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DGKH-Sektion „Hygiene in der ambulanten und stationären

Kranken- und Altenpflege/Rehabilitation“


im Konsens mit dem DGKH-Vorstand

Kleidung und Schutz­


ausrüstung für Pflegeberufe
aus hygienischer Sicht
Aktualisierte Fassung Juli 2016

Deutsche Gesellschaft Die Sektion ‚Hygiene in der ambulanten Literatur


für Krankenhaushygiene e. V. und stationären Krankenpflege’, eine Ar-
beitsgruppe der DGKH, erarbeitet Vorga- KRINKO-Empfehlung: Anforderung der Kranken-
Verantwortlich: haushygiene und des Arbeitsschutzes an die Hy-
Prof. Dr. med. Martin Exner ben für die praktische Umsetzung von Hy- gienebekleidung und persönliche Schutzausrüs-
(Präsident) giene in verschiedenen Krankenhaus- und tung, Bundesgesundheitsblatt 28. (1985) 185-186,
Prof. Dr. med. Walter Popp Pflegeeinrichtungen. www.rki.de, letzter Aufruf 19.07.2016
(Vizepräsident) BGR 250/TRBA 250 www.baua.de/de/Themen-
Häufig besteht Unsicherheit, wann
von-A-Z/Biologische.../TRBA/pdf/TRBA-250,
welche Kleidung bei der Arbeit zu tragen letzter Aufruf 19.07.2016
ist, ob Bekleidungsvorschriften stationärer BioStoffV § bei BioSTV § 8 und 9 https://www.
Deutsche Gesellschaft für
Einrichtungen auch auf ambulante Einhei- bmas.de/SharedDocs/.../DE/PDF.../neufassung-
Krankenhaushygiene / biostoffverordnung, letzter Aufruf 19.07.2016
ten übertragbar sind, und ob es sich dabei
German Society of Hospital Hygiene ABAS Ausschuss für Biologische Arbeitsstoffe
z. B. um Arbeits-, Berufs- oder Schutzklei-
www.baua.de/abas, letzter Aufruf 19.07.2016
Joachimstaler Straße 10 dung handelt.
10719 Berlin, Germany EN149 und prEN 14683 www.beuth.de › Startseite ›
Analog gilt für die Auswahl von Hand- Umweltschutz, Arbeitsschutz, Sicherheit › DIN EN
Tel: +49 (0)30 8855 1615 149, letzter Aufruf 19.07.2016
schuhen, dass der Anwender sich nur bei
Fax: +49 (0)30 88551616
E-Mail: info@krankenhaushygiene.de sachgerechter Beratung für die unter-
Internet: www.krankenhaushygiene.de schiedlichen Tätigkeiten den jeweils rich-
tigen Handschuh anziehen kann.

Auf den Folgeseiten stellt die Sektion den


Sektion aktualisierten Berufskleidungsplan/Hand-
„Hygiene in der ambulanten
schuhplan für Krankenhaus- und Pflege-
und stationären Kranken- und
einrichtungen im Gesundheitsdienst vor.
Altenpflege/Rehabilitation“
Die tabellarische Zuordnung sollte jedem
Barbara Nußbaum (Sektionsvorsit-
Nutzer erlauben, in komprimierter Form
zende), Zuzenhausen; Alexander
die für ihn wichtigen Angaben zu erhalten.
Jurreit, Frankfurt/Main; Barbara Lo-
czenski (Koordinatorin HFKs/ Hygie- Die Sektion versteht die Angaben als Min-
nebeauftragte), Berlin; Sonja Bauer, deststandard für die Umsetzung im beruf-
Radolfzell; Andrea Birk-Hansen, Lud- lichen Alltag.
wigsburg; Dr. Karin Bitterwolf, Geln-
hausen; Ingrid Bobrich, Gernsbach;
Sebiha Dogru-Wiegand, Konstanz;
Michael Eckardt, Groß-Umstadt; Dr.
Hans Gerber, München; Elisabeth
Greef (Stv. Sektionsvorsitzende),
Murnau; Ursula Häupler, Weinsberg;
Dörte Jonas, Berlin; Vittoria La Rocha,
CH-Nottwil; Joachim Knoche, Min-
den; Florian Kühner-Feldes, Rottweil;
Dr. Rosmarie Poldrack, Greifswald;
Thomas Schaff, Schwäbisch Hall;
Roland Schmidt (Schriftführer), Offen-
bach; Prof. Dr. W. Steuer, Stuttgart.

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Tabelle 1a. Kleidung und Schutzausrüstung für Pflegeberufe – Begriffe und Mindestanforderungen.

Bekleidung Rechtliche Grundlage Eigenschaften Wechsel Aufbereitung/Entsorgung


Arbeitskleidung – Bundesgesundheitsblatt – Helle Farben – Die Häufigkeit des Wechsels – Waschen mit nachgewiesen wirksamen
(Synonym: Dienstkleidung, 28. (1985) 185-186 – Baumwolle oder Baumwoll- ist abhängig von den individu- desinfizierenden Waschverfahren
Berufskleidung) – KRINKO-Anforderung der Mischgewebe ellen Gegebenheiten bei der – Verfahren/Mittel entsprechend
Krankenhaushygiene und des Arbeit RKI-/VAH-Liste
(Kurzarm-Kleid, Kurzarm-Kasack + Hose) – Chemo-thermische oder
Arbeitsschutzes an die thermische desinfizierende – bei Kontamination sofort – Haushaltswaschmaschine nicht geeignet,
– Soll vom Arbeitgeber gestellt werden
Hygienebekleidung und Aufbereitung – In der Regel 2-Tages- da z.B. Temperatur/Temperaturhaltezeit
– Die Arbeitskleidung muss ggf. die persönliche Schutzausrüstung Wechsel, ggf. häufiger und Flottenverhältnis nicht gewährleistet
Privatkleidung vollständig bedecken
– Vorgaben der Berufs­ sind
genossenschaften – Arbeitskleidung darf nicht im häuslichen
– TRBA 250 Bereich gewaschen werden!
(u. a. arbeitsrechtliche
Vorgaben)
Private Arbeitskleidung siehe Arbeitskleidung –H
 elle Farben – Bei Kontamination sofort – Wahrscheinlich kontaminierte Kleidung ist
(z. B. Kurzarm-T-Shirt und Baumwollhose) –B
 aumwolle oder Baumwoll- – Die Häufigkeit des Wechsels wie Schutzkleidung vom Arbeitgeber
Mischgewebe ist abhängig von den individu- sachgerecht aufzubereiten, d.h.
– In Arbeitsbereichen ohne besondere
Hygieneanforderungen entsprechend der –C
 hemo-thermische oder ellen Gegebenheiten bei der – Waschen mit nachgewiesen wirksamen
Gefährdungsanalyse thermische desinfizierende Arbeit desinfizierenden Waschverfahren
– Nur in der Einrichtung zu tragen Aufbereitung – In der Regel 2-Tages- – Verfahren/Mittel entsprechend
Wechsel, ggf. häufiger RKI-/VAH-Liste
– Bei Gefahr von Kontamination, Schutz-
kleidung vom Arbeitgeber
Überjacke ggf. Sweat-Shirt siehe Arbeitskleidung – Baumwolle oder Baumwoll- –B
 ei Kontamination sofort – Waschen mit nachgewiesen wirksamen
(Langarm) Mischgewebe (keine Wolle) – Im Weiteren ist die Häufigkeit desinfizierenden Waschverfahren
– Außerhalb des Patientenzimmers, – Chemo-thermische oder des Wechsels abhängig von – Verfahren/Mittel entsprechend
keinesfalls bei Pflegeverrichtungen und thermische desinfizierende der individuellen Gegebenheit RKI-/VAH-Liste
Reinigungsarbeit tragen Aufbereitung bei der Arbeit – Einmalmaterial nach Gebrauch entsorgen
– Einmaljacken In d. R. 1 x wöchentlich

Bereichskleidung siehe Arbeitskleidung – Baumwoll-Mischgewebe – Täglich und bei Kontamination – W


 aschen mit nachgewiesen wirksamen
(z. B. Kurzarm-Kasack und Hose) oder Microfaser sofort desinfizierenden Waschverfahren
– In definierten Bereichen, z. B. – Einmalkleidung –V
 erfahren/Mittel entsprechend
OP-/Funktionsbereichen RKI-/VAH-Liste
– Bereichskleidung ist hier Arbeitskleidung, –E
 inmalmaterial nach Gebrauch entsorgen
die Anforderungen können je nach
Bereich unterschiedlich sein
Dienstschuhe siehe Arbeitskleidung Bequem, rutschhemmend, – Bei sichtbarer Kontamination wisch­
desinfizierbar und mit ge- desinfizieren
schlossener Ferse/Fersen­ – Mindestens 1 x wöchentlich reinigen
riemen

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Tabelle 1b. Kleidung und Schutzausrüstung für Pflegeberufe – Begriffe und Mindestanforderungen.

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Bekleidung Rechtliche Grundlage Eigenschaften Wechsel Aufbereitung/Entsorgung
Schutzkleidung – Bundesgesundheitsblatt – Baumwoll-Mischgewebe, – Sofort nach Kontamination – Einmalprodukt direkt entsorgen gemäß
(einmal oder aufbereitbar) 28. (1985) 185-186 bzw. Microfaser oder – Beendigung der Tätigkeit/­ Abfallschlüssel
– Anforderung der Kranken- Kunststoff Patientenwechsel – Waschen mit nachgewiesen wirksamen
Schürze/Kittel
(Kurz- oder Langarm, je nach Einsatz­ haushygiene und des – Bei Bedarf flüssigkeits­ desinfizierenden Waschverfahren
zweck) Arbeitsschutzes an die abweisend bzw. -dicht Verfahren/Mittel entsprechend RKI-/
Hygienebekleidung und – Unsteril bzw. steril VAH-Liste
– Wird über der Arbeits-, Bereichs- oder
persönliche Schutzausrüstung
Privatkleidung getragen, wenn eine – Chemo-thermische oder

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Kontamination zu erwarten ist – Vorgaben der Berufs­ thermische desinfizierende
genossenschaften Aufbereitung
– TRBA 250 (u. a. arbeits­
rechtliche Vorgaben)
Kopf-Haarschutz siehe Arbeitskleidung –E
 inwegartikel, flüssigkeitsab- – Sofort nach Kontamination – Einmalprodukt direkt entsorgen gemäß
(Kopfhaube) weisend, haarundurchlässig – Beendigung der Tätigkeit/­ Abfallschlüssel
– Personalschutz vor Kontamination mit – Mehrwegartikel (nicht im OP) Patientenwechsel – Mehrwegartikel waschen nur mit nach-
organischem Material  nbedingt hausinterne
U gewiesen wirksamen desinfizierenden
Festlegung, wo und wie diese Waschverfahren
– Patientenschutz, z. B. bei invasiven
Maßnahmen getragen werden dürfen bzw. – Verfahren/ Mittel entsprechend
aufbereitet werden RKI-/VAH-Liste
– Nach Ablegen hygienische Hände­
desinfektion
Augenschutz siehe Arbeitskleidung – Flüssigkeitsdicht, mit – Sofort nach Kontamination – Einmalmaterial entsorgen oder wieder­
(z. B. Schutzbrille, Augenschild) – Zusätzlich: BioStoff V § 8 und seitlichem Schutz, ggf. – Beendigung der Tätigkeit/­ aufbereitbares Material desinfizieren/
9 Gefahrstoffverordnung § 50 beschlags-/spiegelarm Patientenwechsel reinigen je nach Kontamination
– Personalschutz vor Kontamination mit
infektiösem Material oder chemischen – Augenschutz muss
Gefahrstoffen desinfizierbar sein

Mund-Nasenschutz – BioStoffV § 11 – Flüssigkeitsundurchlässig –J


 edes Mal nach Gebrauch – Direkte Entsorgung
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(Maske) – BGR 250/TRBA 250 (u. a. (FFP1 ) –B


 ei Bedarf, wenn sie innen – Anschließend hygienische Hände­
– Personalschutz vor Kontamination mit arbeitsrechtliche Vorgaben) – Gute Passform mit individuel- von der Atemluft des Trägers desinfektion
organischem/infektiösem Material oder – EN149 und prEN 14683 ler Anpassungsmöglichkeit durchfeuchtet oder wenn sie
Patientenschutz (Protektivschutz) – Muss Nase, Mund, ggf. Bart außen sichtbar verschmutzt
– Spritzerfestigkeitsdruck von
vollständig bedecken sind
≥ 120 mm Hg bei chirurg.
MNS –N
 icht ab- und wieder auf­
setzen
– Kein einlagiger MNS
Tabelle 1c. Kleidung und Schutzausrüstung für Pflegeberufe – Begriffe und Mindestanforderungen.

Bekleidung Rechtliche Grundlage Eigenschaften Wechsel Aufbereitung/Entsorgung


Atemschutz – BGR 250/TRBA 250 – Dichtsitzend, flüssigkeits- – Jedesmal nach Gebrauch – Direkte Entsorgung, Einmalprodukt
(FFP2 und FFP3) (u.a. arbeitsrechtliche dicht, FFP2 bzw. FFP3 (ggf. – bei außen sichtbarer Ver- gemäß Abfallschlüssel
Vorgaben) mit Exspirationsventil) schmutzung – Anschließend hygienische Hände­
– Ist notwendig bei Aerosol-übertragbaren
bzw. hoch kontagiösen Krankheiten wie – Bei häufiger Anwendung – Herstellerangaben zu desinfektion
hämorrhagisches Fieber usw. ggf. betriebsärztliche Unter­ Tragedauer und Durchfeuch-
suchung notwendig tung beachten
– BiostoffV, Anhang Tab. – Nicht ab- und wieder auf­
– ABAS Ausschuss für setzen
Bio­logische Arbeitsstoffe
Handschuhe –B
 GR 250/TRBA 250 –D
 icht, stabil, möglichst – Unmittelbar nach Kontamina- – Direkte Entsorgung
z. B. bei der Patientenversorgung (u. a. arbeitsrechtliche reißfest, elastisch, mit gutem tion oder Verschmutzung – Anschließend hygienische Hände­
Vorgaben) Tastvermögen, ggf. lange – Nach jedem Patienten desinfektion
– Um eine Kontamination der Hände des
– KRINKO-Empfehlungen Stulpen (Ausnahmen siehe KRINKO-
Personals mit infektiösem Material zu
verhindern (diverse Empfehlungen) –M
 öglichst puderfreie Empfehlung Händehygiene)
Handschuhe benutzen
– Die Auswahl des Handschuhmaterials
richtet sich nach dem Einsatz und dessen –L
 atex-Handschuhe müssen
Beanspruchung puderfrei sein!
– Im Weiteren sind die Aspekte des –J
 e nach Einsatzgebiet
Arbeitsschutzes, je nach Einsatz bzw. steril-unsteril
Anforderung, zu berücksichtigen –J
 e nach Einsatzzweck sind
besondere Anforderungen/
Eigenschaften zu beachten
–A
 QL – Acceptable Quality
Level -> mindestens 1,5
(besser 1) -> EN 455 Teil 1
–L
 atexgehalt weniger als
30 Mikrogramm Latexprotein
pro Gramm Handschuh
– Thiuramfreiheit
Schutzschuhe – BGR 250/TRBA 250 – Flüssigkeitsdicht, rutsch­ –B
 eim Verlassen des Bereiches – Bevorzugt: maschinelle Aufbereitung
(z. B. Bereichsschuhe, Gummistiefel/ (u. a. arbeitsrechtliche hemmend, chemisch bzw. bzw. nach Gebrauch bei 60  °C
-galoschen) Vorgaben) thermisch desinfizierbar –M
 itarbeiterbezogen verwen- – Manuell: desinfizierend reinigen
– Bei definierten Tätigkeiten bzw. – Vorgaben der – Antistatisch z. B. in OP-Abtl., den oder Poolversorgung – Verschmutzungen sind sofort zu
Bereichen mit Bereichskleidung Berufsgenossenschaften Intensiv-Station entfernen

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Tabelle 2a. Kleidung und Schutzausrüstung für Pflegeberufe – Einsatzbereich.

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Einsatzbereich Arbeitskleidung Bereichskleidung Schutzkleidung Haarschutz Augenschutz Mund-Nasenschutz Schutzschuhe
(Synonym:
Dienstkleidung,
Berufskleidung)
Krankenhaus Arbeitskleidung, – Intensiv-Stationen – Sterile Schutz­ – OP-/Funktions­ –B
 ei Kontaminations- – OP-/Funktions­ – OP-/Funktions­
die vom Betrieb zur – OP-/Funktions­ kleidung z. B. bei abteilungen gefahr bereiche bereiche
Verfügung zu stellen abteilungen invasiven Maß­ – Ggf. bei der –B
 eim Umgang mit – Kontaminations­ – Küche
ist nahmen Patientenversor- Desinfektions-/ gefahr – Schwimmbad­

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– Unsterile Schutz­ gung, bei Reinigungsmittel-­ –G
 gf. bei bereich
kleidung bei Kontaminations­ konzentraten und Isolierungen
Kontaminations- gefahr anderen chemi-
–A
 ls Protektivschutz
gefahr und – Ggf. bei Isolierung schen Substanzen
bei immunsupp.
Isolierungen
Patienten
– Atemschutzmasken
– Isolierungen/
Umgang mit
hochkontagiösen
Erkrankungen
Reha-Kliniken Arbeitskleidung, In Funktions­ – Bei Bedarf sterile – Bei z. B. definierten –B
 ei Kontaminations- – Bei z. B. definierten – Nur in definierten
die vom Betrieb zur abteilungen, z. B. Schutzkleidung invasiven Maß­ gefahr invasiven Maß­ Bereichen
Verfügung zu stellen Endoskopie etc. – Unsterile Schutz­ nahmen –B
 eim Umgang mit nahmen – Küche
ist kleidung bei – Ggf. bei der Desinfektions-/ – Bei Kontaminations- – Schwimmbad­
Kontaminations-­ Patientenversor- Reinigungsmittel-­ gefahr bereich
gefahr und gung, wenn konzentraten und – Ggf. bei Isolierung
Isolierung Kontaminations­ anderen chemi-
– Ggf. bei immun­
gefahr besteht schen Substanzen
supp. Patienten
– Ggf. bei Isolierung
– Atemschutzmaske
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– Isolierungen/
Umgang mit
hochkontagiösen
Erkrankungen

Generelle Vorgabe: Arbeitskleidung, Schutzkleidung, Bereichskleidung, Dienst- und Schutzschuhe dürfen nicht außerhalb der Einrichtung getragen werden
Tabelle 2b. Kleidung und Schutzausrüstung für Pflegeberufe – Einsatzbereich.

Einsatzbereich Arbeitskleidung Bereichskleidung Schutzkleidung Haarschutz Augenschutz Mund-Nasenschutz Schutzschuhe


(Synonym:
Dienstkleidung,
Berufskleidung)
In Arbeitsbereichen – Arbeitskleidung In Bereichen, in – Sterile Schutz­ – Bei z. B. definierten –B
 ei Kontaminations- – B
 ei z. B. definierten – Ggf. in definierten
ohne besondere – Ggf. private denen z. B. invasive kleidung z. B. bei invasiven Maß­ gefahr invasiven Maß­ Bereichen not­
Hygieneanfor- Kleidung, ent­ Maßnahmen durch­ definierten invasiven nahmen –B
 eim Umgang mit nahmen wendig
derungen, sprechend der geführt werden Maßnahmen – Bei der Patienten­ Desinfektions-/ –B
 ei Kontaminations- – Küche
z.B. Psycho­somatik Gefährdungs- – Unsterile Schutz­ versorgung, wenn Reinigungsmittel­ gefahr –S  chwimmbad­
analyse kleidung bei Kontaminations­ konzentraten und –G
 gf. bei bereich
– bei direkter Pflege Kontaminations- gefahr besteht anderen chemi- Isolierungen
z. B. Überschürze gefahr und – Bei Isolierungen schen Substanzen
–G
 gf. bei immun­
oder Kittel tragen Isolierung
supp. Patienten
– Atemschutzmasken
– Isolierungen/
Umgang mit
hochkontagiösen
Erkrankungen
Pflegeeinrichtungen Arbeitskleidung, die Nicht notwendig – Sterile Schutz­ – Bei definierten –B
 ei Kontaminations- – Bei definierten – Je nach Tätigkeit,
vom Betrieb zur kleidung bei invasiven Maß­ gefahr invasiven Maß­ z. B. Patienten
Verfügung zu stellen definierten invasiven nahmen –B
 eim Umgang mit nahmen duschen, können
ist Maßnahmen – Ggf. bei Konta­ Desinfektions-/ – Bei Kontaminations- wasserdichte
– Unsterile Schutz­ minationsgefahr Reinigungsmittel-­ gefahr Schuhe/Stiefel
kleidung bei konzentraten und notwendig sein
– Ggf. bei – Bei Isolierungen
Kontaminations- Isolierungen anderen chemi- – Küche
– Als Protektivschutz
gefahr und schen Substanzen – Schwimmbad­
bei immunsuppri-
Isolierungen bereich
mierten Patienten
Ambulante Pflege – Arbeitskleidung Nicht notwendig –S
 terile Schutz­ – Bei definierten –B
 ei Kontaminations- – Bei definierten Je nach Tätigkeit,
– Ggf. private kleidung bei invasiven Maß­ gefahr invasiven Maß­ z.B. Patienten
Kleidung definierten invasiven nahmen. –B
 eim Umgang mit nahmen duschen, können
Maßnahmen – Ggf. bei Konta­ Desinfektions-/ – Bei Kontaminations- wasserdichte Schuhe/
– Bei direkter Pflege
–U
 nsterile Schutz­ minationsgefahr Reinigungsmittel­ gefahr Stiefel notwendig sein
z.B. Überschürze
oder Kittel tragen kleidung bei konzentraten und – Ggf. bei immun­
Kontaminations- anderen chemi- supp. Patienten
 rbeitskleidung ist
A
gefahr schen Substanzen
der Privatkleidung
unbedingt vor­
zuziehen
Generelle Vorgabe: Arbeitskleidung, Schutzkleidung, Bereichskleidung, Dienst- und Schutzschuhe dürfen nicht außerhalb der Einrichtung getragen werden.

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Schutzhandschuhe

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Grundsätze
– Handschuhe sind kein Verletzungsschutz!!!
– Wechsel der Handschuhe nach jedem Patienten und bei Verlassen des Arbeitsbereiches
– Desinfektion von Handschuhen nur nach schriftlicher Freigabe (Verfahrensanweisung)
der Krankenhaushygiene in Rücksprache mit Hersteller
– Vor aseptischen Arbeiten die Hände desinfizieren
– Nach jeder Nutzung der Handschuhe die Hände desinfizieren

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– Nicht mit noch feuchten Händen die Handschuhe anziehen (Hautschäden, Materialschäden
durch Händedesinfektionsmittel-Reste)
– Regeln des Hautschutzes nach Hautschutzplan beachten
– Nach TRBA 250 ist für jede Einrichtung die Erstellung bereichsbezogener Handschuhpläne
vorgeschrieben

Handschuhtyp Einsatz Beispiele


Unsteril Einmalhandschuh Polyethylen (PE) Arbeiten mit geringer mechanischer Belastung Verband entfernen, Urin ablassen, verschmutztes Material
entsorgen
Latex-Untersuchungshandschuh Arbeiten mit hoher mechanischer Beanspruchung Bei vorhersehbarem Kontakt mit Körperflüssigkeiten
(z. B. Blut, Stuhl etc.)
Untersuchungs-Handschuh (latexfrei) Arbeiten mit hoher mechanischer Beanspruchung bei Bei vorhersehbarem Kontakt mit Körperflüssigkeiten
bekannten Allergien gegen Latex (z. B. Blut, Stuhl etc.)
Schutzhandschuh aus Nitril o. ä. Arbeiten mit Desinfektions-/Reinigungslösungen Arbeiten mit Flächen- und Instrumentendesinfektionslösungen

– Stoffhandschuh – Bei speziell großen mechanischen Belastungen nur in z. B. bei Hautirritationen, Unverträglichkeit, bei großen
(z. B. Zwirnhandschuhe ohne Naht) Kombination mit anderen Handschuhen Operationen wie Totalendoprothetik,
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– Ggf. auch je nach Einsatz -> steril – Bei langem Tragen von Schutzhandschuhen
– Personenbezogene Nutzung, mindestens täglicher Wechsel
Steril Einmalhandschuh Polyethylen (PE) Bei Arbeiten unter sterilen Bedingungen und mit geringer Als Zweithandschuh bei:
mechanischer Beanspruchung – DK-Einlage, tracheales Absaugen etc.
– Unterziehhandschuh bei eventueller Latex-Unverträglichkeit
Latexhandschuh Bei Arbeiten unter sterilen Bedingungen mit hoher Wundversorgungen, Einlage von Kathetern, Operationen
mechanischer Belastung
Latexfreier Handschuh Bei Arbeiten unter sterilen Bedingungen mit hoher Wundversorgungen, Einlage von Kathetern, Operationen
mechanischer Belastung
Bei gesicherter Allergie bei Patient oder Personal

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