KLUBZEITUNG DER SÜD -TIROLER FREIHEIT | 4-2016
Faschistische Toponomastik
FÜR DIE WAHRHEIT!
SISTE SIGNA – Zeichen setzen! So ist es auf dem so genannten Siegesdenkmal zu lesen. Zeichen setzen
wollte man im Faschismus auch mit frei erfundenen Orts- und Flurnamen, um die „italianità“ des „Alto
Adige“ zu suggerieren. Und genau das wollen bestimmte Kreise, darunter auch Wissenschaftler, bis heute!
A
uch die Süd-Tiroler Freiheit will Zeichen setzen:
Für die wissenschaftliche Wahrheit! Gegen die
Instrumentalisierung der Wissenschaft für italie-
nisch-nationalistische Zwecke! Der Anlass könnte konkreter
nicht sein: Im vergangenen Oktober unterzeichneten 48
Professoren der „Accademia della Crusca“ (Sprachgesellschaft
zur Bewahrung der italienischen Sprache) einen Appell für
den Erhalt der so genannten italienischen Toponomastik
in Süd-Tirol („Alto Adige“). Die Unterzeichner, die aus
Italien und Deutschland stammen und unter denen sich
überwiegend Sprachwissenschaftler befinden, wandten sich
mit ihrem Appell an den italienischen Staatspräsidenten
Sergio Mattarella und an alle Institutionen der italienischen
www.suedtiroler-freiheit.com/landtag
ADRESSFELD
Poste Italiane S.p.A. - Versand im Postabonnement - 70% NE/BZ
| ERSCHEINT VIERTELJÄHRLICH
Kein Widerspruch!
Süd-Tirol kann Danke sagen, oder
besser, grazie! Denn es waren die Ita-
liener, die die Verfassungsreform der
Renzi-Regierung ablehnten. Eine Re-
form, die für Süd-Tirols Autonomie
furchtbare Gefahren mit sich gebracht
hätte.
Doch warum haben dann ausgerech-
net die Süd-Tiroler zugestimmt? Die
Antwort darauf ist nicht leicht zu
finden und es mag mehrere Gründe
gegeben haben. Ein Schlagwort lau-
tet Glaubwürdigkeit. Die SVP hat es
geschafft, die Verfassungsreform so
darzustellen, als wäre sie eine Chance
für die Autonomie. Welch Ironie! Der
selbsternannten Autonomiepartei ha-
ben das aber viele abgekauft.
Der Süd-Tiroler Freiheit wurde vor-
geworfen, sie sei gegen die Autonomie
und die „plötzliche Sorge“ darum un-
glaubwürdig. Das ist falsch! Richtig ist,
dass wir die Autonomie nicht als Ende
der Geschichte betrachten. Doch so-
lange wir unfreiwillig Teil dieses Staa-
tes sind, brauchen wir die Autonomie
Regierung, des italienischen Verfassungsgerichts sowie der und kämpfen auch darum. Das ist kein
Autonomen Provinz Bozen. Zu den prominentesten Unter- Widerspruch!
zeichnern gehören Carlo Alberto Mastrelli, der langjährige
Direktor des von Ettore Tolomei im Jahr 1904 gegründeten Stefan Zelger,
„Istituto di studi per l’Alto Adige“, sowie Maria Giovanna Sekretär der Landtagsfraktion
Arcamone, die Sprecherin des Appells und gleichzeitig Lei-
terin der von Ettore Tolomei im Jahr 1906 gegründeten
propagandistischen Zeitschrift „Archivio per l’Alto Adige“.
Die Zeitschrift hatte von Anfang an den Zweck, unter dem
Deckmantel der Wissenschaft die „italianità“ des deutschen
Tirols im Einzugsgebiet der Etsch sowie jene Ladiniens her-
beizuforschen. Namen wie jener von Carlo Alberto Mastrelli
und Maria Giovanna Arcamone (Fortsetzung Seite 2)
Selbstbestimmung ist Menschenrecht
Anlässlich des Internationalen Tages der Menschenrechte am 10. Dezember erinnerte die Regionalrats-
fraktion der Süd-Tiroler Freiheit daran, dass zu den Menschenrechten ebenso das Recht auf Selbstbe-
stimmung gehört. „Uns muss ständig bewusst sein, dass Italien bis heute danach trachtet, Süd-Tirol zu
einer 08/15-Provinz verkommen zu lassen.“ Um so mehr gelte es, die Selbstbestimmung einzufordern,
denn „gerade die zentralistische und glücklicherweise abgewendete Verfassungsreform war der neuer-
liche Beweis dafür, dass die Autonomie und damit Süd-Tirol unter Italien keine Zukunft hat.“ (CK)
1
 TIROLER STIMMEN 04/2016 | SÜD -TIROLER FREIHEIT
KONKURRENZ
FÜR TIM UND
CO.?
B
ekommen TIM, Vodafone
und Co. bald Konkurrenz
aus Deutschland und Öster-
reich? Der Landtagsabgeordnete der
Süd-Tiroler Freiheit, Bernhard Zim-
merhofer, zeigt sich erfreut darüber,
dass der Landtag einen wesentlichen
Punkt seines Beschlussantrages zur
Öffnung des Süd-Tiroler Marktes für
deutschsprachige Telefonanbieter an-
genommen hat.
Demnach wird der Süd-Tiroler Ver-
treter im Europäischen Parlament be-
auftragt, auf das anstehende Gesetz zur
Neuausrichtung der Telekomregeln
in der EU einzuwirken. Der Mobil-
funkmarkt soll auch im Sinne der
Süd-Tiroler Konsumenten geöffnet
werden.
Der Beweggrund für Zimmerhofers
Initiative sind die zahlreichen Be-
schwerden über die italienischen Tele-
fonanbieter in Süd-Tirol. Der Vertreter
des Landesbeirates für Kommunika-
tionswesen hat es bei der Vorstellung
des Tätigkeitsberichtes im Landtag
unmissverständlich dargelegt: Die
Beschwerden über die italienischen
Telefonanbieter in Süd-Tirol haben
ein unerträgliches Ausmaß erreicht!
Ein grundsätzliches Kriterium für die
Kundenfreundlichkeit eines Betriebes
sei die Einhaltung der Zweisprachig-
keit. Zimmerhofers Forderung: „Die
Mehrsprachigkeit muss für Betriebe,
die in Süd-Tirol einen öffentlichen
Dienst versehen, zur Selbstverständ-
lichkeit werden. Ansonsten muss die
Lizenz bzw. der Auftrag sofort entzo-
gen werden!“ (BZ/SZ)
Bei Handys und Smartphones gibt es eine
breite Auswahl. Bei den Mobilfunkanbietern
leider nicht. Das will die Bernhard Zimmer-
hofer ändern.
2
(Fortsetzung von Seite 1) auf der Liste erklären, warum das
eigentliche Problem, das in Süd-Tirol bis heute besteht, im
Appell keine Erwähnung findet: Die tolomeisch-faschistische
bzw. pseudoitalienische Orts- und Flurnamengebung. Es wird
so getan, als würde dieses Problem gar nicht existieren. Es
wird so getan, als ginge es ausschließlich um die Einhaltung
der Zweisprachigkeit. Es wird hierbei nicht differenziert zwi-
schen Zweisprachigkeit von Wörtern und Zweisprachigkeit
von Namen, ebenso wenig zwischen authentischen Orts- und
Flurnamen, die somit historisch fundiert sind und über eine
Etymologie verfügen, und jenen Orts- und Flurnamen, die
hingegen unter der Federführung von Ettore Tolomei am
Schreibtisch konstruiert oder, seltener, rekonstruiert wurden,
um die Siedlungs- und Sprachgeschichte des heutigen Süd-
Tirols in ein falsches Licht zu rücken. Genau das wollen die
Vertreter der „Accademia della Crusca“ mit ihrem Appell
bis heute bezwecken: Unter dem Deckmantel der Wissen-
schaft behaupten sie, dass Tolomei bei der Italianisierung der
Süd-Tiroler Orts- und Flurnamen nach wissenschaftlichen
Kriterien vorgegangen sei.
In Wahrheit ist genau das Gegenteil der Fall! Namen wie
„Collalbo“ für Klobenstein, „Colterenzio“ für Schreckbichl,
„Sonvigo“ für Aberstückl, „Cardano“ für Kardaun, „Gleno“
für Glen, „Rencio“ für Rentsch, „Aldino“ für Aldein, „Malles“
für Mals, „Siusi“ für Seis sind entweder von Tolomei frei
erfunden oder auf der Grundlage von mangelnden sprach-
Vormerkzeiten in den Krankenhäusern
LANG, LÄNGER, SANITÄT
„60 Tage: Länger soll ein Patient künftig nicht mehr auf eine nicht-dringliche medizinische Behandlung
warten müssen!“ Vor genau fünf Jahren verkündete der damalige Gesundheitslandesrat Richard Theiner
die Kampagne zur Verkürzung der Wartezeiten in den Krankenhäusern. Was ist seither geschehen? Die
Süd-Tiroler Freiheit ging dieser Frage im Landtag nach. Die Zahlen sind ernüchternd!
D
ie Landtagsabgeordneten der Süd-Tiroler Freiheit,
Sven Knoll, Myriam Atz Tammerle und Bernhard
Zimmerhofer sind sich einig: Das Ziel der Lan-
desregierung wurde eindeutig verfehlt. Denn die Zahlen
sprechen Bände: Von den 50 untersuchten Gesundheits-
leistungen liegt in 36 Fällen die maximale Wartezeit über
den angepeilten 60 Tagen. Bei vielen Leistungen sind die
Wartezeiten in den letzten Jahren nicht kürzer geworden,
sondern zum Teil sogar drastisch gestiegen. Für manche
Visiten wartet man in Süd-Tirol fast ein Jahr!
Zwei Beispiele: Bei den Augenvisiten hat sich die durch-
schnittliche Wartezeit um 49 Tage erhöht. Im Krankenhaus
Sterzing wartet man nun bis zu 300 Tage auf einen Termin
(ein Plus von 200 Tagen). Aber auch am Krankenhaus Bo-
zen sind es immer noch 237 Tage (ein Plus von 89 Tagen).
Desgleichen wartet man auf eine Hals-Nasen-Ohren Visite
in Süd-Tirol im Vergleich zum Jahr 2014 heute im Schnitt
um 39 Tage länger. Eine Liste, die sich noch weiter fortführen
ließe. Verbesserungen gab es nur in wenigen Bereichen, z.B.
bei den orthopädischen und pädiatrischen Visiten.
historischen Kenntnissen falsch rekonstruiert! Tolomei irrte
also gründlich! Ebenso irren jene „Wissenschaftler“, die To-
lomeis Namen, die de facto ein Kulturverbrechen darstellen,
nicht nur als wissenschaftlich fundiert, sondern auch noch
als entfaschistisiertes Kullturgut reinterpretieren wollen!
Seitens der Landtagsfraktion der Süd-Tiroler Freiheit galt es,
auf den Appell der 48 Vertreter der „Accademia della Crusca“
mit einem Beschlussantrag namens „Faschistische Topono-
mastik: Für die wissenschaftliche Wahrheit“ zu reagieren.
Der Beschlussantrag sah vor, dass der Süd-Tiroler Landtag,-
jede Initiative, mit der die Wissenschaft, insbesondere die
Sprachwissenschaft, für politische Zwecke instrumentalisiert
wird, sowie Versuche, faschistische Orts- und Flurnamen als
entfaschistisiertes Kulturgut zu reinterpretieren, missbilligt.
Ebenso sollte der Süd-Tiroler Landtag aufgefordert werden,
den Beschlussantrag denselben Institutionen zur Kenntnis
zu bringen, denen der Appell der „Accademia della Crusca“
zugeschickt wurde.
Der Beschlussantrag wurde, mit einigen Ausnahmen, an-
genommen. Alle italienischen Parteien und die Verdi-Grü-
nen-Vërc stimmten dagegen. Dennoch steht nun offiziell fest:
Tolomeis Namenserfindungen sind weder wissenschaftlich
fundiert noch sind sie ein Kulturgut! Die logische Kon-
sequenz wäre nun, sie aus dem amtlichen Gebrauch zu
entfernen. Das Setzen von weiteren Zeichen ist nun gefragt.
Zeichen setzen für die wissenschaftliche Wahrheit! (CK)
Die Süd-Tiroler Freiheit zieht ein ernüchterndes Fazit: „Wer
mobil ist und die Möglichkeit hat von einem Landesteil ins
andere zu fahren, kann sich im Schnitt 80 Tage Wartezeit
ersparen. Bei manchen Visiten sind es gar bis zu 200 Tage!
Sich über die jeweiligen Wartezeiten kundig zu machen, zahlt
sich in vielen Fällen aus und hilft, Wartezeiten zu verkürzen.“
Das Ziel, so die Süd-Tiroler Freiheit, müsse aber sein, die
bestehenden Leistungen weiterhin so nah wie möglich beim
Bürger anzubieten und die Wartezeiten auf ein vernünftiges
Maß zu reduzieren.
Dies wäre auch im Sinne des Süd-Tiroler Steuerzahlers. Seit
Mai 2014 muss das Land jedem Bürger 50 Euro vergüten,
wenn die Vormerkzeiten die 60 Tage überschreiten. Eine
Landtagsanfrage der Abgeordneten der Süd-Tiroler Freiheit
brachte zutage, dass das Land alleine in den Jahren 2014
und 2015 über 650.000 Euro dafür bezahlen musste. (SZ)
Dem Link folgend können Sie die Entwicklung
der Wartezeiten aller nicht dringender Leis-
tungen an Süd-Tirols sieben Krankenhäuser
nachverfolgen.
 TIROLER STIMMEN 04/2016 | SÜD -TIROLER FREIHEIT

Zahl des Monats

1.063
13

So viele Senioren mussten im Jahr

2015 auf einen Platz in einem Al-
ten- und Pflegeheim in Süd-Tirol
warten. Dies ging aus einer Land-
tagsanfrage der Süd-Tiroler Frei-
heit hervor. Tendenz steigend, da
die Bevölkerung immer älter wird.
Die Bilder des Fahndungsplakates sind schon über 50 Jahre alt und die Abgebildeten jungen Burschen längst alte Männer, oder, Durch mehrere Maßnahmen – wie
wie Heinrich Oberlechner (o.r.), schon tot. Trotzdem hat das Plakat nach wie vor Gültigkeit. Die „Puschtra Buibm“ Josef Forer dem betreuten Wohnen in Seni-
(o.l.), Siegfried Steger (u.l.) und Heinrich Oberleiter (u.r.) dürfen ihre Heimat nicht betreten. orenwohnungen – will das Land
den Problemen entgegentreten. (SZ)

10. Todestag von Heinrich Oberlechner Van der Bellen:

Wunsch und Glück-
BEGNADIGUNG GEFORDERT wunsch…

Am 15. Dezember jährte sich der Todestag des Freiheitskämpfers, „Puschtra Bui“ Heinrich Oberlechner.
Vor zehn Jahren, im Dezember 2006, konnte er nur mehr als Toter in seine Heimat zurückkehren. Die Die Landtagsabgeordneten der
Süd-Tiroler Freiheit nimmt dieses traurige Jubiläum zum Anlass, mit Nachdruck die Begnadigung der noch Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll,
im Exil lebenden Freiheitskämpfer zu fordern und damit einen Beschluss des Landtages endlich umzusetzen. Myriam Atz Tammerle und Bernhard
Zimmerhofer, gratulieren Alexander

Z
usammen mit den „Puschtra Buibm“ hat sich Hein-
rich Oberlechner in den 1960er Jahren gegen die
brutale Unterdrückung des italienischen Staates
zur Wehr gesetzt. „Ohne den Freiheitskampf der 1960er
Jahre hätte Italien seine Majorisierungspolitik konsequent
fortgeführt und die Süd-Tiroler zur rechtlosen Minderheit
im eigenen Land gemacht“, zeigen sich die Landtagsab-
geordneten der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, Myriam
Atz Tammerle und Bernhard Zimmerhofer überzeugt. „Die
Freiheitskämpfer haben einen wichtigen Beitrag geleistet,
Süd-Tirol zu dem zu machen, was es heute ist!“
„Nach mehr als 50 Jahren ist es höchst an der Zeit, endlich
einen Schlussstrich zu ziehen und den Freiheitskämpfern die
Rückkehr zu ihren Familien in die Heimat zu ermöglichen.
Diese tiefe Ungerechtigkeit darf nicht länger hingenommen
werden“, betonen die Abgeordneten. In dieselbe Kerbe schla-
gen auch die noch lebenden Freiheitskämpfer in Süd-Tirol.
Oskar Niedermair hielt bei der heurigen Sepp-Kerschbau-
mer-Gedenkfeier die Hauptrede. Der Rittner musste mit 17
Jahren für drei Jahre ins Gefängnis und lernte Kerschbaumer
nach der Feuernacht ebenda kennen. Niedermair betonte,
Kerschbaumer würde die Süd-Tiroler heute auffordern, etwas
zu unternehmen, um die Rückkehr der Pusterer Buam als
freie Menschen in ihre Heimat zu erwirken: „Es ist an der
Zeit, dass Rom endlich Einsicht zeigt und einen Schlussstrich
zieht. Politiker, ganz egal welcher Partei oder Strömung, sind
aufgefordert, sich für die Rückkehr einzusetzen!“
In diesem Zusammenhang erinnern die Landtagsabgeordne-
ten der Süd-Tiroler Freiheit daran, dass in dieser Legislatur
mit großer Mehrheit ein Begehrensantrag der Süd-Tiroler
Freiheit angenommen wurde, der vorsieht, „die Begnadigung
der Süd-Tiroler Freiheitskämpfer der 60er Jahre unverzüglich
in Angriff zu nehmen, damit diese in ihre Heimat und zu
ihren Familien zurückkehren können.“
Die Süd-Tiroler Freiheit fordert von Staatspräsident Mat-
tarella deshalb wiederholt den Willen des Landtages zu
respektieren und einen Akt der Menschlichkeit zu setzen.
„Denn wenn auch die letzten Freiheitskämpfer im Exil
sterben müssen, wäre dies ein nie mehr gutzumachender
Schaden in den Beziehungen zu Italien!“ (SZ)
Van der Bellen zur Wahl zum öster-
reichischen Bundespräsidenten. „Als
Tiroler ist er mit Süd-Tirol bestens
vertraut und war auch selbst dabei,
als die Süd-Tiroler Freiheit mehr als
22.000 Unterschriften für die doppelte
Staatsbürgerschaft dem österreichi-
schen Parlament übergeben hat!“
Im Wahlkampf wurde Süd-Tirol im-
mer wieder zur Sprache gebracht. Die-
se Aufmerksamkeit wollen die Land-
tagsabgeordneten politisch nutzen, um
die für Süd-Tirol so wichtige doppelte
Staatsbürgerschaft voranzutreiben. Van
der Bellen hat sich im Wahlkampf
explizit für die doppelte Staatsbür-
gerschaft ausgesprochen. An dieses
Versprechen wird ihn die Süd-Tiroler
Freiheit nun erinnern. (SK/SZ)

3
 TIROLER STIMMEN 04/2016 | SÜD -TIROLER FREIHEIT

Toponomastik in Tourismuswerbung
VERBESSERUNG IN SICHT?

[SIUSI]
Siusi für Seis gehört zu jenen Namen,
die nicht italienisch, sondern alt-
deutsch sind. Ettore Tolomei grub, wie
in zahlreichen anderen Fällen, einen
historischen Beleg aus, veränderte die-
sen leicht und erklärte ihn kurzerhand
für „italienisch“.
Seis ist um 980 erstmals als „Siusis“
belegt. Diese Form steht für ein
latinisiertes althochdeutsches *Siusi,
das aus alpenromanisch *Sosjo ein-
gedeutscht ist. Der Name ist vorrömi-
scher Herkunft. Seine ursprüngliche
Bedeutung ist unklar. Innerhalb des
Ladinischen entwickelte es sich zu
grödnerisch Sëuc, gadertalisch Suc und
fassanisch Susc weiter. Auf deutscher
Seite wurde *Siusi indes zu mittelhoch-
deutsch Siüse, neuhochdeutsch Seus
und schließlich im Tirolischen zu Seis
(so wie Leute zu Leit wurde).
Einen historisch fundierten italie-
nischen Namen für Seis hat es nie
gegeben!
D
as Problem mit der Toponomastik in der
Tourismuswerbung ist ein alt bekanntes: Nicht
nur in der italienischen, sondern auch sonst
außerhalb der deutschsprachigen Werbung wird unsere
Süd-Tiroler Landschaft überwiegend mit den offiziellen,
so genannten „italienischen“ Orts- und Flurnamen ange-
priesen. Die deutschen und ladinischen Namen, die im
Gegensatz zu den meisten so genannten „italienischen“
Namen historisch fundiert und authentisch sind, werden
allzu gerne geleugnet.
Als Gegenmaßnahme wurde im Juni 2015 im Süd-Tiroler
Landtag ein Beschlussantrag der Süd-Tiroler Freiheit
behandelt, mit dem die Südtirol Marketing Gesellschaft
(SMG) angewiesen werden sollte, in der Tourismuswer-
bung ausnahmslos nur noch die historisch fundierten
Orts- und Flurnamen zu verwenden. Vom Beschlussan-
trag, der acht, nach wissenschaftlichen Kriterien formu-
lierte Punkte enthielt, wurde lediglich der einleitende Satz
des beschließenden Teils angenommen: „Der Süd-Tiroler
Landtag fordert die Landesregierung auf, bei der Südtirol
Marketing Gesellschaft zu intervenieren, damit diese die
Feriengäste Stück für Stück an die authentische Topono-
mastik heranführt und die Richtlinien zum Gebrauch
der Orts- und Flurnamen in der Tourismuswerbung
entsprechend modifiziert und verfeinert.“ Doch hat sich
seit dem Beschlussantrag der Süd-Tiroler Freiheit, der
nun anderthalb Jahre zurückliegt, diesbezüglich etwas ge-
ändert? Der Geschäftsführer der Südtirol Marketing AG,
Marco Pappalardo, berichtete mir gegenüber, dass man
die Richtlinien in der Tat modifiziert habe. Laut diesen
wird nun in der fremdsprachigen (d.h. nicht deutschen,
italienischen oder ladinischen) Tourismuswerbung für
Orte oder Fluren, die sich in einer mehrheitlich deutschen
Gemeinde befinden, der Name auf Deutsch geführt;
in mehrheitlich italienischen, aber auch ladinischen
Gemeinden dagegen auf Italienisch. Eine Verbesserung
wurde somit lediglich insofern erzielt, als zumindest
im Englischen, Französischen usw. nun mit Antholz,
Kobenstein, Meran geworben wird, während es dagegen
weiterhin „Mareccio“ (pseudoitalienisch!) statt Maretsch
und Gardena, Marebbe, Ortisei statt Gherdëina, Mareo,
Urtijëi heißt. Dass für Ladinien beispielsweise im Engli-
schen die italienischen (teils pseudoitalienischen) Namen
statt der autochthonen ladinischen Namen verwendet
werden, ist äußerst befremdlich! Zudem bedauerlich
ist, dass faschistische und pseudoitalienische Namen,
wenngleich fast nur im Italienischen und Ladinischen,
nach wie vor Verwendung finden. Es gibt also noch
Verbesserungspotenzial! (CK)
Dr. Cristian Kollmann ist Sprachwissenschaftler sowie Presse- und
Kommunikationssprecher der Landtagsfraktion der Süd-Tiroler
Freiheit.

Anfragen der Süd-Tiroler Freiheit

Vermittlung
im Busstreit
Auf Initiative von Myriam Atz Tam-
merle fanden kürzlich zwei Treffen
zwischen Busfahrern der SAD und
dessen Führungsspitze statt. Erste
Erfolge konnten bereits erzielt wer-
den, konkret durch Verbesserungen
in den Dienstplänen der Busfahrer.
Ebenfalls positiv wertet Atz Tammerle,
dass die Busfahrer zukünftig bei der
Erstellung der Turnuspläne durch di-
rekte Ansprechpartner miteinbezogen
werden. Im Bild: Die Abgeordneten
Bernhard Zimmerhofer und Myriam
Atz Tammerle mit SAD-Chef Ingomar
Gatterer (Mitte). (MAT)
Wieder wurden der Süd-Tiroler Freiheit Fälle gemel-
det, wonach beim Fürsorgeinstitut NISF/INPS die
Zweisprachigkeitspflicht nicht eingehalten wird. Was
will die Landesregierung unternehmen, damit das
Recht auf Gebrauch der Muttersprache endlich ge-
währleistet wird?
Die Landesregierung habe in diesem Jahr bereits zwei Mal beim
NISF/INPS interveniert. Da es sich aber um eine staatliche
Einrichtung handle und damit auch das Personal dem Staat
unterstehe, seien die Möglichkeiten des Landes hier begrenzt.
Die Anfrage ergab zudem, dass der Telefondienst des NISF/
INPS in deutscher und italienischer Sprache unterschiedlich
ist. Das Regierungskommissariat blieb bei all den Verletzungen
der Zweisprachigkeitspflicht wie immer untätig.
Der Süd-Tiroler Freiheit wird immer wieder gemel-
det, dass an einigen Grund- und Mittelschulen sowie
Berufs- und Oberschulen das „Tiroler Merkheft“
(Schulmerkheft) verboten wird. Um welche Schulen
genau handelt es sich?
Laut Landesrat Achammer habe man an allen deutschsprachi-
gen Schulen diesbezüglich nachgefragt. Ergebnis: Es gebe kein
diesbezügliches Verbot. Die „Tiroler Stimmen“ meinen: Wer’s
glaubt, wird selig. Anfang des nächsten Schuljahres wird die
Süd-Tiroler Freiheit wieder das beliebte „Tiroler Merkheft“ her-
ausgeben und sich dann genau an Achammers Antwort erinnern!
Zur Feststellung der Kinderbetreuungsangebote in
Süd-Tirol wollten die Abgeordneten der Süd-Tiroler
Freiheit wissen, wie viele Betreuungseinrichtungen es
für (Klein)Kinder gibt?
2015 gab es laut Angaben der Landesregierung in Süd-Tirol
55 Kindertagesstätten (auch als Ganztagskindergarten bekannt)
mit 1.468 betreuten Kindern; 225 Tagesmütter, die insgesamt
1.490 Kinder betreuten; und 14 Kinderhorte mit 598 betreuten
Kindern. (SZ)
Dem Link folgend finden Sie ausführliche In-
formationen ALLER Anfragen der Süd-Tiroler
Freiheit im Landtag.

4
 TIROLER STIMMEN 04/2016 | SÜD -TIROLER FREIHEIT

SANITÄT:
ZUR KASSE
BITTE...
Rechnungen im Wert von mehr als 11
Millionen Euro sind im Süd-Tiroler
Gesundheitsbereich noch offen. Es
handelt sich hier um Leistungen in den
Krankenhäusern, die von den Bürgern
noch nicht bezahlt wurden. Dies ist
das Ergebnis einer Landtagsanfrage
der Abgeordneten der Süd-Tiroler
Freiheit, Sven Knoll, Myriam Atz
Tammerle und Bernhard Zimmerho-
fer. Fast 2,9 Millionen Euro betreffen
nicht bezahlte Tickets, und 8,3 Mil-
lionen Euro beziehen sich auf nicht
bezahlte Gesundheitsleitungen.

Von den 11,2 Millionen Euro sind

5,6 Millionen von den Süd-Tirolern
selbst geschuldet und 4,4 Millionen
Der im Frühjahr 2016 leer gewordene Platz auf den Säulen gegenüber dem so genannten Siegesdenkmal soll durch Duplikate der
kapitolinischen Wölfin und des Markuslöwen wieder aufgefüllt werden. Die Stadt Bozen will damit bis heute äußerliche Zeichen Euro von EU-Bürgern (ohne Italien).
des Faschismus setzen und die Süd-Tiroler mit Symbolen der Fremdherrschaft zwangsbeglücken. Nicht-EU-Bürger haben Rechnun-
gen im Gesamtbetrag von ca. 100.000
Euro nicht bezahlt. 1,1 Millionen Euro
betreffen Gesundheitsleistungen zu-
gunsten von Bürgern aus dem rest-
lichen Staatsgebiet, die durch Rom
rückvergütet werden.
Kapitolinische Wölfin und Markuslöwe
Die ältesten offenen Rechnungen

BOZEN BLEIBT FASCHISTISCH stammen noch aus dem Jahr 1996.

Laut Sanitäts-Generaldirektor Schael
In der Sitzung vom 10. Oktober 2016 hat der Stadtrat von Bozen den Vorschlag des Bürgermeisters Renzo soll nun ein Inkasso-Unternehmen
Caramaschi für die Aufstellung von Duplikaten der kapitolinischen Wölfin und des Markuslöwen auf den damit beauftragt werden, die ausstän-
beiden gegenüber dem so genannten Siegesdenkmal befindlichen Betonmasten genehmigt. Damit ist nun digen Summen einzutreiben. Die Ab-
klar: Bozen hält nicht nur an den faschistischen Symbolen fest, sondern will diese auch noch zurückholen! geordneten der Süd-Tiroler Freiheit
begrüßen diesen Schritt. „Erbrachte

D
ie zweifelhafte Maßnahme, die den Steuerzahler
30.000 Euro kosten wird, bekommt zudem Un-
terstützung vom Süd-Tiroler Landtag: Diesen
wollte die Süd-Tiroler Freiheit mit einem Beschlussantrag
auffordern, sich gegen die Anbringung von Duplikaten auszu-
sprechen. Doch der Antrag wurde, mit den Stimmen der SVP,
der italienischen Parteien und der Grünen, abgelehnt. Sven
Knoll reagierte empört: „Spätestens jetzt haben wir es Schwarz
auf Weiß: Auch die Landtags-SVP will Bozen refaschistisieren
und diese Maßnahme auch noch als ethnisch befriedend
schönreden! Auf jene Bürger – deutscher, ladinischer wie
italienischer Muttersprache –, die die faschistischen Symbole
als Beleidigung und Demütigung empfinden, nimmt die
SVP keine Rücksicht. De facto geht es der SVP nur noch
darum, das umzusetzen, was die Inschrift auf dem so ge-
nannten Siegesdenkmal besagt: SISTE SIGNA, d. h. Zeichen
setzen, das Revier markieren; und sei es als Erfüllungsgehilfe
des organisierten faschistischen Kulturverbrechens!“ Zur
Erinnerung: Die kapitolinische Wölfin und der Markus-
löwe, die im Frühjahr 2016 auf Grund ihres beschädigten
Zustandes entfernt werden mussten, sollten als Symbole der Leistungen müssen bezahlt werden,
faschistischen Fremdherrschaft einen Tiroler Landesteil als zumal besonders im Gesundheitswesen
Teil der faschistischen Region „Triveneto“ bzw. des Staates die Mittel immer knapper werden. Es
Italien markieren und die Süd-Tiroler zwangsbeglücken. ist auch eine Frage der Gerechtigkeit,
Der Beschluss des Bozner Stadtrates, die beiden Figuren zu denn wenn die Leistungen nicht be-
reaktivieren, fand auch die Zustimmung der grünen Stadt- zahlt werden, dann zahlt die Allge-
rätin Maria Laura Lorenzini. Einzig Stadtrat Luis Walcher meinheit dafür“, unterstreichen die
stimmte dagegen. Vize-Bürgermeister Baur zog es dagegen Landtagsabgeordneten. (SZ)
vor, den Saal bei der Abstimmung zu verlassen. Für Cristian
Viele Bürger schulden dem Süd-Tiroler Ge-
Kollmann, Pressesprecher der Landtagsfraktion der Süd-Tiro- sundheitswesen noch Geld. Die ältesten nicht
ler Freiheit, ist das Ergebnis nicht überraschend: „Egal ob bezahlten Rechnungen sind 20 Jahre alt.
rechts, links oder grün: Wenn es um die vom Faschismus
herrührende italianità geht, sind diese Parteien alle gleich.
Sie alle demonstrieren damit, dass sie nicht bereit sind, ein
Zeichen für ein friedliches und faschistisch unbelastetes
Miteinander zu setzen!“ (CK)
Sehen Sie dem Link folgend im Video:
Was die ehem. Abgeordnete Eva Klotz
und Ex-Vizebürgermeister Oswald
Ellecosta zur Wiederaufstellung sagen.

5
 TIROLER STIMMEN 04/2016 | SÜD -TIROLER FREIHEIT

„VERGESST DEN Terror in Europa

TOURISMUS
NICHT!“ „SCHLUSS MIT FALSCHER
Im Süd-Tiroler Landtag wurde ein Be-
schlussantrag vorgelegt, der vorsieht,
TOLERANZ UND MAßLOSER
die Daten zu den Betrieben, die Ur-
laub auf dem Bauernhof anbieten, zu
WILLKOMMENSKULTUR!“
sammeln. Mit dieser Maßnahme soll Die Liste ist lang und bedrückend: Ansbach, Würzburg, Essen, Hannover, Saint-Étienne-du-Rouvray, Nizza,
sich dieser Wirtschaftszweig zukünftig Brüssel, Reutlingen und und und. Nun auch noch Berlin. 2016 wird als das Jahr des islamistischen Terrors in
zielgerichteter weiterentwickeln und Europa eingehen. Die ausgehobene Terrorzelle in Meran zeigt zudem, wie nahe der islamistische Fanatismus
gefördert werden können. mittlerweile auch an Süd-Tirol gerückt ist. Für die Süd-Tiroler Freiheit steht fest: Die undifferenzierte
Willkommenskultur ist gescheitert!
Myriam Atz Tammerle, die Landtags-

D
abgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, er Terror ist längst im Herzen Europa angekom- Trotzdem durfte er in Deutschland bleiben und trotzdem
begrüßte grundsätzlich das Vorhaben, men: Die Anschläge in Paris, die Bomben in verlor ihn der Geheimdienst aus den Augen. Bis zu diesem
warnte dabei jedoch vor einer noch Brüssel, die Übergriffe in Köln, die Terrornacht in 19. Dezember, als er in Berlin mutmaßlich zwölf Menschen
stärkeren Ungleichbehandlung der Nizza, die Axt-Attacke in Würzburg, der Macheten-Angriff ermordete.
Urlaub-auf-dem-Bauernhof-Anbieter von Reutlingen, der Selbstmordanschlag im fränkischen Die Landtagsabgeordneten der Süd-Tiroler Freiheit plädieren
gegenüber den Gastbetrieben dersel- Ansbach und nun das Attentat in Berlin. „Es kann nicht vor diesem Hintergrund erneut – auch in Süd-Tirol – für
ben Kategorie. geleugnet werden“, attestiert die Süd-Tiroler Freiheit, „dass schnelle und kompromisslose Abschiebungen als eine von
der gemeinsame Nenner all dieser Terrorakte häufig derselbe mehreren notwendigen Maßnahmen: „Der Macheten-Mör-
Die Berglandwirtschaft gelte es durch- ist: radikalisierte Menschen mit muslimischem Migrations- der von Reutlingen war Asylbewerber und zudem mehrfach
aus zu fördern, doch in niedrigeren hintergrund!“ wegen Körperverletzung auffällig geworden. Trotzdem wurde
Lagen komme es immer wieder vor,
dass die bäuerlichen Betriebe in den
Genuss von steuerlichen Entlastungen
kommen würden. Mit diesen Zuschüs-
sen kann in die genannten Betriebe
investieren werden, während immer
mehr Gastbetriebe, die in dieselbe
Kategorie fallen, aufgrund der finan-
ziellen Belastungen ihre Unternehmen
schließen müssten.

„Es spricht nichts gegen die Förderung

der Urlaub-auf-dem-Bauernhof-Be-
triebe, doch man darf dabei die Klein-
und Mittelbetriebe im Tourismus
nicht ihrem Schicksal überlassen. Hier
ist die Politik gefordert, entsprechende
Rahmenbedingungen zu schaffen!“
bekräftigt Atz Tammerle. (CK/MAT)
Landtagsabgeordnete Myriam Atz Tammerle:
„Der Urlaub auf dem Bauernhof soll und
muss entsprechend gefördert werden. Dies
darf jedoch nicht zu Wettbewerbsverzerrun-
gen zuungunsten anderer Tourismusbetriebe
führen.“
Wie schon in Nizza wurde auch in Berlin ein LKW zu einer tödlichen Waffe umfunktioniert. Anis Amri, „Flüchtling“ aus Tunesien, tötete
mutmaßlich zwölf Menschen und verletzte 56 zum Teil schwer. Täter nahezu aller terroristischer Anschläge in Europa im Jahr 2016 waren
radikale Muslime mit Migrationshintergrund.
Sven Knoll, Landtagsabgeordneter der Süd-Tiroler Freiheit, er nicht abgeschoben. Der Asylantrag des Attentäters von
findet deutliche Worte: „Der Anschlag auf einen Weihnachts- Ansbach wurde abgelehnt und trotzdem durfte er weiter in
markt – wo unschuldige Menschen zusammengekommen Deutschland bleiben. Nun wiederholte sich die Geschichte
waren, um sich auf Weihnachten einzustimmen – zeugt nicht mit Anis Amri auf tragische Wiese. Wer auffällig wird oder
nur von einer unglaublichen Brutalität, sondern ist auch ein kein Bleiberecht bekommt, gehört sofort abgeschoben,
gezielter Anschlag auf das christliche Europa!“ egal ob aus Deutschland, Süd-Tirol oder jedem anderen
Anis Amri, der mutmaßliche Attentäter von Berlin, war europäischen Land!“
den Behörden kein Unbekannter. Über Lampedusa nach Die Landtagsabgeordneten wollen sich auch weiterhin im
Europa gekommen, landete Amri wegen Brandstiftung in Landtag und im Rahmen ihrer Möglichkeiten dafür einset-
einem italienischen Gefängnis und in einem europaweiten zen. Sven Knoll mahnt: „Die kurzsichtige Willkommenskul-
Datenaustauschsystem. Nach der Haft gelangte er nach tur, die alle Gefahren einer unkontrollierten Massenzuwan-
Deutschland, wo er sich salafistischen Kreisen anschloss. derung einfach ignoriert hat, rächt sich nun. Die Antwort
Der deutsche Verfassungsschutz erkannte schnell, welche auf derartige Gräueltaten darf nicht länger eine falsch ver-
Gefahr von Amri ausging. In Nordrhein-Westfalen wurde standene Toleranz sein, sondern erfordert ein entschiedenes
ein Verfahren gegen Amri eröffnet. Der Vorwurf lautete auf Handeln der Politik. Die EU-Außengrenzen müssen endlich
„Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat“. wirkungsvoll geschützt werden!“ (SZ/SK)

6
 TIROLER STIMMEN 04/2016 | SÜD -TIROLER FREIHEIT

Tirolischer Empfang DAS RAI-NE

CHAOS!
„WIR BRAUCHEN UNS FÜR Rund 20 Millionen Euro überweist

UNSERE KULTUR NICHT ZU

das Land Süd-Tirol jährlich nach Rom
für den Betrieb von Rai Südtirol. Eine
stolze Summe, wenn man bedenkt,

RECHTFERTIGEN!“ dass der Erhalt einer Geburtenstation

rund zwei Millionen Euro jährlich
Es war ein Knall mit Widerhall: Am 18. November stattete EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker kostet. Doch wer glaubt, dass wegen
Süd-Tirol einen Besuch ab. Zu diesem Anlass und wie bei solchen Empfängen schon oft geschehen, wurde der üppigen Schecks nach Rom das
durch eine Schützenformation der sogenannte „landesübliche Empfang“ mit Musikkapelle und Ehrensalve Land am Mazziniplatz das Sagen hat,
abgehalten. Der empörte Aufschrei nahezu aller italienischer Parteien in Süd-Tirol, der im Anschluss folgte, der irrt. „Rai Südtirol ist das Südtiroler
zeigte es wieder deutlich: Man will Süd-Tirol zu einer normalen italienischen Provinz machen! Gesicht, ist die Südtiroler Stimme des
öffentlich-rechtlichen Rundfunks“,

I
talienische Rechtsparteien, die Tageszeitung „Alto Adige“
und der „Partito Democratico“ überschlugen sich in den
Tagen nach dem Empfang mit nationalistischer Polemik.
Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven
Knoll, bezeichnet die gehässige Diskussion als Ausdruck einer
fehlenden Integrationsbereitschaft vieler (nicht aller) Italiener
in Süd-Tirol. „Die Tatsache, dass der Empfang nicht nach
‚italienischem Protokoll‘ und im Beisein von ‚italienischen
Würdenträgern‘ erfolgt ist, sondern nach Tiroler Tradition,
ist eine Selbstverständlichkeit, für die sich Süd-Tirol nicht
zu rechtfertigen braucht“, bringt es Knoll auf den Punkt.
Diese gegen die deutschsprachigen Süd-Tiroler gerichtete
Position vieler Italiener hierzulande finde man auch in
anderen Bereichen: „Selbe Haltung spiegelt sich auch im
Umgang mit den faschistischen Ortsnamen, den faschisti- so heißt es auf der Internetseite des
schen Relikten und der Missachtung der deutschen Sprache Senders. Doch diese Stimme hängt
in Süd-Tirol wider. So kann ein friedliches Zusammenleben zu einem großen Teil nach wie vor
nicht funktionieren“, betont Knoll. von Rom ab. Zahlreiche Entscheidun-
Es brauche, so der Landtagsabgeordnete, die Integrations- gen müssen in einem bürokratischen
bereitschaft der Italiener: „Genauso wie von den Ausländern Hürdenlauf zuerst von der staatlichen
eine Integrationsbereitschaft abverlangt wird, muss diese Zentrale abgesegnet werden. Süd-Tirol
Bereitschaft auch von den Italienern verlangt werden, die zahlt, Rom bestimmt! Doch das will
nach Süd-Tirol gekommen sind. Nicht Süd-Tirol hat sich die Süd-Tiroler Freiheit nun ändern.
Italien anzupassen, sondern umgekehrt!“ (SK/SZ)
Der Landtagsabgeordnete der
Sehen Sie dem Link folgend im Video: Süd-Tiroler Freiheit, Bernhard
Die Abrechnung von Sven Knoll mit
Kompatschers und Urzìs Politik im
Zimmerhofer, fordert in einem Be-
Landtag. schlussantrag die Umwandlung von
Rai Südtirol in einen unabhängigen
Landessender. Konkret fordert Zim-
merhofer die Kündigung der Verträge
mit der Rai-Zentrale in Rom und die
Einrichtung eines unabhängigen Ge-
samt-Tiroler Radio- und Fernsehsen-

2 Fragen an …
ders. Alternativ plädiert Zimmerhofer
für einen unabhängigen Sender speziell

s a
für Süd-Tirol. In jedem Fall seien eine

A n n i b a l e Sa l enge Zusammenarbeit mit den bereits

bestehenden lokalen Anbietern zu su-
chen, um Synergien zu nutzen.

Eine moderne Führung bzw. Aus-

Im Aostatal haben nur die histo-
risch fundierten Orts- und Flur-
namen amtliche Gültigkeit. Die
pseudoitalienischen faschistischen
Namen wurden abgeschafft. Sollte
man dies auch in Süd-Tirol tun?
Nicht nur im Aostatal, auch in einigen
Gemeinden und Fraktionen der Provinz
Turin ist man zur ursprünglichen Topo-
nomastik zurückgekehrt. Mir ist nicht
klar, warum in Süd-Tirol die Topono-
mastik immer noch ideologisch instru-
mentalisiert wird. Bis zum 19. Jh. war
Savoyen mehrsprachig. Der Vertrag von
Rivoli (1561) besagt: „Die Amtssprache
ist Französisch in den Herzogtümern
Savoyen und Aosta, Italienisch im Fürs-
tentum Piemont und in der Grafschaft
Nizza“. Diese Beispiele sollten uns ver-
anlassen, weniger chauvinistisch, sondern
ideologisch unvoreingenommen und auf
der Basis von historisch-kulturellen Tat-
sachen vorzugehen.
Was würden Sie jenen Italienern,
die auf den Erhalt der pseudoitalie-
nischen Toponomastik in Süd-Tirol
(für sie „Alto Adige“) bestehen und
diese sogar als „Kulturgut“ reinter-
pretieren empfehlen?
Man muss sich von ideologischen Vor-
urteilen verabschieden und auf andere
Realitäten in den Alpen, vor allem in die
Schweiz blicken, wo die Territorialität der
Sprachen gilt. Das so genannte „Alto Adi-
ge“ ist also kein Einzelfall. Zudem wird
es schwierig, das Ergebnis von Manipula-
tionen und Erfindungen als „Kulturgut“
zu betrachten, denn dies würde bedeuten,
dass man eine verwerfliche Maßnahme
kulturell und wissenschaftlich legitimie-
ren würde.
Das Interview führte Cristian Kollmann. Anni-
bale Salsa ist emeritierter Professor für Philoso-
phie und Kulturanthropologie an der Universität
Genua sowie ehemaliger Vorsitzender des „Club
Alpino Italiano“ (CAI).
stattung eines erfolgreichen lokalen
Fernseh- und Radiosenders sei mit
dem Staatsapparat Rai in Rom kaum
durchführbar, da dieser „an übertrie-
bener Bürokratie und an allgemei-
ner Trägheit krankt“. „Unter solchen
Bedingungen ist kreatives Arbeiten
und individuelle Gestaltungsmög-
lichkeiten bei den Programmen kaum
möglich. Doch genau diese gilt es zu
fördern, damit Süd-Tirol den hohen
Qualitätsstandards, beispielsweise des
öffentlich-rechtlichen bayerischen, ös-
terreichischen oder Schweizer Fernse-
hens (BR, ORF, SRG), nicht ständig
hinterherhinkt“, fordert Zimmerhofer
abschließend. (BZ/SZ)

7
 TIROLER STIMMEN 04/2016 | SÜD -TIROLER FREIHEIT
William Wallace (ca. 1270 – 1305) war
Freiheitskämpfer gegen die Engländer und ist
Schottlands Nationalheld. Die Verehrung ihm
gegenüber ist Ausdruck des nach wie vor beste-
henden Wunsches nach Unabhängigkeit. Der
Andreas Hofer Schottlands erlangte durch den
Film „Braveheart“ weltweite Berühmtheit.
Ein Volk strebt nach
Unabhängigkeit...
Im Laufe der Geschichte stand Schott-
land immer wieder unter britischer
Fremdherrschaft oder war unabhän-
gig von London. Zu Beginn des 18.
Jahrhunderts vollzog das schottische
Königshaus, aufgrund der zerrütte-
ten Finanzsituation des Landes, die
endgültige Vereinigung Englands und
Schottlands. Die Unionsvereinbarung
wurde 1707 gegen den Wunsch der
schottischen Bevölkerung abgeschlos-
sen. Der Freiheitsgeist lebte aber wei-
ter. Er entzündete sich im Schatten der
Weltwirtschaftskrise 1929 verstärkt
an der sozialen Frage. Weil sich die
wirtschaftliche Situation zusehends
verschlechterte, wurde der Ruf nach
einer eigenen schottischen Regierung
immer lauter. Revolution lag in der
Luft. Die britische Regierung setz-
te daraufhin einen Staatssekretär für
Schottland im Rang eines Kabinetts-
mitgliedes ein. Es war ein erster Schritt
hin zur schottischen Autonomie. 1997
stimmten in einer Volksabstimmung
74 Prozent der Wähler für eine schotti-
sche Autonomie, die weitreichender ist
als jene Süd-Tirols. 1999 wurde nach
300 Jahren wieder ein Parlament für
Schottland gewählt. Nur 15 Jahre spä-
ter, im September 2014, übte Schott-
land das Recht auf Selbstbestimmung
aus. Knapp 55 Prozent der Schotten
sprachen sich gegen eine Abspaltung
vom Vereinigten Königreich aus. Viele
hatten Angst, dass Schottland nach der
Sezession aus der EU ausgeschlossen
würde. Da mit dem „Brexit“ genau das
jetzt geschieht, erfährt die Unabhän-
gigkeitsbewegung wieder Rückenwind!
Die Freiheitsgeschichte Schottlands ist
noch nicht zu Ende geschrieben! (SZ)
8
Selbstbestimmung in Europa
„SCHOTTISCHES UNABHÄN-
GIGKEITSREFERENDUM
NOCH VOR DEM BREXIT!“
Selbstbestimmung und Unabhängigkeit, die Steckenpferde der Süd-Tiroler Freiheit, sind in Europa aktu-
eller denn je. In Schottland nimmt die Unabhängigkeitsbewegung nach der Entscheidung der Briten, die
EU zu verlassen, wieder kräftig an Fahrt auf. Die Süd-Tiroler Freiheit verfolgt die Entwicklung in Europa,
und speziell in Schottland, sehr genau. Im Landtag wurden mehrere Initiativen vor diesem Hintergrund
gestartet. Einer der Väter der schottischen Unabhängigkeitsbewegung, der ehemalige schottische Pre-
mierminister Alex Salmond, wurde am 14. Dezember in Brüssel für seine zentrale Rolle beim Aufstieg der
schottischen Selbstbestimmungsbewegung geehrt.
V
ergeben wurde der Preis wird vom „Maurits-Cop- als ethnische Minderheit bezeichnet werden kann, nicht
pieters-Zentrum“, einer politischen Stiftung der zu“. Würden Sie da zustimmen?
„Europäischen Freien Allianz“ (EFA). Auf einer
Pressekonferenz im Vorfeld der Zeremonie kündigte Salmond Alex Salmond: Es gibt alle möglichen Formen und Größen
ein zweites Unabhängigkeitsreferendum in Schottland an. von Nationen. Die wichtigste Definition hierbei ist, dass man
Wörtlich sagte er: „Dieses wird stattfinden, noch bevor der sich als selbst als Nation betrachtet. Diesbezüglich muss man
Brexit wirksam wird. Schottland hat das Recht, in Europa freilich stets Flexibilität zeigen, damit die Erwartungen erfüllt
gehört zu werden!“ Cristian Kollmann, der Pressesprecher werden können. Lassen Sie mich die Politik in Schottland
der Landtagsfraktion der Süd-Tiroler Freiheit, führte mit kommentieren: Es gab keine Versammlung, kein Parlament
Alex Salmond ein kurzes Interview und sprach ihn dabei in Schottland. Es bestand darauf auch keine Hoffnung. Die
auf Süd-Tirol an. Salmond erinnerte daran, dass auch in konservative Regierung von Margareth Thatcher ging über
Großbritannien immer wieder versucht wurde, die Unabhän- die schottische Bevölkerung hinweg, und die Menschen
gigkeit Schottlands mit überholten Argumenten in Abrede glaubten, es sei eine Fantasie zu meinen, dass die antike
zu stellen. „Entscheidend ist, was die betroffene Bevölkerung Nation Schottland ihr eigenes Parlament zurückgewinnen
will. In Europa ist sehr vieles in Bewegung, auch in Sachen würde. Nun, nach dreißig Jahren haben wir ein eigenes
Unabhängigkeitsbestrebungen.“ Lesen Sie nachfolgend das Parlament. Dieses hat weitreichende Befugnisse. Die Partei
Interview von Cristian Kollmann mit Alex Salmond. für die Unabhängigkeit hat darin die Mehrheit oder fast die
Mehrheit innerhalb eines Proporzsystem, und im Parlament
Cristian Kollmann: Herr Salmond, in Süd-Tirol wird die von Westminster hält die SNP 56 von 59 Sitzen der Schotten.
Unabhängigkeit von der regierenden Partei, der Südtiroler Wir befinden uns jetzt ganz klar in einer anderen Situation.
Volkspartei, nicht unterstützt. Man bringt Argumente Genau so ist es bei einer Reihe von anderen Ländern und
vor wie „die Unabhängigkeit steht einer Bevölkerung, Gebieten wie überhaupt bei jeder Bevölkerung, egal wo: Sie
die laut Völkerrecht nicht als Nation, sondern vielmehr entscheiden, wie sie ihre Ziele verfolgen wollen.
Von den Mitstreitern in Europa lernen: Regelmäßig sind die Landtagsabgeordneten der Süd-Tiroler Freiheit und Mitarbeiter der Fraktion in
Europa, von Katalonien bis Schottland, unterwegs. Cristian Kollmann traf den ehemaligen schottischen Ministerpräsidenten Alex Salmond in
Brüssel (Bild links). Schottland übte 2014 unter dessen Führung das Recht auf Selbstbestimmung aus. Nach dem Brexit könnten die Schotten
bald wieder mit der Frage konfrontiert werden: „Yes or No“ zur Unabhängigkeit (Bild rechts).
 TIROLER STIMMEN 04/2016 | SÜD -TIROLER FREIHEIT

Cristian Kollmann: Ein anderes Gegenargument ist, dass
der Nachweis erbracht werden muss, dass die Bevölkerung
unterdrückt wird. Dies ist in Schottland sichtlich nicht
der Fall. Ist dies also für Sie ein Argument?
Alex Salmond: Nein wirklich! Es gab nie Zweifel daran, dass
Schottland eine Nation ist. Und sogar unsere schärfsten
Kritiker sehen das so. Aber die Unionisten aus Schottland
und die Unionisten aus Westminster sagen: Die Sicht auf
Schottland als Nation eignet sich dafür, um das Vereinigte
Königreich zu beleidigen. Doch gab es nie wirklich ein
Argument gegen die schottische Nationalität. Als seriöses
Argument in der Politik existiert es nicht. Es wurde vor 100
Jahren vorgebracht. Aber jetzt existiert es nicht.
sondern es gelten vielmehr folgende zwei Dinge: Eines ist,
dass alle von ihnen unabhängig wurden. Und die zweite
Sache ist: In meiner bewegten Politik lernte ich zwangsläufig
den jeweiligen Hochkommissar oder Vertreter von all diesen
Ländern kennen. Und hierbei handelt es sich um größere,
kleinere, ärmere Länder in Afrika, in Asien, in der ganzen
Welt. Sie wurden seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges
vom Vereinigten Königreich unabhängig. Und wissen Sie
was? Kein Einziger von ihnen – kein Einziger – hat je zu
mir gesagt, dass er zurück unter die Kontrolle von London
möchte.
Was für Süd-Tirol Eva Klotz ist, ist für
Cristian Kollmann: Kritiker des Selbstbestimmungsrechts Schottland Alex Salmond. Infolge der schotti-
schen Parlamentswahl 2011, bei der die SNP
behaupten zudem, auch in Süd-Tirol, Grenzen verschie- die absolute Mehrheit der Sitze errang, konnte
Salmond ein Unabhängigkeitsreferendum in
Schottland durchsetzen.

„Der Traum
möge niemals
vergehen!“

Alexander Elliot Anderson

Salmond, so der volle Name
von Alex Salmond, war von
2007 bis 2014 Ministerprä-
sident Schottlands. Salmond,
Jahrgang 1954, studierter
Volkswirt und Geschichtswis-
senschaftler, wurde 1990 und
2004 zum Parteivorsitzenden
der Schottischen Nationalpar-
tei (SNP) gewählt. Zwischen
1987 und 2010 war er Abge-
ordneter im britischen Unter-
haus. Sein politisches Hauptziel
war immer die Unabhängigkeit
Das weiße Andreaskreuz auf dunkelblauem Grund ist die Fahne Schottlands und Symbol für den Stolz des Landes. Es befindet sich Schottlands vom Vereinigten
auch auf Alex Salmonds Krawatte (links), im Gespräch mit Cristian Kollmann. Bis 1999 hatte Schottland kein eigenes Parlament. Königreich. Als Salmond 1990
Nur 15 Jahre später übten die Schotten das Recht auf Selbstbestimmung aus.
Parteivorsitzender wurde, hatte
Schottland weder eine Auto-
nomie noch ein Parlament.
Cristian Kollmann: Aber muss eine Bevölkerung, um das ben passe nicht in den politischen Zeitgeist, da wir in Im September 2014 erreichte
Recht auf Selbstbestimmung zu bekommen, unterdrückt einem Europa ohne Grenzen leben würden. Stimmen Schottland unter seiner Füh-
werden? Sie dieser Aussage zu? rung ein Unabhängigkeitsre-
ferendum, das aber verloren
Alex Salmond: Ganz klar nicht! Bereits viele Länder haben Alex Salmond: Nun, es handelt sich um zwei getrennte Din- ging. Am Tag nach der Wahl
der Ausübung des Rechts auf Selbstbestimmung zugestimmt. ge. Es gibt keine scharfe Grenze zwischen Frankreich und verkündete Salmond seinen
Zum Beispiel kürzlich in Europa: Die Tschechische Republik, Deutschland, aber man merkt dennoch, ob man in Frank- Rückzug als Ministerpräsi-
die Slowakei haben ihr Recht auf Selbstbestimmung durch reich oder in Deutschland ist. Es sind also zwei verschiedene dent: „Für mich als Anführer
Zustimmung zum Ausdruck gebracht. Im Vereinigten Kö- Argumente. Europa ohne Grenzen bedeutet, dass es weder ist die Zeit abgelaufen. Aber
nigreich sind seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges fünfzig Zollstationen noch eingeschränkte Bewegungsfreiheit der für Schottland geht die Kam-
Länder – fünfzig! – unabhängig geworden! Einige dieser Menschen gibt. Dies sind die wesentlichen Freiheiten der pagne weiter und der Traum
Länder – einige – waren vormals Kolonien und könnten Europäischen Union. Aber Deutschland oder Dänemark möge niemals vergehen!“ Seit
demnach möglicherweise unterdrückt worden sein. Aber oder Belgien oder Österreich oder Frankreich werden durch 2015 sitzt Salmond wieder
viele von ihnen waren Herrschaftsgebiete, demokratische die Europäische Union ja nicht inexistent. Sie hören ja nicht im britischen Parlament. Der
Herrschaftsgebiete: Kanada, nicht erst seit dem Zweiten auf, Länder zu sein. Die Grenze hört nicht auf zu existieren, Traum von der Unabhängigkeit
Weltkrieg, sondern davor. Viele dieser Länder waren Herr- weil es keine scharfe Grenze ist. Die freie Bewegung der Schottlands erfährt durch den
schaftsgebiete und sich selbst-verwaltende Demokratien. Menschen entfernt keine Grenzen, sondern erlaubt den „Brexit“ wieder Aufwind. (SZ)
Man kann daher kaum als unterdrückt betrachtet werden, Menschen nur, sich zwischen den Grenzen zu bewegen. (CK)

9
 TIROLER STIMMEN 04/2016 | SÜD -TIROLER FREIHEIT

Ein Bild sagt oft mehr als tausend Worte:
Rot steht für Nein, Grün für Ja beim Ver-
Verfassungsreferendum
SIEG DES NEIN:
SCHADEN VON SÜD-TIROL
(VORERST) ABGEWENDET!
Demokratieabbau, Verschiebung aller Macht nach Rom, Verlust von autonomen Kompetenzen, Stärkung
des Durchgriffsrechts des Staates in Landesangelegenheiten, dazu eine „Schutzklausel“, die eigentlich
keine war: Die negativen Auswirkungen der gescheiterten Verfassungsreform auf Süd-Tirol waren vielfäl-
tig. Durch das klare Nein der Italiener beim Referendum am 4. Dezember wurde eine historische Gefahr
von Süd-Tirol abgewendet. Doch dieser Sieg hat einen faden Beigeschmack; und eine vielleicht schwere
Hypothek auf die Zukunft...

fassungsreferendum. In keiner Provinz war
die Zustimmung für Renzis Zentralisierungs-
pläne so hoch wie in Süd-Tirol. Alle anderen
Provinzen und Regionen mit Sonderstatut,
für die die von der SVP gepriesene „Schutz-
klausel“ ebenso gegolten hätte, sagten klar
und deutlich Nein!
A
m Ende war das Ergebnis des Referendums deutlich:
Knapp 60 Prozent der Italiener sagten Nein, nur
40 Prozent Ja zu den Verfassungsplänen der Regie-
rung Renzi. Die Ablehnung der bisher größten geplanten
Verfassungsreform in der Nachkriegsgeschichte Italiens zog
sich durch den ganzen Stiefelstaat. Von den insgesamt 20
italienischen Regionen sagten lediglich drei mehrheitlich Ja.
Die Emilia-Romagna (50,39 Prozent), Renzis Heimatregi-
on Toskana (52,51 Prozent) und eben Trentino-Süd-Tirol
(53,87 Prozent). Als einzige Provinz mit Sonderstatut hat
Süd-Tirol der Verfassungsreform zugestimmt. Das Aostatal,
Friaul-Julisch Venetien, Sardinien, Sizilien, sogar Welsch-
Tirol: hier hat überall, mit teilweise deutlicher Mehrheit, das
Nein überwogen. Nur die Bevölkerung Süd-Tirols sprach
sich mit 63,69 Prozent für die Reform aus.
Die Landtagsfraktion der Süd-Tiroler Freiheit hat in den
letzten Wochen mit zahlreichen Initiativen unermüdlich für
das Nein gekämpft. Mit gutem Grund: Wäre die Verfassungs-
reform durchgegangen, hätte Süd-Tirol Zuständigkeiten der
Autonomie verloren. Durch die Einführung von Suprematie-

Der Fakten-Test
„IHR ALS OPPOSITION
BRINGT NICHTS WEITER?!“

E
s ist ein Vorwurf, dem sich Oppositions-
parteien häufig ausgesetzt sehen: „Ihr re-
det nur und bringt nichts weiter!“ Grund
genug also, diese Behauptung einem Fakten-Test
zu unterziehen.
1. Kontrolle im Landtag: Eine wichtige Aufgabe
der Opposition ist es, den Regierenden auf die
Finger zu schauen. Wichtigstes Instrument hierfür
sind Anfragen im Landtag. Diese müssen von der
Landesregierung beantwortet und veröffentlicht
werden. Dadurch kann man Missstände aufzeigen
und Druck auf die Regierung ausüben. 2016 haben
die Landtagsabgeordneten der Süd-Tiroler Freiheit
ca. 180 Anfragen eingebracht. Hauptfokus der
Anfragen lag auf volkstumspolitischen Themen.
2. Kontrolle außerhalb des Landtages: Da sich
die Anfragen oft auf die Arbeit der Landesregierung
beziehen, und diese die Anfragen selbst beantwor-
tet, sind sie natürlich nicht selten „beschönigend“.
Die von den Landtagsabgeordneten der Süd-Tiro-
ler Freiheit aufgedeckten Machenschaften beim
Autonomiekonvent zeigen, dass darüber hinaus
weitere investigative Arbeit von Nöten ist und
gemacht wird!
3. Agieren statt reagieren: Durch Anträge kann
die Landesregierung aufgefordert werden, eine be-
stimmte Politik zu verfolgen. Anders als bei Anfra-
gen gibt es hier aber eine inoffizielle „Obergrenze“,
da pro Landtagssession i.d.R. nur zwei Anträge
pro Oppositionspartei behandelt werden können.
Bis Ende September wurden 23 Beschlussanträge
der Süd-Tiroler Freiheit angenommen und 27
abgelehnt. Darunter angenommene Anträge zur
Anerkennung von Studientiteln, zur Schaffung von
Arbeitsplätzen, zur Hinterlegung der Sprachgrup-
penzugehörigkeits-Erklärung bei den Gemeinden,
zur Begnadigung der Süd-Tiroler Freiheitskämpfer,
zur Rückführung der Führerscheinprüfungen in
die Bezirke u.v.m.
Natürlich hat eine Oppositionspartei weniger
Gestaltungsmöglichkeiten als eine Regierungs-
partei. Die Behauptung, wonach die Süd-Tiroler
Freiheit als Oppositionspartei „nichts weiter-
bringt“, ist aber falsch. Die oben beschriebenen
Punkte sind nur drei von vielen weiteren! (SZ)

10

klauseln hätte der Staat auch in die Gesetzesbereiche aller (!)
Regionen eingreifen können, und zwar immer dann, wenn
es ihm gerade gepasst hätte. Damit hätte Rom ein völliges
Durchgriffsrecht in Süd-Tirol erhalten. Mit dieser Reform
wäre alle Macht im Staat auf die Regierung und den Minis-
terpräsidenten gelenkt worden. Dies alles in Kombination
mit einem Verfassungsgerichtshof, der in den letzten Jahren
Süd-Tirols Rechte fortlaufend beschnitten hat, hätte eine
äußerst gefährliche Mischung für unser Land ergeben! Davor
hätte Süd-Tirol auch die von der SVP als „Schutzklausel“
verkaufte Übergangsbestimmung nicht bewahrt.
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge blickte die Landtagsfraktion auf das Ergebnis des Verfassungsreferendums. Unter dem Motto
„Nein zu Rom“ war man in den Wahlkampf gezogen; und am Ende siegte auch das Nein, wenn auch nicht durch die Stimmen Süd-Tirols. (V.l.:
Stefan Zelger, Bernhard Zimmerhofer, Myriam Atz Tammerle, Eva Klotz, Sven Knoll und Cristian Kollmann).
Entsprechend differenziert fällt das Fazit der Süd-Tiroler
Freiheit aus: „Durch das Scheitern der Reform wird eine
große Gefahr für Süd-Tirols Autonomie, wenn auch nicht
durch Süd-Tirol selbst, abgewendet!“ Dennoch bleibe ein
fader Beigeschmack: „Die SVP hat es geschafft, ihr Märchen
vom Autonomieausbau im zentralistischen Korsett zu ver-
kaufen. Dass dieser Sieg und Kompatschers und Achammers
Nibelungentreue zu Renzi und dem PD wertlos und keine
unmittelbaren Konsequenzen nach sich zieht, sind ausge-
rechnet dem italienischen Wahlvolk zu verdanken“, betonte
Stefan Zelger, Sekretär der Landtagsfraktion, in einer ersten
Stellungnahme in der Wahlnacht. Sein Kollege Cristian
Kollmann pflichtete auf einer Pressekonferenz am Tag nach
der Wahl bei: „Es gibt wenig Grund zum Feiern, aber zum
Danken. Die Italiener haben mit ihrem klaren Nein dazu bei-
getragen, dass Süd-Tirol von der Zentralisierung des Staates
und damit vom Autonomie-Exit verschont bleibt!“ Auch die
ehemalige langjährige Landtagsabgeordnete Eva Klotz war
anwesend. Sie war vom deutlichen Ergebnis in Süd-Tirol
zugunsten des Ja überrascht: „Ich hätte nicht gedacht, dass
die Süd-Tiroler Wähler Renzi das Vertrauen aussprechen. Sie
dachten dabei wohl nur an die positiven Seiten der Reform
und weniger daran, dass Italien noch nie ein verlässlicher
Vertragspartner war.“ Der Landtagsabgeordnete Bernhard
Zimmerhofer sieht mit dem Ergebnis den Auflösungsprozess
der EU weiter fortschreiten und meint mit Blick auf Italien:
„Es gibt eine Konstante in Italien, und das ist das Chaos,
trotz Demokratie. Die Wähler sind der SVP auf den Leim
gegangen, denn die Verfassungsreform hätte für Süd-Tirol
massive Einschnitte gebracht.“
TIROLER STIMMEN 04/2016 | SÜD -TIROLER FREIHEIT
Der gröbste Schaden von Süd-Tirol wurde durch das Nein
(vorerst) abgewendet. Doch wie kann sich das deutliche Ja
Süd-Tirols noch auswirken? Die Landtagsabgeordneten der
Süd-Tiroler Freiheit, Myriam Atz Tammerle und Sven Knoll,
sehen eine ernstzunehmende Gefahr für die Zukunft. Atz
Tammerle findet, dass das Ergebnis des Referendums aus
der Sicht Italiens, aber auch aus der Sicht der SVP, verwir-
rend sein muss: „Der Deal zwischen Renzi und der SVP ist
geplatzt. Die SVP hat ihren Vertragspartner verloren. Auch
hat sie ihre zukünftige Verhandlungsposition geschwächt,
denn sie hat, mehr als die italienischen Parteien, bewiesen,
dass sie nicht mehr die Interessen Süd-Tirols, sondern jene
des zentralistischen Roms vertritt.“ In dieselbe Kerbe schlug
auch Knoll: „Das deutliche Ja zum Zentralstaat kann sich
noch als schwere Hypothek erweisen. Das Signal, das von
Süd-Tirol ausgesendet wurde, dass man Ja zum Zentralismus
und Ja zum Abbau der Autonomie sagte, wird uns in Zukunft
noch Probleme bereiten,“ betonte Knoll im Streitgespräch
mit SVP-Obmann Achammer. Das Angebot der Süd-Tiro-
ler Freiheit, so Knoll, stehe nach wie vor: „Wichtiger als
eine Übergangsklausel wäre, die Kompetenzen Süd-Tirols
klar aufzulisten und in einem bilateralen Vertrag zwischen
Österreich und Italien abzusichern. Außerdem braucht es
ein Vetorecht Süd-Tirols gegen Angriffe und Vertragsverlet-
zungen vonseiten Italiens!“
Bedenken wegen des klaren Ja aus Süd-Tirol kommen auch
vom ehemaligen Landeshauptmann Luis Durnwalder. Er
kritisiert, dass sich die SVP so deutlich für das Ja ausgespro-
chen hat. Dem kann Knoll nur beipflichten: „Wenn man die
verschiedenen Kommentatoren in Rom verfolgt, sieht man
bereits jetzt, dass Süd-Tirols Autonomiebestrebungen infrage
gestellt werden, wo man sich doch selbst für den Zentralstaat
ausgesprochen hat!“ Das sei die Gefahr, auf die sich Süd-Tirol
jetzt vorbereiten müsse. Das Fazit der Landtagsfraktion ist
unmissverständlich: „Solange wir unfreiwillig zum Staat
Italien gehören, müssen wir uns vor ihm schützen!“ (SZ/CK)
Sehen Sie dem Link folgend im Video:
Die Pressekonferenz der Landtagsfrak-
tion der Süd-Tiroler Freiheit zum Aus-
gang des Verfassungsreferendums.
So kann man die
„Tiroler Stimmen“
beziehen
Die Tiroler Stimmen sind die Klub-
zeitung der Süd-Tiroler Freiheit, in
der alle wichtigen Informationen zur
Landtags- und Regionalratstätigkeit,
der Tätigkeit im Dreierlandtag bzw.
der Arbeit der Landtags- und Regi-
onalratsabgeordneten veröffentlicht
werden. Die Tiroler Stimmen erschei-
nen viermal im Jahr und können von
allen Bürgern unentgeltlich bestellt
werden. Die Redaktion der Tiroler
Stimmen freut sich über Rückmel-
dungen und Verbesserungsvorschläge!
Sie kennen jemanden, der die „Tiroler
Stimmen“ unentgeltlich zugestellt be-
kommen möchte? Sie haben die „Tiroler
Stimmen“ aus Versehen doppelt zuge-
stellt bekommen oder möchten sie ab-
bestellen? Entsprechende Mitteilungen
ergehen unter Angabe von Namen und
Anschrift an:
• Büro der Landtagsfraktion:
Süd-Tiroler Straße 13, 39100 Bozen
• Telefonisch:
0471 981064
• E-Mail-Adresse:
landtag@suedtiroler-freiheit.com
• Büro der Regionalratsfraktion:
Laubengasse 9, 39100 Bozen
• Telefonisch:
0471 970208
• E-Mail-Adresse:
regionalrat@suedtiroler-freiheit.com
Die Zeitung steht auch auf der Home-
page der Süd-Tiroler Freiheit und
folgendem Link zum Herunterladen
bereit:
11
TIROLER STIMMEN 04/2016 | SÜD -TIROLER FREIHEIT

Termine
17.-20. Jänner: Jeden Dienstag,
Sitzungswoche des Süd-Tiroler Landtages. 10.00-14.00 Uhr:
Sprechstunde mit dem Landtags- und
25. Jänner: Regionalratsabgeordneten Sven Knoll (nur
Sitzung des Regionalrates. nach telefonischer Vereinbarung).

7.-10. Februar:
Sitzungswoche des Süd-Tiroler Landtages. Jeden Mittwoch,
9.00-12.00 Uhr:
15. Februar: Sprechstunde mit der Landtags- und
Sitzungen des Regionalrates. Regionalratsabgeordneten Myriam Atz
Tammerle (nur nach telefonischer Verein-
In Süd-Tirol 7.-10. März: barung).
Sitzungswoche des Süd-Tiroler Landtages.
ist Deutsch
dem Italieni- An Sitzungstagen können Sie die Landtagssitzungen Jeden Donnerstag,
schen gleich- live mitverfolgen. Einfach diesem Link folgen oder
14.00-17.00 Uhr:
gestellt! die Internet-Addresse landtag-bz.org/de/aktuelles/
live-uebertragung-landtagssitzung.asp öffnen. Sprechstunde mit dem Landtags- und Regio-
nalratsabgeordneten Bernhard Zimmerhofer
Nicht der Bürger ist (nur nach telefonischer Vereinbarung).
zur Zweisprachigkeit
verpflichtet, sondern
der Beamte! Wenn er
sich nicht an das Ge-
setz hält, welches das
Recht auf Gebrauch
der deutschen Mut-
tersprache garan-
tiert, macht er sich
strafbar. Weigert
er sich deutsch zu
sprechen, als Erstes
nach seinem Namen
fragen! In jedem Fall
genaue Uhrzeit und
Der Zopf... Impressum
- Eigentümer und Herausgeber:
Ort merken und der Süd-Tiroler Freiheit –
Beschwerdestelle des Landtagsfraktion
Landes melden. - Anschrift:
Süd-Tiroler Straße 13, 39100 Bozen
Tel. 0471 412 236 - Presserechtlicher Verantwortlicher:
oder 412 230 Hartmuth Staffler
„Rom muss die freundlichste - Redakteure dieser Ausgabe:
Mach von Stadt der Welt sein. Die SVP Stefan Zelger (SZ)
deinem Recht trifft dort nämlich immer Dr. Cristian Kollmann (CK)
Gebrauch! nur ‚Amici‘ Süd-Tirols.“ Sven Knoll (SK)
Myriam Atz Tammerle (MAT)
Ein Recht, das Bernhard Zimmerhofer (BZ)
man nicht ge- - Druck: Effekt GmbH (Neumarkt)
braucht, stirbt! - Eintragung im Register der Druck-
schriften des Landesgerichts Bozen
Nr. 1/2015 vom 5.3.2015