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Ehe
(4,498 words)

1. Europäische Gesellschaften
Article Table of Contents
1.1. Allgemein
1. Europäische
Gesellschaften
Der Begri f der E. bezeichnet eine auf Dauer angelegte
Beziehung zwischen Mann und Frau, die ihre Legitimität 2. Judentum
aus einer göttlichen oder staatlichen Ordnung erhält. Als
gesellschaftliche Institution ist sie von grundlegender
Bedeutung für die Aufrechterhaltung der Geschlechterdi ferenz (vgl. Geschlecht;
Geschlechterrollen) in einer Gesellschaft und der mit ihr verbundenen sozialen und
symbolischen Ordnung. Auf die E. bezogene konventionelle, kirchliche und zivilrechtliche
Ordnungen (Eherecht) regeln und kontrollieren die Beziehung der Geschlechter zueinander.
Diese begründen die Familie als legitimen Ort der Erzeugung und Erziehung von
Nachkommen, der Organisation des ökonomischen Lebens und des intergenerationellen
Gütertransfers sowie des Überlebens Einzelner.

In der Geschichte Europas war die E. Gegenstand zahlreicher theoretischer Entwürfe, in denen
das Verhältnis zwischen Liebe, E. und Sexualität konzipiert und diskutiert wird. Da E. und
gesellschaftliche Ordnung (Gesellschaft) eng miteinander verschränkt sind, ist die
Beschäftigung mit der E. in Zeiten gesellschaftlichen Umbruchs bes. intensiv. Erst im 20. Jh.
wurde in den europ. Gesellschaften die Au fassung von der E. als einer auf Dauer angelegten
heterosexuellen Paarbeziehung, der die Unterwerfung der Frau konsubstantiell innewohnt, in
Frage gestellt [2]. Reformation und Au lärung werden als wichtige Wendepunkte in der
Geschichte der E. in Europa angesehen.

1.2. Geschichte

1.1.1. Spätmittelalter und Reformation

Im normativen Denken des spätma. christl. Europas war die E. als Institution zwar anerkannt,
aber der Zölibat galt als die überlegene und erstrebenswertere, für Geistliche und Gelehrte
maßgebliche Lebensform. In der Praxis wurde die E. aufgewertet: In der städtischen Ökonomie
/
bildete sich bei Kau euten und v. a. im Handwerk das E.-Paar als Arbeitspaar heraus. Eine
analoge Entwicklung ist auf dem Land zu beobachten, wo sich viele Menschen aus der
Einbindung in die familia des Herrn lösten und sich als E.- und Arbeitspaar in
selbstverantworteten Familienbetrieben eine mehr oder weniger bescheidene Existenz
au auen konnten. In diesem Zusammenhang wird von der »Familiarisierung von Arbeiten
und Leben« gesprochen [14. 90–119].

Mit der Reformation entzündete sich eine grundlegende Debatte über die religiöse Bedeutung
der E., in deren Kern es um die Sexualität des Menschen ging. Luther lehnte die Au fassung der
römisch-katholischen Kirche ab, dass der Zölibat der E. überlegen sei. Er gri f das Verbot der
Priester-E. ebenso wie die Sakramentenlehre der röm.-kath. Kirche an und erklärte die E. als
von Gott gescha fenen heiligen Stand, der Zu ucht vor der Sünde biete. Seine E.-Lehre
übernahmen die anderen Reformatoren im Wesentlichen, doch wurden gerade bezüglich der
E.-Scheidung neue Argumente vorgetragen (Eheau ösung). Die Befürwortung der Priester-E.
führte dazu, dass die E., die den Status eines Sakramentes verlor, zu einer für Laien und
Geistlichen gleichermaßen verp ichtenden Lebensform wurde. Sie war nicht mehr nur
wirtschaftliche und soziale Institution, sondern eine Instanz, die hohen moralischen
Ansprüchen zu genügen hatte. Liebe und Sexualität wurden in die E. verlagert und der Frau die
Aufgabe zugewiesen, den Mann zu versittlichen. Trotz dieses verantwortungsvollen Auftrags
hielten die Reformatoren am Grundsatz der Unterordnung der Frau unter den Mann fest. Die
röm.-kath. Kirche näherte sich in der mit dem Trienter Konzil ausgelösten kath. Reform des 16.
und 17. Jh.s dem protest. Verständnis der E. an, hielt aber am Zölibat und am sakramentalen
Charakter der E. fest.

In der Ratgeberliteratur des 16. Jh.s entwarfen Theologen wie Laien ein Bild von der idealen E.,
in der unter Bezugnahme auf die Schöpfungsgeschichte (Schöpfungslehre) die
Machtverhältnisse in der E. und die Aufgabenverteilung zwischen Mann und Frau
festgeschrieben wurden. E.-Mann und E.-Frau sollten einander ergänzen und in Harmonie
miteinander leben. Der Haushalt wurde als eine von Gott gesetzte Ordnung konzipiert. Neben
die Idee einer weiblichen geistigen Freiheit trat die Gehorsamsp icht der E.-Frau. Frauen
wurden ins Haus verbannt, das man zu ihrer »eigentlichen« Bestimmung erklärte. Diese
Entwicklung wird auch als die »Verhäuslichung« (domestication) der Reformation bezeichnet:
»Verhäuslichung« bedeutet, dass das Haus bzw. die Familie des Hausherrn zum Zentrum des
Lebens der Hausfrau wurde. Am Beispiel von Augsburg wurde aufgezeigt, dass diese Ordnung
den Interessen der städtischen Handwerker entsprochen habe, die in einer Situation
wirtschaftlichen Umbruchs den Familienbetrieb im ganzen Haus, das eine Einheit von
Wohnen und Arbeiten bildete, absichern wollten: Hier herrschte der verheiratete Handwerker
über seine Frau, hier organisierte er die untergeordnete Arbeitskraft von Männern und Frauen
[9. 7–56]. Das mit der Utopie eines geordneten Haushaltes verbundene E.-Ideal war geeignet,
Männern verschiedener sozialer Schichten – Armen und Reichen, Tagelöhnern und Meistern –
eine gemeinsame, ständeübergreifende Vision zu vermitteln, und zwar dass Arbeit und E. auf
jeder Stufe der sozialen Ordnung männlicher Autorität unterlagen.

/
Die Lehren der Reformatoren konnten aber auch E.-Frauen dazu ermutigen, gegen tatsächlich
bestehende Ungleichheiten anzukämpfen und Visionen zu entwickeln. Katharina Zell, die seit
1523 mit dem Straßburger Pfarrer Matthäus Zell verheiratet war, betätigte sich während der
Reformation und Bauernkriegs-Jahre als Seelsorgerin, unterstützte Flüchtlinge und beteiligte
sich an theologischen Gesprächen. Ihre Selbstpositionierung als Kirchenmutter ist ein gutes
Beispiel dafür, dass sich die E.-Frauen besondere Handlungsmöglichkeiten erö fnen konnten
[8]. Das protest. Pfarrhaus scheint dafür bes. günstige Voraussetzungen gescha fen zu haben.
Die E.-Frau des protest. Pfarrers hatte die P ichten einer christl. Hausfrau zu erfüllen. Ihr
waren zahlreiche Aufgaben übertragen, die sie eigenverantwortlich ausführte. Neben der
geistlichen Fürsorge für Kinder und Gesinde stand die soziale Fürsorge für Arme und Kranke,
die der Tätigkeit der Pfarrfrau fast den Status eines eigenen Berufes gab (Frauenberufe) [13].

Für Gelehrte wurde die E. seit dem 16. Jh. zunehmend zur Norm; E. mit reichen Witwen, die
ihre E.-Männer von den Lasten des Alltags freistellten, ebneten ihnen den Weg in die städtische
Gesellschaft. Erst seit dem 17. Jh. lässt sich bei der Bildungselite ein neues Heiratsmuster
erkennen. Die Gelehrsamkeit bzw. die Herkunft aus einer gelehrten Familie wurden zu einem
wichtigen Kriterium für die Wahl der Partnerinnen, die bisweilen nur noch eine bescheidene
Mitgift in die E. brachten [1] (Partnerwahl).

Mit der sozialen, religiösen und politischen Aufwertung der E. nahm das Interesse der
geistlichen und weltlichen Obrigkeiten an der Regelung aller mit der E. zusammenhängenden
Fragen zu. Dies betri ft sowohl die E.-Stiftung als auch die Eheschließung, das innereheliche
Zusammenleben, aber auch Fragen wie Ehebruch und Unehelichkeit. Um das neue von Laien
und Theologen entworfene E.-Ideal durchzusetzen, wurden zahlreiche E.-Ordnungen erlassen.
E.-Gerichte dienten nicht nur der Durchsetzung dieser Ordnungen im Interesse der
Obrigkeiten, sie boten auch Frauen und Männern die Möglichkeit, gegen Übergri fe zu klagen,
ihre eigenen Vorstellungen vom ehelichen Leben zu artikulieren und eigene Rechte
einzufordern [11].

Dessen ungeachtet blieb die Asymmetrie der Geschlechter in der E. im Recht eindeutig
festgeschrieben. Die E.-Gesetzgebung der reformierten Städte nahm zwar wesentliche
Elemente der lutherischen E.-Theologie auf, lässt sich aber nicht auf diese reduzieren
(Eherecht). Für Basel konnte nachgewiesen werden, dass die in der E.-Gesetzgebung sichtbar
werdende Asymmetrie der Geschlechterrollen im 17. Jh. in der Gerichtspraxis zuungunsten der
Frauen verstärkt wurde [3. 285–293] (Gleichheit).

Die aus den konfessionsspezi schen Soziallehren durchgehend abgeleitete These einer
gleichberechtigten Herrschaft der E.-Leute, für die der altständische Patriarchalismus einen
Binnenraum gescha fen habe, muss daher sowohl in Bezug auf die Alltagspraxis als auch in
Bezug auf das – ebenfalls normsetzende – Rechtssystem, insbes. das Strafrecht, relativiert
werden. In der Praxis waren die Verhältnisse sehr viel komplizierter und di ferenzierter, wobei
die Wechselbeziehung zwischen dem, was Theologen und Laien für angemessen hielten und in
zahlreichen E.-Traktaten, Flugschriften und Predigten verbreiteten, und dem Alltagsleben der
histor. Akteurinnen und Akteure bislang nicht hinreichend erforscht ist.
/
1.2.2. Au lärung und bürgerliche Gesellschaft

Eine erneute Aufwertung erfuhr die E. im au lärerischen E.-Diskurs. Sie wurde als
Lebensgemeinschaft in die Diskussionen um Freundschaft ( Amicitia) und Liebe einbezogen
[6]. Diese Entwicklung wird oft als Übergang von der Sach-E. zur Liebes-E. oder vom
Arbeitspaar zum Liebespaar beschrieben. Während man in der Frühen Nz. davon ausging, dass
sich die Liebe zwischen den E.-Partnern nach Abschluss einer E. einstellen würde, verbreitete
sich in der zweite Hälfte des 18. Jh.s v. a. in der bürgerlichen Gesellschaft die Au fassung, dass
die Übereinstimmung der Gemüter eine wichtige Voraussetzung für eine gute und glückliche E.
sei. Dennoch sollte die Liebe rückgebunden bleiben an materielle und soziale Umstände,
Religion, Sittlichkeit und Vernunft.

Bis weit in das 20. Jh. blieb die proklamierte Liebes-E. zumindest in bürgerlichen Schichten eng
mit Praktiken der E.-Anbahnung verknüpft, die sich an sozialen und materiellen Bedingungen
orientierten [7] (Ehevermittlung). Die E. wurde als eine intime Paarbeziehung konzipiert, die
»auf die Individualität des Gegenübers und die Exklusivität des Verhältnisses abstellt« [2. 8].
Die Unterschiede zwischen vormoderner und moderner E. lassen sich am ehesten einschätzen,
wenn man danach fragt, welchen Stellenwert die E. und die durch sie begründete Familie
innerhalb der jeweiligen Gesellschaften hatten, welche Bedeutung der Intimität zugeschrieben
wurde und welche sozialen, histor. und kulturellen Möglichkeiten es gab, in einer E. als intimer
Zweiergemeinschaft zu leben. Ein akteurszentrierter Zugang könnte deutlich machen, welche
normativen Zwänge nicht nur durch Kirche und Staat, sondern auch durch Familie und
soziales Umfeld ausgeübt wurden.

Diese werden nicht nur in Bezug auf die Auswahl der E.-Partner bzw. die Möglichkeit der E.-
Au ösung sichtbar, bei denen familiäre Interessen oder korporative Regelungen (Zünfte)
großen Ein uss hatten, sie zeigen sich auch in dem Stellenwert, den die E. spätestens seit dem
16. Jh. in den europ. Gesellschaften hatte.

1.3. Die Ehe als Handlungsraum

Die E. erö fnete Männern und Frauen vielfältige, wenn auch sehr unterschiedliche
Handlungsräume. Als Hausmutter war die E.-Frau Teil der »politischen« Ö fentlichkeit, aus der
sie erst durch die in der bürgerlichen Gesellschaft vollzogene Trennung von »politisch« und
»privat« ausgeschlossen wurde [14] (Privatheit). Wichtiger als die Gehorsamsp icht der E.-Frau
war das wechselseitige Aufeinander-Angewiesensein von Mann und Frau in der E., das allein
Selbständigkeit und Verantwortlichkeit ermöglichte. Die E. verscha fte Männern und Frauen
einen besonderen Status, Zugang zu Macht und zu nanziellen Ressourcen. In den Städten und
auf dem Land galt in der Frühen Nz. das gemeinsame Wirtschaften der E.-Partner als Basis der
E. Ungeachtet der normativ verankerten Geschlechterasymmetrie konnten Frauen im Haus
Machtpositionen (über die Kinder, das Gesinde, die Schwiegertöchter) erringen, zu denen sie
als Ledige keinen Zugang hatten. Für Frauen waren mit der E.-Schließung auch bestimmte
nanzielle Sicherungen und Handlungsmöglichkeiten verbunden ( Güterrecht, eheliches). Sie

/
konnten Kredite geben, in gewissem Umfang Handel treiben oder anderen
Erwerbsmöglichkeiten nachgehen. Ihre Einbindung in die Ökonomie des Hauses stellte ein
Regulativ zur häuslichen Gewalt dar.

Auch in der bürgerlichen Gesellschaft des 18. und 19. Jh.s waren die Lebensbereiche von Frauen
und Männern miteinander verschränkt. Das Haus bzw. die Familie bildete keine
abgeschlossene Sphäre, in der die Frau isoliert von der Außenwelt die Kinder erzog, wie die
Vorstellung von der Kleinfamilie suggeriert. Insbes. durch die Geselligkeit hatten bürgerliche
Frauen Zugang zur Ö fentlichkeit, doch blieben sie – anders als in der Frühen Nz., wo die E.
den Zugang zu politischen Ämtern erö fnen konnte – von solchen noch lange ausgeschlossen.

1.4. Häusliche Gewalt

Ehemännliche Gewalt war eng verbunden mit dem normativ verankerten Herrschaftsanspruch
des Mannes in der E. und der daraus resultierenden Geschlechterasymmetrie. Der Hausvater
hatte das Recht und die P icht, Frau und Kinder zu züchtigen. Aus dieser Vorstellung konnte
sich die Au fassung ableiten, dass ehemännliche Gewalt legitim sei. Ob E.-Frauen gegen die
Gewalt ihrer Männer klagen konnten, hing nicht allein von strafrechtlichen Regelungen und
der Möglichkeit gerichtlicher Regulierung ab; mindestens ebenso wichtig waren die
Machtverhältnisse innerhalb der E., die ökonomischen Abhängigkeiten, das soziale Umfeld, die
familiären Bindungen, die je nach Schicht oder Klassenzugehörigkeit sehr verschiedenen
Ehrvorstellungen (Ehre) und Schamgrenzen sowie die mentale Disposition der Paare. Seit dem
letzten Drittel des 19. Jh.s ist ehemännliche Gewalt nur noch in wenigen europ.
Rechtsordnungen legitimiert, doch gibt es keine Hinweise darauf, dass dies den Umgang der E.-
Gatten miteinander beein usste und eine Reduzierung häuslicher Gewalt bewirkte.

1.5. Die Ehe als Thema der Forschung

Die Forschungen über die E. sind nach wie vor kontrovers. Alte, auf den Begri f der
»Großfamilie« zurückgehende Thesen wirken immer noch nach. In den 1970er Jahren wurde
mit Blick auf England die Au fassung von einem radikalen Wandel der zwischenmenschlichen
Beziehungen vertreten: von einer Gesellschaft, in der der Einzelne seine Interessen dem Wohl
der Großfamilie unterzuordnen hatte, zu einer Gesellschaft, die durch freie Partnerwahl und
das Recht auf Selbstbestimmung geprägt war. Obwohl diese These längst widerlegt ist, ndet
sie sich immer noch in zahlreichen Darstellungen. Neuere Forschungen untersuchen mit Blick
auf die kulturellen Praktiken der Eheschließung, wie und in welcher Weise die Entscheidungen
von zwei Menschen, eine E. einzugehen, mit den Erwartungen und dem Ein uss von Familie,
Freunden, Verwandten oder Institutionen ver ochten waren. Deshalb wird die Dichotomie
zwischen individueller Wahl versus arrangierter E. inzwischen ebenso in Frage gestellt wie die
Alternative zwischen Emotionen (Gefühl) und materiellen Interessen [4]. Auch die Au fassung,
dass sich seit dem 18. Jh. im Bürgertum eine Trennung in eine weibliche innerhäusliche und
eine männliche außerhäusliche Sphäre vollzogen habe, gilt heute als überholt. In einem neu
gescha fenen Privatraum des familiären Lebens, der deutlicher als früher vom Außenleben
abgetrennt ist ( Privatheit), konstituiert sich das bürgerliche E.-Paar, auch wenn die gemeinsam
verbrachte Zeit nur knapp bemessen ist [5. 325]. /
Ein grundsätzliches Problem besteht darin, dass die meisten Studien auf der normativen Ebene
ansetzen. Dies gilt auch für die Diskussion um die E. in der Reformation. Während in der
älteren Forschung von einem gleichberechtigten Nebeneinander von Frau und Mann in der E.
gesprochen wurde, haben neuere Arbeiten damit begonnen, die E. als soziale Beziehung in
ihren konkreten histor. und kulturellen Kontexten zu erforschen, die Machtverhältnisse zu
analysieren und aus einer Mikroperspektive nach den Handlungsmustern und -möglichkeiten
zu fragen [4]; [10].

Verwandte Artikel: Eheau ösung | Ehekonsens | Eherecht | Eheschließung | Ehevermittlung |


Familie | Geschlechterrollen | Haushalt | Heirat | Heiratsalter | Verlöbnis | Zivilehe

Claudia Ulbrich

Bibliography

[1] G. A , Scholars in Households: Re guring the Learned Habitus, 1480–1550, in: Science
in Context 16/1.2, 2003, 9–42

[2] C. A , Entzweiungen. Die Krise der Ehe um 1900, 2004

[3] S. B , Zeiten der Reinheit – Orte der Unzucht. Ehe und Sexualität in Basel
während der Frühen Nz., 1999

[4] C . D / J. S (Hrsg.), Eheschließungen im Europa des 18. und 19. Jh.s.


Muster und Strategien (Verö fentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte, Bd. 197),
2003

[5] R. H , Frauen und Männer des Bürgertums. Eine Familiengeschichte (1750–1850),


2000

[6] K. H , »… eine Ulme für das schwanke Efeu«. Ehepaare im dt. Bildungsbürgertum, in:
U. F (Hrsg.), Bürgerinnen und Bürger. Geschlechterverhältnisse im 19. Jh., 1988, 85–117

[7] K. H , Die Ehe in Angebot und Nachfrage. Heiratsanzeigen historisch durchmustert,


in: I. B et al. (Hrsg.), Liebe und Widerstand. Ambivalenzen historischer
Geschlechterbeziehungen, 2005, 428–448

[8] G. J , Die Kirche als Haushalt und die Leitungsrolle der Kirchenmutter. Katharina
Zells reformatorisches Kirchenkonzept, in: H. W / G. E (Hrsg.),
Geschlechterperspektiven. Forschungen zur Frühen Nz., 1998, 120–134

[9] L. R , The Holy Household: Women and Morals in Reformation Augsburg, 1989

[10] D. S , Kinship in Neckarhausen, 1700–1870, 1998

/
[11] T. M. S , Let No Man Put Asunder. The Control of Marriage in the German Southwest:
A Comparative Study, 1550–1600, 1984, 167–181

[12] T. M. S , Art. Marriage, in: H. J. H (Hrsg.), The Oxford Encyclopedia of the
Reformation 3, 1996, 18–23

[13] L. S -S , »Gefährtin« und »Mitregentin«. Zur Sozialgeschichte der


evangelischen Pfarrfrau in der Frühen Nz., in: H. W /C .V (Hrsg.), Wandel der
Geschlechterbeziehungen zu Beginn der Nz., 1991, 109–153

[14] H. W , »Er ist die Sonn', sie ist der Mond«. Frauen in der Frühen Nz., 1992.

2. Judentum

2.1. Grundlagen und Ideale

Seit der Antike gilt die E. im Judentum als von Gott bei der Schöpfung gescha fen und als hohes
religiöses Ideal sowie als grundlegende Institution zum Erhalt der jüd. Gemeinschaft: »Wer
keine Frau hat, lebt ohne Freude, ohne Segen, ohne Gutes … ohne Tora … ohne Frieden«
(Babylonischer Talmud, Traktat Jewamot, 62 b; Jüdisches Recht). Eheloses Leben war verpönt
und blieb die Ausnahme.

Die E. diente und dient der Partnerschaft und der dem Mann aufgetragenen Fortp anzung;
dem Gebot nach genügt es, Sohn und Tochter zu haben. Die Polygynie wurde im
aschkenasischen (mittel- und osteurop., heute auch anglo-amerikan.) Judentum erst seit einem
Bann untersagt, den man dem Mainzer Gelehrten Gerschom ben Jehuda Me'or ha-gola
(»Leuchte des Exils«, um 960–1028) zuschreibt ( Aschkenasim); im sephardischen (span.-
portug., heute oriental.) Judentum blieben bis zur Staatsgründung Israels 1948 bis zu vier E.-
Frauen gleichzeitig erlaubt ( Sefardim). »Mischehen« zwischen Juden und Nichtjuden sind
nach jüd. Recht ebenso wenig existent wie zivilrechtlich geschlossene E.

2.2. Eheschließung und Scheidung

Die auf antiken Grundlagen beruhenden Rechtsnormen der E. sind im Kodex Schulchan aruch
(1564/65; hebr., »Gedeckter Tisch«) des sephardischen Gelehrten Josef Karo aus Safed (Zefat,
heute in Israel) festgehalten, den der Krakauer Rabbiner Moses Isserles mit seinen Glossen
(Mappa, 1569/71; hebr. »Tischtuch«) für das aschkenasische Judentum der Nz. adaptierte.

Seit der Antike »erwirbt« der Bräutigam die Braut durch die Antrauung (hebr. kidduschin), bei
der er ihr in Gegenwart zweier Zeugen Geld oder Geldwert in symbolischer, geringer Höhe
übergibt (seit dem MA handelt es sich i. Allg. um einen Ring) und die Trauformel spricht: »Du
bist mir mekuddeschet (hebr., »angetraut«) durch diesen Ring nach dem Gesetz von Moses und
Israel«. Durch diese einseitigen kudduschin gilt allein die Frau ihrem E.-Mann als
mekuddeschet, »geheiligt« sowie »ausgesondert« und anderen Männern verboten. Dagegen

/
kann der verheiratete Mann aufgrund der polygynen antiken Voraussetzungen Beziehungen zu
weiteren Frauen stra frei unterhalten. Eine Antrauung durch Beischlaf wurde bereits in der
Antike unter Strafandrohung missbilligt.

Die E.-Schließung besiegelt man durch die in deutlichem zeitlichen Abstand zur Antrauung
erfolgende Heimführung (hebr. nissu'in) und den anschließenden Vollzug der E. Erst seit dem
MA nden im aschkenasischen Judentum Antrauung und Heimführung hintereinander an
einem Tag statt; dabei wird die Heimführung symbolisch durch den Traubaldachin (hebr.
chuppa) über dem Brautpaar dargestellt. Das Zerbrechen eines Glases soll bei aller Freude an
die Zerstörung des Jerusalemer Tempels sowie an Trauer und Tod erinnern, aber ebenso wie in
ähnlichen europ. nichtjüd. Bräuchen Unheil abwehren; das Streuen von Weizen oder Reis über
die Braut symbolisiert Glück und Wohlstand.

Durch die Zusammenführung von Antrauung und Heimführung wurde die Verlobung – in der
Antike noch von informellem Charakter – zu einem Rechtsakt aufgewertet; Monate oder gar
Jahre vor der E.-Schließung hält man die Vereinbarungen (hebr. tena'im, »Bedingungen«) über
Mitgift ( Güterrecht, eheliches), Geschenke, Wohnsitz, Ort und Zeit der Hochzeit
(Hochzeitsbräuche) sowie Schadensersatz bei Übertretung der Vereinbarungen vertraglich fest.
Bis heute ist die E. nur einseitig durch einen Scheidebrief (get) zu lösen, den der Mann der
Frau als ihr Erwerber aushändigt. Im aschkenasischen Judentum kann seit dem MA weder die
Frau zur Annahme des Scheidebriefs noch der Mann zu seiner Aushändigung gezwungen
werden.

2.3. P ichten und Vermögensansprüche

2.3.1. Normen

Während der E. ist der Mann zum Unterhalt der Frau mit Nahrung und Kleidung und zur
Ausübung des geschlechtlichen Verkehrs verp ichtet (so die Auslegung von Ex 21,10); zudem
hat er ihre ärztliche Behandlung im Krankheitsfall zu bezahlen, sie aus Gefangenschaft
auszulösen und zu bestatten. Seine Erben haben der Witwe und ihren Töchtern Unterhalt und
Wohnung zu gewähren. Im Gegenzug erlangt der Mann den Anspruch auf den Erwerbsertrag
seiner Frau, das von ihr Gefundene und ihren Nachlass sowie die Nutznießung ihres
Vermögens während der E.

2.3.2. »Ketubba«

Im aschkenasischen und sephardischen Judentum ist von der Antike bis heute die ketubba,
(hebr., »Verschreibung«; E.-Urkunde und zugleich E.-Verschreibung) zwingend vorgeschrieben.
Zur Sicherung des Existenzminimums der Frau sind bei Au ösung der E. durch Scheidung oder
Tod mindestens 200 Dinar an sie zu zahlen, wenn sie als »Jungfrau« heiratete (einer Witwe
oder Geschiedenen, die wieder heiratet, steht lediglich die Hälfte zu). Neben diese
Mindestsumme treten im aschkenasischen Judentum seit dem MA weitere 100 »Pfund« Silber
als von der Mannesseite bei Au ösung der E. zu leistende Zahlung; diese wird gleichfalls als
ketubba bezeichnet und kann nur mit dem Einverständnis der Frau reduziert werden. Die
/
Summe der ketubba wurde in der Frühen Nz. für eine »jungfräuliche« Braut
gewohnheitsrechtlich in 600 Gulden oder 400 Reichstaler umgerechnet. Da die Witwe der
Norm nach nicht erbberechtigt war, erhielt sie durch diesen verhältnismäßig hohen ketubba-
Betrag einen Teil oder den gesamten Nachlass überschrieben. Die Höhe der ketubba für eine
Frau, die als Witwe oder Geschiedene wieder heiratete oder beim Eintritt in die E. nicht mehr
»jungfräulich« war, war indes Verhandlungssache. Bei vermögenden Familien konnte die
Standard-ketubba von 600 Gulden oder 400 Reichstalern durch einen weiteren Vertrag, die
Zusatz-ketubba, erhöht werden; dabei hatte der Bräutigam in der Nz. i. Allg. die eingebrachte
Mitgift um ein Drittel erhöht als Zusatz-ketubba auszusetzen [7].

2.3.3. Vertragsrecht

Die seit der Antike vorgegebenen Normen wurden im Laufe von MA und Nz. durch eine
di ferenzierte Vertragspraxis modi ziert, in der sich – anders als bei einer gesetzlichen
Regelung, die vom Staat ausgeht – mit dem Aushandeln der Verträge das Machtverhältnis
zwischen den Partnern und ihren Herkunftsfamilien widerspiegelt. Durch die E.-Schließung
erhielt der Mann am gesamten eingebrachten Vermögen der Frau (Mitgift, Kleidung, Schmuck
u. Ä.) wie auch an dem von ihr während der E. erworbenen Vermögen ein Nutzungsrecht, auf
das er vor der E.-Schließung explizit vertraglich verzichten musste, damit die Frau während der
E. über ihr Vermögen uneingeschränkt verfügen konnte. Weitaus üblicher war es allerdings,
dass das Vermögen der Frau zum (meist überwiegenden) Teil für die E.-Dauer in den Besitz des
Mannes überging; für die unversehrte Rückgabe bei Au ösung der E. haftete er
generalhypothekarisch mit seinem Vermögen. Während der E. hatte die Frau jedoch keinen
Anspruch auf Rückerstattung, selbst nicht im Konkurs-Fall, und konnte ihre Mitgiftansprüche
i. Allg. nur eigenmächtig oder nur mit Hilfe obrigkeitlicher nichtjüd. Gerichte befriedigen. Seit
dem SpätMA hatte zumeist auch die Mannesseite eine substantielle Vermögensleistung in die
E. einzubringen.

Bis ins 19. Jh. hinein wurden die beiderseitigen Vermögensleistungen in einem eigenen
Heiratsvertrag (hebr. tena'im, »Bedingungen«) festgehalten, der zwar einem festgelegten
Muster folgte, jedoch zugleich Raum für individuelle Varianten ließ; er wurde erstmals bei der
Verlobung aufgesetzt und bei der Hochzeit bekräftigt. Da gemäß der Rechtsnorm Töchter nicht
erbten, wenn auch Söhne existierten, erhielt die Braut seit dem SpätMA bei der Hochzeit einen
weiteren Vertrag, in dem ihr der Vater (zuweilen auch die Mutter) einen Anteil am Erbe auf der
Grundlage einer ktiven Schuldverschreibung zusagte [7]. Der familiäre Vermögenstransfer auf
die Tochter erfolgte jedoch hauptsächlich in Form der Mitgift, welcher eine herausragende
Bedeutung in der jüd. Gesellschaft zukam, da diese wegen ihres minderen Rechtsstatus ihre
ökonomische Existenz fast ausschließlich auf dem (Geld-)Handel begründete; das Kapital
bildete daher die einzige Versicherung gegen politische und soziale Unsicherheiten. Vereine
zur Ausstattung der Bräute sowie private Gönner ermöglichten auch ärmeren Mädchen und
Waisen die E.-Schließung [1]. Häu g sparten die Eltern lange oder verschuldeten sich sogar, um
den Töchtern eine angemessene Mitgift zu stellen, deren Wert über den Status des potentiellen
Bräutigams entschied. Daneben war die »Aussteuer« (Textilien, v. a. Leinen, Hausrat, Möbel,
Schmuck u. Ä.) von hoher Bedeutung [1]; [4]; [5].
/
Die Levirats-E. (die biblisch angeordnete Heirat der Witwe eines kinderlosen Mannes mit
seinem Bruder; das Kind aus dieser Verbindung gilt als Nachfahre des Verstorbenen) wurde im
aschkenasischen Judentum seit dem MA nach Einführung der Monogamie nicht mehr
vollzogen, sondern durch den Bruder gelöst. Um hierfür erhobene nanzielle Forderungen von
vornherein auszuschließen, gehörte die vertragliche Zusicherung des Bruders (oder der
Brüder) des Bräutigams über die unentgeltliche Au ösung zu den üblichen E.-Dokumenten.

2.4. Heiratsalter

Seit der Antike wurde für Männer ein frühes Heiratsalter von 18 Jahren bevorzugt – v. a. auch
als Mittel gegen sexuelle Ausschweifung; seit dem MA bis weit in die Frühe Nz. heirateten v. a.
Angehörige der wirtschaftlichen und intellektuellen Elite jung, die Mädchen zuweilen sogar
noch als Minderjährige. Folglich ging mit der E.-Schließung meist keine eigene
Haushaltsgründung einher, sondern die Eltern von Bräutigam oder Braut stellten dem Paar
Unterkunft und Unterhalt (jidd. kest, »Kost«) für eine im Heiratsvertrag festgelegte Dauer
(zumeist von zwei bis drei Jahren) zur Verfügung. Bedingt durch obrigkeitliche Restriktionen
bezüglich Heiratserlaubnis und Niederlassung wie auch durch kulturelle Angleichung an das
jeweilige Umfeld lag das Heiratsalter regional zeitweise deutlich höher (in Mittelfranken 1836–
1845 bei der ersten Heirat im Durchschnitt bei 34,8 Jahren für Männer und bei 31,1 Jahren für
Frauen) [8].

2.5. Eheau ösung und Wiederheirat

E.-Scheidungen waren in der Frühen Nz. selten und v. a. für die Frau mit Nachteilen verbunden.
Den Ehebruch der Frau betrachtete man als Scheidungsgrund, wohingegen außereheliche
Beziehungen des Mannes zwar gesetzlich nicht bestraft, jedoch moralisch nicht gebilligt
wurden. Überdies galt das außereheliche Kind einer verheirateten Jüdin und eines jüd. Vaters
als »Bastard« (mamser), der zehn Generationen lang nicht andere Juden heiraten durfte;
mithin aus der jüd. Gemeinschaft ausgeschlossen war. Gleiches galt auch für Kinder einer
Geschiedenen in einer nachfolgenden E., sofern die vorhergehende E. nicht formalrechtlich
einwandfrei aufgelöst wurde; daher bedurften die Ausstellung des Scheidebriefs und die
Durchführung der Scheidung höchster Sorgfalt.

Kinder einer unverheirateten Jüdin oder außereheliche Kinder einer verheirateten Jüdin mit
einem Nichtjuden gelten indes uneingeschränkt als Juden. Witwer heirateten zumeist bald
nach Ende der Trauerzeit erneut, v. a. wenn die Kinder noch klein waren, während Witwen
zuweilen länger unverheiratet blieben, das Handelsgeschäft weiterführten sowie zunächst ihre
Kinder verheirateten, bevor sie eine neue E. schlossen und dadurch i. Allg. die
Verfügungsgewalt über ihr Vermögen verloren (Witwen-/Witwerschaft).

2.6. Heiratsstrategien

Die Heiratsvermittlung (hebr. schidduchin) blieb bis ins 19. Jh. üblich. Als E.-Partner von
Töchtern und Enkelinnen wurden rabbinisch gebildete Gelehrte bevorzugt. Im Unterschied zu
anderen Rechtssystemen sind E. zwischen Onkel und Nichte sowie Cousin und Cousine ersten
/
Grades erlaubt; sie wurden aber in der Frühen Nz. eher selten praktiziert und traten
möglicherweise erst im 19. Jh. häu ger auf (z. B. bei der Bankiersfamilie Rothschild); diese Form
der E. war aber auch in der christl. Gesellschaft zu beobachten ( Inzest). Verwandten-E. dienten
dazu, familiäre Krisensituationen zu meistern sowie Kapital und Geschäftswissen zu
akkumulieren ( Verwandtschaft). Oft herrschte soziale Endogamie, v. a. bei den jüd. Eliten.
Geschäftsverbindungen gingen mit Heiratsallianzen einher, und weiträumige Konnubien
galten als Gradmesser für den sozialen Aufstieg [9].

Seit Ende des 19. Jh.s wurde die Liebesheirat immer häu ger (s. o. 1.1.2.). Im bürgerlichen
Streben nach standesgemäßer E. schlossen auch religiöse und säkulare Partner miteinander die
E. [4]. Zudem stieg die Zahl der »Misch-E.« zwischen Juden und Nichtjuden stetig an; in
diesem Fall wurde und wird zwar von den meisten Rabbinern und Rabbinerinnen (von sehr
wenigen Ausnahmen abgesehen) eine religiöse E.-Schließung abgelehnt, doch gelten bis heute
die Kinder nach antikem Grundsatz als jüdisch, sofern die Mutter Jüdin ist. Im Staat Israel sind
zivile E.-Schließung und Scheidung bis heute nicht möglich; beide unterliegen weiterhin
religiösem Recht.

2.7. Forschungsansätze

Ein zeit- und schichtenübergreifendes »jüd. Heiratsmuster« konnte bislang nicht ausgemacht
werden; zudem sind viele der angesprochenen Fragen nur unzureichend erforscht. Tausende
aus dem 18. Jh. überlieferte elsäss. und lothringische Heiratsverträge sowie Hunderte innerjüd.
fränkischer Nachlassinventare sind noch quantitativ auszuwerten, um so u. a. die Bedeutung
der jüd. E. für die familiären Allianzstrategien und den Vermögenstransfer zu bestimmen [9].

Verwandte Artikel: Aschkenasim | Familie | Juden | Judentum | Jüdische Gesellschaft | Jüdisches


Recht | Sefardim

Birgit E. Klein

Bibliography

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Cite this page

Ulbrich, Claudia and Klein, Birgit E., “Ehe”, in: Enzyklopädie der Neuzeit Online, Im Auftrag des Kulturwissenschaftlichen Instituts (Essen) und in
Verbindung mit den Fachherausgebern herausgegeben von Friedrich Jaeger. Copyright © J.B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst
Poeschel Verlag GmbH 2005–2012. Consulted online on 14 May 2020 <http://dx-doi-org.uaccess.univie.ac.at/10.1163/2352-0248_edn_COM_255899>
First published online: 2019

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