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Medikamente über lange Zeit anwenden

Jevtic / iStock / Thinkstock

Viele Menschen benötigen dauerhaft Arzneimittel. Medikamente über einen längeren


Zeitraum anzuwenden, kann jedoch schwerfallen – insbesondere, wenn gleichzeitig
mehrere Mittel nötig sind. Unterschiedliche Hilfsmittel und Strategien können dann
unterstützen.

Wer es schwierig findet, jeden Tag Medikamente zu nehmen, ist damit nicht allein. Schon an
die regelmäßige Einnahme zu denken, ist nicht leicht.

Es gibt ganz unterschiedliche Möglichkeiten, die dabei helfen können, Medikamente


langfristig einzunehmen – besonders, wenn sie miteinander kombiniert werden. Dazu
gehören unter anderem:

 ein regelmäßiges Gespräch mit Ärzten und Apothekern, um zum Beispiel mehr über
die Medikamente und deren Anwendung zu erfahren
 Verpackungen oder Behälter, auf denen man genau ablesen kann, wann und wie zum
Beispiel Tabletten eingenommen werden sollen
 motivierende Gespräche mit einer Therapeutin oder einem Therapeuten oder das
Erlernen von Verhaltenstechniken, die eine regelmäßige Einnahme erleichtern
 elektronische Erinnerungen an die Einnahme mittels spezieller Geräte oder als
Nachricht auf Handy oder Smartphone

Ob diese Strategien tatsächlich nutzen und in welchem Maße, ist in bisherigen Studien noch
nicht zuverlässig nachgewiesen. Ein Grund ist, dass die Teilnehmer der Studien aus ganz
unterschiedlichen Gründen langfristig Medikamente einnehmen mussten und sich die
Einnahmevorschriften und Menge der Medikamente sehr unterschieden.
Außerdem wurden sehr viele unterschiedliche Strategien zur Medikamenteneinnahme
beobachtet, die nicht immer vergleichbar waren. Insbesondere fehlen Studien, die die
Auswirkungen über mehrere Jahre beobachten. Deswegen muss der Nutzen der einzelnen
Unterstützungsmaßnahmen in weiteren Studien geprüft werden.

Wie helfen Informationen bei der langfristigen


Anwendung?
Große Tabletten zu schlucken oder beispielsweise mit einem Insulin-Pen umzugehen, fällt
nicht jedem leicht. Wer Probleme mit der Darreichungsform und Anwendungstechnik hat,
kann in der Arztpraxis oder Apotheke nachfragen,

 ob es mehr Informationen zur richtigen Anwendung gibt,


 ob man das Medikament in einer anderen Form anwenden kann,
 ob der Wirkstoff in einer anderen Form erhältlich ist – zum Beispiel als Kapsel oder
als Saft oder
 ob das Medikament zerkleinert und mit Speisen vermischt werden darf, damit das
Schlucken leichter fällt.

Auch bestimmte Eigenheiten eines Medikaments können es erschweren, das Mittel langfristig
anzuwenden: Bei manchen Medikamenten ist die erwünschte Wirkung nicht sofort oder gar
nicht spürbar, wie etwa ein niedrigerer Blutzuckerspiegel bei Diabetestabletten. Bei anderen
Mitteln, zum Beispiel bei Antidepressiva, setzt die Wirkung erst nach einigen Wochen ein.
Wer dadurch den Eindruck bekommt, dass sein Medikament nicht wirkt, bricht die Einnahme
möglicherweise wieder ab. Auch hier helfen Gespräche mit der Ärztin oder dem Arzt.

Manche Menschen lehnen eine Dauerbehandlung mit Medikamenten aus Angst vor
Nebenwirkungen ab. Es kann aber sinnvoll sein, Nebenwirkungen in Kauf zu nehmen, wenn
der Nutzen überwiegt – insbesondere, wenn das Medikament das Fortschreiten einer
ernsthaften Erkrankung aufhalten kann.

Um entscheiden zu können, ob man ein Medikament nehmen möchte oder nicht, ist es
wichtig zu wissen, welche anderen Behandlungsmöglichkeiten bestehen – einschließlich
nicht medikamentöser Methoden – und was passieren könnte, wenn man auf eine Behandlung
verzichtet. Häufig bessert sich ein akutes Gesundheitsproblem von selbst oder eine
Erkrankung heilt auch unbehandelt aus. Nichts zu unternehmen, kann aber auch zur Folge
haben, dass sich ein Gesundheitsproblem zu einer ernsthaften Erkrankung entwickelt. Es ist
sinnvoll, Ängste und Bedenken mit Ärztin oder Arzt zu besprechen und nach mehr
Informationen zu fragen, um gemeinsam eine Entscheidung zu treffen. Wer wissen möchte,
wie andere Menschen mit derselben Erkrankung die Medikamenten-Einnahme langfristig
schaffen, kann sich für mehr Informationen auch an eine Selbsthilfegruppe wenden.

Wie kann man den Überblick über seine Medikamente


behalten?
Den Überblick zu behalten, ist sehr wichtig – gerade wenn man mehrere Medikamente
einnimmt. Aber auch wenn nur ein Medikament nötig ist, gibt es einige Hürden: Manche
Mittel sind nicht so verpackt, dass man sofort erkennt, wie und wann man sie nehmen soll
oder ob man eine Dosis vergessen hat.

Für einen besseren Überblick bieten Apotheken besondere Verpackungen oder Behälter an,
die auf einen Blick zeigen, welche Tabletten wann eingenommen werden müssen. In diese
sogenannten Medikamenten-Dispenser werden die Medikamente für eine ganze Woche in
kleine Fächer einsortiert – zum Beispiel Medikament A täglich eine Tablette morgens,
mittags und abends, Medikament B jeden Abend zwei Tabletten.

Es erleichtert den Überblick, wenn die Beipackzettel der Medikamente zusammen mit
anderen wichtigen Gesundheitsunterlagen (etwa Arztbriefe, Befundberichte oder Impfpass)
aufbewahrt werden.

Am besten schreibt man sich zusätzlich auch auf, welche Medikamente wann und in welcher
Dosierung eingenommen werden müssen. Für die Auflistung ist ein Formblatt geeignet
oder einfach ein Heft, in dem man alles notiert.

Medikamenten-Liste – Vorlage zum Ausdrucken und Selbstausfüllen (interaktiv)

Neben den verschreibungspflichtigen Medikamenten ist es wichtig, alle Mittel zu notieren,


die man ohne Rezept selbst gekauft hat. Dazu gehören auch pflanzliche Präparate
und Nahrungsergänzungsmittel. Denn solche Präparate können ebenfalls Wechselwirkungen
mit Medikamenten haben. In die Liste gehören auch Arzneimittel, die nicht eingenommen,
sondern auf andere Weise angewendet werden – etwa Asthma-Sprays oder Augentropfen.

Man kann die Medikamenten-Liste allein erstellen oder mit jemandem zusammen. Wichtig
ist auch, dass Familienmitglieder oder eine betreuende Pflegekraft über die Medikamente
Bescheid wissen.

Gesetzlich Versicherte haben seit Oktober 2016 unter bestimmten Voraussetzungen einen
Anspruch auf einen übersichtlichen Medikationsplan, der von der Ärztin oder dem Arzt für
sie erstellt wird. Ein Anspruch besteht, wenn

 drei oder mehr rezeptpflichtige Medikamente benötigt werden.


 die Medikamente systemisch wirken – das heißt, sie verteilen sich im ganzen Körper.
 die Medikamente für einen Zeitraum von mindestens vier Wochen verordnet werden.

Der Medikationsplan umfasst nicht nur die verordneten Medikamente, sondern auch alle
anderen Arzneimittel. Er ist einheitlich aufgebaut und enthält neben persönlichen Angaben
wie Name und Geburtsdatum folgende Informationen:

 Name des Medikaments: Wirkstoff und Handelsname


 Stärke der Einzeldosis (wie viel) und Darreichungsform, zum Beispiel: 100 mg
Tablette
 Zeitpunkt, zu dem das Medikament angewendet wird, zum Beispiel: morgens und
abends je 1 Tablette
 eventuell besondere Hinweise, zum Beispiel: Aufbewahrung im Kühlschrank
 Grund für die Anwendung, zum Beispiel: Bluthochdruck, Schmerzen oder
Eisenmangel
Was kann man tun, um an seine Medikamente zu denken?
Es kann helfen, die Einnahme mit täglichen Routine-Tätigkeiten zu verbinden. Wer etwa
seine Zähne immer zu der Zeit putzt, zu der auch die Medikamente eingenommen werden
sollten, kann einen Erinnerungszettel oder die Medikamentenschachtel neben die Zahnbürste
legen.

Notizzettel an der Kühlschranktür oder an einem anderen Ort, den man häufig im Blick hat,
können auch eine Lösung sein. Wer seinen Alltag zum Beispiel mit einem Kalender auf dem
Handy oder Smartphone organisiert, kann sich per Erinnerung, Klingelton oder Vibration an
die Einnahme erinnern lassen.

Manche Menschen verlassen sich lieber darauf, dass eine andere Person sie auf die Einnahme
aufmerksam macht – etwa ein Familienmitglied oder eine Pflegekraft, die regelmäßig ins
Haus kommt.

Was hilft, Medikamente langfristig sicher anzuwenden?


Medikamente haben ein Verfallsdatum. Wer das Datum ab und zu kontrolliert, kann
sichergehen, dass die Medikamente nicht abgelaufen sind und denkt rechtzeitig daran, eine
neue Packung zu besorgen. Dies ist gerade vor dem Urlaub oder vor längeren Reisen wichtig.
Wer spezielle Medikamentenbehälter benutzt, sollte beim Umfüllen genau darauf achten,
nichts zu vertauschen.

Sollten die Medikamente doch einmal ausgehen: Auf Arzneien anderer Personen, zum
Beispiel die „Herz-Tabletten“ des Partners, auszuweichen, ist riskant. Die Mittel enthalten
nicht unbedingt die Wirkstoffe, die man selbst benötigt. Zudem kann das Risiko für
Nebenwirkungen höher sein, etwa weil die Dosierung nicht stimmt oder weil man bestimmte
Wirkstoffe nicht verträgt. Daher ist es besser, die behandelnde Ärztin oder den eigenen Arzt
aufzusuchen oder in eine Apotheke zu gehen und nachzufragen.

Aber nicht nur bei einer langfristigen Einnahme gilt: Wenn man das Gefühl hat, dass ein
Medikament Schwierigkeiten bereitet, ist es wichtig, in der Arztpraxis oder Apotheke um Rat
zu fragen. Und beim Start einer neuen Therapie mit Medikamenten sollte die Ärztin oder der
Arzt informiert werden, wenn schon einmal eine allergische Reaktion auf einen
Wirkstoff  oder starke Nebenwirkungen aufgetreten sind. Gleiches gilt in der Apotheke beim
Kauf rezeptfreier Arzneimittel.

Arzneimittel sollte man nicht aus unseriösen Quellen im Internet beziehen – vor allem keine
verschreibungspflichtigen Medikamente. Sie könnten gefälscht und mit schädlichen
Substanzen verunreinigt oder unwirksam sein. Ein erster Hinweis darauf können ungewohnte
Nebenwirkungen sein oder dass die Beschwerden der Erkrankung trotz Medikamente wieder
auftreten.

Zur sicheren Anwendung gehört letztlich auch, Medikamente nicht sofort abzusetzen, sobald
man sich besser fühlt. Wer zum Beispiel die Einnahme von Antibiotika beendet, bevor die
verschriebene Menge aufgebraucht ist, kann einen Rückfallbekommen.
Medikamente über lange Zeit anwenden
Jevtic / iStock / Thinkstock

Viele Menschen benötigen dauerhaft Arzneimittel. Medikamente über einen längeren


Zeitraum anzuwenden, kann jedoch schwerfallen – insbesondere, wenn gleichzeitig
mehrere Mittel nötig sind. Unterschiedliche Hilfsmittel und Strategien können dann
unterstützen.

Wer es schwierig findet, jeden Tag Medikamente zu nehmen, ist damit nicht allein. Schon an
die regelmäßige Einnahme zu denken, ist nicht leicht.

Es gibt ganz unterschiedliche Möglichkeiten, die dabei helfen können, Medikamente


langfristig einzunehmen – besonders, wenn sie miteinander kombiniert werden. Dazu
gehören unter anderem:

 ein regelmäßiges Gespräch mit Ärzten und Apothekern, um zum Beispiel mehr über
die Medikamente und deren Anwendung zu erfahren
 Verpackungen oder Behälter, auf denen man genau ablesen kann, wann und wie zum
Beispiel Tabletten eingenommen werden sollen
 motivierende Gespräche mit einer Therapeutin oder einem Therapeuten oder das
Erlernen von Verhaltenstechniken, die eine regelmäßige Einnahme erleichtern
 elektronische Erinnerungen an die Einnahme mittels spezieller Geräte oder als
Nachricht auf Handy oder Smartphone

Ob diese Strategien tatsächlich nutzen und in welchem Maße, ist in bisherigen Studien noch
nicht zuverlässig nachgewiesen. Ein Grund ist, dass die Teilnehmer der Studien aus ganz
unterschiedlichen Gründen langfristig Medikamente einnehmen mussten und sich die
Einnahmevorschriften und Menge der Medikamente sehr unterschieden.

Außerdem wurden sehr viele unterschiedliche Strategien zur Medikamenteneinnahme


beobachtet, die nicht immer vergleichbar waren. Insbesondere fehlen Studien, die die
Auswirkungen über mehrere Jahre beobachten. Deswegen muss der Nutzen der einzelnen
Unterstützungsmaßnahmen in weiteren Studien geprüft werden.

Wie helfen Informationen bei der langfristigen


Anwendung?
Große Tabletten zu schlucken oder beispielsweise mit einem Insulin-Pen umzugehen, fällt
nicht jedem leicht. Wer Probleme mit der Darreichungsform und Anwendungstechnik hat,
kann in der Arztpraxis oder Apotheke nachfragen,

 ob es mehr Informationen zur richtigen Anwendung gibt,


 ob man das Medikament in einer anderen Form anwenden kann,
 ob der Wirkstoff in einer anderen Form erhältlich ist – zum Beispiel als Kapsel oder
als Saft oder
 ob das Medikament zerkleinert und mit Speisen vermischt werden darf, damit das
Schlucken leichter fällt.
Auch bestimmte Eigenheiten eines Medikaments können es erschweren, das Mittel langfristig
anzuwenden: Bei manchen Medikamenten ist die erwünschte Wirkung nicht sofort oder gar
nicht spürbar, wie etwa ein niedrigerer Blutzuckerspiegel bei Diabetestabletten. Bei anderen
Mitteln, zum Beispiel bei Antidepressiva, setzt die Wirkung erst nach einigen Wochen ein.
Wer dadurch den Eindruck bekommt, dass sein Medikament nicht wirkt, bricht die Einnahme
möglicherweise wieder ab. Auch hier helfen Gespräche mit der Ärztin oder dem Arzt.

Manche Menschen lehnen eine Dauerbehandlung mit Medikamenten aus Angst vor
Nebenwirkungen ab. Es kann aber sinnvoll sein, Nebenwirkungen in Kauf zu nehmen, wenn
der Nutzen überwiegt – insbesondere, wenn das Medikament das Fortschreiten einer
ernsthaften Erkrankung aufhalten kann.

Um entscheiden zu können, ob man ein Medikament nehmen möchte oder nicht, ist es
wichtig zu wissen, welche anderen Behandlungsmöglichkeiten bestehen – einschließlich
nicht medikamentöser Methoden – und was passieren könnte, wenn man auf eine Behandlung
verzichtet. Häufig bessert sich ein akutes Gesundheitsproblem von selbst oder eine
Erkrankung heilt auch unbehandelt aus. Nichts zu unternehmen, kann aber auch zur Folge
haben, dass sich ein Gesundheitsproblem zu einer ernsthaften Erkrankung entwickelt. Es ist
sinnvoll, Ängste und Bedenken mit Ärztin oder Arzt zu besprechen und nach mehr
Informationen zu fragen, um gemeinsam eine Entscheidung zu treffen. Wer wissen möchte,
wie andere Menschen mit derselben Erkrankung die Medikamenten-Einnahme langfristig
schaffen, kann sich für mehr Informationen auch an eine Selbsthilfegruppe wenden.

Wie kann man den Überblick über seine Medikamente


behalten?
Den Überblick zu behalten, ist sehr wichtig – gerade wenn man mehrere Medikamente
einnimmt. Aber auch wenn nur ein Medikament nötig ist, gibt es einige Hürden: Manche
Mittel sind nicht so verpackt, dass man sofort erkennt, wie und wann man sie nehmen soll
oder ob man eine Dosis vergessen hat.

Für einen besseren Überblick bieten Apotheken besondere Verpackungen oder Behälter an,
die auf einen Blick zeigen, welche Tabletten wann eingenommen werden müssen. In diese
sogenannten Medikamenten-Dispenser werden die Medikamente für eine ganze Woche in
kleine Fächer einsortiert – zum Beispiel Medikament A täglich eine Tablette morgens,
mittags und abends, Medikament B jeden Abend zwei Tabletten.

Es erleichtert den Überblick, wenn die Beipackzettel der Medikamente zusammen mit
anderen wichtigen Gesundheitsunterlagen (etwa Arztbriefe, Befundberichte oder Impfpass)
aufbewahrt werden.

Am besten schreibt man sich zusätzlich auch auf, welche Medikamente wann und in welcher
Dosierung eingenommen werden müssen. Für die Auflistung ist ein Formblatt geeignet
oder einfach ein Heft, in dem man alles notiert.

Medikamenten-Liste – Vorlage zum Ausdrucken und Selbstausfüllen (interaktiv)


Neben den verschreibungspflichtigen Medikamenten ist es wichtig, alle Mittel zu notieren,
die man ohne Rezept selbst gekauft hat. Dazu gehören auch pflanzliche Präparate
und Nahrungsergänzungsmittel. Denn solche Präparate können ebenfalls Wechselwirkungen
mit Medikamenten haben. In die Liste gehören auch Arzneimittel, die nicht eingenommen,
sondern auf andere Weise angewendet werden – etwa Asthma-Sprays oder Augentropfen.

Man kann die Medikamenten-Liste allein erstellen oder mit jemandem zusammen. Wichtig
ist auch, dass Familienmitglieder oder eine betreuende Pflegekraft über die Medikamente
Bescheid wissen.

Gesetzlich Versicherte haben seit Oktober 2016 unter bestimmten Voraussetzungen einen
Anspruch auf einen übersichtlichen Medikationsplan, der von der Ärztin oder dem Arzt für
sie erstellt wird. Ein Anspruch besteht, wenn

 drei oder mehr rezeptpflichtige Medikamente benötigt werden.


 die Medikamente systemisch wirken – das heißt, sie verteilen sich im ganzen Körper.
 die Medikamente für einen Zeitraum von mindestens vier Wochen verordnet werden.

Der Medikationsplan umfasst nicht nur die verordneten Medikamente, sondern auch alle
anderen Arzneimittel. Er ist einheitlich aufgebaut und enthält neben persönlichen Angaben
wie Name und Geburtsdatum folgende Informationen:

 Name des Medikaments: Wirkstoff und Handelsname


 Stärke der Einzeldosis (wie viel) und Darreichungsform, zum Beispiel: 100 mg
Tablette
 Zeitpunkt, zu dem das Medikament angewendet wird, zum Beispiel: morgens und
abends je 1 Tablette
 eventuell besondere Hinweise, zum Beispiel: Aufbewahrung im Kühlschrank
 Grund für die Anwendung, zum Beispiel: Bluthochdruck, Schmerzen oder
Eisenmangel

Was kann man tun, um an seine Medikamente zu denken?


Es kann helfen, die Einnahme mit täglichen Routine-Tätigkeiten zu verbinden. Wer etwa
seine Zähne immer zu der Zeit putzt, zu der auch die Medikamente eingenommen werden
sollten, kann einen Erinnerungszettel oder die Medikamentenschachtel neben die Zahnbürste
legen.

Notizzettel an der Kühlschranktür oder an einem anderen Ort, den man häufig im Blick hat,
können auch eine Lösung sein. Wer seinen Alltag zum Beispiel mit einem Kalender auf dem
Handy oder Smartphone organisiert, kann sich per Erinnerung, Klingelton oder Vibration an
die Einnahme erinnern lassen.

Manche Menschen verlassen sich lieber darauf, dass eine andere Person sie auf die Einnahme
aufmerksam macht – etwa ein Familienmitglied oder eine Pflegekraft, die regelmäßig ins
Haus kommt.

Was hilft, Medikamente langfristig sicher anzuwenden?


Medikamente haben ein Verfallsdatum. Wer das Datum ab und zu kontrolliert, kann
sichergehen, dass die Medikamente nicht abgelaufen sind und denkt rechtzeitig daran, eine
neue Packung zu besorgen. Dies ist gerade vor dem Urlaub oder vor längeren Reisen wichtig.
Wer spezielle Medikamentenbehälter benutzt, sollte beim Umfüllen genau darauf achten,
nichts zu vertauschen.

Sollten die Medikamente doch einmal ausgehen: Auf Arzneien anderer Personen, zum
Beispiel die „Herz-Tabletten“ des Partners, auszuweichen, ist riskant. Die Mittel enthalten
nicht unbedingt die Wirkstoffe, die man selbst benötigt. Zudem kann das Risiko für
Nebenwirkungen höher sein, etwa weil die Dosierung nicht stimmt oder weil man bestimmte
Wirkstoffe nicht verträgt. Daher ist es besser, die behandelnde Ärztin oder den eigenen Arzt
aufzusuchen oder in eine Apotheke zu gehen und nachzufragen.

Aber nicht nur bei einer langfristigen Einnahme gilt: Wenn man das Gefühl hat, dass ein
Medikament Schwierigkeiten bereitet, ist es wichtig, in der Arztpraxis oder Apotheke um Rat
zu fragen. Und beim Start einer neuen Therapie mit Medikamenten sollte die Ärztin oder der
Arzt informiert werden, wenn schon einmal eine allergische Reaktion auf einen
Wirkstoff  oder starke Nebenwirkungen aufgetreten sind. Gleiches gilt in der Apotheke beim
Kauf rezeptfreier Arzneimittel.

Arzneimittel sollte man nicht aus unseriösen Quellen im Internet beziehen – vor allem keine
verschreibungspflichtigen Medikamente. Sie könnten gefälscht und mit schädlichen
Substanzen verunreinigt oder unwirksam sein. Ein erster Hinweis darauf können ungewohnte
Nebenwirkungen sein oder dass die Beschwerden der Erkrankung trotz Medikamente wieder
auftreten.

Zur sicheren Anwendung gehört letztlich auch, Medikamente nicht sofort abzusetzen, sobald
man sich besser fühlt. Wer zum Beispiel die Einnahme von Antibiotika beendet, bevor die
verschriebene Menge aufgebraucht ist, kann einen Rückfallbekommen.

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