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E-Book lizenziert für Priscila Dionara Braun (Bestellnr. 1000126810) (1000126810-144664/a50768bff7d5419bbe8dac55b2bf3ebd, BIC media 02/2022)
Praxis-Handbuch Bautenschutz
Praxis-Handbuch
Die Autoren: Bautenschutz umzusetzen, erfordert Grundlagen-
Dipl.-Ing. Bodo Appel wissen der Bauphysik, solides Fachwissen der
Dipl.-Ing. (FH) Michael Bertels Bauwerksdiagnose und -sanierung sowie erprobte
Heinz-Peter Dahmen praktische Fachkenntnisse. Die Autoren – anerkann-
Dipl.-Ing. Jens Engel te Praktiker und Sachverständige aus dem Bereich
Bautenschutz
Dr.-Ing. Ralf Fischinger Bautenschutz – haben mit dem vorliegenden Praxis-
Prof. Dr.-Ing. Wilhelm Fix Handbuch genau das Arbeitsmittel geschaffen, das
Stefan Flügge Theorie und Praxis ideal verbindet. Der Ausführende
Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Gänßmantel vor Ort, der Planende und der Auszubildende kön-
Ingolf Georgy nen jetzt auf ein Nachschlagewerk zurückgreifen,
Dipl.-Ing. Franz-Josef Hölzen in dem die wichtigsten Themen, Methoden und
Dipl.-Ing. (FH) Hubert Jakobs Verfahren des praktischen Bautenschutzes gebün-
Dipl.-Ing. (FH) Stephan Keppeler
Dipl.-Min. Dr. rer. nat. Helmut Kollmann
delt behandelt und erläutert werden.
Auf die Fakten konzentriert, erfährt der Leser Grund-
Beurteilen, Vorbereiten, Ausführen
Dipl.-Ing. Martin Mossau legendes zum praktischen Bautenschutz, Wesent-
Dipl.-Betriebsw. (FH) Ingo Reifgerste liches zu Diagnose und Bewertung von Feuchte-
Michael Resch schäden, zur Erarbeitung von Instandsetzungs-
Thomas Rosenberger konzepten sowie zu Schutz- und Sanierungsmaß-
Gerhard Schlauch nahmen und -verfahren.
Rainer Spirgatis Eine gut handhabbare Systematik, die anschauliche
Dipl.-Ing. Christoph Tetz Aufbereitung mit Tabellen und Abbildungen, Hin-
Dipl.-Ing. (FH) Heiko Teutenberg weisen, Tipps und einer Übersicht der einschlägigen
Christian Ventker Regelwerke und Literatur erleichtern das schnelle
Finden der gewünschten Informationen.
Praxis-Handbuch Bautenschutz ist das fundierte
Nachschlagewerk mit den wesentlichen Fakten Aus dem Inhalt:
zu Verfahren der Bauwerksabdichtung und • Grundlagen und Voraussetzungen für den
flankierenden Maßnahmen – von Praktikern für Bautenschutz
Praktiker. • Untersuchung, Bewertung und Instandsetzungs-
konzepte feuchte- und salzgeschädigter Bauteile
• Bauwerksabdichtung
• Flankierende Maßnahmen bei feuchte- und salz-
geschädigten Bauteilen
• Anhang: Normen, Rechtsvorschriften und Literatur
Regen
Abgase Kondensation
Schlagregen
Oberflächenwasser
Dampfdiffusion
hygroskopische Feuchte
Sickerwasser
gelöste Salze
Wasser führende Schichten
Stauwasser
ISBN 978-3-481-02992-0
De www.BauenimBestand24.de
www.rudolf-mueller.de d De
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Praxis-Handbuch Bautenschutz
Autoren:
Dipl.-Ing. Bodo Appel
Dipl.-Ing. (FH) Michael Bertels
Heinz-Peter Dahmen
Dipl.-Ing. Jens Engel
Dr.-Ing. Ralf Fischinger
Prof. Dr.-Ing. Wilhelm Fix
Stefan Flügge
Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Gänßmantel
Ingolf Georgy
Dipl.-Ing. Franz-Josef Hölzen
Dipl.-Ing. (FH) Hubert Jakobs
Dipl.-Ing. (FH) Stephan Keppeler
Dipl.-Min. Dr. rer. nat. Helmut Kollmann
Dipl.-Ing. Martin Mossau
Dipl.-Betriebsw. (FH) Ingo Reifgerste
Michael Resch
Thomas Rosenberger
Gerhard Schlauch
Rainer Spirgatis
Dipl.-Ing. Christoph Tetz
Dipl.-Ing. (FH) Heiko Teutenberg
Christian Ventker
de
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Geleitwort
Warum dieses Buch? Eine durchaus berechtigte Frage angesichts der Vielfalt an Literatur rund
um das Thema „Bauen im Bestand“ und zum dazugehörenden Segment „Bautenschutz“.
Warum also dieses Buch? Was ist neu und was ist so anders, dass es eines so großen Autoren
teams und eines derart umfassenden Kompendiums bedarf?
Die Antwort auf die erste Frage erschließt sich von selbst, denn nichts ist so gewiss wie der
Wandel. Jahr für Jahr kommen neue Produkte auf den Markt, der Fortschritt in Wissenschaft
und Technik eröffnet der Sanierung immer vielfältigere Möglichkeiten, die den genormten
und allgemein anerkannten Verfahren weit voraus sind und diese mitunter infrage stellen.
Hinzu kommen sich ständig verschärfende gesetzliche Vorgaben aufgrund der Erfordernisse
des Klima-, Gesundheits- und Umweltschutzes. All dies zusammen, verbunden mit den Vor
gaben des Denkmalschutzes und des Diktats begrenzter finanzieller Mittel, bildet ein Kon
glomerat, das Planer, Bauherren und Ausführende vor immer neue Herausforderungen stellt.
Nun haben sich aber nicht nur die oben beschriebenen Kriterien in den letzten Jahren
grundlegend geändert, sondern auch der Bautenschutz selbst.
Im Zentrum der Ausbildung im klassischen Bauhandwerk steht nach wie vor der Neubau.
Entsprechend ist das „Bauen im Bestand“ − heute immerhin das wichtigste Marktsegment
der Branche − weiterhin ein riesiges Experimentierfeld für Spezialisten der unterschiedlichs
ten Couleur. Das beste Beispiel hierfür ist der Holz- und Bautenschutz: Ohne Zugangsbe
schränkungen und ohne eine Ausbildungsmöglichkeit im dualen Bildungssystem lagen Aus-
und Weiterbildung der Betriebsinhaber und ihrer Mitarbeiter in der Vergangenheit zu einem
großen Teil in der Verantwortung des zuständigen Fachverbands DHBV. Der Deutsche Holz-
und Bautenschutzverband e. V. war es dann auch, dem es 2007 gelang, die Ausbildung im
Holz- und Bautenschutz in das duale System des Handwerks zu integrieren und damit 2 neue
Handwerksberufe zu schaffen, die sich ausschließlich mit der Sanierung von Gebäuden be
schäftigen: den der „Fachkraft für Holz- und Bautenschutzarbeiten“ und den des/der „Holz-
und Bautenschützers/Bautenschützerin“.
Damit ist ein großer Schritt in Richtung Ausbildung des beruflichen Nachwuchses und hin zu
einer Verbesserung der Bauleistung getan. Doch dieser erste Schritt würde den Anforderun
gen des Berufsbildes nicht gerecht, wenn ihm nicht weitere Schritte mit dem Ziel einer Meis
terausbildung im „Holz- und Bautenschutz“ für den höchsten Handwerksabschluss folgen
würden. Entsprechend wurde unter der Federführung des DHBV eine Meisterprüfungsver
ordnung erarbeitet, zu deren voraussichtlichem Inkrafttreten dieses Buches erscheint.
Dies ist kein Zufall. Neue Ausbildungen und Berufsabschlüsse erfordern auch neue Unter
richts- und Informationsmaterialien. Hier setzt dieses Buch an. Es gibt unzählige Fachbücher
und Tagungsbände, denen eins gemeinsam ist: Wissenschaft trifft auf Praxis. Hochkarätig
und empfehlenswert zwar, aber doch bleiben viele Fragezeichen, da Wissenschaftler und der
Praktiker allzu oft nicht die gleiche Sprache sprechen.
Deshalb bedarf es eines Buches für den Praktiker aus der Feder von Praktikern. Ein Buch,
das sich auf den Kern konzentriert und damit das auf den Punkt bringt, was auf der Baustelle
wirklich wichtig ist und worauf es ankommt. Eben das Praxis-Handbuch Bautenschutz − aus
der Praxis für die Praxis.
Unser besonderer Dank gilt an dieser Stelle den Autoren unter der redaktionellen Leitung
von Rainer Spirgatis.
Dr. Friedrich Remes
Bundesgeschäftsführer
Deutscher Holz- und Bautenschutzverband e. V.
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Inhalt
Geleitwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
8 Inhalt
3 Bauwerksabdichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63
3.1 Außenwandabdichtung (Bertels) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63
3.1.1 Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63
3.1.2 Geltungsbereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63
3.1.3 Regelwerke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63
3.1.4 Abdichtungsstoffe/Grundierungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63
3.1.5 Untergründe/Vorarbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64
3.1.5.1 Anforderungen an den Untergrund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64
3.1.5.2 Vorbereitung des Untergrunds . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65
3.1.6 Ausführung der Neubauabdichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65
3.1.6.1 Grundierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65
3.1.6.2 Anmischen der Abdichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66
3.1.6.3 Kratzspachtelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66
3.1.6.4 Anschlüsse oberhalb Gelände . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66
3.1.6.5 Flächenabdichtung bei der Wasserbeanspruchung Bodenfeuchte/nicht
stauendes Sickerwasser gemäß DIN 18195-4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66
3.1.6.6 Flächenabdichtung bei der Wasserbeanspruchung aufstauendes
Sickerwasser/drückendes Wasser gemäß DIN 18195-6 . . . . . . . . . . . . . . . . . 68
3.1.7 Nachträgliche Vertikalabdichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69
3.1.7.1 Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69
3.1.7.2 Regelwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69
3.1.7.3 Wannenartige Abdichtungsebenen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69
3.1.7.4 Freilegen des Arbeitsraums . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70
3.1.7.5 Vorarbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70
3.1.7.6 Ausführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70
3.1.7.7 Sanierung von Altbitumenabdichtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71
3.1.8 Schutzmaßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71
3.1.9 Qualitätssicherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72
3.2 Bodenplattenabdichtung (Flügge, Bertels, Mossau, Rosenberger) . . . . . . . . . . 72
3.2.1 Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72
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Inhalt 9
3.2.2 Regelwerke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72
3.2.3 Positionierung von Bodenplattenabdichtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72
3.2.4 Anordnung der Abdichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73
3.2.5 Ausführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74
3.2.5.1 Anforderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74
3.2.5.2 Stoffe und Ausführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75
3.3 Detail- und Sonderlösungen zu Außenwand- und Bodenplatten
abdichtungen (Flügge, Bertels, Mossau, Rosenberger) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75
3.3.1 Durchdringungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75
3.3.1.1 Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75
3.3.1.2 Regelwerke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75
3.3.1.3 Anordnung von Durchdringungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75
3.3.1.4 Ausführung bei Wasserbeanspruchung gemäß DIN 18195-4 . . . . . . . . . . . . 75
3.3.1.5 Ausführung bei Wasserbeanspruchung gemäß DIN 18195-6 . . . . . . . . . . . . 76
3.3.2 Lichtschächte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76
3.3.2.1 Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76
3.3.2.2 Ausführung bei Wasserbeanspruchung gemäß DIN 18195-4 . . . . . . . . . . . . 77
3.3.2.3 Ausführung bei Wasserbeanspruchung gemäß DIN 18195-6 . . . . . . . . . . . . 77
3.3.2.4 Entwässerung/Baugrubenverfüllung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77
3.3.3 Bewegungsfugen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77
3.3.3.1 Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77
3.3.3.2 Anforderungen und Objektbedingungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77
3.3.3.3 Abdichtungsstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78
3.3.3.4 Ausführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78
3.3.4 Stoß- und Arbeitsfugen bei wasserundurchlässigen Betonbauteilen . . . . . . 78
3.3.4.1 Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78
3.3.4.2 Regelwerke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80
3.3.4.3 Abdichtungsstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80
3.3.4.4 Ausführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80
3.4 Innenabdichtung (Rosenberger) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80
3.4.1 Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80
3.4.2 Regelwerke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80
3.4.3 Untergründe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80
3.4.4 Stoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80
3.4.5 Details/Anforderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81
3.4.6 Ausführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83
3.4.6.1 Untergrundvorbereitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83
3.4.6.2 Vorarbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83
3.4.6.3 Grundierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83
3.4.6.4 Egalisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84
3.4.6.5 Abdichtungsauftrag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84
3.4.7 Flankierende Maßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84
3.4.8 Qualitätssicherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85
3.4.9 Hinweise für den Nutzer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85
3.5 Injektionsabdichtung (Appel) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86
3.5.1 Flächenabdichtung innerhalb der Konstruktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86
3.5.1.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86
3.5.1.2 Bauzustandsanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86
3.5.1.3 Injektionsstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87
3.5.1.4 Ausführung der Injektion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88
3.5.1.5 Technische Ausstattung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89
3.5.2 Flächenabdichtung an der Bauteilaußenseite (Schleierinjektion) . . . . . . . . . 89
3.5.2.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89
3.5.2.2 Bauzustands- und Bodenanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90
3.5.2.3 Injektionsstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90
3.5.2.4 Ausführung der Injektion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91
3.5.2.5 Technische Ausstattung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92
3.5.3 Qualitätssicherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92
3.5.4 Arbeits- und Gesundheitsschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92
3.5.5 Regelwerke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92
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10 Inhalt
Inhalt 11
12 Inhalt
5 Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 189
5.1 Normen, Rechtsvorschriften und Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 189
5.2 Autoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 205
5.3 Stichwortverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 208
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13
Abb. 1.1: Feuchtebelastung
einer Mauerwerkswand
Regen
Kondensation
Abgase
Schlagregen
Oberflächenwasser
Dampfdiffusion
hygroskopische Feuchte
Sickerwasser
gelöste Salze
Wasser führende Schichten
Stauwasser
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Abb. 1.2: Charakteristisches Bild von Salzschäden im oberflächen- Abb. 1.3: Die Salzausblühungen an dieser Kellerwand weisen auf eine
nahen Bereich eines Sockels Überlagerung der Mechanismen der kapillaren und der hygrosko-
pischen Feuchteaufnahme hin.
Die Verdunstungsleistung des Mauerwerks wird von meh- Das Gleichgewicht kann zusätzlich durch weitere Wasser-
reren Faktoren beeinflusst, vor allem von der Luftbewe- aufnahmemechanismen, z. B. durch Kondensation, beein-
gung, der Lufttemperatur, der relativen Luftfeuchte und der flusst werden.
Offenporigkeit der Baustoffe. Über entsprechende Zeiträu-
me betrachtet sind diese Faktoren als konstant anzusetzen. Fazit
Um eine Verdunstungsfläche zu erreichen, die in ihrer Leis-
Ursache für die Durchfeuchtung einer Wand oder eines
tungsfähigkeit der kapillaren Wasseraufnahme entspricht,
Bauteils ist zunächst überwiegend die kapillare Feuch-
stellt sich daher im Mauerwerk eine bestimmte Durch-
teaufnahme. Gelangen auf diesem Weg hygroskopische
feuchtungshöhe (DFH) ein.
Salze in das Mauerwerk, so lösen sie eine weitere
Durchfeuchtung aus. Aufgrund der Dynamik des
Hinweis
Gleichgewichts von Feuchteaufnahme und Feuchteab-
Eine Verschlechterung der Verdunstungsleistung durch gabe kann in der Folge die Hygroskopizität gegenüber
Aufbringen von Abdichtungen in den Verdunstungszo- der kapillaren Feuchteaufnahme der größere Durch-
nen führt immer zu einer Vergrößerung der Durch- feuchtungsfaktor werden und sich die Schadensursache
feuchtungshöhe. Eine Abdichtung ist also dort anzu- so im Laufe der Zeit völlig verschieben.
bringen, wo flüssiges Wasser in die Wand eindringt,
Bei der Bauzustandsanalyse sind daher die verschie-
d. h. erdberührend außen am Mauerwerk.
denen Wasseraufnahmemechanismen, der Versalzungs-
grad und die Art der Versalzung zu ermitteln.
Salzanreicherung und Gleichgewichtsverschiebung
Der beschriebene Gleichgewichtszustand bleibt jedoch Hygroskopische Feuchteaufnahme
nicht konstant. Die in die Konstruktion eindringende
Aus der Bestimmung des gesamten Durchfeuchtungsgrads
Feuchte enthält gelöste Schadstoffe (Salze), die über das
DFGges und des kapillaren Durchfeuchtungsgrads DFGkap
Kapillarsystem des Mauerwerks transportiert und dort
allein kann nicht auf die Durchfeuchtungsursache geschlos-
abgelagertwerden, wo das Wasser verdunstet (Abb. 1.2).
sen werden. Es ist nicht immer klar erkennbar, ob die fest-
Im Bereich der Verdunstungszonen kommt es in der Fol-
gestellte Feuchte kapillar aufgenommen wurde oder – zu-
ge zu einer Anreicherung von Salzen.
mindest teilweise – hygroskopisch aus der Umgebungsluft
Da es sich hier um ein dynamisches Gleichgewicht, also aufgenommen wurde. Um die Anteile der Feuchteaufnah-
eine ständige Feuchteaufnahme und -abgabe, handelt, wird memechanismen festzustellen, muss daher an einer oder
die Salzkonzentration im Verdunstungsbereich immer grö- mehreren Stellen die hygroskopische Feuchteaufnahme
ßer. Ab einer bestimmten Salzkonzentration werden hygro- gemessen werden.
skopische Wasseraufnahmeeffekte ausgelöst. Zur Verduns-
Hierzu werden entnommene und getrocknete Proben
tung im Bereich der Verdunstungsflächen kommt also eine
(Abb. 1.4) ca. 3 Wochen bei konstanter Temperatur in einer
Wasseraufnahme aus der umgebenden Luft, die sogenannte
Klimakammer einer konstanten relativen Luftfeuchte aus-
hygroskopische Feuchteaufnahme, hinzu (Abb. 1.3).
gesetzt. Aus der zu beobachtenden Gewichtszunahme wird
In der Folge verschiebt sich das Gleichgewicht von Wasser- die hygroskopische Feuchteaufnahme ermittelt.
aufnahme und Wasserabgabe, da aufseiten der Wasserauf-
Die hygroskopische Feuchteaufnahme in Masse-% ergibt
nahme die hygroskopische Feuchteaufnahme hinzugetreten
sich dabei aus der Masse der feuchten Probe nach Wasser-
ist. Um wieder einen Gleichgewichtszustand zu erreichen,
aufnahme an der Luft abzüglich der Masse der trockenen
muss die Verdunstungsleistung größer werden. Dies ge-
Probe geteilt durch die Masse der trockenen Probe.
schieht in der Regel durch eine Vergrößerung der Ver-
dunstungsfläche. Dies bedeutet aber zwangsläufig eine Der hygroskopische Durchfeuchtungsgrad ergibt sich aus
Vergrößerung der Verdunstungshöhe. dem hygroskopischen Feuchtegehalt in Masse-% geteilt
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1.1 Bauphysik 15
Abb. 1.4: Probenentnahme (Bohrkern) zur Bestimmung der hygro- Abb. 1.5: Messung der Raumlufttemperatur und der relativen Feuch-
skopischen Feuchteaufnahme te der Raumluft zur Feststellung einer möglichen Kondensatbildung
Abb. 1.6: Diffusionsrichtungen des Wasserdampfs durch eine Wand unter unterschiedlichen klimatischen Bedingungen
Wesentlich für den Diffusionsdurchgang durch einzelne Der Wasseraufnahmekoeffizient w gibt die von einem Pro-
Schichten (oder durch eine Wand) ist die Dicke dieser bekörper je Flächeneinheit und Wurzel aus der Zeit aufge-
Schichten (oder der Wand). nommene Wassermenge an (DIN EN ISO 15148). Er kenn-
zeichnet die Intensität der kapillaren Saugfähigkeit, z. B.
Im Winter ist in der kalten Außenluft weniger Wasser-
von Putzen oder Oberflächenbeschichtungen, im Hinblick
dampf enthalten als in der warmen Innenluft – trotz glei-
auf die Beurteilung der Regenschutzwirkung. Der Wasser-
cher relativer Luftfeuchte. Der Wasserdampf wandert in
aufnahmekoeffizient ist eine Stoff- bzw. Oberflächeneigen-
diesem Fall von der warmen zur kalten Wandseite nach
schaft.
außen. Dabei kann ein Teil des Wasserdampfs im Bauteil
kondensieren (Abb. 1.6, links). In Abhängigkeit vom Wert des Wasseraufnahmekoeffizien-
ten werden nachfolgend genannte Schichttypen unter-
Im Sommer kann wegen des umgekehrten Temperaturge-
schieden.
fälles eine Dampfdiffusion von außen nach innen stattfin-
den, auch wenn die relative Luftfeuchte gleich ist (Abb. 1.6,
Schichttypen
Mitte).
OO Wasser abweisende Schicht: w ≤ 0,5 kg/(m2 · h0,5)
Eine Wasserdampfwanderung tritt jedoch auch bei gleicher OO Wasser hemmende Schicht: 0,5 kg/(m2 · h0,5) < w
Außen- und Innentemperatur ein, wenn die relative Luft-
< 2,0 kg/(m2 · h0,5)
feuchte auf beiden Seiten unterschiedlich ist (Abb. 1.6, OO Wasser saugende Schicht: w ≥ 2,0 kg/(m2 · h0,5)
rechts).
Wasserdampfkonvektion
Hinweis
Bei der Wasserdampfkonvektion (Abb. 1.7) handelt es
Durch eine Dampfsperre wie z. B. Metallfolien kann der
sich um die Übertragung von Wasserdampf in einem Gas
Transport von Wasserdampf zwar vollständig unterbun-
durch Bewegung des gesamten Gases, z. B. feuchter Luft,
den werden, nicht jedoch der Wärmetransport.
aufgrund eines Gesamtdruckgefälles. Gesamtdruckgefälle
können z. B. infolge von Gebäudeumströmungen an durch-
Tabelle 1.1: sd-Werte unterschiedlicher Baustoffe
strömbaren Fugen oder Undichtheiten zwischen Innen
räumen und Umgebung oder an belüfteten Luftschichten
Baustoff Wasserdampf- Schicht wasserdampf- anliegen (erzwungene Konvektion) bzw. infolge von Tem-
diffusions- dicke d diffusions- peratur- und damit Luftdichteunterschieden in belüfteten
widerstands- äquivalente
zahl µ Luftschichtdicke sd und nicht belüfteten Luftschichten auftreten (freie Konvek-
in m in m tion).
1.1 Bauphysik 17
Abb. 1.7: Wasserdampfkonvek-
tion an einem Bauteil
vom Material der Wand- und Deckenoberflächen stellen gebenheiten. Auf Grundlage der Ergebnisse kann eine
sich verschiedene Feuchtebelastungen der Umschließungs- objektspezifische und wirtschaftliche Lösung des Sanie-
flächen ein. rungsproblems vorgeschlagen und entschieden werden,
OO ob eine horizontale oder vertikale Abdichtung einzubrin-
Ausgleichsfeuchtegehalt
gen ist,
Die Bemessungswerte der Wärmeleitfähigkeit sind auf OO ob eine Vertikalabdichtung innen oder außen angebracht
Grundlage der Ausgleichsfeuchtegehalte u (Tabelle 1.2) in werden soll oder muss und welches Verfahren einer mög-
einem Klima von 23 °C und 80 % relativer Luftfeuchte fest- lichen nachträglichen Horizontalabdichtung anwendbar
gelegt worden. ist und
OO welche flankierenden Maßnahmen hinsichtlich einer
Tabelle 1.2: Ausgleichsfeuchtegehalte ausgewählter Baustoffe in Salzbehandlung, einer Putz- und Anstrichsanierung oder
einem Klima von 23 °C und 80 % relativer Luftfeuchte (nach DIN V 4108-4, einer Dränage notwendig sind.
Tabelle 4)
Feuchtebilanz
Baustoff Feuchtegehalt u
in kg/kg
Häufig wird nur der Feuchtegehalt (Entnahmefeuchte) der
Baustoffe bestimmt. Daraus kann jedoch keine Information
Beton mit geschlossenem Gefüge mit porigen 0,13 über die Durchfeuchtungsursachen oder den Grad der
Zuschlägen Durchfeuchtung gewonnen werden. Hierfür sind weitere
Messdaten und Bezugsgrößen erforderlich, insbesondere
Leichtbeton mit haufwerkporigem Gefüge mit 0,03 die kapillare Wasseraufnahme, die Sättigungsfeuchte und
dichten Zuschlägen nach DIN 4226-2
die hygroskopische Feuchteaufnahme sowie gegebenenfalls
Leichtbeton mit haufwerkporigem Gefüge mit 0,045 raumklimatische Daten zur Prüfung auf eine mögliche
porigen Zuschlägen nach DIN 4226-2 Kondensatbildung. Auf Grundlage dieser Daten können die
Durchfeuchtungsgrade bestimmt und die realen Durch-
Gips, Anhydrit 0,02
feuchtungsursachen ermittelt werden.
Gussasphalt, Asphaltmastix 0 Zur Feuchtemessung werden die Darr-Methode und die
Holz, Sperrholz, Spanplatten, Holzfaserplatten, 0,15
CM-Methode eingesetzt.
Schilfrohrplatten und -matten, organische
Faserdämmstoffe Darr-Methode
pflanzliche Faserdämmstoffe aus Seegras, Holz, 0,15 Die Bestimmung des Feuchtegehalts (Entnahmefeuchte)
Torf und Kokosfasern und sonstigen Fasern von Baustoffen nach der Darr-Methode erfolgt im Labor
(siehe Kapitel 2.1.2.3 und 2.2.1.5). Die an der Baustelle ent-
nommenen Proben werden hierbei gewogen, im Trocken-
1.1.3 Untersuchungen schrank bei 105 °C bis zur Gewichtskonstanz getrocknet
und anschließend erneut gewogen. Aus der Gewichtsdiffe-
Bei einer fachgerechten Bauzustandsanalyse müssen
renz ergibt sich der Feuchtegehalt.
Bauschäden auch messtechnisch untersucht werden. Am
wichtigsten sind hierbei eine Feuchtebilanz, eine Schad Die Darr-Methode ist ein sicheres und genaues, jedoch
salzbilanz und die Bewertung der objektspezifischen Ge kein zerstörungsfrei arbeitendes Verfahren.
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1.1.4 Feuchteschutz nach DIN 4108-3 Wasser hem- 0,5 < w < 2,0 –1) –1)
mend (Bean-
Der Schlagregenschutz einer Wand zur Begrenzung der spruchungs-
kapillaren Wasseraufnahme und zur Sicherstellung der Ver- gruppe II)
dunstungsmöglichkeit kann durch konstruktive Maßnah-
Wasser abwei- w ≤ 0,5 ≤ 2,0 ≤ 2,0
men (z. B. Außenwandbekleidung, Verblendmauerwerk, send (Bean-
Schutzschichten im Inneren der Konstruktion) oder durch spruchungs-
Putze bzw. Beschichtungen erzielt werden. Die zu treffen- gruppe III)
den Maßnahmen richten sich nach der Intensität der 1) Für Wasser hemmende Putze und Beschichtungen ist kein Wert
Schlagregenbeanspruchung, die durch Wind und Nieder- festgelegt.
schlag sowie durch die örtliche Lage und die Gebäudeart
bestimmt ist.
Die Schlagregenbeanspruchung wird nach DIN 4108-3 in 1.1.5 Feuchteschutz und Wärmeschutz
3 Gruppen eingeteilt:
Der Zusammenhang zwischen Feuchteschutz und Wärme-
OO Beanspruchungsgruppe I – geringe Schlagregen schutz ergibt sich daraus, dass bei einer Erhöhung des
beanspruchung Feuchtegehalts je nach Baustoff oder Dämmstoff eine er-
OO Beanspruchungsgruppe II – mittlere Schlagregen hebliche Reduktion der Wärmedämmfähigkeit (bzw. eine
beanspruchung Erhöhung der Wärmeleitfähigkeit) auftritt.
OO Beanspruchungsgruppe III – starke Schlagregen
Die Wandoberflächentemperatur auf der Innenseite eines
beanspruchung
Bauteils hängt von der Raumlufttemperatur, der Außentem-
Beanspruchungsgruppe I peratur und vom Wärmedurchgangskoeffizienten (U- Wert)
des Bauteils ab. Die Wandoberflächentemperatur auf der
In der Regel gilt diese Beanspruchungsgruppe für Gebiete
Innenseite der Außenwand hat großen Einfluss auf die emp-
mit Jahresniederschlagsmengen unter 600 mm sowie für
fundene Behaglichkeit. Bei höherer Wandoberflächentem-
besonders windgeschützte Lagen auch in Gebieten mit grö-
peratur kann die Raumlufttemperatur abgesenkt werden.
ßeren Niederschlagsmengen.
Sinkt bei gleichbleibender Raumlufttemperatur die Ober-
Beanspruchungsgruppe II flächentemperatur, resultiert daraus ein Anstieg der relati-
ven Luftfeuchte an der Wandoberfläche – ab ca. 70 % relati-
In der Regel gilt diese Beanspruchungsgruppe für Gebiete
ver Luftfeuchte können dann die Voraussetzungen für das
mit Jahresniederschlagsmengen von 600 bis 800 mm, für
Wachstum von Schimmelpilzen gegeben sein.
windgeschützte Lagen auch in Gebieten mit größeren Nie-
derschlagsmengen sowie für Hochhäuser oder für Häuser Die Ursache für eine Verschlechterung des Wärmedämm-
in exponierter Lage in Gebieten, die aufgrund der regiona- vermögens sind vor allem mit Wasser gefüllte Poren, da
len Regen- und Windverhältnisse der Beanspruchungs- diese erheblich höhere Wärmemengen übertragen können
gruppe I zuzuordnen wären. als luftgefüllte Poren.
Im Gegensatz zu dampfsperrenden Innendämmungen er-
Beanspruchungsgruppe III
möglichen die diffusionsoffenen kapillaraktiven Innen-
In der Regel gilt diese Beanspruchungsgruppe für Gebiete dämmungen eine Trocknung bereits (vor)geschädigter
mit Jahresniederschlagsmengen über 800 mm, für windrei- Bauteile; das Trocknungspotenzial zum Innenraum wird
che Gebiete auch mit geringeren Niederschlagsmengen nicht wie bei diffusionsdichten Systemen aufgehoben. An-
(z. B. Küstengebiete, Mittel- und Hochgebirgslagen, Alpen- fallende Feuchtespitzen im Innenraum, z. B. durch Kochen,
vorland) sowie für Hochhäuser oder für Häuser in expo- werden durch die hygroskopische Feuchtespeicherfähigkeit
nierter Lage in Gebieten, die aufgrund der regionalen Re- einer diffusionsoffenen Innendämmung abgepuffert, so-
gen- und Windverhältnisse der Beanspruchungsgruppe II dass derartige Innendämmsysteme zu einer Regulierung
zuzuordnen wären. des Innenklimas beitragen. Wenn im Wandaufbau Konden-
sat auftritt, sorgt die Kapillaraktivität zudem für eine
Die Anforderungen an den Feuchteschutz (Wasser hem-
schnelle und großflächige Verteilung der Feuchte in der
mend, Wasser abweisend) hängen jeweils von der Bean-
Dämmung und anschließende Trocknung der Oberfläche.
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1.2 Regelwerke 19
DIN 1053-12 Mauerwerk – Teil 12: Konstruktion und Aus- DIN EN 1504-3 Produkte und Systeme für den Schutz und
führung von unbewehrtem Mauerwerk die Instandsetzung von Betontragwerken – Definitionen,
Anforderungen, Qualitätsüberwachung und Beurteilung
DIN 1053-100 Mauerwerk – Teil 100: Berechnung auf der
der Konformität – Teil 3: Statisch und nicht statisch rele-
Grundlage des semiprobabilistischen Sicherheitskonzepts
vante Instandsetzung
DIN 4108-10: Wärmeschutz und Energie-Einsparung in
DIN EN 1504-4 Produkte und Systeme für den Schutz und
Gebäuden – Teil 10: Anwendungsbezogene Anforderun-
die Instandsetzung von Betontragwerken – Definitionen,
gen an Wärmedämmstoffe – Werkmäßig hergestellte
Anforderungen, Qualitätsüberwachung und Beurteilung
Wärmedämmstoffe
der Konformität – Teil 4: Kleber für Bauzwecke
E DIN EN 845-1 Festlegungen für Ergänzungsbauteile für
DIN EN 1504-5 Produkte und Systeme für den Schutz und
Mauerwerk – Teil 1: Maueranker, Zugbänder, Auflager
die Instandsetzung von Betontragwerken – Definitionen,
und Konsolen
Anforderungen, Qualitätsüberwachung und Beurteilung
der Konformität – Teil 5: Injektion von Betonbauteilen
Mauerwerksdiagnostik
DIN EN 1504-6 Produkte und Systeme für den Schutz und
WTA-Merkblatt 4-3-98/D „Instandsetzung von Mauer-
die Instandsetzung von Betontragwerken – Definitionen,
werk. Standsicherheit und Tragfähigkeit“, 1998 (Wissen-
Anforderungen, Qualitätsüberwachung und Beurteilung
schaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bau-
der Konformität – Teil 6: Verankerung von Bewehrungs-
werkserhaltung und Denkmalpflege e. V.)
stäben
WTA-Merkblatt 4-5-99/D „Beurteilung von Mauerwerk –
DIN EN 1504-7 Produkte und Systeme für den Schutz und
Mauerwerksdiagnostik“, 1999
die Instandsetzung von Betontragwerken – Definitionen,
WTA-Merkblatt 4-11-02/D „Messung der Feuchte von Anforderungen, Qualitätsüberwachung und Beurteilung
mineralischenBaustoffen“, 2003 der Konformität – Teil 7: Korrosionsschutz der Bewehrung
DIN EN 1504-8 Produkte und Systeme für den Schutz und
Beton
die Instandsetzung von Betontragwerken – Definitionen,
Betonbau Anforderungen, Qualitätsüberwachung und Beurteilung
der Konformität – Teil 8: Qualitätsüberwachung und Be-
DIN 1045-1 Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spann-
urteilung der Konformität
beton – Teil 1: Bemessung und Konstruktion
DIN EN 1504-9 Produkte und Systeme für den Schutz und
DIN 1045-2 Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spannbe-
die Instandsetzung von Betontragwerken – Definitionen,
ton – Teil 2: Beton – Festlegung, Eigenschaften, Herstellung
Anforderungen, Qualitätsüberwachung und Beurteilung
und Konformität – Anwendungsregeln zu DIN EN 206-1
der Konformität – Teil 9: Allgemeine Grundsätze für die
DIN 1045-3 Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spann- Anwendung von Produkten und Systemen
beton – Teil 3: Bauausführung – Anwendungsregeln zu
DIN EN 1504-10 Produkte und Systeme für den Schutz
DIN EN 13670
und die Instandsetzung von Betontragwerken – Defini
DIN 1045-4 Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spann- tionen, Anforderungen, Qualitätsüberwachung und Be
beton – Teil 4: Ergänzende Regeln für die Herstellung und urteilung der Konformität – Teil 10: Anwendung von
die Konformität von Fertigteilen Stoffen und Systemen auf der Baustelle, Qualitätsüber
wachung der Ausführung
DIN EN 206-1 Beton – Teil 1: Festlegung, Eigenschaften,
Herstellung und Konformität DAfStb-Richtlinie „Schutz und Instandsetzung von Beton-
bauteilen (Instandsetzungs-Richtlinie)“, Teil 1: Allgemeine
DIN-Fachbericht 100 „Beton – Zusammenstellung von
Regelungen und Planungsgrundsätze, Teil 2: Bauprodukte
DIN EN 206-1 Beton – Teil 1: Festlegung, Eigenschaften,
und Anwendung, Teil 3: Anforderung an die Betriebe und
Herstellung und Konformität und DIN 1045-2 Tragwerke
Überwachung der Ausführung, Teil 4: Prüfverfahren,
aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton – Teil 2: Beton;
2001 (Deutscher Ausschuss für Stahlbeton e. V.)
Festlegung, Eigenschaften, Herstellung und Konformität;
Anwendungsregeln zu DIN EN 206-1“, 3. Aufl., 2010 Zusätzliche technische Vertragsbedingungen und Richtli-
nien für das Füllen von Rissen in Betonteilen (ZTV-RISS),
Betoninstandsetzung 1993 (Bundesministerium für Verkehr)
DIN EN 1504-1 Produkte und Systeme für den Schutz und Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtli-
die Instandsetzung von Betontragwerken – Definitionen, nien für Ingenieurbauten (ZTV-ING), 2010 (Bundesan-
Anforderungen, Güteüberwachung und Beurteilung der stalt für Straßenwesen)
Konformität – Teil 1: Definitionen
DAfStb-Richtlinie „Schutz und Instandsetzung von Beton-
DIN EN 1504-2 Produkte und Systeme für den Schutz und bauteilen (Instandsetzungs-Richtlinie)“. Berichtigung 1,
die Instandsetzung von Betontragwerken – Definitionen, Oktober 2001
Anforderungen, Qualitätsüberwachung und Beurteilung
DAfStb-Richtlinie „Schutz und Instandsetzung von Beton-
der Konformität – Teil 2: Oberflächenschutzsysteme für
bauteilen (Instandsetzungs-Richtlinie)“. Berichtigung 2,
Beton
Dezember 2005
E-Book lizenziert für Priscila Dionara Braun (Bestellnr. 1000126810) (1000126810-144664/a50768bff7d5419bbe8dac55b2bf3ebd, BIC media 02/2022)
1.2 Regelwerke 21
DAfStb-Richtlinie „Betonbau beim Umgang mit wasserge- E DIN 68800-5 Holzschutz im Hochbau – Teil 5: Vorbeu-
fährdenden Stoffen (BUmwS)“, Teil 1: Grundlagen, Be- gender chemischer Schutz von Holzwerkstoffen
messung und Konstruktion unbeschichteter Betonbauten,
Holzschutz – baulich, chemisch, bekämpfend. Erläute-
Teil 2: Baustoffe und Einwirken von wassergefährdenden
rungen zu DIN 68800-2, -3, -4, 1998 (DIN – Deutsches
Stoffen, Teil 3: Instandsetzung, Anhang A: Prüfverfahren
Institut für Normung e. V.; DGfH – Deutsche Gesellschaft
(normativ), Anhang B: Erläuterungen (informativ), 2011
für Holzforschung e. V.)
DAfStb-Heft 525 „Erläuterungen zu DIN 1045-1“, 2., über-
WTA-Merkblatt 8-2 „Fachwerkinstandsetzung nach WTA II:
arb. Aufl., 2010
Checkliste zur Instandsetzungsplanung und -durchfüh-
DAfStb-Heft 526 „Erläuterungen zu den Normen DIN EN rung“, 2007 (Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgemein-
206-1, DIN 1045-2, DIN 1045-3, DIN 1045-4 und schaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege e. V.)
DIN EN 12620“, 2., überarb. Aufl., 2011
Putz
WTA-Merkblatt 5-1-99/D „Wartung von Betonbauwerken.
Musterwartungsvertrag“, 2003 (Wissenschaftlich-Tech- Putzmörtel
nische Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und
VOB/C ATV DIN 18345 Wärmedämm-Verbundsysteme
Denkmalpflege e. V.)
VOB/C ATV DIN 18350 Putz- und Stuckarbeiten
WTA-Merkblatt 5-6-99/D „Bauwerksdiagnose“, 2001
DIN V 18550 Putz und Putzsysteme – Ausführung
WTA-Merkblatt 5-7-99/D „Prüfen und Warten von Beton-
bauwerken“, 1999 DIN 18558 Kunstharzputze; Begriffe, Anforderungen, Aus-
führung
WTA-Merkblatt 5-15-03/D „Schutz und Instandsetzung
von Beton. Leistungsbeschreibung“, 2005 DIN EN 998-1 Festlegungen für Mörtel im Mauerwerksbau
– Teil 1: Putzmörtel
Holzbau
DIN EN 13914-1 Planung, Zubereitung und Ausführung
Ingenieurholzbau von Innen- und Außenputzen – Teil 1: Außenputz
DIN 1052 Entwurf, Berechnung und Bemessung von Holz- DIN EN 13914-2 Planung, Zubereitung und Ausführung
bauwerken – Allgemeine Bemessungsregeln und Bemes- von Innen- und Außenputzen – Teil 2: Planung und we-
sungsregeln für den Hochbau sentliche Grundsätze für Innenputz
DIN 4074-1 Sortierung von Holz nach der Tragfähigkeit – Richtlinie „Anschlüsse an Fenster und Rollläden bei Putz,
Teil 1: Nadelschnittholz Wärmedämm-Verbundsystem und Trockenbau“, 2. Aufl.,
2010 (Fachverband der Stuckateure für Ausbau und
DIN V 20000-1 Anwendung von Bauprodukten in Bauwer-
FassadeBaden-Württemberg [SAF]; Fachverband Glas
ken – Teil 1: Holzwerkstoffe
Fenster Fassade Baden-Württemberg; Bundesverband
DIN EN 12369-1 Holzwerkstoffe – Charakteristische Wer- Rollladen + Sonnenschutz e. V.)
te für die Berechnung und Bemessung von Holzbauwer-
Richtlinie „Ausführung luftdichter Konstruktionen und
ken – Teil 1: OSB, Spanplatten und Faserplatten
Anschlüsse“, 2009 (Fachverband Elektro- und Informati-
DIN EN 12369-2 Holzwerkstoffe – Charakteristische Werte onstechnik Baden-Württemberg; Fachverband der Stu-
für die Berechnung und Bemessung von Holzbauwerken ckateure für Ausbau und Fassade Baden-Württemberg
– Teil 2: Sperrholz [SAF]; Verband des Zimmerer- und Holzbaugewerbes
Baden-Württemberg)
DIN EN 12369-3 Holzwerkstoffe – Charakteristische Werte
für die Berechnung und Bemessung von Holzbauwerken Richtlinie „Fassadensockelputz/Außenanlage – Richtlinie
– Teil 3: Massivholzplatten für die fachgerechte Planung und Ausführung des Fassa-
densockelputzes sowie des Anschlusses der Außenanla-
DIN EN 13986 Holzwerkstoffe zur Verwendung im Bau
gen“, 2., überarb. Aufl., 2004 (Verband Garten-, Land-
wesen; Eigenschaften, Bewertung der Konformität und
schafts- und Sportplatzbau Baden-Württemberg e. V.;
Kennzeichnung
Fachverband der Stuckateure für Ausbau und Fassade
Baden-Württemberg [SAF])
Holzschutz
WTA-Merkblatt 2-7-01/D „Kalkputze in der Denkmalpfle-
DIN 68800-1 Holzschutz – Teil 1: Allgemeines
ge“, 2002 (Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgemein-
DIN 68800-2 Holzschutz – Teil 2: Vorbeugende bauliche schaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege e. V.)
Maßnahmen im Hochbau
WTA-Merkblatt 2-11 „Gipsmörtel im historischen Mauer-
DIN 68800-3 Holzschutz – Teil 3: Vorbeugender Schutz werksbau und an Fassaden“, 2008
von Holz mit Holzschutzmitteln
Putzschäden
DIN 68800-4 Holzschutz – Teil 4: Bekämpfungs- und Sa-
nierungsmaßnahmen gegen Holz zerstörende Pilze und BFS-Merkblatt Nr. 9 „Beschichtungen auf mineralischem
Insekten Außenputz“, 2010 (Bundesausschuss Farbe und Sachwert-
schutz e. V.)
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1.2 Regelwerke 23
WTA-Merkblatt 4-7-02/D „Nachträgliche Mechanische Leitfaden zur Ursachensuche und Sanierung bei Schimmel-
Horizontalsperre“, 2002 pilzwachstum in Innenräumen („Schimmelpilz-Sanie-
rungsleitfaden“), 2005 (Umweltbundesamt)
WTA-Merkblatt 5-20 „Gelinjektion“, 2009
Leitfaden zur Vorbeugung, Untersuchung, Bewertung
Wärmeschutz und Sanierung von Schimmelpilzwachstum in Innenräu-
men („Schimmelpilz-Leitfaden“), 2002 (Umweltbundes-
DIN 4108-2 Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Ge-
amt)
bäuden – Teil 2: Mindestanforderungen an den Wärme-
schutz BGI 858 „Handlungsanleitung. Gesundheitsgefährdungen
durch biologische Arbeitsstoffe bei der Gebäudesanie-
DIN 4108-3 Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Ge-
rung“, 2006 (Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft)
bäuden – Teil 3: Klimabedingter Feuchteschutz, Anforde-
rungen, Berechnungsverfahren und Hinweise für Planung Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei
und Ausführung Tätigkeiten mit biologischen Arbeitsstoffen (Biostoffver-
ordnung – BioStoffV) vom 27. Januar 1999
DIN 4108-7 Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Ge-
bäuden – Teil 7: Luftdichtheit von Gebäuden – Anforde- DHBV-Merkblatt 01/10/S „Fachgerechte Schimmelpilzbe-
rungen, Planungs- und Ausführungsempfehlungen sowie seitigung in Innenräumen“, 2010 (Deutscher Holz- und
-beispiele Bautenschutzverband e. V.)
DIN 4108-10 Wärmeschutz und Energie-Einsparung in TRBA 400 – Technische Regeln für Biologische Arbeits-
Gebäuden – Teil 10: Anwendungsbezogene Anforderun- stoffe „Handlungsanleitung zur Gefährdungsbeurteilung
gen an Wärmedämmstoffe – Werkmäßig hergestellte und für die Unterrichtung der Beschäftigten bei Tätig-
Wärmedämmstoffe keiten mit biologischen Arbeitsstoffen“, April 2006 (Bun-
desanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Aus-
Verordnung über energiesparenden Wärmeschutz und en-
schuss für Biologische Arbeitsstoffe [ABAS])
ergiesparende Anlagentechnik bei Gebäuden (Energieein-
sparverordnung – EnEV) vom 24. Juli 2007 [EnEV 2007] TRBA 460 „Einstufung von Pilzen in Risikogruppen“, Ok-
tober 2002
Verordnung zur Änderung der Energieeinsparverordnung
vom 29. April 2009 [EnEV 2009] TRBA 466 „Einstufung von Prokaryonten (Bacteria und
Archaea) in Risikogruppen“, Dezember 2010, Ergänzung
BFS-Merkblatt Nr. 21 „Technische Richtlinien für die Planung
April 2012
und Verarbeitung von Wärmedämm-Verbundsystemen“,
2005 (Bundesausschuss Farbe und Sachwertschutz e. V.) TRBA 500 „Grundlegende Maßnahmen bei Tätigkeiten mit
biologischen Arbeitsstoffen“, April 2012
FPX-Perimeter-Merkblatt. Merkblatt für den Wärmeschutz
erdberührter Bauteile, o. J. [ca. 2004] (Fachvereinigung TRGS 500 – Technische Regeln für Gefahrstoffe „Schutz-
Polystyrol-Extruderschaumstoff [FPX]) maßnahmen“, Januar 2008, Ergänzung Mai 2008 (Bundes-
anstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Ausschuss
Merkblatt „Wärmedämm-Verbundsysteme im Sockel- und
für Gefahrstoffe [AGS])
im erdberührten Bereich“, 2000 (GTA – Gemeinsamer
Technischer Ausschuß der Verbände [Bundesverband der TRGS 507 „Oberflächenbehandlung in Räumen und Behäl-
Deutschen Mörtelindustrie e. V. sowie weitere 6 Fachver- tern“, März 2009
bände])
TRGS 524 „Schutzmaßnahmen bei Tätigkeiten in kontami-
Merkblatt „Wärmeschutz bei Dach und Wand“, 2004 nierten Bereichen“, Februar 2010, Änderung und Ergän-
(Zentralverband des deutschen Dachdeckerhandwerks – zung 2011
Fachverband Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik
TRGS 907 „Verzeichnis sensibilisierender Stoffe und von
e. V.)
Tätigkeiten mit sensibilisierenden Stoffen“, November 2011
WTA-Merkblatt 6-4 „Innendämmung nach WTA I. Pla-
nungsleitfaden“, 2009 (Wissenschaftlich-Technische Ar- Arbeitsschutz
beitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmal-
Verordnung zum Schutz vor Gefahrstoffen (Gefahrstoffver-
pflege e. V.)
ordnung – GefStoffV) vom 26. November 2010
WTA-Merkblatt 8-5 „Fachwerkinstandsetzung nach WTA V:
TRGS 900 – Technische Regeln für Gefahrstoffe „Arbeits-
Innendämmungen“, 2008
platzgrenzwerte“, Januar 2006, Änderung und Ergänzung
2012 (Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedi-
Schimmelschutz
zin, Ausschuss für Gefahrstoffe [AGS])
Schimmelpilze in Innenräumen – Nachweis, Bewertung,
TRGS 905 „Verzeichnis krebserzeugender, erbgutverän-
Qualitätsmanagement, 14.12.2001, überarbeitet Dezember
dernder oder fortpflanzungsgefährdender Stoffe“, Juli
2004 (Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg)
2005, Änderung und Ergänzung Mai 2008
Handlungsempfehlung für die Sanierung von mit Schim-
GISBAU. Gefahrstoff-Informationssystem der Berufs
melpilzen befallenen Innenräumen, 2., überarb. Aufl., Juni
genossenschaft der Bauwirtschaft [online]. Internet:
2006 (Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg)
http://www.gisbau.de/index.html
E-Book lizenziert für Priscila Dionara Braun (Bestellnr. 1000126810) (1000126810-144664/a50768bff7d5419bbe8dac55b2bf3ebd, BIC media 02/2022)
1.3 Erneuerung und statische Ertüchtigung von Verformungen ändern ihren elektrischen Widerstand. Die-
Fundamenten, Mauerwerk und Beton se Änderungen werden in eine digitale Anzeige umgesetzt.
Ralf Fischinger und Hubert Jakobs
Setzdehnungsmesser
1.3.1 Gründe für eine Erneuerung oder Ertüchtigung
Mit diesen Geräten werden Dehnungen und Stauchungen
Anlass zu einer Erneuerung oder Ertüchtigung sind die im
von Werkstoffen gemessen. Sie werden zur Überwachungs-
Folgenden beschriebenen Bauteilveränderungen und -schä-
messung von Bauwerksfugen und natürlichen Rissen sowie
digungen und Änderungen der Beanspruchung bzw. des
zur Kontrolle von Bauteilveränderungen zweier oder meh-
Systems.
rerer Punkte in einem Messbereich zwischen 50 mm und
500 mm eingesetzt. Die Messgenauigkeit beträgt bis zu
Risse
0,005 mm. Die Messungen können über lange Zeit beliebig
Risse treten bei der Überschreitung aufnehmbarer Span- oft wiederholt werden.
nungen auf. Unterschieden werden oberflächennahe Kerb-
risse und durchgehende Bruch- oder Trennrisse. Auf- Induktive Weg- und Winkelaufnehmer
grund der hohen Druckfestigkeit mineralischer Baustoffe
Hierbei handelt es sich um Sensoren, die Winkel- und Län-
entstehen Risse meist aus der Überschreitung der Zug-
genänderungen aufnehmen und in digitale Signale umwan-
oder Schubspannung. Mit Ausnahme der Überlastung von
deln.
Bauteilen geht dies in der Regel auf von außen einwirkende
Zwängungen der Bauteile zurück.
Setzungen
Ursachen einer Rissbildung können sein:
Setzungen des Baugrunds können folgende Ursachen haben:
OO Setzungen des Baugrunds
OO Hebungen
OO Überlastung des Baugrunds
OO Bauteilverformungen (Durchbiegungen biegebean-
OO Setzungsempfindlichkeit des Baugrunds
OO Aufweichung z. B. infolge von Niederschlägen oder Rohr-
spruchter Bauteile aufgrund von Überlastung oder Un-
brüchen
terdimensionierung von Bauteilen) OO Wasserentzug (Grundwasserabsenkung)
OO Zwang aus Temperatur (behinderte Dehnung)
OO Unterspülungen infolge von Rohrbrüchen oder Havarien
OO Zwang aus Hydratationswärme oder Schwinden (behin-
OO Lastüberlagerung im Baugrund
derte Bewegung) OO Gewichtszunahme des Baukörpers infolge von Um- und
OO unterschiedliche Bewegung verbundener Bauteile (z. B.
Anbauten
bei Überbrückung geologischer Störungszonen)
OO Bewehrungskorrosion im Beton
OO unzureichende Stabilität von Bauteilen
Hebungen
OO Konstruktionsfehler Hebungen von Bauteilen können folgende Ursachen haben:
OO Schwinden und Quellen verschiedener Baustoffe
OO Kriechen von Baustoffen bei hoher Belastung
OO Quellen (Volumenzunahme) des Bodens bei Wasserzu-
OO Witterungseinflüsse wie z. B. temperaturbedingte
tritt (Voraussetzung: quellfähige Anteile im Boden, z. B.
Gipskeuper)
Volumenänderungen und Windlasten OO Quellen organischer Bodenbestandteile
OO Traglasterhöhungen und Systemänderungen
OO Grundwasseranstieg (Auftrieb)
Vor der Beseitigung von Rissen muss die Rissursache OO Volumenzunahme von unter dem Baukörper eingebrach-
1.3 Erneuerung und statische Ertüchtigung von Fundamenten, Mauerwerk und Beton 25
1.3.2 Erneuerung und Ertüchtigung von Fundamenten OO Während der Ausführung der Unterfangungsarbeiten
dürfen keine Erschütterungen wirken, die das Gebäu-
Allgemeines
de oder die Unterfangungsarbeiten beeinträchtigen
Fundamente werden nach Flachgründungen und Tief- können.
gründungen unterschieden. Zu den Flachgründungen ge-
Ferner macht die DIN 4123 Angaben zu den maximalen
hören Einzel- und Streifenfundamente und lastabtragende
Ausschachtungsgrenzen an bestehenden Gebäuden.
Bodenplatten, Tiefgründungen sind z. B. Bohrpfähle.
VorhandeneFundamente dürfen mit Ausnahme der Stich-
Die Belastungen von Fundamenten sind gräben für die Unterfangungen maximal bis 0,50 m ober-
halb ihrer Gründungsebene freigeschachtet werden.
OO zentrische (mittige) Auflast (Vertikallasten)
Vor den Fundamenten muss eine Berme von mindestens
OO exzentrische (ausmittige) Auflast (Horizontallasten und
2,00 m auf dieser Höhe verbleiben. Neben der Berme
Biege-[Kipp-]Momente)
darf die Böschung eine Neigung von maximal 30° haben.
Eine ausmittig aufstehende Vertikallast verursacht ein Bie- Der Höhenunterschied zwischen den vorhandenen Grün-
gemoment um die Fundamentachse und kann bei unzurei- dungsebene und der Aushubsohle darf maximal 4,00 m
chender Bemessung ein Kippen verursachen. Ausmittige betragen.
Belastungen erzeugen zudem hohe Kantenpressungen und
Für den Einbau der Unterfangungen bei Tiefergründun-
gegebenenfalls Klaffungen in der Sohlfläche des Funda-
gen sind maximal 1,25 m breite Stichgräben anzulegen. Die
ments.
Grabenwände müssen annähernd senkrecht sein. Gegebe-
Die Ausmittigkeiten sind nach DIN 1054 wie folgt be- nenfalls sind sie mit einem Verbau zu sichern.
grenzt:
Unterfangungen sind in maximal 1,25 m breiten Abschnit-
OO Ausmitte < ¹∕6 der Fundamentbreite ten vorzunehmen. Zwischen gleichzeitig hergestellten
−−keine klaffende Fuge in der Sohlfläche des Fundaments Stichgräben bzw. Schächten ist ein Abstand von mindes-
OO Ausmitte < ⅓ der Fundamentbreite tens der dreifachen Breite eines Stichgrabens bzw. Schach-
−−klaffende Fuge bis maximal zur Fundamentmitte tes einzuhalten. Vor Aushub des nächsten Bauabschnitts
müssen die bereits errichteten Unterfangungen erhärtet
Einzel- und Streifenfundamente werden zur Grundbruchsi-
sein.
cherheit und Setzungsbegrenzung durch Einhaltung zuläs-
siger Bodenpressungen bemessen. Diese hängen von der Zu den Ausschachtarbeiten, Gründungen und Unterfan-
Bodenart und der Einbindetiefe (Abstand Geländeoberkan- gungen macht die DIN 4123 darüber hinaus zahlreiche
te zur Sohlfläche) der Fundamente in den Baugrund ab. Einzelangaben. Die jeweiligen Randbedingungen bzw. Vor-
aussetzungen sind zu beachten.
Last abtragende Bodenplatten werden über einem Setzungs-
oder Bettungsmodul als flächiges Bauteil bemessen. Der Für Unterfangungen sind nach DIN 4123 folgende Materi-
Modul hängt von den Baugrundeigenschaften ab. alien zu verwenden:
OO Mauerwerk aus Vollziegeln nach DIN 105-100, Kalk-
Hinweis
sand-Vollsteine nach DIN V 106 oder Beton-Vollsteine
Fundamentverstärkungen erfordern immer eine sta- nach DIN V 18153-100; Steindruckfestigkeitsklasse je-
tische Berechnung und – falls die Bodenbeschaffenheit weils mindestens 12, MG III
nicht sicher beurteilt werden kann – ein Baugrundgut- OO Beton, mindestens C12/15 (bei Beachtung der Expositi-
1.3 Erneuerung und statische Ertüchtigung von Fundamenten, Mauerwerk und Beton 27
Mörtelgruppe III/IIIa ist nicht zulässig für gen der Übermauerung vermörtelt sein. Sind diese Voraus-
setzungen nicht erfüllt, sind bügelbewehrte Stahlbetonstür-
OO Außenschalen (Ausnahme: bewehrte Bereiche und nach-
ze oder Stahlträger zu verwenden. Die Auflagerlänge und
trägliche Verfugung).
die notwendige Höhe der Übermauerung sind in Abhän-
Vor der Verwendung von Mörteln mit Zement als Binde- gigkeit von der Belastung festzulegen bzw. durch eine stati-
mittel ist insbesondere bei historischem Mauerwerk zu sche Berechnung zu ermitteln. Gegebenenfalls sind Brand-
prüfen, ob Gipsanteile im alten Mauerwerk vorhanden schutzanforderungen zu beachten.
sind. Falls dies der Fall ist, darf nicht mit zementhaltigem
Mörtel gearbeitet werden, da es zwischen Gips und Zement Spiralanker
zur Ettringitbildung kommen kann. Die damit einherge-
Spiralanker dienen der Instandsetzung von Rissen. Durch
hende Volumenzunahme kann zur Zerstörung des Mauer-
die Einlage der Spiralanker in Lagerfugen können diese
werks führen.
Zugspannungen aufnehmen und weiteren Rissbildungen
vorbeugen. Besonders im Bereich der Denkmalpflege fin-
Verzahnung und Stumpfstoßtechnik
den die Spiralanker ihr Einsatzgebiet.
Altes und neues Mauerwerk sind – soweit keine Bewe-
Zur dauerhaften Rissinstandsetzung werden Mauerwerks-
gungsfugen geplant sind – zu verzahnen. Stoß- und Lager-
teile mit gedrillten Edelstahlankersystemen miteinander
fugen übereinanderliegender Schichten müssen versetzt
verbunden. Fassadenrisse und Risse im Bereich von Stür-
sein. Das Überbindemaß der Steine muss mindestens 40 %
zen, Öffnungen oder Bogenstürzen können auf diese Weise
der Steinhöhe, mindestens jedoch 45 mm betragen. Bei
behoben werden. Die Spiralanker werden hierzu in den
Normalmörtel betragen die üblichen Fugendicken, auf die
Fugen des Mauerwerks verlegt.
die Stein- und Schichtmaße abgestimmt sind, für die Stoß-
fugen 10 mm und für die Lagerfugen 12 mm. Spiralanker bestehen aus austenitischem Edelstahl und sind
in 3 Querschnittsgrößen mit den Nenndurchmessern 6, 8
Zur Vermörtelung der Fugen wird auf die Regelungen der
und 10 mm lieferbar. Sie wirken innerhalb eines linearen
DIN 1053-1 verwiesen.
Bereiches wie kräftige gewickelte Federn und können Mau-
Wenn eine Verzahnung z. B. aufgrund unterschiedlicher erwerksteile nachhaltig verbinden. Die Zugfestigkeit wird
Schichtmaße oder aufgrund der konstruktiven Gegebenhei- im Herstellungsprozess mehr als verdoppelt. Die Verdril-
ten nicht möglich oder nicht erforderlich ist, können an altes lung des Ankers vergrößert den Haftverbund zwischen
Mauerwerk angrenzende Wände mit der Stumpfstoßtech- Spezialmörtel und Spiralanker. Zur Einarbeitung des Spi-
nik verbunden werden. Da die aus dem Neubau bekannten ralankers in horizontale Mörtelfugen, zur Verankerung und
Flachlaschen nicht in das alte Mauerwerk eingebaut werden zur Vernadelung wird Spezialmörtel benötigt. Spiralanker
können, bestehen hier 2 Möglichkeiten der Verankerung: sind nur zur Sanierung von Rissen infolge von Zwangszug-
kräften geeignet. Die Ausführung erfolgt nach Hersteller-
OO Aufdübeln von Flachlaschen auf die bestehende Wand
anweisung und statischer Bemessung.
OO Eindübeln von Dübelankern in die bestehende Wand
Für lastbedingte Risse sind Spiralanker nicht geeignet.
Der vertikale Abstand der Anker voneinander darf maxi-
Hierzu sind Bewehrungsstäbe mit erhöhtem Korrosions
mal 50 cm betragen. Gilt der Stumpfstoß als statisch not-
widerstand einer allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung
wendige seitliche Halterung einer Mauerwerkswand, kön-
zu verwenden.
nen sich darüber hinausgehende Anforderungen ergeben.
Die Anschlussfuge ist vollständig zu vermörteln. Injektionen
Zur Füllung von Hohlräumen im Mauerwerk und zu des-
Hinweis
sen Stabilisierung sind Bindemittelinjektionen möglich. Als
Stumpfe Wandanschlüsse können nur geringe Deforma- Injektionsstoffe kommen infrage:
tionen oder Zwängungen, z. B. aus Setzungen oder aus OO feinkörnige injektionsfähige Mörtel bzw. Bindemittelge-
dem Schwinden der Materialien, aufnehmen, sodass es
mische
häufig zu Rissen in der Fuge kommt. Dies sollte beim OO mineralisch gebundene Mörtel (z. B. mit Zement oder
Ausbau z. B. mit dem Anlegen von Kellenschnitten im
Kalk als Bindemittel)
Putz (als Sollbruchstellen) berücksichtigt werden. OO Silicatlösungen
OO Reaktionsharze
Flachstürze OO reaktionsharzgebundene Mörtel.
verhindern und ein allmähliches Verteilen des Injektions- keit von Abstützungen siehe Kapitel 1.3.3), erfolgt der
stoffs in Rissen und Hohlräumen zu erreichen. Einbaumehrerer Stahlträger nebeneinander wie bei den
Flachstürzen gegebenenfalls nacheinander.
Die Injektionsstoffe tragen zur Sperrung des kapillaren
Feuchtetransports im Mauerwerk bei. Bei entsprechend Stahlträger sind statisch zu dimensionieren. Der Statik ist
geeigneten Materialien kann durch eine Injektion eine Ho- zu entnehmen:
rizontalsperre hergestellt werden. Regelungen hierzu ent- OO Stahlprofil
hält das WTA-Merkblatt 4-4-04/D „Mauerwerksinjektion OO Stahlgüte
gegen kapillare Feuchtigkeit“. OO Auflagerlängen
Vor der Verwendung von zementhaltigen Injektionsstoffen OO gegebenenfalls Auflagerertüchtigung in Form von Unter-
größer und bestehen neben Windlasten auch aus dem Ei- auch durch Reibung oder Haftverbund aufgenommen
gengewicht der Fassadenplatten. werden.
Die Anwendung ist in allgemeinen bauaufsichtlichen Zu- Werden Anforderungen an die Dichtheit der Fuge zwischen
lassungen geregelt. den beiden Bauteilen gestellt, kann diese neben einer äuße-
ren Abdichtung auch über Klemmarbeitsfugenbänder, die
1.3.4 Erneuerung und Ertüchtigung von Beton am Bestand angedübelt und am neuen Bauteil innen oder
außen liegend einbetoniert werden, sichergestellt werden.
Abfangungen mit Stahlträgern
Die Dimensionierungsregeln sind durch die Herstelleran-
Der Einbau von Stahlträgern als Abfangung von Stahlbe-
gaben bzw. in der DIN 18197 vorgegeben.
tonbauteilen erfolgt zunächst 1 bis 2 cm unter dem verblei-
benden Bauteil. In den Spalt zwischen Stahlträger und Be-
Fugenausbildung und Verbund
tonbauteil sind wechselseitig Stahlkeile einzutreiben. Der
Spalt ist anschließend mit schwindfreiem Mörtel kraft- Die DIN 1045-1 unterscheidet bei Fugen zwischen
schlüssig auszustopfen. OO Haftverbund durch „Klebewirkung“ und
Um Bauzustände möglichst stabil zu gestalten und Abstüt- OO Haftverbund durch Reibung (Querkraftübertragung
zungen auf ein Minimum zu reduzieren (zur Notwendig- durch Druckbeanspruchung quer zur Fuge).
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1.3 Erneuerung und statische Ertüchtigung von Fundamenten, Mauerwerk und Beton 29
Die Übertragung von Schubkräften in den Fugen zwischen chen als „gerissen“ gelten. Da der Beton selbst Zugkräfte
nebeneinanderliegenden Fertigteilen oder zwischen Ortbe- nicht aufnehmen kann, sind diese Bauteile „gerissen“. Die
ton und einem vorgefertigten Bauteil oder zwischen nachei Zugkräfte werden von der Bewehrung aufgenommen.
nander betonierten Ortbetonabschnitten wird durch die Rau-
In so als gerissen einzustufenden Betonbauteilen dürfen nur
igkeit und Oberflächenbeschaffenheit der Fuge bestimmt.
Dübel mit Zulassung für die gerissene Zugzone verwendet
Für den Nachweis der Tragfähigkeit gelten folgende Defini- werden. Dies betrifft die meisten biegebeanspruchten Bau-
tionen nach DIN 1045-1: teile wie Stahlbetondecken oder Balken, es sei denn, die
Verankerung erfolgt in der Druckzone. Die Tragfähigkeit
OO sehr glatt
der Dübel richtet sich nach ihrer Form und ihrem Durch-
Die Oberfläche wurde gegen Stahl, Kunststoff oder glatte
messer sowie der Verankerungsart und -tiefe.
Holzschalung betoniert. Unbehandelte Fugenoberflächen
sollten bei der Verwendung von Beton im ersten Beto- Die Bemessung erfolgt (in der Regel mit EDV-Program-
nierabschnitt mit fließfähiger bzw. sehr fließfähiger Kon- men) gemäß der Zulassungsleitlinie (European Technical
sistenz (Ausbreitmaßklasse: ≥ F5) als sehr glatte Fugen Approval Guideline) ETAG 001 („Bekanntmachung der
eingestuft werden. Leitlinie für die europäische technische Zulassung für
OO glatt Metalldübel zur Verankerung im Beton [ETAG 001, Tei-
Die Oberfläche wurde abgezogen oder im Gleit- bzw. le 1–6]“ vom 25. Februar 2008 und 28. Oktober 2011).
Extruderverfahren hergestellt oder ist nach dem Verdich- Hierbei werden berücksichtigt
ten ohne weitere Behandlung geblieben.
OO rau
OO die Bauteildicke,
OO die Betongüte,
Die Oberfläche besitzt eine durch Rechen erzeugte Rau- OO den Betonzustand (gerissener oder ungerissener Beton),
igkeit von mindestens 3 mm Tiefe mit ca. 40 mm Zin- OO der Randabstand der Dübel und
kenabstand oder eine durch entsprechendes Freilegen der OO die Achsabstände der Dübel sowie
Gesteinskörnungen oder durch andere Methoden er- OO bei randnahen Verankerungen das Vorhandensein einer
zeugte Rauigkeit, die ein äquivalentes Tragverhalten her-
Randbewehrung.
beiführt. Alternativ darf die Oberfläche eine definierte
Rauigkeit aufweisen. Je nach Umweltbedingungen und Zugänglichkeit sind Dü-
OO verzahnt bel aus feuerverzinktem Stahl oder korrosionsbeständigem
Als verzahnt gilt eine Oberfläche, wenn die Geometrie Stahl (A2 oder A4) zu verwenden. Die Montage der Dübel
der Verzahnung einer trapezförmigen Ausbildung gemäß erfolgt stets nach Herstellerangaben. In jedem Fall sind die
DIN 1045-1, Bild 35a, entspricht. Wenn eine Gesteins- Bohrlöcher von Staub zu reinigen. Bei Zugverankerungen,
körnung mit dg ≥ 16 mm verwendet und das Korngerüst die ohne anschließendes Stahlbauteil hergestellt werden, ist
mindestens 6 mm tief freigelegt wird, darf die Fuge eben- durch ein anzuschraubendes Stahlbauteil ein Herausziehen
falls als verzahnt eingestuft werden. des Gewindeteils des Dübels aus dem neuen Betonbauteil
zu verhindern.
Die Tragfähigkeit der Fuge kann durch Anschlussbeweh-
rung erhöht werden. Bei sehr glatten Fugen gibt es keinen
Einkleben von Bewehrung
Traganteil aus Haftverbund.
Zur Verbindung alter und neuer Betonbauteile hat sich auch
Betonflächen sind vor dem Anbetonieren vorzunässen, um
die Verwendung eingeklebter Bewehrungsstäbe bewährt.
einen möglichst guten Haftverbund zu erzielen. Die über-
tragbaren Lasten sind mithilfe einer statischen Berechnung Zur kraftschlüssigen Verbindung der Bauteile werden
zu ermitteln. Bohrlöcher im alten Bauteil angelegt, in die die Bewehrung
eingeklebt wird. Hierfür werden Systeme von verschiede-
Dübelverbindungen nen Herstellern angeboten. Der Einbau hat nach allgemei-
ner bauaufsichtlicher Zulassung oder allgemeinem bauauf-
Dübel sind stiftförmige Stahlverbindungsmittel, die in ein
sichtlichem Prüfzeugnis zu erfolgen. Stabdurchmesser und
Bauteil eingebohrt werden.
Verankerungstiefe werden im Rahmen einer statischen
Unterschieden werden Berechnung in Abhängigkeit von der vorhandenen Beweh-
rung, den vorliegenden Betongüten und den Belastungen
OO Kunststoffspreizanker,
ermittelt.
OO Metallspreizanker,
OO Klebeanker (Verbundanker), Folgende Randbedingungen sind gemäß europäischer
OO Hinterschnittanker und technischer Zulassung ETA-04/0027 beim Einbau zu be-
OO Betonschrauben. achten:
Für die Verbindung von altem und neuem Beton kom- OO Einbau durch entsprechend geschultes Personal unter der
men nur Metallspreizanker, Hinterschnittanker und Ver- Aufsicht des Bauleiters
bundanker infrage. OO Einbau nach Herstellerangaben und den Konstruktions-
chender Belastung können auch optisch rissfreie Oberflä- Bestimmungen der Zulassung
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OO Prüfung vor Setzen des Dübels, ob die Festigkeitsklasse Folgende Schweißnahtformen werden unterschieden:
des Betons, in den der Dübel gesetzt werden soll, zumin- OO Stumpfstoß
dest der Mindestfestigkeitsklasse (Referenzfestigkeits- OO Laschenstoß
klasse) entspricht OO Überlappstoß (Übergreifungsstoß)
OO Prüfung der einwandfreien Verdichtung des Betons (z. B.
OO Kreuzungsstoß
kein Vorliegen signifikanter Hohlräume) OO Verbindung mit anderen Stahlteilen
OO Markierung und Einhaltung der effektiven Verankerungs
Betonstähle gemäß allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassun- Schweißeignung des alten, eingebauten Betonstahls
gen produziert werden, ist die Schweißeignung dort geregelt. OO Erstellung der Schweißanweisung
OO Einholung einer Zustimmung im Einzelfall bei der zu-
Folgende Betonstähle sind generell schweißgeeignet:
ständigen obersten Bauaufsichtsbehörde des jeweiligen
OO BSt 500 S-GEWI Bundeslands
OO Betonstahl in Ringen: BSt 500 WR OO Durchführung und Prüfung von fertigungsbezogenen,
OO BSt 500 KR vorgezogenen Arbeitsproben (meist Mischverbindung
OO Betonstahlmatten: BSt 500 M (Tiefrippung) aus Altbewehrung und BSt 500)
OO BSt 500 WM (warme Matte) OO Ausführung der Schweißarbeiten durch einen Betrieb
OO Gitterträger mit Eignungsnachweis nach DIN 4099-2
Ältere Betonstähle sind häufig nicht oder nur bedingt
Muffenverbindungen von Bewehrungsstäben
schweißgeeignet.
Bei Muffenstößen von Betonstahl werden an den zu verbin-
Folgende Schweißverfahren werden unterschieden:
denden Stabenden (Muffenstab bzw. Anschlussstab) vom
OO Lichtbogenhandschweißen (Verfahrensnummer nach Verarbeiter mithilfe von Spezialgeräten form- und kraft-
DIN 4099-1: 111) schlüssig Muffen am Betonrippenstahl verfahrensabhängig
OO Metall-Lichtbogenschweißen mit Fülldrahtelektrode aufgepresst oder aufgerollt. Die zu verbindenden Stabenden
ohne Schutzgas (114) werden mit 6 bis 8 Umdrehungen ineinandergeschraubt.
OO Reibschweißen (42) Zur Schlupfminderung wird die Verbindung mit einem
OO Abbrennstumpfschweißen (24) definierten Anzugsdrehmoment vorgespannt. Dies erfolgt
OO Buckelschweißen (23) in der Regel auf der Baustelle mit einem kalibrierten Dreh-
OO Metall-Aktivgasschweißen (135, 136) momentschlüssel.
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1.3 Erneuerung und statische Ertüchtigung von Fundamenten, Mauerwerk und Beton 31
Der Einbau erfolgt durch geschultes Personal nach Herstel- Die Angaben der DAfStb-Richtlinie „Schutz und Instand-
lerangaben. setzung von Betonbauteilen (Instandsetzungs-Richtlinie)“
sind zu beachten.
Spritzbeton
Bauteilverstärkung mittels CFK-Lamellen und CFK-Sheets
Die Ertüchtigung von Stahlbetonbauteilen ist über das Auf-
bringen einer Spritzbetonschicht mit oder ohne Bewehrung Bauteile können durch die Anordnung von kohlenstoff
möglich. Die Bemessung erfolgt ingenieurmäßig im Rah- faserverstärkten Lamellen als „Klebebewehrung“ verstärkt
men einer statischen Berechnung, mit der die erforderliche werden (CFK: carbonfaserverstärkter Kunststoff). Die
Bewehrung ermittelt wird. Die bauliche Durchbildung der Bemessungund Ausführung erfolgt nach der bauauf
Bewehrung ist in Bewehrungsplänen darzustellen. sichtlichen Zulassung und erfordert stets eine statische
Berechnung. Bei der statischen Berechnung ist der Vor
Spritzbeton ist ein Beton, der in einer geschlossenen Rohr-
dehnungszustand des Bauteils entscheidend, da die auf
oder Schlauchleitung zur Einbaustelle gefördert, dort aus
geklebte CFK-Lamelle (mit Ausnahme vorgespannter La-
einer Spritzdüse pneumatisch aufgetragen (aufgespritzt)
mellen) nur bei einer zusätzlichen Verformung (Dehnung)
und durch die Aufprallenergie verdichtet wird. Beim
des Bauteils wirksam wird.
Spritzvorgang prallt ein Teil des Spritzguts, der sogenannte
Rückprall, ab. Hierdurch ergibt sich eine deutliche Verän- Unterschieden werden
derung der Ausgangsmischung, die bei der Festlegung der OO aufgeklebte Lamellen,
für die Betoneigenschaften notwendigen Betonzusammen- OO eingeschlitzte Lamellen und
setzung zu berücksichtigen ist. Aufgrund der Besonderhei- OO flächige Sheets zur Umschnürung von Stützen und als
ten gegenüber der normalen Betonherstellung wird Spritz-
Schubverstärkung.
beton meist von spezialisierten Firmen ausgeführt.
Klebstoff und Lamelle bzw. Sheet sind stets zusammen als
Die DIN EN 14487-2 stellt zusammen mit der DIN 18551
aufeinander abgestimmtes System einzusetzen. Ein Materi-
als nationales Anwendungsdokument Anforderungen an
almix bzw. die Kombination von Materialien verschiedener
OO die Dokumentation, Hersteller ist nicht zulässig. Die Verstärkungsarbeiten mit
OO die Vorbereitung der Arbeiten (Gerüste, Lehrgerüste, CFK-Lamellen bzw. -Sheets dürfen nur von Betrieben
Schalung, Untergrundvorbereitung, Vornässen, Schutz durchgeführt werden, die einen gültigen und durch eine
gegen extreme Umgebungstemperaturen), zertifizierte Prüfstelle ausgestellten Eignungsnachweis für
OO die Bewehrung, diese Arbeiten vorlegen können.
OO die Ausrüstung,
OO das Dosieren und Mischen sowie die Lieferung des Betons,
Folgende Bauteileigenschaften sind zu gewährleisten:
OO die Ausführung der Spritzarbeiten (Spritzvorgang, Ober- OO Die Mindestbetonfestigkeitsgüte muss je nach System
fläche des fertigen Spritzbetons, Nachbehandlung und C12/15 (vormals B15) bzw. C20/25 (vormals B25) be
Schutz), tragen.
OO die geometrischen Toleranzen und OO Die Haftzugfestigkeit muss in der Regel mindestens
OO die Überwachung. 1,5 N/mm2 betragen.
Erforderlichenfalls sind Verbundmittel zum Altbeton hin Ferner gelten folgende Voraussetzungen für die zu bear-
anzuordnen. Bei der Verstärkung von flächenartigen Bau- beitende Bauteiloberfläche:
teilen, z. B. Platten und plattenartigen Bauteilen, ist die Be- OO Der Restfeuchtewert muss dem Zustand „trocken“ gemäß
wehrung nach DIN 18551 im vorhandenen Beton mit min-
der Anforderung der Instandsetzungs-Richtlinie entspre-
destens 4 Stahldübeln M8 je m2 zu verankern.
chen: Von der Betongüte abhängig darf die Restfeuchte bei
Betongüten bis C30/37 maximal 4 Gew.-% betragen und
Injektion zur Stabilisierung des Betongefüges bei
bei der Betongüte C35/45 maximal 3 Gew.-%, gemessen
Bindemittelauswaschung
mit dem CM-Gerät (herstellerabhängige Messvorgaben).
Zur Festigung geschädigter Betone sind Injektionen zur OO Die Untergrundtemperatur muss über +10 °C und 3 K
Stabilisierung möglich. Injektionsstoffe sind über dem Taupunkt liegen (herstellerabhängige Messvor-
gaben).
OO Zementleime und Zementsuspensionen, OO Der Betonuntergrund muss tragfähig und frei von tren-
OO Harze (Polyurethanharze und Epoxidharze) und
OO Siliconmikroemulsionen.
nend wirkenden arteigenen oder artfremden Substanzen
sowie von korrosionsfördernden Bestandteilen (z. B.
Die Verpressung erfolgt nach Verdämmung der Oberflä- Chloride) sein.
chen über Klebe- oder Bohrpacker in die Hohlräume des OO Minderfeste Schichten und Schlämmeanreicherungen
sätzliche Verdübelung zur Lagesicherung ist nach Zulas- tonbauteilen (Instandsetzungs-Richtlinie)“, 2001, oftmals
sung erforderlich. auch als „RiLi-SIB“ bezeichnet (Deutscher Ausschuss für
Stahlbeton e. V.)
Nachträgliche Querschnittsergänzungen durch Haftverbund
In den ZTV-ING und in der Instandsetzungs-Richtlinie
mit Epoxidharz
des DAfStb wird die Betonsanierung detailliert beschrie-
Stahlbetondecken und Stahlbetonbodenplatten können mit ben, angefangen von der Schadensaufnahme und der Bau-
im Verbund aufgebrachten Aufbetonschichten verstärkt zustandsanalyse über die Instandsetzungsplanung bis hin
werden. zur Auswahl der Sanierungsbaustoffe und zur Ausführung
der Sanierung.
Dabei ist der Altbeton zur Erhöhung der Haftzugfestigkeit
kugelzustrahlen. Die Haftzugfestigkeit ist zu prüfen. Auf In einzelnen Detailpunkten können sich Beschreibungen
den so vorbehandelten Beton wird ein Epoxidharz aufge- von Sachverhalten in den Regelwerken unterscheiden.
bracht. Auf das frische Epoxidharz wird die Aufbeton- Grundlegende Unterschiede in der Planung und der Aus-
schicht betoniert. führung von Betoninstandsetzungsarbeiten bestehen jedoch
nicht, sodass sich die Regelwerke nicht widersprechen.
Unterschieden werden
Bei Sanierung von Brückenbauwerken und Ingenieurbau-
OO bewehrte Aufbetonschichten,
OO unbewehrte Aufbetonschichten und
werken sowie Schäden an Betonbauteilen, bei denen eine
OO faserbewehrte Aufbetonschichten.
Gefährdung der Standsicherheit vorliegt oder zu erwarten
ist, sind die Regelwerke zwingend einzuhalten.
Die Maßnahmen erfordern eine statische Berechnung un-
Für eine Sanierung in diesen Fällen muss der ausführende
ter Berücksichtigung der Schub- und Verbundkräfte. Im
Betrieb im Besitz des SIVV-Scheins (Befähigungsnachweis
bauaufsichtlich relevanten Bereich ist bei der obersten Bau-
zum Schützen, Instandsetzen, Verbinden und Verstärken
aufsichtsbehörde des Bundeslands eine Zustimmung im
von Betonbauteilen) sein. Für einen großen Teil der Be-
Einzelfall einzuholen, da es sich um Sonderlösungen han-
toninstandsetzungen ist der SIVV-Schein jedoch nicht
delt, für die keine allgemeinen Regeln bestehen.
zwingend erforderlich.
Aufbetonschichten ohne Haftverbund kommen zur Last-
Im Folgenden werden Planung und Durchführung von
verteilung auf Bodenplatten oder zur Beschwerung von
Betoninstandsetzungsmaßnahmen beschrieben, die nicht
Bauten als Sicherung gegen Auftrieb zum Einsatz.
in den Anwendungsbereich der ZTV-ING und der In-
standsetzungs-Richtlinie fallen.
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1.4 Betonsanierung 33
1.4 Betonsanierung 35
Abb. 1.9: Rück- feld erzeugt. Die Stärke dieses Feldes wird von dem
prallhammer zur Messgerät erfasst. In Abhängigkeit vom Stabdurchmes-
Messung der Beton-
druckfestigkeit ser kann aus dem Messwert die Bewehrungsüberdeckung
ermittelt werden.
Abb. 1.10: Haftzugfestigkeitsmessgerät: Der Metallstempel (links unten) wird auf die Betonoberfläche geklebt. Mit der Kurbel erfolgt durch
gleichmäßiges Drehen die Kraftübertragung und der Stempel wird über das aufgesetzte Gerät abgezogen (rechts). Auf der Messskale kann die
zum Abreißen des Stempels erforderliche Kraft in N/mm2 abgelesen werden. (Quelle: Drytest GmbH, Rheinbreitbach)
Tabelle 1.5: Mindestwerte der Haftzugfestigkeit des Betonuntergrunds (nach Instandsetzungs-Richtlinie, 2001, Teil 2, Tabelle 2.3)
OS Oberflächenschutzsystem
schritten, so sind gemäß Instandsetzungs-Richtlinie die Kon- werden. Hierbei erfolgt der Krafteintrag über eine Kurbel
zentrationsverteilungen über die Bauteildicke im Bereich der (Abb. 1.10).
mit Chlorid beaufschlagten Bauteiloberflächen zu ermitteln.
Der Untergrund für einen Betoninstandsetzungsmörtel muss
Werden bei diesen weitergehenden Laboruntersuchungen eine durchschnittliche Haftzugfestigkeit von 1,5 N/mm2
in der Betondeckungsschicht Gehalte über 0,5 % Cl– bezo- aufweisen, wobei ein Einzelwert von 1,0 N/mm2 nicht un-
gen auf die Zementmasse und bei Spannbetonbauteilen terschritten werden darf.
Werte über 0,2 % Cl– ermittelt, ist zur Beurteilung der er-
Weitere Mindestwerte der Haftzugfestigkeit z. B. für Ober-
forderlichen Maßnahmen ein sachkundiger Planer einzu-
flächenschutzsysteme sind in Tabelle 1.5 zusammengestellt.
schalten.
1.4.5 Verfahren zur Vorbereitung des Betonuntergrunds
Haftzugfestigkeitsmessung (Oberflächenzugfestigkeits
messung) Werden die Anforderungen z. B. an die Druckfestigkeit,
den Chloridgehalt oder die Haftzugfestigkeit des Betons
Zur Haftzugfestigkeitsmessung wird die zu beprobende
nicht erreicht, so sind geeignete Maßnahmen zu ergreifen
Oberfläche mittels einer Bohrkrone mit einem Durchmes-
(siehe Tabelle 1.6):
ser von 50 mm angebohrt. Anschließend wird mit einem
geeigneten Klebstoff ein Metallstempel von ebenfalls OO Haftungsminderende Bestandteile wie z. B. Beschich-
50 mm Durchmesser aufgeklebt. Nach ausreichender Er- tungen, Ölverschmutzungen oder Zementschleier kön-
härtungszeit wird der Stempel mit einem Messgerät abge- nen durch Schleifen entfernt werden.
zogen. Die zum Abreißen des Stempels benötigte Kraft OO Lose und mürbe Betonteile sind grundsätzlich immer zu
wird auf dem Messgerät in N/mm2 angezeigt. entfernen. Für kleine und lokale Bereiche geschieht die-
ses durch Abstemmen. Zu beachten ist hierbei, dass es in
Diese Geräte sind im Anwendungsbereich der Instand
benachbarten Bereichen zu Gefügelockerungen kommen
setzungs-Richtlinie vorgeschrieben. Für den nicht ge
kann; dieser Beton ist dann ebenfalls zu entfernen. Die
regelten Bereich können handgetriebene Geräte eingesetzt
Stemmarbeiten sind daher mit Vorsicht auszuführen.
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1.4 Betonsanierung 37
Tabelle 1.6: Verfahren zur Vorbereitung des Betonuntergrunds (nach Instandsetzungs-Richtlinie, 2001, Teil 2, Tabelle 2.5)
Stemmen Hammer, von Hand x x x örtlich, für kleinere Vermeidung von Beschädi- Strahlen
Meißel Flächen2) gungen des Betonstahls;
besondere Vorsicht bei
Meißel pressluft- oder x2) Spanngliedern
elektrisch
betrieben
Nadelpistole x x (x)3)
Fräsen Fräsmaschine x x 4)
x 4), 5)
großflächige Abtra- Betonabtrag je Arbeitsgang Strahlen ein-
gung auf waagerech- ≤ 5 mm; höhengleiche schl. unbehan-
ten Oberflächen Überlappung der Fräs- delt verbliebe-
bahnen ≤ 5 cm (Einsatz ner kleinerer
eines elektronischen Nivel- Flächen
liergeräts erforderlich)
Flamm- Geräte zur thermischen und x x waagerechte und gemäß DIN 32539, aber Säubern nach
strahlen mechanischen Behandlung6) senkrechte Flächen mit einer Geschwindigkeit mechanischer
≥ 1,0 mm/min und mecha- Behandlung
nischem Vortrieb
Strahlen Druckluftstrahlen mit festen x x (x)7) x waagerechte und Staubschutz erforderlich; Säubern
Strahlmitteln senkrechte Flächen Beachtung der Gefahrstoff-
verordnung; Verwendung
ölfreier Druckluft8)
Niederschlag kein Regen kein Regen, keine Ne- brachten Beton bzw. Mörtel die nach DIN 1045-1 gefor-
belnässe derte Bewehrungsüberdeckung erreicht wird.
OO Die Carbonatisierungsfront darf in Altbeton maximal
Wind Windstärke ≤ 3 Beaufort Fernhaltung von Staub
(≤ ca. 5 m/s) 20 mm hinter dem Bewehrungsstahl liegen.
OO Schema: Siehe Abb. 1.11.
Sonne Vermeidung der Aus- keine Anforderung
trocknung durch Son-
neneinstrahlung
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1.4 Betonsanierung 39
Abb. 1.11: Instandsetzungs-
> tk,l bzw. ≥ 20 mm ≤ 20 mm prinzip R1: Realkalisierung mit
alkalischem Beton bzw. Mörtel
nach DIN 1045
Carbonatisierungsgrenze im Altbeton
Altbetonoberfläche
A A Mindestbetonausbruch
Betonabplatzung
korrodierte Stahloberfläche
Altbeton
Abb. 1.12: Instandsetzungs-
> tk,l bzw. ≥ 10 mm i. d. R. 10 mm (Der Wert kann 0 sein, wenn die Bewährungsüberdeckung prinzip R2: örtliche Ausbesse-
nach der Instandsetzung mind. 20 mm beträgt.) rung mit alkalischem Beton
bzw. Mörtel
A A
Carbonatisierungsgrenze im Altbeton
ggf.
Altbetonoberfläche
Mindestbetonausbruch
m Altbeton
10m
. R.
i. d
Instandsetzungsbeton bzw. -mörtel
1.4.6.2 Instandsetzungsprinzip R2: Örtliche Ausbesserung mit 1.4.6.3 Instandsetzungsprinzip W: Korrosionsschutz durch
alkalischem Beton bzw. Mörtel Begrenzung des Wassergehalts
Hier ist wie folgt vorzugehen: Durch Aufbringen eines geeigneten Oberflächenschutz
systems wird der Zutritt von Wasser in den Beton be-
OO Der geschädigte Beton wird lokal entfernt.
grenzt, sodass der elektrolytische Teilprozess der Korro
OO Die Ausbruchstelle wird mit einem Instandsetzungsbeton
sion weitestgehend unterbunden wird, da ohne Wasser
bzw. -mörtel ausgefüllt und eine zusätzliche Schicht mit
eine Korrosion des Stahls nicht möglich ist:
einem Instandsetzungsbeton/-mörtel auf den Altbeton
aufgebracht. OO Der korrodierte Stahl wird freigelegt und die Ausbruch-
OO Die Dicke des Aufbetons/-mörtels muss mindestens stelle mit einem Instandsetzungsbeton bzw. -mörtel auf-
10 mm betragen. gefüllt.
OO Die Carbonatisierungsfront darf den Aufbeton/-mörtel OO Anforderungen an die Bewehrungsüberdeckung beste-
Abb. 1.13: Instandsetzungs-
i. d. R. 10 mm prinzip W: Korrosionsschutz durch
Begrenzung des Wassergehalts
Carbonatisierungsgrenze im Altbeton
A A Altbetonoberfläche
Mindestbetonausbruch
B B
Betonabplatzung
korrodierte Stahloberfläche
Altbeton
i. d. R. i. d. R.
20 mm 20 mm
Abb. 1.14: Instandsetzungs-
i. d. R. zusätzlich Oberflächenschutzsystem prinzip C: Korrosionsschutz durch
Beschichtung der Bewehrung
i. d. R. 10 mm
A A
Carbonatisierungsgrenze im Altbeton
Altbetonoberfläche
Mindestbetonausbruch
Altbeton
m
m
. 10
.R Instandsetzungsbeton bzw. -mörtel
i. d
Korrosionsschutzbeschichtung
Schnitt A–A > ∆tk,l
1.4 Betonsanierung 41
Zu beachten ist, dass Instandsetzungsbaustoffe auf Kunst- hohen Temperaturen, z. B. durch Schweißen, auf der Eisen-
stoffbasis nur auf kleine Flächen aufgebracht werden dür- oder Stahloberfläche bilden.
fen.
Normreinheitsgrad SA 2 ½
Ferner sind die Grenzwerte der Größtkorndurchmesser
und der Schichtdicken der einzelnen Baustoffe gemäß Zunder und Rost müssen so weit entfernt sein, dass Reste
Instandsetzungs-Richtlinie zu berücksichtigen (siehe Ta auf der Stahloberfläche lediglich als leichte Schattierung
belle 1.10). infolge der Tönung von Poren sichtbar sind.
Die Anforderungen an den Normreinheitsgrad gelten
Tabelle 1.10: Richtwerte für Größtkorndurchmesser und Schicht
dicken von Instandsetzungsbaustoffen (nach Instandsetzungs-Richt auch für die Rückseite des Stahls. Durch den Rückprall von
linie, 2001, Teil 2, Tabelle 4.2) der Betonoberfläche erreicht das Strahlgut auch die Rück-
seite der Bewehrung und der Normreinheitsgrad kann in
Beton- bzw. Mörtelart Größtkorn- Schichtdicke
der Regel ohne zusätzliche Maßnahmen erreicht werden.
durchmesser in mm
in mm Instandsetzungsprinzipien R und W
Mindest- Höchst-
wert1) wert Werden die Stahloberflächen nicht beschichtet, so ist auf
den freigelegten Stahloberflächen der Normreinheitsgrad
Beton nach DIN 1045 8 oder 16 50 – SA 2 zu erreichen.
Zementmörtel ≤4 20 40
Bei Einsatz einer zusätzlichen Reaktionsharzbeschichtung
ist der Normreinheitsgrad SA 2 ½ zu erreichen
kunststoffmodifizierter ≤8 103) 504)
Instandsetzungsbeton/ Instandsetzungsprinzip C
-mörtel PCC
Zu beschichtende Stahloberflächen müssen den Normrein-
kunststoffmodifizierter ≤8 103) 504) heitsgrad SA 2 ½ erreichen.
Spritzbeton/-mörtel SPCC
Als Verfahren wird Strahlentrostung mit feuchten oder
reaktionsharzgebundener ≤8 5 40 trockenen Strahlmitteln eingesetzt.
Instandsetzungsbeton/
-mörtel PC
Korrosionsschutzbeschichtung auf Epoxidharzharzbasis
1) mindestens dreifacher Größtkorndurchmesser
2) bei dynamisch beanspruchten Bauteilen 50 mm
Hierbei handelt es sich um lösungsmittelfreie, zweikompo-
3) bei Instandsetzungsprinzip R1 ≥ 20 mm nentige Harz-Härter-Systeme, gegebenenfalls mit pigmen-
4) in begrenzten Bereichen (bis ca. 1 m2) bis 100 mm tierten Zusätzen (z. B. Zinkphosphat, Zinkstaub, Klinker-
mehl oder Zement).
Voraussetzungen für die Beschichtung sind
1.4.8 Korrosionsschutzbeschichtungen
OO trockene Untergründe,
Auch Korrosionsschutzbeschichtungen werden auf minera- OO eine Temperatur von mindestens +8 °C und
lischer und auf Kunststoffbasis hergestellt. OO eine relative Luftfeuchte unter 80 %.
1.4 Betonsanierung 43
lockerung
OO Gefahr der Beschädigung der Bewehrung
OO Schema: Abb. 1.15 Abb. 1.15: Betoninstandsetzung: Entfernen loser Betonteile, Freile-
gen und Entrosten der Bewehrung
Freilegen der Bewehrung
OO eingesetzte Geräte: Stemmwerkzeuge, mechanisch betrie-
bene Stemmgeräte, Nadelpistole usw.
OO Stemmwinkel: 40° bis 70°
Haftbrücke auf Epoxidharz-
basis mit Quarzsandabstreu-
OO Grate durch vorsichtiges Abschleifen entfernen
ung
OO Schema: Abb. 1.15
Reparaturmörtel
2 Lagen Korrosionsschutz auf
Entrosten der Bewehrung Epoxidharzbasis mit Quarz-
sandeinstreuung
OO Verfahren: Strahlen mit festem Strahlgut oder mit einem
Oberflächenausgleich
Wasser-Sand-Gemisch
Oberflächenschutzsystem
OO Schema: Abb. 1.15
(bei Arbeitsunterbrechung mit Quarzsand abstreuen und OO falls Haftbrücke abtrocknet, erneut auftragen
streuen
OO Schema: Abb. 1.16 und 1.17
Brettstruktur gestalten
OO Schema: Abb. 1.16 und 1.17
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45
OO konstruktions- und putzgrundbedingte Risse, Die Salze stammen vor allem aus nachfolgend genannten
OO putz- und ausführungsbedingte Risse, Quellen:
OO Risse mit überlagernden Ursachen und
OO Risse in Verbindung mit Putzarmierungen, Putzträgern
OO Sulfate – aus dem Erdreich oder aus den Baustoffen
OO Chloride – aus Streusalz
und Putzprofilen. OO Nitrate – aus Stallungen, gedüngten Böden und dem
Zur Systematik und Beurteilung von Rissen gibt das WTA- Erdreichbei Friedhöfen
Merkblatt 2-4-08/D „Beurteilung und Instandsetzung ge-
Insbesondere Nitrate sind stark hygroskopisch. Sie ziehen
rissener Putze an Fassaden“ Auskunft.
das Wasser aus der Luftfeuchte an und bewirken so eine
zusätzliche Wasseraufnahme. Der Putz ist dann oft durch-
Hinweis
feuchtet, während das darunterliegende Mauerwerk noch
Risse sind umso tiefer und damit folgenschwerer, je trocken ist. Die hygroskopische Feuchteaufnahme führt
weiter auseinander sie liegen und je breiter sie sind. jedoch auf Dauer zu Schäden. Daher muss auch in einem
solchen Fall eingegriffen werden.
2.1.1.2 Feuchteursachen
2.1.1.4 Schäden durch Organismen
Altes Mauerwerk ist fast immer durch Feuchte (und in der
Folge durch Salze) belastet. Feuchte kann durch folgende Neben physikalischen und chemischen Einflüssen sind
Mechanismen in das Mauerwerk gelangen: Mauerwerk und Putze auch biologischen Angriffen aus
gesetzt, die zu Verfärbungen und Zermürbungen führen.
OO durch Druck eingepresst
Es handelt sich hierbei um folgende Organismen:
OO durch kapillaren Transport
OO durch Aufnahme über hygroskopische Salze OO Mikroorganismen
OO durch Aufnahme aus der Luft (Kondensfeuchte) −−Algen (hauptsächlich im Außenbereich)
−−Pilze, Schwamm (hauptsächlich im Innenbereich)
Die Feuchte kann aus folgenden Quellen stammen:
−−Bakterien, Viren (nur selten)
OO drückendes Wasser OO Wurzeln von Bäumen und Sträuchern
OO Schlagregen OO Moose
OO undichte Wandanschlüsse OO Flechten
OO fehlende oder fehlerhafte Abdichtungen OO Kletterpflanzen
OO defekte Installationen
OO Überschwemmungen und andere Havariefälle
Mikroorganismen siedeln sich nur dort an, wo über längere
OO Löschmaßnahmen
Zeit ein ausreichendes Feuchte- und Nahrungsangebot be-
steht.
Mauerwerksfeuchte steigt in der Regel nur etwa 50 cm
über das Geländeniveau. Wird oberhalb 50 cm Feuchte 2.1.2 Diagnose
festgestellt, kann dies folgende Gründe haben:
Art und Umfang von Voruntersuchungen werden in den
OO Die Feuchte ist durch abdichtende Beschichtungen oder folgenden WTA-Merkblättern beschrieben:
Beläge eingesperrt und wird dadurch nach oben getrie- OO WTA-Merkblatt 2-9-04/D „Sanierputzsysteme“, 2005
ben.
OO Die Feuchte ist durch hygroskopische Salze verursacht.
OO WTA-Merkblatt 2-10-06/D „Opferputze“, 2007
OO WTA-Merkblatt 4-4-04/D „Mauerwerksinjektion gegen
ziehen. Hygroskopische Feuchte tritt oft an Stallungen auf, werk – Mauerwerksdiagnostik“, 1999
da dort höhere Nitratkonzentrationen vorliegen.
Welche Untersuchungen durchgeführt werden, ist im Ein-
vernehmen mit den zuständigen Stellen festzulegen.
2.1.1.3 Schäden durch Salze
Wasser (ausgenommen Kondenswasser) enthält immer 2.1.2.1 Vor-Ort-Untersuchungen
gelöste Bestandteile. Im Erdreich und in den mineralischen
Bei den Vor-Ort-Untersuchungen werden die Schadensbil-
Baustoffen selbst sind Verbindungen vorhanden, die gut
der beurteilt, um Rückschlüsse auf die Ursachen ziehen zu
wasserlöslich sind. Sie werden allgemein als Salze bezeich-
können. Sind frühere Instandsetzungsmaßnahmen zu er-
net. Diese Salze wandern mit dem Wasser durch das Mau-
kennen, so ist zu klären, warum sie durchgeführt wurden
erwerk und den Putz. Gelangt die salzhaltige Lösung an die
und ob sie erfolgreich waren.
Oberfläche, so verdunstet das Wasser und die zuvor gelös-
ten Stoffe kristallisieren aus und zerstören dadurch Putz, Die Vor-Ort-Untersuchungen umfassen eine Beurteilung
Mörtel und Mauersteine. nach Augenschein und (meist) einfache Prüfungen. Dabei
werden folgende Bereiche erfasst:
Häufig anzutreffende baustoffschädigende Salze sind
OO Materialzusammensetzung
OO Sulfate (Natrium- und Calciumsulfat),
OO Chloride (vor allem Natriumchlorid) und
−−Wandaufbau
OO Nitrate (Natrium-, Kalium- und Calciumnitrat).
−−Mauerwerk
−−Putzträger
−−Putz
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OO Materialeigenschaften OO Holz
−−Festigkeit OO Schilfmatten
−−Eignung als Putzgrund OO Putzträgerplatten
OO Bauwerksabdichtung
Es ist zu beurteilen, ob diese Putzträger noch funktionsfä-
−−Baugrundverhältnisse
hig sind.
−−Wasserbeanspruchung
OO Fehlstellen Zur Bestimmung der Art des Putzes und des Farban-
OO Feuchte strichs stehen einfache Vor-Ort-Prüfungen zur Verfügung:
OO Salze
OO Organismen Putze
OO Prüfen der Festigkeit
Materialzusammensetzung
−−Zementputz hart, dicht, mit dem Messer
Aus welchem Material die Wände errichtet wurden, wird schwer zu ritzen
durch Augenschein festgestellt: −−Kalkzementputz weniger hart als Zement-
putz, mit dem Messer zu
Naturstein ritzen
−−Sanierputz Wasser abweisend, mit dem
OO Art
Messer zu ritzen
−−Bruchstein
−−Kalkputz weich, mit dem Messer
−−Werkstein
OO Material
leicht zu ritzen
−−Gipsputz weich, sulfathaltig (Salz-
−−Kalkstein
test), mit dem Fingernagel
−−Sandstein
zu ritzen
−−Granit
−−Lehmputz löst sich in Wasser auf, mit
−−Basalt
dem Fingernagel zu ritzen
OO Versetzen mit Salzsäure
Kunststein
−−Zementputz schäumt wenig, färbt Salz
OO Material säure meist gelblich
−−Mauerziegel −−Kalkzementputz schäumt mehr als Zement-
−−Kalksandstein putz
−−Porenbetonstein −−Sanierputz schäumt wie Kalkzement-
−−Betonstein putz
−−Kalkputz schäumt sehr stark
Beton −−Gipsputz schäumt wenig
−−Lehmputz schäumt fast gar nicht
OO Material
−−Einkornbeton
Farbanstriche
−−Normalbeton
OO Auftropfen von Wasser
Um den Wandaufbau, das Gefüge und Hohlräume zu
−−Kalkfarbe stark saugend
untersuchen, muss die Wand angebohrt werden. Die
−−Silicatfarbe weniger stark saugend
Beurteilung erfolgt entweder zerstörend an Bohrkernen
−−Dispersionssilicatfarbe schwach saugend
oder durch eine Wandöffnung (Abb. 2.1, links) oder sub
−−Dispersionsfarbe nicht saugend
stanzschonend mithilfe eines Endoskops (Abb. 2.1, rechts).
−−Siliconharzemulsionsfarbe stark Wasser abweisend
Zwischen Wand und Putz können Putzträger angebracht OO Lösen
−−Einritzen der Oberfläche mit Messer oder Schrauben- OO Angriffe durch aggressive Böden und Wässer
abziehen OO Falzbaupappen
OO Bewertung des Ergebnisses:
−−Erfolgt der Abriss innerhalb des Mörtels, so ist der Putz Risse und Hohlstellen
bzw. die Farbe tragfähig.
OO Prüfvorgang (Variante 2):
Risse lassen sich meist schon durch ihre Verteilung und
ihren Verlauf zuordnen. Auch ihre Breite und Tiefe geben
−−kreisförmiges Anbohren des zu prüfenden Unter-
Aufschluss über die Ursachen.
grunds, Aufkleben des Prüfstempels und Abreißen
mithilfe eines Haftzugprüfgeräts Die Methoden zur Untersuchung von Risseigenschaften
OO Bewertung des Ergebnisses: sind in Tabelle 2.1 zusammengefasst (siehe auch Kapi-
−−Erfolgt der Abriss innerhalb des Putzes oder im Unter- tel 1.3.1).
grund, so ist der Putz tragfähig.
Hohlstellen lassen sich durch Anklopfen oder durch Ab-
fahren der Putzoberfläche mit einem festen Draht oder
Stabilität
einem geeigneten Werkzeug am Klang erkennen.
OO Prüfvorgang:
−−Putzstücke ca. 5 Minuten in Wasser legen und an- Tabelle 2.1: Methoden zur Feststellung von Risseigenschaften
schließend von Hand zerbröseln
OO Bewertung des Ergebnisses:
Risseigen- Untersuchungsmethoden
−−Zerfällt der Putz, so ist er nicht formstabil und muss schaften
gefestigt oder entfernt werden.
−−zerfällt der Putz nicht, so ist er tragfähig. Rissverteilung Kartierung, Fotodokumentation
und Rissverlauf
Bauwerksabdichtung Rissbreite Rissvergleichsmaßstab (Abb. 2.2, links), Lupe
Fundamente und Kelleraußenwände können erst nach dem Risstiefe Aufstemmen, Kernbohrung
Freilegen beurteilt werden. Dies geschieht durch Augen-
Rissalter Beurteilung des Zustands der Rissflanken, Befragung
schein
Rissbewegung Gipsmarken, Rissmonitore (Abb. 2.2, rechts)
OO nach Anlegen von kleinen Schürfgruben,
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Leitfähigkeitsmessgerät Messung des elektrischer Widerstands und Messergebnis sehr stark von der Salzbelastung beein-
der Leitfähigkeit zwischen 2 Elektroden flusst
kapazitives Messgerät Messung der Dielektrizitätskonstante mittels Messergebnis sehr stark von der Salzbelastung und der
hochfrequenter elektromagnetischer Wellen Materialdichte beeinflusst
CM-Gerät Messung des Druckaufbaus aufgrund der quantitative Messung des Wassergehalts; keine Beein-
Reaktion von Wasser mit Calciumcarbid in flussung des Ergebnisses durch Salze
einem geschlossenen Gefäß
Mikrowellensensor Messung des Energieverlusts nach Anregung qualitative Feststellung des Vorhandenseins von Feuchte
des Wassers durch Mikrowellen hoher Fre- an der Oberfläche sowie im oberflächennahen Bereich;
quenz bis zur Resonanz keine Beeinflussung des Ergebnisses durch Salze
Abb. 2.4: Anord-
nung einer Bohrkern
achse mit 3 Probe-
entnahmestellen
übereinander in
unterschiedlich ge-
schädigten Be-
reichen
OO schmecken nicht immer salzig und OO direkt oberhalb der Geländeoberfläche bzw. des Fußbo-
OO können vor Ort nach Aufschlämmen in Wasser mit Test- denniveaus,
stäbchen nachgewiesen werden (Abb. 2.3). OO in 30 bis 50 cm Höhe sowie
OO oberhalb der durch Salze und Feuchte geschädigten
Die Beobachtungen und Untersuchungen vor Ort müssen Bohrkerne (Nassbohrung, Durchmesser 50 bis 100 mm,
durch Laboruntersuchungen ergänzt werden, da nur so Länge je nach Aufgabe)
ausreichende und sichere Informationen zu erhalten sind.
Folgende Methoden werden angewandt (nach WTA-Merk-
Dabei kommt der Probenentnahme große Bedeutung zu.
blatt 4-5-99/D):
Für die Probenentnahme gelten folgende Grundsätze: OO Abschaben
OO Der Umfang ist abhängig von der Vielfalt der Baustoffe −−Werkzeug: Pinsel, Bürste, Spatel, Schale
und dem Schadensausmaß. −−Probenart: Mehl, gestörte Probe
OO Die Aussagekraft wächst mit der Zahl und den Abmes- −−Zerstörungsgrad: sehr gering
sungen der Proben. −−Bewertung: Standardmethode
OO Die Probenentnahme erfolgt in charakteristischen bzw. OO Abschlagen
OO Bohrkernentnahme
−−Werkzeug (1): Diamantbohrkrone
−−Probenart: kompakte, ungestörte Probe
−−Werkzeug (2): Hammerbohrkrone
−−Probenart: gestörte Probe
−−Zerstörungsgrad: gering bis stark (abhängig vom
Bohrkerndurchmesser) 1 2
−−Bewertung: Standardmethode
Die anschließende Behandlung der Proben umfasst fol-
gende Schritte:
105 °C
OO Probenentnahmestellen protokollieren (Lage, Höhe, Tiefe)
OO Abmessungen der Proben protokollieren
OO Proben eindeutig beschriften
OO Proben feuchtedicht verpacken (z. B. Aluminiumfolie + 3 4
Plastiktüte + geschlossener Behälter)
Neben der Probenentnahme selbst ist auch die Probenvor-
bereitung entscheidend für ein korrektes Ergebnis.
Bohrkerne für Feuchteuntersuchungen werden zunächst 80 % relative
Luftfeuchte
von anhaftendem Bohrmehl befreit und, falls erforderlich,
in Putz und Stein bzw. in ein Tiefenprofil geteilt. Am Bohr-
mehl können Salzanalysen durchgeführt werden. 5 6
2.1.2.3 Laboruntersuchungen
Feuchtebilanz
Durch Erstellen einer Feuchtebilanz kann ermittelt werden,
ob kapillar aufsteigende, durchdringende oder kondensier-
te Feuchte vorliegt. Gleichzeitig kann der Sanierungsspiel-
raum ermittelt werden, der beschreibt, wie groß die Diffe-
7 8
renz zwischen dem augenblicklichen und dem bestenfalls
zu erreichenden Feuchtegehalt ist. Nicht anwendbare Ab-
dichtungsmaßnahmen, Sanierungsverfahren oder Putzsys-
teme können so von vornherein ausgeschlossen und Kosten 1 Säubern des feuchten Bohrkerns
und Material gespart werden. 2 erstes Wägen (mf)
3 Trocknen des Bohrkerns bei 105 °C
Der Wassergehalt wird im Labor am einfachsten und si- 4 zweites Wägen (mt)
chersten nach der Darr-Methode bestimmt. Diese Methode 5 Lagern des getrockneten Bohrkerns bei 80 % relativer
Luftfeuchte
wird auch im WTA-Merkblatt 4-11-02/D „Messung der 6 drittes Wägen (mh)
Feuchte von mineralischen Baustoffen“ beschrieben. Ihr 7 Lagern des Bohrkerns unter Wasser
Ablauf ist in Abb. 2.5 dargestellt. 8 viertes Wägen (mm)
−−zweites Wägen (mt: Masse nach dem Trocknen) u80 = (mh – mt) : mt · 100 in Masse-%
OO hygroskopische Wasseraufnahme (u80) OO maximale Wasseraufnahme
−−Lagern der getrockneten Probe bis zur Massekonstanz umax = (mm – mt) : mt · 100 in Masse-%
bei 80 % relativer Luftfeuchte (mindestens 3 Wochen) OO hygroskopischer Durchfeuchtungsgrad
−−drittes Wägen (mh: Masse nach Lagerung in 80 % Luft- DFGhyg = u80 : umax · 100 in %
feuchte) OO Gesamtdurchfeuchtungsgrad
OO maximale Wasseraufnahme (umax) DFGges = um : umax · 100 in %
−−Lagern der zuvor in Wasserdampf gelagerten Probe un-
ter Wasser bis zur Massekonstanz (mindestens 2 Tage)
−−viertes Wägen (mm: Masse nach Lagerung unter Wasser)
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von unten nach oben hin abnehmender kapillar aufsteigende Feuchte – Horizontalabdichtung nicht vorhanden
Gesamtdurchfeuchtungsgrad oder nicht funktionsfähig
– in Kellern Außenabdichtung intakt
etwa gleichmäßige Verteilung der Feuchte seitlich eindringendes Wasser – Außenabdichtung nicht vorhanden oder
nicht funktionsfähig
hygroskopischer Durchfeuchtungsgrad deut- nicht hygroskopisch durch Salze, sondern – Sanierungsspielraum groß
lich geringer als der Gesamtdurchfeuchtungs- kapillar aufgenommene Feuchte – nachträgliche Horizontalabdichtung zur
grad Mauerwerksentfeuchtung wirksam
wie viel Wasser das Mauerwerk insgesamt kapillar aufneh- OO Probe mit einer bestimmten Menge destillierten Wassers
2.2 Messtechnik 53
Mikrowellenverfahren
Das Mikrowellenverfahren gehört ebenfalls zu den zerstö-
rungsfreien dielektrischen Messverfahren. Die hier zum
Einsatz kommenden Frequenzen liegen zwischen 2 und
10 GHz. Gemessen wird der Wasseranteil in dem zu über-
prüfenden Material.
Bei den Messköpfen der Mikrowellenmessgeräte handelt es
Abb. 2.6: Elektronisches Messgerät (Kugelmesskopf ) für die kapazi-
sich um Sende- und Empfangsantennen mit unterschiedli- tive Messung (Quelle: Gunter Hankammer, Hamburg)
chen Antennenanordnungen, die wiederum die Eindring-
tiefe der Mikrowellenstrahlung bestimmen, die je nach
Bauart und Antennen 4 bis 70 cm beträgt. Das Basisgerät
ermittelt den Unterschied zwischen eingestrahlter und re-
flektierter Strahlung, der in dimensionslosen Werten (so
genannten Digits) angezeigt wird (Abb. 2.7).
Im Gegensatz zu den Messgeräten für die niederfrequente
dielektrische Messung (Kugelmesskopf) sollte die Messung
mit den Mikrowellenmessgeräten immer in einem vorher
festgelegten Raster erfolgen. Empfehlenswert ist ein Mess-
raster mit 20 cm Abstand der Messpunkte voneinander.
Wird die Messung mit unterschiedlichen Messköpfen wie-
derholt, so entsteht ein repräsentatives Feuchteprofil über
den Querschnitt des untersuchten Bauteils.
Abb. 2.7: Elektronisches Messgerät mit Mikrowellenmesssonde
Einschränkend ist anzumerken, dass jede Schichtgrenze (Quelle: Gunter Hankammer, Hamburg)
auch eine Reflexion erzeugt und damit in das Messergebnis
eingeht. Dies ist insbesondere bei mehrschichtigen Boden-
und Wandkonstruktionen zu berücksichtigen. Daher muss
die Eindringtiefe der Mikrowellenstrahlung, mindestens
dem Querschnitt des Materials entsprechen. Versalzungen
dagegen beeinflussen das Messergebnis nicht.
Hinweis
Metalle im Bauteil (Leitungen, Bewehrung) verfälschen
das Messergebnis im Mikrowellenverfahren. Dies be-
deutet aber auch, dass es sich sehr gut zur Ortung von
Metall eignet.
2.2.1.2 Widerstandsmessverfahren
Abb. 2.8: Elektrodenformen: Flachelektroden (oben) und Rundelek-
Das elektrische Widerstandsmessverfahren dient der Be- troden (unten)
stimmung des Feuchtegehalts von Holz. An anderen Bau-
stoffen wird es zur orientierenden Untersuchung eingesetzt.
che Umrechnungstabellen an, diese sind jedoch nicht zu-
Feuchtemessgeräte, die nach dem Widerstandsmessverfah- verlässig.
ren arbeiten, nutzen das Prinzip des Ohm’schen Gesetzes.
Die Wahl der Elektroden hängt davon ab, welcher Baustoff
Zwischen 2 Elektroden, die unterschiedliche Formen und
gemessen werden soll.
Größen haben können, wird ein elektrischer Messstrom
geleitet. Die Leitfähigkeit des zu messenden Baustoffs als Flachelektroden (Abb. 2.8, oben) werden überwiegend
Kehrwert des Widerstands wird in der Regel in dimensi- dort eingesetzt, wo über einen Randstreifen die Feuchtever-
onslosen Werten (Digits) auf dem Messgerät angezeigt. Je teilung bei schwimmenden Estrichen gemessen werden
feuchter ein Baustoff ist, desto geringer ist der Widerstand soll. Sie werden manchmal aber auch verwendet, um in
zwischen den beiden Elektroden, woraus sich eine entspre- einem Bohrloch zwischen Bodenplatte und Dämmmaterial
chend höhere Leitfähigkeit ergibt. zu kontrollieren, ob noch Feuchte vorhanden ist, z. B. nach
einer technischen Trocknung von Dämmstoffen.
Bei allen anderen Stoffen geben die angezeigten Messwerte
allerdings nicht wie bei Holz den absoluten Feuchtegehalt Rundelektroden (Abb. 2.8, unten) werden eingesetzt, wenn
an, sondern lediglich Vergleichswerte in Skaleneinheiten im Vorfeld 2 Bohrungen in das zu untersuchende Material
(SKE). Hersteller dieser Messgeräte bieten zwar umfangrei- gebohrt werden müssen. Dies kann eine Wand, der Boden,
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2.2 Messtechnik 55
Abb. 2.9: Wider- Abb. 2.10: Hygro-
standsmessung im metrische Messung
Putz mit einer Ein- der relativen Luft-
schlagelektrode feuchte und der Luft-
temperatur in den
Kapillarporen einer
Ziegelwand in einem
abgedichteten Bohr-
loch (Quelle: Gunter
Hankammer, Ham-
burg)
Abb. 2.12: Bohrkernentnahme mit einer Trockenbohrkrone, Durch- Abb. 2.13: Starres Endoskop (Quelle: Everest VIT GmbH, Hechingen)
messer: 100 mm (Quelle: Gunter Hankammer, Hamburg)
Druckflasche wird mit einem Deckelmanometer verschlos- der Bestandsaufnahme. Die nachfolgenden Messgeräte
sen. Unter kreisenden Bewegungen wird die Flasche 2 Mi- können bei der Suche hilfreich sein.
nuten geschüttelt. Dabei zermahlen die Stahlkugeln das
Prüfgut und zerstören die Glasampulle. 5 Minuten nach Tabelle 2.5: Darr-Methode: Temperaturen zur Trocknung unter-
dem Verschließen wird die Flasche nochmals 1 Minute schiedlicher Materialien
geschüttelt und 10 Minuten nach dem Verschließen ein
letztes Mal 10 Sekunden. Materialien Trocknungstemperatur
In der Flasche reagiert das Wasser aus der Materialprobe
mit dem Calciumcarbid zu Calciumhydroxid und dem Gas Holz und Holzwerkstoffe 103 °C
Acetylen. Der durch das entstehende Acetylen in der Fla-
mineralische Baustoffe 105 °C
sche ansteigende Druck wird auf dem Manometer ange-
zeigt. Gips- und Anhydritbaustoffe 40 °C
Die Reaktion läuft nach folgendem Schema ab:
CaC2 + 2 H2O C2H2 + Ca(OH)2
2.2.2 Endoskopie
Calciumcarbid + Wasser Acetylen + Calciumhydroxid
Endoskope dienen in technischen Bereichen für die Innen-
Anhand einer Tabelle oder durch farblich unterschiedliche
diagnostik schwer zugänglicher Hohlräume über kleinste
Skalen auf dem Manometer kann der CM-Wert abhängig
Öffnungen. Die Endoskopie zählt zu den zerstörungsarmen
von der Menge der Einwaage abgelesen werden (bei Calci-
Untersuchungsmethoden, weil nur sehr kleine Bohrungen
umsulfat- und Anhydritestrichen entsprechen die Werte
hergestellt werden müssen, um in Hohlräume einsehen zu
der enthaltenen Feuchte in Masse-%).
können.
2.2.1.5 Darr-Methode Endoskope lassen sich in 3 Typen einteilen:
Die gravimetrische Feuchtebestimmung, auch Darr-Metho- OO starre Endoskope
de genannt, erfolgt bei entnommenen Materialproben OO flexible Endoskope
durch Wägung vor und nach einer Trocknung im Trocken- OO Videoskope
2.2 Messtechnik 57
Abb. 2.14: Okular und Steuereinheit eines vollflexiblen Endoskops; Abb. 2.15: Hohlrauminspektion mit einem halbflexiblen Endoskop
links der Kopf des Endoskops, rechts die Glasfaserzuleitung (Quelle: (Quelle: Gunter Hankammer, Hamburg)
Everest VIT GmbH, Hechingen)
Abb. 2.16: Ausschnitt aus dem Spektrum der elektromagnetischen Wellen mit dem Bereichen des sichtbaren Lichtes und der Infrarotstrahlung
bis 14 µm Wellenlänge
2.2.3 Thermografie
Die Thermografie (eigentlich Infrarotthermografie) kann bolometerkameras aufgrund der Kühltechnik der Kameras
überall dort eingesetzt werden, wo Temperaturunterschiede keine kurzwelligen Systeme zulassen.
sichtbar gemacht werden sollen. Der infrarote Bereich des
Mit Thermografiekameras kann zwar nur ein Tempera
elektromagnetischen Spektrum erstreckt sich von 0,7 bis
turunterschied an der nächstliegenden Oberfläche sicht-
1.000 µm. Das sichtbare Licht schließt im Bereich mit Wel-
bar gemacht werden, doch lassen sich so sehr gut nasse
lenlängen von 0,4 bis 0,7 µm an (Abb. 2.16).
von trockenen Bauteilen unterscheiden: Durch das Ver-
In der Bauthermografie werden Thermografiekameras ein- dunsten der Feuchte an der Bauteiloberfläche entsteht
gesetzt, die im mittelwelligen (Wellenlänge 2,0 bis 5,0 µm) Kälte, die vom trockenen Bauteil, das die Temperatur der
oder im langwelligen Bereich (Wellenlänge 8,0 bis 12,0 µm) Umgebung annimmt, mithilfe der Thermografiekamera
arbeiten. Seit 2000 überwiegen in der Bauthermografie deutlich abgegrenzt sichtbar gemacht werden kann
allerdings die langwelligen Systeme, da die heutigen Mikro- (Abb. 2.17).
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2.3 Instandsetzungskonzepte vor, so sind die anerkannten Regeln der Technik das ver-
Helmut Kollmann und Franz-Josef Hölzen tragliche Mindestmaß. Erst wenn solche Regeln nicht be-
stehen, werden Normen als private technische Regelungen
2.3.1 Planungsunterlagen
mit Empfehlungscharakter herangezogen.
Durch eine Bauwerkssanierung soll ein Gebäude in einen
Im Rahmen der Erstellung von Instandsetzungskonzepten
nutzungsfähigen Zustand gebracht werden. Hierzu muss
ist insbesondere die jeweilige Bedeutung der Musterbau-
der Bestand untersucht und bewertet werden. In die Pla-
ordnung (bzw. der Landesbauordnungen) und von Normen
nung werden die Untersuchungsergebnisse und die gelten-
sowie von Merkblättern, Richtlinien und Arbeitsblättern zu
den Regelwerke einbezogen. Sie umfasst folgende Schritte:
beachten. Dies wird im Folgenden dargestellt. Eine nach
OO Zunächst ist das Planungsziel ist zu definieren. Sachgebieten gegliederte Übersicht für den Bautenschutz
OO Es folgt die Bestands- und Schadensaufnahme, bei der wesentlicher Regelwerke gibt Kapitel 1.2.
der augenblickliche Bauzustand (Istzustand) erfasst wird.
OO Dieser Istzustand ist zu bewerten und mit dem Planungs- 2.3.2.1 Musterbauordnung
ziel zu vergleichen.
OO Schließlich erfolgt die eigentliche Planung mit Angaben
Die Musterbauordnung (MBO) ist eine Standardbauord-
nung mit Mindestanforderungen, die den Bundesländern
zur Ausführung, Qualitätskontrolle, Überwachung und
als Grundlage für die jeweiligen Landesbauordnungen
Wartung.
dient. Ziel der MBO ist eine Vereinfachung des Verfah-
Wie umfangreich eine Planungsunterlage sein muss, richtet rens- und des materiellen Bauordnungsrechts der Bundes-
sich auch nach der Bedeutung des zu sanierenden Objekts. länder.
Notwendig sind Informationen zur Geschichte des Bau- Die Musterbauordnung gliedert sich in 6 Teile:
werks, insbesondere OO „Allgemeine Vorschriften“
OO zum ursprünglichen Zweck des Bauwerks, OO „Das Grundstück und seine Bebauung“
OO zu Änderungen in der Bausubstanz und OO „Bauliche Anlagen“
OO zu Änderungen in der Nutzung. OO „Die am Bau Beteiligten“
OO „Bauaufsichtsbehörden, Verfahren“
Informationsquellen können z. B. sein: OO „Ordnungswidrigkeiten, Rechtsvorschriften, Übergangs-
OO Grundrisse und Schlussvorschriften“
OO Konstruktionspläne
OO historische Beschreibungen
Die Verwendung von Bauprodukten hat dabei gemäß
OO bildliche Darstellungen des ehemaligen Zustands
3. Abschnitt, 3. Teil: Bauliche Anlagen, zu erfolgen.
OO Gutachten über frühere Erfassungen Im 2. Abschnitt werden in § 13 „Schutz gegen schädliche
OO Bautagebücher von Sanierungen Einflüsse“ zuvor die folgenden grundsätzlichen Anforde-
rungen formuliert:
Darüber hinaus kann auch eine Befragung der Bewohner
bzw. Nutzer oder der Fachleute, die an früheren Baumaß- „Bauliche Anlagen müssen so angeordnet, beschaffen und
nahmen beteiligt waren, aufschlussreiche Informationen gebrauchstauglich sein, dass durch Wasser, Feuchtigkeit,
liefern. pflanzliche und tierische Schädlinge sowie andere chemische,
physikalische oder biologische Einflüsse Gefahren oder unzu-
Zu den Unterlagen für die Instandsetzungsplanung ge
mutbare Belästigungen nicht entstehen. Baugrundstücke
hören
müssen für bauliche Anlagen geeignet sein.“
OO die Ergebnisse der durchgeführten Untersuchungen,
Daraus ergibt sich, dass Bauwerke abzudichten sind und
OO der daraus entwickelte Sanierungsvorschlag und
OO die Vorgabe oder der Ausschluss von Regelwerken.
ein Feuchteschutz vorzunehmen ist, der es auch ermöglicht,
einen Wärmeschutz gemäß den Anforderungen der
Damit gleiche Voraussetzungen für alle Anbieter bei der DIN 4108-3 zu erreichen.
Ausschreibung gegeben sind, müssen alle diese Unterlagen
Die jeweiligen Landesbauordnungen schreiben vor, dass
bei der Erstellung der Leistungsbeschreibung und des Leis-
Bauprodukte für die Errichtung, Änderung und Instand-
tungsverzeichnisses berücksichtigt werden.
haltung baulicher Anlagen nur verwendet werden dürfen,
wenn sie
2.3.2 Regelwerke
OO für den Verwendungszweck von den bekannt gemachten
In Deutschland wird das Bauen durch Gesetze und Regel-
technischen Regeln nicht oder nicht wesentlich abwei-
werke bestimmt. Darüber hinaus können weitere, oft frei-
chen (geregelte Bauprodukte) oder
willige Vereinbarungen zwischen den Beteiligten getroffen OO aufgrund des Übereinstimmungsnachweises das Über-
werden. Hierbei sind die Verantwortlichkeiten und die ver-
einstimmungszeichen (Ü-Zeichen) tragen oder
traglichen Verhältnisse zu beachten. Diese bestehen zwi- OO nach den Vorschriften des Bauproduktengesetzes („Ge-
schen dem Auftraggeber und dem Verarbeiter. Der Verar-
setz über das Inverkehrbringen von und den freien Wa-
beiter kann jedoch den Materialhersteller bezüglich der
renverkehr mit Bauprodukten“ [BauPG] vom 28. April
Gewährleistung mit in die Verantwortung nehmen.
1998) das Zeichen der Europäischen Gemeinschaften
An erster Stelle gilt immer das, was vertraglich vereinbart (CE-Kennzeichnung) tragen und dieses Zeichen die fest-
wurde (sofern es nicht den Technischen Baubestimmungen gelegten Klassen und Leistungsstufen ausweist oder die
widerspricht). Liegt keine solche vertragliche Vereinbarung Leistung des Bauprodukts angibt.
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2.3 Instandsetzungskonzepte 59
Sonstige Bauprodukte, die von den anerkannten Regeln der Wichtige Merkblätter für das Bauen im Bestand sind:
Technik nicht abweichen, dürfen auch dann verwendet wer- OO WTA-Merkblatt 2-9-04/D „Sanierputzsysteme“, 2005
den, wenn diese Produkte nicht in der Bauregelliste A be- OO WTA-Merkblatt 4-4-04/D „Mauerwerksinjektion gegen
kannt gemacht sind. Bauprodukte, für die es Technische
kapillare Feuchtigkeit“, 2004
Baubestimmungen oder anerkannte Regeln der Technik OO WTA-Merkblatt 4-6-05/D „Nachträgliches Abdichten
nicht gibt (nicht geregelte Bauprodukte), müssen gemäß
erdberührter Bauteile“, 2005
MBO eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (§ 18), ein
allgemeines bauaufsichtliches Prüfzeugnis (§ 19) oder eine Im Verband Deutsche Bauchemie e. V. sind Hersteller
Zustimmung im Einzelfall (§ 20) haben. bauchemischer Produkte zusammengeschlossen. Die Richt-
linien des Verbandes befassen sich u. a. mit mineralischen
2.3.2.2 Normen Dichtungsschlämmen und kunststoffmodifizierten Bitu-
mendickbeschichtungen:
Bei Normen handelt es sich um Beweisregeln für technisch
einwandfreies Verhalten. Sie sind für den Neubaubereich OO Richtlinie für die Planung und Ausführung von Abdich-
ausgelegt und gelten daher nicht oder nur sehr einge- tungen erdberührter Bauteile mit mineralischen Dich-
schränkt für das Bauen im Bestand. Sie können lediglich tungsschlämmen, 2002
herangezogen werden, wenn es um Definitionen, Stoffei- OO Richtlinie für die Planung und Ausführung von Abdich-
genschaften oder Verarbeitungsweisen geht. Die korrekte tungen erdberührter Bauteile mit flexiblen Dichtungs-
Auslegung und Anwendung ist dabei Sache des Planers. schlämmen, 2006
OO Richtlinie für die Planung und Ausführung von Abdich-
Normen sind keine Gesetze. Sie können jedoch zum Erfül-
tungen erdberührter Bauteile mit kunststoffmodifizierten
len gesetzlicher Anforderungen beitragen. In diesem Fall
Bitumendickbeschichtungen (KMB) – erdberührte Bau-
sind sie als Technische Baubestimmungen eingeführt.
teile (KMB-Richtlinie), 2010
Für das Bauen im Bestand sind insbesondere 3 Arten von
Auch der DHBV (Deutscher Holz- und Bautenschutzver-
Normen von Bedeutung:
band e. V.) hat Hinweise für verschiedene Arbeitsbereiche
OO Produktnormen (Stoffnormen), die Produkte oder Pro- beim Bauen im Bestand herausgegeben:
duktgruppen beschreiben und Anforderungsprofile fest- OO Hinweis Nr. 1 „Außenabdichtungen“, o. J. [1995]
legen
OO Prüfnormen, die die Prüfung der in den Produktnormen
OO Hinweis Nr. 2 „Nachträgliche Kellerinnenabdichtung“,
o. J. [1995]
behandelten Produkte regeln OO Hinweis Nr. 3 „Fußbodenbeschichtungen/Fußbodenver-
OO Verfahrensnormen (Bauweisennormen), die die Anwen-
siegelungen“, o. J. [1995]
dung der Produkte beschreiben OO Hinweis Nr. 5 „Holzschutz“, o. J. [1995]
Oft werden auch mehrere dieser Bereiche in einer einzigen OO Merkblatt 01/10/S „Fachgerechte Schimmelpilzbeseiti-
Norm behandelt. Mitunter enthalten Normen Hinweise auf gung in Innenräumen“, o. J. [1995]
andere Regelwerke zu Materialien oder Verarbeitungswei-
sen außerhalb der Norm. Manchmal werden auch Ein- 2.3.3 Nachweise
schränkungen des Gültigkeitsbereichs genannt, wie bei-
Obwohl die Gegebenheiten beim Bauen im Bestand äußerst
spielsweise in der DIN 18195-2:
unterschiedlich sind, muss belegt werden, dass die Anfor-
„Diese Norm gilt nicht für: derungen an die Baustoffe und die Verarbeitungsweise er-
füllt sind. Gibt es Prüfrichtlinien, so ist ein solcher Nach-
OO nachträgliche Abdichtungen in der Bauwerkserhaltung
weis einfach. Existieren keine Prüfrichtlinien, so muss
oder in der Baudenkmalpflege, es sei denn, es können hier-
zwischen den Beteiligten vereinbart werden, ob ein Nach-
für Verfahren angewendet werden, die in dieser Norm be-
weis erforderlich ist bzw. was er umfasst.
schrieben werden;
OO Bauteile, die so wasserundurchlässig sind, dass die Dauer- Nachweise können sein:
haftigkeit des Bauteils und die Nutzbarkeit des Bauwerks OO Prüfzeugnisse
ohne weitere Abdichtung im Sinne dieser Norm gegeben OO Zulassungen
sind. In diesem Sinne gilt sie auch nicht für Konstruktionen OO Zertifikate (z. B. von der WTA)
aus Beton mit hohem Wassereindringwiderstand.“ (S. 5) OO Untersuchungsberichte
Erreichung des Sanierungsziels bewertet. Es sollte aufge- Durch Risse erhöht sich stets die Gefahr des Chloridein-
zeigt werden, was im angestrebten Sollzustand erreicht dringens bei Tausalzeinwirkung und Frost-Tau-Wechsel
werden kann. Werden z. B. aus wirtschaftlichen Erwägun- (z. B. an Mauersockeln, Brücken und Parkdecks). Schädli-
gen Abweichungen von dem Erreichbaren erwogen, so ist che Risse (oberflächennahe und netzartig große Flächen
dies in der Regel mit Qualitätseinbußen verbunden. Diese erfassende Risse mit Rissbreiten über 0,2 mm, unvorher-
sollten ebenso aufgeführt werden wie mögliche Alternati- sehbar breite Risse, feuchte, drucklos und unter Druck
ven. Wasser führende Risse) müssen instand gesetzt werden, da
sie die Tragfähigkeit, die Gebrauchsfähigkeit und die Dau-
Für den Abdichtungsbereich ist zu entscheiden, ob eine
erhaftigkeit von Bauwerken gefährden.
Außenabdichtung oder eine Innenabdichtung vorgenom-
men werden soll. In beiden Fällen sind flankierende Maß- In den „Zusätzlichen technischen Vertragsbedingungen
nahmen einzuplanen, wie z. B. und Richtlinien für das Füllen von Rissen in Betonteilen
(ZTV-RISS)“, 1993, des Bundesministeriums für Verkehr
OO Horizontalsperren,
sowie in der DAfStb-Richtlinie „Schutz und Instandsetzung
OO Vertikalabdichtungen,
OO Sanierputzsysteme,
von Betonbauteilen (Instandsetzungs-Richtlinie)“, 2001
OO ein fachgerechter Sockelanschluss,
(oftmals auch als „RiLi-SIB“ bezeichnet), sind Vorgehens-
OO Wand-Boden-Anschlüsse innen,
weise und Umfang der Bestandsaufnahme aufgezeigt. Diese
OO eine Wärmedämmung oder
Regelwerke gelten für die Rissuntersuchung und dienen als
OO Bodenabdichtungen.
Entscheidungsgrundlage für die Auswahl des erreichbaren
Injektionsziels.
Der Sanierungsvorschlag ist beim Erstellen des Leistungs-
verzeichnisses zu berücksichtigen. 2.3.4.2 Abdichtungen
In der Regel erfolgt die Abdichtung an der dem Wasser
2.3.4.1 Rissinstandsetzungen
zugewandten (aktiven) Seite. Ist dies nicht möglich, so
Das WTA-Merkblatt 2-4-08/D „Beurteilung und Instand- kann auch gegen rückseitig einwirkendes (passives) Wasser
setzung gerissener Putze an Fassaden“ hilft bei der Beurtei- abgedichtet werden. Eine Abdichtung muss ein Bauteil im-
lung von Rissen und zeigt Instandsetzungsmöglichkeiten mer umschließen. Horizontale und vertikale Abdichtungen
auf. Es gilt nur für Putzrisse in Fassaden, kann jedoch sinn- müssen aneinander angeschlossen sein. Horizontalabdich-
gemäß auch für Mauerwerksrisse herangezogen werden. tungen befinden sich in der Regel im Sockelbereich ober-
Bei der Instandsetzung statischer Risse sind jedoch oft an- halb der Geländeoberkante, bei Kellerwänden oberhalb der
dere Maßnahmen als die in dem Merkblatt beschriebenen Druck- bzw. Stauwasserlinie.
erforderlich.
Das Abdichtungskonzept muss die Ergebnisse der Vorun-
Welche Maßnahme für eine Instandsetzung infrage kommt, tersuchungen ebenso berücksichtigen wie wirtschaftliche,
hängt vom Ergebnis der Vor-Ort-Untersuchungen ab. Da- technische und denkmalpflegerische Gesichtspunkte.
bei werden die Art der Risse und ihre Ursache ermittelt.
Für die Planung wesentliche Voraussetzungen für die Pla-
Wichtig für die Beurteilung ist auch, ob sich die Risse noch
nung zur Bauwerksabdichtung werden beschrieben in
verändern oder ob ihre Bewegung zum Abschluss gekom-
men ist. OO der DIN 18195-1 bis -10 und Beiblatt 1 „Bauwerksab-
dichtung“,
Risse sind in vielen gebräuchlichen Baustoffen nicht völlig OO dem DAfStb-Heft 555 „Erläuterungen zur DAfStb-Richt-
vermeidbar. Die Tatsache eines sichtbaren Risses in einem
linie wasserundurchlässige Bauwerke aus Beton“, 2006
Bauteil lässt deshalb grundsätzlich noch nicht den Schluss
(Deutscher Ausschuss für Stahlbeton e. V.) sowie
zu, dass ein Mangel vorliegt. Die Bewertung der Bedeutung OO den 3 oben genannten Richtlinien für die Planung und
von Rissen ist daher eine wichtige Aufgabe des Planenden.
Ausführung von Abdichtungen mit kunststoffmodifi-
Eine sachgerechte Beurteilung erfordert zwar die genauere
zierten Bitumendickbeschichtungen, mineralischen
Untersuchung jedes Einzelfalls, da je nach Baumaterial und
Dichtungsschlämmen und flexiblen Dichtungsschläm-
Einbausituation unterschiedliche Kriterien von entschei-
men (Deutsche Bauchemie e. V.).
dender Bedeutung für das Beurteilungsergebnis sein kön-
nen. Unabhängig von der jeweiligen Situation kann für die
2.3.4.3 Putzarbeiten
Rissbeurteilung aber nach folgendem Frageschema vorge-
gangen werden: Die Untersuchungen des Mauerwerks und des Putzgrunds
geben Aufschluss über
OO Ist die Rissbildung im Bauteil schwerwiegend?
OO Stellt das festgestellte Rissbild einen Endzustand dar? OO die Vorbereitung des Untergrunds,
OO Verändert sich das Rissbild durch die thermischen und OO die Vorbehandlung des Untergrunds.
hygrischen Schwankungen des Außenklimas? OO die Art des Putzes und
OO die Verarbeitungsweise des Putzes.
Gründe für eine Rissinstandsetzung sind z. B.
Gegen kapillar transportierte und durch hygroskopische
OO eine Gefährdung der Standsicherheit und der Tragfähig-
Salze aufgenommene Feuchte muss ein Sanierputzsystem
keit oder
OO eine Beeinträchtigung der Gebrauchseigenschaften durch
zum Einsatz kommen. Die Ergebnisse der Salzanalysen
geben einen Hinweis, ob ein- oder zweilagig gearbeitet wer-
erhöhte Korrosion des Betons und der Bewehrung auf-
den muss. Selbst bei geringer Salzbelastung ist ein Sanier-
grund von Rissen.
putzsystem erforderlich.
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2.3 Instandsetzungskonzepte 61
Das WTA-Merkblatt 2-9-04/D legt die technischen Anfor- Von den Ergebnissen der Voruntersuchungen hängt ab,
derungen an Sanierputzsysteme fest. Diese bestehen in der welche Dämmstoffe eingesetzt werden sollen oder können.
Regel aus dem Spritzbewurf, gegebenenfalls aus einem Dämmstoffe können als lose Schüttung verwendet werden,
Grundputz, dem Sanierputz und einem Oberputz bzw. eingebunden in Wärmedämmputze oder in Form von
Farbanstrich. Die Materialien müssen aufeinander abge- Dämmplatten. Ob eine Innen- oder Außendämmung ange-
stimmt sein. Es werden Prüf- und Qualitätssicherungsver- bracht wird, muss durch Abwägen der Vor- und Nachteile
fahren beschrieben und Hinweise für die Verarbeitung ge- sowie der Gegebenheiten am Bauwerk entschieden werden.
geben. Darüber hinaus wird der Ablauf der Zertifizierung
Bei der Instandsetzung insbesondere historischer Gebäude
des Sanierputzsystems durch die WTA festgelegt.
besteht oft das Problem, dass der Zustand der Gebäudehül-
Das Merkblatt gibt auch wichtige Hinweise für Verarbeiter le bedenklich ist. Durchfeuchtungen und mechanische Be-
und Fachunternehmen. einträchtigungen sind häufige Schadensbilder. Der Einsatz
üblicher wasserdampfsperrender Innendämmsysteme ist
2.3.4.4 Wärmedämmungen daher sehr risikoreich, fehleranfällig und für historische
Bauwerke mit erhaltenswerten Fassaden vielfach ungeeig-
Werden Altbauten instand gesetzt, wird durch eine Wärme-
net. Die diffusionsoffenen Eigenschaften einer kapillarakti-
dämmung in der Regel auch eine energetische Verbesse-
ven Innendämmung ermöglichen dagegen durch den Er-
rung zur Energieeinsparung vorgenommen. Da es im Alt-
halt des Trocknungspotenzials eine dauerhafte Trocknung
baubereich meist schwierig ist, die entsprechenden
bereits vorgeschädigter Bauteile. Die Kapillaraktivität sorgt
Verordnungen wie z. B. die Energieeinsparverordnung
für eine schnelle und großflächige Verteilung der Feuchte
(„Verordnung zur Änderung der Energieeinsparverord-
in der Dämmung während der Winterperiode. Dadurch
nung“ vom 29. April 2009 [EnEV 2009]) einzuhalten, be-
wird die Trocknung beschleunigt und die Dämmwirkung
stehen Ausnahmeregelungen. Dies betrifft insbesondere
verbessert.
Fachwerkgebäude.
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62
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63
3 Bauwerksabdichtung
3.1 Außenwandabdichtung OO DIN 18195-1 bis -6 und -8 bis -10 sowie Beiblatt 1 „Bau-
Michael Bertels werksabdichtungen“
OO DAfStb-Richtlinie „Wasserundurchlässige Bauwerke aus
3.1.1 Vorbemerkung
Beton (WU-Richtlinie)“, 2003 (Deutscher Ausschuss für
Die Bauwerksabdichtung erdberührter Bauteile stellt eine Stahlbeton e. V.)
der häufigsten anzutreffenden Problemstellungen dar. OO Richtlinie für die Planung und Ausführung von Abdich-
Die abzudichtende Fläche erdberührter Bauteile ist sehr tungen mit kunststoffmodifizierten Bitumendickbe-
groß. Auch deshalb hat dieses Bautenschutzgewerk erheb schichtungen (KMB) – erdberührte Bauteile (KMB-
lichen Stellenwert. Dabei wird den Planenden und insbe- Richtlinie), 2010 (Deutsche Bauchemie e. V.)
sondere den Ausführenden erhebliches Wissen und die OO Richtlinie für die Planung und Ausführung von Abdich-
Verantwortung für die Planung und ordnungsgemäße tungen erdberührter Bauteile mit flexiblen Dichtungs-
Ausführungentsprechend den Regeln der Technik abver- schlämmen, 2006 (Deutsche Bauchemie e. V.)
langt. OO Richtlinie für die Planung und Ausführung von Abdich-
delt (siehe hierzu die entsprechenden Ausführungsregel- Mauerwerk. Sie sind rissüberbrückend und bilden auf
werke). dem Untergrund eine fest haftende Membran ohne Nähte.
OO Der Einsatz erstreckt sich über alle Arten der Wasserbe-
Zu Bewegungsfugen sowie Fugenabdichtungen von Fertig-
anspruchung und Einbausituationen bei Neubau und
teilen aus Beton mit hohem Wassereindringwiderstand
Sanierung.
siehe Kapitel 3.3. Zur erdberührten Abdichtung mit Injek
tionen, ausgeführt von der Innenseite, siehe Kapitel 3.5. Aufgrund ihrer Bedeutung und Praxistauglichkeit wurde
die Stoffgruppe 2000 in die DIN 18195 aufgenommen. Die
3.1.3 Regelwerke Leistungsfähigkeit von KMB wird durch allgemeine bau-
aufsichtliche Prüfzeugnisse (abP) nachgewiesen. Die stoff
Bei der Auswahl des richtigen Abdichtungsstoffs helfen
lichen Anforderungen sind in DIN 18195-2 und in den
folgende Regelwerke (siehe auch Kapitel 1.2 und 2.3.2):
„Prüfgrundsätzen für die Erteilung von allgemeinen bau-
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64 3 Bauwerksabdichtung
Abb. 3.1: Untergrundprüfung (von links): Klopfprüfung, Wischprüfung und Kratzprüfung (Quelle: Saint-Gobain Weber GmbH, Düsseldorf )
Untergrund
Einige Produkte dieser Gattung vereinen die Leistungs-
merkmale moderner KMB mit dem Zusatznutzen der Andere Untergründe sind auf ihre Eignung zu prüfen.
schnellen Durchhärtung auch bei niedrigen Temperaturen.
Voraussetzungen für den Erfolg sämtlicher Abdichtungs-
Stofflich gehört die Gattung zu den rissüberbrückenden
ausführungen sind
Dichtungsschlämmen, sie erfüllen jedoch vielfach die Leis-
tungsanforderungen der KMB. OO die sorgfältige Vorbereitung des Untergrunds und
OO die Beachtung aller technischen Produktanforde-
Der Leistungsnachweis erfolgt wie bei den KMB durch
rungen.
allgemeine bauaufsichtliche Prüfzeugnisse.
Der Einsatz erstreckt sich über alle Arten der Wasserbean- 3.1.5.1 Anforderungen an den Untergrund
spruchung und Einbausituationen bei Neubau und insbe-
Vor Ausführung der Detailpunkt- und Flächenabdichtung
sondere bei der Sanierung.
muss der Untergrund so vorbereitet werden, dass er als
Dichtungsträger geeignet ist.
Kaltselbstklebende Bitumendichtungsbahnen (KSK-Bahnen)
Folgendes ist zu beachten:
KSK-Bahnen werden zur Abdichtung gegen Bodenfeuch-
te/nicht stauendes Sickerwasser sowie im Bereich nicht OO Der Untergrund muss fest, ausreichend trocken, frost-
drückendes Wasser, mäßige Beanspruchung, eingesetzt. frei und tragfähig sein.
Sie bestehen aus einem kunststoffmodifizierten Bitumen- OO Hilfsmittel sind Sichtprüfung, Klopfprüfung, Wisch
film mit oberseitiger Trägerfolie. Sie bieten nach der Ver- prüfung, Kratzprüfung (Abb. 3.1) und Benetzungs-
klebung eine direkte Wasserundurchlässigkeit und Belast- probe.
barkeit. Allerdings stellen sie hohe Anforderungen an einen OO Haftungsmindernde Bestandteile wie Trennmittel,
trockenen und ebenen Untergrund, um vollflächig haften Schmutz, Zementleim oder Hohllagen sind zu entfernen
zu können. KSK-Bahnen finden überwiegend Anwendung (Abb. 3.2).
im Neubau an Wand- und Bodenflächen. OO Bei Gefahr rückseitiger Durchfeuchtung ist eine Vordich-
3.1 Außenwandabdichtung 65
tungen (MDS)
−−mit Dispersion oder Abb. 3.8: Aufbrin-
−−mit silicatischer Grundierung oder gen einer Grundie-
rung (Quelle: Saint-
−−gegebenenfalls nach Herstellerangaben ohne Grundie- Gobain Weber GmbH,
rung, Düsseldorf )
OO für KSK-Bahnen
66 3 Bauwerksabdichtung
Abb. 3.9: Kratz-
spachtelung (Quelle:
Saint-Gobain Weber
GmbH, Düsseldorf )
Außenputz
(nach Geländeanpassung)
Sockelputz nach
DIN V 18550
≥ 15 cm
mineralische Dichtungs-
schlämme (MDS)
≥ 5 cm
3.1.6.2 Anmischen der Abdichtung
mineralische
Spachtelfähige Abdichtungen werden als ein- oder zwei- Dichtungs-
komponentige Produkte hergestellt. schlämme (MDS)
kunststoffmodifizierte
Zweikomponentige Produkte trocknen in der Regel schnel- Bitumendickbeschich-
ler durch, sie müssen jedoch vor der Verarbeitung homo- tung (KMB) (2 Aufträge
≥ 10 cm
gen angemischt werden. Anmischzeiten, Werkzeuge und mit Verstärkungseinlage,
Verarbeitungszeit ergeben sich aus den Herstellerangaben. 4 mm Mindesttrocken-
schichtdicke)
Bei KSK-Bahnen ist kein Anmischen erforderlich.
Schutzschicht nach
DIN 18195-10 (z. B.
3.1.6.3 Kratzspachtelung Perimeterdämmung)
Die Kratzspachtelung (Abb. 3.9) erfolgt bei
OO KMB flächendeckend mit der KMB zum Verschluss von Abb. 3.10: Sockelanschluss bei einschaligem Mauerwerk; Wasserbe-
Poren oder Lunkern und anspruchung: aufstauendes Sickerwasser gemäß DIN 18195-6 (Quelle:
KMB-Richtlinie, 2010, S. 23, Abb. 12)
OO bei mineralischen Dichtungsschlämmen/Dickbeschich
3.1 Außenwandabdichtung 67
Geländeanpassung)
Abb. 6)
≥ 15 cm (nach
Sperrschicht
(L-Abdichtung)
mineralische
Dichtungsschlämme (MDS)
Schutzschicht nach
DIN 18195-10
(z. B. Perimeterdämmung) ≥ 10 cm
kunststoffmodifizierte Bitumen-
dickbeschichtung (KMB)
(2 Aufträge, 3 mm Mindesttrockenschichtdicke)
wahlweise im Keller:
Mauerwerk mit Dünnbettmörtel in
den Lagerfugen mit/ohne Stoßfugen-
Schutzschicht nach DIN 18195-10 vermörtelung nach DIN 1053
ggf. Dränschicht nach DIN 4095 (nur bei oder
wenig durchlässigen Böden notwendig) Beton nach DIN EN 206
oder
Mauerwerk mit Normalmörtel in den
kunststoffmodifizierte Lagerfugen mit/ohne Stoßfugenver-
Bitumendickbeschichtung (KMB) mörtelung nach DIN 1053
(2 Aufträge, 3 mm Mindesttrockenschichtdicke)
z. B. Zementestrich auf Trennlage
≥ 10 cm
kunststoffmodifizierte
Bitumendickbeschichtung
(KMB)
Dränung nach
DIN 4095 (nur bei
wenig durchlässigen
Böden notwendig) Trennlage
Querschnittsabdichtung aus kapillarbrechende Schicht
MDS oder Bahnen nach DIN 18195-4 oder Sauberkeitsschicht
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68 3 Bauwerksabdichtung
Abb. 3.15: Zuschnitt der KSK-Bahn (Quelle: Abb. 3.16: Vorbereitung der Verklebung Abb. 3.17: Überarbeiten der Nahtstellen
Saint-Gobain Weber GmbH, Düsseldorf ) (Quelle: Saint-Gobain Weber GmbH, Düssel- mittels Handrolle (Quelle: Saint-Gobain Weber
dorf ) GmbH, Düsseldorf )
zur Erzielung einer vollflächigen und wasserundurchläs- seite der Bodenplatte aus Beton mit hohem Wasserein-
sigen Ausführung zusätzlich z. B. mittels Handrolle nach- dringwiderstand heruntergeführt bzw. der Anschluss an
bearbeiten (Abb. 3.17) die unterhalb der Bodenplatte liegende waagerechte Ab-
OO Abschlüsse mit geeigneten Wandanschlussprofilen was- dichtung mit rückläufigem Stoß durchgeführt
serundurchlässig fixieren (Abb. 3.18).
Zu den produktgattungsbezogenen Lagenzahlen und Min- Zu den produktgattungsbezogenen Lagenzahlen und Min-
desttrockenschichtdicken siehe Tabelle 3.1. desttrockenschichtdicken siehe Tabelle 3.2.
KSK-Bahn 1 –
3.1 Außenwandabdichtung 69
wahlweise im Keller:
Mauerwerk mit Dünnbettmörtel in
den Lagerfugen mit/ohne Stoßfugen-
Schutzschicht nach DIN 18195-10 vermörtelung nach DIN 1053
(z. B. Perimeterdämmung)
oder
Beton nach DIN EN 206
kunststoffmodifizierte oder
Bitumendickbeschichtung (KMB) Mauerwerk mit Normalmörtel in den
(2 Aufträge mit Verstärkungseinlage, Lagerfugen mit/ohne Stoßfugen-
4 mm Mindesttrockenschichtdicke) vermörtelung nach DIN 1053
kunststoffmodifizierte
Bitumendickbeschichtung (KMB)
(2 Aufträge mit Verstärkungseinlage,
4 mm Mindesttrockenschichtdicke)
Schutzestrich
Trennlage
Unterbeton
Tabelle 3.2: Neubauabdichtung: Produktgattungsbezogene Anfor- gilt vor allem für die Schnittstellen zu anschließenden Ge-
derungen an Auftragslagen und Mindesttrockenschichtdicken für die werken, z. B. an den Bauteilübergängen. Aufgrund nicht
Wasserbeanspruchung aufstauendes Sickerwasser/drückendes Wasser
gemäß DIN 18195-6 (in Anlehnung an KMB-Richtlinie, 2010, und Richtli- ausreichender Kenntnisse und mangelnder Erfahrung ei-
nie für die Planung und Ausführung von Abdichtungen erdberührter nerseits sowie der Komplexität der Gewerke andererseits
Bauteile mit flexiblen Dichtungsschlämmen, 2006) kommt es immer wieder zu Fehlern und in der Folge zu
notwendigen kostspieligen Sanierungen.
Produktgattung Zahl der Mindesttrocken Für den Sanierungsfall ist ein Abdichtungskonzept, das auf
Auftragslagen schichtdicke1)
den Ergebnissen der Voruntersuchungen und der Ursa-
in mm
chenanalyse sowie dem Sanierungsziel basiert, zu erarbei-
KMB 22) 4 ten (siehe Kapitel 2.1 und 2.3).
(einschließlich Ver-
stärkungseinlage) 3.1.7.2 Regelwerk
mineralische Dichtungs- 22) 4 Das WTA-Merkblatt 4-6-05/D ist zu beachten. Der Gel-
schlämme/Dickbeschich-
(einschließlich Ver- tungsbereich erstreckt sich über alle 3 Wasserbeanspru-
tung (MDS) im Anwen-
dungsbereich KMB
stärkungseinlage) chungen von Bodenfeuchte bis zu drückendem Wasser.
mineralische Dichtungs- 32) 2,5 3.1.7.3 Wannenartige Abdichtungsebenen
schlämme/Dickbeschich-
tung (MDS) im An Ziel der Sanierungsmaßnahme ist die Ausbildung zusam-
wendungsbereich
Dichtungsschlämme menhängender Abdichtungsebenen:
1) zum Zeitpunkt der Abnahme des Gewerks OO Auch im Sanierungsfall ist grundsätzlich die Abdichtung
2) Vor Auftrag der folgenden Abdichtungsschicht muss der vorher- von außen anzustreben.
gehende Auftrag so weit durchgetrocknet sein, dass keine Beschä- OO Nach Erfordernis erfolgt der Einsatz von Abdichtungs-
digung durch den Folgeauftrag erfolgen kann.
kombinationen wie Außenabdichtung und Injektionen
sowie weiterer flankierender Maßnahmen. Kombinati-
3.1.7 Nachträgliche Vertikalabdichtung onen sind fachgerecht aneinander anzuschließen und
müssen verträglich sein.
3.1.7.1 Vorbemerkung OO Voraussetzung bei Abdichtungen gegen aufstauendes
Gerade die Abdichtungssanierung stellt erhebliche Anfor- Sickerwasser/drückendes Wasser ist eine funktionstüch-
derungen an den Fachbetrieb und dessen Wissen. Hier tige Sohlplattenabdichtung bzw. eine Sohlplatte aus Beton
kommt es insbesondere auf die gründliche Voruntersu- mit hohem Wassereindringwiderstand. Andernfalls sind
chung, die Planung und die Ausführungsqualität an. Dies Sonderlösungen erforderlich (siehe Kapitel 3.5 und 3.7).
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70 3 Bauwerksabdichtung
Sockelputz
30 cm
Dichtungsschlämme
morsches Fugennetz
schließen
Filtervlies/Gleitschicht
Schutzschicht/
Perimeterdämmung/
Sickerschicht
Bitumendickbeschichtung
Ausgleichsputz
Horizontalsperre
Hohlkehle
20 cm
OO Bei der Wasserbeanspruchung Bodenfeuchte/nicht stau- aus nicht rissüberbrückender mineralischer Dichtungs-
endes Sickerwasser werden zur Herstellung der wannen- schlämme vorzusehen (Abb. 3.19).
artigen Abdichtungsausbildung die äußere Vertikalab- OO Die Zwischenabdichtung ist von ca. 30 cm der aufgehen
dichtung und die horizontale Flächenabdichtung an eine den Wand über den Fundamentvorsprung hinweg bis
funktionstüchtige Horizontalabdichtung gegen kapillar mindestens 20 cm auf die Stirnseite der Bodenplatte/des
aufsteigende Feuchte angeschlossen. Fundaments zu führen.
3.1 Außenwandabdichtung 71
Abb. 3.20: Zwischenabdichtung am Fuß- Abb. 3.21: Auftragen einer Haftbrücke Abb. 3.22: Anbringen von Schutzmatten
punkt (Quelle: Saint-Gobain Weber GmbH, (Quelle: Saint-Gobain Weber GmbH, Düssel- (Quelle: Saint-Gobain Weber GmbH, Düssel-
Düsseldorf ) dorf ) dorf )
72 3 Bauwerksabdichtung
tungen“
OODAfStb-Richtlinie „Wasserundurchlässige Bauwerke aus
3.2 Bodenplattenabdichtung 73
≥ 10 cm
(Radius 4 bis 6 cm)
Stahlbetonsohle
Schutzestrich
Trennlage
Nur bei Räumen mit dauerhaft untergeordneter Bedeutung −−Bei Bauten im Bestand müssen nachträgliche Hori-
kann bei der Wasserbeanspruchung Bodenfeuchte die Ab- zontalabdichtungen (mechanische Horizontalsperren
dichtung entfallen, wenn unterhalb der Bodenplatte eine oder Injektionssperren [siehe Kapitel 3.8]) ausgeführt
ausreichend dimensionierte kapillarbrechende Schicht vor- werden.
handen ist. OO Abdichtung unterhalb von Bodenplatten auf der Sau-
74 3 Bauwerksabdichtung
≥ 10 cm
kunststoffmodifizierte DIN 18195-4 (Quelle: KMB-
Bitumendickbeschichtung Richtlinie, 2010, S. 20, Abb. 5,
(KMB) Ausschnitt)
Dränung nach
DIN 4095 (nur bei
wenig durchlässigen
Böden notwendig) Trennlage
Querschnittsabdichtung aus kapillarbrechende Schicht
MDS oder Bahnen nach DIN 18195-4 oder Sauberkeitsschicht
Bodenfeuchte/nicht stauendes Sickerwasser gemäß OO Räume für den ständigen Aufenthalt von Personen sind
DIN 18195-4 und aufstauende Sickerwasser gemäß wasserbeanspruchungsabhängig durch eine Abdichtung
DIN 18195-6 (Abb. 3.27 und 3.28): vor Feuchte zu schützen.
−−Bei Abdichtung auf Bodenplatten unter nachfolgenden OO Bei der Abdichtung von Wandaufstandsflächen in
Aufbauten wie z. B. Estrich ist es unerlässlich, dass eine Neubautenmuss der Bereich der Wandaufstandsfläche
Horizontalsperre zwischen Bodenplatte und aufge- mindestens 10 cm vor der zu erstellenden Wand – über
hender Wand angeordnet wird. Die Horizontalsperre den Fundamentvorsprung hinweg – bis ca. 10 cm
wird im Gebäudeinneren durch die Abdichtungs- (DIN 18195-4) bzw. 15 cm (DIN 18195-6) der Stirnseite
schicht mindestens 10 cm überlappt. mit einer mineralischen Dichtungsschlämme abgedichtet
−−Betone mit hohem Wassereindringwiderstand sind werden. Alternativ können unter den Wandaufstands
gemäß den Vorgaben der DIN EN 206-1 herzustellen flächen auch geeignete Abdichtungsbahnen ausgeführt
und auszuführen. werden.
OO Bei dem Anschluss an Horizontalabdichtungen in Bauten
3.2.5.2 Stoffe und Ausführung 3.3 Detail- und Sonderlösungen zu Außenwand- und
Bodenplattenabdichtungen
Für die Herstellung der Abdichtung im Bereich von Boden-
Stefan Flügge, Michael Bertels, Martin Mossau
platten dürfen folgende Abdichtungsstoffe eingesetzt wer-
und Thomas Rosenberger
den:
3.3.1 Durchdringungen
OO Abdichtung mit kunststoffmodifizierten Bitumendick-
beschichtungen (KMB) 3.3.1.1 Vorbemerkung
−−Die KMB ist in 2 Arbeitsgängen aufzubringen.
Durchdringungen sowie Einbauteile müssen den zu erwar-
−−Die Mindesttrockenschichtdicke gemäß DIN 18195-4
tenden Wasserbeanspruchungen entsprechen und so ange-
beträgt 3 mm; ein Beschichtungsauftrag frisch in frisch
ordnet werden, dass die Bauwerksabdichtungen fachgerecht
ist möglich.
angeschlossen werden können. Übergänge zu Einbauteilen
−−Die Mindesttrockenschichtdicke gemäß DIN 18195-6
müssen so geplant und hergestellt sein, dass sie nicht hin-
beträgt einschließlich Verstärkungseinlage 4 mm. Bei
ter- oder unterlaufen werden können. Im Folgenden wer-
der Beschichtungsfolge ist auf eine ausreichende Zwi-
den ausschließlich flüssig zu verarbeitende Abdichtungs-
schentrocknung zu achten.
OO Abdichtung mit kaltselbstklebenden Bitumendich-
stoffe behandelt.
tungsbahnen (KSK)
3.3.1.2 Regelwerke
−−Der Untergrund ist mit einem systemkompatiblen Vor-
anstrich zu versehen. OO Durchdringungen bei Neubauten:
−−Die Abdichtung ist aus mindestens 1 Lage herzustellen. DIN 18195-9 „Bauwerksabdichtungen – Teil 9: Durch-
−−Die Abdichtungsbahnen müssen vollflächig verklebt dringungen, Übergänge, An- und Abschlüsse“
werden. OO Durchdringungen bei Bauten im Bestand sowie bei
stoffe (Abdichtungen mit kapillarbrechenden bzw. was- ten sind so anzuordnen, dass sie mindestens 15 cm von-
serdampfdichten Beschichtungen) einander und von anderen Bauteilen, z. B. von Bauwerks-
Alternativ haben sich bei Bauwerken z. B. mit anschlie- kanten und -kehlen und von Wandanschlüssen, sowie
ßender hochwertiger Raumnutzung (empfindliches In- mindestens 30 cm von Bewegungsfugen entfernt sind.
ventar, Wohnraumnutzung) in Kombination mit Bau OO Los- und Festflanschkonstruktionen sind so anzuordnen,
teilen aus Beton mit hohem Wassereindringwiderstand dass ihre Außenkanten mindestens 30 cm von Bauwerks-
sowie bei Sanierungen im Bestand auch flüssig zu ver kanten und -kehlen sowie mindestens 50 cm von weite-
arbeitende Abdichtungsstoffe bewährt, da mit ihnen ren Bauwerksfugen entfernt sind.
naht- und fugenlose Abdichtungsebenen erstellt werden OO Können diese Mindestmaße nicht eingehalten werden, so
Sperrwert gegenüber Wasserdampfdiffusion, z. B. Spe- 3.3.1.4 Ausführung bei Wasserbeanspruchung gemäß
zialreaktionsharzgrundierungen oder Abdichtungen aus DIN 18195-4
Flüssigkunststoffen (FLK)
Bei der Wasserbeanspruchung Bodenfeuchte/nicht stau-
Ziel ist die Herstellung eines fehlstellenfreien wasser-
endes Sickerwasser gemäß DIN 18195-4 kann der Abdich-
dampfdichten Verschlusses aller Poren und Lunker.
tungsstoff kehlenförmig an die Durchdringung angeschlos-
Die Abdichtungen sind an den angrenzenden Wänden
sen werden (Abb. 3.29):
ausreichend hochzuführen und an die Horizontalsperre
heranzuführen. Die Ausführungshinweise bzw. Schicht- OO Der Bereich um die Durchführung ist gegebenenfalls zu
dickenangaben der Hersteller sind zu beachten. Die egalisieren, haftungsmindernde Bestandteile sind vorab
Hinweise in Kapitel 3.1.7 hinsichtlich Vorarbeiten und zu entfernen.
Schutzmaßnahmen sowie in Kapitel 4.6 sind zu beach- OO Um eine ausreichende Haftung zwischen dem Abdich-
76 3 Bauwerksabdichtung
Abb. 3.29: Durchdringung
einer Kelleraußenwand; Wasser-
beanspruchung: Bodenfeuchte/
nicht stauendes Sickerwasser
gemäß DIN 18195-4 (Quelle:
KMB-Richtlinie, 2010, S. 24,
Abb. 13)
Schutzschicht nach DIN 18195-10
(z. B. Perimeterdämmung)
Abdichtung
mit Kehle (Radius ≤ 2 cm) aus KMB
kunststoffmodifizierte
Bitumendickbeschichtung (KMB)
(2 Aufträge, 3 mm Mindesttrockenschichtdicke)
Abb. 3.30: Durchdringung
einer Kelleraußenwand mit Los-
kunststoffmodifizierte Bitumendickbeschichtung (KMB) und Festflanschkonstruktionen;
≥ 5 cm
(2 Aufträge mit Verstärkungseinlage, 4 mm Mindesttrockenschichtdicke) Wasserbeanspruchung: aufstau-
endes Sickerwasser gemäß
Manschette aus Kunststoffdichtungsbahn DIN 18195-6 (Quelle: KMB-Richt
(mit Vlies- oder Gewebekaschierung) linie, 2010, S. 25, Abb. 14)
Quetschdichtung
Rohr
Festflansch
Losflansch
OO Nach vollständiger Durchtrocknung wird der Abdich- OO Im Bereich der Los- und Festflanschkonstruktionen sind
tungsstoff mit einer Überlappung von mindestens 5 cm vorgefertigte Dichtmanschetten zu verwenden, die im
auf die Durchdringung ausgeführt. Anschlussbereich eine Vlies- oder Gewebekaschierung
OO Herstellerabhängig können auch zweikomponentige Bi- zum Einbetten in die Flächenabdichtung besitzen, im
tumendickbeschichtungen mit einem Radius von maxi- Klemmbereich aber nicht kaschiert sind.
mal 2 cm ausgeführt werden. OO Die Abdichtung wird mit einer Überlappung von mindes
OO Alternativ können an Durchdringungen auch vorgefer- tens 5 cm ausgeführt.
tigte Dichtmanschetten oder Klebeflansche (Flanschbrei-
te: mindestens 12 cm) verwendet werden. Die Abdich- 3.3.2 Lichtschächte
tung wird mit einer Überlappung von mindestens 5 cm
3.3.2.1 Vorbemerkung
ausgeführt.
In der Praxis werden in der Regel vorgefertigte Kunst
3.3.1.5 Ausführung bei Wasserbeanspruchung gemäß stoffelemente verwendet. Im Folgenden werden daher ge-
DIN 18195-6 mauerte oder betonierte sowie sonstige Lichtschachtaus-
führungen nicht behandelt. Die Lichtschächte sind gemäß
Bei der Wasserbeanspruchung aufstauendes Sickerwasser
den Regeln der Technik in die jeweilige Flächenabdich-
gemäß DIN 18195-6 sind Durchdringungen mittels Los-
tung zu integrieren. Die häufigste Schadensursache sind
und Festflanschkonstruktionen auszuführen (Abb. 3.30):
nicht korrekt eingedichtete oder angeschlossene Licht-
OO Die Los- und Festflanschkonstruktionen sind gemäß den schächte. Im Folgenden werden ausschließlich Abdich
Herstellerangaben oberflächenbündig in den Untergrund tungen mit flüssig zu verarbeitenden Abdichtungsstoffen
einzubauen. behandelt.
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stoff mit einer Überlappung von mindestens 5 cm auf 3.3.3.2 Anforderungen und Objektbedingungen
den Lichtschacht aufgetragen (Abb. 3.31).
OO Bei kunststoffmodifizierten Bitumendickbeschich-
Folgendes ist zu beachten:
tungen oder Flüssigkunststoffen wird empfohlen, im OO Abdichtungen über Fugen müssen das Eindringen von
Bereichdes Übergangs eine geeignete Verstärkungs Feuchte verhindern.
einlage einzubauen. Alternativ können im Übergangs OO Zusätzliche Beanspruchungen müssen aufgenommen
eine Druckentwässerungsanlage einschließlich Pump- 1) Liegen Fugen oberhalb der Geländeoberfläche und in Verkehrs-
flächen, so sind sie dem Fugentyp II zuzuordnen.
schacht auszuführen.
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78 3 Bauwerksabdichtung
3.3.3.3 Abdichtungsstoffe
Fugentyp I bei Bewegungen ≤ 5 mm
Als Abdichtungsstoffe haben sich die in Tabelle 3.6 und 3.7
aufgeführten Produkte bewährt.
Abdichtungsstoff Wasserbeanspruchung
Abb. 3.33: Einbau eines Fugendichtungsbands in eine rissüberbrückende Dichtungsschlämme. Links: Das Fugendichtungsband wird in die
frischeBeschichtung eingedrückt. Mitte: Die Vlieskaschierung wird eingedichtet. Rechts: Oberseitig wird die Flächenabdichtung eingearbeitet.
(Quelle: Remmers Baustofftechnik GmbH, Löningen)
kunststoffmodifizierte
Bitumendickbeschichtung (KMB)
(2 Aufträge, 3 mm Mindesttrockenschichtdicke)
systemverträgliches Abdichtungsband
nach DIN 18195-8, Abschnitt 7.2.1,
in die KMB eingearbeitet
kunststoffmodifizierte Außenwand
Bitumendickbeschichtung (KMB)
(2 Aufträge, 3 mm Mindesttrockenschichtdicke)
Sollrissquerschnitten) wird eine streifenförmige Fugenab- OO Arbeitsfugen sind die Bereiche unter den aufgehenden
dichtung vorgenommen. Die flächige Abdichtung wird Wänden. Diese sind in der Regel durch Bewehrungseisen
durch den Beton sichergestellt. verbunden und können innen liegende Abdichtungen
wie z. B. Quellbänder, Dichtbleche oder Injektionsschläu-
Stoßfugen und Arbeitsfugen unterscheiden sich in folgen-
che enthalten.
den Merkmalen:
OO Stoßfugen sind senkrechte Fugen zwischen 2 benachbar-
ten Fertigteilen aus wasserundurchlässigem Beton oder
einem Fertigteil und einem örtlich erstellten Bauteil aus
wasserundurchlässigem Beton. Stoßfugen sind in der
Regel vermörtelt.
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80 3 Bauwerksabdichtung
3.4 Innenabdichtung 81
1 Grundierung
2 Haftbrücke
3 Egalisierung
4 Dichtungskehle
5 erste Abdichtungsschicht
6 zweite Abdichtungsschicht
7 Spritzbewurf
8 Sanierputz
9 Feinspachtel
82 3 Bauwerksabdichtung
Durchdringungen
Durchdringungen sind system- und wasserbeanspru-
chungsgerecht abzudichten (Abb. 3.40):
OO Bei der Wasserbeanspruchung aufstauendes Sickerwas-
ser/drückendes Wasser gemäß DIN 18195-6 sind für
das Abdichten von Durchdringungen generell Sonder
lösungen zu planen (siehe Kapitel 3.5).
OO Bei der Wasserbeanspruchung Bodenfeuchte/nicht stau-
3.4 Innenabdichtung 83
Abb. 3.41: Untergrundvorbehandlung: Schleifen (links) und Strahlen (rechts) (Quelle: Rem- Abb. 3.42: Haftzugprüfgerät zur Ermittlung
mers Baustofftechnik GmbH, Löningen) der Oberflächenzugfestigkeit (Quelle: Rem-
mers Baustofftechnik GmbH, Löningen)
Fugen
Abb. 3.44: Auftra-
Fugen sind im Bereich der Innenabdichtung nur selten gen der Grundierung
mittels Druckspritze
anzutreffen. Sie müssen daher immer als Sonderlösung (Quelle: Remmers
geplant werden (siehe Kapitel 3.5). Baustofftechnik
GmbH, Löningen)
3.4.6 Ausführung
Zur Untergrundanalyse siehe Kapitel 2.1.
3.4.6.1 Untergrundvorbereitung
Die Untergrundvorbehandlung ist insbesondere bei der
Innenabdichtung ein wesentlicher Teil der Arbeiten. Sie
dient dazu, einen funktionsfähigen Dichtungsträger 3.4.6.2 Vorarbeiten
herzustellen. Zu diesem Zweck sind in der Regel zu ent
Es sind folgende Schritte notwendig:
fernen:
OO Zur Vermeidung von Hinterläufigkeiten und zur Veran-
OO Putze bis mindestens 80 cm über der Schadenszone
OO Fugenmörtel bis ca. 2 cm Tiefe
kerung der Dichtungskehle im Untergrund ist am Wand-
OO Beläge und Estriche im Bodenbereich mindestens 20 cm
Sohlplatten-Anschluss und an der horizontalen Sperr-
schicht herstellerabhängig eine Nut von 4 cm × 4 cm
breit (gegebenenfalls auch vollständig)
OO scharfe Kanten und Versätze
freizustemmen.
OO Der Wand-Sohlplatten-Anschluss ist kehlenförmig mit
OO alle haftungsmindernden Bestandteile
OO treibende, unverträgliche und wasserempfindliche Stoffe
4 bis 6 cm Radius mit einem systemkonformen Dich-
tungsmörtel auszurunden (Abb. 3.43).
wie z. B. Gips oder Holz OO Fließstellen und Partialdurchfeuchtungen sind mit einem
Hierfür haben sich die folgenden Verfahren bewährt: systemkonformen, schnell abbindenden Mörtel vorzu-
dichten.
OO Schleifen (Abb. 3.41, links) OO Partielle Öffnungen über 5 mm sind mit geeigneten
OO Stemmen
OO Strahlen (Abb. 3.41, rechts)
Mörtelsystemen zu schließen.
3.4.6.3 Grundierung
Eignungsprüfung
Hier ist zu beachten:
Zur Ermittlung der Haftzugfestigkeit (Oberflächenzug
festigkeit) nach der Untergrundvorbereitung wird der OO Herstellerabhängig ist gegebenenfalls vor dem Auftrag der
Haftzugwert bestimmt (Abb. 3.42). Er muss mindestens Egalisierung die Fläche systemkonform zu grundieren.
0,5 N/mm2 betragen (objektspezifisch sind auch geringere OO Die Grundierung wird gleichmäßig im Streichverfahren
84 3 Bauwerksabdichtung
Abb. 3.45: Aufbringen einer Abb. 3.46: Aufbringen des Abb. 3.47: Auftragen einer Abb. 3.48: Auftragen eines
Haftbrücke im Schlämmverfahren Spritzbewurfs mittels Maschinen- Dichtungsschlämme (MDS) im wasserundurchlässigen Werk
(Quelle: Remmers Baustofftechnik technik (Quelle: Remmers Bau- Schlämmverfahren (Quelle: trockenmörtels im Spachtelver-
GmbH, Löningen) stofftechnik GmbH, Löningen) RemmersBaustofftechnik GmbH, fahren (Quelle: Remmers Bau-
Löningen) stofftechnik GmbH, Löningen)
Spritz- oder Schlämmverfahren (Abb. 3.47). Der zweite OO Abdichtungen von Abschlüssen und Anbindungen,
Auftrag und gegebenenfalls weitere Aufträge erfolgen, OO Innendämmungen (Abb. 3.51; siehe Kapitel 4.3.1) und
sobald der vorherige Auftrag nicht mehr verletzt wer- OO ein Oberflächenschutz gegen mechanische Beschädi-
den kann. gungen.
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3.4 Innenabdichtung 85
Abb. 3.49: Abdichtungs
system ohne Spritzbewurf
(Quelle: Remmers Baustoff-
1 Grundierung technik GmbH, Löningen)
* 2 Haftbrücke
3 Egalisierung
4 erste Abdichtungs-
schicht
5 zweite Abdichtungs-
schicht
1 2 3 4 5 * flankierende Maß-
nahmen: Horizontal-
sperre (links oben)
und Bodenplatten-
abdichtung (rechts
*
unten)
Abb. 3.50: Abdichtungs
system mit Spritzbewurf und
Sanierputz (Quelle: Remmers
1 Spritzbewurf Baustofftechnik GmbH, Lönin-
2 Sanierputz gen)
3 Feinspachtel
4 Sanierputzanstrich
1 2 3 4
Abb. 3.51: Abdichtungs
system mit Innendämmung
(Quelle: Remmers Baustoff-
1 Klebstoff (grau) für technik GmbH, Löningen)
Innendämmung
2 Putzschicht mit
Armierungsgewebe
1 2 3 3 diffusionsoffener
Anstrich
86 3 Bauwerksabdichtung
halten notwendig. Dies kann z. B. über automatisierte lung von freien Kapillaren, Poren und Hohlräumen in
Lüftungszyklen oder manuell folgendermaßen umgesetzt den horizontalen und senkrechten Ebenen
werden:
Die ausreichende Feuchteabgabe an der Bauteilinnenseite
−−Küche und Bad
an trockene Raumluft (Desorption) ist durch entsprechen-
In diesen Räumen kann kurzzeitig sehr viel Feuchte
de raumklimatische Bedingungen sicherzustellen.
entstehen, z. B. beim Duschen, Baden, Kochen oder
beim Wischen von gefliesten Fußböden. Diese Feuch-
3.5.1.2 Bauzustandsanalyse
tespitzen sind unmittelbar abzulüften. Hierzu sollte
während bzw. nach der entsprechenden Tätigkeit ein Die sachkundige Abdichtung der Konstruktion setzt vor-
Fenster geöffnet werden, um intensiv zu lüften. aus, dass der Zustand der Bausubstanz, die raumklimati-
−−Wohnräume schen Verhältnisse (Istzustand) und die Art der künftigen
Wenn die Luftqualität schlecht ist, empfiehlt sich eine Nutzung bekannt sind. Auf der Grundlage der Analyse des
Stoßlüftung. Befinden sich in einem Wohnzimmer sehr Bauzustands ist eine sachkundige Planung und Beschrei-
viele Pflanzen oder andere Feuchtequellen (z. B. Aqua- bung der Injektionsmaßnahme, der raumklimatischen Ver-
rium, Zimmerspringbrunnen), sollte die Luftfeuchte hältnisse und der flankierenden Maßnahmen (Sollzustand)
regelmäßig überprüft werden, z. B. mit einem Hygro- vorzunehmen.
meter (die relative Luftfeuchte sollte möglichst unter
60 % liegen). Raumklimatische Verhältnisse
−−Schlafräume OO Lufttemperatur unmittelbar an der Bauteiloberfläche
Bleiben die Fenster beim Schlafen nachts geschlossen, OO relative Luftfeuchte unmittelbar an der Bauteiloberfläche
sollte nach dem Aufstehen mit weit geöffneten Fens OO Bauteiltemperatur
tern stoßgelüftet werden. Im Winter reichen hierfür OO Tauwasserbildung
5 bis 10 Minuten, im Frühjahr und Herbst sollte länger
gelüftet werden. Im Sommer sollte insbesondere bei
Hinweis
hohen Außentemperaturen und hoher relativer Luft-
feuchte eine längere Stoßlüftung wegen des anfallenden Bei Feststellung einer Unterschreitung der Taupunkt-
Kondensats vermieden werden. Mit einem Hygrometer temperatur (Anwendung der Taupunkttabelle) sind
kann feststellt werden, ob die relative Luftfeuchte unter nach realisierter Abdichtungsmaßnahme raumklima-
60 % liegt. Falls dieser Wert überschritten wird, sollte tische Veränderungen zur Vermeidung von Tauwasser-
länger oder öfter gelüftet werden. bildung notwendig.
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3.5 Injektionsabdichtung 87
Untersuchungsverfahren
OO Feuchtebestimmung vor Ort mit CM-Gerät
OO Probennahme aus unterschiedlichen Bauteiltiefen zur
Bestimmung des Durchfeuchtungsgrads
OO Messungen mit elektrischen oder elektrophysikalischen
Verfahren
Salzgehalt
OO Art der Salze und Höhe der Salzkonzentrationen
OO vorhandene treibende Bestandteile (z. B. Gips)
Untersuchungsverfahren
Abb. 3.52: Prinzip der Flächenabdichtung. Blau gerasterte Flächen: OO Probennahme von Oberflächen und aus unterschied-
Wasserbeanspruchung von außen und durch das Fundament; blaue lichen Bauteiltiefen
Pfeile: Wasserbeanspruchung durch feuchte Luft im Gebäudeinneren;
OO Entnahme von Mauerwerksmaterial (Stein und Fuge)
durchgezogene rote Linien: Bohrkanäle im Schnitt; gestrichelte rote
Linien: weitere im Raster angeordnete Bohrkanäle; rot gerasterte Flä- und labortechnische Untersuchung
chen: Injektionsstoff
Entscheidungen auf Grundlage der Salzuntersuchung
Konstruktive Merkmale OO Berücksichtigung möglicher Unverträglichkeiten bei der
Injektionsstoffwahl
OO Art der Konstruktion OO Berücksichtigung möglicher Salzumwandlungen bei der
OO Wanddicken
OO Art des Verbandes und der Fugen
Injektionsstoffwahl
OO Berücksichtigung möglicher Gefügezerstörungen
OO verbaute Baustoffe
OO bei geplanter Überbauung gegebenenfalls Festlegung
OO Festigkeit (Verbund)
OO Durchlässigkeit
flankierender Maßnahmen wie Leckagenschutz oder
OO Porenvolumen
Abstrahlen wegen möglicher Hydrophobierung durch
OO Art und Lage der vorhandenen Abdichtungen
Austreten von Injektionsstoff (gegebenenfalls Wahl
OO Risse, Hohlräume oder Klüfte
eines anderen Injektionsstoffs)
OO Statik
OO Versorgungseinbindungen und verlegte Leitungen
Künftige Nutzungen
OO Art gegebenenfalls bereits durchgeführter Instand OO untergeordnete Nutzung
setzungen OO hochwertige Nutzung
Entscheidungen auf Grundlage der Untersuchung der Maßnahmen nach erfolgter Abdichtung
raumklimatischen Verhältnisse und der konstruktiven OO Reinigung der behandelten Oberflächen
Merkmale OO technische Trocknung
OO Festlegung des Bohrlochrasters und der Art der Beboh- OO gegebenenfalls Festlegung flankierender Maßnahmen
rung (geneigt, horizontal oder Kombination aus beiden (z. B. Applikation von Putzen)
Prinzipien) OO gegebenenfalls Veränderung der raumklimatischen Ver-
OO Bestimmung des technischen und zeitlichen Aufwands hältnisse
zur Herstellung der Bohrlöcher
OO Kalkulation der Materialmenge 3.5.1.3 Injektionsstoffe
OO Kalkulation gegebenenfalls notwendiger Mehrmengen
Eingesetzt werden Injektionsstoffe, die aufgrund ihrer nied-
aufgrund von Hohlraumfüllung
OO Festlegung gegebenenfalls notwendiger zusätzlicher Ver-
rigen Viskosität und ihrer Fließeigenschaften bei geringer
Durchlässigkeit im porigen Gefüge der Konstruktion durch
dämmmaßnahmen
OO Auswahl der Packer (Einfüllstutzen)
Injektion verteilt werden können:
OO Injektionsgele
Feuchteverhältnisse OO Polyurethanharze
OO Art der Feuchteeinwirkung (horizontal aufsteigend oder
Allgemeine Eigenschaften
vertikal eindringend)
OO hygroskopische Feuchte OO niedrige Viskosität
OO Kondenswasserbildung OO gute Verarbeitbarkeit innerhalb der materialspezifischen
OO Einwirkung durch Spritz- und/oder Oberflächenwasser Grenzwerte
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88 3 Bauwerksabdichtung
OO einstellbare Reaktionszeiten
OO Haftung auf trockenen, nassen und nicht saugenden
Oberflächen
OO chemische Beständigkeit gegen bauübliche Salze
OO hohe Alterungsbeständigkeit
OO Verträglichkeit mit verbauten Baustoffen
OO physiologische Unbedenklichkeit
Injektionsgele
In der Regel werden Injektionsgele in 3 Komponenten (A1,
A2 und Reaktionsstarter B) geliefert und auf der Baustelle Abb. 3.53: Bohrlochraster (links) und Bohrkanäle im Querschnitt
als Zweikomponentensystem aufgearbeitet (A1 + A2 homo- (rechts; gestrichelte rote Linien: hinter dem Schnitt liegende weitere
Bohrkanäle)
gen als Komponente A sowie Reaktionsstarter B homogen
mit Wasser als Komponente B gemischt). Die Verarbeitung
erfolgt im Mischungsverhältnis 1 : 1. Zur Erzielung beson- Materialverbrauch
derer Eigenschaften können Einzelkomponenten zugege-
Die erforderlichen Materialmengen werden auf der Grund-
ben werden.
lage des zugänglichen Porenvolumens des Gefüges (d. h.
Es handelt sich überwiegend um schnell reagierende Syste- vor allem des Fugengefüges) ermittelt.
me, die für den jeweiligen Einsatzzweck optimiert werden
können. Arbeitsschritte
OO Bohrlöcher reinigen und mit ölfreier Druckluft ausblasen
Polyurethanharze OO Bohrlöcher durch Packer dicht schließen
Hierbei handelt es sich um Reaktionsharzsysteme, die als OO gegebenenfalls Injektionsstoff nach den Ergebnissen der
ten
Hinweis
Eine Mehrstufeninjektion erhöht die Sicherheit, eine Niederdruck- und Hochdruckinjektion
geschlossene dichtende Fläche innerhalb der Konstruk-
Der Injektionsstoff wird unter Druck über Packer nach
tion zu erzielen.
dem vorgegebenen Raster in die Konstruktion eingepresst.
Der Injektionsdruck ist der Druck, mit dem der Injektions-
Vorarbeiten
stoff zum Packer gefördert wird.
OO gegebenenfalls Applikation einer Verdämmung
OO gegebenenfalls Füllung von Rissen, Hohlräumen oder Unterscheidung
Klüften unter Beachtung der notwendigen Durchlässigkeit OO Injektion mit Niederdruck: < 10 bar
OO Injektion mit Hochdruck: ≥ 10 bar
Festlegung des Bohrlochrasters
Die Injektion mit Niederdruck wird in der Regel dort
Eine allgemeingültige Vorgabe ist nicht möglich, da die
angewendet, wo die Konstruktion, der Zustand des Bau-
Bohrlochabstände von der Art der Konstruktion, der Art
teils oder die Baustoffqualität höhere Drücke nicht zulas-
des Verbandes und der Durchlässigkeit des Gefüges abhän-
sen.
gen. Die Anordnung sollte reihenweise versetzt erfolgen,
mit geringeren Abständen in der untersten Bohrlochreihe Die Injektion mit Hochdruck ist die in der Praxis am häu-
(vgl. Abb. 3.53). Der Bohrlochdurchmesser richtet sich figsten angewendete Methode. Wichtig ist hierbei die
nach der Wahl der Packer (Einfüllstutzen). Praxisüblich Kenntnis der Durchlässigkeit des Gefüges und der auf den
sind Bohrlochraster mit Abständen von 20 bis 40 cm. Injektionsdruck bezogen maximal möglichen Fördermenge
der Pumpe sowie die Wahl von Packern mit einem entspre-
Hinweis chenden Durchlass.
Bohrlöcher sind so anzuordnen, dass insbesondere ka- Der Injektionsvorgang wird unter Beachtung der mögli-
pillaraktive und porige Gefüge (Mörtelfugen) penetriert chen Fördermenge mit geringem Druck begonnen. Mit
werden. dem Abfließen sowie dem Aufbau eines Gegendrucks er-
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3.5 Injektionsabdichtung 89
Hinweis
3.5.2 Flächenabdichtung an der Bauteilaußenseite
Bei einer Mehrstufeninjektion muss die Reaktionszeit
(Schleierinjektion)
des Injektionsstoffs länger sein als die Injektionszeit der
einzelnen Injektionsstufen, damit sich kein Fließwider- 3.5.2.1 Allgemeines
stand während der Injektion aufbaut. Zu beachten ist
Abdichtungsart
die Abhängigkeit der Reaktionszeit von der Bauteil
temperatur. Die Schleierinjektion ist eine nachträgliche Bauwerksab-
dichtung, die ein Bauwerk entweder vollständig abdichtend
Nacharbeiten umschließt oder als partielle Abdichtung Teilbereiche ab-
dichtet.
OO Packer entfernen
OO Oberflächen und Bohrlochwandungen von ausgehärteten Das Prinzip der Schleierinjektion ist in Abb. 3.54 dargestellt.
Leckagen säubern
OO Bohrlöcher mit dichtendem Mörtel schließen Wasserbeanspruchungen
OO Bauteil ganz oder teilweise im Wasser
3.5.1.5 Technische Ausstattung OO Bauteil durch Anstieg des Grundwasserspiegels zu einem
Ausrüstung künftigen Zeitpunkt unter Wasserbelastung
OO stetige Belastung durch wechselnde hydrostatische Ver-
OO Ein- oder Zweikomponentenpumpe mit Spülpumpe (in
hältnisse
der Regel pneumatisch angetrieben)
OO Kompressor
OO Mischgeräte zum Anmischen von Gelen
Ziel und Ausführung
OO Messbecher OO Abdichtung gegen nicht drückendes und drückendes
OO Leergefäße zum Anmischen des Injektionsstoffs bzw. Wasser
zum Spülen der Pumpe OO Herstellung einer direkt an der Bauteilaußenseite anhaf-
OO Packer, gegebenenfalls Injektionslanzen tenden Abdichtungsebene (Schleier)
OO Abdeckfolien OO Ausführung von der zugänglichen Bauteilinnenseite
90 3 Bauwerksabdichtung
3.5.2.2 Bauzustands- und Bodenanalyse des Grundwassers und des Bodens führen. Injektionsgele
werden in der Regel in 3 Komponenten (A1, A2 und Reak-
Die Analyse des Bauzustands und des Bodens dient der
tionsstarter B) geliefert und auf der Baustelle als Zweikom-
Feststellung des Istzustands und bildet die Grundlage für
ponentensystem aufgearbeitet (A1 + A2 homogen als Kom-
die Festlegung der Injektionstechnologie.
ponente A sowie Reaktionsstarter B homogen mit Wasser
als Komponente B gemischt). Die Verarbeitung erfolgt im
Bauzustandsanalyse
Mischungsverhältnis 1 : 1. Zur Erzielung besonderer Eigen-
OO konstruktive Merkmale schaften können Einzelkomponenten zugegeben werden.
OO Lage und Art der vorhandenen Abdichtungen
OO Risse, Hohlräume oder Klüfte
Es handelt sich überwiegend um schnell reagierende Syste-
OO äußere Einflussfaktoren
me (Reaktionsbeginn ca. 30 Sekunden nach Mischung), die
OO Beeinflussung aus dem Baugrund sowie durch Wasser
für den jeweiligen Einsatzzweck optimiert werden können.
OO gegebenenfalls vorhandene Entwässerungssysteme
OO Statik
Allgemeine Eigenschaften
OO niedrige Viskosität
Entscheidungen auf Grundlage der Bauzustandsanalyse OO gute Verarbeitbarkeit innerhalb der materialspezifischen
Grenzwerte
OO Bestimmung des technischen und zeitlichen Aufwands OO weichelastische Festigkeit
zur Herstellung der Bohrlöcher OO gute Verformbarkeit (reines Gel oder Gel-Boden-Gemisch)
OO Kalkulation gegebenenfalls notwendiger Mehrmengen
OO Quellung durch begrenzte Wasseraufnahme nach Aus-
aufgrund der Füllung in der Bausubstanz vorhandener
härtung (stabilisiertes Gel)
Hohlräume OO einstellbare Reaktionszeit
OO Festlegung gegebenenfalls notwendiger zusätzlicher Ver-
OO Anwendbarkeit gegen drückendes Wasser
dämm- und Verfüllmaßnahmen OO Haftung auf trockenen, nassen und nicht saugenden
OO Wahl der Technik (Packer oder Lanzen)
OO gegebenenfalls Festlegung von Maßnahmen zum Schutz
Oberflächen
OO chemische Beständigkeit
der vorhandenen Entwässerungssysteme OO hohe Alterungsbeständigkeit
OO Verträglichkeit mit verbauten Baustoffen
Bodenanalyse OO keine Korrosionsförderung
3.5 Injektionsabdichtung 91
3.5.2.4 Ausführung der Injektion OO bei drückendem Wasser lange Packer mit dichter Befesti-
gung an der Bauteilaußenseite wählen
Bei Injektion in nur 1 Injektionsstufe entsteht bei gut inji- OO gegebenenfalls Injektionsstoff nach den Ergebnissen des
zierbaren Böden ein halbkugelförmiger Dichtkörper (vgl.
Bodengutachtens einstellen
Abb. 3.54), der eine große Ausbreitung erreicht. Zur Sicher- OO materialspezifische Eigenschaften des Injektionsstoffs
stellung einer Ausbreitung unmittelbar an der Bauteilau-
beachten
ßenseite sowie für eine Optimierung der eingesetzten OO am tiefsten Bereich der abzudichtenden Ebene (Boden
Mengeist jedoch eine Mehrstufeninjektion erforderlich.
ebene oder Fußpunkt der Wand) beginnen
Nach der ersten Injektionsstufe bildet sich durch die Reak- OO Injektionsstoff unter Beachtung der Bodenverhältnisse
tion des Injektionsstoffs ein Widerlager. Bei der zweiten
einpressen
Injektionsstufe kann der Injektionsstoff daher nicht tief in OO Injektion bzw. Injektionen (bei Mehrstufeninjektion)
den Boden eindringen und verteilt sich entlang der Bauteil
kontinuierlich durchführen
außenseite. OO Boden- bzw. Wandkonstruktion auf Rissbildung über
wachen
Hinweis OO durch Eigenüberwachung Qualitätssicherung gewähr
92 3 Bauwerksabdichtung
zeichnung z. B. der Verpressmengen oder des Injek produkten auf Boden und Grundwasser, 2008 (Deutsches
tionsdrucks Institut für Bautechnik)
OO WTA-Merkblatt 4-6-05/D „Nachträgliches Abdichten
Abb. 3.57: Erscheinungsbild
oberflächennaher Risse, die
aufgrund von Temperaturein-
wirkung, meist während der
Hydratationsphase, auftreten;
links im Schnitt, rechts in der
Draufsicht (rot: tiefer eindrin-
gende oberflächennahe Risse,
schwarz: gering, d. h. 1 bis 2 mm
eindringende oberflächennahe
Risse)
Eine sachgemäße Instandsetzung von Betonkonstruktionen Rissbreite Messung mit Rissbreitenmesser und/oder
setzt voraus, dass der Zustand des Bauwerks, insbesondere Risslupe
der Risse, bekannt ist (Istzustand). Auf der Grundlage einer
Bauzustandsanalyse ist eine sachkundige Planung zur Fest- Rissbreiten Wegänderungsmessung
änderung
legung des Anwendungsziels (Sollzustand) durchzuführen
und eine Beschreibung der Injektionsmaßnahmen sowie Rissursache Inaugenscheinnahme, Erkundungen, Ermittlung
eine Auswahl des Füllguts vorzunehmen. der jahreszeitlichen Bedingungen bei der Her-
stellung
Methoden der Schadensbeurteilung bei Rissen und Hohlräumen Risszustand Inaugenscheinnahme, Bohrkernentnahme
OO Untersuchungen
vorangegangene Bautagebuch, Erkundungen, Stoffanalysen
OO Prüfungen Maßnahmen
OO Berechnungen
OO Beobachtungen Zugänglichkeit Feststellung vor Ort
OO Auswertung von Erfahrungen aus realisierten Betonin-
standsetzungsmaßnahmen
Rissart
Den Bauzustand beeinträchtigende Faktoren
Risse werden nach oberflächennahen Rissen und Trenn
OO konstruktive Merkmale
OO äußere Einflüsse aufgrund freier Bewitterung
rissen unterschieden.
OO Beeinflussung aus dem Baugrund sowie durch Wasser Oberflächennahe Risse erfassen nur kleine Teile eines
OO bauschädigende Substanzen Bauteilquerschnitts (Abb. 3.57, links) und sind häufig netz-
OO treibende Bestandteile im Beton ähnlich ausgebildet (Abb. 3.57, rechts).
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94 3 Bauwerksabdichtung
Rissbreitenänderung
Die Rissbreiten bei Bauteilen im Freien sind witterungsbe-
dingten Änderungen unterworfen. Rissbreitenänderungen
können je nach Lage und Beanspruchung des Bauteils ein-
seitig oder wiederkehrend auftreten.
OO einseitige Rissbreitenänderung:
−−stetige Zu- oder Abnahme der Rissbreite
Abb. 3.58: Verlauf eines Trennrisses (rot), der den gesamten Bauteil- OO wiederkehrende Rissbreitenänderung:
querschnitt erfasst −−kurzzeitig, z. B. durch Belastung
−−täglich, z. B. durch Temperaturschwankungen inner-
halb von 24 Stunden
−−langzeitig, z. B. durch jahreszeitliche Temperatur-
schwankungen
Hinweis
Die Messung der Rissbreite erfolgt mehrfach, wobei
Abb. 3.59: Trennrisse an einem Balken (links), die einen wesentlichen
Teil des Bauteilquerschnitts (bis zur Nulllinie, Schnitt rechts) erfassen insbesondere an Bauteilen im Freien bei täglichen
Rissbreitenänderungen die größte Rissbreite zwischen
7 und 9 Uhr und die kleinste Rissbreite zwischen
Trennrisse erfassen dagegen entweder wesentliche Berei-
19 und 21 Uhr auftritt.
che des Querschnitts oder den gesamten Querschnitt eines
Bauteils (Abb. 3.58). Die Messzeiträume sind so zu wählen, dass die Mess
ergebnisse Rückschlüsse auf kurzzeitige oder tägliche
Risse werden nach ihren Erscheinungsformen z. B. auch als
Rissbreitenänderungen erlauben, die für die Wahl des
Biegeriss, Schubriss oder Sammelriss bezeichnet. Diese
Füllungszeitpunkts und des Füllguts wesentlich sind.
Risse sind in der Regel Trennrisse, da wesentliche Teile des
Querschnitts eines Bauteils erfasst werden (Abb. 3.59). Der ermittelte Wert der Rissbreitenänderung ist entschei-
dend für die Auswahl des Füllguts.
Rissverlauf
Rissursache
Um den Rissverlauf im Inneren eines Bauteils zu erkunden
sowie Verbindungen zu Hohlräumen festzustellen, werden Ursache für Risse im Beton sind Beanspruchungen aus
Bohrkerne entnommen. Der Rissverlauf ist zeichnerisch Last, Zwang und/oder Eigenspannung, die zur Überschrei-
darzustellen, zu skizzieren oder zu fotografieren bzw. in tung der örtlichen Zugfestigkeit führen.
Bestandsplänen zu dokumentieren.
Arbeitsfugen entstehen durch den mangelhaften hydrau
lischen Verbund von Betonschichten.
Rissbreite
Die Rissbreite ist der auf der Bauteiloberfläche gemessene Risszustand
Abstand der Rissufer.
Der Zustand der Risse wird durch Angaben über den
Der Angabe der Rissbreite sind immer Datum, Uhrzeit, Wit- Feuchtezustand beschrieben (Tabelle 3.10 und Abb. 3.60).
terungsbedingungen und Bauteiltemperatur hinzuzufügen.
Tabelle 3.10: Merkmale von Rissen nach dem Feuchtezustand
Die Rissbreite wird mit folgenden Hilfsmitteln erfasst:
OO Gipsmarke Zustand Merkmal
OO Linienstärkenmaßstab (Risslehre)
OO Wegaufnehmer
trocken kein Zutritt von Wasser
OO Messuhr
OO Setzdehnungsmesser feucht kapillare Wasseraufnahme an Riss
OO induktiver Weggeber flanken
Abb. 3.60: Risszustände (von links): trocken, feucht, nass (drucklos Wasser führend) und fließendes Wasser (unter Druck Wasser führend)
Abb. 3.61: Risse mit Kontaminierungen (links), Versinterungen (Mitte) und geschädigtem Füllgut (rechts)
Vorangegangene Maßnahmen 3.6.3 Anwendungsziele für das Füllen von Rissen und
Hohlräumen
Angaben über gegebenenfalls früher durchgeführte Füll-
maßnahmen sind bedeutend für die Ausführung neuer Das Füllen von Rissen und Hohlräumen im Beton dient je
Injektionen. Sind zuvor bereits Maßnahmen durchgeführt nach geplantem Sollzustand
worden, sind daher folgende Aspekte zu untersuchen: OO dem Schutz gegen das Eindringen von Stoffen und/oder
OO Rissverlauf und Hohlraumbeschaffenheit OO der Verstärkung von Betonbauteilen.
OO verwendetes Füllgut
OO aktueller Zustand
Die zur Erreichung der jeweiligen Anwendungsziele erfor-
OO erneute Füllbarkeit
derlichen Maßnahmen sind in Tabelle 3.11 zusammenge-
OO physikalische und chemische Eigenschaften des Füllguts
stellt.
OO Materialverträglichkeiten
Tabelle 3.11: Maßnahmen zur Erreichung der Anwendungsziele für
das Füllen von Rissen und Hohlräumen
Zugänglichkeit
Für die Ausführung der Rissfüllung ist die Zugänglichkeit Anwendungsziel Maßnahme
hinsichtlich folgender Gesichtspunkte zu ermitteln:
OO Platzbedarf technischer Geräte Hemmung und/oder Verhinderung des Eindrin- Schließen
gens von korrosionsfördernden Stoffen
OO Durchführbarkeit von Schutzmaßnahmen
OO Durchführbarkeit von Rückbaumaßnahmen Beseitigung von riss- und hohlraumbedingten Abdichten
OO Platzbedarf von Gerüsten und anderen Hilfsmitteln Undichtheiten
Abdichten
Hilfsmittel
Das Abdichten von Rissen und Hohlräumen erfolgt in der
OO Rissbreitenmessstab Regel durch Injektion, die zu einem hohen Füllgrad und
OO Temperaturmessgeräte (Luft und Bauteil) damit zur Abdichtung gegen Wasser und Gas führt. Diese
OO Messgeräte zur Feuchtebestimmung (Luft und Bauteil) Maßnahme wird insbesondere bei Wasserexfiltrationen
OO Gerät zur zerstörungsfreien Prüfung der Betondruckfes bzw. -infiltrationen an Bauteilen im Druckwasserbereich
tigkeit durchgeführt.
OO Gerät zur Ortung der Bewehrungslage
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96 3 Bauwerksabdichtung
Bezeichnungen
OO ZL-I: Zementleim für Injektion
OO ZL-T: Zementleim für Tränkung
Füllgrad
Zementleime sind Werktrockenmörtel aus Normzementen
mit einem Siebdurchgang dmin von 99 % bei einer Maschen-
weite von 200 µm und mit eigenen Zusätzen (Additiven)
der Hersteller und werden mit demineralisiertem Wasser Anforderung:
verarbeitungsfähig angemischt. ≥ 5 mm bzw. Entlüftung Riss durch Nachschneiden
≥ 15-fache Riss- parallel zum Rissverlauf
Zementleime werden in der Regel bei wesentlichen Riss- breite aufgeweitet (Füllgutvorrat)
breiten ≥ 0,8 mm und zur Füllung von Hohlräumen im
Abb. 3.62: Anforderungen an die Tränkung von Rissen
Beton eingesetzt.
re Unterbrechungen
Zementsuspension
Folgende Verfahren können baustoffbezogen eingesetzt
Dieses mineralische System wird als Füllgut zum Schließen,
werden:
Abdichten und kraftschlüssigen Verbinden von Rissen
und Hohlräumen eingesetzt. OO Tränkung (drucklose Injektion)
OO Niederdruck- und Hochdruckinjektion
Die Aushärtung erfolgt durch Hydratation zu einem Fest- OO verpresste Injektionsschläuche zum Schließen und Ab-
körper.
dichten
In den Regelwerken werden nachfolgend genannte Be-
zeichnungen verwendet. 3.6.5.1 Tränkung
Dieses Verfahren dient zum Füllen von Rissen und Hohl-
Bezeichnungen
räumen ohne Druck in oberflächennahen Bereichen auf
OO ZS-I: Zementsuspension für Injektion waagerechten und leicht geneigten Flächen.
OO ZS-T: Zementsuspension für Tränkung
Es entsteht dabei nur ein Teilverbund der Rissflanken.
Zementsuspensionen sind Werktrockenmörtel aus Feinze-
Eine Tränkung dient hauptsächlich dem Korrosionsschutz
menten mit einem Siebdurchgang dmin von 95 % bei einer
der im oberflächennahen Bereich verlegten Bewehrung
Maschenweite von 16 µm und mit eigenen Zusätzen (Addi-
bzw. dem Schließen von Rissen zur Verhinderung des Ein-
tiven) der Hersteller und werden mit demineralisiertem
dringens von betonschädigenden Substanzen.
Wasser verarbeitungsfähig angemischt.
Zementsuspensionen werden in der Regel bei wesentlichen Ausführungsschritte
Rissbreiten ≥ 0,25 mm (in Sonderfällen auch ≥ 0,2 mm) OO Aufweitung der Rissbereiche mit geeigneten Verfahren
und bei Hohlräumen in Beton eingesetzt. OO Reinigung der Risse mit ölfreier Druckluft oder einem
Sauger
Hinweis OO Entfernung benetzungs- und haftungsmindernder Ver-
oder ZS-T
3.6.5 Füllverfahren OO kontinuierliche Füllung unter Einhaltung der material-
98 3 Bauwerksabdichtung
Höchstdruck (pmax) (3.1) den Fall der Unterbrechung der Förderung einer Kom
ponente
Betondruckfestigkeit (Betongüte) (fe) OO einfache Reinigung und Wartung
= · 10 in bar
3
3.6.5.5 Packer
Die Injektion mit Niederdruck wird in der Regel dort an-
Packer bilden den druckfesten Anschluss (Übergabestück)
gewendet, wo die Konstruktion, der Zustand des Bauteils,
zwischen Bauteil und Injektionsgerät. Packer können aus
die Baustoffqualität oder die Rissmerkmale höhere Drücke
Metall oder Kunststoff bestehen (gegebenenfalls mit Soll-
nicht zulassen. Mineralische Füllgüter dürfen nur mit Nie-
bruchstellen) und sind in Länge und Durchmesser variabel.
derdruck injiziert werden.
Nach Art der Montage werden 2 Varianten unterschieden:
Die Injektion mit Hochdruck ist die in der Praxis am häu-
figsten angewendete Methode. OO Bohrpacker (Schraub- oder Schlagpacker)
Die Montage erfolgt im Bohrloch.
Hinweis OO Klebepacker
a r
Bauteildicke
a halbe Bauteildicke
r angenommener Ausbreitungsradius des Injektionsstoffs
a
r
Verdämmung
Bauteildicke
a Bauteildicke
r angenommener Ausbreitungsradius des Injektionsstoffs
stands
OO Reaktionsharzspachtel (starr oder elastisch) OO Festlegung des Bohrlochrasters und der Art der Beboh-
OO mineralische Spachtel
rung (geneigt, horizontal oder Kombination aus beiden
Prinzipien)
3.6.6 Ausführung der Injektion OO gegebenenfalls Untergrundvorbehandlung und Applika-
100 3 Bauwerksabdichtung
verwendet.
OO Polyurethanharz (PUR-I) wird nur zur Abdichtung ver-
3.6.7 Qualitätssicherung
Die Qualitätssicherung erfolgt durch Eigenüberwachung
und Kontrollprüfungen am Bauteil:
OO Eigenüberwachung durch tägliche Aufzeichnungen und
Protokolle nach den einschlägigen Regelwerken bzw. im
Bautagebuch
OO Rückstellproben in flüssiger oder fester Form
OO Kontrollprüfungen zur Erreichung der Anwendungsziele
sung
OO Nachweis der Dichtheit durch Inaugenscheinnahme
Abschnitt 5: Füllen von Rissen und Hohlräumen, 2010 OO drückendes Wasser (starke Beanspruchung)
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102 3 Bauwerksabdichtung
Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und wegen des hohen ten Zustand bzw. im laufenden Betrieb unter beengten
Aufwands werden sie jedoch vor allem dann erstellt, wenn räumlichen Voraussetzungen erfolgen):
Wasser von außen einen hydrostatischen Druck auf das OO Anschrift und Lage des Objekts
Bauwerk bzw. das Bauteil Keller ausübt, d. h. für die Was- OO Schadensbild bzw. Schadensberichte der Nutzer
serbeanspruchungen OO wassertechnische Untersuchung zur Ermittlung des
OO Grundwasser, höchsten zu erwartenden (Grund-)Wasserstands und
OO Schichtenwasser, Ableitung des Bemessungswasserstands
OO Hochwasser und OO Analyse der Baukonstruktion (Grundrisse, Dimensionen,
OO aufstauendes Sickerwasser. Aufbau und Struktur)
OO statische Berechnungen
3.7.2 Anforderungen gemäß DIN 18195-6 OO Feststellung der Rückbaumöglichkeiten z. B. von Innen-
nischer Gutachten
OO Plausibilitätsprüfung der Daten Abb. 3.67: Gerät zur Radaruntersuchung der Bodenplatte
OO Berücksichtigung bekannter, jedoch noch nicht realisier-
Ist der Differenzbetrag zwischen Oberkante Kellerfußbo- Folgende Informationsquellen können hierfür herangezo-
den und ermitteltem Bemessungswasserstand positiv, so gen werden:
ergibt sich keine Betroffenheit für das Objekt. Ist der Dif- OO Baubeschreibung
ferenzbetrag negativ, so ergibt sich eine in Metern angege- OO Baupläne und Baustatik
bene Betroffenheit (vgl. Tabelle 3.12). Der absolute Betrag OO Bestandsaufnahme vor Ort
des negativen Wertes zuzüglich eines Sicherheitszuschlags OO Messungen
von 0,30 m (DIN 18195-6) bzw. 0,50 m (Baupraxis) gibt die OO Sondierungsbohrungen und Probeöffnungen
mit der WU-Konstruktion zu realisierende Abdichtungs- OO Röntgen- oder Radaraufnahmen zur Ermittlung der
höhe vor. In der Berechnungsdarstellung in Tabelle 3.12
Dimensionierung der Bewehrung (Abb. 3.67)
sind dies im Beispiel 2 1,80 m (nach DIN 18195-6) bzw.
2,00 m (Baupraxis). Auf der Grundlage hinreichender Informationen über den
Bestand erfolgt die Detailplanung einschließlich der stati-
Tabelle 3.12: Beispiel einer Betroffenheitsanalyse zur Feststellung schen Berechnungen für die neu zu erstellende Stahlbeton-
bzw. zum Ausschluss einer Wasserbeanspruchung konstruktion. Die Dimensionierung der Konstruktion er-
folgt objektspezifisch und abgestimmt auf die jeweilige
Berechnungsschritte ermittelte bzw. errechnete Werte Wasserbeanspruchung durch den Baustatiker.
in m Die statischen Pläne und Berechnungen müssen folgende
Beispiel 1 Beispiel 2 Angaben enthalten:
OO Nachweis der Auftriebssicherheit
Höhe Oberkante +42,50 +42,50 OO Biegebemessung der Bodenplatte
Kellerfußboden
OO Biegebemessung der Außenwände
bezogenauf NN
OO Nachweis der Rissbreitenbegrenzung des Betons
abzüglich Bemes- +41,00 +44,00 OO Angaben zu Bauteilabmessungen
sungswasserstand OO Festlegung der Betoneigenschaften (z. B. Fließfähigkeit,
bezogen auf NN
Körnung)
Differenzbetrag +1,50 –1,50 OO Bewehrungsplanung
OO Planung von Fugen und Durchführungen
Betroffenheit nein ja
Der Planer hat dabei das Bauwerk einer Beanspruchungs-
klasse und einer Nutzungsklasse zuzuordnen. Gemäß
der DAfStb-Richtlinie „Wasserundurchlässige Bauwerke
3.7.3.2 Analyse der Baukonstruktion aus Beton (WU-Richtlinie)“ (Deutscher Ausschuss für
Stahlbeton e. V.) werden die Einwirkungen auf wasserun-
Ausschlaggebend für den Umfang der zu erstellenden WU-
durchlässige Bauteile in 2 Beanspruchungsklassen ein
Konstruktion ist der Istzustand der Baukonstruktion. Fol-
geteilt:
gende Daten sind hierfür zu ermitteln:
OO Beanspruchungsklasse 1 (B1) drückendes und nicht
OO Kellergrundriss
OO Materialbeschaffenheit, Dimensionierung und Konstruk-
drückendes Wasser und
zeitweise aufstauendes
tion der Fundamente, der Bodenplatte und der Außen-
Sickerwasser
und Innenwände OO Beanspruchungsklasse 2 (B2) Bodenfeuchte und nicht
OO Dimensionierung und Position der Bewehrung
stauendes Sickerwasser
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104 3 Bauwerksabdichtung
Abb. 3.69: Beengter Zugang zu einer Baustelle Abb. 3.70: In den Rohbauzustand rückgebauter Kellerraum
denheizungen
OO Entfernen bzw. Umbau vorhandener Installationslei-
106 3 Bauwerksabdichtung
zu verdübeln (Abdichtung der Arbeitsfugen durch Fu- klimatischen Verhältnisse (z. B. Mauerwerkstrocknung,
genbänder nach DIN 7865-1 bis -3 oder DIN 18541-1 alternative Lüftungssysteme)
und -2, z. B. durch außen liegendes Arbeitsfugenband)
und 3.7.5 Varianten nachträglicher WU-Konstruktionen aus
OO Innentreppenanlagen zu kürzen. Stahlbeton
Die Betonierschritte zeigen die Abb. 3.73 bis 3.75, eine fer- Je nach vorhandener Bausubstanz und Anforderung kön-
tiggestellte WU-Konstruktion die Abb. 3.76. nen unterschiedliche Sanierungsmethoden gewählt wer-
den. So ist z. B. bei hinlänglich druckwasserdichten Be-
3.7.4.5 Nebenleistungen tonaußenwänden der Einbau einer neuen Bodenplatte
ausreichend. Genügt die bestehende Bodenplatte den An-
Objektabhängig ergibt sich eine Reihe notwendiger Neben-
forderungen der vorliegenden Wasserbeanspruchung, sind
leistungen:
die Außenwände aber nicht wasserundurchlässig, kann
OO Verfüllung von Hohlräumen unterhalb bestehender Bo- durch eine neue WU-Wandkonstruktion das gewünschte
denplatten mit Beton Sanierungsziel erreicht werden.
OO Verpressung Wasser führender Risse in der vorhandenen
Nachfolgend werden die 4 häufigsten Varianten von nach-
Bodenplatte (siehe Kapitel 3.6)
OO wasserundurchlässiger Verschluss vorhandener Öff-
träglichen druckwasserdichten WU-Konstruktionen im
Hinblick auf ihren grundsätzlichen Aufbau beschrieben.
nungen unterhalb des Bemessungswasserstands
OO Einbau einer nachträglichen Horizontalsperre zur Ver-
neue WU-Wandkonstruktion
neue Bodenplatte (frisch in frisch)
unbeschichtetes Fugenblech Epoxidharzbrücke
(in Epoxidharz geklebt)
Bestandsbodenplatte
Bestandsbodenplatte
(oberflächenbehandelt)
gefräste Nut Auftriebssicherheit, z. B. durch Verdübelung
Abb. 3.77: Nachträglicher Einbau einer Weißen Wand Abb. 3.78: Einbau einer zusätzlichen Bodenplatte (verklebt oder
verdübelt)
Abb. 3.79: Einbau einer wasserundurchlässigen Wandkonstruktion Abb. 3.80: Nachträglicher Einbau einer Weißen Wanne gemäß
und Verstärkung der Bodenplatte DIN 1045-1 bis -3
3.7.5.1 Nachträglicher Einbau einer Weißen Wand 3.7.5.3 Einbau einer wasserundurchlässigen Wand
konstruktion und Verstärkung der Bodenplatte
Hierbei handelt es sich um die Lösung mit dem geringsten
Arbeitsaufwand. Voraussetzungen für die Erstellung dieser Voraussetzungen für diese Variante sind
Variante einer WU-Stahlbetonkonstruktion sind OO eine undichte vertikale erdberührte Wandfläche,
OO eine Bestandsbodenplatte, die dem Regelwerk für was- OO ein undichter Wand-Sohlen-Anschluss,
serundurchlässige Bauwerke entspricht, OO eine dichte, jedoch nicht ausreichend bewehrte Boden-
OO eine bestehende Außenwandkonstruktion, die im erdbe- platte,
rührten Bereich dicht ist, OO eine nur geringe mögliche Bauhöhe der Konstruktion
OO ein Bemessungswasserstand im Wand-Sohlen-Bereich aufgrund zu geringer Kellerhöhe sowie
von h ≤ 25 cm sowie OO ein Bemessungswasserstand maximal 50 cm über der
OO eine Undichtheit im Wand-Sohlen-Bereich (z. B. Risse Oberkante der Bodenplatte.
oder Kiesnester).
Das Prinzip dieser Variante zeigt Abb. 3.79.
Das Prinzip dieser Variante zeigt Abb. 3.77.
3.7.5.4 Nachträglicher Einbau einer Weißen Wanne
3.7.5.2 Einbau einer zusätzlichen Bodenplatte (DIN 1045- 1 bis -3)
(verklebt oder verdübelt)
Voraussetzungen für diese Variante sind
Voraussetzungen für diese Variante sind OO ein Bemessungswasserstand > 50 cm über vorhandener
OO eine dichte vertikale erdberührte Wandfläche, Bodenplatte,
OO ein dichter Wand-Sohlen-Anschluss, OO eine undichte vertikale erdberührte Wandfläche,
OO eine undichte Bodenplatte mit Rissen (z. B. aufgrund feh- OO ein undichter Wand-Sohlen-Anschluss sowie
lender Rissbewehrung oder unterdimensionierter Be- OO eine vorhandene Bodenplatte, die nicht als WU-Kons
108 3 Bauwerksabdichtung
Die Ausgleichsfeuchte in Mauerwerk stellt sich durch Dieses Verfahren dient zur Ergänzung fehlender Funda-
Feuchteaustausch mit der umgebenden Luft ein (siehe hier- mente oder zu einer nachträglichen Gründung mit kraft-
zu im Einzelnen Kapitel 1.1.1). Sie ist dabei abhängig vom schlüssigem Verbund zum Mauerwerk und zum Schutz
Wandbaustoff, von der relativen Luftfeuchte und vom Salz- gegen kapillar aufsteigende Feuchte.
gehalt des Mauerwerks. Daher muss der kapillare Feuch-
Die mechanischen Verfahren können zur Erzielung durch-
tenachschub über eine Horizontalsperre nicht immer voll-
gehender Sperren miteinander oder mit Injektionsverfah-
ständig unterbunden werden. Ziel ist vielmehr eine dem
ren (siehe Kapitel 3.8.3) kombiniert werden (z. B. bei
Nutzungsanspruch angepasste Reduzierung des Feuchte-
Eckausbildungen, Versorgungseinbindungen oder unter-
transports.
schiedlichen vorhandenen Mauerwerken).
Sind neben einem kapillaren Feuchtetransport allerdings
weitere Ursachen für Durchfeuchtungen vorhanden, so 3.8.2.2 Ausführungsschritte
sind je nach örtlichen Gegebenheiten u. a. die folgenden
Die Ausführung der Verfahren erfolgt in folgenden Schrit-
zusätzlichen Maßnahmen erforderlich (siehe hierzu insbe-
ten:
sondere Kapitel 3.1, 3.4, 3.9 und 4.7.2):
OO Öffnen des Mauerwerks bzw. des Bodens
OO Vertikalabdichtungen sind erforderlich, wenn über ver- OO Einbau von Abdichtungsstoffen, -blechen oder -bahnen
tikale Flächen im erdberührten Bereich oder im Sockel- OO formschlüssiger Verschluss des Mauerwerks
bereich Feuchte eintritt.
OO Das Aufbringen eines Sanierputzsystems ist erforderlich,
3.8.2.3 Abdichtungsmaterialien für den Einsatz in oder unter
wenn durch den Trocknungsprozess oberhalb der Hori-
Mauerwerk
zontalsperre vorhandene Salze an der Baustoffoberfläche
auskristallisieren und schädigend wirken. Folgende Abdichtungsmaterialien werden verwendet:
OO wasserundurchlässige Mörtel und Betone
3.8.2 Mechanische Horizontalsperren OO Abdichtungsbahnen gemäß DIN 18195-2
Bodo Appel und Ingolf Georgy
−−Bitumen-Dachdichtungsbahnen
3.8.2.1 Abdichtungsart −−Kunststoff-Dichtungsbahnen
OO faserverstärkte Kunststoffplatten
Während der Ausführung erfolgt eine zeitweise Unterbre- OO gewellte Edelstahlplatten
chung des Lastabtrags im Mauerwerk. Deshalb ist es not- OO gegebenenfalls zusätzlich mineralische oder polymere
wendig,
Injektionsstoffe
OO vorhandene Hohlräume kraftschlüssig zu füllen,
OO die statischen Verhältnisse hinsichtlich der Horizontal- 3.8.2.4 Verfahren zur nachträglichen Querschnittsabdichtung
kräfte (Gewölbeschub) zu berücksichtigen und
OO die Standsicherheit des Bauwerks während der Ausfüh-
Mauerwerksaustausch
rung sicherzustellen. Mauerwerkstrennung durch abschnittweises durchgängi-
ges Ausstemmen einer oder mehrerer Mauerwerkslagen
Sperrverfahren durch Mauerwerkstrennung besitzen eine
(Abb. 3.81):
hohe Funktionssicherheit, bedeuten jedoch einen Eingriff
in die Bausubstanz. OO Herstellung von Abschnitten bis maximal 1 m Länge un-
ter Beachtung der statischen Bedingungen
Die folgenden mechanische Verfahren werden für Hori- OO Beachtung des Lastabtrags an Eckbereichen (gegebenen-
zontalsperren eingesetzt:
falls Unterfangung)
OO Mauerwerksaustausch OO Ausmauerung mit hohlraumfreier Einbettung einer
wird und überlappende Dichtungsbahnen eingebaut wer- 5 cm überlappend zum Folgeabschnitt und zur ausrei-
den. chenden Anbindung an vertikale Innen- und/oder Au-
OO Kernbohrverfahren ßenabdichtungen
Hierbei erfolgt eine Trennung durch überschneidende OO kraftschlüssiges Schließen von offenen Stoß- und Lager-
Kernbohrungen, die mit schwindfreien Dichtmaterialien fugen und von Ausbrüchen durch formschlüssigen Ver-
verfüllt bzw. verpresst werden. bund
OO Blecheinschlagverfahren
Dichtung
tendem Dichtmörtel
OO nach Erreichen einer der Mauerwerksfestigkeit entspre-
110 3 Bauwerksabdichtung
Abb. 3.84: Mauersäge-
verfahren: fahrbare Mauer-
säge (links) und handge-
führte Mauersäge (rechts)
10 cm Überlappung
50 cm
Hilfsrohre Keile
Die Anbindungen von vertikalen Abdichtungen außen OO Trennung im Trockenschnittverfahren (Abb. 3.86) oder
und/oder innen sind bei der Wahl der Plattenbreite zu be- im Nassschnittverfahren
achten. OO nach dem Schneiden Reinigung der Schnittfugen von
Lagerfuge (Abb. 3.91)
OO Seilsägen OO nach Aushärtung des Fugenmörtels kraftschlüssiges
falls Unterfangung)
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Abb. 3.86: Mauersägeverfahren: Im ersten Schritt wird die Mauer Abb. 3.87: Die entstandene Fuge wird mit einem Fugenreinigungs-
aufgetrennt. messer von Sand und Kies gereinigt.
Abb. 3.88: In die gereinigte Fuge wird das Dichtungsmaterial (hier Abb. 3.89: In gleichmäßigen Abständen werden über den gesamten
2-mm-HDPE-Platten) eingeschoben. Kreuz- und Nahtstellen werden mit Mauerwerksquerschnitt druckfeste Ankerplatten eingetrieben, um die
einer Überlappung von ca. 10 cm hergestellt. Standsicherheit der Mauer zu sichern.
Abb. 3.90: Zwischen den Ankerplatten werden als Anschlüsse für die Abb. 3.91: Der Sägeschlitz wird mit Mörtel geschlossen.
Mörtelpumpe Verpressrohre eingebaut.
Mauerwerksunterfangung
Nachträgliche Gründung bzw. Gründungsverstärkung von
Mauerwerken mit Beton mindestens der Güte C20/25 oder
mit wasserundurchlässigem Beton zur Erfüllung der Dicht-
heitsanforderungen (Schutz gegen kapillar aufsteigende
Feuchte):
OO Schaffung ausreichenden Arbeitsraums für den Aushub
OO Freilegung der Mauerwerkssohle unter Beachtung der
statischen Bedingungen bis auf die erforderliche Tiefe in
Abschnitten bis maximal 1 m Länge
OO Beachtung des Lastabtrags an Eckbereichen (gegebenen- Abb. 3.92: Nach dem Aushärten der Fuge wird der verbleibende
falls Unterfangung) Hohlraum mit schwindfreiem Mörtel verpresst.
OO Reinigung der Sohlenunterseite und der senkrechten
der Sohle für den Betoneinbau fangung mit Spritzbeton ohne Schalung
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112 3 Bauwerksabdichtung
3.8.2.5 Qualitätssicherung
Die Ausführung mechanischer Trennverfahren sollte nur
durch geschulte Fachfirmen erfolgen. anwendungs pH-Wert – gemäß Herstellerangaben
fertiger
Die Qualitätssicherung erfolgt im Rahmen einer Eigen- Injektionsstoff
Flammpunkt – gemäß Herstellerangaben
überwachung und durch Kontrollprüfungen am Bauteil:
OO Eigenüberwachung durch tägliche Aufzeichnungen und Produktbasis – gemäß Herstellerangaben
Protokolle nach den einschlägigen Regelwerken bzw. im
Bautagebuch primärer Wirk- – gemäß Herstellerangaben
OO Verwendung geprüfter Werkstoffe mechanismus
OO Nachweis der Wirksamkeit durch Untersuchung der
3.8.2.6 Regelwerke
OO WTA-Merkblatt 4-3-98/D „Instandsetzung von Mauer-
werk – Standsicherheit/Tragfähigkeit“, 1998 (Wissen-
schaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bau-
Beständigkeit – keine Eigenschafts
werkserhaltung und Denkmalpflege e. V.) während der veränderung während
OO WTA-Merkblatt 4-6-05/D „Nachträgliches Abdichten Injektion der Injektion
erdberührter Bauteile“, 2005 (Wissenschaftlich-Tech-
nische Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und
Denkmalpflege e. V.)
Arbeitshygiene – gemäß Sicherheitsdaten-
OO WTA-Merkblatt 4-7-02/D „Nachträgliche Mechanische
blatt
Horizontalsperre“, 2002 (Wissenschaftlich-Technische
Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denk- ausgehärteter Härtung/ – keine Bildung von bau-
malpflege e. V.) bzw. ausreagierter Trocknung und umweltschädlichen
OO DIN 18195-2 „Bauwerksabdichtungen – Teil 2: Stoffe“ Injektionsstoff im Nebenprodukten in bau-
Baustoff und umweltschädlicher
Konzentration
3.8.3 Horizontalsperren im Injektionsverfahren
3.8.3.1 Injektionsstoffe gegen kapillaren Feuchtetransport
Stephan Keppeler
Beständigkeit – wasserbeständig gemäß
Im WTA-Merkblatt 4-4-04/D „Mauerwerksinjektion gegen im Baustoff Herstellerangaben
kapillare Feuchtigkeit“ (bzw. im WTA-Merkblatt 4-10 „Injek- – unempfindlich gegenüber
tionsverfahren mit zertifizierten Stoffen gegen kapillaren Salzen und Mikroorganis-
men gemäß Herstelleran-
Feuchtetransport“, das das Merkblatt 4-4-04/D ersetzen gaben
wird) sind die nachfolgenden Injektionsstoffe aufgelistet, die
speziell für den Einsatz zur Injektion gegen kapillare Feuchte Temperatur – keine den Wirkungsgrad
konfektioniert wurden und sich in der Praxis bewährt haben: beständigkeit herabsetzende Eigen-
schaftsveränderungen
OO Alkalisilicat und Alkalimethylsilicat (zwischen –20 und +60 °C)
OO Epoxidharz
OO Paraffin
maximal zuläs- – gemäß Prüfung/
OO Polyacrylatgel sige Verduns Prüfzeugnis
OO Polyurethanharz tungsmenge
OO Silan und Siloxan
OO Siliconat Umweltverträg- – Anforderungen gemäß
lichkeit Herstellerangaben und
OO Siliconmikroemulsion (auch auf Cremebasis)
gesetzlichen Bestim-
mungen
Diese Injektionsstoffe sind ein- oder mehrkomponentig
und reagieren chemisch bzw. erhärten physikalisch in den
Sekundärer- – keine schädigenden
kapillartransportfähigen Poren des injizierten Bauteils und scheinungen Wechselwirkungen (z. B.
reduzieren dadurch den kapillaren Feuchtetransport inner- an der Baustoff Haftungsstörungen, Ver-
halb der Injektionszone bzw. durch die Injektionszone hin- oberfläche färbungen)
durch. Produktprofile der einzelnen Injektionsstoffe sind in
Anlage A1 des WTA-Merkblatts 4-4-04/D aufgeführt (siehe
Tabelle 3.13).
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Injektionsstoff
> 20 Masse-% 100 Masse-% 100 Masse-% > 40 Masse-% 100 Masse-% > 5 Masse-% > 10 Masse-% Verdünnung
SMK/Wasser: 1 : 10,
Entstehung von
Polysiloxan nach
Abreaktion aller
reaktiven Alkoxy
reste
produkt keine Bildung keine Bildung produkt keine Bildung produkt produkt Abspaltung von
spezifische von bau- und von bau- und spezifische von bau- und spezifische spezifische Alkoholen < 0,1 %
Salzbildung umweltschäd- umweltschäd- Oxidation umweltschäd- Salzbildung Salzbildung
möglich lichen Neben- lichen Neben- möglich lichen Neben- möglich möglich
produkten in produkten in produkten in
bau- und um- bau- und um- bau- und um-
weltschädlicher weltschädlicher weltschädlicher
Konzentration Konzentration Konzentration
keine Beein- keine Beein- keine Beein- keine Beein- keine Beein- keine Beein- keine Beein- keine Beein
trächtigung trächtigung trächtigung trächtigung trächtigung trächtigung trächtigung trächtigung
bekannt bekannt bekannt bekannt bekannt bekannt bekannt bekannt
ggf. system ggf. system ggf. system ggf. system ggf. system keine schädi- ggf. system keine schädi-
bedingte Nach- bedingte Nach- bedingte Nach- bedingte Nach- bedingte Nach- genden Wech- bedingte Nach- genden Wechsel-
behandlung behandlung behandlung behandlung behandlung selwirkungen behandlung wirkungen (z. B.
(z. B. Haftungs- Haftungsstö-
störungen, rungen, Verfär-
Verfärbungen) bungen)
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114 3 Bauwerksabdichtung
anstehendes
Kapillarwasser
ausgehärteter
Injektionsstoff
ausgekleidete
Kapillarwandung
hydrophobierte
Kapillarwandung
Abb. 3.93: Wirkprinzipien von Injektionsstoffen in einem porösen Baustoff (Quelle: WTA-Merkblatt 4-4-04/D, S. 5, Abb. 1)
5 Lagen
Für die Prüfung gibt es 2 zugelassene Mauerwerksprüfkör- 20 mm 50
perarten; die Auswahl erfolgt nach dem Verfahren (Nieder-
druckverfahren oder druckloses Verfahren), in dem der
Injektionsstoff eingebracht wird.
365 mm 240 mm
Mauerwerksprüfkörper für drucklose Injektionen
Die Mauerwerksprüfkörper für drucklose Injektionen wer-
den aus 5 Ziegellagen erstellt, die Dicke der Lagerfugen Abb. 3.94: Mauerwerksprüfkörper für die drucklose Injektion, hier mit
beträgt ca. 12 mm, die der Stoßfugen ca. 10 mm (Abb. 3.94). einem Neigungswinkel der Bohrlöcher von 20° und einem Bohrloch-
durchmesser von 20 mm
Die Bohrkanäle werden mit einem Neigungswinkel bis 45°
eingebracht und berühren die unterste und oberste Ziegel-
lage nicht. Die Abstände zwischen den Bohrkanälen (mittig
gemessen) betragen 10 bis 12,5 cm, die Bohrlochdurchmes-
ser maximal 30 mm. 45°
7 Lagen
Mauerwerksprüfkörper für Druckinjektionen
Die Mauerwerksprüfkörper für Druckinjektionen werden
aus 7 Ziegellagen erstellt; die Dicke der Lagerfugen beträgt
ca. 12 mm, die der Stoßfugen ca. 10 mm (Abb. 3.95). Die
Bohrung der Injektionskanäle erfolgt so, dass keine mecha- 740 mm 240 mm
nische Beschädigung der Fugen eintritt. Die Bohrkanäle
werden ein- oder zweireihig horizontal bzw. mit einem Abb. 3.95: Mauerwerksprüfkörper für Druckinjektionen, hier mit
Neigungswinkel bis 45° eingebracht und berühren die un- Bohrkanälen in 2 Reihen und einem Neigungswinkel der Bohrlöcher
von 45°
terste und oberste Ziegellage nicht. Die Abstände zwischen
den Bohrkanälen (mittig gemessen) betragen 10 bis
12,5 cm, die Bohrlochdurchmesser maximal 30 mm.
Datenlogger
Injektion der Mauerwerksprüfkörper Silicagel
116 3 Bauwerksabdichtung
Drucklose Injektion
OO Drucklose Injektionssperren gegen kapillare Feuchte
werdenüber das Bohrloch direkt eingebracht. Bei dieser
Methode muss der Bohrkanal so oft gefüllt werden, bis
eine ausreichende Tränkung des Wandquerschnitts er-
reicht ist.
OO Das Bevorraten des Injektionsstoffs wird durch Vorrats-
lern des Injektionsmaterials jeweils vorgegeben; er be- Abb. 3.99: Kunststoffpacker: links unten ein kleiner Lamellenpacker
trägt ab 12 mm für cremeförmige Injektionsstoffe und mit ca. 10 mm Durchmesser (rechts im Schnitt), links oben ein Lamel-
lenpacker, der mit Maßen von 12 bis 18 mm Durchmesser eingesetzt
20 bis 30 mm für wässrige Injektionsstoffe. wird (Quelle: Dittmann GmbH, Hohen Neuendorf )
Druckinjektion
OO Der Injektionskanal für die Horizontalsperre in der
OO Bei Druckinjektionen werden die Injektionsstoffe mit
Bohrlochsuspension wird mit einem Injektionsstab (ein
Pumpen oder Druckbehältern über Packer im Nieder-
Stahldraht von ca. 4 mm Durchmesser) erstellt. Dieser
druckverfahren bis 10 bar oder im Hochdruckverfahren
wird entweder in die abbindende Bohrlochsuspension
in das Mauerwerk eingebracht.
OO Der Durchmesser wird von den Herstellern des Injek
gestochen oder direkt nach dem Verfüllen eingesteckt
und nach dem Abbinden wieder entfernt.
tionsmaterials jeweils vorgegeben; er beträgt verfah- OO Soll der Kanal mit einem Werkzeug gestochen werden, so
rensabhängig 10 bis 18 mm.
ist darauf zu achten, dass die Bohrlochsuspension ausrei-
chend abgebunden hat, da nur so der Injektionskanal in
Mehrstufeninjektion
sich stabil bleibt und verpresst werden kann.
OO Standardmäßig werden zunächst die Hohlräume gefüllt OO Wird der Injektionsstab in die frische Bohrlochsuspensi-
und anschließend nochmals gebohrt, um den Bohrkanal on gesteckt, sollte sie herausgezogen werden, bevor die
für die Verpressung der chemischen Horizontalsperre zu Suspension nach ca. 1 bis 3 Stunden nach dem Einsetzen
erhalten. vollständig durchgetrocknet ist.
OO Für Zweistufeninjektionen mit Verfüllung von Bohrloch- OO Anschließend kann der Nippel des zweistufigen Packer-
suspension und anschließendem Verpressen der wäss- systems eingeschlagen und durch diesen die Druckinjek-
rigen Horizontalsperre stehen spezielle Packersysteme tion ausgeführt werden.
zur Verfügung, mit denen beide Arbeiten über nur einen OO Diese Packersysteme stehen auch mit Schiebekupplung
118 3 Bauwerksabdichtung
Geräte
OO mit Druckluft beaufschlagte Druckbehälter
OO Druckpumpen
−−elektrische Membranpumpen
−−pneumatische Kolben- oder Membranpumpen
Der Vorteil der elektrischen Geräte ist, dass kein Kompres-
sor für Druckluft benötigt wird. Für das Ausblasen der
Bohrlöcher sollte allerdings Druckluft auf der Baustelle zur
Verfügung stehen.
Bei den elektrischen Membranpumpen treibt ein Elektro-
motor einen rotierenden Exzenter an, der wiederum die
Membran auf- und abbewegt. Durch ein Einlassventil und
ein Auslassventil wird der Druckaufbau erreicht.
Bei den pneumatischen Geräten entfällt die rotierende Be-
wegung und der Kolben wird durch einen Luftmotor auf-
und abbewegt.
Bei den pneumatischen Membranpumpen wird die Memb-
ran direkt durch die Luftsteuerung hin- und herbewegt. Bei
beiden Systemen wird der Druckaufbau ebenfalls über Ein-
Abb. 3.100: Mauerwerksinjektion, Erstellen der Bohrlochreihe
und Auslassventile (Kugeln mit Sitz) erzeugt.
Vorteil der pneumatischen Systeme ist die Möglichkeit ei- Bei altem Mauerwerk ist der Druckaufbau oft so gering,
ner akustischen Kontrolle des Injektionsverlaufs. dass er kaum wahrnehmbar ist. Hier ist sicherzustellen,
dass eine ausreichende Ausbreitung des Injektionsstoffs im
Ausführung Mauerwerksquerschnitt erreicht wird.
OO Wenn die zum Packersystem passenden Bohrungen er- Die Wirksamkeit der Maßnahmen kann an Bohrkernen
stellt sind, werden sie mit ölfreier Druckluft ausgeblasen. geprüft werden, die nach der Entnahme mit Wasser benetzt
Durch das Ausblasen wird das feine Bohrmehl entfernt werden. Das Wasser sollte dabei vom Baustoff nicht mehr
und die Kapillaren können den Injektionsstoff besser kapillar aufgenommen werden können.
aufnehmen, da sie nicht durch Bohrmehl verstopft wer-
Eine Kontrolle des Durchfeuchtungsgrads oberhalb der
den (Abb. 3.100).
OO Nach dem Reinigen der Bohrlöcher können die zum
Injektionszone gibt Auskunft, ob und wie erfolgreich die
Arbeiten waren. Ein messbarer Erfolg ist frühestens nach 6
Bohrlochdurchmesser passenden Packer abhängig vom
Monaten festzustellen.
Packersystem eingeschlagen oder eingeschraubt werden.
OO Anschließend werden die einzelnen Packer nacheinander
3.8.3.6 Regelwerke
mit der Injektionspumpe bzw. dem Behälter verbunden
und der Injektionsstoff eingebracht. OO WTA-Merkblatt 4-3-98/D „Instandsetzung von Mauer-
werk. Standsicherheit und Tragfähigkeit“, 1998 (Wissen-
In altem, geschädigtem Mauerwerk baut sich nur geringer
schaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bau-
Druck auf. Das Material verteilt sich hauptsächlich über die
werkserhaltung und Denkmalpflege e. V.)
Lagerfugen und der Mauerstein wird je nach Festigkeit nur OO WTA-Merkblatt 4-4-04/D „Mauerwerksinjektion gegen
wenig oder gar nicht getränkt.
kapillare Feuchtigkeit“, 2004 [wird durch WTA-Merkblatt
4-10 „Injektionsverfahren mit zertifizierten Stoffen gegen
3.8.3.5 Qualitätssicherung
kapillaren Feuchtetransport“, das sich in der Erarbeitung
Die Qualität einer Horizontalsperre durch drucklose Trän- befindet, ersetzt] (Wissenschaftlich-Technische Arbeits-
kung oder Druckinjektion hängt im Wesentlichen davon gemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege
ab, ob im Mauerquerschnitt genügend Material fehlstellen- e. V.)
frei eingebracht wurde. OO WTA-Merkblatt 4-6-05/D „Nachträgliche Abdichtung
3.9 Sockel 119
3.9 Sockel
Rainer Spirgatis
Definition
Sockel wird das außen liegende Bauteil der Fassade eines
Gebäudes genannt, das oberhalb und unterhalb der Gelän-
deoberfläche angrenzt. Der Gebäudesockel ist der außen
liegende und in das Erdreich eingebundene unterste Be-
reich der Fassade.
3.9.1 Beanspruchungen
Abb. 3.101: Ein abgedichteter und farblich abgesetzter Putzsockel
Sockelbeanspruchungen unterhalb der Geländeoberkante
OO Bodenfeuchte
OO aufstauendes Sickerwasser
OO drückendes Wasser
OO Kapillarität
Schäden am Gebäudesockel
Sowohl im Neubau als auch im Altbau entstehen Schäden
an Sockeln durch die Kombination von Beanspruchungen
in Verbindung mit ungehindertem Feuchteeintritt in die
Konstruktion.
Typische Schadensbilder sind:
Abb. 3.104: Putzabplatzungen und Algenbefall
OO Durchfeuchtung bzw. Durchnässung (Abb. 3.102)
OO Reduktion der Wärmedämmung
OO Salzschäden
−−Ausblühungen (Abb. 3.103)
−−Kristallisation
OO Vergrünungen
−−Algen (Abb. 3.104)
−−Moose
−−Flechten
OO Baustoffkorrosion
−−Farbabplatzungen
−−Absandungen
Abb. 3.105: Gefügeschwächung des Steins und Fugenausbruch an
−−Abplatzungen (Abb. 3.104 und 3.105) einem Natursteinsockel
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120 3 Bauwerksabdichtung
3.9.2 Konstruktionstypen von Außenwänden aus Mauer- Bei niveaugleichen Hauseingangs- oder Terrassentüren ist
werk und Beton das Eindringen von Wasser durch besondere Maßnahmen
auszuschließen. Hinter- oder Unterlaufen der Abdichtung
Einschalige Außenwand
kann z. B. mit wasserdichten Klemmprofilen im Anschluss-
OO nicht verputze Wandoberfläche (Sicht- oder Naturstein- bereich ausgeschlossen werden. Übergänge unterschiedli-
mauerwerk, Sichtbeton) cher Abdichtungssysteme müssen nach Herstellerangaben
OO verputzte Wandoberfläche (Putzsockel) ausreichend überlappen und sind fachgerecht anzuschlie-
OO Wärmedämm-Verbundsystem ßen. Die Abdichtungsenden dürfen nicht ungeschützt was-
serbeansprucht oder mechanisch belastet werden.
Zweischalige Außenwand
Schutzschichten
OO mit Luftschicht und Wärmedämmung
OO mit Kerndämmung Im erdberührten Bereich sind Schutzschichten vorzusehen.
OO mit Luftschicht Beschädigungen der Abdichtung beim Herstellen von
Schutzschichten sind auszuschließen. Das Hinterfüllen des
3.9.3 Beteiligte Arbeitsraums hat sorgfältig zu erfolgen, Belastungen der
Abdichtung durch Verdichtung und in der Folge auftreten-
Planer
de Beschädigungen der Abdichtung sind zu vermeiden,
Die Leistungen des Planers umfassen Schutzschichten sind anzuordnen.
OO die planerische Gestaltung des Sockels sowie Schutzschichten haben folgende Anforderungen dauerhaft
OO die Koordination und zu erfüllen:
OO die Überwachung der Folgegewerke.
OO Verträglichkeit mit der Sockelabdichtung sicherstellen
Es liegt im Verantwortungsbereich des Planers, die arbeits- OO Widerstandsfähigkeit gegen die auf sie einwirkenden
teilige Herstellung des Bauteils Sockel mit den Ausfüh- Beanspruchungen aufweisen
rungsunternehmen abzustimmen, um Fehlleistungen der
am Bau Beteiligten zu vermeiden. Geländeführung
Durch konstruktive Maßnahmen muss Niederschlags-
Ausführende
oder Brauchwasser vom Gebäude abgeleitet werden. Bean-
Zahlreiche unterschiedliche Gewerke sind am Bauteil Sockel spruchungen durch fließendes Wasser auf der Oberfläche
beteiligt: angrenzender Flächen sind durch Gefälle oder Rinnen
kontrolliertvor dem Gebäudesockel abzuleiten. Die Ge
OO Bauunternehmer
ländeausführung ist empfehlenswert, mit einem Mindest-
OO Holz- und Bautenschützer
OO Verputzer und Stuckateure
gefälle von 2,5 % zur Entwässerung zu planen.
OO Maler An Vegetationsflächen, die unmittelbar an den Gebäude
OO Fliesen-, Platten- und Mosaikleger sockel herangeführt werden, ist mit Verschmutzung zu
OO Steinmetze und Natursteinverleger rechnen. Eine Trennung von mindestens 30 cm Breite
OO Garten- und Landschaftsbauer durch einen Spritzschutzstreifen aus grobkörniger Ge-
OO Straßenbauer steinskörnung mit Kantenstein ist einzubauen. Trauf
platten sollten ein Mindestgefälle von 2,5 % aufweisen
3.9.4 Anforderungen und aus Gründen der Stabilität eine Einfassung erhalten.
Grundsätze der Sockelabdichtung
3.9.5 Sockelabdichtung mit mineralischer Dichtungs
Alle vom Boden berührten Sockelflächen der Außen- bzw. schlämme (MDS)
Umfassungswände sind gegen Wasserbeanspruchung abzu-
Für die Herstellung von Vertikalabdichtungen im Spritz-
dichten, d. h.
wasserbereich von Sockeln und Außenwandflächen sind
OO gegen Bodenfeuchte gemäß DIN 18195-4 und bauaufsichtlich geregelte Abdichtungsstoffe gemäß Baure-
OO gegen zeitweise aufstauendes Sickerwasser und gelliste zu verwenden. Die Auswahl geeigneter Abdich-
drückendesWasser gemäß DIN 18195-6 sowie tungsstoffe richtet sich nach den abdichtungstechnischen
OO zusätzlich oberhalb der Geländeoberfläche und baulichen Erfordernissen.
−−gegen Niederschlag und
Im Folgenden wird die Abdichtung des durch Spritwasser
−−gegen Spritzwasser.
gefährdeten Sockelbereichs mit mineralischer Dichtungs-
Die Sockelabdichtung ist im Regelfall auf der dem Wasser schlämme (MDS), die sich für die Sockelabdichtung be-
zugekehrten Bauwerkseite anzuordnen und muss planmä- währt hat, beschrieben.
ßig mindestens 30 cm über Oberkante Gelände geführt
Für den Nachweis der stofflichen Eigenschaften gelten die
werden. Bei Anpassungen der Geländeoberfläche kann
„Prüfgrundsätze für die Erteilung von allgemeinen bauauf-
die Höhe der Abdichtung auf das Maß von 15 cm redu-
sichtlichen Prüfzeugnissen für mineralische Dichtungs-
ziert werden, sofern nicht Wasserbeanspruchungen nach
schlämmen für Bauwerksabdichtungen (PG-MDS)“, veröf-
DIN 18195-6 vorliegen. Dieser Endzustand für Übergänge
fentlicht im amtlichen Teil der DIBt-Mitteilungen. Der
der Bauwerksabdichtung nach DIN 18195-4 muss als Min-
Nachweis ist durch ein allgemeines bauaufsichtliches Prüf-
destmaß gewährleistet werden.
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3.9 Sockel 121
Anwendungsbereiche
Mineralische Dichtungsschlämmen werden in folgenden OO Innenecken und Wand- und Bodenanschlüsse sind mit
Anwendungen eingesetzt:
einem zum System gehörigen Mörtel nach Herstelleran-
OO Vertikalabdichtung von erdberührten Bauteilen gaben mit einem Radius von 4 bis 6 cm auszurunden.
OO Vertikalabdichtung im Spritzwasserbereich von Sockeln OO Ausbruchstellen und offene Stoßfugen von mindestens
OO Horizontal- und Querschnittsabdichtung in und unter 5 mm Breite sind außenseitig mit geeignetem Mörtel zu
aufgehenden Wänden verschließen.
OO Offene Stoßfugen < 5 mm und in der Oberfläche profi-
Vorteile der Sockelabdichtung mit MDS lierte Steine müssen entweder durch Vermörtelung mit
einem Dünn- oder Ausgleichsputz oder durch Kratz-
Eine Sockelabdichtung aus MDS besitzt folgende Vorteile:
spachtelung mit mineralischer Dichtungsschlämme ega-
OO als fugen- und nahtlose Bauwerksabdichtung geeignet lisiert werden.
OO streichbar, spachtelbar und spritzbar
OO haftstark auf allen tragfähigen mineralischen Untergrün- 3.9.5.2 Verarbeitung
den
OO druckstabil
Der flüssig aufzutragende Abdichtungsstoff wird vor Ort
OO diffusionsoffen
mit der vorgeschriebenen Wassermenge oder Kunst-
OO überstreichbar
stoffflüssigkomponente und geeignetem Rührwerkzeug
OO mit Sockelputzen überputzbar
homogen aufbereitet (Abb. 3.106).
OO als Zwischenabdichtung gegen zeitweise auf die Rückseite Die Abdichtung wird auf mattfeucht vorgenässte oder
einwirkendes Wasser während der Bauphase geeignet grundierte Untergründe aufgebracht. Die Luft-, Unter-
grund- bzw. Objekt- und Materialtemperatur darf bei der
3.9.5.1 Untergründe Verarbeitung +5 °C nicht unterschreiten.
Mineralische Dichtungsschlämmen sind zur Abdichtung Die Verarbeitung erfolgt nach je nach Konsistenz porenfrei
des spritzwassergefährdeten Sockelbereichs auf folgenden in mindestens 2 Lagen im Streich- oder Spachtelverfahren.
Untergründen geeignet: Vor dem Auftrag der Folgeschicht muss die darunterliegen-
de Schicht ausgehärtet sein oder sichergestellt werden, das
OO Mauerwerk nach DIN 1053-2 und -4
sie schadensfrei auftrocknen kann.
OO Stahlbeton nach DIN EN 206-1 und DIN 1045-2, -3 und -4
OO Außensockelputz MG CS IV nach DIN V 18550 Die Trockenschichtdicke muss mindestens 2 mm mehr als
die Dicke der Sockelabdichtung betragen.
Anforderungen an den Untergrund
3.9.5.3 Schutzmaßnahmen und Horizontalabdichtung
Der Untergrund ist handwerksüblich zu prüfen. Er muss
Schutzmaßnahmen dienen dem vorübergehenden Schutz
OO fest,
OO tragfähig,
der MDS-Abdichtung während der Bauzeit. Durch sie ist
OO frei von trennenden Substanzen und
Folgendes auszuschließen:
OO frei von Graten oder scharfkantigen Unebenheiten sein OO Regeneinwirkung, bevor die Regenfestigkeit erreicht ist
und OO vorzeitige Wasserbelastung
OO die Außenecken müssen beseitigt und Vertiefungen ver- OO rückseitig auf die Haftfläche wirkendes Wasser während
122 3 Bauwerksabdichtung
Abb. 3.107: Sekundäre Abdichtung aus kunststoffvergüteter MDS Abb. 3.109: Sockel eines Wärmedämm-Verbundsystems
Planungshöhe: 30 cm,
jedoch ≥ 15 cm
im Endzustand
≥5
≥5
≤ 20
≥ 10
Abb. 3.108: Schema der Sockelabdichtung an einem unterkellerten Abb. 3.110: Schema der Sockelabdichtung an einem unterkellerten
Wohngebäude mit Putzsockel und Sekundärabdichtung Wohngebäude mit Perimeterdämmung (Angaben in cm)
Feuchte zu erwarten sein, ist eine Horizontalabdichtung Folgende Putze sind für den Sockel im Neubau geeignet:
anzuordnen. OO mineralische Werktrockenmörtel MG P II bzw. CS III
(Kalkzementputze)
3.9.6 Varianten der Sockelabdichtung OO mineralische Werktrockenmörtel MG P III bzw. CS IV
3.9 Sockel 123
3.9.7 Regelwerke
OO DIN 18195-1 „Bauwerksabdichtungen – Teil 1: Grund-
sätze, Definitionen, Zuordnung der Abdichtungsarten“
OO DIN 18195-2 „Bauwerksabdichtungen – Teil 2: Stoffe“
OO DIN 18195-3 „Bauwerksabdichtungen – Teil 3: Anforde-
auszuführen. Ist dies nicht möglich, sind die Veranke- tungen erdberührter Bauteile mit flexiblen Dichtungs-
rungen als Durchdringungen zu behandeln und abzu- schlämmen, 2006 (Deutsche Bauchemie e. V.)
dichten. OO Richtlinie für die Planung und Ausführung von Abdich-
124 3 Bauwerksabdichtung
Abb. 3.113: Aufbauvariante
Fliesen im Dünnbett einer Terrasse mit einem Flie-
Verbundabdichtung senbelag (Quelle: ZDB-Merk-
blatt. Außenbeläge. Belags
Estrich/Lastverteilungsschicht konstruktionen mit Fliesen
Türblech und Platten außerhalb von
Schutzlage Gebäuden, 2005, S. 12)
Abdeckprofil
Abdichtung nach DIN 18195
Dichtband
Dämmung
Dämmschicht
Dampfsperre
Gefälleestrich
Stahlbetondecke
3.10 Terrassen Gemäß dem „Gesetz zur Einsparung von Energie in Ge-
Stefan Flügge, Martin Mossau und bäuden“ (Energieeinsparungsgesetz – EnEG) vom 1. Sep-
Thomas Rosenberger tember 2005 muss nach der „Verordnung zur Änderung der
Energieeinsparverordnung“ vom 29. April 2009 (EnEV
3.10.1 Vorbemerkung
2009) eine Berechnung der nötigen Wärmedämmung bei
Eine Terrasse ist eine genutzte, freibewitterte und befestigte Terrassen über bewohnten Räumen vorgenommen werden.
Fläche im Freien, die einen Übergang zwischen dem Die Auswahl des Dämmprodukts sowie die Schichtdicke
Wohnbereich eines Gebäudes und dem angrenzenden Gar- werden im Folgenden nicht behandelt.
ten darstellt. Terrassen sind als Außenbauteile nicht nur der
Ferner muss über bewohnten Räumen unterhalb der Wär-
Witterung ausgesetzt, sondern müssen auch mechanischen
medämmung eine Dampfsperre angeordnet werden. Dies
Beanspruchungen standhalten sowie optischen Ansprü-
wird ebenfalls nicht behandelt.
chen genügen.
Terrassenaufbau
3.10.2 Terrassenkonstruktionen
Als Ausgangspunkt wird folgender Regelaufbau einer Ter-
Konstruktionsformen
rasse von unten nach oben angenommen:
Bei Terrassen können 2 Konstruktionsformen unterschie- OO bewohnter Raum
den werden: OO Stahlbetonplatte
OO Dampfsperre (z. B. aluminiumkaschierte Bitumenbahn
erdberührte Terrassen
mit Voranstrich)
Terrassen über Erdreich werden häufig mit Pflaster- oder OO Wärmedämmung (z. B. EPS 035 DAA dh)
Plattenbelag oder einer Holzkonstruktion ohne Bau- OO Lastverteilschicht mit Gefällegebung (z. B. ein herkömm-
werksabdichtung in der Fläche ausgeführt. Bei Einsatz von licher mineralischer Estrich, in ausreichender Schicht
Fliesen und Plattenbelägen haben sich Abdichtungen im dicke, tragend, Gefälle von 2 %)
Verbund bewährt. Dabei muss die Fläche sowie der angren- OO Verbundabdichtung unter Belägen aus Fliesen und
3.10 Terrassen 125
nie“ werden die hier behandelten Flächen wie folgt nach des Aufbaus und aus der Konstruktion wie Schwin-
Art der Nutzung unterschieden: gungen, Verformungen und Setzungen
Die Abdichtung von genutzten Dach- und Deckenflächen
nicht genutzte Dachflächen (Flachdächer)
ist nach DIN 18195-5 als Abdichtung gegen nicht drücken-
Diese Flächen sind nicht für den dauernden Aufenthalt von des Wasser auszuführen. Mit dieser Wasserbeanspruchung
Personen, die Nutzung durch Verkehr oder für intensive ist auf allen waagerechten und geneigten Flächen im Freien
Begrünung vorgesehen. Sie werden nur zum Zweck der und im Erdreich zu rechnen, sofern sie nicht durch drü-
Pflege, Wartung und allgemeinen Instandhaltung betreten. ckendes Wasser beansprucht werden.
Es werden nach der Anstauhöhe mäßig und hoch bean-
genutzte Dach- und Deckenflächen (Dachterrassen)
spruchte Abdichtungen unterschieden:
Diese Flächen sind für den Aufenthalt von Personen oder OO Mäßig beanspruchte Flächen sind z. B. Balkone und
für die Nutzung durch Verkehr vorgesehen. Dachflächen
ähnliche Flächen (siehe Kapitel 4.6).
mit intensiver Begrünung gelten ebenfalls als genutzte OO Hoch beanspruchte Flächen sind z. B. Dachterrassen
Dachflächen.
und genutzte Deckenflächen im Freien.
3.10.4.2 Anforderungen an Abdichtungen
3.10.5 Abdichtungsstoffe
Die Abdichtung ist die am stärksten beanspruchte Funkti-
Die im Folgenden aufgeführten Abdichtungswerkstoffe
onsschicht im Systemaufbau. Die wesentlichen Anforde-
finden u. a. Anwendung zur Abdichtung von Dachterras-
rungen an Abdichtungen sind folgende:
sen. Die Reihenfolge stellt keine Wertigkeit dar.
OO Abdichtungen müssen das Eindringen von Nieder-
schlagswasser in das zu schützende Bauwerk verhindern. 3.10.5.1 Bitumen- und Polymerbitumenbahnen
Die Art der Stoffe und davon abhängig die Anzahl der
Diese Bahnen werden in der Regel mehrlagig als Abdich-
Lagen und deren Anordnung sowie das Verfahren zur
tung ausgeführt. Folgende Werkstoffgruppen finden An-
Herstellung der Abdichtung müssen in ihrem Zusam-
wendung:
menwirken und unter Berücksichtigung der Bewegungen
der Unterkonstruktion die Funktion der Abdichtung si- OO PYE Elastomerbitumen (mit thermoplastischen Elasto-
cherstellen. meren modifiziertes Bitumen), z. B. SBS-Bitumen-
OO Die Eigenschaften der Abdichtung dürfen sich unter den bahnen
üblichen Einwirkungen und Beanspruchungen, mit de- OO PYP Plastomerbitumen (mit thermoplastischen Kunst-
nen unter den atmosphärischen und nutzungsrelevanten stoffen modifiziertes Bitumen), z. B. APP-Bitumen-
Bedingungen zu rechnen ist, nicht so verändern, dass die bahnen
Funktion und der Bestand der Abdichtung beeinträchtigt OO KSP kaltselbstklebende Polymerbitumenbahnen, z. B.
werden. KSK-Bitumenbahnen
OO Weitere Voraussetzung für die Funktion der Abdichtung
Die für Bitumenbahnen für Bauwerksabdichtungen gefor-
ist eine ordnungsgemäße Wartung.
OO Die Abdichtung muss Risse im abzudichtenden Bauwerk,
derten Eigenschaften sind in der DIN EN 13969 festgelegt,
die Mindestanforderungen an die Produkteigenschaften
die z. B. durch Schwinden entstehen, überbrücken kön-
und die Anwendungstypen in der Anwendungsnorm
nen. Durch Planung und Ausführung der Unterkonstruk-
DIN V 20000-202.
tion ist sicherzustellen, dass solche Risse zum Ausfüh-
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126 3 Bauwerksabdichtung
3.10 Terrassen 127
Abb. 3.114: Untersuchung auf Hohllagen mit einem Hammer Abb. 3.115: Prüfset mit CM-Gerät zur Bestimmung der Untergrund-
feuchte
Abb. 3.116: Bestimmung der Untergrundfeuchte durch Widerstands- Abb. 3.117: Druckfestigkeitsmessung mit einem Schmidt-Hammer
messung
Abb. 3.118: Haftzugfestigkeitsmessung mit einem Haftzugmessgerät Abb. 3.119: Entnommener Bohrkern zu Bestimmung des Schichtauf-
baus und des Chloridgehalts
Hohllagen Druckfestigkeit
Die Betonfläche wird mit einem Hammer auf Hohllagen Die Betonfläche wird mit einem Schmidt-Hammer auf
untersucht (Abb. 3.114), entsprechende Stellen werden Druckfestigkeit untersucht (Abb. 3.117).
markiert. Im Nachgang sind die Stellen aufzunehmen und
mit einem Mörtel fachgerecht zu reprofilieren. Haftzugfestigkeit
Der Untergrund wird mit einem Haftzugmessgerät auf
Untergrundfeuchte
Haftzugfestigkeiten untersucht (Abb. 3.118).
OO Messung mit dem CM-Gerät (Abb. 3.115)
Der Untergrund wird mit einem CM-Gerät (Calciumcar- Schichtaufbau und Chloridgehalt
bid-Methode) auf seinen Feuchtegehalt untersucht. Es
Die Bestimmung des Schichtaufbaus und der jeweiligen
handelt sich um ein sehr genaues Messverfahren, da eine
Schichtdicken erfolgt durch Entnahme von Bohrkernen
entnommene Untergrundprobe untersucht wird.
OO Messung mit dem Elektronik-Feuchtemessgerät
(Abb. 3.119). Zusätzlich wird der Chloridgehalts im Unter-
grund anhand des entnommenen Bohrkerns bestimmt.
(Abb. 3.116)
Der Untergrund wird mit einem elektronischen Feuchte-
Temperatur
messgerät auf seinen Feuchtegehalt untersucht. Es han-
delt sich um ein schnelles, zerstörungsfreies Messverfah- Die Temperatur der Luft, der Bauteiloberfläche und der
ren auf Basis der Widerstandsmessung mit Elektroden. verwendeten Stoffe muss während der Verarbeitung und
Die Ergebnisse sind weniger genau als die mit dem CM- Erhärtung kunstharzgebundener Systeme überprüft wer-
Gerät ermittelten Werte. den. Die Herstellervorgaben sind einzuhalten.
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128 3 Bauwerksabdichtung
Abb. 3.120: Untergrundvorbehandlung: Schleifen mit einem Be- Abb. 3.121: Kugelstrahlgerät zur Untergrundvorbehandlung
tonschleifer mit Diamantscheibe
3.10 Terrassen 129
Abb. 3.122: Aufbringen einer Bitumenschweißbahn Abb. 3.123: Aufbringen einer Abdichtung aus Flüssigkunststoff im
Rollverfahren
chend zu erhitzen. Die Bitumenmasse der Schweißbahn aufgehenden Bauteilen fachgerecht befestigt. Hinter der
muss dabei so weit aufgeschmolzen werden, dass bei Aus- Befestigungsschiene ist als Auszugsicherung eine Rund-
rollen der Bahn ein Bitumenwulst in ganzer Breite vorläuft schnur anzuordnen.
und die Bitumenmasse an den Rändern der ausgerollten
Bahn austritt. Die ausgetretene Bitumenmasse ist sofort Flüssigkunststoffe
flächig zu verteilen. Auf senkrechten oder stark geneigten
Die Verarbeitung erfolgt durch Streichen, Rollen (Abb. 3.123)
Flächen sollten nur Bahnen mit einer Breite bis 75 cm ver-
oder Spritzen. Zweikomponentige Produkte werden hierfür
wendet werden.
nach Herstellerangaben gemischt (bei einkomponentigen
Produkten entfällt dieser Arbeitsgang). Im Anschluss wird
Kaltselbstklebende Bitumendichtungsbahnen
das Material ausreichend (⅔) vorgelegt und frisch in frisch
Die Verarbeitung erfolgt im Kaltselbstklebeverfahren. Da- ein Kunststofffaservlies (mit mindestens 110 g/m2) blasen-
bei wird die Dichtungsbahn unter Abziehen eines Trennpa- frei eingelegt. Die Einlage ist ebenfalls frisch in frisch (⅓)
piers oder einer Trennfolie flächig verklebt und angedrückt. abzudecken, sodass das Vlies vollständig getränkt ist und
An den Überlappungen muss der Andruck mit einem keine sichtbaren Lufteinschlüsse mehr vorhanden sind. Die
Hartgummiroller erfolgen. Zur Vermeidung von Kapillaren einzelnen Bahnen der Vlieseinlage sollen mindestens 5 cm
sind am T-Stoß gesonderte Vorkehrungen erforderlich überlappen.
(z. B. Schrägschnitt der unterdeckenden Bahn). Auf senk-
Flüssigabdichtungen erhärten durch chemische Reaktion.
rechten oder stark geneigten Flächen sollte die Breite der
Die Aushärtung beginnt nach dem Mischen der Kompo-
Bahnen 110 cm nicht überschreiten.
nenten. Nach dem Aushärten ist die vliesarmierte Abdich-
tung erstellt.
Kunststoff- und Elastomerbahnen
Die Bahnen werden lose verlegt und gegebenenfalls mecha- Verbundabdichtungen
nisch befestigt. Es wird keine Grundierung eingesetzt.
Die Abdichtungsschicht ist auf der Grundierung in min-
Bei loser Verlegung wird die Bahn auf dem Untergrund destens 2 Arbeitsgängen bzw. Lagen nach Herstelleranga-
nach Herstellervorgaben lose aufgelegt. Die Lagesicherung ben aufzutragen. Vor dem Auftragen jeder weiteren Lage
der Abdichtung erfolgt durch Auflast. Der Objekteinzel- muss die darunterliegende Lage so weit ausgehärtet bzw.
nachweis der benötigten Auflast ist beim Bahnenhersteller getrocknet sein, dass sie durch den nachfolgenden Arbeits-
anzufordern. Die Dachbahnen sind entsprechend der auf- gang nicht beschädigt wird.
gebrachten Längsnahtmarkierung 10 cm zu überlappen.
Der Auftrag jeder Lage muss fehlstellenfrei, gleichmäßig
Die Naht- und Stoßverbindungen sind homogen zu ver-
und in der Dicke gemäß Herstellerangabe erfolgen. Die
schweißen.
Schichtdickenkontrolle während der Ausführung erfolgt
Bei einer mechanischen Befestigung wird die Bahn auf durch Feststellung des Materialverbrauchs (Gebindezahl
dem Untergrund nach Herstellervorgaben lose aufgelegt pro Flächeneinheit) und durch Schichtdickenmessungen.
und nach DIN 1055-4 mechanisch befestigt. Der Objekt-
Die erforderliche Nassschichtdicke ist vom Hersteller an
einzelnachweis ist beim Bahnenhersteller anzufordern. Die
zugeben. Obwohl handwerklich bedingt Schwankungen
Dachbahnen sind entsprechend der aufgebrachten Längs-
der Schichtdicke beim Auftragen des Materials nicht aus
nahtmarkierung 10 cm zu überlappen. Die Naht- und Stoß-
zuschließen sind, ist die Mindesttrockenschichtdicke
verbindungen sind homogen zu verschweißen. Die Befesti-
von 1,0 mm bei Reaktionsharzen und von 2,0 mm bei
gungsschiene (z. B. 6⁄10 mm) wird als Linienbefestigung mit
Kunststoff-Zement-Mörtel-Kombinationen einzuhalten.
mindestens 4 Befestigern je Meter in die Fläche als Randfi-
Wasserbelastung und Frosteinwirkung sind bis zur Durch-
xierung nach der „Fachregel für Abdichtungen – Flach-
trocknung bzw. Aushärtung der Abdichtung auszuschlie-
dachrichtlinie“ zur Aufnahme horizontaler Kräfte an
ßen.
Dachrändern, Dachdurchdringungen und Anschlüssen an
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130 3 Bauwerksabdichtung
3.10.7.2 Detailabdichtungen
Sämtliche (Wand-)Anschlüsse, Durchdringungen, Abläufe
und sonstige Details müssen sicher mit in die Flächenab-
dichtung integriert werden, um u. a. Hinterläufigkeiten
ausschließen zu können. Insbesondere die Details sollten so
ausgebildet und gestaltet sein, dass sie zur Überprüfung
und Wartung stets zugänglich sind.
Es wird unterschieden zwischen Anschlüssen an Bauteilen,
die mit der Unterlage fest verbunden sind (z. B. herkömmli-
cher Wandanschluss), und Anschlüssen an Bauteilen, die
gegenüber der Unterlage Bewegungen verschiedener Art
unterworfen sind. Diese werden im Folgenden als Arbeits-
Abb. 3.124: Herstellung eines Wandanschlusses mit einem Flüssig-
fugen bzw. Bewegungsfugen behandelt. kunststoff
Die Höhe der Abdichtung soll im Hinblick auf den Spritz-
wasser- und Überflutungsschutz bei Neigungen bis 5° min-
destens 15 cm ab Wasser führender Ebene betragen. Der
Anschluss der Detailabdichtung zur Flächenabdichtung soll
mindestens 10 cm betragen.
Früher wurden Detailabdichtungen noch auf herkömmliche
Weise erstellt, d. h., die Bitumen- oder Kunststoffbahnen
wurden im Übergang von der Fläche zum aufgehenden Bau-
teil mit einem Streifen der Bahnenware eingefasst und ent-
sprechend nach Herstellerangaben abgedichtet. Im oberen
Bereich wurde hierzu eine Verwahrung (Klemmschiene)
angebracht, um den Streifen mechanisch zu fixieren und
gleichzeitig eine Dichtheit herzustellen. Die Schiene wurde Abb. 3.125: Verlegung eines Holzbelags aus Bangkirai auf einer Ab-
im Nachgang als Wartungsfuge mit Silicon ausgeführt. dichtung
3.10 Terrassen 131
Fliesen im Dünnbett
Estrich/Lastverteilungsschicht
wasserdurchlässige Abdeckung
Türblech Dränung
Gitterrost Randbohle
Dämmschicht
Dampfsperre
Gefälleestrich
Stahlbetondecke
Abb. 3.127: Aufbau eines keramischen, vom Untergrund entkoppelten Belages (Quelle: ZDB-Merkblatt. Außenbeläge. Belagskonstruktionen mit
Fliesen und Platten außerhalb von Gebäuden, 2005, S. 12)
Keramische Beläge
Keramische Beläge (Fliesen) sollten im Außenbereich nur
in Verbindung mit einer Verbundabdichtung und eventuell
einer Dränung (Abb. 3.127) eingesetzt werden, um den
darunterliegenden Estrich oder Beton vor eindringender
Feuchte zu schützen. Nach Aushärtung werden im flexiblen
Dünnbettmörtel für den Außenbereich die Fliesen fachge-
recht verlegt und nach Herstellerangaben verfugt.
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Hinweis
Heizplatten sind nicht als Ersatz für Luftentfeuchter zur
Erreichung der Ausgleichsfeuchte im Baustoff geeignet.
Abb. 4.4: Heizplatte zur Bauteiltrocknung (Quelle: WMT Thermo
systeme GmbH, Kematen an der Krems, Österreich)
Heizstäbe
Abb. 4.5: Einsatz
Bei diesem Verfahren werden in einem definierten Raster von Heizstäben zur
Löcher in das zu trocknende Mauerwerk gebohrt, in die Trocknung einer
Heizstäbe eingeführt werden (Abb. 4.5, oben). Die Einbau- Wand; unten: ther-
mografische Aufnah-
lage der Heizstäbe führt dazu, dass das zu trocknende Bau- me der aktiven Heiz-
teil von innen nach außen erwärmt wird und somit aus- stäbe (Quelle: itt
trocknet. Böttcher, Brunn)
Mikrowellentrockner
Bei diesem Verfahren werden die mit einem Magnetron
erzeugten Mikrowellen über eine Antenne in das Bauteil
geleitet (Abb. 4.6). Sie durchdringen das Bauteil in Ab
hängigkeit vom Durchfeuchtungsgrad und von der Feuch-
teverteilung. Dabei werden die Wassermoleküle aufgrund
ihres Dipolcharakters in Schwingungen versetzt, sodass
durch Molekülreibung Wärme entsteht. In der Folge er-
höht sich der partielle Dampfdruck und es setzt eine
verstärkteWasserdampfdiffusion ein. Da die Wärmeleit
fähigkeit druckabhängig ist, nimmt sie bei diesem Prozess
zu.
Voraussetzung für den Feuchteaustritt aus dem Bauteil ist
eine diffusionsoffene Oberfläche, d. h., alle Beschichtungen
und Verkleidungen müssen vollständig sein.
Da während des Trocknungsprozesses hohe Bauteilinnen-
temperaturen entstehen können, sind die physikalischen
und chemischen Eigenschaften der zu trocknenden Materi- Abb. 4.6: Trocknung
alien berücksichtigen, um eine Zerstörung des Bauteils zu einer durchfeuchteten
Außenwand mit Mi-
vermeiden. krowellentrocknern
(Quelle: MTB GmbH,
Hinweis Ottendorf )
Thermisch-konvektives Verfahren
Bei der thermisch-konvektiven Trocknung von Mauerwerk
werden zunächst nach einem Raster Bohrlöcher hergestellt.
Auf ca. 100 °C erwärmte Luft wird dann über spezielle
Heizpacker durch das Porengefüge des Bauteils gedrückt
(Abb. 4.7).
Eingesetzt werden die Packer in jedes zweite Bohrloch. Der
Druck wird zunächst erhöht, bis eine Luftströmung durch
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Mischfilter ist der aus einer gleichmäßig aufgebauten Schicht Es ist zu beachten, dass der Wasseranfall durch Regen,
abgestufter Körnung bestehende Teil der Dränschicht. Er Schneeschmelze und Grundwasserspiegelschwankungen
kann auch die Funktion der Sickerschicht übernehmen. beeinflusst wird und wesentlich größer sein kann, als beim
Aushub beobachtet.
Schutzschicht Bei erdberührten Wänden und Decken ist der zusätzliche
Schutzschicht ist die Schicht vor Wänden und auf Decken, Wasseranfall aus angrenzenden Einzugsgebieten, benach-
die die Abdichtung vor Beschädigungen schützt. Auch die barten Deckenflächen und Gebäudefassaden zu berück-
Dränschicht kann Schutzschicht sein. sichtigen. Der Wasseranfall muss von der Dränschicht und
der Dränleitung aufgenommen werden können.
Sickerschicht Es ist der ungünstigste Grundwasserstand zu ermittelten,
Sickerschicht ist der Teil der Dränschicht, der das Wasser z. B. durch Schürfen oder Bohrungen, aus örtlichen Erfah-
aus dem Bereich des erdberührten Bauteils ableitet. rungen bei Nachbargrundstücken oder durch Befragen von
Ämtern.
Stufenfilter Eine durch Dränung mögliche Beeinträchtigung der Grund-
Stufenfilter ist der aus mehreren Filterschichten unterschied- wasser- und Untergrundverhältnisse der Umgebung ist zu
licher Durchlässigkeit bestehende Teil der Dränschicht. prüfen.
Vorfluter Abflussspende
Vorfluter sind z. B. Gewässer und Bodendränagen, die Was- Die von der Dränung aufzunehmende Abflussspende q ist
ser (Abwasser, Regenwasser, Dränagewasser) aufnehmen abzuschätzen. Die Abflussspende ist auf die zu dränende
und in ein (anderes) Gewässer ableiten. Fläche bezogen (Tabelle 4.1).
4.2.2 Voruntersuchungen Tabelle 4.1: Richtwerte für die Abflussspende zur Bemessung nicht
mineralischer, verformbarer Dränelemente nach DIN 4095
Einzugsgebiet
Größe, Form und Oberflächengestalt des Einzugsgebiets Lage Abflussspende q
sind durch Inaugenscheinnahme zu erfassen. Ergänzende in l/(s · m2)
Erhebungen, wie die Auswertung topografischer und geo-
logischer Karten, sind zweckmäßig. vor Wänden 0,3
Niederschlag Niederschlag
k > 10–4 m/s (k > 0,1 mm/s) k ≤ 10–4 m/s (k ≤ 0,1 mm/s)
k Durchlässigkeitsbeiwert k Durchlässigkeitsbeiwert
Abb. 4.11: Wasserbeanspruchung: Bodenfeuchte nach DIN 18195-4 Abb. 4.12: Wasserbeanspruchung: nicht stauendes Sickerwasser nach
(Quelle: KMB-Richtlinie, 2010, S. 11, Abb. 1) DIN 18195-4 (Quelle: KMB-Richtlinie, 2010, S. 11, Abb. 2)
Niederschlag Niederschlag
Abb. 4.13: Wasserbeanspruchung: aufstauendes Sickerwasser nach Abb. 4.14: Wasserbeanspruchung: drückendes Wasser nach
DIN 18195-6 (Quelle: KMB-Richtlinie, 2010, S. 12, Abb. 3) DIN 18195-6 (Quelle: KMB-Richtlinie, 2010, S. 13, Abb. 4)
Im Rahmen der Voruntersuchungen ist die Art der Wasser- Tabelle 4.3: Richtwerte für die Regelausführung von Dränanlagen
beanspruchung/Einbausituation nach DIN 18195 festzu- auf Decken nach DIN 4095
stellen (Abb. 4.11 bis 4.14; siehe hierzu „Richtlinie für die
Planung und Ausführung von Abdichtungen mit kunst- Einflussgröße Richtwert
stoffmodifizierten Bitumendickbeschichtungen [KMB] –
erdberührte Bauteile [KMB-Richtlinie]“, 2010). Gesamtauflast ≤ 10 kN/m2
Die Richtwerte für die Regelausführung von Dränanlagen Länge der Dränleitung zwischen Hoch- ≤ 15 m
punkt und Dacheinlauf/Traufkante
vor Wänden und auf Decken sind in Tabelle 4.2 und 4.3
zusammengestellt. angrenzende Gebäudehöhe ≤ 15 m
0,5 %
DN 100 DN 100
DN 300 DN 300
DN 300 DN 300
DN 300
0,5 % DN 300
DN 300
DN 100 DN 1000
OO hydraulische Bemessung der Dränelemente (Durchlässig- Tabelle 4.4: Richtwerte für die Regelausführung der Dränschicht mit
keitsbeiwert k und Abflussspende q) mineralischen Baustoffen nach DIN 4095
OO Bemessung der Sickeranlage
OO Auswirkungen auf Bodenwasserhaushalt, Vorfluter und Lage Baustoff (Beispiele) Dicke
Nachbarbebauung in m
4.2.4 Dränanlagen vor Wänden vor Wänden Kiessand, z. B. Körnung 0/8 mm, Sieb ≥ 0,50
linie A8, oder 0/32 mm, Sieblinie B32,
Dränleitung nach DIN 1045-1
Die Dränleitung muss alle erdberührten Wände erfassen. Filterschicht, z. B. Körnung 0/4 mm ≥ 0,10
Bei Gebäuden ist sie möglichst als Ringleitung zu planen. (0/4a) nach DIN 4226-1
Bei Verwendung von Kiessand, z. B. Körnung 0/8 mm, Sieb- Sickerschicht, z. B. Körnung 4/16 mm ≥ 0,20
linie A8, oder 0/32 mm, Sieblinie B32, nach DIN 1045-1, nach DIN 4226-1
darf die Breite oder der Durchmesser der Wassereintritts-
Kies, z. B. Körnung 8/16 mm nach ≥ 0,20
öffnungen der Rohre maximal 1,2 mm betragen, die Wasser DIN 4226-1 und Geotextil
eintrittsfläche muss mindestens 20 cm2 je m Rohrlänge be-
tragen. Bei Verwendung von gebrochenem Material muss auf Decken Kies, z. B. Körnung 8/16 mm nach ≥ 0,15
die Eignung mit dem Rohrhersteller abgestimmt werden. DIN 4226-1 und Geotextil
Ein Beispiel für die Bemessung einer Ringdränung zeigt
unter Boden- Filterschicht, z. B. Körnung 0/4 mm ≥ 0,10
Abb. 4.15, einen Schnitt durch eine Dränanlage Abb. 4.16. platten (0/4a) nach DIN 4226-1
Sickerschicht, z. B. Körnung 4/16 mm ≥ 0,10
Dränschicht nach DIN 4226-1
Die Dränschicht muss alle erdberührten Flächen bedecken
Kies, z. B. Körnung 8/16 mm nach ≥ 0,15
und etwa 15 cm unter Geländeoberfläche abgedeckt wer- DIN 4226-1 und Geotextil
den. Am Fußpunkt ist die drucklose Weiterleitung des
Wassers bei mineralischer Ummantelung des Dränrohrs um Drän- Kiessand, z. B. Körnung 0/8 mm, Sieb ≥ 0,15
durch mindestens 30 cm Einbindung sicherzustellen. Die rohre linie A8, oder 0/32 mm, Sieblinie B32,
nach DIN 1045-1
Dränschicht muss an Durchdringungen, Lichtschächte usw.
dicht anschließen. Filterschicht, z. B. Körnung 0/4 mm ≥ 0,10
(0/4a) nach DIN 4226-1
Für die Dränschicht aus mineralischen Baustoffen ergeben
Sickerschicht, z. B. Körnung 4/16 mm ≥ 0,15
sich für die Regelausführung die Ausführungen gemäß nach DIN 4226-1
Tabelle 4.4 und Abb. 4.17. Für Dränsteine aus haufwerks
porigem Beton muss der Durchlässigkeitsbeiwert k min- Kies, z. B. Körnung 8/16 mm nach ≥ 0,10
destens 4 · 10–3 m/s betragen. Mindestbemessungen von DIN 4226-1 und Geotextil
Dränleitungen und Kontrolleinrichtungen für die Regel
ausführung sind in Tabelle 4.5 zusammengestellt.
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OK
Rohboden
≥ 15 cm
DN 100
DN 50 Kies 8/16 mm
nach DIN 4226-1
≥ 30 cm
OK
Rohboden
max. zul.
Stauhöhe
(10 cm) (10 cm)
≥ 20 cm
≥ 15 cm
≥ 15 cm
Bauteil Richtwert
Abb. 4.18: Bemessungsbei-
3,0 spiele der Abflussspende für
Gefälle in %
0
5
0
15
20
12
10
DN
DN
DN
DN
1,0
0,9
0,8
0,7
0,6
0,5
0,4
0,3
0
10
DN
0,2
5
12
DN
0
16
0,1
DN
0
gewellt
20
DN
glatt
kb = 2,00 mm
0,05
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 15 20 30 40 50
groß Böden mit Schichtwasser oder > 0,10 bis 0,30 Filterschicht Schüttung – Mineralstoffe (Sand und Kiessand)
Stauwasser, wenig Oberflächen-
wasser Geotextil – Filtervlies (z. B. Spinnvlies)
4.3 Dämmung 141
WI
4.2.7 Prüfung
Die Dränanlage muss gegen Verschiebung, Beschädigung
und Verschlammung geschützt werden. Nach der endgül
Innendämmsysteme bestehen in der Regel aus mehreren
tigen Verfüllung der Baugrube muss die Funktionsfähig-
Komponenten und werden meist nach den in ihnen mögli-
keit der Dränleitungen überprüft werden, z. B. durch
chen Feuchtetransportmechanismen flüssigen bzw. gasför-
Spiegelung. Das Prüfergebnis ist in einem Protokoll fest
migen Wassers bezeichnet.
zuhalten.
Der Transport von Wasser in der Gasphase wird als Was-
Für Dränanlagen ist keine bauaufsichtliche Zulassung er-
serdampftransport bezeichnet, wobei der Wasserdampf im
forderlich. Sie müssen jedoch die Anforderungen der
Allgemeinen als Konzentrationsausgleich infolge von Kon-
DIN 4095 erfüllen.
zentrationsunterschieden durch Diffusion bewegt wird.
Für die Ausführung der Gebäudedränarbeiten sind die An-
Der Transport von flüssigem Wasser wird als Flüssigwas-
forderungen der folgenden Normen bzw. Normenreihen
ser- oder Kapillartransport bezeichnet und findet immer
einzuhalten:
von Bereichen mit größerem zu Bereichen mit geringerem
OO DIN 1045 „Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spann- Flüssigwasserangebot statt.
beton“
OO DIN 1185 „Dränung; Regelung des Bodenwasser-Haus-
Innendämmungen sind eine Alternative oder eine Ergän-
zung zu einer nachträglichen Außendämmung bzw. zu ei-
haltes durch Rohrdränung, Rohrlose Dränung und Un-
ner Kerndämmung. Während bei letzteren Systemen das
terbodenmelioration“
OO DIN 1187 „Dränrohre aus weichmacherfreiem Polyvinyl-
tragende Mauerwerk auf der warmen Seite der Dämmung
liegt, sie also in der Regel bauphysikalisch unkritisch sind,
chlorid (PVC hart); Maße, Anforderungen, Prüfungen“
OO DIN 1986 „Entwässerungsanlagen für Gebäude und
muss bei Innendämmungen immer die Möglichkeit einer
Tauwasserbildung berücksichtigt werden.
Grundstücke“
OO DIN 4095 „Baugrund; Dränung zum Schutz baulicher Für die Verwendung von Innendämmungen und zur Ver-
Anlagen; Planung, Bemessung und Ausführung“ besserung des Wärmeschutzes gibt es in der Regel 2 Gründe:
OO DIN 4108 „Wärmeschutz und Energie-Einsparung in
OO Andere Möglichkeiten der Anordnung von Wärme-
Gebäuden“
OO DIN 4123 „Ausschachtungen, Gründungen und Unter-
dämmschichten scheiden aus oder sind nicht ausrei-
chend.
fangungen im Bereich bestehender Gebäude“
OO DIN 4220 „Bodenkundliche Standortbeurteilung –
So ist die Innendämmung z. B. bei genutzten und be-
heizten Bestandsgebäuden, bei denen eine bauliche Verän-
Kennzeichnung, Klassifizierung und Ableitung von Bo-
derung der Fassadenansicht nicht erlaubt, nicht erwünscht
denkennwerten (normative und nominale Skalierungen)“
OO DIN 18195 „Bauwerksabdichtungen“
oder unwirtschaftlich ist, oft die einzige Möglichkeit zur
Reduzierung der Transmissionswärmeverluste.
Bei unklaren Bodenverhältnissen ist ein Bodengutachten OO Ganze Gebäude oder einzelne Räume wie z. B. Versamm-
unerlässlich. DIN 18195-1: „Zur Bestimmung der Abdich- lungsräume, Festsäle oder Sport- und Hobbyräume wer-
tungsart ist die Feststellung der Bodenart, der Geländeform den nur gelegentlich genutzt und beheizt.
und des Bemessungswasserstandes am geplanten Bauwerks Eine Innendämmung bietet hier erhebliche energetische
standort unerlässlich. Dies gilt nur dann nicht, wenn grund- Vorteile. Da die massiven Außenwände aufgrund der
sätzlich nach der höchsten Wasserbeanspruchung geplant innenseitig angebrachten Dämmung nicht erwärmt wer-
wird.“ (S. 9) den müssen, ist eine schnelle Aufheizung möglich.
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Innendämmungen in Verbindung mit einer innen liegen- Seit dem 1. Oktober 2009 muss dem Eigentümer eines
den Dampfsperre bzw. -bremse können zu schwer lös Gebäudes, dessen Außenbauteile beheizter Räume oder
baren Problemen bei Bauteilanschlüssen und -durchdrin- oberste Geschossdecken verändert wurden, nach Abschluss
gungen sowie -verformungen (z. B. Balkenköpfe von der Arbeiten durch eine Unternehmererklärung schriftlich
Holzbalkendecken) führen. Dem positiven Effekt, die Was- bestätigt werden, dass die geänderten oder eingebauten
serdampfdiffusion ins Bauteilinnere und somit die Kon- Bau- oder Anlagenteile den Anforderungen der EnEV ent-
densation durch Folien bzw. Dampfbremsen zu vermeiden, sprechen (vgl. § 26a Abs. 1 EnEV 2009).
steht hier die Reduzierung des Trocknungspotenzials für
z. B. von außen eindringende Feuchte entgegen. Der Aus- Brandschutz
trocknungsvorgang einer mit Schlagregen beaufschlagten
Die bautechnischen Anforderungen steigen mit zunehmen-
Konstruktion in Richtung des Gebäudeinneren wird durch
der Größe und Höhe von Gebäuden. Die hierfür gebildeten
Bauteilschichten mit hohem Dampfdiffusionswiderstand
Gebäudeklassen bestimmen sich in der Regel nach der
behindert, was zu einer Feuchteanreicherung im Wand-
Höhe des Fußbodens des obersten Geschosses (Technikge-
querschnitt führen kann.
schosse ohne Aufenthaltsräume im obersten Geschoss eines
Im Gegensatz zu Systemaufbauten mit Dampfsperren oder Gebäudes werden nicht mitgezählt). Die Bezugsebene für
-bremsen ermöglichen die Eigenschaften kapillaraktiver die Höhe ist dabei die Fläche, auf der Feuerwehrfahrzeuge
Innendämmsysteme durch den Erhalt des Trocknungspo- aufgestellt werden; dies ist im Allgemeinen die Gelände
tenzials eine dauerhafte Trocknung auch bereits vorgeschä- oberfläche.
digter Bauteile.
Definitionen finden sich in den Landesbauordnungen, die
Das Entstehen von Kondensat wird dabei in Kauf genom- sich in den Bundesländern jedoch leicht unterscheiden
men, da die Kapillaraktivität für eine schnelle und großflä- können. Baurechtliche Anforderungen und bauaufsichtlich
chige Rückführung der Feuchte über das gesamte Jahr hin- relevante Eigenschaften bezüglich des Brandschutzes sind
weg sorgt. daher den Bauordnungen und den Listen der Technischen
Baubestimmungen der einzelnen Bundesländer sowie den
Im Verlauf der letzten 10 Jahre haben sich die kapillarakti-
Bauregellisten zu entnehmen.
ven Dämmstoffe für die Innendämmung als die anwen-
dungssichersten herausgestellt. In der Regel kann von den in Tabelle 4.10 zusammenge-
stellten Anforderungen ausgegangen werden, wobei die
4.3.1.2 Normative und rechtliche Vorgaben Einstufung in eine Gebäudeklasse unabhängig von der Ein-
stufung als Sonderbau ist (Sonderbauten sind Nichtwohn-
DIN 4108-2
gebäude oder Gebäude mit besonderer Art und Nutzung).
In der DIN 4108-2 werden Mindestanforderungen an den
Wärmeschutz von Gebäudeaußenwänden beschrieben, Hinweis
deren Einhaltung bei „normaler“ Nutzung des Gebäudes
Bei einigen Dämmsystemen werden Bestandteile
mit hoher Wahrscheinlichkeit dafür sorgt, dass keine bau-
verwendet, die unterschiedliche Einstufungen hinsicht-
physikalisch bedingten Feuchteschäden und Gesundheits-
lich der Baustoffklasse haben (z. B. Polyurethanplat-
gefährdungen durch Schimmelpilzwachstum auftreten.
ten + mineralischer Deckputz). Entscheidend ist daher
ein Prüfzeugnis über den gesamten Systemaufbau.
Energieeinsparverordnung (EnEV)
Die „Verordnung über energiesparenden Wärmeschutz 4.3.1.3 Planerische Vorleistungen für den Einbau von
und energiesparende Anlagentechnik bei Gebäuden“ Innendämmsystemen
(Energieeinsparverordnung – EnEV) vom 24. Juli 2007
Innendämmungen sollten nicht ohne eine sachkundige
(EnEV 2007) und die „Verordnung zur Änderung der
Vorplanung eingebaut werden, da das hygrothermische
Energieeinsparverordnung“ vom 29. April 2009 (EnEV
Verhalten der Bestandskonstruktion durch eine Innen
2009) sind Durchführungsverordnungen zum Wärme-
dämmung tief greifend verändert wird.
schutz.
Seriöse Hersteller von Innendämmsystemen stellen die für
Die Anforderungen der EnEV sind bei Neubauten und
die Vorplanung bzw. Simulation notwendigen Kennwerte
ebenso bei der Modernisierung von Bestandsgebäuden
und Materialfunktionen zur Verfügung.
einzuhalten, sobald mehr als 10 % einer Bauteilfläche des
Gebäudes verändert werden (vgl. § 9 Abs. 3 EnEV 2009).
Bauzustandsanalyse
Für Änderungen im Bestand (Altbauten) sind je nach Um-
Erster Schritt zur Planung einer Innendämmung sollte im-
fang der Maßnahmen entweder die geforderten Werte der
mer eine Bauzustandsanalyse sein. Sie umfasst zunächst die
Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Werte) einzuhalten
Analyse und Beurteilung erkennbarer Schäden sowie die
(Bauteilverfahren) oder alternativ die Höchstwerte des Jah-
Bestimmung üblicher Kennwerte bezüglich
resprimärenergiebedarfs des ganzen Gebäudes nachzuwei-
sen (Bilanzverfahren). Beim Einbau von Innendämmungen OO Aufbau und Dimensionierung der Wandkonstruktionen,
darf der Wärmedurchgangskoeffizient des entstehenden OO Feuchtebelastung und
Wandaufbaus 0,35 W/(m2 · K) nicht überschreiten (EnEV OO Salzbelastung sowie deren
gensichere Fassaden.
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4.3 Dämmung 143
Tabelle 4.10: Anforderungen an die Baustoffklasse von an Außenwänden angebrachten Dämmschichten oder Verkleidungen (nach §§ 2, 28,
33–36 Musterbauordnung)
Bauteil Gebäudeklasse
1 2 3 4 5
geforderte Baustoffklasse
Dämmschicht oder A1 A1 A1 A1 A1
Verkleidung in Trep-
penhäusern und
Rettungswegen
H Gebäudehöhe
NE Nutzungseinheit (z. B. Wohnung)
Hinzu kommt die Bestimmung wärmetechnischer Zu- OO Bei Dach- und Wandkonstruktionen muss die Tau
standsgrößen des Gebäudes: wassermenge je m2 Wandfläche unter 1,0 kg liegen
(mW,T ≤ 1,0 kg/m2), an Berührungsflächen von kapil-
OO Mindestwärmedurchlasswiderstand (R-Wert) der beste-
lar nicht wasseraufnahmefähigen Schichten, z. B. von
henden Wandkonstruktion bzw. -konstruktionen
OO Wärmebrücken
Faserdämmstoffen, Luftschichten, Dampfsperren
oder Betonschichten, muss sie unter 0,5 kg je m2 lie-
Besonderes Augenmerk sollte auf die vorhandenen Bau- gen (mW,T ≤ 0,5 kg/m2).
stoffe, insbesondere an der Innenseite der Außenwände, OO Baustoffe, die mit Tauwasser in Kontakt kommen, dür-
hinsichtlich ihrer Beständigkeit gegenüber Feuchte sowie fen nicht beschädigt werden (z. B. durch Korrosion).
auf den allgemeinen konstruktiven Zustand der Außenbau- OO Nicht zulässig sind massebezogene Erhöhungen des
teile gelegt werden. Feuchtegehalts von Holz um mehr als 5 % und von
Holzwerkstoffen um mehr als 3 %.
Feuchteschutz
Das klassische Glaser-Verfahren berücksichtigt ausschließ-
Nach Aufbringen einer Innendämmung gelangen nur noch lich Wärmeleitung und Dampfdiffusion unter stationären
geringe Mengen an Wärmeenergie in die Wandkonstrukti- Randbedingungen. Für den Nachweis der genannten Be-
on. Es steht somit kaum noch Verdunstungsenergie zur dingungen darf das Verfahren daher nur bei dampfsperren-
Verfügung. In der Folge kann über Schlagregen oder auch den bzw. -bremsenden Innendämmsystemen in Kombinati-
Kondensat eingetragene Feuchte insbesondere während des on mit Außenwandkonstruktionen, bei denen alle über die
Winterhalbjahrs nur unzureichend nach außen abtrocknen. Diffusion hinausgehenden Feuchteeinträge ausgeschlossen
Die Fassaden bleiben länger feucht, sättigen stärker auf und sind, eingesetzt werden. Ansonsten sollten für den Feuchte-
kühlen stärker ab. Damit steigt das Gefährdungspotenzial schutznachweis von Innendämmsystemen EDV-Program-
für Frostschäden im Mauerwerk erheblich. Vor diesem me wie z. B. DELPHIN (Institut für Bauklimatik, TU Dres-
Hintergrund bestehen Anforderungen hinsichtlich des den) oder WUFI (Fraunhofer-Institut für Bauphysik) zur
Feuchteeintrags in ein innen gedämmtes Mauerwerk, die hygrothermischen Simulation verwendet werden.
schon bei der Erstellung des energetischen Sanierungskon-
Der Nachweis ist vor Ausführung durch einen entspre-
zepts berücksichtigt werden sollten.
chend geschulten Fachplaner zu erbringen.
Feuchteschutznachweis
Schlagregensicherheit
In DIN 4108-3, Abschnitt 4.2.1, sind Anforderungen ge-
Bei innen gedämmten Bauwerken ist eine mögliche Schlag-
nannt, unter denen die Tauwasserbildung im Inneren von
regenbeanspruchung aus den oben genannten Gründen
Bauteilen als unkritisch gilt. Die Einhaltung dieser Bedin-
sorgfältig in die planerischen Betrachtungen einzubeziehen.
gungen ist vor der Ausführung einer Innendämmung im
Für den Nachweis sind ausschließlich hygrothermische
Sinne einer Mindestanforderung rechnerisch nachzuweisen:
Simulationen zu verwenden (Hinweise finden sich in der
OO Als Grundvoraussetzung gilt, dass die während der Tau- DIN EN 15026 und im WTA-Merkblatt 6-1-01/D „Leitfa-
periode anfallende Tauwassermenge mW,T nicht größer den für hygrothermische Simulationsberechnungen“).
sein darf als die Verdunstungsmenge mW,V (mW,T ≤ mW,V),
Unter Umständen ist das Herstellen der Schlagregensi-
da andernfalls der Gesamtfeuchtegehalt der Konstruktion
cherheit als Bestandteil der Ausführung eines Innendämm-
über einen längeren Zeitraum hinweg ansteigen würde.
systems zu sehen. Häufig haben entsprechende Gebäude
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Regen Wasserdampf
Temperatur
4.3 Dämmung 145
Regen Wasserdampf
Temperatur
−−Es ist sicherzustellen, dass es zu keiner Luftzirkulation tenzial nach innen besteht. Trotzdem sollte auch bei diesen
zwischen Dämmung und Bestandswand kommt. Systemen für einen funktionierenden Schlagregenschutz
−−Die Luftdichtheit wird in der Regel durch eine separate gesorgt werden, um die Gefahr von Frostschäden, insbe-
Schicht (z. B. Folien) erreicht. Es ist eine sorgfältige sondere auf der Außenseite des Mauerwerks, zu minimie-
und dauerhaft dichte Ausführung, insbesondere im ren.
Bereich der Anschlüsse, erforderlich.
OO Plattensysteme, die direkt auf die Bestandswand aufge-
Die kapillaraktive Innendämmung löst beide beschriebe-
nen Feuchteprobleme – Kondensatbildung und außenseiti-
klebt werden
ger Feuchteeintrag – durch verstärkten flüssigen Transport
−−Die hierfür verwendeten Platten werden als Verbund-
in Raumrichtung und eine beschleunigte Verdunstung.
platten, meist bestehend aus Dämmstoff, gegebenen-
Dies trägt zur Vermeidung von hohen lokalen Feuchte
falls einer Dampfsperre bzw. -bremse, und Installati-
gehalten bei und begrenzt den Gesamtfeuchtegehalt der
onsschicht, oder als einschichtige Platten, bei denen
Konstruktion.
der Dämmstoff (z. B. Schaumglas) selbst die dampf-
sperrende Funktion übernimmt, angeboten. Kapillaraktive Innendämmungen sind multifunktionale
−−Ein Feuchteeintrag in die Konstruktion durch Konvek- Werkstoffsysteme, die unterschiedliche hygrothermische
tion ist zu vermeiden. Dies kann durch sorgfältiges Materialeigenschaften in sich vereinen. Entscheidend für
Ansetzen der Platten im Punkt-Wulst-Verfahren oder die Funktionsfähigkeit und die Leistung als Innendäm-
durch vollflächige Verklebung erreicht werden. mung ist dabei das aufeinander abgestimmte Wechselspiel
−−Die Luftdichtheit kann auch durch Verspachteln der zwischen Feuchtepufferung und Dampf- und Flüssigwas-
Plattenstöße bzw. durch vollflächiges Überputzen er- sertransport innerhalb der Materialien bzw. zwischen den
reicht werden. Systembestandteilen. Deshalb dürfen einzelne Systembe-
standteile nicht ohne Rücksprache mit dem Hersteller aus-
Die Wahl des Systems kann anhand der Beschaffenheit der
getauscht werden.
Bestandswand vorgenommen werden. Ist diese eben und
tragfähig, empfehlen sich direkt geklebte Verbundplatten,
4.3.1.5 Hinweise zur Systemauswahl
andernfalls ist die Vorsatzschale die meist günstigere Alter-
native. Untergrundbeschaffenheit
Da kapillaraktive Systeme vollflächig geklebt werden,
Hinweis
muss der Untergrund eben sein, damit eine vollflächige
Für dampfsperrende bzw. -bremsende Innendäm- Anbindung des Systems gewährleistet ist.
mungen muss der Feuchteeintrag in die Konstruktion
Bei Verbundplatten mit Punkt-Wulst-Verklebungen sind
von außen durch einen funktionsfähigen Schlagregen-
leichte Unebenheiten zulässig, jedoch ist auf Konvektionssi-
schutz minimiert sein.
cherheit zu achten.
Kapillaraktive Systeme Vorsatzschalen stellen keine besonderen Anforderungen
an die Ebenheit des Untergrunds.
Kapillaraktive Innendämmungen (Abb. 4.21) arbeiten
ohne innen liegende Dampfsperre bzw. -bremse. In der
Untergrundmaterial
kalten Jahreshälfte diffundiert daher Wasserdampf in die
Konstruktion. Dort, wo der Taupunkt erreicht wird – in Vor dem Anbringen von kapillaraktiven Systemen und
der Regel auf der Außenseite der Innendämmung –, kon- Verbundplatten sind Gipsputze in der Regel zu entfernen,
densieren Teile des Wasserdampfs und es bildet sich Tau- da Gipsbaustoffe nur wenig feuchtebeständig sind und Un-
wasser. Gegenüber fassadenseitig eindringendem Wasser verträglichkeiten zwischen zement- und gipshaltigen Mate-
besteht dagegen eine höhere Toleranz, da im Gegensatz zu rialien unter Feuchteeinwirkung zu Treibmineralbildung
dampfbremsenden Systemen ein höheres Trocknungspo- führen können.
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Einige Hersteller geben das Anbringen ihrer diffusions- 4.3.1.6 Anforderungen an die Verarbeitung
und kapillaroffenen Systeme auf gipshaltigen Untergrün-
Aufgrund der großen Systemvielfalt können hier nur allge-
den frei, sofern die Schlagregendichtheit der Fassade ge-
meine Hinweise gegeben werden. Es wird empfohlen, die
währleistet ist. Hierbei ist zu beachten, dass der Planer dies
Herstellerangaben zu befolgen.
über den ihn betreffenden Gewährleistungszeitraum si-
cherzustellen hat.
Sicherheit gegen Hinterströmung (Konvektion)
Mürbe und salzhaltige Putze, insbesondere Kalkputze,
Bei der Ausführung einer Innendämmung muss unbedingt
sollten ebenfalls entfernt werden. Vorsatzschalen sind hier
auf Konvektionsvermeidung geachtet werden.
eher unkritisch, da sie sich selbst tragen. Gipsputze unter
dem System bergen dagegen die Gefahr einer Besiedlung Bei kapillaraktiven Systemen ist in aller Regel eine voll
mit Schimmelpilzen, falls der Schlagregenschutz nicht aus- flächige Verklebung vorgeschrieben, sodass kein Konvek
reichend gewährleistet ist. tionsrisiko besteht. Kleinere ausführungsbedingte Hohl
räume ohne Verbindung untereinander oder zur Raumluft
Schlagregenschutz können dabei als unkritisch angesehen werden.
Dampfsperrende bzw. -bremsende Systeme dürfen nur Bei Systemen mit Vorsatzschale und auch bei Verbund-
eingebaut werden, wenn der Feuchteeintrag in die Kons platten muss das Eindringen der Raumluft in die Kons
truktion von außen durch einen funktionsfähigen Schlag truktion unterbunden werden. Dies geschieht durch Kleben
regenschutz ausreichend minimiert ist. der Verbundplatten im Punkt-Wulst-Verfahren bzw. durch
das sorgfältige Anbringen und Verkleben der Dampfsperre
Kapillaraktive Systeme sind zwar toleranter, benötigen
bzw. -bremse, insbesondere an angrenzende Bauteile und
aber trotzdem einen angemessenen Schlagregenschutz.
Durchdringungen. Es sollte dafür Sorge getragen werden,
In jedem Fall ist eine hygrothermische Simulation angera- dass die Luftdichtheitsebene während der Nutzungsphase
ten. nicht verletzt wird oder ermüdet.
4.3 Dämmung 147
Abb. 4.22: Einbau einer Hinterdämmung im Bereich von Steckdosen Abb. 4.23: Anbringen eines Dämmkeils an einer einbindenden Be-
tondecke
Abb. 4.25: Wärmedämm-
putz als Außendämmung
auf einer Fachwerkfassade
(rechts), die mit einem ge-
eigneten Putzträger (links)
überspannt wurde
4.3 Dämmung 149
Abb. 4.26: U-Werte
3,0 von Außenbauteilen
U-Wert Bestand mit nachträglicher Dämmung in W/(m2 · K)
72 %
1,8
1,6
1,4
1,2
1,0
0,8
0,6
0,4
0,2
0,0
0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4 1,6 1,8 2,0 2,2 2,4 2,6 2,8 3,0
U-Wert Bestand ohne nachträgliche Dämmung in W/(m2 · K)
Nach § 3 Musterbauordnung (MBO) werden die einge- platten angeboten, bei denen vergütete mineralische Unter-
führten und bekannt gemachten technischen Regeln, die putze und vergütete mineralische Oberputze bzw. Silicon-
bei der Planung, Berechnung und Ausführung baulicher harzputze üblich sind.
Anlagen einzuhalten sind, als Technische Baubestimmun-
gen bezeichnet. Die von den Baustoffen und Bauprodukten Anforderungen an WDVS
einzuhaltenden Normen und Vorschriften sind in der Bau-
Aufgrund ihres Verwendungszwecks sowie ihrer baustoff-
regelliste aufgeführt. Dabei ist zu beachten, dass in der Bau-
chemisch sehr unterschiedlichen Systemkomponenten sind
regelliste auch der Gütenachweis der einzelnen Baustoffe
WDVS einer Vielzahl innerer und äußerer Beanspruchun-
und Bauprodukte geregelt ist. Der Rechtsstatus der in der
gen ausgesetzt, denen sie über die vorgesehene Nutzungs-
Bauregelliste dargelegten technischen Regeln ist dem der
dauer standhalten müssen. Ein Hinweis auf die Mindest-
Technischen Baubestimmungen vergleichbar.
nutzungsdauer kann der ETAG 004 entnommen werden.
Die Anwendung (Planung und Verarbeitung) von WDVS Die darin aufgeführten Versuchs- und Beurteilungsverfah-
ist in der Liste der Technischen Baubestimmungen gere- ren beruhen auf einer angenommenen Nutzungsdauer von
gelt. Danach ist in Deutschland eine nationale allgemeine mindestens 25 Jahren bei entsprechender Instandhaltung.
bauaufsichtliche Zulassung des Deutschen Instituts für Der „Leitfaden Nachhaltiges Bauen“ des Bundesministeri-
Bautechnik (DIBt) erforderlich. ums für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen gibt eine mitt-
lere Lebensdauer von 30 Jahren bei einer Schwankungsbrei-
Im Rahmen der europäische Regelungen ist geplant, die
te von 25 bis 45 Jahren an (vgl. Leitfaden Nachhaltiges
allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen für WDVS
Bauen, 2001).
durch europäische technische Zulassungen zu ersetzen.
Auch auf nationaler Ebene geschaffene technische Regeln Aus den verschiedenen Beanspruchungsarten der WDVS
(DIN-Normen), die Komponenten von WDVS betreffen, resultieren vielfältige statisch-konstruktive und bauphysi-
werden von harmonisierten europäischen Normen (DIN- kalische Anforderungen bezüglich
EN-Normen) abgelöst. Dieser Prozess ist noch nicht abge- OO der Standsicherheit,
schlossen. OO des Wärmeschutzes,
OO des Feuchte- und Witterungsschutzes,
WDVS-Systemvarianten OO der Langzeitbeständigkeit,
(vgl. Neumann, 2009). Dabei ist zu unterscheiden nach OO des Schallschutzes und
OO der Eignung zur Sanierung von Bestandsfassaden.
OO der Art des Dämmstoffs,
OO den Befestigungsmöglichkeiten (klebetechnisch, me
Bewertung von WDVS-Schäden
chanisch),
OO den gewebearmierten Unterputzen sowie Schäden können beruhen auf
OO den Oberputzen bzw. Beschichtungen und Beklei-
OO falscher Planung,
dungen. OO ungeeigneten Materialsystemen,
Zusätzlich besteht innerhalb des zugelassenen Systems häu- OO Bauüberwachungsfehlern und
4.3 Dämmung 151
systeme“, Anschlüsse/Fugen
OO Herstellerrichtlinien, Produktinformationen u. Ä. sowie Untergrund
Zulassung für das WDVS nicht vorliegend, System Verklebung bei hohen Temperaturen ohne Kontrolle
komponenten nicht genau bekannt (Hautbildung des Klebstoffs)
letzte Seite der Zulassung „Information für den keine organisatorischen Maßnahmen zur Verminde-
Bauherrn“ nicht ausgefüllt rung von Witterungseinflüssen getroffen
Herstellerrichtlinien nicht bekannt oder nicht beachtet Untergrund mit altem Dispersionsanstrich, staubig
oder sandig
DIN 55699 nicht bekannt
Frostfreiheit > 1 Tag (24 Stunden) nicht gegeben Abreißtest nicht durchgeführt, Haftzugfestigkeiten
nicht gemessen
Temperaturen Luft/Untergrund/Baustoffe > +25 °C
Untergrund nicht auf Ebenheit überprüft
(keine Maßnahmen getroffen)
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Untergrund ohne Vorbereitung mit Dämmplatten Körnung fein/grob nicht mir Auftraggeber
beklebt festgelegt
Bauteilfeuchte nicht berücksichtigt, WDVS ohne Hellbezugswert der Fassadenoberflächen nicht fest
sonstigeMaßnahmen aufgebracht gelegt
4.3 Dämmung 153
Abb. 4.29: Nichterfüllung
der Anforderungen der
allgemeinen bauaufsicht-
lichen Zulassung: Verwen-
dung unterschiedlicher
Materialien für Unterputz
und Armierungsgewebe
eines WDVS an der Nord
fassade (links) und an der
Südfassade (rechts) eines
Gebäudes
Abb. 4.30: Lösung des Dämmstoffs aufgrund der Abb. 4.31: Fehler bei der Verklebung der Dämmplat-
Nichtbeachtung der Untergrundeigenschaften (Quel- ten: Ablösung der Dämmplatten aufgrund von Punkt-
le: Markus Hildebrand [†], Aachen) verklebung
Abb. 4.33: Verwendung falscher Dübel und falsche Abb. 4.34: Zu geringe Schichtdicke (links) und fehlende Überlappung der Gewebe-
Anbringung der Dübel: Die Beschichtung kann sich im bahnen (rechts) durch Fehler beim Auftrag des Unterputzes mit Armierung
Bereich der Dübel ablösen oder verfärben.
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Abb. 4.35: Struk- Abb. 4.36: Man-
tur- und Farbtonun- gelnde Schlagregen-
terschiede (oben) dichtheit (oben) und
und deutlich zu Beeinträchtigung
erkennende Gerüst- des optischen Er-
lagen (unten) auf- scheinungsbildes
grund fehlerhaften (unten) durch Fehler
Auftrags des Ober- bei Anschlüssen und
putzes mit Anstrich Fugen
4.3 Dämmung 155
Abb. 4.39: Offene Montagefugen und unebene Dämmplatten eines Abb. 4.40: Unzureichende Verklebung des Dämmstoffs bei einem
WDVS WDVS
Das ausführende Fachunternehmen schließlich obliegt es, OO Untergrundverformungen (elastische Verformungen der
die Verarbeitung des WDVS nach den anerkannten Regeln Wände und Stützen, Schwind- und Kriechverfor-
der Technik durchzuführen und dem Auftraggeber mit mungen),
dem Zulassungsformblatt „Information für den Bauherrn“ OO Temperaturwechselbeanspruchungen (Sommer/Winter)
wandbekleidungen ist die Kenntnis der Beanspruchungen OO Verklebung und Verdübelung der Wärmedämmung des
Schlagregen
Die Herstellung von langzeitbeständigen WDVS mit Kera-
mikbekleidung, die auch nach starker hygrothermischer
Beanspruchung standsicher und rissfrei sind, setzt die
Minimierungdes Eindringens von Feuchte von außen
(Schlagregen) durch eine entsprechende Materialauswahl
voraus. Eine Bekleidungsschicht aus Fliesen oder Platten
mit geeigneter Porosität in Kombination mit hydrophobier-
ten und elastifizierten Fugenmörteln erfüllt diese Anforde-
rungen.
Es kommt bei stark kapillar saugfähigen keramischen
Materialien(z. B. porösen Ziegelriemchen) zu sehr hohen
jahreszeitlichen Feuchteschwankungen durch kapillare
Dies betrifft insbesondere die zulässige Dübelkopfverfor-
Wasseraufnahme über die Fugen und über hochporöse
mung sowie die Anordnung von Feldbegrenzungsfugen.
keramische Bekleidungen. Es kann davon ausgegangen
Die Verformungen sind systemabhängig. Beim Nachweis
werden, dass schlagregenbelastete keramische WDVS einen
ist die hohe Dehnsteifigkeit der Bekleidungsschicht zu
dauerhaft hohen Feuchtegehalt im Bereich der freien Was-
berücksichtigen. Die für das System erforderlichen Abstän-
sersättigung in den vorderen Bauteilschichten aufweisen
de der Feldbegrenzungsfugen sind in der Planung anzuge-
(vgl. Franke et al., 2000).
ben. An den Gebäudekanten sind grundsätzlich Dehnungs-
Bei nicht fachgerechter Ausführung der Verfugung oder fugen erforderlich.
nicht ausreichend hydrophobierten Fugenmörteln entste-
hen örtliche Durchfeuchtungen. In Versuchen mit starker Konstruktive Regeln
künstlicher Bewitterung wurden solche Systeme auf diese
Für die langfristige Sicherung der Dauerhaftigkeit kerami-
Art bis zur Feuchtesättigung, d. h. bis zum Erreichen eines
scher Außenwandbekleidungen müssen bestimmte kons
Durchfeuchtungsgrads von 100 % gebracht. Aus diesem
truktive Regeln beachtet und Grenzwerte eingehalten wer-
Grund wurden Grenzwerte für die Wasseraufnahme von
den. Folgende Regeln beschreiben das Anforderungsprofil:
keramischen Bekleidungen und für Fugenmörtel erarbeitet
(vgl. Himburg: Keramische Bekleidungen auf Wärme- OO Keramische Außenwandbekleidungen müssen im Hin-
dämmverbundsystemen und massiven Untergründen; blick auf ihre unterschiedlichen Hafteigenschaften mit
Franke et al., 2000). geeigneten Ansetzmörteln kombiniert werden. Bei po-
rösen keramischen Bekleidungen (Porenvolumen [Min-
Ferner kann es beim Erwärmen der keramischen Beklei-
destporosität] VP ≥ 20 mm3/g, Porenradius rP > 0,2 µm)
dungen zu einer starken Umkehrdiffusion kommen kann,
können normale Dünnbettmörtel verwendet werden; bei
die dann zu einer kurzzeitigen Feuchteanreicherung zwi-
wenig porösen keramischen Bekleidungen müssen zum
schen Wärmedämmung und tragender Wand führt. Auf
Ansetzen „klebende“ Mörtel verwendet werden (Prüf-
diese Art kann Feuchte nach innen transportiert werden.
zeugnis erforderlich).
Feuchteanreicherungen an den Grenzschichten zwischen OO Bei Ausführung der keramischen Bekleidungsschicht im
Mineralfaserdämmstoff und tragender Wand bzw. äußerer
Dünnbettverfahren ist stets das kombinierte Ansetzver-
Mörtelschicht sollten daher begrenzt werden.
fahren (Floating-Buttering-Verfahren) anzuwenden.
OO Die Feuchtebeanspruchung von außen ist durch eine
Temperaturschwankungen
entsprechende Wasser abweisende Materialauswahl von
Infolge thermischer und hygrischer Einwirkungen auf die Fugenmörtel und Keramik zu minimieren.
Fassaden treten Längenänderungen der Bekleidungs- OO Feuchte Außenwände müssen vor Aufbringen der kera-
schicht auf, die im Hinblick auf die daraus resultierenden mischen Bekleidungsschicht so weit austrocknen kön-
Beanspruchungen der Bauteilschichten nachzuweisen sind. nen, dass kein unzulässig hoher Tauwasseranfall entsteht,
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4.3 Dämmung 157
Abb. 4.43: Befall mit Mikroorganismen: in der „Natur“ (links) und an einem WDVS (rechts)
solare Einstrahlung
Temperatur
Temperatur
Konvektion Konvektion
Feuchte Feuchte
Verdunstungsenthalpie Tauenthalpie
Dampftransport Dampftransport
Dampftransport Dampftransport
Flüssigtransport Flüssigtransport
Abb. 4.44: Hygrothermische Vorgänge an einer gut gedämmten Außenwand während des Tages und der Nacht
ten stark abkühlen. Wird die Taupunkttemperatur unter- Wasserdampf kondensiert sofort an den kalten WDVS-
schritten, fällt Tauwasser aus und überzieht die Fassade. Putzoberflächen. Die Bereiche von Schlafzimmer- oder
In Abb. 4.44 sind die wesentlichen Mechanismen darge- Badezimmerfenstern sind hiervon ebenfalls betroffen.
stellt. Auch dort entweicht feuchte warme Luft – schnell durch
Stoßlüftung oder langsam über Spaltlüftung – und kühlt an
Tagsüber verliert die Außenoberfläche vor allem über lang-
der kalten WDVS-Oberfläche ab (Abb. 4.46).
wellige Abstrahlung und Konvektion Energie. Allerdings
wird durch solare Einstrahlung eine größere Menge Ener- Die Kondensatbildung bei gedämmten Fassaden ist jedoch
gie zugeführt, als verloren wird, mit der Folge, dass sich die nicht die einzige Schadensursache. Die Einflussgrößen eines
Oberfläche erwärmt. Dies bedeutet, dass die relative Luft- Bewuchses mit Mikroorganismen sind so komplex, dass in
feuchte an der Oberfläche absinkt und ein Trocknungsvor- jedem Einzelfall genau untersucht werden muss, welches
gang beginnt. Daraus resultiert ein nach außen abnehmen- Belastungsszenario dazu geführt hat, dass Fassadenbereiche
des Feuchteprofil (Abb. 4.44, links). In der Nacht fehlt die über einen längeren Zeitraum feucht geblieben sind.
solare Einstrahlung, sodass Wärmeverluste überwiegen, mit
Folgende Ursachen und Einflussgrößen sind zu berücksich-
der Folge einer sinkenden Außenoberflächentemperatur
tigen (vgl. Im Fokus – Algen und Pilze, 2002, S. 8):
und damit steigender oberflächennaher Luftfeuchten
(Abb. 4.44, rechts). Sinkt die Oberflächentemperatur so OO konstruktive Faktoren
weit unter die Außenlufttemperatur, dass deren Taupunkt- −−Vordächer
temperatur unterschritten wird, kommt es zu einer Be- −−Sockelausbildung
feuchtung durch Tauwasseranfall. −−Dachüberstände
−−Ausladungen an der Fassade (Fensterbänke, Gesimse)
Solange nicht genauere Kenntnisse über die Wachstums
−−Feuchtluftaustritt an der Fassade (Fensterstürze)
voraussetzungen von Algen vorliegen, kann die Dauer der OO Bauausführung
Tauwasserbildung und die Intensität der Taupunkttempera-
−−schlechte Anschlüsse
turunterschreitung als gutes Kriterium zur Beurteilung
−−Regenwasserführung
gemessener Feuchte- und Temperaturwerte und des Be-
−−Schweißnähte der Dachfolie
wuchsrisikos herangezogen werden. Außen gedämmte OO Produkt
Wände erfahren mehr Taupunkttemperaturunterschreitun-
−−Bindemittel
gen als monolithische Aufbauten. Vor allem auf der West-
−−Oberflächenklebrigkeit
seite spielt Schlagregen als zusätzliche Feuchtequelle eine
−−Oberflächenbeschaffenheit
große Rolle.
−−Hilfsstoffsystem (Additive)
Die Einwirkung von Feuchte durch Kondensatbildung −−Zuschläge
kann auch durch Taupunkttemperaturunterschreitung −−pH-Wert
feuchter Luftströmungen verursacht werden. So kann z. B. −−Verschmutzungsverhalten
aus Entlüftungsöffnungen in den Fassaden feuchte warme −−Witterungsstabilität
Luft entweichen, die leichter ist als die trockene kalte Au- −−Sorptionsfähigkeit
ßenluft (Abb. 4.45). Sie strömt daher nach oben und der −−Hygroskopizität
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4.3 Dämmung 159
OO Standort Abb. 4.45: Feuchte-
−−Ballungszentren zutritt an einer WDVS-
Oberfläche aus Ent-
−−ländliche Gegend lüftungsöffnungen
−−Abstand zu Bäumen und Sträuchern (Schatten)
−−geografische Lage (z. B. Nebelgebiet, Höhenlage)
−−Begrünung der Städte
OO Feuchtehaushalt
−−Temperatur
−−UV-Strahlung Abb. 4.46: Feuchte-
−−Feuchte zutritt an einer WDVS-
Oberfläche aus
OO Licht
gekippten Schlaf
−−Himmelsrichtung zimmerfenstern
−−nächtliche Beleuchtung
−−Jahreszeit
OO Luftverunreinigungen
kapazität und eine geringe Abtrocknungsgeschwindigkeit, IR-Farbe) der nächtliche Temperaturabfall verringert wer-
sodass es zu einer ständigen Anlagerung von Feuchte in der den.
Oberfläche und somit zu einer Erhöhung der Gleichge-
Eine weitere Möglichkeit, Latentwärmeeffekte zu nutzen,
wichtsfeuchte kommen kann; Wasser wird so nicht im Putz
ist der Einbau von PCM (Phase Change Material) in die
verteilt.
Außenfassade. Bei PCM handelt es sich um Materialien, die
Auch der Grad der Wasserabweisung (Abperleffekt) kann ihren Aggregatzustand bei bestimmten Temperaturen än-
sich auf die Bewuchsbilder in der Praxis auswirken, da da- dern (flüssig zu fest/fest zu flüssig). Als PCM kann dabei
durch ein unterschiedliches Abtrocknungsverhalten be- Paraffin dienen, das mit unterschiedlichen Schmelzpunkt-
wirkt wird (vgl. Sedlbauer et al., 2006). Bei einem starken bereichen verfügbar ist. Wesentlich für die Verminderung
Abperleffekt (niedrige kapillare Wasseraufnahme) rollen der Taupunkttemperaturunterschreitung durch Einsatz von
Regentropfen schnell ab und die Oberfläche ist schon kurz PCM ist die Optimierung des Temperaturbereichs für den
nach Regenende wieder trocken. Da die sich durch nächtli- Wechsel des Aggregatszustands, der den nächtlichen Klima
che Abtrocknung bildenden Tautropfen aber wesentlich randbedingungen angepasst sein muss.
kleiner sind als Regentropfen, kommt der Abperleffekt hier
Bereits auf dem Markt befindliche Latentwärmespeicher-
nicht (mehr) zum Tragen und das Tauwasser bleibt lange
putze für den Innenbereich bringen allerdings nur eine
auf der Fassade, d. h., die Fassade trocknet (trotz Hydro-
geringfügige Minderung der Taupunkttemperaturunter-
phobierung) nicht mehr so schnell ab.
schreitung. Bei PCM, die hinsichtlich ihres Schmelz-
punkts optimiert sind, wird dagegen bis zu den frühen
Vorkehrungen gegen einen mikrobiellen Bewuchs
Morgenstunden die Taupunkttemperaturunterschreitung
Zu berücksichtigen ist, dass hochbeanspruchte Fassaden verhindert. Bei der Erwärmung am Morgen muss der
grundsätzlich eine geringere Lebensdauer besitzen. Die Wechsel von der festen zur flüssigen Phase erfolgen. Ins
Schwankungsbreite der durchschnittlichen Lebensdauer gesamt ist eine deutliche Verringerung des Tauwasseran-
von WDVS von 25 bis 45 Jahren ergibt sich dabei u. a. falls gegeben.
durch die konkrete Beanspruchung und die Intensität der
Die Einzeleffekte können auch kombiniert werden, z. B.
Wartung und Instandhaltung. Der niedrigere Wert kann
eine Latentwärmeschicht mit einer IR-Farbe.
für Fassaden z. B. an Nordseiten, der höhere Wert für
durchschnittlich beanspruchte Fassaden angesetzt werden. Besonders wichtig für die Verlängerung der Lebensdauer
von WDVS ist die Einhaltung einer maximalen Planungs-,
Eine Verlängerung der Lebensdauer ist möglich
Bauüberwachungs- und Ausführungsqualität. Dies er-
OO durch konstruktive Maßnahmen (z. B. gezielte Wasserab- möglicht es, eine Lebensdauer von 25 bis 40 Jahren auch
leitung), tatsächlich zu erreichen.
OO bauchemische Spezialprodukte (z. B. Biozideinsatz, be-
Bei der einzigen bisher zur Langzeitbeständigkeit von
sondere Beschichtungen),
OO verstärkte Wartung (z. B. Fassadenreinigung) und/oder
WDVS durchgeführten Studie wurden 19 bis 35 Jahre alte
OO häufigere Instandhaltung (z. B. Anstricherneuerung).
WDVS mit Polystyrol-Hartschaumplatten und Kunstharz-
putz hinsichtlich Schäden und Renovierungsarten/-inter-
Wartung und Instandhaltung bei WDVS konzentrieren sich vallen bewertet (vgl. Künzel/Riedl/Kießl, 1977; Künzel/
anfänglich vor allem auf die Fassadenoberflächen. Für Fas- Künzel/Sedlbauer, 2005; siehe Abb. 4.49). Danach zeigen
sadenanstriche wird als Anhaltswert für die Zeitdauer bis diese Systeme
zu einer Überprüfung bzw. Renovierung ein Zeitraum von OO weniger Fassadenschäden aufgrund der Entkopplung des
5 bis 20 Jahren angegeben (vgl. Künzel/Künzel/Sedlbauer,
Putzsystems an der Oberfläche von der Trägerwand
2006); Der untere Wert ist z. B. bei starker Witterungsbelas-
durch den Dämmstoff als vergleichbare Fassaden mit
tung, Verschmutzung oder Befeuchtung anzusetzen.
konventionellem Putz,
Zur Verbesserung der hygrischen Eigenschaften von OO einen höheren Algenbefall als bei üblichen Putzfassaden
Putzoberflächen auf WDVS können hydrophil eingestellte (der Befall kann allerdings durch Biozide für einen be-
Beschichtungen verwendet werden, auf denen Oberflä- grenzten Zeitraum gemindert werden),
chenwasser auf kapillarem Weg schnell wegschlägt und OO einen üblichen Putzfassaden entsprechenden Wartungs-
damit so eine Wasserfilmbildung gar nicht erst zulässt. Eine aufwand und
andere Maßnahme ist die Erhöhung der Putzdicke auf den OO üblichen Putzfassaden entsprechende Wartungsintervalle
A neuer Fassadenanstrich
4.4 Hydrophobierende Imprägnierung von Fassaden durchgeführt werden. Zuerst sollten konstruktive Schutz-
Jens Engel maßnahmen, die dem Regenschutz der Fassade dienen,
geprüft und gegebenenfalls ausgeführt werden, z. B.:
Wasser bzw. Feuchte spielt bei der Verwitterung von mine-
ralischen Baustoffen eine wesentliche Rolle. Mit einem OO Dachüberstände
Feuchteeintrag kann eine Vielzahl von Schadensmechanis- OO Abdeckungen von stark regenbelasteten Bauteilen wie
men ausgelöst werden. Hierzu gehören u. a.: −−Mauerkronen,
−−Wasserschlägen und
OO Anstieg der Schadstoffaufnahme
−−Gesimsen
OO biologische Besiedlung der Oberfläche
OO Erhöhung der Gefahr von Frostschäden In einem zweiten Schritt müssen konstruktive Details ge-
OO Anstieg der Wärmeleitfähigkeit prüft und gegebenenfalls instand gesetzt werden, z. B.:
OO Auftreten von Auswaschungen
OO Entstehen hygrischer Dehnungen
OO Fugenflankenabrisse
OO Veränderung der Festigkeit
OO Risse
OO zurück- oder ausgewitterte Fugen
4.4.1 Feuchteschutz an Fassaden aus erdberührten Bereichen durch fehlende oder defekte
Abdichtungen und/oder Dränagen
Die Hydrophobierung einer steinsichtigen Fassade sollte als OO Leckagen an den Wasser bzw. Abwasser führenden Syste-
umfassende Schutzmaßnahme immer erst nach dem Aus-
men im Gebäude
schöpfen möglicher anderer Feuchteschutzmaßnahmen OO erhöhte Salzgehalte im Mauerwerk
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Θ > 90°
Θ < 90°
Abb. 4.50: Auf einer hydrophoben Oberfläche bildet ein Wassertrop- Abb. 4.51: Auf einer hydrophilen Oberfläche bildet ein Wassertropfen
fen einen großen Randwinkel Θ aus. einen kleinen Randwinkel Θ aus.
Salze sind je nach Wasserlöslichkeit hygroskopisch, d. h., Schutzstoff praktisch nicht verringert wird und die Wasser-
sie können Wasser aus der Luft einlagern. Die am stärksten dampfdiffusionsfähigkeit des Baustoffs nicht bzw. nur ge-
hygroskopischen Salze sind Nitrate, gefolgt von Chloriden ringfügig beeinflusst wird.
und Sulfaten. Schon bei einer relativen Luftfeuchte von
Die Wirkung hydrophobierender Imprägnierungen lässt
etwa 50 % können Nitrate in Lösung gehen; ab 70 bis 80 %
sich durch das Aufsetzen einzelner Wassertropfen auf die
relativer Luftfeuchte gehen auch die meisten anderen
imprägnierte Baustoffoberfläche veranschaulichen. Ist diese
bauschädlichen Salze in Lösung.
hydrophobiert, bildet der Tropfen zur Oberfläche einen
Der Salztransport erfolgt zumeist in Richtung der Verduns- großen Randwinkel Θ aus (bezeichnet mit dem griechi-
tungszone. Dort kommt es dann zu Salzanreicherungen schen Großbuchstaben Theta) und bleibt nahezu kugelför-
(siehe hierzu im Einzelnen Kapitel 1.1.1). Nach einer Hy mig auf der Oberfläche stehen (Abb. 4.50) bzw. perlt von
drophobierungsmaßnahme liegt diese Verdunstungszone der Oberfläche ab. Ist die Oberfläche hydrophil, so bildet
hinter der hydrophobierten Oberfläche. Wenn bei niedriger der Tropfen zur Oberfläche einen kleinen Randwinkel aus,
Luftfeuchte das im Salz eingelagerte Wasser wieder abgege- verliert seine Kugelform und spreitet (Abb. 4.51), d. h., er
ben wird, kristallisieren die Salze aus. Dieser Kristallisati- legt sich flach auf die Oberfläche und wird, zumindest teil-
onsvorgang bedingt eine Volumenvergrößerung der Salze weise, aufgesogen.
im Porenraum und es kommt zu einer mechanischen Bean-
Für die Qualität der ausgeführten Hydrophobierung hat
spruchung des Baustoffs. Bei entsprechender Luftfeuchte ist
der Abperleffekt allerdings nur eine untergeordnete Bedeu-
dieser Vorgang immer wiederkehrend und kann zu einer
tung. Von entscheidender Bedeutung ist vielmehr die Ein-
strukturellen Zerstörung des Baustoffs hinter der hydro-
dringtiefe des Wirkstoffs in den Untergrund:
phobierten Oberfläche führen.
OO Alle Baustoffe reagieren auf klimatische Wechselbean-
Hinweis spruchungen mit Dehnungen bzw. Schrumpfungen. Am
stärksten ausgeprägt sind diese Belastungen im oberflä-
Erhöhte Salzgehalte im Mauerwerk sind praktisch
chennahen Bereich, da sich hier die größten Temperatur-
nicht zu entfernen. Ab einem Gesamtsalzgehalt von
und Feuchtewechsel vollziehen. Eine Hydrophobierung
ca. 1 Masse-% ist eine Hydrophobierung nicht sinnvoll.
verändert die feuchtetechnischen Materialeigenschaften.
Als Alternative zu einer Hydrophobierung können auch Im Übergangsbereich von behandeltem zu unbehandel-
lasierende Wasser abweisende Beschichtungen eingesetzt tem Material können daher Spannungsspitzen entstehen,
werden. Infrage kommt eine solche Lösung, wenn sich die die allerdings mit zunehmender Tiefe, d. h. mit zuneh-
Fassadenbaustoffe oder ein Teil der Fassadenbaustoffe nicht mender Eindringtiefe des Hydrophobierungsmittels, ab-
mit einer Hydrophobierung schützen lassen. nehmen.
OO Selbst bei einer qualitativ hochwertig ausgeführten Ver-
4.4.2 Wirkungsweise hydrophobierender Imprägnierungen fugung können aufgrund der unvermeidbaren Tempera-
turwechselbeanspruchungen mit der Zeit Fugenflanken-
Das primäre Ziel der Imprägnierung liegt darin, einen Bau-
abrisse auftreten. Über diese Fehlstellen kann dann
stoff Wasser abweisend zu machen oder seine Wasserauf-
erneut Feuchte in die Konstruktion gelangen. Die auf
nahme zumindest stark herabzusetzen. Erreicht wird dies
diese Weise entstehenden Risse haben in der Regel einen
durch eine Veränderung der Oberflächenspannung der
sich mit zunehmender Tiefe verjüngenden (konischen)
Baustoffoberfläche sowie der Porenoberflächen innerhalb
Verlauf. Eine hohe Eindringtiefe des Hydrophobierungs-
des Baustoffs. Bei den heute überwiegend eingesetzten
mittels verringert daher die Gefahr eines Wassereintrags
Schutzstoffen, Silanen und Siloxanen, legt sich nach dem
über diese Fehlstellen.
Eindringen in den Baustoff eine lediglich ein Molekül dicke
Schicht auf die Porenwandungen, sodass deren eigene
4.4.3 Kriterien zur Auswahl von Hydrophobierungsmitteln
Oberflächenspannung unwirksam wird und an deren Stelle
die Oberflächenspannung des ausreagierten Schutzstoffs Produkteigenschaften
tritt. Eine gute Hydrophobierung zeichnet sich dadurch
Stand der Technik sind heute Silane oder Silan-Siloxan-
aus, dass der Porenquerschnitt durch den eingebrachten
Gemische in unterschiedlichen Produktformen:
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stoffen mit geringer bis mittlerer Saugfähigkeit ist creme- oder manche historische Ziegel,
förmigen Hydrophobierungsmitteln gegenüber flüssigen OO Materialien mit von Natur aus stark inhomogen ausge-
der Vorzug zu geben. prägtem Porengefüge wie magmatische Tuffe oder Sinter-
OO Die Eindringtiefe flüssiger wässriger Emulsionen ist kalke sowie
gegenüber flüssigen lösungsmittelhaltigen Produkten in OO künstliche Materialien mit schlecht verdichteten Be-
der Regel deutlich geringer, da die Teilchen erheblich reichen, Lunkern oder sonstigen Fehlstellen.
größer sind. Wenn ein flüssiges Produkt zum Einsatz
kommen soll und keine Einschränkungen hinsichtlich Saugvermögen
Lösungsmitteln bestehen, sollte daher ein lösungsmittel-
Das Saugvermögen des zu hydrophobierenden Materials
haltiges Produkt verwendet werden.
OO Cremeförmige wässrige Emulsionen besitzen den Vor-
muss ausreichend sein, um eine hohe Eindringtiefe des
Hydrophobierungsmittels zu ermöglichen (von sich aus
zug eines nahezu verlustfreien Arbeitens auch über Kopf
nicht oder nur sehr wenig saugfähige Materialien benötigen
bei guter Kontrollierbarkeit der Auftragsmenge.
meist keine Hydrophobierung).
Neben den 3 beschriebenen Produktformen existieren Spe-
In Abhängigkeit vom Gefüge und vom Saugvermögen des
zialprodukte für besondere Anforderungen, z. B.:
zu hydrophobierenden Untergrunds gelten folgende Krite-
OO Produkte mit verstärktem Abperleffekt (meist durch rien zur Auswahl des Hydrophobierungsmittels:
Zusatz von Fluorsilanen), die häufig eingesetzt werden, OO Bei sehr stark bzw. partiell sehr stark saugenden Mate-
wenn ein Graffitischutzeffekt angestrebt wird
OO Produkte für den Einsatz auf reinen Kalksteinen (Aus
rialien empfehlen sich flüssige Produkte. Wenn keine
Einschränkungen hinsichtlich der Belästigung von Be-
lobung ist zu beachten; während Silane und Siloxane mit
wohnern durch Lösungsmittelabgabe zu erwarten sind,
quarzhaltigen Baustoffen eine sehr stabile Verbindung
sollte lösungsmittelhaltigen Produkten der Vorzug gege-
eingehen, müssen sie für den Einsatz auf Kalkstein modi-
ben werden, da die zu erwartende Eindringtiefe erheblich
fiziert werden)
OO Produkte mit zusätzlicher Oleophobie (Ölabweisung),
höher ist als bei wässrigen Emulsionen.
OO Bei Materialien mit geringem bis mittlerem Saugver-
die vor allem bei Bodenschutz- oder Graffitischutzpro-
mögen sollten cremeförmige Produkte gewählt werden,
dukten Verwendung finden
OO Produkte mit alkoholischen Lösungsmitteln statt Koh-
da diese nicht ablaufen und somit höhere Eindringtiefen
gewährleisten.
lenwasserstoffen für den Einsatz an Baustoffen mit Kon-
takt zu Bitumen oder Polystyrol Es sollten immer Musterflächen angelegt werden.
Untergrundeigenschaften Anwendungseinschränkungen
Für die Auswahl des geeigneten Produkts sind die Eigen- Unter folgenden Bedingungen ist eine hydrophobierende
schaften des zu hydrophobierenden Untergrunds sowie Imprägnierung nicht oder nur eingeschränkt funktions-
Einschränkungen aufgrund des Umfelds entscheidend. tüchtig:
Mineralogische Zusammensetzung, Gefüge und Saug OO Feuchteeintrag aus anderen äußeren Quellen als
vermögen des Untergrunds müssen bekannt sein.
Regenwasser auf der Fassade, z. B. durch drückendes
oder stehendes Wasser
Mineralogische Zusammensetzung
Da die Poren eines Baustoffs durch eine Hydropho
OO Anteil silicatischer Bestandteile (überwiegend silicatische bierung nicht verschlossen werden, kann dauerhaft
Materialien wie Ziegel, Sandstein oder auch Kalksand- anstehendesWasser, insbesondere drückendes Wasser,
stein sind in der Regel unproblematisch) trotz der Hydrophobierung in die Poren einsickern.
OO Anteil carbonatischer Bestandteile (carbonatisch gebun- Ist solche Feuchte in den Baustoff eingedrungen, so
dene Baustoffe, wie z. B. Kalkstein, können problematisch ist ihre Abtrocknung durch die Hydrophobierung er-
sein, da Silane und Siloxane hier keine echte chemische schwert.
Anbindung finden; es sind in solchen Fällen Spezialpro- OO rückwärtige Durchfeuchtung, z. B. durch aufsteigende
OO hohe Gesamtsalzgehalte über 1 Masse-% im oberflä- Da es sich bei einer Hydrophobierung immer um die ab-
chennahen Bereich schließende Maßnahme einer Instandsetzung handelt, sind
Salzgehalte dieser Konzentration können zu erhöhter die Musterflächen gemäß dem gesamten Maßnahmenkon-
Absorption von Luftfeuchte führen. Da ein Baustoff zept für die Fassade mit allen geplanten Arbeitsschritten
auch nach einer Hydrophobierung seine Diffusionsfähig- vorzubereiten. In der Regel sind dies:
keit nahezu vollständig behält, wird der Prozess der OO Reinigung,
Feuchteabsorption durch die hydrophobierende Impräg OO Steinrestaurierung und
nierung weder verhindert noch verlangsamt. Im Fall OO Neuverfugung.
hygroskopischer Salze kann dies dazu führen, dass sich
diese hinter der hydrophobierten Oberfläche des Bau- Die erforderlichen Trocknungs- und Reaktionszeiten zwi-
stoffs anreichern und zu einer Schwächung dieses Be- schen den Arbeitsschritten sind dabei zu beachten.
reiches bis hin zur Schalenbildung führen. Es sind daher
Da hydrophobierende Imprägnierungen in der Regel außer
genaue Untersuchungen hinsichtlich der Art der Salze
der Wasserabweisung der behandelten Oberfläche keine
und ihrer Hygroskopizität erforderlich.
OO hoher Gehalt an Tonmineralien
sichtbaren Veränderungen am Baustoff bewirken, ist die
Beurteilung einer Musterfläche wie auch der eigentlichen
Ein bei bestimmten Natursteinen auftretender hoher
Maßnahme im Nachhinein sehr schwierig. Es ist daher
Gehalt an Tonmineralien kann ebenfalls zu erhöhter
unbedingt zu einer detaillierten Dokumentation zu raten.
Feuchteabsorption führen und die Wirkung einer
Diese sollte folgende Angaben enthalten:
Hydrophobierung beeinträchtigen.
OO Lage und Größe der Musterfläche
In den hier genannten Fällen ist eine Untersuchung der OO Art der Fassadenbaustoffe mit Angaben zu den Eigen-
Wirksamkeit einer Hydrophobierung durch einen Fach
schaften
planer angeraten. Sollte dies nicht möglich sein, ist von
−−kapillare Wasseraufnahme (Laborwert oder Wasserauf-
einer Hydrophobierung abzusehen.
nahmeversuch mit Karsten’schem oder ähnlichem
Prüfröhrchen)
4.4.4 Qualitätskontrolle
−−Zustand zum Zeitpunkt der Hydrophobierung
Die Wirksamkeit einer Hydrophobierung kann nach einer −−Vorbehandlung mit Angabe der einzelnen Arbeits-
produktabhängigen und witterungsabhängigen Wartezeit schritte und der dazwischen liegenden Wartezeiten
durch Messung der kapillaren Wasseraufnahme der be- OO eingesetzte Produkte einschließlich der zugehörigen
phobierungsmittels sollten die betreffenden Fassadenflä- Während der Applikation lösungsmittelhaltiger Systeme
chen trocken, saugfähig und nicht aufgeheizt sein. Für die und auch noch kurze Zeit danach können sich in geschlos-
meisten Produkte gelten zulässige Applikationstemperatu- senen Räumen (auch unter abgeplanten Gerüsten) explo
ren zwischen 8 und 25 °C. Die Fassade kann durch Abhän- sionsfähige Dampf-Luft-Gemische bilden.
gen oder Abplanen geschützt werden. Da wasserfreie Pro-
Cremeförmige Produkte haben gegenüber flüssigen Syste-
dukte zur Reaktion eine gewisse Menge an Feuchte im
men den Vorteil einer erheblich geringeren Aerosolbildung.
Porenraum des behandelten Baustoffs benötigen, ist in die-
Doch darf auch hier auf entsprechende Schutzausrüstung
sen Fällen eine zu starke Austrocknung zu vermeiden.
nicht verzichtet werden, insbesondere wenn die Produkte
Angrenzende Flächen sollten insbesondere bei Verwen- aufgesprüht werden.
dung flüssiger Produkte geschützt werden. Geeignet sind
Die Verarbeitungsrichtlinien der Hersteller und die Anga-
hierfür Polyethylenfolien (Baufolie).
ben in den Sicherheitsdatenblättern sind zu beachten.
Für die Applikation flüssiger und cremeförmiger Impräg-
niermittel gelten unterschiedliche Anforderungen. 4.4.8 Langzeitkontrolle und Wartung
Bei den aus den heutigen Wirkstoffen entstehenden Poly-
Flüssige Imprägniermittel
siloxanharzen handelt es sich um extrem beständige
Diese Imprägniermittel sind vorzugsweise durch druck Schutzstoffe, die außer durch die normale Baustoffverwitte-
loses Fluten aufzubringen, damit die Aerosolbildung zum rung praktisch nicht zerstört werden können. Eine Kont-
Schutz des Verarbeiters sowie umliegender Bauteile bzw. rolle der Wirksamkeit einer Behandlung durch Wasserauf-
Gegenstände möglichst gering gehalten wird. Die Fassade nahmemessungen und gegebenenfalls eine auffrischende
ist so zu tränken, dass ein 30 bis 50 cm langer Flüssigkeits- Behandlung sind aber anzuraten, da Fugenflankenabrisse
film am Bauteil herunterläuft. Dieser Vorgang wird in ca. und die Überlagerung der Hydrophobierung durch Fein-
30-minütigen Intervallen bzw. nach mattfeuchtem Ab- staubpartikel die Wirkung der Imprägnierung herabsetzen
trocknen der Baustoffoberfläche wiederholt, bis die not- können.
wendige Menge des Imprägniermittels vom Baustoff aufge-
nommen wurde. In der Regel ist dies nach 3 Arbeitsgängen Fugenflankenabrisse
erreicht.
Infolge von Temperaturschwankungen und der damit ver-
Für die Applikation können alle Niederdruck-, Förder- und bundenen Dehnung und Schrumpfung der Fassadenbau-
Spritzgeräte sowie Flüssigkeitspumpen eingesetzt werden. stoffe sind Fugenflankenabrisse kaum zu unterbinden. Da
Im Fall lösungsmittelhaltiger Produkte müssen die Geräte diese Risse Fehlstellen in der Hydrophobierung darstellen
explosionsgeschützt sein. können, ist ihre Entwicklung zu beobachten und gegebe-
nenfalls eine Fugeninstandsetzung durchzuführen.
Zur Vermeidung von Fehlstellen sind zusammenhängen-
de – auch angrenzende – Flächen ohne Unterbrechung zu
Überlagerung der Hydrophobierung durch Feinstaubpartikel
imprägnieren.
Die ausreagierte Hydrophobierung wird an der Fassade
Materialüberschüsse, die nach dem letzten Flutvorgang
zwar nicht zerstört, im oberflächennahen Bereich aber
vom Baustoff nicht mehr aufgenommen werden (wenig
nach und nach durch hydrophile Feinstaubpartikel überla-
saugfähige Baustoffe zeigen dies eher als Baustoffe mit
gert, sodass nach einiger Zeit der Abperleffekt der frischen
mittlerer bis starker Saugfähigkeit), müssen innerhalb einer
Hydrophobierung verschwindet. Bei Beregnung kann es
Stunde entfernt werden, um einer Farbtonintensivierung
dann zu hohen Feuchtegehalten dieser dünnen Oberflä-
und/oder Glanzbildung vorzubeugen. Bei Verwendung
chenzone kommen, da die hier aufgenommene Feuchte
lösungsmittelhaltiger Produkte kann die Oberfläche mit
nicht an tiefere Bereiche abgegeben werden kann.
einem geeigneten Lösungsmittel nachgewaschen werden.
Überschüsse wässriger Produkte werden mit einem saugfä- Bei stärker geschlossenen Oberflächen, z. B. bei Farbsyste-
higen Lappen abgetupft. men, kann der Abperleffekt durch Reinigen der Oberfläche
reaktiviert werden. Bei porösen Fassadenbaustoffen, bei
Cremeförmige Imprägniermittel denen Schmutzpartikel tiefer in die Oberfläche eindringen
können, ist dies jedoch nicht ohne Weiteres möglich. Da-
Diese Imprägniermittel können mit Lammfellrolle, Pinsel
mit es hier nicht langfristig zu Problemen wie einer Besied-
oder im Airless-Verfahren aufgebracht werden. Die Appli-
lung durch Mikroorganismen kommt, empfiehlt sich je
kation ist weniger aufwendig als bei flüssigen Produkten.
nach Exposition eine Auffrischung der Oberflächenhydro-
Die Herstellerangaben sind zu beachten.
phobierung im Abstand von 7 bis 10 Jahren.
4.4.7 Arbeitsschutz Bei durchschnittlicher Beanspruchung sollten Kontrollen
im Abstand von ca. 5 Jahren ausreichend sein. Bei kriti-
Bei den flüssigen Hydrophobierungsmitteln erfordern die
schen Gesteinen oder starker Bewitterung können aber
lösungsmittelhaltigen Produkte gegenüber den wässrigen
auch kürzere Intervalle ratsam sein. Hierfür sind Kontroll-
einen erhöhten Arbeitsschutzaufwand. Bei den lösungsmit-
und Wartungsverträge für die Zeit nach einer Hydropho-
telhaltigen Produkten, die eine erhebliche Geruchsbelästi-
bierungsmaßnahme zu empfehlen.
gung verursachen können, sind auch Produkte mit aroma-
tenfreien und geruchsneutralen Lösungsmitteln verfügbar.
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Typische Schadenssituation
OO zweischaliges Mauerwerk
OO vertikale Risse im Eck- oder Randbereich von Verblend-
schalen (Abb. 4.53)
OO Risse im Bereich von Fensteröffnungen
OO Wölbungen der Verblendschale
OO Abplatzungen im Fugennetz durch Korrosionsdruck
Abb. 4.52: Verblendsanieranker – Schnitt
Ursachen
OO Verwendung von verzinkten Verblendankern, die im
Laufe der Standzeit korrodiert sind
OO zu geringe Zahl eingebauter Anker
Vorgehensweise
OO in schadensauffälligen Bereichen Herstellung von Boh-
rungen in Fugenkreuzen bis in die Luftschicht
OO Untersuchung mit einem Endoskop
OO Feststellung der Zahl der Verblendanker je m bzw. je m2
OO Feststellung des Zustands der Anker
OO Probeöffnung der Verblendschale im Bereich eines An- Abb. 4.53: Typischer Riss in einer Verblendschale als Hinweis auf
kers (Abb. 4.54) korrodierte Anker
OO zuverlässige Feststellung des Materials der Hintermaue-
nisse
OO Bemessung durch einen Tragwerksplaner
OO Wahl der Verblendsanieranker (verfügbar als Konfektion
Abb. 4.55: Nadelanker in
einer Mauerwerksfuge – An-
sicht des Mauerwerks (links)
und Schnitt
OO Korrosionsdruck durch Fremdteile wie rostende Eisen- OO Austausch einzelner geschädigter Steine
einlagen, alte Maueranker oder alte Stahlwinkel OO Bemessung durch einen Tragwerksplaner
OO Verwendung von Mauersteinen unterschiedlicher OO Instandsetzung nach den Vorgaben des Planers
Abb. 4.60: Einseitiger Zuganker –
Schnitt
Abb. 4.61: Zweiseitiger Zuganker –
Schnitt
OO Beispielmaße – Durchmesser der Bohrung: 14 mm, OO Prüfung auf Hohlstellen durch Abklopfen
Durchmesser der Siebhülse: 10 mm, Durchmesser der OO Prüfung auf Rissbildung in der Fläche durch Inaugen-
Gewindestange: 6 mm scheinnahme
OO Wiederholung des Vorgangs bis zur Erreichung der not- OO punktuelles Aufstemmen für eine Untersuchungsöffnung
−−Montage der Injektionspacker OO Einbau der Zuganker nach den Vorgaben des Planers
OO Verdämmung nach außen sichtbarer Risse und Lunker in OO Einbau zurückliegend, um den Ankerkopf später durch
senstrich zur besseren Haftung der Endverfugung) 100 cm bzw. bis Bauteiltiefe)
OO Durchspülen der Packer mit Wasser OO einseitiges oder zweiseitiges Durchbohren (Abb. 4.63)
OO Injektion mit einem in der Rezeptur auf das Mauerwerk OO Bohrung (einseitiger Zuganker, Abb. 4.60) oder Durchboh-
abgestimmten Verpressmörtel mittels Handpumpe (ge- rung des Mauerwerks (zweiseitiger Zuganker, Abb. 4.61)
ringer Druck), bis Gegendruck spürbar ist oder Mörtel- OO gründliche Reinigung des Bohrkanals mit Druckluft und
tur auf das Mauerwerk abgestimmten Fugenmörtel Bohrlochmitte mit aufgeschraubten Muttern oder Schei-
ben als Abstandhaltern
4.5.3 Zuganker OO Montage der Kopfplatte (Edelstahl) nach Vorgabe
(Abb. 4.64)
Prinzipskizzen eines einseitigen und eines zweiseitigen OO Einmessen der Lage des Ankers/Bohrkanals
Zugankers zeigen Abb. 4.60 und 4.61. OO Anbohren des Bohrkanals und Montage des Injektions-
packers
Typische Schadenssituation OO Injektion des Bohrkanals mit einem in der Rezeptur auf
OO homogenes, dickes, einschaliges Mauerwerk das Mauerwerk abgestimmten Mörtel (Abb. 4.65)
OO diagonale breite Risse (durchgehend) OO Zumauern des Ankerkopfs im Verband mit dem Umge-
OO Abriss eines Stumpfstoßes (Abb. 4.62), z. B. Innenwand bungsmauerwerk
auf Außenwand oder Längswand auf Giebelwand (gege- OO Herstellung von 1 bis 2 Bohrungen je m2 für Injektions-
Abb. 4.62: Lösen des Gewölbebogens einer gemauerten Brücke von Abb. 4.63: Bohrkanal vor Einführen des Zugankers
der Stirnwand
Abb. 4.64: Zuganker mit Kopfplatte Abb. 4.65: Zuganker mit Kopfplatte nach Injektion des Verpressmörtels
4.5.4 Rissvernähung
Die Prinzipskizze einer Rissvernähung zeigt Abb. 4.66.
Typische Schadenssituation 6
10
10
4.6 Bodenbeschichtungen 171
Schichtdicke: Schichtdicke:
Schichtdicke: 0,1–0,3 mm 0,5–2 mm
0,1 mm
Abb. 4.67: Aufbau einer Grundierung/Im- Abb. 4.68: Aufbau einer Versiegelung Abb. 4.69: Aufbau einer Beschichtung
prägnierung
Rissüberbrückung starre Beschichtung ohne Rissüberbrückung für Beschichtung mit erhöhter dynamischer Rissüber
begeh- und befahrbare Flächen brückung für begeh- und befahrbare Flächen
Anwendungsbereich nicht freibewitterte Flächen ohne Rissbewegungen freibewitterte Flächen nicht freibewitterte
bzw. mit lokaler Rissbehandlung und überdachte Flächen Flächenmit Riss
mit Rissbewegungen bewegungen
Bindemittelgruppe modifiziertes Epoxidharz oder zweikomponentiges modifiziertes Epoxidharz, Polyurethanharz oder zwei-
der hauptwirksamen Polymethylmethacrylatharz komponentiges Polymethylmethacrylatharz
Oberflächenschutzschicht
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tung der zulässigen Toleranzen im Hochbau zu berücksich- Abtragen der Oberfläche durch staubfreies Kugelstrahlen
tigen (DIN 18202, Tabelle 3). mittels Blastrac-Verfahren
4.6 Bodenbeschichtungen 173
Abb. 4.72: Anschleifen eines mineralischen Untergrunds (Quelle: Abb. 4.73: Kugelstrahlen eines mineralischen Untergrunds (Quelle:
Remmers Baustofftechnik GmbH, Löningen) Remmers Baustofftechnik GmbH, Löningen)
Abb. 4.74: Auftragen einer Grundierung (Quelle: Triflex GmbH & Co. Abb. 4.75: Aufziehen einer Kratzspachtelung (Quelle: Triflex
KG, Minden) GmbH & Co. KG, Minden)
Grundierung/Imprägnierung wie eine zweite Haut über den Untergrund legt. Andern-
falls wären Unebenheiten im Untergrund (Beton, Estrich)
Die Grundierung hat bei einem mineralischen Untergrund
bei der fertiggestellten Fläche sichtbar.
folgende Aufgaben:
In der Regel werden diese Ausbesserungen mit Epoxidharz
OO Porenverschluss und Verhinderung des Wegschlagens
oder Polymethylmethacrylatharz und einer Sandmi-
des Bindemittels
OO Erhöhung der Zwischenhaftung
schung nach Herstellerangaben ausgeführt.
OO Absperrung gegen aufsteigende Luft, Alkalien und Die Verarbeitung erfolgt im Spachtelverfahren
Feuchte (Abb. 4.75).
OO Verfestigung der Oberfläche
Bevor die nächste Schicht aufgetragen wird, ist eine
Ohne weiteren Aufbau stellt die Grundierung auch eine Abstreuungmit ofengetrocknetem Quarzsand vorzu
Imprägnierung dar. nehmen.
Die Verarbeitung der Grundierung/Imprägnierung erfolgt
Versiegelung, Beschichtung, Estrich und Belag
im Rollverfahren (Abb. 4.74).
Die Systeme sind jeweils nach Herstellerangaben unter Be-
Kann in der vom Hersteller angegebenen Überarbeitungs-
rücksichtigung der Regelwerke fachgerecht auszuführen.
zeit die nächste Schicht der Grundierung nicht aufgebracht
werden, ist eine Abstreuung mit ofengetrocknetem Quarz- Bei der Verarbeitung sind die je nach System angegebenen
sand vorzunehmen. Mindestschichtdicken einzuhalten und auf die Grundie-
rung, Kratzspachtelung bzw. abgesandeten Flächen mittels
Kratzspachtelung Rolle, Rakel oder Glätter aufzubringen.
Insbesondere bei Bodenbeschichtungen aus Flüssigkunst-
Rutschhemmung
stoff sind gegebenenfalls nach der Grundierung Kratz- und
Ausgleichsspachtelungen vorzunehmen, um eventuelle Wird eine Rutschhemmung (Abb. 4.76) gefordert, ist diese
Rautiefen oder Unebenheiten auszugleichen und die Poren nach GS-BIA-B01 „Grundsätze zur Prüfung und Zertifizie-
im Untergrund zu verschließen, da sich die Beschichtung rung der Rutschhemmung von Bodenbelägen“, 2004, des
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Abb. 4.76: Aufbau einer rutschhemmend eingestellten Beschichtung Abb. 4.77: Fertiggestelltes Oberflächenschutzsystem (Quelle: Triflex
(von vorne): Untergrund, Auftrag der Grundierung, Auftrag der Be- GmbH & Co. KG, Minden)
schichtung, Einstreuen des Quarzsandes, Auftrag der Versiegelung
(Quelle: Remmers Baustofftechnik GmbH, Löningen)
Berufsgenossenschaftlichen Instituts für Arbeitsschutz Tabelle 4.14: Neigungswinkel zur Bestimmung der Rutschhemmung
(BIA) einzuplanen. Die Ausführung erfolgt nach den Her- (nach GS-BIA-B01, 2004)
stellerangaben des geprüften und gelisteten Systemaufbaus.
Zur Prüfung der rutschhemmenden Eigenschaften von Gesamtmittelwert der Bewertungsgruppe
Neigungswinkel
Beschichtungen wird als Verfahren das Begehen einer
schiefen Ebene im entsprechenden Neigungswinkel durch 6° bis 10° R9
eine Prüfperson durchgeführt. Die Prüfperson geht in auf-
rechter Haltung vorwärts und rückwärts auf der zu prüfen- > 10° bis 19° R 10
den Beschichtung. Dabei wird die Neigung des Bodenbe-
lags aus der Waagerechten bis zu dem Neigungswinkel > 19° bis 27° R 11
gesteigert, bei dem die Prüfperson so unsicher wird, dass
> 27° bis 35° R 12
sie nicht mehr in der Lage ist, die Begehung fortzusetzen.
Auf diese Weise wird der höchste von der Prüfperson für > 35° R 13
ein gleitsicheres Begehen akzeptierte Neigungswinkel er-
mittelt (Tabelle 4.14).
Tabelle 4.15: Mindestvolumina und Bezeichnungen des Ver
Neben der Rutschhemmung wird für Bodenbeläge auch der drängungsraums (nach GS-BIA-B01, 2004)
Verdrängungsraum nach DIN 51130 geprüft. Als Verdrän-
gungsraum wird der offene Hohlraum zwischen den Hoch-
punkten einer Beschichtung und der tiefer liegenden Ent- Mindestvolumen des Bezeichnung
Verdrängungsraums
wässerungsebene bezeichnet. Die Bezeichnung der in cm3/dm2
Verdrängungsräume (V 4, V 6, V 8 und V 10) erfolgt nach
den feststellbaren Mindestvolumina (Tabelle 4.15). 4 V4
feuchtete Untergründe
Rohdichte kg/m3 ≤ 1.000 keine Anforderung ≤ 1.200 keine Anforderung keine Anforderung
Wärmeleitfähigkeit W/(m · K) keine Anforderung keine Anforderung ≤ UG keine Anforderung keine Anforderung
UG Untergrund
Hinweis Hinweis
Im WTA-Merkblatt 3-13-01/D „Zerstörungsfreies Ent- Es wird mitunter versäumt, darauf hinzuweisen, dass
salzen von Naturstein und anderen porösen Baustoffen Opferputze nur eine begrenzte Lebensdauer haben und
mittels Kompressen“, 2003, werden Materialien be- anschließend ersetzt werden müssen. In der Folge bleibt
schrieben, die ebenfalls zum Entsalzen von Bauteilen der durch die Salze angegriffene Opferputz länger als
dienen. Es handelt sich hierbei jedoch nicht um Putze, geplant auf dem Mauerwerk. Dies ist nicht nur unan-
sondern um feuchte, breiartige Massen aus Zellstoff sehnlich, auch ist der Schutz des Mauerwerks nicht
oder Textilien. Bei Statuen und kleineren Bauteilen lässt mehr gegeben.
sich eine solch aufwendige Methode sinnvoll anwenden,
Eine vollständige Entsalzung ist mit Opferputzen nicht
für größere Flächen ist sie eher ungeeignet.
möglich, sondern nur eine Salzreduzierung im oberflä-
chennahen Bereich. Daher kann das Mauerwerk nach ei-
4.7.1.2 Wirkungsweise
ner Salzreduzierung durch einen Opferputz nicht mit ei-
Ein Opferputz OP-I-Salz (Kompressenputz) wirkt nach nem herkömmlichen Mörtel verputzt werden. Die in den
folgendem Prinzip (vgl. auch Abb. 4.80): tiefer liegenden Bereichen des Mauerwerks noch vorhande-
nen Salze können einen solchen Putz zerstören, wenn der
OO Das salzhaltige Wasser im Mauerwerk wird vom Opfer-
weitere Nachschub von Feuchte und Salzen nicht durch
putz angesaugt; es erreicht die Putzoberfläche, da der
vertikale und horizontale Abdichtungsmaßnahmen unter-
Putz nicht Wasser abweisend ist.
OO Das Wasser verdampft an der Putzoberfläche.
bunden wird.
OO Die Salze kristallisieren an der Putzoberfläche bzw. im In der Vergangenheit wurden oftmals einfache Luftkalk-
oberflächennahen Bereich aus. putze als Opferputze angeboten, die jedoch als Opferputze
OO Durch Feuchthalten wird erreicht, dass weiter Salze an ungeeignet sind. Bei hohen Feuchteangeboten aus dem
die Putzoberfläche transportiert und dort abgelagert wer- Untergrund verläuft ihre Festigkeitsentwicklung ungünstig.
den. Außerdem besitzen sie nur eine geringe Salzresistenz. Bei
OO Der Opferputz wird zusammen mit den aufgenommenen hoher Salzbelastung kommt es zu einem frühzeitigen Po-
Salzen entfernt. renverschluss am Kontakt zwischen Putz und Untergrund,
OO Der Vorgang kann gegebenenfalls wiederholt werden. der Trocknungsblockade. Dadurch vermindert sich der
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Opferputz OP-I-Salz
Opferputz OP-I-Salz
Abb. 4.81: Einsatz
Feuchtedurchgang und die erwünschte Austrocknung kann eines Opferputzes
OP-I-Salz (Kompres-
nicht stattfinden. senputz) zur Aufnah-
me von Sulfaten im
Hinweis Eingangsbereich eines
Museums (oben); der
Vor dem Einsatz von Opferputzen sind Untersu- Putz wurde gegen
mechanische Beschä-
chungen der Salz- und Feuchtebelastung sowie der digungen von außen
Beschaffenheitdes Putzgrunds erforderlich, um den während der Baupha-
geeigneten Opferputztyp auswählen zu können. Diese se durch einen Rah-
men geschützt. Nach
Untersuchungen dienen auch dazu, die erforderlichen der Entsalzung wurde
Zeitangaben sowie die Anzahl der Zyklen zu ermitteln. der Kompressenputz
wieder entfernt („ge-
opfert“) und durch
4.7.1.3 Verarbeitung einen Kalkputz ersetzt
(unten).
Opferputze OP-I-Salz (Kompressenputze) bestehen aus
einem quellfähigen Ton, Cellulosefasern und Sand. Der
Ton lagert die Salze ein, während die Cellulosefasern für
die Haftung am Untergrund sorgen. Durch den Sand wird
das Gemisch abgemagert und so die Neigung zu Schwind-
rissen verringert. Ein Teil des Sandes kann auch durch
Leichtzuschläge ersetzt werden, um zusätzlichen Poren-
raum zu schaffen.
Von wesentlicher Bedeutung beim Einsatz von Opferput-
zen ist die Untergrundvorbereitung. Es ist zu beachten, dass
die Putze nach einer gewissen Zeit wieder entfernt werden
müssen und der Untergrund dabei nicht beschädigt werden
darf, da es sich um Mörtel oder Malereien handeln kann,
die historisch wertvoll sind. Die Angaben im WTA-Merk-
Praxistipps
blatt 2-10-06/D sind hierbei zu beachten.
Bei Malereien ist ein Kontakt des Opferputzes mit der
Opferputz OP-I-Salz wird in der Regel etwa 30 mm dick
Malschicht zu verhindern. Dies geschieht z. B. mit saug-
aufgetragen und einige Tage lang durch Besprühen mit
fähigem Papier oder Textilien.
entmineralisiertem Wasser feucht gehalten. Nach einigen
Wochen wird er erneuert (Abb. 4.81). Dies muss so oft wie- Bei Opferputzen OP-I-Salz empfiehlt es sich, sie nach
derholt werden, bis die gewünschte Salzreduzierung einge- dem Auftragen mit einer senkrecht gehaltenen Traufel
treten ist. Als guter Wert gilt ein Salzaustrag von 1 % der einzuschneiden, um Spannungen abzubauen und die
Kompressenmasse. Rissgefahr zu verringern.
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Abb. 4.82: Sockelbereich (links) und Kellerraum (rechts) mit durchfeuchtetem und salzbelastetem Mauerwerk
Salzablagerungen
Spritzbewurf, halbdeckend
Salzablagerungen
Spritzbewurf, halbdeckend
Salzablagerungen
Spritzbewurf, halbdeckend
Abb. 4.83: Aufbau eines Sanierputzsystems: oben bei geringer, in der Mitte und unten bei Abb. 4.84: Ablagerung von Salzen in den
mittlerer oder hoher Salzbelastung Sanierputzporen. Oben: Dünnschliff durch
einen Sanierputz (schwarz: Luftporen);
Mitte: Tropfen von Salzlösung in einer Pore;
unten: auskristallisierte Salze in einer Pore
(Breite des dargestellten Bereiches
oben: 1.000 µm [1 mm], in der Mitte und
unten: jeweils 100 µm [0,1 mm])
Sanierputze müssen widerstandsfähig gegen die Einflüsse Luftkalk-Sanierputze oder Trass-Sanierputze sind daher
aus dem Putzgrund sein. Daher sind nur hydraulische als Sanierputze ausgeschlossen, auch wenn solche Putze
Bindemittel geeignet. Auch der Zuschlag darf nicht mitunter gefordert und sogar angeboten werden.
durch Feuchte und Salze angegriffen werden. Zur Zusam-
Das derzeit gültige WTA-Merkblatt 2-9-04/D „Sanier
mensetzung von Sanierputzen heißt es im WTA-Merk
putzsysteme“ macht zu Sanierputzsystemen u. a. Angaben
blatt 2-9-04/D:
über
„Sanierputzsysteme […] müssen relativ schnell und den- OO Wirkprinzip,
noch sicher erhärten und trocknen. Um diese Anforderun- OO Zusammensetzung,
gen zu erfüllen, sind Sanierputze überwiegend hydraulisch OO Anwendung und Anwendungsgrenzen,
gebunden. Kalkhydrat als wesentliche Bindemittelkompo OO Anforderungen (technische Daten),
nente kann erfahrungsgemäß die Anforderungen an Sanier- OO Prüfverfahren,
putze nicht erfüllen. Die überwiegende Verwendung von OO Planung,
latent-hydraulischen Bindemitteln und puzzolanischen OO Verarbeitung und
Stoffen, z. B. von Trassmehlen, ist problematisch, da für die OO Qualitätssicherung.
sehr langsam ablaufende Abbindereaktion Wasser als Reak
tionspartner nicht ausreichend lange zur Verfügung steht.“ Nach dem WTA-Merkblatt ist vorgeschrieben, dass die
(S. 5) Erstprüfung und die jährliche Fremdüberwachung des Sa-
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Tabelle 4.17: Anforderungen an den Grundputz WTA und an den Sanierputz WTA gemäß DIN EN 998-1 und WTA-Merkblatt 2-9-04/D
Frischmörtel
Festmörtel
der einzelnen Systemkomponenten genau zu beachten (sie- OO Beim Anrühren mit dem Rührquirl oder Zwangsmischer
he Tabelle 4.18). Der Spritzbewurf wird dabei in der Regel die Herstellerangaben zum Wasserbedarf genau beachten
nicht deckend aufgebracht, es sei denn, der Hersteller bietet und die angegebene Mischzeit einhalten. Der Sanierputz
ein Material an, das dies zulässt. Außer an Fugen und in scheint zu Anfang der Rührzeit zu trocken zu sein; den-
groben Unebenheiten soll die Gesamtdicke 40 mm nicht noch nie Wasser zugeben: Der Putz erhält die richtige
überschreiten. Konsistenz durch langes Rühren.
OO Bei maschineller Verarbeitung die vom Hersteller emp-
zu dieser Zeit herrscht in den Kellerräumen während der OO müssen im Außenbereich Wasser abweisend sein (oder
Verarbeitung und in der Zeit danach eine besonders hohe müssen nach dem Trocknen hydrophobiert werden) und
Luftfeuchte. Der Sanierputz erhärtet unter diesen Bedin- OO dürfen im Innenbereich nicht Wasser abweisend sein
gungen zwar, weil er hydraulisch gebunden ist, trocknet (Gefahr der Kondenswasser- und Schimmelpilzbildung).
jedoch nicht aus und die Wasser abweisende Eigenschaft
Edelputze als Deckschicht
kann sich nicht ausbilden. In der Folge bleibt der Putz in
seinem gesamten Querschnitt feucht. Über den durchge- OO müssen nach DIN EN 998-1 geprüft und überwacht sein
henden Wasserfilm können Salze aus dem Untergrund an oder
die Oberfläche gelangen und ausblühen. Um dies zu ver- OO ihre Verträglichkeit mit dem System muss anhand tech-
hindern, muss die hohe Raumluftfeuchte abgeführt wer- nischer Daten nachgewiesen sein.
den. Im einfachsten Fall kann das durch ausreichendes
Oft werden als Deckschichten Putze und Farbanstriche
Lüftengeschehen. Ist dies nicht möglich, so müssen Kon-
angeboten, die aus anderen Systemen stammen. Sie müssen
denstrockner (vgl. Kapitel 4.1.2) bis zur ausreichenden
die in Tabelle 4.19 aufgeführten Werte erreichen. Eine
Trocknung eingesetzt werden. Die relative Raumluftfeuchte
WTA-Zertifizierung hierfür gibt es nicht.
soll unter 65 % liegen. Auch ein vorsichtiges Heizen ist
möglich, darf jedoch nicht mit Geräten erfolgen, die mit
Tabelle 4.19: Anforderung an Deckschichten auf Sanierputzen ge-
Flüssiggas betrieben werden, da bei dessen Verbrennung mäß WTA-Merkblatt 2-9-04/D „Sanierputzsysteme“, 2005
Wasserdampf entsteht, wodurch die Raumluftfeuchte noch
zusätzlich ansteigt.
Deckschicht Eigenschaft Anforderung
Sanierputzsysteme dienen auch als flankierende Maßnah-
me bei nachträglichen Horizontal- und Vertikalabdich- Anstriche/ wasserdampfdiffu- < 0,2 m je Schicht
tungen. Oft werden Sanierputzsysteme jedoch ohne diese Beschichtungen sionsäquivalente
vorherigen Abdichtungen ausgeführt. Obwohl das dahinter im Innenbereich Luftschichtdicke sd
liegende Mauerwerk weiterhin feucht bleibt, ist die Wand- Anstriche/ wasserdampfdiffu- < 0,2 m je Schicht
oberfläche dann trocken und frei von Ausblühungen. Aller- Beschichtungen sionsäquivalente
dings bleiben die Nachteile einer feuchten Wand (z. B. feh- im Außenbereich Luftschichtdicke sd
lende Wärmedämmung) bestehen.
Wasseraufnahme- ≤ 0,50 kg/(m2 · h0,5)
koeffizient1)
4.7.2.6 Dauerhaftigkeit
mineralische kapillare Wasser- ≤ 0,20 kg/(m2 · min0,5)
Die Lebensdauer von Sanierputzsystemen ist von vielen Oberputze im aufnahme2) oder nach Hersteller
Faktoren abhängig, die sich im Laufe der Zeit auch ändern Außenbereich angabe
können. Richtig eingesetzte und verarbeitete Sanierputzsys-
teme sind jedoch auch nach einem sehr langen Zeitraum 1) Prüfverfahren nach DIN EN 1015-18
2) Prüfverfahren nach DIN EN 998-1
noch voll funktionsfähig.
Eine Salzsättigung am Kontakt zwischen Mauerwerk und
Putz, die Trocknungsblockade, konnte bisher nicht beob-
4.7.3.2 Verarbeitung
achtet werden. Die Poren füllen sich vielmehr nur sehr
langsam mit Salzen. Erst wenn die Poren gefüllt sind oder Werden sowohl Oberputze als auch Farbanstriche aufge
sich ein durchgehender Wasserfilm ausgebildet hat, können tragen, so addieren sich die Werte. Dies gilt auch bei meh-
die Salze die Hydrophobierung überwinden und an die reren Farbschichten.
Putzoberfläche gelangen. Dieser Vorgang geht jedoch of-
Auch bei den Deckschichten muss die Putzregel eingehal-
fensichtlich nur sehr langsam vor sich, wenn das System
ten werden: Die Druckfestigkeit der Beschichtung darf
richtig angewandt und verarbeitet wurde.
nicht wesentlich größer sein als die des Sanierputzes, der
mit maximal 5 N/mm2 eine nur geringe Druckfestigkeit
4.7.3 Deckschichten
besitzt. Da auf den Sanierputz mitunter auch zweikompo-
Helmut Kollmann
nentige Silicatfarben aufgetragen werden, die relativ starr
4.7.3.1 Anforderungen sind, wurde eine Mindestdruckfestigkeit für den Sanierputz
von 1,5 N/mm2 festgelegt.
Deckschichten auf Sanierputzen sind Putze und Farban-
striche. Sie dienen Wasser abweisende Farbanstriche auf Sanierputzsystemen
müssen auch auf den angrenzenden Putzbereich aufge
OO zum Schutz,
tragen werden, damit die gesamte Fläche gleichmäßig
OO zur Gestaltung und
OO zum Angleichen an eine vorhandene Putzstruktur bzw.
saugt.
an einen vorhandenen Farbanstrich.
Praxistipp
Die einzusetzenden Deckschichten
Farbige mineralische Edelputze neigen je nach Farbin-
OO müssen zum System gehören (oder ihm angepasst sein), tensität, Witterung und Verarbeitungsweisen im Au-
OO dürfen die Eigenschaften des Systems (insbesondere ßenbereich zur Fleckenbildung. Daher ist ein einma-
Wasserdampfdurchlässigkeit und Wasseraufnahme) nicht liger Anstrich mit einer auf das System abgestimmten
beeinträchtigen, Farbe einzuplanen.
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4.7.4 Graffitischutzsysteme Es existieren bislang jedoch weder zum Schutz noch zur
Jens Engel Reinigung Produkte, die allen diesen Anforderungen ge-
recht werden. Zudem führt jedes Produkt zu Veränderun-
Graffitischutzsysteme (auch als Antigraffitisysteme be-
gen am Untergrund. Daher ist im Vorfeld einer Maßnahme
zeichnet) dienen nicht dem Schutz gegen das Anbringen
unbedingt ein Abgleich zwischen Kundenwünschen und
von Graffitis, sondern ermöglichen deren schnelle und
Leistungsfähigkeit der Systeme vorzunehmen.
möglichst rückstandsfreie Beseitigung.
Graffitis sind ein Straftatbestand nach dem deutschen 4.7.4.2 Verfahren des Graffitischutzes
Strafgesetzbuch:
Um den genannten Kundenwünschen möglichst weitge-
„§ 303 Sachbeschädigung hend nachzukommen, sind Schutzmaßnahmen und Reini-
gungstechnologie unter Berücksichtigung der Untergrund-
(1) Wer rechtswidrig eine fremde Sache beschädigt oder zer-
eigenschaften so aufeinander abzustimmen, dass Graffitis
stört, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit
möglichst weitgehend und möglichst schonend entfernt
Geldstrafe bestraft.
werden können.
(2) Ebenso wird bestraft, wer unbefugt das Erscheinungsbild
Bei der Auswahl eines geeigneten Systems sind 2 Prinzipien
einer fremden Sache nicht nur unerheblich und nicht nur
zu unterscheiden, die das Eindringen von Farbbestandtei-
vorübergehend verändert.
len in den Untergrund verhindern können:
(3) Der Versuch ist strafbar. OO Veränderung der Untergrundeigenschaften
§ 304 Gemeinschädliche Sachbeschädigung Hierbei wird das oberflächennahe Porensystem durch
das Produkt ausgekleidet.
(1) Wer rechtswidrig Gegenstände der Verehrung einer im OO Aufbau eines äußeren Filmes zum Schutz der Ober
Staat bestehenden Religionsgesellschaft oder Sachen, die dem
fläche
Gottesdienst gewidmet sind, oder Grabmäler, öffentliche
Hierbei wird ein Schutzfilm als Barriere gegen Graffitis
Denkmäler, Naturdenkmäler, Gegenstände der Kunst, der
erzeugt.
Wissenschaft oder des Gewerbes, welche in öffentlichen
Sammlungen aufbewahrt werden oder öffentlich aufgestellt
4.7.4.3 Einteilung der Graffitischutzsysteme
sind, oder Gegenstände, welche zum öffentlichen Nutzen oder
zur Verschönerung öffentlicher Wege, Plätze oder Anlagen Graffitischutzsysteme werden nach ihrer Stabilität bei einer
dienen, beschädigt oder zerstört, wird mit Freiheitsstrafe bis Graffitientfernung eingeteilt in
zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. OO temporäre Systeme,
(2) Ebenso wird bestraft, wer unbefugt das Erscheinungsbild OO semipermanente Systeme und
einer in Absatz 1 bezeichneten Sache oder eines dort bezeich- OO permanente Systeme.
Reinigung stattgefunden hat. Die entsprechenden Zyklen OO Basis dieser Systeme sind meist Fluorverbindungen (all-
müssen im Vorfeld einer Maßnahme festgelegt werden. gemein als Teflon-Verbindungen bekannt), die einen
OO Ist eine ausreichende Stabilität gegenüber Mikroorganis- extrem starken Abperleffekt erzeugen.
men gegeben? OO Die optischen Eigenschaften der behandelten Oberflä-
Einige der temporären Systeme, insbesondere die auf chen werden ebenso wie die Diffusionsfähigkeit nicht
Biopolymeren basierenden, können einen Nährboden für verändert.
Mikroorganismen darstellen. OO Imprägnierungen eignen sich insbesondere für Sicht
betonoberflächen.
Semipermanente Systeme
Beschichtungen
Unter dieser Bezeichnung werden Systeme zusammenge-
fasst, die aus einer Kombination von mindestens 2 Schutz- OO Diese Systeme verschließen die Poren der Baustoffober-
stoffen bestehen. In der Regel enthalten diese Systeme eine fläche und wirken als Sperrschicht. Sie sind nahezu
nicht entfernbare, hydrophobierende und/oder oleophobie- dampfdicht, sodass es bei feuchten Untergründen zu
rende Komponente sowie eine entfernbare Komponente. Problemenkommen kann (z. B. Blasenbildung in der
Bei der Reinigung wird Letztere, ähnlich wie bei den tem- Beschichtung oder Frostschäden).
porären Systemen, mit entfernt und muss anschließend OO Basis dieser Systeme sind meist Kunstharze (häufig che-
hängigen Anzahl von Reinigungen eine Erneuerung der glatten Untergründen auch eine manuelle Reinigung
Schutzschicht sinnvoll. durchgeführt werden.
OO Lasertechnologie kann z. B. zur Beseitigung von Graffitis
Als permanente Graffitischutzsysteme werden sowohl
auf kulturhistorisch wertvollen Oberflächen eingesetzt
hydrophobierende bzw. oleophobierende Imprägnierun-
werden.
gen als auch Beschichtungen eingesetzt:
Bei jeder Reinigung sind die vorgeschriebenen Arbeits-
Imprägnierungen schutzmittel einzusetzen sowie die gesetzlichen Vorschrif-
ten zur Einleitung und/oder Entsorgung der entstehenden
OO Diese Systeme erzeugen keinen Porenverschluss, sondern
Abwässer bzw. Abfälle zu beachten.
rüsten die oberflächennahen Poren Wasser bzw. Öl ab-
weisend aus. Der Schutzstoff muss daher in den Unter-
4.7.4.5 Einsatzkriterien für Graffitischutzprodukte
grund eindringen können. Dieser darf allerdings auch
nicht zu offenporig sein, da ein Eindringen von Graffiti Im Vorfeld einer Graffitischutzmaßnahme muss das Zu-
partikeln in die Baustoffporen sonst nicht sicher verhin- sammenwirken zwischen Untergrund, Schutzsystem und
dert werden kann. Reinigungsverfahren beurteilt werden. Dies ist die wesent-
liche Voraussetzung für Planung und Durchführung (siehe
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Abb. 4.86: Planung
und Ausführung einer
Oberflächenbefund Graffitischutzmaßnah-
Fachplaner, Ausführungsbetrieb
und Materialanalyse me
Fachplaner, Ausführungsbetrieb,
Vorauswahl des Systems Festlegung des Ziels
Eigentümer
Fachplaner, Ausführungsbetrieb,
Bewertung der Musterflächen
Eigentümer
Abb. 4.86 zum Ablauf einer Graffitischutzmaßnahme). handelten Bereich wie die Wind- und die Schlagregen
Hierbei sind insbesondere folgende Aspekte zu berücksich- situation, Sonneneinstrahlung bzw. Abschattung. Um
tigen: die Wirksamkeit der Produkte zu erhalten, müssen ge
gebenenfalls regelmäßig Auffrischungen vorgenommen
OO Wenn nur Teilflächen geschützt werden (z. B. nur die
werden.
Erdgeschossfassade) kann eine optische Veränderung OO Die Produkte müssen stabil gegenüber mikrobiolo-
der Fassade durch das Schutzsystem eintreten.
OO Der Eigentümer wünscht eine spätere Entfernbarkeit
gischer Besiedlung sein.
Dies ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn die
der Schutzmaßnahme (dies kann insbesondere denk-
Fassade bereits vor der Graffitischutzmaßnahme besie-
malgeschützte Bauwerke betreffen).
OO Das Aufbringen eines Schutzsystems kann zu bauphysi-
delt ist. Das Schutzprodukt darf in einem solchen Fall
keinen Nährboden für eine erneute oder sogar eine be-
kalischen Veränderungen an der Fassade führen.
schleunigte Besiedlung bieten.
Dies betrifft insbesondere das Feuchteaufnahme und -ab- OO Reinigungsmittel können ebenso wie die Graffitilacke
gabeverhalten der Fassadenkonstruktion. Bei Schadsalz-
aggressive Inhaltsstoffe enthalten.
belastungen des Untergrunds behalten die Salze, insbe- OO Durch Bedingungen am Objekt können Einschrän-
sondere bei diffusionsoffenen Systemen, ihr
kungen hinsichtlich der Handhabbarkeit bestimmter
Schädigungspotenzial (siehe zu Schadsalzbelastungen
Schutzsysteme gegeben sein (z. B. Einschränkungen der
Kapitel 2.1 und 4.4).
OO Der Untergrund muss für das Reinigungsverfahren
Anwendbarkeit bestimmter Reinigungsverfahren auf-
grund von Lärm-, Staub- oder Geruchsbelästigung).
geeignet sein. OO Das Produkt muss im Zusammenspiel mit dem betref-
Für mineralische Baustoffe wie Naturstein- und Ziegel-
fenden Untergrund ausreichend funktional sein.
mauerwerk, Beton und Putz stehen geeignete Schutzsy-
Für unterschiedliche Typen von Graffitischutzsystemen
steme zur Verfügung. Andere Baustoffe stellen besondere
bestehen Einschränkungen hinsichtlich des Einsatzes auf
Anforderungen. In vielen Fällen ist das Aufbringen eines
bestimmten Untergründen (z. B. bei reinen Imprägnie-
Graffitischutzes zwar problemlos möglich, die für eine
rungen auf grobporigen Baustoffoberflächen).
spätere Reinigung benötigte Technologie kann aber für
den Untergrund ungeeignet sein. So sind z. B. semiper- Zum Graffitischutz und zur Reinigung sollten geprüfte
manente Systeme, deren Wachskomponente bei der Rei- und zertifizierte Produkte eingesetzt werden:
nigung gelöst werden muss, für beschichtete Fassaden OO Durch die Gütegemeinschaft Anti-Graffiti e. V. wurden
ungeeignet. Das für die Reinigung benötigte Heißwasser-
in den 1990er-Jahren Güte- und Prüfbestimmungen für
hochdruckverfahren würde bei den an der Fassadenober-
den Graffitischutz und die Graffitientfernung sowie da-
fläche benötigten Wassertemperaturen von 80 bis 90 °C
für geeignete Materialien entwickelt. Der Verband erteilt
die Fassadenbeschichtung ebenfalls lösen und entfernen.
OO Die Produkte müssen eine ausreichende Witterungssta-
gemäß „Regelwerk für die Bewertung von Verfahren,
Technologien und Materialien zur Graffitientfernung
bilität aufweisen.
und Graffitiprophylaxe (ReGG)“, 2000, geprüften Mate
Zu berücksichtigen ist hierbei neben der allgemein zu
rialien das RAL-Gütezeichen „Anti-Graffiti“.
erwartenden Bewitterung auch das Mikroklima im be-
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OO Die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) führt auf gehensweise ermöglicht eine Beurteilung der Eignung eines
der Grundlage des Regelwerks der Gütegemeinschaft Schutzsystems.
Anti-Graffiti e. V. Verzeichnisse geprüfter Graffitischutz-
Die Musterfläche sollte die wesentlichen Untergrundeigen-
systeme für die Anwendung auf Betonoberflächen.
schaften am zu schützenden Objekt aufweisen und in ihrer
Sollten nicht zertifizierte Produkte zur Anwendung Größe in einem angemessenen Verhältnis zur Größe des
kommen, ist darauf zu achten, dass Folgendes dokumen- Objekts stehen. Sind verschiedene Untergrundarten zu
tiert ist: behandeln, so müssen diese in der Musterfläche vertreten
sein oder durch Anlegen mehrerer Musterflächen berück-
OO mögliche Einsatzgebiete bzw. Grenzen der Anwendbar-
sichtigt werden. Eine unbehandelte Vergleichsfläche unmit-
keit (die Angabe einer uneingeschränkten Verwendbar-
telbar bei der Musterfläche ist Bestandteil der Prüfanord-
keit ist unseriös)
OO die bauphysikalische Wirkung
nung. Um optische Veränderungen beurteilen zu können,
OO Verarbeitungshinweise und -parameter
müssen dabei sowohl die Musterfläche als auch die Ver-
OO die empfohlene Reinigungstechnologie
gleichsfläche mit den gleichen vorbereitenden Schritten
OO der Verbrauch
(z. B. der gleichen Vorreinigung) bearbeitet werden.
OO Umweltaspekte (z. B. Entsorgung)
4.7.4.7 Wartung
4.7.4.6 Testen von Graffitischutzsystemen an Musterflächen Sinnvollerweise werden die mit einem Graffitischutzsystem
behandelten Flächen durch denselben Ausführungsbetrieb
An Musterflächen kann das Zusammenwirken von Graffi-
gereinigt und gegebenenfalls erneut behandelt, der auch die
tischutzprodukten und Reinigungsverfahren bzw. Reini-
Musterflächen angelegt und die Erstausrüstung durchge-
gungsmitteln in Verbindung mit den Untergrundeigen-
führt hat. Nur auf diese Weise lässt sich eine durchgängige
schaften aussagekräftig geprüft werden. Dabei ist nicht
Gewährleistung für die Funktion des Systems und die Un-
nur das Schutzprodukt zu applizieren und seine optische
versehrtheit des Untergrunds erzielen. Das Abschließen
Wirkung zu beurteilen, sondern nachfolgend auf der ge-
von Wartungsverträgen ist daher im Rahmen eines Graffi-
schützten Fläche ein Graffiti aufzubringen und mit den zu
tischutzes zu empfehlen.
prüfenden Verfahren wieder zu entfernen. Nur diese Vor-
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189
5 Anhang
190 5 Anhang
DIN 18195-6:2011-12 Bauwerksabdichtungen – Teil 6: DIN EN 1504-2:2005-01 Produkte und Systeme für den
Abdichtungengegen von außen drückendes Wasser Schutz und die Instandsetzung von Betontragwerken –
und aufstauendes Sickerwasser, Bemessung und Aus Definitionen, Anforderungen, Qualitätsüberwachung und
führung Beurteilung der Konformität – Teil 2: Oberflächenschutz-
systeme für Beton
DIN 18195-7:2009-07 Bauwerksabdichtungen – Teil 7: Ab-
dichtungen gegen von innen drückendes Wasser, Bemes- DIN EN 1504-3:2006-03 Produkte und Systeme für den
sung und Ausführung Schutz und die Instandsetzung von Betontragwerken –
Definitionen, Anforderungen, Qualitätsüberwachung und
DIN 18195-8:2011-12 Bauwerksabdichtungen – Teil 8: Ab-
Beurteilung der Konformität – Teil 3: Statisch und nicht
dichtungen über Bewegungsfugen
statisch relevante Instandsetzung
DIN 18195-9:2010-05 Bauwerksabdichtungen – Teil 9:
DIN EN 1504-4:2005-02 Produkte und Systeme für den
Durchdringungen, Übergänge, An- und Abschlüsse
Schutz und die Instandsetzung von Betontragwerken –
DIN 18195-10:2011-12 Bauwerksabdichtungen – Teil 10: Definitionen, Anforderungen, Qualitätsüberwachung und
Schutzschichten und Schutzmaßnahmen Beurteilung der Konformität – Teil 4: Kleber für Bau
zwecke
DIN 18195 Beiblatt 1:2011-03 Bauwerksabdichtungen –
Beiblatt 1: Beispiele für die Anordnung der Abdichtung DIN EN 1504-5:2005-03 Produkte und Systeme für den
Schutz und die Instandsetzung von Betontragwerken –
DIN 18531-1:2010-05 Dachabdichtungen – Abdichtungen
Definitionen, Anforderungen, Qualitätsüberwachung und
für nicht genutzte Dächer – Teil 1: Begriffe, Anforderun-
Beurteilung der Konformität – Teil 5: Injektion von Be-
gen, Planungsgrundsätze
tonbauteilen
DIN 18531-2:2010-05 Dachabdichtungen – Abdichtungen
DIN EN 1504-6:2006-11 Produkte und Systeme für den
für nicht genutzte Dächer – Teil 2: Stoffe
Schutz und die Instandsetzung von Betontragwerken –
DIN 18531-3:2010-05 Dachabdichtungen – Abdichtungen Definitionen, Anforderungen, Qualitätsüberwachung und
für nicht genutzte Dächer – Teil 3: Bemessung, Verarbei- Beurteilung der Konformität – Teil 6: Verankerung von
tung der Stoffe, Ausführung der Dachabdichtungen Bewehrungsstäben
DIN 18531-4:2010-05 Dachabdichtungen – Abdichtungen DIN EN 1504-7:2006-11 Produkte und Systeme für den
für nicht genutzte Dächer – Teil 4: Instandhaltung Schutz und die Instandsetzung von Betontragwerken –
Definitionen, Anforderungen, Qualitätsüberwachung und
DIN V 18550:2005-04 Putz und Putzsysteme – Ausführung
Beurteilung der Konformität – Teil 7: Korrosionsschutz
DIN 18558:1985-01 Kunstharzputze; Begriffe, Anforderun- der Bewehrung
gen, Ausführung
DIN EN 1504-8:2005-02 Produkte und Systeme für den
DIN V 20000-1:2005-12 Anwendung von Bauprodukten in Schutz und die Instandsetzung von Betontragwerken –
Bauwerken – Teil 1: Holzwerkstoffe Definitionen, Anforderungen, Qualitätsüberwachung und
Beurteilung der Konformität – Teil 8: Qualitätsüberwa-
DIN 68800-1:2011-10 Holzschutz – Teil 1: Allgemeines
chung und Beurteilung der Konformität
DIN 68800-2:2012-02 Holzschutz – Teil 2: Vorbeugende
DIN EN 1504-9:2008-11 Produkte und Systeme für den
bauliche Maßnahmen im Hochbau
Schutz und die Instandsetzung von Betontragwerken –
DIN 68800-3:2012-02 Holzschutz – Teil 3: Vorbeugender Definitionen, Anforderungen, Qualitätsüberwachung und
Schutz von Holz mit Holzschutzmitteln Beurteilung der Konformität – Teil 9: Allgemeine Grund-
sätze für die Anwendung von Produkten und Systemen
DIN 68800-4:2012-02 Holzschutz – Teil 4: Bekämpfungs-
und Sanierungsmaßnahmen gegen Holz zerstörende Pilze DIN EN 1504-10:2004-05 Produkte und Systeme für den
und Insekten Schutz und die Instandsetzung von Betontragwerken –
Definitionen, Anforderungen, Qualitätsüberwachung und
E DIN 68800-5:1990-01 Holzschutz im Hochbau – Teil 5:
Beurteilung der Konformität – Teil 10: Anwendung von
Vorbeugender chemischer Schutz von Holzwerkstoffen
Stoffen und Systemen auf der Baustelle, Qualitätsüberwa-
DIN EN 206-1:2001-07 Beton – Teil 1: Festlegung, Eigen- chung der Ausführung
schaften, Herstellung und Konformität
DIN EN 12369-1:2001-04 Holzwerkstoffe – Charakteris
E DIN EN 845-1:2010-02 Festlegungen für Ergänzungsbau- tische Werte für die Berechnung und Bemessung von
teile für Mauerwerk – Teil 1: Maueranker, Zugbänder, Holzbauwerken – Teil 1: OSB, Spanplatten und Faserplat-
Auflager und Konsolen ten
DIN EN 998-1:2010-12 Festlegungen für Mörtel im Mauer- DIN EN 12369-2:2011-09 Holzwerkstoffe – Charakteris
werksbau – Teil 1: Putzmörtel tische Werte für die Berechnung und Bemessung von
Holzbauwerken – Teil 2: Sperrholz
DIN EN 1504-1:2005-10 Produkte und Systeme für den
Schutz und die Instandsetzung von Betontragwerken – DIN EN 12369-3:2009-02 Holzwerkstoffe – Charakteris
Definitionen, Anforderungen, Güteüberwachung und tische Werte für die Berechnung und Bemessung von
Beurteilung der Konformität – Teil 1: Definitionen Holzbauwerken – Teil 3: Massivholzplatten
E-Book lizenziert für Priscila Dionara Braun (Bestellnr. 1000126810) (1000126810-144664/a50768bff7d5419bbe8dac55b2bf3ebd, BIC media 02/2022)
DIN EN 13914-1:2005-06 Planung, Zubereitung und Aus- BFS-Merkblatt Nr. 9. Beschichtungen auf mineralischem
führung von Innen- und Außenputzen – Teil 1: Außenputz Außenputz. Stand: Juli 2010. Frankfurt am Main: Bundes-
ausschuss Farbe und Sachwertschutz e. V.
DIN EN 13914-2:2005-07 Planung, Zubereitung und Aus-
führung von Innen- und Außenputzen – Teil 2: Planung BFS-Merkblatt Nr. 19. Risse in Außenputzen, Beschich-
und wesentliche Grundsätze für Innenputz tungen und Armierung. Stand: Januar 1997. Frankfurt am
Main: Bundesausschuss Farbe und Sachwertschutz e. V.
DIN EN 13986:2005-03 Holzwerkstoffe zur Verwendung
im Bauwesen; Eigenschaften, Bewertung der Konformität BFS-Merkblatt Nr. 20. Beurteilung des Untergrundes für
und Kennzeichnung Beschichtungs- und Tapezierarbeiten, Maßnahmen zur
Beseitigung von Schäden. Stand: Juli 1992, mit Ergän-
DIN-Fachbericht 100. Beton – Zusammenstellung von
zungsblatt 1998. Frankfurt am Main: Bundesausschuss
DIN EN 206-1 Beton – Teil 1: Festlegung, Eigenschaften,
Farbe und Sachwertschutz e. V.
Herstellung und Konformität und DIN 1045-2 Tragwerke
aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton – Teil 2: Beton; BFS-Merkblatt Nr. 20.1. Beurteilung des Untergrundes für
Festlegung, Eigenschaften, Herstellung und Konformität; Putzarbeiten, Maßnahmen zu Beseitigung von Schäden.
Anwendungsregeln zu DIN EN 206-1. 3. Aufl. Berlin: Stand: Juni 1991. Frankfurt am Main: Bundesausschuss
Beuth, 2010 Farbe und Sachwertschutz e. V.
BFS-Merkblatt Nr. 21. Technische Richtlinien für die Pla-
Rechtsvorschriften
nung und Verarbeitung von Wärmedämm-Verbundsyste-
Verordnung über energiesparenden Wärmeschutz und men. Stand: Februar 2005. Frankfurt am Main: Bundes-
energiesparende Anlagentechnik bei Gebäuden (Energie- ausschuss Farbe und Sachwertschutz e. V.
einsparverordnung – EnEV) v. 24.07.2007, Bundesgesetz-
BGI 858. Handlungsanleitung. Gesundheitsgefährdungen
blatt I, Nr. 34, 26.07.2007, S. 1519 [EnEV 2007]
durch biologische Arbeitsstoffe bei der Gebäudesanie-
Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei rung. Stand: Oktober 2006. Berlin: Berufsgenossenschaft
Tätigkeiten mit biologischen Arbeitsstoffen (Biostoffver- der Bauwirtschaft, 2006
ordnung – BioStoffV) v. 27.01.1999, Bundesgesetzblatt I,
DAfStb-Heft 525. Erläuterungen zu DIN 1045-1. 2., über-
Nr. 4, 29.01.1999, S. 50
arb. Aufl. Hrsg.: Deutscher Ausschuss für Stahlbeton e. V.
Verordnung zum Schutz vor Gefahrstoffen (Gefahrstoffver- Berlin: Beuth, 2010
ordnung – GefStoffV) v. 26.11.2010, Bundesgesetzblatt I,
DAfStb-Heft 526. Erläuterungen zu den Normen DIN EN
Nr. 59, 30.11.2010, S. 1643
206-1, DIN 1045-2, DIN 1045-3, DIN 1045-4 und
Verordnung zur Änderung der Energieeinsparverordnung DIN EN 12620. 2., überarb. Aufl. Ausgabe: Dezember
v. 29.04.2009, Bundesgesetzblatt I, Nr. 23, 30.04.2009, 2011. Hrsg.: Deutscher Ausschuss für Stahlbeton e. V. Ber-
S. 954 [EnEV 2009] lin: Beuth, 2011
VOB/C ATV DIN 18300:2010-04 Erdarbeiten DAfStb-Heft 555. Erläuterungen zur DAfStb-Richtlinie
wasserundurchlässige Bauwerke aus Beton. Hrsg.: Deut-
VOB/C ATV DIN 18308:2010-04 Drän- und Versickerar-
scher Ausschuss für Stahlbeton e. V. Berlin: Beuth, 2006
beiten
DAfStb-Richtlinie. Betonbau beim Umgang mit wasserge-
VOB/C ATV DIN 18336:2010-04 Abdichtungsarbeiten
fährdenden Stoffen (BUmwS). Ausgabe: März 2011. Ber-
VOB/C ATV DIN 18345:2010-04 Wärmedämm-Verbund- lin: Deutscher Ausschuss für Stahlbeton e. V., 2011
systeme
DAfStb-Richtlinie. Schutz und Instandsetzung von Beton-
VOB/C ATV DIN 18350:2010-04 Putz- und Stuckarbeiten bauteilen (Instandsetzungs-Richtlinie). Ausgabe: Oktober
2001. Berlin: Deutscher Ausschuss für Stahlbeton e. V.,
Zusätzliche technische Vertragsbedingungen und Richtli-
2001
nien für das Füllen von Rissen in Betonteilen (ZTV-RISS).
Hrsg.: Bundesministerium für Verkehr, Abteilung Stra- DAfStb-Richtlinie. Schutz und Instandsetzung von Beton-
ßenbau. Dortmund: Verkehrsblatt-Verlag, 1993 (Ver- bauteilen (Instandsetzungs-Richtlinie). Berichtigung 1.
kehrsblatt-Dokument B 5237) Oktober 2001. Berlin: Deutscher Ausschuss für Stahlbeton
e. V., 2001
Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtli-
nien für Ingenieurbauten (ZTV-ING). Stand: April 2010. DAfStb-Richtlinie. Schutz und Instandsetzung von Beton-
Hrsg.: Bundesanstalt für Straßenwesen. Dortmund: Ver- bauteilen (Instandsetzungs-Richtlinie). Berichtigung 2.
kehrsblatt-Verlag, 2010 (Verkehrsblatt-Sammlung S 1056) Dezember 2005. Berlin: Deutscher Ausschuss für Stahlbe-
ton e. V., 2005
Literatur
DAfStb-Richtlinie. Wasserundurchlässige Bauwerke aus
Abdichtung von Bauwerken durch Injektion – ABI-Merk- Beton (WU-Richtlinie). Ausgabe: November 2003. Berlin:
blatt. 2., aktual. Aufl. Ausgabe: Oktober 2007. Hrsg.: Stu- Deutscher Ausschuss für Stahlbeton e. V., 2003
diengesellschaft für unterirdische Verkehrsanlagen e. V. –
DGfM-Merkblatt. Abdichtung von erdberührtem Mauer-
STUVA. Stuttgart: Fraunhofer IRB Verlag; Köln: STUVA,
werk. 1. Aufl. Stand: Mai 2006. Berlin: Deutsche Gesell-
2008
schaft für Mauerwerksbau e. V., 2006
E-Book lizenziert für Priscila Dionara Braun (Bestellnr. 1000126810) (1000126810-144664/a50768bff7d5419bbe8dac55b2bf3ebd, BIC media 02/2022)
192 5 Anhang
DGfM-Merkblatt. Der Keller aus Mauerwerk. 3. Aufl. Richtlinie. Ausführung luftdichter Konstruktionen und
Stand: Juni 2005. Berlin: Deutsche Gesellschaft für Anschlüsse. Stand: März 2009. Stuttgart: Fachverband
Mauerwerksbau e. V., 2005 Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg;
Fachverband der Stuckateure für Ausbau und Fassade
DHBV-Merkblatt 01/10/S. Fachgerechte Schimmelpilzbe-
Baden-Württemberg (SAF); Ostfildern: Verband des Zim-
seitigung in Innenräumen. Ausgabe: Juni 2010. Köln:
merer- und Holzbaugewerbes Baden-Württemberg, 2009
Deutscher Holz- und Bautenschutzverband e. V., 2010
Richtlinie. Fassadensockelputz/Außenanlage – Richtlinie
Fachregel für Abdichtungen – Flachdachrichtlinie. Stand:
für die fachgerechte Planung und Ausführung des Fassa-
Dezember 2011. Köln: Zentralverband des Deutschen
densockelputzes sowie des Anschlusses der Außenan
Dachdeckerhandwerks e. V. – Fachverband Dach-, Wand-
lagen. 2., überarb. Aufl. Stand: März 2004. Leinfelden-
und Abdichtungstechnik, 2011
Echterdingen: Verband Garten-, Landschafts- und
Fouad, Nabil A. (Hrsg.): Bauphysikkalender 2012. Schwer- Sportplatzbau Baden-Württemberg e. V.; Stuttgart: Fach-
punkt: Gebäudediagnostik. Berlin: Wilhelm Ernst & verband der Stuckateure für Ausbau und Fassade Baden-
Sohn, 2012 Württemberg (SAF), 2004
FPX-Perimeter-Merkblatt. Merkblatt für den Wärmeschutz Richtlinie für die Planung und Ausführung von Abdich-
erdberührter Bauteile. Rossdorf: Fachvereinigung Poly tungen erdberührter Bauteile mit flexiblen Dichtungs-
styrol-Extruderschaumstoff (FPX), o. J. [ca. 2004] schlämmen. 2. Ausgabe. Stand: April 2006. Frankfurt am
Main: Deutsche Bauchemie e. V., 2006
GISBAU. Gefahrstoff-Informationssystem der Berufs
genossenschaft der Bauwirtschaft [online]. Internet: Richtlinie für die Planung und Ausführung von Abdich-
http://www.gisbau.de/index.html [Zugriff: 26.06.2012] tungen erdberührter Bauteile mit mineralischen Dich-
tungsschlämmen. 1. Ausgabe. Stand: Mai 2002. Frankfurt
Handlungsempfehlung für die Sanierung von mit Schim-
am Main: Deutsche Bauchemie e. V., 2002
melpilzen befallenen Innenräumen. 2., überarb. Aufl., Juni
2006. Redaktionell aktualisierter, inhaltlich unveränderter Richtlinie für die Planung und Ausführung von Abdich-
Nachdruck, Februar 2011. Stuttgart: Regierungspräsidium tungen mit kunststoffmodifizierten Bitumendickbe-
Stuttgart, Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg, schichtungen (KMB) – erdberührte Bauteile (KMB-Richt-
2011 linie). 3. Ausgabe. Stand: Mai 2010. Frankfurt am Main:
Deutsche Bauchemie e. V., 2010
Holzschutz – baulich, chemisch, bekämpfend. Erläute-
rungen zu DIN 68800-2, -3, -4. Hrsg.: DIN – Deutsches Schimmelpilze in Innenräumen – Nachweis, Bewertung,
Institut für Normung e. V.; DGfH – Deutsche Gesellschaft Qualitätsmanagement. Abgestimmtes Arbeitsergebnis des
für Holzforschung e. V. Berlin: Beuth, 1998 (Beuth-Kom- Arbeitskreises „Qualitätssicherung – Schimmelpilze in
mentare) Innenräumen“ am Landesgesundheitsamt Baden-Würt
temberg. 14.12.2001. Überarbeitung: Dezember 2004.
Leitfaden zur Ursachensuche und Sanierung bei Schimmel-
Stuttgart: Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg,
pilzwachstum in Innenräumen („Schimmelpilz-Sanie-
2004
rungsleitfaden“). Dessau: Umweltbundesamt, 2005
TAKK-Werkstoffblätter Dachbahnen. Zusammenfassende
Leitfaden zur Vorbeugung, Untersuchung, Bewertung und
Übersicht über Kunststoff- und Kautschukbahnen für
Sanierung von Schimmelpilzwachstum in Innenräumen
Dachabdichtungen. 11. Ausgabe. Darmstadt: Technischer
(„Schimmelpilz-Leitfaden“). Berlin: Umweltbundesamt,
Arbeitskreis Kunststoff- und Kautschukbahnen e. V., 1990
2002
TRBA 400. Technische Regeln für Biologische Arbeits-
Merkblatt. Wärmedämm-Verbundsysteme im Sockel- und
stoffe. Handlungsanleitung zur Gefährdungsbeurteilung
im erdberührten Bereich. Ausgabe: Oktober 2000. Duis-
und für die Unterrichtung der Beschäftigten bei Tätig-
burg: GTA – Gemeinsamer Technischer Ausschuß der
keiten mit biologischen Arbeitsstoffen. Ausgabe: April
Verbände [Bundesverband der Deutschen Mörtelindustrie
2006. Berlin: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Ar-
e. V. sowie weitere 6 Fachverbände], 2000
beitsmedizin, Ausschuss für Biologische Arbeitsstoffe
Merkblatt. Wärmeschutz bei Dach und Wand. Ausgabe: (ABAS)
September 2004. Köln: Zentralverband des Deutschen
TRBA 460. Technische Regeln für Biologische Arbeits-
Dachdeckerhandwerks – Fachverband Dach-, Wand- und
stoffe. Einstufung von Pilzen in Risikogruppen. Ausgabe:
Abdichtungstechnik e. V.
Oktober 2002. Berlin: Bundesanstalt für Arbeitsschutz
Richtlinie. Anschlüsse an Fenster und Rollläden bei Putz, und Arbeitsmedizin, Ausschuss für Biologische Arbeits-
Wärmedämm-Verbundsystem und Trockenbau. 2. Aufl. stoffe (ABAS)
Stand: Oktober 2010. Stuttgart: Fachverband der Stucka-
TRBA 466. Technische Regeln für Biologische Arbeits-
teure für Ausbau und Fassade Baden-Württemberg (SAF);
stoffe. Einstufung von Prokaryonten (Bacteria und
Karlsruhe: Fachverband Glas Fenster Fassade Baden-
Archaea) in Risikogruppen. Ausgabe: Dezember 2010.
Württemberg; Bonn: Bundesverband Rollladen + Sonnen-
Ergänzung: April 2012. Berlin: Bundesanstalt für Arbeits-
schutz e. V., 2010
schutz und Arbeitsmedizin, Ausschuss für Biologische
Arbeitsstoffe (ABAS)
E-Book lizenziert für Priscila Dionara Braun (Bestellnr. 1000126810) (1000126810-144664/a50768bff7d5419bbe8dac55b2bf3ebd, BIC media 02/2022)
TRBA 500. Technische Regeln für Biologische Arbeits- WTA-Merkblatt 4-4-04/D. Mauerwerksinjektion gegen
stoffe. Grundlegende Maßnahmen bei Tätigkeiten mit kapillare Feuchtigkeit. Stand: August 2004. Hrsg.: Wissen-
biologischen Arbeitsstoffen. Ausgabe: April 2012. Berlin: schaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bau-
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, werkserhaltung und Denkmalpflege e. V.
Ausschuss für Biologische Arbeitsstoffe (ABAS)
WTA-Merkblatt 4-5-99/D. Beurteilung von Mauerwerk –
TRGS 500. Technische Regeln für Gefahrstoffe. Schutz- Mauerwerksdiagnostik. Stand: 30.09.1999. Hrsg.: Wissen-
maßnahmen. Ausgabe: Januar 2008. Ergänzung: Mai schaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bau-
2008. Berlin: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Ar- werkserhaltung und Denkmalpflege e. V.
beitsmedizin, Ausschuss für Gefahrstoffe (AGS)
WTA-Merkblatt 4-6-05/D. Nachträgliches Abdichten erd-
TRGS 507. Technische Regeln für Gefahrstoffe. Oberflä- berührter Bauteile. Stand: 11.03.2005. Hrsg.: Wissen-
chenbehandlung in Räumen und Behältern. Ausgabe: schaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bau-
März 2009. Berlin: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und werkserhaltung und Denkmalpflege e. V.
Arbeitsmedizin, Ausschuss für Gefahrstoffe (AGS)
WTA-Merkblatt 4-7-02/D. Nachträgliche Mechanische Ho-
TRGS 524. Technische Regeln für Gefahrstoffe. Schutz- rizontalsperre. Stand: 04.12.2002. Hrsg.: Wissenschaftlich-
maßnahmen bei Tätigkeiten in kontaminierten Bereichen. Technische Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung
Ausgabe: Februar 2010. Änderung und Ergänzung: 2011. und Denkmalpflege e. V.
Berlin: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedi-
WTA-Merkblatt 4-11-02/D. Messung der Feuchte von mi-
zin, Ausschuss für Gefahrstoffe (AGS)
neralischen Baustoffen. Stand: Oktober 2003. Hrsg.: Wis-
TRGS 900. Technische Regeln für Gefahrstoffe. Arbeits- senschaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bau-
platzgrenzwerte. Ausgabe: Januar 2006. Änderung und werkserhaltung und Denkmalpflege e. V.
Ergänzung: 2012. Berlin: Bundesanstalt für Arbeitsschutz
WTA-Merkblatt 5-1-99/D. Wartung von Betonbauwerken.
und Arbeitsmedizin, Ausschuss für Gefahrstoffe (AGS)
Musterwartungsvertrag. Stand: Juli 2003. Hrsg.: Wissen-
TRGS 905. Technische Regeln für Gefahrstoffe. Verzeichnis schaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bau-
krebserzeugender, erbgutverändernder oder fortpflan- werkserhaltung und Denkmalpflege e. V.
zungsgefährdender Stoffe. Ausgabe: Juli 2005. Änderung
WTA-Merkblatt 5-6-99/D. Bauwerksdiagnose. Stand:
und Ergänzung: Mai 2008. Berlin: Bundesanstalt für Ar-
Juli 2001. Hrsg.: Wissenschaftlich-Technische Arbeits
beitsschutz und Arbeitsmedizin, Ausschuss für Gefahr-
gemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmal
stoffe (AGS)
pflege e. V.
TRGS 907. Technische Regeln für Gefahrstoffe. Verzeichnis
WTA-Merkblatt 5-7-99/D. Prüfen und Warten von Beton-
sensibilisierender Stoffe und von Tätigkeiten mit sensibili-
bauwerken. Stand: 22.01.1999. Hrsg.: Wissenschaftlich-
sierenden Stoffen. Ausgabe: November 2011. Berlin: Bun-
Technische Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung
desanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Aus-
und Denkmalpflege e. V.
schuss für Gefahrstoffe (AGS)
WTA-Merkblatt 5-15-03/D. Schutz und Instandsetzung von
WTA-Merkblatt 2-4. Beurteilung und Instandsetzung geris-
Beton. Leistungsbeschreibung. Stand: April 2005. Hrsg.:
sener Putze an Fassaden. Ausgabe: 8.2008/D. Stand: August
Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für
2008. Hrsg.: Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgemein-
Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege e. V.
schaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege e. V.
WTA-Merkblatt 5-20. Gelinjektion. Ausgabe: 05.2009/D.
WTA-Merkblatt 2-7-01/D. Kalkputze in der Denkmalpfle-
Stand: 13.03.2009. Hrsg.: Wissenschaftlich-Technische
ge. Stand: 26.09.2002. Hrsg.: Wissenschaftlich-Technische
Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denk-
Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denk-
malpflege e. V.
malpflege e. V.
WTA-Merkblatt 6-4. Innendämmung nach WTA I. Pla-
WTA-Merkblatt 2-9-04/D. Sanierputzsysteme. Stand: De-
nungsleitfaden. Ausgabe: 05.2009/D. Stand: Mai 2009.
zember 2005. Hrsg.: Wissenschaftlich-Technische Ar-
Hrsg.: Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft
beitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmal-
für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege e. V.
pflege e. V.
WTA-Merkblatt 8-2. Fachwerkinstandsetzung nach WTA
WTA-Merkblatt 2-10-06/D. Opferputze. Stand: März 2007.
II: Checkliste zur Instandsetzungsplanung und -durch-
Hrsg.: Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft
führung. Ausgabe: 5.2007/D. Stand: 11.05.2007. Hrsg.:
für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege e. V.
Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für
WTA-Merkblatt 2-11. Gipsmörtel im historischen Mauer- Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege e. V.
werksbau und an Fassaden. Ausgabe: 5.07/D. Stand: April
WTA-Merkblatt 8-5. Fachwerkinstandsetzung nach WTA
2008. Hrsg.: Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgemein-
V: Innendämmungen. Ausgabe: 05.2008/D. Stand:
schaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege e. V.
09.05.2008. Hrsg.: Wissenschaftlich-Technische Arbeits-
WTA-Merkblatt 4-3-98/D. Instandsetzung von Mauerwerk. gemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege
Standsicherheit und Tragfähigkeit. Stand: 18.11.1998. e. V.
Hrsg.: Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft
für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege e. V.
E-Book lizenziert für Priscila Dionara Braun (Bestellnr. 1000126810) (1000126810-144664/a50768bff7d5419bbe8dac55b2bf3ebd, BIC media 02/2022)
194 5 Anhang
Kapitel 1.3: Erneuerung und statische Ertüchtigung von Bekanntmachung der Leitlinie für die europäische tech-
Fundamenten, Mauerwerk und Beton nische Zulassung für Metalldübel zur Verankerung im
Ralf Fischinger und Hubert Jakobs Beton (ETAG 001, Teile 3, 5, 6 und Anhang C) v.
28.10.2011, Bundesanzeiger [Beilage], Jg. 64, Nr. 27a,
Normen
16.02.2012
DIN 105-100:2012-01 Mauerziegel – Teil 100: Mauerziegel
Europäische technische Zulassung ETA-04/0027: Injek
mit besonderen Eigenschaften
tionssystem Hilti HIT-RE 500; Verbunddübel in den
DIN V 106:2005-10 Kalksandsteine mit besonderen Eigen- GrößenØ 8 mm bis Ø 32 mm zur Verankerung im un
schaften gerissenen Beton. Erteilt: 20.05.2009. Geltungsdauer:
20.05.2009–28.05.2014. Berlin: Deutsches Institut für
DIN 488-1:2009-08 Betonstahl – Teil 1: Stahlsorten, Eigen-
Bautechnik, 2009
schaften, Kennzeichnung
DIN 488-2:2009-08 Betonstahl – Betonstabstahl Literatur
DIN 488-3:2009-08 Betonstahl – Betonstahl in Ringen, Arbeitsblatt 10. Schweißen von Betonstahl. Ausgabe: Januar
Bewehrungsdraht 2002. Düsseldorf: Institut für Stahlbetonbewehrung e. V.,
2002 (Bewehren von Stahlbetontragwerken nach
DIN 488-4:2009-08 Betonstahl – Betonstahlmatten
DIN 1045-1:2001-07)
DIN 488-5:2009-08 Betonstahl – Gitterträger
DAfStb-Richtlinie. Schutz und Instandsetzung von Beton-
DIN 488-6:2010-01 Betonstahl – Teil 6: Übereinstim- bauteilen (Instandsetzungs-Richtlinie). Ausgabe: Oktober
mungsnachweis 2001. Berlin: Deutscher Ausschuss für Stahlbeton e. V., 2001
DIN 1045-1:2008-08 Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und DAfStb-Richtlinie. Schutz und Instandsetzung von Beton-
Spannbeton – Teil 1: Bemessung und Konstruktion bauteilen (Instandsetzungs-Richtlinie). Berichtigung
1. Oktober 2001. Berlin: Deutscher Ausschuss für Stahlbe-
DIN 1053-1:1996-11 Mauerwerk – Teil 1: Berechnung und
ton e. V., 2001
Ausführung
DAfStb-Richtlinie. Schutz und Instandsetzung von Beton-
DIN 1054:2010-12 Baugrund – Sicherheitsnachweise im
bauteilen (Instandsetzungs-Richtlinie). Berichtigung 2.
Erd- und Grundbau – Ergänzende Regelungen zu
Dezember 2005. Berlin: Deutscher Ausschuss für Stahlbe-
DIN EN 1997-1
ton e. V., 2005
DIN 4093:1987-09 Baugrund; Einpressen in den Unter-
WTA-Merkblatt 4-3-98/D. Instandsetzung von Mauerwerk.
grund; Planung, Ausführung, Prüfung
Standsicherheit und Tragfähigkeit. Stand: 18.11.1998.
DIN 4099-1:2008-08 Schweißen von Betonstahl – Ausfüh- Hrsg.: Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft
rung für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege e. V.
DIN 4099-2:2008-08 Schweißen von Betonstahl – Quali- WTA-Merkblatt 4-4-04/D. Mauerwerksinjektion gegen
tätssicherung kapillare Feuchtigkeit. Stand: August 2004. Hrsg.: Wissen-
schaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bau-
DIN 4123:2011-05 Ausschachtungen, Gründungen und
werkserhaltung und Denkmalpflege e. V.
Unterfangungen im Bereich bestehender Gebäude
DIN V 18153-100:2005-10 Mauersteine aus Beton (Nor- Kapitel 1.4: Betonsanierung
malbeton) – Teil 100: Mauersteine mit besonderen Eigen- Heiko Teutenberg
schaften
Normen
DIN 18197:2011-04 Abdichten von Fugen in Beton mit
DIN 1045-1:2008-08 Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und
Fugenbändern
Spannbeton – Teil 1: Bemessung und Konstruktion
DIN 18551:2010-02 Spritzbeton – Nationale Anwendungs-
DIN 1045-2:2008-08 Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und
regeln zur Reihe DIN EN 14487 und Regeln für die Be-
Spannbeton – Teil 2: Beton – Festlegung, Eigenschaften,
messung von Spritzbetonkonstruktionen
Herstellung und Konformität – Anwendungsregeln zu
DIN EN 14487-1:2006-03 Spritzbeton – Teil 1: Begriffe, DIN EN 206-1
Festlegungen und Konformität
DIN 1045-3:2012-03 Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und
DIN EN 14487-2:2007-01 Spritzbeton – Teil 2: Ausführung Spannbeton – Teil 3: Bauausführung – Anwendungsre-
geln zu DIN EN 13670
Rechtsvorschriften
DIN 1045-4:2012-02 Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und
Bekanntmachung der Leitlinie für die europäische tech- Spannbeton – Teil 4: Ergänzende Regeln für die Herstel-
nische Zulassung für Metalldübel zur Verankerung im lung und die Konformität von Fertigteilen
Beton (ETAG 001, Teile 1, 2, 4 und 5 sowie Anhänge A,
DIN 1045-100:2011-12 Bemessung und Konstruktion von
B und C) v. 25.02.2008, Bundesanzeiger [Beilage], Jg. 60,
Stahlbeton- und Spannbetontragwerken – Teil 100: Zie-
Nr. 79a, 30.05.2008
geldecken
E-Book lizenziert für Priscila Dionara Braun (Bestellnr. 1000126810) (1000126810-144664/a50768bff7d5419bbe8dac55b2bf3ebd, BIC media 02/2022)
DIN 1048-2:1991-06 Prüfverfahren für Beton; Festbeton in DGZfP-Merkblatt B3. Merkblatt für elektrochemische Po-
Bauwerken und Bauteilen tentialmessungen zur Ermittlung von Bewehrungsstahl-
korrosion in Stahlbetonbauwerken. Berlin: Deutsche Ge-
DIN 18551:2010-02 Spritzbeton – Nationale Anwendungs-
sellschaft für Zerstörungsfreie Prüfung, Unterausschuss
regeln zur Reihe DIN EN 14487 und Regeln für die Be-
Durchstrahlungsprüfung, 1990
messung von Spritzbetonkonstruktionen
DIN 32539:1998-07 Flammstrahlen von Stahl- und Beton Kapitel 2.1: Diagnose und Schadensbeurteilung
oberflächen Helmut Kollmann
DIN 52103:1988-10 Prüfung von Naturstein und Gesteins- Literatur
körnungen – Bestimmung von Wasseraufnahme und Sät-
WTA-Merkblatt 2-4. Beurteilung und Instandsetzung geris-
tigungswert
sener Putze an Fassaden. Ausgabe: 8.2008/D. Stand: Au-
DIN 52617:1987-05 Bestimmung des Wasseraufnahmeko- gust 2008. Hrsg.: Wissenschaftlich-Technische Arbeitsge-
effizienten von Baustoffen meinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege
e. V.
DIN EN ISO 8501-1:2007-12 Vorbereitung von Stahlober-
flächen vor dem Auftragen von Beschichtungsstoffen – WTA-Merkblatt 2-9-04/D. Sanierputzsysteme. Stand: De-
Visuelle Beurteilung der Oberflächenreinheit – Teil 1: zember 2005. Hrsg.: Wissenschaftlich-Technische Ar-
Rostgrade und Oberflächenvorbereitungsgrade von unbe- beitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmal-
schichteten Stahloberflächen und Stahloberflächen nach pflege e. V.
ganzflächigem Entfernen vorhandener Beschichtungen
WTA-Merkblatt 2-10-06/D. Opferputze. Stand: März 2007.
(ISO 8501-1:2007)
Hrsg.: Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft
für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege e. V.
Rechtsvorschriften
WTA-Merkblatt 4-4-04/D. Mauerwerksinjektion gegen
Verordnung zum Schutz vor Gefahrstoffen (Gefahrstoffver-
kapillare Feuchtigkeit. Stand: August 2004. Hrsg.: Wissen-
ordnung – GefStoffV) v. 26.11.2010, Bundesgesetzblatt I,
schaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bau-
Nr. 59, 30.11.2010, S. 1643
werkserhaltung und Denkmalpflege e. V.
VOB/C ATV DIN 18331:2010-04 Betonarbeiten
WTA-Merkblatt 4-5-99/D. Beurteilung von Mauerwerk –
Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtli- Mauerwerksdiagnostik. Stand: 30.09.1999. Hrsg.: Wissen-
nien für Ingenieurbauten (ZTV-ING). Stand: April 2010. schaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bau-
Hrsg.: Bundesanstalt für Straßenwesen. Dortmund: Ver- werkserhaltung und Denkmalpflege e. V.
kehrsblatt-Verlag, 2010 (Verkehrsblatt-Sammlung S 1056)
WTA-Merkblatt 4-11-02/D. Messung der Feuchte von mi-
neralischen Baustoffen. Stand: Oktober 2003. Hrsg.: Wis-
Literatur
senschaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bau-
DAfStb-Richtlinie. Schutz und Instandsetzung von Beton- werkserhaltung und Denkmalpflege e. V.
bauteilen (Instandsetzungs-Richtlinie). Ausgabe: Oktober
2001. Berlin: Deutscher Ausschuss für Stahlbeton e. V., Kapitel 2.2: Messtechnik
2001 Michael Resch
DAfStb-Richtlinie. Schutz und Instandsetzung von Beton- Rechtsvorschrift
bauteilen (Instandsetzungs-Richtlinie). Berichtigung 1.
VOB/C ATV DIN 18365:2010-04 Bodenbelagarbeiten
Oktober 2001. Berlin: Deutscher Ausschuss für Stahlbeton
e. V., 2001
Literatur
DAfStb-Richtlinie. Schutz und Instandsetzung von Beton-
CM-Messung. Gemeinsame Erklärung der Bundesfach-
bauteilen (Instandsetzungs-Richtlinie). Berichtigung
gruppe Estrich und Belag im Zentralverband des Deut-
2. Dezember 2005. Berlin: Deutscher Ausschuss für Stahl-
schen Baugewerbes e. V., Berlin, und des Bundesver-
beton e. V., 2005
bandes Estrich und Belag e. V., Troisdorf-Oberlar, zur
DAfStb-Heft 401. Bestimmung des Chloridgehaltes von Durchführung und Messmethode v. 17.01.2007. Trois-
mineralischen Baustoffen. Anleitung zur Bestimmung des dorf: Institut für Baustoffprüfung und Fußbodenfor-
Chloridgehaltes von Beton. Hrsg.: Deutscher Ausschuss schung (IBF), 2007
für Stahlbeton e. V. Berlin: Beuth, 1989
Hankammer, Gunter; Resch, Michael; Ludwig, Gerd:
DAfStb-Heft 420. Versuche zum Kriechen und zur Rest Bauwerksdiagnostik bei Feuchteschäden. Technik,
festigkeit von Beton bei mehrachsiger Beanspruchung. Geräte, Praxis. Köln: Verlagsgesellschaft Rudolf Müller,
Kriechen von Beton nach langer Lasteinwirkung, frühe 2012
Kriechverformungen des Betons. Hrsg.: Deutscher Aus-
Schnittstellenkoordination bei Flächenheizungs- und
schuss für Stahlbeton e. V. Berlin: Beuth, 1991
Flächenkühlungssystemen in bestehenden Gebäuden.
DAfStb-Heft 422. Prüfung von Beton. Empfehlungen und Ausgabe: Januar 2009. Hagen: Bundesverband Flächen-
Hinweise als Ergänzung zu DIN 1048. Hrsg.: Deutscher heizungen und Flächenkühlungen e. V., 2009 (Informa
Ausschuss für Stahlbeton e. V. Berlin: Beuth, 1991 tionsdienst Flächenheizung + Flächenkühlung)
E-Book lizenziert für Priscila Dionara Braun (Bestellnr. 1000126810) (1000126810-144664/a50768bff7d5419bbe8dac55b2bf3ebd, BIC media 02/2022)
196 5 Anhang
198 5 Anhang
Richtlinie für die Planung und Ausführung von Abdich- DB-Richtlinie 804.6102. Vergelungsmaßnahmen. Planung,
tungen erdberührter Bauteile mit mineralischen Dich- Durchführung und Qualitätssicherung. Entwurf:
tungsschlämmen. 1. Ausgabe. Stand: Mai 2002. Frankfurt 27.05.2005. Hrsg.: Deutsche Bahn AG
am Main: Deutsche Bauchemie e. V., 2002
Grundsätze zur Bewertung der Auswirkungen von Baupro-
Richtlinie für die Planung und Ausführung von Abdich- dukten auf Boden und Grundwasser. Stand: Mai 2008.
tungen mit kunststoffmodifizierten Bitumendickbe- Berlin: Deutsches Institut für Bautechnik, 2008 (Schriften
schichtungen (KMB) – erdberührte Bauteile (KMB-Richt- des Deutschen Instituts für Bautechnik)
linie). 3. Ausgabe. Stand: Mai 2010. Frankfurt am Main:
WTA-Merkblatt 4-6-05/D. Nachträgliches Abdichten erd-
Deutsche Bauchemie e. V., 2010
berührter Bauteile. Stand: 11.03.2005. Hrsg.: Wissen-
Prüfgrundsätze zur Erteilung von allgemeinen bauaufsicht- schaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bau-
lichen Prüfzeugnissen für Fugenabdichtungen in Bautei- werkserhaltung und Denkmalpflege e. V.
len aus Beton (PG-FBB) mit hohem Wassereindringwi-
WTA-Merkblatt 5-20. Gelinjektion. Ausgabe: 05.2009/D.
derstand gegen drückendes und nicht drückendes Wasser
Stand: 13.03.2009. Hrsg.: Wissenschaftlich-Technische
und gegen Bodenfeuchtigkeit (PG-FBB). Teil 1: Abdich-
Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denk-
tungen für Arbeitsfugen und Sollrissquerschnitte. April
malpflege e. V.
2012 [interne Prüf- und Bewertungsgrundlage für die
anerkannten Prüfstellen, noch nicht bauaufsichtlich ver-
Kapitel 3.6: Füllen von Rissen und Hohlräumen im Betonbau
öffentlicht]
Bodo Appel
Prüfgrundsätze zur Erteilung von allgemeinen bauaufsicht-
Normen
lichen Prüfzeugnissen für Übergänge von Bauwerksab-
dichtungen auf Bauteile aus Beton mit hohem Wasserein- DIN V 18028:2006-06 Rissfüllstoffe nach DIN EN 1504-
dringwiderstand (PG-ÜBB). Ausgabe: September 2010 5:2005-03 mit besonderen Eigenschaften
WTA-Merkblatt 4-6-05/D. Nachträgliches Abdichten erd- DIN EN 1504-5:2005-03 Produkte und Systeme für den
berührter Bauteile. Stand: 11.03.2005. Hrsg.: Wissen- Schutz und die Instandsetzung von Betontragwerken –
schaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bau- Definitionen, Anforderungen, Qualitätsüberwachung und
werkserhaltung und Denkmalpflege e. V. Beurteilung der Konformität – Teil 5: Injektion von Be-
tonbauteilen
Kapitel 3.4: Innenabdichtung
Thomas Rosenberger Rechtsvorschrift
Normen Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtli-
nien für Ingenieurbauten (ZTV-ING). Stand: April 2010.
DIN 18195-4 bis -6 und -10 (siehe Normenverzeichnis zu
Hrsg.: Bundesanstalt für Straßenwesen. Dortmund: Ver-
Kapitel 1.2)
kehrsblatt-Verlag, 2010 (Verkehrsblatt-Sammlung S 1056)
Literatur
Literatur
Richtlinie für die Planung und Ausführung von Abdich-
DAfStb-Richtlinie. Schutz und Instandsetzung von Beton-
tungen erdberührter Bauteile mit flexiblen Dichtungs-
bauteilen (Instandsetzungs-Richtlinie). Ausgabe: Oktober
schlämmen. 2. Ausgabe. Stand: April 2006. Frankfurt am
2001. Berlin: Deutscher Ausschuss für Stahlbeton e. V.,
Main: Deutsche Bauchemie e. V., 2006
2001
Richtlinie für die Planung und Ausführung von Abdich-
DAfStb-Richtlinie. Schutz und Instandsetzung von Beton-
tungen erdberührter Bauteile mit mineralischen Dich-
bauteilen (Instandsetzungs-Richtlinie). Berichtigung 1.
tungsschlämmen. 1. Ausgabe. Stand: Mai 2002. Frankfurt
Oktober 2001. Berlin: Deutscher Ausschuss für Stahlbeton
am Main: Deutsche Bauchemie e. V., 2002
e. V., 2001
WTA-Merkblatt 4-6-05/D. Nachträgliches Abdichten erd-
DAfStb-Richtlinie. Schutz und Instandsetzung von Beton-
berührter Bauteile. Stand: 11.03.2005. Hrsg.: Wissen-
bauteilen (Instandsetzungs-Richtlinie). Berichtigung 2.
schaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bau-
Dezember 2005. Berlin: Deutscher Ausschuss für Stahlbe-
werkserhaltung und Denkmalpflege e. V.
ton e. V., 2005
Kapitel 3.5: Injektionsabdichtung DBV-Merkblatt. Injektionsschlauchsysteme und quellfähige
Bodo Appel Einlagen für Arbeitsfugen. Fassung: Januar 2010. Berlin:
Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein e. V., 2010
Literatur
Abdichtung von Bauwerken durch Injektion – ABI-Merk- Kapitel 3.7: Nachträgliche WU-Konstruktionen aus Stahlbeton
blatt. 2., aktual. Aufl. Ausgabe: Oktober 2007. Hrsg.: Stu- Heinz-Peter Dahmen und Ingo Reifgerste
diengesellschaft für unterirdische Verkehrsanlagen e. V. –
Normen
STUVA. Stuttgart: Fraunhofer IRB Verlag; Köln: STUVA,
2008 DIN 1045-1:2008-08 Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und
Spannbeton – Teil 1: Bemessung und Konstruktion
E-Book lizenziert für Priscila Dionara Braun (Bestellnr. 1000126810) (1000126810-144664/a50768bff7d5419bbe8dac55b2bf3ebd, BIC media 02/2022)
DIN 1045-2:2008-08 Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und DIN-Fachbericht 100. Beton – Zusammenstellung von
Spannbeton – Teil 2: Beton – Festlegung, Eigenschaften, DIN EN 206-1 Beton – Teil 1: Festlegung, Eigenschaften,
Herstellung und Konformität – Anwendungsregeln zu Herstellung und Konformität und DIN 1045-2 Tragwerke
DIN EN 206-1 aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton – Teil 2: Beton;
Festlegung, Eigenschaften, Herstellung und Konformität;
DIN 1045-3:2012-03 Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und
Anwendungsregeln zu DIN EN 206-1. 3. Aufl. Berlin:
Spannbeton – Teil 3: Bauausführung – Anwendungsre-
Beuth, 2010
geln zu DIN EN 13670
Lohmeyer, Gottfried; Ebeling, Karsten: Weiße Wannen –
DIN 1045-4:2012-02 Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und
einfach und sicher. 9., überarb. u. erw. Aufl. Düsseldorf:
Spannbeton – Teil 4: Ergänzende Regeln für die Herstel-
Verlag Bau + Technik, 2009
lung und die Konformität von Fertigteilen
DIN 7865-1:2008-02 Elastomer-Fugenbänder zur Abdich- Kapitel 3.8.2: Mechanische Horizontalsperren
tung von Fugen in Beton – Teil 1: Formen und Maße Bodo Appel und Ingolf Georgy
DIN 7865-2:2008-02 Elastomer-Fugenbänder zur Abdich- Norm
tung in Beton – Teil 2: Werkstoff-Anforderungen und
DIN 18195-2:2009-04 Bauwerksabdichtungen – Teil 2: Stoffe
Prüfung
DIN 7865-3:2012-05 Elastomer-Fugenbänder zur Abdich- Literatur
tung von Fugen in Beton – Teil 3: Verwendungsbereich
WTA-Merkblatt 4-3-98/D. Instandsetzung von Mauerwerk.
DIN 18195-6:2011-12 Bauwerksabdichtungen – Teil 6: Standsicherheit und Tragfähigkeit. Stand: 18.11.1998.
Abdichtungengegen von außen drückendes Wasser Hrsg.: Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft
und aufstauendes Sickerwasser, Bemessung und Aus für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege e. V.
führung
WTA-Merkblatt 4-6-05/D. Nachträgliches Abdichten erd-
DIN 18541-1:2006-09 Fugenbänder aus thermoplastischen berührter Bauteile. Stand: 11.03.2005. Hrsg.: Wissen-
Kunststoffen zur Abdichtung von Fugen in Ortbeton – schaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bau-
Teil 1: Begriffe, Formen, Maße, Kennzeichnung werkserhaltung und Denkmalpflege e. V.
DIN 18541-2:2006-09 Fugenbänder aus thermoplastischen WTA-Merkblatt 4-7-02/D. Nachträgliche Mechanische Ho-
Kunststoffen zur Abdichtung von Fugen in Ortbeton – rizontalsperre. Stand: 04.12.2002. Hrsg.: Wissenschaftlich-
Teil 2: Anforderungen an die Werkstoffe, Prüfung und Technische Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung
Überwachung und Denkmalpflege e. V.
DIN EN 206-1:2001-07 Beton – Teil 1: Festlegung, Eigen-
Kapitel 3.8.3: Horizontalsperren im Injektionsverfahren
schaften, Herstellung und Konformität
Stephan Keppeler, Bodo Appel und Christian Ventker
DIN EN 12390-8:2009-07 Prüfung von Festbeton – Teil 8:
Literatur
Wassereindringtiefe unter Druck
BuFAS-Ingenieur-Merkblatt IM-01/2009. Injektionsmittel –
Rechtsvorschrift Horizontalabdichtung. Ausgabe: Oktober 2009. Groß Be-
litz: Bundesverband Feuchte & Altbausanierung e. V., 2009
VOB/C ATV DIN 18331:2010-04 Betonarbeiten
WTA-Merkblatt 4-3-98/D. Instandsetzung von Mauerwerk.
Literatur Standsicherheit und Tragfähigkeit. Stand: 18.11.1998.
Hrsg.: Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft
DAfStb-Heft 555. Erläuterungen zur DAfStb-Richtlinie
für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege e. V.
wasserundurchlässige Bauwerke aus Beton. Hrsg.: Deut-
scher Ausschuss für Stahlbeton e. V. Berlin: Beuth, 2006 WTA-Merkblatt 4-4-04/D. Mauerwerksinjektion gegen
kapillare Feuchtigkeit. Stand: August 2004. Hrsg.: Wissen-
DAfStb-Positionspapier „Feuchtetransport durch WU-
schaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bau-
Konstruktionen“ zur DAfStb-Richtlinie „Wasserundurch-
werkserhaltung und Denkmalpflege e. V.
lässige Bauwerke aus Beton“. 10.07.2006. Berlin: Deut-
scher Ausschuss für Stahlbeton e. V., 2006 WTA-Merkblatt 4-6-05/D. Nachträgliche Abdichtung
erdberührter Bauteile. Stand: 11.03.2005. Hrsg.: Wissen-
DAfStb-Richtlinie. Massige Bauteile aus Beton. Ausgabe:
schaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bau-
April 2010. Berlin: Deutscher Ausschuss für Stahlbeton
werkserhaltung und Denkmalpflege e. V.
e. V., 2010
DAfStb-Richtlinie. Wasserundurchlässige Bauwerke aus Kapitel 3.9: Sockel
Beton (WU-Richtlinie). Ausgabe: November 2003. Berlin: Rainer Spirgatis
Deutscher Ausschuss für Stahlbeton e. V., 2003
Normen
DBV-Merkblatt. Hochwertige Nutzung in Untergeschos-
DIN 1045-2:2008-08 Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und
sen – Bauphysik und Raumklima. Fassung: Januar 2009.
Spannbeton – Teil 2: Beton – Festlegung, Eigenschaften,
Berlin: Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein e. V.,
Herstellung und Konformität – Anwendungsregeln zu
2009
DIN EN 206-1
E-Book lizenziert für Priscila Dionara Braun (Bestellnr. 1000126810) (1000126810-144664/a50768bff7d5419bbe8dac55b2bf3ebd, BIC media 02/2022)
200 5 Anhang
DIN 1045-3:2012-03 Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Richtlinie für die Planung und Ausführung von Abdich-
Spannbeton – Teil 3: Bauausführung – Anwendungsre- tungen mit kunststoffmodifizierten Bitumendickbe-
geln zu DIN EN 13670 schichtungen (KMB) – erdberührte Bauteile (KMB-Richt-
linie). 3. Ausgabe. Stand: Mai 2010. Frankfurt am Main:
DIN 1045-4:2012-02 Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und
Deutsche Bauchemie e. V., 2010
Spannbeton – Teil 4: Ergänzende Regeln für die Herstel-
lung und die Konformität von Fertigteilen WTA-Merkblatt 2-9-04/D. Sanierputzsysteme. Stand: De-
zember 2005. Hrsg.: Wissenschaftlich-Technische Ar-
DIN 1053-2:1996-11 Mauerwerk – Teil 2: Mauerwerksfes
beitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmal-
tigkeitsklassen aufgrund von Eignungsprüfungen
pflege e. V.
DIN 1053-4:2011-05 Mauerwerk – Teil 4: Fertigbauteile
WTA-Merkblatt 4-6-05/D. Nachträgliches Abdichten
DIN 18195-1 bis -4, -6, -9 und -10 (siehe Normenverzeich- erdberührter Bauteile. Stand: 11.03.2005. Hrsg.: Wissen-
nis zu Kapitel 1.2) schaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bau-
werkserhaltung und Denkmalpflege e. V.
DIN V 18550:2005-04 Putz und Putzsysteme – Ausführung
DIN 55699:2005-02 Verarbeitung von Wärmedämm-Ver- Kapitel 3.10: Terrassen
bundsystemen Stefan Flügge, Martin Mossau und Thomas Rosenberger
DIN EN 206-1:2001-07 Beton – Teil 1: Festlegung, Eigen- Normen
schaften, Herstellung und Konformität
DIN 1055-4:2005-03 Einwirkungen auf Tragwerke – Teil 4:
Windlasten
Literatur
DIN 18195-1 bis -10 und Beiblatt 1 (siehe Normenver-
Ausführungshinweis DIN 18195-9 – Abdichtung am Ge-
zeichnis zu Kapitel 1.2)
bäudesockel. Ausgabe: Januar 2008. Berlin: Fachverband
Hoch- und Massivbau im Zentralverband des Deutschen DIN 18202:2005-10 Toleranzen im Hochbau – Bauwerke
Baugewerbes e. V., AK Technik – VOB/C, 2008
DIN 18531-1:2010-05 Dachabdichtungen – Abdichtungen
Empfehlungen für Planung, Bau und Instandhaltung der für nicht genutzte Dächer – Teil 1: Begriffe, Anforderun-
Übergangsbereiche von Freiflächen zu Gebäuden. Gelb- gen, Planungsgrundsätze
druck. Bonn: Forschungsgesellschaft Landschaftsentwick-
DIN 18531-2:2010-05 Dachabdichtungen – Abdichtungen
lung Landschaftsbau e. V. (FLL), 2012
für nicht genutzte Dächer – Teil 2: Stoffe
Leitlinien für das Verputzen von Mauerwerk und Beton.
DIN 18531-3:2010-05 Dachabdichtungen – Abdichtungen
Grundlagen für die Planung, Gestaltung und Ausführung.
für nicht genutzte Dächer – Teil 3: Bemessung, Verarbei-
Stand: April 2007. Duisburg: Industrieverband WerkMör-
tung der Stoffe, Ausführung der Dachabdichtungen
tel e. V., 2007
DIN 18531-4:2010-05 Dachabdichtungen – Abdichtungen
Merkblatt Wärmedämm-Verbundsysteme im Sockel- und
für nicht genutzte Dächer – Teil 4: Instandhaltung
im erdberührten Bereich. Ausgabe: Oktober 2000. Duis-
burg: GTA – Gemeinsamer Technischer Ausschuß der DIN V 20000-202:2007-12 Anwendung von Bauprodukten
Verbände [Bundesverband der Deutschen Mörtelindustrie in Bauwerken – Teil 202: Anwendungsnorm für Abdich-
e. V. sowie weitere 6 Fachverbände], 2000 tungsbahnen nach Europäischen Produktnormen zur
Verwendung in Bauwerksabdichtungen
Prüfgrundsätze für die Erteilung von allgemeinen bauauf-
sichtlichen Prüfzeugnissen für mineralische Dichtungs- DIN EN 13967:2007-03 Abdichtungsbahnen – Kunststoff-
schlämmen für Bauwerksabdichtungen (PG-MDS). Aus- und Elastomerbahnen für die Bauwerksabdichtung gegen
gabe: Juni 2010 Bodenfeuchte und Wasser – Definitionen und Eigenschaf-
ten
Richtlinie. Fassadensockelputz/Außenanlage – Richtlinie
für die fachgerechte Planung und Ausführung des Fassa- DIN EN 13969:2007-03 Abdichtungsbahnen – Bitumen-
densockelputzes sowie des Anschlusses der Außenan bahnen für die Bauwerksabdichtung gegen Bodenfeuchte
lagen. 2., überarb. Aufl. Stand: März 2004. Leinfelden- und Wasser – Definitionen und Eigenschaften
Echterdingen: Verband Garten-, Landschafts- und
Sportplatzbau Baden-Württemberg e. V.; Stuttgart: Fach- Rechtsvorschriften
verband der Stuckateure für Ausbau und Fassade Baden-
Bekanntmachung der Leitlinie für die europäische tech-
Württemberg (SAF), 2004
nische Zulassung für flüssig aufzubringende Dachabdich-
Richtlinie für die Planung und Ausführung von Abdich- tungen (ETAG 005, Teile 1–8) v. 18.02.2005, Bundesanzei-
tungen erdberührter Bauteile mit flexiblen Dichtungs- ger [Beilage], Jg. 57, Nr. 102a, 04.06.2005
schlämmen. 2. Ausgabe. Stand: April 2006. Frankfurt am
Gesetz zur Einsparung von Energie in Gebäuden (Energie-
Main: Deutsche Bauchemie e. V., 2006
einsparungsgesetz – EnEG) v. 01.09.2005, Bundesgesetz-
Richtlinie für die Planung und Ausführung von Abdich- blatt I, Nr. 56, 07.09.2005, S. 2684
tungen erdberührter Bauteile mit mineralischen Dich-
Verordnung zur Änderung der Energieeinsparverordnung
tungsschlämmen. 1. Ausgabe. Stand: Mai 2002. Frankfurt
v. 29.04.2009, Bundesgesetzblatt I, Nr. 23, 30.04.2009,
am Main: Deutsche Bauchemie e. V., 2002
S. 954 [EnEV 2009]
E-Book lizenziert für Priscila Dionara Braun (Bestellnr. 1000126810) (1000126810-144664/a50768bff7d5419bbe8dac55b2bf3ebd, BIC media 02/2022)
202 5 Anhang
Angleichung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften Künzel, Helmut; Riedl, Gerhard; Kießl, Kurt: Praxisbewäh-
der Mitgliedstaaten über Bauprodukte (Bauproduktenge- rung von Wärmedämmverbundsystemen [online]. Stutt
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Verordnung zur Änderung der Energieeinsparverordnung Neumann, Hans-Hermann: Praxis-Handbuch Wärme-
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VOB/C ATV DIN 18345:2010-04 Wärmedämm-Verbund- Richtlinie. Anschlüsse an Fenster und Rollläden bei Putz,
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Karlsruhe: Fachverband Glas Fenster Fassade Baden-
Cziesielski, Erich; Himburg, Stefan: Entwicklung eines ma-
Württemberg; Bonn: Bundesverband Rollladen + Sonnen-
thematischen Modells zur Standsicherheit von Wärme-
schutz e. V., 2010
dämmverbundsystemen mit keramischen Bekleidungen
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Franke, Lutz; Deckelmann, Gernold; Stehr, Holger; Espino-
Sportplatzbau Baden-Württemberg e. V.; Stuttgart: Fach-
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Künzel, Hartwig M.; Künzel, Helmut; Sedlbauer, Klaus:
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Künzel, Hartwig M.; Sedlbauer, Klaus: Algen auf Wärme-
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Künzel, Helmut; Künzel, Hartwig M.; Sedlbauer, Klaus: und Arbeitsbereiche mit Rutschgefahr, Begehungsverfah-
Langzeitverhalten von Wärmedämmverbundsystemen ren – Schiefe Ebene
[online]. Stuttgart: Fraunhofer-Institut für Bauphysik,
2005 (IBP-Mitteilung 461). Internet: http://www.ibp. Literatur
fraunhofer.de/Images/461_tcm45-65446.pdf [Zugriff:
BEB-Arbeitsblatt KH-0/S. Stoffe. Stand: Mai 2002. Trois-
12.07.2012]
dorf: Bundesverband Estrich und Belag e. V., 2002
E-Book lizenziert für Priscila Dionara Braun (Bestellnr. 1000126810) (1000126810-144664/a50768bff7d5419bbe8dac55b2bf3ebd, BIC media 02/2022)
204 5 Anhang
5.2 Autoren 205
206 5 Anhang
5.2 Autoren 207
seit 2005 Leiter des Arbeitskreises D+E der Baugewerbli- Christoph Tetz
chen Verbände, Düsseldorf; Mitglied des Güteausschusses
Dipl.-Ing. (TH); Studium des Bauingenieurwesens an der
der Landesgütegemeinschaft Instandsetzung von Beton-
RWTH Aachen, Fachrichtung Konstruktiver Ingenieurbau;
bauwerken NRW e. V. (LIB); Beiratsmitglied der Grenzland
Beratender Ingenieur; Inhaber des Ingenieurbüros TETZ
Baugeräte Handelsgesellschaft mbH & Co. KG, Hückelho-
Ingenieure, Hückelhoven; Fachgebiete: Tragwerksplanung,
ven; stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Aus-
Planung der Instandsetzung von Betonbauwerken, Bau
landsbau-Verbands (DABV); reifgerste@schleiff.de
physik; Arbeitsschwerpunkt: Baudenkmale; Mitglied
des Sachverständigenkreises des Deutschen Holz- und
Michael Resch
Bautenschutzverbandes e. V. (DHBV); Mitglied der
Jg. 1963; Stahlbauschlosser; Berufstätigkeit und Referent Wissenschaftlich-Technischen Arbeitsgemeinschaft für
für Seminare, Schulungen und Vorträge im Bereich der Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege e. V. (WTA);
technischen Trocknung von Gebäuden und der Bauwerks- www. tetz-ingenieure.de, tetz@tetz-ingenieure.de
diagnostik; Mitglied der Wissenschaftlich-Technischen
Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmal- Heiko Teutenberg
pflege e. V. (WTA) und des Bundesverbandes Feuchte &
Jg. 1970; Dipl.-Ing. (FH); seit 1992 Bauleitung bei der Fir-
Altbausanierung e. V. (BuFAS); Mitarbeit an Merkblättern
ma DEFLEX-BAUTENSCHUTZ Alfred Teutenberg, Lü-
der WTA, des Deutschen Holz- und Bautenschutzverban-
nen; berufsbegleitend bis 2001 Studium des Bauingenieur-
des e. V. (DHBV) und des Bundesverbandes Estrich und
wesens an der Fachhochschule Münster; Mitarbeit im
Belag e. V. (BEB) zur technischen Trocknung und zur
Sachverständigen- und Ingenieurbüro Teutenberg; Mitglied
Messtechnikan Gebäuden; reschm@t-online.de
des Sachverständigenkreises des Deutschen Holz- und Bau-
tenschutzverbandes e. V. (DHBV); seit 2008 Landesvorsit-
Thomas Rosenberger
zender des DHBV in Nordrhein-Westfalen; Tätigkeit als
Maurermeister; zehnjährige Tätigkeit als Anwendungs Dozent beim DHBV, bei der Öko-Zentrum NRW GmbH,
techniker; Produktmanager Bauwerksabdichtung/Fliesen- bei der Akademie der Architektenkammer Nordrhein-
anwendungen der Remmers Baustofftechnik GmbH, Westfalen sowie bei Handwerksbildungszentren in Müns-
Löningen; Sachverständiger für Schäden an Abdichtungs- ter, Dortmund, Köln, Krefeld und Hamburg; Inhousesemi-
systemen (TÜV); Mitglied der Arbeitsgruppen „Nachträg- nare bei der RAG Aktiengesellschaft; heiko@teutenberg.de
liches Abdichten erdberührter Bauteile“ und „Balkone,
Terrassen und Laubengänge“ der Wissenschaftlich-Techni- Christian Ventker
schen Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und
Jg. 1963; Bachelor of Engineering (B. Eng.); Studium „Bau-
Denkmalpflege e. V. (WTA); Referent für den KMB-Lehr-
en im Bestand“ an der Akademie Bauhandwerk, Münster;
gang des Ausbildungsbeirats für den KMB-Lehrgang e. V.;
1980 bis 2000 Bundesbeamter; seit 2000 selbstständig: V-
trosenberger@remmers.de
Tech, Münster (Handelsvertretung für Saniertechnik, Holz-
und Bautenschutzunternehmen); Referent auf Seminaren
Gerhard Schlauch
des Deutschen Holz- und Bautenschutzverbandes e. V.
Staatlich geprüfter Techniker für Baudenkmalpflege und (DHBV), des Zentralverbandes des Deutschen Baugewer-
Altbauerhaltung; seit 18 Jahren Tätigkeit als Bauleiter im bes (ZDB) und des Handwerkskammer Bildungszentrums
Bereich Denkmalpflege und Mauerwerkssanierung; Bau Münster (HBZ); cventker@t-online.de
leiter bei der Schleiff Bauflächentechnik GmbH & Co. KG,
Erkelenz; schlauch@schleiff.de
Rainer Spirgatis
Jg. 1958; Maurer-, Beton- und Stahlbetonbauermeister;
Koordinator Bauwerksabdichtung im Geschäftsbereich
Bauhandwerk der Remmers Baustofftechnik GmbH,
Löningen; Autorvon Fachbüchern und zahlreichen Fach
artikeln; Sachverständiger für Altbausanierung und
Bautenschutzund Referent in der beruflichen Aus-, Weiter-
und Fortbildung; Mitglied des Deutschen Holz- und Bau-
tenschutzverbandes e. V. (DHBV), seit 2004 Leiter des
Fachbereichs Bautenschutz im DHBV; Mitglied der Wis-
senschaftlich-Technischen Arbeitsgemeinschaft für Bau-
werkserhaltung und Denkmalpflege e. V. (WTA), Mitarbeit
an den WTA-Merkblättern: 4-10 „Mauerwerksinjektion
gegen kapillare Feuchte mit zertifizierten Injektionsstoffen“
und 4-6 „Nachträgliche Abdichtung erdberührter Bauteile“,
Leiter der WTA-Arbeitsgruppe 4.9 „Instandsetzung von
Gebäude- und Fassadensockeln“; rspirgatis@remmers.de
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208 5 Anhang
5.3 Stichwortverzeichnis
A Bauprodukt, geregeltes 58 D Feuchtebelastung einer Mauer-
Bauregelliste 149 werkswand 13
Abdichtung Dachüberstand 158
Bauteil, angrenzendes 82 Feuchtebilanz 17, 51
−− auf Bodenplatte in Kombi- DAfStb-Richtlinie 32, 60
Bauwerksabdichtung 22, Feuchteeinwirkung, Art der 87
nation mit wasserundurch- Darr-Methode 17, 51, 53
48 feuchteempfindlich 88
lässigem Beton 73 Deckbeschichtung 159
−−, nachträgliche 86 Feuchtemessung 49
−−, begehbare 130 dehnfähiges Verbinden 96
Bauwerksbesichtigung, orien- Feuchtemessverfahren 53
−− mit kaltselbstklebender Dehnungsfuge 154
tierende 45 Feuchteschutz 18
Bitumendichtungsbahn Dehnungsmessstreifen 24
Bauzustandsanalyse 14, 34 Feuchteschutznachweis 143
(KSK) 75 Desorption 86
Beanspruchungsklasse 103 Feuchte- und Salzbelastung 52
−− mit kunststoffmodifizierter DHBV, Hinweise 59
Belag und Estrich 170 Feuchteursache 46
Bitumendickbeschichtung Dichtheitsanforderung, Erfül-
Beschichtung 170 Feuchteverteilung 53
(KMB) 75 lung der 88
Beständigkeit, chemische 88 Feuchtezustand 94
−−, nachträgliche 22, 80 Dichtmanschette 76
Bestandsanalyse 45 Filterschicht 136
−− unterhalb von Bodenplatte Dichtungsträger 64
Bestandsaufnahme 53 Flachdach 22
auf der Sauberkeits- Dränanlage
Bestands- und Schadensauf- Flächenabdichtung, horizonta-
schicht 73 −−, Bemessung der 137
nahme 45 le 70
Abdichtungsauftrag 84 −− vor Wänden 138
Beton 28, 41, 47 Flächeninjektion 86
Abdichtungsebene Dränelement 136
Betonabplatzung 33 Flachgründung 25
−−, anhaftende 89 Dränrohr 136
Betonbau 20 Flachsturz 27
−−, wannenartige 69 Dränschicht 136
Betondruckfestigkeit 35 Fluorverbindung 185
Abdichtungskonzept 60 Dränung 135
Betoninstandsetzung 20 Flüssigkunststoff 129
Abdichtungslage 128 −−, filterfeste 135
Betonkorrosion 33 Flüssigwasser- oder Kapillar-
Abdichtungsstoff, flüssig zu Dreischichtbetonplatte 28
Betonsanierung 32 transport 141
verarbeitender 75 Druckfestigkeitswert 35
Betonschaden 33 Frost-Tau-Wechsel-Beständig-
Abdichtungssystem, sulfatbe- Druckinjektion 117
Betonwanne keit 155
ständiges 80 drucklose Injektion 117
−−, geschlossene 105 Fuge 83
Abflussspende 136 Druckregulierung 89, 91
−−, lückenlose 105 Fugenabdichtung, streifenför-
−− bei Sonderausführung 140 Dübelverbindung 29
Beurteilung nach Augen- mige 79
Abperleffekt 163 Dünnbettverfahren 156
schein 46 Fugenausbildung 28
Abstützung 26 Durchdringung 75, 82
Bewegungsfuge 77 Fugentyp 77, 78
Adhäsionsverbund 96 Durchfeuchtungsgrad 116,
Bewehrung, Beschichtung Fugenvermörtelung 65
Adsorptionstrockner 133 118
der 40 Füllgrad 95, 99
Alge 157 −−, Bestimmung des 87
Bewehrungskorrosion 33 Füllstandsausgleich 100
allgemeine bauaufsichtliche −−, gesamter 14, 15
Bewehrungsstab 30
Zulassung (abZ) 59, 89, 150 −−, hygroskopischer 14, 51
Bewehrungsüberdeckung 35 G
allgemeines bauaufsichtliches −−, kapillarer 15
Bitumenemulsion 64
Prüfzeugnis (abP) 59, 63, 68 Durchtrocknungsprüfung 72 Garage und Parkhaus 170
Bitumen- und Polymerbitu-
Altbitumenabdichtung, Sanie- Gebäudediagnostik 19
menbahn 125, 128
rung von 71 E Gebäudeklasse 142
Blecheinschlagverfahren 108,
Altbitumenuntergrund 65 Gebäudesockel, Schäden
109 Eigenüberwachung 88, 92, 99,
anerkannte Regel der Tech- am 119
Boden 101
nik 58 Gefälle und Ebenheit 126, 172
−−, bindiger 90 Eignungsnachweis 98
Ansetzmörtel 156 Gefügeverfestigung 88
−−, nicht bindiger 90 Eignungsprüfung 83
Antigraffitisystem 184 Gefügezerstörung 87
Bodenanalyse 90 Einfüllstutzen 88
Arbeitsfuge 77, 79, 98 Gesamtdurchfeuchtungs-
Bodenbeschichtung 170 Ein- oder Mehrstufeninjekti-
Arbeitsschutz 23 grad 51
Bodendurchlässigkeit 91 on 91
Arbeitsschutzmaßnahme beim Gewebespachtelung 148
Bodenfeuchte 48, 86 Einstufeninjektion 91
Umgang mit bauchemischen Gipsmarke 24
Bodenfeuchte/nicht stauendes Emissionsgrad, langwel-
Produkt 92, 101 Gipsputz 146
Sickerwasser 63 liger 160
Arbeits- und Bewegungsfu- Graffitischutzsystem 184
Bodengutachten 141 Endoskop 56
ge 175 Grundierung 81, 83, 170
Bodenplatte Energieeinsparverordnung
aufstauendes Sickerwasser/ Grundputz WTA 181
−−, verklebte oder verdü- (EnEV) 142
drückendes Wasser 63 Gütegemeinschaft Anti-Graffiti
belte 107 Epoxidharz (EP) 170
Ausbreitungsmaß 90 e. V. 186
−−, Verstärkung der 107
Ausgleichsfeuchte 108
Bohrlochraster 88, 90 F
Ausgleichsfeuchtegehalt 17 H
Borpatrone 147
Ausgleichsputz-WTA 181 Farbanstrich 47, 183
Bundesanstalt für Straßen Haftprüfung 48
Ausschachtungsgrenze 25 Fassade, vorgehängte hinterlüf-
wesen (BASt) 187 Haftzugfestigkeit 127
Außendämmung 148 tete 149
Haftzugfestigkeitsmessung 36
Außenwandabdichtung 63 Federelement, Gründung
C Hammerreibprobe 35
mit 26
Heizplatte 133
B Calciumcarbid-Methode 18 Feuchte 53
Heizstab 134
Carbonatisierung 33 −−, hygroskopische 46
Balkenkopf 147 Hochdruck 88, 91, 98
Carbonatisierungstiefe 35 −−, kapillar aufsteigende 86
Balkon und Laubengang 170 Hohlraum 86
CFK-Lamelle 31 −−, vertikal eindringende 86
Baugrundverbesserung 26 −−, Füllung von 86, 88, 91
Chlorid 33, 46 Feuchteabgabe 86
Baugrundvereisung 26 Hohlstelle 48
Chloridtest 35 Feuchteaufnahme, hygrosko-
Bauproduktengesetz 58, 149 Holzbalkendecke 147
CM-Methode 17, 53 pische 14
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5.3 Stichwortverzeichnis 209
210 5 Anhang
In der richtigen Sanierung eines Ge- Die energetische Dämmung der Ge- Mehr als 2.700 Gutachten hat Dipl.- „Rechtssicherheit beim Bauen im Be-
bäudes steckt erhebliches Potenzial bäudehülle ist ein wichtiger Bestand- Ing. Gunter Hankammer erstellt und stand“ vermittelt zu den wesent-
zur Energieeinsparung. Mit dem vor- teil einer energie- und kosteneffi- über dreißig Jahre Erkenntnisse in der lichen Punkten des Bauordnungs-,
liegenden Ratgeber können Sie dieses zienten Gebäudesanierung. Dieses Baupraxis gesammelt, bevor er sein Bauvertrags- und Mietrechts die Be-
Potenzial besser erkennen und nut- neue Nachschlagewerk hilft Ihnen Wissen in „Der Sachverständige“ ein- sonderheiten beim Bauen im Bestand
zen. Zu diesem Zweck bietet Ihnen der dabei, die richtige Maßnahme mit gebracht hat. Mit Hilfe zahlreicher (Modernisierung, Instandsetzung, Um-
Leitfaden praxisnahe Informationen den passenden Baustoffen und Bau- Abbildungen, Tabellen und Verweise bau). Die zahlreichen Handlungstipps
über den wirtschaftlichen Nutzen so- produkten anzuwenden. Die Auto- auf Gerichtsurteile erläutert der Autor helfen dem Auftragnehmer und Auf-
wie die richtige Vorbereitung und ren geben zudem Lösungsvorschläge in der Neuauflage die Tätigkeit des traggeber, sich vor den vielfältigen
Durchführung geeigneter energeti- zu Detailanschlüssen an Fenstern und Sachverständigen umfassend und rechtlichen Risiken beim Bauen im
scher Sanierungsmaßnahmen. Türen. anschaulich. Bestand zu schützen.
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formationen rund um das Thema Bau- stand eines Gebäudes erfassen, mö- der Ursachen sowie die Kenntnis ge- zum Sanieren und Instandhalten von
thermografie. Das Handbuch zeigt gliche Schadensursachen klären und eigneter Maßnahmen und gesetz- Holzfenstern und -türen. Es vermit-
Ihnen anschauliche Fallbeispiele aus die Sanierung planen. Messfehler licher Vorschriften erforderlich. Das telt Ihnen Kenntnisse über die Kon-
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quellen und unterstützt Sie bei der ren zu hohen Kosten und gericht- den bietet Ihnen konkrete Arbeits- bei der Diagnose von Schäden und
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