Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
Diplomarbeit
an der
vorgelegt von
Steffen Müller
Mittweida, Juli 1991
Thesen
Seite 2
9. Der Ausreißertest muß stets vor dem Anpassungstest
durchgeführt werden. Bei einem Stichprobenumfang kleiner
30 sollte der Dixon-Test, bei einem Stichprobenumfang
größer gleich 30 der Grubbs-Test zum Einsatz kommen.
10. Es ist sinnvoll für einen Stichprobenumfang kleiner gleich
30 den Kolmogorov-Smirnov-Test und für einen Stichproben-
umfang größer 30 den Chi²-Anpassungstest durchzuführen.
11. Zur Prozeßüberwachung sollten Mittelwert- und s-Karte
geführt werden. Die s-Karte ist für die Wahl der Methode
wichtig.
12. Die gewichtete Wurzel aus dem Mittelwert der quadrierten s
darf als Schätzung für σ benutzt werden, wenn der Wert von
s beherrscht ist.
13. Die Aufnahme einer Stichprobenprüfung in die
Qualitätsgeschichte sollte wahlfrei gestaltet werden.
14. Ein Programm (so auch eins für die Variablenprüfung)
sollte objektorientiert gestaltet sein und eine dem SAA-
Standard entsprechende Benutzeroberfläche besitzen. Um
diese Anforderungen zu erfüllen, kann TURBO PASCAL 6.0
eingesetzt werden.
15. Es gibt verschieden Verbesserungsmöglichkeiten für das
Programm "VP3951", so z.B.:
- Erweiterung auf Variablenprüfung mit getrennten
doppelten Grenzwerten mit verschiedenen AQL-Werten;
- Integration einer Online-Hilfe;
- Einbinden einer Editier- und Löschmöglichkeit für die
Merkmaldateien;
- Mittelwertkarte als Annahmekarte führen.
Seite 3
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung ................................................. 5
4. Zusammenfassung ........................................... 47
Literaturverzeichnis: ........................................ 48
Seite 4
1. Einleitung
Seite 5
Um diese Vorteile trotz der relativ komplizierten Methode
nutzen zu können, bietet sich eine rechnergestützte
Variablenprüfung geradezu an.
Die Anwendung der DIN ISO 3951 ist unter anderem von folgender
Bedingung abhängig: "...das Qualitätsmerkmal X ist normalver-
teilt oder seine Verteilung gut durch eine Normalverteilung
approximierbar..." ([1] S.3). Daraus ergibt sich eine erste An-
forderung an das Programm. Für die erfaßten Stichproben muß ein
Anpassungstest möglich sein.
Seite 6
Die DIN ISO 3951 beinhaltet 3 Prüfverfahren, die reduzierte, die
normale und die verschärfte Prüfung. Jedes dieser Verfahren
sollte im Programm anwendbar sein. Aus den "...Regeln für Ver-
fahrenswechsel ... auf der Grundlage von Nachweisen über die
vorangegangene Entwicklung der Qualitätslage..." ([1] S.4) erge-
ben sich die Forderungen nach Möglichkeiten für den Verfahrens-
wechsel und Aufzeichnung der Qualitätsgeschichte. Das Programm
sollte Entscheidungshilfen für den Verfahrenswechsel anbieten.
In der DIN ISO 3951 sind die "s"-Methode, die "R"-Methode und
die "σ-Methode" beschrieben. Zur Wahl der Methode wird empfoh-
len: "... Hinsichtlich des Stichprobenumfanges ist die "σ"-Me-
thode am ökonomischsten; jedoch muß vorher der Wert für σ fest-
gestellt werden. Gemessen am Stichprobenumfang hat die "s"-Me-
thode leichte Vorteile gegenüber der "R"-Methode; die Berechnung
von s erfordert mehr Rechenaufwand, jedoch sind das Ausmaß und
die Schwierigkeiten der Berechnung eher scheinbar vorhanden,
insbesondere dann, wenn ein elektronischer Rechner zur Verfügung
steht ..." ([1] S.8). Daraus ergibt sich, daß das Programm die
"σ"-Methode und die "s"-Methode beherrschen sollte. Zum Übergang
zur "σ"-Methode heißt es : "Wenn sich herausstellt, daß der Wert
von s (oder R) beherrscht ist, so darf ... die "σ"-Methode ange-
wendet werden. ... Um sicherzustellen, daß die Streuung be-
herrscht bleibt, sollte der Wert von s auch weiterhin berechnet
und in eine Qualitätsregelkarte eingetragen werden...." ([1]
S.17). Daraus ergibt sich, daß eine s-Karte geführt werden muß.
Die Eingriffs- und Warngrenzen der Karte müssen für jede Stich-
probe neu berechnet werden, da der Stichprobenumfang nicht kon-
stant bleibt, wenn das Verfahren, die Methode oder der Losumfang
geändert werden. Da die "σ"-Methode gegenüber der "s"-Methode
einen geringeren Stichprobenumfang erfordert und damit die "σ"-
Methode kostengünstiger ist, sollte das Programm Entscheidungs-
hilfen für den Wechsel der Methode anbieten.
Seite 7
auf Ausreißer vorgeschaltet ... werden" ([1] S.16).
Seite 8
Mit Hilfe des Programmes "QDA" können Auswertungen der Prozeß-
und Maschinenfähigkeit nach Ford Q-101 durchgeführt werden.
"QDA" berechnet dabei alle wichtigen statistischen Kenngrößen.
Die normal- oder logarithmisch-normalverteilten Merkmale können
grafisch als Histogramm, Wahrscheinlichkeitsnetz, Regelkarte und
Fähigkeitsbalken dargestellt werden. Folgende Einsatzgebiete
werden angegeben: "...
Nachweis der Maschinenfähigkeit für Erstmusterbewertung und
Maschinenabnahmen
Nachweis der Prozeßfähigkeit aus SPC-Daten in der fertigungs-
begleitenden Qualitätskontrolle
Analyse von Stichproben bei Qualitätsuntersuchungen
Festlegung statistisch gesicherter Toleranzgrenzen
Fehlerschwerpunktanalyse durch Vergleich mehrerer Merk-
male..." ([2] S.5).
Seite 9
Mit "QDA" können X/S- und X/R-Regelkarten dargestellt werden. Es
ist nicht sehr sinnvoll eine R-Regelkarte zu verwenden, denn die
s-Regelkarte besitzt bei gleichem Stichprobenumfang eine schär-
fere Operationscharakteristik (siehe Abbildung 4.1.) und die
Berechnung der Standardabweichung ist mit Hilfe eines Rechners
kein Problem. Die Eingriffs- und Warngrenzen werden für jedes
Merkmal nur beim Anlegen der Regelkarte berechnet und sind so
nicht, an einen sich ändernden, Stichprobenumfang anpassbar.
Abb 2.1.
Seite 10
2.3. Schlußfolgerungen und Aufgabenstellung
Weil das Programm "QDA" nicht für die Variablenprüfung nach DIN
ISO 3951 eingesetzt werden kann, muß im Rahmen dieser Arbeit
eine programmtechnische Lösung zur rechnergestützten Variablen-
prüfung nach DIN ISO 3951 erstellt werden. Diese Lösung soll auf
IBM-kompatiblen Rechnern lauffähig sein und vor allem den Anfor-
derungen in Kapitel 2.1. entsprechen. Zusätzlich zur s-Karte
soll noch eine Mittelwertkarte geführt werden. Der Anpassungs-
test und die Qualitätsregelkarten sind darzustellen. Alle Aus-
wertungen müssen wahlfrei ausgedruckt werden können. Für die
Online-Erfassung der Meßwerte soll die Datenübertragungs-
Schnittstelle "Data-Plug" verwendet werden.
Seite 11
3. Das Programm "VP3951"
3.1. Einsatzcharakteristik
Seite 12
kennt.) Im weiteren Verlauf der Prüfung soll jedoch dem Nutzer
ein Hinweis gegeben werden, wenn s stabil ist und zur "σ"-Metho-
de übergegangen werden kann. In der DIN ISO 3951 steht zum Über-
gang zur "σ"-Methode nur: "... Wenn es sich herausstellt, daß
der Wert von s ... beherrscht ist, so darf die (gewichtete)
Wurzel aus dem Mittelwert der quadrierten s ... als die "bekann-
te" Standardabweichung σ des Prozesses angenommen werden. Um
sicherzustellen, daß die Streuung beherrscht bleibt, sollte der
Wert von s auch weiterhin berechnet werden und in eine Quali-
tätsregelkarte eingetragen werden..." ([1] S.17). In [1] ist
kein weiterer Hinweis enthalten, wenn s als beherrscht angesehen
werden kann. In Anlehnung an die "Methode zur Überwachung der
Standardabweichung der momentanen Prozeßstreuung", welche die
DGQ empfiehlt, ([3] 6-1 ff) wurde folgendes Verfahren benutzt.
Zur Überwachung der Standardabweichung wird eine s-Karte ge-
führt. Die Schätzung für σ wird nach Formel 3.1., die Grenzen
werden für jede Stichprobe (entsprechend dem Stichprobenumfang)
nach Formel 3.2.-3.5. berechnet.
∑( n - 1)* s
i
2
i
σ2= i=1
l (3.1.)
∑( n - 1)
i=1
i
χ 2 n-1;0.995
OEG = σ * (3.2.)
n -1
χ 2 n-1;0.975
OWG = σ * (3.3.)
n-1
χ 2 n-1;0.025
UWG = σ * (3.4.)
n-1
χ 2 n-1;0.005
UEG = σ * (3.5.)
n -1
Seite 13
Nach der ersten Berechnung von σ und der Eingriffsgrenzen, wer-
den σ und die Grenzen noch einmal ohne die s, die bei der ersten
Berechnung außerhalb der Eingriffsgrenzen lagen, berechnet. Für
den Übergang zur "σ"-Methode müssen mindestens 25 Stichproben
erfaßt worden sein. Unter den letzten 25 Stichproben dürfen
maximal 2 dabei sein, deren s außerhalb der Eingriffsgrenzen
liegt. Da ein Verfahren nach der "σ"-Methode nur bei stabiler
Prozeßstandardabweichung sinnvoll ist, darf keine der letzten 5
Stichproben ein s besitzen, welches außerhalb der Eingriffsgren-
zen liegt.
Auch wenn nach der "σ"-Methode verfahren wird, werden die Stan-
dardabweichungen der Stichproben in die s-Karte eingetragen.
Wurde die "σ"-Methode bei der ersten Prüfung vom Nutzer ausge-
wählt , so ist σ natürlich die bekannte Prozeßstandardabwei-
chung. Andernfalls wird σ, wie oben beschrieben, geschätzt.
Liegt die Standardabweichung der letzten Stichprobe außerhalb
der Eingriffsgrenzen, wird dem Nutzer vorgeschlagen, zur "s"-
Methode zu wechseln. Sollten die nächsten 5 Stichproben eine
Standardabweichung besitzen, die jeweils innerhalb der Eing-
riffsgrenzen liegt, so kann angenommen werden, daß die Prozeß-
standardabweichung stabil ist und die Rückkehr zur "σ"-Methode
vorgeschlagen werden.
Seite 14
Abb. 3.1.
Seite 15
Wahl des Verfahrens
Die Regeln für den Verfahrenswechsel ergeben sich aus der DIN
ISO 3951 ([1] S.16), das Programm unterbreitet einen Vorschlag
für das Verfahren entsprechend diesen Regeln.
Seite 16
"... Von reduzierter Prüfung muß wieder zu normaler Prüfung
übergegangen werden, wenn bei reduzierter (Erst-) Prüfung eines
der folgenden Ereignisse auftritt:
a) ein Los wird rückgewiesen;
b) es wird unregelmäßig oder verzögert produziert;
c) andere Gründe sprechen dafür, daß wieder zu normaler Prüfung
übergegangen werden sollte."
Ob die Punkte b) und c) erfüllt sind muß der Nutzer entscheiden,
Punkt a) wird vom Programm überprüft.
Die endgültige Wahl des Verfahrens muß, wie bei der Wahl der
Methode, der Nutzer vornehmen.
1 n
x = * ∑ xi (3.6.)
n i=1
n
1
s= *( ∑ xi 2-n * x 2 ) (3.7.)
n - 1 i=1
Ausreißertest
Der Ausreißertest wird vor dem Anpassungstest durchgeführt, weil
nicht erkannte Ausreißer das Ergebnis des Anpassungstests ver-
fälschen können. Die Sicherheit des Tests kann man zwischen 95%
und 99% wählen.
Seite 17
Bei einem Stichprobenumfang von 3 bis 29 wird nach dem Dixon-
Test ([4] S.8 ff) verfahren. Die Prüfgrößen werden nach Formel
3.8. bis 3.15. berechnet und mit dem entsprechenden Tabellenwert
([4] S.8 Tab.6) verglichen.
Seite 18
Tabelle 3.1. Prüfgrößen für den Dixon-Test
3.. 7 x 2 - x1 x n - x n -1
x n - x1 x n - x1
(3.8.) (3.9.)
8..10 x 2 - x1 x n - x n -1
x n -1 - x1 xn - x2
(3.10.) (3.11.)
11..13 x 3 - x1 x n - nn- 2
x n -1 - x1 xn - x2
(3.12.) (3.13.)
x 3 - x1 x n - x n- 2
14..29 x n - 2 - x1 x n - x3
(3.14.) (3.15.)
xn - x
(3.16.)
s
x - x1
(3.17.)
s
Seite 19
Anpassungstest
Der Anpassungstest wird nach dem Ausreißertest durchgeführt. Es
kann, wie beim Ausreißertest, eine Sicherheit von 95% oder 99%
gewählt werden.
k= n (3.18.)
Seite 20
Klassenanzahl kleiner 4 gewählt wurde, so wird sie auf 4 erhöht.
Wurde sie größer 20 gewählt, wird sie auf 20 vermindert. Danach
wird die Klassenweite (w) nach Formel 3.20. berechnet.
x max - x min
w= (3.20.)
k
Sollte die Bedingung w<0.6*s nicht erfüllt sein, wird die Klas-
senanzahl so lange erhöht, bis diese Bedingung erfüllt ist. Nach
der Berechnung von w werden die einzelnen Klassengrenzen berech-
net und auf die Rundungsgrenzen der Merkmalswerte gerundet. Für
jede Klasse wird die beobachtete Häufigkeit (ni) ermittelt und
die theoretische Häufigkeit (pi*n) der Normalverteilung mit den
Parametern Stichprobenstandardabweichung und Stichprobenmittel-
wert berechnet. Wenn Klassen existieren, deren beobachtete oder
theoretische Häufigkeit kleiner 5 ist, so werden diese Klassen
mit einer Nachbarklasse zusammengefaßt. Dieser Vorgang wird so
lange wiederholt, bis es keine Klasse mit einer Häufigkeit klei-
ner 5 mehr gibt. Die Klassenanzahl (k) wird dabei entsprechend
korrigiert. Nach Formel 3.21. wird die Summe der quadratischen
Abweichungen zwischen beobachteter und theoretischer Häufigkeit
gebildet.
k
( ni - pi * n )2
χ pr =∑
2
(3.21.)
i=1 pi * n
f = k -3 (3.22.)
Seite 21
Die Summe der quadratischen Abweichungen müssen mit dem Tabel-
lenwert von Chi² verglichen werden ([6] Tab. 14.1.). Ist die
Summe der quadratischen Abweichungen kleiner gleich dem Tabel-
lenwert von Chi², so wird die Hypothese angenommen, daß die
Verteilung einer Normalverteilung genügt, anderenfalls muß diese
Hypothese abgelehnt werden. Das Diagramm der Häufigkeiten und
das Testergebnis werden am Bildschirm dargestellt.
Auswertung
Wurde durch den Anpassungstest festgestellt, daß die Stichprobe
einer Normalverteilung nicht genügt, so wird das Los prinzipiell
abgelehnt. In diesem Fall darf eine Variablenprüfung überhaupt
nicht durchgeführt werden.
x-M
QM = (3.23.)
s
H-x
QH = (3.24.)
s
Seite 22
Bei der "σ"-Methode wird bei einfachem Grenzwert nach Formel
3.25. bzw. 3.26. der untere oder der obere Annahmewert berech-
net, bei getrennt doppelten Grenzwerten werden in der gleichen
Weise der untere und obere Annahmewerte berechnet.
xM = M + k M * σ (3.25.)
xH = H - k H * σ (3.26.)
s-Karte
Die s-Karte wird, wie im Abschnitt "Wahl der Prüfmethode" be-
schrieben, geführt. Wurde das erste Los nach der "σ"-Methode
geprüft, so ist σ die bekannte Prozeßstandardabweichung. Ist
dies nicht der Fall, so wird σ geschätzt. Die Eingriffs- und
Warngrenzen werden nach Formel 3.2. bis 3.5. für jede Stichprobe
(mit dem entsprechenden Stichprobenumfang) berechnet.
Mittelwertkarte
Neben der s-Karte wird noch eine Mittelwertkarte geführt, um
auch die zeitliche Entwicklung des Mittelwertes überwachen zu
können. Aus der Mittelwertkarte werden, im Gegensatz zur s-Kar-
te, keine Schlußfolgerungen für die Wahl der Stichprobenanwei-
sung getroffen. Der Mittelwert hat aber einen entscheidenden
Einfluß auf die Annahmeentscheidung des Loses.
Seite 23
Ist die Prozeßstandardabweichung bekannt, so wird diese für σ
eingesetzt, anderenfalls wird σ, wie im Abschnitt "Wahl der
Prüfmethode" beschrieben, geschätzt. Danach werden der Prozeß-
mittelwert M nach Formel 3.27. und die Eingriffsgrenzen nach
Formel 3.28. und 3.31. berechnet. Im Anschluß werden der Prozeß-
mittelwert M nach Formel 3.27. und die Eingriffs- und Warngren-
zen nach Formel 3.28. bis 3.31. nochmals ohne die Mittelwerte
berechnet, die nach der ersten Berechnung außerhalb der Ein-
griffsgrenzen lagen.
l
∑n * x
i=1
i i
M= l (3.27.)
∑n
i=1
i
σ
OEG = M + u0.995 * (3.28.)
n
σ
OWG = M + u0.975 * (3.29.)
n
σ
UWG = M - u0.975 * (3.30.)
n
σ
UEG = M - u0.995 * (3.31.)
n
3.2.2. Schnittstellen
Seite 24
Standard-Units: Dos, Crt, Printer, Graph;
weiterhin folgende
Object-Vision-Units: Objects, Drivers, Views, Menus, Dialogs,
App, MsgBox, StdDlg;
sowie die
Units: Tabellen, Fkt1, Obj1, Obj2, Funktion, Grafik, Math.
Die Standard-Units sind in [8] und [9], die Object-Vision-Units
in [10] genauer beschrieben. Die Unit Math beinhaltet wichtige
Mathematikroutinen, die in TURBO PASCAL nicht implementiert
sind. Sie wurde von J. W. Rider geschrieben und ist als Public
Domain freigegeben und damit kostenlos nutzbar. Alle anderen
Units wurden vom Verfasser erstellt.
TStichprobenplan
Das Objekt vom Typ TStichprobe ist Bestandteil der Unit Obj1.
Felder
Umfang Umfang : byte;
Gibt den Stichprobenumfang an.
k k: real;
Speichert den Annahmefaktor k.
Methoden
Auswahl function Auswahl(var PEingang : TPruefPlEin;
Anzahl : Integer) : Boolean;
Gibt das Menü zur Wahl der Stichprobenanweisung
aus (Voreinstellungen werden durch die Variable
PEingang festgelegt) und ermittelt aus den Ein-
stellungen die Stichprobenanweisung, bestehend
aus den Feldern Umfang und k. Für die Anzahl muß
die Anzahl der bereits geprüften Lose dieses
Merkmals übergeben werden. Die Funktion hat das
Ergebnis true, wenn die Auswahl nicht abgebro-
chen wurde.
Seite 25
TTechnodaten
Das Objekt vom Typ TTechnodaten ist ein Nachkomme des Objektes
TObject (siehe [10] S. 309 ff) und Bestandteil der Unit Obj1.
Felder
Postennr Postennr : String[5];
Beinhaltet einen fünfstelligen String für die
Postennummer.
Losumfang Losumfang : LongInt;
AQL AQL : Word;
Das Feld AQL speichert den Code für den AQL-
Wert:
0 : 0.10%,
1 : 0.15%,
2 : 0.25%,
3 : 0.40%,
4 : 0.65%,
5 : 1.0 %,
6 : 1.5 %,
7 : 2.5 %,
8 : 4.0 %,
9 : 6.5 %,
10 : 10.0 %
Methode Methode : Word;
Dieses Feld beinhaltet den Code für die Methode:
0 : "s"-Methode,
1 : "σ"-Methode.
Pruefschaerfe Pruefschaerfe : Word;
Speichert den Code für die Prüfschärfe:
0 : reduziert,
1 : normal,
2 : verschärft.
Seite 26
Pruefniveau Pruefniveau : Word;
Beinhaltet den Code für das Prüfniveau:
0 : S-3,
1 : S-4,
2 : I,
3 : II,
4 : III.
M M : Real;
Diese Feld speichert den Mindestwert (unterer
Grenzwert).
H H : Real;
Diese Feld speichert den Höchstwert (oberer
Grenzwert).
Grenzwert Grenzwert : TGrenzwert;
Speichert den Code für die Art des Grenzwertes:
mindest : einfacher Grenzwert nach unten,
hoechst : einfacher Grenzwert nach oben,
zweiseitig : getrennt doppelte Grenzwerte.
si si : Real;
Dieses Feld beinhaltet den Wert für die Prozeß-
standardabweichung (wenn diese bekannt ist).
QM QM : Real;
Ist die untere Qualitätszahl bei der "s"-Metho-
de.
QH QH : Real;
Ist die obere Qualitätszahl bei der "s"-Methode.
k k : Real;
Beinhaltet den Annahmefaktor.
XM XM : Real;
Ist der Wert für den unteren Annahmewert bei der
"σ"-Methode.
XH XH : Real;
Ist der Wert für den oberen Annahmewert bei der
"σ"-Methode.
mi mi : Real;
Dieses Feld speichert den Stichprobenmittelwert.
Seite 27
s s : Real;
Dieses Feld speichert die Stichprobenstandard-
abweichung.
Annahme Annahme : Boolean;
Annahme ist true, wenn das Los angenommen wurde.
QRK QRK : Boolean;
QRK ist true, wenn das Los in die Qualitätsge-
schichte aufgenommen werden soll.
Methoden
Load constructor Load(var mystream : TStream);
Lädt ein Object vom Typ TTechnodaten aus dem
angegebenen Stream.
Store procedure Store(var mystream : TSream);
Schreibt das Object vom Typ TTechnodaten in den
angegebenen Stream.
SetData procedure SetData(PEingang : TPruefPlEing;
eink : Real);
Setzt die Felder Losumfang, AQL, Methode, Pruef-
schaerfe und Pruefniveau auf die Werte von PEin-
gang und k auf den Wert von eink. Weiterhin wer-
den QM und QH bzw. XM und XH berechnet.
Auswertung procedure Auswertung(einmi, eins, Real; test :
TTestergebnis);
Setzt die Felder mi auf einmi und s auf eins.
Die Variable test muß das Testergebnis des An-
passungstestes beinhalten. Wertet das Los auf
Grund der geprüften Daten aus und setzt das Feld
Annahme auf true für Annahme und false für Ab-
lehnung. Das Ergebnis der Auswertung wird am
Bildschirm ausgegeben.
GrErfassen function GrErfassen(eingabe : TErfRec) : boolean;
Gibt einen Dialog auf dem Bildschirm aus und
erfaßt den Mindestwert und/oder den Höchstwert
sowie bei der "σ"-Methode den Wert für die Pro-
zeßstandardabweichung, setzt daraufhin die Fel-
der M, H und si auf die eingegebenen Werte.
Seite 28
Die Funktion liefert das Ergebnis true, wenn
die Eingabe der Werte nicht abgebrochen wurde.
SetPostennr function SetPostennr : boolean;
Gibt auf dem Bildschirm einen Dialog aus und
liest die Postennummer ein, das Feld Postennr
wird dementsprechend gesetzt. Die Funktion lie-
fert das Ergebnis true, wenn die Eingabe der
Postennummer nicht abgebrochen wurde.
TStichprobe
Das Objekt TStichprobe ist ein Nachkomme des Objektes TObject,
es ist Bestandteil der Unit Obj2.
Felder
Umfang Umfang : Byte;
Feld für den Stichprobenumfang.
Umfangk Umfangk : Byte;
Diese Feld speichert den Wert für den "korri-
gierten" Stichprobenumfang, das heißt die Anzahl
der Merkmalswerte, die keine Ausreißer sind.
EWurzel EWurzel : PEinzelwert;
Zeigt auf den ersten (kleinsten) Merkmalswert.
Einzelwert Einzelwert : PEinzelwert;
Zeigt, wenn nicht nil auf einen Merkmalswert.
Kommast Kommast : Byte;
Enthält die maximale Anzahl der Kommastellen
aller eingegebener Merkmalswerte.
mi mi : Real;
Mittelwert aller Merkmalswerte, die keine Aus-
reißer sind.
s s : Real;
Standardabweichung aller Merkmalswerte, die kei-
ne Ausreißer sind.
Min Min : Real;
Das Minimum aller Merkmalswerte, die keine Aus-
reißer sind.
Max Max : Real;
Seite 29
Das Maximum aller Merkmalswerte, die keine Aus-
reißer sind.
Datum_Zeit Datum_Zeit : DateTime;
Dieses Feld beinhaltet Datum und die Zeit der
Stichprobenerfassung.
AnpTest AnpTest : TTestergebnis;
Beinhaltet das Ergebnis des Anpassungstestes.
AusrTest AusrTest : TTestergebnis;
Beinhaltet das Ergebnis des Ausreißertestes.
Methoden
Init constructor Init;
Initialisiert das Objekt vom Typ TStichprobe.
Anptest und Ausrtest werden auf nicht_durchge-
führt gesetzt.
Load constructor Load(var Mystream : TStream);
Lädt das Objekt vom Typ TStichprobe vom angege-
benen Stream.
Done destructor Done; virtual;
Gibt den vom Objekt TStichprobe belegten Spei-
cherplatz frei.
Store procedure Store;
Speichert das Objekt TStichprobe auf dem angege-
benen Stream ab.
Einfuegen procedure Einfuegen(R : Real; Ausr : Boolean);
Fügt den Merkmalswert R in die Stichprobe vor
dem nächstgrößeren Wert ein und kennzeichnet
diesen Merkmalswert als Ausreißer, wenn Ausr
true ist.
SetzDaten procedure SetzDaten;
Berechnet aus allen Merkmalswerten, die keine
Ausreißer sind, Umfangk, mi, s, Min und Max.
Ausreissertest procedure Ausreissertest(VN : Word);
Testet ob Ausreißer in der Stichprobe enthalten
sind. Mit VN wird ein Code für die Sicherheit
übergeben (0 : 95%, 1 : 99%). Wenn Ausreißer in
der Stichprobe gefunden werden, so wird das ent-
Seite 30
sprechende Feld Einzelwert^.Ausreisser true ge-
setzt und die Methode SetzDaten aufgerufen. Wei-
terhin wird das Feld Ausrtest auf H1 gesetzt.
Chi2 procedure Chi2(VN : Word; Klassenanz1 : Byte;
Kopf : TDrKopf);
Führt einen Chi²-Anpassungstest auf Normalver-
teilung durch und gibt eine grafische Darstel-
lung des Tests aus, diese Darstellung kann wahl-
weise ausgedruckt werden. Kann nur bei einem
Umfangk größer 30 durchgeführt werden. Mit VN
wird ein Code für die Sicherheit (0 : 95%, 1 :
99%), mit Klassenanz1 die gewünschte Klassenan-
zahl und mit Kopf werden die Daten für den
Druckkopf bei einem Ausdruck übergeben. Genügt
die Verteilung der Stichprobe einer Nor-
malverteilung, so wird Anptest auf H0 gesetzt,
anderenfalls auf H1.
KS procedure KS(VN : Word; Kopf TDrKopf);
Führt einen Kolmogoro-Smirnov-Test auf Normal-
verteilung durch und gibt eine grafische Dar-
stellung des Tests aus.
Diese grafische Darstellung kann wahlweise
ausgedruckt werden. Kann nur bis zu einem
Umfangk bis 30 durchgeführt werden. Mit VN wird
ein Code für die Sicherheit (0 : 95%, 1 : 99%)
und mit Kopf werden die Daten für den Druckkopf
bei einem Ausdruck übergeben. genügt die
Stichprobe einer Normalverteilung, so wird
Anptest auf H0 gesetzt, anderenfalls auf H1.
Lies function Lies(N : Byte; var A : Boolean) : Real;
Liest den N-ten Merkmalswert aus der Stichprobe
und übergibt der Variable A den Wert true, wenn
dieser Merkmalswert ein Ausreißer ist, anderen-
falls wird false übergeben.
TBezeichnung
Seite 31
Das Objekt TBezeichnung ist Nachkomme des Objektes TView (siehe
[10] S. 347 ff) und Bestandteil der Unit Obj2.
Felder
MatBez MatBez : String[20];
Beinhaltet einen 20-stelligen String für die Ma-
terialbezeichnung.
Nummer Nummer : String[20];
Speichert einen 20-stelligen String für die Ma-
terialnummer.
MerkmBez MerkmBez : String[20];
Beinhaltet einen 20-stelligen String für die
Merkmalbezeichnung.
Einheit Einheit : String[5];
Speichert einen 5-stelligen String für die phy-
sikalische Einheit.
Methoden
Init constructor Init(var Bounds : TRect);
Initialisiert das Objekt TBezeichnung, mit
Bounds werden die Koordinaten für die Darstel-
lung des Objektes TBezeichnung übergeben.
Load constructor Load(var Mystream : TStream);
Lädt das Objekt TBezeichnung vom angegebenen
Stream.
Store procedure Store(var Mystream : TStream);
Speichert das Objekt TBezeichnung auf dem ange-
gebenen Stream ab.
Draw procedure Draw; virtual;
Gibt MatBez und MekmBez an der durch Bounds
festgelegten Position aus.
SetzDaten procedure SetzDaten(Eingabe : TDataRecAnl);
Übergibt die Daten von Eingabe an die Felder
MatBez, Nummer, MerkmBez und Einheit.
Seite 32
TErfRec =record
Field1 : String[10];
Field2 : String[10];
Field3 : String[10];
Anzahl : Integer;
end;
TPruefPlEing =record
Losumfang : String[10];
AQL : Word;
Methode : Word;
Pruefschaerfe : Word;
Pruefniveau : Word;
end;
TDataRecAnl =record
Field1 : String[20];
Field2 : String[20];
Field3 : String[20];
Field4 : String[5];
end;
Seite 33
3.3. Bedienungsanleitung
3.3.1. Systemanforderungen/Installation
3.3.2. Benutzeroberfläche
Seite 34
nutzeroberfläche ist, außer im Grafikmodus, immer sichtbar.
Seite 35
- Mittelwert-Regelkarte,
- s-Regelkarte,
- Qualitätsgeschichte,
- Stichprobe
- Erfassen,
- Auswerten.
Merkmaldatei - Anlegen
Dieser Menüpunkt legt ein Datei im aktuellen Verzeichnis an. Um
die Datei später identifizieren zu können muß der Anwender fol-
gende Kennzeichen eingeben:
- Materialbezeichnung (20 Zeichen),
- Materialnummer (20 Zeichen),
- Merkmalsbezeichnung (20 Zeichen),
- Physikalische Einheit (5 Zeichen).
Anhand dieser Kennzeichen kann die Datei später ausgewählt wer-
den. Die einzelnen Eingabefelder können mit der <TAB>-Taste oder
der Maus ausgewählt werden. Wurden alle Kennzeichen korrekt
eingegeben, muß der Vorgang durch Betätigen des OK-Schalters
beendet werden. Mit <ESC> oder Betätigung des Abbruch-Schalters
wird der Vorgang abgebrochen.
Merkmaldatei - Ende
Durch Auswahl dieses Menüpunktes wird "VP3951" verlassen und auf
die DOS-Ebene zurückgekehrt.
Seite 36
Merkmal - Datei Auswählen
Um die Auswahl der Merkmaldatei zu ermöglichen werden alle Merk-
maldateien im aktuellen Verzeichnis aufgelistet. Es werden Mate-
rialbezeichnung, Materialnummer, Merkmalsbezeichnung und physi-
kalische Einheit angegeben. Die Auswahl der gewünschten Datei
kann mittels Cursor-Tasten oder Maus erfolgen, anschließend ist
der OK-Schalter zu betätigen. Nach Auswahl der Datei erscheinen
in der Statuszeile Merkmals- und Materialbezeichnung. Ist die
gewünschte Datei nicht in der Liste enthalten, so sollte der Ab-
bruch-Schalter betätigt werden, und unter dem Menüpunkt Merk-
maldatei-Verzeichnis Wechseln überprüft werden, ob das richtige
Verzeichnis ausgewählt wurde.
Merkmal - Mittelwert-Regelkarte
Wurde dieser Menüpunkt ausgewählt, wird in den Grafikmodus umge-
schaltet und die Mittelwert-Regelkarte für die ausgewählte Merk-
maldatei dargestellt. Die Eingriffsgrenzen sind rot und die
Warngrenzen gelb dargestellt. Durch Betätigen einer beliebigen
Taste gelangt man zurück zur Benutzeroberfläche. Vorher wird
noch abgefragt, ob die Grafik ausgedruckt werden soll. Durch
Drücken der <J>-Taste wird der Ausdruck der Grafik eingeleitet.
Merkmal - s-Regelkarte
Auch hier wird zuerst in den Grafikmodus umgeschaltet und die s-
Regelkarte für die ausgewählte Merkmaldatei dargestellt. Die
Eingriffsgrenzen sind wiederum rot und die Warngrenzen gelb
dargestellt. Durch Betätigen einer beliebigen Taste gelangt man
zurück zur Benutzeroberfläche. Vorher wird noch abgefragt, ob
die Grafik ausgedruckt werden soll. Durch Drücken der <J>-Taste
wird der Ausdruck der Grafik eingeleitet.
Merkmal - Qualitätsgeschichte
Unter diesem Menüpunkt werden die zeitliche Entwicklung der Qua-
lität und der Vereinbarungen für die Variablenprüfung in einer
Seite 37
Liste dargestellt. Dabei werden folgende Angaben aufgelistet:
Postennummer, Losumfang, Methode, Prüfschärfe und Auswertung.
Weiterhin werden der AQL-Wert und das Prüfniveau, geltend für
alle Stichproben, angezeigt. Nach Betätigung des OK-Schalters
wird der Anwender gefragt, ob er die Liste ausdrucken möchte.
Durch Betätigung des Ja-Schalters erfolgt der Ausdruck der Li-
ste. Diese Liste beinhaltet auch den Dateinamen. Wird kein Aus-
druck gewünscht, so ist der Nein-Schalter zu betätigen.
Stichprobe - Erfassen
Wenn noch keine Merkmaldatei ausgewählt wurde, so wird zuerst
automatisch der Menüpunkt Merkmal - Datei Auswählen aufgerufen.
Wurden schon mehrere Lose geprüft, und ist aufgrund der Quali-
tätsgeschichte ein Wechsel der Methode oder des Verfahrens sinn-
voll (siehe Kapitel "Statistische Methoden"), wird eine entspre-
chende Mitteilung gemacht. Der Nutzer muß diese Mitteilung durch
Betätigen des OK-Schalters bestätigen. Danach müssen die Verein-
barungen, die zur Wahl der Stichprobenanweisung erforderlich
sind, im Bedarfsfall geändert werden. Wurde eine Veränderung der
Methode oder des Verfahrens vorgeschlagen, so werden diese Vor-
schläge als Voreinstellungen gekennzeichnet. Die anderen Verein-
barungen entsprechen denen der letzten Variablenprüfung dieses
Seite 38
Merkmales. Der Losumfang kann bei jeder Prüfung frei gewählt
werden (Voreinstellung ist der Umfang des zuletzt geprüften
Loses). Eine Veränderung des Prüfniveaus oder des AQL-Wertes
nach der ersten Variablenprüfung ist nicht sinnvoll. In diesem
Fall sollte eine neue Merkmaldatei angelegt werden. Sind die
gewünschten Vereinbarungen eingestellt, müssen diese durch Betä-
tigen des OK-Schalters bestätigt werden. Eine Betätigung des
Abbruch-Schalters hat den Abbruch des Menüpunktes zur Folge.
Erfolgt die Prüfung des ersten Loses nach anlegen der Merkmal-
datei, so müssen jetzt der obere Grenzwert und/oder der untere
Grenzwert und bei der "σ"-Methode die Prozeßstandardabweichung
eingegeben werden. Der Dialog wird solange aufgerufen bis minde-
stens 1 Grenzwert und bei der "σ"-Methode die Prozeßstandard-
abweichung eingegeben wurden, oder der Abbruch-Schalter betätigt
wird. Wurde schon mindestens 1 Stichprobe erfaßt, werden die
Grenzwerte und bei der "σ"-Methode die Prozeßstandardabweichung
angezeigt. Wurde von der "s"-Methode zur "σ"-Methode übergegan-
gen und ist die Prozeßstandardabweichung nicht bekannt, so wird
diese aus allen erfaßten Stichproben geschätzt. Die angezeigten
Werte sollten nicht verändert werden, da dies die Qualitätsge-
schichte verfälschen kann. Durch Betätigen des OK-Schalters
werden die Eingaben bestätigt, die Betätigung der Abbruch-Taste
bricht die Prüfung ab.
Seite 39
jeweilige Merkmalswert muß durch die Betätigung der OK-Taste be-
stätigt werden. Änderungen der Merkmalswerte sind vor der Bestä-
tigung durch die Ok-Taste möglich, danach nicht mehr. Wenn jetzt
oder im späteren Verlauf der Stichprobenerfassung die Abbruch-
Taste betätigt wird, wird die Prüfung abgebrochen, alle eingege-
benen Merkmalswerte sind danach nicht mehr verfügbar! Bei der
Erfassung des letzten Merkmalswertes der Stichprobe wird die
Systemzeit übernommen und der Stichprobe zugeordnet.
Nach dem Erfassen der Stichprobe erscheint ein Dialog der zur
Eingabe der Postennummer auffordert. Die Postennummer ist vom
Nutzer frei wählbar. Es wird nicht überprüft, ob diese Posten-
nummer für dieses Material und Merkmal bereits existiert. Die
Postennummer muß durch Betätigung des Ok-Schalters bestätigt
werden.
Seite 40
eliminiert werden soll oder nicht. Hat er sich für eine Elimina-
tion entschieden, wird der Merkmalswert als Ausreißer gekenn-
zeichnet. Auf jeden Fall sollte beim Vorhandensein von Ausrei-
ßern die Verwendung des Loses zwischen Verkäufer und Käufer
verhandelt werden.
Seite 41
ten alle Stichproben in die Qualitätsgeschichte aufgenommen
werden, denn aus der Qualitätsgeschichte werden wichtige Schlüs-
se für die weitere Durchführung der Prüfung gezogen. Es sollte
ein Ausnahmefall sein (z.B. wenn ein Ausreißer vorhanden ist,
eine Anpassung an die Normalverteilung nicht möglich ist oder
die wiederholte Prüfung eines Loses durchgeführt wurde), die
Stichprobe nicht in die Qualitätsgeschichte aufzunehmen. Die
Entscheidung über die Aufnahme in die Qualitätsgeschichte kann
bei einer erneuten Auswertung zwar revidiert werden, dies sollte
aber vermieden werden, weil es die Qualitätsgeschichte verfäl-
schen und zu Fehlentscheidungen führen kann.
Stichprobe - Auswerten
Wenn noch keine Merkmaldatei ausgewählt wurde, so wird zuerst
automatisch der Menüpunkt Merkmal - Datei Auswählen aufgerufen.
Die entsprechende Stichprobe muß aus einer Liste mit allen er-
faßten Stichproben des Materials und Merkmals mit der Maus oder
den Pfeiltasten ausgewählt werden. Es werden zu jeder Stichprobe
die Postennummer, das Datum und die Zeit der Erfassung angege-
ben. Durch betätigen des Ok-Schalters wird die entsprechende
Stichprobe ausgewählt.
Seite 42
sein. Wird der gleichzeitige Einsatz von "Data-Plug" und einer
Maus gewünscht, so müssen 2 serielle Schnittstellen vorhanden
sein. Das "Data-Plug"-Interface muß mit der seriellen Schnitt-
stelle des Rechners verbunden werden. Besitzt der Rechner keinen
25-poligen Anschluß, sondern nur einen 9-poligen Anschluß, muß
ein Adapter eingesetzt werden.
Seite 43
3.4. Dokumentierte Beispiele
Beispiel 1
Beispiel 1 soll den Wechsel der Verfahren (reduzierte, normale
oder verschärfte Prüfschärfe) entsprechen der DIN ISO 3951 ver-
deutlichen. Die Vereinbarungen, die zur Auswahl der Stichpro-
benanweisung des ersten Loses führten, wurden wie folgt getrof-
fen:
- Losumfang : 100,
- Methode : "s"-Methode,
- Prüfschärfe : normal,
- AQL : 2.5 %,
- Prüfniveau : II.
Es wurde weiterhin ein oberer Grenzwert von 65 °C festgelegt.
Der Losumfang, die Methode, der AQL-Wert, das Prüfniveau und der
obere Grenzwert wurden während des weiteren Verlaufs der Prüfung
nicht verändert. Es wurde immer die vom Programm vorgeschlagene
Methode gewählt. So konnte auf Grund der guten Qualitätslage ab
dem 11. Los mit der reduzierten Prüfung begonnen werden. An Hand
der Mittelwertkarte ist ersichtlich, daß (offenbar durch die
Störung des Prozesses) ab dem 11. Los der Mittelwert stark an-
stieg. Dies führte beim 15. Los zum Wechsel zur normalen Prüf-
ung. Da auch die nächsten 2 Lose bei normaler Prüfung abgelehnt
werden mußten, wurde ab dem 17. Los verschärft geprüft. Aus der
Mittelwertkarte ist ersichtlich, daß der Mittelwert danach
(durch Korrektur der Prozeßlage) wieder sank und sich stabili-
sierte. Deshalb konnten auch 5 aufeinander folgende Lose bei
verschärfter Prüfung angenommen werden, und ab dem 22. Los zur
normalen Prüfung zurückgekehrt werden.
Seite 44
Beispiel 2
An Beispiel 2 soll der Wechsel der Methode dargestellt werden.
Für die Wahl der Stichprobenanweisung zur Prüfung des ersten
Loses wurden folgende Vereinbarungen getroffen:
- Losumfang : 100,
- Methode : "s"-Methode,
- Prüfschärfe : normal,
- AQL : 2.5 %,
- Prüfniveau : II.
Der obere Grenzwert wurde auf 60 °C festgelegt.
Seite 45
Beispiel 3
In diesem Beispiel wurden 2 Lose entsprechend der Stichproben-
anweisung durch eine Stichprobe vom Umfang 10 geprüft. Die wei-
teren Vereinbarungen spielen für dieses Beispiel keine Rolle, da
hier nur der Kolmogorov-Smirnov-Test dargestellt werden soll.
Beim ersten Los mußte festgestellt werden, daß die Verteilung
nicht einer Normalverteilung genügt, weil die Merkmalswerte der
Stichprobe aus zwei verschiedenen Grundgesamtheiten stammen. Die
Verteilung des zweiten Loses genügte der Normalverteilung. Wei-
tere Einzelheiten sind aus den Prüfprotokollen und den Bild-
schirmausdrucken des Kolmogorov-Smirnov-Tests zu entnehmen.
Beispiel 4
Ähnlich wie im Beispiel 3 soll in diesem Beispiel ein Anpas-
sungstest dargestellt werden. Es wurden wiederum 2 Lose geprüft.
Die Stichprobenanweisung legte jedoch einen Stichprobenumfang
von 35 fest. Bei diesem Stichprobenumfang ist der Chi²-Anpas-
sungstest vorgesehen. Die Verteilung des 1. Loses entsprach
nicht der Normalverteilung, weil die Merkmalswerte der Stich-
probe aus 2 verschiedenen Grundgesamtheiten stammen. Das 2. Los
war normalverteilt. Weitere Informationen sind den Prüfprotokol-
len und den Bildschirmausdrucken des Chi²-Anpassungstestes zu
entnehmen.
Seite 46
4. Zusammenfassung
Seite 47
Literaturverzeichnis:
Seite 48
GmbH. - Ronnenberg, 1990. - 7 S.
Seite 49