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Stellungnahme – Jens Bisky „Das wär‘ doch gelollt“

In Jens Biskys Sachtext „Das wär‘ doch gelollt“, welchen er 2007 veröffentlichte, beschäftigte er
sich mit dem Thema des Sprachwandels und der Anglizismen, wobei er die Leser darauf anspricht,
dass der Sprachverfall durch Anglizismen begünstigt wird.
Er schließt seinen Sachtext mit dem Appell ab, dass doch jeder so reden solle, wie ihm der Schnabel
gewachsen ist (Vgl. Z. 102f), was bedeutet, dass jeder sagen kann, was und wie er es will. Das ist
meiner Meinung nach ein theoretisches und ironisches Sinnbild, was die Leser schließlich zum
Nachdenken anregen soll, da die Sprache abhängig von bestimmten Richtwerten ist.
Einerseits bekommt man die Möglichkeit, alles so sagen zu können, wie man es will, wodurch man
an eine bestimmte Freiheit gelangt, unabhängig von bestimmten Regeln zu kommunizieren. Zudem
ist es ein wichtiger Freiheitsaspekt, dass man seine eigene Meinung frei äußern kann, wie
beispielsweise auf Demonstrationen. Man muss sich nicht davor scheuen, etwas sagen zu dürfen,
wodurch auch die kritische Haltungen der Menschen angeregt wird und sie sich mit bestimmten
Themen mehr auseinandersetzen. Durch verschiedene Meinungen und einer Vielfalt an Äußerungen
wird ebenso eine lebhafte Streitkultur angestrebt, denn jeder Standpunkte möchte in irgendeiner
Weise durchgesetzt werden, wie man es heutzutage in der Politik erkennen kann. Die allgemeinen
politischen Fragen gäbe es nicht, wenn jeder die gleiche Äußerung zu allen Themen hätte,
woraufhin aber keine Entwicklungen entstehen können, weil nur einseitig kommuniziert wird.
Doch andererseits sollten bestimmte Richtlinien bestehen bleiben, damit eine gewissen Ordnung zu
erkennen ist und der Deutschunterricht nicht an Wichtigkeit verliert. Immerhin bekommen wir im
Unterricht gelehrt, wie wir reden sollte. Wie sollten wir dabei etwas lernen, wenn es jedem
freigestellt ist, zu reden, was man will? Durch gewisse Freiheiten des Sprachgebrauchs, kann es
vermehrt zu Beleidigungen oder Mobbing kommen, da man dazu die freie Verfügung hat. Die
Sprache kann missbraucht werden und die Hemmung, anderen die ehrliche Meinung über sie zu
sagen, kann immer kleiner werden. Die Gefahr besteht, dass dadurch immer mehr Menschen, die
dem sprachlichen Missbrauch zum Opfer fallen, leiden müssen. Dabei ist bereits heute das Thema
von Beleidigungen ,beispielsweise im Internet, ein großes Thema, da es trotz Verbot gehäuft
vorkommt. Des Weiteren kann es durch die Altersdifferenz der lebenden Generationen zu
Missverständnisse kommen, wenn man keine einheitlich orientierte Sprache benutzt. Es könnte
vorkommen, dass die ältere Generation beispielsweise eine Redewendung der jüngeren Generation
missversteht und es stattdessen wortwörtlich nimmt. Die Ordnung ist also auch in der Sprache sehr
wichtig, wobei es um die wörtliche Ordnung, sowie die sinnhafte Ordnung geht. Meiner Meinung
nach ist es bei so einer großen Menge an Menschen nicht möglich, dass jeder so reden könne, wie
ihm der Schnabel gewachsen ist, da man bestimmte Verantwortung für die eigenen und die
kommenden Generationen trägt, damit ihn eine Struktur in der Sprache erhalten bleibt und sie
dadurch auch nicht missverstanden wird.

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