uns mit Liedern und heiligen Hymnen um Hilfe anrufen Sarasvati, die die Paravatas erschlägt.
Du wirfst nach unten, Sarasvati, diejenigen, die verachtet haben die Götter, die Brut eines jeden
Fachmanns der magischen Künste.
Du hast entdeckt die Flüsse für die Stämme der Menschen, und reich bist du an Reichtum! Du
machst das Gift von ihnen wegfließen.
Möge die göttliche Sarasvati, reich in ihrem Reichtum, uns gut schützen,
Möge sie fördern all unsere Gedanken mit Macht.
Wer, o göttliche Sarasvati, zu dir ruft, dem wird der Dank gespendet,
Wie Indra es tut, wenn er den Feind erschlägt.
Hilf uns, göttliche Sarasvati, du, die du bist stark in Reichtum und Macht
Und wie Pusan gib uns Opulenz.
Ja, die göttliche Sarasvati, schrecklich auf ihrem goldenen Weg,
Feind-Bezwingerin, sie behauptet unsere Laudatio.
Sie bewegt die grenzenlose ungebrochene Flut sanft mit einer schnellen Bewegung,
Es kommt die Weiterreise mit stürmischem Brüllen.
Sie hat ausgebreitet uns über alle Feinde, über ihre Schwestern, über die Heiligen,
Wie Surya sich ausbreitet an den Tagen.
Ja, sie am meisten liebt inmitten des schönen Stroms, die sieben Schwestern sind gnädig geneigt,
Sarasvati hat verdient unser Lob.
Schütze uns vor dem Hass, Sarasvati, du, die du das Reich der Erde erfüllt hast,
Und erfüllst das große Firmament!
Du mit sieben Schwestern, entsprungen der dreifachen Quelle, die fünf Stämme nehmen an
Reichtum zu,
Ausgeführt hast du alles in jeder Tat der Macht.
Du von Majestät unter den Mächtigen, in Herrlichkeit schneller als die anderen schnellen Ströme,
Erstelle überwiegend den Sieg wie einen Wagen, es muss Sarasvati von jedem Weisen gepriesen
werden.
Führe uns, Sarasvati, zu herrlichen Schätzen: verweigere uns nicht deine Milch, noch verachte uns.
Gerne nehme unsere Freundschaft und unsern Gehorsam an: Lass uns nicht von dir in ferne Länder
gehen.

HYMNE LXIV
AN DIE MORGENRÖTE

Die strahlenden Morgenröten sind zum Ruhm aufgestiegen, in ihrer weißen Pracht wie die Wellen
des Wassers.
Sie macht die Wege einfach, schön zu reisen, und reich hat sie sich gezeigt, sich gutartig und
freundlich.
Wir sehen, dass du gut bist: Was glänzt dein Glanz, dein Strahlen, deine Pracht ist bis in den
Himmel geflogen.
Entblöße dich, mache nackt deinen Busen, du scheinst in deiner Majestät, du Göttin Morgenröte.
Rot sind die Kühe und leuchtend, die ihr die Erhabene tragt, die sich ausbreitet durch die Ferne.
Die Feinde jagt sie wie eine tapfere Bogenschützin, wie eine schnelle Kriegerin sie verscheucht die
Dunkelheit.
Deine Wege sind einfach auf den Hügeln, du passierst das Unsichtbare! Se1bstleuchtende über dem
Wasser!
So hohe Göttin auf deinem großen Weg, Tochter des Himmels, bring Wohlstand und spende uns
Trost.
Morgenröte, bring mir Reichtum: unbeschwert, mit deinem Ochsen trägst du Reichtum in deinem
Willen und Vergnügen;
Du, die eine Göttin, Tochter des Himmels, du hast dich gezeigt als schön, wenn wir dich schon
gerufen.
Wie die Vögel fliegen aus ihren Nestern, so Männer mit Gaben von Lebensmittel sind der Anlass
deiner Dämmerung.
Ja, der liberale Sterbliche verbleibt zu Hause, o Göttin Morgenröte, viel Gutes bringst du.

HYMNE LXV
AN DIE MORGENRÖTE

Gieße dein Licht auf die menschlichen Behausungen, da diese Tochter des Himmels uns berufen hat
aus unserem Schlummer;
Sie, die in der Nacht-Zeit mit ihrem silbernen Glanz sich gezeigt, sich zeigt durch die Farbtöne der
Dunkelheit.
All diese rotleuchtenden Rösser haben sie geteilt: die Morgenröten auf hellem Wagen glänzen auf
wundersame Weise.
Sie bringen in der Nähe der stattlichen Riten Beginn, weit weg zu fahren die Nacht und die
umliegenden Schatten.
Morgenröte, komm hierher, zu dem Mann, der betet, bring ihm Ruhm und Macht und Kraft und
Nahrung und Energie,
Opulente, mit kaiserlicher Herrschaft wie Helden, begünstige deinen Diener, und dieser Tag
bereichere ihn.
Jetzt ist es ein Schatz für den Mann, der ihr dient, jetzt für den Helden, Morgenröte, der bringt die
Oblate;
Jetzt für den Sänger, da er das Lob-Lied singt. Selbst einer wie ich hat dir was mitgebracht
vorzeiten.
O Morgenröte, du stehst auf den Bergrücken, Augirases jetzt loben deinen Stand von Rindern.
Mit Gebet und heiligen Hymnen sie reden offen: der Helden Berufung auf die Götter war fruchtbar.
Spende Glanz auf uns als Alte, du Tochter des Himmels, auf ihn, o reiche Maid, der dient wie
Bharadvaja.
Gib dem Sänger Reichtum und edle Helden und uns schenke breit ausbreitenden Ruhm.

HYMNE LXXV
AN DIE MORGENRÖTE

Geboren in den Himmeln, die Morgenröte hat gebadet und zeigt ihre Majestät und ist als Gesetz
ordiniert gekommen.
Sie hat entdeckt die Unholde und die hasserfüllte Dunkelheit, am besten hat sie Augirases erweckt
auf dem Wege.
Hebe uns heute hoch und gib uns glückliches Glück: die große Glückseligkeit, o Morgenröte, uns
zu fördern.
Gewähre uns vielfältigen und herrlichen Reichtum, berühmt unter den Sterblichen,
menschenfreundliche Göttin!
Siehe, der schöne Morgen des ewigen Glanzes, hell, mit seinen vielfältigen Farben, ist an uns
herangetreten.
Fülle die Region mitten in der Luft, wodurch die Riten des heiligen Gottesdienstes eingerichtet
werden.
Sie trägt am Joche ihren Wagen weit weg, und schnell besucht sie die Länder, in denen die fünf
Stämme angesiedelt sind,
Auf der Suche nach den Werken und Möglichkeiten der Sterblichen, o Tochter des Himmels, der
Welt imperiale Herrin.
Sie, die reich an Beute ist, die Ehegattin von Surya, wunderbar opulent, regelt allen Reichtum und
alle Schätze.
Verzehrend unsere Jugend, preisen die Seher sie: gelobt von Priestern, die reiche Dämmerung
erstrahlt.
Ersichtlich sind die Rosse der vielfältigen Farben, die roten Rossen ziehen den glänzenden Morgen.
Auf ihrem all-schönen Wagen kommt sie, die Schöne, und bringt reiche Schätze für ihren treuen
Diener.
Wahrhaftig mit den Wahrhaftigen und mächtig mit den Mächtigen und Göttin mit den Göttern,
Heilige mit den Heiligen,
Sie steckt starke Zäune ab und gibt das Vieh: die Kühe wurden wie der Morgen begrüßt.
O Morgenröte, jetzt gib uns Reichtum in Herden und Helden, und Pferde, behaftet mit vielfältigem
Genuss.
Schütze unsere heiligen Weiden vor der Männer Drohungen. Bewahrt uns immer, ihr Götter, mit
Segen.

HYMNE LXXVI
AN DIE MORGENRÖTE

Savitar, der Gott aller Menschen, hat oben sein Licht für die ganze Menschheit entwickelt,
unsterblich ausgesendet.
Durch der Götter Macht die Augen zuerst erstellt wurden. Die Morgendämmerung hat gemacht das
ganze Universum offenbar.
Ich sehe die Wege, die die Götter sind gewohnt zu reisen, unschädlich gemachte Wege, bereit für
die Vasus.
Ostwärts die Flagge der Morgenröte ist emporgehoben worden; sie hat hierher geweht über den
Wipfeln der Häuser.
Groß ist in Wahrheit die Zahl der Morgenröten, die der Sonne vorangehen.
Da du wurdest, o Morgenröte, hast du gesehen die Wiedergutmachung für deine Liebe, wie man
dich nicht mehr verlassen will.
Sie waren die Götter und Gefährten beim Bankett, die alten Weisen, treu dem Gesetz des Ewigen.
Die Väter fanden das Licht, das im Dunkeln lag, und mit wirksamen Worten zeugten sie am
Morgen.
Zusammentreffend im selben Gehäuse, streben sie, eines Geistes zu sein, einer mit dem anderen.
Sie brechen nie der Götter ewige Gesetze, und verletzen keine Gesetze in Rivalität mit den Vasus.
Sie preisen dich, gesegnete Göttin, die Vasisthas, erwacht zur frühen Mutter, mit dem Morgenlob
bitten wir dich.
Führerin der Stämme und Königin von allem, was uns stärkt, glänze, als Erste zu uns komme, o
hochwohlgeborene Morgenröte.
Sie gebiert Gnaden und süßen Charme den Stimmen. Die fließende Morgenröte durch die Vasisthas
wird besungen.
Gib uns Reichtum, berühmt an fernen Orten. Bewahrt uns immer, ihr Götter, mit Segen.

HYMNE LXXVII
AN DIE MORGENRÖTE

Sie hat einen Glanz wie eine jugendliche Frau, sie rührt sich, um die Bewegung jedes Lebewesens
anzutreiben.
Agni ist gekommen, um die Sterblichen zu stärken mit Kraft. Sie hat das Licht und verjagt die
Dunkelheit.
Sie dreht dies All, sie hat es weit verbreitet, sie hat zugenommen und glänzt in der Helligkeit mit
weißen Gewändern über allem.
Sie strahlt sehr schön mit goldenen Farben, die Mutter der Kühe, Führerin der Tage, die sie bringt.
Des Lagers der Götter eigenes Auge, allsehende Herrin, sie führt die Kreise, weiß und schön
anzusehen,
Charakterisiert durch ihre Strahlen ist die Morgenröte offensichtlich, hervorkommend, um der
ganzen Welt mit wunderbaren Schätzen zu begegnen.
Sie naht mit Reichtum und vertreibt die Feinde: Sie bereitet für uns die große Weide vor, frei von
Gefahr.
Sie verjagt, die uns hassen, um uns Reichtum zu geben: Schütte Gnade aus, opulente Herrin, schütte
Gnade auf den Sänger.
Sende deine am meisten ausgezeichneten Strahlen zu glänzen und uns zu leuchten, gib uns
verlängerte Tage, o Morgenröte, o Göttin,
Gewähre uns Nahrung, die du hast alle kostbaren Dinge und Fülle, reich an Wagen, Kühen und
Pferden.
O Usas, edel geborene, Tochter des Himmels, die die Vasisthas mit ihren Hymnen mächtig erheben,
Schenke du uns großen und herrlichen Reichtum. Bewahrt uns immer, ihr Götter, mit Segen.

HYMNE LXXVIII
AN DIE MORGENRÖTE

Wir sahen ihr frühestes Leuchten sich nähern: ihre vielen Herrlichkeiten sind hoch.
Auf dem sublimen Wagen, Strahlende, wende dich hierher, o Usas, bringe den Reichtum, der uns
glücklich macht.
Das Feuer, gut genährt, singt laut, um sie zu begrüßen, und mit ihren Liedern die Priester bezaubern
sie und heißen sie willkommen.
Usas nähert sich in ihrer Pracht, es fährt weg alles Böse und alle Dunkelheit weit weg, das tut die
Göttin.
Scheinbar im Osten sind die Lichter des Morgens, sie senden Glanz, wie sie steigen um sie herum.
Sie hat nach der Sonne das Opfer und Agni gebracht, und weit entfernt hat sie und geflohen ist die
verabscheute Dunkelheit.
O reiche Tochter des Himmels, wir alle sehen sie, ja, es sehen alle Männer auf die Morgenröte, wie
sie hervorbrechen wird.
Ihr Wagen, den sie selbst genutzt, bewegt sich, der Wagen wird gezogen zur Weiterreise von ihren
gut angespannten Pferden.
Mit liebevollen Gedanken denke an diesen Tag, da wir dich begrüßen. Inspiriert wurden wir und
unsere wohlhabenden Adligen wurden geweckt.
Zeigt euch fruchtbar, Morgenröten, wie ihr aufsteigt. Bewahrt uns immer, ihr Götter, mit Segen.

HYMNE LXXIX
AN DIE MORGENRÖTE

Erleuchtend die Länder, in denen die Männer der fünf Stämme leben, hat die Morgendämmerung
die Wege der Menschen offenbart.
Sie hat ihren Glanz mit schönen Ochsen geschickt. Die Sonne mit ihrem Licht hat eröffnet Erde und
Himmel.
Sie malen ihre hellen Strahlen auf des Himmels weite Grenzen. Im Morgengrauen kommen sie
herauf, wie Stämme zum Kampf angeordnet.
Deine Tiere, enggedrängt heruntergegangen in die Dunkelheit, wie Savitar breitet seine Arme aus,
geben sie ihren Glanz.
Wohlhabende, am meisten hast du Indra gern, die Morgenröte hat zugenommen, und wir loben die,
die unser Wohlergehen fördern soll.
Tochter des Himmels, Göttin, sie verteilt am besten Augirases, die Schätze der Frommen.
Schenke uns, o Morgenröte, genügend Geld, die du gespendet hast denjenigen, die dein Lob sangen;
Du, mit dem Brüllen eines Stieres bist du lebendig, du hast geöffnet des Berges Portale.
Antreibende, jeder Gott gewähre seine Güte, sende uns den Charme der schönen Stimmen,
Gewähre uns Gedanken als Gewinn, wie du anbrichst. Bewahrt uns immer, ihr Götter, mit Segen.

HYMNE LXXX
AN DIE MORGENRÖTE

Die Priester, Vasisthas, sind als die ersten geweckt, um Usas mit ihren Liedern und ihrem Lob
willkommen zu heißen,
Die breitet die umliegenden Regionen auseinander und zeigt deutlich alle bestehenden Kreaturen.
Gib frisches Leben, wenn du verborgen hast die Dunkelheit, dann hat die Morgenröte dort alles mit
neugeborenem Glanz geweckt.
Eine Jugendliche und Hemmungslose kommt sie von vorn: sie hat Gedanken an die Sonne und das
Feuer und die Anbetung.
Möge die gesegnete Morgenröte uns immer leuchten mit Reichtum von Kühen, Pferden und
Helden,
Strömend mit allem Überfluss, gieße reichlich Fett aus. Bewahrt uns immer, ihr Götter, mit Segen.

HYMNE LXXXI
AN DIE MORGENRÖTE

Als Förderung, Aussendung ihrer Strahlen, ist die Tochter des Himmels gesehen worden.
Decke auf, dass wir sehen können, die mächtige Finsternis, es macht die freundliche Dame das
Licht.
Die Sonne aufsteigend, der strahlende Morgenstern ergießt seine Pfeile zusammen mit dem Morgen.
O Morgenröte, dich und die Sonne können wir erreichen, dein Anteil werde uns zugeteilt.
Umgehend wachen wir wegen dir und heißen dich willkommen, o Usas, Tochter des Himmels,
Du, Gnadenreiche Eine, du gibst alles, was wir haben, und bietest uns Gesundheit und Wohlstand
an.
Du, Dämmerung, wirkst gern, die große Welt zu erhellen, ja, Himmels-Göttin, dass es zu erkennen
ist.
Wir sehnen uns nach dir, Täter des Wohlstands zu sein: Wir können für diese Mutter wie ihre Söhne
sein.
Bringe uns diese wunderbare Gnade, Morgenröte, die meisten weit entfernten sind berühmt.
Was, Tochter des Himmels, was hast du von Nahrung für den Menschen, verleihe uns, es zu
genießen.
Unseren Fürsten Opulenz und unsterblichen Ruhm und Stärke in Herden von Kühen gib.
Mögen sie, die Reichen, die Herrin von süßen Stämmen fordern, so kann Usas jagen unsere Feinde
hinweg.

HYMNE XCV
AN DIE GÖTTIN SARASVATI

Dieser Strom von Sarasvati aktuell hervorkommt, unsere sichere Verteidigung, unsere Festung aus
Eisen.
Wie bei einem Wagen, so fließt das Hochwasser und übertraf in Majestät und Macht alle anderen
Gewässern.
Rein in ihrem Verlauf von Bergen bis zum Meer, allein von Strömen Sarasvati hat zugehört.
Sie denkt an Reichtum und der großen Welt Kreaturen, so goss sie für Nahuha ihre Milch und ihr
Fett aus.
Freundlich zum Mann, der bei den Frauen wuchs, ein starker Junge inmitten der heiligen Damen.
Sie gibt die Rosse unserem reichen Fürsten, und hüllt ihre Körper ein für den Erfolg in der Schlacht.
Möge diese Sarasvati zufrieden sein und hören dieses unser Opfer, glückliche Herrin,
Wenn wir mit Ehrfurcht auf die Knie fallen, bitten wir sie um Reichtum, die meisten sind freundlich
zu denen, die sie liebt.
Diese Angebote habt ihr mit der Anbetung gemacht: sag, Sarasvati, und akzeptiere unsere
Loblieder;
Und indem wir uns unter deinen lieben Schutz begeben, können wir uns dir nähern, wie einem
Baum, einem Unterschlupf.
Für dich, gesegnete Sarasvati, hat Vasi verriegelt die Türen des heiligen Ordens.
Wachse, strahlende Eine, und gib Kraft ihm, der dich lobt. Bewahrt uns immer, ihr Götter, mit
Segen.

HYMNE XCVI
AN DIE GÖTTIN SARASVATI

Ich singe ein hohes Lied, denn sie ist am mächtigsten, die meist göttliche der Ströme.
Sarasvati werde ich mit Hymnen und Lobpreis erhöhen, und, o Vasi, Himmel und Erde.
Wenn in der Fülle ihrer Kraft die Purus wohnen, gnadenreiche Eine, auf deinen beiden
grasbewachsenen Ufern,
Bevorzuge uns, die du hast die Maruts zu deinen Freunden: Gib das Geld unseren Köchen.
So kann Sarasvati senden das Glück, sie ist reich an Beute und ist nie geizig in Gedanken,
Wenn Jamadagni ihren Weg lobt, Vasistha sie lobt.
Wir nennen uns Sarasvan als unverheiratete Männer, die lange für Frauen sich aufsparen,
Als liberale Männer, die sehnen sich nach Söhnen.
Du sei unsere Beschützerin, o Sarasvati, mit diesen deinen Wellen deines Schatzes mit Süßigkeiten
und Öl.
Mögen wir genießen Sarasvatis Brüste, allschöne, die mit Strömen quellen,
So dürfen wir gewinnen Nahrung und Nachkommen.

HYMNE CXXV
AN DIE GÖTTIN VAK

Ich reise mit den Rudras und den Vasus, mit den Adityas und All-Göttern. Ich wandere.
Ich halte hoch sowohl Varuna und Mitra, Indra und Agni, und das Paar der Asvins.
Ich schätze Soma, und Tvastar unterstütze ich, Pusan und Bhaga.
Ich mit Reichtum lade ein die eifrigen Opferdarbringer, die den Saft ausgießen und bieten ihre
Opfergabe
Ich bin die Königin der Sammler von Schätzen, die meisten sind nachdenklich, zunächst derjenigen,
die Anbetung verdient.
So haben die Götter mich etabliert an vielen Orten, viele Wohnungen zu betreten und zu wohnen
darin.
Durch mich allein essen alle das Essen, das sie füttert, jeder Mensch, der sieht, hört das Wort
ausgesprochen.
Sie wissen es nicht, aber doch wohnen sie neben mir. Hört, alle miteinander, die Wahrheit, wie
erkläre ich’s euch.
Wahrlich, ich melde mich und rede das Wort, das Göttern und Menschen gleichermaßen gilt als
willkommen.
Ich mache den Mann, den ich liebe, sehr mächtig, mache ihn zu einem Weisen, einem Rishi und
einem Brahmanen.
Ich beuge den Bogen für Rudra, dass sein Pfeil einschlagen kann und töten die Hasser der Hingabe.
Ich wecke auf den Kampf für die Menschen, und ich bin in Himmel und Erde eingedrungen.
Auf der Welt Gipfel bringe ich den Vater: mein Zuhause ist in den Gewässern, in den Ozeanen.
Darauf ich alle vorhandenen Kreaturen vergrößere, und berühre auch dort den Himmel mit meiner
Stirn.
Ich atme einen starken Atem wie der Wind und der Sturm, während ich zusammen alle Existenzen
halte.
Jenseits dieser weiten Erde und darüber hinaus den Himmel hab ich mittlerweile so mächtig
gemacht in meiner Pracht.

HYMNE CLXXII
AN DIE MORGENRÖTE

Mit all deiner Schönheit komm: die Kühe nähern sich dir mit vollen Eutern, dir auf deinem Weg zu
folgen.
Mit freundlichen Gedanken komm, den höchst liberalen, mitreißend des Kriegers Lobgesang mit
Schönheit, komm,
Wie Näherinnen binden wir den Faden, und liberal mit unseren Gaben opfern wir dir.
Die Morgenröte vertreibt ihre Schwester Düsterkeit, und durch ihre Exzellenz macht sie klar den
Weg.
LOB KRISHNAS

Cintamanir Jayati somagirir gurur me


Siksa Gurus bhagavan sikhi pincha maulih
Yat pada Kalpataru pallava sekharesu
Lila svayamvara rasam labhate jayasrih.

Alle Ehre sei Cintamani, zu meiner Einleitung dem spirituellen Meister, Somagiri. Alle Ehre meiner
Unterweisung gebührt dem spirituellen Meister, der höchsten Person Gottes, der Pfauenfedern trägt
in seiner Krone. Unter dem Schatten seiner Lotus-Füße, die wie Wunschbäume sind, genießt
Srimati Radharani die transzendentale Süßigkeit einer ewigen Geliebten.

Asti svastaruni karagra vigalat kalpa prasuna plutam


Vastu prastuta venunada Lahari Nirvana nirvyakulam
Srasta srasta niruddha nivi vilasad gopi sahasra vrtam
Hasta nyastanatapavargam akhilodaram kisora krti.

Er ist eine Einheit, die das Aussehen eines heranwachsenden Knaben hat, und der wird mit den
Wunschbaumblüten, fallend von den Fingerspitzen der Jungfrauen des Himmels, überschwemmt.
Der Knabe ist völlig sorglos, er befindet sich in seiner transzendentalen Einstellung, wie er sendet
Schallwellen aus seiner berühmten Flöte. Er ist umgeben von Tausenden von strahlenden
Milchmädchen, die das Gefühl extremer Freude bei dem Klang seiner Flöte haben. Der
heranwachsende Knabe, der Höhepunkt der Freigebigkeit, stellt die Befreiung von Geburt und Tod
in die Hände seiner Jünger.

3-4

Varhottamsa Vilasa kumtalabharam madhurya magnananam


Pronmilannava yauvanam pravilasad venupranadamrtam
Apinastana kutmalabhir abhito gopibhiraradhitam
Jyotis cetasi nascakastu jagatam eka bhiramadbhutam.

Lass den Glanz personifiziert sein in Krishna, der in unseren Herzen leuchte. Er trägt ein helles
Pfauenauge auf seinem Kopf, sein Gesicht ist von süßer Schönheit durchdrungen, es wird seine
frische Jugendlichkeit hervorbrechen, und seine Flöte gießt murmelnde nektargleiche Klänge des
Entzückens aus. Auf allen Seiten die Milchmädchen von Vraja preisen ihn in der Anbetung. In der
Tat ist er erstaunlicherweise der einzige Genießer, und die einzige Quelle der Freude im ganzen
Universum.

5
Madhuratara smitamrta vimugdha mukham buruham
Madasikhi pincha Lanchita manojnakaca pracayam
Visaya visamisa grasana grdhnuni cetasi me
Vipula vilocanam kim api dhama cakastu ciram.

Herr Krishnas Augen sind lang wie die Blätter einer blühenden Lotosblume, und sein sehr
charmantes lotusgleiches Angesicht ist umso charmanter durch seine extreme Schönheit und
Süßigkeit, nektargleich lächelnd. Seine langen Locken sehen wunderbar aus mit ihrer Dekoration
einer stolzen Pfauen-Schwanzfeder. Lass ihn, die Verkörperung allen Glanzes, für immer in meinem
Herzen wohnen, das gierig ist nach der giftigen Fleischeslust nach den Lust-Objekten.

Mukalaya Mana nayananbujam Vibhor


Murali ninada makaranda nirbharam
Mukuraya manamrdu ganda mandalam
Mukha pankajam manasi me vijrmbhatam.

Möge der Lotus des Angesichts meines Herrn blühen im See meines Kopfes. Die Augen von diesem
Angesicht ähneln Lotosknospen, sie sind halb geschlossen, und die zarten spiegelnden Kugeln
seiner Wangen sind von dem nektargleichen Honig des Flötenklanges aufgeblasen.

Kamaniya kisora Mugdha murteh


Kalavenu kvanitadratana nendoh
Mama Vaci vijrmbhatam murarer
Madhurimnah kani kapi kapi kapi.

Lass meine Worte fassen ein winziges Teilchen eines Teilchens eines Teilchens der üppigen
Schönheit Muraris, dessen naive jugendliche Figur verzückt mich, und dessen Mondgesicht wird
von den sanften Melodien seiner Flöte verehrt.

8-9

Pallavaruna pani Pankaja sangi venuravakulam


Phulla Patala Patali parivadi pada saroruham
Ullasan madhuradhara dyuti manjari sarasananam
Vallavi kuca kumbha kunkuma pankilam prabhumasraye.

Ich nehme Zuflucht zum Herrn Krishna, der aufgeregt von Leidenschaft ist, wenn er den Klang
seiner eigenen Flöte hört, in seinen Lotus-Händen, die neu sprossen gleich rötlichen Zweigen, die er
hält. Seine Lotosfüße von Vorwürfen voll sind erblühte Patali-Blumen mit ihrer Schönheit, und sein
liebenswürdiges Angesicht sendet Blüten aus von der Brillanz seiner herrlich süßen Lippen.

10

Apanga rekhabi rabham gurabhir


Ananga rekha rasa ranjitabhih
Anuksanam vallava sundaribhir
Abhyarcamanam vibhum asrayamah.

Ich nehme Zuflucht zu meinem Herrn Krishna, dem das schöne Milchmädchen Gottesdienst leistet
in jedem Augenblick mit ungebrochenen seitlichen Blicken aus den Augen, rot getönt von
Leidenschaft.

11-12

Nikhila Bhuvana Laksmi nitya lila spadabhyam


Kamala vipina vithi Garva sarvankasabhyam
Prana madabhaya dana praudi gadhadrtabhyam
Kim api vahatu cetah krishna padam bujabhyam.

Lass meinen Verstand erreichen und etwas denken an die unaussprechlich schöne Glückseligkeit zu
Krishnas Lotosfüßen, der Heimat der ewigen Spiele der schönsten Jungfrauen in allen Welten, die
den Stolz der ganzen Trauben von Lotusblüten zerstören, und die sind hoch geschätzt für ihren
großen Eifer bei der Bereitstellung von Sicherheit für die demütigen Verehrer des Herrn.

13

Pranaya parinatabhyam sri bharalambanabhyam


Pratipada lalitabhyam pratyaham nutanabhyam
Pratimuhu radhikabhyam prasphurallocanabhyam
Prabahatu hrdaye near prananathah kisorah.

Möge der Herr unseres Lebens, der Knabe Krishna, leuchten unaufhörlich in unseren Herzen. Seine
Augen, voller Liebe für Radha, sind der Aufenthaltsort von unendlicher Schönheit. Jeden Tag
erscheinen sie immer neu, bei jedem Schritt, das sie erhöhen ihren Charme und ihre Eleganz, und in
jedem Augenblick funkeln sie mehr und mehr glänzend.

14

Madhurya ver dhimadambhu Taranga Bhangi


Srngara sankulita sita kisora vesam
Amanda Hasa lalitanana candra bimbam
Ananda samplavamanu plavatam mano me.

Möge mein Geist schwimmen zusammen in der Flut der Glückseligkeit, die aus der Mondlandschaft
des Angesichts Krishnas kommt, er machte sich charmant durch ein sehr mildes Lächeln. Krishna
hat das Aussehen eines kleinen Knaben, und verschönert von den Wellen seiner leidenschaftliche
Ekstase bricht der Ozean der Süßigkeit aus, beruhigt er alle Bedrängnis.

15

Avyaja manjula mukhambuja Mugdha bhavair


Asvadyamana nija venu Vinoda nadam
Akridatamaruna pada saroruhabhyam
Ardre Madiya hrdaye bhuvanardramojah.

Lass die Kraft der Flut der Glückseligkeit, die aus Krishnas Angesicht strömt, der das ganze
Universum durchdringt, in meinem Herzen leben, das bereits durch den Kontakt mit Krishnas
Lotosfüßen gesättigt ist, durch die Anzeige des charmanten naiven Gefühls, seinem offenen schönen
Lotus-Angesicht spielend, und durch die Melodie seiner Flöte, die von Radha genossen wird.

16

Mani nupura vacalam


Vande taccaranam vibhoh
Lalitani yadiyani
Laksmani vraja vithisu.

Ich verneige mich vor den Füßen des Herrn Krishna, dessen Juwelen-Fußkettchen klirren und
dessen Fußabdrücke zieren die Wege von Vraja.

17

Mama cetasi sphuratu vallavi Vibhor


Mani nupura pranayi manjusinjitam
Kamala vanecara kalinda Kanyaka
Kalahamsa kantha kalakujitadrtam.

Kann das süße Klingeln der Juwelen-Fußkettchen von Krishna, dem Meister der Milchmädchen,
manifest werden in meinem Kopf? Radhas weiße Schwäne schwimmen in den Lotus-gefüllten
Teichen des Yamuna, zusammen, das süße Klingen bereitet einen herzlichen Empfang mit einem
melodischen Gezwitscher aus ihren Kehlen.

18-21

Sokastoka nirudhyamana mrdula prasyandi mandasmitam


Premodbheda nirargalaprasrmara pravyakta romodgamam
Srotum srotramanoharam vrajavadhu lila mithojalpitam
Mithya svapamupasmahe bhagavatah kridhani miladdrsah.

Wir verehren den Herrn Krishna, der verschmitzt seine Augen geschlossen hält, und vorgibt zu
schlafen, bei des Milchmädchens spielerischem Gespräch, das so erfreulich ist für Ohr und Geist zu
hören. Obwohl Krishna versucht, ein sanftes Lächeln zurückzuhalten, das rieselt von seinen Lippen
tropfend, kann er nicht beherrschen die steigende Flut der Liebe, wodurch die Haare auf seinem
Körper zum Stehen kommen.

22-23

Sardham samrddhair amrtayamanair


Atayamanair murali ninadaih
Murdhabhisiktam madhurakrtinam
Valam kada nama vilokayisye.

Wann, o wann werde ich sehen den Knaben Krishna, den unangefochtenen König derjenigen, die
exquisit schön sind? Und wann werde ich erleben zusammen mit dieser Vision die
Überschwemmungen von Nektar durch seiner Flöte Töne, mit den obersten musikalischen
Verzierungen ausgestattet?

24

Sisirikurute kadanu near


Sikhipincca bharana sisu drsoh
Yugalam vigalanmadhu Drau
Smita mudra mrduna mukhenduna

Wann wird der Knabe Krishna, geschmückt mit Pfauenfedern, beruhigen und kühlen unsere Augen
mit einer Vision der Mondlandschaft seines Angesichts, mit Sanftmut des rieselnden Honigs seines
zarten Lächelns?

25

Karunya karvura kataksa-niriksanena


Tarunya samvalita saisava vaibhavena
Apusnata bhuvanam adbhuta vibhramena
Sri krsnacandra sisirikuru locanam me.

O Mondlandschaft Krishna, bitte beruhige und kühle die Augen mit deinem Seitenblicke, gefärbt
von Barmherzigkeit, mit der Pracht deiner Kindheit, von Jugend berührt, und mit deiner
wunderbaren Verspieltheit, die das ganze Universum nährt.

26

Kada va Kalindi kuvalaya dala Syama taralah


Kataksa laksyante kim api karuna vici nicitah
Kada va Kandarpa pratibhata jata candra sisirah
Kamapyantas Tosam dadati murali keli ninadah.

Wann wird Krishna auf mich werfen seine Seitenblicke, die als dunkelblaue Blicke sind wie die
blauen Lotusblumen, die wachsen in der Yamuna, und zitternd von Wellen der Barmherzigkeit?
Und wann wird mein Herz finden die unsagbare Freude an den spielerischen Noten seiner Flöte, die
mehr Kühlung bringt als der Mond auf dem Kopf des Shiva?

27-29

Mayi prasadam madhuraih kataksair


Vamsi ninadanu carair vedhehi
Tvayi prasanne kimihaparairnas
Tvayya prasanne kimi haparair near.
O Herr, bitte zeige mir deine Barmherzigkeit, indem du ausgießt auf mich deine charmanten
Seitenblicke, ich ziehe umher in Begleitung deines Flöten-Liedes. Wenn ich deinen Segen habe,
was soll mir dann noch der Einsatz anderer? Und wenn ich ohne deine Segnungen bin, was nützen
mir andere?

30

Nibadha murdhanjali resa yace


Nirandhra dainyonnati muktakamtham
Dayanidhe deva bhavat kataksa
Daksinya lesena sakrnnisinca.

Ich hebe meine gefalteten Hände auf meinem Kopf, und mit der Stimme meines zunehmenden
unaufhörlichen bedauernswerten Elends bete ich: O Herr, Ozean der Barmherzigkeit, bitte salbe
mich nur Einmal mit Einem Tropfen der Güte von deinem Seitenblick.

31

Pinchavatam saracanocita kesapase


Pinastani nayana Pankaja pujaniye
Candraravinda vijayodyata vaktra bimbe
Capalyameti nayanam tava saisave near.

O Herr, unsere sind Augen unruhig, deine kindliche Form zu sehen, deine Trauben-Locken herrlich
mit einer Pfauenfeder geschmückt. Diese Form, die durch des Milchmädchens Lotusaugen verehrt
wird, besitzt eine Fläche, die errungen den Sieg über die Schönheit des Mondes und des Lotus.

32-33

Paryacitamrta rasani padartha Bhangi


Valguni valgita visala vilocanani
Balya dhikani mada vallava bhavanibhir
Bhave luthanti sukrtam tava jalpitani.

O Krishna, deine verbalen Duelle mit dem leidenschaftlichen temperamentvollen Milchmädchen


erfüllt die Herzen mit Glück. Diese Gespräche sind mit dem Nektar des Liebesaustausches erfüllt,
du machtest sehr angenehm durch Wellen von witzigen Bedeutungen deine natürliche
Knabenhaftigkeit und nur unterbrochen durch die Bewegungen deiner großen tanzenden Augen.

34

Punah prasannendu mukhena tejasa


Puro vatirnasya krpa mahamvudheh
Tadeva lila murali ravamrtam
Samadhi vighnaya kadanu me bhavet.

O wann wird Krishna, der große Ozean der Barmherzigkeit, vor mir wieder erscheinen mit seinem
makellosen strahlenden Mondgesicht? Und wann wird der nektargleiche Klang seiner Flöte,
Begleiterin seiner Spiele, entfernen von mir meine seelische Krankheit?

35-38

Yavanna me navadasa dasamim kuto pi


Randhradupaiti timirikrtasarvabhava
Lavanyakeli sadanam tava tavadeva
Laksyah Samut kvanita venu mukhendu bimbam.

Bis der Tod kommt zu mir durch einige physische Defekte, bedecke mich mit völliger Dunkelheit,
lass mich immer sehen die Kugel deines Mondgesichts, die der Aufenthaltsort der Schönheit ist, und
deine hocherhabene Flöte hören.

39-40

He Deva he Dayita he bhuvanaikabandho


He Krishna he capala he karunaika sindho
He Natha he ramana he nayanabhirama
Ha ha kadanu bhavitasi padam drsor me.

O mein Herr, o meine Liebe, o einziger Freund im Universum! O Krishna, o Einer, o nichts als ein
Ozean der Barmherzigkeit! O mein Herr, o mein Genießer, o mein Geliebter, o mein Auge! Ach,
wann wirst du mir wieder sichtbar werden?

41

Amunyadhanyani dinantarani
Hare tvada lokanam antarena
Anatha bandho karunaika sindho
Ha ha hanta hanta katham nayami.

O mein Herr, o höchste Person Gottes, o Freund der Hilflosen, du bist der einzige Ozean der
Barmherzigkeit. Weil ich dich nicht getroffen habe, sind mir meine unglücklichen Tage und Nächte
unerträglich geworden. Ich weiß nicht, wie ich die Zeit vertreiben soll.

42-44

Asranta smitam arunaruna dharostham


Harsadra dviguna manojna-venugitam
Vibhramyadvipula vilocanardha mugdham
Viksisye tava vadanambujam kadanu.

O Krishna, wann, o wann werde ich sehen dein Lotusangesicht, mit deinen tiefroten Lippen, deinem
ständigen Lächeln, deiner sehr charmanten Flöte Lied von Jubel gesättigt hören, und deine
reizvollen halbgeschlossenen Augen sehen, die manchmal sich öffnen sehr groß und wandern
hierhin und dorthin?
45

Lilayatabhyam rasa sitalabhyam


Nilarunabhyam nayanam bujabhyam
Aloka yetadbhuta vibhramabhyam
Kale kada karunikah kisorah.

Wann wird die Zeit kommen, wenn der barmherzige Knabe Krishna wird auf mich mit seinen
verspielten Lotus-Augen schauen, die beruhigen und kühlen mit liebevollem Gefühl, rötlich in den
Augenwinkeln und dunkelblau die Iris anzusehen, und wunderbar rollend und tanzend?

46

Bahula cikurabharam vaddha pinchavatamsam


Capala capala caru bimba dharostam
Madhura mrdulahasa mantharodara Lilam
Mrgayati nayanam me Mugdha vesam murareh.

Meine Augen suchen diesen bezaubernd geschmückten Einen, Murari, dessen dichte Locken tragen
ein Pfauenauge und dessen Blicke pfeilen hierhin und dorthin sehr schnell. Seine schönen Lippen
sind rot wie Bimba-Früchte, und mit seinem süßen sanften Lachen scheint er zu buttern den Ozean
meines Herzens mit dem Berg Mandara.

47

Vahala jalada cchaya cauram Vilasa bharalasam


Madasikhi Sikha lilottamsam manojna mukhambujam
Kamapi kamalapangodagra prasanga jadam jagan
Madhurima paripakodrekam vayam mrgayamahe.

Wir sind für die Person, die den Glanz der dichten Wolken um sich hat, die etwas trägt vom Spiel,
einen Kamm aus den spielerischen Federn eines leidenschaftlichen Pfaus, dessen Lotusangesicht so
faszinierend ist, der trägt mit den nach oben weisenden seitlichen Blicken den Srimati Radharani,
und der ist der sehr reich an Vollkommenheit aller süßen Schönheit des Universums.

48

Paramrsyam Dure pathipathi muninam vrajavadhu


Drusa drsyam sasvat tribhuvana Manohari vadanam
Anamrsyam vaca Munisa mudayanam api kada
Daridrsye devam daradalita nilotpala rucim.

Wann werde ich sehen meines Herzens Inhalt, meinen Herrn Krishna, den die Weisen immer weiter
suchen auf dem Weg, aber dessen Angesicht, das alle drei Welten verzaubert, ist immer sichtbar für
die Augen der Mägde des Vraja? Wann werde ich ihn sehen, dessen Glanz ähnelt einer leicht
geöffneten blauen Lotusblüte, und der ist immer außerhalb der Reichweite der Worte der großen
Weisen?
49-51

Ahima Karakara nikaramrdu mrdita Laksmi


Sarasa tarasara siruhasa Drusa drsi Ent
Vrajayuva tira tikalaha vijayinija lila
Madamuditavada nasasi madhurimani liye.

Ich bin in der Betrachtung meines Herrn, dessen Augen ähneln üppigen Lotusblumen, sanft in der
Entwicklung ihrer Schönheit unter den Strahlen der Sonne, und dessen Mondgesicht ist voller
Schönheit, mit Freude erreicht er seinen Sieg über das Milchmädchen in der Liebenden Streit.

52

Kara kamala dala Kalita lalita tara Vamsi


Kala ninada galadamrta ghanasarasi Ent
Sahaja rasabhara bharita darahasita vithi
Satata vahada dharamani madhurimani liye.

Ich bin in Gedanken an meinen Herrn versunken, der wie ein tiefer See von Nektar rieselt zum
melodiösen Trillern seiner Flöte, die er hält mit seinen Lotusblumenblatt-Fingern. Ich bin in
Gedanken verloren an die Süßigkeit seiner rubinroten Lippen, die eine konstante Reihe von
Perlenzähnen lachend zeigt, mit einer Fülle von angeborener liebevoller Süßigkeit gefüllt.

53-54

Anamramasita bhruvo rupacita maksina paksamamkure


Svalola manuraginor nayanayor adram mrdau jalpite
Atamra madharamrte madakala mamlana vamsisvane
Svasaste mama locanam vraja sisor murtim jaganmohinim.

Meine Augen wollen die Form des kleinen Knaben von Vraja sehen, der das ganze Universum
verzaubert. Seine dunklen Augenbrauen sind gekrümmt, seine Blüten-Wimpern ziemlich lang, seine
rollenden Augen voller Leidenschaft, und seine sanfte Rede mit Gefühl gesättigt. Seine
nektargleichen Lippen sind sehr rot, und er spielt tiefe und klare und weiche Noten auf seiner Flöte.

55

Tat kaisoram Tacca vaktraravindam


Tat karunyam te lilakataksah
Tat saundaryam sa ca mandasmita srih
Satyam satyam durlabham daivate pi.

Wahrlich, wahrlich, auch unter den Halbgöttern wäre es schwer, solche Schönheit zu finden, wie
süß der Knabe, ein solches Lotusangesicht, eine solche Gabe von Mitgefühl, wie spielerisch seine
Seitenblicke oder so schönes mildes Lächeln, wie wir in Krishna finden.

56
Visvopa plava samanaika vaddha diksam
Visvasa slabakita cetasam jananam
Prasyamah pratinava Kanti kandaladram
Pasyamah Pathi Pathi saisavam murareh.

Auf jedem Weg sehen wir die kindliche Form Muraris, dem ein festes Gelübde geschworen ist, um
alle Leiden der Menschen zu erlösen, deren Herzen im Glauben an ihn blühen. Seine weichen
hellen Wangen glühen mit immer neuem Glanz.

57-64

Madhuram adhare bimbe manjulam mandahase


Sisira mamrtanade sitalam drstipate
Vipulam arunanetre visrutam venunade
Marakata mani Nilam Balama lokaye nu.

O, dass ich den Knaben sehen dürfte, der einen Teint wie ein Saphir hat, süße Lippen wie Bimba-
Früchte, charmant milde lächelnd, beruhigend mit nektargleichen Worten, Kühlung spendend durch
seine Blicke und die große Morgenröte der Augen, und der ist für seiner Flöte Lieder berühmt.

65-66

Vaksah sthale vipulam nayanotpale


Mandasmite mrdulam mada jalpite
Bimbadhare madhuram muralirave
Balam Vilasa nidhim akalaye kada nu.

O wann werde ich diesen Knaben Krishna wiedersehen, der ein Meer von Jubel und einen Schatz
von Verspieltheit in sich hat? Groß sind seine Lotus-Augen und seine Brust ist mild und sein
Lächeln sanft und seine liebevolle Gespräche sind schön, und süß sind seine kirschroten Lippen und
seiner Flöte Lied.

67

Ardrava lokita dhura parinaddhanetram


Aviskrta Smita sudhama dhura dharostham
Adyam pumamsam avatamsita barhibarham
Alokayanti krtinah krta punya punjah.

Das Glück derer, die frommen Verdienst gehäuft haben, ist es, zu sehen Krishna, die ursprüngliche
Person, die ihre Augen bringt unter Kontrolle durch seine äußerst zärtlichen Blicke, dessen Lippen
sind süß vom Nektar seines offenen Lächelns, und der hat seinen Kopf mit einer Pfauenfeder
geschmückt.

68-69

Valo yam Alola vilocanena


Vaktrena citrikrta dinmukhena
Vesena ghoso cita bhusanena
Mugdhena dugdhe nayanotsavam near.

Dieser Knabe Krishna, mit seinen tanzenden Augen, seinem Gesicht verschönert alle
Himmelsrichtungen, und seine charmante Kleidung ist nur geeignet für einen Kuhhirten, er hat die
Milch der Freude für unsere Augen extrahiert.

70

Andolitagra bhujam akulalola


Manda smitardravadanambuja candra bimbam
Sinjana bhusana citam sikhi pinccha maulim
Sitam vilocana Rasayanam abhyupaiti.

Er kommt zu uns, die Kühlung ist Balsam für unsere Augen, er trägt viele klingende Ornamente auf
seinem Körper und eine Pfauenfeder auf dem Kopf. Seine Unterarme schwingen, es bewegen sich
seine Augen unruhig mit der Agitation der Liebe, und der Mond seines Lotusangesichts zeigt ein
zartes sanftes Lächeln.

71

Pasupala bala parisad vibhusanah


Sisuresa Sitala Vilola locanah
Mrdula smitardra vadanendu Sampada
Madayan Madiya hrdayam vigahate.

Dieser Knabe Krishna, der das Ornament für die innige Gemeinschaft des Kuhhirten-Knaben mit
dem Milchmädchen trägt, dessen lebendige Blicke sind so beruhigend und dessen Mondgesicht hat
eine Fülle von weichem zartem Lächeln, er erfreut mein Herz und tritt tief in meine Seele ein.

72-73

Tadidam upanatam tamala Nilam


Tarala vilocana tarakabhiramam
Muditam Udita vaktra candra bimbam
Mukharita venu vilasi jivitam me.

Diese Person nähert sich mir dunkel wie ein Tamal-Baum. Seine charmanten Augen, die Sternen
ähneln, bewegen sich unruhig. Die leuchtende Kugel seines Mondgesichts mit Freude ist überfüllt,
und er freudig beginnt zu spielen seine Flöte. Er ist mein Leben.

74

Capalya sima capalanubhavaika sima


Caturya sima caturanana Silpa sima
Saurabhya sima sakaladbhuta keli sima
Saubhagya sima tadidam braja Bhagya sima.
Hier ist Krishna, mein Leben. Er ist der Inbegriff von Festigkeit, der ein ultimatives Ende der
Existenz der wankelmütigen Milchmädchen ist, der aller Inbegriff der Klugheit ist, der extreme
Perfektion von künstlerischen Fähigkeiten besitzt vom viergesichtigen Brahma, die Grenze des
guten Duftes, die oberste Art von erstaunlichem Zeitvertreib, den Höhepunkt des Glücks, und den
Zenit des Glücks für Vraja.

75-79

So yam Vilasa murali ninadamrtena


Sincannudancitam idam mama karnayugmam
Ayati me nayana bandhur ananya bandhor
Ananda kanda litakeli kataksa laksmih.

Hier kommt mein Leben, Krishna. Die Schönheit seiner spielerischen Seitenblicke überläuft mich
mit Wonne, und er streut in meine beiden gespitzten Ohren den Nektar seiner freudigen Flöten-
Lieder. Er ist der einzige Freund in meinen Augen.

80-81

Tribhuvana sarasabhyam divya lila kulabhyam


Disi disi taralabhyam dipta bhusadarabhyam
Asarana saranabhyam adbhutabhyam padabhyam
Ayamayam anukuja dvenu rayati Devah.

Dies ist er, dies ist er, mein Herr Krishna, er spielt auf seiner Flöte. Er besitzt zwei wunderbare
Füße, die das Heim für die Obdachlosen sind, die Glut mit der Brillanz von vielen Verzierungen, die
auf diese Weise sich bewegen und die reich an göttlichen Spielen sind, und die die drei Welten
füllen mit den Süßigkeiten der Liebe.

82

So yam Munindra jana manasa tapahari


So yam mada vrajavadhu vasanapahari
So yam trtiya Bhuvanesvara darpahari
So yam Madiya hrdayam buruhapahari.

Dieser ist es, der die brennenden Nöte der großen Weisen entfernt. Dieser ist es, der stahl insgesamt
die Kleidung der leidenschaftlichen Frauen der Kuhhirten von Vraja. Dieser ist es, der den Stolz des
Indra, des Herrn des himmlischen Reiches, gebremst hat. Dieser ist es, der den Lotus meines
Herzens gestohlen hat.

83-86

Karau saradijambuja krama Vilasa siksa Guru


Padau vibudha padapa prathama pallavollanghinau
Drsau dalita durmada tribhuvano pamanasriyau
Vilokaya vilocanamrta maho mahacchaisavam.
Seht diesen Nektar in den Augen, den Glanz dieses Knaben Krishna. Seine Hände lehren anmutige
Gesten der herbstlichen Lotusblumen, seine Füße sind wie frische Wunschbäume in Zärtlichkeit
gewachsen, und die Schönheit seiner Augen zerstört den Stolz aller vergleichbaren Dinge.

87-88

Tad ucchava sita yauvanam Tarala saisavalankrtam


Madacchurita locanam madana Mugdha hasamrtam
Pratiksana vilobhanam pranaya pitavamsi mukham
Jagattraya manoharam Jayati mamakam jivitam.

Alle Ehre sei Krishna, meinem Leben, und dem Zauberer der drei Welten. Seine neue blühende
Jugend ist mit dem letzten Flackern der Kindheit geschmückt. Seine Augen blitzen vor Freude, er
verwirrt den Kama mit dem Nektar seines Lächelns. Seine Schönheit betört mit seinen ewigen
Blicken, und mit Liebe trinkt er aus dem Mund seiner Flöte.

89

Citram tad Etac caranaravindam


Citram tad etan nayanaravindam
Citram tad etad vadanaravindam
Citram tad etad vapur asya citram.

Wie wunderbar sind diese Lotosfüßen dieses Herrn Krishna, wie wunderbar diese Lotusaugen, wie
wunderbar dieses Lotusangesicht, o wie wunderbar, o wie wunderbar ist dieser Körper!

90-92

Madhuram madhuram vapur asya Vibhor


Madhuram madhuram vadanam madhuram
Madhu gandhi mrdusmitam etad aho
Madhuram madhuram madhuram madhuram.

Der transzendentale Körper Krishnas ist sehr süß, und sein Gesicht ist noch süßer als sein Körper.
Aber das sanfte Lächeln auf seinem Gesicht, das wie der Duft von Honig ist, ist noch süßer.

93-94

Nadyapi pasyati kadapi nidarsanaya


Citte tathopanisadam sudrsam sahasram
Satvam Ciram nayanayor anayoh padavyam
Svamin kada nu krpaya mama sannidhatse.

O Herr, sogar bis zum heutigen Tag Tausende von Upanishaden-Weisen sehen dich nicht mit den
Augen oder in ihren Herzen. So, welche große Barmherzigkeit hast du innerhalb der Reichweite
meines Elends mir geschenkt mit der Vision so lange her?
95-99

Akhanda Nirvana rasa pravahair


Vikhandita sesa rasantarani
Ayantrito dvanta sudharna vani
Jayanti sitani tava smitani.

Alle Ehre sei deinem kühlenden Lächeln, das ein Überlaufen des Ozeans von Nektar ist, zu
zerstören alle anderen Freuden mit ungebrochenem Strömen des Elixiers der Glückseligkeit.

100

Kamam santu sahasrasah katipaye sarasyadhau reyakah


Kamam va kamaniyata parimalasvarajya baddha vrata
Naivaivam vivadamahe nace vayam deva priyam brumahe
Yat satyam ramaniyata parinatistvayeva param gata.

Lass die Tausenden von Menschen die würzige Schönheit besitzen, und es werden
Tausende von Menschen sein, die stabil sind in der Herrlichkeit des Duft von Attraktivität. Wir
dürfen weder mit ihnen streiten, noch sprechen gut von ihnen. Aber die Wahrheit ist, o Herr, dass in
dir die Perfektion der attraktiven Schönheit hat ihre äußerste Grenze erreicht.

101-102

Bhuvanam bhavanam Vilasini sri


Stanaya stamara sasanah smaras
Paricara paramparah surendras
Tadapi Tvac caritam vibho vicitram.

O Herr, obwohl das ganze Universum dein Aufenthaltsort ist, Lakshmi deine Gemahlin ist, Brahma
und Pradyumna deine Söhne sind, und die Fürsten der Halbgötter deine Begleiter sind, dennoch
sind deine Freizeitbeschäftigungen hier in Vraja die schönsten.

103

Deva striloki saubhagya


Kasturi makarankurah
Liyad vrajanganananga
Keli lilalita vibhramah.

Alle Ehre sei Krishna, dem Herrscher der drei Welten, dessen Stirn mit Moschus gesalbt ist, und
dessen Liebe und Freude durch der Liebe Sport in Vraja die Milchmädchen erhöhte.

104

Premadam ca me kamadam ca me
Vedanam ca me vaibhavam ca me
Jivanam ca me jivitam ca me
Daivatam ca me deva na param.

O Herr, du und du allein bist meine anbetungswürdige Gottheit, Geber der Liebe, Erfüller des
Begehrens. Du allein bist mein Wissen, meine Macht und mein Reichtum, meine Lebenskraft und
mein Leben.

105

Madhuryena vivarddhantam
Vaco na stava vaibhave
Capalyena vivarddhantam
Cinta na stava saisave.

O Herr, lass unsere Worte ermächtigt sein, süß zu beschreiben deine Schönheit, und lass unsere
Gedanken anschwellen mit Eifer bei der Wohnung deiner Kindheit.

106

Yani Tvac caritamrtani rasanalehyani dhanyatmanam


Ye va saisava capala vyatikara radhavarodhon mukhah
Ya va bhavita venugita gatayo lila mukham bhoruhe
Dhara vahikaya vahantu hrdaye tanyeva tanyeva me.

Lass immer eine Strömung in meinem Herzen sein den nektargleichen Zeitvertreib durch die
Zungen der Seligen, der glückseligen Seelen, deiner schelmischen Kindheit Streiche zu besingen,
wie du gewartet, um Radha ungehindert kosten zu können, und die sportlichen Gesten des
Lotusangesichts, durch deine plätschernden Flötenlieder inspiriert.

107

Bhaktis tvayi sthiratara bhagavan yadi Syad


Daivena near phalati divya kisora murtih
Muktih svayam mukulitanjali sevate sman
Dharmarthaka magatayah samaya pratiksah.

O Herr, wenn ich in festem hingebungsvollen Dienst für dich beschäftigt bin, dann kann ich sehr
leicht wahrnehmen deine göttliche jugendliche Form. Und so weit als es meine Befreiung betrifft,
steht sie vor meiner Tür mit gefalteten Händen wartend, mir zu dienen, und alle wesentlichen
Annehmlichkeiten der Religiosität, der wirtschaftlichen Entwicklung und der Befriedigung der
Sinne mit ihr stehen vor mir.

108

Jaya Jaya Jaya deva deva deva


Tribhuvana mangala divya namadheya
Jaya Jaya Jaya deva krsna deva
Sravana mano nayanamrtavatara
Alle Ehre, alle Herrlichkeit, alle Ehre sei dir, o Herr, dessen heiliger Namen ist gnädig allen drei
Welten. Alle Ehre, alle Herrlichkeit, alle Ehre sei dir, Herr Krishna. Du bist die Inkarnation, der
Nektar für das Ohr, die Augen und den Geist.

109-112

Anugraha dviguna visala locanair


Anusmaran mrdu muraliravamrtaih
Yato yatah prasarati me vilocanam
Tatas tata sphuratu tavaiva vaibhavam.

O Krishna, immer trage ich die Erinnerung an die nektargleichen tiefen und leisen Töne deiner
Flöte in mir, sowie deine Augen doppelt von Barmherzigkeit erweitert, ich bete, dass überall dort,
wo meine Augen wandern, du wirst immer manifestieren deine Schönheit und deine Süßigkeit.

OH MA KALI

Komm, lass uns einen Spaziergang machen, o Geist,


Zu Kali, dem wunscherfüllenden Baum,
Und es gibt darunter zu sammeln die vier Früchte des Lebens.
Deine beiden Ehefrauen, Leidenschaftslosigkeit und Weltlichkeit,
Sollen mitbringen Leidenschaftslosigkeit auf dem Weg zu dem Baum,
Und frage deinen Sohn Diskriminierung über die Wahrheit.

Wann wirst du lernen zu lügen, o Geist,


In der Wohnung der Seligkeit,
Mit Sauberkeit und Entehrung auf beiden Seiten von euch?
Erst wenn du den Weg gefunden,
Um diese Frauen zufrieden zu machen unter Einem Dach,
Wirst du schauen die unvergleichliche Form von Mutter Shiama.

Ego und Ignoranz, deine Eltern,


Sind sofort von deinem Anblick zu verbannen;
Und sollte Enttäuschung versuchen, dich in ihr Loch zu ziehen,
Mannhaft an die Säule der Geduld klammre dich.
Binde an den Pfosten der Gefühllosigkeit die Ziegen Laster und Tugend,
Töte sie mit dem Schwert des Wissens, wenn sie rebellieren.

Bei den Kindern der Weltlichkeit, deiner ersten Frau,


Plädiere auf eine stattliche Entfernung,
Und wenn sie nicht hören wollen,
Ertränke sie in der Weisheit Meer.
So sagt Mayer: Wenn du das tust, was ich sage,
Du kannst einen guten Bericht erstatten,
O Geist, dem König der Toten,
Und ich werde auch mit dir zufrieden sein
Und nennen dich meinen Liebling.

Wer ist diese einzigartige Krieger-Frau?


Ihre schrecklichen Kriegs-Schreie
Durchziehen das universelle Schlachtfeld.
Wer ist dieses unvergleichliche weibliche Prinzip?
Betrachte ihre grenzenlose Natur,
Die Leidenschaft besitzt und erfreut sich auflöst.
Wer ist diese schwer fassbare Weisheits-Frau?
Ihr glatter und duftender Körper fordert intensive Aufmerksamkeit
Und ist wie das Blütenblatt einer dunkelblauen Lotusblume.

Ein einzelnes Auge des Wissens


Strahlt auf ihren edlen Stirn
Wie ein Mond so voll, sein Licht verschlingt die Sonne.
Diese geheimnisvolle Göttin, ewig sechzehn Jahre jung,
Ist nackte Brillanz, transparenter Einblick.
Kaskaden von schwarzen Haaren strömen über ihren Rücken,
Sie tanzen, die Füße zu berühren.
Perfekt in der Technik der Weisheit der Kriegsführung
Ist sie die Schatzkammer jeder Exzellenz,
Das Reservoir von allem, was gut ist.

Ihr Dichter, singt mit unerschütterlicher Gewissheit:


Wer bewusst lebt in der Gegenwart
Dieser prächtigen Frau Weisheit,
Kann den Tod mit einem Trommelschlag erobern:
Mama! Mama! Mama!

Ich trinke keinen gewöhnlichen Wein,


Aber Wein aus ewiger Glückseligkeit,
Wie ich wiederhole meiner Mutter Kali Namen;
Es ist so berauschend meine Meinung,
Dass die Leute mich betrunken zu sein glauben!
Zuerst mein Meister gibt Melasse für die Herstellung des Weins;
Meine Sehnsucht ist, das Ferment zu verwandeln.
Wissen ist der Hersteller des Weins,
Es bereitet ihn für mich;
Und wenn er fertig ist,
Mein Geist trinkt aus der Flasche des Mantras,
Unter Anrufung des Namens der Mutter, so rein.
Trinke von diesem Wein, sagt Mayer,
Und die vier Früchte des Lebens gehören dir.

Wen könnte ich im Universum fürchten,


Wo meine Mutter ist Matriarchin?
Ich lebe mit vollkommener Leichtigkeit auf ihrem Anwesen,
In unteilbarem Bewusstsein und Glückseligkeit.
Ich bin ihr direkter Mieter,
Frei von Formalität und Hierarchie.

Es gibt keine Zahlung der Miete für dieses Heiligtum,


Diesen Garten der Nicht-Dualität,
Sein Wert ist jenseits der Beurteilung durch den Geist.
Auch kann meine heilige Stätte auf keiner Auktion verkauft werden,
Denn es gibt keine Eigentümer und nichts zu besitzen.
Der Manager der Mutter ist Herr Shiva,
Transzendierend jede beschränkte Konzeption und Transaktion.
Es gibt keine Disharmonie oder Ungerechtigkeit hier
Und es gibt keine Trennung, keine Trennung.
Die Mutter schreibt keine hohe Steuer vor
Der religiöse Pflicht.
Meine einzige Verantwortung der Verwaltung
Ist konstant nach innen die Erinnerung,
Ewig atmend: Kali, Kali, Kali.

Diese wahnsinnigen Dichter-Liebhaber,


Direkt von der Göttlichen Mutter geboren,
Hegen einen verzehrenden Wunsch:
Ihre Diamanten im Paradies der Freude zu kaufen
Mit dem grenzenlosen Schatz der reinen Liebe
Und sie geben weg, frei allen Wesen.

Kula-Kundalini, Göttin der Fülle des Brahman, Tara -


Du bist in mir.
Du bist in mir, Mama,
Im Muladhara, dem Sahasrara,
Und in der Wunsch-Gewährung Manipura.
Der Fluss strömt zur linken, der Yamuna zur rechten;
In ihrer Mitte strömt die Sarasvati,
Wo Shiva und Shakti glänzen.
Meditiere über sie wie folgt:
Eine rubinrote Schlange schläft
Gewunden um den selbstgeborenen Herrn,
Ein Mann ist gesegnet.

In jeder glorreichen Lotusblume


Muladhara, Svadhisthana, Manipura am Nabel,
Anahata und Visuddha,
Sie verkörpern als Buchstaben
V, S, L, D, Ph, K, Th,
Sechzehn Vokale an der Kehle,
Und H und Ks zwischen den Augenbrauen.
Mein Lehrer war fest mit mir;
Er erzählte mir von dir, wie dies in meinem Körper zu denken ist.

Brahma und die vier Götter und Dakini und ihre fünf Shaktis
Bewohnen die aufsteigenden Lotusblüten, unterstützt unten
Von einem Elefanten, einem Krokodil, einem Widder,
Einer Antilope, und einem zweiten Elefanten.
Wenn du den Atem anhältst,
Sollst du kennen dich selbst
Und hören das Summen Sum
Einer betrunkenen Biene.
Erde, Wasser, Feuer und Luft werden sich sofort auflösen
Wenn du die Töne Yam, Ram, Lam, Ham und Hum sprichst.

Dann wirf auf mich


Einen mitfühlenden Blick -
Ich ward wiedergeboren!
Deine Füße allein tropfen von Nektar.
Du bist Shakti, der kosmische Klang,
Und Shiva ist der Punkt im Om,
Voll von Nektar wie der Mond.
Wer kann spalten die Eine Seele?

Rituale, Gottesdienste, Kontroversen über Dualismus,


Diese stören mich nicht,
Denn die Große Herrin der Zeit zertrampelt die Zeit.
Sobald der Schlaf ist gebrochen,
Gibt es keinen Schlaf mehr, und die Seele
Wird in Shiva eingedreht werden. Könnte man das,
Auch wenn wiedergeboren,
Ertrinken neu in den Sinnen?
Befreiung liebt ihn wie eine Tochter.

Durchbohre das Agna-Chakra;


Zerstreue der Anbeter Verzweiflung.
Reise zu den letzten Lotusblumen
Vier, sechs, zehn, zwölf, sechzehn, und zwanzig
Der tausendblättrigen Blume an der Spitze des Kopfes,
Der weibliche Schwan vereint sich mit ihr zahm
In der Residenz des Herrn.
Höre Mayers Worte,
Der Yogi schwimmt in einem Meer der Glückseligkeit.

Liebe Sie, o Geist;


Du kannst mit ihr fahren
Über das Meer von Geburt und Tod.

Steuern müssen auf diesem wertlosen Markt bezahlt werden,


Aber es ist dumm auf Reichtum und Familie zu vertrauen.
Hast du deine Vergangenheit vergessen?
Wo warst du? Woher bist du gekommen?
Wo gehst du hin?

Du trägst nichts
Als ein Kostüm der Welt.
Die Zauberin ist
Eine Illusion und ein Tanz, so dass du tanzen wirst.
Und du sitzt auf ihrem Schoß
In ihrem Gefängnis.

Egoismus, Hass, Liebe, Anhänglichkeit an erfreuliche Dinge -


Warum hast du Aktien
An diesen in deinem Reich?
Sag mir das!

Was du getan hast, dir kann nicht geholfen werden;


Der Tag ist fast vorbei.
Auf einer Juwelen-Insel
Shiva sitzt in Shivas Haus.
Betrachte das Deine immer.
Mayer sagt,
Durgas ambrosischer Name setzt dich frei.
Wiederhole ihn ohne Unterlass;
Tauche deine Zunge in Nektar.

Mama, du bist in mir;


Wer sagt: Halte Abstand, Shiama?
Du bist ein steiniges Mädchen, schreckliche Illusion,
Gekleidet in vielerlei Gestalt.
Für verschiedene Methoden des Gebetes setzt du ein
Die fünf Hauptformen.
Aber sobald jemand merkt,
Dass die fünf eins sind,
Wird kein Entkommen für dich sein!
Das Verständnis der Wahrheit,
Es wird dich nicht belasten mit falscher Anbetung,
Und du musst anhalten,
Als ob du niesen müsstest,
Seine Lasten zu übernehmen.

Sobald er kennt den Wert des Goldes,


Wird er willkommen heißen das Glas
Aus Versehen?
Mayer sagt: Mein Herz ist wie eine makellose Lotusblume geprägt.
Ich stelle dich vor mich hin, meine geistige Göttin:
Jetzt tanze!

Meditiere über Kali! Warum solltest du noch besorgt sein?


Die Nacht des Wahns ist vorbei, es ist fast schon Morgen.
Die Sonne geht auf, zerstreut werden
Die dicken Netze der Finsternis, und Lotusblumen blühen dank Shiva
An der Oberseite des Kopfes.
Die Veden werfen Staub in die Augen, blind
Sind die sechs Philosophien. Wenn auch die Planeten
Nicht ergründen können das Deine,
Wer wird abbrechen diesen Spaß und diese Spiele?
Es gibt keine Lektionen zwischen Lehrer und Schüler
Auf diesem Markt der Glückseligkeit.
Da du besitzt die Schauspieler, die Bühne und das Spiel selbst,
Wer kann begreifen die Wahrheit des Dramas?
Ein tapferer Anbeter, das Wesen kennt er,
Er tritt diese Stadt ein.
Mayer sagt: Meine Illusion ist zerbrochen;
Wer kann bündeln Feuer?

Mutter, ich bin dein acht Monate altes Kind!


Deine roten Augen können mir keine Angst machen!
Mein Reichtum ist dein Lotus-Fuß,
Den Shiva hält an seiner Brust.
Doch als ich mein Erbe suchte,
Ich finde nur Entschuldigungen und Verzögerungen.
Eine Schenkungsurkunde halte ich in meinem Herzen,
Bescheinigt durch deinen Ehemann Shiva;
Ich werde dich verklagen, wenn ich muss,
Und mit einer einzigen Nummer gewinnen.

Wenn du dich gegen mich stellst,


Du wirst lernen, welcher Art von Mutter Sohn ich bin.
Diese harten Kämpfe zwischen Mutter und Sohn –
Welche Sportart ist es? fragt Mayer.
Ich werde nicht aufhören, dich zu quälen,
Bis du selbst dich ergibst
Und nimmst mich in deine Arme endlich.

10

Mutter, das ist die Trauer, die schmerzlich betrübt mein Herz,
Dass ist auch dein Schmerz, Mutter,
Und obwohl ich hellwach bin,
Es sollten Räuber in meinem Haus sein.
Viele und ich geloben, dich immer zu nennen,
Doch wenn die Zeit für das Gebet kommt,
Ich hab es vergessen.
Jetzt sehe ich, es ist alles dein Trick.

Da du noch nie gegeben hast,


So empfängst du nichts;
Bin ich an diesem schuld, o Mutter?
Hättest du aber gegeben,
Sicherlich hättest du erhalten;
Aus deinen eigenen Gaben soll ich dir geben.
Ehre und Schande, bitter und süß, sind dein allein;
Diese Welt ist nichts anderes als dein Spiel.
Und warum, o Glückselige Eine,
Verursachst du einen Riss in ihr?

So sagt Mayer:
Du hast mir diesen Geist verliehen,
Und mit einem wissenden Augenzwinkern deiner Augen
Bitte mich, zu gleicher Zeit, zu gehen und zu genießen die Welt.
Und so wandere ich hier durch deine Schöpfung verlassen,
Strahlend, wie es war, von jemandes bösem Blick,
Unter den Bitteren für den Süßen,
Unter den Unrealen für die Reale.

11

O Tod! Geh weg, was kannst du tun?


Ich habe die Mutter gefangen genommen, Kali.
Ich habe deine Füße mit meinem Verstand gebunden
Und sperrte sie ein in meinem Herzen,
Ich habe entfaltet meine Herz-Lotusblume
Und fixiert meinen Verstand an Sahasrara.
Ich habe anvertraut mein Herz der Kula-Kundalini.
Solche Gitter hab ich gemacht, dass du nicht entkommen kannst!
Die Anbeter bewachen dich immer als Wächter;
Meine beiden Augen hab ich zu Torwächtern gemacht.
Ich habe vorausgesagt: das schicksalhafte Fieber würde mich angreifen;
So hab ich meine Medikamente genommen,
Heilmittel für alle Krankheiten.
O Tod! Ich habe deinen Stolz gedemütigt,
Sagt Mayer,
Ich bin bereit, meine Reise zu beginnen, rufend: Kali, Kali!

12

O Mutter, die wirklich ist,


Kennst du die Magie?

Du bist ein verrücktes Mädchen,


Treibst uns alle in den Wahnsinn mit deinen Tricks!

Niemand kennt irgendwen


In dieser Welt der Illusionen.

Kalis Tricks sind so geschickt,


Wir handeln mit dem, was wir sehen.

Und was das Leiden betrifft -


Alles wegen eines verrückten Mädchens!

Wer weiß,
Wer sie wirklich ist?

Mayer sagt: Wenn du dich entscheidest,


Freundlich zu sein, wird dieses Elend vorübergehen.

13

Warum nützt mir Kasi nicht mehr?


Am Muttertag zu Füßen liegen Gaya, Ganga und Kasi.
Ich schwimme im Meer der Glückseligkeit,
Während ich deine Meditation in meinem Herz-Lotus übe.
O Kalis Füße sind rote Lotusblumen,
Darunter liegen Haufen von heiligen Orten.
Alle Sünden werden durch Kalis Namen vernichtet
Und wie Haufen von Baumwolle durch Feuer verbrannt.
Wie kann ein Mann ohne Kopf haben Kopfschmerzen?
Die Leute denken, sie werden ihre Schulden entsühnen
Für die Vorfahren, indem sie ihnen Gaben spenden bei Gaya!
Aber o! ich lache ihn aus, der meditiert über Kali
Und geht noch zur Gaya!
Shiva versichert: Durch den Tod führt Kasi zur Erlösung.
Aber Hingabe ist die Wurzel von allem;
O Geist! Erlösung ist seine Magd.
Was nützt das Nirvana?
Wasser mischt sich mit Wasser.
O Geist! Zucker zu werden, ist nicht wünschenswert;
Ich esse gern Zucker.

Freue dich, sagt Mayer, durch die Kraft der gnädigen


Mutter, o, meditiere über sie, die Trägerin der zerzausten
Haare, bringe vier Waren in der Handfläche der Hand herbei.

14

Für alle, diesmal


Hab ich gründlich verstanden;
Von einem, der es gut kennt,
Ich habe gelernt das Geheimnis der Bhava.
Ein Mann ist zu mir aus einem Land gekommen,
Wo es keine Nacht gibt,
Und jetzt kann ich nicht mehr unterscheiden
Tag und Nacht;
Rituale und Andachten sind alle wertlos geworden für mich.

Mein Schlaf ist zerbrochen;


Wie kann ich noch schlummern?
Denn jetzt bin ich hellwach
In der Schlaflosigkeit des Yoga.
O göttliche Mutter,
Gib mir den Yoga-Schlaf mit dir endlich,
Meinen Schlaf hab ich geschlafen, für immer eingelullt.

Ich neige mein Haupt, sagt Mayer,


Vor Lust und Befreiung;
Wisse das Geheimnis, dass Kali
Ist eins mit dem höchsten Brahman,
Ich habe verworfen, ein für allemal,
Gerechtigkeit und Sünde.

15

Also sage ich: Geist, meinst du nicht zu schlafen


Oder Zeit zu bekommen und zu stehlen?

Du hältst fest an dem Schwert des Namens Kali.


Dein Schirm ist der Name der Tara.

Kann Tod dich überwältigen?


Klingt Kalis Namen aus einem Horn und klingt er laut.

Singe Durga, Durga,


Bis die Morgendämmerung kommt.

Wenn sie dich nicht retten wird aus diesem finstern Zeitalter -
Aber wie viele große Sünder sind gerettet worden!

Ist Mayer dann


So unrettbar wie ein Schelm?

16

Sag mir, Bruder, was passiert nach dem Tod?


Die ganze Welt wird darüber streiten.
Manche sagen, du wirst ein Gespenst,
Andere, dass du in den Himmel kommst,
Und einige, dass du nah bist bei Gott,
Und die Veden bestehen darauf, du bist ein Stück Himmel,
Das sich spiegelt sich in einem Glas, vom Schicksal zu zerbrechen.

Wenn für dich Sünde und Tugend nichts ist,


Du endest im Nichts.
Die Elemente leben im Körper zusammen,
Aber ihre eigenen Wege gehen in den Tod.

Mayer sagt: Dein Ende, Bruder,


Wird sein, wo du angefangen hast, eine Reflexion
Steigend im Wasser, wird sich mischen mit Wasser,
Schließlich eins sein mit dem Wasser.

17

Dieses Mal habe ich dich verzehrt vollkommen, Kali, Mutter!


Denn ich wurde unter einem bösen Stern geboren,
Und einer, der so geboren wird, sagen sie, der isst seine Mutter.
Du musst mich zuerst fressen, oder ich selbst werde dich fressen;
Der eine oder andere muss es tun.

Ich werde meine Hände mit Schwärze beschmieren


Und mit Schwärze mein Gesicht;
Mit Schwärze werde ich beschmieren meinen ganzen Körper.
Und wenn der Tod mich ergreift,
Mit Schwärze werde ich beschmieren sein Gesicht.

O Mutter, werde ich dich auffressen,


Aber dich nicht verdauen;
Ich werde dich in meinem Herzen installieren
Und machen dir Angebote mit meinem Verstand.
Man kann sagen, dass durch den Verzehr von Kali
Ich werde mich verwickeln
Mit Kala, ihrem Mann,
Aber ich fürchte mich nicht;
Zu trotzen seinem Zorn,
Ich werde singen den Namen meiner Mutter.
Komme was wolle, ich werde dich fressen -
Dich und dein Gefolge -
Oder mein Leben verlieren.

18

Wer in dieser Welt


Kann verstehen,
Wer Mutter Kali wirklich ist?
Die sechs Systeme der Philosophie
Bleiben machtlos, sie zu beschreiben.
Sie ist das innerste Bewusstsein
Des Weisen, der erkennt,
Dass das Bewusstsein allein existiert.
Sie ist das Leben, das blüht in
Den Kreaturen des Universums.
Beide, Makrokosmos und Mikrokosmos,
Sind innerhalb des Mutterleibs verloren.
Jetzt spürt man,
Wie unbeschreiblich sie ist.

Der Yogi meditiert sie


In den sechs subtilen Nervenzentren,
Wie sie sich vergnügt an Freude
Durch die Lotus-Wildnis
Der unberührten menschlichen Körper,
Sie spielt mit ihrem Gemahl,
Shiva, dem Großen Schwan.

Wenn jemand sie zu kennen versucht,


Der Sänger dieses Liedes lacht!
Kannst du hinüberschwimmen
Über einen uferlosen Ozean?
Doch das Kind in mir noch immer
Greift, den Mond zu berühren.

19

Wer ist die Shiama-Frau,


Stehend auf Bhava?
All ihre Bescheidenheit ist gegangen,
Sie spielt mit ihm,
Sie neigt sich sexuell,
Indem sie ihn an der Spitze fasst.
Gestopft,
Wellen der Glückseligkeit überfluten sie,
Sie legt ihren Kopf seitlich und lächelt -
Liebe ist verkörpert in ihr!
Der Yamuna, der himmlische Ganges, und zwischen ihnen
Die Frau Sarasvati -
Zu baden bei ihrem Zusammenfluss,
Verleiht große Verdienste.
Hier der neue Mond verschlingt den blauen Mond,
Wie der Wind das Feuer löscht.

Der Poet Mayer sagt,


Brahman ist nur die Ausstrahlung der Brahma-Mayi.
Starre auf sie
Und alle deine Sünden und Schmerzen
Verschwinden.

20
O unsicheren Verstandes,
Wecke dein aufwärts fließendes Bewusstsein.
Werde der erhabene Krieger der Göttin Kali,
Die zieht mit anmutiger Macht
Durch die weite Landschaft des Körpers.

Ihre göttliche Form, wie eine schwarze Gewitterwolke,


Erleuchtet von der Sonne,
Sie steht nackt -
Ihre langen Haare fallen frei wie Monsunregen.
In Ehrfurcht vor ihr, o mein Verstand geht verloren,
Denn du wirst sie nie begreifen.

Sie wohnt als die ursprüngliche Lotus-Energie


Und auch als tausendblättrige Blüte,
Abzuschließen die Erleuchtung.
Sie ist nichts anderes als Ur-Glückseligkeit,
Diese große Schwan, immer schwimmend
Durch die Lotus-Dschungel des feinstofflichen Körpers.

Starre gespannt auf das pralle Herz der Freude


Und du wirst erkennen meine selige Mutter,
Matrix aller Phänomene.
Die Vision von Kali
Entfacht das Feuer der einzigen Weisheit,
Niederbrennend die konventionellen Schranken,
Durchdringendend den Verstand und die Welten mit Licht,
Enthüllt sie ihre erhabene Schönheit
Als universeller Blumengarten
Und universeller Einäscherungsplatz,
Wo Liebhaber verschmelzen mit der Mutter der Wirklichkeit,
Erleben den einzigen Geschmack der Nicht-Dualität.

Dieser leidenschaftliche Dichter der Göttin ruft:


Jeder Liebhaber sehnt sich nur,
Die einzigartige Geliebte zu bestaunen.
Warum schließt du deine Augen?
Warum verschwindest du in formloser Trance?

21

Oh Mama Kali, für eine lange Zeit jetzt


Hast du dich in dieser Welt maskiert
Als Clown.
Aber ich bin im Inneren bestraft
Und es gibt nichts zu lachen über deine Witze.
Oh Mama, manchmal bist du die Luft, die wir atmen,
Manchmal ist der Himmel in der siebten Unterwelt
Am weitesten entfernt und
Manchmal das Wasser im Meer,
Du nimmst so viele Formen an!
Ich habe unzählige Länder bereist,
Verschlissen unzählige Kostüme, auch so,
Du staunst - ha! - Nie werde ich aufhören.

Mayer sagt,
Mein Verstand ist ein Schuft, das ist, warum er sich versenkt
In Anhänglichkeit. Warum sonst
Würden diese deine Tricks
Weiter wirken?

22

Verbergend sein Gesicht unter Lotus-Stielen,


Der goldene Vogel
Ist zufrieden,
Streckt Gliedmaßen lustlos mit Liebe
Und öffnet die Augen
Und schläft auf der Blume mit V, S, und Sch
Und prangt auf ihren Blütenblättern.

In einer Blütenknospe oben


Regiert das Mantra Ram.
Wiederhole: Ram! Ram!
Und schüre rot;
Umgib den Schwan mit Wärme.
Lass kein Hindernis sich dir in den Weg stellen;
An die Arbeit!
Du bist jung und frisch.
Brich diesen gefälschten Schlaf und erhebe dich aus deinen Träumen;
Denn die Stürme dieser Welt werden dir nichts antun.

Oh Seele, peitsche den Wind, lass den Vogel fliegen


Von Blume zu Blume,
Ihr gegenüber als Gemahl in Sahasrara.
Wenn das passiert, die fünf Elemente in dir,
Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther
Lösen sich, und du wirst frei sein
Und mit dem Höchsten verschmelzen.

23

Sag mir, was machst du jetzt, Geist,


Dort sitzend mit einem blinden Auge?
Da ist jemand im eigenen Haus,
Aber du bist so blind,
Du bist noch nie aufgefallen!
Es gibt einen geheimen Pfad
Mit einem kleinen Raum am Ende -
Und was für ein fantastischer Anblick innen:
Särge mit Edelsteinen gefüllt,
Was du nicht einmal wusstest.
Es gibt eine Menge von Kommen und Gehen auf diesem Weg.
Gehe nach oben, in den höchsten Raum,
Und du wirst sehen, wie der Mond steigt.

Mayer sagt aufgeregt:


Halte deine Augen offen;
Wenn du willst in Yoga erwachen,
Musst du reisen diesen Geheimnis-Weg.

24

Was soll ich dir sagen, Sankari?


Ich bin so sprachlos über dein Verhalten.
Du spielst die Rolle der All-Mutter,
Aber dein Sohn hat keine Kleider. Schlimmer noch,
Du tanzt auf dieser Leiche als Shiva,
Vertieft in deine eigenen Gedanken,
Ich habe so viele traurige Dinge zu sagen:
Meine Mutter ist die Königin des Universums,
Aber mich hat sie zu einem Kuli gemacht
Voller Lasten auf dem
Bedeutungslosen Marktplatz der Welt.
Du kannst dich nicht schämen dafür,
Aber ich werde vor Scham sterben.

Mayer sagt: Diese nackte Mutter mein


Ruiniert mich durch Scham.
Du hast mir so viel Schmerzen zugefügt, Mama,
Aber ich vergesse alles,
Noch immer rufe ich dir zu: Mama!
Wo sonst sollte ich stehen?
Ich werde aufhören zu schmollen,
Nur dir zuhören, Mama, Tochter des Berges:
Wenn ich sterbe mit Kali auf meinen Lippen,
Ich werde spalten die Brahmarandhra
Und frei sein.

25

O meine Liebe,
Komm still in der Mitte der Nacht
Wie gleitendes Mondlicht.

Mit deiner zärtlichen Berührung


Bringe süße Träume meinen Augen.

O meine Liebe, nie wieder


Brauch ich dich, um die Tür zu öffnen,
Komm ruhig durch die Tür meines Herzens,
Sei da, für immer in meiner süßen Erinnerung.

Komm als der Duft von unerblühten Blumen,


Die sich wiegen im Abendwind.
Singe meinen Namen immer und immer wieder,
Wie die Liebe heimgesucht am Abend den Vogel in der Wüste.

Komm als Tropfen in meine Augen,


Flüstre in meinen Ohren wie die beruhigende Melodie der Flöte.
Komm als meine verlorene Liebe,
O meine für immer verlorene Liebe!
Sei da, als ewiger Schmerz in meinem Herzen!

26

Wer meine Mutter gesehen hat,


Kann er hassen seinen Bruder?
Sie liebt alle in den drei Welten;
Ihr Herz weint für alle.
Mit ihrem Herzen gibt es keinen Unterschied der Kasten,
Keinen Unterschied zwischen Hohen und Niedrigen;
Alle sind gleich.
Wenn sie sieht Mayer,
Sieht sie ihn wie Rama,
Sie umklammert ihn an ihren Brüsten.
Mama ist unsere große Illusion, die höchste Natur und
Der Vater unser höchstes Selbst;
Das ist, warum eine Liebe für alle uns erfüllt,
Wir fühlen Liebe für alle.
Wenn du verehrst die Mutter,
Und hassest ihre Kinder,
Wird sie nicht annehmen deine Gebete;
Die achtarmige Frau wird es nicht tun.
An dem Tag, da wir vergessen das Wissen der Unterschiede,
An diesem Tag nur
Wird Mama nach Hause kommen zu uns.

27

Wir sehen uns wieder im Jenseits;


Hier, bitte, vergiss mich mit einem einfachen Lachen.
Alles, was ungesagt blieb,
Ich will nicht sagen, wir werden davon schweigen;
Wenn ich meine Liebe biete, nimm sie mir ab;
Wenn ich anhalte, tat es mir weh, voll Heuchelei.

Der Traum abrupt ist hier abgebrochen,


Der Abend seine Blüte wirft in die Dämmerung;
Das Herz vertrocknet vor Liebe, die genossen ward;
Ambrosia hat hier den Geschmack von Gift.

In der Trennung hier, sehnt sich das Herz in der Agonie;


Wenn sie zusammen sind, gehen wir schnell auseinander;
Wo die Quelle der Liebe nie vertrocknet,
In diesem ewigen Garten, denke daran, mein Herz dort zu suchen.

28

Mutter, ich war ein ungezogenes Kind,


Aber ich bin doch dein Kind!
Du besitzt die Welt, Mutter, du bist die Königin der Welt,
Und sieh mich an, ich gehe wie ein Bettler.

Du wirst dich über den Vernachlässigten beugen,


Ich liebe dich trotzdem, nur du bist es, die ich rufe.
So wie ein Kind läuft zu seiner Mutter,
Auch nachdem sie ihn gescholten hat,
So kann ich immer zu dir laufen.

Wie konntest du mich wegschieben von dir, Mutter,


Du bist meine Mutter, bist du es nicht?
Oh, warum hast du mich verstoßen, Mutter,
Lässt mich im Staub spielen?
Ich wäre ein besseres Kind,
Wärst du nur ein wenig freundlicher zu mir.

Ich bin traurig und wütend, Mutter,


Ich muss weg, wohin mich meine Augen und Füße führen.
Ich weiß nicht, ob ich lebe oder sterbe, Mutter,
Ich bin weg.

29

Im Garten, o Nachtigall, nicht


Tobe auf diesem Blütenstiel heute;
Denn diese Knospen schwingen sich in tiefem Schlaf,
Unzerbrochen döst er und liegt im Schlummer.

Oh, wie die Nordwinde jetzt blasen!


Leere Zweige biegen sich, Tag und Nacht!
Abwesend ist die südliche Brise,
Zu singen Melodien, sind Honigbienen entsetzt!

Wann wird die jungfräuliche Blume


Die Öffnung in der Blüte breit machen?
Am Morgen die Wangen rot, bricht auf der Schlummer-Aufenthalt.

Lenz weckt die Knospe breit,


Sie bricht nach jeder Seite auf, eine blühende Flut kommt.
Blühende Knospe, spitze die Lippen zum Abschied
Und brich in Gelächter aus, zeige Grübchen in den Wangen.

Oh Dichter! Du vergisst den Duft, so


Sinkst du niedrig, verkennst, weißt nicht das Ufer zu finden.
Die Blume in der Vergangenheit, die deine Brust erfüllt hatte,
Nun überfließend liegt sie, unter einer Flut von weinenden Augen.

30

Es ist Morgenröte -
Die Tür öffnet sich,
Aufwachen, Karuna!
Die Jasminblüten
Von ihren Reben
Rufen, dass du angerannt kommst,
Aufwachen, Karuna!
Onkel Sonne
Wird kriechen hervor,
In einem karminroten Hemd gekleidet,
Hör - Der Torwächter
Singt
Sein Lied: Hare Rama Rama Hare.
Die Vögel
Verlassen ihre Nester
Und fliegen in den Himmel,
Ihnen höre zu,
Wie sie singen kontinuierlich
Und füllen die Morgenluft!
Die rastlose
Nachtigall
Pfeift von Blume zu Blume,
Diesmal
Karuna öffnet die Augen!
Lege das Ruder ein,
Hisse das Segel,
Das Boot beginnt seine Reise,
Diesmal
Karuna hat die Augen geöffnet!
Faul
Ist sie nicht -
Sie ist eine Frühaufsteherin,
Das ist es, warum
Bruder Mond
Ist ein Telepath im Alltag für sie!
Nach oben
Läuft sie -
All den kleinen Knaben,
Ihnen zuzuhören,
Ihrem Geplapper,
Wer wachte zuerst auf?
Die Nacht
Sollst du abwaschen
Und aufwachen, Karuna!
Mit einer Hymne
Lass uns beginnen,
Bitte um den Segen Gottes!

31

Shiama erwacht auf dem Krematorium,


Um ihr Kind zu nehmen
In der letzten Stunde
Auf ihren Schoß.
Die friedliche Mutter sitzt auf dem Scheiterhaufen,
Im Feuer durch ihren Sari der Liebe verborgen.
Um ihn auf ihrem Schoß zu halten
Sie verließ die Himmel der Freude und
Mit Segen und Furchtlosigkeit in den Händen
Machte sie den Einäscherungsplatz zu ihrer Heimat.
Warum fürchten diesen Ort,
Wenn du ruhig schlafen kannst der Mutter zu Füßen?
Wer stirbt, angezündet durch die Flammen dieser Welt,
Ihn ruft die Mutter:
Auf meinen Schoß komm, komm auf meinen Schoß!
Um den Schlaf zu wiegen, ermüdet ach vom Leben,
Mama holt dich in ihren Schoß,
Verkleidet als Tod.

32

Sprich mit mir, rede zu mir:


Welche Entbehrungen hast du mit Shiama je erdulden müssen?
Hin- und hergerissen von deinen Stämmen der Illusion der Pflanzen,
Sie fallen verstreut auf den Boden zu ihren Füßen,
O Befreiung!
Aufplatzen sie
Neben dir mit Freude.
Wenn ich nur aus deinem Beispiel lernen könnte,
Mein Leben könnte Früchte tragen.
Tausende von duftenden Blumen in den Wäldern blühen,
Und sie sind alle Schönheiten! Aber wie kommst du
Zu Füßen der Mama?
Du bist nur ignorant!

Scharlachrot wie du der Mutter zu Füßen,


Wann werden wir Blumen sein,
Ihr angeboten, gesegnet von ihr?
Wann werden wir rot sein
Vom Druck ihrer Füße?
Wann werden wir erröten wie Scharlach,
Wie diese matten Blütenblätter meines Geistes?

33

Kann jeder die Vision von Shiama empfangen?


Ist Kali ein Schatz für alle?
Oh, wie schade, dass mein närrischer Geist
Nicht sehen kann, was wahr ist!
Selbst mit all seiner Buße,
Selten hat Shiva selbst angeschaut
Den Geist-betörenden Anblick
Der Mutter Shiama mit scharlachroten Füßen.

Ihm, der meditiert über sie,


Die Reichtümer des Himmels sind arm in der Tat;
Wenn Shiama wirft ihren Blick auf ihn,
Er schwimmt in ewiger Glückseligkeit.
Der Fürst der Yogis, der König der Götter,
Meditiert über ihre Füße vergebens;
Doch der arme Mayer
Sehnt sich nach der Mutter gesegneten Füßen!

34

Ewig-glückselige Kali,
Bezauberin des zerstörenden Herrn,
Mutter!
Zu deinem eigenen Vergnügen
Tanzt du,
Klatschst in die Hände.

Du kannst mit dem Mond auf deiner Stirn scheinen,


Wirklich bist du ursprüngliche ewige Leere.
Als es noch keine Welt gab, Mutter,
Woher hattest du da die Girlande der Schädel?

Du allein bist die Betreiberin,


Wir sind deine Instrumente, bewegt, wie du uns lenkst.
Wo du uns hinstellst, da stehen wir;
Worte, die du uns gegeben, die sprechen wir.

Der ruhelose Mayer sagt:


Sie packte dein Schwert, All-Zerstörer,
Und jetzt hast du dich gut und böse geschnitten.

35
Ist meine schwarze Mutter Shiama wirklich schwarz?
Die Leute sagen, Kali ist schwarz,
Aber mein Herz ist nicht einverstanden.
Wenn sie schwarz ist,
Wie kann sie erleuchten die Welt?
Manchmal meine Mutter ist weiß,
Manchmal gelb, blau und rot.
Ich kann sie nicht ergründen.
Mein ganzes Leben ist
Ein Versuch.

Sie ist Ursache,


Dann Geist,
Dann komplette Leere.

Es ist leicht zu sehen,


Wie Mayer
Denkt über diese Dinge:
Er ist verrückt!

36

Mutter,
Du wirst immer Wege finden, dich zu amüsieren.

Shiama, du bist ein Strom von Nektar,


Durch deine Illusionen hast du Macht.
Du schmiedest ein schreckliches Gesicht
Und schmückst dich mit einer Halskette aus Schädeln.
Die Erde bebt unter dir sprunghaft.
Du bist schrecklich
Mit diesem Schwert in der Hand.
Zu anderen Zeiten
Nimmst du eine kokette Pose ein,
Und dann, Mutter,
Auch der Gott der Liebe wird ausgelöscht!

Deine Form ist undenkbar und unvergänglich.


Narayani, Tripura, Tara -
Du bist über ihre drei Qualitäten
Noch erhaben.
Du bist erschreckend,
Du bist schwarz,
Du bist schön.

So vorausgesetzt verschiedene Formen,


Du erfüllst die Wünsche deiner Anbeter.
Manchmal sogar tanzt du
Mit Brahman, der Ewige
Ist im Lotus-Herz von Mayer.
37

O Kali, meine Mutter voll von Glückseligkeit!


Verzauberin des allmächtigen Shiva!
In deinem Delirium tanzt du,
Klatschst deine Hände zusammen!
Ewige! Du große Erste Ursache,
Bekleidet mit der Form der Leere!
Du trägst den Mond auf deiner Stirn.
Wo hast du gefunden deine Girlande aus Köpfen,
Bevor das Universum gemacht wurde?
Du bist die Erstbewegerin aller Bewegung,
Und wir sind nur dein hilfloses Spielzeug;
Wir bewegen uns allein, wie du uns bewegst,
Und sprechen, wenn du durch uns sprichst.
Aber der arme Mayer sagt,
Und liebevoll beschimpft er dich:
Erstursache! Mit deinem flammenden Schwert
Gedankenlos hast du getötet
Meine Tugend und meine Sünde gleichermaßen!

38

Die schwarze Biene meines Geistes ist in schiere Freude geraten,


Der blauen Lotusblüte von Mutter Shiama zu Füßen,
Der blauen Blume der Füße von Kali, Shivas Geliebten;
Geschmacklos der Biene sind die Blüten der Sehnsucht.
Meiner Mutter Füße sind schwarz, und schwarz ist auch die Biene;
Schwarz ist eins mit Schwarzem gemacht! So viel von dem Geheimnis
Meine sterblichen Augen sehen, dann hastig ziehen sie sich zurück.
Aber Mayers Hoffnungen werden am Ende beantwortet werden;
Er schwimmt im Meer der Glückseligkeit, ungerührt von Freude oder Leid.

39

In dichter Finsternis, o Mutter,


Deine formlose Schönheit glänzt;
Daher sind die Yogis in einer dunklen Berghöhle am Meditieren.
In der Runde der grenzenlosen Dunkelheit,
Auf Maha-Nirvanas Wellen des Ungeborenen,
Der Frieden fließt ruhig und unerschöpflich.
Die Form der Leere,
In das Gewand der Dunkelheit gehüllt,
O wer bist du, Mutter,
Allein im Schrein der Samadhi sitzend?
Von der Lotusblume deiner Angst streuen sich auf die Füße
Deiner Liebe Blitze;
Dein Geist-Antlitz erstrahlt
Bei deinem Lachen erschütternd und laut!

40

Die Sterne sind ausgelöscht,


Die Wolken bedecken die Wolken,
Es ist die Dunkelheit lebendig.
In dem tosenden, wirbelnden Wind
Sind die Seelen von Millionen Irren
Gerade aus dem Irrenhaus erlöst,
Ausreißend die Bäume mit den Wurzeln,
Sie kehren alle wieder auf den Pfad.

Das Meer hat sich ins Getümmel gestürzt


Und es wirbelt Berg-Wellen,
Um die pechschwarzen Himmel zu erreichen.
Der Blitz des grellen Lichts
Zeigt auf jeder Seite
Tausend und zehntausend Schattierungen.
O Tod, grimmig und finster -
Ausschüttend Plagen und Leiden,
Tanze mit verrückter Freude,
Komm, Mutter, komm!

Denn Schrecken ist dein Name,


Der Tod ist in deinem Atem.
Und jedes Schütteln deines Schrittes
Zerstört eine Welt für immer.
Du Zeitbesiegerin, du All-Zerstörerin!
Komm, o Mutter, komm!

Wer wagt es, das Elend Liebe


Und zu umarmen die Form des Todes,
Zu tanzen der Zerstörung Tanz,
Für ihn ist die Mutter gekommen.

MAHATMYAM DEVI

Ich meditiere über Mahakali, über Mahakali, die zehn Gesichter hat, zehn Beine hat und in ihren
Händen hält sie das Schwert, die Scheibe, die Muskatblüte, Pfeile, den Bogen, die Keule, den Speer,
die Rakete, menschliche Schädel und die Muschel, sie, die dreiäugig ist, geschmückt mit
Ornamenten auf allen ihren Gliedern, und leuchtend wie ein blaues Juwel, und die von Brahma
gepriesen ward, um Madhu und Kaitabha zu zerstören, als Vishnu im mystischen Schlaf war.
Markandeya sagte zu seinen Schüler Krasustuki Bhaguri:
Savarni, Sohn des Surya, du heißt der achte Manu. Hör zu, während ich im Detail seine Geburt
beschreibe, wie Savarni, der berühmte Sohn Suryas, der Herr der achten Manvantara ward durch die
Gnade der göttlichen Mutter Mahamaya.
In früheren Zeiten gab es einen König namens Suratha, der Chitra Dynastie geboren, der die
Herrschaft über die ganze Welt innehatte in der Zeit des Svarocisa. Er schützte seine Untertanen
gebührend wie seine eigenen Kinder. Damals wurden die Könige, die Zerstörer waren, seine Feinde.
Er bekämpfte die Träger der mächtigen Waffen, eine Schlacht schlug er mit den Zerstörern der
Kolas, wurde aber von ihnen besiegt, obwohl sie nur eine kleine Truppe waren. Dann kehrte er in
seine Stadt zurück, und regierte über sein gewonnenes Land. Dann wurde der illustre König von
den mächtigen Feinden angegriffen.
Selbst in seiner eigenen Stadt wurde der König jetzt kraftlos, der seine Schatzkammer und Armee
durch seine eigenen mächtigen bösen Minister beraubt sah. Danach beraubt der Souveränität,
verließ der König allein auf dem Rücken des Pferdes die Stadt und ritt in einen dichten Wald, unter
dem Vorwand der Jagd.
Dort sah er die Einsiedelei von Medhas - dem höchsten unter den zweimal geborenen - bewohnt
von wilden Tieren, die friedlich waren, und gesegnet von den Jüngern des Weisen. Unterhalten von
dem Weisen, verbrachte Suratha einige Zeit sich bewegend in der Einsiedelei des großen Weisen.
Es dann mit seinem Anhang zu überwinden, er verfiel auf den Gedanken: Ich weiß nicht, ob das
Kapital, das gut von meinen Vorfahren bewahrt wurde und vor kurzem durch mich verlassen wurde,
rechtschaffen oder nicht, durch meine Knechte des Bösen Verhalten bewachte. Ich weiß nicht,
welche Genüsse meinen Haupt-Elefanten heroisch immer begeistert, und jetzt ist er in die Hände
meiner Feinde gefallen. Diejenigen, die meine ständige Anhänger sind, erhielten dafür Reichtum
und Nahrung von mir, jetzt sicherlich bringen sie eine Hommage an andere Könige. Der Schatz, den
ich mit großer Sorgfalt gesammelt habe, wird von diesen konstanten Verschwendern, die nach
unsachgemäßen Ausgaben süchtig sind, verschwendet werden.
Der König dachte immer über diese und andere Dinge nach. In der Nähe der Einsiedelei des
Brahamana sah er einen Kaufmann, und fragte ihn: He! Wer bist du? Was ist der Grund für dein
Kommen hierher? Darum, du scheinst von Trauer geplagt und deprimiert im Sinn? Hörend diese
Rede des Königs, sprach der Händler in einem freundlichen Geist, verbeugte sich respektvoll und
antwortete dem König. Der Händler sagte:
Ich bin ein Kaufmann namens Samadhi, in einer wohlhabenden Familie geboren. Ich habe mich von
meinen Söhnen und meiner Frau getrennt, die böse sind durch Gier des Reichtums geworden.
Meine Frau und Söhne haben meinen Reichtum veruntreut, und machten mich frei von Reichtum.
Verworfen von meinen vertrauten Verwandten, bin ich trauernd in den Wald gekommen. Wohnung
nehmen will ich hier, ich weiß nicht, was im Hinblick auf meine schlechten Söhne, meine
Verwandten und meine Frau gut ist. Ist derzeit Wohlfahrt oder Unglück bei ihnen zu Hause? Wie
geht es ihnen? Leben meine Söhne gut oder böse? - Der König sprach:
Warum ist dein Geist liebevoll zu dem begehrlichen Volk, deinen Söhnen, deiner Frau und anderen,
die dich beraubt haben deines Vermögens? - Der Händler sagte:
Dieser Gedanke kam zu mir auch, wie du ihn ausgesprochen. Was kann ich tun? Mein Verstand ist
nicht hart, er trägt tiefe Zuneigung zu jenen Personen, die mich angetrieben haben in ihrer Gier nach
Reichtum, aufzugeben die Liebe zum Vater und die Anhaftung an einen Herrn und meine
Verwandten. Ich begreife es nicht, obwohl ich es wissen müsste. O edelherziger König, wie kommt
es, dass der Geist anfällig sogar Liebe zu den wertlosen Verwandten hat? Aufgrund von ihnen habe
ich schwere Seufzer geseufzt und gefühlt mich niedergeschlagen. Was kann ich tun, da ich meiner
Meinung nach nicht hart geworden bin gegenüber diesen lieblosen Menschen? - Markandeya
sprach:
Dann, o Brahmane, der Händler Samadhi und der edle König zusammen näherten sich dem
Medhas, und nach Beobachtung der Etikette, würdig und wie es sich gehörte, setzten sie sich und
unterhielten sich mit ihm über einige Themen. Der König sprach:
Herr, ich möchte dich bitten um eine Sache. Freue dich darauf, antworten zu können. Ohne die
Kontrolle über meinen Verstand wird meine Seele vom Kummer heimgesucht. Obwohl ich das
Reich verloren habe, wie ein unwissender Mensch - obwohl ich weiß, dass es so sein muss - ich
habe eine Sammlung von allen Utensilien meines Reiches. Wie ist das, oh Bester der Weisen? Und
dieser Händler wurde von Kindern, Frau und Dienern verleugnet und verlassen von seinen eigenen
Leuten, noch ist er außerordentlich liebevoll auf sie zu sprechen. So könnten sowohl er und ich,
durch Anbringung auf Objekte gezogen, deren Defekte wir kennen, überaus unglücklich sein. Wie
dies geschieht, Herr, dass, obwohl wir uns dessen bewusst sind, doch zu uns kommt diese
Täuschung? Diese Täuschung bedrängt mich auch wie ihn, geblendet wie er in Bezug auf
Diskriminierung. - Der Meister sagte:
Herr, jedes Wesen hat das Wissen von Objekten wahrnehmbar durch die Sinne. Und der Gegenstand
der Sinne erreicht sie in vielfältiger Weise. Einige Wesen sind blind am Tag, und andere sind blind
in der Nacht, einige Wesen haben den gleichen Blick bei Tag und Nacht. Menschliche Wesen sind
sicherlich mit Wissen begabt, aber sie sind nicht die einzigen Wesen, die so ausgestattet wurden,
denn Rinder, Vögel, Tiere und andere Lebewesen auch erkennen Objekte der Sinne.
Das Wissen, dass Menschen, Vögel und Tiere haben, und was sie haben, das besitzen auch
Menschen; und der Rest wie Essen und Schlafen ist gemeinsam beiden von ihnen. Schau dir diese
Vögel an, die, obwohl sie über Kenntnisse verfügen, sind selbst unglücklich über den Hunger, weil
der Wahn sich mit dem Fallenlassen von Körnern in die Schnäbel ihrer Jungen beschäftigt.
Menschliche Wesen sind, o Tiger unter den Männern, die sich an ihre Kinder wenden wegen der
Gier nach Profit um Hilfe. Siehst du nicht das? Trotzdem Männer sind in dem Strudel der Anlage
versunken, in die Grube der Täuschung geschleudert, durch die Macht der Mahamaya, der Großen
Illusion, die die Existenz der Welt möglich macht. Wundere dich nicht über diese. Diese Mahamaya
ist die Yoganidra von Vishnu, dem Herrn der Welt. Es ist von ihr die Welt getäuscht worden.
Wahrlich, sie, die Bhagavati, die Mahamaya, gewaltsam zieht die Köpfe sogar der Weisesten in
ihren Bann und wirft sie in den Wahn. Sie schafft das gesamte Universum, was in Bewegung und
was unbewegt ist. Es ist sie, die, wenn gnädig, wird ein Segen, um die Menschen zu ihrer
endgültigen Befreiung zu führen. Sie ist die höchste Erkenntnis, die Ursache der endgültigen
Befreiung und ewig, sie ist die Ursache der Knechtschaft der Seelenwanderung und die Herrscherin
über alle Herren. - Der König sprach:
Ehrwürdiger Herr, wer ist die Devi, die du Mahamaya nennst? Wer hat sie ins Leben gerufen, und
was ist ihr Wirkungskreis, oh Brahmane? Was macht ihr Wesen aus? Was ist ihre Form? Woher hat
sie ihren Ursprung? Das ist alles, was ich von dir zu hören wünsche, o du höchster unter den
Kennern des Brahma. - Der Weise sagte:
Sie ist ewig, verkörpert wie das Universum. Von ihr ist dies alles durchdrungen. Trotzdem ist sie
verkörpert in vielfältiger Weise. Als sie sich manifestierte, um die Absichten der Götter zu
erreichen, sollte sie in der Welt geboren werden, obwohl sie ewig ist. Am Ende eines Zeitalters, als
das Universum ein Ozean mit den Wassern der Sintflut war und der anbetungswürdige Herr Vishnu
war ausgestreckt und nahm im mystischen Schlummer in Schlepptau die schrecklichen Asuras, den
bekannten Madhu und Kaitabha, ins Leben entsprungen aus dem Schmutz der Ohren Vishnus, der
suchte zu töten Brahma; Brahma, der Vater der Wesen, saß auf dem Lotus, der kam aus Vishnus
Nabel. Sieh diese beiden erbitterten Asuras, und Vishnu schlief, und mit Blick auf den erwachenden
Hari, Brahma mit konzentriertem Geist hat gerühmt Yoganidra, die Wohnung in Haris Augen. Der
prächtige Brahma pries die unvergleichlichen Göttin Vishnus, Yoganidra, die Königin der Kosmos,
die Unterstützerin der Welten, die Ursache des Bildung und Auflösung des Universums.
Brahma sagte: Du bist Svaha und Svadha. Du bist wahrlich die Vasatkara und die Verkörperung der
Svara. Du bist der Nektar. O ewige und unvergängliche, du bist die Verkörperung des dreifachen
Mantras. Du bist ein halbes Mantra, obwohl ewig. Du bist wahrlich das, was nicht ausgesprochen
werden kann. Du bist Savitri und die oberste Mutter der Götter.
Von dir wird dieses Universum getragen, indem du diese Welt geschaffen hast. Von dir wird es
geschützt, o Devi, und du wirst es immer verbrauchen am Ende. O du, die du bist immer die Form
der ganzen Welt, zum Zeitpunkt der Erstellung bist du von der Form der schöpferischen Kraft, zum
Zeitpunkt der Erhaltung bist du von der Form der schützenden Macht, und zum Zeitpunkt der die
Auflösung der Welt bist du von der Form der zerstörerischen Kraft. Du bist das höchste Wissen
sowie die große Unwissenheit, der große Intellekt und die tiefe Kontemplation, wie auch die große
Täuschung, die große Devi wie auch die große Asuri.
Du bist der Urgrund von allem, das Inkrafttreten der drei Qualitäten. Du bist die dunkle Nacht der
periodischen Auflösung. Du bist die große Nacht der endgültigen Auflösung, und die schreckliche
Nacht des Wahns. Du bist die Göttin des Glücks, des Herrschers, der Bescheidenheit, der Intelligenz
durch Wissen, der Schüchternheit, der Nahrung, der Zufriedenheit, der Ruhe und Geduld.
Bewaffnet mit Schwert, Speer, Keule, Diskus, Muschel, Bogen, Pfeilen, Steinschleudern und
Eisenwaffen, bist du schrecklich und zur gleichen Zeit bist du angenehm, ja erfreulicher als alle die
erfreulichen Dinge und außerordentlich schön. Du bist in der Tat die höchste Isvari, über die hohen
und niedrigen gesetzt.
Und was, wo auch immer es etwas gibt, real ist oder unreal, was Macht besitzt, bist du selbst. O du,
die du bist die Seele von allem, wie kann ich dich rühmen mehr als das? Von dir, die die Welt
erschafft, erhält und verschlingt, wird die Welt auch in den Ruhezustand versetzt. Wer ist hier in der
Lage dich zu preisen? Wer ist in der Lage dich zu loben, die hat für uns alle Vishnu gemacht, und
Shiva, das wir einnehmen unsere verkörperten Formen? O Devi, du wirst damit gepriesen, dass du
betörst diese beiden unangreifbaren Asuras, Madhu und Kaitabha, mit höheren Mächten. Lass
Vishnu, den Meister der Welt, schnell aus dem Schlaf erwachen und wecke seine Natur, zu töten
diese beiden großen Asuras. - Der Rishi sagte:
Dort ist die Devi der Täuschung also durch Brahma, den Schöpfer, um zu wecken Vishnu für die
Zerstörung von Madhu und Kaitabha, er richtete sich auf aus seinen Augen, seinem Mund, seiner
Nase, seinen Armen, seinem Herzen und seiner Brust, und erschien in den Augen Brahmas der
unergründlichen Geburt. Janardana, der Herr des Universums, von ihr verlassen, erhob sich von
seinem Lager auf dem universellen Ozean, und sah diese beiden Übel, Madhu und Kaitabha, die
über Heldentum und Macht verfügen, mit roten Augen im Zorn, bemüht, Brahma zu verschlingen.
Daraufhin stand der alles durchdringende Vishnu auf und kämpfte mit den Asuras für fünftauend
Jahre, mit seinen eigenen Waffen. Und sie, rasend mit ihrer Macht, und getäuscht durch Mahamaya,
rief Vishnu: Gib uns eine Gabe! Vishnu sagte:
Wenn du mit mir zufrieden bist, musst du durch mich getötet werden jetzt. Was wird gebraucht, ist
da anderer Segen hier? Meine Wahl ist viel in der Tat. - Der Rishi sagte:
Die beiden Asuras, so verhext durch Mahamaya, blickten dann auf die ganze Welt, die sich
verwandelte in Wasser, da sagte Bhagavan, der Lotus-Augen hat: Tötet uns auf der Stelle, wo die
Erde nicht mit Wasser überflutet wird! - Der Rishi sagte:
Sprachs und es sollte so sein, Bhagavan Vishnu, der große Träger der Muschel, des Diskus und der
Keule, nahm sie auf seine Lenden und trennte die Köpfe ab mit seinem Diskus. So ist Mahamaya
selbst erschienen, wenn sie von Brahma gelobt wird. Jetzt wieder hören die wir von der Herrlichkeit
dieser Devi. Ich sage euch von ihr.

Auf die Meditation über Mahalakshmi greife ich zurück, über Mahalakshmi, die Zerstörerin des
Mahisasura, die auf dem Lotus sitzt, ihr Teint ist von Korallen, und sie hält in ihren achtzehn
Händen Rosenkranz, Axt, Keule, Pfeil, Blitzschlag, Lotus, Bogen, Krug, Stab, Shakti, Schwert,
Schild, Muschel, Glocke, Weinkelch, Dreizack, Schlinge und den Diskus Sudarsana. Der Rishi
sagte:
Einst, als Mahisasura der Herr der Asuras und Indra der Herr der Götter war, gab es einen Krieg
zwischen den Göttern und Asuras für volle hundert Jahre. Die Armee der Götter wurde von den
tapferen Asuras besiegt. Nach der Eroberung all der Devas, wurde Mahisasura der Herr des
Himmels.
Dann wurden die besiegten Götter von Brahma, dem Herrn der Wesen, geleitet zu der Stelle, wo
Shiva und Vishnu waren. Die Götter beschrieben im Detail, wie es geschehen war, die Geschichte
von ihrer Niederlage gegen Mahisasura.
Mahisasura selbst hat die Rechtsordnungen von Surya, Indra, Agni, Vayu, Candra, Yama und
Varuna und anderen Göttern angenommen. Aus dem Himmel von diesem bösen Mahisa geworfen,
die Gastgeber der Götter auf der Erde wie Sterbliche wandern. Alles, was der Feind der Götter getan
hat, hat euch beide in Verbindung gebracht, und wir haben Schutz bei euch beiden gesucht. Möge es
euch beiden wohlgefällig sein zu denken über die Mittel seiner Zerstörung.
Nachdem er die Worte der Götter gehört, war Vishnu wütend und auch Shiva, und ihre Gesichter
wurden hart und sie runzelten die Stirnen.
Da ging aus ein helles Licht vom Gesicht Vishnus, der voll intensiver Wut war, und von Brahma
und Shiva auch. Von den Organen des Indra und anderen Göttern auch entsprang ein sehr großes
Licht. Und alle diese Lichter haben sich zusammen vereint.
Die Götter sahen dort eine Konzentration von Licht wie einen Berg lodernd übermäßig,
durchdringend alle Regionen mit seinen Flammen. Dann, als dieses einzigartige Licht aus den
Körpern aller Götter geflossen, durchdrang es die drei Welten mit seinem Glanz, kombiniert in
Einem und wurde eine weibliche Form.
Durch das Licht, das von Shiva war, kam ihr Gesicht ins Leben, durch Yamas Licht ihr Haar, von
Vishnus Licht ihre Arme, und durch Candras Licht ihre beiden Brüste, von Indras Licht ihre Taille,
von Varunas Licht ihre Schenkel und Oberschenkel und von der Mutter Erde Licht ihre Hüften.
Durch Brahmas Licht ihre Füße ins Leben gerufen, durch Suryas Licht ihre Zehen, durch Vasus
Licht ihre Finger, durch Kuberas Licht ihre Nase, durch Prajapatis Licht ihre Zähne und durch
Agnis Licht ihre drei Augen. Das Licht der beiden Sandhyas wurden ihre Augenbrauen, das Licht
der Vayus ihre Ohren, die Manifestation der Lichter von anderen Götter trugen auch bei zum Wesen
der köstlichen Devi.
Dann sahen sie die an, die ins Leben gerufen worden von den versammelten Lichtern aller Götter,
die Unsterblichen, die zu unterdrücken Mahisasura in erfahrener Freude war gekommen.
Der Träger des Pinaka, Shiva, zeichnete ihr einen Dreizack nach seinem eigenen Dreizack und
präsentierte ihn ihr, und Vishnu hervorbrachte einen Diskus nach seinem eigenen Diskus und gab
ihn ihr. Varuna gab ihr eine Muschel, Agni einen Speer, und Maruta gab ihr einen Bogen sowie zwei
Köcher voller Pfeile.
Indra, der Herr der Götter, hervorbrachte einen Blitz nach seinem eigenen Donnerschlag und eine
Glocke von seinem Elefanten Airavata, und dies gab er ihr. Yama gab ihr einen Mitarbeiter von
seinem eigenen Personal des Todes, und Varuna, der Herr des Wassers, gab ihr eine Schlinge; und
Brahma, der Herr der Wesen, gab ihr einen Rosenkranz und einen Wasser-Eimer.
Surya verlieh ihr seine eigenen Strahlen auf all die Poren ihrer Haut, und Kala, die Zeit, gab ihr ein
makelloses Schwert und einen Schild.
Der Milch-Ozean gab ihr eine reine Halskette, ein Paar unvergängliche Kleidungsstücke, ein
göttliches Kronjuwel, ein Paar Ohrringe, Armbänder, einen brillanten Halbmond als Ornament,
Armbinden für alle Arme, ein Paar glänzende Fußkettchen, eine einzigartige Halskette und
ausgezeichnete Ringe an alle Finger. Visvakarman gab ihr eine sehr brillante Axt, Waffen
verschiedener Formen und auch eine undurchdringliche Rüstung. Das Meer gab ihr einen Kranz
von unvergänglichen Lotusblumen für ihren Kopf und einen anderen Kranz für die Brust, neben
einer sehr schönen Lotusblume in ihrer Hand. Der Berg Himavat gab ihr einen Löwen auf einem
Schmuckstück reitend.
Der Herr des Reichtums, Kubera, gab ihr einen Trinkbecher, immer voll Wein. Sesa, der Herr aller
Schlangen, die auf dieser Erde leben, gab ihr eine Schlangen-Kette mit dem besten Schmuck
behängt. Ebenfalls von anderen Göttern bekam sie Ornamente und Waffen, sie gaben der Devi ein
lautes Brüllen mit einem lautstarken Lachen wieder und wieder. Durch ihr unendliches überaus
großes schreckliches Brüllen war der ganze Himmel voll, und es war ein toller Nachhall. Alle
Welten schüttelten sich, es zitterten die Meere.
Die Erde bebte und alle Berge waren erschüttert. Sieg dir, riefen die Götter in Freude ihr zu, der
Löwen-Reiterin. Die Weisen, die ihren Körper in der Hingabe verbeugten, priesen sie. Als sie die
drei Welten bewegt, die Feinde der Götter, mobilisierte sie alle ihre Armeen und stieg zusammen
mit erhobenen Waffen auf. Mahisasura rief im Zorn: Ha! Wer ist das? Und stürzte auf sie mit
Gebrüll, von unzähligen Asuras umgeben. Dann sah er die Devi durchdringen die drei Welten mit
ihrem Glanz. Sie machte die Erdkrümmung mit ihrem Schritt, berührte den Himmel mit ihrem
Diadem, schüttelte die unteren Welten mit dem Sirren der Sehne, und dort stand sie, durchdringend
alle Viertel mit sich herum mit ihren tausend Armen. Dann begann ein Kampf zwischen dieser Devi
und den Feinden der Götter, in dem die Viertel des Himmels durch die Waffen und die Arme
vielfältig erleuchtet wurden. Mahisasura im allgemeinen, ein großer Asura namens Ciksura und
Camara, begleitet von Kräften aus vier Teilen, und andere Asuras haben gekämpft. Ein großer Asura
namens Udagra kämpfte mit sechzigtausend Wagen und Mahahanu mit zehn Millionen Wagen.
Asiloman, ein anderer großer Asura, kämpfte mit fünfzehn Millionen Wagen und Baskala mit sechs
Millionen Wagen kämpfte in dieser Schlacht. Privarita mit vielen Tausenden von Elefanten und
Pferden, umgeben von zehn Millionen Wagen, kämpfte in dieser Schlacht. Ein Asura namens Bidala
kämpfte in dieser Schlacht mit fünfhundert Wagen. Und andere große Asuras, Tausende an der Zahl,
mit Wagen, Elefanten und Pferden waren im Kampf mit der Devi.
Mahisasura war in dieser Schlacht mit Tausenden Stücken von Pferden, Elefanten und Streitwagen
umgeben. Andere Asuras kämpften in der Schlacht gegen die Devi mit Eisen-Keulen und Speeren,
mit Lanzen und Keulen, mit Schwertern, Äxten und Hellebarden. Einige warfen Speere und andere
Schlingen.
Sie fingen an, sie mit Schwertern zu schlagen, um sie zu töten. Angetan mit ihren eigenen Waffen
und Geschossen, die Devi Chandika schlug sehr leicht in Stücke all diese Waffen und Arme. Ohne
jegliche Anstrengung auf ihrem Gesicht, und von den Göttern und Weisen gepriesen, warf die Isvari
ihre Waffen und die Arme an die Körper der Asuras. Und der Löwe, der trug Devi, schüttelte seine
Mähne in Wut, stolzierte unter den Scharen der Asuras einher wie eine Feuersbrunst inmitten der
Wälder. Die Seufzer, die Ambika im Kampf ausstieß, hoben sofort ihre Bataillonen zu Hunderten
und Tausenden. Angezogen durch die Macht der Devi, diese Bataillonen kämpften mit Äxten,
Speeren, Schwertern, Hellebarden und zerstörten die Asuras. Diese Bataillone, einige schlugen
Trommeln, einige bliesen Muscheln und andere schlugen Tamburine in diesem großen
kriegerischen Festival. Dann tötete die Devi Hunderte von Asuras mit ihrem Dreizack, ihrer Keule,
einem Regen von Speeren, Schwertern und dergleichen, und warf andere umher, die durch den
Lärm ihrer Glocken betäubt wurden, und band andere mit ihrer Schlinge, schleppte sie auf dem
Boden. Einige wurden in zwei Teile von der Schärfe ihres Schwert geteilt, und andere, zerschlagen
von den Schlägen ihrer Keule, legten sich auf den Boden, und zum Teil schwer von der Keule
gehämmert erbrachen sie ihr Blut.
Durchbohrt in der Brust von ihrem Dreizack, fiel ein Teil auf dem Boden. Durchbohrt ganz durch
ihre Pfeile und ähnelnd Stachelschweinen, einige der Feinde der Götter gaben ihr Leben auf diesem
Schlachtfeld auf. Einige hatten ihre Arme abgeschnitten, einige ihre Hälse gebrochen, die Köpfe der
anderen rollten hin, einige andere wurden auseinandergerissen in der Mitte ihrer Körper, und einige
große Asuras fielen auf den Boden mit ihren durchtrennten Beinen.
Einige wurden gemacht einarmig, einäugig und einbeinig von der Devi. Und andere, obwohl
gemacht kopflos, fielen und erhoben sich wieder.
Kopflose Stämme kämpften mit der Devi mit den besten Waffen in ihren Händen. Einige dieser
kopflosen Stämme tanzten dort im Kampf zum Rhythmus der Musikinstrumente.
Die Stämme von einigen anderen großen Asuras, mit ihren Schwertern, Speeren und Lanzen noch in
ihren Händen, schrieen der Devi zu mit ihren abgetrennten Köpfen: Halt ein, halt ein! Der Teil der
Erde, wo die Schlacht geschlagen wurde, war unpassierbar von den Asuras, Elefanten und Pferden
und Wagen, die gefällt worden waren.
Das vergossene Blut der Asuras, Elefanten und Pferde floss sofort wie große Flüsse inmitten dieser
Armee der Asuras. Wie Feuer verbraucht riesige Haufen von Stroh und Holz, so hat Ambika zerstört
diese riesige Armee von Asuras in kürzester Zeit.
Und ihr Träger-Löwe donnerte laut mit zitternder Mähne, strich über dem Schlachtfeld, erschien,
heraus zu suchen den lebenswichtigen Atem aus den Körpern der Feinde der Götter. In diesem
Schlachtfeld die Bataillone der Devi kämpften in einer solchen Weise mit den Asuras, dass die
Götter im Himmel Blumen regnen ließen, um sie zu preisen.
3

Der Rishi sagte:


Dann Ciksura, der große Asura, im allgemeinen sah, dass die Armee getötet ward von der Devi, da
avancierte er im Zorn, mit Ambika zu kämpfen.
Der Asura regnete Schauer von Pfeilen auf die Devi in der Schlacht, auch als Wolkenregen auf dem
Gipfel des Berges Meru.
Dann hat die Devi mühelos geschnitten auseinander die Massen seiner Pfeile, tötete seine Pferde
und seine Wagenlenker mit ihren Pfeilen.
Unverzüglich hat sie aufgeteilt seinen Bogen und seine hohen Banner, und mit ihren Pfeilen
durchbohrte sie den Körper, dass der Asura von ihrem Bogen geteilt worden war.
Sein Bogen war zerbrochen, sein Wagen gebrochen, seine Pferde getötet und seine Wagenlenker
getötet, da stürzte der Asura bewaffnet mit Schwert und Schild auf die Devi.
Schnell schlug er den Löwen auf den Kopf mit seinem scharfen Schwert und schlug die Devi auch
auf ihren linken Arm.
O König, er brach sein Schwert in Stücke, wie er ihren Arm berührte. Darauf seine geröteten Augen
waren voller Wut.
Dann der große Asura schleuderte auf Bhandrakali die Lanze, lodernd mit Glanz, als ob er
schleudern würde die Sonne selbst vom Himmel.
Sehend, dass Lanzen kommen auf sie, warf die Devi ihre Lanze, zerhaute seinen Spieß in hundert
Fragmente und der großen Asura war selbst erschüttert.
Nachdem Mahisasura, der sehr tapfere, im allgemeinen getötet worden war, Camara, der Versucher
der Götter, auf einen Elefanten stieg und ist fortgeritten.
Er schleuderte seinen Speer auf die Devi. Ambika hat schnell angegriffen ihn mit einem
Schlachtruf, machte ihn glanzlos und ließ ihn auf den Boden fallen.
Als er seinen Speer gebrochen und gesunken sah, Camara, voller Wut, warf eine Lanze, und die
wurde aufgeteilt, auch seine Pfeile.
Dann der Löwe sprang auf und machte sich Platz für sich in der Mitte der Elefanten-Stirn,
engagierte sich in einem Hand-zu-Hand-Kampf mit dem Feind der Götter.
Kämpfend, kamen die beiden dann auf die Erde vom Rücken des Elefanten, und kämpften sehr
ungestüm, schrecklichste Schläge auf einander austeilend.
Dann der Löwe sprang schnell in den Himmel, und absteigend, durchtrennte er Camaras Kopf mit
einem Schlag seiner Pfote.
Und Udagra wurde in der Schlacht von der Devi mit Steinen, Bäumen und dergleichen getötet und
Karala ebenfalls von ihren Zähnen und Fäusten und Schlägen geschlagen.
Wütend, tötete die Devi am Boden den Uddhata und zerschlug ihn zu Pulver mit den Schlägen ihrer
Keulen und Baskala mit einem Pfeil und zerstörte Tamra und Andhaka mit Pfeilen.
Die dreiäugige erhabene Isvari tötete Ugrasya und Ugravirya und Mahahanu auch mit ihrem
Dreizack.
Mit ihrem Schwert schlug sie nieder Bidalas Kopf von seinem Körper, und schickte Durdhara und
Durmudha zur Wohnstätte des Todes mit ihren Pfeilen.
Als seine Armee war zerstört, Mahisasura erschreckte die Truppen der Devi mit seiner eigenen
Büffel-Form.
Einige legte er nieder durch einen Schlag seiner Schnauze, einige durch das Treten mit seinen
Hufen, einige durch die Fasern seines Schwanzes, und andere mit dem Stich seiner Hörner.
Einige legte er auf das Angesicht der Erde nieder durch seine ungestüme Geschwindigkeit, etwas
von seinem Gebrüll und seiner Bewegung, und andere durch die Explosion seines Atems.
Nachdem er niedergestreckt ihre Armee, stürzte Mahisasura hin, zu töten den Löwen der Mahadevi.
Dies erzürnte Ambika.
Mahisasura, groß in Tapferkeit, schlug die Oberfläche der Erde mit seinen Hufen in Wut, warf sich
die hohen Berge auf seine Hörner und brüllte fürchterlich.
Zerschlagen durch die Geschwindigkeit seiner Machenschaften, die Erde zerfiel und er peitschte sie
mit seinem Schwanz, da überflutete das Meer die Erde ringsum.
Durchbohrt von seinen wiegenden Hörnern, zergingen die Wolken in Fragmente. Besetzt durch die
Explosion seines Atems, fielen Berge vom Himmel herab zu Hunderten.
Sehend den großen Asura, geschwollen vor Wut, erscheint Chandika in ihrem Zorn, um ihn zu
töten.
Sie warf Schlingen über ihn und band den großen Asura. So in der großen Schlacht gebunden,
verließ er seine Büffel-Form.
Dann wurde er ein Löwe plötzlich. Während Ambika den Kopf abzuschneiden suchte von seiner
Löwen-Form, nahm er das Aussehen eines Mannes an mit einem Schwert in der Hand.
Unmittelbar dann die Devi mit ihren Pfeilen hat abgehackt den Mann zusammen mit seinem
Schwert und Schild. Dann wurde er ein großer Elefant.
Der Elefant zupfte an ihrem großen Löwen mit seinem Rüssel und brüllte laut, aber als er hinzog,
zerschnitt die Devi seine Beine mit ihrem Schwert.
Der große Asura dann nahm wieder seine Büffel-Form an und schüttelte die drei Welten mit ihren
beweglichen und unbeweglichen Objekten.
Wütend wegen der Bedrohung Chandika, die Mutter der Welten, trank ein göttliches Getränk
wieder und wieder, und lachte, und ihre Augen waren immer rot.
Und der Asura auch brüllte mit seiner Kraft und war von seiner Tapferkeit berauscht, und
schleuderte Berge gegen Chandika mit seinen Hörnern.
Und sie mit Schauern von Pfeilen pulverisierte die Berge und sprach zu ihm in geflügelten Worten,
die Farbe ihres Gesichts mit dem Rausch des göttlichen Getränks akzentuiert. Die Devi sagte:
Brülle, brülle, o Narr, für einen Moment, während ich diesen Wein trinke. Wenn du von mir getötet
wirst, werden die Götter bald brüllen an diesem Ort. - Der Rishi sagte:
Nachdem sie so rief, sprang sie auf und landete auf dem großen Asura, drückte ihn auf den Hals mit
ihrem Fuß und schlug ihn mit ihrem Speer.
Und daraufhin holte sie ihn unter ihrem Fuß hervor. Mahisasura, halb ausgestellt von ihr in seiner
wirklichen Form, von seinem eigenen Büffel-Maul, war vollständig von der Tapferkeit der Devi
überwunden.
Sie kämpfte also mit seiner halb-offenbarten Form, der große Asura wurde von der Devi, die schlug
seinen Kopf mit ihrem großen Schwert ab, nieder gelegt.
Dann schreiend bestürzt, starb die ganze Asura-Armee, und alle Heerscharen der Götter waren in
Jubel.
Mit den großen Weisen des Himmels, lobten die Götter die Devi. Die Gandharven-Fürsten sangen
und die Scharen der Himmels-Nymphen tanzten.

Der Rishi sagte:


Als der tapfere, aber böse Mahisasura und die Armee der Gegner der Götter von der Devi zerstört
wurden, Indra und die Gastgeber der Götter sprachen die lobenden Worte, ihre Hälse und Schultern
andächtig beugend, und Gaben schön bringend mit Jubel.
Vor dieser Ambika, die der Anbetung würdig von allen Göttern und Weisen ist und durchdringt
diese Welt durch ihre Macht und die ist die Verkörperung der gesamten Kräfte aller der Gastgebern
der Götter, verneigen wir uns in der Hingabe. Möge sie gewähren uns kostbare Dinge!
Möge Chandika, deren unvergleichliche Größe und Macht von Vishnu, Brahma und Hara sind nicht
zu beschreiben, verleihen ihren Geist des Schutzes der ganzen Welt und die Zerstörung der Furcht
vor dem Bösen.
O Devi, verneigen wir uns vor dir, die du bist Glück in den Wohnungen der Tugendhaften und
Unglück in den Wohnungen der Bösen, Intelligenz in den Herzen der Gelehrten, Glaube in den
Herzen der Guten und Bescheidenheit in den Herzen der Hochwohlgeborenen. Mögest du schützen
das Universum!
O Devi, wie können wir beschreiben deine undenkbare Form, oder deinen Reichtum an Tapferkeit,
die übertraf die Tapferkeit der Asuras, oder deine wunderbare Taten in Kämpfen zwischen allen
Heerscharen der Götter, Asuras und anderen?
Du bist der Ursprung aller Welten! Obwohl du von den drei Gunas nicht erkannt wirst, denn du hast
einen Mangel wie Leidenschaft nie besessen! Du bist unverständlich sogar dem Vishnu, dem Shiva
und den anderen! Du bist der Ort von allen Göttern! Diese ganze Welt besteht aus einem Teil, den
du selbst komponiertest! Du bist wahrlich die oberste ursprüngliche Prakriti.
O Devi, du bist Svaha, von deren Äußerung die ganze Versammlung der Götter erlangt
Zufriedenheit an allen Opfern. Du bist die Svadha, die Zufriedenheit gibt den Menschen. Deshalb
wirst du skandiert wie Svaha und Svadha im Opfer der Menschen.
O Devi, du bist Bhagavati, die höchste Vidya, die die Ursache der Erlösung ist, und große
undenkbare Buße ist das Mittel für die Realisierung. Du, das höchste Wissen, wirst von den Weisen
erwünscht zur Erlösung, deren Sinne sind gut beherrscht, der Realität gewidmet und kultiviert und
haben abgewaschen alle Flecken.
Du bist die Seele des Sabda-Brahman. Du bist die Morgenröte der sehr reinen Rig-Veda-Hymnen,
und Samans ist der Erwägungsgrund, deren Worte schön stehen in den Udgitha! Du bist Bhagavati,
die verkörpert die drei Veden. Und du bist die Nahrung, wodurch das Leben erhalten bleibt. Du bist
die höchste Zerstörerin der Schmerzen aller Welten.
O Devi, du bist die Intelligenz, mit der die Essenz aller Schriften verstanden wird. Du bist Durga,
das Boot, das die Menschen auf dem schwierigen Ozean der weltlichen Existenz ohne Anhang
aufnimmt. Du bist Shri, die immer ihren Wohnsitz hat im Herzen von Vishnu. Du bist in der Tat
Gauri, die sich etabliert hat mit Shiva.
Sanft lächelnd, rein, ähnlich dem Vollmond, der Kugel, war schön wie Mondenglanz das
ausgezeichnete Gold deines Antlitzes! Doch es ist sehr seltsam, dass du von Wut schwanktest, und
Mahisasura fiel plötzlich, als er dein Gesicht sah.
Sehr seltsam es ist, dass nach dem Besuch deines zornigen Gesichts, o Devi, schrecklich du mit
deinem Gesicht runzeltest die Stirn und rot im Farbton wie der aufgehende Mond, dass Mahisasura
nicht unverzüglich hat verloren sein Leben! Denn wer kann nach dem Anblick der wütenden
Zerstörerin leben?
O Devi, sei uns günstig. Du bist die Höchste. Wenn du wütend bist, unverzüglich vernichtest du die
Asura-Familien für das Wohlergehen der Welt. Dies wurde in dem Augenblick bekannt, als die
umfangreichen Kräfte des Mahisasura zu Ende gebracht wurden.
Du, die immer gnadenvoll ist, mit denen du auch zufrieden bist, die Glücklichen sind in der Tat das
Objekt der Wertschätzung des Landes und haben Reichtum und Ruhm und Taten der Gerechtigkeit
und kommen nicht um, sie sind in der Tat gesegnet und geliebt von ergebenen Kindern, Dienern und
Frauen.
Durch deine Gnade, o Devi, tun die Gesegneten täglich alle rechtschaffenen Taten mit größter
Sorgfalt und erreichen dadurch den Himmel. Bist du also nicht, o Devi, die Spenderin des Lohns in
allen drei Welten?
Wenn du aufgerufen wirst, um in einem schwierigen Problem Vernunft zu bewahren, entfernst du
die Angst um jede Person. Wenn du angerufen wirst von denen im Glück, verleihst du eine Meinung
noch weiter fromm zu leben. Die Göttin, du, o Vertreiberin von Armut, Schmerz und Angst, mit
einem immer mitfühlenden Herzen für die Unterstützung aller!
Die Welt erlangt Glück durch das Töten deiner Feinde, und obwohl diese Asuras Sünden begangen
haben, um sie lange in der Hölle schmoren zu lassen, lass sie den Himmel durch den Tod begegnen
– ich denke also, dass du, o Devi, sicherlich zerstörst unsere Feinde.
Nicht wirst du zu Asche verbrennen alle Asuras durch deinen bloße Anblick? Aber du richtest deine
Waffen gegen sie, so dass auch die Feindseligen, die von den Waffen gereinigt wurden, können die
höheren Welten erreichen. Solcherart ist deine gütigste Absicht für sie.
Wenn die Augen der Asuras nicht von dem schrecklichen Blinken der Masse ausgehenden Lichts
von deinem Schwert geblendet waren oder durch den reichlichen Glanz der Speere, ist es, weil sie
sahen, dass dein Gesicht auch dem Monde ähnelt, mit kühlenden Strahlen.
O Devi, das ist deine Natur, das Verhalten des Bösen zu unterwerfen; dies ist deine unvergleichliche
Schönheit, die ist unvorstellbar, denn deine Macht zerstört diejenigen, die die Götter ihrer
Tapferkeit beraubt haben, und du hast damit Mitgefühl auch gegenüber den Feinden manifestiert.
Wem sind deine Fähigkeiten zu vergleichen? Wo findet man eine Schönheit wie deine, du bist am
charmantesten! Mitleid im Herzen und Unerbittlichkeit in der Schlacht sind dein, o Devi, o
Spenderin aller Wohltaten, nur in dir sind wir in allen drei Welten!
Durch die Vernichtung der Feinde alle diese drei Welten wurden von dir gerettet. Nachdem sie
getötet wurden in der Schlacht, hast du sogar die Heerscharen der Feinde in den Himmel geführt,
und du hast unsere Angst vor dem rasenden Feinde der Götter ausgeräumt. Lobpreis sei dir!
O Devi, schütze uns mit deinem Speer. O Ambika, schütze uns mit dem Schwert, schütze uns durch
den Klang der Glocke und das Sirren der Bogensehne.
O Chandika, bewache uns im Osten, im Westen, im Norden und im Süden durch den Schwung
deines Speeres. O Isvari!
Schütze uns und die Erde mit den schönen Formen, die sich durch dich bewegt in den drei Welten,
wie auch mit deiner schrecklichen Form.
O Ambika, schütze uns auf jeder Seite mit dem Schwert, dem Speer und der Keule und was für
anderen Waffen auch immer, die deine Lotossprossen-Hand berührt hat. - Der Rishi sagte:
So ist die Unterstützerin der Welten von den Göttern gelobt worden, verehrt mit himmlischen
Blumen, die mit Parfüm und Salben blühten und mit Hingabe alle von ihnen ihr angeboten wurden -
himmlischer Weihrauch. Wohlwollend heiter im Antlitz sprach sie zu allen Göttern. Die Devi sagte:
Wählt alle, o ihr Götter, was ihr von mir wollt. Immens bin ich von diesen Hymnen erfreut, das
gebe ich mit großer Freude zu. - Die Götter sagten:
Da unser Feind, dieser Mahisasura, wurde von Bhagavati, also von dir getötet, ist alles erreicht
worden, und nichts bleibt zu tun.

Und wenn ein Segen ist, der uns von dir erteilt wird, o Mahesvari, wenn wir von dir wieder etwas
erbitten, so zerstöre unsere direkten Katastrophen.
O Mutter mit dem makellosen Antlitz, und was für Sterbliche werden dich mit diesen Hymnen
preisen, kannst du allen, die uns gegenüber gnädig sind, auch für ihre Erhöhung in dieser Fülle
sorgen, eine Frau und anderes Vermögen zusammen mit Reichtum, Wohlstand und Lebensqualität, o
Ambika! - Der Rishi sagte:
O König, so wurden die Götter zum Wohl der Welt und um ihrer selbst willen versöhnt, und
Bhadrakali sagte: So sei es! und verschwand aus ihren Augen.

MEIN GURU CHRISTUS

AN DIE MUTTER ERDE

Die Wahrheit und die Ewigkeit, das Recht,


Die Weihe und die Buße, Kult und Opfer,
Sie halten unsre Mutter Erde fest.
Die Herrin aller Wesen, allen Werdens,
Die Erde möge weiten Raum uns geben.
Die Nichtbeengte, unbewegt von Menschen,
Die Höhen hat und Tiefen hat und Ebnen,
Die stärkende Gewächse viele nährt,
Uns breite sich die Erde, sei uns willig!
Auf der das Meer ist und der Strom, die Wasser,
Auf der Getreidefelder aufgewachsen,
Auf der sich freut, was Odem hat und lebt,
Die Erde schenke uns den ersten Trank.
Die Erde dehnt sich aus nach allen Enden,
Auf der Getreidefelder aufgewachsen,
Die Mutter trägt, was Odem hat und lebt,
Sie möge Kühe uns und Güter schenken.
Auf der die Engel kämpfen mit Dämonen,
Die Hüterin von Kühen und von Pferden,
Die Erde gebe Ehre uns und Glück.
Ernährerin, Erhalterin, Bestellte,
Mit goldnen Brüsten, Wohnung der Geschöpfe,
Die Erde, die das Opferfeuer hütet,
Gepflügt vom Donner wie von einem Stier,
Die Mutter schenke uns Besitz und Reichtum.
Allhüterin, die Mutter, die behütet
Von Engeln ist, die immer schlaflos sind,
Sie melke uns den süßen Wabenhonig
Und triefe auf uns nieder Ruhm und Ehre.
Sie, die am Anfang auf dem Meere war,
Erkannt von Weisen durch geheime Kraft,
Sie setze ein uns in die höchste Herrschaft.
Auf der die Flüsse ruhelos dahin ziehn,
Die immergleichen Wasser, Tag und Nacht,
Die Mutter Erde mit verschiednen Strömen,
Sie melke uns die Milch aus vollem Euter
Und triefe auf uns nieder Ruhm und Ehre.
Die Erde gebe uns die Milch der Kühe,
So wie die Mutter ihrem Kinde Milch gibt.
Die Hügel und die schneeigen Gebirge
Und deine Wälder, Erde, seien lieblich.
Die schwarze, braune, rote feste Erde,
Die möcht ich lange unversehrt bewohnen.
O Mutter Erde, was dein Mittelpunkt
Und was dein Nabel ist und deines Leibes
Ureigne Kräfte, darin lass uns wohnen
Und überströme uns mit lauter Reinheit.
Die Erde ist die Mutter, ich der Sohn,
Der Regen ist der Vater, der uns tränkt.
Die Erde ist die Stätte des Altares,
Da werden Opfer dargebracht dem Höchsten,
Die Hohe, Glänzende wird angerufen.
Die Mutter Erde lass uns alle wachsen!
O Mutter, wer uns aber Böses will,
Uns durch Gedanken angreift oder Waffen,
Gib ihn in unsre Hand, o Mutter Erde,
Die aller Arbeit du zuvorkommst, Mutter.
Aus dir geboren, auf dir wandeln wir,
Du nährst die Sterblichen, nährst Mensch und Tier,
Dein, Mutter, sind die Stämme aller Völker.
Den Sterblichen geht auf das Himmelslicht,
Der Sonnenball verbreitet seine Strahlen.
O gib uns Kinder, gib uns Kindeskinder,
Und mir, o Mutter, gib der Verse Honig!
Die Allgebärerin, der Pflanzen Mutter,
Die feste Erde, vom Gesetz getragen,
Sei allzeit liebevoll von uns beschritten.
O große Stätte, großgewordne Mutter,
Wie voller Kraft du dich bewegst, o Erde,
Mit Zittern und mit Beben, Mutter Erde.
Der große Gott bewacht dich unermüdlich,
O Erde, gib du uns das reine Gold
Und lass nicht zu, dass man uns Böses tut.
Die Sterblichen auf Erden bringen Opfer
Dem Höchsten dar, die Speise und den Trank.
Die Sterblichen auf Erden leben selbst
Von Trank und Speise, die die Erde gibt.
O Erde, gib uns Atem auch und Leben
Und lass ein hohes Alter uns erreichen.
Dein Duft, o Erde, von Gewürz und Kraut,
Ist auch der Duft der Jungfrau und der Engel,
Du lass mich duften auch von deinem Duft,
Dass keine Seele mich verschmähen möge.
Dein Duft, den du in Rosenblüten legst,
Den Duft, als Hochzeit feierte die Sonne,
Den Duft, den dir die Engel dargebracht,
Du lass mich duften auch von deinem Duft,
Dass keine Seele mich verschmähen möge.
Der Duft ist in den Frauen und den Männern,
Der ihnen ihre Freude und ihr Glück ist,
Der Duft ist in den Reitern, in den Pferden,
In wilden Katzen und in Elefanten.
Was in der Jungfrau ist ihr Glanz, o Mutter,
Du lass mich duften auch von diesem Duft,
Dass keine Seele mich verschmähen möge.
Die Erde ist aus Felsen, Steinen, Staub,
Die festgegründete und festgefügte.
Ich bringe meiner Mutter Ehre dar,
Der Mutter Erde mit den goldnen Brüsten!
Auf der die Bäume stehen, Herrn des Waldes,
Die Erde mit den köstlichsten Genüssen,
Die festgefügte, ruf ich flehend an.
Ob wir uns setzen, ob wir stehen auf,
Ob still wir stehen oder weiter gehen
Mit unserm rechten oder linken Fuß,
Lass, unsre Mutter Erde, nie uns straucheln.
Du Mutter, die uns reinigt, hör mein Flehen,
Du Mutter voll Geduld, erhör mein Rufen,
Die durch das Weltgesetz gegründet worden.
Dir, die du Nahrung trägst und Opferfett,
O Erde, voller Demut nah ich dir.
Die reinen Wasser mögen uns benetzen,
Ich lass mich reinigen von dir, o Mutter.
Und Ost und West und Süd und Nord sei günstig
Und mögen segnen mich auf allen Wegen.
Gib, dass ich nicht zu Fall komm, Mutter Erde,
Wenn ich die Füße auf den Boden setze.
In Ost und West und Süd und Nord, o Mutter,
Du stoß uns nicht zurück an allen Enden.
Erspare uns die Diebe und die Mörder
Und jag des Todes Waffen weit von uns.
So weit ich überblicke dich, o Erde,
Es seien ungeblendet meine Augen
Von Sonnenlicht, auf Hügeln und in Tälern.
Wo ich mich liegend wende auf die Seite
Und wo ich ausgestreckt am Boden liege,
Da lass mich unbeschädigt, du mein Bett!
Nicht möcht ich dich verletzen, Pflegerin,
Nicht möchte ich wehtun deinem Herzen, Mutter.
Herbst, Winter, Frühling, Sommer, Mutter Erde,
Lass Tag und Nacht mir triefen deinen Segen.
Wo Häuser stehn und Tempel für das Opfer,
Wo Priester singen Verse aus den Schriften,
Da mögen sich verbinden fromme Priester,
Dass Gott isst Opferbrot, trinkt Opferwein.
Auf der die alten schöpferischen Dichter
Die Kühe priesen mit dem vollen Euter,
Die Erde gebe uns das wahre Gut,
Was wir erbitten von der Mutter Erde.
Das Glück sei uns beschieden und der Herr
Sei unser Vorbild uns auf allen Wegen.
Auf der wir singen und auf der wir tanzen,
Die Sterblichen, mit vielen schönen Tönen,
Auf der wir kämpfen, wo die Trommeln dröhnen,
Die Mutter treibe unsre Feinde fort,
O Mutter, lass mich ohne Feinde leben.
Auf der ist Trank und Speise, Brot und Wein,
Die feuchte Mutter Erde sei gepriesen.
Die auserwählte Braut des Himmelsgottes,
Wo Städte sind und wo der Bauer schafft,
Die Erde mache wonnevoll der Vater.
Die manchen Schatz bewahrt, verborgnes Gut,
Die Erde geb uns Gold und Edelsteine.
Die Spenderin, die Gütergeberin
Versorge uns, die Gnädige, mit Gütern.
Die sie die vielen Völker alle nährt,
Verschiedne Sitten duldet auf der Erde,
Die Erde melke Ströme des Besitzes
Wie eine Kuh, die immer fruchtbar ist.
Der Skorpion, die Schlange und die Natter,
O Mutter Erde, sollen nie mir schaden,
Doch was holdselig ist wie die Gazelle
Mit ihren Kitzen, sei mir immer hold.
Die Pfade, wo die vielen Menschen gehen,
Die Straßen, wo die vielen Wagen rollen,
Du segne uns auf allen Wegen, Mutter.
Es mögen unsre Wege allzeit frei sein
Von Dieben und von Mördern, und stattdessen
Soll überall uns nichts als Huld begegnen.
Den Narren trägst du wie den weisen Mann,
Den Guten lässt du wohnen und den Sünder.
Dem Eber machst du Platz und auch der Sau,
Die Tiger leben auch in deinen Wäldern,
Die Eule auch, des Todes Unglücksbote,
Den Dämon aber und auch die Dämonin
Vertreibe weit von mir, o Große Mutter.
Der Adler und der Falke und der Milan
Und rosige Flamingos haben Raum
Auf dir, o Erde, immerdar geschieden
Sind Tag und Nacht, geschiedne Eheleute,
Und Regen hüllt dich immer wieder ein.
Die Erde und der Äther und der Himmel,
Das Feuer und die Sonne und das Meer,
Sie alle sammeln sich um dich. Und Gott der Herr
Hat Weisheit mir aus schöner Gnad geschenkt.

JOSEF UND EVA

EVA:
Unheilvoll, Josef, sind die Gedanken, die dich zum Kartenspiel treiben. Du hast alle deine Güter
und mich darum verloren. Wie konntest du, der sonst so fromm ist, so gütig und so liebevoll, der
Sünde wie dem Kartenspiel verfallen? Mein Geist ist ganz verwirrt, wenn ich dein Unglück
betrachte. Das alles beweist mir nur, dass die Menschen dem Herrn der Welt unterworfen sind. Der
Herr der Welt verfügt Glück und Unglück über die Menschen. Freuden und Leiden kommen vom
Herrn der Welt. O Josef, du Dichter unter den Menschen, die Geschöpfe gleichen Marionetten, die
der Herr der Welt am Faden führt. Wie Hunde an der Leine sind die Menschen in der Hand des
Herrn der Welt. Wie der vom Ufer gestürzte Baum, der im Fluss dahintreibt, folgt der Mensch den
Befehlen des Herrn der Welt. Der Mensch ist keinen Augenblick frei. Unwissend und nicht fähig,
seine Freuden und seine Leiden zu beherrschen, kommt der Mensch, vom Herrn der Welt getrieben,
in den Himmel oder in die Hölle. Wie der Grashalm sich dem Wind beugt, so beugen sich alle
Wesen dem Willen des Herrn der Welt. Der Herr der Welt spannt die Menschen vor ihre Werke, ihre
guten oder bösen Werke. Der Körper ist nur ein Werkzeug, das der Herr der Welt benutzt, und der
Mensch muss wie ein Baum nach dem Willen des Herrn der Welt Früchte bringen, gute oder
schlechte. Der Herr der Welt täuscht und verblendet die Menschen. Die Weisen durchschauen die
Täuschung, aber die Toren treiben hin in den Wirbelwinden der Welt. Der Herr der Welt schafft und
vernichtet die Geschöpfe. Der Herr der Welt spielt mit seinen Geschöpfen wie ein Kind mit seinem
Spielzeug. Nein, der Herr der Welt ist nicht wie ein liebevoller Vater, sondern wie ein Wahnsinniger
herrscht er über die Menschen. Wenn ich sehe, wie fromme Menschen unglücklich sind und
gottlose Menschen glücklich, dann werfe ich es dem Herrn der Welt vor, dass er die Ungerechtigkeit
duldet. Was hatte der Herr davon, deinen Vater, der gottlos den Herrn der Welt verspottet hatte, mit
Glück zu überhäufen? Wenn aber die vollbrachte Tat auf den Täter zurückfällt, so fällt alles Böse
auf seine Ursache in Gott zurück.
JOSEF:
Deine Rede, Eva, ist wohllautend und von schöner Sprache. Aber der Geist, in dem du sprichst, ist
der Geist des Zweifels. Eva, ich handle nicht darum gut, um von Gott belohnt zu werden, sondern
ich gebe Almosen, weil es gut ist, Almosen zu geben, und ich bringe dem Herrn Opfer, weil es gut
ist, dem Herrn Opfer zu bringen. Was alle tun, die wirklich im Hause des Herrn wohnen, das tue ich
auch, allein, weil es der Wille Gottes ist, dass man das Gute tue. O Frau mit den schönen Hüften,
wenn ich in den Tugenden lebe, so nicht, um von Gott dafür belohnt zu werden, sondern um die
heilige Schrift zu erfüllen und dem Beispiel des guten Meisters zu folgen. Meine Seele, Eva, fühlt
sich von Natur aus zur Frömmigkeit hingezogen. Wer die Tugend melken will wie eine Kuh, um
Lohn zu erhalten, der treibt sein Geschäft mit dem guten Gott wie ein Geldwechsler. Wer aber
Gutes tut, aber ohne aus Glauben zu handeln, der ist immer noch ein Zweifler. Ziehe du die Güte
nicht in Zweifel! Der Mensch, der an Gottes Güte zweifelt, muss wie ein Vieh davon. Wer mit
hartem Herzen das Beispiel der Guten und die Worte der Weisen in Zweifel zieht, der wird vom
Paradiese ausgeschlossen. Der Glaube ist das einzige Mittel, um in den Himmel zu kommen, ein
anderes gibt es nicht, Eva. Der Glaube ist wie das Schiff, mit dem man über die See des Lebens
fährt, bis man im Hafen des Himmels ankommt. Würden aber die guten Werke der Gerechten nicht
in Ewigkeit belohnt, so versänke die Schöpfung im Chaos. Dann würde keiner die Vereinigung mit
Gott erreichen, keiner studierte die heiligen Schriften, keiner strebte Weisheit an, keiner würde
Opfer bringen, keiner würde Almosen geben. Die Engel und die Heiligen taten allezeit Gutes.
Warum? Weil sie wissen, dass Gott gut ist. Wer die Frucht der Weisheit gesehen hat, kann nicht
behaupten, dass die Tugend nicht belohnt und das Laster nicht bestraft würde. Der Weise erhält den
Lohn für seine guten Werke und begnügt sich an seiner Armut. Die Toren, auch wenn sie große
Reichtümer besitzen, finden nie den Seelenfrieden. Den Gottlosen wird in der Stunde des Todes
nicht die Hilfe zuteil, die den Gerechten aus ihrem Glauben erwächst. Die guten Werke der
Barmherzigkeit, wie die heiligen Schriften sie beschreiben, tragen in Ewigkeit Früchte, die selbst
den Engeln unbekannt sind. Auch wenn du den Lohn von Gott noch nicht siehst, so zweifle nicht an
der Güte Gottes. Du sollst eifrig Opfer bringen, Gutes tun und Almosen geben. Die Werke auf
Erden tragen ihre Frucht in der Ewigkeit, das ist das Gesetz des Herrn. Möge sich dein Zweifel an
der Güte Gottes, Eva, nun ganz zerstreuen, lege die Haltung der Zweiflerin ab und lerne den Vater
im Himmel kennen, ehre den Herrn und beleidige Gott nicht. Lass den Geist des Zweifels fahren.
Die allerhöchste Gottheit, durch deren gütige Gnade der Fromme das ewige Leben erbt, die gute
Gottheit verschmähe nicht!

JOSEF UND ANNA

Ein Prophet weissagte einmal,


Anna werde früh schon sterben,
Sterben schon mit vierzig Jahren.
Aber Josef lebte trotzdem
Mit der vielgeliebten Anna
Und mit ihren Eltern einsam
In dem dunkelgrünen Walde.
Lange lebten sie im Walde,
Froh des Lebens. Aber Josef
Trug im Herz die Prophezeiung
Des Propheten von dem Tode
Annas. Näher kam die Stunde,
Und es blieben wenig Tage,
Da erklärte Josef heilig,
Dass er ein Gelübd geschworen,
Fasten wird bei Brot und Wasser.
Aber Konrad sprach, der Vater
Annas, voller Leid zu Josef:
O du Genius der Dichtkunst,
Was du jetzt dir vorgenommen,
Ist zu schwer für einen Menschen,
Fasten nur bei Brot und Wasser
Ist zu hart für einen Menschen.

JOSEF:
Alter, sei nur ohne Sorge,
Denn ich halte mein Gelübde,
Und ich faste mit dem Willen,
Gottes Gnade zu erlangen.

KONRAD:
Nicht sollst du dein Fasten brechen,
Auch nicht dein Gelübde lösen,
Das gebührt mir nicht, ich möchte
Dir nicht deinen Glauben nehmen.
Nein, ich sag vielmehr, o Josef:
Sei nur treu der Gnade Gottes.

Also sprach der alte Vater


Annas und verfiel in Schweigen.
Josef fastete beharrlich,
Fastete bei Brot und Wasser.
Seine letzte Nacht verbrachte
Er in Seelenangst und Kummer,
Immer dachte er an Anna:
Morgen muss die Liebste sterben.

Als die Morgenröte anfing,


Seufzte er in tiefer Schwermut:
Heut ist Annas Sterbestunde!
Vor dem Sonnenaufgang hatte
Er schon sein Gebet gebetet,
Eilte dann zu seinen Leuten,
Annas Vater, Annas Mutter,
Grüßte sie in tiefer Ehrfurcht
Vor dem Silberhaar des Alters.
Und zu Josef sprachen beide:
Niemals sollst du Witwer werden!
Amen sagte dazu Josef
Und er nahm die Segensworte
Dankbar an, doch dachte angstvoll
An die Sterbestunde Annas,
Wie sie der Prophet geweissagt.
Konrad aber sprach zu Josef:
Der du dein Gelübd erfülltest,
Fastetest bei Brot und Wasser,
Jetzo lange zu beim Braten,
Iss getrost den fetten Truthahn.

JOSEF:
Nicht vor Anbeginn des Abends
Ess ich meinen fetten Braten,
Also habe ich beschlossen.

Eben sprach er diese Worte,


Als zu ihm trat die Geliebte,
An der Hand ein Weidenkörbchen,
Denn sie wollte Beeren sammeln,
Süße Himbeern in dem Walde.
Josef sprach zu Anna also:
Gehe nicht allein, Geliebte,
In den Wald der blauen Tannen,
Ich kann ohne dich nicht leben!

ANNA:
Niemals gingest du spazieren
In dem dunkelgrünen Walde,
Hattest immer Angst vor Hunden,
Wie willst du jetzt mit mir gehen?

JOSEF:
Ob das Fasten mich auch schwächte,
Machte doch der Geist mich mutig,
Und ich möchte mit dir gehen.

ANNA:
Willst du mit mir gehen, Josef,
Ja, so bin ich einverstanden,
Aber frage meinen Vater,
Aber frage meine Mutter,
Ob sie dir den Segen geben.

Zu den Schwiegereltern sagte


Josef voller tiefer Ehrfurcht:
In den Wald will Anna gehen,
Süße Himbeern dort zu sammeln.
Wenn ihr mir den Segen spendet,
Möchte ich mit Anna gehen.
Schon ein Jahr lang leb ich einsam
In der Eremitenwohnung,
Möchte einmal Gottes Schöpfung
Staunen an im grünen Walde.

KONRAD:
Seit du Schwiegersohn geworden
Und verlassen deine Mutter
Doris, hast du nie gebeten
Uns um irgendeine Gabe.
Was du jetzt erflehst, o Josef,
Wollen gerne wir gewähren.
Aber hüte dich im Walde,
Dass du nicht vom Wege abirrst.
So gesegnet, gingen Josef
Und die vielgeliebte Anna
In den Wald, den dunkelgrünen.
Josef hatte auf dem Antlitz
Zwar ein liebevolles Lächeln,
Aber innen in dem Herzen
War er voller Gram und Schwermut.
Sanfter Stimme sagte Anna
Wandernd zu dem Vielgeliebten:
Josef du, so reich an Güte,
Sieh den Wald, den dunkelgrünen,
Siehe doch die Turteltauben,
Sieh die Schafe am Kanale
Und am Apfelbaum die Blüten.
Aber Josef sah nur Anna.
Josef nämlich dachte einzig
An der Liebsten Sterbestunde.

Anna hatte in dem Körbchen


Himbeern schon gesammelt viele
Und sie sprach zu ihrem Manne:
Von dem Wandern bin ich müde.
Schmerzen hab ich auch im Kopfe.
Darum, Lieber, auszuruhen
Leg ich mich ins Moos des Waldes.
Josef setzte sich daneben,
Annas Kopf, der schwarzgelockte,
Lieblich ruhte ihm im Schoße.
Also sitzend, dachte Josef,
Eben diese stille Stunde
Sei wohl Annas Sterbestunde,
Wie sie der Prophet geweissagt.
Grad in diesem Augenblicke
Ist vor Annas Mann erschienen
Der gekrönte Herr vom Himmel,
Ganz gehüllt in weißes Leinen,
Seine Augen Feuerflammen.
Dieser stellte sich zu Anna,
Blickte liebevoll zu Anna.
Josef sah den Herrn des Himmels,
Schob den Kopf der liebsten Anna
Sanft zur Seite von dem Schoße,
Kniete nieder, händefaltend,
Während ihm das Herz erglühte,
Sagte zu dem Herrn des Himmels:
Jesus Christus, Herr und Meister,
O mein Gott, was ist dein Wille?

JESUS:
Josef, du stehst treu zu Anna,
Darum gebe ich dir Antwort:
Ich will Annas Seele holen
Zu den Heiligen im Himmel.

JOSEF:
Jesus, warum kommst du selber,
Schicktest nicht den Todesengel?

JESUS:
Ja, weil Anna war voll Liebe,
Darum holt sie nicht ein Engel,
Sondern ich, der Heiland, selber.

Dieses redend, holte Jesus


Aus dem schönen Leib der Schönen
Ihre Seele, wie ein Mädchen,
Etwa zählend sieben Jahre.
Annas Leib ward blass und reglos,
Jesus aber mit der Seele
Annas wanderte gen Süden.
Ihnen folgte voller Kummer
Josef, voller Todestrauer.

JESUS:
Kehr jetzt um und geh, o Josef,
Halte nun die Totenfeier,
Du hast deine Vielgeliebte
Weit genug begleitet, Josef.

JOSEF:
Wohin Anna du geleitest,
Dahin muss ich auch, o Jesus.
Dies sollst du mir nicht verwehren,
Denn ich betete Gebete,
Fastete bei Brot und Wasser,
Ehrte Annas Eltern ehrlich,
Liebte meine Vielgeliebte.
Darum lass mich mit euch gehen,
Herr, ich bitte dein Erbarmen.
Wenn ich sieben Schritte gehe
Irgendwo mit einem Menschen,
Bin ich schon sein Freund geworden.
Was ich dir in Freundschaft sage,
Höre an geduldig, Jesus:

Weise ist es, in dem Wald zu wohnen


Und die Tugenden zu üben alle,
Weise nennen Jesus ihre Zuflucht,
Weisen bist du Anbeginn und Ende.
Denn durch deine Gnade, Jesus Christus,
Bin ich auf den guten Weg gekommen.
Also such ich keinen andern Retter,
Als den Gott, der nichts ist als die Liebe!
JESUS:
Josef, deine schönen Verse
Freuen meine Seele. Bitte,
Und ich geb dir eine Gnade,
Bitte nicht um Annas Leben.

JOSEF:
Möge denn mein Schwiegervater
In der Gnade Gottes sterben.

JESUS:
Was du bittest, soll geschehen,
Kehr jetzt um, du bist schon müde.

JOSEF:
Wie denn könnte ich ermüden
In der Nähe der Geliebten?
Nein, ich folge dir, o Jesus,
Wohin du auch gehst mit Anna.
Höre weiter meine Verse:

Liebende, die sich im Licht erkennen,


Sehen Gottes Licht in dem Geliebten.
So in Einem Augenblick erkennen
Sich die Liebenden und schließen Freundschaft.
Freundschaft unter liebevollen Seelen
Ist ein Segen von der Liebe Gottes.
Darum unter Liebenden alleine
Lebst du mitten als der Dritte, Jesus.

JESUS:
Ach, mein Herz erquickend, Josef,
Deine Verse. Bitte etwas,
Aber nicht um Annas Leben.

JOSEF:
Möge meine Schwiegermutter
Scheiden in dem Frieden Gottes.

JESUS:
Was du bittest, soll geschehen,
Kehr jetzt um, mein Lieblingsjünger.

JOSEF:
Jesus, du führst alle Seelen
An den Ort, von wo die Seelen
Niemals wiederkehren werden.
Hör noch einmal meine Verse:

Huld, Barmherzigkeit, Almosen, Hilfe,


Liebe, wie mit Worten, so mit Werken,
Ist die Pflicht der Gläubigen, o Jesus.
Auch die Heiden lieben ihre Freunde,
Christen lieben aber auch die Feinde.

JESUS:
Wie dem Dürstenden das Wasser,
So sind deine Verse. Bitte!
Aber nicht um Annas Leben.

JOSEF:
Eberhard, mein Vater, möge
Einen Sohn auf Erden haben,
Der auch nach dem Tod des Vaters
Betet für des Vaters Seele.

JESUS:
Was du bittest, soll geschehen.
Aber kehr jetzt um, o Josef.

JOSEF:
Nein; ich bleibe da, wo Anna
Ist in Jesu Christi Händen.
Höre weiter meine Verse:

Nicht sich selbst vertraut der wahrhaft Fromme,


Einzig er vertraut auf Gottes Gnade.
Wer im Frieden lebt mit seinem Gotte
Und im Frieden mit der eignen Seele,
Frieden trägt er dann zu allen Menschen.
Ehrlich sei der Mensch und liebe Wahrheit,
Dann vertrauen ihm die guten Menschen.

JESUS:
Niemals hört ich solche Verse,
Wie du dichtest voller Schönheit.
Du erbitt dir eine Gnade,
Aber nicht das Leben Annas.

JOSEF:
O so schenke Anna Knaben,
Die die Mutter herzlich lieben,
Lieben auch die Mutter Gottes!

JESUS:
Einen Knaben schenk ich Anna
Und noch einen und noch einen.
Aber kehr jetzt um, o Josef.

JOSEF:
Fromme üben allzeit Tugendwerke,
Ohne um Belohnung sich zu sorgen.
Immer wirken Fromme in der Liebe,
Weil dem Herrn allein gefällt die Liebe.
Mit den immerwährenden Gebeten
Halten Gläubige die Welt zusammen.
Gottes Liebe, sie regiert die Sonne
Und die Sterne und das ganze Weltall.

JESUS:
Freund, je länger du so dichtest,
Um so schöner deine Verse.
Du erbitt dir eine Gnade!

JOSEF:
Herr, da du mir nicht verbietest,
Zu erbitten Annas Leben,
Also bitt ich dich, o Jesus:
Du erwecke sie zum Leben!

Jesus sagte: Amen, Amen,


Hier, o Josef, siehe Anna!
Er beseelte ihren Körper.
Die vom Tode auferstanden,
Flog jetzt in die Arme Josefs,
Presste ihn an ihren Busen!
Küsste ihn mit feuchten Küssen!

Jesus aber schwand gen Himmel.


Josef lebte fortan glücklich
Mit der auferstandnen Anna.

BOTSCHAFT DER GÖTTLICHEN MUTTER

Wer mich mit Lobpreis besingt und seinen Geist auf mich richtet, dem will ich die Leiden lindern.
Diejenigen, die den Sturz Satans, Luzifers, Beelzebubs und Adrammelechs besingen, diejenigen, die
am 13. jeden Monats und an jedem Samstag an mich denken mit gesammeltem Geist und frommen
Herzen und meine Botschaften hören, die werde ich vor dem Bösen bewahren, der Böse soll ihnen
nicht schaden können, in der Armut werde ich ihr Schatz sein und in der Trennung von ihren Lieben
werde ich ihre Liebe sein. Ich schütze sie vor Mord und Krieg und schütze sie vor Erdbeben,
Wirbelstürmen und Flutkatastrophen. Mein Lobpreis, wie er in der Bibel steht, soll mit
gesammeltem Geist und frommem Herzen gehört werden. Das ist der große Segen, den ich euch
gebe. Vor Seuchen bewahre ich euch und bei Sonnenfinsternissen bin ich euer Licht, bei Erdbeben
bin ich euer Halt, bei Kometen bin ich eure Hoffnung. Die Kirchen, wo sie ohne Unterlass das
heilige Messopfer darbringen, werde ich nie verlassen. Bei der Taufe und bei der Firmung und bei
der Kommunion soll mein Lobpreis gesungen werden. Ob er verstanden wird oder nicht, die Taufe
und die Firmung und die Kommunion bringe ich dann Gott als Opfer dar. Und wenn ein Frommer
bei dem Hochfest der Unbefleckten Empfängnis, am 8. Dezember, meinen Lobpreis hört, so will ich
ihm alle Sorgen abnehmen und ihn mit meiner Gnade überhäufen. Ich werde ihm genügend Brot
geben, da soll er nicht dran zweifeln. Wenn dieser Mensch meinen Lobpreis und meine weltweiten
Botschaften hört, wird er von der Angst erlöst. Wenn Menschen meine Verherrlichung singen, so
werde ich sie vor ihren Feinden beschützen, ich werde sie glücklich machen und fröhlich werden
lassen. Beim Bußsakrament, bei Sonnenfinsternis und bei schlechten Träumen, denke man an mich.
Dann werden sich die Drohungen der Natur legen, die Sünden werden vergeben und die Menschen
träumen schöne Träume. Mein Lobpreis beruhigt die Kinder, wenn sie im Dunkeln sich vor bösen
Geistern fürchten. Mein Lobpreis stellt die Freundschaft zwischen Menschen wieder her, wo die
Freundschaft gestört war. Mein Unbeflecktes Herz stürzt die Macht Satans und aller Dämonen und
Dämoninnen. Wenn man meine Botschaften liest, werden Lilith und Vampire und Menschenfresser
fliehen. Man ruft mich herbei durch meinen Lobpreis. Lämmer, Tauben, Rosen und Lilien,
Weihrauch, Salböl, Kerzen, die Kommunion, Almosen und Gnadengaben, all das freut mich. Die
Gnaden, die ihr von mir durch eure täglichen Opfer erlangt, werden euch in überreichem Maß
zuteil. Das Singen meiner Hymnen tilgt Sünden und verleiht Lebensmut und Kraft. Der Triumph
meines Unbefleckten Herzens über die Macht der Dämonen und Dämoninnen ist ganz gewiss. Das
Singen meiner Hymnen bannt den Hass und die Feindschaft aus den Herzen der Menschen. Eure
Verherrlichung meiner göttlichen Mutterschaft in Gemeinschaft mit den Priestern bringt euch ewige
Glückseligkeit. Wer von Feuer oder von Dieben angegriffen wird, von Tieren bedroht oder
ungerecht Herrschenden, wer im Sturm auf dem Meere treibt oder in einem harten Kampf mit
Feinden steht, rufe zu Maria! Mein Unbeflecktes Herz wird über Satan und alle Dämonen und
Dämoninnen triumphieren!

JOHANNES PAULUS DER GROSSE IN DER HÖLLE

JOHANNES PAUL:
Was hab ich getan, du Engel der Hölle, dass ich mir diese grausame Hölle mit ihren schrecklichen
Strafen zugezogen habe? Ich heiße Johannes Paulus und war Papst der römisch-katholischen
Kirche. Ich war ein guter Hirte allen Menschen. Ich habe die Armen und die Arbeiter beschützt, ich
habe das Gesetz Christi erfüllt, ich habe dafür gesorgt, dass man die Gebote Christi hält. Ich habe
täglich das heilige Messopfer dargebracht und keinen Menschen abgewiesen. Meine Eltern habe ich
geehrt, ich habe Gott und der Kirche kein Leid zugefügt. Stets habe ich für die ganze Menschheit
gebetet, sowohl für die Obrigkeit als auch für die Ärmsten der Armen. Ich habe keine Frau begehrt
und keinem Kinde Leid angetan. Ich war Gott und der heiligen Jungfrau allezeit gut gesonnen.
Womit hab ich diese schreckliche Hölle verdient?

DER ENGEL DER HÖLLE:


Komm, Johannes Paulus, gehn wir,
Da du nun die Hölle schautest.
Lass uns fort von hier zum Himmel!

JOSEF MARIA MAYER:


Papst Johannes Paul der Große
Schickte nun voran den Engel
Und er wollte selbst ihm folgen.
Lauthals schrieen auf die Sünder,
Die da in der Hölle litten:
Tu uns Gnade an, o Vater,
Einen Augenblick verweile!
Denn das Hauchen deines Atems
Bringt den Leidenden Erquickung,
Labung unserm Leib im Feuer.
Schmerzensfeuer aus den Gliedern
Nimmt dein Atem uns und alle
Höllenqualen ganz verlöschen!
Hab Erbarmen, Heilger Vater,
Hirte du der ganzen Erde! –
Als Johannes Paul der Große
Dieses in der Hölle hörte,
Sprach er also zu dem Engel:

JOHANNES PAUL:
Wie, mein Atem bringt Erquickung
Allen Leidenden der Hölle?
Was hab ich getan auf Erden,
Womit solch Verdienst gesammelt,
Dass daraus Erquickung regne?

DER ENGEL DER HÖLLE:


Weil du Gottes Freund gewesen
Und die Gottesmutter ehrtest
Und genährt dich von der Hostie,
Darum bringst du hier Erquickung,
Und die Sünder, Heilger Vater,
Leiden nicht mehr Höllenschmerzen,
Denn durch deinen Anblick, Pappa,
Ist vergangen alle Folter,
Sind erloschen alle Feuer
Und die Hölle wurde milde
Durch dein herzliches Erbarmen,
Überwunden von der Gnade.

JOHANNES PAUL:
Nicht im Paradiesesgarten,
Noch auch in dem Schoß der Gottheit
Wird zuteil dem Manne solche
Große Lust wie in der Hölle,
Wenn der Vater die Verdammten
Trösten kann im Pfuhl der Hölle.
Wenn die Elenden, Verdammten
In der Hölle Trost empfingen,
Wenn ich da bin, wenn ich atme,
Will für alle Ewigkeiten
Ich der Trost sein der Verdammten
Und verharren in der Hölle.

DER ENGEL DER HÖLLE:


Komm, Johannes Paulus, gehn wir,
Und genieße du die Gnade
Gottes in dem Paradiese,
Lass die Sünder in der Hölle.

JOHANNES PAUL:
Nein, ich geh nicht aus der Hölle,
Wenn ich lindern kann die Schmerzen.
Wenn die Elenden sich freuen
Über meine Nähe, Engel,
Will ich in der Hölle bleiben.
Denn ich wäre egoistisch,
Wollte ich die Lust des Himmels
In dem Paradies genießen,
Während drunten die Verdammten
Missen meiner Nähe Tröstung.
Weh dem Mann, der ohne Gnade
Nicht erhört der Armen Flehen.
Nicht das Opfer des Altares
Rettet den, der unbarmherzig
Dem Erbarmen sich verschlossen
Und die Armen nicht getröstet.
Menschen harten Herzens aber,
Die kein Mitleid mit den Armen,
Halt ich nicht für Menschen, sondern
Für Dämonen mehr als Menschen.
Wenn die Nähe meiner Seele
Den Verdammten bringt Erquickung,
Scheint das Leben in der Hölle
Vorzuziehn der Lust des Himmels.
Denn durch meine Höllenqualen
Werden Elende getröstet.
Darum geh allein, o Engel.

DER ENGEL DER HÖLLE:


O Johannes Paulus, Pappa,
Siehe deinen Retter Jesus,
Der dich führen will gen Himmel,
Darum eile dich, o Vater.

JESUS:
Ich ins Paradies dich führe,
Wie du es verdienst, o Heilger.
Steig auf diesen Feuerwagen,
Eilig fliege in den Himmel!

JOHANNES PAUL:
Ach Barmherzigkeit, o Jesus,
Denn hier unten in der Hölle
Schreien Seelen: Papst, o rette
Uns aus ewiger Verdammnis!
Nein, ich geh nicht aus der Hölle.

JESUS:
Diese Seelen in der Hölle
Haben durch verstockte Bosheit
Selbst erwählt das Höllenschicksal,
Wollten nicht die Liebe Gottes.
Aber du, Johannes Paulus,
Hast das göttliche Erbarmen
Stets geliebt von ganzem Herzen,
Darum komm zur Lust des Himmels!

JOHANNES PAUL:
Jesus Christus, kannst du sagen,
Herr, wie lang im Paradiese
Werde ich glückselig leben?

JESUS:
Wie ein Tropfen in dem Meere,
Wie am Firmament die Sterne,
Wie die Tropfen bei dem Regen,
Wie der Sand am Meeresufer,
So unzählbar, Heilger Vater,
Sind der Ewigkeiten Tage.
Deine heiligen Verdienste
Sind ja ebenso unzählbar.
Dass du herzliches Erbarmen
Mit den Seelen in der Hölle
Hattest, o Johannes Paulus,
Wird vergolten dir im Himmel
Mit vermehrten Seligkeiten.
O Johannes Paulus, komm nun
Zur Vereinigung mit Gottes
Liebe in den Ewigkeiten!
Lass die ewigen Verdammten
In der ewigen Verdammnis.

JOHANNES PAUL:
Wie darf ich an Gott mich freuen,
Wenn ich weiß, dass andre leiden?
Soll ich denn nur egoistisch
Gottes Huld allein genießen?
Jesus Christus, hab Erbarmen,
Beim unendlichen Verdienste
Deiner Leiden an dem Kreuze,
Auch erlöse die Verdammten
Aus den schlimmen Höllenqualen!

JESUS:
O Johannes Paul, im Himmel
Bist du einer von den Höchsten,
Und um deiner Liebe willen
Zu der Jungfrau Gottesmutter
Gebe ich dir die Verdammten,
Dass sie in den Himmel kommen.

JOSEF MARIA MAYER:


Da erschien die Mutter Gottes
Und ein roter Rosenregen
Überschüttete den Beter
Papst Johannes Paul den Großen.
Und auf seinem Feuerwagen
Fuhr er auf zum Paradiese.

HYMNEN AN JESUS
1

Kein Mensch kann überwinden uns,


Wir fürchten Hölle nicht noch Tod,
Wir zittern nicht, verzagen nicht,
Wir fürchten Arbeit nicht noch Leid.
Denn Tag um Tag unwandelbar
Ist unsre Freude, unser Glück,
Denn wir gehören ganz dem Herrn,
Dem Christus der Glückseligkeit!
Wir sind hierher gekommen, um
Zu beten an vor unserm Gott,
Zu schaun zu seinem Herzen, das
Verwundet ist, das offen steht!

Nur schwer zu finden ist der Herr, er lebt im Geist,


Er wohnt im Wort der Schrift, ist unerforschlich tief,
Ist Honig und ist Milch und ist der Morgenstern,
Der Engel König er und aller Heiligen,
Ist in der Sonne Licht, ist Atem in dem Wind,
Er fließt im Ozean, im Donner donnert er,
Er ist der Einzige, er wohnt im Paradies.
Und wenn es Tage gibt, da ich ihm nicht lobsing,
Die Tage zählen nicht vorm Richterstuhl des Herrn.

Ich weiß nicht, wer ich bin, o Herr,


Ich kann nicht unterscheiden, Herr,
Was lichter Tag, was dunkle Nacht.
Der jenseits aller Worte ist,
Hat Josef, seinen Knecht, gemacht
Zum tief Verzückten in dem Geist!
Ich weiß nicht, ob der Priester schon
Im Geiste ist im Paradies,
Ob er vielleicht mich gar betrog?
O höchstes Licht, o Ewiger,
Ich frage nichts nach Menschenlob
Und nichts nach Ruhm in dieser Welt,
Ich frage auch nach Reichtum nicht.
Ob Himmel oder Erde, ob
Das Leben oder auch der Tod,
Gleichgültig ist das alles mir,
Hab ich nur deine Liebe, Herr.
Bei Gottvergessnen sitz ich nicht,
Die nicht Erlösung streben an.
Gekommen bin ich an das Herz
Des großen Königs, meines Herrn.
Ich will ihn nie verlassen, nie,
Den höchsten Herrn im Paradies.
Wem soll ich dich vergleichen, Herr?
Du bist wie Wabenhonig süß,
Du bist berauschend wie der Wein.
Ich kann dich preisen nie genug,
Du Speise der Unsterblichkeit!
O Jesus Christus, der du wohnst
Im Himmelsgartenparadies
In einer Stadt aus goldnem Glas,
Mit Lebensbaum und Lebensquell,
Der perlengleichen Himmelstür,
Wo die Bewohner deines Reichs
In Geisterleibern selig sind.
Ach, ach, ich schlepp mich an dem Leib
Noch müde hier in dieser Welt,
Wie sinnlos lebe ich dahin,
Wie eine Tanne in dem Wald.
O König du im Paradies,
Im himmlischen Jerusalem,
Mit Zimtbaum dort und Aloe,
Wo Milch und Honig überfließt,
Ich bin ein armer Sünder nur,
Doch wage ich zu bitten dich:
Mein Jesus, o Barmherzigkeit!

Verwandte brauche ich nicht mehr


Und brauch auch keine Heimatstadt
Und keinen Namen brauch ich mehr
Und keinen Lehrer brauch ich mehr,
Ich lernte schon genug, o Herr.
Du König in dem Himmelreich,
Der du wohnst in Jerusalem,
Ich hab nur Ein Begehren noch:
So wie die Mutterkuh verlangt
Nach ihrem süßen kleinen Kalb,
Mein Herz zerschmilzt mir fast, o Herr,
In der Begier nach dir, mein Gott,
Nach deines Herzens Offenheit.

War keine Tugend einst bei mir


Und tat ich leider keine Buß
Und konnt beherrschen mich nicht selbst
Und ohne Weisheit war ich auch
Und trieb umher mich in der Welt
Und tanzte mit der Hölle Tanz
Und war so gottlos wie ein Narr,
Bis Jesus Christus mich erlöst
Und große Weisheit mir gezeigt!
Der Retter zeigte mir den Weg
Zum unerreichbarn Himmelreich
Und zeigte seinen Leib wie Brot!
Ach wann, ach wann, ich Elender,
Darf ich zu Gott ins Paradies?

Ich zog mit heißer Sehnsucht aus,


Ich suchte Gott in aller Welt.
In meiner Kammer fand ich ihn,
Der Stern der Stunde nie verblich.

Versunken tief in Gott, ich atme Gottes Geist,


Erschloss sich Weisheit mir, in mir ist Gottes Licht,
Erleuchtet ward mein Herz, jetzt strahl ich Liebe aus,
Die Weisheit dunkler Nacht lass ich nicht aus dem Sinn.

Von nun an will mit Freuden ich


Die Tage füllen bis zum Rand,
Von ganzem Herzen Jesu Freund,
Nur Jesus dien ich, ihm allein.

Den Kummer treibt er von mir fort,


Die Sorgen wälze ich auf ihn,
Und brechen will ich jeden Tag
Den Irrtum und den Lug und Trug.

Wie kostbar ist mir doch mein Gott,


Er ist allein mein ganzer Schatz,
Er nimmt mir meine Sündenlast
Und gibt mir seine Heiligkeit.

Versiegt ist bald die Traurigkeit,


Das Unglück dieser eitlen Welt.
Der Friede zieht in meinen Geist,
Wenn Jesus mir den Frieden schenkt.

Der alle meine Fesseln löst


Und bricht das Unglück dieser Welt,
Er wird befreien meinen Geist
Von allen Irrtums Lug und Trug.

Zu wünschen, was begehrt ein Narr,


Von der Begier bin ich nun frei.
In Jesus und in Jesus nur
Hat meine Seele ewge Ruh.
7

Wär ich gebildet und gelehrt,


Vielleicht mich täuschte Eitelkeit,
Ich diente nicht dem Heiligen
Im aufgeblähten Wissensstolz,
Ich wäre überheblich, stolz,
Ich ging den Weg zum Höllenpfuhl.

Die Liebe Gottes als Geschenk


Befreite mich von Lug und Trug.
Mein Geist, geläutert von dem Herrn,
Kennt nicht mehr Raum und nicht mehr Zeit,
Befreit von Satans Weisheit, schmeck
Ich Gottes Gnade wie das Brot
Und über quillt mein Lobgesang,
Dem Namen Jesu schaff ich Ruhm
Und unvergänglich ist mein Lohn.
Als Diener Gottes, meines Herrn,
Geboren werde ich dereinst
Von Sankt Marias Mutterschoß
Ins Leben in der Ewigkeit,
Dann teil ich die Lebendigkeit
Der absoluten Gottnatur,
Der liebenden Dreifaltigkeit.
Der unermüdliche Gesang
Des süßen Namens meines Herrn
Und seiner Mutter Lobgesang
Bringt mir den unverdienten Lohn
Zuletzt, der Seele Seligkeit.

Ach Herr, warum verbirgst du dich?


Zur Hilfe bist du nicht genaht?
Sag, schläfst du, oh mein lieber Gott?
Wo hast du dich verborgen, Herr?
Was hält dich denn zurück, mein Freund?
Willst bleiben in Gemeinschaft du
Der Jungfraun in dem Paradies?
Wem spendest Trost du in der Qual?
Was zögert deine Wiederkunft?
Ach, hat denn meine Sündenschuld
Erregt, Herr, deinen Grimm und Zorn?
O Herrscher meines Schicksals du!
Auf meiner Stirn geschrieben steht
Dein Name, Gott und Bräutigam!
Die Lebenszeit, die vor mir liegt,
Ich lege sie in deine Hand.
VON LIEBE UND TOD

Bedenke, meine Seele, dass du niemanden hast, der dich sein Eigen nennt. Wie eitel ist das Dasein
in der Welt! Zwei, drei Tage nur dauert es, dann endet es mit dem Tod. Doch prahlen die
Weltmenschen, sie seien die Herrscher der Welt. Aber der wahre Herr der Welt wird kommen und
die falschen Herren der Welt stürzen. Und wenn du stirbst, wird deine Geliebte, deren Nähe du so
begehrst, mit dir zu Gott gehen? Nein, wenn du gestorben bist, wird sie Zaubersprüche murmeln,
um deinen Totengeist fortzubannen.

Meine Seele, warum bist du zur Bettlerin um Liebe geworden? Dreifach Elende, meine Seele! Auf
der Jagd nach sterblichen Schätzen bist du von Land zu Land geirrt. Erkennst du denn nicht, dass
die Liebe, die du suchst, tief in deinem Innern lebt? O meine Seele, wenn du dich selbst verleugnest
und dich Gott ganz hingibst, wirst du zur Vereinigung mit der göttlichen Liebe kommen! Wenn dir
die Anbetung Gottes so leicht und natürlich wie der Atem wird, hat das Gift des Todes keine Macht
mehr über dich. Die Schätze der Weisheit, die deine Lehrer dir mitteilten, halte fest. Das ist die Bitte
des armen Josef Maria Mayer, der hofft, eines Tages die Füße Marias küssen zu dürfen!

Ich irre nicht mehr und lebe nicht mehr im Irrtum. Alles habe ich niedergelegt vor Jesu Füße, und
ich zittre nicht mehr vor dem Tod. Von den irdischen Leidenschaften, die mich versklavt hatten, hat
Jesus mich erlöst! Ich tauche jetzt nicht mehr in den Brunnen der fremden Frau. Ob Freude oder
Leid, was von Jesus kommt, ist mir recht. Keine Begierde erhitzt mehr meinen Geist. Nicht länger
bin ich begierbesessen und voller Verlangen nach dem Schatz von dieser Welt. Ich irre nicht mehr
vor den Türen der Anderen. Ich hasche nicht mehr nach Luftgespinsten. Ich entblöße nicht mehr
meinen Geist vor den Sündern. Da ich nicht mehr Gefangener bin in den Ketten der Sinnlichkeit,
werde ich mich nicht mehr unter den Feigenbaum der irdischen Liebe legen.

Maria, weißt du noch, wie glücklich ich mit kleinen Kindern war? Mutter, wie glücklich war ich mit
meinen Lieblingen, und werde ich nicht noch vielmals mehr glücklich sein im Himmel? Jesus kann
doch nicht lügen, der die ewige Glückseligkeit verspricht. Nun, Mutter Maria, nachdem du mir eine
ewige Hoffnung eingeflößt hast, hast du meine Fesseln gelöst und mich versetzt in die Krone des
Lebensbaumes. Josef Maria Mayer sagt: Mein Geist ist entschlossen, Gott allein zu lieben, und ich
habe in Vereinigung mit dem Hohenpriester dem Herrn mein Opfer dargebracht. Mutter Maria, o
meine Mutter, du vollendest mein All. Ich habe mein Opfer dem Herrn dargebracht.

MYSTIK DER GÖTTLICHEN MUTTER

Ich habe schon seit langem ein strenges Leben der Buße geführt. Ich sorgte mich nicht um meinen
Leib. Mein Verlangen nach Maria war so groß, dass ich nicht mehr schlafen konnte. Ich warf mich
auf den Boden und rief: O Maria, wo bist du? Komm bald, du meine Trösterin! Ich merkte kaum
noch, wie die Zeit verging. Meine Seele war immerzu in Ekstase mit Maria. Ich sah meine Schüler,
meine Kinder, meine Mutter immer im Traum, bevor ich ihnen wirklich begegnete. Ich weinte
allnächtlich vor Maria und sagte: O Maria, ich sehne mich nach meinem Lieblingsschüler! Bitte
sende ihn bald wieder zu mir!

Einmal zog ich in eine neue Stadt, aber ich wusste nicht, wo ich wohnen könnte. Da begann ich zu
beten, und bald kamen meine Eltern und schenkten mir eine Wohnung. Ein Prediger, dem ich dies
erzählte, sagte: So viel Geld hat Gott der Vater!

Als ich in Ekstase versunken war und gleichzeitig die Seelen-Passion Christi durchlitt, rief ich:
Maria, wer wird sich um meine weltlichen Angelegenheiten kümmern? Ich kann nur noch deinen
Namen murmeln, ansonsten kann ich mich nicht bewegen. Ich kann nur noch dein Herz trösten und
den Kindern der Armen deine Mutterliebe bringen. Schicke mir eine Hilfe! Auf mein Gebet hin,
kam die Magd zu mir, die sich wie eine Großmutter um mein leibliches Wohl kümmerte.

Einmal sagte ich zu Maria: Liebe Frau, ich werde nie ein eigenes Kind haben! Aber schick mir bitte
einen Knaben, den ich als Pädagoge erziehen darf. Maria erhörte mein Gebet.

Ich dachte nur noch an Gott. Einmal war ich im Serengeti-Park. Als ich den Löwen auf freiem Felde
in majestätischer Ruhe liegen sah, fiel ich in Ekstase und meinte, Gott in seiner Allmacht zu sehen.
Die Leute, die mit mir waren, wollten mir auch noch die Affen zeigen. Aber ich sagte: Ich habe den
König der Tiere gesehen, ich habe genug gesehen.

Einmal sah ich einen kleinen Knaben mit einem Ball spielen. Da meinte ich, den göttlichen
Jesusknaben zu sehen, der mit seinem Ball spielte – und der Ball war ich.

Einmal sah ich eine Frau, die war eine Sünderin und lebte in Unzucht, auch war sie nur sehr leicht
bekleidet. Ich aber geriet in Verzückung und meinte, die Makellose zu schauen, die Gefährtin Jesu,
und ich blieb wie erstarrt vor Bewunderung stehen.
HYMNE AN DEVI

Jetzt bete ich für die Verwirklichung aller Segnungen Bhuvaneschvaris,


Die Ursache und die Mutter der Welt,
Sie, deren Form die des Schabdabrahman ist,
Und deren Substanz ist Glückseligkeit!

Du bist die Ur-Eine,


Mutter von unzähligen Kreaturen,
Schöpferin der Körper des Lotusgeborenen, Vischnus und Schivas.
Die schafft, erhält und zerstört die drei Welten.
O Mutter! Hymnen singend dir, ich reinige meine Rede.

O Tochter des Königs der Berge,


Du bist die Ursache der weltzerstörenden Energie Schivas,
Du manifestierst dich in Erde, Wasser, Feuer, Äther,
Im Opfer, in Sonne und Mond,
Und du zerstörst den Körper von Manmatha.

O Mutter! Nur Männer verehren die dreifachströmende Ganga,


Weil sie glänzt in den verfilzten Haaren von Schiva,
Welche gereinigt worden
Durch den Staub von deinen Lotosfüßen.

Wie der Mond erfreut die weiße Nachtlotus und kein anderer,
Wie die Sonne erfreut die Taglotus und keine andere,
Als eine besondere Sache, nur eine andere Köstlichkeit,
Du, o Mutter, erfreust das ganze Universum durch deine Blicke.

Obwohl du bist der Urgrund der Welt,


Doch bist du immer jugendlich;
Obwohl du bist die Tochter des Bergkönigs,
Doch bist du voller Zärtlichkeit.
Obwohl du bist die Mutter der Veden,
Doch sie können dich nicht beschreiben.
Obwohl Männer über dich meditieren,
Dennoch kann ihr Verstand dich nicht begreifen.

O Mutter der Welten!


Diejenigen, die diese Geburt erreicht haben unter Männern,
Die so schwer zu erreichen ist,
Und in dieser Geburt ihre volle Reife erlangt haben,
Doch trotzdem dich nicht verehren,
Solche, obwohl auf dem oberen Ende der Treppe,
Dennoch werden sie wieder herunterfallen.

O Bhavani!
Wir beten dich mit duftenden Blumen und Sandelpaste an,
Auf dem Boden mit kaltem Wasser und pulverförmigem Kampfer,
Gewinne du die Souveränität der ganzen Welt!

O Mutter! Wie der schlafende König der Schlangen,


Wohnend in der Mitte der ersten Lotusblüte,
Du hast das Universum erschaffen.
Du steigst auf wie ein Blitz
Und erreichst die ätherische Region.

Dein Leib, nachdem er von Nektar überfließt, angefeuchtet,


Soll wieder erreichen deinen Aufenthaltsort auf diesem Weg.
O Mutter und Ehegattin von Maheschvara!
Die, in deren Herz du glitzerst, werden nie wiedergeboren.

O Gauri! Von ganzem Herzen


Ich betrachte deine Form,
Schöne von Angesicht,
Mit deinem Gewicht von herabhängenden Haaren,
Mit vollen Brüsten und abgerundeter schlanker Taille,
Hältst du in drei Händen einen Rosenkranz, einen Krug und ein Buch,
Und mit deiner vierten Hand machst du die Jnanamudra.

O Bhuvaneschvari!
Yogis, die ihre Sinne zurückgehalten haben
Und haben die sechs Feinde besiegt,
Im Yoga mit ruhigem Geist erblicken dich,
Halten Rosenkränze und einen Sporn.

Du bist Lakschmi,
Im Glanz von geschmolzenem Gold,
Haltend zwei Lotusblüten in zweien deiner Hände,
Und mit den beiden anderen machst du die Gesten,
Die Wohltaten zu gewähren und zu zerstreuen die Angst.
Vier Elefanten halten Kelche mit ihren Rüsseln,
Streuen dir auf deinen Kopf Nektar.

O Bhavani! Du bist Durga, auf einem Löwen sitzend,


Deine Farbe ist die von Durva-Gras,
Haltend in deinen acht Händen
Verschiedene Arten von schrecklichen Waffen,
Und bewirkst die Zerstörung der Feinde der Unsterblichen.

Ich erinnere mich immer wieder an die dunkle


Urzeitliche Devi, schwankend mit Leidenschaft,
Ihr wunderschönes Antlitz erwärmt
Und feucht vom Schweiß (vom Liebesspiel),
Bin eingedenk eine Halskette von Ganja-Beeren,
Und wie sie bekleidet mit Blättern.

O Ehegattin von Srikantha,


Ich lege meinen Kopf auf deine blauen Lotosfüße,
Welche von den Veden verfolgt werden,
Wie Schwäne vom Klirren eines Fußkettchen gelockt!

O Bhavani! Ich verehre deinen Körper vom Knöchel bis zum Knie,
Auf die bullengetragene Eine blick ich mit großer Liebe,
Und wer wird satt, wenn nicht der,
Der auf dich schaut mit zwei Augen, der wird satt,
Und da ist noch ein drittes Auge gemacht.

Ich rufe deine beiden Oberschenkel,


Welche bescheiden machen den Stolz des Rüssels eines Elefanten
Und übertreffen die Wegerich-Bäume in Fülle und Zärtlichkeit.
O Mutter! Jugend gestaltet diese Oberschenkel,
Dass sie als zwei Säulen das Gewicht deiner großen Hüften unterstützten.

Mit meinem Blick auf deine Taille, scheint es,


Als ob er absorbiert worden wäre
Von der große Masse deiner Brüste und Hüften.
Die Jugend, die Bekleidung des Körpers mit Haaren,
Möge sie immer in meinem Herzen erstrahlen!

O Devi! Nie kann ich vergessen deinen Nabel,


Sozusagen einen sicheren unverletzten Teich,
Angesichts deiner blühenden Jugend,
Gefüllt mit der Flüssigkeit
Der Schönheit der Geliebten von Smara,
Er, der Angst hat vor dem Feuer aus den Augen der Hara.

Deine zwei Brüste lotusähnlich mit Sandel verschmiert,


Welche tragen Asche und erzählen von Schivas Umarmung,
Rufe die Zinnober-lackierten Tempel feuchten Nektars dagegen
Von einigen leidenschaftlichen Elefanten,
Auferstanden aus einem Bad in den Gewässern,
Befleckt von Schaum.

O Mutter! Deine zwei Arme, schön mit dem Wasser,


Tropfend von deinem Körper, gebadet vom Hals bis zur Ferse,
Scheinen von dem Krokodil-getragenen Einen gebildet,
Solange Schlingen halten die Kehle seines Feindes.
Ich darf sie nie vergessen!

O Tochter des Königs der Berge,


Wieder und wieder habe ich betrachtet deinen formschönen Hals,
Der hat die Schönheit einer wohlgeformten Vase gestohlen
Und ist mit erfreulichen Halsketten und vielen Ornamenten geschmückt;
Dennoch werde ich nie satt.
O Mutter! Der ist nicht umsonst geboren worden,
Der dich oft anruft in seinem Kopf,
Dein Gesicht mit seinen großen runden Augen und der edlen Stirn,
Dein strahlendes Lächeln und deine glühenden Wangen,
Die hohe, gerade Nase,
Und Lippen rot wie Bimba-Früchte.
Wer, o Devi, sieht auf deine Fülle von Haaren,
Erleuchtet von der Mondsichel,
Ähnlich einem Bienenschwarm schwebend über duftende Blumen,
Der ist der alten Fesseln, die ihn binden, und von der Welt befreit.

Der Sterbliche, der in dieser Welt


Devot aus seinem Herzen diese Hymne liest,
Süßes für die Ohren der Weisen,
Erreicht für immer allen Reichtum von Lakschmi,
Die nimmt die gekrönten Könige an,
Die hingeworfen zu ihren Füßen liegen.

O Zerstörerin der Zeit!


O grandiose Eine!
Du bist wohltätig,
Besitzerin aller Künste,
Du bist Kamala,
Zerstörerin des Stolzes des Kali-Zeitalters.
Du bist nett zu dem mit den verfilzten Haaren,
Mutter der Zeit,
Du bist brillant wie die Feuer der endgültigen Auflösung.
Ehegattin von ihm mit den verfilzten Haaren.
O du mit deinem formidablen Antlitz,
Ozean des Nektars des Mitgefühls,
Barmherzige,
Schiff der Barmherzigkeit,
Deren Barmherzigkeit ist unbegrenzt,
Du bist erreichbar allein durch deine Gnade,
Du bist Feuer,
Schwarz von Farbe,
Du, die die Freude des Herrn der Schöpfung mehrt,
Nacht der Finsternis,
In der Form des Begehrens,
Doch Befreierin von den Fesseln der Lust,
Du, die du bist dunkel wie eine Wolke
Und trägst die Mondsichel,
Zerstörerin der Sünde in dem Kali-Zeitalter,
Du, die du bist zufrieden mit der Verehrung der Jungfrauen,
Du Zuflucht der Anbeter der Jungfrauen.
Du bist mit der Festtafel der Jungfrauen zufrieden,
Und du liebst die Kunst in Form der Jungfrau,
Du wanderst im Kadamba-Wald,
Du bist über die Blumen des Kadamba-Waldes erfreut,
Du hast deinen Wohnsitz im Kadamba-Wald,
Du trägst eine Girlande aus Blumen vom Kadamba-Wald,
Du, die du bist jung,
Du hast eine weiche leise Stimme,
Deine Stimme ist süß wie der Schrei eines Vogels,
Du trinkst Kadambari-Wein,
Und du bist über den Kadambari-Wein erfreut,
Und dein Kelch ist ein Schädel,
Du trägst eine Girlande von Knochen,
Du bist mit der Lotusblume zufrieden,
Und du sitzt auf der Lotusblume,
Du bleibst in der Mitte der Lotusblüte,
Der der Duft der Lotusblüte gefällt,
Die du dich bewegst mit dem wiegenden Gang eines Schwans,
Zerstörerin der Angst,
Die nimmt alle Formen des Willens an,
Deren Wohnung ist Kamarupa,
Die auch immer mit Kamapitha liebäugelt,
O schöne Eine,
O du, die erfüllt jeden Wunsch,
Deren Schönheit ist ein Ornament,
Bezaubernd wie das Bild aller Zärtlichkeit,
Du mit deinem zarten Körper,
Du bist schlank von Taille,
Du bist über den Nektar von gereinigtem Wein erfreut,
Du gibst Erfolg,
Die eigene Gottheit von denen, die dich verehren,
Wenn sie vom Wein überglücklich sind,
Die über die Verehrung deines Selbst erfreut,
Du bist eingetaucht im Ozean des gereinigten Weins,
Du bist die Beschützerin derer, die Wein trinken,
Dir schenkt der Duft von Moschus Freude,
Und du bist mit einem leuchtenden Mal von Moschus gezeichnet,
Du bist gut zu denjenigen, die dich verehren mit Moschus,
Du liebst diejenigen, die dich verehren mit Moschus,
Du bist eine Mutter für diejenigen, die Moschus als Weihrauch verbrennen,
Du bist begeistert von dem Moschus-Hirsch,
Und du freust sich, Moschus zu essen,
Dir schenkt der Duft von Kampfer Freude,
Du bist mit Girlanden aus Kampfer geschmückt,
Und dein Körper ist mit Kampfer und Sandelholz-Paste beschmiert,
Du bist zufrieden mit gereinigtem Wein, gewürzt mit Kampfer,
Du trinkst gereinigten Wein, gewürzt mit Kampfer,
Du bist in dem Ozean des Kampfers gebadet,
Dein Aufenthaltsort ist der Ozean des Kampfers,
Verkörperung der Kulacara,
Verehrt von den Kaulikas,
Wohltäterin der Kaulikas,
Aufmerksame Kulacara,
Freudige Eine,
Offenbarerin der Wege der Kaulikas,
Königin von Kasi,
Befreierin von Leiden,
Geberin des Segens des Herrn von Kasi,
Geberin der Freude über den Herrn von Kasi,
Geliebte des Herrn von Kasi,
Du, deren Zehen-Ringe mit Glocken
Machen süße Melodie, wenn du dich bewegst,
Deren Gürtel-Glocken süß klingeln,
Die du bleibst in dem Berg von Gold,
Die du bist wie ein Mondschein auf dem Berg von Gold,
Die an der Kunst der Rezitation sich erfreut,
Du bist Kamala,
Zerstörerin aller bösen Neigungen
Und von den Bedrängnissen der Kaulikas,
Lady der Kaulas,
O du, Zerstörerin der Angst vor dem Tod -
Vor dir verneige ich mich.

O Devi Kamala, Geliebte Vischnus,


Verehrt von den drei Welten,
Wie du Vischnu treu bist, sei auch mir treu.
Wer anbetet Lakschmi, liest diese zwölf Namen der Herrin -
Ischvari, Kamala, Lakschmi, Cala,
Bhuti, Haripriya, Padma, Padmalaya, Sampat,
Uchaih, Sri Padmadharini,
Mit einem solchen, seiner Frau und seinen Kindern
Lakschmi für immer verweilt.

O Mutter, Devi Nilasarasvati Tara,


Ich suche Zuflucht bei dir.
Geberin von Wohlstand und Reichtum bist du
Für diejenigen, die dich verehren.
Stehend auf Schiva,
Deinen rechten Fuß auf seiner Brust
Und den linken auf seinen Oberschenkeln.
Schon bist du da, mit lächelndem lotusähnlichem Gesicht.
Deine drei Augen sind, wie sie waren, vollerblühte Lotusblüten.
In deinen Hände hältst du ein Messer, einen Schädel,
Eine Lotusblume und ein Schwert.

Du bist die vorsitzende Devi der Rede.


Du bist die Schlingpflanze, die alle Wünsche gewährt.
Du bist die Geberin aller Siddhis
Und die Kraft, um Vers und Prosa zu schreiben.
Drei sind deine Augen, blaue Lotusblüten.
Ozean der Güte und des Mitgefühls bist du.
Ich bitte dich, von deiner Barmherzigkeit
Regne auf mich den Nektar des Wohlstands.

O Sharbha, ich bitte dich, entferne meine Ängste.


Stolze Lady, es sind brillant deine Kleider,
Helle mit Wickeln von Schlangen.
Du bist in Tigerfell gekleidet.
Deine Taille ist mit winzigen klingenden Glöckchen geschmückt.
Du hältst die Köpfe von zwei Dämonen
Betropft mit Blut, vom Schwert durchtrennt.
Deine Taille ist mit den Fesseln der Dämonen umgürtet
Wie mit einer Girlande.
So schön bist du, o formidable Eine.

O Devi Tara, mit Mühe erreicht,


Ich nehme Zuflucht zu dir.
Du bist schön von Form und den Verliebten charmant.
Du bist Bindu und der Halbmond,
Deine Substanz ist Hrim.
Du bist das Mantra und die Schutzfrau von allen.
Deine Formen sind dreifach,
Groß, subtil und erhaben.
Du bist jenseits der Reichweite der Veden.

Durch den Dienst an deinen Lotosfüßen


Menschen der guten Tat erreichen Befreiung.
O Parameschvari, du bist die Ehegattin von ihm,
Der ist Brahma, Vischhnu und der Dreiäugige.
O Mutter! Wer deinen Lotosfüßen zu dienen vernachlässigt,
Aber dient stattdessen den Devas, Indra und anderen,
Der wird stürzen in den Ozean des Samsara,
Ist in der Tat ignorant, und die meisten sind wirklich ignorant.

O Mutter! Diese Devas, die ihre Kronen erhalten,


Die Pollen, die von deinen lotusähnlichen Füßen kommen,
Sind in der Lage, ihre Versprechen zu halten
Und zu gewinnen Sieg über ihre Feinde in der Schlacht.
Solche, ohne Zweifel, sind in deinem Schoß geschützt.
Aber ihre Feinde senden die trotzige Herausforderung:
Ich bin ein Deva, und keiner ist mir gleich in der ganzen Welt -
Die vergehen und finden sicher den Tod.

Wer dient deinen Lotosfüßen, ihm ist Siddhi gegeben.


Er übertrifft den Herrn der Rede
Und erhält die Schönheit des Kama.
Er kann mit Zauber lähmen Scharen von Elefanten auf dem Schlachtfeld,
Und hat die Macht, den Fluss des Wassers aufzuhalten.
Die Siddhis und der Wohlstand sind unter seiner Kontrolle.

Wer rein ist und selbstbeherrscht,


Liest diese versierte Hymne an Tara
Am Morgen, am Mittag, am Abend,
Ihm ist gegeben
Die Befugnis zum Schönschreiben in Prosa oder in Versen,
Kenntnisse in allen Sastras,
Unvergängliches Vermögen,
Der Genuss von allem, was er sich wünscht,
Ruhm, Schönheit und Reichtum,
Die Liebe aller Menschen
Und am Ende Befreiung.

O Candi! In mein Herz komm,


Das vom Akt der Asuras war erschüttert,
Zerstöre die Katastrophen, die tief mich stechen,
Hervorgegangen aus der Masse der Bosheit und Ängste,
So dass, frei von Gefahr
Und durch die Lotus-Trauben deiner Füße geschützt,
Mein Schwan-gleicher Verstand kann schwimmen
Und ich freue mich im Ozean der Glückseligkeit!

Wer in der Angst vor seinen Feinden hat dich verehrt?


Die Devas, die deine Füße anbeten, drücken Tier und Schlinge,
Nachdem die Form aufgegeben Narasimha,
Dessen aufragende Mähne erreicht den Gipfel des Sumeru
Und dessen Finger sind ausgestreckt zu reißen die Brust von Hiranyakashipu,
Jetzt verehren sie den Löwen, den Feind des Elefanten.

O Candi! Wenn die Silben, die Buchstaben, die von dir sprechen,
Erreichen dein Ohr, dann Brahma und andere Devas
Singen dir die Wahrheit und berühren Prakriti.
O Devi! Heute sei mir gnädig,
Gewidmet wie ich bin dem Küssen deiner schönen Lotosfüße,
Dem einzigen Aufenthaltsort der Essenz des Nektars aller Devas.

Wenn wegen meinem Weg nach Kula


Ich leide Vorwurf, besser ist es, dass ich ohne Ruhm sei.
Lass nicht von mir ab,
Der ich von der Verehrung der Kesava und Kausika komme;
Vielmehr, o Mutter, lass mein Herz Ruhe finden
In der Meditation über deine Lotosfüße,
Verehrt von Brahma, von Hari,
Dem Feind von Smara und dem Feind der Daityas.

O Mutter! Wenn ich mit der rechtmäßigen Kontemplation


Über deine Lotosfüße beschäftigt bin,
Was macht es, wenn ich nicht andere heilige Orte kenne?
Mögen deine Lotosfüße immer präsent sein meinen Augen,
Deine Füße, die der Reichtum unserer Wunden sind!
O Mutter voll der Gnade! Verzeih mir!

Wahrlich würde sogar der Herr Bhutas umgekommen,


Wahnsinnig, wie er war, in der Freude an der Umarmung
Deines Körpers, es war sein eigenes Selbst,
Hatte er nicht genossen den Lotus-Duft von deinen Füßen;
Voller Honig aus der Tropfenflüssigkeit des Sandel,
Und der Nektar ist glücklich vom Mond gefallen.

O Mutter! Lasse den Strom von heftigen Regenschauern


Heiliger Hingabe zu dir
Immer auf mich vergossen werden,
Kämpfen und Ertrinken, ach!
Wie ich in dem endlosen Ozean der Illusion bin,
Ohne Geschmack des lebendigen Wassers
Der Glückseligkeit von Brahman,
Welche vertreibt das Gewicht der psychischen Leiden
Aus der Anzahl der Devas.

Möge dein Ruhm, dunkel wie eine Kollyrium-Wolke,


Immer in meinem Herzen sein.
Von deinem glitzernden Glanz wurden die drei Devas geboren,
Die schaffen, bewahren und zerstören die Welt,
Deren Stoff ist reine Intelligenz und Glückseligkeit,
Aufräumend die Dunkelheit, die das Herz überzieht,
Durch die Herrlichkeit der zahllosen Millionen ihrer Strahlen!

Möge Devi, die die Macht hat, zu zerstören


Die stolzen Feinde der Devas
Und ist die Mörderin von vielen anderen Dämonen,
Schon zu erobern gesonnen sein!
Sie war es, die, nachdem sie durchtrennt den Kopf des Asura Mahisa,
Ergriff ihn, der die Form eines Büffels angenommen
Durch seine magische Kunst
Auf dem Schlachtfeld,
Jetzt brüllend, jetzt läuft er, jetzt senkt er den Kopf nach unten,
Fallend auf dem Schlachtfeld,
Und dann verschwindend für eine Weile.

Sie tötet die Asuras auf dem Schlachtfeld.


Schrecklich war es mit dem Tanz der Waffen des Feindes.
Mit einer Wolke geworfen der Diskus und andere Raketen.
Dort wird die kupferfarbenen Waffe gestrichelt
Und es blitzte aus den feindlichen Pfeilen -
Feinde so dick, stark und groß, stolz von Reichtum und Macht,
Das Feld der Schlacht schien durch einen Sturm gefegt worden zu sein,
Scheußlich war es, dicht mit Gliedmaßen und Leichen der Asuras,
In deren Blut und Fleisch Vögel ihren Durst und Hunger gestillt.

Lass die Sadhakas über Devi meditieren.


Rauschend bald hier, bald dort
Auf dem Schlachtfeld zur Tötung der Feinde,
Begleitet von acht Begleitern,
Mit achtblättrigen Lotusblüten als Ohrringen,
Innerhalb jedes Blütenblattes die acht Silben geschrieben:
Devi, Devi, Devi, Devi!
Formidabel war das Feld mit dem Werfen
Der großen gebogenen Hörnern von Mahisa,
Tief schwarz, verrückt, wandernd hin und her, schrecklich brüllend,
Dessen sofortiger Tod wurde von den Devas gewünscht.

Lass die Sadhaka meditieren


Über die verheißungsvolle schwarze Bhogavati,
Die hält in ihren Händen Diskus, Lanze,
Axt, Schild, Pfeil, Bogen und Dreizack,
Macht die Geste, die Angst vertreibt;
Ihre langen, verfilzten Haare sind wie eine Wolke,
Bedecken ihr Gesicht aufs furchtbarste,
Laut schreiend, jetzt mit schallendem Gelächter schrecklich
Und dann mit ihrem Bedrohungen sehr erschreckend die bösen Helden.

O Devi! Auf diese Weise


Meditiere ich über deine einwandfreie Form,
Verehrt von Indra und anderen Devas,
Denn dir ist es gegeben, die Städte deiner Feinde anzugreifen,
Und zu erobern deine Feinde, zu gewinnen ein Reich;
Auch die Devas erwerben Nektar des Wissens der Poesie
Und Macht zu verhaften, zu verbannen und zu töten.

O Mutter! Gruß an dich! Komm zu erobern!


Wer meditiert über deine Lotosfüße,
Wer singt diese deine Hymne,
Es sind in den Händen von allen solchen
Unverzüglich Reichtum, Erfüllung des Begehrens und Befreiung.

Gruß an dich, o Devi!


Spenderin des Segens, geliebt von Sankara,
Liebhaberin deiner Anhänger,
Annapurna.

Du hast angenommen die Form der Maya,


Geliebte von Sankara.
Angeredet wirst du als Maheschvari,
O Annapurna! Ich verbeuge mich vor dir.

O Mahamaya! Geliebte Ehepartnerin von Hara,


Geberin der Frucht der Begierde,
Königin der Suren,
O Annapurna! Ich verbeuge mich vor dir.

O Mahadevi mit dem Glanz von tausend steigenden Sonnen,


Drei Augen,
Du stehst auf dem Halbmond.

O Devi! Gekleidet in feinstes Gewand,


Überhaupt gibst du Reis, Sündenlose, Eine,
Die du dich freust an dem Tanz des Schiva.
Du stehst auf dem Halbmond.
O Annapurna! Ich verbeuge mich vor dir.

O Devi! Erfüllerin der Wünsche der Gläubigen,


Zerstörerin der weltlichen Schmerzen,
Du biegst dich unter dem Gewicht deiner großen Brüste!
O Annapurna! Ich verbeuge mich vor dir.

Du residierst in der Mitte der sechsblättrigen Lotosblüte,


Und du bist in der Form der sechsfachen Shakti,
Du bist Brahmani und alle anderen,
O Annapurna! Ich verbeuge mich vor dir.

O Devi! Geschmückt mit dem Halbmond,


Alle Imperien sind deine Geschenke,
Geberin der Freude an Sarva,
O Annapurna! Ich verbeuge mich vor dir.

Deine Lotosfüße werden von Indra und anderen Göttern angebetet;


Du ergänzt die Form von Rudra und anderen Devas,
Geberin des Reichtums.
O Annapurna! Ich verbeuge mich vor dir.

Wer zur Zeit der Anbetung


Devot liest diese Hymne,
In seinem Haus wird Lakschmi immer bleiben;
Wahr ist dies ohne Zweifel.

Wer rezitiert das Mantra täglich,


Liest dieses Lied in der Dämmerung des Tages,
Erlangt Fülle von Reis
Und Wohlstand.

Nicht allen und jedem sollte diese Hymne enthüllt werden,


Sie sei nicht bekannt gemacht dem, der unwürdig ist,
Denn Übel fallen sonst auf ihn,
Daher sollte sie sorgfältig verborgen werden.

O du, deren Mond-gleiche Schönheit wird erhöht


Durch die Lotusblüten, die dich umgeben!
O glückliche und günstige Devi!
Waldbrand des Waldes von bösen Gedanken,
Deren Lotosfüße werden vom Universum verehrt.
O Lotus, auf einer Lotusblume sitzend,
Freude bringst du zu denen, die dich grüßen,
Zerstörerin der Unwissenheit,
Ehegattin von Hari,
Substanz der Welt.

Om ist dein Lieblings-Mantra,


Du, die sowohl Form wie Formlosigkeit ist.
Du bist der Reichtum des Lotosgesichts des Lotusgeborenen,
Verkörperung aller Gunas, noch ohne Attribute,
Wandellos und weder grob noch subtil.
Keiner kennt deine Natur, noch ist deine innere Realität bekannt.
Du bist das ganze Universum,
Und du bist es, innerhalb der es entsteht.
Du bist gegrüßt von dem Stamm der Devas.
Du entstehst in Fülle überall.
Schon bist du rein.

Sehr bist du mit der Rezitation des Mantras zufrieden.


Deine Krone ist weiß wie Schnee.
Deine Hände spielen die Vina.
O Mutter! Mutter! Gruß an dich.
Verbrenne, verbrenne meine Faulheit
Und gewähre mir große Intelligenz.
Du bist selbst das Wissen.
Die Vedanta immer singen von dir.
Sruti spricht von dir.
O Geberin der Befreiung! O Weg zur Befreiung!
Deine Macht ist jenseits allen Verständnisses.
O Geberin des Glücks, mit einer weißen Halskette geschmückt,
Gib mir deine Gnade.

Du bist Intelligenz, Intelligenz, Intelligenz,


Deine Namen sind Rettung, Erlösung, Geist und Lobpreis.
Ewige und Flüchtige,
Große Ursache, gegrüßt von Munis,
Neue und Alte, heiliger Strom der Tugend,
Gegrüßt von Hari und Hara.
Schon rein, schön von Farbe,
Das subtilste Element der Dinge -
Ja, selbst die Hälfte von allem.
Du bist die Geberin von Intelligenz, Intelligenz, Intelligenz.
Du bist die Geberin der Freude von Madhava.

In Form von Hrim, Ksim, Dhim


Du hältst ein Buch,
Du bist froh, von lächelndem Gesicht und voll des Glücks.
Unschuld, Strom von Charme,
Bei all dem hast du die Befugnis zur Festnahme.
Verbrenne, verbrenne meine Sünde
Und zerstreue die Dunkelheit meiner bösen Gedanken.
O lobenswert von allen!
Du bist Vak,
Du bist es, die gewährt Erfolg der Zunge der größten Dichter,
Wie auch bei der Verwirklichung aller Formen des Wissens.

Ich bete zu dir, ich bete zu dir, ich verneige mich vor dir,
Komm zu meiner Zunge und verlass mich nie.
So kann meine Intelligenz nie in die Irre gehen,
So kann meine Sünde weggenommen werden,
So darf ich frei sein von Leid.
In Zeiten der Gefahr kann ich nie verwirrt werden.
Möge mein Geist frei arbeiten, ohne Hindernis,
In Sastra-Disputationen und Versen.

Wer keusch lebt, im Schweigen und in religiöser Andacht,


Wer verzichtet auf Fleisch und Fisch am dreizehnten Tag des Monats
Und verbeugt sich mit Hingabe, jeden Morgen früh,
Der lobt dich mit den am meisten ausgezeichneten Versen.
Der will, geschickter in der Rede, übertreffen sogar Vacaspati.
Die Unsauberkeit seiner Sünden wird hinweggefegt werden.
Ein solcher gewinnt die Frucht seiner Wünsche,
Die Devi schützt ihn wie ihr eigenes Kind.
Poesie fließt aus seinem Mund,
Wohlstand besucht sein Haus,
Und jedes Hindernis wird verschwinden.

Wer liest ohne Unterbrechung diese Hymne ganz,


Einundzwanzig Mal am dreizehnten Tag des Monats,
Sowohl auf der dunklen als auch auf der hellen Seite des Mondes,
Und meditiert über Sarasvati, gekleidet in Weiß,
Geschmückt mit weißen Ornamenten,
Ein solcher erlangt in dieser Welt die Frucht seiner Wünsche.
Diese verheißungsvolle Hymne wurde von Brahma selbst gedichtet;
Wer sie täglich liest mit Sorgfalt, erlangt Unsterblichkeit.

Ich werde dir sagen die hundert Namen von Durga.


Von der Gnade dieser Hymne ist die keusche Durga erfüllt.
Höre darauf.

Virtuose Eine,
Geliebte von Bhava,
Ehegattin von Bhava,
Die manifestiert Brahman,
Befreierin aus der Welt der Geburten und Todesfälle,
Zerstörerin der Bedrängnisse,
Victoria,
Erste,
Dreiäugige,
Inhaberin der Speere,
Ehegattin von ihm, der den Bogen hält,
Wunderbare Eins,
Deren Glocke klingt zart,
Von großer Entsagung,
Manas,
Buddhi,
Ahamkara,
In der Form von Citta,
Scheiterhaufen,
Wissen,
Deren Substanz sind alle Mantras,
Realität,
Deren Natur ist die wahre Wonne,
Endlose Eine,
In dir sind die drei Bestimmungen,
Erreichbar mit Hingabe,
Sternstunde,
Zerstörend alle Dinge,
Ehegattin von Sambu,
Mutter der Devas,
Betrachtung,
Reich an Edelsteinen,
Alles Wissen,
Tochter Daksas,
Zerstörerin von Daksas Opfer,
Die isst nicht einmal ein Blatt während ihrer Entsagung,
Von den verschiedensten Farben,
Rosige,
Von roter Farbe,
Gekleidet in seidenes Gewand,
Zufrieden mit wohlklingenden Fußkettchen,
Grenzenlose Macht,
Erschreckende,
Schönheit,
Haus-Dame,
Wald-Durga,
Tochter von Matanga,
Verehrt von dem Weisen Matanga,
Ehegattin von Brahma,
Große Herrscherin,
Aindri,
Kaumari,
Vaisnavi,
Camunda,
Varahi,
Lakschmi,
In der Form der Purusa,
Ganz Reine,
Essenz von allem,
Weisheit,
Aktion,
Die erhabene Eine,
Geberin der Buddhis,
Du bist alles,
Deine Liebe ist unbegrenzt,
Sitzend auf einem Stier,
Zerstörerin von Sumbha und Nisumbha,
Siegerin über Asura Mahisa,
Vernichterin des Madhu und des Kaitaba,
Zerstörerin von Canda und Munda,
Siegerin über alle Asuras,
Siegerin über alle Danavas,
Deren Substanz ist Sastra,
Existenz,
Trägerin aller Waffen,
In deren Händen sind verschiedene Waffen,
Trägerin von vielen Waffen,
Virgina,
Mädchen,
Jugendliche,
Asketische Eine,
Apraudha,
Praudha,
Alte Mutter,
Geberin der Stärke.

Für den, der täglich liest diese Namen von Durga,


Es ist nichts unmöglich in den drei Welten.
Er erhält Reichtum, Kulturen, Söhne, Ehefrauen, Pferde und Elefanten;
Er führt die Caturvarga
Und gewinnt dauerhafte Befreiung.

Nachdem er betete zu Devi Kumari


Und meditierte über Sureschvari,
Der Gläubige sollte verehren,
Und dann mit Hingabe die Namen der Durga lesen.
O Devi! Ein solcher gewinnt die Frucht der Devas;
Könige zu seinen Dienern,
Und er erhält ein Königreich und allen Wohlstand.

Er, versiert in den Sastras,


In Übereinstimmung damit, schreibt dieses Mantra
Mit Safran und Kuh-Pigment, rotem Lack,
Kampfer, und drei Süßigkeiten gemischt,
Und dann trägt es Purari.

Wer schreibt und liest dann diese Hymne


An einem Freitag im Amavasya-Monat,
In der Nacht, wenn der Mond in Schatabhischa ist,
Erreicht allen Reichtum und Wohlstand.

Ich betrachte den guten Guru, das Licht selbst,


Sitzend mit seiner Shakti
In der Lotusblüte des Kopfes,
Zwei bewaffnete, liebenswürdige, freundliche,
Deren Mond-gleiches Gesicht ist voll der Gnade,
Machen mit ihren Händen die Gesten,
Die Wohltaten zu gewähren und zu zerstreuen die Angst.

Wer rezitiert dein Ur-goldenes Mantra,


Erreicht so allen Wohlstand und Reichtum.

O Mutter!
Wer dein zweites Mantra erwägt,
Geschmückt durch Zahlen der Devas,
Gewinnt allen Wohlstand.

Die Fürsten der Männer, die dein Mantra meditieren,


Glanzvoll sind sie wie die Sonne,
Charme der drei Welten,
Und durch die Rezitation werden sie zu Ischvara.

O Geliebte!
Wer deinen Körper betrachtet dreimal
Und rezitiert diese drei Mantras,
Der macht seine Feinde sprachlos,
Lakschmi glänzt in seinem Haus,
Und er wird der Gott der Liebe für die Frauen!

Der vorsitzende Devata der Rede


Segnet seinen Mund mit Poesie und Prosa.
Gesundheitsschädliche Tiere verursachen ihm keinen Schaden,
Selbst die Suren begrüßen ihn.
Seine Füße sind der Kopfschmuck der Könige,
Die Siddhis sind in seinen Händen,
Bösartige Sterne fliehen vor ihm.
Lass die Sadhakas auf einer achtblättrigen Lotosblume meditieren,
Sitzend auf einem Thron, mit verschiedenen Edelsteinen besetzt,
Platziert auf einem Altar,
Stehend auf dem Boden eines Hauses mit Steinen,
Inmitten eines Waldes von Parijata-Bäumen.

Lass ihn dann im Winkel in der Lotusblume meditieren,


Und die Devi selbst in der Lotusblüte wird sein wie folgt:
Ihr Glanz ist aus geschmolzenem Gold,
Mit Ohrringen an ihren Ohren,
Dreiäugig, von schöner Kehle,
Ihr Gesicht wie der Mond,
Und sie biegt sich unter dem Gewicht ihrer großen Brüste!

Sie hält in vielen Armen, geschmückt mit Diamanten und Edelsteinen,


Zwei Lotusblüten, eine Schlinge, den Bogen,
Den goldenen Stachel und blumige Pfeile.
Ihr Körper ist mit großen Juwelen geschmückt,
Die schlanke Taille ist wunderschön umgürtet.

Ihre Lotosfüße glitzern mit schönen Fußkettchen,


Gekrönt, geschmückt und gnädig,
Hält sie zwei weiße fliegende Schneeflocken,
Einen Spiegel, eine Juwelenschatulle
Und eine Schachtel mit Kampfer gefüllt.

Schöpferin der drei Welten,


Zerstörerin der Schmerzen der Welt,
Zerstörerin und Herrscherin der Welt,
Immer voller Glück,
Die dreifache Shakti,
Sie ist es, der ich Anbetung erweise.

Die Sadhakas, die so lange sie betrachteten,


Auf einem Yantra-Sitz vor ihr,
Und begrüßten sie mit großer Hingabe,
Anbetend sie mit Svayambhu-Blumen,
Erreichen, obwohl von den untersten Siddhis,
In der Caturvarga zu sein.

Wer, nachdem er getan den Gottesdienst,


Sri, Sripati, Parvati, Ischvara, Rati, Kamadeva,
Zusammen mit den Devata der Devi,
Rezitiert das Mantra auf seinem Yantra-Sitz,
Wird ein König unter den Menschen.

Du bist die Erde, Vidhatri, Schöpferin der Welt;


Du bist Wasser, und in Form von Vischnu behütest du die Welt;
Du bist Feuer, und in Form von Rudra zerstörst du die Welt;
Du entstehet in Form von Aisvarya;
Du bist die Luft der Welt.
Du bist die urzeitliche und glückliche Eine,
Ehegattin von Sambhu, Zuflucht deiner Anbeter.
Die du immer bewegst im Brahmarandhra die Welt,
Bist die Liebhaberin von allen Geschöpfen.
Die einzige reine Eine bist du in der Form von Äther.
O Bhavani! Sei mir gnädig!

Du hast auch den Stolz der Rishi gedemütigt,


Durch dich stürzten sie in den Ozean der Welt.
Du bist Intelligenz und Glückseligkeit und Licht.
Wie also kann ich dich erkennen?
O Bhavani! Sei mir gnädig!

O Bhavani! Sogar ein unwissender Mensch,


Der Meditation über deine Form rezitiert,
Erwirbt sämtliche poetische Kraft,
Und die Dinge in den drei Welten,
Die am schwersten zu erreichen sind.
O Bhavani! Sei mir gnädig!

Du bist das, was unterstützt, und das, was unterstützt wird.


Du durchdringst die Welt,
Und du bist die Form der Welt, die von dir durchdrungen wird.
Du bist sowohl Nichts als auch Existenz.
O Bhavani! Sei mir gnädig!

Du bist das Atom und das Allesdurchdringende.


Du bist das ganze Universum.
Kein Lobpreis über dich ist ausreichend.
Doch deine Qualitäten veranlassen mich, dein Lob zu singen.
O Bhavani! Sei mir gnädig!

Für den, der liest und rezitiert am Morgen, Mittag und Abend
Diese geheime Hymne,
Es ist ihm nichts unmöglich in den drei Welten,
Der erreicht deine göttliche Natur.
O Bhavani! Sei mir gnädig!

Ach! Ich kenne nicht dein Mantra oder dein Yantra,


Auch weiß ich nicht, wie man dich begrüßen soll
Oder wie man über dich meditiert,
Noch kenn ich Worte des Gebets zu dir,
Ich kenne auch nicht deinen Mudra
Oder wie man vor dir liegt, das ist mein Kummer;
Aber das weiß ich, o Mutter,
Dass dir zu folgen, alle meine Schmerzen entfernen wird.

Durch meine Unkenntnis deiner Befehle,


Durch meine Armut und Trägheit,
Ich hatte nicht die Macht zu tun, was ich getan haben sollte,
Daher meine Unterlassung, zu verehren deine Füße.
Aber, o Mutter, verheißungsvolle Befreierin von allen,
All dies sollte vergeben werden,
Denn ein schlechter Sohn wird manchmal geboren werden,
Aber eine schlechte Mutter nie.

O Mutter! Du hast viele würdige Söhne auf der Erde,


Aber ich, dein Sohn, bin nichts wert;
Doch es ist nicht recht, dass du mich verlassen solltest,
Denn ein schlechter Sohn wird manchmal geboren werden,
Aber eine schlechte Mutter nie.

O Mutter der Welt, o Mutter!


Ich habe nicht deine Füße verehrt,
Auch habe ich nicht reichlich Reichtum dir gegeben;
Doch die Zuneigung, die du schenkst, ist unvergleichlich,
Denn ein schlechter Sohn wird manchmal geboren werden,
Aber eine schlechte Mutter nie.

Ich habe die Verehrung anderer Götter verlassen


Aufgrund der Vielfalt und Verwirrung der Verfügungen
Im Zusammenhang mit ihrer Anbetung.
Ich bin jetzt fast fünfzig Jahre alt,
Wenn du mir nicht verleihen willst deine Güte,
Welches Heim habe ich ohne deine Unterstützung?
O Mutter der dickbäuchigen Devas!

Gebete, süß wie die süße Melone,


Machen sogar einen Fleischfresser perfekt;
Selbst ein Bettler geht ohne Angst
Mit genügend Geld.
O Aparna! Dies ist die Frucht deines Mantras,
Das ich gesprochen in deine Ohren.
Wer kann zählen, o Mutter, die Früchte,
Die von der Rezitation deines Mantras geboren werden?

Der ist mit der Asche der Scheiterhaufen beschmiert,


Der Gift geschluckt,
Der mit Schmutz bekleidet,
Mit verfilzten Haaren, bekränzt mit dem Herrn der Schlangen,
Der Herr der Männer,
Der Herr der Geister hält einen Schädel in seinen Händen.
Er verdankt seine großen Staaten als Herr der Welt
Seiner Annahme von dir als seiner Ehefrau, o Bhavani!

Keine Lust habe ich zur Befreiung,


Noch habe ich einen Wunsch nach Reichtum,
Auch will ich nicht vielerlei Wissen,
O mondgesichtige Eine! Ich wünsche mir auch kein Glück!
Aber das nur bitte ich dich,
Dass mein Leben in der Rezitation dieser Worte vergeht:
Mridani, Rudrani, Schiva, Bhavani.
Ich habe nicht nach den Geboten, dafür vorgesehen,
Dich verehrt mit den verschiedenen Artikeln der Anbetung.
Was gibt es, was ich habe zu Unrecht getan
Oder unterlassen in meinen Meditationen über das Brahman?
O dunkle Eine! Wird es aber passend sein für dein Teil,
Wenn du mir nicht Güte schenkst, wenn ich hilflos bin?

O Durga, Unsere Frau! Ozean der Barmherzigkeit!


Wenn ich von Gefahr überwältigt bin,
Ich erinnere mich dann an dich.
Denke jedoch nicht, dass ich für meinen Teil getäuscht sei,
Denn Kinder, von Hunger und Durst geplagt,
Erinnern sich immer ihrer Mutter.

O Mutter der Welt!


Es ist wunderbar, wenn du voller Mitgefühl für mich bist;
Eine Mutter lässt nicht im Stich ihren Sohn,
Selbst wenn er hundert Fehler hat.

Es gibt nicht noch einmal so einen großen Sünder wie mich,


Es gibt keine solche Zerstörerin der Sünde wie du.
Nun, Mahadevi, hast du gehört, was ich zu sagen habe,
Es bleibt für dich zu tun, was dir passend erscheint.

O Devi Sureschvari! Bhagavati Ganga!


Retterin der drei Welten aus den ruhelosen Wellen,
Klar ist dein Wasser, kreisend auf dem Kopf des Schiva,
Möge mein Geist immer Ruhe finden unter deinen Lotosfüßen.

Mutter Bhagirathi! Geberin des Glücks,


Berühmt in Nigama ist die Größe deiner Wasser;
Deine Größe ist mehr, als ich wissen kann,
Beschütze mich, o Barmherzige, unwissend, wie ich bin.

O Ganga, entstanden aus den Füßen Vischnus,


Deine Wellen sind weiß wie Schnee, wie Mond und Perlen,
Entferne von mir das Gewicht meiner Sünde;
Hilf mir, den Ozean der Welt zu überqueren.

Du sagst, dass der, o Ganga, der dir gewidmet,


Yama, den Tod, nie erblicken wird.
Wer betrunken von deinem klaren Wasser ist,
Erreicht mit Gewissheit die höchste Wohnstätte.

O Jahnavi! O Ganga! Retterin der Gefallenen,


Deine Wellen sind schön,
Umrauschen die Linien von Bergen,
Mutter Bhisma, Tochter des Ersten der Munis,
Beschützerin der Gefallenen,
Gelobt seiest du in den drei Welten.

O Ganga! Wer geht auf dem Ozean,


Immer frei von Traurigkeit ist, wer dich grüßt.
Geberin von Obst vom Kalpa-Baum,
Durch deine Gunst die Frau, die einst mich kalt ansah,
Jetzt wirft sie ihre liebevollen Blicke auf mich!

Wer in deinen Fluten, o Mutter, badet,


Wird nie wieder in einer Frau Gebärmutter wiedergeboren,
O Beschützerin vor der Hölle! O Jahnavi! O Ganga!
O Zerstörerin der Sünden!
Erhaben bist du durch deine Größe.

O du, die du bist ewig! O Welle der Reinheit!


Du Spenderin der Glückseligkeit, Zuflucht deiner Verehrer!
Von deinen Augen kommen Blicke des Mitleids.
Deine Füße schmückt der Glanz der Edelsteine aus Indras Krone,
Sei immer siegreich!

O Bhagirathi! Zerstreue meine Krankheit, Melancholie und Schmerzen,


Wie auch meine Sünden und all meine vielen Torheiten;
Essenz der drei Regionen, Halskette auf der Brust der Erde,
Du bist meine Zuflucht in der Welt.

O Alakananda! O höchste Glückseligkeit!


O angebetet von denjenigen, die in Verzweiflung sind!
Sei barmherzig!
Er, dessen Aufenthaltsort an deinen Ufern ist,
In Wahrheit wohnt in der Stadt der Götter.

Besser wäre es, ein Fisch oder eine Schildkröte zu sein


In deinen Gewässern,
Oder eine schwache Eidechse an deinem Ufer,
Oder ein schlechter Fleischfresser,
Der wohnt an deinem Strom,
Als ein edler König zu sein und doch weit weg von dir.

O Bhuvaneschvari! Allreine, von allen gelobt,


Devi in flüssiger Form, Tochter des Ersten der Munis,
Wer täglich liest diese Hymne an Ganga,
Ist in allen Kämpfen immer siegreich.

Sie, die mit Hingabe ihres Herzens an Ganga


Rezitieren diese Hymne,
Komponiert in dem süßen, angenehmen, charmanten freien Vers,
Denen gibst du das höchste Glück,
Sie gewinnen die ewige Seligkeit der Befreiung.

Ein weltlicher Mann soll lesen diese Hymne an Ganga,


Welche ist das Wesen der Welt,
Geberin der gewünschten Früchte,
Das Wesen aller Dinge, ganz rein.

O Devi Narmada! Ich salutiere deinen Lotus-Füßen,


Schöne mit der Brandung der wogenden Wellen des Ozeans,
Mit denen die Tropfen deiner Gewässer sich vermischen.
O Geberin von Wohlstand,
Ich verneige mich vor deinen Füßen, im Wasser gebadet,
Die du zerstörst die Wiedergeburt, deren Ursache die Sünde ist,
Wie auch alle Furcht vor dem Kommen des Boten des Todes.

O Devi Narmada! Ich verneige mich vor deinen Lotosfüßen,


Geberin von Himmelskörper-Segen für die Niedrigen,
Fische sind sie in deinen Gewässern,
An erster Stelle aller heiligen Flüsse.
Zerstörerin der schweren Last der Sünde,
Geberin von Wohlstand,
Von feinen Fischen, Schildkröten, Alligatoren und Schwänen.

O Devi Narmada! Ich verneige mich vor deinen lotusähnlichen Füßen.


Der Überlauf deiner Tiefen wäscht die Sünden der Welt.
Du zerstörst alle großen Sünden und den Berg von Katastrophen.
O Geberin des Glücks mit dem Sohn
Bei dem furchtbaren Augenblick der weltweiten Auflösung.

O Devi Narmada! Ich verneige mich vor deinen lotusähnlichen Füßen,


Und deine Gewässer sind durch den Sohn
Und andere Feinde der Asuras verehrt.
Zerstörerin der Wiedergeburt in dem Ozean der Welt,
Beschützerin vor allen weltlichen Schmerzen!

O Devi Narmada! Ich verneige mich vor deinen lotusähnlichen Füßen,


Verehrt von unzähligen Unsterblichen,
Asuras, Kinnaras und anderen,
Deine Ufer erklingen mit dem furchtlosen Lied
Vieler Hunderttausende von Vögeln.
Geberin des Glücks an Vasi, Pipala, Karddama und andere Weise.

O Devi Narmada! Ich verneige mich vor deinen lotusähnlichen Füßen,


Heldin in den Köpfen der Bienen,
Und Mutter der Bienen, Atris, Naradas und anderer Weiser.
Du bist es, die die Arbeit von Sonne und Mond segnet.

O Devi Narmada, ich grüße deine lotusähnlichen Füße,


Waffe gegen Hunderttausende von Sünden, bekannte und unbekannte,
Geberin des Genusses und der Befreiung aller Wesen und Tiere
Und Glück zur Wohnstätte von Brahma, Vischnu und Schiva.

O Devi Narmada! Ich verneige mich vor deinen Lotosfüßen.


Wie süß ist der Klang an deinem Ufer,
Da aus den Haaren Schivas gehört werden die Gefiederten.
Zerstörerin von Schmerz und Sünde
Der Jäger und der Sänger, des Gelehrten und des Narren,
Und der Glut des unterirdischen Feuers,
Geberin des Glücks allem Seienden.
Wer jemals liest dreimal täglich diese Hymne an Narmada,
Wird nie ins Unglück fallen, wird nie sehen Raurava,
Er wird nie wiedergeboren werden,
Sondern erreichen den glorreichen Aufenthaltsort von Schiva,
So schwer zu erreichen, von diesem Körper so leicht gewonnen.

O Mutter Annapurna!
Īschvari, die immer Glück schenkt,
Gewähre Geschenke und zerstreue meine Angst.
O Edelstein der Schönheit,
Du wäschst alle Sünden ab,
Du schenkst Reinheit deinen Dienern,
Du reinigst die Berge,
Was noch zum Zeitpunkt der Auflösung unzerstört ist,
Vorsitzende Gottheit von Kasi,
Maheschvari in jeder Wahrheit,
O Gefäß der Barmherzigkeit! Hilf mir!

O du hast dich in Goldbrokat gekleidet,


Geschmückt mit Ornamenten aus vielfältigen Edelsteinen,
Deine Brüste sind abgerundet wie ein Glas Wasser,
Sie glänzen mit ihrer Perlenkette,
Deine Schönheit wird durch den Duft des Kashmir-Aloe vermehrt.
O Devi, die du regierst über die Stadt von Kasi,
O Mutter Annapurna Ischvari,
O Gefäß der Barmherzigkeit, hilf mir!

O Geberin der Glückseligkeit,


Zerstörerin der Feinde,
Inspiration der Hingabe an das Dharma,
Du bist glänzend wie die Lichtwellen von Sonne, Mond und Feuer,
Beschützerin der drei Welten,
Geberin aller Herrschaft und aller Wünsche,
Präsidentin Devi über die Stadt von Kasi,
O Gefäß der Barmherzigkeit, hilf mir!

Du hast deine Wohnung in der Höhle des Berges Kailash,


Du bist Gauri, Uma, Sankari, Kaumari,
Du schenkst uns Kraft, um die Bedeutung des Nigama zu verstehen,
Du bist die Buchstaben des Om,
Öffnerin der Flügel der Tür der Befreiung,
Präsidentin Devi über die Stadt von Kasi,
O Gefäß der Barmherzigkeit, hilf mir!

Du unterstützt alle Wesen sichtbar und unsichtbar,


Dein Bauch ist das Gefäß, das das Universum enthält.
Du beendest das Thema des Dramas mit deinem eigenen Spiel,
Und du bist die Quelle des Lichts der Weisheit,
Erfreuliche dem Geist des Herrn des Universums,
Präsidentin Devi über die Stadt von Kasi,
O Gefäß der Barmherzigkeit, hilf mir!
Īschvari aller Menschen auf der Erde,
Die Wellen deiner blauschwarzen Haare sind schön in den Zöpfen.
Īschvari, die immer Essen geben wird,
Spenderin des Glücks an alle, die alle Menschen fördert,
Präsidentin Devi über die Stadt von Kasi,
O Gefäß der Barmherzigkeit, hilf mir!

Du gibst Anweisungen vom Zeitpunkt der Einleitung


Und du bist die Ursache der dreifachen Manifestation Sambhus.
Duftend von Kaschmir-Aloe,
Du bist die Īschvari der drei Regionen.
Du bist die, die mir winkte,
Und du bist die Nacht der Auflösung.
Du bist die Ursache aller Dinge,
Und Erfüllerin der Wünsche derer, die sich was wünschen.
Du besitzt die Größe der Völker.
Präsidentin Devi über die Stadt von Kasi,
O Gefäß der Barmherzigkeit, hilf mir!

Du, Devi, bist mit Edelsteinen geschmückt,


Tochter von Daksa,
Schöne, angenehm der Welt,
Mit der süßen Milch deiner Brüste!
Du bist Maheschvari, denn du gibst Wohlstand allen,
Denn du gibst Wohlfahrt
Und erfüllst die Wünsche deiner Anhänger.
Präsidentin Devi über die Stadt Benares,
O Gefäß der Barmherzigkeit, hilf mir!

Du bist die, die strahlt mit der Brillanz


Von Millionen von Sonnen, Monden und Feuerbränden.
Deine Ohrringe sind glänzend wie die Sonne, der Mond und das Feuer,
Du bist die Ursache der Farbe der Sonne und des Mondes,
Du hältst fest einen Rosenkranz, ein Buch,
Eine Schlinge und einen Stachel.
Präsidentin Devi über die Stadt Benares,
O Gefäß der Barmherzigkeit, hilf mir!

O Annapurna! Du bist immer voll,


Du hast lieb das Leben von Sankara,
O Parvati, hilf mir!

Meine Mutter ist Devi Parvati,


Mein Vater ist Deva Maheschvara,
Meine Freunde und Verwandten sind diejenigen,
Die Schiva gewidmet sind,
Und die drei Bereiche sind mein Vaterland.

O Mutter Ganga! Co-Frau mit der Tochter des Himalaya,


Du bist die Kette auf dem Kleid der Erde
Und das Banner, womit man steigt in den Himmel.
O Bhagirathi! Ich bete zu dir.
Möge mein Körper vergehen,
Nachdem er an deinen Ufern gelebt hat,
Nachdem er getrunken hat dein reines Wasser
Und schwang sich in deine Wellen.
Und hat deinen Name erinnert und schaute auf dich.

O Mutter Ganga! O Befreier aus der Hölle!


Auch ein Vogel lebt im hohlen Baum an deinem Ufer,
Fisch und Schildkröte leben in deinen Gewässern
Sie sind mehr als ein König, verehrt von seinen Weibern,
Es entsteht Angst durch den Klang der Glocken
Auf dem Nacken seines rasenden Elefanten.

Nicht einmal ein Stier oder ein Vogel oder ein Pferd,
Auch nicht eine Schlange noch ein Elefant will ich sein,
Lass die Schmerzen der Wiedergeburt und des Todes,
Wenn du bei Kasi an deinem heiligen Ufer lebst.
Besser ist es selbst, als wie ein Raja zu leben anderswo,
Obwohl er erregt wird von Dirnen,
Deren immer bewegte goldene Armbänder süß klingeln.

O unsere erhabene Lady Bhagirathi!


O Wanderin in den drei Regionen!
Wann wird es sein, dass ich beglückt werde
Von den Händen der himmlischen Frauen?
Wenn es so weit ist, werde ich glücklich sein,
Genug glücklich, um meinen Körper zu sehen
Zerpickt von Krähen, von Hunden gefressen,
Über die Erde von Schakalen gezogen.
Getragen von deinen Strömen,
Geworfen an dein Ufer
Und getragen von deinen Wassern hin und her!

Die Tochter von Jahnu ist immer siegreich und schützt uns,
Sie, die ist wie der frische fasrigen Stiel
Der lotusähnlichen Füße Vischnus ist,
Wie ein Jasminkranz auf dem Kopf von Schiva,
Wie die Fahne des Sieges von Lakschmi,
Der Vorsitzenden der Befreiung,
Sie, die uns reinigt von dem Makel der Sünde.

Möge dein heiliges Wasser rein sein für mein tägliches Bad,
Dein Wasser mit Blättern der Palmen abgedeckt,
Salabäumen und Kiefern, mit all ihren Kletterpflanzen,
Auf welchen spielen keine Strahlen der Sonne.
Weiß und glänzend, wie die Muschel,
Der Mond und die Wasser-Lilie,
Gerührt von den großen Brüsten der Frauen der Gandharven,
Der Frauen der Devas, Siddhas und Kinnaras,
Welche Zeit haben, darin zu baden.

Kann das Wasser der Ganga,


Die immer Charme hat, uns heiligen?
Sie, die von den Füßen des Feindes von Mura gesunken,
Die tritt auf den Kopf des Feindes von Tripura,
Die Zerstörerin der Sünden.

Möge das verheißungsvolle Wasser


Der Ganga uns immer reinigen;
Die Zerstörerin der Sünden, die große Feindin der Sünden,
Geschmückt mit Wellen, wandernd in den Bergen,
Strömend durch die Höhlen des Herrn der Berge mit Getöse.
Du raubst den Staub von den Füßen des Herrn Hari.

Wer am frühen Morgen,


Nachdem er reinigte seinen Körper
Und seinen Geist gereinigt
Von aller Unsauberkeit der Sünden,
Liest diese Hymne an Ganga,
Soll nie wieder in den Ozean der Welt sinken,
Sondern wird Befreiung erlangen.

O Mahalakschmi! Ich verneige mich vor dir,


Du bist Mahamaya und Sripitha.
Verehrt wirst du von den Devas,
Inhaberin der Muschel, des Diskus und der Muskatblüte.
O Mahalakschmi! Ich verneige mich vor dir.

O Mahalakschmi! Ich verneige mich vor dir.


Du sitzt auf dem Rücken des Garuda.
Du bist ein furchtbarer Terror dem Asura Kola.
Du beseitigst alle Sünden.
O Devi Mahalakschmi! Ich verbeuge mich vor dir.
O Mahalakschmi!
Du weißt alles.

Geberin von Wohltaten bist du für alle;


Formidabler Terror den Gottlosen;
Entfernerin von Schmerzen und Kummer.
O Devi, Gruß an dich.

O Devi Mahalakschmi!
Du bist die Geberin von Intelligenz und Erfolg
Und sowohl weltlicher Freude als auch Befreiung.
Du bist das Selbst des Mantra.
O Mahalakschmi! Ich verbeuge mich vor dir.

Du bist ohne Anfang und Ende.


O erhabene Devi Mahalakschmi!
Du bist die Urkraft,
Und die Kunst des Yoga ward geboren.
O Mahalakschmi! Gruß an dich.

Du bist grobstofflich und feinstofflich,


Du bist schrecklich und eine große Macht,
Ur-aufgebläht bist du.
Du entfernst alle großen Sünden.
O Mahalakschmi! Ich verbeuge mich vor dir.

O Devi Mahalakschmi!
Du bist das höchste Brahman,
Der allesdurchdringende Atman.
Du bist die große Herrin
Und Mutter der Welt.
O Mahalakschmi! Gruß an dich.

O Devi in weißen Kleidern gekleidet,


Geschmückt mit verschiedenen Edelsteinen,
Mutter und Erhalterin der Welt bist du.
O Mahalakschmi! Ich verbeuge mich vor dir.

Der Sadhaka, der jemals liest diese Hymne an Mahalakschmi,


Bestehend aus freien Versen,
Erreicht ein Reich und allen Erfolg.

Wer liest diese Hymne einmal täglich,


Ist von der Sünde befreit,
Er, der sie zweimal täglich liest,
Hat immer Fülle von Reichtum.
Wer liest diese Hymne dreimal am Tag,
Alle seine großen Feinde werden umkommen;
Mahalakschmi immer schenkt Gnade,
Gewährt ihm alle Wohltaten,
Und tut ihm nur Gutes.

Ich rufe die Mutter des ganzen Universums,


Die hat diese Welt geschaffen, real und irreal,
Und die, aus eigener Kraft mit ihren drei Gunas,
Schützt das All, und nachdem sie es zerstört, spielt sie damit.

Häufig heißt es, dass das Universum Brahma erschaffen,


Doch die im Veda gelehrt sind und den Puranas,
Sprechen von seiner Geburt vom Nabel-Lotus Muraris,
Obwohl es heißt, er schafft, ist er selbst abhängig von ihr.

Auch Murari in der Blüte,


Aus deren Nabel-Lotus war Brahma geboren,
Tief schläft er auf seinem Bett
Wie eine Schlange zum Zeitpunkt der Auflösung.
Daher Ananta ist seine Unterstützung.
Wie kann er, der selbst unterstützt wird,
Anführer in der Erschaffung der Welt sein?

Selbst das Wasser des Ozeans, das eine flüssige Substanz ist,
Kann nicht ohne einen Behälter vorhanden sein, daher
Ich nehme Zuflucht bei ihr, der Mutter aller Wesen,
Die existiert in allen Dingen in Form von Kraft.

Brahma im Lotus sieht,


Dass die Augen Vischnus in tiefem Schlummer geschlossen,
Er betete zu dieser Devi, zu der ich Zuflucht nehme.

Devi, die du entfernst die Schmerzen deines Bittstellers,


Sei gnädig, sei gnädig, o Mutter der Welt!
Sei gnädig, o Königin des Universums!
Schütze das Universum!
Du bist, o Devi, die Ischvari aller Dinge
In Bewegung und unbeweglich.

Du bist die einzige Stütze der Welt,


Denn du warst in der Form der Erde.
Durch dich, die schuf es in Form von Wasser,
Ist das gesamte Universum.
Du bist die, deren Befugnisse sind unübertroffen.

Du bist die Vaisnavi Shakti der ewigen Macht;


Du bist der Samen des Universums
Und die oberste Maya.
All dies Universum wurde von dir verzaubert.
Du, wenn du zufrieden bist,
Bist die Ursache des Heils für die Männer.

Alle Wissenschaften sind Teile von dir,


Wie auch alle Frauen ohne Ausnahme auf der ganzen Welt.
Von dir allein, Mutter, wird das Universum erfüllt.
Wie können wir dich loben?
Bist du nicht über alles Lob erhaben
Auch von höchster Sprachqualität?

Wenn, o Devi, in der Form des Universums


Du schenkst den Himmel und die Befreiung,
Du wirst verehrt,
Welche Worte, wie erhaben auch immer, genügen zu deinem Lob?

O du, die entsteht in der Form von Buddhi


Im Herzen aller Wesen,
Du bist Geberin des Himmels und der Befreiung,
O Devi Narayani! Gruß an dich.

In Form von Momenten, Minuten und anderen Fraktionen der Zeit,


Du bist die Ursache der weltlichen Veränderungen.
Zum Zeitpunkt der Auflösung des Universum
Du bist allmächtig.
Narayani, Ehrfurcht vor dir!

O Sternstunde, Eine, verheißungsvoll mit allen Wonnen,


Vollenderin aller erfolgreichen Dinge,
Geberin der Zuflucht, eine dreiäugige;
O Gauri! O Narayani! Ehrfurcht vor dir!

O Ewige! Du bist die Energie


Der Erschaffung, Bewahrung und Zerstörung;
Du bist der Aufenthaltsort der Qualitäten,
Und du bist noch über sie hinaus.
O Narayani! Ehrfurcht vor dir!

O du, die immer hilfst denen, die in Armut und Schmerz sind,
Wer Zuflucht nimmt zu dir!
O Entfernerin der Schmerzen von allen!
Narayani, Ehrfurcht vor dir!

Fahrerin in einem Wagen mit Schwänen,


Die nahm die Form von Brahmani an,
Du sprenkelst Wasser, von dem das Kusa-Gras durchdrungen wird.
Narayani, Ehrfurcht vor dir!

Die du hältst Dreizack, Mond und Schlange,


Reitest auf einem großen Stier
In Form von Maheschvari,
Narayani, Ehrfurcht vor dir!

Du wirst begleitet von Geflügel und Pfauen.


O einwandfreie Eine!
Du hältst eine große Shakti-Waffe,
Und entstehst in der Form der Kaumari.
Narayani, Ehrfurcht vor dir!

Die du festhältst deine großen Geräte,


Als da sind die Muschel, Diskus, Keule und Bogen;
Die existiert in der Form von Vaisnavi,
Sei gnädig,
Narayani, Ehrfurcht vor dir!

Die du hältst den gewaltigen Diskus,


Und hast emporgehoben die Erde mit deinen Stoßzähnen,
O glückliche Eine, in Form eines Ebers,
Narayani, Ehrfurcht vor dir!

O du, die in des starken Löwen Form


Unternahmest Anstrengungen, zu töten die Daityas,
Und hast geschaffen die drei Welten,
Narayani, Ehrfurcht vor dir!

Die trägt ein Diadem und trägt einen großen Donnerkeil,


Die blendet mit tausend Augen,
Zerstörerin des Lebens von Vritra,
Du bist Aindri,
Narayani, Ehrfurcht vor dir!

Die existiert in der Form von Schivaduti,


Zerstörerin des großen Heeres der Daityas,
Von schrecklicher Form und lauter schrecklicher Stimme,
Narayani, Ehrfurcht vor dir!

Deren Gesicht ist gewaltig mit ihren Zähnen,


Geschmückt mit einer Girlande aus abgeschlagenen Köpfen,
O Camunda! Zerstörerin von Munda,
Narayani, Ehrfurcht vor dir!

Lakschmi, Bescheidenheit, großes Wissen,


Glaube, Nahrung;
Wahrheit, permanent und unveränderbar;
Große Nacht der Auflösung, große Unwissenheit,
Narayani, Ehrfurcht vor dir!

Verständnis, Sarasvati, die beste von allen.


Alle Macht, Ehegattin von Babhru, Dunkle,
Erste Shakti. Sei gnädig, o Lady!
Narayani, Ehrfurcht vor dir!

Die existiert in der Form aller Dinge,


Lenkt alles, die alle Macht hat,
Vor der Ursache aller Angst schütze uns, o Devi!
O Devi Durga! Ehrfurcht vor dir!

Schön ist dein Gesicht mit drei Augen geschmückt.


Schütze uns vor allen gewalttätigen Wesen.
O Katyayani!
Ehrfurcht vor dir!

Möge dein Dreizack furchtbar sein mit der Flamme,


Siegerin über unzählige Asuras,
Schütze uns vor Angst,
O Bhadrakali!
Ehrfurcht vor dir!

Möge deine Glocke, die die Macht der Daityas zerstört,


Füllen die Welt mit ihrem Klang,
Schütze uns von der Sünde,
Wie eine Mutter schützt ihre Kinder!

Möge dein Schwert glitzern in deinen Händen,


Beschmiert mit Blut und Fett der Asuras wie mit Schlamm,
Sei bereit für unser Wohlergehen!
O Candika, vor dir verneigen wir uns.

Du, wenn du an uns dich freust, zerstöre alle Formen der Krankheit;
Aber wenn wir dir missfallen, zerstöre alle Wünsche.
Wie wir Zuflucht zu dir nehmen,
Brauchen wir keine Gefahr zu fürchten,
Da du dich wahrlich als ein Refugium für mich erwiesen.
O Mutter, die sich selbst gezeigt hat in vielen Formen,
Wer sonst als du wäre in der Lage zu erreichen
Die Zerstörung der großen Asuras,
Der Feinde der Gerechtigkeit,
Was du getan hast Tag für Tag.

In den Naturwissenschaften, in allen Schriften


Und in den großen Sprüchen,
Welche sind die Lampe des Wissens,
Wer ist da, als du allein,
Die lässt das Universum sich immer wieder drehen,
In der Grube der Täuschung in Dunkelheit getaucht.

Wo gibt es Raksasas und giftige Schlangen,


Wo gibt es bewaffnete Feinde,
Wo gibt es Wegelagerer,
Wo gibt es den Wald und das Meer und das Feuer,
Es bleibt, du bist die Wächterin des Universums.

Königin des Universums bist du und seine Wächterin;


In der Form des Universums bist du die Erhalterin.
Von den Herren des Universums wirst du angebetet.
Du, deine Anhänger haben große Hingabe an dich.

O Devi! Sei mir gnädig;


Überhaupt schütze uns von der Furcht vor den Feinden,
Wie du hast die Schlachtung der Asuras bewirkt.
Lasse aufhören auf einmal die Sünden der ganzen Welt
Und die großen Gefahren, die von bösen Vorzeichen kommen.

O Devi! Du nimmst hinweg die Bedrängnisse des Universums.


Sei uns gnädig, die wir uns verbeugen vor dir.
O du, die du bist des Lobes würdig,
Erteile Wohltaten den Bewohnern der drei Welten.

Möge Devi herrschen, durch die diese Welt ausgebreitet wurde,


Die perfekte Form der Befugnisse der unzähligen Devas,
Die Mutter, verehrt von Devas und Mahaschis,
Sie möge gut zu uns sein.

Möge Candika in ihrer unvergleichlichen Majestät und Macht,


Die weder Bhagavan, noch Brahma, noch Hara erklären kann,
Eingreifen durch die Zerstörung der Angst vor dem Bösen,
Und sei sie der Schutz der ganzen Welt.

Wir verneigen uns vor ihr,


Die das Glück in den Wohnungen der Tugendhaften ist,
Unglück in denen der Sünder,
Urgrund in den Herzen der Intelligenten,
Der Glaube in den Herzen der Guten,
Bescheidenheit in dem Hochwohlgeborenen.
Schütze, o Devi, dieses Universum!
Wie können wir deine das Denken übersteigende Form erkennen
Oder deine sehr reiche Stärke, die die Asuras zerstört,
Oder, o Devi, diese deine großen Taten,
Geschehen in der Schlacht mit den Asuras?

Du bist der Urgrund für alle Welten,


Obwohl deine Substanz die drei Gunas sind,
Noch ist kein Fehler in dir bekannt.
Unbegreiflich bist du sogar Hari, Hara und anderen Devas,
Du bist der Zufluchtort für alle.
Die ganze Welt ist nur ein Teil von dir,
Unmanifeste, urzeitliche, höchste Prakriti.

O Devi! Du bist Svaha,


Nachdem alle Devas mit allen Opfern zufrieden sind.
Du bist auch Svadha,
Welche erfüllt die Piters.

Du, o Devi, deren große Vrata übertrifft alle Gedanken,


Bist das höchste Wissen voller Kraft,
Welches ist die Sache der Befreiung,
Du bist streng selbstbeherrscht
Und deine Sinne sind frei von allen Fehlern.

Du bist in der Form des Klangs,


Das Rezitieren von makellosen Hymnen
Und der Saman-Hymnen, wobei die Verse zauberhaft sind,
Devi, du bist der dreifache Veda und bist Bhagavati;
Für die Bewahrung der Welt
Bist du die Wissenschaft der Vartta;
Du bist die oberste Zerstörerin meiner Schmerzen.

O Devi! Du bist der Kraft des Verstehens,


Durch welche die Essenz aller Sastras bekannt ist;
Du bist Durga,
So wird mein Schiff überqueren den gefährlichen Ozean der Welt.
Frei von Befestigung bist du.
Sri bist du auch, die gemacht hat
Deinen Aufenthaltsort im Herzen des Feindes der Feinde,
Du bist ja Gauri, die fixiert hat
Deine Wohnung im Mond-geschmückten Deva.

Dein Lächeln ist makellos wie der Vollmond,


Herrlich wie das feinste Gold,
Und schön ist dein Gesicht.
Doch so schön es war, durch Zorn schwankte es,
Die Asuras plötzlich schlug dein Gesicht, als es sie sah.

Stark die wunderbare Tat war, dass, als er dein Gesicht gesehen,
Zornige, die furchtbar runzelte die Stirn,
Schön wie der aufgehende Mond,
Mahisa nicht unverzüglich lieferte sein Leben aus,
Denn wer kann nach dem Anblick
Der zornigen Königin des Todes leben?

O Devi, unsere oberste Lady,


Sei gnädig zum Wohle der Welt.
Denn wenn du plötzlich zornig wirst,
Zerstörst du die Generationen von Feinden.
Es ist aber uns jetzt bekannt gemacht,
Dass die mächtige Armee des Asura Mahisa das Ende erreicht hat.

Diejenigen, denen du gnädig bist,


O Spenderin von Wohlstand,
Sind in allen Ländern geachtet,
Ihr Reichtum und Ruhm steigt an,
Und ihr Dharma kennt kein Nachlassen.
Lobenswert sind die Aufrechterhaltung
Der Söhne, der Dienerinnen und der Ehefrauen.

Durch deine Gnade, o Devi,


Wird der tugendhafte Mensch immer geehrt,
Hat täglich alle religiösen Handlungen vollzogen,
Und danach gewinnt er den Himmel durch deine Gnade;
Deshalb bist du die Geberin der Früchte in den drei Welten.

O Durga, die Erinnerung an dich zerstört die Furcht aller Geschöpfe,


Die Erinnerung von denen, die in Gesundheit sind,
Schenkt wirklich einen guten Geist.
O Entfernerin von Armut, Schmerz und Angst,
Wer außer dir war jemals mitfühlend für das Wohl aller?

Nach der Tötung dieser Feinde der Welt gewinnt die Freude.
O Devi! Du hast sie mit dem Wunsch getötet,
Dass sie nicht immer so sündigen wie die Hölle,
Aber dass mit dem Tod in der Schlacht
Sie können in den Himmel kommen.

Schau, warum sie nicht zu Asche verbrennen?


Du wirfst die Waffe unter die Feinde, die Asuras,
Damit, durch sie gereinigt,
Auch diese Feinde können in den Himmel kommen.
Das ist deine gnädige Absicht auch für sie.

Wenn von den glitzernden, formidablen Blitzen dein Schwert strahlt,


Und durch den Glanz deines Speers,
Die Augen der Asuras wurden nicht zerstört,
Es war, weil sie auf dein Antlitz blickten,
Wie zu dem strahlenden Mond.

O Devi! Deine Natur ist es,


Die bösen Werke des Bösen zu unterwerfen.
Deine Form, zerstörerisch zu sein
Für die, die die Devas angreifen,
Das übertrifft alle Gedanken,
Und ist vergleichbar mit niemand.
Durch dies manifestiert,
Hast du sogar Güte für deine Feinde.

Devi! Mit wem kann deine Tapferkeit verglichen werden,


Oder deine schönste Form, die Angst unter den Feinden?
Du nur bist die Spenderin der Wohltaten den drei Welten,
Zu sehen sind sowohl Herzensgüte
Als auch Unerbittlichkeit im Kampf.

Durch die Zerstörung deiner Feinde


Die drei Welten wurden durch dich gerettet,
Du hast auch diese in den Himmel geführt,
Nachdem du sie geschlachtet an der Front des Kampfes.
Und hast zerstreut die Angst,
Das uns nicht mehr bedrängen die wütenden Feinde der Devas.
Lobpreis sei dir, o Devi!

Mit deinem Speer schütze uns, o Devi!


O Mutter! schütze uns mit deinem Schwert.
Durch den Klang deiner Glocke bewache uns
Und durch das Spannen deiner Bogensehne
Schütze uns im Osten und im Westen,
Schütze uns, o Candika, im Süden
Und im Norden durch das Schwingen deines Speeres.

Unabhängig von deinen sanften Formen,


Und was von deinen schrecklichen Formen
Schlendert in den drei Welten,
Durch diese Formen schütze uns und die Erde.

O Mutter! Durch dein Schwert, deinen Speer und deine Keule,


Und andere Waffen, in deinen Händen weich und geschmeidig,
Schütze uns auf jeder Seite.

Reverenz an die Devi, an die große Devi,


Wer ist glücklicher als der, der Ehrfurcht vor Devi hat?
Ehrfurcht vor Prakriti, die alles unterhält!
Wir richten unsere Köpfe ganz auf sie,
Bringen ihr Ehrerbietung dar.

Ehrfurcht vor ihr, die ewig ist, Raudra,


Gauri und Dhatri, Verehrung und Ehrfurcht wieder und wieder,
Die schön wie Mondschein ist, wie die Form des Mondes,
Ihr, der höchsten Glückseligkeit, Verehrung für immer!

Wir machen Verbeugung vor der verheißungsvollen Einen,


Die ist Wohlstand in Form von Reichtum,
Für Siddhi, Nairiti und das Glück der Könige.
Sarvani bezeugt Ehrfurcht und Verehrung wieder und wieder.
Durga, bis die Menschen den Ozean der Welt überqueren,
Sie ist das Leben und Stärke und Ursache von allem.
Kennerin der Unterscheidung zwischen Purusha und Prakriti,
Sie ist schwarz und grau, Verehrung gebührt ihr für immer.

Wir verbeugen uns vor dir selbst,


Die du bist auf einmal die Schonendste und Gewaltigste,
Ehrfurcht vor ihr, und wieder Ehrfurcht;
Ehrfurcht vor ihr, sie ist die materielle Ursache der Welt,
Devi, die in der Form der Maßnahmen existiert,
Ehrfurcht und Verehrung wieder und wieder.

Devi, die in allen Dingen Vischnumaya genannt wird,


Ehrfurcht vor ihr, Ehrfurcht vor ihr,
Ehrfurcht vor ihr, Ehrfurcht, Ehrfurcht.

Devi, die als Intelligenz in allen Wesen bekannt ist,


Ehrfurcht vor ihr, Ehrfurcht vor ihr,
Ehrfurcht vor ihr, Ehrfurcht, Ehrfurcht.

Devi, die in Form von Buddhi in allen Wesen wohnt,


Ehrfurcht vor ihr, Ehrfurcht vor ihr,
Ehrfurcht vor ihr, Ehrfurcht, Ehrfurcht.

Devi, die in Form von Schlaf ist in allen Wesen,


Ehrfurcht vor ihr, Ehrfurcht vor ihr,
Ehrfurcht vor ihr, Ehrfurcht, Ehrfurcht.

Devi, die in allen Wesen in Form von Hunger existiert,


Ehrfurcht vor ihr, Ehrfurcht vor ihr,
Ehrfurcht vor ihr, Ehrfurcht, Ehrfurcht.

Devi, die in allen Wesen existiert in Form von Caya,


Ehrfurcht vor ihr, Ehrfurcht vor ihr,
Ehrfurcht vor ihr, Ehrfurcht, Ehrfurcht.

Devi, die als Energie ist in allen Wesen,


Ehrfurcht vor ihr, Ehrfurcht vor ihr,
Ehrfurcht vor ihr, Ehrfurcht, Ehrfurcht,

Devi, die in Form von Durst in allen Wesen existiert,


Ehrfurcht vor ihr, Ehrfurcht vor ihr,
Ehrfurcht vor ihr, Ehrfurcht, Ehrfurcht.

Devi, die in Form von Vergebung existiert in allen Wesen,


Ehrfurcht vor ihr, Ehrfurcht vor ihr,
Ehrfurcht vor ihr, Ehrfurcht, Ehrfurcht.

Devi, die in Form von Arten existiert in allen Lebewesen,


Ehrfurcht vor ihr, Ehrfurcht vor ihr,
Ehrfurcht vor ihr, Ehrfurcht, Ehrfurcht.
Devi, die in Form von Bescheidenheit in allen Wesen ist,
Ehrfurcht vor ihr, Ehrfurcht vor ihr,
Ehrfurcht vor ihr, Ehrfurcht, Ehrfurcht.

Devi, die in Form des Friedens in allen Wesen lebt,


Ehrfurcht vor ihr, Ehrfurcht vor ihr,
Ehrfurcht vor ihr, Ehrfurcht, Ehrfurcht.

Devi, die in allen Wesen existiert in Form des Glaubens,


Ehrfurcht vor ihr, Ehrfurcht vor ihr,
Ehrfurcht vor ihr, Ehrfurcht, Ehrfurcht.

Devi, bestehend in der Form der Schönheit in allen Wesen,


Ehrfurcht vor ihr, Ehrfurcht vor ihr,
Ehrfurcht vor ihr, Ehrfurcht, Ehrfurcht.

Devi, die in allen Wesen existiert in Form von Wohlstand,


Ehrfurcht vor ihr, Ehrfurcht vor ihr,
Ehrfurcht vor ihr, Ehrfurcht, Ehrfurcht.

Devi, die in allen Wesen existiert in Form der Berufungen,


Ehrfurcht vor ihr, Ehrfurcht vor ihr,
Ehrfurcht vor ihr, Ehrfurcht, Ehrfurcht.

Devi, die in der Form der Erinnerung existiert in allen Wesen,


Ehrfurcht vor ihr, Ehrfurcht vor ihr,
Ehrfurcht vor ihr, Ehrfurcht, Ehrfurcht.

Devi, die in allen Wesen existiert in Form der Barmherzigkeit,


Ehrfurcht vor ihr, Ehrfurcht vor ihr,
Ehrfurcht vor ihr, Ehrfurcht, Ehrfurcht.

Devi, die in Form von Zufriedenheit existiert in allen Wesen,


Ehrfurcht vor ihr, Ehrfurcht vor ihr,
Ehrfurcht vor ihr, Ehrfurcht, Ehrfurcht.

Devi, die in allen Wesen existiert als ihre Mutter,


Ehrfurcht vor ihr, Ehrfurcht vor ihr,
Ehrfurcht vor ihr, Ehrfurcht, Ehrfurcht.

Devi, die in Form von Mangel existiert in allen Wesen,


Ehrfurcht vor ihr, Ehrfurcht vor ihr,
Ehrfurcht vor ihr, Ehrfurcht, Ehrfurcht.

Ehrfurcht vor Devi,


Die ist die vorsitzende Gottheit über die Sinne aller Wesen,
Die ist überhaupt in allen Wesen,
Und die zieht sich durch alle Dinge.

Devi in der Form des Bewusstseins


Durchdrang die ganze Welt und besteht in ihr,
Ehrfurcht vor ihr, Ehrfurcht vor ihr,
Ehrfurcht vor ihr, Ehrfurcht, Ehrfurcht.

Gelobt vorzeiten von den Devas,


Aufgrund ihrer Gewinnung, wie gewünscht ward;
Verehrt von Surendra am Tage des Sieges.
Möge Īschvari, die die Ursache von allem ist, gut sein.
Tu Gutes und günstige Dinge für uns,
Sie kann abwehren alle Katastrophen.

Und kannst du jetzt grüßen unsere Königin,


Wie sie auch von den Suren gegrüßt wird,
Die gequält die arroganten Asuras,
Die wir in Erinnerung rufen,
Wie wir unsere Körper beugen in Hingabe an sie,
Zerstöre du in diesem Moment alle unsere Katastrophen!

Es wird durch deine Macht nur sein,


Dass Brahma schafft, Vischnu erhält,
Und am Ende der Dinge Schiva zerstört das Universum.
Machtlos sind sie selbst, aber durch deine Hilfe mächtig.
Deshalb ist es so, dass du allein bist die Schöpferin,
Bewahrerin und Zerstörerin der Welt.

Du bist berühmt, Geist, Erinnerung,


Und unsere Zuflucht, die der Berg geboren,
Genossin, Güte, Glauben und Geduld,
Erde, Kamala, Gesundheit, die Künste und der Sieg,
Zufriedenheit, immer siegreiche Uma,
Wahres Wissen, und die höchste Buddhi.

Wissenschaft, Vergebung, Schönheit, Erinnerung bist du,


Du bist in den drei Welten als Alles in Allem bekannt.
Was ist es, dass wir ohne deine Hilfe tun könnten?
Du bist die Wohnstätte, worin alle Menschen wohnen.

Du bist die Erhalterin.


Wärst du es nicht, wie könnte die Schildkröte
Und die Schlange verteidigen die Erde?
Du bist die Erde selber.
Wäre dies nicht so, wie könnte diese gewichtige Welt
Ruhen auf dem Äther?

Diejenigen, die durch deine Maya zu den Devas beten,


Wie zum vierköpfigen Einen, Vischnu, Rudra, zum Feuer,
Zum weißstrahlenden Yama, Vayu und Ganescha,
Sind ja ignorant,
Denn diese Götter können nichts ohne deine Macht!

O Mutter! Diejenigen, die das Soma setzen in Brand,


Mit einer großen Zeremonie im Namen der Devas,
Sind aber klein von Intelligenz.
Wenn du nicht Svaha wärest, wie könnten sie Opfer bringen?
Haben sie nicht angebetet dich allein?
Wenn nicht, sind sie ignorant.

In dieser Welt bist du die Geberin der Genüsse,


Gibst Dinge, die sich bewegen oder stille stehen.
Du gibst das Leben aller Dinge,
Wie sie Teile von dir sind.
O Mutter! Wie du nährst alle deine Suren,
So auch weißt du zu nähren andere Wesen.

O Mutter! Wie Männer, die guten Herzens sind,


Nie für das bloße Vergnügen leben,
Reduziere die blattlosen und bitterfruchtenden Bäume,
Die im Wald entstanden sind.
Deshalb sollst du auch stark schützen die Daityas.

Obwohl du schlägst auf dem Schlachtfeld


Mit deinen Pfeilen die Feinde,
Wisse, mein Wunsch ist das Liebesspiel mit den himmlischen Frauen,
Doch wie ist dein Wesen, dass du selbst
Dann zeigst mir deine Güte?
Denn du schlägst die Feinde so,
Dass sie in einem anderen Körper
Erhalten die Erfüllung ihrer Wünsche.

Am meisten wunderbar ist es, dass du einen Körper angenommen hast


Für die Zerstörung der Danavas, berühmt für ihre Macht,
Wenn du sie doch hättest durch deinen bloßen Willen töten können.
Die Ursache dafür ist dein Spiel und sonst nichts.

Ach! In Wahrheit unglücklich sind die,


Die im Kali-Zeitalter, den schlimmsten Zeiten, gekommen sind,
Und die dich nicht verehren.
Männer haben Kompetenzen in den Puraschas,
Haben die Menschen gelehrt
Die Anbetung von Hari und Sankara,
Die sind aber deine Geschöpfe.

Diejenigen, die mit Hingabe die Devas verehren,


Obwohl sie wissen, dass sie beunruhigt sind,
Durch Asuras schikaniert und unter deiner Kontrolle,
Sind von einer Bürgschaft gleich einem Mann,
Der mit dem Licht einer Lampe in seinen Händen
Fällt in einige wasserlose und schreckliche Gruben.

O Mutter! Du bist die Entfernerin der Schmerzen,


Die von der Geburt entstehen,
Und dir ist dieser Wunsch der Befreiung bekannt
Als Spenderin von Glück, denn du bist Vidya,
Und von Unglück, denn du bist Avidya.
Sicherlich sind es nur die Unwissenden, die dich nicht verehren,
Wie sie Genuss ohne Weisheit begehren.

Auch Brahma, Hara und Hari, wie alle anderen Suren,


Überhaupt verehren deine Lotosfüße, die unsere Zuflucht sind.
Aber diejenigen, die von kleiner Intelligenz sind
Und mit Fehlern behaftet,
Nicht verehren sie dich.
Und so fallen sie immer wieder in den Ozean der Welt.

O Candi! Es ist am sichersten mit der Gunst


Des Staubes auf deinen Lotosfüßen,
Dass Brahma am Anfang der Dinge schafft,
Schauri schützt und Hara zerstört die ganze Welt.
Es ist in der Tat zu bedauern der,
Der in dieser Welt nicht anbetet dich.

O Devi! Du bist der Devata der Rede


Der Suren und der Asuras.
Ohne Macht der Sprache sind auch die Besten der Devas,
Wenn du nicht bleibst in ihnen.
Wenn Männer reden, ist es nur,
Weil sie nicht von dir beraubt wurden.

Hari, wenn er von der stark verärgerten Bhrigu verflucht wird,


Würde Fisch, Schildkröte, Wildschwein, Löwe und Zwerg.
Wie können diejenigen, die ihn anbeten,
Entfliehen dem Feuer des Todes?

Wie bekannt, der Lingam von Sambhu im Wald


Fiel auf die Erde in gleicher Weise durch den Fluch Bhrigus.
Wie können diejenigen, o Mutter,
Die auf der Erde anbeten den, der den Schädel hält,
Erreiche das Glück entweder in dieser Welt oder in der kommenden?

Diejenigen, die verehren den Elefantengott von Ganas,


Der war der Mahescha geboren,
Bei ihm vergeblich suchen sie Zuflucht.
Sie kennen dich nicht, o Devi, Mutter des Universums,
Die du bist einfach der Anbetung würdig
Und die Geberin der Frucht aller Wünsche.

Wunderbar ist es, dass durch deine Barmherzigkeit


Auch die Vielzahl der Feinde von deinen geschärften Pfeilen getötet wird,
Du hast es so gemacht, dass sie den Himmel erreichen.
Denn hättest du sie nicht so erschlagen,
Hätten sie Katastrophen
Und die schmerzhaftesten der schmerzhaften Zustände erlitten
In dieser Hölle, die ist das Ergebnis ihres bösen Karma.

Auch Brahma, Hara und Hari


Aus Stolz wissen nichts von deiner Macht.
Wie also sollen andere in der Lage sein, davon zu wissen,
Verwirrt, wie sie sind, von deinen drei Gunas
Von unvergleichlicher Macht?

Auch Munis leiden, die unwissend sind über dich.


Nicht anbeten sie deine alle Gedanken übersteigenden Lotosfüße,
Ihr seid aus auf die Verehrung der Sonne und des Feuers.
Ihnen, obwohl sie lesen Hunderte Srutis,
Das Oberste Objekt der Begierde ist nicht bekannt,
Die doch ist die Essenz aller Veden.

Mich dünkt, es sind deine drei Gunas,


Die Macht von ihnen ist so berühmt auf der Erde,
Das macht Männer sich abwenden von der Hingabe an dich
Und legt sie Vischnu, Isa, Bhaskara, Ganescha in die Hände
Nach der Lehre von verschiedenen Agamas,
Von ihnen selbst konzipiert.

O Ambika! So groß ist dein Erbarmen,


Dass du nicht böse bist,
Aber zeigst Güte, und lässt stark prosperieren
Selbst diejenigen, die geschickt sind in den Mantras der Täuschung,
Lässt die Besten der Männer sich abkehren von deinen Füßen
Durch Agamas, die selbstgemachte
Lehre der Hingabe an Hari und Hara.

Gruß an dich, o Geberin des Segens,


Dunkle Virgina, aufmerksam auf das Gelübde der Keuschheit,
Deren Form schöner als die aufgehende Sonne,
Und dein Gesicht schöner als der Vollmond;
Vierfach bewaffnet und viergesichtig bist du.
Vollbusige,
Tragend Smaragde, Saphire, Armreifen und Armbänder;
Du bist strahlender als Padma, Ehegattin von Hari,
Und übertriffst die ätherischen Regionen.
Deine Form und Keuschheit sind die reinste.
Dunkel bist du wie die blau-schwarze Wolke,
Dein Gesicht ist schön.
Lang sind deine zwei Arme,
Als ob es Fahnen zu Ehren Indras wären.
Du in deinen sechs anderen Armen trägst
Ein Schiff, eine Lotusblume, eine Glocke, eine Schleife,
Einen Bogen, einen großen Diskus und andere Waffen.
Reinste Frau bist du auf der Erde.
Deine wohlgeformten Ohren sind mit schönen Ohrringen geschmückt.
Dein Angesicht ist eine Herausforderung für den Mond in Schönheit.
Wunderbar ist deine Krone, und schön ist das Geflecht deiner Haare.
Dein Leib ist wie der einer Schlange,
Du glitzerst mit brillantem Gürtel um deine Hüften,
Und scheinst wie der Berg Mandara umgeben von der Schlange.
Mit stehenden Pfauenfedern auf deinem Haupt, bist du strahlend.
Dein Gelübde der Jungfräulichkeit hast du beim Himmel gehalten.
Es ist dies, o Bezwingerin des Asura Mahisa,
Dass du bist gepriesen und verehrt von den Devas
Für den Schutz der drei Welten.
An erster Stelle der Devas, sei mir gnädig;
Zeig mir deine Barmherzigkeit und sei mir günstig.
Jaya und Vijaya bist du.
Du gibst Sieg in der Schlacht,
Gib mir auch Sieg, o Devi!
Gib mir jetzt deinen Segen!
Dein konstanter Aufenthalt ist auf dem Vindhya-Berg.
O Kali! O Kali! O Mahakali!
Du freust dich über Wein, Fleisch und Tieropfer,
Gnädigen Wohltaten, geh, wohin du willst.
Du wirst immer von Brahma und anderen Devas verfolgt,
Von denen, die dich anrufen, ihre Lasten zu erleichtern.,
Wie von denjenigen, die dich grüßen im Morgengrauen des Tages.
Nichts ist unerreichbar, Reichtum oder Kinder,
Du bist Durga von allen,
Weil du rettest Männer aus Schwierigkeiten.
Ob aus gefährlichen Ländern oder dem Untergang im großen Ozean,
Du bist der einzige Zufluchtsort der Menschen.
Wenn von Räubern angegriffen,
Beim Überschreiten der Ströme und Meere,
Wie auch in Wüsten und großen Wäldern,
Diejenigen, die sich an dich erinnern,
O Mahadevi, sind nie verloren.
Du bist Ruhm, Wohlstand, Treue, Erfolg und Bescheidenheit,
Intelligenz, Wissen und der Menschen Nachkommenschaft.
Du bist die beiden Dämmerungen,
Die Nacht, das Licht von Sonne und Mond,
Schlaf, Schönheit, Vergebung und Barmherzigkeit.
Du, wenn durch deine Diener verehrt, zerstörst
Ignoranz, Menschenfesseln, Verlust von Kindern und Reichtum,
Krankheit und Angst vor dem Tod.
Ich verlor mein Reich, darum such ich deinen Schutz.
Ich verneige mich vor dir, Sureschvari, mit gebeugtem Kopf:
Gib mir Schutz,
Du, deren Augen sind wie das Blatt der Lotusblume.
O du, die du bist die Wahrheit selbst,
Wahr zu sein für uns.
O Durga! gib mir Obdach,
Du bist gnädig, mich, deinen Diener zu beschützen.

Du bist Befreiung, Wohlstand, Leben,


Ruhm, Bescheidenheit und Lernen, Ehrfurcht und Intelligenz,
Dämmerung, Nächte, glänzender Tag,
Schlaf und die Nacht des Todes,
Aufmerksamkeit,
Mutter der Anführer der himmlischen Heerscharen,
Formidable Eine,
Sie, die große Entbehrungen erleidet,
Zufriedenheit, Nahrung, Vergebung, Barmherzigkeit,
Älteste Schwester von Yama,
In blauseidene Gewänder gekleidet,
Verschiedener Form, ohne Form, mit vielen Formen.
Mit rotem Mund, die Augen halb geöffnet,
Großäugige Beschützerin deiner Verehrer.
O Göttin! Du thronst auf den Gipfeln der Berge,
An Flüssen und in Höhlen, Wäldern und Hainen.
Du schreitest in alle Richtungen der Welt
Mit Pfauen-Federn als Fahnen.
Du lebst auf dem Berg Vindhya,
Umgeben von Hühnern, Ziegen, Schafen, Löwen und Tigern,
Inmitten des ständigen Klingelns der Glocken.
Du hältst den Dreizack und den Speer.
Sonne und Mond sind deine Banner.
Du bist der neunte Tag der dunklen Hälfte des Monats,
Und der elfte Tag der lichten Hälfte.
Baladevas Schwester bist du, eine herrliche,
Starke Kämpferin gegen die Dämonen,
Wohnstatt aller Geschöpfe.
Du bist der Tod und das oberste Ziel der Männer,
Tochter des Kuhhirten Nanda,
Unbesiegte,
Tragend gutes Linnentuch;
Raudri, Dämmerung,
Mit zerzausten Haaren,
Und du bist der Tod.
Du bist erfreut an Opfern von Wein und Fleisch.
Du bist Lakschmi,
Und nimmst an die Form von Alakschmi
Zur Zerstörung der Danavas.
Du bist Savitri der Veden,
Mutter der Mantras.
Du bist an den Altären der Opferritus
Und der religiöse Sinn des Mantra.
Du bist Aditi von den Devas,
Mutter Erde für alle Geschöpfe,
Der Erfolg der Kaufleute, die in großen Schiffen fahren,
Die Küste des Ozeans,
Und vor allem die Yaksi der Yaksas,
Surasa der Nagas,
Jungfräulichkeit der Jungfrauen
Und Freude der Frauen,
Kennerin der Erkenntnis des Brahman,
Initiierung und höchste Schönheit,
Glitzernd von Licht, Rohini der Planeten.
Lakschmi, die Erfolgreichste bist du in Gerichten und Festungen,
In der Mündung der Flüsse und auf dem Vollmond.
Du bist berufen.
Du bist Sarasvati in den Werken von Valmiki,
Retterin in den Werken von Dvaipayana,
Religiöser Sinn des Mantra
Und perfekter Geist der Devas.
Du bist die Göttin des Weins,
Verehrt wirst du durch deine Geschöpfe wegen deiner Taten.
Du bist der charmante Blick von Indra,
Und du bist die mit tausend Augen,
Devi der Asketen,
Arani der Brahmanen,
Hunger aller Geschöpfe,
Die sättigt uns im Himmel.
Du bist Svaha,
Zufriedenheit, Geduld,
Hoffnung der Menschen,
Zufriedenheit, die Arbeit vollständig getan zu haben;
Alle Quartiere und ihre Gegensätze,
Flamme des Feuers, glänzende Shakuni,
Putana, die schreckliche Revati,
Überwältigender Schlaf aller Wesen,
Kriegerin.
Das Lernen bist du, Brahmavidya,
Om und Vasat.
Die Rishi kennen dich als Parvati bei den Frauen.
Wie Prajapati gesagt hat:
Du bist Arundhati unter den Frauen mit nur einem Ehemann.
Die Differenz der Streitenden.
Berühmt bist du auch: Du bist wie Indrani,
Dieses Universum, beweglich und unbeweglich,
Wird von dir durchdrungen.
Ohne Zweifel: Du bist Retterin in allen Schlachten.
Inmitten des Feuer und an den Ufern von Flüssen,
Inmitten von Räubern, in Wäldern und Höhlen,
Wenn im Gefängnis oder wenn von Feinden angegriffen,
Und zu allen Zeiten und an allen Orten, wo das Leben in Gefahr ist.
Mein Herz, mein Verstand und Geist sind dir gewidmet.
Befreie mich von allen Sünden. Sei mir gnädig.
Wer in der Dämmerung liest für den Zeitraum von drei Monaten
Diese heilige Hymne an Devi, hier zusammengestellt,
Wird ein reiner und selbstbeherrschter Geist.
Dies bringt die gewünschten Früchte.
Wer liest sie für sechs Monate, ihm auch
Die gewünschten Früchte gegeben werden.
Wer sie liest neun Monate, erhält himmlische Visionen,
Und der, der sie liest ein Jahr, erhält allen Erfolg
Und wird als Mann begehrt.
O Devi! Wie Dvaipayana sagte,
Du bist die höchste göttliche Brahman.
Du zerstörst die furchtbare Zerstörung der Menschen,
Den Verlust von Kindern und Reichtum,
Angst vor dem Tod und Krankheit.
Du bist in der Form der Begierde,
Und gewährst die Objekte dazu.
Mit verblendetem Kama erfreust du die ganze Welt,
Und ich soll auch als Kuhhirten unter Kühen leben;
Um meine Arbeit zu erreichen,
Werde ich ein Kuhhirte Kamas werden.
Ich verneige mich vor dir, Führerin der Yogis,
Eins mit dem Brahman,
Wohnerin im Mandara-Wald.
Virgina, Kali, Ehegattin von Kąpała,
Von gelbbraunem Farbton.
Gruß an dich, Bhadrakali.
Ehrfurcht vor dir, Mahakali,
Candi, Furchtlose.
Anbetung dir, Erlöserin,
Von allem Glück durchdrungen.

Der Stamm von Kata betet dich an,


Schreckliche, Geberin des Sieges, Victoria,
Die festhält eines Pfauenschwanzes Banner,
Und die ist mit verschiedenen Juwelen geschmückt,
Eingedenk des gewaltigen Speeres, Schwertes und Schildes.
Jüngere Schwester des Herrn der Kuhhirten,
Älteste, in der Familie des Kuhhirten Nanda geboren,
Sich erfreuend am Blut von Mahisa,
Kausiki, tragend gelbe Kleidung.

Mit verheißungsvollem Lächeln


Dein Mund verschlang alle Dämonen,
Gruß an dich, die du dich freust an der Schlacht.
Uma, Geberin des Shaka,
In Form von Mahesvara und von Vasudeva,
Zerstörerin von Kaitabha,
Golden-gemustert, mit halb geöffneten Augen, grauen Augen,
Veda und Sruti, Heiligste.
Mit den Brahmanen bei den Opferriten engagiert,
Du bist Jataveda,
Und du bist immer in den heiligen Schreinen
In den Hauptstädten präsent.

Den Wissenschaften bist du das Wissen von Brahman,


Du bist die Befreiung der verkörperten Wesen,
Mutter von Skanda.
O Bhagavati Durga! Du lebt in unzugänglichen Regionen.
Mutter der Veden und der Vedanta wirst du genannt.
Ich lobe dich aus der reinen Tiefe meines Herzens.
Durch deine Gnade lass uns siegreich sein im Kampf.
Weißt du doch uns zu erhalten in unzugänglichen Gebieten,
An Orten, voller Angst und Schwierigkeiten;
In den Häusern deiner Diener und in Patala.
Im Kampf überwindest du die Danavas.
Du bist Schläfrigkeit und Schlummer.

Du hast Macht, dich wunderbar der Welt zu zeigen,


Bescheidenheit und Schönheit.
Ursache von Schöpfung und Zerstörung,
Schöpferin, Mutter, Zufriedenheit, Nahrung, Treue,
Helle, Bewegerin der Sonne und des Mondes,
Macht dessen, der Macht besitzt,
In Ekstase wirst du von Siddhas und Caranas wahrgenommen.

Ich suche Zuflucht bei Tripurasundari,


Die wandert im Kadamba-Wald;
Die Ehefrau des dreiäugigen Einen,
Wolke in den Himmeln des Herzens von zahllosen Weisen,
Deren Hüften besiegen den Berg durch ihre Größe.
Du wirst von himmlischen Frauen bedient,
Deren Augen sind wie die neu erblühten Lotusblumen,
Die sind von der Farbe einer frisch gebildeten Regen-Wolke dunkel.

Ich suche Zuflucht bei Tripurasundari,


Die ist die Braut des dreiäugigen Einen,
Du wohnst im Kadamba-Wald,
Und immer wanderst du;
Die großäugige Eine, die eine goldene Vina hält,
Tragend einer Halskette Juwelen von unschätzbarem Wert,
Deren Gesicht vom Wein glüht,
Und die von ihrer Gnade spendet Wohlstand ihren Anhängern.

Überhaupt werden wir von ihr geschützt,


Deren Aufenthalt ist der Kadamba-Wald,
Das Gewicht ihrer Brüste ist mit glitzernden Edelsteinen geschmückt,
Ihre Brüste steigen
Und übertreffen den Berg an Größe;
Deine Wangen sind mit Wein gespült,
Überhaupt singt süße Lieder die spielerische Eine,
Dunkel wie eine Wolke,
Überhaupt mitfühlend ist sie mit allen.

Ich suche Zuflucht bei Tripurasundari,


Die ist die Braut des dreiäugigen Einen,
Die bleibt im Kadamba-Wald,
Die in dem goldenen Kreis sitzt
Und wohnt in den sechs Lotusblüten,
Überhaupt offenbart sie wie ein Blitz die große Macht,
Deren Schönheit ist wie die Blume des Jaba,
Und deren Stirn ist mit dem Vollmond geschmückt.

Ich nehme Zuflucht bei ihr, der süßen Sprecherin,


Tochter des Weisen Matanga,
Deren Brust wird mit der Vina geschmückt.
Ihr Kopf ist schön mit Türmen von lockigem Haar;
Die wohnt in der Lotus;
Die Zerstörerin des Bösen,
Deren Augen sind gerötet vom Wein;
Die Charmeurin des Gottes der Liebe.

Ich nehme Zuflucht bei Tripurasundari,


Der Braut des dreiäugigen Einen,
Ich will meditieren über ihre erste Blüte der Jugend,
Ihre blauen Gewänder sind mit Tropfen Blut befleckt.
Halte den Weinkelch,
Deine Augen rollen vom Wein;
Mit schweren, hoch und eng zusammenstehenden Brüsten,
Dunkler Farbe, und mit zerzausten Haaren.

Zum Zeitpunkt der Rezitation ich erinnere mich an die Mutter,


Glanzvoll ist sie wie scharlachroter Hibiskus,
Ihr Körper mit Safran und Sandelholz gesalbt,
Ihr Haar geküsst von Moschus;
Die Mutter mit lächelnden Augen,
Mit rotem Kranz, Schmuck und Kleidung,
Die hält den Pfeil, Bogen, Schlinge und Stachel;
Die Charmeurin unzähliger Männer.

Ich bete die Welt-Mutter an,


Die wird von himmlischen Frauen bedient,
Die Ehegattin von Indra,
Geschickt im Flechten des Haares;
Die hingebungsvolle Ehegattin von Brahma,
Gesalbt mit Sandelpaste;
Die Ehegattin von Vischnu,
Geschmückt mit erfreulichen Ornamenten.

O Bhagavati Ganga!
Du bist der spielerische Kranz auf dem Kopf des Hara;
Wie aber berühren einen Tropfen des Schaums von deinen Gewässern?
Zurücklehnend auf dem Schoß der schönumarmenden
Frauen der Stadt der Unsterblichen,
Befreit von der Angst im sündigen Kali-Zeitalter.

O Devi Ganga! Kannst du uns reinigen,


Du, da uneins die Erde dem Himmel,
Erfreuten dich doch die Kletterpflanzen
Wie verfilzte Haare auf dem Kopf des Hara,
Beim Abstieg von der Region des Himmels,
Nässend aus der Höhle des goldenen Berges,
Fallend auf die Oberfläche der Erde,
Reinigend die Stadt der Devas,
Du bist die mächtige Zerstörerin der Sünden der Menschen.

Die Stämme der Elefanten und ihre Jungen


Spielen mit deinem Gewässer,
Duftende mit duft-verrückten Schwärmen von Bienen,
Verrückt von den Tempeln der Elefanten, die baden darin.
Dein Strom ist von Sandelpaste gebräunt,
Tropfend von den Brüsten der Frauen von Siddha, die darin baden.
Und die Ufer deines Wassers sind mit Kusa-Gras und Blumen bestreut
Von den Weisen am Morgen.
Auch das Wasser der Ganga schütze uns!
Diese Sünde zerstört Bhagirathi jetzt auf der Erde.
Im Anfang war es Wasser in dem Behälter des Ersten Vaters.
Dann war es reines Wasser von den Füßen des Herrn,
Der schläft auf der Schlange.
Wieder war es das Schmuckstück,
Schmückend die verfilzten Haare von Schiva,
Und schließlich die Tochter des großen Weisen Jahnu.

Möge die hinreißende Ganga fallen


Auf die verfilzten Haare von Hara,
Beim Abstieg von dem Herrn der Berge,
Wie eine Schlange in den Ozean strömend,
Fließend von der Stadt Kasi,
Zerstörerin von unzähligen weltlichen Ängsten,
Heilandin derer, die in ihrem Wasser baden,
Sei immer siegreich.

Wie kann er, der gesehen hat deine Welle,


Durch Illusion gebunden werden?
Ihm, der getrunken hat von deinem Wasser,
Gibst du eine Wohnung in der Stadt des gelbgekleideten Deva.
O Ganga! Welche Zeit der Leichen,
Die Körper fallen in deine Runde,
Für solche, o Mutter, ist die Erhabenheit eine kleine Sache.

O Bhagavati! An deinem Ufer trinke ich nur Wasser.


Ich verehre Kama,
Aller Durst nach weltlichem Genuss ist untergegangen.
Zerstörerin aller Sünde, deren Gesellschaft ist die Treppe zum Himmel,
O Devi! Ganga von leichten zitternden Wellen,
Sei mir gnädig.

O Mutter! O Ehegattin von Sambhu!


Du bist allezeit mit Sambhu verbunden,
Beim Tod auf deinen Ufern,
Mit meinen Händen gefaltet über meinem Kopf,
Erinnere ich mich an deinen Namen und deine Füße,
Möge meine Hingabe an Hara und Hari immer bleiben
Zu der Zeit des Festivals der Abfahrt des Lebens!
Wer von reinem Geist liest diese heilige Hymne an Ganga,
Wird ganz von aller Sünde freigemacht
Und wird gehen in die Region Vischnus.

O Bhavani, der vierköpfige Herr der Kreaturen


Ist nicht in der Lage, dich anzubeten,
Nicht einmal der fünfköpfige Zerstörer der Tripura,
Auch nicht der sechsköpfige Befehlshaber der himmlischen Heerscharen,
Und auch nicht der tausendköpfige Herr der Schlangen.
Wenn sie es nicht können, sag mir,
Wer sonst ist in der Lage, dies zu tun?

O Devi! Wie können wir von deinen Qualitäten sprechen,


Die nicht durch irgendeinen Nigama beschrieben wurden,
Da die Süße von Milch, Trauben und Honig
Kann nicht unterschieden und beschrieben werden durch Worte,
Aber kann durch die Zunge nur wahrgenommen werden;
In gleicher Weise deine Schönheit
Kann nur durch die Augen der Parameschvara gesehen werden.

Wir wollen immer zu dir beten, o Gauri!


Jugendliche Tochter des Herrn der Berge.
Schön ist dein Mund
Und die Schminke deiner Augen;
Schön ist auch der Safran auf deiner Stirn,
Das Collier aus Perlen an deinem Hals,
Dein seidenes Gewand und das glitzernde Gold
Des Taillen-Ornaments auf deinen breiten Hüften.

Möge Bhagavati Sati, deren Lotus-Augen funkeln,


Ehegattin von Sambhu, an deren Brüsten
Ruht eine schöne Girlande aus Blüten vom Mandara-Baum,
Deren Ohrring ist der erfreuliche Ton der Vina,
Die bückt sich vom Gewicht ihrer Brüste,
Deren schöner schwankende Gang ist der einer Elefantenkuh,
Möge Bhagavati immer siegreich sein!

O schöne Aparna!
Schenke mir die Fülle des Glücks,
Du, deren Gliedmaßen sind bedeckt
Mit Schmuck aus Gold und Edelsteinen
Funkelnd wie die neu aufgehende Sonne,
Deren Augen sind schön wie die einer Hirschkuh,
Von der Schiva ein Teil ist,
Die ist wie die goldene Farbe des Blitzes,
Schön in gelben Kleidern und klingelnden Fußkettchen.

Erstrahlend wurde Devi in den verschneiten Bergen geboren.


Ihre schönen Hände sind wie ein rotes Blatt.
Sie ist mit schönen Blumen und Perlen geschmückt.
Ihr Kopf, durch sein Gewicht von Haaren,
Scheint von einem Schwarm von Bienen bedeckt.
Sie ist es, bei der selbst Schiva Schutz sucht,
Die bückt sich unter dem Gewicht ihrer Brüste,
Deren Worte sind süß,
Die Zerstörerin von Übel,
Immer und überall allesdurchdringend,
Spenderin von Intelligenz und Glückseligkeit.

Andere verehren mit Ehrfurcht die Pflanze


Mit Blättern und besonderen Qualitäten,
Aber ich weiß, dass Aparna allein
In dieser Welt angebetet werden sollte.
Da sprach der alte Schiva:
Sicherlich gewährst du deinem Verehrer
Die Frucht der vollen Befreiung.

Du bist die Mutter aller Veden,


Die Reglerin aller Dharmas
Und die Wurzel allen Reichtums,
Du, deren Lotosfüße sogar durch den Reichen verehrt werden.
O Mutter! Du bist der Urgrund aller Wünsche.
Victoria von Kandarpa,
Du bist der Same der Befreiung für das Gute.
Du bist die Ehegattin des Parabrahman.

Obwohl mein Geist wankelmütig ist,


Will ich doch die große Hingabe an dich,
Durch deine Barmherzigkeit solltest du
Verheißungsvoll schauen auf mich.
Die Wolke gibt süße Wasser in den Mund des Cataka-Vogels.
Ich weiß nicht, was für ein Schicksal meinem Kopf bereitet ist.

O tugendhafte Eine, aus dem Winkel deiner Augen


Werfe nun einen Blick der Güte auf mich;
Vernachlässige nicht, so zu tun, das ist dein Teil,
Siehe zu, dass ich die Zuflucht bei dir erreiche.
Ach! Der Wurm der Begierde zeigt,
Dessen Name sehr mächtig ist, dass es den Wunsch gibt,
Dennoch kann es nicht geben, was gewünscht wird,
Was ist der Unterschied zwischen ihr
Und einer anderen Begehrten?

Ich, obwohl ich Zuflucht bei anderen Devatas gesucht habe,


Habe mich doch voller Vertrauen zu deinen Lotosfüßen gelegt.
Wenn trotzdem dein Herz nicht gut zu mir ist,
Dann, bei wem soll ich in meiner Hilflosigkeit Schutz suchen,
O Mutter der Dickbäuchigen!

Da Eisen, durch den Prüfstein berührt, wird auf einmal Gold,


Da das Wasser von der Fahrbahn,
Mit dem Wasser des Ganges vermischt, wird rein,
In gleicher Weise wird mein Herz,
Stark verschmutzt, von meinen großen Sünden rein sein,
Wenn ich mich mit Hingabe dir angeschlossen.

O Isani, wie der alte Lotusgeborene und andere gesagt haben,


Die Regel ist, dass, wenn ich andere als dich verehre,
Nur die besondere erwünschte Frucht wird gewonnen;
Aber du gibst mehr sogar als erbeten wurde.
Lass mich also Tag und Nacht mit dir verbringen.

O Ehegattin des großen Herrn der drei Welten!


Am meisten angenehm ist dein Wohnsitz,
Die Wände, deren Geglitzer ist
Von verschiedenen Edelsteinen und Kristallen,
Worauf dein Bild reflektiert wird.
Auf deinem Gipfel lieben die zitternden Lichtwellen des Mondes.
Darin wohnen Mukunda, Brahma und andere Devas.
Du bist immer siegreich.

Deine Wohnung ist auf dem Berg Kailasch.


Deine Anbeter sind Brahma, Indra und andere Götter.
Alle sind dir unterwürfig in den drei Regionen.
Die große Zahl der Siddhis kommt, ihre Hände zu dir zu erheben.
Schiva ist dein Liebhaber;
Darum, o Tochter des Herrn der Berge,
Nichts ist gleich deinem Glück.

Der alte Bulle ist Schivas Träger.


Gift ist seine Nahrung; der Weltraum seine Wohnung;
Der Feuerbestattung Boden ist sein Spielplatz;
Schlangen sind seine Ornamente.
Alle Dinge in der Welt sind dem Feind von Smara bekannt,
Aber der Reichtum alles dieses,
Ist aufgrund der Größe deines Vermögens,
O Mutter!

Der Herr der Paschus, beschmiert mit Asche,


Sitzt auf der Feuerbestattung Boden.
Von seiner Natur entsteht die Kraft, die die Welt zerstört.
Aus Mitgefühl für die ganze Welt,
Hielt er das Gift in seinem Hals zurück.
O Kalyani! In all diesem sehe ich die Früchte
Seiner Gemeinschaft mit dir.

O Tochter des Berges,


Als die Ganga hatte deine große Schönheit gesehen,
Sie hatte Angst und wandte sich ans Wasser;
Dann Schiva sah sie traurig, wie Lotus ihr Gesicht,
In seiner Barmherzigkeit
Machte er ihr eine Wohnung auf seinem Kopf.

Wenn man dich sieht im Spiel mit deinen Mädchen,


In erfreulicher Frühlingszeit mit ihren Blumen und Kletterpflanzen
Auf dem See, mit vielen schönen blühenden Lotosblumen
Und Scharen von Schwänen,
Die Gewässer, die von der Brise gekräuselt vom Malaya-Berg,
Dann alle psychischen Krankheiten vergehen.

O Bhagavati, der Schöpfer mit seinen eigenen Händen


Hat genommen deine Badegewässer,
Vermischt mit flüssigem Sandelholz, Moschus, Safran und Blumen,
Und den Staub von deinen Füßen bewegt,
Schuf daraus die lotosäugiger Frauen der Stadt der Götter.
GITA GOVINDA

Von Jayadeva

ERSTER GESANG

Meghair meduram Ambaram Vana bhuvah shyämäs tamala drumair


Naktaa bherur Ayaa tvam eva bit Imaa Radhe gahaa prapaya,
Itthaa nanda nidecatac calitayou praty adhva kuija drumaa
Radha madhavayor jayanti Yamuna Kule Rahau kelayau!

Der Himmel ist dicht von Wolken, der Wald ist dunkel von den Tamala-Bäumen, die Nacht
erschreckt Krishna. Oh Radha! Du nimm ihn mit nach Hause, das ist der Befehl von Nanda. Aber
die schweifende Radha und Madhava kommen zu dem Baum am Ufer des Flusses Yamuna und es
herrscht ihrer heimlichen Liebe Spiel.

Vag Devata carita citrita citta Sadma


Padmavate caraea cäraea cakravarte,
Sri Vasudevas Rati keli katha sametam
Etam karoti Jayadeva kavih Prabandham!

Das Herz des großen Dichters Jayadeva ist wie ein Lustschloss, wunderschön durch die Göttin des
Wortes, die sitzt zu seinen Füßen. Padmavati komponierte dieses große Werk von den göttlichen
Liebesspielen Krishnas, und Vasudeva hat es dekoriert. Jayadeva - Jaya bedeutet "die Höchste
Majestät", Deva bedeutet "Er leuchtet". Jayadeva ist derjenige, dem die Höchste Majestät Krishna
in seiner Ganzhingabe aufleuchtet.

Yadi hari smarane sarasam mano


Yadi Vilasa kaläsu kutühalam,
Madhura Komala Kanta padävalem
Shrunu Tada Jayadeva sarasvatim!

Liebes Publikum! Wenn dein Geist wird von den Süßigkeiten von immer neuen liebevollen
Vereinigungen durchdrungen, während du anhörst die Spiele des Herrn, und wenn du neugierig bist
auf seinen Einfallsreichtum in der amourösen Kunst, kannst du eintauchen in die Glückseligkeit
durch das Hören auf die lieblichen, zarten und liebenswerten Verse dieser Sammlung von Liedern,
die der Dichter Jayadeva schrieb.

Vacau pallavayaty umäpatidharah sandarbha shuddhim giräa


Janete Jayadeva eva sharanah shläghyo durüha druteh,
Caìgärottara sat prameya racanair Acarya Govardhana
Spardhe kopi na vishrutah srutidharo dhoyi kavi knmäpati?
Die Rhetorik eines illustren Dichters namens Umapatidhara ist mit Alliterationen und anderen
Figuren der Rede geschmückt. Der Dichter namens Sarana hat Beifall erlangt für seine kryptischen
Verse. Niemand hat je von einem Dichter gehört, der den Geschmack der weltlichen Romantik
vermitteln konnte so gekonnt wie Govardhana. Kaviraja Dhoyi kann alles nach einem Mal Hören
gut rezitieren. Wenn auch diese gewaltigen Dichter nicht meistern konnten jeden Bereich von
Talent, wie könnte dann die Poesie von Jayadeva ein wahrer Überfluss von allen Attributen sein?

ZWEITER GESANG

Vedan uddharate jaganti vahate bhügolam udbibhrate


Daityam därayate balim chalayate kshatrak Shayam kurvate,
Paulastyam jayate Halam kalayate Karunya mätanvate
Mlecchän mürcchayate Dascha Kruti Krute Krishnaya tubhyam Nama.

Nach dem Schreiber der Veden bist du der Erhalter der Welt der bewegten und ruhenden
Lebewesen, der Retter der Mutter Erde, der Bezwinger von Hiranya, der Verführer von Bali, der
Zerstörer der Ksatriyas, der Eroberer von Ravana, der Träger des Pfluges namens Ayudha, der
Fürsprecher des Mitgefühls und der Bezwinger der Barbaren, du, der du diese zehn spirituellen
Formen annimmst, o Herr Krishna! Ich biete meine Ehrerbietungen dir.

Srita kamala kuca Maala dhita kuala


Kalita lalita Vana mala,
Jaya Jaya Deva Hare dhruvapada!

O Gott! O Herr! Du ruhst auf der Herrin mit ihrem blendenden Ohrringe und spielst mit ihrer
zauberhaften Girlande aus Vanamala-Blumen! O Herr, triumphiere!

Dina mani Mandala madana


Bhava khaana eh,
Muni jana manasa hasa
Jaya Jaya Deva Hare!

O Gott! O Herr! Du bist eine glänzende Zierde gleich tausend Sonnen. Du erlöst von der
Knechtschaft der materiellen Existenz. Du bist der Schwan, der im Geist-See die Herzen der Weisen
trägst. Mögest du triumphieren! Mögest du triumphieren!

Kaliya via dhara ganjana


Jana Ranjana eh,
Yadukula Nalina dinesa
Jaya Jaya Deva Hare!

O Gott! O Herr! Du zerstörst den Stolz der Giftschlange. Du erfüllst die Herzen deiner Geliebten
mit unendlicher Freude. Du bist die Sonne, die die Lotusblume des Yadu blühen macht. Mögest du
triumphieren! Mögest du triumphieren!

Madhu mura naraka vinasana


Garudasana eh,
Sure kula keli nidana
Jaya Jaya Deva Hare!
O Gott! O Herr! O Zerstörer der Dämonen Madhu, Mura und Naraka! O du, der du reitest auf
deinem transzendenten Adler Garuda! Du inspirierst die anderen Götter zu reizvollem Spiel. Mögest
du triumphieren! Mögest du triumphieren!

Amala kamala dala Locana


Bhava Mocana eh,
Tribhuvana Bhuvana nidhana
Jaya Jaya Deva Hare!

O Gott! O Herr! Deine herrlichen Augen ähneln den Blüten einer makellosen Lotusblüte. Du
schenkst die Emanzipation von der Trauer der materiellen Existenz. Du bist die Grundlage der drei
Welten. Mögest du triumphieren! Mögest du triumphieren!

Janaka suta kuchaa bhushana


Jita duashana eh,
Samara Shamita dasa kanta
Jaya Jaya Deva Hare!

O Gott! O Herr! Du schmückst die Göttin Sita in deiner Inkarnation als Herr Rama. Du besiegst den
Dämon Dusana, und du bist der Wiederhersteller des Friedens in der Welt durch das Töten der
zehnköpfigen Schlange im Kampf. Mögest du triumphieren! Mögest du triumphieren!

Abhinava Jala dhara sundara


Dhita mandara eh,
Sri mukha candra cakora
Jaya Jaya Deva Hare!

O Syamasundara, dein Teint ist glänzend wie eine frische Regenwolke. O Eigentümer der Mandara-
Berge! Wie der Cakora-Vogel sich nach dem Mond sehnt, schaust du unaufhörlich auf des Mondes
Angesicht, die höchste Göttin des Glücks, die Herrin. O Herr! O Gott! Mögest du triumphieren!
Mögest du triumphieren!

Tava Carana praata vayam


Iti bhavaya eh,
Kuru kusala pranateshu
Jaya Jaya Deva Hare!

O Bhagavan, wir nehmen unsre Zuflucht zu deinen Lotosfüßen. Mögest du uns verleihen den Segen
mit dem Geschenk der Liebe. O Gott! O Herr! Mögest du triumphieren! Mögest du triumphieren!

Sri Jayadeva Kaver ida


Kurute mudam eh,
Magalam ujjvala gita
Jaya Jaya Deva Hare!

O Gott, möge diese charmante, strahlende und melodiöse Anrufung des Glücks, von Jayadeva
zusammengestellt, dein Glück erhöhen. Möge dies Lied verleihen Glückseligkeit deinen Jüngern,
die hören auf dies Lied und rezitieren deine glorreichen Qualitäten. Mögest du triumphieren!
Mögest du triumphieren!

*
Padma payodhara tati parirambha lagna kashmera
Mudritam uro madhusü danasya,
Vyaktänu Ragam iva khelad Ananga Kheda
Svedämbu Puram anupürayatu priyam va!

Als er in Radhas Umarmung war, an den Safran-Brüsten Madhusudhana ruhte, war es, als ob die
tiefe Liebe in seinem Herzen sich nach außen manifestierte. Mit roten Tröpfchen Schweiß und
Zeichen der Leidenschaft gefärbt, möge die breite Brust des Madhusudana, während der
Vereinigung mit seiner Geliebten, erfüllen die Wünsche der Herzen von euch allen!

DRITTER GESANG

Vasante Vasanti kusuma sukumarair avayavair


Bhramanti Kantare bahu vihita kanusaraam,
Amanda Kandarpa jvara janita cintakulataya
Valad Baha radha sarasam idam uce saha cari.

Einmal, im herrlichen Frühling, da Krishna wurde Radhikas Sehnsucht, fing sie an, ihn in einem
Waldhain zu suchen. Ihre eleganten, jungen Glieder, weich wie Maddhavat-Blumen, wurden müde,
und Eros machte ihrem Geist im Delirium Angst... Damals sprach sie zu ihrem intimen Freund
liebevoll wie folgt.

Lalita lavaga lata parisilana Komala malaya Samire,


Madhukara Nikara karambita Kokila kujita kunja kuire.

Die Malaya-Brise ist so bezaubernd wie du und kommt ungestüm umarmend die zarten, reizenden
Schlingpflanzen wieder und wieder. Die Waldlaube ist vom süßen Klang des Kuckucks und dem
Brummen der Biene durchdrungen, wie sie sich hin und her mogelt.

Viharati haririha sarasa vasante


Nrityati yuvati sama janena sakhi,
Virahi janasya Durante Radhe
Viharati haririha dhruvapada.

Darüber hinaus wird auch der Herr tanzen in diesem Wald mit der Laube voller Milchmädchen,
wenn der Frühling in voller Blüte ist und wenn sie in ein Fest der Liebe eingetaucht sind.

Unmada madana manoratha pathika Vadhu jana janita vilape,


Ali kula Sakula kusuma samuha nirakula bakula kalape,
Radhe viharati haririha.

Die Madlati-Bäume sind mit Blüten bedeckt. Es gibt keinen freien Raum für ihre Zweige.
Unzählige Chöre von Hummeln auf Trauben von Blumen summen. Manmathas Pfeile verletzen die
Milchmädchen drüben. Krishna schwelgt in der Liebe mit anderen tanzenden Milchmädchen.

Mriga Mada saurabha rabhasa vashavada Nava dala mala tamale,


Yuva jana Hrudaya vidarana Manasija Nakha ruci kinshuka jale,
Radhe viharati haririha.

Geschmückt mit neuen Blättern, begeistern die Tamala-Bäume mit der Verbreitung ihrer
Moschusdüfte in alle Richtungen. Freundin, schau! Diese glänzenden Paldsa-Blüten ähneln den
Fingernägeln des Liebesgottes. Es scheint, als ob der König der Liebe verliebt um den Busen des
jungen Paares geflattert ist.

Madana mahipati kanaka danda ruci kesara kusuma vikase,


Milita shili mukha Patala kruta smara vilase,
Radhe viharati haririha.

Blühende Kesara-Blumen scheinen die goldenen Pfeile von König Eros zu sein, und die Trauben
der Pedtali-Blumen, umgeben von Hummeln, scheinen sein Köcher zu sein.

Vigalita lajjita jagad avalokana taruna karuna kruta Hare!


Virahi nikruntana kunta mukhakruti Ketaki danturi tase,
Radhe viharati haririha.

Es scheint, als ob die ganze Welt schamlos geworden durch den gewaltigen Einfluss des Frühlings.
Bei diesem Anblick werden die jungen, mitfühlenden Bäume lachend in Blüten ausbrechen unter
dem Vorwand des Frühlings. Schau! Geformt wie Speere zum Durchbohren der Herzen der
Geliebten, einsamer werden die Blumen und blühen hell in alle Himmelsrichtungen, und die
Himmelsrichtungen sind auch überglücklich, sich mit ihnen zu vereinen.

Madhavika Parimala lalite Nava malati jati sugandhau,


Muni manasam api mohana karii taruakaraa bandhau,
Radhe viharati haririha.

Der Nektar der Frühlingsblumen und der Duft der Jasminblüten sind erregend. Auch die Köpfe der
großen Weisen sind im Frühling bewegt und sie sind plötzlich verwirrt... Der Frühling ist der
selbstlose Freund der Jugend.

Sphuradati mukta lata pari rambhana mukulita pulakita,


Vrundavana vipine parisara Parigata Yamuna Jala pute,
Radhe viharati haririha.

Die Mangobäume in dem Waldhain von Vrindavana, mit frisch gekeimten Knospen bedeckt, sind
von der Umarmung begeistert der rastlosen Maddhavi-Schlingpflanzen. Der Herr wird liebevoll
spielen mit den Milchmädchen in dem reinen Wasser des Yamuna, der neben diesem Wäldchen
fließt.

Sri Jayadeva bhaitam idam udayati hari Caraa Smiti saram,


Sarasa Vasanta samaya Vana Varanam anugata madana vikaram,
Radhe viharati haririha sarasa.

Dieses verheißungsvolle, leidenschaftliche Lied hat sich perfekt durch Jayadeva manifestiert, die
Darstellung des Waldes im Frühling mit den erotischen Verirrungen Radhas, als sie voller Angst vor
der Trennung von Krishna überfordert war. Zusammen mit den Transformationen der Leidenschaft
erwacht der Frühling in Erinnerung an die Lotosfüße des Herrn.

Daravi Dalita malli valli chamchat Paraga


Prakatitha Pata Vasai väsayan Kana Nani,
Iha dahati ceta Ketaki gandha bandhu:
Prasarad asama Bana pränavad gandhaväha.
Wind-Parfüme bläst der Wald mit feinem Pollenversprühen lose aus neu erblühten Jasminen, der
Liebe duftenden Atem, der quält jedes Herz, das er berührt.

Unmelan madhu gandha lubdha madhupa vyädhüta cütänkura,


Krida Kokila käkali kalakalai udgerena karna jvara:
Niyante pathikai katham api Dhyana Vadhana
Kshana präpta Prana Sama samagama raso läsai ami Vasara.

Töne von des Kuckucksnestes Paarung schießen Mangopfeile, wie die Bienen Honig suchen, und
die Düfte der geöffneten Knospen erhöhen das Fieber in den Ohren der einsamen Reisenden.

VIERTER GESANG

Aneka Nari parirambha sambhrama


Sphuran Manohari Vilasa lälasam,
Murärim Ara the upadarsha yantyasau
Sakhi samaksham punaräha Rädhikäm.

Dann suchte Radhika klüglich nach Krishna und sah, dass er in der Nähe war. Er war im
freudenreichen Zeitvertreib mit schönen Milchmädchen, die ihn empfingen mit größtem Respekt.
Ein Bedarf nach schönem sinnlichen Zeitvertreib war plötzlich in Krishnas Geist erwacht, als die
Milchmädchen ihre Bereitschaft zeigten, ihn zu umarmen. Unter Hinweis auf diese Szene, sprach er
zu Radha.

Candana carcita nila kalevara Pita vasana Vana mali


Keli calan mani kundala mandita gandha Yuga smita shali,
Haririha Mugdha Vadhu nikare Vilasini vilasati keli pare dhruvapada.

O spielerische Radha, schau! Gekleidet in gelbes Tuch und eine Girlande aus Waldblumen, mit
Sandelholzpaste beschmiert seine blauen Glieder, fühlt der Herr größte Freude, da er die
gefangenen Milchmädchen in diesem Wald genießt. Seine Ohrringe baumeln im Spiel, die
Ornamente seiner lächelnden Wangen. Die Schönheit seiner Wangen ist erstaunlich, und sein
Gesicht zeigt eine wunderbare Süßigkeit mit dem Honig seines spielerischen Lachens.

Pina payodhara bhara bharena hari parirabhya saragam


Gopa Vadhu ranu gayati kacid udancita parama Ragam,
Radhe haririha Mugdha Vadhu nikare!

Eine der Milchmädchen umarmt Krishna fest mit intensiver Vereinigung. Durch das Drücken der
schweren Last ihrer üppigen Brüste gegen Krishnas Brust hat sie damit begonnen, eine Melodie der
Liebe mit ihm zu singen, in der siebenten musikalischen Tonart.

Kapi vilasa Vilola vilocana khelana janita manojam


Dhyayati Mugdha Vadhu radhika Madhusudana vadana sarojam,
Radhe haririha Mugdha Vadhu nikare!

Ein weiteres Milchmädchen ist durch seine mutwilligen zitternden Blicke verlockt zur Meditation
über das Lotus-Angesicht Madhusudhanas. Er weckt Lust in den Herzen der sinnlichen jungen
Damen mit den romantischen Seitenblicken seiner rastlosen Augen, und sie sind gierig, den Honig
seines Lotos-Angesichtes zu trinken.
Kapi Kapola tale milita lapitum kimapi sruti mule,
Charu chuchumba nitamba vati dayitam pulakair anukule,
Radhe haririha Mugdha Vadhu nikare!

Ein kurvenreiches Milchmädchen hat ihr Gesicht gelehnt an Krishnas Wange, unter dem Vorwand
flüstert sie ihm ein Geheimnis ins Ohr. Als Krishna verstanden ihre mit Liebe beladene Absicht,
erwidert er ihre Liebe. Das Milchmädchen nutzte diese günstige Gelegenheit, um sich ihren tiefsten
Wunsch zu erfüllen. Mit größter Freude hat sie begonnen, seine Wange zu küssen mit kribbelnden
Küssen.

Keli Kala kutukena kacith Amum yamuna Jala kule


Manjula vanjula kunja gatam vichakarsha karena dukule,
Radhe haririha Mugdha Vadhu nikare!

Ein weiteres Milchmädchen ist eifrig in der Kunst der Liebe, sie entdeckt einen abgelegenen Ort in
einem charmanten Hain von Zuckerrohr an den Ufern des Flusses Yamuna. Getrieben von einer
freudigen Faszination für die Kunst der Liebe, zieht sie Krishnas Glieder mit beiden Händen an sich
und zieht mit ihm weg.

Kara tala tala Tarala Valaya vali kalita kalasvana vamshe


Rasa rasa saha Nrutya harina yuvati prashamse,
Radhe haririha Mugdha Vadhu nikare!

Der Herr lobt ein Milchmädchen, die trunken vom Tanzen mit klatschenden Händen, im Ritus der
Liebe zu der wunderbaren Melodie seiner göttlichen Flöte, kombiniert mit dem Klang ihrer
klingelnden Armreifen.

Shlisyati kam api api chumbati kam kam api ramayati Ramam
Pashyati sa smita charu taram aparam anugacchati vamam,
Radhe haririha Mugdha Vadhu nikare!

Krishna wird umarmt von einer seiner Geliebten, er küsst eine andere und woanders genießt er
leidenschaftlich streichelnd wieder eine andere. Anderswo blickt er erwartungsvoll auf das Gesicht
der anderen Geliebten, während er schätzt den Nektar ihres suggestiven süßen Lächelns. Irgendwo
anders imitiert er ein gewisses Milchmädchen.

Sri Jayadeva bhaitam idam adbhutam Kesava keli rahasyam


Vrindavana vipine lalita vitanotu Subhani yasasyam,
Radhe haririha Mugdha Vadhu nikare vilsani...

Möge dieses gnädige, schöne und erstaunliche Lied von Jayadeva erhöhen den guten Ruhm aller
Milchmädchen. Dieses Lied verleiht alle Tugenden. Es beschreibt Radhas Blick auf die
wunderbaren Geheimnisse der sinnlichen Spiele Krishnas, wie sie es beklagt.

Vishvesham anu ranjanena janayann Anandam indevara


Shrene Shyamala komalai upanayann angai anagotsavam,
Svacchandam vraja sundari Bhira bhita praty anga mä lingita :
Shringära sakhi mürtimän iva madhau mugdho Hari kridati...
Um Glückseligkeit in der Welt unter den Menschen zu schaffen, beginnt Lakshmi mit ihrem
göttlichen Milch-Schaum die Liebe. Krishna hat sich an Eros, wie er schwelgt, berauscht, berauscht
an der Raserei der romantischen Begegnungen im Frühling. Mit seinen weichen blauen Gliedern,
die die Schönheit einer blauen Lotusblüte übertreffen, weiht er des Eros großes Fest ein. Mit der
ständig wachsenden Kraft ist er geschickt zur Befriedigung der Milchmädchen in ungezügelter
Leidenschaft weit über ihre Erwartungen. Dennoch, die schönen Milchmädchen von Vraja, hilflos
in der Entrückung des Geschlechtsverkehrs verloren, frei umschlingen jedes Glied seines Körpers.

Adyot sanga Vasad bhujanga kavala kleshädi veshäcalam


Präleya plava necchaya Anu sarati Shire khanda shaila nila:
Kinca snigdha Räsälä mauli mukulän yä lokya harsho dayäth
Unmilanti kuhüu kuhür iti kalu Tala pikänäm gira...

Mit Windgeschwindigkeit die Sandelholz-Berge blasen in Richtung Himalaya-Gipfel die Sehnsucht,


das Verlangen windet sich im Schnee für Wochen. Melodische Stimmen der Nachtigallen heben ihre
lieblichen Töne, wenn sie von den Knospen der Spitzen der glatten Mango-Zweige ausschauen.

Raso Llasa bharena vibhrama bhutäm Abhira Vama bhruväm


Abhyarnam parirabhya nirbhara mura premändhayä Rädhayä,
Sädhu Tvad vadanam sudha mayam iti vyährutya gita stuti
Vyäjäth udbhata cumbita smita Manohari Hari pätu va.

Radha war von der Liebe zu Krishna geblendet und verzaubert bis zu dem Höhepunkt der
Geistesverwirrung... In diesem Zustand wurde sie völlig schamlos... Direkt vor den Augen der
attraktiven anderen strahlenden Milchmädchen, die mit Liebe von dem leidenschaftlichen
Liebesspiel überwältigt wurden, hat Radha Krishna fest umarmt, Brust an Brust. Sie sang sein Lob:
O mein Liebling, wie schön ist dein Lotos-Angesicht! Was für eine unvergleichliche Fundgrube für
reichlich Nektar! Sie engagierte ihn für einen schönen Kuss. Zum Zeugen der Intensität seiner
Liebe hat Krishna die Rhapsodie in seinem Herzen mit einem charmanten Lachen ausgedrückt. O
Herr Krishna, könntest du deine Liebe allen Milchmädchen erweisen!

Eti Sri Gita Govindhe Shringara Mahakavye


Sri Krishna Dasa Jayadeva Kruthav
Sämoda Dämodarah nama Prathama sarga!

FÜNFTER GESANG

Viharati radha sadharaa praaye Harau


Vigalita nijotkaradirya vasena gatanyata,
Kvacid api lata Kunje Gunjan madhu vrata maali
Mukhara sikhare lina dinapyuvaca Raha sakhim.

Da Radha Krishna sah genießen im liebevollen Austausch mit allen Milchmädchen in den Hainen
von Vrindavana, wurde sie ungehalten, weil er nicht anerkannt hatte ihre Vorrangstellung. Sogleich
ging sie in einen anderen Teil des Waldes und versteckte sich in einer schattigen Laube, die vom
Brummen der Hummeln tönte. Sie fühlte sich elend, da fing sie an, Geheimnisse zu offenbaren ihrer
intimen Busenfreundin.

Sañcarad adhara sudha madhura dhvani mukharita mohana vasham


Calita dig ancala cancala mauli Kapola Vilola vatasam,
Rase harim iha vihita vilasa
Smarati mano mama kruta parihasam dhruva pada.

Die süßen Töne von seinen verführerischen Lippen produzieren eine süße expressive Melodie.
Seine unruhigen Augen blicken, er schwingt den Kopf und seine Ohrringe an seinen Wangen
schwingen hin und her. Ich muss mich immer wieder erinnern an des Herrn attraktiven blauen Teint,
sein Lachen und sein humorvolles Verhalten.

Candraka caru mayura sikhaaka Maala valayita kesam


Pracura Purandara Dhanur anuranjita Medura mudira suvesam,
Rase harim iha!

Sein Haar ist mit einem Kranz von charmanten Pfauenfedern geschmückt, gestreichelt von dem
Mondschein seine Haare. Sein Glanz ähnelt einer Masse von frischen Regenwolken und brillanten
Regenbogen, farbiges feines Tuch schmückt seinen zarten Körper.

Gopa kadamba nitambavati mukha cumbana lambhita lobham


Bandhujiva madhur adhara pallava kalita smita sobham,
Rase harim iha!

Er senkt sein Gesicht mit dem Wunsch, die Gesichter der Milchmädchen auf dem Festival des Eros
zu küssen. Seine zarten Lippen sind von einer bezaubernden rubinroten Farbe wie die Knospe einer
scharlachroten Malve. Der beispiellose Glanz seines faszinierenden Lächelns breitet sich über sein
hübsches Gesicht.

Vipula pulaka bhuja pallava valayita vallava yuvati sahasram


Kara charano rasi mani gana bhushana kirana vibhinna tamishram,
Rase harim iha!

Sein ganzer Körper ist begeistert mit Gänsehaut, wenn er tief umarmt Tausende und Abertausende
von schönen Milchmädchen mit seinen langen Armen, so zart wie Blütenblätter. Alle Dunkelheit
wird von den Strahlen der Schönheit vertrieben, die aus den Ornamenten auf seinen Händen, Füßen
und seiner Brust strahlen.

Jalada Patala chala dindu vinindaka candana tilaka lalatam


Pina payodhara parisara Mardana nirdaya Hrudaya kavatam,
Rase harim iha!

Seine Stirn trägt ein fesselndes Stirnband. Sein unbeschreiblicher Glanz besiegt die immense
Schönheit eines unruhigen Mondes inmitten einer Vielzahl von frischen Regenwolken, das habe ich
einfach in meiner Erinnerung, wie die Milchmädchen gern durch den grausamen unbeschwerten
Krishna, der immer Schmerzen zufügt, wollten vernichtet werden...

Mani maya makara Manohara kundala mandita ganda mudaram


Pita vasanam anugata muni Manuja surasura vara parivaram,
Rase harim iha!

Die Schönheit seiner Wangen ist durch seine bezaubernden Ohrringe mit Edelsteinen und Fischen
verschönert worden. Er übernimmt die Rolle eines Helden, und großzügig erfüllt er die Wünsche
der Herzen seiner Liebhaberinnen. Gekleidet in Seide, hat Krishna seine Süßigkeit vertieft und
fesselt die Besten seiner Jünger, darunter Götter, Weise und sogar Dämonen.

Visada kadamba tale militam kali kalusha bhaya samayantam


Mam api Tarala kim taragad anaga drusha vapusha ramayantam,
Rase harim iha!

Mein Herz wird immer erregt durch die Erinnerung an den Herrn Krishna. Nach seiner Ankunft
unter einem breiten Kadamba-Baum in voller Blüte, wartete er auf mich, in großer Erwartung. Er
hat völlig zerstreut meine Angst vor der Trennung, tröstete mich mit vielen klugen und
schmeichelhaften Worten. Er begeistert mich schnell mit seinen liebevollen Blicken.

Sri Jayadeva bhanitam ati sundara mohana madhu ripu rupam


Hari charana smaranam Prati Samprati punyavatam anurupam,
Rase harim iha vihita vilasam...

Jayadeva hat dieses Gedicht über die glücklichen Personen gewidmet dem Dienst an Bhagavan. Es
beschreibt die fesselnde Schönheit von Krishnas Form. Es ist die Verkörperung der Erinnerung an
des Herrn Lotosfüße, und es sollte nach dem Genuss der ersten großen Liebesleidenschaft genossen
werden.

SECHSTER GESANG

Ganayati guna Gra mam bhrämam bhrämäd api nehate


Vahati ca. pari tosham dosham vimuncati düratha:
Yuvatishu Valat trishñëe krishnee viharini Maa Vina
Punar api mano vämam Kamam karoti karomi kim...

Krishna hat mich verlassen und jetzt ist er weggegangen mit anderen Milchmädchen. Ich weiß, dass
es sinnlos ist, meine Liebe zu ihm auszudrücken. Doch was soll ich tun? Mein Verlangen nach ihm
ist so mächtig, dass ich nicht weggeh von ihm, unter keinen Umständen. Ich will gerade die
Aufzählung seiner wunderbaren Eigenschaften. Wenn ich meinen König sehe, werde ich verrückt
vor Ekstase... Ich kann nicht böse sein, auch nicht aus Versehen, und ich fühle mich zufrieden, wenn
ich sein Fehlen übersehe. Ich verlange inbrünstig nach ihm in jedem Moment. Ich kann ihn nicht
vergessen. Mein Herz will nur ihn.

Nibruta Nikunja gruham gataya nisi rahasi niliya vasantam,


Chakita vilokita sakala disha rati rabhasa bharnea hasantam.

Einmal ging er in eine abgelegene Waldlaube in der Nacht nach dem Plan, den wir diskret durch
Hinweise und Zeichen arrangiert hatten. In einer schelmischen Stimmung, verbarg er sich in dem
dichten Laub des Waldes, nur um meine Begierde zu beobachten, meine Qual, ihn in seiner
Abwesenheit zu treffen. Ich fing an, mich umzuschauen mit müden ängstlichen Augen, eingebettet
in Angst, und zu denken: Oh, wann wird er kommen? Dann hat er mich plötzlich erfreut mit dem
Nektar seines verliebten Lachens!

Sakhi he kesi mathana mudaram


Ramaya maya saha madana manoratha bhavitaya sa vikaram,
Sakhi he dhruvapada
Kesi mathana.

Krishna fehlt nie die Großzügigkeit, wenn es um Linderung der brennenden Hitze des Eros geht.
Und was mehr ist, es werden seine Gedanken mich befestigen. Meine Gefühle sind von ihm
verschönert; wie wird mein Wunsch, mich mit ihm zu vereinigen, erfüllt werden? O Freundin!
Vereinbare ein Treffen sofort!
Prathama samagama lajjitaya patu Chatu Shatai ranukulam
Mrudu madhura smita bhashitaya shithi likruta jaghana dukulam
Krishnam sakhi he!

Als er mich so naiv und leichtgläubig aufgrund der natürlichen Verlegenheit fand, die während einer
ersten amourösen Begegnung da ist, sprach er eine Reihe von freundlichen Worten und demütigen
Bitten, um meine Schüchternheit abklingen zu lassen. Verzaubert durch seine schmeichelhaften
Worte, lächelte ich sanft und süß und fing an, mich mit ihm zu unterhalten. O Freundin, sofort
arrangiere ein Treffen mit ihm!

Kisala Shayana nivediitaya Ciram urasi mamaiva shayanam,


Kruta parirambhana chumbanaya parirabhya krutadhara panam,
Krishnam sakhi he!

Er hat mich hingelegt auf ein charmantes Bett aus weichen frischen Blumen und dann, mit großer
Freude, legte er sich strahlend auf mein Herz. Ich küsste ihn und umarmte ihn tief. Darüber hinaus
umarmte er mich und trank immer wieder den Nektar von meinen Lippen unter dem mächtigen
Einfluss der Liebesleidenschaft. O Freundin, er ist mir lieber als mein eigenes Leben. Nimm mich
mit, ihn wieder zu treffen.

Alasa nimilita locanaya pulaka vali lalita kapolam


Shrama Jala sakala kalevaraya vara madana mada datilolam,
Krishnam sakhi he!

Von dem plötzlichen unerwarteten Anstieg der Entrückung in den Genuss der leidenschaftlichen
Liebe mit ihm, wurden meine Augen müde und geschlossen. Krishnas Wangen nahmen einen
außergewöhnlichen Charme und eine Lieblichkeit an von der Freude über dieses Liebesspiel. Mit
Schweiß über alles zu lieben, berauschend sein Aussehen für mich. Krishna ist voller Liebe! O
Freundin, schnell arrangiere für mich mit dem Herrn Krishna ein Treffen!

Kokila Kala rava kujitaya jita Manasija Tantra vicharam,


Shlatha kusuma kula kuntalaya nakaha Likhita Ghana stana bharam,
Krishnam sakhi he!

Der Herr Krishna ist gründlich vertraut mit den vertraulichen Theorien in den authentischen
Handbüchern über die Techniken des Geschlechtsverkehrs. Zum Zeitpunkt der amourösen
Vereinigung mit Krishna, schrie ich wie ein Kuckuck und dachte immer nur an ihn. Mein Zopf war
geöffnet und die Anordnung der Blüten rutschte herab und fiel von meinem Haar. Und von seinen
Nägeln trage ich seine Zeichen. O Freundin, arrangiere für mich mit meinen liebsten Herrn Krishna
ein einziges Treffen!

Charana ranita mani npuraya pari purana Surata vitanam,


Mukhara vishru khala mekhalaya saka chakraha chumbana Danam,
Krishnam sakhi he!

Da wir das Liebesspiel genossen, die Knöchel-Glöckchen meiner schön geschmückten Füße
erklangen von seiner Liebe. Ich vereinigte mich auf einmal mit dem Herrn Krishna, der mich fingt
bei den Haaren und immer wieder küsste mein Gesicht.

Rati sukha samaya raslasaya dara mukulita nayana sarojam,


Nisaha nipatita tanu lataya madhusdana mudita manojam,
Krishnam sakhi he!

Zwar genoss ich ihn, aber wurde allmählich erschöpft. Krishnas leicht geöffnete Lotosaugen
wurden von Süßigkeiten getränkt. Ich klammerte mich wie eine Schlingpflanze an ihn, und
Madhusudhana erfreute mich mit seiner Liebe. O Freundin, vereine mich mit meinem liebsten
Herrn Krishna für immer!

Sri Jayadeva bhaitam idam atiaya madhu ripu nidhuvana Shilam,


Sukham Utkan thita Radhikaya kathitam vitanotu salilam,
Sakhi he keshi...

Diese Erzählung, von Jayadeva zusammengestellt, porträtiert des Herrn Krishnas Liebe wie auch
die ängstliche und ungeduldig Heldin in den beschriebenen Schmerzen ihrer Trennung. Möge dies
erhöhen die Gnade aller Gläubigen, die es lesen.

Hasta srasta viläsam vamsham anruju bhrü valli mad ballavi


Vrindotsäri dåganta vikshitam Atis vedärdra ganda sthalam...
Mäm udvekshya vilajjitaa smita sudha Mugdha Nanam känane...
Govindam vraja sundari gana vrutam pashyämi håshyämi,

Die zauberhafte Flöte in seiner Hand liegt unter seinem keuschen Blick. Die Perlen des Schweißes
der Liebe benetzen seine zarten Wangen. Sein bezauberndes Angesicht lächelt, als er mich ihn
beobachten sieht beim Spielen im Wald mit den Milchmädchen. Ich fühle ein unbeschreibliches
Glück beim Anblick seiner Reaktion.

Duräloka stoka stavaka navaka shoka latika


Vikasa käsäro pavana pavanoyam vyathayati...
Api bhrämyad bhìngi ranita ramaniyä na Mukula
Prasütishu cütänäm sakhi shikhara neeyam sukhayati.

Der Wind von der Seite des Gartens redet mit den Vögeln auf den Bäumen und Trauben von
scharlachroten Blüten brennen. Dieser Berg von neuen Mango-Blüten summte von schwärmenden
Hummeln, aber das ist kein Trost für mich jetzt, o Busenfreundin.

Saaküta smitam Aakula kula galad dham Millam ulläsita


Bhrü vallikam Aleka darshita bhuja mülordhva drista stanam,
Gopinäm nibhrutam nirekshya gamitäm känksha Ciram cintayann
Antar Mugdha manoharam haratu va klesham Nava keshava.

Der Milchmädchen Lächeln vermittelt ihre Absichten so klar, dass selbst eine naive Person
angezogen würde. Ihre Zöpfe sind gelöst und die Poren ihrer Haut von intensivem Wünschen
begeistert. Doch solche Gesten waren ohne Erfolg. Krishna reflektiert tief für eine lange Zeit,
allmählich zerstörte er die letzten Hoffnungen der Milchmädchen. Jetzt ist er ausschließlich von
Radhas Emotionen erfüllt, und sein Erstaunen steigt mit jedem neuen Moment heiterer. Möge der
jugendliche Kesava zerstören alle eure Leiden!

SIEBENTER GESANG

Kamsäri rapi Samsara Vasana baddha shånkhaläm,


Radhams ädhäya hridaye ta tyäja vraja sundari...

Krishna, der Feind des Kamsa, erinnerte sich der intimen Liebe, die zuvor ward von Radha
ausgedrückt, und erkannte, dass sie das Wesen der höchsten Hingabe war. Sein Herz wurde von der
Kette der weltlichen Wünsche gefesselt, in der Form von Radha verkörpert. Daher, da die Liebe der
anderen Milchmädchen von Vraja unbedeutend war, gab er ihr alle Liebe.

Itas tatas Tham Ana rutya Rädhikäm...


Ananga Bana vrana khinna Manasa:
Krutänu Tapa sa kalinda nandini...
Thatäntha Kunje vishasäda mādhava.

Als er nach Radha vergeblich suchte, durchbohrte der Pfeil der Liebe ihn. Madhava bereute im
Dickicht am Ufer des Jamuna.

Mamiya calita vilokya vritam Vadhu nichayena,


Saparadhataya mayapi na varita tibhayena,
Hari Hari hata darataya sa gata kupiteva Hari Hari!

Als Radha mich sah von den Milchmädchen umgeben, wurde sie ungehalten und ging. Ich dachte:
Ich habe eine Straftat begangen, so wurde ich ängstlich und konnte nicht den Mut aufbringen, sie
davon abzuhalten, mich zu verlassen. Ach! Ich nahm Abschied von ihr im Zorn.

Kim karishyati kim vadishyati sa Chiram virahena,


Kim dhanena janena kim mama jivitena gruhena,
Hari Hari hata darataya!

Sie hat von der verheerenden Glut der Trennung für lange Zeit gelitten, so kann ich nicht
vorhersagen ihr Verhalten. Was wird sie tun? Was wird sie sagen? Ach! In Abwesenheit Radhas
scheinen mein Reichtum, meine Verwandten, mein Leben, mein Zuhause und alles wertlos.

Chintayami tadananam Kutila bhru kopa bharena,


Shona Padmam ivopari bhramatakulam bhramarena,
Hari Hari hata darataya!

Ich fühle mich, als ob ich direkt erblicke das Angesicht von Herrin Radha, mit ihren Augenbrauem
wie gewölbten Kletterpflanzen. Ihr zorniges Angesicht ähnelt einer roten Lotusblume, von
schwebenden Hummeln umgeben.

Tam aham hrudi sangatam anisham bhrusham ramayami,


Kim vanenu Sarami tamiha kim vrutha vilapami,
Hari Hari hata darataya!

Ach! Wenn ich kontinuierlich realisiere die direkte Präsenz Radhas und sie tief umarme im Tempel
meines Herzens, warum beklage ich mich nutzlos über sie und warum bin ich immer wieder auf der
Suche nach ihr von Wald zu Wald?

Tanvi khinna masuyaya hrudayam tava kalayami,


Tanna vedmi kuto gatasi na tena tenu Nayami,
Hari Hari hata darataya!

O zarte Frau mit deiner schlanken Taille, es scheint, als ob dein Herz voll Eifersucht wäre, die dein
Herz verunreinigt. Aber was kann ich tun? Welche Art von Demut sollte ich dir opfern, deine
Empörung zu zerstreuen? Ich habe keine Ahnung.

Drushyase purato gata gatameva me vidadhasi,


Kim pureva sasambhramam parirambham dadasi,
Hari Hari hata darataya!

Du verfolgst mich, erscheinst und verschwindest wieder. Warum willst du mich verleugnen und die
gewundenen Umarmungen, die wir einst genossen?

Kshamyatam aparam kadapi tavedrusham karomi,


Dehi sundari darsanam mama manmathena dunomi,
Hari Hari hata darataya!

O Schöne, bitte vergib mir! Ich werde dich nie wieder beleidigen! Erlaube mir, dich wieder einmal
zu sehen! Ich bin von den Schmerzen, durch Mammatha mir zugefügt, ins Wanken geraten.

Varitam jayadevakena hareridam pravanena,


Kindu bilva Samudra sambhava rohii ramanena,
Hari Hari hata darataya!

Jayadeva erschien im Dorf Kindubilva wie der Mond aus dem Meer erscheint. Er hat demütig des
Herrn Krishnas tiefe Emotionen ausgedrückt und in diesem Lied gesammelt.

Hridi bisa Lata Haaro Nayam bhujanga manäyaka:


Kuvalaya dala shreeni kantena sä Garala dyuti:
Malayaja rajo Nedham bhasma priya rahite mayi
Prahara Hara bhräntyä Ananga krudhä Kimu dhävasi...

Lotusblättergirlanden winde um mein Herz, nicht eine Kette von Schlangen! Blauer Lilien
Blütenblätter schlinge um meinen Hals, nicht eine Spur von Gift! Sandelholzpulver schmiere auf
meinen Liebeskummer-Körper, nicht Asche! Manmatha, greif mich nicht an, verwechsle mich nicht
mit Shiva! Warum hetzt du mich in deinem Zorn?

Panau mä Kuru Cuta säyakam Amum mä cäpam Aro. Paya,


Krida nirjita- vishva mürchita janäghä tena kim paurusham,
Tasya eva mri drisho Manasija prekhat katäkshä shuga
Shrene jarjaritam api mano nädyäpi sandhuksh nate.

Hebe deinen Mangoblütenpfeil! Richte deinen Bogen aus! Unsere Spiele feiern deinen Triumph, o
Liebe! Auffallend schwache Opfer sind leer an Mut. Radhas Rehaugen brachen mir das Herz, mit
schnellschießenden Blicken. Umgetrieben von der Liebe - nichts kann mich jetzt mehr retten!

Bhrü pallavam Dhanur Apanga ta rangitäni


Bana gunah shravana Pali iti smarena,
Tasyäm Ananga jaya jangama Devata Yam
Asträni nirjita jaganti kim arpitäni.

Ihre gewölbte Stirn ist der Bogen des Eros, ihre stechenden Blicke sind des Eros Pfeile, ihr
Ohrläppchen ist die Sehne seines Bogens. Warum sind die Waffen bewacht? Durch der lebendigen
Göttin der Liebe Triumph ist die Welt schon besiegt...

Bhrü Chape nihita katäksha vishikho nirmätu marma vyathäm


Shyämätmä Kutila karotu Kabari bhäropi märodyamam,
Moham tävad Ayan ca tanvi tanutäm Bimba dharo Ragavan
Sad våstta Stana Mandala tava katham pränai mama kridati...

Sie blickte Pfeile der Stirn und hat den Bogen verborgen, der konnte nur den Schmerz in meinen
weichen Kern der Sterblichkeit verursachen. Ihre schweren, schwarzen Zöpfe waren gewunden, die
können pervers mich peitschen zu Tode. Ihre roten Beeren-Lippen spitzt Radha, so kann sie
ausbreiten ein seltsames Delirium! Sie spielt Verwüstung mit meinem Leben!

Tani Sparsha Sukhani te Tarala Snigdha drishor vibhramä:


Tad vakträm buja saurabham sa sudha syandi Gira vakrimä,
Sa bimbädhara mädhuriti vishaya sange pichen mänasam
Tasyäm lagna Samadhi Hanta viraha Vyadhi katham vardhate.

Ihre freudigen Reaktionen auf meine Berührung, das Zittern der flüssigen Bewegungen der Augen,
der Duft aus ihrem Lotusmund, ein süßer mehrdeutiger Strom von Worten, Nektar aus ihren roten
Beeren-Lippen, alles war präsent, selbst wenn die sinnlichen Gegenstände verschwunden waren.
Mein Verstand gerät durch ihren Verstand in Trance, also warum nicht die Wunde ihres Ferneseins
vertiefen?

Tiryak kanta Vilola mauli taralot tamsasya vamshoc Carath


Geta sthana kritävadhäna Lalana lakshair na sam Lakshita:
Sammugdham madhusüdanasya madhure Radha mukhendhu
Mridus yandham kandalitha dadatu va kshemam Katak Shor maya.

Herr Krishna war durch ekstatische Gefühle gezwungen, eine Winkelstellung einzunehmen, an drei
Stellen gebogen zu sein. Seine Krone und Ohrringe sind wegen der Art, wie er seinen Hals neigte,
zur Seite geschwungen. Als er in der Mitte von Millionen von attraktiven Milchmädchen gelegen,
hat er sie dazu inspiriert, über die am meisten provokativen, Ohnmacht erzeugenden Töne seiner
Flöte zu meditieren, während er ständig starrte auf das bezaubernde und ambrosische Lotosgesicht
von Herrin Radha, einfach an ihr zu erblicken ihre übermäßige Zuneigung zu ihm. Auch die
unzähligen Wellen der Seitenblicke des Herrn Krishna verleihen Gnade allen.

Eti Sri Gita Govindhe Shringara Mahakavye


Sri Krishna Dasa Jayadeva Kruthav
Mugdha Madhusüdanah nama trithiya sarga!

ACHTER GESANG

Yamuna tira Vanira nikuñje Manda masthitam


PrahaPrema bharodbhrantam madhavam radhika sakhi.

An den Ufern des Yamuna, im Wald unter den dichten Pflanzen, wo Madhava lag in glühender
Liebe, sprach Radhas Freundin:

Nindati candanam indu kiraam anu vindati khedam adhiram


Vyala Nilaya mila nena garalam iva kalayati malaya samiram,
Madhava Manasija visikha bhayad iva bhavanaya tvayi lina
Krishna sa virahe tava dina dhruvapada!

O Madhava! Radha ist in intensivem Leiden wegen der Trennung von dir. Sie hat so große Angst
vor dem unaufhörlichen Regen von Madanas Pfeilen, dass sie zum Yoga griff für die Befreiung von
diesem langsam brennenden Feuer der Not. Sie hat bedingungslos kapituliert vor dir, und jetzt ist
sie vollkommen in dich eingetaucht durch die Praxis der Meditation. In deiner Abwesenheit fühlt
sie sich, wie die Strahlen des Mondes brennen. Die Malaya-Brise mit dem Sandelholz-Duft erhöht
ihren Schmerz der Trennung.

Avirala nipatita madana sharadiva bhavadavanaya vishalam,


Sva Hrudaya Marmani varma karoti sajala Nalini dala Jalam,
Krishna, sa virahe tava dina!

Die Pfeile des Eros fallen unaufhörlich auf ihr Herz. Da du dich hier aufhältst, mache einen
mystischen Schild und schütze von Herzen die Gefährdete mit großen Lotusblüten voller
Wassertröpfchen.

Kusuma vishikha Shara talpa manalpa vilasa Kala kamaniyam,


Vratam iva tava parirambha Sukhaya karoti kusuma shayaniyam,
Krishna sa virahe tava dina!

Madhava! Radha macht ein herrliches Blumen-Bett, geeignet für deinen Genuss. Doch es scheint
ein Bett von Pfeilen des Eros zu sein. Sie führt strenge Askese in Form eines Gelübdes durch, auf
einem Bett aus Pfeilen, in der Hoffnung auf das Erreichen deiner tiefen Umarmung lehnt sie sich
zurück.

Vahati cha calita vilocana Jala dhara manana kamalam udaram,


Vidhum iva Vikata vidhuntu dadanta Dalana galit Amruta Dharam,
Krishna sa virahe tava dina!

Sie hebt ihr sublimes Lotus-Gesicht, getrübt und gestreift von Tränen, wie der Mond tropft Nektar
aus den Kürzungen der Eklipse.

Viliphati rahasi Kuraga Madena bhavantam asama Shara bhutam,


Pranayati makara Madho vinidhaya kare cha sharam Nava chutam,
Krishna sa virahe tava dina!

O Herr Krishna, an einem abgelegenen Ort ist Radha und malt ein Bild von deiner faszinierenden
Form in Moschus. Nach dieser Darstellung stehst du mit Mangoblüten-Pfeilen in der Hand,
Madhava, und sie beugt sich voller Ehrerbietung vor deinem Portrait und betet dich an.

Dhyana layena pura parikalpya bhavantam ativa durapam,


Vilapati hasati vishidati Roditi chañcati muñchati Tapam,
Krishna sa virahe tava dina!

O Madhava, Radha fleht immer wieder: Hey Herr Krishna! Ich freue mich, vor deine Füße zu
fallen. Sobald du mir gleichgültig geworden bist, fühlt sich sogar der Mond-Gott Chandrama nicht
mehr wie Nektar an, sondern wie Regen von Feuer auf meinem Körper.

Prati padam idam api nigadati madhava tava Caran patitaham,


Tvayi vimukhe mayi sapadi sudha nidhi rapi tanute tanu daham,
Krishna sa virahe tava dina!
Herrin Radha ist vollkommen in der Meditation über dich aufgegangen. Sie stellt sich vor, dass du
direkt vor ihr stehst. Manchmal klagt sie in der Trennung, manchmal drückt sie Jubel aus,
manchmal weint sie, und manchmal verlässt sie alles Leiden, indem sie in einer momentanen Vision
dich umarmt.

Sri Jayadeva bhaitam idam adhikam yadi manasa nataniyam,


Hari virahakula vallava yuvati sakhi vacana pathaniyam,
Druvapada!

Dieses Lied von Jayadeva, da die Worte von der lieben Freundin Radhas gesprochen werden, sollte
im Tempel des Herzens verabschiedet werden. Der Freundin Beschreibung von Radhas Schmerzen
in der Trennung vom Herrn Herrn sind würdig einer konstanten Rezitation.

NEUNTER GESANG

Äväso vipinäyate priya sakhi maläpi Jäläyate...


Täpopi vasitena Dava Dahana jväla kaläpäyate,
Sapt tvad virahena hanta Harini rüpäyate hä katham
Kandarpopi yamäyate viracayan shärdüla vikreditam!

O Herr Krishna, meine Busenfreundin Radha hat sich genau wie ein Reh verhalten. Sie behält ihren
Wohnsitz im Wald, und ihre Freunde sind wie Jäger mit einem Netz. Die Flammen des brennenden
Waldbrands in ihrem Körper werden durch ihre eigenen Seufzer der Schmerzen verstärkt. Ach, ach!
Eros ist geworden der personifizierte Tod - verkleidet als ein Panther, der seine Beute jagt.

Stana vinihitam api Hara mudaram


Sa Manute Krusha tanurati bharam,
Radhika krishna radhika radhika virahe tava Kesava,
Radhika krishna radhika!

O Kesava, wie wird Radha in der Trennung von dir mager, dass du den charmanten Kranz der Kette
hast zu einer Belastung für sie gemacht. Hey Kesava, Radhika leidet Qualen in der Trennung von
dir!

Sarasama Sruna mapi malayaja pankam


Pasyati vishamiva vapushi sashankam,
Radhika tava virahe Kesava,
Radhika krishna radhika!

O Kesava , in der Trennung von dir sieht Radha in der feuchten glatten Sandelholzpaste auf ihrem
Körper nur aufgeschmiertes Gift für sich selbst.

Svasita pavanam Anupama parinaham


Madana Dahana miva vahati sadaham,
Radhika tava virahe Kesava,
Radhika krishna radhika!

Starke Winde von ihren eigenen Seufzern fühlt sie wie brennendes Feuer der Liebe!

Disi disi Kirati sajala kaa Jalam


Nayana nalinam iva vigalita nalam,
Radhika tava virahe Kesava,
Radhika krishna radhika!

Ihre Lotosaugen blicken in alle Richtungen, verstreuen den Regen ihrer Tränen wie Wasser,
gesprenkelte Lotusblüten von ihren Stielen getrennt.

Nayana viayam api kisalaya talpam


Kalayati vihita hutasa vikalpam,
Radhika tava virahe Kesava,
Radhika krishna radhika!

Obwohl sie ein Bett aus frischen Blütenblättern direkt vor sich sieht, erkennt sie in ihrer
Verwirrung, dass es ein loderndes Feuer ist.

Tyajati na pai Talena kapolam


Bala sasinam iva sayam alolam,
Radhika tava virahe Kesava,
Radhika krishna radhika!

Ihre rötliche Lotushand presst ihre Wange, die der Schönheit des neu aufgestiegenen Mondes in der
Dämmerung des Himmels ähnelt. Sie sitzt allein an einem abgelegenen Ort.

Haririti haririti japati sakamam


Viraha vihita maraena nikamam,
Radhika tava virahe Kesava,
Radhika krishna radhika!

Es scheint, dass Radha abgeschlossen hat ihr Leben. In der Trennung von dir singt sie kontinuierlich
leidenschaftlich deinen Namen, Herr Herr, Herr Herr, mit dem Wunsch, dich zu erreichen.

Sri Jayadeva bhaitam iti gitam


Sukhayatu Kesava padam upanitam,
Radhika tava virahe Kesava,
Radhika krishna radhika!

Möge dieses Lied von Jayadeva Glück schenken den Gläubigen, die bedingungslos zu Füßen des
Herrn Keshava sich hingeben!

Sa romänchati sith karoti vilapathi utkampate tämyati


Dhyäyati udbhramati pramelati patati udyati Mürcchat yapi...
Etävati Atanu jvare vara tanu jevenna kim te Rasat
Svar vaidya Pratima prasidasi yadi tyaktoanyathä hastaka....

O du bester Arzt! Die ausnehmend schöne Radha ist verstört wegen der Angst der Trennung.
Manchmal stehen ihr die Haare zu Berge, manchmal fängt sie an zu keuchen, und manchmal ist sie
erschrocken. Manchmal weint sie laut und zu anderen Zeiten zittert sie. Manchmal meditiert sie
über den Herrn mit gespannter Aufmerksamkeit. Sie wandert in deiner liebevollen
Freizeitbeschäftigung. Da sie von Verwirrung überwältigt ist, schließt sie die Augen. Manchmal
fällt sie auf den Boden. Dann steht sie auf und bereitet sich zu gehen, aber plötzlich wird sie
ohnmächtig und fällt wieder auf den Boden. Sie leidet an einem gefährlichen Fieber aufgrund der
Trennung von dir. Wenn du zufrieden bist, bitten wir dich, gib die rechte Medizin! Dann kann sie
erreichen den Schatz ihres Geistes. Spiele den göttlichen Heiler oder du wirst sie verlieren.

Smaräturam daivata vaidya hrudya


Tvad anga sangämruta Matra sädhyam,
Nivrutta badham kurushe na Radhams
Upendra vajräd api därunosi.

O Upendra ! Göttlicher Arzt des Herzens, kann sie doch nur durch dich geheilt werden, wenn sie die
Medizin der göttlichen Vereinigung mit dir einnimmt. Kostenlos befreie Radha von ihrer Qual oder
du bist grausamer als Indras Hammer.

Kandarpa jvara saajvarä tura tano Ashcarya masyäsh


Cetash candana candramau Kamalini cintäsu santämyati,
Kintu klänti vashena shitala tanum tvam ekam eva priyam
Dhyäyanti rahasi sthitä katham api Shena shanam präniti.

Sie hat aus Liebe Fieber gelitten, es leidet ihr Herz die langsame Erstickung an Luftspiegelungen
von Sandel-Balsam und Mondlicht und Lotusblüten. Wenn ihre Erschöpfung sie zwingt, über dich
zu meditieren, fühlt sie, dass ihr Geist für einen Moment zurückkehrt.

Kshanam api viraha Pura na Sehe


Nayana nimilana khinnayä Yaya te,
Shvas iti katham asau Räsälä shäkhäm,
Cira virahena vilokya puspitägram.

Wenn du schaust, kannst du nicht dulden, dass Radha in dem Augenblick der Trennung durch das
Blinken deiner Augen krank wird. Also ich habe keine Ahnung, wie sie lebt in dieser langen Zeit
der schmerzhaften Trennung, besonders wenn sie einen herrlichen Mango-Baum in voller Blüte mit
frischen blühenden Blüten an seinen oberen Zweigen sieht.

Drusti vyäkula Gokula Vana rashäth uddhrutya govardhanam


Bibhrad ballava vallabhäbhi adhika Ananda Shiram cumbita:
Darpeneva tad Arpita dhara tati Sindura mudränkito...
Bahu gopa tano tanotu bhavatäm shreyäàsi kamsa dvisha.

Die Arme Krishnas konkurrierten mit Indras Armen durch das Anheben und Hochhalten, die
ängstlichen Bewohner von Gokula vor starken Regenfällen zu schützen. Seine Arme waren für eine
lange Zeit von den schönen jungen Milchmädchen geküsst und beschmiert mit Salbe von den frisch
verheirateten Milchmädchen, geküsst von ihren Lippen und dem Glanz von ihren Stirnen. Mögen
diese Arme des Zerstörers des Eros, des Herrn Krishna, der in der Form eines Kuhhirtenknaben
erscheint, euch allen Heil verleihen!

Eti Sri Gita Govindhe Shringara Mahakavye


Sri Krishna Dasa Jayadeva Kruthav
Snigdha Madhusüdanah nama Chaturta Sarga!
·

ZEHNTER GESANG

Aham iha nivasämi Yahi Radhams anunaya


Mad vacanena Chä ana yethä:
Iti madhu ripuna sakhi niyuktä
Svaya Midam Etya punar jagäda Radhams...

Ich werde hier bleiben, gehe du, Radha zu beschwichtigen mit meinen Worten und bringe sie zu
mir, befahl mir Madhusudhana, ich ging als ihre Freundin, seine Worte vor Radha zu wiederholen.

Vahati malaya Samire madanam upanidhaya


Sphuatti kusuma nikare virahi Hrudaya dalanaya,
Tava virahe vanamali sakhi sidati dhruva pada.

Meine liebe Freundin Radha, die Sandelholz-Malaya-Brise driftet langsam vorüber, nur um alle in
die Stimmung der Liebe einzutauchen. Sorten von Blumen öffnen sich und reißen die Herzen der
einsamen Liebhaber auf. Zu dieser provokativen Zeit des Frühlings fühlt sich leidenschaftlich
Vanamali, mürrisch in der Trennung von dir, o Radha.

Dahati shishira mayukhe maranam anukaroti,


Patati madana visikhe vilapati vikala taroti.

Der Mondschein versengt ihn und ihm droht der Tod! Sein Herz ist von Blumen durchbohrt, die von
den Bäumen fallen wie die Pfeile des Eros. Er beklagt bitter eure Trennung.

Dhvanati madhupa samuhe shravaam api dadhati,


Manasi kalita virahe nishi nishi ruja mupayati.

Er hält sich die Ohren zu mit den Händen, da er das Summen der Hummeln hört. Jede Nacht
erwartete er, dass er dich erreicht, aber er wird enttäuscht. Seine Schwäche ist erhöht, da er die
Folter erträgt der Trennung von dir Tag für Tag.

Vasati vipina Vitane tyajati lalita dhama,


Luthati dharai Shayane bahu vilapati tava nama.

Er hat seine eigene charmante Bett-Kammer im Palast verlassen, um sich im Wald aufzuhalten.
Anstatt bequem zu Hause zu leben, rollt er über den Boden, immer wieder rufend deinen Namen:
Radha! Radha!

Bhanati kavi jayadeve viraha vilasitena,


Manasi rabhasa vibhave hari rudayatu sukrutena,
Tava virahe vanamali sakhi sidati Radhe!

Dieses Lied von Jayadeva ist voll von Krishnas Angst in der Trennung. Als Ergebnis der
Frömmigkeit ist dieses Lied gesungen worden, möge es erreichen für diejenigen, die es rezitieren,
ein unübertroffenes Eintauchen in die Spiele der Trennung. Herr Krishna möge manifest sein in
euren Herzen.

ELFTER GESANG

Pürvam yatra samam tvayä rati pater äräditä siddhaya:


Tasminn eva Nikunja Manmatha Maha tirthe punar mādhava:
Dhyäyan tvam anisham japannapi tavaivä aläpa manträvalim
Bhüya tvat kuca kumbha nirbhara parirambhämrutam vänchati.
Madhava erwartet dich noch in der Liebe heiligstem Dickicht, wo ihr perfektioniert die Liebe
zusammen. Er meditiert über dich ohne zu schlummern und murmelt eine Reihe von magischen
Gebete. Er sehnt sich nach dir.

Rati sukha sare gatam abhisare madana Manohara vesham


Na Kuru nitambini Gamana vilambanam anusara tam hrudayesam, Radhe!

Vanamali Krishna ist mit einem Kranz von Blumen geschmückt und seine Form ist schillernd. Er ist
mit dem faszinierendsten Kleid gekleidet, genau wie der Gott der Sinnlichkeit. Lass ihn warten,
Radha. Folge dem Herrn deines Herzens.

Dhira Samire yamuna Vasati vanamali


Gopi Pina payodhara Mardana,
Chanchala kara Yuga shali Radhe,
Dhira Samire yamuna Vasati vanamali dhruva pada.

Er wartet zur Zeit in einer Waldlaube an dem sanften Malaya-windigen Ufer des Yamuna. Er wartet
auf dich, o Radha.

Nama sametam kruta sanketam vadayate mruduvenum


Bahu manu te te nanu tanu te tanu Sagata pavana chalitam api Radhe!

O Radha, er bläst leise seine Flöte, als ob er rufe deinen Namen. Er hält sich für ungeheuer
glücklich, von den Samen, die zuerst deinen Körper berührt haben, berührt zu werden. Als sie zu
ihm mit der Brise kamen, empfing er sie mit größter Ehre.

Patati patatre vicalati patre sakita bhavad upayanam


Racayati sayana sacakita nayana pasyati tava panthanam Radhe!

Als Krishna Freude machte das Bett, erlebt er viele innere Visionen. Wenn ein Vogel landet auf
einem Baum, rauschen die Blätter und machen das geringste Geräusch, Krishna blickt mit
erschrockenen Augen auf den Weg nach deiner voraussichtlichen Ankunftszeit.

Mukhara madhiram tyaja manjiram ripum iva keli shulolam


Chala sakhi kunjam satimira punjam shilaya nila nicholam Radhe!

Freundin, auf! Bewege dich in Richtung dieses Dickichts. Zieh deine Knöchel-Glocken an. Sie
klingen wie Verräter in deinem Spiel. Setze dich auf dieses dunkelblaue Gewand.

Urasi Murare upahita Haren ghana iva Tarala balake


Taiti riva Pite rati viparite Rajasi sukruta vipake Radhe!

Dein Kranz fällt auf Muraris Brust, die mit einer Kette von Edelsteinen verziert ist, wie der Blitz
auf eine dunkle Wolke. Trinke, dass dich berauscht die Liebe! Genieße deine Lust!

Vigalita vasanam parihruta rasanam ghataya jaghanam api Dhanam.


Kisalaya Shayane pakaja nayane nidhim iva harsha Nidanam Radhe!

O blaulotosäugige Radha, lockere deine Locken und trinke die Leidenschaft der Liebe! Sei mit
deinem Geliebten eins in genussvoller Erfüllung, in einem Bett aus frischgekeimten Blättern.
Harir Abhimani rajani ridanim Iyam api yati viramam.
Kuru mama vacanam satvara rachanam puraya madhuripu kamam Radhe!

Jetzt ist der Herr Herr voller Stolz. Die letzte Periode der Nacht ist vorüber, so nimm meinen Rat
an. Geh, ohne weitere Verzögerung, und erfülle die Wünsche des Herrn Krishna.

Sri Jayadeve kruta hari Seve bhanati parama ramaiyam


Pramudita hrudayam harim ati sadayam Namata sukruta kamaniyam Radhe!

O Heiliger! Krishna ist üppig, grundlos barmherzig, außergewöhnlich süß, tugendhaft und
geschmückt mit allen wünschenswerten Qualitäten. Bringe ihm Ehrerbietungen dar mit einem
freudigen Herzen durch das Rezitieren dieses Lied von Jayadeva, dem Komponisten der schönsten
Poesie und dem Diener des Herrn Herrn.

Vikirati muhu shväsän Asha puro mühür ekshñate


Pravishati mühür Kunjan Gunjan mühür bahu tämyati,
Racayati mühür shayyäm paryäkulam mühür ekshñate
Madana kadana klänta Kante Priyas tava vartate.

Seufzend unaufhörlich vergießt er seine Trauer. Er durchsucht die endlosen leeren Richtungen.
Jedes Mal, wenn er in dem Wald-Dickicht vor sich hin summte, schnappte er nach Luft. Er machte
dein Bett der Liebe wieder und wieder und starrte in leerer Verwirrung vor sich hin. Hey Radha,
leidet deine Liebe ihre Einsamkeit?

T`vad vämyena samam samagram Adhuna tigmäm Shuras tamgato


Govindasya manorathena samam präptam tama sändratäm,
Kokänäm Karuna svanena sadrushi dirghamad abhyarthanä
Tan mugdhe viphalam vilambanam asau ramyo abhisä rakshana.

Zusammen mit deiner Stimmung hat die Sonne sich eingestellt. Zusammen mit Krishnas Wunsch
hat sich die Finsternis intensiviert. Wie die anhaltenden Schreie des einsamen Vogels, der in
pathetischen Tönen klagt in der Nacht, ist mein Wunsch auch sinnlos geworden. O verwirrter Einer,
ich habe auf dich gehofft für eine sehr lange Zeit. Jetzt ist es sinnlos, noch länger zu warten.

Äshleñäd anu cumbanäd anu Nacho lekhäd anu sväntaja...


Prodbodhäd anu sambhramäd anu ratärambhäd anu pritayo:
Anyärtham gatayo bhramän militayo sambhäshanair jänato:
Dampatyor iha kona kona tamasi vridä vimishro rasa!

Liebende treffen sich in der Dunkelheit, sich zu umarmen und zu küssen in schwindelerregenden
Höhen der Liebe! Allerdings ist hier die Stimmung anders.

Sa bhaya cakitam vinyas yantim dasham Timire pathi


Pratitaru muhu sthitvä mandam Padani vitanvatim,
Katham api Raha präptäm angair Ananga tarangithi:
Sumukhi Subhaga pashyan sa tvam upaitu Kutar thatäm.

Wie du deine Angstblicke wirfst auf dunklen Pfad, wie du dich festhältst an jedem Baum, miss
deine Schritte langsam, so wird man irgendwie an einen einsamen Ort gelangen. Krishna wartet auf
dich! Lass ihn feiern dein Kommen!
Radha Mugdha mukhäravinda madhupa Trailokya mauli sthali
Nepath yo Cita nila Ratnam Avani bhara Avatara antaka:
Svacchandam vraja sundari jana Manas tosha pradosha shirou...
Kamsa dhvamsana dhuma ketur avatu tvam devaki nandana.

Er ist die Hummel, die den Honig von Radhas Lotosgesicht trinkt. Er ist der Saphir, die Zierde von
Vrindavana, der selbst das Kronjuwel der drei Welten ist. Bei Einbruch der Dunkelheit ist er
natürlich kompetent, die schönen Milchmädchen von Vraja zu befriedigen. Er vernichtet die
aggressiven Empiriker, den Abschaum der Erde. Er ist wie der Stern Dhumaketu eine Vorahnung
der Zerstörung des Dämons. Möge Herr Krishna, der Sohn des Devaki, euch alle schützen!

Eti Sri Gita Govindhe Shringara Mahakavye


Sri Krishna Dasa Jayadeva Kruthav
Abhisarika varnane sakanksha Pundarikasho nama Panchama sarga!

ZWÖLFTER GESANG

Atha tham Gantu mashaktäm chira manuraktäm Lata gruhe dristvä,


Tac caritam Govinde Manasija Mande sakhi Präha!

Radha saß in einer Laube von blühenden Reben. Als die Freundin sah Radha machtlos zu Krishna
gehen, trotz ihres Seins inbrünstig begierig auf sein Unternehmen, beschrieb sie den Zustand
Radhas dem Govinda.

Pasyati disi disi rahasi bhavantam


Tvad adhara madhura madhuni pibantam,
Natha Haren sidati radha Vasa ghe dhruvapada!

O Herr, du bist ihr einziger Zufluchtsort. Herrin Radha ist in die Tiefen der Verzweiflung versunken
am elenden Ort. Sie ist in Agonie... In allen Richtungen und in dem Kern ihres Herzens sieht sie
dich, der du bist so geschickt, zu trinken den süßen Nektar von ihren Lippen.

Tvad abhisaraa rab Harena valanti


Patati Padani kiyanti calanti.

Rasch in ihrer Eile, dich zu treffen, stolpert sie nach wenigen Schritten und fällt hin.

Vihita Visada bisa kisalaya Valaya,


Jivati param iha tava rati Kalaya.

Sie zieht Armreifen an, eine Schärpe, Ringe, Armbänder, Halsketten und anderen Schmuck aus
makellosen weißen Lotus-Fasern und frisch gekeimten Blättern. Sie lebt nur von der Hoffnung, ihr
Sein wieder mit dir zu leben.

Mühür Avalokita Maana lila,


Madhu ripuraham iti bhavana Sila.

O Krishna, ihr Geist ist eins mit dir. In der Vorstellung "Ich bin Madhusudana“ identifiziert sie sich
mit dir und starrt dich an in deiner Zier.
Tvaritam upaiti na katham abhisaram,
Haririti vadati sakhim anuvaram.

Warum kommt nicht der Herr schnell, um mich zu treffen? - So unaufhörlich fragt sie ihrer
Freundin.

Sliyati cumbati Jala dhara kalpam,


Harirupagata iti timiram analpam.

In der dichten Dunkelheit umarmt sie und küsst der Wolke Form und sagt: Der Herr ist gekommen!

Bhavati vilambini vigalita Lajja,


Vilapati Roditi Vasaka Sajja.

Als Radha zum äußeren Bewusstsein zurückgekehrt und erkannte, dass er immer noch nicht
angekommen war, verlor sie alle Scheu und begann laut zu weinen.

Sri Jayadeva Kaver idam uditam,


Rasika jana tanutam atimuditam.

Möge dieses Lied des Dichters Jayadeva wecken reichlich Jubel in den Herzen derer, die Experten
in genossener Liebesleidenschaft sind.

Vipula pulaka Palim sphita set kära mantar,


Janita jatimam Kaku vyäkulam vyäharanti.
Tavaki tava vidhadh amanda Kandarpa cinthäm
Rasa Jala nidhi Magnam Dhyana lagna mrigakshi.

Ihr Körper ist mit Sehnsucht gespickt; ihr Atem saugt Worte der Verwirrung, ihre Stimme ist in
tiefen Rissen durch deine intensiven Gedanken von Angst besessen. Radha sinkt in deinen Schoß,
sie versucht zu bleiben, indem sie sich an dich klammert und in Meditation am Leben bleibt.

Angeshvä bharam karoti bahusha patrepi sancharini...


Präptam tvam parishankate vitanute shayyäm dhyäyati,
Ityä kalpa vikalpa talpa Racana sankalpa leeläshata
Vyäsaktäpi Vina tvayä vara Tanur naisham nishäsham neshyati.

Sie selbst trägt Verzierungen, und wenn Blätter rascheln, wird sie mit Erwartung erfüllt denken: Oh,
du bist gekommen. - Sie macht ein weiches Bett und wartet lange in Meditation. Sie macht ihr Bett
von Ornamenten und Phantasien, erinnert sich an hundert Details von dir in deinem anmutigen
Spiel. Aber das zerbrechliche Mädchen wird die Nacht nicht überleben ohne dich.

Kim vishrämyasi krishna Bhogi bhavane bhändira Bhumi ruhi


Bhrätar Yasi na dristi gocaram ita Sananda Nanda spadam,
Rädhäyä vacanam bit adhvaga Mukhan nandäntike gopato
Govindasya jayanti Shayam Atithi präshastya garbha gira.

Als ich ein Gast in Herrin Radhas Haus war, sagte sie zu mir: O Bruder, warum ruhst du am Fuße
dieses Bhandira-Baums? Eine schwarze giftige Schlange wohnt hier. Steh auf und geh in die
herrliche Heimat von Nanda, die sichtbar war, kurz bevor du kamst. Warum gehst du nicht dorthin?
- Bei diesen Worten Radhas, aus dem Munde eines Pilgers, dankte Krishna ihm in einer Weise, dass
Herr Nanda Maharaja nicht verstehen würde die innere Stimmung seiner Aussagen. Mögen
Govinda die Worte dieses Lobes gefallen.

Eti Sri Gita Govindhe Shringara Mahakavye


Sri Krishna Dasa Jayadeva Kruthav
Sotkantha Vaikuntah nama shasta sarga!

DREIZEHNTER GESANG

Aträntare Kulata kula vartma Ghata


Sanjäta Pataka iva sputala länchana shri:
Vrinda vanäntaram adhipayath amshu Jalai
Dik sundari vadana candana bindur indu!

Als die Nacht kam, erschien auf dem Mond ein Krater von Flecken, es schien in seiner Schuld mit
Beleuchtung der Tiefen Vrindavan mit Mondenstrahlen zu protzen. Der Mond schien wie ein Fleck
von Sandelholz-Pulver auf dem Gesicht des Himmels.

Prasarati shasha dhara bimbe vihita vilambeca mädhave Vidhura,


Viracita vividha viläpam sa paritäpamcakära uccai.

Während der Mond rosig und Madhava fern ging, schrie einsam Radha, ihren Schmerz laut in
kläglichem Schluchzen ausweinend.

Kathitasamayepi harirahaha na yayau vanam


Mama viphala mida Mamala rupam api yauvanam,
Yami he kam iha saranam sakhi jana vacana vancitaham dhruvapadam!

Meine Jugend und makellose Schönheit sind umsonst, weil der Herr nicht in den Wald zur
versprochenen Zeit kam. Ich bin von meinen Freunden betrogen worden, an wen kann ich mich
jetzt wenden?

Yadanu gamanaya nishi gahanam api shilitam


Tena mama hrudayam idam asama Shara kilitam,
Yami he kam iha saranam.

Dass gerade der Mensch, wegen dem ich diesen wilden Wald in einer solchen dunklen Nacht
durchwandere, mein Herz durchbohrt mit Pfeilen der Liebe! Zu wem kann ich Zuflucht nehmen?

Mama Maraam eva varam iti vitatha Ketana


Kim iha vishahami virahanalam acetana,
Yami he kam iha saranam.

Es ist sinnlos, diesen Körper weiter aufrecht zu erhalten. Ich sollte jetzt sterben! Mein Leben ist
sinnlos. Wie kann ich ertragen dieses unerträgliche Feuer der Trennung?

Mama haha vidhurayati madhura madhu yamini


Kapi harim anubhavati kruta sukruta kamini,
Yami he kam iha saranam.
Oh, wie unglücklich ist mein Leben! Diese außergewöhnlich süße Frühlingsnacht macht mich
unsicher mit dem Schmerz der Einsamkeit. In einer Zeit wie dieser ist es sicher, dass
anderswo einige leidenschaftliche junge Frauen erleben das höchste Glück der Gnade des Herrn,
wenn sie die Frucht ihrer frommen Aktivitäten genießen.

Ahaha kalayami valayadi mai bhushanam


Hari viraha Dahana vahanena bahu dushanam,
Yami he kam iha saranam.

Jeder Armreif und aller Schmuck, den ich trage, schmerzt mich, da ich trage das Feuer von des
Herrn Flucht.

Kusuma sukumara tanum asama Shara lilaya


Pragati hrudi hanti mam ati vishama shilaya,
Yami he kam iha saranam.

Auch dieser Girlande aus Blumen des Waldes auf meinen Brüsten sind zugefügt worden
schreckliche Schläge, wie von den Pfeilen des Eros meinem Körper, der ist zarter als die weichsten
Blüten.

Aham iha nivasami navi Ganita vethasha


Smarati madhusudano mamapi na cetasa,
Yami he kam iha saranam.

Ich sitze furchtlos und warte auf Krishna, mitten in diesem formidablen Zuckerrohr-Wald. Aber wie
erstaunlich ist es doch, dass sich Madhusudana nicht mehr an mich erinnert.

Hari Carana sharnaa Jayadeva kavi bharati


Vasatu hrudi yuvati riva Komala Kalavati,
Yami he kam iha saranam.

Da die Qualitäten einer schönen jungen Frau, die Expertin in allen Künsten ist, immer im Herzen
eines jungen Mannes glänzen, kann in ähnlicher Weise dieses schöne Lied von Jayadeva, der sich
bedingungslos den Lotosfüßen Krishnas hingegeben, immer die Gnade
erwecken in den Herzen der Gläubigen.

Tat kim kämapi käminim abhisruta kim vä Kala kelibhi:


Baddho bandhubhi andhakärini vanäbhyarne kimud bhrämyati,
Kanta klänta Mana api pathi prasthä tum evak shama:
Sanketi kruta manju vänjula Lata kunjepi yan Nagata.

Herr Krishna ist mir lieber als mein eigenes Leben. Warum ist er nicht mit dem bestellten Weinberg
der blühenden Reben gekommen? Was für ein Geheimnis steckt dahinter? Hat er etwa ein
Stelldichein mit einer anderen leidenschaftlichen Frau? Hat er versehentlich die verabredete Zeit
mit der Freude des Spiels mit seinen Freunden verbracht? Ist er umher gezogen, unfähig, diesen Ort
in der schrecklichen Finsternis im Schatten dieser dichten Masse von Bäumen zu finden? Ist er so
von Gefühlen der Trennung geschwächt, dass er nicht auch nur einen einzigen Schritt gehen kann?
·

VIERZEHNTER GESANG
Atha gatam madhava mantarena
Sakhimiyam vikshya vishäda mükäam,
Vishankamänä ramitam kayäpi
Janärdanam drustavath etad aha!

Als Radha sah ihre Freundin zurückkommen ohne Madhava, niedergeschlagen und die Zunge
gebunden, hatte sie einen Verdacht, eine Vision von einem Milchmädchen, die erfreute Janardhana,
und das erzählte sie ihrer Freundin.

Smara samarochita virachita Vesha


Galita kusuma bhara vidulita kesha,
Kapi madhuripuna vilasati yuvatir adhika guna dhruvapada!

O Freundin, wird sie in der Kleidung und Schmuck geeignet gekleidet sein für eine erotische
Schlacht? Gewirr von Blumen liegen in ihren aufgelösten Haaren verwelkt. Eine junge Frau, die
besser qualifiziert ist als ich, wird selig feiern Gelage mit Madhuripu.

Hari parirambhana valita Vikara


Kucha kalashopari taralita Hara kapi madhuripuna.

Als Krishna sie tief umarmte, war sie verwirrt durch sinnliche Erregung. Sie muss erleben die
körperlichen Transformationen, beginnend mit dem Nervenkitzel jeder Pore ihrer Haut, und ihre
Halskette muss hin und her auf ihr schwingen.

Vichalad alaka lalitanana chandra|


Tad adhara pana rabhasa kruta tandra kapi madhuripuna.

Das Schöne an ihrem mondgleichen Gesicht muss von ihren Locken und ihren Augen geschlossen
werden, sie muss selig sein aus einer alles verzehrenden Gier, den Nektar von Krishnas Lippen
trinken, um verbessert zu werden.

Chancala kundala lalita Kapola


Mukharita dashana jaghana gati lola kapi madhuripuna.

Ihre Wange muss noch schöner sein, wenn ihre Ohrringe schwingen werden. Die kleinen Glocken
auf der mit der Edelstein-Schärpe elegant geschmückten Taille sind so süß, wie sie zittern werden
und klingeln.

Dayita vilokita lajjita Hasita


Bahu vidha kujita rati rasa rasita kapi madhuripuna.

Als Krishna liebevoll Blicke auf sie warf, wurde sie schüchtern und lachte schüchtern. Sie muss
einen unartikulierten Klang machen ähnlich dem Gezwitscher der Vögel wie der Nachtigall, als sie
schnappte nach Luft im Zustand der übermäßigen Ekstase.

Vipula pulaka pruthu vepathu bhanga


Shvasita nimilita vikasad anaga kapi madhuripuna.

Als sie von den Ekstasen des Eros begeistert war, spülten körperliche Krämpfe über sie wie Wellen.
Ihre vollständige Absorption in Krishna war von der Art, wie sie schließt die Augen und stößt einen
langen Seufzer aus.
Srama Jala kana bhara Subhaga sarira
Pari pati torasi rati rana Dhira kapi madhuripuna.

Sie sieht noch attraktiver aus, wenn ihr anmutiger Körper in Tröpfchen Schweiß von der
Anstrengung ihrer Liebe tropft. Wie viel schöner ist sie, wenn sie endlich ruht auf Krishnas Brust.

Sri Jayadeva bhanita hari ramitam


Kali kalusham janayatu parisamitam dhruvapada.

Möge Jayadevas Beschreibung von des Herrn Liebesspiel unterwerfen die negativen Auswirkungen
des Zeitalters der Kali. Möge es reinigen die Herzen von unerwünschten Wünschen.

(Fragment)

INDISCHE BALLADEN

DER GÖTTLICHE PHALLUS

Der erhabne Vishnu sprach:


Es war ein all-eines Meer,
Furchtbar wars und unzerteilt,
War gebildet nur aus Dunkel.

Mitten in dem Meer lag ich,


Ich, das ewigliche Wesen,
Mit den Waffen in den Händen,
Tausend Köpfen, tausend Augen,

Tausend Füßen, tausend Armen.


In der Ferne sah ich mächtig
Strahlend wie Millionen Sonnen
Gott, den „Herrn“ die Veden nennen,

Brahma, großen Wissens voll,


Mit den vier Gesichtern Brahma,
Erstursache dieser Welt.
Und im Nu war er bei mir.

Und der Höchste sagte lächelnd:


Wer bist du? Woher bist du?
Warum weilst du hier? Das sag mir,
Mir dem Schöpfer, mir dem Vater!
Als er so zu mir gesprochen,
Sagte ich: Ich bin der Schöpfer,
Der Vernichter dieser Welt,
Immer wieder ihr Vernichter.

Und so wurden wir Rivalen,


Weil die Maya uns betörte.
Zur Erkenntnis uns zu wecken,
Kam der göttergleiche Phallus!

Gottheit ist des Phallus Wesen!


Er sah aus wie heißes Feuer
Bei dem Untergang der Welt,
Und er war gekränzt von Flammen.

Ward nicht kleiner, ward nicht größer,


Ohne Anfang, Mitte, Ende.
Da sprach Brahma so zu mir,
Brahma sprach zum Sohne Vishnu:

Steig den Phallus du nach oben,


Ich den Phallus steig nach unten.
Doch kein Ende war zu finden,
Und so trafen wir uns wieder.

Staunen überfiel uns mächtig,


Wir erschraken vor dem Phallus.
Ganz verblendet von der Maya,
Haben wir uns fromm gesammelt,

Und wir schauten auf den Herrn


Und wir sangen lange Om,
Falteten die Hände betend,
Beteten zum Friedefürsten:

Lob und Preis dem Friedefürsten,


Dir, dem Heiland aller Welt,
Der des Lebens Leiden stillt,
Wurzel ohne Anfang du!

Gott dem Friedefürsten, Brahman,


Dessen Körper ist der Phallus!
Lob und Preis dir, der im Meere
Auflöst alles Universum!

Gott in seinem Flammenkranz,


In Gestalt der Feuersäule!
Lobpreis ihm, der ohne Anfang,
Ohne Mitte ist und Ende!

Fleckenloser Glanz der Gottheit,


Wesen vor der Welten Anfang,
Dessen Körper ist der Weltraum,
Lob und Preis dem Wandellosen,

Lob dem Wahren voller Kraft,


Dessen Körper ist die Zeit,
Gott, dem Friedefürsten, Brahman,
Dessen Körper ist der Phallus!

Als wir so den Herrn gepriesen,


Offenbarte er sich uns,
Strahlte wie Millionen Sonnen,
Als verschlänge er die Himmel!

Tausend Hände, tausend Füße,


Mond und Sonne seine Augen,
Antilopenfell sein Kleid,
Eine Schlange war sein Gürtel,

Pfeil und Bogen in den Händen,


In den Händen einen Dreizack,
Seine Stimme Wolkentrommeln,
Sprach er: Ich bin voller Freude,

Gottheit Brahma, Gottheit Vishnu,


Schaut mich an, den Gott und Herrn,
Lasset fahren alle Angst!
Denn ich habe euch gezeugt,

Euch gezeugt aus meinen Gliedern,


Brahma aus der rechten Seite,
Vishnu aus der linken Seite,
Aus dem Herzen aber Shiva!

Shiva wird die Welt vernichten,


Wird die Welt zusammenraffen.
Meine Freude seid ihr drei,
Götter drei aus Einem Herrn!

Also sprach der große Gott.


Shiva nun umarmte Vishnu,
Shiva nun umarmte Brahma,
Und wir beteten zum Herrn:

Schenke uns die Gnade, Herr,


Dass wir dir ergeben sind!
Der erhabne Herrscher lachte
Und so sagte er zu Vishnu:

Herr der Erde, Gott und Kind!


Du Erschaffer aller Welten,
Du Erhalter aller Welten,
Du Vernichter aller Welten!

Schütze alles, was da lebt!


Dreimal bin ich aufgespalten
In die Kraft der Welterschaffung,
Welterhaltung, Weltvernichtung!

Denn ich bin der Name Brahma,


Denn ich bin der Name Vishnu,
Denn ich bin der Name Shiva,
Eine ungeteilte Gottheit!

Ich bin Gottheit ohne Schminke!


Lasse fahren deinen Wahn!
Unterwirf dich Vater Brahma
Als der Sohn des Vaters, Vishnu!

Shiva, aus dem Mund geboren,


Shiva wird der Dritte sein!
Also sprach der Gott und Herr
Und erwies uns seine Gnade,

Und verschwand im Unsichtbaren.


Und seit jenem Augenblick
Beten wir zum Gottesphallus,
Denn der Phallus ist die Gottheit!

Höchster Leib des unerschaffnen


Brahman ist der Gottesphallus,
Göttlich-großes Wunderwesen,
Davon wissen nichts die Weisen,

Das erkennen nicht Dämonen.


Das ist göttliche Erkenntnis,
Gottes Phallus zu erkennen
Mit dem Auge der Erkenntnis!

Mit dem Auge der Erkenntnis


Nur erkennt der Eingeweihte
Unwahrnehmbar Allerfeinstes,
Gottes Gottheit unausdenkbar!

DIE GÖTTIN MAYA

Einst in seinem Königreich


Herrschte voller Macht ein König,
Schützend seine Untertanen
So als wärens seine Kinder.

Da erhoben sich Rebellen


Und begannen einen Krieg
Und der König ward besiegt,
Und der König ward vertrieben.

Und er ritt auf seinem Pferd,


Kam in eine stille Wildnis,
Dort in einer Einsiedlei
Fand er einen weisen Mann.

Von dem Heiligen geehrt,


Blieb der König eine Zeit.
Aber all sein Denken kreiste
Immer noch um Ich und Mein.

Mein war einst das Königreich,


Jetzt hab ich das Reich verloren.
Werden Revolutionäre
Gut das Königreich regieren?

Und mein edler Elefant,


Trunken stets vom Rausch der Brunst,
Ist in der Gewalt der Feinde,
Welche Freuden wird er haben?

Die mir einst in Treue folgten,


Folgen nun den neuen Herren.
Und mein Schatz, den ich gesammelt,
Den vergeuden die Rebellen.

Also dachte stets der König.


Eines Tages aber sah er
Bei dem Weisen einen Bürger,
Schlicht vom bürgerlichen Stand.

Und der König sprach zum Bürger:


Wie bist du hierher gekommen?
Was schaust du so traurig drein?
Und der Bürger sprach zum König:

Bürger bin ich, heiße Sammlung,


Stamme ab von reichen Eltern.
Meine Frau und meine Söhne
Haben mich vom Haus vertrieben!

Bar des Reichtums meines Vaters,


Ohne Frau und ohne Söhne,
So kam ich in diese Wildnis,
Von den Liebsten ganz verlassen!

Geht es gut auch meinen Söhnen?


Geht es gut auch meiner Frau?
Und wie geht es meinem Bruder?
Und wie geht es meinen Freunden?

Herrscht jetzt Wohlstand in dem Haus


Oder leiden meine Söhne?
Sind die Söhne gut geworden,
Ehren sie den großen Gott?

Sprach der König: Jetzt noch denkst du


Voller Liebe an die Deinen,
Die nach deinem Geld begierig,
Dich aus deinem Haus vertrieben?

Sprach der Bürger: Ja, so ist es.


Was soll ich dagegen tun?
Allzu zärtlich ist mein Herz,
Ich kann nicht mein Herz verhärten.

Gierig nach dem schnöden Geld,


Brachen sie Familienbande,
Aber dennoch denk ich ihrer
Mit dem Herzen voller Liebe.

Ihnen gelten meine Seufzer,


Ihretwegen bin ich traurig.
Warum ist das so, mein Weiser?
Warum ist mein Herz so zärtlich?

Und der König und der Bürger


Gingen zu dem weisen Mann
Und der König sprach zu ihm:
Stets denk ich an Ich und Mein,

Woran liegt das, weiser Mann?


Und der Bürger denkt in Liebe
An die Frau und an die Söhne,
Die ihn aus dem Haus vertrieben.

Beide sind wir voller Unglück!


Mein-Gefühle plagen uns,
Und wir hängen an den Dingen,
Deren Fehler wir doch sehen.

Woher kommt es nur, dass trotz


Der Erkenntnis uns Betörung
Lächerlich umfängt, der Wahn,
Dass wir blind sind für die Einsicht?

Sprach der Heilige und Weise:


Die Erkenntnis haben alle,
Würmer, Vögel, Vieh und Menschen,
Manchmal sind die Hunde treuer
Als die Söhne deiner Mutter.
Schau dir an das Vogelweibchen,
Wie sie ihre Küken füttert,
Ob sie selbst auch Hunger leidet.

Aber alle sind betört!


Mein-Gefühle, Ich-Gefühle,
Das betört die Kreaturen
Durch die Macht der Göttin Maya!

Schlafestrunken ist der Herr,


Sie ist seine Trunkenheit!
Sie, die große Göttin Maya,
Sie betört die Wesen alle!

Die erhabne Göttin Maya


Mit Gewalt reißt auch den Weisen
In den Wirbel der Betörung
Und den Strudel der Verblendung!

Sie entfaltet alle Welten,


Sie erhört voll Huld die Wünsche,
Menschen hilft sie zur Erlösung,
Sie, die große Göttin Maya,

Sie ist voll des tiefen Wissens,


Sie verursacht die Betörung
Und die Bindung an die Welt
Und die Bindung an das Leben.

Sie allein, die Göttin Maya,


Ist die absolute Herrin,
Herrscherin des höchsten Herrn,
Der der Herr der Welten ist!

Sprach der König: Heiliger,


Wer ist diese Göttin Maya?
Wie ist sie geschaffen worden,
Nenn den Ursprung dieser Göttin!

Sprach der Weise: Ewig ist sie,


Ursprungsloser Ursprung ist sie,
Die das Universum schuf,
Ist die unerschaffne Weisheit!

Denn am Ende einer Weltzeit,


War die ganze Welt ein Meer.
Vishnu schlief auf seiner Schlange,
Lag in Schlafes Trunkenheit.

Da entstanden aus dem Schmutz


Seiner Fingernägel ist
Ein gemeiner Antigott,
Dieser wollte Brahma töten!

Brahma sammelte sein Herz


Und er pries die Trunkenheit
Vishnus, der im Schlafe lag,
Doch er wollte ihn erwecken!

Darum rief er an die Herrin,


Die Erschafferin des Kosmos,
Die die Welt im Sein erhält
Und das All zusammenrafft.

Brahma sprach: Du bist das Wort,


Bist die Weisheit und die Kraft!
Gottes Schall, das ist dein Name,
Dich beschwört man mit dem Om,

Alles ist von dir geschaffen,


Alles wird von dir erhalten,
Alles wird von dir vernichtet
Und aufs Neue dann erschaffen!

Große Weisheit! Große Maya!


Große Einsicht! Großes Wissen!
Allerhöchste Herrin Göttin,
Töte du den Antigott!

Du, der ursprungslose Ursprung,


Erstursache dieses Weltalls,
Du entfaltest dich in Dreiheit,
Bist die dunkle Nacht des Todes,

Bist die Wonne! Bist die Scham!


Bist die göttliche Vernunft!
Die Erkenntnis ist dein Zeichen,
Heiterkeit ist dein Gemüt,

Seelenruhe und Geduld!


Nimm zu Händen deine Waffen!
Lieblich bist du, reich an Reizen!
Lieblich bist du, reich an Reizen!

Schöner du als alle Schönen!


Reizender als aller Liebreiz!
Allerhöchste über Hohem,
Allerhöchste Herrscherin!

Was nur irgend ist im Dasein,


Wesen aller Wesen du,
Wer ist mächtig, dich zu preisen?
Hör, der Götter Dreiheit preist dich!
Hab ich dich gepriesen, Göttin,
Dich gepriesen mit der Weisheit,
Die du selber mir gegeben,
Hör mein bittendes Gebet:

Du erwecke Gott den Herrn


Von der Trunkenheit des Schlafes,
Dass er seine Waffe nimmt
Und den Antigott vernichtet!

Diesen Lobgesang des Brahma


Hörte Maya, sie erweckte
Von der Trunkenheit des Schlafes
Gott, den Herrn des Universums.

Da stand auf der Herr der Welt


Von der Trunkenheit des Schlafes,
Krieg zu führen mit dem Dämon,
Er erschlug den Antigott!

So gesiegt hat Göttin Maya,


Die den Herrn vom Tod erweckte!
Alle Götter preisen Maya,
Allgebenedeite Göttin!

SAVITRI

König von dem Volk der Madra


War der König Ashvapati,
Doch er hatte keinen Sohn
Und darunter litt er sehr.

So zur Göttin Savitri


Betete der König viel,
Sie erhört die Wünsche alle,
Göttin ist sie voll der Gnade.

In der Nacht beim runden Mond


Ließ die Göttin selbst sich schauen
Von dem König Ashvapati,
Sie in ihrer schönen Weisheit!

König, du bist mir ergeben,


So schenk ich dir eine Tochter,
Eine strahlend-schöne Tochter
Du erhältst an Sohnes statt.

Sprachs, die Göttin, zu dem König,


Der sich tief vor ihr verneigte,
Und sie wandelte von dannen
In den unsichtbaren Äther.

Malati hieß die Gemahlin


Jenes Königs, gattentreu,
Sie gebar ihm eine Tochter,
Die er nannte Savitri.

Als sie war herangewachsen,


Gab der König ihr zum Gatten
Satyavant. Jedoch ein Seher
Ihm verkündete den Tod.

Ist ein Jahr vorbeigegangen,


Dann wird sterben Satyavant.
Dennoch wollte Savitri
Diesen Schwarzgelockten freien.

Savitri war in dem Hause


Ihres Mannes diesem treu,
Ehrte auch den Schwiegervater
Und die treue Schwiegermutter.

Doch der Schwiegervater wurde


Blind und wurde auch vertrieben
Von den Revolutionären.
Nun, sie flohen in die Wildnis.

Und es kam der Tag, da nur


Noch vier Tage leben konnte
Satyavant. Die fromme Gattin
Savitri begann zu fasten.

Als der letzte Tag gekommen,


Satyavant ging in den Wald,
Blumen, Früchte sich zu holen,
Savitri ging mit dem Gatten.

Mit zerquältem Denken sie


Ihm verbarg die große Angst
Um das Leben ihres Gatten,
Sprach mit ihm von schönen Blumen,

Und er zeigte ihr den Lotos


Und er wies ihr Riesenbäume,
Pries die Kuckucks-Nachtigallen
Und die Tiger in dem Dickicht.

Satyavant zur Gattin sprach:


Sieh im Wald die süße Mango,
Augen lieb und lieb der Nase,
Mehrt im Lenz die Liebeslust!
Siehe den Aschoka-Baum,
Wie so schön die Blüten blühen,
Lacht er mich im Frühling an,
Savitri mit großen Augen!

Sieh die schöne Lichtung dort,


Die Kimschukas blühen dort,
Leuchten hell wie rotes Feuer,
Flammen auf wie Feuerzungen!

Aus dem Walde steigt der Duft


Wundersüß der Mangoblüten,
Fühle, wie die Luft uns schmeichelt,
Nimmt uns alle Müdigkeit!

Hinter jenem Waldesrand


Stehen Karnikara-Bäume,
Savitri mit großen Augen
Und mit blendend-schönen Brüsten!

Siehe dort die Schlinggewächse,


Wie sie ranken in die Höhe,
Savitri mit schlanker Taille
Und mit honigsüßem Mund!

Summen honigtrunkne Bienen,


Zieht der Liebesgott einher,
Spannt die Sehne seines Bogens,
Savitri, du Allerschönste!

In dem Walde hallt das Echo


Von der Kuckucks-Nachtigall,
Vogelschnäbel schimmern golden
Von dem Saft der süßen Früchte!

O dir gleicht die Nachtigall,


Du mit deinem Zeichen auf
Deiner strahlend-lichten Stirn,
Du mit deinem dritten Auge!

Und die Kuckucksnachtigall


In dem Mangobaum ist trunken,
Gleicht dem weisen Edelmann,
Der durch Tugend sich verrät.

Von der Blume zu der Blume


Zieht die Hummel durch den Wald,
Voller Liebe trunken summend,
Stets der Vielgeliebten nach!

O, ihr Leib ist goldbestäubt


Mit den goldnen Blumensamen!
Und das Männchen mit dem Weibchen
Kostet von dem Mangonektar!

Dort im Wipfel jenes Baumes


Sieh die schwarze Krähenmutter,
Wie sie ihre Jungen füttert
Mit dem Wurme in dem Schnabel!

Sieh das junge Haselhuhn


In der Mulde dort des Bodens,
Ach, vor Liebeskummersehnsucht
Nimmt es keine Speise zu sich!

Auch der Sperling hängt voll Lust


An dem Schoße der Geliebten,
Immerneu erregt sein Spiel
Wahrhaft Liebender Begehren!

Dort das Papageienmännchen


Mit dem Papageienweibchen
Wiegen sich auf schwerem Ast,
Der von reifen Früchten taumelt!

Dort im Dickicht steht der Löwe,


Satt vom blutigroten Fleisch,
Ist er in den Schlaf gesunken,
Träumt die wilden Löwenträume!

Sieh den Tiger in der Höhle,


Zwischen seinen Pranken liegt
Die Geliebte, Augenglitzern
Scheint der Höhle Raum zu spalten!

Dort das Pantherweibchen leckt


Immer wieder den Geliebten,
Immer mit der Zungenspitze
Lust bereitet sie dem Panther!

Und die Äffin mit dem Affen,


Sie verschaffen sich die Wonne,
Ruht sein Kopf auf ihrem Schoß
Und er schlummert selig sein!

Auch der wilde Kater krallt


Seine Schöne, Bauch nach oben
Liegt sie und er beißt sie, aber
Tut ihr doch nicht weh, der Schönen!

Hase auch und Häsin sind


Eingeschlafen beieinander,
Leib und Füße ganz verschmolzen,
Niemand kann die beiden scheiden!

Und der Elefant voll Brunst


Badet in dem Lotosteich
Und dann bringt er seiner Liebsten
Lotoswurzeln ihr zur Speise!

Und die Wildsau mit den Ferkeln


Folgt den Spuren ihres Liebsten
Und macht Bissen aus den Wurzeln,
Die er mit dem Rüssel ausgräbt!

Und der Büffelstier, der Starke,


Der sich in dem Schlamm gewälzt,
Folgt voll mächtigem Verlangen
Seiner Liebsten durch den Wald!

Savitri mit schlanken Gliedern,


Sieh die hüpfende Gazelle,
Wie sie mich voll Wissbegier
Prüfend anschaut, ob ich liebe!

Siehe, das Gazellenweibchen


Kratzt sich mit den Hinterbeinen
Das Gesicht, mit Zärtlichkeit
Rührt sie das Gehörn des Gatten!

Sieh die Yak-Kuh mit dem Schweif,


Diese rührt sich nicht zum Gehen,
Toll vor Liebe macht der Büffel
Über sie sich her mit Hoheit!

Sieh den Wildstier mit Gemahlin


Freun sich an der Sonnenglut,
Wie er wiederkäut, die Krähe
Kräftig von dem Nacken schüttelt!

Sieh den Ziegenbock mit Gattin,


Wie er sich am Baume aufstemmt,
Früchte zu erlangen sucht,
Die verlockend oben hängen!

Sieh das Wildschwein mit der Gattin,


Wie es zieht durch die Gewässer,
Scheinbar ist ihm seine Gattin
Eine lange Lotospflanze!

Früchte habe ich gesammelt,


Savitri mit feinen Brauen,
Blumen hast auch du gesammelt,
Jetzt will ich das Brennholz sammeln.
An dem Ufer dieses Teiches
Ruh im Schatten du der Bäume,
Weile einen Augenblick,
Ruh dich aus, o Vielgeliebte!

Sagte Savitri: Das tu ich,


Doch entferne du dich nicht
Von dem Pfade meiner Blicke,
Denn ich habe Angst im Wald.

Also sammelte er Brennholz


Unter der Geliebten Augen,
Er voll Saft und Kraft des Lebens,
Todgeweiht in ihren Augen.

Da er Brennholz sammelte,
Da befiel ihn schlimmes Kopfweh.
Schmerzgequält ging er zu ihr:
Sprach: Ich habe solches Kopfweh,

So als ging ich in die Nacht,


Ich erkenne gar nichts mehr.
Lass mich meinen Schädel legen
Dir in deinen Schoß, Geliebte!

Ich will schlafen, sprach der Mann


Zu der gattentreuen Frau,
Augen trüb vor Müdigkeit,
Schlief er ein in ihrem Schoß.

DAS INDISCHE EVANGELIUM

ERSTER GESANG
DIE GÖTTLICHE MUTTER

Meditieren will ich über die Mutter, die Göttin,


Mahakali, zehn Gesichter, zehn Beine hat sie und
In den Händen hält sie das Schwert, die Scheibe, die Pfeile
Und die Muskatblüte und den Bogen, den Speer und die Keule
Und die Rakete und die Muschel und menschliche Schädel,
Dreiäugig ist sie, geschmückt mit Ornamenten auf allen
Gliedern, und leuchtend wie ein blaues Juwel und von Brahma
Benedeit, um Madha und Kaithaba zu töten,
Als noch Vishnu im mystischen Schlaf war, da sagte der Meister
Markandeya zu Krasutuki Bhaguri, dem Schüler:

Sohn des Surya, Savarni, du bist der siebente Mani.


Hör mir zu, dieweil ich seine Geburt dir beschreibe,
Dir beschreibe, wie der berühmte Sprössling von Surya,
Wie Savarni geborn durch die Gnade der göttlichen Mutter.

In den früheren Zeiten lebte König Suratha,


Er war geboren der Chitra-Dynastie, der die Herrschaft
Über die ganze Erde innehatte zu Zeiten
Svarocisas. Er schützte seine Völker gebührend
So als wären es seine eigenen Kinder. Es wurden
Damals die Könige, die Zerstörer waren, ihm Feinde.
Er bekämpfte die Träger der mächtigen Waffen und eine
Schlacht schlug er mit all den Zerstörern der Kolas, er wurde
Aber von ihnen besiegt, obwohl sie nur wenige waren.
Und er kehrte zurück in seine Stadt und regierte
Über sein gewonnenes Land. Dann wurde der hehre
König angegriffen von seinen mächtigen Feinden.

Selbst in seiner eigenen Stadt ward der König jetzt kraftlos,


Der seine Schatzkammer und Armee beraubt sah durch seine
Eigenen mächtigen bösen Minister. Damals beraubt der
Souveränität, verließ der König alleine
Auf dem Rücken des Pferdes die Stadt und ritt in den dichten
Wald, unterm Vorwand, er wollte alleine gehen zu jagen.

Dort sah er die Einsiedelei, von Medhas, dem höchsten


Unter den zweimal gebornen, bewohnt, und von den wilden
Tieren, die friedlich waren und gesegnet mit Jüngern
Dieses Weisen. Unterhalten vom Weisen, verbrachte
Einige Zeit Suratha, sich bewegend in jener
Einsiedelei des Weisen. Zu überwinden die alte
Anhänglichkeit, verfiel er auf den frommen Gedanken:
Ich weiß nicht, ob das Erbe, das von den Vätern bewahrt ward
Und von mir vor kurzem verlassen, rechtschaffen oder
Nicht ist, durch meine Knechte bewacht der Bösen Verhalten,
Und ich weiß nicht, ob mein Elefant jetzt heroisch
Immer begeistert ist, jetzt in den Händen der Feinde.
Meine treuen Anhänger hatten doch Reichtum und Nahrung,
Jetzt sicher bringen sie Ehrerbietung anderen Herren.
Und die Schätze, die ich mit großer Sorgfalt gesammelt,
Werden von konstanten Verschwendern, die süchtig nach Geld und
Süchtig nach sinnlosen Ausgaben sind, wohl sinnlos verschwendet.

Und der König dachte nach über dieses und andres.


In der Nähe der Einsiedelei des frommen Brahmanen
Sah er einen Kaufmann und sagte: Sag mir, wer bist du?
Was ist der Grund für dein Kommen in diese Einsiedelei hier?
Du erscheinst mir von Trauer geplagt und von Depressionen?
Hörend diese Rede des Königs, sagte der Händler
Zu ihm im freundlichen Geist und verneigte voller Respekt sich
Und gab Antwort dem Könige. Und so sagte der Händler:

Ich bin ein Kaufmann namens Samadhi. Ich bin in einer


Reichen Familie geboren. Ich hab mich getrennt von der Gattin
Und den Söhnen, die böse sind durch Habgier geworden.
Meine Gattin und Söhne haben den Reichtum veruntreut
Und so machten sie mich frei von dem Reichtum. Verworfen
Ich von meinen vertrauten Verwandten, bin ich nun trauernd
Hierher gekommen in diesen Wald, um Wohnung zu nehmen.
Ich weiß nicht, was im Hinblick auf meine gierigen Söhne,
Meine Gattin und meine Verwandten gut ist. Ob Wohlstand
Oder Unglück bei ihnen zuhaus ist, ich kann es nicht sagen.
Sind meine Söhne gut oder böse? Da sagte der König:

Warum liebt dein Herz so sehr die begehrlichen Leute,


Deine Söhne und deine Frau und die andern Verwandten,
Die dich beraubt haben deines Vermögens? Da sagte der Händler:

Dieser Gedanke kam mir auch, so wie du gesprochen.


Was kann ich tun? Mein Verstand ist nicht hart, ich fühle doch tiefe
Zuneigung zu den Personen, die mich vertrieben in ihrer
Gier nach Reichtum, die gaben die Liebe zum Vater auf. Ach, ich
Kanns nicht begreifen, obwohl ich es wissen müsste. O König,
Wie nur kommt es, dass mein Herz noch Liebe empfindet
Für die Verwandten? Wegen ihnen seufze ich schwere
Seufzer und fühle mich niedergeschlagen. Was soll ich nun machen,
Da ich nicht hart genug bin gegenüber den lieblosen Leuten?

Und der Händler und der edelmütige König


Näherten sich zusammen dem Medhas, dem weisen Brahmanen,
Und nach der Etikette Beobachtung, würdig, gebührend,
Setzten sie sich und sprachen mit ihm über einige Themen.

Da sprach der König: Meister, ich möchte dich bitten um etwas.


Freue dich, Antwort geben zu können. Unkontrolliert wird
Meine Seele mir heimgesucht, ach, von Kummer und Schwermut.
Ich hab das Reich verloren wie ein törichter König,
Dennoch möchte ich sammeln alle Schätze des Reiches.
Was ist das, o Bester der Weisen? Und hier dieser Händler
Ward von Frau und Kindern und Dienern verleugnet, verlassen,
Dennoch weiß er von ihnen nichts als Liebes zu sagen.
So ist er und so bin ich noch anhänglich an die
Liebesobjekte, deren Defekte dennoch wir kennen,
Und so müssen wir überaus unglücklich sein und voll Kummer.
Wie dies geschieht, o Meister, obwohl wir uns dessen bewusst sind,
Kommt doch zu uns die Täuschung? Ach, diese Täuschung bedrängt uns,
Ich bin geblendet wie er in Bezug auf Diskriminierung.

Da sprach der Weise: Mein König, jedes Wesen hat Wissen


Von Objekten, wahrnehmbar durch die menschlichen Sinne.
Und das Objekt erreicht sie in vielfältiger Weise.
Einige Wesen blind sind am Tage, andere Nachts blind,
Und bei Tag und Nacht können sehen andere Wesen.
Menschliche Wesen sind begabt mit sicherem Wissen,
Aber die Menschen sind nicht die einzigen wissenden Wesen,
Rinder und Vögel und Tiere erkennen Objekte der Sinne.

Wissen, das Menschen, Rinder und Vögel und Tiere besitzen,


Was sie haben, das haben auch die wissenden Menschen,
Auch der Rest wie Essen und Schlafen ist allen gemeinsam.
Schau dir die Vögel an, obwohl sie doch Kennttnis besitzen,
Sind sie unglücklich über den Hunger, weil sie im Wahne
Sich allein beschäftigen mit dem Füttern der Küken,
Körner fallen zu lassen in die Schnäbel der Jungen.
Menschliche Wesen sind, o Tiger unter den Männern,
Die sich an ihre Kinder wenden wegen der Habgier.
Siehst du das nicht? Und trotzdem sind Männer im Strudel versunken
Ihrer Anhänglichkeit, in die Grube der Täuschung geschleudert,
Durch die Macht der Illusion, der göttlichen Maya,
Die allein doch die Existenz der Welten ermöglicht.
Wundre dich nicht über Maya. Diese göttliche Maya
Ist die Yoganidra von Vishnu, dem König der Welten.
Von der Maya getäuscht wird die Welt, die göttliche Maya
Zieht in ihren Bann selbst die allerweisesten Männer,
Wirft sie in den Wahnsinn! Sie schafft das unendliche Weltall,
Was in Bewegung ist und was ist in friedlicher Ruhe.
Sie, wenn sie gnädig ist, wird ein Segen den sterblichen Menschen,
Dann führt sie die sterblichen Menschen zur letzten Befreiung.
Sie ist die höchste Erkenntnis, die Ursache aller Befreiung,
Ewig, die Ursache sie der Seelenwanderung Schicksal
Und die Herrscherin aller Herren. Da sagte der König:

Würdiger Herr, wer ist die Devi, die göttliche Maya?


Wer hat sie ins Leben gerufen, wo ist ihr Wirken,
Was macht ihr Wesen aus, was ist ihre Form, woher stammt sie?
Das ist alles, was ich von dir zu hören begehre,
O du höchster unter den weisen Kennern des Brahma!

Da sprach der Weise: Sie ist ewig, verkörpert das Weltall,


Alles ist von ihr durchdrungen. Sie ist verkörpert
Trotzdem in mancherlei Weise. Als sie sich manifestierte,
Um die Pläne der Götter zu erfüllen, da sollte
Sie in der Welt geboren werden, obwohl sie ist ewig.
An dem Ende eines Zeitalters, wenn nun das Weltall
Ward ein mächtiger Ozean mit den Wassern der Sintflut
Und der anbetungswürdige Vishnu ausgestreckt da lag
Und im mystischen Schlummer nahm in Schlepptau die bösen
Geister der Asuras, die bösen Kaithaba und Madhu,
Die ins Leben gesprungen aus dem Schmutze der Ohren
Vishnus, da suchten sie zu töten den göttlichen Brahma.
Brahma, der ewige Vater der Wesen, saß auf dem Lotos,
Der kam aus Vishnus Nabel. Die erbitterten Teufel
Waren aktiv, doch Vishnu schlief den mystischen Schlummer.
Da hat, mit Blick auf Vishnu, Brahma mit Geistkraft gepriesen
Yoganidra, die wohnte in Vishnus himmlischen Augen.
Prachtvoll Brahma pries die unvergleichliche Göttin,
Unterstützerin aller Welten, Herrin des Kosmos,
Grund der Bildung und Auflösung sie des unendlichen Weltalls.

Brahma sagte zur Göttin: Du bist Svaha und Svadha,


Du bist wahrlich die Vasatkara, Verkörperung Svaras,
Du bist der Nektar, ewige, unvergängliche Göttin,
Die du die Verkörperung bist des dreifachen Mantras.
Du bist ein halbes Mantra, obwohl du ewig bist, du bist
Wahrlich das, was nicht ausgesprochen werden kann, du bist
Herrin Savitti und die oberste Mutter der Götter.

Du trägst das Universum, indem du das Weltall geschaffen.


Von dir wird doch das Weltall geschützt, o göttliche Devi,
Du wirst das Universum immer verbrauchen am Ende.
O du bist die Form des ganzen unendlichen Weltalls,
Zu dem geheimen Zeitpunkt der Erschaffung des Weltalls
Existierst du in der Form der schöpfrischen Allmacht,
Zu dem Zeitpunkt der treuen Erhaltung des herrlichen Kosmos
Existierst du in der Form der himmlischen Schutzmacht,
Und zum Zeitpunkt der Auflösung des unendlichen Weltalls
Bist du da in der Form der Zerstörerin und der Vernichtung.
Du bist das höchste Wissen und die unendliche Torheit,
Du bist die göttliche Intelligenz, die Kontemplation und
Große Täuschung, göttliche Devi und böse Dämonin.

Du bist der Urgrund von allem, das Inkrafttreten aller


Qualitäten, die dunkle Nacht der Auflösung bist du
Periodisch, die Nacht der letzten Auflösung und die
Schreckliche Nacht des Wahnsinns! Du bist die Göttin des Glückes,
Göttin des Herrschers, Göttin der Bescheidenheit, Göttin
Großer Intelligenz durch Wissen, der Schüchternheit Göttin
Und der Nahrung Göttin, der Zufriedenheit Göttin
Und der Ruhe Göttin und die Göttin der Dulder.
Du bist bewaffnet mit Schwert und Speer und Keule und Diskus,
Pfeil und Bogen, Eisenwaffen, Steinschleuder, Muschel,
Du bist schrecklich und zu gleicher Zeit bist du holdselig,
Ja, erfreulicher bist du als alle erfreulichen Dinge,
Außerordentlich schön bist du, die höchste Isvari,
Du bist gesetzt über alle hohen und niedrigen Geister.

Wo auch immer es etwas gibt, ob unwirklich oder


Wirklich, was Macht besitzt, bist du, die Seele von allem,
Wie kann ich rühmen dich mehr als das, die Seele des Weltalls?
Du erschaffst die Welt und erhältst die Welt und verschlingst sie
Und versetzt in den Ruhezustand am Ende den Kosmos.
Wer war je in der Lage, o Devi, dich würdig zu preisen?
Du hast uns allen Brahma gebracht und Vishnu und Shiva,
Die wir durch dich nur einnehmen unsre verkörperten Formen.
Devi, du wirst damit gepriesen, dass du betörst die
Beiden Teufel Kaidhaba und Madha, mit höheren Mächten.
Bitte lass Vishnu, den König und Meister des Weltalls, erwachen
Aus dem Schlaf und wecke seine Natur, dass er töte
Diese beiden mächtigen Teufel. Da sagte der Rishi:

Da ist also die Devi der Täuschung durch Brahma den Schöpfer
Aufgestanden, zu wecken Vishnu, dass er zerstöre
Madhu und Kaidhaba. Er richtet sich auf aus den Augen,
Aus dem Mund, der Nase, den Armen, dem Herzen und Busen,
Und erschien in den Augen Brahmas unendlich geboren.
Vishnu, der Herr des Universums, von Devi verlassen,
Nun erhob sich von seinem Lager im ewigen Meere,
Und er sah die beiden Teufel Kaidhaba und Madhu,
Die verfügten über Macht und des Heldentums Stärke,
Rot ihre Augen vor Zorn, bemüht, den Gott zu verschlingen.
Da stand der alles durchdringende Vishnu auf von dem Lager
Und er kämpfte mit den Dämonen für fünftausend Jahre,
Kämpfte mit seinen eigenen Waffen. Sie, rasend im Zorne,
Wurden getäuscht durch Maha-Maya, die göttliche Devi,
Und sie riefen: Herr, gib uns Gaben! Da redete Vishnu:

Wenn ihr mit mir zufrieden seid, o ihr bösen Dämonen,


Müsst ihr zuerst durch mich getötet werden! Ein andrer
Segen ist nötig! Mächtig ist meine Gnadenwahl wahrlich!

Und die beiden Dämonen, verhext durch die göttliche Maya,


Blickten aufs ganze Universum, das sich verwandelt
Hatte in Wasser, da sagte der lotosäugige Vishnu:
Sterben sollt ihr hier auf der Stelle, wo die Erde, die Mutter,
Nicht überflutet wird von den mächtigen Wassern der Sintflut!

Sprachs und so sollte es sein. Und Vishnu, der Träger der Muschel
Und des Diskus und der Keule, nahm die Dämonen
Auf die Lenden und trennte die Köpfe ab mit dem Diskus.
So ist also die göttliche Maya selber erschienen,
Als sie gebenedeit ward von dem ewigen Brahma.

ZWEITER GESANG
DER GÖTTLICHE KNABE

Alle Ehre sei Cintamani, zu meiner Belehrung


Ehre dem Spiritualen, Somagiri, dem Meister,
Alle Ehre meiner Unterweisung gebührt dem
Spirituellen Meister, der höchsten Person meines Gottes,
Der die Federn des Pfauen trägt in der göttlichen Krone.
Unter dem Schatten seiner Lotosfüße, die gleichen
Wunschbäumen blühend, genießt der Dichter die transzendentale
Süßigkeit einer Geliebten des ewigen Meisters und Gottes.
Er ist eine Einheit, sein Aussehen das eines Knaben,
Der heranwächst, der wird von den Wunschbaumblüten bedeckt, die
Fallen von den Fingerspitzen der Jungfraun des Himmels.
Dieser Knabe ist völlig sorglos, der er sich befindet
In der transzendentalen Einstellung, Schallwellen sendend
Der berühmten Flöte, umgeben von Tausenden Mädchen,
Strahlenden Milchmädchen, die das Gefühl extremen Entzückens
Bei dem Klang seiner Flöte haben. Der wachsende Knabe
Als der Höhepunkt aller freigebig herrlichen Großmut,
Legt die Erlösung von Werden und Tod in die Hände der Jünger.
Lass den Glanz personifiziert sein in Krishna, dem Knaben,
Der in unserem Herzen leuchte. Das Auge des Pfauen
Trägt er auf seinem Kopf, sein Antlitz von lieblicher Schönheit
Süß durchdrungen, hervor bricht seine Jugendlichkeit und
Seine Flöte gießt murmelnde Klänge, lieblich wie Nektar,
Klänge des Entzückens aus. Alle Milchmädchen preisen
In der Anbetung ihn. Er ist erstaunlicherweise
Der Genuss und die einzige Quelle der Wonne im Weltall.
Krishnas Augen sind lang wie die Blätter des blühenden Lotos,
Sein charmantes lotosgleiches Antlitz ist süßer
Und charmanter durch seine extreme Schönheit und Süße,
Nektargleich lächelnd. Seine langen Locken erscheinen
Wunderbar mit ihrer Dekoration einer stolzen
Pfauenschwanzfeder. Lass ihn, die Verkörperung allen
Glanzes, für immer in meinem Herzen wohnen, das gierig
Ist nach der giftigen Fleischeslust nach der Wollust Objekten.
Möge der Lotos des Antlitzes meines Meisters erblühen
In dem See meines Kopfes. Die Augen des Antlitzes ähneln
Lotosknospen, die halb geschlossen. Die spiegelnden Kugeln
Seiner Wangen sind aufgeblasen von Nektar und Honig,
Wenn er mit charmanter Begeisterung bläst seine Flöte.
Lass meine Worte fassen ein winziges Teilchen des Teilchens
Von dem Teilchen des üppigen Schönheit des Königs und Meisters,
Dessen naive jugendliche Figur mich verzückt, und
Dessen Mondgesicht wird verehrt von den Tönen der Flöte.
Meine Zuflucht nehm ich zu Krishna, der aufgeregt ist von
Leidenschaft, wenn er den Klang hört seiner eigenen Flöte
In den Lotoshänden, die sprossen gleich rötlichen Zweigen,
Die er hält. Seine Lotosfüße, von Vorwürfen voll, sind
Voll erblühte Parali-Blumen von duftender Schönheit,
Und sein liebenswürdiges Lotosangesicht sendet
Blüten aus der Brillanz seiner süßen herrlichen Lippen.
Meine Zuflucht nehm ich zu Krishna, dem Milchmädchen leisten
Gottesdienst jeden Moment mit ungebrochenen Blicken
Aus den Augen, rötlich getönt von der Leidenschaft Wollust.
Meinen Verstand lass denken die unaussprechliche schöne
Wonne zu Krishnas Füßen, der Heimat der ewigen Spiele
Schönster Jungfrauen, die zerstören den Hochmut der Trauben
Blühender Lotosblumen, hoch geschätzt für den Eifer
Bei dem Schutz der demutreichen Jünger des Meisters.
Möge der Herr unsres Lebens, der Knabe Krishna, stets leuchten,
Unaufhörlich leuchten in unseren liebenden Herzen.
Seine Augen, voll Liebe für Radha, der Aufenthaltsort sind
Von unendlicher Schönheit, stets erscheinen sie neu, bei
Jedem Schritt erhöhen sie Eleganz, Charme und Anmut,
Jeden Augenblick funkeln sie mehr und immer mehr glänzend.
Möge mein Geist nun schwimmen vereint in den Fluten der Wonne,
Die aus der Mondlandschaft seines heiligen Antlitzes kommen,
Denn er macht sich charmant durch sein mildes freundliches Lächeln.
Krishna hat das Aussehen eines Knaben, verschönert
Von den Wellen seiner Leidenschaft, seiner Ekstase,
Bricht das Meer der Süßigkeit aus und beruhigt die Trübsal.
Lass die Flut der Glückseligkeit, strömend aus seinem
Antlitz, die durchdringt das ganze Weltall, in meinem
Herzen leben, das schon durch die Begegnung mit seinen
Lotosfüßen gesättigt ist, mit naiven Gefühlen
Und charmanten Gefühlen, mit seinem offenen schönen
Lotos-Angesicht spielend, und durch die Töne der Flöte,
Durch die Melodieen, die werden von Radha genossen.
Ich verneige mich vor den Füßen des göttlichen Krishna,
Dessen Juwelen-Fußkettchen klirren mit lockenden Klängen,
Dessen Fußspuren zieren die heiligen Wege von Vraja.
Kann das süße Klingeln der Juwelen-Fußkettchen Krishnas,
Meisters der Mädchen, in meinem Kopf gehört werden? Radhas
Weiße Schwäne schwimmen stolz in den Teichen des Lotos,
Schwimmen vereint im Yamuna, und das liebliche Klingeln
Ihnen bereitet einen lieben Empfang mit dem süßen
Und melodischen Sang aus ihren langhalsigen Kehlen.
Wir verehren Krishna, den Herrn, der verschmitzt seine Augen
Hält verschlossen und vorgibt zu schlafen. Das Milchmädchen plaudert,
Ihr kokettes Gespräch ist ergötzlich für Ohren und Seele.
Krishna versucht, zurückzuhalten ein reizendes Lächeln,
Das von seinen lieblichen Lippen rieselt und tröpfelt,
Aber er kann nicht beherrschen die steigenden Fluten der Liebe,
Dadurch kommen die Härchen auf seinem Körper zum Stehen.
Wann, o wann werde ich den Knaben Krishna erblicken,
Diesen unangefochtenen König derjenigen, welche
Exquisit schön sind? Wann darf ich erleben zusammen
Mit der Vision von ihm die Überschwemmung von Nektar
Durch die Töne der Flöte mit musikalischen Zierden?
Wann wird der Knabe Krishna, geschmückt mit Federn der Pfauen,
Unsere Augen kühlen und beruhigen mit der
Schönen Vision der Mondlandschaft seines Lotosgesichtes,
Mit der Sanftmut des rieselnden Honigs lieblichen Lächelns?
O du Mondlandschaft Krishna, bitte beruhige, kühle
Unsere Augen mit deinen Seitenblicken voll Zauber,
Schön gefärbt von Barmherzigkeit, mit der Pracht deiner Kindheit,
Sanft von Jugend berührt, mit deiner Verspieltheit, dem Wunder,
Denn deine Spiele ernähren das unendliche Weltall.
Wann wird Krishna auf mich werfen die seitlichen Blicke,
Die als dunkelblaue Blicke ähneln dem Lotos,
Wachsend an dem Yamuna-Fluss und zitternd von Wellen
Mütterlicher Barmherzigkeit, wann wird mein Herz Freude finden
An den spielerischen Noten der göttlichen Flöte,
Die mehr Kühlung bringt als der Mond auf dem Haupte des Shiva?
Herr, bitte zeig mir deiner großen Barmherzigkeit Liebe,
Gieße über mich aus deine süßen seitlichen Blicke,
Dass ich dahin zieh unter Begleitung des Lieds deiner Flöte.
Wenn ich nur deinen Segen habe, was will ich dann weiter?
Hab ich nicht deinen Segen, was nützen mir andere Menschen?

Ich heb meine gefalteten Hände über dem Haupt auf,


Und mit der Stimme meines unaufhörlichen Elends,
Meines stets zunehmenden und bedauernswürdigen Elends
Bet ich: O Herr, du Ozean der barmherzigen Liebe,
Bitte salbe mich Einmal mit der Gunst deines Blickes.
Unruhig, Herr sind unsere Augen, den kindlichen Knaben
Anzuschauen und deine Traubenlocken so herrlich
Und so graziös geschmückt mit der Feder des Pfauen.
Diese kindliche Form, verehrt durch des Milchmädchens Augen,
Diese kindliche Form besitzt eine Haut, die errungen
Hat den Sieg gar über die Schönheit des Monds und des Lotos.
Krishna, deine verbalen Duelle mit dem gewissen
Leidenschaftlichen temperamentvollen Milchmädchen Radha
Füllt die Herzen mit Glück. Denn diese Gespräche wie Nektar
Einer Liebesvereinigung sind erfüllt von der Liebe,
Du machst charmant durch Pfeile von Witzen deine Natur als
Knabe, nur unterbrochen durch deine tanzenden Augen.
Wann wird Krishna, der Ozean der barmherzigen Liebe,
Wieder vor mir erscheinen mit strahlendem Antlitz des Mondes?
Wann wird der nektargleiche Klang seiner göttlichen Flöte,
Der Begleiterin seiner Spiele, mich endlich erlösen
Von der seelischen Krankheit, dem unaufhörlichen Elend?
Bis der Tod kommt zu mir durch einige physische Mängel,
Ich bedeck mich mit völliger Dunkelheit, du lass mich immer
Schauen die Kugel deines Mondgesichtes, mein Knabe,
Denn dein Antlitz ist der Aufenthaltsort aller Schönheit,
Lass mich auch hören deine hocherhabene Flöte.
O mein Herr, meine Liebe, mein einziger Freund in dem Weltall!
Krishna! Einer! Ozean der barmherzigen Liebe!
O mein Herr, mein Genießer, mein Geliebter, mein Auge!
Ach, wann wirst du mir wieder sichtbar werden, mein Knabe?
Herr, o höchste Person der Gottheit, der Hilflosen Bruder,
Du bist der einzige Ozean der barmherzigen Liebe.
Weil ich dich nicht getroffen habe, drum unglücklich bin ich
Und mir sind unerträglich geworden die Tage und Nächte.
Ich weiß nicht, wie ich die Zeit vertreiben soll, liebender Knabe.
Krishna, wann werde ich sehen dein Lotos-Antlitz mit deinen
Tief roten Lippen, deinem ewigen Lächeln und deiner
Zauberhaften Flöte Lied, das vom Jubel gesättigt,
Deine halb geschlossenen reizvoll blickenden Augen,
Die sich manchmal öffnen und schauen hierhin und dorthin?
Wann wird kommen die Zeit, wenn der barmherzige Knabe
Krishna wird schauen auf mich mit seinen spielenden Augen,
Die beruhigen mich und die kühlen mit lieben Gefühlen,
Rötlich in den Augenwinkeln und meerblau die Iris,
Wundervoll rollend die Augen und reizvoll tanzend die Blicke?
Meine Augen suchen den schmuckvoll bezaubernden Einen,
Dessen wallende Locken tragen das Auge des Pfauen,
Dessen Blicke pfeilen eilig hierhin und dorthin.
Seine schönen Lippen sind rot wie die Früchte der Bimba,
Und mit seinem charmanten süßen und zärtlichen Lachen
Scheint er zu buttern den Ozean meines liebenden Herzens.
Wir sind für die Person, die den Glanz der Wolken hat um sich,
Die etwas trägt vom Spiel, den Kamm des spielenden Pfauen,
Kamm aus den spielenden Federn des leidenschaftlichen Pfauen,
Dessen Lotosantlitz so faszinierend, so schrecklich,
Der trägt mit den nach oben weisenden seitlichen Blicken
Seinen Verehrer, Krishna ist an Vollkommenheit reich und
Reich an aller Schönheit des unendlichen Weltalls.
Wann werd ich sehen meines Herzens Inhalt, Herrn Krishna,
Den die Weisen stets suchen auf dem Wege des Lebens,
Aber dessen Antlitz, das alle drei Welten verzaubert,
Ist stets sichtbar für die Augen der heiligen Mägde?
Wann werd ich sehen, dessen Glanz gleicht der eben erschlossnen
Blauen Lotosblume und der ist immer erhaben
Jeder Reichweite jeden Wortes des denkenden Weisen?
Ich bin in der Betrachtung meines Herrn, dessen Augen
Ähneln üppigen Lotosblumen, zärtlich entwickelt,
Voller Schönheit unter den herrlichen Strahlen der Sonne,
Dessen Mondgesicht ist voller schimmernder Schönheit,
Freudig siegt er über das Mädchen im Kriege der Liebe.
Ich bin tief in Gedanken an meinen Meister versunken,
Der wie ein tiefer See von Nektar rieselt zum süßen
Und melodischen Trillern seiner göttlichen Flöte,
Die er hält mit seinen Lotosblumenblattfingern.
Ich bin in Gedanken verloren an die Süßigkeit seiner
Roten Lippen, die zeigen die Perlenzähne im Lachen,
Lippen, die zeigen die angeborene Süßigkeit lieblich.
Meine Augen wollen die Form des göttlichen Knaben
Schauen, der er das ganze Universum verzaubert.
Seine dunklen Augenbrauen sind fein und gebogen,
Seine Blütenwimpern sind lang, seine rollenden Augen
Voller Leidenschaft, seine sanfte Rede gefühlvoll.
Seine nektargleichen Lippen sind rote Rubine,
Er spielt harmonische Noten auf seiner göttlichen Flöte.
Wahrlich, wahrlich, unter den Halbgöttern findest du keinen,
Findest du solche Schönheit nicht, wie süß ist der Knabe,
Solches Lotosantlitz und solche Gnade von Mitleid,
Solche spielenden Seitenblicke, so liebliches Lächeln,
Solchen Liebreiz, wie wir ihn finden im göttlichen Krishna.
Überall sehn wir die kindliche Form des göttlichen Knaben,
Dem ein festes Gelübde geschworen ist, dass er die Leiden
Aller Menschen erlöse, die im Herzen ihm glauben.
Immer neu erglänzen seine erleuchteten Wangen.

O dass ich den Knaben erblicken dürfte, sein Teint ist saphiren,
Süße Lippen wie Bimba-Früchte, voll lieblichen Lächelns,
Kühl beruhigend mit den Worten, lieblich wie Nektar,
Kühlung spendend durch seine zärtlichen seitlichen Blicke,
Morgenröte der Augen, berühmt für die Lieder der Flöte.
Wann werd ich wiedersehen diesen göttlichen Knaben,
Der ist ein Meer von Jubel und ein Schatz von Verspieltheit?
Groß sind seine Lotosaugen, sein Busen ist zärtlich,
Sanft ist sein Lächeln, schön seine liebevollen Gespräche,
Süß seine kirschroten Lippen und lieblich das Lied seiner Flöte.
Das ist das Glück derer, die gehäuft haben fromme Verdienste,
Krishna zu sehen, das ursprüngliche Wesen der Gottheit,
Die ihre durstigen Augen bringen unter Kontrolle
Seiner äußerst zärtlichen Blicke. Süß seine Lippen
Sind vom Nektar des offenen Lächelns, bezaubernden Lächelns,
Und sein Haupt ist geschmückt mit der schönen Feder des Pfauen.
Dieser Knabe Krishna, mit seinen tanzenden Augen,
Mit dem Gesicht verschönert die Himmelsrichtungen alle,
Seine Kleidung passt nur einem Kuhhirten-Jungen,
Milch der Freuden extrahiert er für unsere Augen.
Er kommt zu uns, die Kühlung ist Balsam für unsere Augen,
Er trägt viele klingende Ornamente am Körper,
Auf dem Haupt eine Pfauenfeder. Es schwingen die Arme,
Es bewegen sich seine Augen unruhig, rastlos,
Mit der Agitation der Liebe. Der leuchtende Vollmond
Seines Lotosgesichts zeigt ein sanftes liebliches Lächeln.
Dieser Knabe Krishna, den Schmuck für die tiefe Gemeinschaft
Eines Kuhhirten mit dem reizendsten Milchmädchen tragend,
Dessen lebendige Blicke sind so beruhigend, kühlend,
Dessen Mondgesicht hat eine Fülle von zärtlichem Lächeln,
Krishna erfreut meine Seele und tief tritt er in mein Herz ein.
Dieser nähert sich mir dunkel wie ein Tamal-Baum.
Seine charmanten Augen, die Sternen ähneln, bewegen
Unruhig sich. Die leuchtende Kugel des Angesichtmondes
Überfüllt ist mit Freude, und freudig beginnt er zu spielen
Und zu blasen die Flöte. Er ist mein ewiges Leben.
Hier ist Krishna, mein Leben, der Inbegriff er des Festen,
Der ein ultimatives Ende des irdischen Daseins
Und der Existenz ist des wankelmütigen Mädchens,
Inbegriff der Klugheit und Perfektion aller Künste,
Die er bekommen von Brahma, Grenze betörenden Duftes,
Oberste Art von erstaunlichem Zeitvertreib mit dem Mädchen,
Höhepunkt der Lust und Zenit der Glückseligkeitswonne!
Hier kommt mein Leben, Krishna. Die Schönheit der spielenden Blicke
Überläuft mich mit Wonne, er gießt ins Ohr mir den Nektar
Seiner freudigen Flötenlieder, der Freund meiner Augen.
Dies ist Herr Krishna, er spielt mit seiner göttlichen Flöte.
Er besitzt zwei wunderbare Füße, die Füße
Sind ein Heim für die Obdachlosen, Asyl für die Armen,
Glühend mit der Brillanz von vielen Verzierungen schmückend,
Die sich schön bewegen und reich sind an himmlischen Spielen,
Und die drei Welten erfüllen mit der Süßigkeit Liebe.
Dieser ists, der die hemmenden Nöte der Weisen beseitigt.
Dieser ists, der stahl die Kleidchen der reizenden Frauen,
Jener leidenschaftlichen Frauen der Hirten von Vraja.
Dieser ists, der den Stolz des Himmelsherrn Indra gebremst hat.
Dieser ists, der gestohlen den Lotos, ach, meines Herzens.
Seht den Nektar der Augen, den Lichtglanz des kindlichen Krishna.
Seine Hände lehren die Gesten der herbstlichen Blumen,
Seine Füße sind wie frische Wunschbäume zärtlich,
Seiner Augen Schönheit zerstört der Eitelkeit Hochmut.
Alle Ehre sei Krishna, dem Leben, dem Zauberer aller
Welten. Seine blühende Jugend ist herrlich geschmückt mit
Seiner Kindheit letztem Flackern. Es blitzen die Augen
Strahlender Freude, er verzaubert den Eros mit Nektar,
Seines Lächelns Nektar. Und seine Schönheit verzaubert
Mit den ewigen Blicken, und Liebe bläst seine Flöte.
Wunderbar sind die Lotosfüße des kindlichen Krishna,
Wunderbar diese Lotosaugen der Angesichtlotos,
O wie wunderbar, o wie wunderbar, schau, dieser Körper!
Süß ist der transzendentale Körper des kindlichen Krishna
Und sein Gesicht ist noch süßer als der liebliche Körper,
Aber das sanfte Lächeln auf seinem Angesichtlotos
Ist wie der Duft von Honig, ist als das Antlitz noch süßer.
Herr, sogar bis zum heutigen Tage Tausende Weise,
Upanischaden-Gelehrte, sehen dich nicht mit den Augen
Oder in ihren Herzen. O welche Barmherzigkeit hast du
Mir mit deiner Vision geschenkt in meinem Elende!
Alle Ehre sei deinem frischen kühlenden Lächeln,
Das ein Überfließen ist des Meeres von Nektar,
Zu zerstören alle anderen irdischen Freuden
Mit den ungebrochenen Strömen des Lustelixieres!
Lass die Tausenden Menschen die würzige Schönheit besitzen,
Und es werden Tausende Menschen sein, die stabil sind
In der Attraktivität Duft. Wir dürfen mit ihnen
Weder streiten, noch wissen wir gut von ihnen zu reden.
Aber die Wahrheit ist es, o Herr, dass in dir die vollkommne
Attraktive Schönheit erreicht hat die äußerste Grenze.
Herr, obwohl das Weltall dein Aufenthaltsort ist und Lakshmi
Deine Gemahlin ist und Brahma dein ewiger Vater
Und die Fürsten der Halbgötter deiner Freundschaft Begleiter,
Dennoch sind deine Freizeitbeschäftigungen hier doch das schönste.

Alle Ehre sei Krishna, dem Herrscher aller der Welten,


Dessen Stirn mit Moschus gesalbt ist und dessen Verlangen,
Dessen Liebe und Wonne durch die Spiele der Liebe,
Durch den Sport der Liebe die reizenden Mädchen erhöhte.
Herr, nur du bist meine anbetungswürdige Gottheit,
Geber der Lieber, Erfüller aller Liebesbegierde.
Du allein bist mein Wissen, meine Macht und mein Reichtum,
Meine Lebenskraft und mein Leben, o kindlicher Krishna.
Herr, lass unsere Worte ermächtigt sein, süß zu beschreiben
Deine Schönheit, lass unsre Gedanken anschwellen eifrig
Bei der Wohnung deiner Kindheit, göttlicher Knabe.
Lass du stets eine Strömung in meinem Herzen sein, fließend
Sein in meinem Herzen des nekatgleichen Zeitvertreibs Wonne
Durch die Zunge der Seligen, der glückseligen Seelen,
Deiner schelmischen Kindheit Streiche süß zu besingen,
Wie du gewartet, um Radha ungestört kosen zu können,
Und die sportlichen Gesten des Lotosantlitzes, lächelnd,
Inspiriert von deinen plätschernden Liedern der Flöte.
Herr, wenn ich in hingebungsvollem Dienste für dich wirk,
Dann kann ich leicht wahrnehmen deinen göttlichen Körper,
Deine jugendliche Form. So weit die Erlösung
Es betrifft, steht sie schon vor meiner geöffneten Türe
Mit gefalteten Händen, wartend, nur um mir zu dienen,
Mit ihr stehen vor mir der heitern Frömmigkeit Freuden
Und die Annehmlichkeiten der wirtschaftlichen Entwicklung
Und die Befriedigung aller Sehnsuchtslüste der Sinne.
Alle Ehre, alle Herrlichkeit sei dir, mein König,
Dessen heiliger Name ist gnädig allen drei Welten.
Alle Ehre, alle Herrlichkeit sei dir, o Krishna,
Du bist die Inkarnation, bist Nektar dem Geist und den Sinnen.
Krishna, immer trag ich die Erinnerung an die
Nektargleichen tiefen und leisen Töne der Flöte
In mir und deine Augen von großer Barmherzigkeit leuchtend,
Und ich bete, dass überall dort, wohin wandert mein Auge,
Du wirst manifestieren deine liebliche Schönheit.

DRITTER GESANG
DER GÖTTLICHE BRÄUTIGAM

Siehe, der Himmel ist dicht von Wolken, die Wälder sind dunkel
Von den Tamala-Bäumen, die Nacht schreckt schauerlich Krishna.
Radha, geliebte Radha, du nimm ihn mit dir nach Hause,
Das ist der Befehl von Nanda. Die schweifende Radha
Aber und Madhava kommen zum Baum an dem Ufer
Jenes Flusses Yamuna und es herrscht zwischen Ihnen
Ihrer heimlichen Liebe Spiel, o Wonne der Lüste!

Des Poeten Jayadeva Herz ist ein Lustschloss,


Wunderschön durch die Göttin des Wortes, die sitzt ihm zu Füßen.
Padmavati komponierte Musik zu den Versen
Von den göttlichen Liebesspielen Krishnas, des Meisters,
Vasudeva dekorierte die Bühne. Der Dichter
Heißt mit Namen Jayadeva, denn Jaya bedeutet
Höchste Majestät, und Deva bedeutet: Er leuchtet.
Jayadeva ist derjenige unter den Dichtern,
Dem die höchste Majestät Krishnas in Hingabe aufstrahlt.

Leser! Wenn dein Geist wird von der Süße durchdrungen


Immer neuer Liebesvereinigungen erotisch,
Wenn du hörst von den Spielen des Herrn und neugierig lauschest
Seinem Einfallsreichtum in den erotischen Künsten,
Kannst du eintauchen in die Glückseligkeit nur durch das Hören
Dieser liebenswerten und zarten und lieblichen Verse
Dieser Sammlung von Liedern, die Jayadeva geschrieben.

Die Rethorik des Umapatidhara, des Dichters,


Ist geschmückt mit Stabreimen, andern Figuren der Rede,
Sarana applaudierte man für die kryptischen Verse.
Niemand hat je von einem Dichter gehört, der die Schönheit
Der Romantik wie Govardhana zu singen vermochte.
Kaviraja Dhoyi kann alles gut rezitieren,
Auch wenn er erst nur einmal gelesen die Verse des Dichters.
Wenn auch diese gewaltigen Dichter konnten nicht meistern
Jeden Bereich der Kunst, wie kann die Dichtkunst des Dichters
Jayadeva ein Überfluss sein von jeglicher Schönheit?

II

Nach dem Dichter der Veden bist du der Welten Erhalter


Und erhältst die bewegten und ruhenden Wesen, der Retter
Bist du der Mutter Erde, der Bezwinger des Feindes,
Der Verführer von Bali, der Zerstörer des Bösen,
Der Eroberer von Ravana, der Träger des Pfluges
Namens Ayudha, Fürsprecher voll von herzlichem Mitleid,
Der Bezwinger der Barbaren, dies deine Formen,
Krishna, o Meister! Meine Ehrerbietung bring ich dem Meister.

Gott und Herr! Du liegst auf der Herrin mit blendendem Ohrring,
Spielst mit ihrer zauberhaften Blumengirlande
Von den Vanamala-Blumen. O Herr, triumphiere!

Gott und Herr! Du bist eine glänzende Zier wie die Sonne,
Tausend Sonnen! Du erlöst von der Knechtschaft des Daseins.
Du bist der Schwan, der trägt im Geist-See die Herzen der Weisen.
Mögest du triumphieren, mögest du siegen, o Meister!

Gott und Herr! Du zerstörst den Stolz der Giftschlange Bosheit,


Du erfüllst die Herzen deiner Geliebten mit Freude
Und unendlicher Wonne. Du bis die strahlende Sonne,
Die lässt erblühen die reinen Lotosblumen des Yadu.
Mögest du triumphieren, mögest du siegen, o Meister!

Gott und Herr! Du bist der Zerstörer der bösen Dämonen,


Der du reitest auf deinem transzendentalischen Adler,
Du inspirierst die anderen Götter zu reizvollen Spielen.
Mögest du triumphieren, mögest du siegen, o Meister!

Gott und Herr! Deine herrlichen Augen gleichen den Blüten


Einer makellosen Lotosblume, du schenkst uns
Die Befreiung von der Trauer des stofflichen Daseins.
Du bist das Fundament von Himmel, Ozean, Erde.
Mögest du triumphieren, mögest du siegen, o Meister!
Gott und Herr! Du schmückst die Göttin Sita in deiner
Inkarnation als Rama, du besiegst die Dämonen,
Du bist der Wiederhersteller heiligen Friedens auf Erden
Durch das Töten der bösen Schlange im tödlichen Kriege.
Mögest du triumphieren, mögest du siegen, o Meister!

O mein Syamasundara, dein Teint ist so glänzend


Wie die erfrischende Regenwolke. Besitzer der Berge!
Wie die Nachtigall sich nach dem Mond sehnt, so schauest du immer
Auf des Mondes Antlitz der Göttin des Glückes, der Herrin.
Mögest du triumphieren, mögest du siegen, o Meister!

Bhagavan, wir nehmen zu deinem Fuß unsre Zuflucht,


Mögest du uns verleihen den Segen der Gnade der Liebe!
Mögest du triumphieren, mögest du siegen, o Meister!

Herr Gott, möge diese charmante, strahlende, süße,


Melodiöse Anrufung unseres Glücks, vom Poeten
Jayadeva zusammengestellt, erhöhen dein Glück, Herr,
Möge dies Lied verleihen Glückseligkeit all deinen Jüngern,
Die vernehmen dies Lied von deiner glorreichen Liebe!
Mögest du triumphieren, mögest du siegen, o Meister!

Als er in Rhadas Umarmung war, an den duftenden Safran-


Brüsten ruhte, wars als ob die Liebe des Herzens
Außen sich manifestierte. Von roten Tropfen des Schweißes
Und von der Leidenschaft Zeichen gefärbt, es mögen die Brüste
Der Geliebten während der Liebesvereinigung stillen
Und erfüllen die Wünsche der Herzen von allen Geschöpfen!

III

Einmal im herrlichen Frühling, da Krishna ward Radhikas Sehnsucht,


Fing sie an, ihn zu suchen in einem heiligen Haine.
Ihre eleganten und jungfräulichen Glieder,
Weich wie Maddhavat-Blumen, wurden matt, wurden müde,
Eros machte ihrem Geist im Delirium Ängste...
Damals sprach sie zu ihrer Freundin die folgenden Worte:

So bezaubernd ist die Malaya-Brise wie du bist


Und kommt ungestüm umarmend die reizenden zarten
Schlingpflanzen wieder und wieder. Und die Laube des Waldes
Ist erfüllt vom lieblichen Klang der Nachtigall und vom
Summen der Biene durchdrungen, die mogelt sich hierhin und dorthin.

Darüber noch hinaus wird der Herr auch tanzen im Walde


Mit dem heiligen Hain voll jungfräulicher Milchmädchen, Jungfraun,
Wenn der herrliche Frühling in voller Blüte steht, duftend,
Und wenn sie eingetaucht sind in die lustvolle Feier der Liebe.
Die Madlati-Bäume sind von Blüten verschleiert,
Es gibt keinen freien Raum für die blühenden Zweige,
Zahllose Chöre von Hummeln summen auf Trauben von Blumen,
Eros' Pfeile verletzen die jungen Milchmädchen drüben,
Krishna schwelgt in der Liebe mit andern tanzenden Jungfraun.

Schön geschmückt mit neuen Blättern, begeistern die Bäume


Mit der Verbreitung ihrer Moschusdüfte. O Freundin,
Siehe! Die glänzenden Paldsa-Blüten ähneln den Finger-
Nägeln des Liebesgottes. Es scheint, der König der Liebe
Flattert verliebt um den Busen des jungfräulichen Paares.

Blühende Kesara-Blumen scheinen die goldenen Pfeile


Unseres Königs Eros zu sein, und die Trauben der Blumen
Scheinen sein Köcher zu sein, umgeben von summenden Hummeln.

Ja, es scheint so als ob die Welt sei schamlos geworden


Durch den gewaltigen Einfluss dieses lüsternen Frühlings.
Bei dem Anblick werden die jungen fühlenden Bäume
Lachend in Blüten ausbrechen unter dem Vorwand des Frühlings.
Siehe, geformt wie Speere zum Durchbohren der Herzen
Der Geliebten, einsamer werden die Blumen und blühen
Hell in jede Himmelsrichtung. Die Enden der Erde
Sind auch überglücklich, mit ihnen sich rein zu vereinen.

Und der Nektar der Frühlingsblumen, der Duft der Jasmine


Sind erregend. Auch die Köpfe der heiligen Weisen
Sind im Frühling bewegt und sie sind plötzlich Verwirrte...
Selbstlos ist der Frühling der frohe Genosse der Jugend.

Mangobäume im Waldhain von Vrindavana, mit frischen


Knospen bedeckt, sind von der wilden Umarmung begeistert
Der Madhavi-Schlingpflanzen. Er wird liebevoll spielen
Mit den Milchmädchen in des reinen Yamuna Wassern,
In dem Yamuna, welcher hier plaudert neben dem Wäldchen.

Dieses verheißungsvolle leidenschaftliche Liedchen


Hat sich perfekt durch Jayadeva manifestiert, die
Darstellung jenes heiligen Haines im lustvollen Frühling
Mit den erotischen Irrungen und Verwirrungen Radhas,
Als sie voller Angst vor der schmerzlichen Trennung von Krishna
Überfordert war. Vereint mit den Transformationen
Leidenschaftlicher Liebe erwacht der lustvolle Frühling
In Erinnerung an die Lotosfüße des Meisters.

Wind-Parfüme bläst der Wald mit Pollenversprühen


Lose aus erblühten Jasminen, den Atem der Liebe,
Jenen duftenden Atem, der peinigt die liebenden Herzen.

Töne aus dem Nest der Nachtigall, während der Paarung,


Schießen Mangopfeile, wie Honig suchen die Bienen,
Und die Düfte der geöffneten Knospen erhöhen
In den Ohren der einsamen Reisenden glühend das Fieber.

IV

Dann suchte Radha klüglich nach Krishna. Er war in der Nähe.


Er war im freudenreichen Zeitvertreibe mit Jungfraun,
Mit den schönen Milchmädchen, die ihn empfingen respektvoll.
Ein Bedarf nach sinnlichem Zeitvertreib war auf einmal
In des Meisters Herzen erwacht, als die Milchmädchen zeigten
Ihre Bereitschaft, ihn zu umarmen. Und anspielend darauf,
Sprach der Herr und Meister Krishna zu Radha, der Freundin:

Spielerische Radha, siehe, gekleidet in gelbe


Tücher und eine Girlande aus duftenden Waldblumen und mit
Sandelholzpaste beschmiert seine schlanken bläulichen Glieder,
Fühlt der Herr große Freude, da er die jungen gefangnen
Milchmädchen in dem Walde genießt. Seine Ohrringe baumeln
In dem Spiele, die Ornamente der lächelnden Wangen.
Höchst erstaunlich ist seiner Wangen Schönheit, sein Antlitz
Zeigt eine Süßigkeit mit dem Honig spielenden Lachens.

Eins der Milchmädchen fest umarmte Krishna mit heißer


Intensiver Vereinigung. Durch das Pressen der schweren
Last ihrer üppigen Brüste gegen den Busen des Meisters
Hat sie damit begonnen, Melodieen der Liebe
Mit ihm vereint zu singen in der siebenten Tonart.

Und ein weiteres Milchmädchen ist durch zitternde Blicke,


Mutwillig zitternde Blicke verführt zur tiefen Beschauung
Und zur Meditation des Lotos-Antlitzes Krishnas.
Er weckt Lust in den Herzen der jungen sinnlichen Frauen
Mit den romantischen Seitenblicken rastloser Augen,
Und sie sind gierig, den Honig seines Gesichtes zu trinken.

Und ein kurvenreiches Milchmädchen legte ihr Antlitz


An des Meisters Wange, sie flüsterte ihm ein Geheimnis
In das Ohr. Als Krishna erkannte ihre mit Liebe
Schwer beladene Absicht, erwiderte er ihre Liebe.
Und so nutzte das Milchmädchen dieser Gelegenheit Gunst, um
Sich ihren tiefsten Wunsch zu erfüllen. Mit Freude begann sie,
Seine Wange zu küssen mit lustig kribbelnden Küssen.

Und ein weiteres Milchmädchen, eifrig in Künsten der Liebe,


Sie entdeckt einen abgelegenen Ort im charmanten
Hain von Zuckerrohr an den Ufern des Yamuna-Flusses.
Umgetrieben von einer Faszination an der Kunst der
Liebe, zieht sie ihn an sich und wandelt mit Krishna von dannen.

Und der Herr lobt ein Milchmädchen, die ist trunken vom Tanzen
Und vom Rhythmus der klatschenden Hände, im Ritus der Liebe
Zu der Wundermelodie seiner göttlichen Flöte,
Kombiniert mit ihrer silbernen Armreifen Klingeln.

Krishna wird umarmt von einer seiner Geliebten,


Er küsst eine andere und woanders genießt er
Leidenschaftlich streichelnd eine andere Jungfrau.
Anderswo blickt er erwartungsvoll auf das Antlitz des Mädchens,
Einer andern Geliebten, während er kostet den Nektar
Ihres suggestiven charmanten und lieblichen Lächelns.
Irgendwo anders imitiert er ein Milchmädchen lachend.

Möge dieses gnädige schöne erstaunliche Liedchen


Jayadevas erhöhen den guten Ruhm aller Mädchen.
Dieses Lied verleiht alle Tugenden, und es beschreibt den
Blick der Geliebten Radha auf die Geheimnisse Krishnas,
Auf das Wundergeheimnis des sinnlichen Liebesspiels Krishnas.

Als nun Radha sah Krishna genießen im lustvollen Austausch


Mit den Milchmädchen allen in den heiligen Hainen
Vrindavanas, ward sie ungehalten, weil er nicht
Anerkannt hatte ihre Vorrangstellung. Sogleich ging
Sie in einen anderen Teil des heiligen Haines
Und versteckte sich dort in einer schattigen Laube,
Die vom Summen der Hummeln tönte. Sie fühlte sich elend,
Da fing sie an, das Geheimnis zu offenbaren der Freundin.

Ach, die süßen Töne von seinen verlockenden Lippen


Produzieren Melodieen, expressiv-süße.
Seine ruhlosen Augen blicken, dann schwingt er das Haupt und
Seine Ohrringe an den Wangen wehn hierhin und dorthin.
Ich muss mich immer wieder erinnern an des Gebieters
Attraktiven blauen Teint und sein herzliches Lachen
Und sein Verhalten voller Humor und lächelnder Weisheit.

Und sein Haar ist mit charmanten Federn von Pfauen


Schön geschmückt, gestreichelt vom Mondschein die längeren Haare,
Und sein Glanz ist gleich den Regenwolken, den frischen,
Und dem brillanten Regenbogen, und farbige Tücher
Schmücken seinen zarten Körper, geschaffen zur Liebe.

Er senkt sein Gesicht mit dem Wunsch, die Gesichter der Mädchen
Auf des Eros Fest zu küssen. Die zärtlichen Lippen
Krishnas sind von einer rubinroten Farbe, bezaubernd,
Wie die Knospe der Malve und wie Purpur und Scharlach.
Und der beispiellose Glanz faszinierenden Lächelns
Breitet sich über sein hübsches Antlitz wie Strahlen der Sonne.

Und sein ganzer Körper erschaudert mit Gänsehaut, wenn er


Tief umarmt die Abendtausende Milchmädchen liebend
Mit den langen Armen, so zart wie die Blätter der Blüten.
Alle Dunkelheit wird von den Strahlen der Schönheit vertrieben,
Die aus den Ornamenten auf seinen Händen und Füßen
Strahlen und aus dem lodernden Feuer des offenen Herzens.

Seine Stirn trägt ein fesselndes Stirnband. Der Glanz, unbeschreiblich


Glänzend, der Glanz besiegt die immense Schönheit des Mondes,
Scheint der ruhlose Mond inmitten der Vielzahl von Wolken,
Das hab ich in meiner Erinnerung, und wie die Mädchen
Gern durch den grausamen Krishna, der immer Schmerzen bereitet,
Wollen vernichtet werden, die Milchmädchen voller Begierde.

Und die Schönheit seiner Wangen wurde verschönert


Durch die bezaubernden Ohrringe mit den Perlen und Fischen.
Er übernimmt die Rolle des Helden, und großzügig stillt er
Und befriedigt die Herzen der Liebhaberinnen. Gekleidet
Ist er in Seide, so vertieft er die Süßigkeit, fesselt
So die besten der Jünger, Götter, Weise, Dämonen.

Ah, mein Herz wird immer erregt durch Erinnrung an Krishna.


Nach seiner Ankunft unter dem breiten Kadamba-Baum in
Voller Blüte, wartete er auf mich voller Erwartung.
Er hat völlig zerstreut meine Angst vor der schmerzlichen Trennung,
Tröstete mich mit vielen klugen und schmeichelnden Worten.
Er begeistert mich schnell mit seinen liebenden Blicken.

Jayadeva hat dieses Gedicht von den seligen Wesen


Und Personen gewidmet dem Dienst an Bhagavan Krishna.
Es beschreibt die fesselnde Schönheit der Form des Erhabnen.
Es ist die Verkörperung der Erinnerung an die
Lotosfüße des Herrn, es soll nach dem tiefen Genuss der
Ersten großen Liebesleidenschaft werden genossen.

VI

Krishna hat mich verlassen, jetzt ist er von mir gegangen


Mit den anderen Milchmädchen. Ach, ich weiß, es ist sinnlos,
Meine Liebe zum Meister auszudrücken in Worten.
Doch was soll ich tun? Mein Verlangen nach ihm ist so mächtig,
Dass ich nicht weg geh von ihm, unter keinen Umständen, niemals.
Ich will die Aufzählung seiner Qualitäten und Kräfte.
Wenn ich meinen König sehe, werd ich verrückt vor
Wilder Ekstase! Ich kann nicht böse sein, nicht aus Versehen,
Und ich fühl mich zufrieden, wenn ich sein Fehlen vergesse.
Ich verlange inbrünstig jeden Moment nach dem König.
Ich kann ihn nicht vergessen. Mein Herz will nur meinen Geliebten!

Einmal ging er des Nachts in die abgelegene Laube


Nach dem Plan, den wir heimlich verabredet hatten durch Zeichen.
Und in einer schelmischen Stimmung verbarg er im Wald sich,
Nur um meine Begierde zu beobachten, meine
Qual, ihn in seiner Abwesenheit nicht im Walde zu treffen.
Ich fing an, mich umzuschauen mit ängstlichen Augen,
Eingebettet in Angst, und zu denken: Oh, wann wird er kommen?
Dann hat mich plötzlich erfreut sein verliebtes Lachen, das süße!

Krishna ist immer großzügig, wenn es um Linderung geht der


Brennenden Hitze des Eros. Und was noch mehr ist, es werden
Meine Gedanken mich beseligen. Meine Gefühle
Werden von ihm verschönert. Und wie wird mein Wunsch und Verlangen,
Mich mit ihm zu vereinigen, denn erfüllt vom Geliebten?
Meine Busenfreundin, vereinbare eilig ein Treffen!

Als er mich so naiv und leichtgläubig fand und verlegen,


Da Verlegenheit war bei der ersten Liebesbegegnung,
Sprach er eine Reihe von freundlichen Worten, und Bitten
Voller Demut, dass abklinge meine Schüchternheit. Seine
Schmeichelnden Worte betörten mich, holdselig lächelnd
Fing ich an, mich mit ihm zu unterhalten. O Freundin,
Meine Busenfreundin, vereinbare eilig ein Treffen!

Er hat mich hingelegt auf ein Bett, ein charmantes, aus weichen
Frischen Blumen, und dann legte er sich mit mächtiger Wonne
Strahlend auf mein Herz. Ich küsste, umarmte ihn innig.
Er umarmte mich, trank immer wieder den Nektar der Lippen
Unter dem mächtigen Einfluss der leidenschaftlichen Liebe.
Freundin, er ist mir lieber noch als mein eigenes Leben.
Nimm mich mit, o Busenfreundin, ihn wieder zu treffen!

Von dem plötzlichen unerwarteten Anstieg der Wonne


Und entrückt im Genuss der leidenschaftlichen Liebe,
Wurden meine Augen müde, es sanken die Lider.
Krishnas Wangen nahmen einen Charme an und eine
Außergewöhnliche Lieblichkeit wegen der Lust dieses Bettspiels.
Schwitzend über alles zu lieben, berauschend sein Aussehn!
Krishna ist voller Liebe! O Freundin, schnell, arrangiere
Bitte für mich mit dem Herrn ein Treffen im heiligen Haine!

Wahrlich, der Herr ist gründlich vertraut mit den Lehrbüchern über
Die verschiedenen Techniken des Geschlechtsverkehrs. Damals,
Zu dem Zeitpunkt der amourösen Vereinigung mit dem
Meister, rief ich wie eine Nachtigall, dachte nur immer
An den Herrn. Mein Zopf war geöffnet, es rutschten herunter
Meine Blüten und fielen aus meinen wallenden Haaren.
Und von seinen Fingernägeln trag ich die Zeichen.
Meine Busenfreundin, vereinbare eilig ein Treffen!

Da wir das Liebesspiel genossen, die Glöckchen der Knöchel


Meiner schön geschmückten Füße erklangen von Liebe.
Ich vereinigte mich auf einmal mit Krishna, dem Meister,
Der mich fing bei den Haaren und oftmals küsste mein Antlitz.

Zwar genoss ich ihn, aber wurde allmählich erschöpft. Und


Krishnas geöffnete Lotosaugen wurden getränkt von
Süßigkeiten. Ich klammerte mich, eine Schlingpflanze, an ihn,
Er erfreute mein Herz mit seiner brennenden Liebe.
Meine Busenfreundin, vereinbare eilig ein Treffen!

Diese Verse, von Jayadeva zusammengestellt, sie


Porträtieren die Liebe des Herrn und die ängstliche Heldin
In den beschriebenen Schmerzen ihrer bangenden Trennung.
Möge dies Lied erhöhen die Gnade der gläubigen Leser.

VII

Krishna, der Feind des Bösen, erinnert sich inniger Liebe,


Der intimen Liebe, die ausgedrückt wurde von Radha,
Und erkannte, dass sie das Wesen der Hingabe war. Sein
Herz ward von der Kette der weltlichen Wünsche gefesselt,
In der Form von Radha verkörpert. Die Liebe der andern
Mädchen war nichtig, er gab Radha all seine Liebe.

Als er nach Radha vergeblich gesucht, durchbohrte der Pfeil der


Liebe ihn. Er bereute im Dickicht des Yamuna-Ufers.

Als mich Radha sah umgeben von Milchmädchen-Schönheit,


Wurde sie ungehalten und ging. Ich dachte, ich habe
Eine Straftat begangen, so wurde ich ängstlich und konnte
Aufbringen nicht den Mut, sie abzuhalten davon, dass
Sie mich verlasse. Ach! Ich nahm im Zorn von ihr Abschied.

Sie hat von der verheerenden Glut der Trennung gelitten


Lange Zeit, so kann ich nicht weissagen, wie sie wird handeln.
Was wird sie tun, was wird sie sagen? Da fern die Geliebte,
Scheinen Reichtum, Familie, Leben, Zuhause mir wertlos.

Ah, ich fühl mich, als ob ich direkt erblicke das Antlitz
Meiner Herrin Radha, die feinen Brauen der Augen
Wie gewölbte Kletterpflanzen. Ihr zorniges Antlitz
Ähnelt einer rötlichen Lotosblume, umgeben
Von den schwebenden Hummeln mit ihrem Summen und Brummen.

Wenn ich kontinuierlich realisiere die klare


Und direkte Präsenz der Geliebten, sie innig umarme
In dem Tempel des Herzens, warum beklag ich mich sinnlos
Über Radha und warum bin ich immer denn wieder
Auf der Suche nach der Geliebten von Laube zu Laube?

O du zarte Frau mit deiner Schlankheit der Taille,


Ach mir ist, als ob dein Herz voll Eifersucht wäre,
Die dein Herz verunreinigt. Aber was kann ich denn machen?
Welche Art von Demut soll ich dir opfern, Geliebte,
Deine Empörung zu zerstreuen? Ich hab keine Ahnung.

Du verfolgst mich, erscheinst und dann verschwindest du wieder.


Warum willst du mich verleugnen und unsere wilden
Leidenschaftlichen Liebesumarmungen, die wir genossen?

O du Schöne, bitte vergib mir! Ich werde nie wieder


Dich beleidigen! Bitte erlaub mir, dich wieder zu sehen!
Ach ich bin von den Schmerzen des Eros ins Schwanken geraten!

Jayadeva erscheint in der Stadt wie der Mond aus dem Meer taucht.
Demütig hat er ausgedrückt Krishnas tiefe Gefühle
Und hat die Emotionen in diesem Liede gesammelt.

Der Geliebten gewölbte Stirn ist der Bogen des Eros,


Ihre blitzenden Blicke sind die Pfeile des Eros,
Und ihr Ohrläppchen ist die Sehne des Bogens des Eros.
Warum sind die Waffen bewacht? Die Göttin der Liebe
Triumphiert! Sie hat die Welt schon längst überwunden!

Sie blickt Pfeile der Stirn und hat den Bogen verborgen,
Der nur Schmerzen verursacht in meinem sterblichen Kerne.
Ihre schweren schwarzen Zöpfe waren gebunden,
Ach die Mähne kann pervers mich peitschen zu Tode!
Ihre roten Beeren-Lippen spitzt die Geliebte,
So kann sie ausbreiten mir eines wilden Deliriums Taumel!
Sie spielt Verwüstung mit meinem Leben! Ich gehe zugrunde!

Ihre freudigen Reaktionen auf meine Berührung


Und das Zittern der flüssigen Augenbewegungen schimmernd
Und der Duft aus ihrem Lotosmunde, ein süßer
Strom von Worten, Nektar aus ihren Lippen, den roten,
Alles war präsent, selbst wenn die sinnlichen Dinge
Lang schon verschwunden waren. Durch ihr Denken mein Denken
Tief versank in Trance, durch die Wunde ihrer Entfernung.

Krishna war durch ekstatische Emotionen gezwungen,


Eine Winkelstellung einzunehmen, gebogen
An drei Stellen zu sein. Seine Krone und Ohrringe waren
Von der Art, wie er seinen Hals neigt, zur Seite geschwungen.
Als er in der Mitte von Myriaden von Mädchen
Lag, hat er sie inspiriert, zu meditieren die Töne
Seiner Flöte, während er ansah das reizende süße
Antlitz der Herrin Radha, an ihr zu erblicken die Liebe,
Die sie für ihn hatte, die übermäßige Liebe!
Pfeile der Seitenblicke Krishnas verleihen uns Gnade.

VIII

An dem Ufer des Yamuna, in dem Wald dichter Pflanzen,


Wo der Herr lag in Liebe, sprach die Freundin der Radha:

Krishna! Radha ist in intensivestem Leiden


Wegen der Trennung von dir. Sie hat so schreckliche Ängste
Vor dem unaufhörlichen Regen von Pfeilen des Eros,
Dass sie zum Yoga griff zur Befreiung vom Feuer der Qualen.
Sie hat bedingungslos kapituliert vor dir, o Gebieter,
Und jetzt ist sie vollkommen in dich eingetaucht durch die
Praxis der Meditation. In deiner Abwesenheit fühlt
Sie sich brennend wie die brennenden Strahlen des Mondes.
Brisen mit Sandelholzdüften erhöhen die Schmerzen der Trennung.

Unaufhörlich auf ihr Herz fallen Pfeile des Eros.


Da du dich hier aufhältst, mach einen mystischen Schild und
Schütze von Herzen die Bedrohte mit Blüten voll Tropfen.

Krishna! Radha macht ein herrlichen Blumenbett, passend


Ist des für deinen Genuss, doch scheint aus Pfeilen des Eros
Dieses Bett gemacht. Und sie übt auch strenge Askese
In der Form des Gelübdes, auf einem Lager von Pfeilen,
In der Hoffnung auf die Erreichung deiner Umarmung,
Lehnt sie voll Sehnsucht sich zurück auf dem Lager des Bettes.

Und sie hebt ihr sublimes Lotusgesicht, das getrübt ist


Von den Tränen, wie Nektar tropft der Mond der Eklipse.

O Herr Krishna, an einem abgelegenen Ort ist


Radha und malt deinen faszinierenden Körper mit Moschus.
Da stehst du mit Mangoblütenpfeilen in Händen,
Und sie neigt sich vor deinem Bilde und betet dich an, Herr.

Krishna! Radha fleht immer wieder: Lieber Herr Krishna!


Krishna, ich freu mich, vor deine Lotosfüße zu fallen.
Wenn du mir gleichgültig wirst, fühlt sich der Mond nicht mehr süß an,
Sondern strömt auf meinen Körper wie Regen von Feuer.

Herrin Radha ist vollkommen in Kontemplation des


Meisters aufgegangen. Sie denkt, du stündest vor ihren
Augen. Manchmal klagt sie in der schmerzlichen Trennung,
Manchmal drückt sie aus den Freudengesang ihres Jubels,
Manchmal weint sie und manchmal verlassen sie alle die Leiden,
Wenn sie visionär dich umschlingt mit liebenden Armen.

Dieses Lied von Jayadeva, die Worte der Freundin


Radhas nennend, soll man singen im Tempel des Herzens.
Denn der Freundin Beschreibung von Radhas Schmerzen der Liebe
In der Trennung vom Herrn, sind würdig, gesungen zu werden.

IX

Krishna! Meine Busenfreundin Radha verhält sich


Wie ein Reh. Sie behält ihren heimlichen Wohnsitz im Walde,
Ihre Freunde sind wie Jäger auf Jagd mit dem Netze.
Und die Flammen des brennenden Waldbrands im weiblichen Körper
Werden durch ihre eigenen Seufzer der Schmerzen verstärkt nur.
Ach, ach! Eros ist geworden der Tod, unser Bruder,
Eros verkleidet als Panter, der da jagt die Gazelle.

Wie wird Radha in der Trennung von Krishna so mager,


Dass der charmante Kranz der Kette wird eine Belastung.
Radha leidet Qualen in der Trennung von Krishna!

Krishna, in der Trennung von dir sieht Radha in jener


Sandelholzpaste ihres Körpers nur Gift für sich selber.

Sturmwind von Seufzern fühlt sie wie Feuer der brennenden Liebe!

Ihre Lotosaugen blicken in jegliche Richtung


Und verstreuen den Regen der Tränen wie strömendes Wasser,
Wie von ihren Stielen getrennt gesprenkelte Blüten.

Wenn sie auch ein Bett aus frischen Blüten sieht vor sich,
Scheint ihr in ihrer Verwirrung, es sei ein loderndes Feuer.

Ihre glühende Lotoshand presst ihre glühende Wange,


Die der Schönheit des neulich aufgestiegenen Mondes
In der Himmelsdämmerung ähnelt. Sie sitzt ganz alleine,
Einsam sitzt sie, voll Trauer, am abgelegenen Orte.

Ja, es scheint, dass Radha abgeschlossen ihr Leben.


In der Trennung von Krishna singt sie kontinuierlich
Leidenschaftlich deinen Namen, o Herr und Gebieter,
Herr, o Herr, mit dem einzigen Wunsch, dich zuletzt zu erreichen.

Möge dieses Lied Glück schenken den Gläubigen, welche


Voller Hingabe liegen zu den Füßen des Meisters.

Ich werde hier bleiben, geh du, Radha beschwichtige zärtlich


Du mit meinen Worten und bring sie zu mir, befahl mir
Krishna, mein Herr. Ich ging als ihre treuherzige Freundin,
Seine Worte vor Radha zu wiederholen als Echo.

O meine Freundin Radha, die Sandelholz-Malaya-Brise


Driftet langsam vorüber, um alle in Stimmungen sanfter
Liebe einzutauchen. Es öffnen sich Sorten von Blumen,
Reißen die Herzen der einsamen Liebhaber auf in den Schmerzen.
Ach in diesen provokativen Zeiten des Frühlings
Leidet Krishna in der Trennung von dir, o Geliebte.

Mondschein versengt ihn, ihm droht der Tod, der finstere Bruder,
Und sein Herz ist von Blüten durchbohrt, die fallen herunter
Von den Bäumen wie Pfeile des Eros. Es schmerzt ihn die Trennung.

Krishna hält sich die Ohren zu mit den bläulichen Händen,


Da er hört das Summen der Hummeln. Allnächtlich erwartet
Er, dass er dich erreicht, doch wird er enttäuscht von dem Leben.
Seine Schwäche ist groß und doch erträgt er die Trennung.

Er verließ seine eigne charmante Bettkammer in dem


Lichten Palast, um sich aufzuhalten im finsteren Walde.
Statt bequem zu Hause zu leben, durchstreift er die Erde,
Immer wieder rufend den Namen: Radha, oh Radha!

Dieses Lied ist voll von Krishnas Angst in der Trennung.


Als Ergebnis der Frömmigkeit wurden die Verse gesungen,
Möge es schenken denen, die es fromm rezitieren,
Seliges Eintauchen in die schmerzlichen Spiele der Trennung,
Krishna sei manifest in euren liebenden Herzen.

XI

Krishna erwartet dich noch in der Liebe heiligem Dickicht,


Wo ihr perfektioniert die Liebe in Einheit zusammen.
Krishna meditiert über Radha, ohne zu schlummern,
Murmelt eine Reihe von magischen Liebesgebeten.

Krishna ist geschmückt mit einem Kranze von Blumen,


Seine Form ist schillernd, der faszinierend gekleidet,
Ganz wie der Gott der sinnlichen Liebe. Lass ihn nur warten,
Radha, doch folge dem Meister deines liebenden Herzens.

Krishna wartet zur Zeit in einer Waldlaube Dickicht


An dem sanften Malaya-windigen Ufer des Flusses
Yamuna. Krishna wartet auf dich, o Radha, Geliebte.

Radha, er bläst die Flöte zärtlich, als ob er dich rufe.


Er hält sich für glücklich, von dem fruchtbaren Samen,
Der zuerst deinen Körper betastet, betastet zu werden.
Als der Samen zu ihm mit der süßen Brise gekommen,
Da empfing er den Samen mit größter Ehre und Achtung.

Und als Krishna wieder Freude machte das Bett, da


Sah er viele Visionen im Geiste. So landet ein Vogel
Oben auf einem Baum, da rauschen die duftenden Blüten
Und sie machen ein leises Geräusch von zärtlichem Rauschen.
Krishna blickt mit erschrockenen Augen voraus auf die Straße
Deiner ersehnten und erwarteten Wiederkunft, Radha.

Auf, o Freundin, beweg dich in Richtung des heiligen Dickichts.


Zieh deine Knöchelglöckchen an, sie klingen im Spiele
Wie Verräterinnen. Hüll dich ins meerblaue Kleidchen.

Radha, dein Kranz fällt auf Krishnas Busen, verziert ist der Busen
Krishnas mit einer Kette von Edelsteinen, gleich Blitzen
Aus dem dunklen Gewölk. Und trink! Dich berausche die Liebe!
O liebreizende Freundin, genieße die Lüste der Liebe!

Lotosäugige Radha, lockere leicht deine Locken,


Trinke die Leidenschaften der Liebe, die Wonnen der Wollust!
Sei mit deinem Geliebten eins in Genuss und Erfüllung,
In dem Bett aus frisch gekeimten Blättern befriedigt!

Jetzt ist der Herr Herr voll Stolz. Die Nacht ist vorüber.
Nimm meinen Rat an, geh ohne weitre Verzögerung, Freundin,
Und erfülle die Wünsche des Herrn, die Begierden des Meisters.

Krishna ist üppig, grundlos barmherzig, außergewöhnlich


Lieblich, tugendhaft und geschmückt mit göttlichen Ehren.
Bringe ihm Ehrerbietungen dar mit freudigem Herzen
Durch das Rezitieren dieser heiligen Hymne
Jayadevas, dem Komponisten der süßesten Dichtung,
Der als Dichter ist Diener des Herrn und Freund des Erhabnen.

XII

Radha saß in einer heimlichen Laube von blühenden Reben.


Als die Freundin sah Radha gehen machtlos zu Krishna,
Trotz ihres Seins inbrünstig begierig auf seine Umarmung,
Da beschrieb die Freundin den Zustand der leidenden Radha.

Herr, du bist ihr einziger Zufluchtsort. Radha, die Herrin,


Ist versunken in die Tiefen verzweifelten Elends,
In die Agonie! In allen Richtungen sieht sie
Und im Kern ihres Herzens dich, Herr, der du geschickt bist,
Lüstern zu trinken den lieblichen Nektar der Lippen der Freundin.

Rasch, in der Eile, dich zu treffen, stolpert die Freundin


Schon nach wenigen Schritten und fällt hin auf die Erde.

Sie zieht Armreifen an und Schärpen, Armbänder, Ringe,


Halsketten, anderen Schmuck aus weißen Fasern des Lotos
Und aus frisch gekeimten Blättern. Nur noch die Hoffnung
Lässt sie leben, wieder zu leben mit dem Geliebten.

Krishna, ihr Geist ist eins mit dir. In der Vorstellung: Ich bin
Krishna – identifiziert sie sich mit ihrem Geliebten
Und sie staunt dich an in all deiner göttlichen Schönheit.

Warum kommt der Herr nicht schnell, die Freundin zu treffen?


Unaufhörlich fragt dies voll Sehnsucht Radha die Freundin.

In der dichten Dunkelheit wird sie umarmt von der Wolke


Und sie sagt in der Wolke Umarmung: Der Herr ist gekommen!

Als nun Radha zum äußern Bewusstsein zurückgekehrt war und


Sah, dass immer noch nicht angekommen der Meister,
Da verlor sie die Scheu und begann voll Kummer zu weinen.

Möge dies Lied des Dichters wecken reichlichen Jubel


In den Herzen derer, die Experten genossner
Leidenschaften der Liebe sind und Wonnen der Wollust!

XIII

Als die Nacht kam, erschien auf dem Mond ein Krater von Flecken,
Und der Mond schien schuldig mit Beleuchtung der Tiefen
Vrinadans mit silbrigen Mondesstrahlen zu prunken.
Ja, der Mond erschien wie ein Fleck von Sandelholz-Pulver
Auf dem unbefleckten schönen Antlitz des Himmels.

Während der Mond schien rosig und Krishna ging in der Ferne,
Schrie in Einsamkeit Radha, in Schmerzen schluchzenden Weinens.

Meine Jugend und makellose Schönheit vergeblich,


Weil der Herr nicht kommt in den Wald zur versprochenen Stunde.
Ich bin von all meinen sterblichen Freunden betrogen, belogen,
Ach, an wen kann ich mich jetzt noch wenden im Elend?

Dass gerade der Mann, wegen dem ich das Dickicht des Waldes
Hier durchwandre in dichter Nacht meiner einsamen Seele,
Mir das Herz durchbohrt mit den feurigen Pfeilen der Liebe!
Ach, an wen kann ich mich jetzt noch wenden im Elend?

Sinnlos ist es, sinnlos, den Körper noch aufrecht zu halten.


Wär ich lieber doch tot! Dies Dasein ist sinnlos, ganz sinnlos!
Wie soll ich ertragen die seelischen Schmerzen der Trennung?

Oh wie unglücklich ist mein Dasein hier doch auf Erden!


Diese außergewöhnlich süße Frühlingsnacht macht mich
Krank vor Schmerzen der Einsamkeit! In den Zeiten wie diesen
Ist es sicher, dass irgendwo einige leidenschafts-heiße
Junge Mädchen erleben die seligsten Gnaden des Meisters,
Wenn sie die Frucht ihrer frommen Aktivitäten genießen.

Jede Spange und Schmuck, den ich trage, verursacht mir Schmerzen,
Da ich trage das schmerzliche Feuer der Flucht des Geliebten.

Diese Girlande aus Blumen des Waldes auf meinen gewölbten


Brüsten fügen mir Schmerzen zu, Schmerzen schrecklicher Schläge,
Wie von Pfeilen des Eros ist mein Körper durchstochen,
Doch mein Körper ist zarter als die zärtlichste Blüte.

Furchtlos sitz ich und warte auf Krishna, erwart den Geliebten,
Warte in diesem formidablen Zuckerrohr-Walde.
Aber wie erstaunlich ists, dass der Herr mich vergessen!

Da die Qualitäten einer jungen und schönen


Frau, Expertin in jeder Liebeskunst, immer im Herzen
Eines Mannes strahlen, kann in ähnlicher Weise
Diese Hymne die Gnade erwecken in gläubigen Herzen,
Diese Hymne des Dichters zu den Füßen des Meisters.

Krishna, mein Herr, ist mir lieber als mein eigenes Leben!
Warum ist er nicht mit dem ersehnten Weinberg gekommen
Zu den blühenden Reben? Welch ein Mysterium ist das?
Hat er etwa ein Rendezvous mit anderen Mädchen?
Hat er die vereinbarte Zeit verbracht mit den Freunden?
Zog er umher und fand nicht den Ort hier des schrecklichen Dunkels?
Ist er geschwächt von den Gefühlen der schmerzlichen Trennung,
Dass er keinen einzigen Schritt mehr gehen kann? Weh mir!

AN DIE DREIMAL WUNDERBARE MUTTER

Lass uns spazieren gehn, o Geist, in einem Traum,


Zu Kali gehen wir, der goldnen Wünsche Baum.
Darunter sammeln wir die Früchte neuen Lebens,
Und meine beiden Fraun dort such ich nicht vergebens,
Die Gattin Apathie, die Gattin Weltlichkeit.
Die Gattin Apathie zu kommen ist bereit,
Sie kommt mit mir zum Baum voll goldner Wünsche Klarheit.
Und mit ihr kommt der Sohn, Herr Demut, zu der Wahrheit.

Wann lernst zu liegen du, o Geist der Ewigkeit,


Wann lernst zu liegen du im Haus der Seligkeit?
Da herrscht die Sauberkeit, der Ruhm auf allen Seiten.
Erst wenn den Weg ich fand, den schmalen, nicht den breiten,
Zufrieden mache ich die beiden Fraun enorm,
Dann werde schauen ich der Großen Mutter Form!

Und Ignoranz und Ich sind Mutter mir und Vater,


Ich banne sie sofort aus meinem Welttheater.
Und will Enttäuschung mich verlocken in ihr Loch,
Dann mannhaft an dem Pfahl des Dulders steh ich doch!
Gefühllos bind ich an das Laster und die Tugend,
Das wilde Zicken-Paar in Rebellion der Jugend,
Und rebellieren sie, behaupt ich meinen Wert
Und töt die Rebellion mit meiner Weisheit Schwert!

Die Frucht der Weltlichkeit, die meine erste Gattin,


Die Kinderlein entfern im Namen ich der Göttin,
Und wenn die Kinderlein nicht wollen hören mehr,
Ertränk die Kinder ich in meiner Weisheit Meer!
Denn Mayer predigt so: Ich tu auch, was ich sage,
Bericht erstatten will ich und des Lebens Klage
Dem König sag ich an, der herrscht im Totenreich,
Der ist zufrieden gleich und nennt mich Liebling gleich.

Wer ist die eine starke Krieger-Frau?


Wie schrecklich tönt ihr Kriegsschrei, hör und schau,
Auf dieses Universums Schlachtfeld reichlich!
O weibliches Prinzip, ganz unvergleichlich!
Betrachte ihre ewige Natur,
Die Leidenschaft besitzt der Kreatur,
Die löst sich voller Freude auf wie Tau.
Wie unzugänglich ist die Weisheits-Frau!
Des weichen süßen Leibs Lebendigkeit
Erfordert sehende Aufmerksamkeit.
Sie leuchtet an des Himmels Heiligtume
Wie eine leuchtend blaue Lotosblume.

Des Wissens Auge strahlt auf ihrer Stirn,


Der Mond so leuchtet überm Gletscherfirn,
Ihr Mondenschein verschlingt noch selbst die Sonne.
Geheimnisvolle Göttin, meine Wonne,
Sie ist ja ewig siebzehn Jahre jung!
O nackige Brillanz – Begeisterung,
O transparenter Einblick offenbar!
Kaskadenflut von seidenschwarzem Haar,
Die Haare strömen über ihren Rücken,
Vor Last der Brüste muss die Frau sich bücken,
Die Haare tanzen, fallen zu den Füßen.
Perfekte Weisheits-Frau, ich will sie grüßen,
Genau weiß sie, wie Krieg zu führen ist,
Schatzkammer, die der Gaben nie vermisst,
Schatzkammer sie von jeder Exzellenz,
Durch ihre Gnade kommt der Menschheit Lenz!

Mit unerschütterlicher Sicherheit


Der Dichter preist die Frau der Ewigkeit.
Wer lebt bewusst in Gegenwart der leisen
Gebieterin, Frau Weisheit, der Allweisen,
Erobert sich den Tod im Trommelschlag:
Wer Mama ruft an seinem Todestag!

Ich trinke keinen ordinären Wein,


Der Wein des Himmels will getrunken sein,
Der Wein der ewigen Glückseligkeit!
Ich singe meiner Mutter benedeit,
Ich singe meiner Mutter Kali Namen,
Berauschend ist die Schönste aller Damen,
Ich bin berauscht von dieser Turteltaube,
Dass ich betrunken bin, die Menschheit glaube.
Der Meister gibt die Trauben für den Wein,
Und meine Sehnsucht soll die Gärung sein.
Die Weisheit ist die Kellnerin des Weines,
Durch ihre Arbeit wird das Trinken meines.
Nur nicht nach leeren Luftgespinsten hasche,
Den Wein ich trinke aus des Mantra Flasche,
Das Mantra murmelt stets der Mutter Namen,
Grüßt hundertfach die Schönste aller Damen.
Trink diesen Wein der Weisheit, predigt Mayer,
Das Leben wird dir dann zur Hochzeitsfeier.

Was könnte ich im Weltall fürchten, wisst,


Da meine Mutter Matriarchin ist!
Ich lebe mit vollkommner Leichtigkeit
Auf ihrem Land, in freier Seligkeit.
Ich bin ihr Mieter, meine Herrin sie,
Und ich bin frei von aller Hierarchie.

Die Miete ist umsonst für diesen Tempel,


Die mystische Union, das ist sein Stempel,
Sein Wert wird nicht geschätzt vom Menschengeist.
Auch wird er nicht verkauft, und wie es heißt,
Er ist kein Eigentum und kein Besitz.
Der Manager der Mutter in dem Sitz
Ist Gott, der transzendiert die Konzeption
Und transzendiert auch jede Transaktion.
Und hier ist keine Ungerechtigkeit
Und keine Trennung, Trennung, die entzweit.
Die Mutter fordert keine hohe Steuer
Von religiöser Pflicht und Opferfeuer.
Verwalten muss ich nur die stille Wohnung,
Die Kali mir geschenkt aus großer Schonung.

Voll Wahnsinn sind die wilden Dichter-Freier


Geboren von der Mutter mit dem Schleier.
Nach einem Wunsch allein die Freier laufen:
Den goldnen Schatz im Paradies zu kaufen!
Und diesen grenzenlosen Schatz der Liebe
Sie schenken allen aus dem tiefsten Triebe.

5
So lieb sie, Geist! Du fährst in aller Not
Auf weiten Meeren von Geburt und Tod.

Die Steuer muss man auf dem Markt bezahlen,


Doch Reichtum und Familie wird nicht allen.
Hast du denn die Vergangenheit vergessen?
Wo warst du? Woher kommst du? Unermessen
Und tief verborgen ist des Lebens Sinn.
Wes Geistes Kind bist du? Wo gehst du hin?

Du trägst ja nichts als das Kostüm der Welt.


Die Zauberin in ihrem Himmelszelt
Ist eine Illusion, ein Tanz, o Fürst,
Ein Tanz, den du mit Kali tanzen wirst.
Du sitzt auf ihrem Mutterschoße süß
Und deine Seele trauert im Verließ.

Und Ichsucht, Lust und Hass, Anhänglichkeit


An leere Dinge in der Sterblichkeit,
Was sammelst du denn diese Aktien gleich,
So sag mir das, o Mensch, in deinem Reich?

Was du getan, dich kann man doch nicht retten.


Vorbei der Tag, du musst in Nacht dich betten.
Auf der Juwelen-Insel ein und aus
Geht Shiva, und er sitzt in Shivas Haus.
Betrachte stets das Deine. Mayer predigt:
Der Mutter Name uns von Schuld entledigt.
So wiederhol ihn ohne Unterlass,
Sei deine Zunge stets vom Nektar nass.

Oh Mama, du bist in mir die Gestalt!


Wer sagt zu mir: O Mayer, Abstand halt?
Du bist ein hartes Mädchen, Iluusion,
Hast viele Kleider, wie ich schaute schon.
Verschiedene Methoden gibts zu beten,
Die Meister von den sieben Formen reden.
Erkennt dann jemand in der rechten Meinung,
Dass eins sie sind in mystischer Vereinung,
Dann gibt es kein Entkommen aus der Klarheit.
Und die Erkenntnis absoluter Wahrheit
Verführt mich nicht zum Dienst an Truggestalten.
Du musst mich immer fest in Armen halten,
Und musst du niesen, musst du dich nicht schämen,
Und schäm dich nicht, die Last mir abzunehmen.

Und wenn erkennt der Mann den Wert des Goldes,


Erscheint ihm dann noch Glas als etwas Holdes?
Drum Mayer sagt: Mein Herz ist makellos
Wie eine Lotosblume fleckenlos.
Ich schaue dich, o Göttin mein im Glanze,
Mir geistige Beherrscherin. Nun tanze!

Du mögest über Kali meditieren.


Dann sollst du dich nicht sorgen, dich nicht zieren.
Vorbei die Nacht des Wahns, des Wehs, der Sorgen.
Gekommen ist bereits der neue Morgen.
Die Sonne steigt, das dichte Netz zerriss,
Das dichte Spinnennetz der Finsternis.
Die Lotosblume blüht dank Shivas Schopf,
Die Lotosblüte blüht auf meinem Kopf.
Staub in die Augen streuen Veden-Strophen,
Die Augen machen blind die Philosophen.
Planeten nicht erkennen deine Ziele,
Drum unterbreche nicht den Spaß der Spiele.
Der Lehrer spricht zum Schüler nicht zur Zeit
Auf diesem Markte der Glückseligkeit.
Schauspieler hast du, hast auch das Theater,
Du hast der Wahrheit Drama auch, o Vater,
Doch wer erkennen kann des Dramas Wahrheit?
Ein starker Jünger kennt des Wesens Klarheit.
Spricht Mayer: Fort ist meine Illusion!
Und wer kann bündeln Feuerflammen schon?

Neun Monde altes Kind bin ich, o Mutter!


Ich bang nicht mehr vor deinen Augen, Mutter!
Dein Lotosfuß ist Reichtum mir und Lust,
Der Fuß, den Shiva hält an seiner Brust.
Als ich mein Erbe suchte, fand ich nur
Entschuldigung, Verzögrung auf der Spur.
Nun hab ich einen Schenkungsbrief im Herzen
Von deinem Gatten Shiva, Gott der Schmerzen.
Ich werde dich verklagen, wenn ich muss,
Und ich gewinn den Streit mit einem Kuss.

Stellst du dich gegen mich, dann nimm es hin,


Was ich für einer Mutter Sprößling bin.
Kampf zwischen Sohn und Mutter? Diese Leier
Ist alt! Was ist das für ein Sport, fragt Mayer.
Ich hör nicht auf, o Mutter, dich zu quälen,
Bis du zur Brust nimmst meine beiden Seelen!
9

Die Trauer schmerzlich mir betrübt mein Herz,


O große Mutter, das ist auch dein Schmerz.
Obwohl ich wach bin, und ich bin allein,
Es soll ein Dieb in meinem Hause sein.
Ich hab gelobt, dich immer anzubeten,
Doch kommt die Zeit zu heiligen Gebeten,
Dann wird von dir mein Dankgebet vermisst.
Doch weiß ich, Mutter, das ist deine List.

Da du mir nichts gegeben, Licht des Lichts,


Drum du empfängst als Dankesgabe nichts.
Bin ich denn schuldig, Mutter, du mein Leben?
Doch hättest du mir deine Huld gegeben,
So würdest du auch bald mein Danke haben.
Ich gebe dir aus deinen eignen Gaben.
Denn Ruhm und Schmach und bitter oder süß,
Ist alles dein, sind deine Gaben dies.
Die Welt dein Spiel, o Frau im Himmelszeit,
Warum denn aber du zerreißt die Welt?

So predigt Mayer, der die Mutter preist:


O große Mutter, du gabst mir den Geist,
Mit weisem Augenzwinkern deiner Augen
Du lehrtest mich, ich solle tüchtig taugen,
Ich soll der Welt entfliehn gen Himmelszelt
Und doch genießen diese schöne Welt.
So geh ich durch die Schöpfung ohne Glück,
Als säh mich jemand an mit bösem Blick,
Geh unter Bittern als der Süße, Klare,
Geh unter den Getäuschten als der Wahre.

10

O Tod, geh fort! Was soll ich dich empfangen?


Ich nahm die große Mutter ja gefangen.
Ich tat mit ihren Lotosfüßen scherzen
Und sperrte sie dann ein in meinem Herzen.
Entfaltet meines Herzens Blume, Diva,
Fixiert ist meine Wissenschaft auf Shiva,
Mein Herz vermählt der Kundalini-Schlange,
Nein, sie entkommt mir nicht, der ich sie fange!
Die Priester dich bewachen auf der Wacht,
Zum Wächter hab ich mein Gesicht gemacht.
Vom schicksalhaften Fieber bin benommen
Und hab der Seele Medizin genommen,
Die Pille für die Krankheit, voller Wehmut.
O Tod, ich lehre deinen Stolz die Demut,
Ich bin bereit, die Reise zu beginnen,
Spricht Mayer, und ich ruf mit allen Sinnen
Zur großen Mutter, die vorm Tod mich rettet,
An ihrer großen Mutterbrust mich bettet!

11

O Mutter, Wahrheit voller Sympathie,


Kennst du das wilde Mädchen der Magie?

Das ist ein wildes Mädchen irren Blicks,


Zum Wahnsinn treibt sie mich mit ihren Tricks!

Kennt keiner keinen, wo wir alle wohnen,


In diesem Jammertal der Illusionen!

Die Tricks sind listig, alles zu verdrehen,


Wir handeln nur mit dem, was wir auch sehen.

Und was das Weh betrifft in meinem Städtchen -


Ist alles einzig wegen diesem Mädchen!

Wer weiß denn wohl bei aller ihrer List,


Wer sie im Abgrund ihrer Seele ist?

Spricht Mayer: Wenn du dich entscheidest, Lieber,


Geweiht zu sein, dann geht dies Weh vorüber.

12

Nun weiter kann mir nützen nichts der Ganges!


Der Mutter liegt zu Füßen ja der Ganges!
Ich bade in der See der Seligkeit!
Ich meditier im Herzen Ewigkeit.
Der Mutter Füße – Blumen aller Sorten,
Darunter liegt der Kreis von Wallfahrtsorten.
Durch ihren Namen wird die Schuld gebannt
Wie Wolle wird von Feuersglut verbrannt.
Ob Männer ohne Köpfe Kopfschmerz haben?
Sie denken, Schuld entsühnen ihre Gaben
Und so entsühnen sie der Väter Sünde?
Wer meditiert die Mutter aller Gründe
Und dennoch geht zum Ganges, ist zum Lachen!
Der Tod wird uns erlösen, selig machen!
Durch Ganzhingabe neues Leben tagt!
O Geist! Die Allerlösung ist die Magd!
Nirwana aber wird mir immer blasser,
Wo Wasser ewig mischt sich mit dem Wasser.
Zu werden Zucker, ist nicht wünschenswert,
Ob auch der Knabe Zucker stets begehrt.

So freu dich, predigt Mayer, an der Kraft


Der Gnadenmutter voller Leidenschaft
Und denke oft an ihr zerzaustes Haar
Und bring der großen Mutter Gaben dar!

13

Für diesmal hab ich gründlich es verstanden,


Von einem Weisen hab in diesen Landen
Gelernt ich das Mysterium des Frommen,
Von einem Mann, aus fernem Land gekommen,
Da gibt es keine Nacht und Seelenleiden.
Ich kann nicht Tag und Nacht mehr unterscheiden,
Das Ritual, die Übungen der Orden,
Sind leer und wertlos nun für mich geworden.

Zerbrochen ist mein Schlaf und aller Kummer.


Wie kann ich schlummern noch den tiefen Schlummer?
Schlaflosigkeit und Yoga hält mich wach.
O Mutter, gib den Yoga-Schlaf mir, ach,
Geschlafen hab ich meinen Schlaf im Kult
Der großen Mutter, ewig eingelullt.

Und Mayer spricht: Mein Haupt sinkt auf die Brust,


Ich ehre seelischer Befreiung Lust,
So wisse das Geheimnis ohne Spott:
Die Mutter eins ist mit dem höchsten Gott.
Ich hab verworfen, rein gleich einem Kinde,
Verwarf für immer Heiligkeit und Sünde.

14

Ich sagte: Schlaft ihr nicht, ihr meine Seelen?


Jetzt habt ihr Zeit und könnt euch Weisheit stehlen!

Mein Schwert, das ist der Name unsrer Mutter,


Mein Schild, das ist der Name unsrer Mutter.

Kann Tod mich überwinden? Hört und schaut:


Das Horn tönt unsrer Mutter Namen laut.

Du singe: Mutter, Mutter, wie es frommt,


Bis früh die junge Morgenröte kommt.

Sie rettet dich aus diesem Zeitgeist-Orden!


Wie viele Sünder sind gerettet worden!

Ist Mayer, Narrenschellen an dem Helm,


Denn so unrettbar wie ein Tor und Schelm?
15

Sag, Bruder, was geschieht nach unserm Sterben?


Darüber werden streiten unsre Erben.
Die einen sagen, du wirst dann ein Geist,
Die andern, dass man Gott im Himmel preist,
Du bist bei Gott im seligen Gewimmel,
Die Veden sagen, du wirst selbst ein Himmel,
Der spiegelt sich in einer Scherbe Glas,
Zerbrochen wurde von dem Schicksal das.

Ist aber Sünde dir und Tugend nichts,


Du endest in dem absoluten Nichts.
Die Elemente mischten sich im Leibe,
Dass alles sterbend auseinander treibe.

Doch Mayer sagt: Dein Ende, lieber Bruder,


Wird wie dein Anfang sein: der Schoß der Mutter,
Dann fließt die Seele dir dahin im Nichts,
Wie Tau im Meer des absoluten Lichts.

16

Ich habe heute dich verzehrt vollkommen,


Der ich bin unterm bösen Stern gekommen,
Wer so geboren wird, so sagt man, frisst
Die eigne Mutter, die ihm Speise ist.
Du musst mich fressen, Mutter, immerzu!
Sonst, Mutter, fress ich dich! Ich oder du!

Die Hände ich beschmier mit schwarzer Asche,


Das Antlitz ich beschmier mit schwarzer Asche,
Den Körper ich beschmier mit schwarzer Asche,
Den Tod selbst ich beschmier mit schwarzer Asche!

Und fress ich dich, du Göttin aller Frauen,


Sag, werde ich die Mutter gut verdauen?
Ich pflanze dich in meines Herzens Land
Und bringe Opfer dir mit dem Verstand.
Man sagt, wenn ich die Mutter fressen werde,
Fress ich den Gott von Himmel und von Erde.
Ich fürchte mich vor seinem Zorne nicht.
Ich preise meiner Mutter Angesicht.
Ich fress die Mutter wie das Fleisch von Tieren,
Sonst würd ich meine Seligkeit verlieren!

17

Wer kann in dieser Welt verstehen


Und unsre Mutter deutlich sehen?
Der Philosoph lässts lieber bleiben,
Der Mutter Wahrheit zu beschreiben.
Sie ist das innere Bewusstsein
Des Weisen, sie will seine Lust sein
Am reinen Denken und Erkennen.
Wir können sie das Leben nennen
Im Innern aller Kreatur,
Sie ist die Seele der Natur.
In ihrem Schoß der Makrokosmos,
In ihrem Schoß der Mikrokosmos,
Sie sind im Schoß, der ewig-weiblich.
Doch bleibt die Mutter unbeschreiblich.

Der Yogi möchte sie erzielen


Im Nervenzentrum, im subtilen,
Wo sie ergötzt sich an der Lust
Der Wildnis voller Lotos-Blust
Im unberührten Menschenleibe,
Dort eint sie sich gleich einem Weibe
Mit ihrem göttlichen Gemahl,
Dem weißen Schwan, dem Ideal.

Wenn je ein Narr sie deutlich macht,


Der Dichter dieses Liedes lacht!
Schwimmst du denn, kraftvoll nur im Wahn,
Durch uferlosen Ozean?
Der Knabe will sich doch versteifen,
Den Mond am Firmament zu greifen.

18

Wer ist die göttergleiche Frau,


Die steht auf Gottes Gliederbau?
Verschwunden ist der Göttin Scham,
Sie spielt mit ihrem Bräutigam,
Sie neigt sich sexuell dem Gast,
Das Gotthaupt an der Spitze fasst.
Erfüllt wird sie von seinen Gluten
Und Wonnen heiß sie überfluten,
Sie neigt das Haupt, die Wimpern fächeln,
Die Lippen lassen sehn ein Lächeln,
Die Liebe wurde in ihr Leib!
Die Liebe ist ein Götterweib!
Und wenn sich Gott und Göttin einen,
Die Ströme rauschen dann, die reinen,
Frau Weisheit kommt dann voll der Gnaden,
Um nackt im Gangesstrom zu baden.
Und so erlangst du dein Verdienst,
Wenn heilig du der Herrin dienst.
Der Neumond folgt dem Vollmondhaus
Und Wasser löscht das Feuer aus.
Und dieses lehrt der Dichter Mayer,
Dass Brahman ist der Maya Schleier!
Die Mutter schau mit reinem Herzen,
Dann schwinden Schulden dir und Schmerzen!

19

Unsicheren Verstandes Lust sein


Wird aufwärts strebendes Bewusstsein.
Sei du der Göttin starker Krieger,
Der zieht mit schöner Macht als Sieger
Durch jede Landschaft seines Leibes.

Der Göttin Aussehn, du beschreib es,


Der schwarzen Wetterwolke Form,
Erhellt vom Sonnenlicht enorm,
So steht ihr makelloser Akt
Vor deinen Geistesaugen nackt!
Das lange Haar fällt wie ein Regen.
In Furcht vor ihrer Gottheit Segen
Ging der Verstand mir schon verloren,
Begreif nicht, die mich auserkoren.

Ursprünglich ihre Lotos-Kraft


Und höchst sublime Leidenschaft,
Die tausendfältig blüht, befeuchtet,
Das reine Licht, das mich erleuchtet,
So ist sie Ur-Glückseligkeit,
Der weiße Schwan der Ewigkeit,
Die Schönheit eines Schwanenweibes,
Schwimmt durch den Ätherstoff des Leibes.

Starr auf das pralle Herz der Wonne,


Du siehst die Herrin in der Sonne,
Die Matrix aller Phänomene.
Du schaust die Muttergöttin, jene
Entfacht das Feuer deiner Weisheit,
Verbrennt in still bescheidner Leisheit
Der Konventionen dumme Schranken,
Durchdringt den Geist mit Gottgedanken,
Durchdringt der Welten All mit Licht,
Enthüllt ihr schönes Angesicht
Wie einen schönen Blumengarten,
Wo Liebende mit ihrer zarten
Geliebten liebevoll verschmelzen
Und lustvoll sich in Liebe wälzen
Mit ihr, der Herrin aller Reinheit,
Und so erfahren sie die Einheit.

Der leidenschaftliche Poet


Ruft aus, der heilige Prophet
Der Frau, der göttlichen Natur:
Ein jeder Freier sehnt sich nur,
Die Vielgeliebte zu bestaunen,
Von ihrem Angesicht zu raunen:
Was schließt du deiner Augen Glanz?
Warum löst du dich auf in Trance?

20

O Mama, lange Zeit lässt du dich schaun


Maskiert in dieser bunten Welt als Clown!
Doch mich bestrafen deine Geistesblitze,
Ich kann nicht lachen über deine Witze!
Du Luft, dich atmen wir in dieser Welt,
Doch manchmal bist du in der Unterwelt,
Bist weit entfernt, du bist wie Wasser dann
Im Meer, du nimmst so viele Formen an!
Ich habe viele Länder schon bereist
Und mancherlei Kostüm trug schon mein Geist.
Du staunst vor meinem wandelbaren Lauf,
Doch ha! O Göttin! Niemals hör ich auf.

Spricht Mayer: Mein Verstand ist doch ein Schuft,


Darum versenkt er sich auch in die Gruft
Der Wirklichkeit, des Scheins des Augenblicks!
Wie könnten sonst denn wirken deine Tricks?

21

Er birgt das Angesicht im Blumenmeer hienieden,


Der goldne Vogel ist beseligt und zufrieden,
Streckt seine Glieder aus, mit Liebe, ohne Lust,
Die Augen öffnet er und schlummert unbewusst,
Schläft auf der Blume ein in milden Frühlingswettern,
Und prangt auf ihrem Stiel mit ihren Blütenblättern.

Tut sich die Knospe auf, regiert das Mantra Ram,


Du wiederhole stets das selbe Mantra Ram,
Und schüre rote Glut und für die Flamme schwärme!
Umgib den weißen Schwan mit sanfter Seelenwärme,
Die Hindernisse räum beiseit wie einen Berg!
Auf! An die Arbeit nun! Auf, geh nun rasch ans Werk!
Denn du bist jung und frisch! Fort mit dem falschen Schlummer,
Die Stürme dieser Welt bereiten keinen Kummer.

O Seele, peitsch den Wind, den Vogel fliegen lass,


Von Blumenschoß zu -schoß ihn ohne Unterlass!
Von Blumenmatte eilt er hin zu Blumenmatte
Und so vereinigt er den Blumen sich als Gatte!
Fünf Elemente sind in dir, du Schelm und Schuft,
Die Erde, Feuer, Meer, der Äther und die Luft,
Die lösen all sich auf, und du wirst frei dich wälzen
Und mit der Ewigkeit in Liebeslust verschmelzen!

22

Sag mir, wozu dein Geist jetzt tauge,


Dort sitzend mit dem blinden Auge?
Da ist nun wer im eignen Haus,
Du aber schaust nur blind heraus!
Du bist ja gar nicht aufgefallen!
Geheime Pfade kannst du wallen,
Ein kleiner Raum ist da am Ende,
Phantastisch, innerlich! Du wende
Dich zu des innern Raumes Bild:
Das ist ein Sarg, mit Gold gefüllt!
Das ahnen nicht einmal die Frommen.
Auf diesem Pfade ist ein Kommen,
Auf diesem Pfade ist ein Gehen:
Da kannst den Mond du aufgehn sehen!

Spricht Mayer, voll von frohem Hoffen:


Nun halte deine Augen offen,
Du reise den geheimen Pfad
Und du erwachst im Gottesstaat!

23

Was soll ich sagen, wie du wandelst?


Ich bin so sprachlos, wie du handelst.
Du spielst die Mutterrolle. Leider,
Dein kleiner Sohn hat keine Kleider!
Und schlimmer noch, o Bild des Spottes,
Du Bildnis eines Tänzer-Gottes,
Der auf des Sohnes Leiche tänzelt,
Der wie ein Pfau so eitel schwänzelt,
Vertieft in eigene Gedanken,
Nicht überwindet eigne Schranken!
Ich habe traurig viel zu klagen
Und doch auch weise viel zu sagen,
Denn meine Mutter, Gottes Schall,
Sie ist die Königin des All,
Doch ich muss leben wie ein Kuli
Und mühsam schuften wie ein Muli,
Und schwere Last wird mir gesellt
Hier auf dem Marktplatz dieser Welt.
Du schämst dich nicht für deinen Erben,
Doch ich, ich muss vor Schande sterben!
Spricht Mayer: Meine Herrin nackt
In ihrem makellosen Akt,
Sie ruiniert mich durch die Schande!
Du hast mir hier in diesem Lande
So viele Schmerzen zugemessen!
Und doch will alles ich vergessen
Und immer nur die Mutter sehen!
Wo sollte ich denn sonst auch stehen?
Ich höre auf zu schmollen bitter,
Bin dein, o Mutter aller Mütter,
Gehöre dir, o Ewig-Junge!
Mit deinem Namen auf der Zunge
Ich sterbe! Du wirst dann dabei sein!
Ich spalt das All und werde frei sein!

24

O meine Liebe, komm du in der Nacht


Geglitten wie der süße Mondschein sacht!

Dein zärtliches Berühren wird mir taugen


Und bringt die süßen Träume meinen Augen.

O meine Liebe, dich will ich genießen,


Ich bin bereit, die Türe aufzuschließen,
Komm ruhig durch die Türe meines Herzens,
Erneuere das Spiel des Liebescherzens!

Komm du als Duft von Frühlingsblumen lind,


Die still sich wiegen in dem Abendwind.
Sing meinen Namen immer wieder sacht,
Wie Liebe kommt zum Vogel in der Nacht!

Als Tränentropfen komm in meine Augen,


Als Flöte sollst du meinen Ohren taugen,
O komm, für immerdar verlorne Liebe,
Sei du als Scherz in meinem Seelentriebe!

25

Wer je gesehen meine Mutter,


Kann er noch hassen seinen Bruder?
Sie liebt ja alle in der Welt,
Liebt weinend sie vom Himmelszelt.
In ihrem Herzen, rein vom Fasten,
Gibts keinen Unterschied der Kasten.
Und sieht sie Mayer, ohne Spott,
Sie sieht in ihm den Sohn, den Gott!
Und jeden nimmt sie an die Brüste,
Schenkt jedem ihre Liebeslüste!
Sie ist die große Illusion,
Ist die Natur und Gott ihr Sohn,
Der Vater ist das höchste Ich!
Drum auch erfüllt die Liebe mich,
Ich liebe jede Kreatur.
Wenn du verehrst die Gottnatur,
Die Mutter aller frommen Inder,
Doch aber hassest ihre Kinder,
So hört sie nimmer dein Gebet,
Achtarmig zwar sie vor dir steht,
Doch wird dich dennoch nicht erhören.
Doch wird die Liebe uns betören
Und wir sehn keine Unterschiede,
Dann kommt der großen Mama Friede.

26

Wir sehen wieder uns im Himmelsrachen,


Doch hier vergiss mich nur mit stillem Lachen.
Was ungesagt blieb, will ich nicht bezeugen,
Ich sag es nicht, wir wollen davon schweigen.
Biet ich dir Liebe an, so nimm sie frei,
Es tut mir wehe, ohne Heuchelei.

Der Traum ist abgebrochen, allzu jung,


Tag wirft die Blüte in die Dämmerung.
Das Herz vertrocknet, doch die Liebe trifft,
Ambrosia bekam Geschmack von Gift.

Das Herz verzehrt sich in der Agonie,


Wie eilig trennt sich doch die Sympathie,
Verdorrt der Quell der Liebe, ach zum Fluchen,
Im Himmelsgarten sollst mein Herz du suchen.

27

Ich war ein ungezognes Kind,


O Mutter, doch ich bin dein Kind!
Du bist die Königin der Welt,
Ich bin als Bettler aufgestellt.

Ich bin so arm, das ich mich schäme,


Du neigst dich zu mir, Angenehme.
Ich liebe dich, ob ich auch litte,
Ich lieb dich trotzdem, die ich bitte.
Zur Mutter stets das Kindlein läuft,
Ob Tadel es auch überhäuft,
Ob mich gescholten auch dein Blick,
Ich laufe stets zu dir zurück.
Was schicktest du mich fort, o Mutter?
Und bist doch dennoch meine Mutter!
Was stießest du mich von dir weg
Und ließest spielen mich im Dreck?
Ich wär ein gutes Kind geworden,
Wenn da du wärst mit lieben Worten.

Nun, Mutter, bin ich voller Trauer


Und ich muss fort, das sieht der Schauer,
Ich lebe oder sterbe dort,
O Mutter, aber ich bin fort.

28

Im Garten, Nachtigall, geschickt zum Loben,


Sollst heut nicht auf dem Blütenstiele toben,
Die Knospen ruhn im Schlaf, sind müd vor Kummer,
Sie dösen unzerbrochen tief im Schlummer.

O wie des Nordens Stürme heute blasen!


Die leeren Zweige biegen sich zum Rasen.
Abwesend ist des Südwinds Brise jetzt,
Und alle Honigbienen sind entsetzt!

Wann wird die Blumen-Jungfrau voll der Güte


Denn öffnen und verbreitern ihre Blüte?
Am Morgen glühn die Wangen der Gestalt
Und es bricht auf der Schlummer-Aufenthalt.

Lenz weckt die Knospe, sie bricht auf zur Glut,


Nun endlich kommt die blütenreiche Flut.
Die Knospe blüht, sie spitzt die Lippen lange
Zum Kuss und lacht, mit Grübchen in der Wange.

O Dichter, du vergisst den Duft, den linden,


Und weißt das ferne Ufer nicht zu finden?
Die schöne Blume der Vergangenheit
Erfüllte deine Brust mit Lieblichkeit,
Nun überflossen kann sie nicht mehr taugen,
Liegt in der Flut von tränenreichen Augen.

29

Der Morgenröte Lauf -


Das Himmelstor geht auf -
Erwache, o Karuna!
Jasmin ruft zu den Reben:
Karuna ist im Leben!
Erwache, o Karuna!
Der liebe Onkel Sonne
Gelaufen kommt voll Wonne
Im purpurroten Schimmer.
So höre nur, der Wächter
Ist auch kein Kostverächter,
Singt Hare Rama immer.
Der Vogel und die Schwester
Verlassen ihre Nester
Und fliegen in den Himmel.
So lausche dem Gewimmer,
Die Vögel singen immer
Im himmlischen Getümmel.
Und ratlos, doch voll Schall,
Die irre Nachtigall
Von Busch zu Blume pfeilt.
Sie öffnet ihre Augen,
Die Blicke können taugen,
Karunas Aug mich heilt!
So lege an das Ruder,
Das Segel hiss, o Bruder,
Das Boot beginnt die Fahrt.
Sie öffnet ihre Augen,
Die Blicke können taugen,
Karuna offenbart!
Die aufsteht in der Frühe,
Die scheut auch keine Mühe,
Sie schaffet früh und spat.
Nachts aber ungewohnt
Der fromme Bruder Mond
Ist ihr ein Telepath.
Sie lachend läuft nach oben,
Wo froh und selig toben
Die Knaben all im Hauf.
Mit heimlich stillem Schaudern
Zu lauschen ihrem Plaudern,
Wer wacht als Erster auf?
So lege ab die Nacht,
Zeig dich in nackter Pracht
Am Morgen, trotz des Spottes!
Mit einem Sang der Minne
Mit mir den Tag beginne
Und mit dem Segen Gottes!

30

Die Mutter auf dem Krematorium


Erwacht und nimmt ihr Kind, das leidet stumm,
Nimmts in der letzten Stunde auf den Schoß.
Die feierliche Mutter, sie ist groß,
Sitzt auf dem Scheiterhaufen still am Morgen,
In ihrem Sari ist die Huld geborgen.
Um ihn auf ihrem Mutterschoß zu halten,
Verließ den Himmel sie und den Ur-Alten
Und mit dem Segen Gottes in der Flasche
Macht sie zu ihrer Heimat jene Asche.
Was willst du denn dein Grab mit Angst begrüßen,
Schläfst du der Mutter ruhig dort zu Füßen?
Wer stirbt in heißen Flammen dieser Welt,
Der ruft zur Mutter in dem Himmelszelt:
O komm zu mir mit deiner Brüste Beben!
So wieg dich in den Schlaf, erschöpft vom Leben,
Die Mama holt dich heim in ihren Schoß
Und stillt dich an den Mutterbrüsten groß.

DIE KUNST DER LIEBE

PROLOG

Ich beschwöre dich, o Eros,


Bei der Heiterkeit der Liebe,
O du kleiner Gott der Liebe,
Der du wohnst in Menschenherzen!

In den Kämpfen hauchst du Mut ein,


Schlägst die Feindesschar zu Boden!
Psyche, deine Vielgeliebte,
Du befriedigst sie, o Eros!

Du verjagst die Müdigkeit


Und verjagst den trüben Kummer,
Sorgst für Liebe in der Welt,
Schenkst den Menschen Glück und Wonne!

ERSTER TEIL

ERSTES KAPITEL

Mögen meine Verse lesen


Kluge Leute, ihnen schreib ich,
Die verlangen nach den Künsten
Und Geheimnissen der Liebe.

Jenen schreib ich, die die Praxis


Und die Wissenschaft der Liebe
Gut studiert und die die Wonnen
Kennen der genossnen Wollust.

Keine Freude ist auf Erden


Jener Freude gleich, den Schöpfer
Und Erlöser zu erkennen
Im Mysterium der Liebe.

Dieser Freude ähnlich aber


Ist die Freude an der Liebe,
Der Befriedigung, der Wonne,
Die das schöne Weib dir schenkt.

Männer nehmen Ehefrauen


Um der schönen Freude willen
Der Vereinigung in Liebe.
Männer nehmen Ehefrauen

Teils aus Liebe, teils aus Wollust,


Aus Verlangen nach der Wonne.
Und sie haben schöne Frauen!
Können sie sie auch genießen?

Doch der Mann, der kennt der Liebe


Kunst, die seine Gattin freut,
Der befriedigt seine Gattin
Immer wechselnd, immer neu.

Wird er alt, so mäßigt er


Des Verlangens Leidenschaft.
Denke er in seinem Alter
An den Schöpfer, les die Schriften

Und erwerbe Gottes Weisheit.


Wird er finden die Erlösung,
Geht er gradewegs mit seiner
Gattin in den dritten Himmel!

ZWEITES KAPITEL

Der Lotosfrauen schönes Antlitz


Ist angenehm und mild wie Vollmond,
Der süße Körper wohlgerundet
Wie eine Blüte von dem Senfbaum,

Die Haut ist zart und glatt und schön


Wie gelber Lotos, niemals dunkel,
Obwohl sie in der Jugend gleichen
Der vollen Wolke vor dem Bersten,

Die Augen glänzen, sie sind schön


Wie sanfte Augen von dem Reh,
Die Augen sind geschnitten herrlich
Und in den Augenwinkeln rötlich,

Die Brüste fest und wohl gewölbt,


Der Hals wie eine Muschelschale,
Die Kehle ist so zart und klar,
Man sieht hindurch den Speichel rinnen,

Die Nase grade, voller Anmut,


Auf ihres Leibes Mitte ziehen
Drei Falten sich zum Nabel, o
Der Yoni offne Lotosknospe!

Ihr Saft der Liebe duftet süß


Wie eine aufgeblühte Lilie,
Sie schreitet edel wie ein Schwan,
Die Stimme gleicht der Nachtigall,

Sie liebt vor allem weiße Kleider,


Juwelen liebt sie, goldnen Schmuck,
Sie isst nur wenig, schläft nur leicht
Und sie ist fromm und darum züchtig,

Sie ehrt den Herrn und redet gern


Mit Priestern und mit Gottgelehrten.
So ist die schöne Lotosfrau,
Sie ist die Beste aller Frauen!

Die künstlerischen Frauen sind


Von mittlerm Wuchs, nicht groß nicht klein,
Die Haare sind von tiefem Schwarz,
Der runde Hals ist muschelgleich,

Ihr Körper ist sehr zart gebaut,


Geschmeidig ihre schlanke Taille,
Geschmeidig wie ein schwarzer Panther,
Der Brüste Paar ist hart und voll,

Und wohlgerundet sind die Schenkel


Und ihre Hüfte wölbt sich köstlich,
Das Haar an ihrer Yoni spärlich,
Der Venushügel sanft zu streicheln,

Der Tau der Liebe heiß und glühend


Und duftend wie der Bienenhonig,
Beim Überfluss im Liebesakt
Verursacht leis er ein Geräusch,

Die Augen dieser Frau sind flink,


Der Gang wie Elefantenschritte,
Die Stimme wie des Pfauen Stimme,
Sie liebt Vergnügung und Genuss,
Zerstreuungen, Gesang und Tanz,
Geschickt in mancher Handarbeit,
Ihr sinnliches Verlangen ist
Nicht heftig, sondern sanft und mild,

Sie plaudert gern mit Papageien,


Mit Sperling und mit Nymphensittich.
So ist die künstlerische Frau,
Auch sie ist eine gute Frau.

Die Elefantenfrau ist klein,


Ihr Körper derb und untersetzt,
Ist blond ihr Haar, zeigt ihre Haut
Ein mattes Weiß, sonst ist das Haar

Mehr bronzefarben, voll die Lippen,


Die Stimme rau und grob und dumpf,
Der Hals gebeugt, der Gang zu langsam,
Sie geht gekrümmt, nach vorn geneigt,

Ihr Liebessaft schmeckt wie der Saft,


Der in dem Frühling nieder tropft
Von eines Elefanten Schläfe,
Im Liebeswerke ist sie träge,

Ist zu befriedigen nicht anders


Als durch Vereinigungen lange
In langanhaltendem Beschlafen,
Von allen den Vereinigungen

Die längste ist für sie die beste,


Jedoch genügt es niemals ihr,
Sie ist ein Vielfraß und ist schamlos.
Nicht gut sind Elefantenfrauen.

DRITTES KAPITEL

Die Hirschkuhfrau hat eine Yoni,


Sechs Finger breit ist ihre Tiefe,
Ihr Körper zart und mädchenhaft
Und sanft, von süßer Lieblichkeit,

Ihr Kopf von guter Proportion,


Die Brüste halten fest sich aufrecht,
Der Bauch ist schmal und eingezogen
Und fleischig ist der Venushügel.

Die Arme sind gerundet, stark,


Das Haar ist dicht und reichgelockt,
Die Augen dunkle Lotosblumen,
Die Nase fein, die Ohren voll,

An Fuß und Hand die Nägel rot,


Die Unterlippen sind geschminkt,
Die Finger lang und schlank und zierlich,
Die Stimme gleich der Nachtigall,

Der Gang wie Elefantenschritte,


Im Essen mäßig, neigt sie stark
Zu dem Genuss der Liebesfreuden,
Voll Leidenschaft, doch eifersüchtig,

Ihr Geist ist lebhaft und beweglich,


Wenn nicht die Leidenschaft ihn hindert,
Ihr Liebessaft ist lieblich duftend
Wie Duft der gelben Lotosblüte.

Die Stutenfrau hat eine Yoni,


Neun Finger breit ist ihre Tiefe,
Der Körper zart, die Arme füllig
Und Brust und Mund sind voll und fleischig,

Die Nabelgegend ist erhaben,


Jedoch nicht vorgewölbt der Bauch,
Die Hände und die Füße sind
So rosig wie die schönste Rose,

Der Kopf ist leicht nach vorn geneigt,


Mit langem glattem Haar bedeckt,
Der Hals ist lang und sehr gebogen,
Die Kehle und der Mund sind breit,

Die Augen groß, gleich Blütenblättern


Der dunkelblauen Lotosblumen,
Ihr edler Gang ist voller Anmut,
Sie liebt den Schlaf, ein gutes Leben,

Obwohl sie launenhaft und grillig,


Hängt sie doch sehr an ihrem Gatten,
Doch kommt nicht leicht sie zum Orgasmus,
Ihr Liebessaft ist süß wie Lotos.

Die Elefantenfrau Karini


Hat eine große offne Yoni,
Zwölf Finger breit ist ihre Tiefe,
Doch ist sie unrein, ungewaschen,

Die vollen Brüste aber riesig


Und lang und fleischig ist die Nase,
Die Ohren und der starke Hals,
Die Wangen aufgebläht und breit,
Die Lippen lang und aufgestülpt,
Die Augen wild, voll gelben Schimmers,
Das Antlitz breit, wie voller Mond,
Die Haare dicht, von tiefem Schwarz,

Die Füße und die Hände klein,


Sie ist geräuschvoll, liebt den Lärm,
Ihr Stimmenton ist hart und scharf,
Sie ist gefräßig über Maßen,

Bösartig von Natur und wild,


Auch hat sie kein Gewissen mehr,
Sie tut das Böse ohne Zögern,
Gequält von fleischlicher Begierde,

Schwer zu befriedigen ist sie,


Sie bräuchte zur Befriedigung
Lang ausgedehnten Koitus,
Ihr Saft gleicht Elefantenschweiß.

VIERTES KAPITEL

Wie ist bei Frauen der Orgasmus?


Sobald sie höchste Lust verspürt,
So schließt sie ihre Augen halb
Und ihre Augen werden feucht.

Der Körper wird erfrischend kühl,


Am Anfang schwer und stoßweis atmend,
Geht bald des Weibes Atem über
In süßes Seufzen, heißes Stöhnen.

Die untern Glieder strecken sich


Nach einer Zeit der Starre. Dann
Folgt überquellend Lust und Liebe,
Begleitet von den wilden Küssen,

Von Gesten voller Leidenschaft.


Dann scheinbar naht der Frau die Ohnmacht!
Jetzt wird es deutlich offenbar,
Sie will nicht mehr Umarmung, Küsse

Und keine andren Zärtlichkeiten.


Der kluge Mann erkennt daran,
Dass sie erreicht hat den Orgasmus
Und dass die Frau befriedigt ist.

FÜNFTES KAPITEL

Von der Stunde der Geburt


Bis zum siebten Lebensjahr
Ist das Mädchen noch ein Kind
Und zur Liebe nicht geeignet.

Von dem siebten Lebensjahr


Bis sie vierzehn Jahre zählt,
Taugt sie nicht zum Liebesspiel,
Doch dann ist sie heiratsfähig.

Wenn sie vierzehn Jahre zählt,


Ist zur Liebe sie geeignet,
Bis sie achtundzwanzig Jahre
Zählt, denn später ist sie alt.

Wenn sie aber fünfzig wird,


Taugt sie gar nicht mehr zur Liebe.
Die Gebrechlichkeit des Alters
Reißt sie schließlich in den Tod.

Willst du nun ein Mädchen werben,


Wenn sie sechzehn Jahre zählt,
Nenne sie mit Namen Bala,
Diese eignet sich zur Liebe.

Diese mag den Koitus


In der Dunkelheit der Nacht.
Schenk ihr Blumen, schenk ihr Schmuck,
Schenk ihr süße Näschereien.

Willst du nun ein Mädchen freien,


Welche vierundzwanzig ist,
Nenne zärtlich sie Taruni,
Diese eignet sich zur Liebe.

Diese mag den Koitus


In dem Sonnenlicht des Tages.
Schenk ihr wunderschöne Kleider,
Perlenschnüre, Medaillons.

Eine Frau von vierzig Jahren


Oder mehr als vierzig Jahren,
Ist geeignet sie zur Liebe?
Oder ist sie ungeeignet?

Diese liebt den Koitus


An dem Tag und in der Nacht.
Sei du aufmerksam und artig,
Voller Freundlichkeit und Liebe.

Frauen über fünfzig Jahren


Sind vollkommen ungeeignet.
Willst du dennoch sie verehren,
Musst du ihnen immer schmeicheln.

SECHSTES KAPITEL

Unterscheide nun drei Frauen


Nach dem Wesen des Humors.
Die phlegmatische Geliebte
Hat ein Auge voller Licht,

Ihre Zähne Elfenbein,


Ihre Nägel voller Glanz,
Gut erhalten ist ihr Körper,
Noch von jugendlicher Schlankheit,

Frisch und fest ist ihre Yoni,


Fleischig, aber sanft und zart,
O wie liebt sie ihren Gatten,
Ehrt sie ihren Eheherrn!

Der phlegmatische Humor


Ist der Höchste der Humore,
Die phlegmatische Geliebte
Ist die Liebste aller Frauen.

Wankelmütigen Humores
Ist die zweite Frau, die Brüste
Hängen flach und schlaff wie Beutel,
Ihr Gesäß ist nicht gestrafft,

Ihre Haut ist weiß wie Schnee,


Ihre Nägel rot geschminkt,
Auch die Augen glühen rötlich,
Doch ihr Schweiß ist scharf und beißend,

Ihre Yoni ist sehr heiß,


Aber sie ist auch sehr schlaff,
Kundig ist zwar diese Frau,
Weiß um den Geschlechtsverkehr,

Doch erträgt sie ihn nicht lange,


Ihre Stimmung wechselt plötzlich,
Einmal voll des jähen Zornes,
Einmal wieder freundlich, fröhlich.

Doch die dritte Frau ist dunkel,


Hart und derbe ist ihr Körper,
Ihre Augen sind voll Schwärze,
Ihre Nägel sind wie Blei,

Ihre Yoni ist nicht samtweich,


Sondern rau wie Rinderzungen,
Grell und lärmend ist ihr Lachen,
Außerdem ist sie gefräßig,

Launisch ist sie, schwatzhaft ist sie,


Unstillbar beim Koitus,
Unersättlich! Diese schlimme
Frau ist eine Liederliche.

SIEBENTES KAPITEL

Eine Frau, die heilig ist,


Die ist immer mild gesinnt,
Freundschaft übt sie, Gastlichkeit,
Sittsam ist sie, wahrt die Ehre,

Keine Bosheit kennt ihr Herz,


Stets ist sie bereit zum Kult,
Stets erfüllt sie ihr Gelübde,
Stets ist sie bereit zur Buße.

Jene, die dem Herrn gehört,


Sie ist freundlich, sie ist fröhlich,
Rein und sauber ist ihr Körper,
Wie der Lotos frisch ihr Atem,

Sie ist reich, geschickt und fleißig,


Spricht mit sanfter süßer Stimme,
Liebt das Gute und das Wahre,
Allzeit tut sie gute Werke,

Ihre Seele ist gesund


Und der Körper ist gesund,
Niemals macht sie ihren Freunden
Langeweile oder Missmut.

Eine Frau, die sich gesellt


Zu den Engeln, die ist schön,
Schöngewachsen wie die Blumen,
Ist geduldig und ist rein,

Sie liebt schöne Düfte sehr,


Die wohlriechenden Parfüme
Und die Düfte edler Rosen,
Sie liebt Sang und Tanz und Spiel,

Schöne Kleider, bunten Schmuck,


Körperliche Leibesübung
Und der Liebesspiele Wonnen,
Liebesspiele leidenschaftlich.

Frauen aber, die dem Gelde


Dienen so wie einem Gott,
Fleischig voll sind ihre Brüste
Und sie lieben Fleischgenuss

Und Genuss von Alkohol,


Solche Frauen sind sehr schamlos,
Leidenschaftlich und jähzornig,
Sehr begierig auf den Akt.

Frauen, die Dämonen eigen,


Haben einen untersetzten
Dunklen, aber heißen Körper,
Immer Falten auf der Stirn,

Solche Frauen sind sehr unrein,


Lieben sehr die Süßigkeiten,
Sind begierig auf Genuss
Und begehren das Verbotne,

Aber sie sind sehr begehrt,


Denn in sexueller Hinsicht
Unersättlich die Begierde
Ist des Weibes der Dämonen.

Kennst du auch die Schlangenfrau?


Sie ist immer in Bewegung,
Immer ruhelos und rastlos,
Ihre Augen immer traurig,

Alle Augenblicke gähnt sie,


Alle Augenblicke seufzt sie,
Nichts kann ihr Verstand sich merken
Und sie lebt in Angst und Zweifel.

Kennst du auch die Rabenfrau?


Immer rollt sie mit den Augen
So als ob sie schrecklich litte,
Immer will sie essen, trinken,

Sie ist so unglaublich dumm,


So unglaublich unbesonnen,
Sie beschädigt wirklich alles,
Was ihr in die Hände fällt.

Kennst du auch die Eselsfrau?


Unrein ist sie, ungewaschen,
Redet dummes Zeug und Irrsinn,
Weil sie den Verstand verloren.

ACHTES KAPITEL
Welche Frau sollst du dir nehmen?
Achte, dass der Frau Familie
Sei von gleichem Rang wie deine,
Bürger nehmen Bürgertöchter.

Die Familie deiner Frau


Sei bekannt als keusch und tapfer,
Auch als weise und erfahren,
Als geduldig und gelehrt,

Und korrekt sei ihr Verhalten,


Religiöse Pflicht erfüllend,
Frei von Lastern und gesegnet
Mit den besten Eigenschaften.

Voller Anmut sei ihr Antlitz,


Elegant sei die Gestalt
Und bewandert soll sie sein
In der Wissenschaft der Liebe.

Solch ein Mädchen ist geeignet


Für die Heiligkeit der Ehe.
Mög der Kluge sich beeilen,
Dieses Mädchen zu gewinnen,

Zu gewinnen für die Ehe


Ganz nach dem Gesetz des Staates
Und nach dem Gesetz des Tempels,
Nach den alten Ritualen.

Dieses junge schöne Mädchen,


Deren Antlitz sanft und lieblich
Wie der volle Mond im Frühling,
Deren Augen klar und glänzend

Wie die Augen von dem Reh,


Deren Nase fein und klein
Wie die feine Sesamblüte,
Deren Zähne Diamanten

Gleichen, weiß wie Perlen sind,


Deren Ohren wohlgerundet,
Deren Hals gleicht einer Muschel,
Deren Nacken lang und schlank,

Deren Unterlippe rot


Wie der Traube rote Beeren,
Deren Haar ist reich gelockt,
Deren Haut wie Lotos schimmert,

Deren Füße, Hände rosig,


In die Hand ein M geschrieben,
Deren Bauch ist klein und fest
Und der Nabel eingezogen,

Deren Beine graziös


Wie die lange schlanke Palme,
Die wie Elefanten wandelt,
Nicht zu schnell und nicht zu langsam,

Deren Stimme lieblich ist


Wie der Nachtigallen Flöte,
Die vorbildlichen Charakter
Und ein reines Wesen hat,

Nicht verschlafen ist und faul,


Die gesund an Geist und Körper,
Dieses junge schöne Mädchen
Soll der Kluge eilig nehmen!

NEUNTES KAPITEL

Wähle nun das größte, schönste


Zimmer, welches gut gelüftet,
Seine Wände seien weiß,
An den Wänden seien Bilder

Und noch andre Gegenstände,


Rosenkränze, Kruzifixe,
Daß das Auge mit Entzücken
Auf den frommen Bildern ruhe.

Hier und da im Raume liegen


Flöten und Gitarren aus.
Lass es nicht an Nüssen fehlen,
Nicht an frischer süßer Milch,

Hab Olivenöl zur Salbung


Und von Rosenöl ein Schaumbad,
Fächer schenke deinem Mädchen,
Bücher auch mit Liebesliedern

Und erotische Romane


Mit erotischen Gemälden.
Kronenleuchter von der Decke
Geben schönes gelbes Licht.

Schenk dem schönen Mädchen Spiegel,


Bringe Spiegel an im Bad.
O, dann werden Mann und Mädchen
Ohne alle falsche Scham

Völlig nackend auf dem Lager,


Nackend auf den weichen Kissen
Sich der Liebe überlassen
Und die Liebeskämpfe kämpfen.

Dort wird auf dem Thron der Liebe


Ungestört der Mann genießen
In Bequemlichkeit das Mädchen
Und befriedigen das Mädchen.

ZEHNTES KAPITEL

Was dient aber dann als Mittel,


Wenn das Weibchen stärker ist
Als das Männchen? Doch so kräftig
Immer auch das Weibchen ist,

Wenn er ihre Beine spreizte,


Auseinander tat die Beine,
Sie verliert den Widerstand
Und wird wohl zufrieden sein.

Durch das Spreizen ihrer Beine


Wird die enge feste Yoni
Weich und locker, dass der Mann,
Wenn er ihre Schenkel spreizt,

In der Lage ist, zu kämpfen,


Und so ist auch sie imstande,
Während ihres Koitus
Liebend mit dem Mann zu kämpfen.

Wenn die Frau nun aber erst


Junge fünfzehn Jahre zählt,
Während schon der Mann im reifen
Alter ist von vierzig Jahren,

Nicht die Kraft der Jugend mehr


In dem vollen Maß besitzt,
Was soll dann das Pärchen tun,
Sich einander anzugleichen?

Nun, in diesem Falle muss


Er des jungen Mädchens Schenkel
Auseinander spreizen weit,
Ja, so weit es immer geht,

Um das Mädchen schön zu schwächen.


Nur durch dieses Mittel wird
Er mit gleichen Waffen kämpfen
Mit dem enggebauten Mädchen.
ELFTES KAPITEL

Wenn nach aller Künste Regeln


Nun das Mädchen ihren Mann
Liebte, soll sie ihren Atem
Wieder in die Lunge ziehen,

Soll das Mädchen zärtlich seufzen,


Soll sich zeigen halb verschämt,
Ach so wird sie lieblich aussehn,
So ist sie verführerisch!

Und dann sagt sie zu dem Manne:


O mein vielgeliebter Liebling!
O du schlimmer Schelm und Schalk!
Ach du bist ein schlimmer Finger!

Doch jetzt hab ich dich besiegt


In der Kissenschlacht der Liebe
Und jetzt bist du ganz mein Sklave!
Mein Gebieter ist mein Sklave!

Und der Mann greift liebevoll


In die reichgelockten Haare
Seines Mädchens und umarmt sie,
Küsst sie auf die Unterlippe.

Nun erschlaffen ihre Glieder,


Sie verschließt die feuchten Augen,
Nieder sinkt sie in die Kissen,
Lusterschöpft in seine Arme.

Wenn das Mädchen so genießt


Kunstvoll ehelichen Beischlaf,
Gebe sie sich große Mühe,
Zu befriedigen den Mann.

Gibt sie sich nicht große Mühe,


Wird des lieben Mannes Wollust
Nicht vollkommen sein, und darum
Strenge sich das Mädchen an,

Schließe sie die enge Yoni,


Zieh die Yoni sie zusammen,
Daß die Yoni eng sich schließt
Um des Mannes starken Lingam,

Und das Mädchen soll mit Willen


Ihre Yoni immer schließen,
Ihre Yoni immer öffnen,
Immer öffnen, immer schließen,
Wie die Milchmagd mit der Hand
Tut so an des Euters Zitze,
Um die volle Kuh zu melken,
Dass die Milch spritzt in den Eimer.

Darum braucht es lange Übung,


Bis das Mädchen das gelernt hat,
Ihren Willen auf der Yoni
Lustorgan zu konzentrieren,

Ganz wie auch die Blinden tun,


Wenn sie den Gehörsinn schärfen,
Wenn sie ihren Tastsinn schärfen,
Willentlich sich konzentrierend.

Tut das liebe Mädchen das,


Wird sie immer wieder rufen:
Gott der Liebe! Gott der Liebe!
Dass der liebe Gott sie segne!

Freudig hört das junge Mädchen,


Dass ihr die erlernte Kunst
Niemals mehr verloren geht,
Ist sie einmal nur erworben.

Und der Mann wird dieses Mädchen


Schätzen mehr als alle Frauen,
Dieses enggebaute Mädchen
Schätzen mehr als die Prinzessin.

Ja, so kostbar ist ein Mädchen,


Ja, so kostbar ist die Yoni,
Die sich kann zusammen ziehen,
Eng sich schließen um den Lingam!

ZWÖLFTES KAPITEL

Es sind der Liebesbande vier,


Die einen Mann der Frau verbinden.
Vier Liebesbande binden euch
In einer fromm geschlossnen Ehe.

Das erste Liebesband ist dies:


Natürlich ist die Sympathie,
Sie bindet Mann und Frau zusammen
Fest wie der eheliche Ring.

Es ist die Freundschaft zwischen zwei


Personen, nämlich Mann und Frau,
Doch niemals zwischen Mann und Mann
Und niemals zwischen Frau und Frau.

Das zweite Liebesband ist dies:


Die angeborne feminine
Verliebte Zärtlichkeit erwacht
Durch die Geschenke eines Mannes,

Wenn er ihr Schokolade schenkt,


Wenn er ihr süße Feigen schenkt,
Parfüme, Blumen, grünen Tee,
Gewürze, Kräuter, Schnitzereien.

Man sieht, die Zärtlichkeit entsteht


Bei der beschenkten Frau in ihrer
Naschhaftigkeit des süßen Mundes,
Entsteht durch Sinnlichkeit und Luxus.

Das dritte Liebesband ist dies:


Auch dieses Liebesband ist sinnlich,
Denn es entsteht in der Begierde
Von Mann und Weib nach Liebeswonnen.

Das vierte Liebesband ist dies:


Durch das Zusammensein der Ehe
Entsteht Gewohnheit in der Liebe
Und drückt sich aus durch den Spaziergang

Am Abend durch die grünen Wälder,


Spaziergang durch die schöne Siedlung,
Durch den gemeinsamen Besuch
Des Tanzes oder des Theaters,

Durch den gemeinsamen Vollzug


Des rituellen Kults im Tempel,
Gemeinsamen Vollzug der Buße,
Gemeinsames Gebet zu Gott!

ZWEITER TEIL

ERSTES KAPITEL

Die Umarmung ahme das Erklettern


Eines Baumes nach. Der Gatte steht,
Und die Ehefrau setzt einen Fuß
Auf den Fuß des Mannes, hebt das andre
Bein dann auf die Höhe seines Schenkels,
Presst ihr Bein dann gegen seinen Schenkel.
Während sie des Mannes Taille liebend
Nun umschlingt mit ihren Armen, drückt
Und umklammert kraftvoll sie den Gatten,
Beugt sich zum Gemahl und küsst ihn heiß,
So als ob sie Lebensquellen trinke.
Die Umarmung stelle das Vermischen
Von gewaschnem Reis und Sesam dar.
Mann und Frau einander zugewandt
Stehen da und drücken Brust an Brust,
Während sie die Taillen fest umschlingen.
Reglos bleiben sie so stehen, aber
Nähern schon einander Glied und Scheide,
Beide aber noch bedeckt von Kleidung,
Und bemühen sich, dass der Kontakt
Aufrecht bleibt erhalten eine Zeit.
Die Umarmung nahe Stirn der Stirn,
Eng umschlungen von den Armen beide
Taillen, das zeigt große Zärtlichkeit.
Beide Liebespartner bleiben stehen,
Während Augenbrauen, Augen, Wangen,
Lippen, Brüste, Leiber sich berühren.
Hüften, Lenden, Schenkel sich umarmen.
Hier bei der Umarmung sitzt der Gatte
Auf dem Teppich und es sitzt die Frau
Ihm auf seinen Schenkeln, ihn umarmend
Und mit Zeichen großer Leidenschaft
Küssend. Während ihr Gemahl die große
Zärtlichkeit erwidert, hebt er hoch
Ihre Unterkleidung, dass ihr Hemdchen
In Kontakt kommt mit des Mannes Kleidung.
Aufgelöst das Haar der Frau, in einem
Zustand, der die Leidenschaft verkörpert.
Doch der Mann kann sich auch setzen auf
Beide Kniee seiner Vielgeliebten.
Brustrosinen rühren an den Körper
Des Geliebten. Dieser sitzt ganz ruhig,
Schließt die Augen. Drängt die Frau sich an ihn,
Legt den rechten Arm auf seine Schulter,
Schmiegt die Brust an seine Mannesbrust,
Drückt ihn fest, dieweil er die Umarmung
Gleichfalls voller Leidenschaft erwidert.
Die Umarmung wenden Schenkel an.
Beide stehen und umschlingen sich
Mit den Armen, und der Gatte nimmt
Seines Weibes Füße zwischen seine,
Dass die Innenseiten seiner Schenkel
Zart die Außenseiten ihrer Schenkel
Liebevoll umschließen. Beide küssen
Oftmals sich. Die Stellung ist geeignet
Für die Liebenden, die sich besonders
Leidenschaftlich und inbrünstig lieben.
Die Umarmung ist wie Milch und Wasser.
Der Gemahl ruht auf der rechten Seite
Ihres Bettes, die Geliebte wirft sich
Neben ihn, ihr Antlitz zugewandt
Seinem Antlitz, und umarmt ihn innig,
Während ihre Glieder sich berühren,
Wie verschränkt sind ineinander. So
Bleiben sie, bis ihre Lust erwacht.
Die Umarmung gleiche einer Schlange,
Die den Baum umwindet. Beide stehen,
Die Gemahlin hält sich an der Taille
Ihres Mannes fest und legt ein Bein
Sanft um seine Schenkel, küsst den Gatten
Sanft und lang, bis er den Atem anhält
Wie ein Mann, der unter Kälte leidet.
Die Gemahlin muss sich gut bemühen,
Eine Ranke nachzuahmen, die
Eng umrankt den Baumstamm, der sie trägt.

ZWEITES KAPITEL

Mischung und Versöhnung heißt der Kuss,


Wenn die Ehefrau verärgert ist,
Was auch immer mag der Anlass sein,
Und sie den Gemahl nicht küssen mag.
Der Gemahl wird dann die Lippen drücken
Auf den Mund der Frau, um ihren Mund
Zuzuhalten, bis ihr Zorn vorüber.
Und ein andrer Kuss vertreibt Gedanken
An das Sich-Entfernen, da die Frau
Ihren Mund dem Mund des Mannes nähert,
Welcher ihre Unterlippe küsst,
Doch sie zieht zurück die Unterlippe
Raschen Rucks und gibt ihm keinen Kuss.
Einen Kuss besingen oft die Dichter.
Dieses Küsschen gibt die Ehefrau,
Die durch ihre Leidenschaft erregt
Ihre Hände auf des Mannes Augen
Zärtlich legt und ihre Augen schließt,
Führt in seinen Mund sie ihre Zunge
Und bewegt sie zappelnd, süß, so schnell
Sie bewegt hinein sie und hinaus,
Dass er bald den liebenden Gedanken
An vollkommnere Genüsse Raum gibt.
Bei dem Schrägkuss steht der Gatte hinter
Oder neben seiner Ehefrau,
Fasst ihr unters Kinn und hebt das Kinn,
Bis ihr Antlitz aufblickt in den Himmel.
Dann nimmt er des Weibes Unterlippe
Zwischen seine Zähne, beißt sie sanft.
Bei den Küssen auf die Oberlippen
Nimmt die Gattin, vor Verlangen glühend,
Ihres Gatten Unterlippe zwischen
Ihre Zähne, beißt und kaut sie zärtlich.
Er nun seinerseits beißt auch und kaut
Seines Eheweibes Oberlippe,
Beide so geraten in die Wollust.
Beim Gesamtkuss fasst die Ehefrau
Mit den Fingern ihres Mannes Lippen,
Fährt mit ihrer Zunge weich darüber,
Beißt mit ihren Zähnen seine Lippen.
Beim Schatzkästchenkuss der Gatte küsst
Liebevoll das Innere des Mundes
Seiner Frau, die diesen Kuss erwidert.
Bei dem Kinnkuss küsst man nicht sofort,
Sondern nahe sind die Lippen sich
Und bewegen sich aufreizend, scherzend,
Neckend, voller Schalk. So spielt man erst,
Dann erst nähern wirklich sich die Lippen,
Dann erst tauscht man Liebesküsse aus.
Beim Erweckungskuss kommt der Geliebte
Spät nach Hause, seine Gattin schläft
In dem Schlafgemach, da legt er seine
Lippen auf des Eheweibes Lippen,
Steigert sanft den Druck, bis sie erwacht.
Das ist sicherlich die schönste Art,
Hinterlässt die süßeste Erinnrung.
Schließlich gibt die Frau dem Mann den Kuss,
Sie umschließt mit ihren Lippen ihres
Mannes Lippen, drückt sie mit der Zunge,
Während reizend sie umtanzt den Mann.

DRITTES KAPITEL

Setze deine Nägel an den Wangen


An, der Unterlippe und den Brüsten,
Ohne Spuren doch zu hinterlassen.
Gänsehaut doch rufe du hervor,
So dass sich der Flaum der Frau erhebt
Und an allen Gliedern sie erschauert.
Du erzeuge mit den Fingernägeln
Auf dem Hals und auf den Brüsten eine
Bogenförmige Figur als Halbmond.
Wende deine Nägel auf dem Antlitz
An, doch lasse keine Spur zurück.
Hinterlasse Fingernägelspuren
Als in Liebeskunst erfahrner Mann,
Führ die Nägel zwei, drei Fingerbreit
Über Kopf und Schenkelpaar und Brüste.
Setze deinen Zeigefinger auf
Eine Brustrosine und die vier
Andern Finger drücken zart die Brust.
Drücke dann zu gleicher Zeit mit allen
Nägeln, bis zurückbleibt eine Spur,
Wie des Pfauen Pfote auf der Erde.
Hasenhüpfen heißt das Nägelmal,
Das wird eingedrückt nur auf dem dunklen
Teil der weißen Brust, der Brustrosine,
Ausgespart sind alle andern Teile.
Die drei ersten Finger auf dem Rücken
Sollen tiefe Kratzer hinterlassen,
Auf den Brüsten und in der Umgebung
Des so sehr geliebten Venushügels.
Dieses Nagelzeichen wird gesetzt,
Wenn man in ein fernes Land verreist,
Es dient dann als Angedenken-Zeichen.

VIERTES KAPITEL

Der geheime Biss, das ist der Biss,


Da du nur das Innere der Lippe
Deiner Frau benutzt, kein äußres Zeichen
Hinterlässt, das jeder sehen könnte.
Aber du kannst auch die Lippen beißen
Deiner Ehefrau an jeder Stelle,
Jede Stelle ihrer Wange beißen.
Der Korallenbiss ist wunderbar,
Das ist die Vereinigung des Zahnes
Des Gemahles mit des Weibes Lippe,
Deren sinnliches Verlangen wird
Zu der heißen Flamme heißer Liebe.
Unbeschreiblich der Korallenbiss,
Dazu brauchts Erfahrung jahrelang,
Das erlernt man nicht in wenig Tagen.
Aber Tropfenbiss nennt man die Bißspur,
Die die Vorderzähne des Gemahles
Auf der Ehegattin Unterlippe
Hinterlassen oder auf der Stelle,
Wo sich biegen ihre Augenbrauen.
Rosenkranz und Tropfenreihe nennt man
Jenen Biss, der gleich dem Tropfenbiss,
Nur man braucht hier alle seine Zähne,
Dass der Abdruck regelmäßig wird.
Traube nennt man eine Vielzahl von
Spuren liebevoller Bisse eines
Mannes an den Brauen, an den Wangen,
An dem Hals, am Busen seiner Frau.
Bringt man diese Bißspur an dem Körper
Der Geliebten an als ein Oval,
In Entsprechung so der Form des Mundes,
Wird der Gattin Schönheit noch erhöht.
Tief und dauerhaft das Bißmal ist,
Das der Gatte in der Glut der Wollust
Und des bittern Schmerzes einer Reise
Mit den Zähnen auf des Weibes Körper
Hinterlässt. Sie wird betrachten diese
Bißspur und voll Sehnsucht an ihn denken
Und ihr Herz schwillt an vor heißen Seufzern.

FÜNFTES KAPITEL

Haare fassen mit den beiden Händen


Nennt man das, wenn der Gemahl das Haar
Seines Weibes zwischen seine Hände
Nimmt und küsst gleichzeitig ihre Lippen.
Haare küssen nach der Schlangen Art
Nennt man das, wenn der Gemahl die Frau
An dem Haarschopf an sich zieht und küsst sie.
Drachenzauber ist es, wenn der Mann
Sehr erregt ist von der Aussicht auf
Die geschlechtliche Vereinigung
Und verliebt den Haarschopf seiner Frau
Mit den Händen fasst und sie umarmt.
Beide stehen, ihre Beine sind
Ineinander liebevoll verschlungen.
Sehr aufregend ist dies Liebesspiel:
Bei dem Liebesschopf ergreifen nennt man
Das, wenn während ihres Koitus
Der Gemahl mit beiden Händen fasst
Seines Weibes Haar bei ihren Ohren.
Sie tut dann das Gleiche bei dem Mann
Und sie wechseln Küsse auf den Mund.

SECHSTES KAPITEL

Lege nun der Mann die Ehefrau


Auf den Rücken, hebe ihre Beine,
Lege sich die Beine seiner Frau
Über seine Schultern, beuge sich
Über seine Frau, sie zu genießen.
Lege nun der Mann die Ehefrau
Auf den Rücken, schiebe selbst sich zwischen
Ihre Beine, hebe ihre Beine,
Drücke sich die Beine seiner Frau
Gegen seine Hüften und genieße.
Stemme nun die Frau das eine Bein
Auf das Bett, das andre auf den Kopf
Des Geliebten, der sich selber stütze
Auf die Hände. Sehr bewundernswert.
Liegt die Ehefrau auf ihrem Rücken,
Hebe sie mit ihren Händen beide
Beine hoch, bis sie das Haar berühren,
Wenn sie so gelenkig ist. Der Mann
Beuge über die Geliebte sich
Und berühre ihre bloßen Brüste
Und so koitiert der Mann die Frau.
Hebe nun die Ehefrau die Beine,
Dass die Beine ihres Mannes Brust
Schön berühren können, während er
Zwischen ihren straffen Schenkeln kniet,
Sie umarmt und liebend in Besitz nimmt.
Diese Stellung, die ich nun beschreibe,
Preisen alle Dichter als sehr köstlich.
Denn die Ehefrau liegt auf dem Rücken
Und es hockt der Mann und schiebt die Hände
Unter ihren Rücken und umarmt sie,
Während sie umschließt des Mannes Nacken.
Biege nun der Mann des Weibes Körper
So wie einen Bogen, lege ihr
Kissenpolster unter Po und Kopf.
Dann erhebe er das Wollustzentrum,
Dringe ein ins Zentrum süßer Lust,
Während er auf einem Kissen kniet.
Eine wundervolle Form des Beischlafs,
Die den beiden höchste Wonnen schafft.
Liege nun die Gattin mit gekreuzten
Beinen auf dem Rücken, hebe ihre
Füße etwas. Diese Stellung ist
Gut für die, die vor Begierde brennen.
Auf dem Rücken liege nun die Frau,
Lege eines ihrer schönen Beine
Auf des Mannes Schulter und das andre
Frauenbein sich bette auf dem Bett.
Wenn nun der Geliebte eingeführt
Seinen Phallus in des Weibes Vulva,
Hebe er die Beine seiner Liebsten,
Die dabei auf ihrem Rücken liegt
Und die Schenkel fest zusammen presst.
Lege sich der Mann zur Seite seiner
Liebsten, hebe eines ihrer Beine
Über seine Hüften und das andre
Bein der Liebsten liege auf dem Bett
Oder auf dem Teppich. Diese Stellung
Sollst du nur genießen mit der Frau,
Die schon reif ist und im Akt erfahren,
Denn mit Mädchen ist es unerquicklich.
Mann und Gattin liegen ausgestreckt,
Ohne irgendwie sich zu bewegen
Oder dass die Beine der Geliebten
Ihre Lage ändern auf dem Bett
Oder auf dem Teppich, wie du willst.
Beide liegen auf der Seite. Er
Schiebt sich zwischen ihre Schenkel,
Da der eine Frauenschenkel liegt
Unter ihm, der andre Schenkel auf
Seiner Flanke, unter seiner Brust.
Diese Stellung nennt man Seitenlage.
Nun von der Befriedigung im Sitzen.
Mit gekreuzten Beinen sitzt der Liebste
Auf dem Bette oder auf dem Teppich,
Nimmt die Vielgeliebte auf den Schoß,
Legt die Hände auf des Weibes Schultern.
Oder beide sitzen, während sie
Mit der Hand eins ihrer Beine hebt
Und der Mann von ihr Besitz ergreift.
Dann umschlingt der Mann des Weibes Nacken
Und sie tut das Gleiche auch bei ihm.
Er hält dann die Füße seiner Frau,
Sie hält dann die Füße ihres Mannes.
Dann nimmt er die beiden Frauenbeine
Unter seine Arme, grade über
Seinen Ellenbogen, und umfängt
Mit den Händen ihren runden Nacken.
Die Schildkrötenstellung nennt man dies,
Wenn der Mann sich so setzt, dass der Mund,
Hände, Beine die entsprechenden
Teile seiner Lieblingin berühren.
Dichter preisen diese Stellung sehr:
Wo der Mann sich mit gespreizten Beinen
Niedersetzt, und wenn er eingeführt
Seinen Phallus in des Weibes Vulva
Und vollkommen eingedrungen ist,
Presst der Mann die Schenkel seiner Gattin
Mit den eignen Schenkeln fest zusammen.
Ist der Gatte stark, die Gattin zart,
Hebt er sie, indem er ihre Beine
Legt in seine Ellenbogenbeugen
Und bewegt die Frau von links nach rechts
Und bewegt die Frau von vorn nach hinten
Ruckend bis zu dem vollkommnen Abschluss.
Stehend nennt man diese Stellungen:
Diese fordert alle Kraft des Mannes.
Beide stehen voreinander, er
Greift mit beiden Amen unter ihre
Knie, hebt sie zu seinen Ellenbogen,
Bis zu seiner Körpermitte, dann
Nimmt er in Besitz die Vielgeliebte,
Während sie den Nacken ihm umklammert.
Und der Mann hebt nur ein Bein des Weibes
Und das andre Bein bleibt auf dem Boden.
Das ist köstlich für die Frau, sie fühlt sich
So sehr schnell im dritten Liebeshimmel.
Diese Stellung auch verlangt vom Manne
Alle seine Kraft, doch nicht so sehr,
Wie die beiden vorher aufgeführten
Stellungen. Die Frau umklammert mit
Händen und mit Beinen ihren Mann
Um die Mitte, dass sie an ihm hängt,
Er sie stützt, indem er seine Arme
Legt um seiner Vielgeliebten Hüften.
Kommen wir zum Koitus mit einer
Frau, die sich auf einem Teppich bückt,
Bückt nach vorne sich auf ihrem Bett.
Dabei gibt es zwei bekannte Arten.
Stellung einer Kuh nennt man die Stellung,
Da die Frau sich stellt auf alle viere,
Sich auf Hände und auf Füße stützt.
Der Geliebte nähert sich von hinten,
Legt sich über ihren schönen Rücken,
Macht es ihr, wie es der Kuh der Stier macht.
Elefantenstellung nennt man dies,
Wo die Frau sich so legt, dass Gesicht,
Brust und Bauch und Schenkelpaar berühren
Ihres Bettes Decke, ihren Teppich
Oder auch die Wiese grünen Grases,
Und der Mann streckt sich und bückt sich so
Wie ein Elefant, mit eingezognem
Kreuz, und nimmt sie dann von unten her,
Führt sein Glied in ihre Scheide ein.
Wenn der Mann erschöpft ist und die Frau
Noch voll Tau der Liebe, noch nicht satt,
So bewege sie ihn, sich zu legen
Auf das Lager oder auf den Teppich
Oder in das grüne Gras des Gartens,
Dann besteige sie den Vielgeliebten
Und befriedige sich selbst mit ihm.
Da gibt es der Stellungsarten drei.
Lege sich die Frau lang ausgestreckt
Auf den Körper ihres Vielgeliebten,
Ihre Brüste auf die Brust ihm pressend,
Sie umfängt dann seine Leibesmitte
Mit den Händen und bewegt die Hüften
Lebhaft voller Lust in jede Richtung
Und genießt des Mannes Glied im Loch.
Wie die große Biene ist die Stellung,
Da die Frau den Vielgeliebten legt
Langhin ausgestreckt aufs Bett, den Teppich
Oder in das grüne Gras des Gartens,
Setzt die Liebste sich auf seine Schenkel,
Spießt die Scheide selber auf sein Glied,
Dann bewegt sich die Geliebte kreisend,
So als wollt aus Milch sie Butter machen,
Und auf diese Weise bringt sie ihn
Und sich selber zur Befriedigung.
Wenn sie dann noch nicht befriedigt ist,
Soll er sich auf seinen Rücken legen,
Sie setzt dann sich mit gekreuzten Beinen
Auf des Mannes Schenkel und ergreift
Seinen Phallus, führt ihn ein ins Loch,
Dann bewegt sie schön sich auf und ab,
Schiebt sich vor, zurück, zurück und vor,
Findet diese Weise wohlgefällig.
EPILOG

Möge dies didaktische Poem


Meiner weisen Muse nützlich sein
Und so lange dauern, wie Frau Weisheit
Aus dem Munde Gottes sich ergießt
Und sich Devi nennen lässt vom Dichter.
Dies didaktische Poem soll dauern,
Soll so lange dauern, wie die Weisen
Lesen werden in dem Worte Gottes
Und so lang im Frühling glüht die Liebe!

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