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beschädigen.  Das ist das Projekt von Sebastian Kurz. 


Sebastian Kurz hat nicht vor, die Demokratie in Österreich zu beseitigen. Wer 
nicht seiner Meinung ist, soll das auch weiter offen sagen können. Wer andere Par- 
teien in der Regierung will, soll sie auch weiter wählen können. Kurz will nur eines: 
dass das alles nicht so leicht geht. Die Opposition soll weiter kritisieren. Die ÖVP 
sorgt nur dafür, dass sie kaum mehr gehört wird. Journalisten sollen weiter Miss- 
stände aufdecken. Sie sollen nur besonders heikle Beweise nicht mehr veröffent- 
lichen dürfen. Das Parlament soll weiter untersuchen. Aber die Abgeordneten müs- 

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sen sich besser benehmen. Sogar die Staatsanwaltschaft darf türkise Spuren ver- 
folgen. Noch. 
„Regierung“ bezeichnet das Kabinett der Personen, die an der Spitze ihrer 
Ministerien die Anweisungen geben. Traditionell ist die Exekutive mit Regierung 
und Verwaltung in Österreich die stärkste Staatsgewalt, weit mächtiger als Gesetz- 
gebung und Justiz. Kurz durchbricht die Grenzen, mit denen die Gewaltenteilung 
Rechtsstaat und Demokratie schützt. Wo die Staatsgewalten zu einer einzigen 
Macht zu verschmelzen beginnen, wird aus einer Regierung ein Regime. 


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