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InHalt Seite

Rektor Günther Hödl im Amt 4-6


Ehrendoktorat für Topforscher Wildemann 7
Popper Foundation: Finanzminister Grasser
in Diskussion mit O. Lafontaine 8

Fakultät für Wirtschaftswissenschaften


und Informatik (WIINFO)
Neue MitarbeiterInnen am Institut
für Wirtschaftswissenschaften 9
Gründungsförderung:
Symposium und Vortragsreihe 11
Institut für Mathematik: FRICO 03 -
Workshop für junge WissenschafterInnen 13
Mass Customizing 19
CAISE 03: Internationaler Informatik-Kongress 20

Interuniversitäres Institut für Interdisziplinäre


Forschung und Fortbildung (IFF)
IMST2: Vorstellung der CD-Rom für Fachdidaktik 14
Interventionsforschung 16,17

Universitäts.Club (UNICLUB) 18

People behind informatics und


Top-Informatikwoche 21-24

Students.Corner
Sprachkurs in Nizza 25

Fakultät für Kulturwissenschaften (KUWI)


Ursula Doleschal: Neue Professorin am
Institut für Slawistik 27
Manuela Glaboniat: Neues Gesicht für
Deutsch als Fremdsprache 29
Neue Mitarbeiterinnen am Institut für
Medien- und Kommunikationswissenschaft 31
Talentecamp 32
Emeritierung Univ.-Prof. Dr. Helmut Rumpler 33

Universitäts.Sportinstitut (USI) 35

Publikationen 36,37

Personalia 39

Sponsionen & Promotionen 40-42

Herausgeber: Außeninstitut der Universität Klagenfurt im Auftrag des Rektors, Dr. Ingrid Schlacher - Chefredaktion: Mag. Karin Waldher (wal) - Redaktions-
team: Christian Kuschar (ck), Martina Rauter (rau). Karin Woschitz (kawo), Dipl.-Ing. Matthias Ohlenroth (IFI-News), Ursula Stopajnik (KUWI-News), Mag. Lydia
Krömer (krö) und MMag. Sonja Bidmon (bid) (WIWI-News) - Grafik, Layout & Satz: Christian Kuschar - Akquisition: Elfie Steiner - Vetrieb: Silvia Gapp, Ursula
Rotter - Titelbild: PUCH - Alle: Universitätsstraße 65 - 67, A-9020 Klagenfurt, Telefon: 0463/2700-9300, Fax: 0463/2700-9399 - Druck: 1aDruck, 1. Aichfelder Druck
GmbH., Murtaler Platz 1, A-8750 Judenburg, Tel.: 03572/85175-0

Namentlich gezeichnete Beiträge müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.
D i e R e d a k t i o n b e h ä l t s i c h v o r, e i n g e s a n d t e M a n u s k r i p t e z u k ü r z e n u n d z u b e a r b e i t e n .
Puch

Einige Hinweise auf Leitbild und Ziele


der Universität Klagenfurt

ie Universität Klagenfurt wird mit dem UnivG 2002 wie alle auch durchwachsenen Strukturen und Befindlichkeiten unseres Hau-

D österreichischen Universitäten künftighin eine möglichst ei-


genständige, weisungsfrei gestellte und dennoch weiterhin
vom Staat erhaltene und finanzierte Einheit sein. Sieht man von den
ses so zu begehen, daß die für eine gute Zukunft der Universität an-
zustrebenden Ziele auch erreicht werden können. Diese Ziele sind aus
meiner Sicht:
privaten universitären Einrichtungen ab, gibt es für diese Stellung
auch in den Hoch-Zeiten der schon fast 1000 Jahre zählenden euro- • Die weitere Stärkung der Stärken der Universität Klagenfurt und die
päischen Universitätsentwicklung kaum eine vergleichbare. Uns Uni- Nutzung der sich daraus ergebenden Chancen.
versitätsmenschen bietet dies die Möglichkeit, die so gute wie alte • Die Förderung der Verbindung von Theorie und Praxis und der An-
Idee von der universitas magistrorum et scholarium in eigener Ge- wendungsbezogenheit von Forschung, Lehre und Studium ohne
staltungsfreiheit neu umzusetzen und die universitas litterarum als Vernachlässigung der Bereiche grundlagenorientierter Forschung
Forderung nach der Einheit der Wissenschaften mit neuem Leben zu und der Bildung durch Wissenschaft.
erfüllen, wie dies auch der Gründungskonvent der Universität Kla- • Die Erhöhung der interdisziplinären Kompetenz der Universität.
genfurt der neuen Universitätsleitung als „Unternehmensphilosophie“ • Die Stärkung der an der Universität von jeher vorhandenen bil-
mit auf den Weg gegeben hat. Dabei geht es heute nicht mehr darum, dungswissenschaftlichen Kompetenzen.
die einzelnen Disziplinen zu einer ideellen Einheit zu integrieren, son- • Die Nutzung des Standortvorteils der Universität Klagenfurt inmit-
dern darum, zwischen den Fächern eine möglichst umfassende Kom- ten des Alpen-Adria-Raumes und deren Positionierung als eine der
munikation und Kooperation herzustellen, denn nur durch Zu- Alpen-Adria-Universitäten.
sammenarbeit können die Wissenschaften den von ihnen geforderten • Die konsequente Förderung des guten wissenschaftlichen Nach-
und erwünschten Beitrag zur Bewältigung der Praxis leisten. Die Uni- wuchses.
versität muß daher ein Ort sein und bleiben können, an dem die Wis- • Die Qualitätssicherung des Studienangebotes und der Ausstattung
senschaften zur wechselseitigen Anregung und Ergänzung miteinan- der Universität.
der in Beziehung treten können. • Die Gewinnung von Studierenden aus ganz Österreich und aus der
ganzen Welt, insbesondere aus dem benachbarten Ausland.
Die Universität Klagenfurt versteht sich aber auch als Anregerin • Die Ausrichtung von Forschung und Lehre an gemeinsamen The-
und Ergänzerin in den Entwicklungs- und Leistungsprozessen der sie menschwerpunkten.
umgebenden Region, denn sie darf sich nur ja nicht in sich zurück- • Die Stärkung der interuniversitären und internationalen Zu-
ziehen, sondern muß sich mehr und mehr denn je der Gesellschaft sammenarbeit.
öffnen, dabei aber natürlich die nötige Ausgewogenheit von Nähe • Die Entwicklung langfristig wirksamer PR- und Vermarktungsstra-
und Distanz herstellen. Unter dieser Prämisse nimmt die Universität tegien.
eine Brückenfunktion zwischen den Wissenschaften und den Men- • Systematische Personalentwicklung.
schen, den außeruniversitäten Institutionen und Organisationen • Innovationsbereitschaft in allen Aufgabenbereichen.
wahr. Sie setzt ihr wissenschaftliches Potential für die Anliegen der • Die Steuerung der Profilierung der Universität Klagenfurt in ihren
Region ein. Wir wollen in intensiver Auseinandersetzung mit dem re- interdisziplinären Themenschwerpunkten in Forschung, Lehre und
gionalen Umfeld und mit ehrgeiziger Wissenschaftlichkeit ein bestän- Studium.
diger Motor von Veränderung und Innovation sein und weiterhin je- • Die Entwicklung der Universität auf dem Felde der technischen
ne wichtigen wirtschafts-, gesellschafts- und kulturpolitischen Impul- Wissenschaften in Richtung der Schaffung einer vierten Fakultät.
se für das Land Kärnten und die Stadt Klagenfurt geben, durch die wir • Die Installierung eines Kärntner Modells für eine integrierte uni-
auch schon bisher sowohl im Felde der Bildung durch Wissenschaft versitäre Lehrerinnen- und Lehrerbildung unter Einbindung der Pä-
als auch in der Forschungslandschaft „aufgefallen“ sind. dagogischen Akademie und des Pädagogischen Instituts des Bun-
des sowie der Religionspädagogik und des Landeskonservatoriums.
Dem Rektor wird es gemeinsam mit „seinem“ Rektorat, der Vi- • Die Revitalisierung des Klagenfurter Hochschulfonds zum Nutzen
zerektorin für Lehre und internationale Beziehungen, Univ.-Prof. Dr. der Universität.
Petra HESSE, und dem Vizerektor für Forschung und Entwicklung,
Univ.-Prof. Dr. Martin HITZ, obliegen, die neuen Wege, die durch das Vor dem Hintergrund dieser Ziele werde ich die Profilbildung der
bei seiner Entstehung tagespolitisch heiß umstrittene, bildungspoli- Universität Klagenfurt auf allen Ebenen aktiv unterstützen und mich
tisch den bisherigen Grundkonsens über die unmittelbar zu erfüllen- um eine gesunde Mischung der unterschiedlichen Profilausrichtungen
den Staatsaufgaben möglicherweise verlassende UnivG 2002 ermög- bemühen.
licht werden, unter Bedachtnahme auf die gewachsenen, manchmal Rektor Günther Hödl
Unisono 03 2003 5

Fragen und Antworten


Puch

Unisono: Für Ihren Amtsantritt haben Sie dung) und die Stärkung vorhandener Ak-
das Motto „Jede und jeder Einzelne möge zente werden die Chancen am globalen Bil-
sich sagen: Für mich ist diese Universität ge- dungsmarkt erhöhen.
macht worden, daher bin ich mitverantwort-
lich“ gewählt. Welchen Wunsch haben Sie an Unisono: Die Universitäten stellen sich
Bedienstete, um diesem Motto zu entspre- mit der Umsetzung des UG 2002 dem freien
chen und was dürfen sie sich von Ihnen er- Wettbewerb am Bildungsmarkt. Eine attrak-
warten? tive Universität zieht auch Investoren und
Sponsoren an. Welche Pläne haben Sie für
Rektor Hödl: Begleiten Sie mich und die die Universität Klagenfurt?
Universitätsleitung auf neuen Wegen in mit-
verantwortender Loyalität und aufgeschlos- Rektor Hödl: U. a. Schaffung weiterer
sener Einsatzbereitschaft. Das neue Rekto- „Stiftungsprofessuren“, Entwicklung ge-
ratsteam möchte ein Klima der achtungsvol- meinsamer, transdiziplinärer Themen-
len Zusammenarbeit unmissverständlich zu schwerpunkte, die für Drittmittelgeber be-
einem maßgeblichen Teil des Leitbildes der sonders attraktiv sind.
Universität machen und dieses Ziel allen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern intensiv
vermitteln. Wir wollen dafür jede Form von Unisono: Was kann die Universität tun,
Eigenverantwortung in den einzelnen Ar- um ihre Attraktivität als Forschungs- und
beitsbereichen der Bediensteten stärken. Lehreinrichtung für Studierende noch zu
steigern?
Helfen Sie uns dabei, jede und jeder für
sich und alle gemeinsam nach Kräften! Wir Rektor Hödl: Wir müssen trachten, den
wollen als Universität ein Ort sein, an dem Campus tatsächlich zu einem solchen zu ma-
mit Kreativität neue Wege des Zusammen- chen und noch stärker in die studentische In-
wirkens in der Gemeinschaft erdacht und er- frastruktur investieren, sodass jeder Studie-
probt werden. Die Aufgabe, die hier auf die rende das Gefühl hat, diese UNI ist wirklich
Universitätsleitungen und auf die Mitarbei- sind für die Entwicklung und Stärkung dieser wie ein Freund und ein Ort, an dem man sich
terinnen und Mitarbeiter zukommt, ist formi- Fähigkeit professionelle Methoden der Perso- so wohl fühlt, dass man nirgendwo anders
dabel. Denn die „Universitätsmenschen“ sind nalentwicklung einzusetzen. hin möchte.
von den alten Formen geprägt, und sie wer-
den sofort versuchen diese im neuen System Unisono: Die Universität Klagenfurt als Unisono: Mit Vizerektorin Petra Hesse und
nachzubilden. Regionsuniversität am „globalen“ Bildungs- Vizerektor Martin Hitz haben Sie Ihr Team
markt: Welche Möglichkeiten und Chancen für die Bereiche Studium und Lehre sowie
Der Druck in diese Richtung wird groß sehen Sie für „Uni-klu“? Forschung komplett. Welche Agenden sind
sein, weswegen die Organisation der Mitar- absolute „Chefsache“?
beiter-Mitsprache sofort begonnen werden Rektor Hödl: Uni-klu hat schon derzeit als
muss. Wir werden dafür progressive und kre- zwar kleine, aber äußerst feine Universität ei- Rektor Hödl: Das Rektorat ist nach UnivG
ative Partner benötigen. Für die Leiterinnen ne USP in der österreichischen und interna- 2002 ein Kollegialorgan – wir machen daher
und Leiter von Organisationseinheiten ist so- tionalen Bildungslandschaft. Die gezielte auch in den sogenannten „Chefsachen“ (Per-
ziale Kompetenz eine unerlässliche Qualifi- Hinzufügung weiterer „Einmaligkeiten“ (z. B. sonal, Budget, Organisation etc.) gemeinsame
kation. Da diese Fähigkeit mit fachlicher technische Wissenschaften, integrierte Lehre- Sache, doch das letzte Wort liegt immer beim
Kompetenz meist nur schwach korreliert, rinnen- und Lehrerbildung, Politische Bil- Rektor.
Unisono 03 2003

Der AMTSTAG wurde zum Zwecke der Verabschiedung des aus


seinem Amte scheidenden Rektors und wegen des Amtsantritts
des neuen Rektors und des Rektorates nach Universitätsgesetz
2002 in aller Öffentlichkeit abgehalten. Die dessentwegen erfor-
derlichen AMTSHANDLUNGEN waren auf dem Vorplatze des
Hauptgebäudes der Universität anberaumt.

AMTSTAG.

Des AMTSTAGES Tagesordnung (»Programm«):

Intrada: Klaus Lippitsch Schlagwerkstatt

GÜNTHER HÖDL
(unterstützt von Andrea Wernig)
Begrüßung der Gäste samt einigen Hinweisen auf neue Wege
der Universität Klagenfurt in eine gute Zukunft

Interludium 1: Elisabeth Fheodoroff, Klavier

GÜNTHER HÖDL
Mit Wissen zum Erfolg

Interludium 2: Fritz Mooshammer, Alphorn

GÜNTHER HÖDL
Dankesworte an den scheidenden Rektor und dessen Team

WINFRIED MÜLLER
Bilanz-Bericht

Interludium 3: Elisabeth Fheodoroff, Klavier

PETER PUTZER (Vorsitzender der ÖH Klagenfurt)


Wenn ich Rektor wäre!

Interludium 4: Oliver Welter (Naked Lunch), Stromgitarre

GÜNTHER HÖDL
Wenn ich Student wäre!

Extrada: Michael Erian Ensemble zu Speis und Trank

Fotos Puch
Unisono 03 2003 7

Ehrendoktor
Prof. Dr. Horst Wildemann
Laudatio von Univ.-Prof. Dr. Bernd Kaluza
orst Wildemann wurde 1942 in Lodz geboren. Nach einer Aufgrund seiner didaktisch hochwertigen Wissensvermittlung ist er

H Lehre als Werkzeugmacher und anschließender Berufstätig-


keit sowie gleichzeitigem Besuch einer Abendschule legte er
als Externer das Abitur ab. Horst Wildemann studierte von 1964 bis
ein beliebter akademischer Lehrer. Dies beweist die enorm große Zahl
von Studierenden in Passau und München. Er hat mehr als 500 Di-
plomarbeiten und über 70 Doktoranden betreut. Die Rückkoppelung
1967 in Aachen Maschinenbau (Dipl.-Ing.) und von 1968 bis 1971 zwischen betriebswirtschaftlicher Theorie und unternehmerischer
Betriebswirtschaftslehre (Dipl.-Kfm.) in Köln. Tätigkeiten als Inge- Praxis erfolgt nicht nur durch umfangreiche Beratungsprojekte, son-
nieur in der Automobilindustrie und als wissenschaftlicher Assistent dern auch und besonders durch die jährlich von Horst Wildemann
schlossen sich an. Die Promotion erfolgte 1974 und die Habilitation durchgeführten Münchner Management Kolloquien (kurz MMK). Hier
1980 an der Universität zu Köln. Er wurde 1981 auf den neu einge- werden aktuelle Themen durch Spitzenmanager der deutschen Wirt-
richteten Lehrstuhl für BWL mit dem Schwerpunkt Fertigungswirt- schaft behandelt. So ist es Wildemann gelungen, die Vorstandsvorsit-
schaft in Passau berufen. Seit 1990 ist er Professor für BWL mit dem zenden aller deutschen Automobilunternehmen als Referenten zu ge-
Schwerpunkt Logistik an der TU München. Der nicht leichte Weg – winnen. Zudem wurden in den letzten drei Jahren die Eröffnungs-
von einer Lehre als Werkzeugmacher über die Abendschule zum Ab- vorträge auf dem MMK von deutschen Spitzenpolitikern, z. B. Ger-
itur, dem Studium der Ingenieur- und der Wirtschaftswissenschaften, hard Schröder, Edmund Stoiber und Wolfgang Clement, gehalten.
der Promotion und der Habilitation – zeigt deutlich, wie zielstrebig,
ausdauernd und belastbar Professor Horst Wildemann ist. Das Lebenswerk von Horst Wildemann ist in folgenden Grund-
prinzipien seiner Gestaltungsansätze zusammen zu fassen:
Für seine wissenschaftliche Reputation spricht, dass er Rufe an die • Die ganzheitliche Betrachtung von Prozessen,
Universitäten Stuttgart – Hohenheim und Dortmund, an die Freie • das Lernen von den Besten,
und die Technische Universität Berlin sowie an die Universität St. • das Vermeiden von Verschwendung,
Gallen erhalten hat. Wissenschaftliche Leistungen dokumentieren • die kontinuierliche Verbesserung,
sich in der Betriebswirtschaftslehre primär in Veröffentlichungen. • die bereichsübergreifende Nutzung des im Unternehmen vorhan-
Das gesamte wissenschaftliche Werk von Horst Wildemann ist außer- denen Wissens sowie
ordentlich groß. Er zählt zu den produktivsten betriebswirtschaft- • die Generierung von zusätzlichem Unternehmenswert.
lichen Autoren im deutschsprachigen Raum. Er hat – z. T. mit Mit- Es ist deshalb berechtigt, Horst Wildemann durch die Kernkompetenz
arbeitern – 30 Bücher und 530 Beiträge im Sammelwerken und Wertschöpfungs-Management zu charakterisieren.
Fachzeitschriften verfasst. Für die
Qualität seiner Veröffentlichungen Martins Horst Wildemann (am Foto
spricht, dass er z. B. von der wis- zweiter von rechts) hat sich um die
senschaftlichen Zeitschrift für Be- Universität Klagenfurt mehrfach
triebswirtschaftslehre (ZfB) als verdient gemacht. So hat er im
„Autor des Jahres“ geehrt wurde. Rahmen der Vortragsreihe „BWL
aktuell“ einen vielbeachteten Vor-
Horst Wildemann hat sich nicht trag zum Thema Supply Chain
auf einen Forschungsbereich fo- Management mit E-Technologien
kussiert, sondern unterschiedliche gehalten und auf dem Symposium
Forschungsgebiete im Zeitablauf „Innovationen im KMU“ über die
sehr erfolgreich bearbeitet. Im „Produktklinik als Brutstätte
Mittelpunkt seiner Untersuchun- innerbetrieblichen Lernens“ refe-
gen standen dabei stets die Bezie- riert. Besonders beeindruckend
hungen zwischen BWL und Tech- war das von Horst Wildemann als
nik. In den 70er Jahren leistete er Gastprofessor im Januar durchge-
Pionierarbeit zur Frage der Inves- führte dreitägige Intensivseminar
titionsplanung bei neuen Techno- zu aktuellen Fragen der Logistik
logien und zu dem auch heute und des Produktionsmanage-
noch sehr aktuellen Thema der Kostenprognose für komplexe neue ments. Vorab sei hier ein Aphorismus von Nietzsche angeführt: „Sein
technische Systeme. Besonders bekannt geworden ist Horst Wilde- Beruf ist das Rückgrat seines Lebens.“ Obwohl Horst Wildemann so
mann durch seine Arbeiten zum Kanban-Konzept. Er hat sich als ei- viel arbeitet, schafft er es, sich mit moderner Kunst zu beschäftigen.
ner der ersten europäischen Forscher bereits in den 80er Jahren mit So sammelt er Werke von namhaften Künstlern wie Horst Antes, Uwe
Konzepten der Logistik und des modernen Produktionsmanagement Bremer und Ernesto Tatafiore, mit denen ihn auch eine langjährige
in Japan beschäftigt und erfolgreich diese Managementprinzipien Freundschaft verbindet. Es ist hier das Geleitwort von Bundeskanzler
auf europäische Verhältnisse übertragen. Für die Zulieferindustrie Schröder aus der Festschrift zum 60. Geburtstag von Horst Wilde-
wurden von Horst Wildemann richtungsweisende Studien von Netz- mann anzuführen: „Horst Wildemann gehört zu den wenigen Perso-
werkstrukturen in globalen Märkten erarbeitet. Bei der wissenschaft- nen, bei denen sich viel beachtete wissenschaftliche Leistungen und
lichen Analyse der bearbeiteten Forschungsgebiete hat Wildemann unternehmerischer Erfolg in einer Person vereinen. In den Beiträgen
stets auf der Basis persönlicher Erfahrungen als Ingenieur und Be- dieser Festschrift wird das vielfältige und vielschichtige Wirken von
triebswirt besonders Wert auf eine die Personalaspekte berücksichti- Horst Wildemann auf überzeugende Weise reflektiert“.
gende Betrachtung gelegt. Dabei hat er es hervorragend verstanden,
theoretische Erkenntnisse empirisch zu untermauern. Aufgrund sei- Prof. Dr. Horst Wildemann ist mit der Staatsmedaille des Freistaa-
ner bahnbrechenden Veröffentlichungen zum Just-in-Time-Konzept tes Bayern und dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse der Bundesre-
wird Horst Wildemann häufig als „Just-in-Time-Papst“ bezeichnet. publik Deutschland ausgezeichnet worden.
Fotos Eggenberger
8 Unisono 01 2003

Die Freiheit, die ich meine ...


oder
Markt – Staat – Freiheit

in spannendes Rededuell lieferten einander am 26. September satz von Lafontaine zu statisch und könne daher in einer dynami-

E im Hörsaal A der Universität Klagenfurt bei einer Podiumsdi-


skussion zum Thema „Markt – Staat – Freiheit: Wirtschaftspo-
litik im Zeitalter der Globalisierung“ die prominenten Diskutanten
schen Welt nicht funktionieren.

Sieht Grasser den freien Markt zwar als Ideal, so weist er doch dar-
Mag. Karl-Heinz Grasser, österreichischer Bundesminister für Finan- auf hin, dass auch im echten „Neoliberalismus“ Arbeitslosenunterstüt-
zen, und DI Oskar Lafontaine, deutscher Bundesminister für Finanzen zung, Kindergeld und andere sozialpolitische Maßnahmen vorgesehen
außer Dienst. Veranstalter dieses bereits achten „Klagenfurter Stadtge- seien. Spätestens beim Beispiel des Wassers waren sich beide Disku-
sprächs“ war die Karl Popper Foundation Klagenfurt (Präsident: o. tanten einig, dass nicht jede Privatisierung wünschenswert ist. Auf den
Univ.-Prof. Dr. Reinhard Neck); diese hatte auch ein thematisch auf die Punkt brachte diese Einsicht die ironische Zwischenfrage aus dem Pu-
Podiumsdiskussion bezogenes Symposium „Die Österreichische Schu- blikum, ob denn auch Luft privatisiert werden sollte. Behandelt wur-
le der Nationalökonomie“ organisiert, das am 22. September an der den ferner die Themen Wettbewerbspolitik und Umweltpolitik, wobei
Universität Klagenfurt stattfand. letztere für Grasser insbesondere durch steuerliche Änderungen von
Preissignalen betrieben werden sollte. Stark konträr waren die An-
Auch die Moderation des achten Klagenfurter Stadtgesprächs war sichten bei Fragen der Steuerpolitik. Doch räumte auch Grasser ein,
mit dem früheren ORF-Intendanten Prof. Franz Kreuzer prominent be- dass eine „Flat Tax“ (Einkommensteuer mit für alle gleichem Grenz-
setzt. Erwartungsgemäß drifteten die Ansichten der beiden prominen- steuersatz), wie sie mit einem Steuersatz von 19% in der Slowakei ein-
ten Politiker in vielen Bereichen auseinander. So sieht Lafontaine geführt wurde, in Österreich nicht wünschenswert wäre; ein gewisses
durchaus die Möglichkeit, dass größere Nationalstaaten selbst inner- Ausmaß an Steuerprogression ist auch aus seiner Sicht notwendig. La-
halb der EU eigenständig die Finanzmärkte beeinflussen. Wenn be- fontaine plädierte dagegen für eine deutlich stärker progressive Ein-
hauptet wird, dies sei nicht möglich, sei das nur eine Ausrede für den kommens- und Vermögensbesteuerung und unterstrich, dass für ihn
Mangel an eigener politischer Kompetenz. Ein großer Fehler ist es sei- Einkommen ab einer gewissen Höhe unmoralisch seien.
ner Ansicht nach, in der gegenwärtigen Konjunktursituation im Bud-
get zu sparen, um den Staatshaushalt zu sanieren. Mehrfach unter- Aus dem Publikum gab es auch durchaus kritische Fragen, und die
strich er die Wichtigkeit von staatlichen sozialpolitischen Interventio- mehr als 600 interessierten Zuhörer, darunter Vertreter der österreichi-
nen, um wie auf dem Schulhof ein Lehrer „den Kleinen zu schützen, schen und der internationalen Presse, das Radio- und Fernsehteam des
wenn ihm ein Großer in die Fresse haut“.Grasser hingegen unterstrich ORF, Vertreter des Landes Kärnten, der Stadt Klagenfurt und der Uni-
verstärkt die Vorteile der Marktwirtschaft, da es zu ihr keine funktio- versität Klagenfurt sowie zahlreiche Studenten, ließen sogar den Hans-
nierende Alternative gebe. Auch wenn er gleichfalls die Notwendig- Romauch-Saal der Universität Klagenfurt klein erscheinen. Sie ver-
keit eines Schutzes für Schwächere einräumt, greift für ihn der Staat folgten eine interessante Diskussionsveranstaltung, die in zahlreichen
in viel zu viele Belange ein. Für ihn ist der wirtschaftspolitische An- Berichten in Presse, Radio und Fernsehen ihren Niederschlag fand.
Unisono 03 2003 9

news

Mag. Vadim Tcharnetsky

Seit Juni 2003 Vertragsbediensteter an der


Abteilung für Organisations-, Personal-, Ma-
nagemententwicklung.

Studien der Betriebswirtschaft an der Otto-


Friedrich-Universität Bamberg (D) und der
Angewandten Betriebswirtschaft an der Uni-
versität Klagenfurt

Praxiserfahrung: Exportmanagement Jac-


Praxissemester ques Lemans GmbH, St. Veit/Glan.
Projektmitarbeiter an der Abteilung für Organisations-, Personal-,
Infineon Technologies Singapur Managemententwicklung, Universität Klagenfurt.
Ein Erfahrungsbericht von Ana Kuntaric Traineeship „Project Development“, Oiltanking Houston Inc.
(USA).
Importsachbearbeiter Presenta Import GmbH, Hamburg (D).
it dem Gefühl der Unsicherheit und Zweifel, ob ich mit Ausbildung zum Kaufmann im Groß- und Außenhandel; Fach-

M den asiatischen Gewohnheiten, den Menschen und deren


Kultur, dem Klima und den Arbeitsanforderungen bei In-
fineon Technologies in Singapur zurechtkommen werde, bereitete
richtung Außenhandel; Schlubach GmbH, Hamburg (D).

ich mein Praxissemester vor. Nach meiner Ankunft in Singapur er- Dipl.-Ing. Mag. Cornelia Lenuweit
wiesen sich alle Zweifel als unberechtigt und ich war von Anfang
an begeistert, sowohl von Infineon als auch von Singapur. Seit September 2003 wissenschaftliche Mitar-
beiterin in Ausbildung an der Abteilung für
Infineon, eines der führenden Unternehmen in der Halbleiter-In- Öffentliche Betriebswirtschaftslehre
dustrie beschäftigt in seinen 16 Fertigungs- und 27 Forschungs-
und Entwicklungsstandorten in Asien, Europa und USA ca. 30.000 Studium der Angewandten Betriebswirt-
Mitarbeiter/innen. Ich war in der Abteilung Corporate Audit, die schaftslehre und der Angewandten Informa-
für die Durchführung von internen Audits in Bezug auf Effektivität, tik an der Universität Klagenfurt
Effizienz und Qualitätssicherung verantwortlich ist, beschäftigt. Die
Audits waren kurzfristige, abgeschlossene Projekte, die von mei- Praxiserfahrung: Projektassistentin an der
nem Chef, Herrn Eckardt, geleitet und von Teams aus 2-3 Gastau- Abteilung für Öffentliche Betriebswirtschaftslehre, Projektleiterin
ditoren unterstützt wurden. So hatte ich die Möglichkeit als Team- „Electronic Government in Kärnten“ für die Kärntner Landesregie-
mitglied an allen vier Audits, die während meines Praktikums statt- rung, Lektorin für verschiedene Lehrgänge in Klagenfurt, Bozen,
fanden, zu partizipieren und für die ganze organisatorische und ad- Mailand, Birmingham und St. Gallen.
ministrative Abwicklung der Audits zu sorgen. Diese Tätigkeit war
dadurch dynamisch und sehr abwechslungsreich.
Mag. Iris Saliterer
Singapur, eine Mischung chinesischer, malaysischer, indischer
und britischer Kultur mit den modernen Skylines und traditionel- Seit September 2003 wissenschaftliche Mitar-
len Chinatowns, Little India und Arab Street, hat mich fasziniert. beiterin in Ausbildung an der Abteilung für
Die Einheimischen sagen über Singapur: „It is very convenient“! - Öffentliche Betriebswirtschaftslehre
MRT (U-Bahn), Food Courts, Pubs, Flughafen (für den Wochenend-
trip nach Bali, Kuala Lumpur oder Bangkok) sind in Reichweite und Praxiserfahrung: u. a. Forschungsprojekt der
überall herrscht Herzlichkeit. Herr Eckardt, meine neuen Freunde Österreichischen Nationalbank im Bereich
hier und nicht zuletzt die Stadt selbst haben mit ihrer Offenheit, Public Private Partnership und Benchmarking
Freundlichkeit und Humor dieses Praktikum unvergesslich und in öffentlichen Verwaltungen.
prägend für meinen weiteren beruflichen Weg gemacht. Forschungsschwerpunkte: „Governance“ Mo-
delle in den Reformprozessen öffentlicher
Dieses Praxissemester wurde von Univ.-Prof. DI Dr. Erich J. Verwaltungen, innovative Finanzierungs- und Organisationsmo-
Schwarz und VAss. Mag. Thomas Höllweger, Abteilung Innova- delle zur Erfüllung öffentlicher Aufgaben, strategisches Control-
tionsmanagement und Unternehmensgründung, betreut. ling in Gesundheitseinrichtungen und sozialen NPOs.
10 Unisono 03 2003

Verein zur Förderung


des Instituts für Wirtschaftswissenschaften
Der Verein zur Förderung des Instituts für Wirtschaftswissenschaften an der Universität Klagenfurt
(„Förderverein“) hat in den letzten Jahren deutlich an Akzeptanz gewonnen und sich zu einem echten
Förderfaktor für Aktivitäten am Institut entwickelt, mit dessen Hilfe zahlreiche innovative Projekte an
allen Abteilungen des Instituts unterstützt werden konnten.

ie Verbundenheit des Vereins mit der Wirtschaft wird auch Der Verein zeichnet sich durch eine äußerst rasche und flexi-

D durch die Tatsache bestätigt, dass im Vereinsvorstand Absol-


venten des Studiums der Allgemeinen Betriebswirtschaft
vertreten sind (Mag. Josef Pacher, Mag. Michael Koøutnik und Mag.
ble Abwicklung von Anträgen aus. Projektanträge sowie Bei-
trittsansuchen können von Institutsmitgliedern und allen Stu-
dierenden der ABW jederzeit an Norbert Wohlgemuth: nor-
Michael Poppernitsch). bert.wohlgemuth@uni-klu.ac.at, Tel: 0463/2700 4113, Abt.
für Volkswirtschaftstheorie und -politik, gerichtet werden.
Gemäß Vereinsstatuten sind das Ziel und die Aufgabe des Vereins die
Förderung
• von Forschung und Lehre im Wirkungsbereich des Institutes für
Wirtschaftswissenschaften,
• der Zusammenarbeit des Institutes mit Unternehmen bzw. Organi- Vereinsmitglieder:
sationen und den Massenmedien,
• von praxisorientierten Studentenprojekten, Heraklith Consulting & Engineering GmbH
• von Kontakten zu anderen Universitäten des In- und Auslandes, Land Kärnten
• der wissenschaftlichen Fortbildung der Lehrenden am Institut für Industriellenvereinigung Kärnten
Wirtschaftswissenschaften. Wirtschaftskammer Kärnten
Bank für Kärnten und Steiermark AG
Beispiele für in letzter Zeit geförderte Aktivitäten sind: Funder Industrie GmbH
• Marktforschungsstudie mit dem Ziel, die Erwartungen, Erfahrun- Hirsch Armbänder AG
gen, Wünsche und Vorstellungen der Kärntner Unternehmen an das Kärntner Elektrizitäts AG
Institut für WIWI der Universität Klagenfurt zu erheben. HYPO Alpen-Adria-Bank AG
• Massive Unterstützung von PR-Aktivitäten des Instituts. Kärntner Landesversicherung
• Kursbesuche von InstitutsmitarbeiterInnen zu Fortbildungszwe- Kärntner Sparkassen AG
cken. Raiffeisen Bezirksbank Klagenfurt reg. Gen.m.b.H.
• Unterstützung von Habilitationsprojekten. Raiffeisen Landesbank
• Druckkostenzuschüsse für Dissertationen. UNIQA Versicherung AG
• Kofinanzierung von Studien: Vereinigte Kärntner Brauereien AG
Konzeption eines integrierten ökonomischen und ökologischen Dr. Anton Schmidl - SOT – Süd-Ost-Treuhand GmbH
Planungs- und Analysetools. Komm.-Rat Dipl.-Ing. Hellmut Longin
Genderspezifische Fragestellungen im Gründungsbereich. Dr. Walter Ressler
Entscheidungsverhalten und Strategieprozess in Gründungs- Dr. Heinz Taferner
unternehmen. Professoren des Instituts für Wirtschaftswissenschaften
Erstellung eines Bandes der neuen Ausgabe des Handbuches der
Steuerlehre.
Planung, Simulation und dynamische Bewertung von Wettbe-
werbsstrategien.
• Aufbereitung der Lernmaterialien in elektronischer Form.
• Finanzielle Unterstützung der erstmalig in Kärnten stattfindenden
Jahrestagung der Nationalökonomischen Gesellschaft. Vereinsvorstand:
• Finanzierung von Vorträgen im Rahmen von „BWL Aktuell“
• Zwischenfinanzierung von Assistentenstellen. Obmann: Mag. Paul Wieser
• Finanzierung von Zeitschriften, die dem Institut zur Verfügung ge- (Industriellenvereinigung Kärnten)
stellt werden. Stellvertreter: Dr. Wolf Burian
• Zuschüsse für Seminare. (Wirtschaftskammer Kärnten)
• Anschubfinanzierungen für geplante größere Projekte. Kassier: Univ.-Prof. Dr. Erich Schwarz
Schriftführer: ao.Univ.-Prof. Dr. Norbert Wohlgemuth
Im abgelaufenen Studienjahr wurden ca. € 46.000 an Fördermitteln Weitere Mitglieder: Dir. Dr. Hans Bittner
vergeben. Nachstehend die einzelnen Ausgabenpositionen: (Kärntner Landesversicherung auf Gegen-
seitigkeit)
Verteilung der Fördermittel 2002/2003 Mag. Josef Pacher
(Vereinigte Kärntner Brauereien AG)
Ausbildung Studenten 16 % Mag. Michael Koøutnik
Lehrmittel und (Funder Industrie GmbH)
Weiterbildung Assistenten 08 % Mag. Udo Puschnig
Öffentlichkeitsarbeit 11 % (Amt der Kärntner Landesregierung)
Veranstaltungen, Vorträge 08 % Mag. Michael Poppernitsch
Wissenschaftliche Projekte (Heraklith Consulting & Engineering
inkl. Publikationen 57 % GmbH)
Unisono 03 2003 11

news

Symposium „Gründungsförderung in
und durch Bildungseinrichtungen“

ie Perspektive der Selbständigkeit – insbesondere in Form Ab 8:15 Einlass

D einer Unternehmensgründung - gewinnt zunehmend an Re-


levanz. Zu dieser aktuellen Frage veranstaltet die Abteilung
für Innovationsmanagement und Unternehmensgründung (IUG) ge-
8:45 – 9:00 Begrüßung durch den Rektor Univ.-Prof. Dr.
Günther Hödl
Begrüßung durch den Dekan Univ.-Prof. Dr. Paul
meinsam mit dem Akademischen Gründerzentrum BUILD! am 24. Kellermann
Oktober 2003 ein Symposium zum Thema „Gründungsförderung in 9:00 –11:00 Univ.-Prof. Dr. Thomas Ehrmann, Univ. Münster:
und durch Bildungseinrichtungen“ im Hörsaal C der Universität Kla- Nutzen und Kosten von allgemeinen und akademi-
genfurt. schen Gründungsförderprogrammen
Rektor Univ.-Prof. Dr. Alfred Gutschelhofer, Univ.
Ziel des Symposiums ist es, die wachsende Bedeutung der Grün- Graz:
dungsförderung mit Vertretern von Förderprogrammen, Hochschu- Gründungsausbildung an Universitäten
len und berufsbildenden Schulen zu diskutieren. Einen Schwerpunkt FH-Prof. Dr. Dieter Hessel, FH Salzburg:
bildet die Frage nach der Rolle der Universitäten, Fachhochschulen Entrepreneurshipausbildung an der FH Salzburg
und berufsbildenden Schulen bei der Schaffung von Voraussetzun- 11:00 – 11:30 Kaffeepause
gen für mehr und bessere Unternehmensgründungen. 11:30 – 12:45 Hofrätin Dir. Mag. Christine Werdenich, Schumpe-
ter HAK Wien:
Inhalt des Vormittags ist die Gründungsausbildung in öffent- Entrepreneurshipausbildung an berufsbildenden
lichen Bildungseinrichtungen.Das Nachmittagsprogramm beinhaltet Schulen
die Vorstellung innovativer Förderinstrumente zur Schaffung attrak- Mag. Elisabeth Wutzl, Univ. Graz:
tiver Startmöglichkeiten und Verbesserung der Rahmenbedingungen Bericht über Übungsfirmen
für die Selbständigkeit. Darunter wird das Impulsprogramm AplusB 12:45 – 14:00 Mittagspause
(Academia plus Business) präsentiert, welches aus einer Initiative des 14:00 – 16:30 Mag. Harald Isemann, Technologie Impulse GmbH:
BMVIT entstanden ist. Ziel dieser Initiative ist es, die Zahl innovati- Förderprogramm AplusB
ver Unternehmensgründungen aus dem akademischen Sektor dauer- Dipl.-Kffr. Jasminka Haus, Geschäftsführerin des
haft zu steigern. Center of Entrepreneurship, Universität Hohen-
heim:
Abschließend wird das Programm EXIST (Existenzgründungen an Förderprogramm EXIST
Hochschulen), welches seit 1997 die zielgerichtete Förderung des Dr. Kirsten Tangemann, Geschäftsführerin des
Potenzials an Geschäftsideen und Gründerpersönlichkeiten an deut- Science Park Graz:
schen Hochschulen und Forschungseinrichtungen verfolgt, vorge- Aufbau und Entwicklung eines universitären
stellt. Gründerzentrums

Veranstaltungsreihe „Erfolgreich selbständig werden“


ompetente Beratung sowie eine optimale Vorbereitung wichtigsten Informationen insbesondere zu rechtlichen und

K sind entscheidende Erfolgsfaktoren auf dem Weg in die


Selbständigkeit. Um interessierte AkademikerInnen, Stu-
dentInnen und Unternehmensgründer bei der konkreten Umset-
marketingrelevanten Fragestellungen vermitteln sowie Aspek-
te der Finanzierung behandeln.

zung der Geschäftsidee zu unterstützen, veranstaltet das Akade- Die Beiträge haben einen konsequenten Praxisbezug und
mische Gründerzentrum BUILD! gemeinsam mit der Abteilung für sollen ein erstes Bild von Vorteilen und Konsequenzen der
Innovationsmanagement und Unternehmensgründung eine Vorle- Selbständigkeit geben. Die Veranstaltung findet wöchentlich
sungsreihe unter dem Titel „Erfolgreich selbständig werden. Das jeweils am Mittwoch von 18.15 bis 20.00 Uhr im HS 8 (Men-
Know-how für den Start in die Selbständigkeit“. ReferentInnen aus sagebäude) statt.
Wissenschaft und Praxis werden im Rahmen von 14 Einheiten die
12 Unisono 03 2003

Internationaler Universitätslehrgang
für Sportmanagement
Dezember 2003/Jänner 2004

ie Universität Klagenfurt bietet seit nunmehr zwei Jahren Kosten:

D einen Internationalen Universitätslehrgang für Sportma-


nagement an (www.uni-klu.ac.at/usm). Dieser wird in Zu-
sammenarbeit mit dem Land Kärnten und TSE-Consulting
Die Teilnahmegebühr von Euro 2000,- beinhaltet folgende Leistun-
gen: 3 x 3 Tage Seminar in Klagenfurt, Seminarunterlagen

(www.grouptse.com) organisiert. Sitz des Unternehmens ist Sydney, Förderungsmöglichkeiten:


Niederlassungen in Europa befinden sich in Lausanne und London. 1.) Seit Juni diesen Jahres gibt es in Kärnten (Nichtkärntner bitte
TSE-Consulting stellt für den Lehrgang die Hauptvortragenden, die bei dem jeweiligen Bundesland-AMS nachfragen) eine Qualifi-
alle im Bereich Sportmanagement tätig sind. Als strategischer Planer zierungsförderung für Beschäftigte (QfB) im Rahmen des Euro-
bei Olympischen Spielen ist die TSE Consulting international im Be- päischen Sozialfonds. Förderbar sind folgende ArbeitnehmerIn-
reich Sportmanagement tätig. Derzeit koordiniert die TSE Consulting nen in vollversicherungspflichtigem Arbeitsverhältnis oder in
Sponsoring und Event- & TV-Management der All Africa Games Elternkarenzurlaub:
http://www.8allafricagames.org in Nigeria, welches eine der größten - Frauen
Sportveranstaltungen weltweit ist (53 Länder, 23 Sportarten, 6000 - Männer ab 45 Jahre.
Athleten). Förderungsausmaß: AMS und ESF finanzieren bis zu 2/3 des
förderbaren Schulungsaufwandes.
Bisher wird dieser Lehrgang in Großbritannien, der Schweiz, Russ- 2.) Weiters erhält man bei den jeweiligen Arbeiterkammern ein
land, Ungarn und Bahrain mit großem Erfolg angeboten. Dabei bie- Antragsformular für den Bildungsscheck (bis max. Euro 550,—/
tet das internationale Beratungsunternehmen umfangreiche Erfah- Jahr und immer 1 Jahr im Nachhinein den Antrag stellen
rung aus einer Vielzahl internationaler Projekte in der Welt des (auch hier können wir Ihnen per E-Mail die Anforderungen
Sports an. Die Zusammenarbeit von Universitätsprofessoren mit schicken)
Praktikern aus den Bereichen Sponsoring, Journalismus und Sport- 3.) Zusätzlich kann die Lehrgangsrechnung in die Arbeitnehmer-
management verbindet die Erfahrung aus praktischen Projekten mit veranlagung (ehemals Lohnsteuerausgleich, Formular L1) beim
neuestem Managementwissen. Neue Trends und strategische Pla- FA plus Fahrtenbuch unter die Position Werbungskosten rein-
nung im Sponsoring werden vermittelt und sind somit für jedes gegeben werden.
Unternehmen von Interesse.

Projekte und Kunden: Kontakt:


• Beratung im Bereich Strategische Planung und Human Resources u. Universität Klagenfurt
a. für den Internationalen Leichtathletikverband (IAAF), Internatio- Institut für Wirtschaftswissenschaften, ULG für Sportmanagement
nalen Ruderverband (FISA), Internationalen Schwimmverband FI- Mag. NicolettaArrighi-Mussnig, Mag. Sandra Grünkranz, Mag.
NA und für Team Danmark (oberste Sportbehörde Dänemarks) Michael Puschacher
• Seminare und Beratung für Sportministerien und Regierungen Universitätsstraße 65 – 67, A-9020 Klagenfurt
(Ungarn, Bahrain, Österreich etc.) Tel: 0463 / 2700 – 40 38 (40 34), Mobil: 0650 811 811 7
• Internationale PR und die Bewerbung sowohl für Olympische Spie- FAX: 0463/ 2700 - 40 93, www.uni-klu.ac.at/usm
le als auch für Welt- und Europameisterschaften im Bereich Fuß- E-Mail: sportmanagement@uni-klu.ac.at
ball und Leichtathletik. oder: mpuschacher@grouptse.com

Als zusätzliche Vortragende werden sowohl Lehrende der Univer-


sität Klagenfurt als auch PraktikerInnen aus den unterschiedlichen
Bereichen engagiert. Bisherige Vortragende waren u. a. Dr. Böck Aktuelles aus der Abteilung für
(Uniqa, Sponsoring aus Unternehmenssicht), Willy Haslitzer (ORF),
Dr. Mike Diwald (ORF), Mag. Michael Sabath (Kleine Zeitung), Univ.-
Marketing und Internationales Management
Prof. Dr. Dietrich Kropfberger (strategische Planung), Univ.-Prof. Dr. m 3. Oktober 2003 hat der 13. Universitätslehrgang für
Robert Neumann (Change Management).

Termine: 11. - 13. Dezember 2003


A Export und Internationale Geschäftstätigkeit unter der
wissenschaftlichen Leitung von Univ.-Ass. Dr. Alexander
Schwarz-Musch begonnen. Nähere Informationen unter
08. - 10. Jänner 2004 www.uni-klu.ac.at/mim. Der vakante Lehrstuhl an der Abteilung
21. - 23. Jänner 2004 wird mit 1. Dezember 2003 nachbesetzt; ein ausführliches Porträt
von Univ.-Prof. Dr. Kurt Matzler (derzeit noch Universität Inns-
Teilnahme: Da die Teilnehmerzahl beschränkt ist, bitten wir um bruck, Institut für Unternehmensführung, Tourismus und Dienst-
frühzeitige Anmeldung. (Anmeldeschluss bis spätestens 14 Tage vor leistungswirtschaft) findet sich in den nächsten WIWI News.
Beginn.)
Unisono 03 2003 13

FRICO 03 - 7. Workshop über Future Research


In Combinatorial Optimization
Nach Köln, Graz, Konstanz, Aachen und Berlin fand heuer vom 12. bis 13. September an der Uni Klagenfurt
der siebente Workshop über Future Research in Combinatorial Optimization (FRICO) statt. Von Angelika Wiegele

iel der FRICO-Workshops ist es, vor allem junge Wissen-

Z schaftler zusammenzubringen und den Austausch neuer


Ideen zu ermöglichen. Deshalb werden die FRICO-Workshops
auch ausschließlich von jungen Wissenschaftlern organisiert; Habi-
litierte werden gar nicht erst zugelassen! Themen der FRICO sind
neuere und neueste Ergebnisse aus verschiedensten Bereichen der
Kombinatorischen Optimierung, wie zum Beispiel Diskrete Mathema-
tik und Kombinatorik, Approximationsalgorithmen, Design und
Analyse von randomisierten Algorithmen, Umladeprobleme, Lea-
sing-Probleme, Transportplanung, Zuschnittprobleme etc. Es wurden
sowohl theoretische als auch praktische Forschungsergebnisse bzw.
-probleme vorgestellt. Insbesondere wurde Wert darauf gelegt, dass
es sich um aktuelle Arbeiten („Work in Progress“) handelt.

Beim informellen get-together am Abend vor Workshop-Beginn


wurden in entspannter Atmosphäre bereits erste fachliche Diskussio-
nen geführt. Neben dem Vortragsprogramm, das sich durch ein ho-
hes Niveau der Vorträge auszeichnete, wurde auch ausreichend Zeit
geboten, um über die präsentierten Ergebnisse und Probleme zu dis-
kutieren. Auf der FRICO 03 wurde auch (bereits zum vierten Mal) der
„Best Student Paper Award“ vergeben. Zu den Auswahlkriterien des
Programm-Komitees zählten sowohl der Inhalt des Beitrages als auch
EU vergibt Projekt
die Qualität der Präsentation bei der FRICO. Die diesjährige Preisträ- an Universität Klagenfurt
gerin ist Elisabeth Gassner, TU Graz, die mit ihrem Vortrag und ih-
ren Ergebnissen über einen „Algorithmus zur Lösung des parametri-
schen Zuordnungsproblems mit einer Anwendung auf das charakte- ie European Commission, Directorate-General for
ristische Max-Polynom“ die Mitglieder des Programm-Komitees
überzeugte. D Education and Culture, betraute die Universität Kla-
genfurt mit einem EU-Tacis 2001 Networking Project,
bei welchem ein wissenschaftlich-ingenieurpädagogisches
Neben dem wissenschaftlichen Programm hielten die Organisato- Netzwerk Technischer Universitäten Russlands und der Ukrai-
ren auch ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm für die Teil- ne aufgebaut werden soll. Als Partner des Projektes DIERUU
nehmer bereit. Als Conference Dinner wurde in Form eines Ritter- (Dissemination of pedagogical Innovation for Engineering
mahles in Friesach eine Reise ins mittelalterliche Kärnten geboten. education in a regional network of Russian and Ukrainan Uni-
Eine Wanderung durch die Tscheppaschlucht mit anschließendem versities) beteiligen sich neben internationalen Experten u. a.
Buschenschankbesuch bildete den gemütlichen Ausklang der Ta- sechzehn russische und ukrainische Universitäten, die Univer-
gung. Dank der großzügigen Sponsoren, die die Organisatoren im sität Rostock sowie die Fachhochschule Karlsruhe. Die Pro-
Bürgermeister der Stadt Klagenfurt, in der ÖH Studienrichtungsver- jektleitung obliegt dabei der Universität Klagenfurt, als Ver-
tretung Mathematik und in der Österreichischen Gesellschaft für antwortlicher zeichnet Univ.–Prof. Dipl.-Ing. Dr. DDDr. h. c.
Operations Research gefunden hatten, konnte man den jungen Wis- Melezinek. Die Ausbildung der Lehrenden in den beiden Ziel-
senschafterInnen eine kostengünstige Teilnahme am Workshop er- ländern zu MultiplikatorInnen soll den Grundstein für die Im-
möglichen. Dank gilt auch der Universität Klagenfurt, die den Rah- plementierung eines Aus- und Weiterbildungssystems für
men für diese Veranstaltung bot. TechnikdozentInnen legen.

Organisiert wurde die FRICO 03 von Mitarbeitern der Arbeitsgrup- Im vergangenen Juli fand sich das hochrangige Projektteam
pe Operations Research (Leiter: Prof. Franz Rendl), Institut für Ma- zu einer Arbeitssitzung an der Universität Klagenfurt ein, wo-
thematik. Das Organisationskomitee, bestehend aus Anna Perdacher bei die Beteiligten sowohl von Bürgermeister Harald Scheu-
und Angelika Wiegele, wurde von Markus Buchtele und Ilse Fischer cher als auch von Alt-Rektor Univ.-Prof. Dr. Winfried Müller
tatkräftig unterstützt. offiziell willkommen geheißen wurden.
14 Unisono 03 2003

IFF

„Ansichten“ – Eine Fachdidaktik-CD als Medium


der Entwicklung von LehrerInnenkompetenz
Die Schwerpunktprogramme des Projekts „Innovations in Mathematics Science and Technology Teaching“
(IMST2) tragen auf ihre spezifische Art und Weise zur Weiterentwicklung des mathematisch-naturwissen-
schaftlichen Unterrichts bei. Im Schwerpunktprogramm „Lehr-Lernprozesse“ geht es um die situationsge-
rechte Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen. Ein Aspekt der Arbeit ist die fachdidaktische Weiterbildung
von LehrerInnen. Dieser Projektrahmen bot den beiden Leiterinnen des Schwerpunktes die Möglichkeit der
Gestaltung und Herstellung der CD „Ansichten“.

ernstück der CD sind (transkribierte) Videoaufnahmen von ihn aber auch und ermöglichen somit neue Betrachtungsweisen der

K kurzen Szenen des Lehrens und Lernens von Mathematik


und Physik in der Oberstufe, die verschiedene, grundlegen-
de Aspekte ansprechen. Die Auseinandersetzung mit den filmisch
Szenen, die in Hinblick auf die Kompetenzentwicklung besonders
fruchtbar erscheinen. Es wurde also versucht, bei der Generierung
der Fragen nicht nur die (vermutete) Perspektive von Lehrkräften zu
festgehaltenen Ausschnitten des Lehrens und Lernens soll den Blick berücksichtigen, sondern auch wissenschaftlich-didaktische Sicht-
der Lehrkräfte für die vielfältigen Dimensionen des fachunterricht- weisen einzubeziehen. Außerdem enthält die CD Texte zu Themen,
lichen Geschehens schärfen und eine nachhaltige Befassung mit die mögliche Diskussionspunkte im Zusammenhang mit den einzel-
mathematik- bzw. physikdidaktisch besonders relevanten Fragestel- nen Filmsequenzen bilden. Es handelt sich bei diesen Texten um zu-
lungen zur Folge haben. Dieses Arrangement der „Arbeit am Fall“ – grundeliegende Unterrichtskonzepte und -materialien oder Alterna-
das heißt, an einzelnen Videoszenen — wurde gewählt, weil es am tiven zu der gezeigten Unterrichtsgestaltung, um Ergebnisse empiri-
besten dafür geeignet erscheint, dass Lehrkräfte einen Bezug zur ei- scher Untersuchungen im Kontext der Szenen und um theoretische
genen Praxis herstellen und somit über diese und für diese lernen Arbeiten, die sich diesen Themen aus bestimmten Perspektiven wid-
können. Erfahrungen mit fallbezogener Lehrer/innenbildung gene- men. Sie haben die Funktion, ein grundsätzliches Nachdenken über
rell (ohne das spezielle Mittel CD-ROM) lassen jedenfalls erkennen, das Lehren und Lernen von Mathematik bzw. Physik zu fördern und
dass damit die von uns intendierte Kompetenzentwicklung angeregt LehrerInnen Mittel zur Analyse und Weiterentwicklung von Unter-
werden kann. richt an die Hand zu geben.

Kriterium der Auswahl der Szenen war neben der Relevanz der Intendiert ist eine breite Nutzung der CD-ROM. Sie kann in IMST2,
dokumentierten Lehr-Lern-Prozesse aus der jeweiligen fachdidakti- in der Lehrer/innenfortbildung, in der Ausbildung und im Unter-
schen Sicht auch die Stärke des Diskussionsanreizes, den sie bieten. richtspraktikum für angehende Lehrer/innen zum Einsatz kommen.
Die Szenen wurden im „Normalunterricht“ aufgenommen, d. h. die Eine Verwendung in der schulinternen Lehrer/innenfortbildung, die
Lehrkräfte bereiteten den Unterricht für die Aufnahmen nicht extra auf eine standortbezogene Verbesserung des Mathematik- bzw. Phy-
auf. Die Unterrichtssituationen können als für den Schulalltag ty- sikunterrichts zielt, ist ebenso denkbar wie in schulübergreifenden
pisch bezeichnet werden. Lehrkräfte sollen durch die CD-ROM auch Seminaren, die sich mit fachdidaktischen Fragen befassen. In der
dazu angeregt werden, es einmal selbst zu probieren und den eige- Lehrer/innenausbildung bietet sich wegen der inhaltlichen Ausrich-
nen Unterricht zu videographieren. Die Videoaufnahmen der CD- tung der CD auf die Oberstufe eine Nutzung vor allem in universi-
ROM zeigen, dass auch bei geringem technischen Aufwand Videos tären Veranstaltungen an, aber auch im Bereich der Pädagogischen
einen hohen Informationswert haben und die Perspektive auf Unter- Akademien erscheint eine solche sinnvoll, wenn fachbezogene Lehr-
richt erweitern. Lernprozesse ohne Stufenbezug betrachtet werden.

Um die Auseinandersetzung mit den Szenen zu unterstützen, sind


zu jeder Szene neben den jeweiligen Transkripten und Kontextbe- H. Jungwirth, H. Stadler: Ansichten – Videoanalysen zur Leh-
schreibungen auch Analysefragen formuliert. Sie haben einen Be- rer/innenbildung. Innovationen in Mathematik und Naturwis-
zug zum Erfahrungshintergrund von Lehrer/innen, überschreiten senschaften, Bd. 2. Innsbruck: Studienverlag 2003.
Unisono 03 2003 15

Master-Universitätslehrgang
„Mediation und Konfliktmanagement“
Von Gerhard Falk

om 19. bis 23. September 03 ist der „European General Medi- Planung. Angedacht sind auch verpflichtende Mediationen, bevor

V ator“ (EGM), unter der wiss. Leitung von Univ.-Prof. Peter


Heintel, zum dritten Mal seit 1999 erfolgreich gestartet, womit
der EGM fast schon das Prädikat „traditionell“ verdient. 21 Teilnehme-
überhaupt ein Gerichtsweg eingeschlagen werden kann.

Nach einem erfolgreichen „Modellprojekt“ 1995 in Scheidungszu-


rinnen und Teilnehmer (zehn davon Frauen, zwölf verschiedene Pro- sammenhängen wurde Mediation in Österreich in diesem Bereich mit
fessionen) aus allen Teilen Österreichs und der Schweiz, absolvierten dem EheRÄG 1999 erstmals gesetzlich anerkannt (BGBl. I 135/1999,
die „Startveranstaltung“ (Eva Dachenhausen, Univ.-Prof. Ewald Krainz, § 99 EheG, § 320 Z 4 ZPO, § 152 Abs. 1 Z 5 StPO sowie § 39c FLAG
Vorsitzender der Prüfungskommission) mit Anfangsassessment und 1967). Per 1.7.2001 fand Mediation auch in das Pflegschaftsverfahren
Standortbestimmung sowie die „Einführung in Mediation“ (Univ.-Prof. Eingang (BGBl. 135/2000, Art. XVI KindRÄG). Im umweltverträglich-
Breidenbach, Mag. Dr. Falk); die Stimmung war optimal. Nähere Daten keitsprüfungsverfahren (UVP-Verfahren) ist heute Mediation aus-
zur Gruppe und Fotos unter: www.mastermediation.com. drücklich in den §§ 16 und 24a UVP-G 2000 vorgesehen. Das nun-
mehrige ZivMediatG bezweckt die umfassende Regelung von Zivil-
Da am 29. April 2003 das österreichische Parlament ein neues Zi- rechtsmediationen für alle denkbaren Bereiche, also auch in der Wirt-
vilrechts-Mediations-Gesetz (ZivMediatG 2003; BGBl I 29/2003), wel- schaft. Die verfahrensrechtlichen Konsequenzen (vor allem Frist-
ches schrittweise bis 1. 5. 2004 in Kraft treten wird, beschlossen hat, unterbrechungen und Verschwiegenheitsschutz) wurden in den §§
war die Bewerbungsphase von einiger Verunsicherung geprägt. 320 ZPO, 152 StPO und 182e AußStrG berücksichtigt.

Auch eine innerorganisatorische Weiterentwicklung des EGM sowie Der eher „top-down“ (vgl. Uni-Gesetz) orientierten Werdung des
die spürbare Verunsicherung durch das neue Universitätsrecht (zahl- ZivMediatG 2003 vorangegangen waren beachtlich intensive Diskus-
reiche Anfragen auch wegen der vermeintlichen „Abschaffung“ des sionen mit ungewöhnlich hoher Beteiligung aus dem „bottom up“
Masters) mussten möglichst störungsfrei bewältigt werden. Umso er- entwickelten Feld. Fast 60 seitens sämtlicher „Quellberufe“ und seit
freulicher ist wohl die nahezu ungebrochene Nachfrage. Nachfolgend ca. 1995 laufend gegründeten Vereinigungen eingelangte Stellung-
ein kurzer Einblick in die gesetzesmäßige Feldentwicklung dieses nahmen zum Gesetzesentwurf (einer auch seitens der Universität Kla-
Gegenstandes, der bereits seit 1994 am iff - Universität Klagenfurt be- genfurt) und die Entstehung eines starken Dachverbandes in dieser
forscht und seither jedes Semester mit einem Lehrauftrag ausgestattet Phase sprechen eine deutliche Sprache (vgl.: www.bka.gv.at
wurde: <http://www.bka.gv.at/> ). Wer sich also für Mediation – aktiv oder
passiv – entscheidet, befindet sich jedenfalls, gewollt oder ungewollt,
Die euro-nationale Rechtsentwicklung künftig nicht mehr im rechtsfreien Raum.
Auf europäischer Ebene finden sich zur Mediation Leitbestimmun-
gen und Empfehlungen unter dem Label „ADR“ (Alternative Dispute Ausblick EGM
Resolution) in Art. 6 EMRK (Recht auf ein faires Verfahren), Empfeh- Wie mit der Änderung des Master-Abschlusses umgegangen wer-
lungen Nr. R (98) 1 des Europarates vom 21.1.1998, 98/257/EG vom den soll, wird sich erst weisen. Wegen der großen Nachfrage und auf
30.3.1998 und 2001/310/EG vom 4.4.2001. Am 19.4. hat die Kommis- Grund der Marktsituation (vier weitere Universitäten in Österreich,
sion ein „Grünbuch“ über alternative Verfahren in Zivil- und Han- Deutschland und der Schweiz planen ebenfalls einen Master) wird be-
delssachen vorgelegt, zu dessen zahlreichen Stellungnahmen bereits reits intensiv darüber nachgedacht, ob der nächste EGM bereits im
am 21.2.2003 eine Anhörung stattfand, weitere Aktivitäten sind in Herbst 2004 starten soll.
16 Unisono 03 2003

IFF

Interdisziplinäre Ringvorlesung:
Interventionsforschung
Die IFF-Abteilung Weiterbildung und systemische Interventionsforschung
veranstaltete vom 26. bis 28. Juni 2002 erstmalig eine Interdisziplinäre
Ringvorlesung Interventionsforschung an der Universität Klagenfurt.

Von Ina Paul-Horn

ach einer kurzen Einleitung zum Begriff Interventionsfor- die dazu anregte, sich in Arbeitsgruppen alle am Thema Ethik und

N schung und einem Überblick über das Programm und den


Ablauf präsentierte Arno Bammé (Soziologie) als Auftakt ei-
nen wissenschaftssoziologischen Überblick unter dem Titel „Wissen-
Wissenschaft beteiligten Systeme und Akteure klar zu machen.

Harald Goldmann (Psychotherapie, Supervision, Diplomsozialarbei-


schaftskrieg. Kontroversen im Übergang von akademischer zu post- ter, Mediation) und Sabine Petsch (Psychologie, Mediation) referier-
akademischer Wissenschaft“; nach einer ersten Diskussionsrunde ten über „Haltungen beim Beobachten als einem Element der Inter-
widmete sich der Philosoph Peter Heintel in seinem Vortrag „Inter- ventionsforschung. Beispiele aus einem Projekt“ und bezogen sich auf
ventionsforschung. Wissenschaft als kollektive Entscheidung“ der ihre Erfahrungen beim Projekt „Begleitforschung zur Flughafenmedi-
Frage „Wie kommt das Gute wieder in das Wahre“, also dem Thema ation Wien“.
einer ethischen Neufundierung von Wissenschaft. Der New Yorker
Philosoph Hugh J. Silverman, der im Sommersemester auf Einladung Anton Obholzer gab einen kurzen Einblick in „Interventionen in
des IFF eine Gastvorlesung zum Thema „Postmoderne Ethik“ gehalten der Tavistock Tradition“. Danach präsentierten Larissa Krainer, Ger-
hat, gab einen Kommentar zu den Vorträgen als Theoretiker der Post- hard Falk (Jus, Mediation), Harald Goldmann und Peter Heintel den
moderne, der die Qualitäten des „Inter“ von Interventionen hinter- Stand ihrer Forschungstätigkeit beim „Begleitforschungsprojekt Flug-
fragte. Für einen Amerikaner hat, insbesondere seit dem 11. Septem- hafenmediation Wien“.
ber und dem Irak-Krieg, das Wort Intervention eine brisante Bedeu-
tung. Im Anschluss an diese Präsentation war die Großgruppe eingela-
den, keine Fragen zu stellen, sondern Hypothesen zum Projekt zu for-
Christa Maix (Ethnologie) gab in ihrem Vortrag „Das Züricher Mo- mulieren und bis zum nächsten Tag Träume und weitere Ideen mit-
dell der Ethnopsychoanalyse als Forschungsmethode“ einen Einblick zubringen, was die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch in kreati-
in die Entwicklung des sich wandelnden Forschungsverständnisses ver Weise taten. Mit einem Fallbeispiel psychoanalytisch orientierter
der Ethnologie - von der Schreibtischethnologie über die Methode der Organisationsbeobachtung eines Verwaltungsverfahrens fand der
teilnehmenden Beobachtung (Malinowski) bis zum psychoanalyti- Vormittag unter reger Beteiligung mit Assoziationen und Hypothesen
schen Verständnis von Ethnologie, wie es in der Ethnopsychoanalyse seitens der Anwesenden einen Abschluss. Esther Schmidt (Philoso-
formuliert und praktiziert wird. phie) stellte eine verdichtete Zusammenfassung der Veranstaltung zur
Verfügung. Fazit: Das Interesse an Interventionsforschung ist groß,
Willi Erlacher (Philosophie) und Ina Paul-Horn (Philosophie) be- eine weitere Veranstaltung wurde gewünscht. Die Vorträge der Inter-
richteten von ihren „Erfahrungen mit Psychoanalytischer Organisa- disziplinären Ringvorlesung werden voraussichtlich in der neu ge-
tionsbeobachtung“. Im Anschluss an einleitende Überlegungen von gründeten Schriftenreihe „Klagenfurter Beiträge zur Interventionsfor-
Ina Paul-Horn zum Beobachten und der Figur des Fremden bei Mon- schung“ zur Verfügung gestellt. Vorbestellungen sind bei Frau
tesquieu las Willi Erlacher ein Beobachtungsprotokoll vor, und ge- traar.sieglinde@uni-klu.ac.at möglich.
meinsam mit den anwesenden StudentInnen und ReferentInnen wur-
den in der Großgruppe Assoziationen und Hypothesen zum Protokoll
formuliert.
• Kurzmeldung
Anton Obholzer (Medizin, Psychoanalyse), aus London angereist,
klinkte sich zum „Rückblick auf und Bilanz über den vergangenen Prof. Bammé (IFF/Abt. Technik- und Wissenschaftsforschung)
Tag der Ringvorlesung“ mit überraschenden Interventionen in die hat am 26.9.2003 an der Universität Flensburg einen Vortrag
Veranstaltung ein. gehalten mit dem Thema „Gesellschaft (re-)interpretieren. Zur
Relevanz von Akteur-Netzwerk-Theorie, Mode 2 Knowledge
Larissa Krainer (Medien- und Kommunikationswissenschaften) mo- Production und selbstgesteuertem Lernen.“
derierte eine Einheit „Fragen zum Verhältnis Wissenschaft und Ethik“,
Unisono 03 2003 17

Interventionsforschung -
Forschungsinterventionen
An der iff-Abteilung für Weiterbildung und systemische Interventionsforschung
wurden erste Erfahrungen in einem jungen Forschungsprogramm gemacht, die
es ermöglichen, mit dem Programm nun auch in die Öffentlichkeit zu treten.

Von Larissa Krainer

er Begriff der Intervention ist als Einbekenntnis zu verste- für einzelne verfahrensinterne Gruppierungen, für alle Verfahrensbe-

D hen: Forschung trägt, diesem Verständnis folgend, immer


Interventionscharakter. Sie verändert etwas, auf Seiten der
Forschenden, wie der „Beforschten“. Zu welchen Ergebnissen For-
teiligten). Basis für die Rückmeldungen bilden qualitative Interviews,
Beobachtungen von Sitzungen, Analyse von Protokollen, Medienbe-
richten etc. sowie die erfolgten Hypothesenbildungsprozesse im For-
schung gelangen mag, in welchem Setting sie auch angelegt ist, mit schungsteam. Ein zweites Forschungsprojekt findet im Rahmen eines
welchen Methoden sie auch verfährt: Sie liefert einen Beitrag zu ei- EU-geförderten Programms im Auftrag des KWF statt.
nem besseren Verständnis von Sachverhalten, zum Diskurs der Scien-
tific Community, zur Selbstklärung von Menschen, Systemen, Orga- Neben der praktischen Umsetzung wird aber auch an der metho-
nisationen und Institutionen. Der Begriff der Intervention zielt hinge- disch-theoretischen Verortung des Ansatzes gearbeitet: Im Rahmen
gen nicht auf Beeinflussung im Sinne klassischen Expertentums ab von wissenschaftstheoretischen Arbeiten, im Sinne von inneruniver-
(oder gar auf Assoziationen, die seine militärische Verwendung nahe- sitären Diskursen (das iff lädt in regelmäßigen Abständen zu öffent-
legen mögen). Er gesteht aber zu, dass Forschung nicht wertneutral lichen Auseinandersetzungen, zu Forschungstagen zum Thema ein),
und konsequenzenlos bleibt, und zwar für alle Beteiligten. im Kontext einer neugegründeten Schriftenreihe („Klagenfurter Bei-
träge zur Interventionsforschung“) und letztlich im Bemühen, ein
Interventionsforschung versucht, die Ergebnisse der Forschung je- Curriculum für Studierende zu erarbeiten, in dessen Rahmen ihnen
nen nutzbar zu machen, die Betroffene sind, zunächst auch „Be- ein Erlernen und Erproben des qualitativen Methodenbündels wie
forschte“ bleiben. Insofern werden in ihr Rückkoppelungsprozesse or- auch forschungspragmatischer Notwendigkeiten (Verfassen von For-
ganisiert, die Zwischenergebnisse, im Sinne von ersten Hypothesen schungsanträgen, Organisation/Moderation/Durchführung von Rück-
des Forschungsteams, in Form von Präsentationen allen Beteiligten koppelungsveranstaltungen etc.) ermöglicht werden soll.
zurückspielen. Die Intention dabei ist, den handelnden Akteuren die
Möglichkeit einzuräumen, möglichst frühzeitig die Ergebnisse in ihr Schließlich stellt das Programm der Interventionsforschung auch
Tun einzubeziehen, für ihre Handlungszusammenhänge nutzbar zu ein Angebot an potentielle AuftraggeberInnen dar. Dazu wurde ein
machen und nicht erst in Form von Abschlussberichten zu erfahren, Folder erarbeitet und mit ihm ein erster Schritt in die Öffentlichkeit
was sie alles hätten besser machen können. Insofern nimmt Interven- gewagt.
tionsforschung auch beratenden Charakter an, sie informiert über Hy-
pothesen, die sich aus der Forschung ergeben, überlässt es aber den Der Diskurs ist eröffnet. Alle InteressentInnen sind herzlich einge-
Betroffenen, auf diese zu reagieren und aus ihnen Konsequenzen zu laden, sich einzubringen, Kontroverse, Kritik anzumelden, mitzuden-
ziehen. Insofern wahrt sie wiederum Distanz und beeinflusst nicht ken, mitzuwirken. Denn eine Grundlage aller Interventionsforschung
konkrete Entscheidungen. ist immer auch ihr notwendig interdisziplinärer Charakter, mindestens
in der Organisation von Fachwissen und Reflexions-Know-How.
Zur Veranschaulichung ein Beispiel aus einem aktuellen For-
schungsprojekt der Abteilung, von dem im Unisono schon berichtet Kontakt: iff-Abteilung für Weiterbildung und systemische Inter-
wurde: Am Flughafen Wien-Schwechat findet seit drei Jahren ein ventionsforschung, Sterneckstraße 15, A-9020 Klagenfurt, Tel.:
Mediationsverfahren statt, für das an der Abteilung ein Begleitfor- 2700-6127, Email: Interventionsforschung@uni-klu.ac.at.
schungsprojekt eingerichtet wurde. Als unmittelbare Auftraggeberin
fungiert die Flughafen-Wien-AG, zugleich haben aber auch alle Ver-
fahrensparteien (über 50) der Forschung zugestimmt. Seit 2001 wer-
den regelmäßige Rückmeldungen der Begleitforschung zu bestimmten
Themen und Aspekten (Prozessgestaltung, Konfliktlagen, thematische
Widersprüche etc.) des Verfahrens angeboten, die zugleich auch Re-
k u l t u r. r ä u m e
Universitäten | Università | Univerze
flexionsprozesse im Verfahren in Gang setzen.
Klagenfurt Koper Ljubljana Maribor Trieste Udine
Die Rückmeldungen erfolgen auf Anfrage aus dem Mediationsver- 19. - 21. November 2003
fahren und finden auch in unterschiedlichen Konstellationen statt
(für die Prozessleitung bzw. das Mediationsteam als Steuergremium,
18 Unisono 03 2003

Manifestationen eines AbsolventInnenvereins


Der Universitäts.Club Klagenfurt tritt erstmals mit einem politischen Programm
in die Öffentlichkeit, das Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zur aktiven Teil-
habe einlädt. Und knüpft beständig an der Vernetzung von Wissenschaft und
Praxis, ohne dabei auf seinen Servicecharakter für AbsolventInnen zu vergessen.

Psychologische Beratungsstelle n den vergangenen Jahren hat sich der nationalen wie internationalen Akteuren aus
für Studierende

ANGEBOT IM
I Universitäts.Club Klagenfurt um Profi-
lierung bemüht: In der Begründung von
Veranstaltungsreihen mit Bestand (Manage-
Politik, Wirtschaft und Wissenschaft unter-
breitet werden.
Tusculanisches Gespräch
WINTERSEMESTER 2003/04 ment-Symposien, Tusculanische Gespräche,
thematische Clubabende), in der Art und Das „Ich und die Masse“ lautet der Ar-
ENTSPANNUNG UND Qualität seines Serviceangebotes für Absol- beitstitel für das nächste Tusculanische Ge-
AUTOGENES TRAINING ventinnen der Universität (Vergünstigungen spräch (27. November 2003, ORF-Theater
bei eigenen wie gesponserten Veranstaltun- Klagenfurt). Zeitgleich werden in unserer Ge-
Leitung: Dr. Andrea FELNÉMETI gen, Informationen über aktuelle Weiterbil- sellschaft zwei unterschiedliche Befunde
Die Beherrschung des Autogenen dungsprogramme der Universität etc.), im laut: Phänomene der „Vereinzelung“ (bei-
Trainings bietet die Möglichkeit, bei Streben nach Vernetzung der AbsolventIn- spielsweise in der Internetnutzung) und der
Zuständen wie z. B. (Prüfungs-)Angst, nen und schließlich im Bemühen um einen „Vermassung“ (insbesondere im Kontext der
Stress, Schlafstörungen regulierend adäquaten öffentlichen Auftritt in Zeiten aktuellen Eventkultur) scheinen einander
einzugreifen und sie dadurch besser voranschreitender Marken-Ideologie. gegenüber zu stehen. Die Ich-Aktie wurde
bewältigen zu können. aufgelegt, die Ich-AG lässt Menschen zu neu-
An verschiedenen Orten und in verschie- en Selbstständigen werden, die „Marke Ich“
Termine: Das erste Treffen findet am denen Kontexten wurde dabei immer auf die verlangt nach Profilierung. Die modernen
Mittwoch, den 22. Okt. 2003, um Verbindung von Wissenschaft und Praxis, „Massen“ hingegen laufen Marathon(s), brin-
14.30 h statt. Danach 6 Termine je- von Universitätsangehörigen und einer brei- gen immer mehr Iron-Men hervor und strö-
weils Mittwoch, 14.30 h bis 16.00 h. teren Öffentlichkeit, auf ein zur Verfügung- men zu Mega-Events (die ohne sie freilich
Bitte eine Decke mitbringen ! Stellen wissenschaftlicher Reflexionsangebo- keine solchen wären). Werner Beutelmeyer
te für den geschäftigen Alltag geachtet. Da- (Mitautor des Buchs: Die Marke Ich), Univ.-
FREI REDEN – bei ist in zunehmendem Ausmaß das gelten- Prof. Peter Heintel und Univ.-Prof. Klaus Ot-
DIE REFERATSANGST VERLIEREN de Wirtschaftssystem in den Blick gerückt tomeyer werden versuchen, das Phänomen
und die Kritik an ihm — repräsentiert durch zu umreißen und zu diskutieren.
Leitung: Dr. Andrea FELNÉMETI VertreterInnen aus Wissenschaft und Praxis
Für viele Menschen bedeutet es gro- — zentral geworden. Zuletzt wurde im Rah-
ßen Stress und damit viel Überwin- men des alljährlichen Symposiums in Friaul itglieder des Universitäts.Clubs
dung, ein Referat oder eine Rede zu
halten. In dieser Gruppe können dies-
bezügliche Ängste und Erfahrungen
der „Preis des Profits“ beleuchtet und der
Entschluss gefasst, ein Manifest zu erarbei-
ten, das Kritik wie auch Vorschläge zu einer
M können fast alle werden. Insbe-
sondere sind Absolventinnen
und Absolventen der Universität Klagen-
besprochen und Techniken zur Bewäl- sinnvollen (weil nachhaltigen) Weiterent- furt dazu aufgerufen. Denn für sie wurde
tigung gelernt und ausprobiert wer- wicklung des dominant gewordenen Wirt- der Club schließlich gegründet. Die Vor-
den. schaftssystems umfasst. teile sind schnell aufgezählt: interessante
Veranstaltungen zu günstigen Preisen,
Termine: Das erste Treffen findet am Friulanisches Manifest Kennenlernen und Wiedertreffen von
Mittwoch, den 22. Okt. 2003, um 9.00 Das Friulanische Manifest skizziert als we- ehemaligen StudienkollegInnen, kurz:
h statt. Danach ca. 6 Treffen jeweils sentlichste Problembereiche die globale Um- Kontakthalten zur Universität. Der Bei-
Mittwoch, 9.00 h – 11.30 h. weltproblematik, die aktuelle Armutsitua- tritt erfolgt via schriftlicher Anmeldung
tion, Konflikte zwischen Kulturen und Wirt- (Folder am besten via e-mail anfordern!),
Alle Gruppen haben eine beschränkte schaftsräumen, die Bedrohung etablierter der Mitgliedsbeitrag beträgt 20,- Euro
Teilnehmerzahl! Systeme sozialer Absicherung sowie eine zu- pro Jahr.
nehmende Verunsicherung im Spannungs-
Anmeldungen und Informationen feld von Beruf, Gesundheit und sozialer Le-
bei Dr. Felnémeti zwischen 8.30 h bensqualität. Aus diesem Befund werden Kontaktadresse:
und 9.00 h oder jeweils 10 Minuten Konsequenzen gezogen und Interventions- Universitäts.Club Klagenfurt,
vor der vollen Stunde unter der Tel. vorschläge erarbeitet sowie potentielle Ak- c/o Universität Klagenfurt,
0463 / 23482. teure und Verantwortliche benannt. Wer im- Universitätsstr. 65-67
mer Interesse hat, es zu lesen, kann es im Bü- (Mensagebäude)
Treffpunkt: Gruppenraum der ro des Uni.Clubs anfordern. Wer immer Inter- A-9020 Klagenfurt,
Psychologischen Studentenbera- esse hat, seine Intentionen zu unterstützen, Tel.: ++43 (0) 463 2700-8715
tungsstelle, Universitätsstraße 66, ist zur Leistung einer Unterschrift eingela- Fax: ++43 (0) 463 2700-8719
Haus 12. den. Das Manifest trägt den Charakter eines e-mail: uniclub@uni-klu.ac.at
Vorschlages. Als solcher solle er auch breiten Web: http://uniclub.uni-klu.ac.at
Unisono 03 2003 19

IFI news

Mass Customizing – ein erfolgreiches


interdisziplinäres Forschungsprojekt
Welch große Synergieeffekte durch die Zusammenarbeit von Informatikern und Wirt-
schaftswissenschaftlern zu erzielen sind, zeigt das gemeinsam entwickelte Konzept ei-
nes Konfigurators für ein erfolgreiches Mass Customizing.
Von Bernd Kaluza / Gerhard Friedrich

n dem von dem Kärntner Wirtschaftsförderungs Fonds und dem celeistungen zieht jedoch weitreichende Konsequenzen in fast allen

I Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank für einen


Zeitraum von zwei Jahren geförderten Projekt arbeiten die For-
schungsgruppe Produktionsinformatik des Institutes für Wirtschafts-
Geschäftsprozessen nach sich. In der unternehmerischen Praxis re-
sultiert daraus das Problem, dass z. B. Produktion, Marketing und
Beschaffung diesen Variantenreichtum beherrschen müssen. Zudem
informatik und Anwendungssysteme sowie die Abteilung Produk- besteht die Restriktion, dass trotz dieser Komplexität die Kosten der
tions-, Logistik- und Umweltmanagement des Institutes für Wirt- Massenfertigung nicht überschritten werden.
schaftswissenschaften zur Erstellung der Grundlagen für ein Mass
Customizing seit Monaten erfolgreich zusammen. In diesem Projekt sind deshalb Instrumente und Software-Appli-
kationen zur erfolgreichen Umsetzung der Mass Customization zu
Mass Customization ist eine hybride Wettbewerbsstrategie, die be- entwickeln, die Unternehmen bei der Beantwortung folgender Fragen
reits von vielen Unternehmen weltweit mit großem Erfolg eingesetzt unterstützen sollen:
wird. Die Bezeichnung Mass Customization, im deutschen Sprach-
raum als kundenindividuelle Massenfertigung bezeichnet, ist ein • Was sind die objektiven Kundenbedürfnisse?
Oxymoron, d. h. eine Synthese der beiden scheinbar gegensätzlichen • Welche bisherigen Produkt- und Servicevarianten sind noch not-
Systeme „Massenfertigung“ und „Produktion individueller kunden- wendig?
bezogener Güter- und Dienstleistungen“. • Sollen neue Produkt- und Servicevarianten produziert und einge-
führt werden?
Es wird mit dieser Strategie angestrebt, individuell gestaltete Pro- • Wie hoch sind die Produktkosten nach der Änderung im Produkt-
dukte herzustellen, die die persönlichen Kundenwünsche erfüllen bzw. Serviceportfolio?
und trotzdem die Kostenvorteile der Massenfertigung erzielen. • Wie lange werden die Änderungsprozesse dauern?
• Wie wirken sich die Varianten auf die Qualität aus?
Die erfolgreiche Umsetzung der Mass Customization erfordert eine • Sind die bestehenden Werkzeuge und Prozesse für das neue Pro-
optimale technologische und organisatorische Infrastruktur. Nur so dukt und Servicespektrum geeignet?
sind die Konflikte sich (scheinbar) widersprechender Anforderungen
zu lösen. Besonders die Beherrschung der Angebotsvielfalt des mo- Besonders soll es auch mittelständischen Unternehmen in Kärnten,
dular aufgebauten Produktionsprogramms bereitet große Probleme. z. B. Hersteller von Fertighäusern und Schuhen, ermöglicht werden,
Es muss festgelegt werden, wie viele unterschiedliche Varianten am kundenindividuelle Erzeugnisse zum Preis von Massenprodukten
Markt angeboten werden. Jede Variabilität der Produkte und Servi- herzustellen.
20 Unisono 03 2003

CAiSE’03
Internationaler Informatik-Kongress in Kärnten
Vom 16. bis 20. Juni war Velden Treffpunkt für über 260 Informatikerinnen und In-
formatiker aus insgesamt 35 Ländern: Das Institut für Informatik-Systeme der Uni-
versität Klagenfurt hat zur CAiSE’03 eingeladen, zur „15th International Conference
on Advanced Information Systems Engineering“.

ie Tagung stand unter dem Thema „Information Systems for Innovationszentrum ein spezielles Technology-Watch-Seminar, wo

D a Connected Society“. Das Kongressthema wurde von drei


eingeladenen Spitzenwissenschaftern aus dem Bereich der
Informationssysteme dargelegt: Marek Rusinkiewicz (Telcordia, USA)
international renommierte Wissenschafter Übersichtsvorträge über
neueste IT-Entwicklungen gaben, die für Banken und Finanzdienst-
leister bedeutsam sind. Vortragende waren u. a. Michael Brodie, der
sprach über „große selbst-verwaltende Informationssysteme“, Katja IT-Chef von Verizon, dem zehntgrößten amerikanischen Unterneh-
Sycara (Carnegie Mellon University, USA) über „Autonome semanti- men und Christoph Bussler von den Forschungslabors von Oracle.
sche Web-Sevices“ und Serge Abiteboul (INRIA, France) über „XML-
Warehouses in Peer-to-peer Systemen“. Zu Ehren des 60. Geburtstages von John Mylopoulos, Professor für
Informatik an der Universität von Toronto, wurde im Rahmen der
Das Ansehen dieser Konferenz-Reihe ist sehr hoch, nicht zuletzt CAiSE ein Symposium zum Thema „From Conceptual Modeling to
deshalb, weil das Auswahlverfahren für Beiträge sehr kompetitiv ist. Computational Ontologies: The Saga Continues“ organisiert. John
Heuer wurden 219 wissenschaftliche Arbeiten (Vollbeiträge) aus den Mylopoulos beschäftigt sich seit über 30 Jahren mit den theoreti-
Bereichen Modellierung, Anforderungsanalyse, e-Business, Data Wa- schen Grundlagen der konzeptuellen Modellierung und ihrer An-
rehousing, E-Government, XML, Web Services, Ontologien und wendungen in Informationssystemen. Ursprünglich zur Unterstüt-
Workflow Systeme eingereicht. Das internationale Programmkomitee zung des Entwurfs von Informationssystemen entworfen, liegt der
hat in einer sehr sorgfältigen und strengen Evaluierung aufgrund der Fokus der Arbeit von John Mylopoulos nun in der Modellierung der
Kriterien Originalität, methodische Qualität, Signifikanz der Ergeb- „realen Welt“. Renommierte Wissenschafter reflektierten Entstehung,
nisse und Präsentation die besten 45 Papers für einen Vortrag auf der Entwicklung und Wirkung des Forschungsgebietes „konzeptuelle
Konferenz und für die Publikation in den CAiSE-Proceedings ausge- Modellierung“, seine Bedeutung für die Praxis und die aktuellen Her-
wählt. ausforderungen für die Forschung.

Das ist eine Annahmerate von lediglich 20,5 %. Ergänzt wurde das Johann Eder von der Universität Klagenfurt, der die Konferenz lei-
Programm durch eine Podiumsdiskussion und die Präsentation neu- tete, freut sich, dass er diese Veranstaltung nach Kärnten holen
ester Ergebnisse in Form von Kurzbeiträgen und Postern. In den bei- konnte. „Ich glaube, wir können stolz darauf sein, dass wir in dieser
den Tagen vor der Konferenz wurden zu speziellen Themen (von ökonomisch schwierigen Zeit mehr Teilnehmer als letztes Jahr in To-
Techniken zur Anforderungsanalyse bis zu mobilen Kollaborations- ronto anziehen konnten. Wir erachten das auch als Indiz für den Ruf,
systemen) insgesamt acht Workshops abgehalten. den sich die Klagenfurter Informatik weltweit erarbeitet hat.“ Die
Veldener Touristik hat sich dabei als hervorragender Partner für die
Die Teilnehmer schätzen, dass neben wissenschaftlichen Anregun- Austragung eines solchen internationalen wissenschaftlichen Events
gen und Herausforderungen Raum für persönliche Begegnung in an- erwiesen. Dank der Hilfe und Unterstützung aller Mitarbeiter, Orga-
genehmer Atmosphäre geschaffen wurde – etwa bei einer Bootsfahrt nisatoren, Vortragenden und Sponsoren wurde die CAiSE 2003 ein
auf dem Wörthersee und beim Bankett im Schloss Moosburg. schöner Erfolg. (www.isys.uni-klu.ac.at/caise03)

Der „Output“ der Veranstaltung kann sich sehen lassen: Die CAiSE
Proceedings sind in der renommierten Reihe „Lecture Notes in Com-
puter Science“ erschienen. Die Kurzbeiträge und Workshopbeiträge
wurden in eigenen Proceedings veröffentlicht — insgesamt über 1400
Seiten wissenschaftlicher Literatur, alle mit peer-review Verfahren k u l t u r. r ä u m e
qualitätsgeprüft. Universitäten | Università | Univerze
Klagenfurt Koper Ljubljana Maribor Trieste Udine
Um den Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Anwendung 19. - 21. November 2003
zu forcieren, veranstaltete das Institut auch gemeinsam mit dem S-
Unisono 01 2003 21
Informatik
ein Gedenk
risten Nygaard, Ole-Johan D

K Informatik als Wissenschaft


Universität „People behind
den beiden vom Institut für Inform
ste Seite) gedachten Gedenkausstell
sowie von Barbara Maier, Institut f
nen zum Thema Mensch und Gesch
disziplinarität im Haus, unter den F
packt in modernes Design, das wie
der drei im vergangenen Jahr verst
30. November 2003. Die begleitend

Abbildungen:
vorhergehende Seite: Ole-Johan Dahl im A
Strouhal, Felderer und Scheid; ganz links Mi
die Sprecher am Gedenkpodium; links Mitte
menyi, Hermann Hellwagner und Harald Ko

Fotos: Lengauer, Martins, Oppermann,


k mal fünf: zwei Tagungen,
kpodium, zwei Ausstellungen
Dahl und Edsger Wybe Dijkstra zählen zu Recht zu den großen Pionieren der
t. Das beweist die imposante Ausstellung auf der so genannten Ostbrücke der
d Informatics“. Aus einer ursprünglich nur als kleines Rahmenprogramm zu
mationstechnologie organisierten Tagungen JMLC und Euro-Par (siehe näch-
lung wurde dank des Engagements von dessen Vorstand Laszlo Böszörmenyi
für Geschichte, ein gelungenes Experiment in mehrfacher Hinsicht: zum ei-
hichte der Informatik versus Zeitgeschichte und zum anderen in der Trans-
Fakultäten und der Wiener Universität für angewandte Kunst. Dies alles ver-
die Konzeption weit über eine einfache Darstellung von Leben und Wirken
torbenen Genies hinausgeht. Aufgrund der Verlängerung noch zu sehen bis
de virtuelle Ausstellung finden Sie unter http://cs-exhibitions.uni-klu.ac.at

Alter von zwölf Jahren; ganz links oben: Kempelens Schachautomat in der Nachbildung von
itte: Nygaard und Dahl; links: Dijkstra, unten: Außenansicht bei Tag und bei Nacht; rechts oben:
e: heftige Diskussionen nach dem Vortrag von Tony Hoare; und die Portraits von Laszlo Böször-
osch.

Rahs
24 Unisono 01 2003

Resümee einer intensiven Informatik-Tagungswoche


an der Universität Klagenfurt (24.–29. August 2003)
n der letzten Augustwoche 2003 fand eine sehr spannende Wo- stande bringen – ganz im Sinne von Karl Popper –, inhaltlich heftig

I che der Informatik an der Universität Klagenfurt unter der Lei-


tung der Professoren Laszlo Böszörmenyi, Hermann Hellwagner
und Harald Kosch vom Institut für Informationstechnologie statt:
zu diskutieren und dabei vollen Respekt gegenüber der anderen Per-
son zu zeigen. Wie anders würde unsere Welt ausschauen, wenn die-
se Diskussionskultur allgemeiner verbreitet wäre.
zwei zum Teil überlappende internationale Tagungen – die fünfte
„Joint Modular Languages Conference“ Neue Wege in der Sicherheit von mobilem Code
(JMLC) und die neunte „International Con- Ein weiterer extrem anregender Fachvor-
ference on Parallel and Distributed Compu- trag war der von Michael Franz (University of
ting“ (Euro-Par) – sowie ein Podiumsgespräch California at Irvine) über neue Wege in der Si-
und eine Ausstellung zum Gedenken der im cherheit von Computersystemen. Franz stellte
vergangenen Jahr verstorbenen großen Infor- fest, dass gängige Methoden davon ausgehen,
matiker Edsger Wybe Dijkstra, Ole-Johan dass man dem Betriebssystem (wie etwa Win-
Dahl und Kristen Nygaard. Neben dem wis- dows) voll vertrauen kann. Das sollte man
senschaftlichen Programm wurden eine Reihe aber nicht, weil auch Systemprogramme von
von Tutorials und eingeladene Vorträge an- an sich vertrauenswürdigen Organisationen
geboten. Mehr als 400 WissenschaftlerInnen Fehlern und Attacken ausgesetzt sind. Sein
aus der ganzen Welt konnten sich in Klagen- Vorschlag ist eine Weiterentwicklung der Idee,
furt von der hohen Qualität der Veranstaltung dass zu einem Code auch der formale Beweis
überzeugen. seiner Richtigkeit mitgeliefert werden muss,
wodurch der Programmlader verhindern
Die Zufriedenheit der TeilnehmerInnen mit kann, dass einCode, der dem Beweis nicht
der Organisation und mit dem Gesamtablauf standhält, in den Hauptspeicher geladen wird.
der Veranstaltungen war sehr groß. Die Ge- Die Lösung von Franz geht in die Richtung,
denkausstellung bleibt – voraussichtlich bis dass Programme – egal woher sie stammen –
Ende November – für das breite Publikum of- durch den Compiler von vornherein so codiert
fen. Die Ausstellung hat auch eine virtuelle werden, dass Codes, die nicht einem formalen
(Online-)Komponente, die über den Link Beweis entsprechen, gar nicht erstellt werden
http://cs-exhibitions.uni-klu.ac.at/ erreichbar können. Damit führt der Vorschlag nicht nur
ist. In den ersten vier Wochen konnte die vir- zu sicherem, sondern gleichzeitig auch zu ef-
tuelle Ausstellung bereits über 5000 Besuche- fizientem Code. Das Vorhaben ist zwar sehr
rInnen verzeichnen. anspruchsvoll, der aktuelle Stand der For-
schung ist aber viel versprechend.
Paradebeispiel an wissenschaftlicher Diskussion mit Hoare
Ein besonderer Höhepunkt der Tagung war zweifelsohne der Vor- Gedenkpodium
trag von Sir Anthony Hoare (Oxford University und Microsoft Re- Ein anderer Höhepunkt war sicherlich das Gedenkpodium, wo sie-
search) über „Grand Challenges“ in der Wissenschaft im Allgemeinen ben Wissenschaftler über das Leben und Werk ihrer drei großen, vor
und über ein konkretes Projekt, das diesen Namen verdient. Dessen kurzem verstorbenen Kollegen gesprochen haben. So ein Unterfan-
Ziel ist es, den „Verifying Compiler“ zu er- gen kann nur unvollkommen gelingen, trotz-
stellen, der die semantische Korrektheit von dem hat die gemeinsame Bemühung etwas
Computerprogrammen - mit gewissen Ein- von der einzigartigen Individualität der ver-
schränkungen – ohne Ausführung des Pro- storbenen Persönlichkeiten erlebbar gemacht.
gramms allein durch statische Prüfung fest- Damit konnte man sich über die Bedeutung
stellen kann. Vielleicht noch spannender als des Menschen hinter der Wissenschaft Infor-
der Vortrag war die nachfolgende Diskussion. matik besinnen.
Einige Aussagen von Prof. Hoare wurden von
einigen z. T. auch sehr namhaften Teilneh- Laszlo Böszörmenyi
mern (wie Jürg Gutknecht, Niklaus Wirth und Hermann Hellwagner
Bertrand Meyer) sofort und vehement ange- Harald Kosch
griffen. Hoare hat die kritischen Bemerkun-
gen sehr aufmerksam angehört und sie mit Die Sammelbände der Vorträge der Tagungen hat der Sprin-
einem feinen Lächeln – beinahe sich ent- ger Verlag in der traditionsreichen Reihe „Lecture Notes in
schuldigend - kurz und bündig widerlegt. Ei- Computer Science“ herausgegeben. Zu der Ausstellung wurde auch ein begleitendes Buch
ne Sternstunde der wissenschaftlichen Diskussion ist entstanden: Wir mit dem Titel „People behind Informatics“ herausgegeben, welches über das Institut für
konnten beobachten, wie diese erstklassigen Wissenschaftler es zu- Informationstechnologie (Tel.: 0463/2700-3603) zu beziehen ist.
Unisono 03 2003 25

Wenn Eine eine Reise tut ...


Von Rucksäcken runterbaumelnde Schuhe, etwas ausgelatscht, knielange Hosen, Stirnbän-
der, Trinkflaschen, Fahrpläne, Sandwiches, britisches Englisch, amerikanisches Englisch,
Rest-der-Welt-Englisch, Japanisch, Spanisch, Isomatten, gut benutzte Kleidung, Wartehallen,
ankommende Züge, abfahrende Züge, Sitzplätze, Stehplätze, „Am-Boden-Liegen“-Plätze,
Tagebuch, willkommenes Durcheinander, Menschen, Augenblicke ... da ist es wieder, dieses
bestimmte Etwas, das mich wissen lässt, die Welt ist größer als Kärnten, es gibt ein „Hin-
ter der Grenze“. Ich kann sie bereits riechen, die große, weite Welt, meine Laune steigt,
mein Gesicht strahlt, entspannt und angespannt zugleich, 26. Juli, Bahnhof Klagenfurt.
Von Ute Twrdy

on 28. Juli bis 15. August absolvierte ich in der Sprach- Studenten oder Doktoranden eine Offenheit und Gastfreundschaft er-

V schule „L`ècole Azurlingua“ in Nizza/Frankreich einen drei-


wöchigen Sprachkurs. Die erste Woche galt zunächst einer
allgemeinen Orientierung, wie Überblick über die Stadt Nizza, Busli-
lebt, die mir in diesem Ausmaß bisher nicht bekannt war. Es stimm-
te mich schon nachdenklich zu erfahren, dass Aufenthaltsgenehmi-
gungen für die Fortführung der Ausbildung dieser mir gegenüber so
nien, Museen, Strand, Geschäfte, Supermärkte. Zu meiner Überra- gastfreundlichen Menschen jeweils nur für die Dauer eines Jahres
schung kann man auch 12 Zugstunden westlich von Klagenfurt genehmigt werden, dass die meisten Menschen, die ich im Univer-
Shopping in einem Spar-Markt oder bei Schlecker betreiben; dort sitätsviertel kennenlernte, nach Absolvierung ihres Lehrgangs raus
wurde sogar Shampoo mit deutscher Aufschrift angeboten. Das zu aus Europa müssen: Strukturelle Ausgrenzungsstrategien der EU. Im
kaufen weigerte ich mich, wollte ich doch mit einem Frankreichauf- Alltagsleben fiel mir ganz besonders auf, dass „Putzfrauen“ vor Ort
enthalt meine französischen Sprachkenntnisse verbessern und den zumeist männlich waren, oft Doktoranden aus Nordafrika, die nicht
Alltag in Frankreich näher kennenlernen. Ich entschied mich also, wirklich eine Auswahl an Arbeitsmöglichkeiten bekommen. Als wei-
fortan im Supermarché, auf dem Markt oder in der Boulangerie Zu- tere Angebote gibt es für sie nur Jobs als Nachtportier oder im Gast-
taten gegen meinen Hunger zu konsumieren. In letzterem wurde ich gewerbe. Die Stufe dieser Tätigkeiten in der sozialen Hierachie ist
immer sehr freundlich bedient, obwohl Nizza im allgemeinen mit auch uns in Österreich durchaus bekannt.
seinem verblassenden Glanz vergangener Zeiten eher einen etwas
abgehobenen, überteuerten, unnahbaren Charakter verbreitet, für Ein neues Gefühl war es, von Nordafrikanern ständig und unge-
meine Brieftasche durch stark überhöhte Preise sehr spürbar (z. B.: fragt als Europäerin und nicht als Österreicherin eingestuft zu wer-
ein Glas Mineralwasser mit Zitrone zu 3,50 Euro ). Einkäufe und den. Nicht immer eine Auszeichnung. Massiv konfrontiert wurde ich
Strandaufenthalte boten jedoch stets die Möglichkeit für kleinere Di- als Europäerin mit Vorwürfen über Desinteresse an der arabischen
aloge mit französischsprachiger Bevölkerung und somit Gelegenhei- Welt, an arabischer Kultur, an der Vielfalt von friedfertigen Erschei-
ten, Alt- und Neuerlerntes anzuwenden. Das machte Spaß und mo- nungsformen des Islam (uns würden nur Fundamentalisten interes-
tivierte meinen Lerneifer beträchtlich. sieren). Unverständnis gibt es für europäisches Nicht-Respektieren
der Würde alter Menschen, aber auch für die uns EuropäerInnen
In der Sprachschule selbst war der Unterricht durch verschieden- ganz allgemein unterstellte Amerikaverbundenheit. Vor allem das
ste Medienunterstützung sehr abwechslungsreich und kurzweilig ge- letzte Fremdbild verwunderte mich immer wieder. Als Europäerin
staltet, Lebendigkeit kam durch die buntgemischte Zusammenset- gleichgesetzt zu werden mit einer Unterstützerin der amtierenden
zung der Klasse auf. Von China über Japan, Schweden, England, US-Regierung, das ist doch eine Fremdzuschreibung, die nicht sehr
Spanien, Kolumbien, Polen, Tschechien, Deutschland spannte sich bequem ist und nicht richtig. Dieser sich oft wiederholende Vorwurf
der Nationenbogen der Teilnehmenden, zahlreiche Diskussionen über hat mir aber auch gezeigt, wie schwierig es ist, Vorurteile, die mir
die Europäische Union waren die Folge: aus der jeweiligen Sicht der übergestülpt werden, bei meinen Gegenübern abzubauen. Wie viele
BewohnerInnen der einzelnen Mitgliedstaaten; aber auch, und das Vorurteile habe ich wohl selbst nach wie vor unbemerkt in meinem
war sehr spannend, aus der Sicht derer, die außerhalb der EU stehen. Kopf? Lange Gespräche zeigten Informationsmangel auf beiden Sei-
Kommunikation gab es also reichlich, allerdings nicht immer auf ten der EU-Grenze. Aber auch das Bedürfnis und den Wunsch, ab-
Französisch. Ging es bei Diskussionen außerhalb der Schule um gesehen von allen Vorurteilen, sich im Gespräch vor allem auf einer
komplexere Problematiken, stiegen fast alle auf Englisch als Kom- persönlichen Ebene zu begegnen; sich somit zu wehren gegen eine
munikationsmittel um. Doch auch das ist für mich eine Fremdspra- Reduzierung von Menschen auf die Kategorie EU-Bürger/Nicht-EU-
che, insofern habe ich auch hiervon profitiert. Bürger. Mein Interesse für Menschen und Geschichte außereuropäi-
scher Länder, vor allem aber für deren Vernetzungen mit und Ab-
Besonders genossen habe ich die große Auswahl an französischen hängigkeiten von der EU, ist durch meinen Auslandsaufenthalt
Büchern und CDs vor Ort. Gerade zu meinem Studienschwerpunkt sprunghaft angestiegen. Eine nächste Lernreise nach Marokko wäre
der interkulturellen Bildung habe ich einiges an für mich wichtiger mein großes Ziel.
Lektüre erstehen können, sodass ich jetzt, zurück in Österreich, über
Lernmaterial verfüge, das über mein Französisch-Lehrbuch weit Insgesamt war mein Aufenthalt in Frankreich wesentlich mehr als
hinausgeht und Lernen zum angenehmen Nebeneffekt vom Lesen eine reine Sprachreise, viele spannende Lernprozesse wurden in
französischer Texte macht. Rückblickend war für mich die wichtig- Gang gesetzt und werden mich wohl noch länger bewegen. Auf eine
ste Entscheidung, in einem internationalen Studentenheim zu woh- erneute Gelegenheit, über Österreichs Grenzen zu schauen, freue ich
nen. Dort habe ich bei vorwiegend nordafrikanischen, islamischen mich schon heute. Beim nächsten Mal hoffentlich für längere Zeit.
26 Unisono 03 2003

KUWI Österreichisch-ukrainisches
news Sommerkolleg 2003 Klagenfurt
Von Tilman Reuther, Helga Lorenz und Andrea Pirker

eit nunmehr 11 Jahren führt das Institut für Slawistik der Uni-

S versität Klagenfurt gemeinsam mit der Technischen Univer-


sität Charkiv (Ukraine) ein Sommerkolleg für österreichische
und ukrainische Studierende durch. Die ersten beiden Wochen finden
in Kiev und Charkiv statt, die dritte Woche in Klagenfurt. Auf dem
Programm stehen Sprachunterricht für Russisch und Deutsch sowie
ein gemeinsames Kultur- und Landeskundeprogramm.

Univ.-Doz. Dr. Peter Svetina


eter Svetina (geb. 19. 7.

P 1970) studierte an der Ab-


teilung für slawische Spra-
chen, Literaturen und Kulturen der
Philosophischen Fakultät in Ljubl-
jana die Fächer Slowenische Spra-
che und Literatur. Gleich nach Ab-
schluss seines Diplomstudiums im
Jahr 1995 nahm er ebendort die
Stelle eines Universitätsassistenten
an. 1998 folgte seine Magisterarbeit
mit dem Titel „Syllabischer Vers in Die Deutschkurse in Klagenfurt und die abschließenden Zertifikats-
der älteren slowenischen Literatur“. prüfungen werden vom Sprachzentrum „Deutsch in Österreich“ (An-
Sein Doktoratsstudium absolvierte drea Pirker) betreut, in den Russischkursen unterrichten Lektor/inn/en
der junge Wissenschaftler im Jahr 2001 mit einer Dissertation aus Charkiv und das Gesamtprogramm steht unter der Leitung von
zum Thema „Die Strophenformen in der älteren slowenischen Tilmann Reuther (Institut für Slawistik).
Versifikation“. Im Jahr 2002 wurde Peter Svetina zum Dozenten
für das Fachgebiet „Slowenische Literatur“ an der Universität Und hier der Eindruck einer Deutschlektorin (Helga Lorenz-Andre-
Ljubljana ernannt. asch): „Da wir schon im vergangenen Jahr eine Gruppe aus Charkiv
betreuten, wussten wir, dass es sich um motivierte und fleißige Kurs-
Sein Fachwissen vertiefte der ambitionierte Slawist durch teilnehmer/innen handeln würde und unsere Erwartungen wurden
Studienaufenthalte in Prag, Zagreb, Bratislava, London und mehr als erfüllt. Die Studierenden einer technischen Universität mit
Kopenhagen. Im Studienjahr 1995/96 nahm er einen sechsmo- ganz unterschiedlichen Studienrichtungen, die absolut nichts mit
natigen Studienaufenthalt an der Karlsuniversität in Prag wahr, Fremdsprachen zu tun haben, konnten erstaunlich gute Vorkenntnisse
wo er sich der Erforschung der tschechischen Literatur und der in der deutschen Sprache vorweisen. Trotz umfangreicher Aktivitäten
Theorie des Verses widmete. außerhalb des Sprachkurses verfolgten sie im Unterricht mit Ehrgeiz
und eiserner Disziplin das Ziel, das international anerkannte Österrei-
Seit 1998 nahm Peter Svetina an vielen nationalen und inter- chische Sprachdiplom (ÖSD) zu erlangen. Uns blieben nur vier Tage,
nationalen Symposien und Seminaren teil, wo er auch Vorträ- um die Prüfung vorzubereiten. Sie waren damit ausgefüllt, Lese- und
ge hielt. Von 1998 bis 2001 war er auch als Lektor der Litera- Hörverständnisaufgaben sowie kommunikatives Schreiben und freie
tursektion im Rahmen des internationalen Sommerseminars für Textproduktionen zu üben und zu verbessern. Der gesamten ukraini-
slowenische Sprache, Literatur und Kultur tätig. schen Gruppe konnte das Diplom verliehen werden. Das Team von
‚Deutsch in Österreich‘ gratuliert herzlich und freut sich bereits auf
Vor seinem Dienstantritt am 1. Oktober 2003 an der Univer- die Studierenden im kommenden Jahr!“
sität Klagenfurt hatte Peter Svetina eine Gastprofessor für Äl-
tere slowenische Literatur an der Philosophischen Fakultät der Sowohl für das Institut für Slawistik als auch für die Universität als
Universität Zagreb inne (2002-2003). Offenheit, fachliche Kom- solches ergibt sich ein zusätzlicher Effekt: Den 16 Teilnehmer/inne/n
petenz sowie Fähigkeiten zur Verknüpfung von wissenschaft- verschiedener österreichischer Universitäten konnte ein Eindruck von
lichen mit kulturellen Interessen zeichnen den jungen Wissen- den guten Studien- und Lebensbedingungen am Universitätsstandort
schaftler aus. Klagenfurt vermittelt werden. Vielleicht dient dies als Anregung für
ähnliche Veranstaltungen!
Unisono 03 2003 27

Sich einen umfassenden Blick bewahren ...


Ursula Doleschal, seit 1. Juli dieses Jahres Universitätsprofessorin an der Universität Klagenfurt und seit 1.
Oktober Institutsvorständin des Institutes für Slawistik, ist bereits eine „passionierte“ Klagenfurterin: Be-
reits zwei Semester vor ihrer Berufung an den Lehrstuhl für Sprachwissenschaft war die ambitionierte Wis-
senschafterin und „Forscherin aus Leidenschaft“ als Gastprofessorin am Klagenfurter Slawistikinstitut tätig.

Von Karin Waldher

ie 1963 geborene Wienerin studierte an der Universität Auf die Frage nach bevorzugten Freizeitbeschäftigungen nennt

D Wien Allgemeine Sprachwissenschaft und Russisch, promo-


vierte 1994 in Slawistik und schrieb ihre Habilitationsschrift
„Zu den Bedingungen der Unflektierbarkeit in den slawischen Spra-
die junge Professorin – Zeit dafür vorausgesetzt — Schwimmen,
Radfahren, Fotografieren, Kochen und Pilzesammeln (als passionier-
te Köchin versteht sich Ursula Doleschal auch auf deren delikate Zu-
chen“ mit dem Blick auf Randphänomene um „die Sicht auf das Nor- bereitung) als Hobbies. Ob ihr die Großstadt fehle? Ursula Doleschal
male zu erlangen“ – was ihr im Jahr 2000 die venia docendi in Sla- lacht: „Nein, es geht mir Wien nicht ab.“ Das kleine, feine Institut
wischer Sprachwissenschaft einbrachte. Ab 1990 war Ursula Dole- und auch die Universität selbst durch ihre Überschaubarkeit und die
schal an der Wirtschaftsuniversität Wien als Universitätsassistentin persönlichen Beziehungen empfindet sie als sehr angenehm. „Hier ist
im Bereich Russische Wirtschaftssprache und Slawische Sprachen tä- man einfach weniger distanziert, man muss es auch nicht sein.“
tig. Im Rahmen mehrerer Auslandsaufenthalte – u. a. wiederholte
Aufenthalte in Moskau oder als Deutschlektorin in Neapel sowie
während ihres Schrödinger-Habilitations-Stipendiums in Bratislava
konnte die multilinguale Professorin ihre Sprachkenntnisse – sie be-
herrscht neben Englisch, Französisch, Italienisch und Russisch auch
Slowenisch, Tschechisch und Polnisch – gleich in die Alltagspraxis
umsetzen.

Ein Lieblingsgebiet in ihrem Fach hat Ursula Doleschal nicht, sie


bezeichnet sich lieber als eine Art Generalistin, die sich „einen um-
fassenden Blick auf die Dinge“ bewahren möchte. Das ist es auch,
was sie ihren Studierenden vor allem vermitteln will: In der Sprache
hängen alle Phänomene zusammen, auch wenn man sie bei der wis-
senschaftlichen Arbeit analytisch trennen muss. „Diese Art von kri-
tischem Denken einerseits und umfassende Betrachtung andererseits
kombinieren — diese Fähigkeit ist unabhängig von jeder Art von be-
rufsvorbildendem Wissen, das man während des Studiums erwirbt. Publikationsliste (ausgewählt).
Es ist etwas, was man immer im Leben anwenden kann. „Es muss
stärker im Selbstbewusstsein der philologischen Fächer verankert Monographien
werden, dass man hier ganz gezielt lernt, mit vielen unterschied- Das Phänomen der Unflektierbarkeit in den slawischen Sprachen. Habil. WU Wien
lichen Texten umzugehen und dass das eine Schlüsselfertigkeit ist, 2000 (wird zur Publikation bei LINCOM Europa vorbereitet)
die man für jeden Bereich der Informationsverarbeitung brauchen 1992. Movierung im Deutschen. Eine Darstellung der Bildung und Verwendung
kann“, betont Doleschal. weiblicher Personenbezeichnungen. Unterschleissheim: LINCOM Europa

Wie kommt man dazu Slawistik zu studieren? Ursula Doleschal Sammelbände


sieht die Motivation dafür vorwiegend im persönlichen Interesse be- 2002. Genderforschung in der Slawistik. Wien: Wiener Slawistischer Almanach,
günstigt durch familiären Hintergrund. Eine Berufsausbildung er- Sonderband 55. [van Leeuwen-Turnovcová, Jirina; Wullenweber, Karin; Dole-
warten sich die Studierenden nicht primär. Das Studium gewährlei- schal, Ursula; Schindler, Franz (Hg.)]
stet einerseits profunde wissenschaftliche Orientierung, gibt anderer- 1999a. Linguistische Beiträge zur Slavistik. VI. JungslavistInnen-Treffen Wien
seits aber auch durch die solide sprachliche Ausbildung ein gutes 1997. München: Sagner (Specimina philologiae slavicae. Supplementband 65)
Rüstzeug für den Einstieg in Wirtschaftsbereiche wie Banken- und [Doleschal, Ursula; Hoffmann, Edgar (Hg.)]
Versicherungswesen oder Tourismus.
Artikel
Wünsche an die Studierenden? „Sprachwissenschaft ist im allge- 2003 Sprachstruktur und Geschlecht: Russisch und Slowenisch. In: van Leeuwen-
meinen ein Fach, das als schwierig empfunden wird – ich würde mir Turnovcová, Jirina; Röhrborn, Uta (Hg.). Beiträge des Gender-Blocks zum XIII.
wünschen, dass die Studierenden Interesse daran finden, auch wenn Internationalen Slawistenkongress in Ljubljana 15.-21. August 2003. München:
es eine gewisse Einstiegshürde gibt.“ Dieses Interesse fördern möch- Sagner, 75-111
te Ursula Doleschal auch durch Einbindung der Studierenden in For- 2000a. Gender Assignment Revisited. In: Unterbeck, Barbara; Rissanen, Matti
schungsarbeit. Ein konkretes Projekt dafür hätte sie bereits seit län- (Hg.). Gender in Grammar and Cognition, Berlin-New York: Mouton de Gruyter,
gerem im Auge: „Wissenschaftliches Schreiben. Das hat einen di- 109-155
daktischen Bezug einerseits und auch einen interkulturellen. Es sol- 1997b. Indeklinabilität, Semideklinabilität und Flexionsklassen: Russisch und
len slowenische und russische Publikationen aus unterschiedlichen Slowakisch. Wiener Slavistisches Jahrbuch 43, 41-52
Disziplinen analysiert werden. Auch in wissenschaftlichen Texten 1993a. Zur Frage der sprachlichen Gleichbehandlung. In: Nemec, Edith, Andrea
schlagen sich kulturelle Traditionen nieder.“ In einem Seminar für Grisold & Regine Bendl (Hg.): Die andere Hälfte der Wirtschaft. Von den Chancen
Textlinguistik will Doleschal die Studierenden in die Forschungsar- der Frauen im Wirtschaftsleben. Wien: Service Fachverlag, 13-33
beit einbeziehen und sie gleichzeitig auch motivieren, an der Gestal- 1989a. Perestrojka - krovnoe delo naoda. Zur Bedeutung eines politischen Schlag-
tung des Studiums aktiv mitzuarbeiten. wortes. Wiener Slawistischer Almanach 24, 237-257.
28 Unisono 03 2003

k u l t u r. r ä u m e
Universitäten | Università | Univerze
Klagenfurt Koper Ljubljana Maribor Trieste Udine
19. - 21. November 2003

Abenteuer Deutsch für Ausländer


Prof. Dr. Robert Saxer, der Begründer und Leiter des Vereins „Deutsch in
Österreich“, verlässt nach 27 Jahren die Universität und geht in Pension. Er
erzählte unisono über seine Tätigkeit im Fachbereich Deutsch als Fremdspra-
che/Zweitsprache (DaF/DaZ) und seine internationalen Bemühungen, österrei-
chisches Deutsch zu vermitteln.

ls ich im Frühjahr 1978 zufällig dem dama- nen von anderen österreichischen Universitäten an

A ligen Rektor Klingler im Verbindungsgang


zwischen Haupt- und Instituts-Trakt im 1.
Stock begegnete und er mich fragte, ob ich Sprach-
der Entwicklung des „Österreichischen Sprachdi-
ploms“ (ÖSD) beteiligt, einer halbstaatlichen Prü-
fungsorganisation mit der Zentrale in Wien, deren
kurse für Ausländer an unserer Universität aufbauen Sprachzertifikate für deutsche Sprache international
könnte — er käme gerade von einer Rektorenkonfe- anerkannt sind – neben den Zertifikaten des deut-
renz und da sei der Wunsch nach solchen Sprachkur- schen Goethe-Instituts, das bis vor wenigen Jahren
sen geäußert worden —, veränderte dies mein berufli- noch das weltweite Prüfungsmonopol für Deutsch in
ches Leben am Institut für Germanistik; ich überlegte der Erwachsenenbildung hatte.
zwei Tage lang und sagte dann zu. Damit begann das
Abenteuer Deutsch für Ausländer. Was mich betrifft, bleibe ich Leiter des Universi-
tätslehrgangs Deutsch als Fremd- und Zweitsprache,
Im ersten Jahr hatten wir 46 Teilnehmer, die Teil- Obmann des Vereins „Deutsch in Österreich“ und Lei-
nehmerzahlen stiegen dann von Jahr zu Jahr mit ei- ter der Sprachkurse des Vereins. Rückblickend kann
nigen Rückgängen zwischendurch. Heute sind es ich feststellen, dass diese Entwicklung nicht ohne das
jährlich über 700 KursteilnehmerInnen aus bis zu 30 Engagement und die hervorragenden Leistungen der
Staaten. Dazu kam seit Ende der 80er Jahre der Uni- zahlreichen Sprachkurs-LektorInnen und der ver-
versitätslehrgang Deutsch als Fremd- und Zweitspra- schiedenen GeschäftsführerInnen – v. a. Primus-
che, den pro Studienjahr 450 bis 500 Studierende besuchen. Heinz Kucher, Gabriele Scheiber, Sigrid Brandstätter, Sonja Kuri, Mar-
got Payer und derzeit Andrea Pirker – und nicht ohne die tatkräftige
Seit Beginn dieser Entwicklung kamen von den Ministerien für Wis- Unterstützung durch das Institut für Germanistik und durch alle Rek-
senschaft und Bildung, für Unterricht und Kunst und für Auswärti- toren, deren Amtszeit ich erlebt habe, möglich gewesen wäre.
gen Angelegenheiten Aufträge, Lehrerfortbildung an Schulen und
Universitäten im Ausland zu betreiben sowie Lehrpläne und Lehr-
werke zu entwickeln – im Lauf der Jahre in insgesamt 26 Ländern.
Schwerpunktländer dieser Tätigkeit waren die Türkei, der Iran, Ita-
lien, Slowenien, Ungarn, Finnland, die Slowakei und Albanien. Dr. Robert Saxer wurde am 5. Juni 1939 in Klagenfurt gebo-
ren. Er studierte in Wien Germanistik und Geschichte, unter-
Das größte Projekt konnten wir in der Türkei verwirklichen. Im Auf- richtete von 1964 bis 1976 an einem Gymnasium (dem heuti-
trag des österreichischen Wissenschaftsministeriums, des Österreichi- gen Ingeborg-Bachmann-Gymnasium) und einige Jahre an der
schen Kulturinstituts Istanbul, der türkischen Universität Eskisehir Pädagogischen Akademie in Klagenfurt. Seit 1976 war er am
und des TRT (öffentlicher türkischer Rundfunk) produzierten wir in Institut für Germanistik der Universität Klagenfurt tätig, zuerst
Kooperation mit der deutschen Abteilung und mit einem Fernseh- im Fachbereich Deutschdidaktik (Ausbildung von Lehramts-
team der türkischen Universität ein dreijähriges Sprachprogramm im kandidatInnen, Herausgabe der Zeitschrift „Informationen zur
Medienverbund: 25 TV-Lektionen pro Jahr mit Lehrbüchern, Radio- Deutschdidaktik“), gleichzeitig und ab 1988 ausschließlich im
sendungen und Tonkassetten. Fachbereich Deutsch als Fremdsprache. Er ist verheiratet, hat
zwei Kinder und drei Enkelkinder.
Mitte der 90er Jahre war ich gemeinsam mit Kollegen und Kollegin-
Unisono 03 2003 29

Deutsch als Fremdsprache:


Oder neue Perspektiven
für die eigene Sprache
Bereits während des Studiums entdeckte Mag. Dr. Manue-
la Glaboniat, das neue Gesicht am Institut für Germanistik,
ihr Interesse für Praxis und Theorie des Fachbereiches
Deutsch als Fremdsprache.
achdem die gebürtige Klagen-

N furterin bereits in ihrer Stu-


dienzeit in Wien Unterrichts-
erfahrung als DaF-Lehrerin in an ver-
schiedenen Institutionen der Erwachse-
nenbildung und im Privatunterricht für
Kinder sammeln konnte, widmete sie
sich sowohl in ihrer Sponsion Diplom-
arbeit „Hörverstehen im DaF – Unter-
k u l t u r. r ä u m e
richt“, wie auch in ihrer Dissertation Universitäten | Università | Univerze
„Kommunikatives Testen im Bereich Klagenfurt Koper Ljubljana Maribor Trieste Udine
Deutsch als Fremdsprache unter beson- 19. - 21. November 2003
derer Berücksichtigung des Österreichi-
schen Sprachdiploms Deutsch“ der the-
oretischen Auseinandersetzung. ie Konferenz soll einen ersten Impuls für eine noch

Im Rahmen ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit an der Universität


Wien war Manuela Glaboniat u.a. als Projektassistentin an der Ent-
D stärkere Zusammenarbeit und bessere Vernetzung zwi-
schen den Universitäten im engeren Alpen-Adria-
Raum geben: verschiedene Kulturen und wissenschaftliche Dis-
wicklung des heutigen ÖSD, „Österreichisches Sprachdiplom ziplinen werden miteinander ins Gespräch kommen, gemeinsa-
Deutsch“, beteiligt. Bis zu diesem Zeitpunkt konnten SchülerInnen me Perspektiven und Strategien sollen entwickelt werden. Ne-
Lernende der deutschen Fremdsprache Sprache nur die vergleichba- ben den Vorträgen und Diskussionen wird es in den drei Tagen
ren Prüfungen des Goethe – Institutes in Deutschland ablegen. In auch genügend Zeit für persönliche Kontakte geben. Den Er-
neun Jahren als Leiterin des ÖSD gelang es der ambitionierten Philo- gebnissen bereits erfolgreich durchgeführter Projekte mit Al-
login die Anzahl ausländischen Institute, welche diese Diplomprü- pen-Adria Bezug kann in Form einer Ausstellung – „Poster Ses-
fungen anbieten, weltweit von anfangs fünf auf rund 170 zu erwei- sion“ – Raum gegeben werden.
tern. Darüberhinaus konnte sich Manuela Glaboniat im Laufe der
Jahre in der Fachwelt auch mit ihren Forschungsarbeiten einen Na- Die Vortragenden sind UniversitätslehrerInnen an den Part-
men machen und ist in viele internationale Projekte, insbesondere in neruniversitäten Ljubljana, Maribor, Koper/Capodistria, Udine
einschlägige Arbeiten des Europarats, involviert. und Trieste. Die Vorträge werden auf Deutsch, Slowenisch und
Italienisch gehalten, für eine Simultan-Übersetzung ins Engli-
„Klagenfurt galt jahrelang als Pioniereinrichtung der DaF – Insti- sche ist gesorgt. In diesen Tagen sollten an der Universität Kla-
tutionen in Österreich, rückte aber mit der Einrichtung von den DaF- genfurt ja die verschiedenen Sprachen des engeren Alpen-
Lehrstühlen in Wien und Graz mit der Zeit leider stark in den Hinter- Adria-Raums hörbar sein. Die Vorträge sind in folgenden The-
grund. Deshalb Um das zu ändern und auf Grund meiner in den ver- menschwerpunkten angesiedelt:
gangenen Jahren zunehmend wissenschaftlichen Tätigkeit, habe ich
mich um die Nachfolge von Dr. Robert Saxer beworben,“ begründet • Orientierung auf „blinde Flecken“ in der gegenseitigen Wahr-
Glaboniat ihre Rückkehr nach Kärnten. Mittel- und langfristige Zie- nehmung.
le setzt sich die neue DaF-Leiterin vor allem darin, ihren Bereich an • Reflexion der Barrieren, die die Zusammenarbeit erschweren.
der Universität auszubauen, seine vorhandenen Qualitäten entspre- • Aufzeigen von Möglichkeiten zur Überwindung von identifi-
chend nach außen zu kommunizieren und internationale Vernet- zierten Barrieren.
zungsarbeit zu leisten, wobei ihre zahlreichen Auslandskontakte der • Umgang mit den unterschiedlichen Sprachen und Kulturen in
Erfüllung dieser Aufgabe Vorschub leisten werden können. einem „gemeinsamen“ Raum.
• Berücksichtigung Verhältnis EU-Raum, EU-Erweiterungs-
Von den Studierenden erwartet sich Manuela Glaboniat, dass „was raum, Nicht-EU-Länder.
sich wohl alle Lehrenden wünschen“: Motivation und Neugierde für
das Fach. „Als ich angefangen habe zu unterrichten, war die deut- Es ist auch zu berücksichtigen, dass die Tagung nicht auf ein
sche Muttersprache meist die einzige Voraussetzung, die man als Fach ausgerichtet ist, sondern verschiedenste Disziplinen ver-
DaF-Lehrerin brauchte . Heute werden sind anerkannte Qualifikatio- treten sein werden. Die Vorträge und Ergebnisse der Tagung
nen im in diesem Beruf immer wichtigerabsolut notwendig, egal ob werden in einer eigenen Publikation festgehalten.
man in Österreich oder im Ausland unterrichten will.“ Deshalb rät sie
vor allem Studierenden der Philologien, aber auch aller anderen Stu- Informationen zur Tagung:
dienrichtungen, die Möglichkeit dieser zusätzlichen Ausbildung zu Mag. Andrea Wernig
nutzen. „Wer bereits eine Fremdsprache gelernt oder unterrichtet hat, Institut für Geschichte
weiß wie schwierig dies ist. Die DaF-Lehrveranstaltungen können Tel.: 0463/2700-2251
helfen, die eigene Sprache aus einer anderen Perspektive kennen zu andrea.wernig@uni-klu.ac.at
lernen!“
30 Unisono 03 2003

Kulturwissenschaften:
Erste Absolventin im neuen Lehramt!
Frau Mag. Birgit Jarnig ist die erste Absolventin des neuen Lehramtsstudiums unserer
Fakultät. Die frischgebackene Magistra unterrichtet seit diesem Herbst an der Hotel-
fachschule Villach Italienisch und Deutsch. UNISONO gratuliert! Von Werner Wintersteiner

irgit Jarnig hat es geschafft: Sie ist die erste es „Grenzen – Grenzräume“) wird zunächst in einer

B Lehramtsabsolventin (Kulturwissenschaftliche
Fakultät) nach dem neuen, wesentlich an-
spruchsvolleren Studienplan. Im Sommersemester 2003
Ringvorlesung aus verschiedenen Disziplinen beleuch-
tet. Anschließend bilden die Studierenden fachlich ge-
mischte Gruppen und arbeiten projektartig an einem
hat sie mit einer Diplomarbeit über das „Frauenbild Teilgebiet. Birgit Jarnig zum Beispiel hat, zusammen
markanter italienischer GegenwartsautorInnen“ ihre mit KollegInnen, die Geographie und Englisch studie-
Lehramtsstudien aus Italienisch und Deutsch abge- ren, die Grenzstadt Tarvis untersucht, ihre Geschichte
schlossen. Seit Herbst unterrichtet sie im Unterrichts- aufgearbeitet, eine Befragung der TouristInnen durch-
praktikum (dem ehemaligen „Probejahr“) an der Hotel- geführt und darüber einen kleinen Film sowie eine
fachschule in Villach. ausführliche Dokumentation erstellt. Birgit Jarnig ist
zufrieden: Mit sich, mit ihrem Beruf – und mit ihrem
Birgit Jarnig hat viel geleistet: Sie hat zuerst die Pä- Studium an der Universität Klagenfurt. Sie fand die
dagogische Akademie absolviert und mit der Ausbildung persönliche Beratung an den Instituten bei Studienbe-
zur Hauptschullehrerin abgeschlossen. Dann hat sie sich ginn als „sehr hilfreich“. Schon von der Pädagogischen
aber doch entschieden, weiterzustudieren und hat an der Akademie hat sie ziemlich viel Praxiserfahrung mitbe-
Uni Klagenfurt inskribiert. Der neue Studienplan Lehramt ist ihr da- kommen. Doch attestiert sie gerade dem pädagogisch-didaktischen
bei sehr entgegengekommen – als Pädak-Absolventin durfte sie Ausbildungsteil hohe Qualität. Die Fachdidaktik-Lehrveranstaltungen
gleich in den 2. Studienabschnitt einstiegen und konnte die vorge- findet sie „sehr studentenbezogen“. Das Schulpraktikum, „viel kom-
schriebenen 20 Stunden aus dem ersten Abschnitt nebenbei nachho- primierter als auf der Pädak, ist vom Umfang her gar nicht so wenig!“
len. Sie hatte eine anspruchsvolle fachliche, fachdidaktische und pä- Positiv vermerkt sie, dass sie in den Praktikumsschulen bereits als
dagogische Ausbildung zu absolvieren. Schließlich umfasst an der (künftige) Lehrerin ernst genommen und respektiert wurde. Auch das
Uni Klagenfurt das Lehramtsstudium 9 Semester und 160 Semester- „Fächerübergreifende Projektstudium“, das sie als „arbeitsintensiv
stunden, also deutlich mehr als das (achtsemestrige) Diplomstudium. und sehr interessant“ beschreibt, habe ihr viel geholfen. Heuer muss
Die pädagogische und die fachdidaktische Ausbildung ist ebenfalls sie im Unterrichtspraktikum ein Projekt ausarbeiten, „da ist es schon
wesentlich verstärkt worden, in manchen Fächern gibt es nun doppelt sehr wichtig, die Erfahrung einmal selbst gemacht zu haben. Wenn
soviel Fachdidaktik wie früher. Außerdem ist Fachdidaktik ein Prü- man die Gruppendynamik erlebt hat, kann man Schwierigkeiten be-
fungsfach bei der abschließenden 2. Diplomprüfung geworden. Zu- rücksichtigen und Hilfestellungen geben“, meint Birgit Jarnig.
sätzlich ist ein Schulpraktikum in beiden Fächern zu machen sowie –
eine Besonderheit, die nur die Uni Klagenfurt aufweist – ein sechs- Birgit Jarnig hat Pläne: „Jetzt mache ich einmal ein Semester Pau-
stündiges „Projektstudium“ über zwei Semester. Bei dieser Veranstal- se“, meint sie. Aber dann plant sie, neben der Schule wieder an die
tung, die die Studierenden aller Lehramtsfächer gemeinsam besuchen, Uni Klagenfurt zurückzukehren. Sie möchte eine Deutsch-als-Fremd-
geht es darum, interdisziplinäres Arbeiten gemeinsam zu erproben. sprache-Ausbildung beginnen, die ihr weitere Berufsmöglichkeiten
Das jeweilige Gesamtthema (für Birgit Jarnig und ihren Jahrgang war erschließen soll . . .

Erfolgreiche Tagung
Von Elena Maurhart

nter dem Titel Film, Kultur und Gesellschaft. Perspekti- analytischen bzw. kulturtheoretischen Ansatz aufmerksam. Von

U ven, Positionen, Zugänge fand vom 9. bis 10. Mai 2003


am Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen eine von
Rainer Winter, Universität Klagenfurt, und Manfred Mai, Univer-
zentraler Bedeutung sei das Verständnis des Filmerlebnisses als
unbewusste und affektive Komponente, die einen Teil unseres
Selbstverständnisses ausmache und unserem Handeln zugrunde
sität Duisburg-Essen, organisierte internationale Tagung der Sek- liege. Dabei betonte sie, die Phantasiedimension als wichtige
tion Medien- und Kommunikationssoziologie der Deutschen Ge- Komponente bei der Konstruktion von psychischer Realität, die in
sellschaft für Soziologie. statt. Dieses interdisziplinäre Treffen be- der Kommunikationswissenschaft nicht vernachlässigt werden
stand aus soziologischen und kulturtheoretischen Analysen, aus dürfe. Zu den weiteren Themen, welche die Tagung vervollstän-
Berichten von Praktikern des Filmgeschäfts ebenso wie aus digten, gehörten unter anderen Film und Fankulturen, die Ver-
psychologischen Zugängen und philosophischen Ansätzen. Man- bindung von christlichen Wiederauferstehungsdiskursen mit der
fred Mai eröffnete die Tagung mit einem Beitrag zur Filmpolitik in Filmfigur „Ellen Ripley“ aus „Alien Resurrection“, die Frage nach
Deutschland. der Simulation als Wissenschaftsbeweis und die Untersuchung
von Paaren im Film als Aufschluss über Paare im Alltag.
Rainer Winter sprach sich für eine rezipientInnenorientierte, so-
ziologische Filmanalyse zwischen Dekonstruktion und Artikulation Die Tagung zeigte eine interdisziplinäre Vielfalt relevanter Zu-
im Sinne der Cultural Studies aus, wobei Filme als Elemente der sammenhänge von Film, sozialen Kontexten und kulturellen
kulturellen Praktiken einer Gesellschaft betrachtet werden müssen. Praktiken auf, die zur Vertiefung anregen. Für die weitere Arbeit
Der Medienphilosoph Lorenz Engell, Bauhaus-Universität Weimar, an der Entwicklung einer multiperspektivischen Soziologie des
referierte über Filmgeschichte als Geschichte der Sinnzirkulation Films hat die Tagung viele Anregungen und Hinweise auf er-
und leitete aus einer funktionalistischen Perspektive, in welcher der gänzende Paradigmen geben können. Fest steht, dass die Vieldi-
Film wie alle Medien eine gesellschaftliche Funktion besitze, seine mensionalität des Phänomens Film nur dann angemessen erfasst
These ab. Auf den Zusammenhang zwischen „Film und Identität“ werden kann, wenn sie durch historische, psychologische und
machte Brigitte Hipfl, Universität Klagenfurt, mit ihrem psycho- kulturwissenschaftliche Ansätze ergänzt wird
Unisono 03 2003 31

Neue Gesichter am Institut


Mag. Caroline Roth ist seit Juli Mit-
arbeiterin am Institut für Medien-
und Kommunikationswissenschaft
im Bereich Neue Medien – Technik
– Kultur bei Univ.-Prof. DDr. Chri-
stina Schachtner. Ihre Aufgaben lie-
gen im Bereich der Medienwissen-
schaft, vor allem auf den Gebieten
der Neuen Informations- und Kom-
munikationstechnologien. Zur Zeit
arbeitet die gebürtige Friesacherin
an ihrer Promotion zum Thema
„Rezeption von cross-medialen In-
szenierungen“, welche die Verknüp-
fung unterschiedlicher Medienfor-
men in einem Format zum Gegen-
stand hat.

Mag. Jutta Riegel verstärkt als wis-


senschaftliche Mitarbeiterin seit
August das Team von Univ.-Prof.
DDr. Christina Schachtner im Pro-
Vortragsreihe E-Network jekt „E-Network – Kommunikation
und Gemeinschaftsbildung in vir-
tuellen Frauen-Räumen“. Die Kom-
m Rahmen des Projektes „E-Network“ unter der Leitung von munikationswissenschafterin hat

I Univ.-Prof. Dr. Christina Schachtner findet im WS 03/04 eine


Vortragsreihe zum Thema Netzwerke statt. Diese Gastvorträge
sollen das ExpertInnenwissen zum Stand der wissenschaftlichen
ihr Studium an der Universität
Wien absolviert. Nach Jobstationen
in den Bereichen PR / Marketing /
Netzwerkforschung vermitteln. Ergänzend zur Lehrveranstaltung Internet in München und Wien ist
von Christina Schachtner „Kommunikationsstrukturen in Computer- die gebürtige Kärntnerin nun mit
netzwerken“ sollen damit interdisziplinär neue Ansätze in die Dis- dem Wissen aus der Praxis an der
kussion eingebracht werden. Detaillierte Informationen zu Terminen Universität Klagenfurt gut gelan-
und Referenten finden sich unter: det.

http://www.uni-klu.ac.at/~cschacht/ Mag. Gabriele Frankl ist seit Sep-


tember „Wissenschaftliche Mitar-
http://www.frauenbewegung-online.de beiterin in Ausbildung“ am Institut
für Medien- und Kommunikations-
Den Auftakt einer Reihe von spannenden Gastreferenten macht wissenschaft und der Arbeitsgruppe
am Donnerstag, den 6. November 2003 Dr. Samuel Zschokke (Uni- „Neue Medien – Technik – Kultur“
versität Basel), der das Netzwerk-Phänomen „Spinnennetze - Inter- unter der Leitung von Univ.-Prof.
net“ präsentiert. Beginn: 13:00 Uhr - UR z-520, Vorstufengebäude. DDr. Christina Schachtner zugeord-
net. Ihr Forschungsschwerpunkt
liegt im Bereich der Artificial Intel-
ligence, besonders der Mensch-Ma-
schine-Beziehungen, der Medien-
anthropologie, sowie im Informa-
tions- und Webdesign. Im Rahmen
k u l t u r. r ä u m e ihres Dissertationsprojektes be-
schäftigt sich die gebürtige Klagen-
Universitäten | Università | Univerze furterin mit „Interkulturellem
Klagenfurt Koper Ljubljana Maribor Trieste Udine Wissensmanagement“.
19. - 21. November 2003
32 Unisono 03 2003

TALENTE-CAMP 2003
70 Schülerinnen und Schüler gehen an der Universität Klagenfurt
ihren Interessen und Begabungen nach
Von Kornelia Tischler

ie Sommerakademie für begabte und besonders interessier- ausgefüllt retourniert und zum Teil sehr ausführlich auf die offenen

D te Schülerinnen und Schüler im Alter von 16 bis 19 Jahren


an AHS und BMHS fand in diesem Jahr bereits zum 4. Mal
statt. Der Großteil der Kurse fand wie in den letzten Jahren an der
Fragen geantwortet. Die Rückmeldungen zeigen, dass unabhängig
vom besuchten Kurs 94 % der Jugendlichen angeben, dass ihnen die
Sommerakademie ausgezeichnet (58 %) bzw. gut (36 %) gefallen hat.
Universität Klagenfurt statt, Physik und Chemie mussten aufgrund Die Begründungen dafür sind vielfältig und zeigen zudem, dass die
der benötigten Spezialräume an das BG/BRG Mössingestraße bzw. oben genannten Zielsetzungen erfüllt werden. Die Teilnehmer/innen
Europagymnasium ausgelagert werden. Die Terminverlegung in die führen aus, dass sie v. a. neues Wissen mitnehmen, Kompetenzen
erste Schulwoche, 08. – 12. September 2003, erwies sich als Erfolg, zum selbstständigen Arbeiten erworben sowie mehr Selbstbewusst-
da heuer 40 Schüler/innen und 30 Schüler teilnahmen, was einer sein und Vertrauen in eigene Fähigkeiten entwickelt haben. Außer-
Steigerung um 43 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. dem wird immer wieder die gute Arbeitsatmosphäre in der Gruppe
angesprochen - die Arbeit mit gleichgesinnten Jugendlichen, die ih-
Kurse und Zielsetzungen nen viel bedeutet, da sie ihre Interessen und Begabungen zeigen und
Die Schwerpunkte des Angebotes liegen zum einen im sprach- entwickeln können ohne als „Streber“ bezeichnet zu werden. Auf die
lichen Bereich (Englisch, Französisch, Italienisch und Latein), zum Frage, „Was die Teilnehmer/innen auszeichnet“, antworteten sie bei-
anderen im naturwissenschaftlichen Bereich (Biologie, Chemie, Phy- spielsweise: „Engagierte Jugendliche, die etwas lernen wollen“ oder
sik) und Informatik. Die Zusatzangebote am Nachmittag dienen der „Anerkennung für Leute, die viel wissen“ oder „Kameradschaft und
Weiterbildung bei der Gestaltung von Präsentationen sowie der Er- Lernbereitschaft“. Diese Aussagen werden auch von den Lehrenden
weiterung eigener persönlicher und sozialer Kompetenzen. Unab- immer wieder bestätigt, die in den Interviews stets auf die hohe Mo-
hängig vom gewählten Kurs stehen in der Unterrichtsgestaltung v. a. tivation, das Interesse, das Wissen und das Engagement der Jugend-
selbstständiges Lernen und Arbeiten sowie der Einsatz unterschied- lichen hinweisen.
licher Medien im Mittelpunkt. Vorrangige Ziele dabei sind, dass die
Schüler/innen die Möglichkeit erhalten, vorhandenes Wissen zu ver- Ein Highlight der Woche war einmal mehr die Schlusspräsentation
tiefen, unter Anleitung qualifizierter Fachleute Grundlagen und Me- am Freitag, da sie Einblick in die Arbeit der einzelnen Gruppen gibt
thoden des wissenschaftlichen Arbeitens zu entdecken und in inter- und das Engagement und die Freude an der Arbeit ebenso wie die
essensmäßig homogenen Gruppen effiziente Teamarbeit erleben. Kooperation in der Gruppe sichtbar werden lässt.
Motive zur Teilnahme Organisation
Die Gründe für die Teilnahme betreffen sowohl das Interesse am Auch im vierten Durchgang des Talente-Camps hat sich die Ko-
Thema, die Vertiefung und Erweiterung der vorhandenen Kenntnisse, operation zwischen der Universität Klagenfurt, dem Landesschulrat
die Vorbereitung auf die Matura bzw. für die Fachbereichsarbeit, das für Kärnten und dem Pädagogischen Institut des Bundes in Kärnten
Kennenlernen des universitären Unterrichts, den Abbau von Hem- bewährt, zum einen durch die Verteilung von Aufgaben, zum ande-
mungen im Umgang mit anderen Sprachen als auch die sozialen Be- ren durch die gegenseitige Unterstützung. Die Kosten in der Höhe
ziehungen. Ausschlaggebend waren aber auch die positiven Erfah- von Euro 14.000,- wurden wiederum hauptsächlich vom Kärntner
rungen aus dem letzten Jahr, ca. ein Viertel der vorjährigen Teilneh- LandesJugendReferat, Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft
mer/innen war auch in diesem Jahr wieder dabei, einige bereits zum und Kunst, Bundesministerium für soziale Sicherheit und Generatio-
dritten Mal. nen und von Infineon Technologies Villach übernommen. Diese fi-
nanzielle Unterstützung ermöglicht, dass die Schüler/innen lediglich
Rückmeldungen eine geringe Teilnahmegebühr bezahlen (Euro 36,—).
Die Evaluation des Talente-Camps 2003 erfolgte diesmal in Zu-
sammenarbeit mit dem „Österreichischen Zentrum für Begabtenför- Weitere Informationen unter: www.pi-ahs.at/talent.html oder bei
derung und Begabungsforschung“ in Salzburg, da dieses eine Univ.-Ass. Mag. Dr. Kornelia Tischler, Universität Klagenfurt, In-
bundesweite Untersuchung durchführt. 46 % der teilnehmenden stitut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung.
Schüler/innen haben den Fragebogen über das Talente-Camp 2003
Unisono 03 2003 33

Ein kämpferischer Geist gibt nicht auf


Nach 28 Jahren als Ordinarius für Neuere und Österreichische Geschichte emeritiert Univ.-Prof. Dr.
Helmut Rumpler mit Ende des Studienjahres 2002/03. Das bedeutet jedoch nicht, dass er sich nun
zur Ruhe setzt.

ch halte es für gut und wichtig, dass für mei- den, der hier wirken darf, den Weg der wissenschaft-

I ne Fächer mit einer neuen Person eine neue


Ära beginnt – variatio delectat, das ist frucht-
bar für die Wissenschaft und bringt für die Studie-
lichen Selbstverwirklichung, wenn er ihn gehen will,
nicht verbaut. Als relativ junge Institution kann sich
Klagenfurt sehen lassen, und ich persönlich bin un-
renden und das Institut neue Horizonte. Meine Be- eingeschränkt glücklich, hier gelandet zu sein. Die
rufstätigkeit habe ich nie als Job, sondern immer als Universität hat mir persönlich einen so großen orga-
Anliegen vertreten, sowohl gegenüber den Studie- nisatorischen und geistigen Freiraum gegeben, dass
renden als auch gegenüber der Öffentlichkeit. Wenn ich mit meiner „Chance für Mitteleuropa“ (1997) ein
ich daher sagen würde, mit meiner Emeritierung ist großes Werk schreiben konnte. Ich gehe zufrieden,
meine Tätigkeit zu Ende, dann wäre das widersin- allerdings nicht in den Ruhestand, sondern in einen
nig. Ich werde mich weiterhin für mein Fach einset- neuen Lebensabschnitt.
zen.
Auch nach meiner Emeritierung werde ich das wei-
Geschichtswissenschaftliches Fachengagement ist ter betreiben, was ich für wichtig halte. Das sind die
aber nicht Parteilichkeit. Ich habe es immer so ge- wissenschaftlichen Beziehungen nach außen, die ich
halten und würde mir diese Beschränkung von der aufgebaut habe. Die „Habsburgermonarchie“ als Ge-
Wissenschaft im allgemeinen wünschen, dass öf- schichte Mitteleuropas im Rahmen der Akademie der
fentliche Stellungnahme nur der zweite Schritt im Wissenschaften in Wien bleibt weiterhin mein gro-
Wirken eines Gesellschaftswissenschafters sein darf. ßes Thema. Zurzeit arbeite ich mit einem kleinen
Der erste Schritt muss die methodisch gesicherte wissenschaftliche Team an einer Edition und Übersetzung der Klagenfurter Jesuiten-
Arbeit sein. Zuerst muss geklärt werden, was die historische Wahr- Chronik von 1603 bis 1773 – das Laibacher Pendant (1596—1691)
heit ist, dann erst kann über ihre Relevanz und ihre politische Be- ist 2002 erschienen. Demnächst erscheinen von mir und Werner Dro-
deutung diskutiert werden. Leider ist es gerade in der Geschichtswis- besch die Beiträge zur Wirtschaftsgeschichte von Triest. Gemeinsam
senschaft meist umgekehrt, es wird nur von Politik, von persönlicher mit Martin Seger vom Institut für Geographie habe ich gerade ein
Verantwortung, gar Schuld etc. geredet, ohne zu fragen, ob die Fak- Kartenprojekt fertiggestellt, über die sozialen Strukturen der Habs-
ten stimmen. Dass die Quellen und sachimmanente Argumente und burger Monarchie nach dem Census von 1910. Auftraggeber ist die
die Verpflichtung zur Wahrheit, auch wenn sie gegen die Überzeu- österreichische Akademie der Wissenschaft.
gung steht, die leitenden Prinzipien meiner geschichtswissenschaft-
lichen Arbeit sind, hat nichts mit Positivismus zu tun. Die Wissen- Mit einiger Genugtuung erfüllt mich, dass es mir vielleicht doch ge-
schaft ist natürlich nicht Selbstzweck, sie hat letztendlich in den lungen ist, eine Brücke von der Universität zur Landesgeschichte zu
Grenzen wissenschaftlicher Verantwortung einer Sache zu schlagen. Ich habe immer die Leistungen der Kärntner Landesge-
dienen:der Öffentlichkeit. schichtsforschung geschätzt und auch dort respektiert, wo ich deren
politischen Bewertungen nicht folgen konnte. Ich würde mir wün-
Ich habe österreichische Geschichte nie als partielle Geschichte gese- schen, dass auch ich respektiert werde – trotz oder gerade wegen
hen, sondern im lebendigen historischen und gegenwärtigen Kontext meiner abweichenden Auffassungen in der politischen Bewertung
der mitteleuropäischen Geschichte. Wenn ich mit der Kärntner Ge- der landesgeschichtlichen Konstanten wie Wirtschaft, Kultur und Po-
schichte unter verschiedenen Aspekten meine Schwierigkeiten hatte, litik. Eine Isolierung der Universitätsgeschichte von der Landesge-
dann deshalb, weil sie sich immer als autonome Sondergeschichte schichte halte ich für unsinnig, ja noch mehr für ein politisches Un-
genügt hat und nur selten das Gespräch mit der politischen Umwelt glück.
in und außerhalb Österreichs gesucht hat. Die Nationalitätenfrage
hat für mich nicht nur einen slowenischen und deutschen, sondern Nach wie vor bin ich offenbar ein Workaholic. Ich werde auch in Zu-
eben auch einen italienischen und kroatischen Aspekt. Sie ist kein kunft nur wenig Freizeit haben, die ich auf meinen Garten und mei-
Kärntner Problem, sondern ein Problem der Alpen-Adria-Region. Die ne Familie aufteilen werde. Meine früheren Hobbies Tennis und
Entprovinzialisierung der Geschichte war mir in diesem tagespoliti- Bergsteigen habe ich nach einer Herzoperation vor vier Jahren vor-
schen Sinn immer ein Anliegen, und ich habe durch wissenschaftli- sichtshalber an den Nagel gehängt. Immerhin habe ich mit Freunden
che Kooperationen mit Ljubljana, Gorizia und Trieste dies auch ge- und meiner Frau die meisten Dreitausender in Kärnten bestiegen,
fördert. Dass meine Abteilung am Institut für Geschichte zur Mitar- mein letzter war der Montasch in den Juliern, auch war ich 13mal
beit an einer eben erscheinenden „Storia economica di Trieste“ ein- beim Vierbergelauf dabei. Ich darf also auch sagen, dass ich weiß,
geladen wurde, betrachte ich als Erfolg einer solchen Orientierung. was Kärnten ist.

Was die Universität anlangt, blicke ich doch mit Zorn auf eine trau- Helmut Rumpler wurde am 12. 9. 1935 in Wien geboren. Er be-
rige Erfahrung mit der Kurienuniversität zurück, weil sie wenig suchte die Volksschule in Wien und Herrnbaumgarten/Poysdorf in
Spielraum für die Anliegen der Wissenschaft lässt und die Prioritä- Niederösterreich, maturierte an der Privatlehrerbildungsanstalt der
ten der Existenzbestätigung falsch setzt. Die Universität ist für mich Brüder von den Christlichen Schulen in Wien/Strebersdorf und stu-
ein Ort der Forschung. Forschungsergebnisse werden in der Lehre dierte Geschichte und Germanistik in Wien. 1968 weilte er als Ha-
weitergegeben und zur Diskussion gestellt. Wer das umdreht, leistet bilitationsstipendiat der Alexander-von-Humbold-Stiftung in Mün-
der Universität einen schlechten Dienst. Mich hat diese Problematik chen, Berlin und Dresden. 1973 habilitierte er sich in Wien für All-
immer sehr belastet. Ich muss allerdings sagen, dass sich die Univer- gemeine Neuere Geschichte. Seit 1975 ist er ordentlicher Universi-
sität Klagenfurt, die sich aus der Universität für Bildungswissen- tätsprofessor für Neuere und Österreichische Geschichte an der Uni-
schaften entwickelt hat, einen Status erreicht hat, der in Summe je- versität Klagenfurt.
34 Unisono 03 2003

Europäischer Tag der Sprachen


auend auf den Erfolg der Veranstaltung zur letztjährigen

B Science Week, „Sprachinseln im Landhaushof“ wurde zum


Europäischen Tag der Sprachen ein neuer Versuch gestartet,
die verschiedenen, mit Sprachen befassten Stellen an der Universität
Klagenfurt in einer losen Einheit darzustellen.

Dies geschah in der Form einer Schnitzeljagd, umgemünzt in Spra-


chensuche / Language Hunt / Iskanje jezikov. Jeremy Homeshaw ent-
warf einen Rundgang durch das Uni-Gelände, inklusiv Mensa-Ge-
bäude und Studentendorf, von zirka einer Stunde, der sowohl den
Orientierungssinn als auch die Beobachtungsgabe forderte. An der
Route der Language Hunt stellten alle Beteiligten dann ihre einzel-
nen Beiträge zur Schau und forderten zum Mitmachen auf. Auf einem
„Language Pass“ konnte man einen Stempel erhalten, wenn eine klei-
ne sprachliche Aufgabe an dem jeweiligen Stand gelöst wurde. Dafür
gab es ein Zertifikat und eine Erfrischung am Ende.

Die Palette der Aktivitäten reichte vom Besuch der Ausstellungen


„People Behind Informatics“(ITEC) und dem beschilderten Sprachlehr-
pfad „Schön Sprechen / Parlar Bene“ (UNIKUM) zur Teilnahme an Vor-
trägen, Schnupperkursen und Vorführungen (Slawistik, Gebärdenspra-
che, Deutsch in Österreich); von intensiven Gesprächen allgemeiner
Natur auf den Sprachinseln auf Spanisch, Polnisch und Gaelisch zu
Aktuelles zum Wahlfach Feministische
tieferen Diskussionen über Themen wie Elves, Orcs and Hobbits, Ame- Wissenschaft/Gender Studies
rican Cultural Issues oder New Words Research; vom aktiven Einsatz
beim INEPT als Sherlock Holmes und Doktor Watson zur Spracholym-
piade im Mensagebäude. Im Sprachlabor und am Self Access Centre uch in diesem Semester bietet die Koordinationsstelle
konnten die technischen Hilfsmittel zum Sprachenlernen erprobt wer-
den, während am Gras vor dem Parkplatz West die feinen Unterschie-
de zwischen Cricket und Croquet spielerisch erarbeitet wurden.
A für Frauen- und Geschlechterforschung, neben dem
Lehrveranstaltungsprogramm, wieder kostenlos inter-
essante Veranstaltungen zur Weiterqualifizierung für Studieren-
de an.
Zum Abschluss gab es eine feinfühlige Vorführung der Gebärden- Workshop „Soziale Kompetenz“
sprachpoesie und zum Ausklang wurde B und B getanzt (Britisch und 04.11.2003, 9.00-18-00 Uhr, Raum s-006 (Sterneckstr. 15)
Bolivianisch): eine „challenging“ Vermischung der Kulturen, die letzt- Vorbesprechung: 28.10.2003, 16.00 Uhr, Raum s-006
endlich auch erfolgreich über die Bühne ging.
Dieser Workshop bietet die Möglichkeit, sich mit der Nutzung
und Weiterentwicklung der persönlichen Ressourcen für die er-
folgreiche Bewältigung von Berufs- und Alltagssituationen aus-
einander zu setzen. Durchsetzungsstrategien und Konfliktma-
nagement sind dabei zentrale Themen.

Workshop „Berufsmöglichkeiten“
12.12.2003, 9.00-18-00 Uhr, Raum s-006 (Sterneckstr. 15)

Im Workshop „Berufsmöglichkeiten“ wird ein Überblick über


berufliche Chancen und Anforderungen, beispielsweise in den
Bereichen Gesundheit, Kultur, Regionalentwicklung, Frauenein-
richtungen und -projekte, gegeben. Dabei werden vor allem die
Fragen „Was heißt es in Projekten zu arbeiten? Wie sehen die
Chancen am Arbeitsmarkt aus? Welche persönlichen und beruf-
lichen Anforderungen werden gestellt? Welche Karrierechancen
gibt es?“ bearbeitet.

Aufgrund der begrenzten TeilnehmerInnenzahl ist eine per-


sönliche Anmeldung in der Koordinationsstelle oder unter
ko-gender@uni-klu.ac.at notwendig.
Unisono 03 2003 35

Mountainbike-Camp
St. Vigil/Südtiroler Dolomiten
Neue Mitarbeiterin im USI
t. Vigil in Enneberg, Ort mit ladinischer Sprache und Kultur,

D
as USI hat seit 1. September eine
neue Mitarbeiterin. Über die op-
timalen Sportbedingungen in
S auf 1200 m Seehöhe in einem Seitental des Gadertales gele-
gen, war Ausgangspunkt für unsere Mountainbiketouren ins
Herz der Dolomiten vom 3. bis zum 7. September. Markus Buchtele
Kärnten gerät die ambitionierte Wett- und Toni Lindsberger führten und motivierten durch Weiler und auf
kampfleiterin Mag. Ulla Hoyer ins Anhöhen rund um St. Vigil, auf den Schiberg Kronplatz und in die
Schwärmen. Und zum „Einstand“ berich- imposante Bergwelt des Naturparks Fanes-Sennes-Prags. Insgesamt
tet sie über das Mountainbike in den Süd- erkletterten wir an die 6000 Höhenmeter. USI-Direktor und Initiator
tiroler Dolomiten. des Camps Franz Preiml unterstützte den Kurs mit seinen Gelände-
kenntnissen, Familie Erlacher im „Sport Hotel exclusive“ verwöhnte
„Kärnten – Outdoorparadies für jeden mit tollem Regenerations- und Wellnessangebot sowie ausgezeich-
Sportler!“ Diese Assoziation war schon neter Küche kurzzeitig ermattete Bergradler.
immer bei Gedanken an das südlichste
Bundesland präsent. Hier zu leben hatte Donnerstag, 4. September, Vormittag: Wir radeln bergauf - und
ich mir immer vorstellen können, nun ist das meist richtig steil - dem blitzblauen Himmel und den imposan-
diese Vision Realität geworden. Mit mei- ten Gipfeln der Kreuzkofel-Gruppe entgegen. Gestartet sind wir in St.
nem Arbeitsantritt am Universitätssportinstitut Klagenfurt per An- Vigil, mit den Abstechern liegen fast 2000 Höhenmeter Anstieg vor
fang September freue ich mich, von nun an das USI-Team zu unter- uns. Über die Pederü- und Fanes-Hütte strampeln und schieben die
stützen und bedanke mich auf diesem Weg für die nette Aufnahme 18 Teilnehmer des USI-Bike-Camps hinauf aufs Limojoch (2100 m),
sowohl am Sportinstitut als auch von Seiten der Universität. von wo es durch eine archaisch-grandiose Landschaft durchs Fanes-
Tal auf teils grobschottrigem Weg hinunter Richtung Cortina geht.
Aus Oberösterreich kommend führte mein Weg nach der AHS-Ma- Heiße Bremsen, ein aufgeschürftes Knie - das anspruchsvolle Gelän-
tura zunächst ins Ausland (Studienjahr in den USA). Dem schloss de verzeiht kaum Fahrfehler. Mehrere steile Rampen führen von Fi-
sich ein Studium für Leibeserziehung und Anglistik/Amerikanistik ames (ca. 1350 m) hinauf zur Sennes-Hütte (2122 m), einige biken
an der Universität Wien an, gefolgt von 3 Jahren Forschungstätig- noch höher auf die Seekofelhütte (2327 m). Wir beenden die Königs-
keit am dortigen Institut für Sportwissenschaften und schließlich der tour bei Kaiserwetter, bestaunt von ausrutschenden Wanderern, mit
Absolvierung des Unterrichtspraktikums an einer AHS. Nach weite- einem eindrucksvollen downhill über eine bis zu 35 % steile, teil-
rer 5-jähriger Lehrtätigkeit am Sacré Coeur Wien, deren persönlicher weise betonierte ehemalige Kriegsstraße hinunter zur Pederü-Hütte.
Höhepunkt sicher im Etablieren einer Klasse mit Englisch als Ar- Unvergessliche landschaftliche und sportliche Eindrücke bleiben!
beitssprache (auch in Leibeserziehung) liegt, freue ich mich, mich
nun einer neuen Herausforderung zu stellen, die meiner Identitäts- Fazit: Großartig die Kulisse der Dolomiten, ansteckend die Freund-
bildung über den Sport und dem persönlichen Streben nach Vielsei- lichkeit der Menschen in St. Vigil, vorbildhaft die Infrastruktur und
tigkeit in vollem Maße entspricht. das Verständnis für das Mountainbiken in der Region und nicht zu-
letzt begeisterungsfähige und einsatzfreudige Teilnehmer – das USI-
Neben zahlreichen sportlichen Aktivitäten in meiner Freizeit gilt Mountainbike-Camp 2003 war ein voller Erfolg.
das wettkampfsportliche Augenmerk seit Jahren dem Volleyball.
Zahlreiche Nebentätigkeiten sowie diverse Aus- und Fortbildungen Das Programm für das WS 2003/04 ist nicht nur optisch neu, son-
im In- und Ausland ergänzen meinen beruflichen Werdegang. Ein dern auch inhaltlich gab es viele Veränderungen. Nähere und aktuel-
besonderes Anliegen war mir immer eine ganzheitliche Denkweise, le Informationen unter: http://usi.uni-klu.ac.at
dementsprechend der mehrdimensionale Ge-
dankenaustausch, auch im interkulturellen
Miteinander. Mein Interesse und der Respekt
für letzteres wurde durch verschiedenste Aus-
landsaufenthalte und Reisen stets verstärkt
und war mir im Streben nach Zusammenfüh-
rung meiner eigenen Fächerkombinationen
sehr hilfreich.

Für meine Tätigkeit am USI Klagenfurt hof-


fe ich, zur qualitativen Bestätigung des unter
Direktor Mag. Preiml neu gestalteten Pro-
gramms beizutragen und gemeinsam mit dem
Team das USI in eine innovative Zukunft zu
führen. Für Ideen, Wünsche und Anregungen
stehe ich gerne zur Verfügung. Ebenso freue
ich mich über jede/n, die/den ich im Rahmen
unseres Übungsprogramms begrüßen darf.
36 Unisono 03 2003

Publikationen
Eleonore Wildburger, Politics, Power and
Poetry: An Intercultural Perspective on
Aboriginal Identity in Black Australian
Klagemauer Poetry. (Studies in English and Compara-
tive Literature, vl.19). Stauffenburg Ver-
lag, Tübingen, 2003.
219 Seiten, EUR 40,— ISBN 3-86057-
Jerusalem 319-5.

Australiens indigene Bevölkerung repräsen-


Es sei denn, daß die Einsamkeiten tiert die älteste überlebende Kulturvielfalt
Nicht weiter mich umschreien wie Schakale, der Erde. Als Captain Cook Ende des 18. Jh.
Es sei denn, dass ich wieder in den weiten an Australiens Ostküste an Land ging, be-
Wunschlosen Traum versänke, wie einmal im Jordantale ... gann, was heute entweder mit „Kolonialisie-
Nein, auch nicht dann könnt’ ich Jerusalem vergessen. rung“ oder „Invasion“ bezeichnet wird – der
jeweilige Terminus ist eine Frage der Per-
Aus: Eugen Höflich (Mosche Ya’akov Ben Gavriel): Feuer im Osten / Der rote Mond. Herausgegeben und mit einem Nach- spektive. Die Invasion, und in ihrer Folge die
wort von Armin A. Wallas. Unter Mitwirkung von Andrea Lauritsch. Arco Verlag: Wuppertal 2003, S. 89 Kolonialpolitik, hat die Lebensumstände der
Völker in relativ kurzer Zeit gravierend ver-
Aus dem Nachwort von Armin A. Wallas: ändert und tiefgreifende Spuren in Land und
„Hoeflichs Orient-Erlebnis kumuliert im Bild der Wüste als Symbol für Unendlichkeit und Ur- Leuten hinterlassen.
sprünglichkeit. Die Begegnung mit der Wüste vollzieht sich als mystische Erfahrung der Zeit-
losigkeit, einer Aufhebung der Zeit und Rückkehr zum Ursprung. Hoeflichs Erzähler-Ich emp- Das Buch gibt eine Einführung in die Kultu-
findet das Erlebnis der Wüste als Erweckungserfahrung, als eine Art zweiter Geburt, beschrie- ren der indigen-australischen Völker und
ben mit religiöser Metaphorik: ‚Aufgewühlt aus tiefster Seele, aufgewühlt, aufgerissen aus den untersucht zeitgenössische indigene Iden-
Jahrhunderten sinnlosen Lebens seit meiner Wüstengeburt.’ (Palmenhaus) Die ‚heilige Stadt’ tität im Spannungsfeld der Kolonialge-
Jerusalem wiederum repräsentiert den Orientierungspunkt des zu seinen östlichen Ursprüngen schichte, deren Grundzüge heute noch prä-
zurückgekehrten Judentums. Jeruschalajim wird als ‚Fußschemel des Ewigen’ (Nachtgebet) sent sind. In diesem Zusammenhang werden
und als ‚ewiges Loblied dem Herrn’ (Jerusalem ist gefallen) erlebt, als ein Ort, an dem Gegen- auch Rassismus und Diskriminierung des/der
wart und Geschichte, Alltag und Mystik ineinanderfließen.“ (S. 15) „Anderen“ in Bezug auf ihre postkoloniale
Relevanz untersucht.

Die theoretischen Ansätze bilden die Basis


Yad Vashem, Kindergedenkstätte für die Analyse von 30 Gedichten zeitgenös-
sischer indigen-australischer Autoren (Lisa
Bellear, Graeme Dixon, Eve M. D. Fesl, Lio-
nel Fogarty, Anita Heiss, Eva Johnson, Ro-
berta Sykes, Maureen Watson, Errol West).
Die Gedichte werden in Inhalt und Form auf
spezifisch indigene Merkmale untersucht
und in Bezug auf ihre politische Relevanz
hinterfragt. In diesem Zusammenhang wird
auch im Detail auf Probleme der For-
schungsethik und auf interkulturell adäqua-
te Forschungsmethoden hingewiesen. In al-
len Bereichen des Buches sind indigene
Stimmen relevant und richtungsweisend.
Eine Chronologie der australischen Ge-
schichte aus indigen-australischer Perspekti-
ve sowie eine Auswahl der analysierten Ge-
dichte und eine umfassende Bibliographie
stehen im Anhang des Buches.
Unisono 03 2003 37

Rauch, F./Biott, C. (Hrsg.): Schulleitung – Die Briefe zeichnen ein nuanciertes Bild der
Rahmenbedingungen, Anforderungen und Verfasserin, die souverän über ganz unter-
Qualifikation aus internationaler Perspekti- schiedliche Töne verfügt. Die Skala reicht
ve. StudienVerlag: Innsbruck, Wien, Mün- von naiv und beflissen über klein- und
chen, Bozen 2003 (Reihe Schulentwicklung, schwermütig bis zu ironisch, schelmisch
Band 34) ISBN 3-7065-1790-6 und mütterlich. Die Vielfalt der Gemütsver-
fassungen wird in den Texten sichtbar. Ne-
Franz Rauch, Abteilung und Schule gesell- ben dem flüchtig hingeworfenen Notat steht
schaftliches Lernen des IFF, hat gemeinsam das ausgefeilte literarische Kleinod, doppel-
mit Colin Biott, Professor für Professional bödig Heiteres neben nachdenklich Tief-
Education and Development an der Univer- gründigem, Berührendes neben Erschüttern-
sität von Northumbria in Newcastle upon Ty- dem. Doch selbst dort, wo sie an Persönli-
ne, England, ein Buch mit dem Titel „Schul- ches rührt, wird Christine Lavant niemals in-
leitung – Rahmenbedingungen, Anforderun- diskret oder auch nur undezent. Ihren vielen
gen und Qualifikation aus internationaler Christine Lavant: Briefe an Maja und Ger- Stimmen entsprechen beinahe ebenso viele
Perspektive“ im Studienverlag herausgege- hard Lampersberg. Im Auftrag des Robert Schriftbilder: Lavant verwendet die Latein-
ben. Musil-Instituts für Literaturforschung der schrift ebenso wie die alte deutsche Schreib-
Universität Klagenfurt/Kärntner Literatur- schrift, manchmal auch die Schreibmaschi-
Das Buch nahm seinen Ausgangspunkt mit archiv herausgegeben von Fabjan Hafner ne. Ein Gesamtfaksimile ergänzt die Trans-
der Vergabe/Beauftragung einer Studie zu und Arno Rußegger. Salzburg: Otto Müller kriptionen des Briefbestands.
Rollenbildern und Qualifikation von Schul- 2003.
leiter/-innen im Kontext aktueller Entwick-
lungen im Bildungswesen durch das Bundes- Die 30. Wiederkehr des Todestages von Chri-
ministerium für Bildung, Wissenschaft und stine Lavant und der erste Jahrestag des To-
Kultur. des von Gerhard Lampersberg bieten den äu-
ßeren Rahmen für die kommentierte Ausga-
Autonomisierung von Schulen und Regiona- be von 46 Briefen aus den Jahren 1957 –
lisierung von Entscheidungen sind europa- 1971, die Christine Lavant an das mäzenati-
weite Entwicklungen in den staatlichen Bil- sche Ehepaar Lampersberg geschrieben hat.
dungssystemen. Dies bedeutet aber nicht Der Komponist Gerhard Lampersberg (1928
automatisch einen Rückgang an zentralem – 2002) und seine Frau Maja (geb. 1919), die
Verwaltungseinfluss. Es entwickeln sich viel- als Sängerin zumeist unter ihrem Mädchen-
mehr neue Aufgaben und Einflussmuster namen von Weis-Ostborn auftrat, lebten auf
zwischen Schule, regionaler Schulverwaltung dem Tonhof in Maria Saal nicht nur ihren ei-
und zentraler Verwaltung. Dies hat deutliche genen künstlerischen Neigungen, sondern
Auswirkungen auf die Leitung von Schulen. unterstützten in großzügigster Weise junge
Talente aus den Bereichen Literatur, Musik,
In „Schulleitung“ werden Konzepte, Erfah- darstellende und bildende Kunst. Unter den
rungen, Reflexion und Analysen zu Kontex- geförderten Literaten befanden sich später so
ten, Bedingungen, Anforderungen, Rollen prominente Namen wie H. C. Artmann, Tho-
und Aufgaben von Schulleitung sowie für ei- mas Bernhard, Gert Jonke, Peter Turrini, Jo-
ne adäquate Unterstützung und Qualifikation sef Winkler und, als eine der ersten, Christi-
mit Beiträgen aus Österreich (Franz Rauch, ne Lavant.
Marlies Krainz-Dürr), Norwegen (Jorunn
Moeller), Dänemark (Lejf Moos), England (Co-
lin Biott & John Gulson) und Irland (Ciaran
Sugrue) vorgestellt. Es wurden internationa-
le Beiträge aus Ländern ausgewählt, in wel-
chen die Verlagerung von Entscheidungen an
lokale und regionale Strukturen im Vergleich
zur österreichischen Situation schon weiter
k u l t u r. r ä u m e
voran getrieben wurden (Norwegen und Dä- Universitäten | Università | Univerze
nemark) oder traditionell autonome Entschei- Klagenfurt Koper Ljubljana Maribor Trieste Udine
dungsstrukturen bestehen (Irland) bzw. wo in 19. - 21. November 2003
den letzten Jahren eine starke externe Quali-
tätskontrolle durch Inspektion eingeführt
wurde (England).
38

it Ende des Studienjahres verließen elf MitarbeiterInnen die Universität in

M Richtung Pension. Das war Anfang Juli Anlass für eine grössere Feier, zu der
die meisten Scheidenden und viele Kolleginnen und Kollegen kamen. Alt-
Rektor Winfried Müller bedankte sich bei den angehenden PensionärInnen für ihre bis
zu 28 Jahre dauernde Tätigkeit an der Universität. Allerdings, fügte er hinzu, fände er
es verdächtig, dass sie alle „gar so gerne“ gehen. Abschließend bat er die scheidenden „Der kleine Unterschied
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, der Universität auch weiterhin treu zu bleiben und lud wird ganz groß“
sie mit den Worten ein: „Kommen Sie, bitte, vorbei und schauen Sie, wie es uns geht.
Gelegenheiten gibt es genug, Weihnachtsfeier, Betriebsausflüge, Vorträge oder ein ein- Symposiun „Das Alter ist weiblich“
facher Besuch!“ Die scheidenden Herren erhielten eine „Promotionsrolle mit geistigem
Inhalt“, die Damen einen Blumenstrauß und eine Brosche mit dem Universitätsemblem. uch wenn unsere Gesellschaft dazu
Für jeden fand Alt-Rektor Müller persönliche Worte und hob ihre Bedeutung für die Uni-
versität hervor. A neigt, älter werden und altern als
„geschlechtsneutral“ zu behandeln,
zeigt sich beim Studium der Bedingungen
ältere, alter und hochbetagter Menschen,

Personalia dass sich die Geschlechtszugehörigkeit auf


den Lebenslauf von Frauen und Männern
unterschiedlich auswirkt. „Könnte es sein,
dass mit zunehmendem Alter der „kleine
Wissenschaftliches Personal Unterschied“ ganz groß wird?“, fragt Ingrid
Türk-Chlapek, Leiterin des artemis genera-
Dienstantritte tionentheater. Mit Hilfe des Symposiums
Dr. Ursula DOLESCHAL, Univ.-Prof., Slawistik (1.7.) „Das Alter ist weiblich“ versucht das artemis
DI Franz KOLLMANN, Wiss. Mitarbeiter in Ausbildung, generationentheater Antworten zu finden.
Wirtschaftsinformatik und Anwendungssysteme, Systemsicherheit (1.7.) Das Symposium „Das Alter ist weiblich“
Mag. Caroline ROTH, Wiss. Mitarbeiterin in Ausbildung, wird vom artemis generationentheater in
Medienkommunikation (1.7.) Kooperation mit dem Referat für Frauen und
Mag. Dipl.-Ing. Cornelia LENUWEIT, Wiss. Mitarbeiterin in Ausbildung, Wirtschafts- Gleichbehandlung des Landes Kärnten am
wissenschaften (1.9.) Donnerstag, den 4. Dezember 2003, im Ar-
Mag. Iris SALITERER, Wiss. Mitarbeiterin in Ausbildung, tecielo in Klagenfurt abgehalten. Es gibt ei-
Wirtschaftswissenschaften (1.9.) nen Überblick über die aktuellen gesell-
Dr. Peter ANTONITSCH, Vertragslehrer, Informatik-Systeme, Didaktik der Informatik schaftlichen Entwicklungen in bezug auf äl-
(1.9.) tere, alte und hochbetagte Frauen in Form
Mag. Gabriele FRANKL, Wiss. Mitarbeiterin in Ausbildung, Medien- und Kommunika- eines Grundsatzreferates und zahlreicher
tionswissenschaft (1.9.) Arbeitskreise.
Dr. Karen ZIENER, Univ.-Ass., Geographie (1.9.)
DI Daniel WAKOUNIG, Wiss. Mitarbeiter in Ausbildung, Informatik-Systeme (1.9.) Neben der Diskussion über gesellschaftli-
Mag. Ulla HOYER, Vertragslehrerin, USI (1.9.) che Entwicklungen gewährt das Symposium
Dr. Manuela GLABONIAT, VB wiss. Verwendung, Germanistik (1.10.) einen Einblick in die Altenkulturarbeit des
Dr. Florian MAST, Univ.-Ass., Rechtswissenschaft (1.10.) artemis generationentheater anhand des Vi-
Dr. Peter SVETINA, Univ.-Ass., Slawistik (1.10.) deos und der Studie über die Theaterproduk-
tion „Königin mit Rädern untendran“. Im
Dienstende fachlichen Austausch werden die bislang
DI Matthias OHLENROTH, Univ.-Ass., Informationstechnologie (2.6.) unveröffentlichten Ergebnisse der Studie
Dr. Eva KRCZAL, Univ.-Ass., Wirtschaftswissenschaften (31.7.) „Kulturelle Aktivitäten in der Altenhilfe un-
Mag. Werner MARINELL, Bundeslehrer, USI (31.8.) ter besonderer Berücksichtigung der
Dr. Johannes SCHOISSENGEIER, VProf., Mathematik (30.9.) darstellenden Kunst“ präsentiert. Die Studie
Dr. Helmut RUMPLER, Univ.-Prof., Geschichte (30.9.) wurde von drei Absolventinnen des Institu-
Dr. Andreas LEITNER, ao Univ.-Prof., Slawistik (30.9.) tes für Erziehungswissenschaften der Uni-
Dr. Robert SAXER, wiss. Mitarbeiter, Germanistik (30.9.) versität Klagenfurt (Mag.a Sieglinde Tran-
Dr. Susanne Kalss, Univ.-Prof., Institut für Rechtswissenschaft (30.9.) nacher, Mag.a Gudrun Blohberger, Mag.a
Gerti Malle) in Zusammenarbeit mit Mag.a
Nichtwissenschaftliches Personal Ingrid Türk-Chlapek erstellt Das Video zur
Theaterproduktion „Königin mit Rädern un-
Dienstanfang tendran“ wird anlässlich des Symposiums
Mag. Mario TASCHWER, Software-Ingenieur, Angewandte Informatik (1.7.) uraufgeführt. Es wurde in einem Kärntner
Mag. Josef GRÖCHENIG, VB, Rechtsabteilung (1.8.) Altenwohn- und Pflegeheim gedreht und
Mag. Dr. Alrun BENEDIKTER, VB, Bibliothek (1.9.) nimmt ausdrücklich Bezug auf die
Silke PISTOTNIK, VB, Germanistik (15.9.) Publikumsreaktionen der Bewohnerinnen
Marisa OLIPITZ, Lehrling, Gebäude und Technik (15.9.) und Bewohner.

Dienstende Information artemis generationentheater


Ilse STANGELMAIER, VB, Germanistik (31.7.) Mag.a Ingrid Türk-Chlapek
Gertrud SVETLIK, VB, Bibliothek (31.8.) Herbertstraße 1/2/302
Gerold KREUTLER, VB, Wirtschaftsinformatik und Anwendungssysteme (30.9.) 9020 Klagenfurt
www.generationentheater.at
40 Unisono 03 2003

Sponsionen/Promotionen
Fakultät für Kultur- Anglistik und Amerikanis- Annelies Katharina Schröder unter besonderer Berück- Pädagogik in Kombination
wissenschaften tik (Lehramt an höheren Österreichisches (Deutsch) in sichtigung des Unterrichts in mit Grundlagen der Psycho-
Schulen) und Deutsche der Prosa von Christine La- der Volksschule logie und der psychosozia-
Philologie (Lehramt an hö- vant, der „verkannten“ Au- len Praxis (Fächerkombina-
PROMOTIONEN heren Schulen) torin der Kärntner Literatur- Pädagogik in dem Studien- tion anstelle einer zweiten
Elisabeth Albenberger landschaft zweig Erwachsenen- und Studienrichtung
Sprachwissenschaft Teaching Arthurian Literature Berufsbildung Richard Klaus Andrä
Mag. phil. Hubert Bergmann Deutsche Philologie (Lehr- Brigitte Geretschläger Implementierung von Inno-
Slawisches im Namengut der Andrea Stuhlpfarrer amt an höheren Schulen) Akkreditierungsverfahren im vationsprozessen im Produk-
Osttiroler Gemeinden Ainet The urge of getting a hus- und Anglistik und Ameri- Hochschulsystem der USA tionsbereich - am Beispiel ei-
und Schlaiten. Anmerkun- band. Social Criticism in Ja- kanistik (Lehramt an höhe- ner AG
gen zur Slavia submersa im ne Austen’s Portrayal of ren Schulen) Arno Wagner
vorderen Iseltal Marriage. Brigitta Blötz Knabenerziehung und Daniela Harrich
Irreale Momente im realen: männliche Sozialisation - Anorexia und Bulimia ner-
Psychologie Anglistik und Amerikanis- Zu Arthur Schnitzlers Erzäh- Auslöser für Gewalt in der vosa - Behandlungsmöglich-
Mag. art. Dr. phil. Franz tik (Lehramt an höheren lungen „Der Tod des Jungge- Familie? Zwei Fallanalysen keiten unter besonderer Be-
Krieger Schulen) und Geschichte sellen“, „Spiel im Morgen- rücksichtigung der Psycho-
Strukturierung und musika- und Sozialkunde (Lehramt grauen“, „Die Hirtenflöte“, Pädagogik in dem Studien- dramatherapie
lische Befähigung an höheren Schulen) „Die Traumnovelle“ und „Die zweig Sozialpädagogik und
Mirjam Rein Weissagung“ Integrationspädagogik Mag. phil. Anna Krassnegger
Mag. phil. Simin Teaching „If Beale Street Elmar Gruber Die Rolle des Neides in den
Bahramiyan could Talk“ in the Efl-Class- Geschichte und Sozialkunde Das Assessment Center als Beziehungen der Menschen
Stellenwert des Psychiatri- room (Lehramt an höheren Schu- Personalauswahlverfahren (Anerkennung lt. Bescheid
schen Not- und Krisendien- len) und Anglistik und im Pflegebereich am Landes- v.15.5.2003, Zl.1630-St.A/
stes in Kärnten Anglistik und Amerikanistik Amerikanistik (Lehramt an krankenhaus Villach 2003)
(Lehramt an höheren Schu- höheren Schulen)
Mag. phil. Mag. phil. Robert len) und Italienisch (Lehr- Patrick Hamatschek Renate Gruber Robert Kreibich
Korb amt an höheren Schulen) Die britische Diplomatie im Altern im Kontext von Ge- Doppelte Diskriminierung
GTI - Das Kulttreffen am Sigrid Prommer Kräftefeld des Nationalsozia- sundheit, Krankheit und behinderter Frauen am Bei-
Wörthersee und seine Ver- English as a medium of in- lismus - Neville Chamber- Pflege spiel der Mutterschaft
strickungen struction in Austria: Asses- lains Appeasementpolitik
sing language skills in bilin- Elfriede Kury Natalie Müller
Mag. rer. nat. Helmut Moser gual and non-bilingual edu- Geschichte und Sozialkunde Ihr Kind ist anders! - Ängste, Belastung, Überlastung und
Geistige Behinderung „Einst cation (Lehramt an höheren Schu- Fragen, Hilfen - Frühförde- Burnout am Beispiel des
und Jetzt“ unter besonderer len) und Geographie und rung und Integration beein- Lehrberufs
Berücksichtigung des Phä- Anglistik und Amerikanis- Wirtschaftskunde (Lehramt trächtigter Kinder am Bei-
nomens „Down-Syndrom“. tik und Italienisch an höheren Schulen) spiel des Bezirkes Hermagor Sabine Rainer
Eine sozial-psychologisch- Erich Ciesciutti Gerald Podlesnik Der Waldkindergarten und
philosophische Studie Acts of Balance. Translation Die Einrichtung der unteren Henriette Miklau seine Qualitäten im Bezug
theory and practice. staatlichen Verwaltung in Tabuthema Gewalt - Alte auf die Kindheit heute
SPONSIONEN Kärnten. - Die Entwicklung Menschen in stationären
Deutsche Philologie der Landgerichte und Kon- Pflegeeinrichtungen Andrea Reichenhauser
Anglistik und Ursula Gallautz skriptionsbezirke von der Die psychologische Wirkung
Amerikanistik Die „Ware“ in den Trends der Konskriptionsordnung 1773 Margit Schlintl von Farben
Manuela Hofer-McIntyre deutschen Gegenwartslitera- bis zum Josephinischen Ka- Integration - (k)eine Frage
How Firefighters became He- tur taster. für den Hort Sylvia Stark
roes - New Patriotic Cultural Vereinbarkeit von Kinderbe-
Icons after September 11th Andreas Hartl Individuelles Diplomstu- Josefine Strasser treuung, Hausarbeit und Er-
Bilder und Unfreundliche dium (Angew. Sozialwis- Suchtprävention in der werbstätigkeit. Einrichtun-
Anglistik und Amerikanistik Betrachtungen aus Robert senschaft für Wirtschafts- Schule - mit besonderer Be- gen zur Kinderbetreuung in
in Kombination mit Medien- Musils >>Nachlaß zu Lebzei- systeme mit den Schwer- rücksichtigung der Grund- Zeltweg.
kommunikation (Fächer- ten<< punkten Wirtschaftspäda- schule
kombination anstelle einer gogik, Gruppendynamik Manuela Stossier
zweiten Studienrichtung) Harald Kronig und Organisationsentwick- Barbara Wrulich Jugend und Alkohol. Alko-
Margarete Nowinska Akte X - Die unauffindbare lung) Neustart in Kärnten hol als Einstiegsdroge?
Polish-English Bilingualism Wahrheit: Das Dilemma im Martin Maitz „Soziale Arbeit mit unfrei-
in Australia based on a sup- postmodernen Mystery-Krimi Cluster- und Netzwerkent- willigen KlientInnen“ Nina Wagner
portive Case Study wicklung - Ein praktischer Drogensucht und Therapie
Deutsche Philologie in Zugang aus Sicht der Orga- Pädagogik in Kombination mittels Psychodrama
Ebba Alexandra Thetis Kombination mit einer ge- nisationsdynamik mit Grundlagen der Sozial- Drug addication and therapy
Pucher wählten Fächerkombination und Bildungsarbeit (Fächer- through psychodrama
Indigenous Australien Poe- Karin Kaplaner Italienisch (Lehramt an hö- kombination anstelle einer
try: Texts and Contexts KULTUR (MÖGLICH) MA- heren Schulen) und Mathe- zweiten Studienrichtung) Sabine Weisenberger
CHEN - Anmerkungen zu matik (Lehramt an höheren Kornelia Marinitsch „Psychotherapeutische An-
Daniela Winkler Material des Jahres 2002 in Schulen) Das türkische Bildungssy- sätze in der Behandlung von
Radio Jargon - The influence NZZ, ZEIT und SZ. Muriel Lessjak stem im Vergleich mit dem Menschen, die geistig behin-
of the english language Studien zum Bilingualismus österreichischen dert und psychisch krank
sind“
Unisono 03 2003 41

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Pädagogik in Kombination Sascha Fritsch Heide Körner Mag. phil. Pauline Waldl prozess im Palästinenserkon-
mit Gruppendynamik (Fä- „Ahasver“ - Die Darstellung Die Lebensqualität von Pa- Kinder aus dem Kosovo. Kin- flikt zwischen Yassir Arafat,
cherkombination anstelle des Fremden in rassistischen tienten mit Krebs der Ver- der mit Flucht und Migra- Shimon Peres und Yitzhak
einer zweiten Studienrich- Karikaturen und Comics. dauungsorgane tionserfahrungen. (Anerken- Rabin (1992 - 1996)
tung) Ein Vergleich zwischen dem nung lt.Bescheid v.3.9.2001,
Martin Kowatsch „Stürmer“ und Heute. Anna Krassnegger Zl.269-St.A/2001) Doris Elisabeth Neureiter
Integrationsmöglichkeiten Die Rolle des Neides in den Kommunikation und Spiritu-
benachteiligter Jugendlicher Alexandra Grigg Beziehungen der Menschen Mag. phil. Magdalena Zuber alität. Die Bedeutung der
anhand einer Fallstudie über Die Bedeutung des Vaters für Mobbing. Traumatisierende interpersonalen und inter-
das Ausbildungsprojekt „Be- die Kindesentwicklung - Ei- Dipl.-Ing. Mag. phil. Erfahrungen im Arbeitsle- kulturellen Kommunikation
zirkslehrwerkstätte Raden- ne explorative Studie zur Christiane Obtresal ben? (Anerkennung lt.Be- in der Religion. Fallstudien.
thein“ Präsenz von Vätern im Kin- Welche Ursachen hat die ge- scheid v.15.11.2002, Zl.267-
dergarten ringe Anzahl von Frauen in St.A/2002) Christian Recla
Pädagogik in Kombination führenden Positionen hoch- Privatsphäre im Internet
mit Medienkommunikation Brita Guth qualifizierter Professionen? Mag. phil. Petra Zupanc
(Fächerkombination anstel- Outdoor - Aktivitäten in der Untersuchung am Beispiel Die Bedeutung der Laufthe- Patrick Steinwidder
le einer zweiten Studien- Wirtschaft. Wozu? von Fachärztinnen für Inne- rapie bei der Behandlung Finale Fantasien
richtung) re Medizin in Krankenhäu- psychisch Kranker Das Perfect Girl der Compu-
Kathrin Haszler Erich Herke sern - Eine Pilotstudie terspiel-Verfilmungen „Lara
Integration in der Haupt- Arbeiterkammer und Öster- Publizistik und Kommuni- Croft Tomb Raider“, „Final
schule reichischer Gewerkschafts- Romana Ondra kationswissenschaft Fantasy“ und „Resident Evil“
bund - Arbeitnehmervertre- Die heilsame Kraft der Ima- Sandra Besel
Philosophie ter im Spannungsfeld zwi- gination in der Behandlung Der Weg zur lernenden Orga- Larissa Sternath
Helmut Kraxner schen Fortschritt und Rück- von Traumafolgen - For- nisation. Ein Konzept für den Qualität im Journalismus -
Legitimität und Legalität schritt schungsschwerpunkt „Der Wandel des Familienunter- Journalistische Qualität im
Innere sichere Ort“ nehmens MANTLER Printmediensektor unter Be-
Christine Rabl Mag. phil. Gisela Horvat rücksichtigung ethischer
Der Anfang in der Mediation Aspekte der Schizophrenie Cindy Pammer Katrin Dobernig und ökonomischer Gesichts-
oder das Interesse an einem Essen und Fressen bis zum Erziehung zur Medienkom- punkte.
guten Ende - Der Beginn von Mag. phil. Dr. phil. Birgit Kotzen - Wenn der eigene petenz
Mediationsprozessen am Issak Körper zum größten Feind Helga Striednigg
Beispiel der Scheidungsme- Körpersprache - eine wichti- wird. Ingrid Dullnig Proaktives Krisenmanage-
diation ge Form des menschlichen Der Dialog im Unternehmen ment und Krisenkommuni-
Ausdrucks (Anerkennung Jasmin Ruprecht kation am Beispiel der KPMG
Psychologie lt.Bescheid v.3.10.2001, Zl. Psychologische Kettenreak- Sandra Grünkranz Austria Alpen-Treuhand
Uta Arthofer 303-St.A/2001) tionen und andere Beiträge JUGEND @ MEDIA - Die zu- Gruppe, Betriebsstätte Wien
Der Strafvollzug und seine der Psychologie zur Beha- nehmende Bedeutung der
Wirkung auf den Menschen Andrea Jansche vioral Finance Medien im Alltag und ihr Valentin Unterkircher
Aspekte des heutigen Vollzu- Alkoholismus und Depres- Einfluss auf die Sozialisation Emotionale Werbetricks der
ges und seine Pilotprojekte sion - Psychodynamische Gerlinde Schachner Banken.
in Kärnten. Ätiologiekonzepte und spe- Kinderzeichnungen - Sym- Doris Karli
zifische Lebensereignisse bolisierung unbewusster Medienwirkungen bei Tanja Wiedl
Eva Brunner Konflikte in den Entwick- Hauptschülern. Sprachlicher Kommunikation von Frauen
Kontrollüberzeugungen zu Mag. phil. Peter Karpf lungsstadien Kommunikationsverlust und Männern in Führungs-
Krankheit und Gesundheit Integration und Migration durch Medieneinflüsse im positionen
im Zusammenhang mit der Ausländer: Traumata, Margrit Schmölzer Freizeitbereich Jugendlicher,
wahrgenommener sozialer Ängste, Hoffnungen (Aner- Alkoholismus und seine exemplarisch dargestellt am Andrea Friederike Wilhelmer
Unterstützung und habituel- kennung lt.Bescheid v.12.4. Interdepenz mit Stress. Unter Beispiel von Hauptschülern Integrierte Unternehmens-
ler emotionaler Befindlich- 2001, Zl.111-St.A/2001) Berücksichtigung der Effek- in Kärnten. kommunikation als Grundla-
keit bei geriatrischen, statio- tivität von Entspannungs- ge zur Optimierung von Or-
när behandelten Osteoporo- Barbara Kleewein methoden als therapiebeglei- Andre Karsai ganisations- und Personal-
se-Patienten Narzissmus und Suizid - Ist tendes Behandlungskonzept. eXit aus der Postmoderne. strukturierung
Suizid das Resultat einer nar- Der Realitätsbegriff in David
Mag. phil. Doris Buchem zisstischen Persönlichkeits- Tanja Singerl Cronenbergs EXISTENZ. Ei- Romanistik in dem Stu-
Frauen - Körper - Bilder: störung bzw. welche Rolle Psychotherapiemotivation ne kontextuelle Filmanalyse. dienzweig Italienische
Konjunktur und Interdepen- spielt dabei die narzisstische im Zusammenhang mit Kon- Philologie
denzen des Weiblichen Persönlichkeitsstörung? trollüberzeugung bei Patien- Mag. phil. Elisabeth Roswitha Kraiger
Schönheitskults (Anerken- ten mit Angststörungen - Kleissner-Oberegger Okkasionelle Variationen ita-
nung lt.Bescheid 4.12.2001, Gertraud Kopatsch Darstellung am Beispiel der cherchez la femme lienischer Redewendungen
Zl.356-St.A/2001) Selbstständigkeit, Kompe- Angstbewältigungsgruppe Feminismus als Spurensuche und Sprichwörter in Presse-
tenz- und Kontrollüberzeu- der Privatklinik Villach nach den Frauen in den Wis- und Werbetexten
Mag. phil. Dr. phil. Bettina gungen im Alter. Eine explo- senschaften (Anerkennung
Anna Fraisl rative Studie zur Lebenssitu- Mag. phil. Dr. phil. Siegfried lt.Bescheid v.16.10.2001, Sarah Krampl
„Durstig nach dem Klang des ation und dem sozialen Um- Adalbert Steiner Zl.1050/2001) Die Sprache in den Comics:
eigenen Wortes“ - Trauma feld alter und hochbetagter Aktuelle Aspekte der neuro- eine vergleichende Untersu-
und Literatur Menschen in Privathaushal- physiologischen und psycho- Kristina Kopper-Elteitawy chung im Deutschen und Ita-
ten. logischen Traumaforschung Der interpersonale Dialog- lienischen.
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Die kroatische Sprache im Acquisitions-, Aktienemis- lienunternehmen: Ausge- stellung einer neuen Beschäf- Harald Puntigam
Wandel sions- und Eigenhandelsge- wählte Einkommens- und tigungsform unter besonde- Moderne statistische Metho-
schäften. erbschaftssteuerliche Aspek- rer Berücksichtigung der Si- den des Risk Managements
Slawistik in dem Studien- te anlässlich der Betriebs- tuation der Leiharbeiter. im Stromhandel
zweig Russisch Barbara Koch übergabe, dargestellt anhand
Gabriele Kaiser Die Neukonzeption der Revi- eines Beispiels Angewandte Informatik Geographie
Der russische Tourismus sion öffentlicher Verwaltun- Alexander Bachlechner Walter Liebhart
einst und jetzt unter beson- gen im New Public Manage- Mag. art. Iris Barbara Abbildung der MPEG-7 DDL Visualisierungsmöglichkei-
derer Berücksichtigung des ment: Von der Legitimation Schellander auf ein objektrelationales DB ten mit aktuellen Datensät-
kulturhistorischen Aspektes zum Value for Money Künstlerbesteuerung im na- Schema zen am Beispiel KÄRNTEN
tionalen und internationalen
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höheren Schulen) und An- Kooperative Netzwerke/ Netz- Flusskontrolle und QOS- schaftskunde (Lehramt an
glistik und Amerikanistik werkformen und erfolgreiche Martin Schlögelhofer Feedback für Multimedia- höheren Schulen) und An-
(Lehramt an höheren Schu- Partnersuche und -auswahl Integration von Risiko- und Streaming-Protokolle glistik und Amerikanistik
len) Zeitaspekt in das Konzept (Lehramt an höheren Schu-
Mag. phil. Nadja Zidej Heinrich Jakob Ladstätter des Target Budgeting unter Susanne Jäger len)
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denorientierung als zentrales chennutzungsplans Berlin
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schaften und und seine finanzwirtschaftli- neue mögliche betriebliche Javacard LAB kunde (Lehramt an höheren
che Analyse Vorsorgeform Schulen)
Informatik Mag. rer. soc. oec. Cornelia Claudia Gerhild Minatti
Manuela Lugger Markus Setschnagg Lenuweit Mathematikunterricht meint
PROMOTIONEN Strategisches Controlling im Externes Rating für KMU - Lebenslagenorientiertes E- nicht nur regelhaftes Operie-
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Mathematik System - Die Bedeutung, Ge- und Risiken Übungsaufgaben zur Diffe-
Dipl.-Math. Claudia staltung und Anwendbarkeit Markus Nusser rentialrechnung.
Gebhardt im Rahmen des Reformpro- Software-Agenten zur Ana-
Bayessche Methoden in der zesses lyse von Projektverläufen
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