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Thirteen Days Analyse

„Thirteen Days“ ist eine im Jahr 2000 erschienene Mischung aus


politisch-geschichtlicher Dokumentation und Thriller, welcher von New Line
Cinema, Beacon Communications und Tig Productions produziert wurde.
Regisseur war der Australier Roger Donaldson und das Drehbuch stammt von
David Self. Der Produktionszeitraum war mit gut vier Monaten (4. Oktober
1999- 20. Januar 2000) sehr kurz und mit rund 80 Millionen US- $ war das
Budget für den Film relativ hoch, während die Einnahmen in den USA mit 33,1
Millionen US-$ vergleichsweise niedrig ausfielen. Die offizielle Premiere des
Films war am 19. Dezember 2000 in den USA. In Deutschland wurde der Film
zuerst auf der Berlinale am 22.März 2001 gezeigt. Der Film richtet sich
vorallem an politisch und historisch Interessierte, da zwar Dramaturgie
vorhanden ist, allerdings wird sich doch stark an der vorgegebenen
Faktenlage orientiert.

Dreizehn Tage lang, vom 16. bis zum 28. Oktober 1962, stand die Welt am
Rande eines Atomkriegs, als sich die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion
gegenüberstanden, wobei keiner einknickte und jeder darauf wartete, dass
der andere agierte. Trotz öffentlicher Zusicherungen an die Vereinigten
Staaten, dass keine Offensivwaffen auf kubanischem Boden platziert würden,
stationierten die Sowjets dort 40 ballistische Mittelstreckenraketen, von denen
jede bis zu 1600 Kilometer weit reichen und eine Nutzlast von 3 Megatonnen
tragen konnte. Innerhalb von fünf Minuten nach einem vollständigen Start
könnten 80 Millionen Amerikaner getötet werden. Für politische Beobachter
bedeutete dieser Akt eine Verschiebung der sowjetischen Militärphilosophie
von einer Abschreckungshaltung hin zu einem Erstschlag - eine Situation, die
die USA nicht unkontrolliert durchgehen lassen konnten. So begann ein
spannungsgeladenes Patt, in dessen Verlauf Präsident Kennedy ein
Ultimatum stellte, das er mit einer Seeblockade gegen Kuba untermauerte.
Am Ende, so geht es in die Geschichte ein, lenkte die UdSSR ein und der
Dritte Weltkrieg wurde abgewendet.In dem Film übertrieb Robert Kennedy die
Reichweite der sowjetischen Raketen auf Kuba, indem er sagte, dass die
Raketen "jede amerikanische Stadt außer Seattle dem Erdboden gleich
machen könnten". Donaldson konzentriert sich hauptsächlich auf die Reaktion
der Vereinigten Staaten auf die Kubakrise. Außerdem berücksichtigt der
Regisseur nicht, wie viel Hintergrundwissen sein Publikum über die
Kuba-Krise sowohl in den Vereinigten Staaten als auch in der Sowjetunion
hat. In den ersten Szenen taucht der Film sofort in den Moment ein, in dem
Präsident Kennedy von seiner Administration darüber informiert wird, dass
sich sowjetische Raketen auf Kuba befinden. Als Präsident Kennedy von den
Raketen erfährt, die die Sowjetunion auf Kuba stationiert hat, berät er sich
sofort mit seinem Verwaltungsteam. Robert Kennedy, der im Film ein Mitglied
der Kennedy-Administration ist, wird als die Person dargestellt, die sofort in
der Lage war, "eine friedliche Lösung zu schaffen", die die Kuba-Krise
beendete. Der Film hebt jedoch nicht den langen Prozess hervor, den die
Vereinigten Staaten und die Sowjetunion benötigten, um zu einem
Kompromiss zu kommen. Die Vereinigten Staaten und die Sowjets kamen
tatsächlich zu einem Konsens, als die Vereinigten Staaten sagten, sie würden
ihre Raketen aus der Türkei entfernen, nachdem die Sowjetunion ihre aus
Kuba entfernen. Dies sollte im Geheimen ablaufen, damit man in der
Öffentlichkeit als nicht zu nachgiebig erscheint. Mit einem Drehbuch von David
Self öffnet Regisseur Roger Donaldson ein Fenster zu den Ereignissen hinter
den Kulissen der Kuba-Krise.

Im Laufe der 1980er und bis in die 1990er Jahre hinein wurde die Möglichkeit
einer nuklearen Katastrophe immer unwahrscheinlicher. Die Tatsache des
Lebens, mit der jeder in den 50er, 60er und 70er Jahren lebte, scheint nun so
weit entfernt wie ein kaum erinnerter Kindheits Albtraum. Der Trick für
“Thirteen Days” bestand also darin, ein Porträt zu malen, das lebendig genug
ist, um die Erinnerungen derjenigen wach zurufen, die die Ereignisse im
Oktober 1962 erlebt haben, und auch diejenigen einzubeziehen, die nach
diesem Datum geboren wurden.

“Thirteen Days” präsentiert eine dramatisierte Sicht von oben. Die drei
Hauptfiguren sind John F Kennedy (Bruce Greenwood), Robert F Kennedy
(Steven Culp) und Kenny O'Donnell (Kevin Costner). O'Donnell ging mit
Robert “Bobby” Kennedy nach Harvard, arbeitete für JFKs Senats- und
Präsidentschaftskampagnen und wurde dann ein Sonderberater des
Präsidenten mit einem Büro neben dem Oval Office. Er war Teil von Kennedys
innerem Kreis. Allerdings scheint seine Rolle während der Krise aufgepeppt
worden zu sein, um dem Star Kevin Costner mehr Leinwand Zeit und größere
Bedeutung zu geben.

Thirteen Days enthält eine Menge faszinierender Elemente, von denen das
offensichtlichste der Kampf zwischen Kennedys Beratern ist. Jede Seite hat
berechtigte Einwände gegen die Position der anderen, und es wird klar, dass
beide Wege in die Katastrophe führen könnten. Einige der eifrigeren
Mitglieder des Militärs, angewidert von einer vermeintlichen Schwäche in
JFKs Ansatz, versuchen, den Präsidenten durch Manipulation der
Einsatzregeln in eine kriegerische Position zu bringen. An einem Punkt
werden JFKs Berater besorgt, dass bestimmte Aktionen den Eindruck
erwecken könnten, der Präsident würde einen Putschversuch abwehren. In
der Zwischenzeit muss die Führung in den Vereinigten Staaten versuchen, die
scheinbar widersprüchlichen Reaktionen Moskaus auf die amerikanischen
Aktionen zu verstehen. Sind sie bereit, zu kapitulieren und unter dem Tisch zu
verhandeln, oder stellen sie eine Falle, um ihnen Zeit zu geben, die Raketen
für den Einsatz vorzubereiten? Zu den spannenden Momenten gehören die
Konfrontation zwischen einem US-Kriegsschiff und einem sowjetischen
U-Boot, die Versuche eines U-2-Flugzeugs, den Raketen auszuweichen, und
die letzten, hektischen Verhandlungen, als die Frist näher rückt.

Obwohl der Film den Zuschauer nicht vollständig in die frühen 1960er Jahre
zurückversetzt, gibt es genug Hinweise, um diese Zeit zumindest anzudeuten.
Das Weiße Haus dieser Ära wurde akribisch nachgebaut, unter Verwendung
der vielen verfügbaren Fotos von JFKs dreijähriger Amtszeit dort. Darüber
hinaus sind alle Moden, Frisuren und Sprachmuster im Stil der 60er Jahre
gehalten.

Obwohl sich der Film ein wenig in die Länge zieht, lässt Regisseur Donaldson
den Schwung nie erlahmen. Die letzte halbe Stunde hat ein paar
Schwachstellen, darunter ein wenig zu viel unhistorisches Melodrama und
einige überzogene Reden. Der Autor behauptet, unzählige Stunden mit dem
Studium von Dokumenten und dem Abhören von Tonbändern verbracht zu
haben, um den Großteil des Hintergrunds korrekt wiederzugeben. Bestimmte
Aspekte wurden dramatisiert, um sie dem Publikum besser zugänglich zu
machen. Es handelt sich schließlich nicht um einen reinen Dokumentarfilm.

Was die Fiktion betrifft so ist ein Großteil der Dialoge fiktiv, die Rolle des
Beraters ist in der Realität nicht so bedeutend gewesen wie im Film
dargestellt. Ebenso die Telefonate des Beraters mit den Piloten sind rein fiktiv
und dienen als Element der Dramaturgie. Auch die Darstellung, dass die
politischen Rechten versuchen die Kennedys in einen Atomkrieg zu
manövrieren ist der Fiktion entsprungen. Jedoch sind die zentralen politischen
Entscheidungen und Ereignisse wie beispielsweise der Flugzeugabschuss,
der Auf- und Abbau der Raketen sind der Realität entnommen.

Der Film entstand im Jahr 2000. Die Zeit vor der Produktion des Films also die
1990er waren von der USA als einzige verbliebene Supermacht, im Zuge des
Zerfalls der UdSSR, geprägt, sowie der Wiedervereinigung Deutschlands. Die
Gesellschaft dieser Zeit wurde durch die zunehmende Nutzung von
Computern und Mobiltelefonen im Zuge der Digitalisierung geprägt.

Der Film ist etwa 11 Jahre nach dem Ende des Kalten Krieges
rausgekommen. Der Autor möchte daher den Zuschauer auf unterhaltsame
Weise über die Ereignisse aufklären. Dies kann als Warnung oder Mahnmal
verstanden werden für die Regierungen der großen Staaten es nicht zu einem
Krieg kommen zu lassen. Ebenso könnte es sein, dass der Regisseur dem
Zuschauer vor Augen gehalten möchte, in was für friedlichen Zeiten er selbst
(der Zuschauer) lebt.

Der Film heroisiert die Kennedys wie ihren Berater und lässt die Militärs als
dunkel und finster dastehen. Die UdSSR wird bei der UN Sitzung bloßgestellt,
allerdings wird darauf verzichtet diese als Antagonisten oder Feind zu
charakterisieren. Es handelt sich um eine für die Filmindustrie typische Szene.
Der Film will daher nicht die USA an sich aufwerten sondern, auf die
Ereignisse und die Nähe zum dritten Weltkrieg hinweisen.

Es werden auch Original Dialoge verwendet, wie sie von Weißen Haus
protokolliert wurden. Ebenso ist ein Teil der Reden der Geschichte
entnommen. Dies lässt den Film sehr authentisch wirken.

Der Film lässt sich sowohl gut vor die Schule verwenden, als auch ab einem
gewissen Alter im privaten Bereich, da es ein gewisses Verständnis und
Durchhaltevermögen bei knapp 145 Minuten (Amazon Prime) braucht und
manche Szenen sehr langwierig sind.
Filmkritik

Der Film gehört zum Genre der politischen Thrillen und Dramen. Er
beschäftigt sich mit der Ereignissen des Oktobers 1962, der 13 tägigen
Kubakrise. Der Film beginnt mit der Entdeckung der Installation von
Mittelstreckenraketen der UdSSR von den USA. Der amtierende damalige
Präsident John Fitzgerald Kennedy beginnt mit seinem Krisenrat daraufhin
nach einer Lösung des Konflikt zusuchen. Den Höhepunkt erreicht die Krise
mit dem Abschuss eines amerikanischen Aufklärungsflugzeugs. Schließlich
kommt es zu einer Einigung zwischen der UdSSR und den USA die Raketen
von Kuba abzubauen wo hingegen die Amerikaner ihre Raketen aus der
Türkei abziehen, wodurch die Krise entschärft wird und der Film endet. Der
Zuschauer sieht die Krise nur aus amerikanischer Sicht.

Die Handlung wird spannend dargestellt durch das Zeigen der Angespanntheit
der amerikanischen Regierung, sowie durch das Element der Musik, die den
ganzen eine dramatische Wirkung gibt, der Film wirkt durch das Einbringen
von Original Dialogen und Reden sehr authentische und real.

Die Handlung ist für den Zuschauer der die Geschichte nicht kennt nicht
absehbar, wodurch der Film sehr packend und aufregend ist, insbesondere
durch die schauspielerische Leistung wird diese Wirkung verstärkt.

Auffällige Mittel sind die guten Kulissen des Films wie zum Beispiel das Weiße
Haus, des UN Rates. Die Musik spielt auch eine wichtige Rolle im Film ist
aber bei Weitem nicht so bedeutend wie in anderen Filmen, sie dient zur
Unterstützung der Emotionen. Bemerkenswert sind die Nutzung von
Originalaufnahmen wie der Kennedy Rede, einzelnen Szenen im Weißen
Haus.

Geschichtswissenschaftlich weißt der Filme die Schwäche der Übertreibung


und Überdramatisierung auf. So spielen manche Personen im Film eine
übertriebene Rolle wie bspw. der Berater, der historisch gesehen keine so
große Rolle gespielt hat. Auch die Telefonate des Beraters mit den Piloten
dienen zum Erzeugen von Emotionalität und Drama. Jedoch ist diese
Darstellungsweise aus filmischer Sicht gut, da sie den Zuschauer unterhält.

Die Erzählperspektive ist nur auf die amerikanische Seite beschränkt. Dies
fördert die Spannung des Films da das vorgehen der sowjetischen Regierung
ungewiss ist und ansonsten sich nur eher um eine Dokumentation handeln
würde.

Im Grunde genommen ist dieser Film eine großartige Geschichtsstunde.


Wenn man mehr über den Kalten Krieg und die Kuba-Raketenkrise im
Besonderen wissen will, ist dies ein einfaches Medium, um damit zu
beginnen. Der Film ist ziemlich detailliert und genau, auch wenn natürlich
einige Momente und Charaktere zum Wohle des Films und seines Flusses
und seiner Emotionen 'überdramatisiert' wurden.

Lara Grube, Noah Schuster, Lucas Benedict Seiwerts

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