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EN 12640
Ausgabe: 2019-01-01
Hinweis:
Aufgrund von Stellungnahmen kann die endgültige Fassung dieser ÖNORM
vom vorliegenden Entwurf abweichen.
Stellungnahmen sind in schriftlicher Form bis 2019-02-15 an Austrian
Standards International zu übermitteln.
Wie alle Mitgliedsorganisationen des CEN ist Austrian Standards International verpflichtet, Europäische
Normen in das nationale Normenwerk zu übernehmen und entgegenstehende Normen zurückzuziehen.
Austrian Standards International legt hiermit diesen Entwurf eines europäischen Normungs-
dokumentes der Öffentlichkeit zur Information und Stellungnahme als ÖNORM-Entwurf vor.
Nachfolgend finden Sie praktische Hinweise, die bei der Gestaltung und Zusendung von Stellungnahmen
und Änderungsvorschlägen zu berücksichtigen sind:
Schrift/Formatierung Für die Kommentare ist die voreingestellte Schriftart „Arial“ mit 9 pt
Schriftgrad zu verwenden. Formate bitte nicht ändern.
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EUROPÄISCHE NORM ENTWURF
EUROPEAN STANDARD prEN 12640
NORME EUROPÉENNE
November 2018
ICS 55.180.99 Vorgesehen als Ersatz für EN 12640:2000
Deutsche Fassung
Dieser Europäische Norm-Entwurf wird den CEN-Mitgliedern zur Umfrage vorgelegt. Er wurde vom Technischen Komitee
CEN/TC 119 erstellt.
Wenn aus diesem Norm-Entwurf eine Europäische Norm wird, sind die CEN-Mitglieder gehalten, die CEN-Geschäftsordnung zu
erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer
nationalen Norm zu geben ist.
Dieser Europäische Norm-Entwurf wurde von CEN in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch) erstellt. Eine
Fassung in einer anderen Sprache, die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine
Landessprache gemacht und dem CEN-CENELEC-Management-Zentrum mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die
offiziellen Fassungen.
CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, der ehemaligen
jugoslawischen Republik Mazedonien, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Kroatien, Lettland,
Litauen, Luxemburg, Malta, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, der Schweiz,
Serbien, der Slowakei, Slowenien, Spanien, der Tschechischen Republik, der Türkei, Ungarn, dem Vereinigten Königreich und
Zypern.
Die Empfänger dieses Norm-Entwurfs werden gebeten, mit ihren Kommentaren jegliche relevante Patentrechte, die sie kennen,
mitzuteilen und unterstützende Dokumentationen zur Verfügung zu stellen.
Warnvermerk : Dieses Schriftstück hat noch nicht den Status einer Europäischen Norm. Es wird zur Prüfung und Stellungnahme
vorgelegt. Es kann sich noch ohne Ankündigung ändern und darf nicht als Europäischen Norm in Bezug genommen werden.
© 2018 CEN Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Ref. Nr. prEN 12640:2018 D
Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN
vorbehalten.
prEN 12640:2018 (D)
Inhalt
Seite
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prEN 12640:2018 (D)
Europäisches Vorwort
Dieses Dokument (prEN 12640:2018) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 119 „Intermodale
Ladeeinheiten und Ladungssicherung (ILUCS)“ erarbeitet, dessen Sekretariat von DIN gehalten wird.
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prEN 12640:2018 (D)
1 Anwendungsbereich
In diesem Dokument werden die Mindestanforderungen und Prüfmethoden für Zurrpunkte an
Nutzfahrzeugen zur Ladungssicherung und intermodalen Ladeeinheiten zur Güterbeförderung beschrieben.
— Fahrzeuge und intermodale Ladeeinheiten, die vor Veröffentlichung dieser Norm hergestellt wurden;
— Fahrzeuge und intermodale Ladeeinheiten, die nach ihrer Bauart und Einrichtung ausschließlich für die
Beförderung von Schüttgütern bestimmt sind;
— Fahrzeuge und intermodale Ladeeinheiten, die nach ihrer Bauart und Einrichtung für die Beförderung
spezieller Güter mit besonderen Anforderungen an die Ladungssicherung bestimmt sind;
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— ISO-Serie 1 Frachtcontainer.
2 Normative Verweisungen
Es gibt keine normativen Verweisungen in diesem Dokument.
3 Begriffe
Für die Anwendung dieses Dokuments gelten die folgenden Begriffe.
ISO und IEC stellen terminologische Datenbanken für die Verwendung in der Normung unter den folgenden
Adressen bereit:
3.1
Ladungstransporteinheit (en: Cargo Transport Unit, CTU)
Ladungstransporteinheit (CTU) für Nutzkraftwagen und intermodale Ladeeinheiten
3.2
Ladungssicherungsvorrichtungen
Komponenten, die in Kombination mit dem Gut und dem Fahrzeug oder der Fahrzeugstruktur formschlüssig
und/oder formschlüssig agierend sind (z. B. Steckpfosten, Stützen, Querträger, Unterlegkeile)
3.3
horizontaler Zurrwinkel
3.3.1
längs verlaufender Zurrwinkel βx
Winkel zwischen dem Zurrmittel und der Längsachse (X-Achse) einer CTU in der Ebene der Ladefläche
3.3.2
quer verlaufender Zurrwinkel βy
Winkel zwischen dem Zurrmittel und der Querachse (y-Achse) einer CTU in der Ebene der Ladefläche
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prEN 12640:2018 (D)
3.4
Zurrkaft (en: lashing capacity, LC)
maximal zugelassene Kraft, die ein Zurrpunkt während des Betriebes aushalten muss
3.5
Zurrmittel
Einrichtung, die dazu bestimmt ist, mit den Zurrpunkten verbunden zu werden, um die Ladung zu sichern
Anmerkung 1 zum Begriff: Zurrmittel wie beispielsweise in EN 12195-2/EN 12195-3/EN 12195-4 beschrieben.
3.6
Zurrpunkt
Sicherungsvorrichtung, an die ein Zurrmittel direkt angebracht werden kann; dazu gehören beispielsweise
ovale Verbindungen, Haken, Ringe, Zurrschienen oder Mehrpunkt-Zurrsysteme im Außenrahmen bzw.
Zurrsysteme mit mehreren Befestigungspunkten und durchgehende Zurrsysteme an den Seiten und/oder an
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3.7
vertikaler Zurrwinkel α
Winkel α zwischen dem Zurrmittel und der horizontalen Ebene der Ladefläche (siehe Bild 1)
Legende
α vertikaler Zurrwinkel
βx längs verlaufender Zurrwinkel
βy quer verlaufender Zurrwinkel
4 Anforderungen
4.1 Allgemeines
Die Anforderungen müssen entweder durch die Zurrpunkte oder durch Mehrpunkt-Zurrsysteme erfüllt
werden. Zurrpunkte oder Mehrpunkt-Zurrsysteme müssen so beschaffen sein, dass die von ihnen
aufgenommenen Kräfte in die tragenden Teile der CTU eingeleitet werden. Sie müssen sich so nah wie
möglich an den längs laufenden Ecken befinden und/oder in den Außenrahmen integriert sein. Für die
Sicherung spezieller Güter können optionale Zurrpunkte und/oder Ladungssicherungsvorrichtungen fixiert
werden.
Zurrpunkte oder Mehrpunkt-Zurrsysteme sollten nicht direkt in Strukturmaterialien (z. B. Holz, Kunststoff)
eingebaut werden, deren Struktur Beschädigungen durch den normalen Lieferbetrieb ausgesetzt ist.
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Wenn die Zurrpunkte auf der Oberseite der Ladefläche befestigt sind, dürfen sie in Ruhelage nicht über die
Horizontalebene der Ladefläche nach oben hinausragen.
Durch Zurrpunkte bedingte Vertiefungen in der Ladefläche sollten so klein wie möglich sein.
Zurrpunkte müssen den Zurrkräften nach Tabelle 1 standhalten, die aus jeder Richtung innerhalb des
konischen Bereichs wie folgt definiert einwirken (siehe Bild 1):
— vertikaler Zurrwinkel α von ungefähr 0° bis 90° mit einer erlaubten Abweichung von 5°;
— längs verlaufender Zurrwinkel (βx) von 0° bis mindestens 180° mit einer erlaubten Abweichung von 5°.
Die Winkelanforderungen können durch eine Kombination aus verschiedenen Zurrpunktarten und/oder
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Zurrpunkte müssen Haken wie in Bild 2 definiert standhalten können, wenn die Fahrzeuggesamtmasse der
CTU mehr als 7 500 kg beträgt.
— vertikaler Zurrwinkel α von 0° bis 90° mit einer erlaubten Abweichung von 5°;
— längs verlaufender Zurrwinkel (βx) von 0° bis mindestens 180° mit einer erlaubten Abweichung von 5°.
Mehrpunkt-Zurrsysteme müssen den Zurrkräften nach Tabelle 1 auf einer Länge von 1 m an drei Positionen
gleichzeitig und in derselben Richtung standhalten.
Die Winkelanforderungen können durch eine Kombination aus verschiedenen Zurrpunktarten und/oder
Mehrpunkt-Zurrsystemen erfüllt werden.
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prEN 12640:2018 (D)
Die Anzahl der Zurrpunktpaare n muss durch das höchste Ergebnis der folgenden Berechnung bestimmt
werden:
Die Anzahl der Zurrpunktpaare n muss auf die nächste ganze Zahl abgerundet werden, darf aber nicht
weniger als zwei betragen.
4.5.2 Anordnung der Zurrpunktpaare
— die Zurrpunktpaare auf der gesamten Länge der CTU gleich weit voneinander entfernt verteilt sind;
— die Entfernung zwischen zwei angrenzenden Zurrpunkten nicht mehr als 1 000 mm betragen darf;
— die Entfernung im Bereich über den Achsen zwischen zwei angrenzenden Zurrpunkten so eng wie
möglich an 1 000 mm liegen muss, sie jedoch in keinem Fall größer als 1 200 mm sein darf;
— die Entfernung von der vorderen bzw. hinteren Stirnwand nicht größer als 500 mm sein darf.
— die von der Oberfläche der Ladefläche gemessene vertikale Entfernung der zwei Zurrpunkte
1 000 mm ± 200 mm beträgt (siehe Bild 1);
— die in Querrichtung von der Seite der vorderen Wand gemessene Entfernung sollte so gering wie
möglich und in keinem Fall größer als 250 mm sein.
Jeder Zurrpunkt an der vorderen Wand muss den nach Tabelle 1 definierten Zurrkräften standhalten, aber
sie müssen 1 000 daN nicht übersteigen. Anstelle von Zurrpunkten können auch Mehrpunkt-Zurrsysteme
befestigt werden. Die Zurrkraft und Betriebswinkel müssen geprüft und gekennzeichnet werden.
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prEN 12640:2018 (D)
Die CTU kann mit optionalen Zurrpunkten oder Mehrpunkt-Zurrsystemen ausgerüstet werden. Die Zurrkraft
und Betriebswinkel müssen geprüft und gekennzeichnet werden.
5 Verifizierung
Das Referenzprüfverfahren zur Konformität mit der vorliegenden Norm muss in Abschnitt 6 festgelegt
werden. Nach Abschluss des Prüfverfahrens:
— bis zu 1,25 × LC, es darf keine sichtbaren Verformungen geben, die die Funktion des Zurrpunkts
beeinträchtigen könnten.
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Die Festigkeit der Zurrpunkte kann ebenfalls durch Berechnung bestimmt werden, vorausgesetzt, dass die
Äquivalenz der Berechnung zum Referenzprüfverfahren nachgewiesen werden kann.
6 Prüfung
Für das Prüfverfahren müssen ein Zurrpunkt bzw. Mehrpunkt-Zurrsystem jedes Typs und, falls vorhanden,
ein optionaler Zurrpunkt bzw. optionales Mehrpunkt-Zurrsystem jedes Typs oder Zurrmittel, die für die mit
der CTU verbundenen Systeme geeignet sind, verwendet werden.
Die anzuwendende Prüfkraft F muss im ersten Schritt 1,00 × LC und im zweiten Schritt 1,25 × LC betragen.
Während der Prüfung muss der Zurrpunkt mit einem geeigneten Zurrhaken verbunden sein. Ein Beispiel
dafür ist in Bild 2 zu sehen.
— Die Anwendungsrichtung der Prüfkraft muss innerhalb der in 4.1 bzw. 4.2 definierten Winkelbereiche
liegen. Eine Prüfung muss in jeder der drei ungünstigsten Anwendungsrichtungen durchgeführt
werden;
— Die Prüfkraft muss für eine Zeitdauer von mindestens 3 min angewandt werden;
— Ein Kreis mit einem Radius von 500 mm ± 30 mm, bei dem der Prüfzurrpunkt in der Mitte liegt, muss
frei von Reaktionskräften sein.
Bild 3 — Radius um den Prüfzurrpunkt herum muss frei von Reaktionskräften sein
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prEN 12640:2018 (D)
Die Kennzeichnung muss einen blauen Hintergrund, weiße Schrift und einen weißen Rand und eine
Mindestgröße von 150 mm × 100 mm haben.
Der Hersteller muss dem Anwender in der Betriebsanleitung Informationen über die Zurrpunkte bzw.
Mehrpunkt-Zurrsysteme oder Zurrmittel einschließlich Typ, Zurrkraft und Betriebswinkel angeben.
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8 Instandhaltung
Der Hersteller muss dem Anwender Anweisungen für die Wartung/ Instandhaltung der Zurrpunkte bzw. den
Mehrpunkt-Zurrsystemen oder den Zurrmitteln geben.
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prEN 12640:2018 (D)
Anhang A
(normativ)
Prüfzeugnis
Nachdem ein Zurrpunkt oder ein Mehrpunkt-Zurrsystem nach den in der vorliegenden Norm beschriebenen
Prüfverfahren geprüft wurde, muss ein Prüfzeugnis ausgestellt und von der für die Prüfungen
verantwortlichen Person unterschrieben werden. Die Informationen müssen auf Englisch bereitgestellt
werden. Weitere Sprachversionen sind erlaubt. Das Prüfzeugnis muss folgende Inhalte umfassen:
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2) Hersteller oder Prüforganisation, Name, Adresse, Telefonnummer und E-Mail-Adresse der für die
Prüfungen verantwortlichen Person;
7) Typ des geprüften Zurrpunkts bzw. Mehrpunkt-Zurrsystems (Maße, Position, Betriebswinkel und
Zurrkraft);
Hiermit wird bestätigt, dass der geprüfte Zurrpunkt bzw. das geprüfte Mehrpunkt-Zurrsystem die
Prüfanforderungen aus derEN 12640 erfüllt.
10) Unterschrift der für die Prüfungen verantwortlichen Person (und gedruckter Name);
11) Unterschrift des CTU Herstellers verantwortlichen Person (und gedruckter Name)
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prEN 12640:2018 (D)
Anhang B
(informativ)
Prüfbericht
Nachdem ein Zurrpunkt oder ein Mehrpunkt-Zurrsystem nach den in der vorliegenden Norm beschriebenen
Prüfverfahren geprüft wurde, muss ein Prüfbericht ausgestellt und von der für die Prüfungen
verantwortlichen Person unterschrieben werden. Der Prüfbericht nach folgendem Layout muss folgende
Inhalte umfassen:
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2) Hersteller oder Prüforganisation, Name, Adresse, Telefonnummer und E-Mail-Adresse der für die
Prüfungen verantwortlichen Person;
6) Typ des geprüften Zurrpunkts bzw. Mehrpunkt-Zurrsystems (Maße, Position, Betriebswinkel und
Zurrkraft, Prüfeinrichtung);
7) Prüfergebnis;
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prEN 12640:2018 (D)
Literaturhinweise
[4] ISO 27956, Road vehicles ― Securing of cargo in delivery vans ― Requirements and test methods
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