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Inhalt
1 Aufgabenstellung .................................................................................................... 2
2 Bemessungsgrundlagen ......................................................................................... 3
3 Baustoffe................................................................................................................. 7
4 Dauerhaftigkeit........................................................................................................ 9
5 Schnittgrößen........................................................................................................ 11
6 Nachweise in den Grenzzuständen der Tragfähigkeit........................................... 14
7 Nachweise in den Grenzzuständen der Gebrauchstauglichkeit ............................ 27
8 Konstruktive Durchbildung .................................................................................... 41
Literaturverzeichnis ........................................................................................................ 49
Normen........................................................................................................................... 49
1 Aufgabenstellung
Zu bemessen ist ein über zwei Felder durchlaufender Unterzug einer einachsig gespann-
ten Stahlbetondecke. Die Bemessung der Decke wurde im vorangegangen Beispiel
durchgeführt. Der Unterzug wird auf Stahlbetonstützen (30/30 cm) gelagert. Die Decke
wird als Bürofläche genutzt und befindet sich im witterungsgeschützten Gebäudeinne-
ren. Horizontallasten des Gebäudes aus Wind und Imperfektionen werden durch ausstei-
fende Bauteile aufgenommen und brauchen für die Bemessung der Decke bzw. des
Unterzuges nicht berücksichtigt werden.
Dabei ist:
ln der lichte Abstand zwischen den Auflagerrändern
ai ⎧1 2 ⋅ h (=halbe Bauteilhöhe)
ai = min ⎨
⎩1 2 ⋅ t (=halbe Auflagertiefe)
Für die End- und Zwischenauflagerung ergibt sich:
Endauflager Zwischenauflager
⎧1 2 ⋅ h = 1 2 ⋅ 50 = 25 cm ⎧1 2 ⋅ h = 1 2 ⋅ 50 = 25 cm
a1 = min ⎨ a2 = min ⎨
⎩1 2 ⋅ t = 1 2 ⋅ 30 = 15 cm ⎩1 2 ⋅ t = 1 2 ⋅ 30 = 15 cm
2.2.1 Lastaufstellung
Die Einwirkungen aus Eigenlasten und Nutzlasten im Hochbau werden EN 1991-1-1
bzw. ÖNORM B 1991-1-1 entnommen. Prinzipiell ist zwischen den ständigen Einwirkun-
gen und den veränderlichen Einwirkungen (hier nur die Nutzlast) zu unterscheiden.
Für die Bemessung der Deckenkonstruktion ist die Nutzlast als freie Einwirkung in un-
günstigster Stellung anzuordnen (siehe EN 1991-1-1, 6.2.1(1)P). Der Unterzug erhält
unter Vollbelastung der beiden Felder der einachsig gespannten Platte die größte Belas-
tung. Die Einflussfläche des Unterzuges kann aus den Auflagerreaktionen zufolge einer
konstanten Streckenlast der einachsig gespannten Decke bestimmt werden (vgl. Abbil-
dung 7 aus Beispiel: Vollplatte – einachsig gespannt).
Die Nutzlast darf in Abhängigkeit von der belasteten Fläche mit dem Abminderungsfaktor
αA abgemindert werden (vgl. EN 1991-1-1, 6.2.1(4) und 6.3.1.2(10)).
⎧5 A
⎪ ⋅ψ 0 + 0
α A = min ⎨ 7 A (6.1) – EN 1991-1-1
⎪1,0
⎩
Dabei ist:
⎧5 A 5 10
⎪ ⋅ψ 0 + 0 = ⋅ 0,7 + = 0,696
α A = min ⎨ 7 A 7 51
⎪1,0
⎩
g k = 50,34 kN/m
Grundkombination
⎧⎪ ⎫⎪
Ed = E ⎨∑ γ G, j ⋅ Gk , j ⊕ γ P ⋅ Pk ⊕ γ Q,1 ⋅ Qk ,1 ⊕ ∑ γ Q,i ⋅ψ 0,i ⋅ Qk ,i ⎬
⎩⎪ j ≥1 i >1 ⎭⎪
GZT
charakteristische Kombination
⎪⎧ ⎪⎫
Ed = E ⎨∑ Gk , j ⊕ Pk ⊕ Qk ,1 ⊕ ∑ψ 0,i ⋅ Qk ,i ⎬
⎩⎪ j ≥1 i >1 ⎭⎪
häufige Kombination
GZG
⎧⎪ ⎫⎪
Ed = E ⎨∑ Gk , j ⊕ Pk ⊕ ψ 1,1 ⋅ Qk ,1 ⊕ ∑ψ 2,i ⋅ Qk ,i ⎬
⎪⎩ j ≥1 i >1 ⎪⎭
quasi-ständige Kombination
⎧⎪ ⎫⎪
Ed = E ⎨∑ Gk , j ⊕ Pk ⊕ ∑ψ 2,i ⋅ Qk ,i ⎬
⎩⎪ j ≥1 i ≥1 ⎭⎪
EQU STR/GEO
Lagesicherheit Struktur und/oder Baugrundversagen
ungünstig günstig ungünstig günstig
γG γG,sup 1,10 γG,inf 0,90 γG,sup 1,35 γG,inf 1,00
γQ 1,50 0 1,50 0
Grundkombination
Ed = E {γ G ⋅ g k ⊕ γ Q ⋅ qk } = E {1,35 ⋅ 50,34 kN/m ⊕ 1,5 ⋅ 21,30 kN/m}
GZT
quasi-ständige Kombination
Ed = E {g k ⊕ ψ 2 ⋅ qk } = E {50,34 kN/m ⊕ 0,3 ⋅ 21,30 kN/m}
GZG
3 Baustoffe
3.1 Beton
fck 25
Bemessungswert der Betondruckfestigkeit fcd = α cd = 1,0 = 16,67 N/mm²
γC 1,5
3.2 Betonstahl
Gewählt wird die Stahlgüte B550B – ÖNORM B 4707 (= BSt 550 – ÖNORM B 4200-7)
Dieser Stahl hat folgende mechanische Eigenschaften (vgl. EN 1992-1-1, Anhang C):
fyk 550
Bemessungswert der Streckgrenze: fyd = = = 478 N/mm²
γS 1,15
ftk 594
Bemessungswert der Zugfestigkeit: ftd = = = 517 N/mm²
γS 1,15
fyk 550
charakteristischer Wert der Fliessdehnung: ε yk = = = 2,75‰
Es 200000
fyd 478
Bemessungswert der Fliessdehnung: ε yd = = = 2,39‰
Es 200000
4 Dauerhaftigkeit
4.1 Allgemeines
Dauerhafte Betonkonstruktionen erfordern:
C25/30/XC1(A)
4.3 Mindestbetonfestigkeit zur Sicherstellung der Dauerhaftigkeit
Die Mindestbetonfestigkeitsklasse ist die der maßgebenden Expositionsklasse zugeord-
nete Festigkeitsklasse, welche Dichtheit und Qualität der Betondeckung im ausreichen-
den Maß sicher stellen sollte. Sie wird auch als indikative Festigkeitsklasse bezeichnet
und wird in Österreich gemäß Tabelle 9 – ÖNORM B 1992-1-1 festgelegt.
Der Expositionsklasse XC1 wird die indikative Festigkeitsklasse C20/25 zugeordnet und
liegt damit unter der vorhandenen Festigkeitsklasse C25/30.
4.4 Betondeckung
Das Nennmaß der Betondeckung setzt sich aus der Mindestbetondeckung und dem
Vorhaltemaß zusammen (siehe EN 1992-1-1, 4.4.1). Unter Berücksichtigung der Rege-
lungen gemäß ÖNORM B 1992-1-1 ergibt sich für die Längsbewehrung des Unterzuges:
Mindestbetondeckung, cmin
⎧⎪cmin,b = 30 mm Verbundkriterium
cmin = max ⎨
⎪⎩cmin,dur = 15 mm Dauerhaftigkeitskriterium
Verbundkriterium, cmin,b
Dauerhaftigkeitskriterium, cmin,dur ≥ 15 mm
Expositionsklasse nach
XC1 XC2/XC3/XC4 XD1/XD2 XD3
ÖNORM B 4710-1
cmin,dur [mm] 15 25 30 40
Vorhaltemaß, Δcdev
Δcdev = 5 mm
Mindestbetondeckung, cmin
⎧⎪cmin,b = 10 mm Verbundkriterium
cmin = max ⎨
⎪⎩cmin,dur = 15 mm Dauerhaftigkeitskriterium
Verbundkriterium, cmin,b
Dauerhaftigkeitskriterium, cmin,dur ≥ 15 mm
Expositionsklasse nach
XC1 XC2/XC3/XC4 XD1/XD2 XD3
ÖNORM B 4710-1
cmin,dur [mm] 15 25 30 40
Vorhaltemaß, Δcdev
Δcdev = 5 mm
Wird die Betondeckung des Unterzuges mit 25 mm festgelegt, kann die erforderliche
Betondeckung der Längsbewehrung bei Vorhandensein von Bügeln im Durchmesser
von 10 mm eingehalten werden.
5 Schnittgrößen
Die Schnittgrößen werden unter den Annahmen gemäß EN 1992-1-1, 5.4 ermittelt:
• ungerissene Querschnitte;
Dabei ist
⎧0,2 ⋅ bi + 0,1⋅ l 0
⎪
beff ,i = min ⎨0,2 ⋅ l 0
⎪b
⎩ i
625 cm
b1 = = 312,5 cm
2
475 cm
b2 = = 237,5 cm
2
l0 Abstand der Momentennullpunkte (=wirksame Stützweite)
⎧0,2 ⋅ 312,5 + 0,1⋅ 595 = 122 ⎫ ⎧0,2 ⋅ 237,5 + 0,1⋅ 595 = 107 ⎫
⎪ ⎪ ⎪ ⎪
beff = min ⎨0,2 ⋅ 595 = 119 ⎬ + min ⎨0,2 ⋅ 595 = 119 ⎬ + 30 = 256 cm
⎪312,5 ⎪ ⎪237,5 ⎪
⎩ ⎭ ⎩ ⎭
und für den Stützbereich berechnet sich die mitwirkende Plattenbreite zu:
⎧0,2 ⋅ 312,5 + 0,1⋅ 210 = 83,5 ⎫ ⎧0,2 ⋅ 237,5 + 0,1⋅ 210 = 68,5 ⎫
⎪ ⎪ ⎪ ⎪
beff = min ⎨0,2 ⋅ 210 = 42 ⎬ + min ⎨0,2 ⋅ 210 = 42 ⎬ + 30 = 114 cm
⎪312,5 ⎪ ⎪237,5 ⎪
⎩ ⎭ ⎩ ⎭
Für die Ermittlung der Schnittgrößen darf jedoch die Breite des Feldes über die gesamte
Stützweite als konstant angenommen werden (EN 1992-1-1, 5.3.2.1(4)). Die Schnittgrö-
ßen des Unterzuges werden damit für einen Zweifeldträger mit konstanter Biegesteifig-
keit berechnet.
5.2 Ergebnisse der Schnittgrößenberechnung
( 0,15 m )
2
Abbildung 8: Stützquerschnitt
Für die Bestimmung der Nutzhöhe d wird von einem Durchmesser der Bewehrung von
20 mm ausgegangen. Damit ergibt sich:
φ 2 cm
d1 = cnom + φPlatte + = 2 cm + 1 cm + = 4 cm ⇒ d = h − d1 = 50 − 4 = 46 cm
2 2
Das Bemessungsmoment beträgt: MEd = 547,5 kNm
Da keine Normalkraft wirkt, ist das Moment auf Höhe der Bewehrung, MEd,s, gleich dem
Bemessungsmoment MEd. Die Druckzone befindet sich beim Stützquerschnitt unten,
damit hat sie die Breite des Unterzuges von 30 cm.
Da die Biegezugbewehrung nicht ins Fließen gerät, wird eine Druckbewehrung einge-
legt. Dazu wird die Dehnungsebene bei εs1=εyd und εc=εcu2 festgehalten und das auf-
nehmbare Moment MEds,lim bestimmt.
MEds ,lim = μEds ,lim ⋅ b ⋅ d 2 ⋅ fcd = 0,362 ⋅ 30 ⋅ 462 ⋅ 1,667 = kNcm = 383,1 kNm
Die Druckzonenhöhe und der innere Hebelsarm ergeben sich für diese Dehnungsebene
zu:
ε cu 2 3,5
ξlim = = = 0,594 ⇒ xlim = ξlim ⋅ d = 0,594 ⋅ 46 = 27,33 cm
ε cu 2 + ε yd 3,5 + 2,39
ζ lim = 1 − ka ⋅ ξlim = 1 − 0, 416 ⋅ 0,594 = 0,753 ⇒ zlim = ζ lim ⋅ d = 0,753 ⋅ 46 = 34,63 cm
ΔMEds = MEds − MEds ,lim = 547,5 kNm − 383,1 kNm = 164, 4 kNm
Dieses Differenzmoment ist durch eine Druckbewehrung und eine zusätzliche Biegezug-
bewehrung abzutragen. Der Hebelsarm des Kräftepaars ergibt sich zu d−d2. Die Größe
von d2 wird unter der Annahmen einer Druckbewehrung vom Durchmesser 26 mm ab-
geschätzt.
1 ⎛ ΔMEds ⎞
As1,erf = ⋅ ⎜⎜ α R ⋅ fcd ⋅ ξlim ⋅ d ⋅ b + NEd + ⎟
fyd ⎝ d − d 2 ⎟⎠
1 ⎛ 16440 kNcm ⎞
= ⋅ ⎜ 0,810 ⋅ 1,667 kN/cm² ⋅ 0,594 ⋅ 46 cm ⋅ 30 cm + ⎟
47,8 kN/cm² ⎝ 46 − 4,8 ⎠
= 31, 47 cm²
⎛ ⎞ d2 ⎛ 4,8 ⎞
ε s 2 = ε cu 2 ⋅ ⎜⎜ 1 − ⎟⎟ = 3,5 ⋅ ⎜ 1 − ⎟ = 2,89‰ ≥ ε yd = 2,39‰ ⇒ Fließen!
⎝ ⎠ξlim ⋅ d ⎝ 27,33 ⎠
σ s 2d = fyd = 478 N/mm²
⎧ fctm 2,6
⎪0,26 ⋅ f ⋅ bt ⋅ d = 0,26 ⋅ 550 ⋅ 114 ⋅ 46 = 6, 45 cm²
As,min = max ⎨ yk
⎪0,0013 ⋅ b ⋅ d = 0,0013 ⋅ 114 ⋅ 46 = 6,82 cm²
⎩ t
Bei hoch bewehrten Biegequerschnitten darf weder die Zug- noch die Druckbewehrung,
außerhalb von Bewehrungsstößen, den Wert von
überschreiten.
⎧1, 4 ⋅ φ = 1, 4 ⋅ 20 = 28 mm
⎪
an = 100 − 20 = 80 mm ≥ max ⎨d g + k 2 = 22 + 0 = 22 mm ⇒ wird erfüllt!
⎪
⎩20 mm
⎧1, 4 ⋅ φ = 1, 4 ⋅ 26 = 36, 4 mm
⎪
an = 300 − 2 ⋅ ( 25 + 10 + 26 ) = 178 mm ≥ max ⎨d g + k2 = 22 + 0 = 22 mm
⎪
⎩20 mm
⇒ wird erfüllt!
φ 2,6 cm
d1 = cnom + φBügel + = 2,5 cm + 1 cm + = 4,8 cm
2 2
⇒ d = h − d1 = 50 − 4,8 = 45,2 cm
ζ =
1
2
(
⋅ 1 + 1 − χ ⋅ μEds ) mit χ = 4⋅
ka
αR
= 4⋅
0, 416
0,810
= 2,055
1
( )
ζ = ⋅ 1 + 1 − 2,055 ⋅ 0,0438 = 0,977
2
⇒ z = ζ ⋅ d = 0,977 ⋅ 45,2 = 44,16 cm
1 − ζ 1 − 0,977
ξ= = = 0,055 ⇒ x = ξ ⋅ d = 0,055 ⋅ 45,2 = 2,50 cm
ka 0, 416
ε cu 2 3,5‰
ε s1 = − ε cu 2 = − 3,5‰ = 59,68‰ ≥ ε yd = 2,39‰
ξ 0,055
⎧ fctm 2,6
⎪0,26 ⋅ f ⋅ bt ⋅ d = 0,26 ⋅ 550 ⋅ 30 ⋅ 45,2 = 1,67 cm²
As,min = max ⎨ yk
⎪0,0013 ⋅ b ⋅ d = 0,0013 ⋅ 30 ⋅ 45,2 = 1,76 cm²
⎩ t
⎧1, 4 ⋅ φ = 1, 4 ⋅ 26 = 36, 4 mm
an =
( 300 − 2 ⋅ ( 25 + 10 ) − 4 ⋅ 26 ) = 42 mm ≥
⎪
max ⎨d g + k 2 = 22 + 0 = 22 mm
3 ⎪
⎩20 mm
⇒ wird erfüllt!
α cw ⋅ bw ⋅ z ⋅ν 1 ⋅ fcd
VRd ,max = (6.9) – EN 1992-1-1
cot θ + tan θ
Darin bedeutet:
⎛ fck ⎞ ⎛ 25 ⎞
ν 1 = ν = 0,6 ⋅ ⎜ 1 − ⎟ = 0,6 ⋅ ⎜ 1 − ⎟ = 0,540
⎝ 250 ⎠ ⎝ 250 ⎠
Asw
VRd ,s = ⋅ z ⋅ fywd ⋅ cot θ (6.8) – EN 1992-1-1
s
Für eine gegebene Querkraft von VEd =376,2 kN ergibt sich daraus die erforderliche
Querkraftbewehrung zu:
Asw V 376,2 kN cm
asw ,erf = = Ed ⋅ tan θ = ⋅ 0,65 ⋅ 100 = 14,77 cm²/m
s z ⋅ fywd 34,63 cm ⋅ 47,8 kN/cm² m
Dies lässt sich durch Bügel vom Durchmesser 10 mm in einem Abstand von 10 cm si-
cherstellen.
fctm 2,6 cm
asw ,min = 0,15 ⋅ ⋅ bw ⋅ sin (α ) = 0,15 ⋅ ⋅ 30 ⋅ 1⋅ 100 = 2, 45 cm²/m
fywd 478 m
Im Bereich des Endauflagers kann der innere Hebelarm des Feldes von z=44,16 cm
herangezogen werden. Darüber hinaus wird hier der Querkraftwiderstand der Beton-
druckstrebe auch für eine Neigung von tanθ =0,6 erfüllt. Mit Bü∅10/25 cm lässt sich hier
ein Querkraftwiderstand von
Asw
VRd ,s = ⋅ z ⋅ fywd ⋅ cot θ = 0,0628 cm²/cm ⋅ 44,16 cm ⋅ 47,8 kN/cm² ⋅ 0,6 −1 = 221 kN
s
Bei der Berechnung der Längskraftdifferenz ΔFd ist zu beachten, dass die mitwirkende
Plattenbreit für das Feld nicht symmetrisch liegt (vgl. Abbildung 10).
ΔFd 301 kN
v Ed = = = 0,109 kN/cm² = 1,09 N/mm²
Δx ⋅ hf 138 cm ⋅ 20 cm
tan θ f 0,8
v Ed ≤ ν ⋅ fcd ⋅ sin θf ⋅ cos θ f = ν ⋅ fcd ⋅ = 0,54 ⋅ 16,67 N/mm² ⋅
1 + tan ²θf 1 + 0,52
1,09 N/mm² ≤ 3,60 N/mm²
v Ed > 0, 4 ⋅ fctd
1,09 N/mm² > 0, 4 ⋅ 1,20 N/mm² = 0, 48 N/mm²
Da eine kombinierte Beanspruchung aus Schubkräften zwischen Gurt und Steg und
Querbiegung vorliegt, ist die Interaktionsregel gemäß EN 1992-1-1, 6.2.4(5) anzuwen-
den.
Aus dem Beispiel Vollplatte – einachsig gespannt ergibt sich eine erforderliche Biegebe-
wehrung der Platte im Stützbereich von asM=7,47 cm²/m.
Da bei der Platte als Stützbewehrung 7,85 cm²/m gewählt wurden und vom Feld
3,57 cm²/m bis zum Unterzug geführt und dort verankert werden, braucht keine zusätzli-
che Bewehrung eingelegt werden.
6.2.2.2 Anschluss des Zuggurtes
Die Längskraftdifferenz ΔFd lässt sich über die vom Steg ausgelagerte Bewehrung be-
rechnen (vgl Abbildung 9).
ΔFd 361,4 kN
v Ed = = = 0,207 kN/cm² = 2,07 N/mm²
Δx ⋅ hf 87,5 cm ⋅ 20 cm
tan θ f 0,8
v Ed ≤ ν ⋅ fcd ⋅ sin θf ⋅ cos θ f = ν ⋅ fcd ⋅ = 0,54 ⋅ 16,67 N/mm² ⋅
1 + tan ²θf 1 + 0,82
2,07 N/mm² ≤ 4,39 N/mm²
v Ed > 0, 4 ⋅ fctd
2,07 N/mm² > 0, 4 ⋅ 1,20 N/mm² = 0, 48 N/mm²
Auch hier ist wiederum die Interaktion aus Schubbeanspruchung und Querbiegung
durchzuführen (siehe EN 1992-1-1, 6.2.4(5)).
Da bei der Platte als Stützbewehrung 7,85 cm²/m gewählt wurden und vom Feld
3,57 cm²/m bis zum Unterzug geführt und dort verankert werden, braucht keine zusätzli-
che Bewehrung eingelegt werden.
7 Nachweise in den Grenzzuständen der Gebrauchstauglichkeit
7.1 Allgemeines
Die Nachweise in den Grenzzuständen der Gebrauchstauglichkeit umfassen im üblichen
Hochbau (siehe EN 1992-1-1, 7.1):
7.3.1 Allgemeines
Die Rissbreiten sind so zu begrenzen, dass die ordnungsgemäße Nutzung des Tragwer-
kes sowie sein Erscheinungsbild und die Dauerhaftigkeit nicht beeinträchtigt werden
(EN 1992-1-1, 7.3.1(1)P). Die zulässigen charakteristischen Rissbreiten, wk, werden in
Abhängigkeit der Expositionsklassen angegeben (siehe ÖNORM B 1992-1-1, Tabelle 4).
Für Bauteile aus Stahlbeton, die der Expositionsklasse XC1 ausgesetzt sind, ist die
Rissbreite unter der quasi-ständigen Einwirkungskombination auf wk = 0,4 mm zu be-
grenzen (dies dient im Wesentlichen der Wahrung des Erscheinungsbildes, da unter
dieser Expositionsklasse die Rissbreite keinen negativen Einfluss auf die Dauerhaftigkeit
hat).
Der Nachweis der Begrenzung der Rissbreite kann über die direkte Berechnung der
Rissbreite oder indirekt über die Begrenzung der Stabdurchmesser oder die Begrenzung
der Stababstände geführt werden. Darüber hinaus ist das Vorhandensein einer Mindest-
bewehrung zur Rissbreitenbegrenzung nachzuweisen.
7.3.2.1 Stützbereich
Laut EN 1992-1-1, 7.3.2 muss die Mindestbewehrung zur Beschränkung der Rissbreite
bei Plattenbalkenquerschnitten für die einzelnen Teilquerschnitte nachgewiesen werden
(vgl. Abbildung 18). Diese Forderung resultiert aus der Überlegung, dass es bei stark
gegliederten Querschnitten, beispielsweise bei Plattenbalken, durch die gegenseitigen
Dehnungsbehinderungen der einzelnen Querschnittsteile, zu einer vermehrten Rissbil-
dung im Bereich der schwächeren Teilquerschnitte kommen kann (z.B. zufolge unter-
schiedlicher Schwinddehnungen).
7.3.2.1.1 Teilquerschnitt 1:
Die Mindestbewehrung zur Begrenzung der Rissbreite ist nach EN 1992-1-1, 7.3.2 aus
folgender Gleichung zu ermitteln:
kc ⋅ k ⋅ fct ,eff ⋅ Act
As,min ⋅ σ s = kc ⋅ k ⋅ fct ,eff ⋅ Act ⇒ As,min = (7.1) – EN 1992-1-1
σs
Darin bedeutet:
Ist die zulässige Stahlspannung bekannt, die bei gegebenem Stabdurchmesser die
Rissbreite eines Erstrisses beschränkt, kann die Mindestbewehrungsmenge ermittelt
werden:
Die vorhandene Bewehrung aus dem Grenzzustand der Tragfähigkeit liegt über der
Mindestbewehrung zur Begrenzung der Rissbreite. Damit braucht keine zusätzliche
Bewehrung zur Begrenzung der Rissbreite angeordnet werden.
7.3.2.1.2 Teilquerschnitt 2:
Auch hier berechnet sich die Mindestbewehrung zur Begrenzung der Rissbreite aus der
Gleichung:
Mit:
Die vorhandene Bewehrung aus dem Grenzzustand der Tragfähigkeit liegt über der
Mindestbewehrung zur Begrenzung der Rissbreite. Damit braucht keine zusätzliche
Bewehrung zur Begrenzung der Rissbreite angeordnet werden.
7.3.2.2 Feldbereich
Im Feldbereich ist der erste Riss an der Unterseite des Unterzuges zu erwarten. Die
Spannungsverteilung unmittelbar bevor sich dieser ausbildet, kann folgender Abbildung
entnommen werden:
Mit:
Die vorhandene Bewehrung aus dem Grenzzustand der Tragfähigkeit liegt über der
Mindestbewehrung zur Begrenzung der Rissbreite. Damit braucht keine zusätzliche
Bewehrung zur Begrenzung der Rissbreite angeordnet werden.
Feldbereich Stützbereich
Mqp 195,5 kNm -347,5 kNm
b 256 cm 30 cm
h 50 cm 50 cm
d1 4,8 cm 4 cm
As1,vorh 21,24 cm² 34,56 cm²
xII 6,4 cm 19,8 cm
zII 43,0 cm 39,4 cm
σs1,II 213,7 N/mm² 255,1 N/mm²
Für eine schnelle Abschätzung der Spannung im Zustand II kann folgende Beziehung
hilfreich sein:
Mqp As,erf
σ s = fyd ⋅ ⋅
MEd As ,vorh
Feldbereich Stützbereich
MEd 381,9 kNm -611,95 kNm
As1,erf 18,08 cm² 31,47 cm²
As1,vorh 21,24 cm² 34,56 cm²
σsd = fyd 478 N/mm² 478 N/mm²
Mqp/MEd 0,512 0,568
As1,erf/As1,vorh 0,851 0,911
Mqp As,erf
σ s = fyd ⋅ ⋅ 208,3 N/mm² 247,2 N/mm²
MEd As,vorh
7.3.4.1 Feldbereich
Die Stahlspannung im Feld 1 beträgt:
σ s = 213,7 N/mm 2
Für diese Stahlspannung und der zulässigen Rissbreite von 0,4 mm lässt sich der rech-
nerische Grenzdurchmesser φs* aus Tabelle 5 – ÖNORM B 1992-1-1 entnehmen. Er
kann auch direkt aus der Gleichung
berechnet werden.
Dieser so berechnete Grenzdurchmesser gilt jedoch nur für den Einzelrisszustand und
basiert auf eine festgelegte Zugfestigkeit von fct,eff = 2,9 N/mm². Daher ist φs* weiter auf
die tatsächlich vorhandene Betonzugfestigkeit und eventuell auf das abgeschlossene
Rissbild anzupassen. Der tatsächlich einzuhaltende Grenzdurchmesser φs berechnet
sich entsprechend ÖNORM B 1992-1-1 zu:
⎧ ∗ fct ,eff
⎪φs ⋅ (Anpassung an fct ,eff ; gilt für Einzelriss)
⎪ 2,9
φs = max ⎨
⎪φs∗ ⋅ σ sII ⋅ As
(abgeschlossenes Rissbild)
⎪
⎩ 4 ⋅ ( h − d ) ⋅ b ⋅ 2,9
Da:
φ = 26 mm ≤ φS = 74 mm
ist der Nachweis erfüllt und die zu erwartenden Rissbreiten liegen unter dem Grenzwert
von 0,4 mm.
7.3.4.2 Stützbereich
Die Stahlspannung im Bereich des Unterzuges beträgt:
σ s = 255,1 N/mm 2
Da:
φ = 20 mm ≤ φS = 35,7 mm
ist auch hier der Nachweis erfüllt und die zu erwartenden Rissbreiten liegen unter dem
Grenzwert von 0,4 mm.
Die Differenz der mittleren Stahldehnung und der mittleren Betondehnung kann durch
folgende Beziehung bestimmt werden:
⎧ 1 ⎛ f ⎞
⎪E ⎜ ρ p,eff
(
⎪ ⋅ ⎜ σ s − kt ⋅ ct ,eff ⋅ 1 + α e ⋅ ρ p,eff ) ⎟⎟
ε sm − ε cm = max ⎨ s ⎝ ⎠ (7.9) – EN 1992-1-1
⎪ σs
⎪0,6 ⋅ E
⎩ s
Darin bedeutet:
kt ein Faktor der von der Lastdauer abhängt:
=0,4 für langfristige Lasteinwirkung
As
ρ p,eff =
Ac ,eff
Der maximale Rissabstand; sr,max ist gemäß ÖNORM B 1992-1-1 wie folgt anzunehmen:
⎧ σs ⋅φ
⎪ 3,6 ⋅ f (Einzelriss)
⎪ ct ,eff
sr ,max = min ⎨ (4) – ÖNORM B 1992-1-1
⎪ φ
(abgeschlossenes Rissbild)
⎪ 3,6 ⋅ ρ p,eff
⎩
7.3.5.1 Feldbereich
Basisangaben
d = 45,2 cm
As1,vorh = 21,24 cm²/m
xII = 6, 4 cm
σ s = 213,7 N/mm²
⎧ 1 ⎛ f ⎞
⎪ Es ⎝ ⎜ ρ p,eff
( )
⎪ ⋅ ⎜ σ s − kt ⋅ ct ,eff ⋅ 1 + α e ⋅ ρ p,eff ⎟ =
⎟
⎠
⎪
⎪ 1 ⎛ 2,6 ⎞
ε sm − ε cm = max ⎨= ⋅ ⎜ 213,7 − 0, 4 ⋅ ⋅ (1 + 6, 45 ⋅ 0,059 ) ⎟ = 0,95‰
⎪ 200000 ⎝ 0,059 ⎠
⎪ σs 213,7
⎪0,6 ⋅ = 0,6 ⋅ = 0,64‰
⎪ Es 200000
⎩
⎧ σs ⋅φ 213,7 N/mm² ⋅ 26 mm
⎪ 3,6 ⋅ f = = 594 mm
⎪ ct ,eff 3,6 ⋅ 2,6 N/mm²
sr ,max = min ⎨
⎪ φ 26 mm
= = 122 mm
⎪ 3,6 ⋅ ρ p,eff 3,6 ⋅ 0,059
⎩
d = 46 cm
b = 114 cm
As1,vorh = 34,56 cm²
xII = 19,8 cm
σ s = 255,1 N/mm²
fct ,eff = 2,6 N/mm²
Es 200000
αe = = = 6, 45
Ecm 31000
⎧2,5 ⋅ (h − d ) = 2,5 ⋅ (50 − 46) = 10 cm
⎪
hc ,eff = min ⎨( h − xII ) 3 = ( 50 − 18,8 ) 3 = 10,1cm
⎪
⎩h 2 = 50 2 = 25 cm
Ac ,eff = hc ,eff ⋅ b = 1140 cm²
As1,vorh 34,56
ρ p,eff = = = 0,0303
Ac ,eff 1140
⎧ 1 ⎛ f ⎞
⎪ Es ⎝ ⎜ ρ p,eff
( )
⎪ ⋅ ⎜ σ s − kt ⋅ ct ,eff ⋅ 1 + α e ⋅ ρ p,eff ⎟ =
⎟
⎠
⎪
⎪ 1 ⎛ 2,6 ⎞
ε sm − ε cm = max ⎨= ⋅ ⎜ 255,1 − 0, 4 ⋅ ⋅ (1 + 6, 45 ⋅ 0,0303 ) ⎟ = 1,22‰
⎪ 200000 ⎝ 0,0303 ⎠
⎪ σs 255,1
⎪0,6 ⋅ = 0,6 ⋅ = 0,77‰
⎪ Es 200000
⎩
⎧ σs ⋅φ 255,1 N/mm² ⋅ 20 mm
⎪ 3,6 ⋅ f = = 545 mm
⎪ ct ,eff 3,6 ⋅ 2,6 N/mm²
sr ,max = min ⎨
⎪ φ 20 mm
= = 183 mm
⎪ 3,6 ⋅ ρ p,eff 3,6 ⋅ 0,0303
⎩
⎡ 3
⎤
l ⎢ ρ0 ⎛ ρ0 ⎞2 ⎥ (7.16.a)
= K ⋅ 11 + 1,5 ⋅ fck ⋅ + 3,2 ⋅ fck ⋅ ⎜ − 1⎟ wenn ρ ≤ ρ0
⎢ ρ ⎥
d
⎢⎣ ⎝ ρ ⎠ ⎥ EN 1992-1-1
⎦
l ⎡ ρ0 1 ρ′ ⎤ (7.16.b)
= K ⋅ ⎢11 + 1,5 ⋅ fck ⋅ + fck ⋅ ⎥ wenn ρ > ρ0
d ⎣⎢ ρ − ρ ′ 12 ρ0 ⎥⎦ EN 1992-1-1
Darin bedeutet:
l/d der Grenzwert der Biegeschlankheit;
ρ0 Referenzbewehrungsgrad
⎡ 3
⎤
l ρ ⎛ ρ0 ⎞2 ⎥
= K ⋅ ⎢11 + 1,5 ⋅ fck ⋅ 0 + 3,2 ⋅ fck ⋅⎜ − 1⎟ =
⎢ ρ ⎥
d ⎝ ρ ⎠ ⎥
⎣⎢ ⎦
⎡ 3
⎤
⎢ 0,5% ⎛ 0,5% ⎞2 ⎥
= 1,60 ⋅ 11 + 1,5 ⋅ 25 ⋅ + 3,2 ⋅ 25 ⋅ ⎜ − 1⎟ = 139,5
⎢ 0,16% ⎝ 0,16% ⎠ ⎥
⎣⎢ ⎦⎥
Diese Grenzschlankheit basiert auf eine Stahlspannung unter der entsprechenden Be-
messungslast im GZG in einem gerissenen Querschnitt in Feldmitte von 310 N/mm². Da
die vorhandene Stahlspannung in einem Rissquerschnitt des ersten Feldes 213,7 N/mm²
beträgt, ist diese Grenzschlankheit noch mit dem Faktor 310/σs anzupassen.
Es ergibt sich:
Damit kann davon ausgegangen werden, dass der Nachweis der Verformungsbegren-
zung erfüllt wird.
8 Konstruktive Durchbildung
8.1 Allgemeines
Die allgemeinen Bewehrungsregeln, wie die Regelungen zu den Mindeststababständen,
Biegen und Verankern sowie Stoßen von Betonstählen sind unter Abschnitt 8 – EN
1992-1-1 zu finden. In diesem Beispiel wurde die Kontrolle der Stababstände bereits
direkt im Anschluss der Biegebemessung durchgeführt.
Konstruktive Regelungen für Balken und Platten finden sich unter den Abschnitten 9.2
und 9.3 – EN 1992-1-1. Wird die Bewehrung über die Länge des Bauteils abgestuft, ist
besonders auf eine ausreichende Zugkraftdeckung an jeder Stelle des Bauteils zu ach-
ten.
Mit:
ergibt sich:
fbd = 2,25 ⋅η1 ⋅η2 ⋅ fctd = 2,25 ⋅ 1,0 ⋅ 1⋅ 1,2 = 2,70 N/mm² (guter Verbund)
fbd = 2,25 ⋅η1 ⋅η2 ⋅ fctd = 2,25 ⋅ 0,7 ⋅ 1⋅ 1,2 = 1,89 N/mm² (mäßiger Verbund)
φ σ sd
lb,rqd = ⋅ (8.3) – EN 1992-1-1
4 fbd
Dabei ist σsd die Bemessungsspannung des Stabes an der Stelle, von der aus die Ver-
ankerung gemessen wird. Diese kann mit der Beziehung
As ,erf
σ sd = fyd ⋅
As,vorh
abgeschätzt werden.
Da σsd zwischen den einzelnen zu verankernden Stäben variiert, wird zunächst lb,rqd mit
der Stahlspannung fyd berechnet und anschließend mit dem Faktor σsd/fyd oder
As,erf/As,vorh abgemindert. Damit ergibt sich:
2,6 478
(
lb,rqd fyd , ∅26 = ) ⋅
4 2,7
= 115,1 cm (guter Verbund)
2,0 478
lb,rqd ( fyd , ∅20 =) ⋅
4 2,7
= 88,6 cm (guterVerbund)
2,0 478
lb,rqd ( fyd , ∅20 =) ⋅
4 2,7
= 126,5 cm (mäßiger Verbund)
al
FEd = VEd ⋅ + NEd (9.3) – EN 1992-1-1
z
z 44,16 cm
al =
2
⋅ ( cot θ − cot α ) =
2
( )
⋅ 0,6 −1 = 36,8 cm
36,8 cm
FEd = 261,2 kN ⋅ = 217,7 kN
44,16 cm
102
lb,rqd = 115,1⋅ = 24,6 cm
478
Die Beiwerte α1 bis α5 ergeben sich zu 1,0. Der Beiwert α6 ist vom Anteil der gestoßenen
Stäbe am Gesamtquerschnitt abhängig. Da nur einer der beiden Stäbe im selben Feld
gestoßen wird, liegt der Anteil der gestoßenen Stäbe bei 50%. Damit nimmt α6 den Wert
1,4 an. Im Bereich der Momentennullstelle wird lb,rqd zu null, wodurch der Mindestwert
der Übergreifungslänge maßgebend wird.
8.2.4.1 Feldbewehrung
Der Grundwert der Verankerungslänge wurde für einen voll ausgenützten Stab vom
Durchmesser 26 mm mit
2,6 478
(
lb,rqd fyd , ∅26 = ) ⋅
4 2,7
= 115,1cm (guter Verbund)
bestimmt.
Der Bemessungswert der Verankerungslänge berechnet sich nach der Gleichung:
Von den Abminderungsfaktoren α1 bis α5 ergeben sich alle zu 1,0 (Abminderung zufolge
nicht angeschweißter Querbewehrung wird hier vernachlässigt). Damit kann die Veran-
kerungslänge für Stäbe zwischen den Auflagern wie folgt berechnet werden:
As,erf As,erf
(
lbd = l b,rqd fyd , ∅26 ⋅ ) As,vorh
= 115,1 cm ⋅
As,vorh
( )
⎧0,3 ⋅ lb,rqd = 0,3 ⋅ l b,rqd fyd , ∅26 ⋅ As,erf As ,vorh = 34,5 cm ⋅ As ,erf As,vorh
⎪⎪
lb,min = max ⎨10 ⋅ φ = 10 ⋅ 2,6 = 26 cm
⎪10 cm
⎪⎩
8.2.5 Stützbewehrung
Für die in die Platte ausgelagerte Bewehrung herrschen gute Verbundbedingungen
während die Stäbe innerhalb des Unterzuges im mäßig guten Verbundbereich liegen.
Der Grundwert der Verankerungslänge wurde für einen voll ausgenützten Stab vom
Durchmesser 20 mm mit
2,0 478
(
lb,rqd fyd , ∅20 = ) ⋅
4 2,7
= 88,6 cm (guter Verbund)
2,0 478
lb,rqd ( )
fyd , ∅20 = ⋅
4 2,7
= 126,5 cm (mäßiger Verbund)
bestimmt.
Der Bemessungswert der Verankerungslänge berechnet sich nach der Gleichung:
cd − φ 30 − 20
α 2 = 1 − 0,15 = 1 − 0,15 = 0,925
φ 20
Damit kann die Verankerungslänge für Stäbe zwischen den Auflagern wie folgt berech-
net werden:
As,erf As,erf
( )
lbd = α 2 ⋅ lb,rqd fyd , ∅20 ⋅
As,vorh
= 82,0 cm ⋅
As ,vorh
(guter Verbund)
As,erf As,erf
( )
lbd = α 2 ⋅ lb,rqd fyd , ∅20 ⋅
As,vorh
= 117,0 cm ⋅
As ,vorh
(mäßiger Verbund)
guter Verbund:
( )
⎧0,3 ⋅ lb,rqd = 0,3 ⋅ lb,rqd fyd , ∅20 ⋅ As ,erf As,vorh = 26,6 cm ⋅ As,erf As ,vorh
⎪⎪
lb,min = max ⎨10 ⋅ φ = 10 ⋅ 2 = 20 cm
⎪10 cm
⎪⎩
mäßiger Verbund:
( )
⎧0,3 ⋅ lb,rqd = 0,3 ⋅ lb,rqd fyd , ∅20 ⋅ As ,erf As,vorh = 38,0 cm ⋅ As,erf As ,vorh
⎪⎪
lb,min = max ⎨10 ⋅ φ = 10 ⋅ 2 = 20 cm
⎪10 cm
⎪⎩
AsE ,erf = 0,15 ⋅ As1,erf = 0,15 ⋅ 18,08 cm² = 2,71 cm² ⇒ gewählt: 3∅12 = 3,39 cm²
Diese wird so weit ins Feld geführt, dass sie die Stützbewehrung erreicht und somit die
Montage der Bügel erleichtert.
8.4 Zugkraftdeckung
Regelungen für die Bestimmung einer ausreichenden Zugkraftdeckung finden sich in
EN 1992-1-1 unter 9.2.1.3.
Bei Bauteilen mit Querkraftbewehrung ist das Versatzmaß aus folgender Gleichung zu
bestimmen:
z
al =
2
( cot θ − cot α ) (9.2) – EN 1992-1-1
z 44,16
al =
2
( )
( cot θ − cot α ) = 2 0,6−1 = 37 cm
Für den Stützbereich berechnet sich das Versatzmaß zu:
z 34,63
al =
2
( cot θ − cot α ) =
2
( )
0,65 −1 = 27 cm
Für die in die Platte ausgelagerte Bewehrung des Stützbereiches ist zu beachten, dass
das Versatzmaß, al, der aus dem Steg ausgelagerten Längsbewehrung, um den cotθf –
fachen Abstand (cotθf =0,8-1=1,25) des betrachteten Bewehrungsstabes von der nächst-
gelegenen Stegseitenfläche zu vergrößern ist (vgl. EN 1992-1-1, 6.2.4(7)).
Die Aufnahme der Zugkraft innerhalb der Verankerungslänge darf unter der Annahme
eines linearen Kraftverlaufes berücksichtigt werden. Dieser Einfluss kann, auf der siche-
ren Seite liegend, vernachlässigt werden (EN 1992-1-1, 9.2.1.3(3)).
Normen