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EUROPÄISCHE NORM EN 1870-1

EUROPEAN STANDARD
NORME EUROPÉENNE April 2007

ICS 79.120.10 Ersatz für EN 1870-1:1999

Deutsche Fassung

Sicherheit von Holzbearbeitungsmaschinen -


Kreissägemaschinen -
Teil 1: Tischkreissägemaschinen (mit und ohne Schiebetisch),
Formatkreissägemaschinen und Baustellenkreissägemaschinen

Safety of woodworking machines - Sécurité des machines pour le travail du bois -


Circular sawing machines - Machines à scier circulaires -
Part 1: Circular saw benches (with and without sliding Partie 1: Scies circulaires à table de menuisier (avec ou
table), dimension saws and building site saws sans table mobile), scies au format et scies de chantier

Diese Europäische Norm wurde vom CEN am 24. Februar 2007 angenommen.

Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen
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dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand befindliche Listen
dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Management-Zentrum des CEN oder bei jedem CEN-Mitglied auf
Anfrage erhältlich.

Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache,
die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem Management-
Zentrum mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.

CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich,
Griechenland, Irland, Island, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal,
Rumänien, Schweden, der Schweiz, der Slowakei, Slowenien, Spanien, der Tschechischen Republik, Ungarn, dem Vereinigten Königreich
und Zypern.

EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG


EUROPEAN COMMITTEE FOR STANDARDIZATION
COMITÉ EUROPÉEN DE NORMALISATION

Management-Zentrum: rue de Stassart, 36 B-1050 Brüssel

© 2007 CEN Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Ref. Nr. EN 1870-1:2007 D
Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.
EN 1870-1:2007 (D)

Inhalt
Seite

Vorwort ................................................................................................................................................................6
Einleitung.............................................................................................................................................................8
1 Anwendungsbereich .............................................................................................................................8
2 Normative Verweisungen ......................................................................................................................9
3 Begriffe .................................................................................................................................................11
4 Liste der signifikanten Gefährdungen ...............................................................................................18
5 Sicherheitsanforderungen und/oder -maßnahmen ..........................................................................27
5.1 Allgemeines..........................................................................................................................................27
5.2 Steuerung und Befehlseinrichtungen ...............................................................................................27
5.2.1 Sicherheit und Zuverlässigkeit von Steuerungen ............................................................................27
5.2.2 Anordnung von Stellteilen ..................................................................................................................29
5.2.3 In-Gang-Setzen.....................................................................................................................................32
5.2.4 Normales Stillsetzen............................................................................................................................33
5.2.5 Not-Aus .................................................................................................................................................34
5.2.6 Betriebsarten-Wahl ..............................................................................................................................34
5.2.7 Änderung/Überwachung/Feststellung der Drehzahl bei Tischkreissägemaschinen und
Formatkreissägemaschinen ...............................................................................................................35
5.2.8 Kraftbetätigte Verstellung des Sägeblattes und/oder des Anschlags/der Anschläge bei
Tischkreissägemaschinen oder Formatkreissägemaschinen ........................................................37
5.2.9 Verriegelung von trennenden Schutzeinrichtungen, Bewegungen und Funktionen ...................37
5.2.10 Störung der Energieversorgung ........................................................................................................38
5.2.11 Störung der Steuerkreise....................................................................................................................38
5.3 Schutzmaßnahmen gegen mechanische Gefährdungen ................................................................38
5.3.1 Standfestigkeit .....................................................................................................................................38
5.3.2 Gefährdung durch Bruch während des Betriebs .............................................................................39
5.3.3 Gestaltung von Werkzeugträger und Werkzeug...............................................................................39
5.3.4 Bremsen................................................................................................................................................42
5.3.5 Einrichtungen, welche die Möglichkeit oder die Auswirkung eines Rückschlags
minimieren............................................................................................................................................43
5.3.6 Werkstück-Auflagen und Werkstück-Führungen .............................................................................50
5.3.7 Verhinderung des Zugriffs auf bewegte Maschinenteile .................................................................55
5.3.8 Kraftbetätigte Werkstückspannung ...................................................................................................69
5.3.9 Arbeitseinrichtungen mit Schutzfunktion .........................................................................................69
5.4 Schutzmaßnahmen gegen Gefährdungen nicht mechanischer Art ...............................................70
5.4.1 Feuer .....................................................................................................................................................70
5.4.2 Lärm ......................................................................................................................................................71
5.4.3 Emission von Spänen und Staub.......................................................................................................72
5.4.4 Elektrizität.............................................................................................................................................73
5.4.5 Ergonomie und Handhabung .............................................................................................................74
5.4.6 Pneumatik.............................................................................................................................................75
5.4.7 Hydraulik...............................................................................................................................................75
5.4.8 Elektromagnetische Verträglichkeit...................................................................................................75
5.4.9 Laser .....................................................................................................................................................75
5.4.10 Statische Elektrizität............................................................................................................................75
5.4.11 Fehlerhafte Montage............................................................................................................................76
5.4.12 Netztrenneinrichtung (Hauptschalter) ...............................................................................................76
5.4.13 Instandhaltung .....................................................................................................................................76
6 Benutzerinformation............................................................................................................................77
6.1 Allgemeines..........................................................................................................................................77
6.2 Kennzeichnung ....................................................................................................................................77
6.2.1 Kennzeichnung der Maschine ............................................................................................................77
6.2.2 Kennzeichnung von Spaltkeilen.........................................................................................................78
6.3 Betriebsanleitung.................................................................................................................................78

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EN 1870-1:2007 (D)

Seite
Anhang A (normativ) Prüfung der Verwindungssteifigkeit von Baustellenkreissägemaschinen............83
Anhang B (normativ) Maßtoleranzen von Sägewellen ..................................................................................84
Anhang C (normativ) Festigkeitsprüfung der Spaltkeilhalterung................................................................85
Anhang D (normativ) Seitenstabilitätsprüfung des Spaltkeils.....................................................................86
Anhang E (normativ) Mindestabmessungen des Maschinentisches, der Tischverlängerung und
der Tischeinlage ..................................................................................................................................87
Anhang F (normativ) Stabilitätsprüfung von Sägeblatt-Schutzhauben ......................................................90
Anhang G (normativ) Verfahren zur Prüfung der Aufprallfestigkeit von trennenden
Schutzeinrichtungen ...........................................................................................................................93
Anhang H (informativ) Verwendung sicherheitstechnisch bewährter Bauteile .........................................96
Anhang I (normativ) Bremsenprüfungen........................................................................................................97
Anhang J (normativ) Verwendung von elektronischen Bauteilen ...............................................................98
Anhang ZA (informativ) Zusammenhang zwischen dieser Europäischen Norm und den
grundlegenden Anforderungen der EU-Richtlinie 98/37/EG .........................................................101
Literaturhinweise ............................................................................................................................................103

Bilder

Bild 1 — Beispiel einer Tischkreissägemaschine .........................................................................................12

Bild 2 — Beispiel einer Formatkreissägemaschine ......................................................................................13

Bild 3 — Beispiel einer Baustellenkreissägemaschine ................................................................................14

Bild 4 — Hauptsägeblatt und Ritzsägeblatt (obere Sägeblatt-Schutzhaube nicht dargestellt)................15

Bild 5 — Handvorschub bei einer Formatkreissägemaschine ....................................................................16

Bild 6 — Beispiel für eine Keilschneidvorrichtung .......................................................................................17

Bild 7 — Anordnung der Stellteile – Tischkreissägemaschine oder Baustellenkreissägemaschine......30

Bild 8 — Anordnung der Stellteile – Formatkreissägemaschinen ..............................................................31

Bild 9 — Detail am Sägeblattflansch (Spannfläche) .....................................................................................40

Bild 10 — Planlauf-Test von Spindelringen ...................................................................................................42

Bild 11 — Spaltkeildicke in Abhängigkeit von den Sägeblattabmessungen .............................................44

Bild 12 — Höheneinstellung des Spaltkeils...................................................................................................45

Bild 13 — Bei der Spaltkeilgestaltung zu berücksichtigende Einstell-Grenzen ........................................46

Bild 14 — Beispiel für Spaltkeilform...............................................................................................................47

Bild 15 — Anordnung des Spaltkeils relativ zum festen Sägeblattflansch ................................................48

Bild 16 — Spaltkeilbreite im Befestigungsbereich .......................................................................................49

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EN 1870-1:2007 (D)

Seite
Bild 17 — Beispiel einer Spaltkeilhalterung mit Führungsbolzen .............................................................. 50

Bild 18 — Parallelanschlag: Toleranz der Parallelität/Verstellbereich ....................................................... 51

Bild 19 — Mindestabmessungen der hohen und niedrigen Führungsfläche des Anschlags ................. 52

Bild 20 — Gestaltung des Parallelanschlags in der niedrigen Einstellung ............................................... 53

Bild 21 — Beispiele für die Form der Führungsnut für den Queranschlag bei
Tischkreissägemaschinen....................................................................................................................... 54

Bild 22 — Beispiel für austauschbare Rippen an der Unterkante der Längsseiten von Sägeblatt-
Schutzhauben ........................................................................................................................................... 56

Bild 23 — Beispiel für eine am Spaltkeil befestigte Sägeblatt-Schutzhaube ............................................ 57

Bild 24 — Unterkante der am Spaltkeil befestigten Sägeblatt-Schutzhaube in ihrer höchsten Lage..... 58

Bild 25 — Maße der Anfahrschräge an der Vorderkante von am Spaltkeil befestigten Sägeblatt-
Schutzhauben ........................................................................................................................................... 58

Bild 26 — Maße der Anfahrschräge an der Vorderkante von getrennt vom Spaltkeil am Tisch
befestigten Sägeblatt-Schutzhauben ..................................................................................................... 59

Bild 27 — Maße der Rolle an der Vorderkante von getrennt vom Spaltkeil am Tisch befestigten
Sägeblatt-Schutzhauben.......................................................................................................................... 59

Bild 28 — Maximale Breite der Sägeblatt-Schutzhaube bei Maschinen mit vom Spaltkeil getrennter
Sägeblatt-Schutzhaube und nicht schräg stellbarem Sägeblatt ......................................................... 60

Bild 29 — Breite des Tischschlitzes und Abstand zwischen festem Sägeblattflansch


und der Kante des Tischschlitzes........................................................................................................... 62

Bild 30 — Baustellenkreissägemaschine – Abmessungen der Späneauswurföffnung unter dem


Maschinentisch......................................................................................................................................... 64

Bild 31 — Beispiel für ein Schiebholz............................................................................................................ 70

Bild 32 — Beispiel für einen Schiebestock ................................................................................................... 70

Bild A.1 — Prüfung der Verwindungssteifigkeit von Baustellenkreissägemaschinen ............................ 83

Bild C.1 — Festigkeitsprüfung der Spaltkeilhalterung ................................................................................ 85

Bild D.1 — Seitenstabilitätsprüfung des Spaltkeils ..................................................................................... 86

Bild E.1 — Abmessungen des Maschinentisches, der Tischverlängerung und der Tischeinlage von
Tischkreissägemaschinen und Baustellenkreissägemaschinen ........................................................ 87

Bild E.2 — Abmessungen des Maschinentisches, der Tischverlängerung und der


Tischeinlage von Formatkreissägemaschinen...................................................................................... 88

Bild F.1 — Prüfung der Stabilität von getrennt vom Spaltkeil befestigten
Sägeblatt-Schutzhauben mit Anfahrschräge......................................................................................... 90

Bild F.2 — Prüfung der Stabilität von getrennt vom Spaltkeil befestigten
Sägeblatt-Schutzhauben mit Einschubrolle .......................................................................................... 91

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EN 1870-1:2007 (D)

Seite
Bild F.3 — Prüfung der Stabilität von am Spaltkeil befestigten Sägeblatt-Schutzhauben .......................92

Bild G.1 — Beispiel einer Einrichtung für die Prüfung der Aufprallfestigkeit............................................95

Tabellen

Tabelle 1 — Liste der signifikanten Gefährdungen – Tischkreissägemaschinen .....................................19

Tabelle 2 — Liste der signifikanten Gefährdungen – Formatkreissägemaschinen...................................22

Tabelle 3 — Liste der signifikanten Gefährdungen – Baustellenkreissägemaschinen.............................25

Tabelle 4 — Mögliche Anordnungen der Stellteile zum normalen Stillsetzen und Not-Aus an
Formatkreissägemaschinen.....................................................................................................................32

Tabelle 5 — Eigenschaften für trennende Sägeblatt-Schutzeinrichtungen aus


Leichtmetall-Legierung.............................................................................................................................39

Tabelle E.1 — Mindestabmessungen des Maschinentisches, der Tischverlängerung und der


Tischeinlage für Tischkreissägemaschinen...........................................................................................87

Tabelle E.2 — Mindestabmessungen des Maschinentisches, der Tischverlängerung und der


Tischeinlage für Baustellenkreissägemaschinen ..................................................................................88

Tabelle E.3 — Mindestabmessungen des Maschinentisches, der Tischverlängerung und der


Tischeinlage für Formatkreissägemaschinen ........................................................................................89

Tabelle ZA.1 — Zusammenhang zwischen dieser Europäischen Norm und der Richtlinie 98/37/EG ...101

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EN 1870-1:2007 (D)

Vorwort
Dieses Dokument (EN 1870-1:2007) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 142 „Holzbearbeitungs-
maschinen — Sicherheit“ erarbeitet, dessen Sekretariat vom UNI gehalten wird.

Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung
eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis Oktober 2007, und etwaige entgegenstehende
nationale Normen müssen bis Oktober 2007 zurückgezogen werden.

Dieses Dokument ersetzt EN 1870-1:1999.

Dieses Dokument wurde unter einem Mandat erarbeitet, das die Europäische Kommission und die
Europäische Freihandelszone dem CEN erteilt haben, und unterstützt grundlegende Anforderungen der
Maschinenrichtlinie und der EU-Richtlinie über umweltbelastende Geräuschemissionen von zur Verwendung
im Freien vorgesehenen Geräten und Maschinen.

Zum Zusammenhang mit EU-Richtlinien siehe informativen Anhang ZA, der fester Bestandteil dieses
Dokuments ist.

Die EN 1870 Sicherheit von Holzbearbeitungsmaschinen — Kreissägemaschinen besteht aus folgenden


Teilen:

Teil 1: Tischkreissägemaschinen (mit und ohne Schiebetisch), Formatkreissägemaschinen und Bauanlage-


kreissägemaschinen

Teil 2: Horizontale Plattenkreissägemaschinen mit Druckbalken und Vertikalplattenkreissägemaschinen

Teil 3: Von oben schneidende Kappsägemaschinen und kombinierte Kapp- und Tischkreissägemaschinen

Teil 4: Mehrblattkreissägemaschinen für Längsschnitt mit Handbeschickung und/oder Handentnahme

Teil 5: Kombinierte Tischkreissägemaschinen/von unten schneidende Kappsägemaschinen

Teil 6: Brennholzkreissägemaschinen und kombinierte Brennholz- und Tischkreissägemaschinen, mit Hand-


beschickung und/oder Handentnahme

Teil 7: Einblatt-Stammkreissägemaschinen mit mechanischem Tischvorschub mit Handbeschickung


und/oder Handentnahme

Teil 8: Einblattbesäum- und Leistenkreissägemaschinen mit kraftbetätigtem Sägeaggregat und Hand-


beschickung und/oder Handentnahme

Teil 9: Doppelgehrungskreissägemaschinen mit mechanischem Vorschub und Handbeschickung und/oder


Handentnahme

Teil 10: Von unten schneidende automatische und halbautomatische Kappsägemaschinen mit einem
Sägeblatt (Untertischkappkreissägemaschinen)

Teil 11: Halbautomatische und automatische waagerecht schneidende Auslegerkreissägemaschinen mit


einem Sägeaggregat (Radialsägen)

Teil 12: Pendelkreissägemaschinen

Teil 13: Horizontale Plattenkreissägemaschinen mit Druckbalken

Teil 14: Vertikalplattenkreissägemaschinen

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EN 1870-1:2007 (D)

Teil 15: Mehrfachablängkreissägemaschinen mit mechanischem Vorschub für das Werkstück und
Handbeschickung und/oder Handentnahme

Teil 16: Klinkschnittkreissägemaschinen

Teil 17: Handbetätigte waagerecht schneidende Auslegerkreissägemaschinen mit einem Sägeaggregat


(handbetätigte Radialsägen).

Organisationen, die an der Erarbeitung dieser Europäischen Norm mitgearbeitet haben, schließen das
Europäische Komitee der Holzbearbeitungsmaschinenhersteller „EUMABOIS“ ein.

Die vom CEN/TC 142 erarbeiteten Europäischen Normen behandeln speziell Holzbearbeitungsmaschinen
und ergänzen die relevanten A- und B-Normen, welche die grundsätzlichen Sicherheitsanforderungen
behandeln (siehe Einführung zu EN ISO 12100-1:2003 zur Erläuterung von A-, B- und C-Normen).

Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden


Länder gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland,
Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta,
Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien,
Spanien, Tschechische Republik, Ungarn, Vereinigtes Königreich und Zypern.

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EN 1870-1:2007 (D)

Einleitung
Dieses Dokument wurde vorbereitet, um eine harmonisierte Norm zu werden, und stellt eine Möglichkeit
der Übereinstimmung mit den wesentlichen Sicherheitsanforderungen der Maschinenrichtlinie und den
damit verbundenen EFTA-Vorschriften dar. Dieses Dokument ist eine C-Norm, nach Definition in
EN ISO 12100-1:2003.

Auf die betreffenden Maschinen und den Umfang, in dem die Gefährdungen, Gefährdungssituationen und
Gefährdungsereignisse behandelt sind, wird im Anwendungsbereich dieses Dokumentes hingewiesen.

Für Maschinen, die nach den Festlegungen dieser Typ C-Norm konzipiert und gebaut worden sind, gilt: Wenn
die Festlegungen dieser Typ C-Norm von den Festlegungen in Typ A- oder B-Normen abweichen, haben die
Festlegungen dieser Typ C-Norm Vorrang gegenüber den Festlegungen der anderen Normen.

Die Anforderungen in diesem Dokument betreffen die Hersteller und ihre bevollmächtigten Repräsentanten
von Tischkreissägemaschinen (mit und ohne Schiebetisch), Formatkreissägemaschinen und Baustellen-
kreissägemaschinen. Sie sind auch für Konstrukteure hilfreich.

Dieses Dokument enthält auch Bestimmungen und Beispiele für Informationen, die der Hersteller für den
Betreiber vorzusehen hat.

Allgemeine Sicherheitsanforderungen für Werkzeuge sind in EN 847-1:2005 enthalten.

1 Anwendungsbereich
Dieses Dokument behandelt die im Abschnitt 4 aufgeführten signifikanten Gefährdungen, Gefährdungs-
situationen und Gefährdungsereignisse, die auf stationäre und verschiebbare Tischkreissägemaschinen (mit
und ohne Schiebetisch und/oder abnehmbaren Vorschubapparat), Formatkreissägemaschinen und
Baustellenkreissägemaschinen zutreffen – im Folgenden als „Maschinen“ bezeichnet –, die konstruiert sind
zum Schneiden von Massivholz, Spanplatten, Faserplatten, Sperrholz sowie diesen Werkstoffen, wenn sie mit
Kunststoffkanten und/oder mit Kunststoff/Leichtmetall-Legierung beschichtet sind, wenn sie bestimmungs-
gemäß und entsprechend den durch den Hersteller vorhersehbaren Bedingungen verwendet werden.

ANMERKUNG 1 Hinsichtlich der Definition von stationärer und verschiebbarer Maschine siehe 3.13 und 3.14.

ANMERKUNG 2 Tischkreissägemaschinen und Formatkreissägemaschinen werden zum Längs-, Quer- und Format-
schneiden und zum Nuten eingesetzt. Baustellenkreissägemaschinen werden zum Längs-, Quer- und Formatschneiden
verwendet.

Die Anforderungen in diesem Dokument gelten auch für Maschinen, die konstruiert sind, mittels eines
Fräswerkzeugs in einem Arbeitsgang Nuten von einer Breite, die 20 mm nicht übersteigt, zu fräsen.

Dieses Dokument gilt nicht für:

a) Maschinen, die auf ein Gestell oder auf einen Tisch, der einem Gestell ähnlich ist, aufgesetzt sind und
die vorgesehen sind, während des Betriebs stationär verwendet zu werden und die von Hand von einer
Person angehoben werden können. Das Gestell kann auch ein fester Bestandteil der Maschine sein,
wenn es aus scharnierbefestigten Füßen besteht, die heruntergeklappt werden können;

b) handgeführte Holzbearbeitungsmaschinen einschließlich irgendwelcher Einrichtungen, die ihre Verwen-


dung in einer anderen Weise d. h. in einem Gestell montiert, ermöglichen.

ANMERKUNG 3 Transportable, motorbetriebene Elektrowerkzeuge sind durch die Anforderungen in EN 61029-1:2000


zusammen mit EN 61029-2-2:2001 erfasst; handgeführte motorbetriebene Elektrowerkzeuge und Sägetische, die
zusammen mit einem handgeführten motorbetriebenen Elektrowerkzeug eine Einheit bilden, sind in EN 60745-1:2003
zusammen mit EN 60745-2-5:2003 erfasst.

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EN 1870-1:2007 (D)

Im Zusammenhang mit diesem Dokument gelten Baustellenkreissägemaschinen mit einer schräg stellbaren
Spindel als Tischkreissägemaschinen.

Dieses Dokument gilt nicht für Tischkreissägemaschinen (mit und ohne Schiebetisch), Formatkreis-
sägemaschinen und Baustellenkreissägemaschinen, die vor seiner Veröffentlichung als EN hergestellt wurden.

ANMERKUNG 4 Die von diesem Dokument erfassten Maschinen sind in A.1.1 des Anhangs IV der Maschinenrichtlinie
aufgeführt.

2 Normative Verweisungen
Die folgenden zitierten Dokumente sind für die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten
Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte
Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen).

EN 294:1992, Sicherheit von Maschinen — Sicherheitsabstände gegen das Erreichen von Gefahrstellen mit
den oberen Gliedmaßen

EN 349:1993, Sicherheit von Maschinen — Mindestabstände zur Vermeidung des Quetschens von
Körperteilen

EN 614-1:2006, Sicherheit von Maschinen — Ergonomische Gestaltungsgrundsätze — Teil 1: Begriffe und


allgemeine Leitsätze
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EN 847-1:2005, Maschinen-Werkzeuge für Holzbearbeitung — Sicherheitstechnische Anforderungen —


Teil 1: Fräs- und Hobelwerkzeuge, Kreissägeblätter

EN 847-3:2004, Maschinen-Werkzeuge für Holzbearbeitung — Sicherheitstechnische Anforderungen —


Teil 3: Spannzeuge

EN 894-1:1997, Sicherheit von Maschinen — Ergonomische Anforderungen an die Gestaltung von Anzeigen
und Stellteilen — Teil 1: Allgemeine Leitsätze für Benutzer-Interaktion mit Anzeigen und Stellteilen

EN 894-2:1997, Sicherheit von Maschinen — Ergonomische Anforderungen an die Gestaltung von Anzeigen
und Stellteilen — Teil 2: Anzeigen

EN 894-3:2000, Sicherheit von Maschinen — Ergonomische Anforderungen an die Gestaltung von Anzeigen
und Stellteilen — Teil 3: Stellteile

EN 982:1996, Sicherheit von Maschinen — Sicherheitstechnische Anforderungen an fluidtechnische Anlagen


und deren Bauteile — Hydraulik

EN 983:1996, Sicherheit von Maschinen — Sicherheitstechnische Anforderungen an fluidtechnische Anlagen


und deren Bauteile — Pneumatik

EN 1005-1:2001, Sicherheit von Maschinen — Menschliche körperliche Leistung — Teil 1: Begriffe

EN 1005-2:2003, Sicherheit von Maschinen — Menschliche körperliche Leistung — Teil 2: Manuelle


Handhabung von Gegenständen in Verbindung mit Maschinen und Maschinenteilen

EN 1005-3:2002, Sicherheit von Maschinen — Menschliche körperliche Leistung — Teil 3: Empfohlene


Kraftgrenzen bei Maschinenbetätigung

EN 1005-4:2005, Sicherheit von Maschinen — Menschliche körperliche Leistung — Teil 4: Bewertung von
Körperhaltungen und Bewegungen bei der Arbeit an Maschinen

EN 1037:1995, Sicherheit von Maschinen — Vermeidung von unerwartetem Anlauf

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EN 1870-1:2007 (D)

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EN 1088:1995, Sicherheit von Maschinen — Verriegelungseinrichtungen in Verbindung mit trennenden


Schutzeinrichtungen — Leitsätze für Gestaltung und Auswahl

EN 50178:1997, Ausrüstung von Starkstromanlagen mit elektronischen Betriebsmitteln

EN 50370-1:2005, Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) — Produkt-Familien-Norm für Werkzeugma-


schinen — Teil 1: Störaussendung

EN 50370-2:2003, Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) — Produkt-Familien-Norm für Werkzeug-


maschinen — Teil 2: Störfestigkeit

EN 60204-1:2006, Sicherheit von Maschinen — Elektrische Ausrüstung von Maschinen — Teil 1: Allgemeine
Anforderungen (IEC 60204-1:2005, modifiziert)

EN 60439-1:1999/A1:2004, Niederspannungs-Schaltgerätekombinationen — Teil 1: Typgeprüfte und partiell


typgeprüfte Kombinationen (IEC 60439-1:1999)

EN 60529:1991, Schutzarten durch Gehäuse (IP-Code) (IEC 60529:1989)

EN 60825-1:1994, Sicherheit von Laser-Einrichtungen — Teil 1: Klassifizierung von Anlagen, Anforderungen


und Benutzer-Richtlinien (IEC 60825-1:1993)

EN 61310-1:1995, Sicherheit von Maschinen — Anzeigen, Kennzeichen und Bedienen — Teil 1: Anfor-
derungen an sichtbare, hörbare und tastbare Signale (IEC 61310-1:1995)

EN 61496-1:2004, Sicherheit von Maschinen — Berührungslos wirkende Schutzeinrichtungen — Teil 1:


Allgemeine Anforderungen und Prüfungen (IEC 61496-1:2004, modifiziert)

EN 61508-3:2001, Funktionale Sicherheit sicherheitsbezogener elektrischer/elektronischer/programmierbarer


elektronischer Systeme — Teil 3: Anforderungen an Software (IEC 61508-3:1998 + Corrigendum 1999)

EN 62061:2005, Sicherheit von Maschinen — Funktionale Sicherheit von elektrischen, elektronischen und
programmierbaren Steuerungen (IEC 62061:2005)

EN ISO 3743-1:1995, Akustik — Bestimmung der Schalleistungspegel von Geräuschquellen — Verfahren der
Genauigkeitsklasse 2 für kleine, transportable Quellen in Hallfeldern — Teil 1: Vergleichsverfahren in
Prüfräumen mit schallharten Wänden (ISO 3743-1:1994)

EN ISO 3743-2:1996, Akustik — Bestimmung der Schalleistungspegel von Geräuschquellen aus


Schalldruckmessungen — Verfahren der Genauigkeitsklasse 2 für kleine, transportable Quellen in
Hallfeldern — Teil 2: Verfahren für Sonder-Hallräume (ISO 3743-2:1994)

EN ISO 3744:1995, Akustik — Bestimmung der Schalleistungspegel von Geräuschquellen aus Schalldruck-
messungen — Hüllflächenverfahren der Genauigkeitsklasse 2 für ein im wesentlichen freies Schallfeld über
einer reflektierenden Ebene (ISO 3744:1994)

EN ISO 3745:2003, Akustik — Bestimmung der Schalleistungspegel von Schallquellen aus Schalldruck-
messungen — Präzisionsverfahren für reflexionsarme und halbreflexionsarme Räume (ISO 3745:2003)

EN ISO 3746:1995, Akustik — Bestimmung der Schalleistungspegel von Geräuschquellen aus


Schalldruckmessungen — Hüllflächenverfahren der Genauigkeitsklasse 3 über einer reflektierenden Ebene
(ISO 3746:1995)

EN ISO 4871:1996, Akustik — Angabe und Nachprüfung von Geräuschemissionswerten von Maschinen und
Geräten (ISO 4871:1996)

EN ISO 9614-1:1995, Akustik — Bestimmung der Schalleistungspegel von Schallquellen aus Schallinten-
sitätsmessungen — Teil 1: Messung an diskreten Punkten (ISO 9614-1:1993)

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EN 1870-1:2007 (D)

EN ISO 11202:1995, Akustik — Geräuschabstrahlung von Maschinen und Geräten — Messung von
Emissions-Schalldruckpegeln am Arbeitsplatz und an anderen festgelegten Orten — Verfahren der
Genauigkeitsklasse 3 für Messungen unter Einsatzbedingungen (ISO 11202:1995)

EN ISO 11204:1995/AC:1997, Akustik — Geräuschabstrahlung von Maschinen und Geräten — Messung von
Emissions-Schalldruckpegeln am Arbeitsplatz und an anderen festgelegten Orten — Verfahren mit
Umgebungskorrekturen (ISO 11204:1995)

EN ISO 11688-1:1998/AC:1998, Akustik — Richtlinien für die Konstruktion lärmarmer Maschinen und
Geräte — Teil 1: Planung (ISO/TR 11688-1:1995)

EN ISO 12100-2:2003, Sicherheit von Maschinen — Grundbegriffe, allgemeine Gestaltungsleitsätze — Teil 2:


Technische Leitsätze (ISO 12100-2:2003)

EN ISO 13849-1:2006, Sicherheit von Maschinen — Sicherheitsbezogene Teile von Steuerungen — Teil 1:
Allgemeine Gestaltungsleitsätze (ISO 13849-1:2006)

EN ISO 13849-2:2003, Sicherheit von Maschinen — Sicherheitsbezogene Teile von Steuerungen — Teil 2:
Validierung (ISO 13849-2:2003)

EN ISO 13850:2006, Sicherheit von Maschinen — NOT-HALT —Gestaltungsleitsätze (ISO 13850:2006)

ISO 7960:1995, Airborne noise emitted by machine tools — Operating conditions for woodworking machines
(Luftschallemission von Werkzeugmaschinen — Betriebsbedingungen für Holzbearbeitungsmaschinen)

HD 22.4 S4:2004, Starkstromleitungen mit vernetzter Isolierhülle für Nennspannungen bis 450/750 V —
Teil 4: Flexible Leitungen

3 Begriffe
Für die Anwendung dieses Dokuments gelten die Begriffe nach EN ISO 12100-1:2003 und die folgenden
Begriffe.

3.1
Tischkreissägemaschine
Maschine mit Handvorschub, die mit einem Kreissägeblatt ausgerüstet ist, welches während des Schneidens
nicht verstellt wird, und einem waagerechten Tisch, der ganz oder teilweise während des Schneidens
feststehend ist

ANMERKUNG 1 Das Sägeblatt ist auf einer waagerechten Spindel unterhalb des Tisches montiert. Die Maschine kann
jedes der folgenden Merkmale aufweisen:
a) eine Einrichtung zum Anheben oder Absenken des Sägeblattes durch den Tisch;
b) eine Einrichtung zum Schrägstellen des Sägeblattes für Winkelschnitte;
c) der Maschinenständer kann unterhalb des Tisches offen (z. B. bei einigen Baustellenkreissägemaschinen) oder
geschlossen sein;
d) einen zusätzlichen handbetätigten Schiebetisch (nicht direkt dem Sägeblatt benachbart);
e) eine Einrichtung zum Ritzsägen;
f) eine Einrichtung zum Nuten

ANMERKUNG 2 Tischkreissägemaschinen ohne Schiebetisch können mit einem abnehmbaren Vorschubapparat


ausgerüstet sein.

ANMERKUNG 3 Ein Beispiel einer Tischkreissägemaschine und die Bezeichnung ihrer hauptsächlichen Teile ist in Bild 1
dargestellt.

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11
EN 1870-1:2007 (D)
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Legende
1 Spaltkeil 9 Tischverlängerung
2 Sägeblatt-Schutzhaube 10 Stellteile
3 Schutzhaubenträger 11 Absauganschluss
4 feststehende trennende Schutzeinrichtung unter dem Tisch 12 Schiebestock
5 Parallelanschlag 13 Schnitthöheneinstellung
6 Queranschlag 14 Schiebetisch
7 Tischeinlage 15 Führungsstange für Schiebetisch
8 Maschinentisch

Bild 1 — Beispiel einer Tischkreissägemaschine

3.2
Formatkreissägemaschine
Tischkreissägemaschine mit Handvorschub, die einen integrierten Schiebetisch besitzt, der bis zum Sägeblatt
reicht, und die eine Einrichtung zum Postforming-Schneiden haben kann

12
EN 1870-1:2007 (D)

ANMERKUNG Ein Beispiel einer Formatkreissägemaschine und die Bezeichnung ihrer hauptsächlichen Teile ist in
Bild 2 dargestellt.

Legende
1 Spaltkeil 9 Tischverlängerung
2 Sägeblatt/Sägeblätter-Schutzhaube 10 Stellteile
3 Schutzhaubenträger 11 Absauganschluss
4 feststehende trennende Schutzeinrichtung unter dem Tisch 12 Schiebestock
5 Parallelanschlag 13 integrierter Schiebetisch
6 Besäumniederhalter 14 Queranschlag
7 Tischeinlage 15 Schiebetisch-Handgriff
8 Maschinentisch

Bild 2 — Beispiel einer Formatkreissägemaschine

13
EN 1870-1:2007 (D)

3.3
Baustellenkreissägemaschine
Tischkreissägemaschine mit Handvorschub (ohne die in b), e) und f) von 3.1 genannten Merkmale), im
Allgemeinen mit offenem Ständer, mit eingebauten Einrichtungen zum Anheben (z. B. Kranösen), die zum
Einsatz auf Baustellen im Freien ohne Schutz gegen atmosphärische Agenzien konstruiert ist

ANMERKUNG 1 Ein Beispiel einer Baustellenkreissägemaschine und die Bezeichnung ihrer hauptsächlichen Teile ist in
Bild 3 dargestellt.

ANMERKUNG 2 In nordischen Ländern wird der Ausdruck „Baustellenkreissägemaschine“ für eine Maschine
verwendet, die in EN 1870-5:2002 behandelt ist.
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Legende
1 Spaltkeil 7 Maschinentisch
2 Sägeblatt-Schutzhaube 8 Stellteile
3 Träger für Sägeblatt-Schutzhaube 9 Schiebeholz
4 feststehende trennende Schutzeinrichtung unter dem Tisch 10 Tischverlängerung
5 Parallelanschlag 11 Tischeinlage
6 Queranschlag 12 Absauganschluss

Bild 3 — Beispiel einer Baustellenkreissägemaschine

14
EN 1870-1:2007 (D)

3.4
Ritzen
flacher Einschnitt in die Oberfläche eines Werkstücks, der jedoch tief genug ist, um ein auf dem Werkstück
vorhandenes Furnier oder eine Kunststoffschicht durchzutrennen, um damit eine Beschädigung der
Oberfläche durch das Hauptsägeblatt zu vermeiden

3.5
Ritzsägeblatt
ein vor dem Hauptsägeblatt angeordnetes Sägeblatt, das zum Ritzen benutzt wird (siehe Bild 4)

Legende
1 Ritzsägeblatt
2 Hauptsägeblatt
3 Sägeblatt-Schutzhaube unter dem Tisch

Bild 4 — Hauptsägeblatt und Ritzsägeblatt (obere Sägeblatt-Schutzhaube nicht dargestellt)

3.6
Postforming-Schnitt
Vorritzen der abgerundeten hinteren Kante des Werkstücks, tief genug, um damit eine Beschädigung der
Oberfläche durch das Hauptsägeblatt zu vermeiden

3.7
Postforming-Sägeblatt
das für den Postforming-Schnitt verwendete Sägeblatt

ANMERKUNG Dies kann das Ritzsägeblatt oder ein anderes, speziell für diesen Zweck vorgesehenes Sägeblatt sein.

3.8
Sägeblatt-Schnellspannvorrichtung
Vorrichtung, bei der die Sägewelle mit der Vorrichtung zum Aufspannen des Sägeblattes herausnehmbar ist,
und die auf der Maschinenspindel befestigt wird, z. B. über ein Kegelsystem

ANMERKUNG Das Spannen und Entspannen ist kraftbetrieben, z. B. durch Federkraft oder durch pneumatische oder
hydraulische Energie, und kann ohne Zuhilfenahme eines Werkzeugs durchgeführt werden.

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15
EN 1870-1:2007 (D)

3.9
Nuten
Einschneiden in die Oberfläche des Werkstücks, nicht tief genug für das Trennen, mittels des Sägeblattes
oder eines Fräswerkzeugs

3.10
Maschinenantrieb
kraftbetätigte Einrichtung, um eine Bewegung an der Maschine zu erreichen

3.11
Handvorschub
das Halten und/oder Führen des Werkstücks von Hand

ANMERKUNG 1 Handvorschub kann auch die Verwendung eines von Hand bewegten Schiebeschlittens sein, auf dem
das Werkstück entweder von Hand gehalten oder festgespannt ist, und die Verwendung eines abnehmbaren Vorschub-
apparates.

ANMERKUNG 2 Ein Beispiel für Handvorschub bei einer Formatkreissägemaschine ist in Bild 5 dargestellt.

Legende
1 Werkstück
2 integrierter Schiebetisch
3 Vorschubrichtung

Bild 5 — Handvorschub bei einer Formatkreissägemaschine

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EN 1870-1:2007 (D)

3.12
abnehmbarer Vorschubapparat
Vorschubmechanismus, der so ausgeführt ist, dass er ohne Schraubenschlüssel oder ähnliche zusätzliche
Hilfsmittel aus der Arbeitsstellung herausgeschwenkt werden kann

3.13
Stationärmaschine
Maschine, die so konstruiert ist, dass sie auf dem Boden steht oder am Boden oder anderen baulichen
Einrichtungen befestigt ist und sich während des Betriebs nicht bewegt

3.14
verschiebbare Maschine
Maschine, die auf dem Boden steht, sich während des Betriebs nicht bewegt und mit einer Einrichtung
ausgestattet ist, normalerweise Räder, mit der sie von einem Aufstellungsort zu einem anderen bewegt
werden kann

3.15
Arbeitsvorrichtung mit Schutzfunktion
zusätzliche Vorrichtung, die nicht fester Bestandteil der Maschine ist, aber dem Operator im sicheren
Vorschieben des Werkstücks hilft, z. B. ein Schiebeholz oder ein Schiebestock

3.16
Keilschneidvorrichtung
an Baustellenkreissägemaschinen befestigte Vorrichtung zum Schneiden von Keilen mit verschiedenen
Winkeln

ANMERKUNG Ein Beispiel für eine Keilschneidvorrichtung ist in Bild 6 dargestellt.

Legende
1 Keilschneidvorrichtung
2 Schiebestock

Bild 6 — Beispiel für eine Keilschneidvorrichtung

3.17
Rückschlag
unerwartete plötzliche Bewegung des Werkstücks oder von Werkstückteilen entgegen der Vorschubrichtung
während der Bearbeitung

17
EN 1870-1:2007 (D)

3.18
ungebremste Auslaufzeit
Zeit, die von der Betätigung der Befehlseinrichtung für das Stillsetzen, aber nicht der Bremseinrichtung (sofern
vorhanden) bis zum Stillstand der Spindel verstrichen ist

3.19
gebremste Auslaufzeit
Zeit, die von der Betätigung der Befehlseinrichtung für das Stillsetzen und der Bremseinrichtung bis zum
Stillstand der Spindel verstrichen ist

3.20
programmierbares Sicherheits-Logiksteuergerät (SPS)
programmierbares Logiksteuergerät, das für sicherheitsrelevante Anwendung zuständig ist, das in der
geforderten Kategorie nach EN ISO 13849-1:2006 gestaltet ist

3.21
sicherheitsbezogenes elektrisches Steuersystem (SRECS)
elektrischer Teil einer Steuerung, dessen Fehler zu einer unmittelbaren Erhöhung des Risikos/der Risiken
führen können (3.2.4 von EN 62061:2005)

3.22
Firmware
Software, die Teil des vom Hersteller gelieferten Systems ist und normalerweise für Änderungen nicht
zugänglich ist

ANMERKUNG 1 Embedded Software oder Systemsoftware sind Beispiele von Firmware (siehe 3.2.47 von
EN 62061:2005).

ANMERKUNG 2 Hersteller bedeutet Hersteller des Systems.

ANMERKUNG 3 Beispiel: Das Betriebssystem einer Einrichtung zur Geschwindigkeitsüberwachung.

3.23
Anwendungssoftware
spezifische Software, die vom Hersteller der SRECS speziell für die spezielle Anwendung bestimmt ist, die im
allgemeinen logische Abfolgen, Grenzwerte und Ausdrücke, welche die entsprechenden Eingänge, Ausgänge
überwachen, Berechnungen und Entscheidungen, die zur Einhaltung der Funktionsanforderungen der SRECS
notwendig sind, umfasst (siehe 3.2.46 von EN 62061:2005)

ANMERKUNG Beispiel: Das SPS-Programm zum Betreiben einer Maschine.

3.24
Lieferantenerklärung
Erklärungen, Verkaufsunterlagen, Prospekte oder andere Dokumente, in denen der Hersteller (Lieferant)
entweder die Eigenschaften z. B. eines Werkstoffes oder Produktes beschreibt, oder die Übereinstimmung
des Werkstoffes oder Produktes mit einer zutreffenden Norm bestätigt

4 Liste der signifikanten Gefährdungen


Dieser Abschnitt enthält die signifikanten Gefährdungen, Gefährdungssituationen und Gefährdungsereignisse,
(siehe EN 1050:1996), soweit sie in diesem Dokument behandelt werden, die nach dem Verfahren zur
Abschätzung des Risikos als signifikant für diejenigen Maschinen, welche im Anwendungsbereich bezeichnet
sind, festgestellt wurden, und für die Maßnahmen zur Beseitigung oder Reduzierung des Risikos erforderlich
sind. Dieses Dokument behandelt diese signifikanten Gefährdungen durch Festlegung von Sicherheits-
anforderungen und/oder Maßnahmen oder durch Verweis auf zutreffende Normen.

Diese Gefährdungen sind in den Tabellen 1 bis 3 in Übereinstimmung mit Anhang A von EN 1050:1996
aufgeführt.

18
EN 1870-1:2007 (D)

Tabelle 1 — Liste der signifikanten Gefährdungen – Tischkreissägemaschinen

EN ISO 12100 Zutreffender


Gefährdungen, Gefährdungssituationen und Abschnitt in
Nr.
Gefährdungsereignisse Teil 1:2003 Teil 2:2003 diesem
Dokument
1 Mechanische Gefährdung durch
— Maschinenteile oder Werkstücke wegen der:
a) Form; 4.2 4.2.1, 4.2.2, 5.3.3, 5.3.5,
5 5.3.7
b) relativen Anordnung; 5.2.2, 5.2.7,
5.2.8, 5.3.2,
5.3.5
d) Masse und Geschwindigkeit (kinetische 5.2.3, 5.2.4,
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Energie von Elementen in kontrollierter oder 5.2.8, 5.3.4,


unkontrollierter Bewegung); 5.3.7
e) unzureichenden mechanischen Festigkeit; 5.3.2, 5.3.3,
5.3.4, 5.3.5,
5.3.6, 5.3.7,
5.3.9, Anhang
C, Anhang D,
Anhang F,
Anhang G
⎯ Ansammlung von Energie im Inneren der
Maschine durch:
f) Flüssigkeiten und Gase unter Druck 4.2 4.10, 5.5.4 5.3.3, 5.3.8
1.1 Gefährdung durch Quetschen 4.2.1 5.2.3, 5.2.4,
5.2.5, 5.2.8,
5.3.4, 5.3.6,
5.3.7, 5.3.8,
5.3.9, 5.4.13,
6.3
1.2 Gefährdung durch Scheren 5.2.3, 5.2.4,
5.2.5, 5.2.8,
5.3.4, 5.3.6,
5.3.7, 5.3.8,
5.3.9, 5.4.13,
6.3
1.3 Gefährdung durch Schneiden oder Abschneiden 5.2.3, 5.2.4,
5.2.5, 5.2.8,
5.3.4, 5.3.5,
5.3.7, 5.4.13,
6.3
1.4 Gefährdung durch Erfassen oder Aufwickeln 5.2.3, 5.2.4,
5.2.5, 5.2.8,
5.3.4, 5.3.6,
5.3.7, 5.4.13,
6.3

19
EN 1870-1:2007 (D)

Tabelle 1 (fortgesetzt)

EN ISO 12100 Zutreffender


Gefährdungen, Gefährdungssituationen und Abschnitt in
Nr.
Gefährdungsereignisse Teil 1:2003 Teil 2:2003 diesem
Dokument
1.5 Gefährdung durch Einziehen oder Fangen 4.2.1 5.2.3, 5.2.4,
5.2.5, 5.2.8,
5.3.4, 5.3.6,
5.3.7, 5.4.13,
6.3
1.6 Gefährdung durch Stoß 5.2.3, 5.2.4,
5.2.5, 5.2.8,
5.3.4, 5.3.6,
5.3.7, 5.4.13,
6.3
1.8 Gefährdung durch Reibung oder Abrieb 5.2.3, 5.2.4,
5.2.5, 5.3.4,
5.3.7, 5.4.13,
6.3
1.9 Gefährdung durch Herausspritzen von 5.3.8, 5.4.6,
Flüssigkeiten unter hohem Druck 5.4.7
2 elektrische Gefährdungen durch:
2.1 direkte Berührung von Personen mit von unter 4.3 4.9, 5.5.4 5.4.4, 5.4.12
Spannung stehenden Teilen
2.2 Berührung von Personen mit Teilen, die durch 4.3 4.9 5.4.4, 5.4.12
Fehlzustände spannungsführend geworden sind
2.4 Elektrostatische Vorgänge 4.3 4.9 5.4.10
4 Gefährdungen durch Lärm mit der Folge von
4.1 Gehörverlust (Taubheit), anderen physiologischen 4.5 4.2.2, 5 5.4.2
Beeinträchtigungen (Gleichgewichtsverlust,
Nachlassen der Aufmerksamkeit)
4.2 Störung der Sprachkommunikation, Störung 6.3
akustischer Signale usw.
6 Gefährdungen durch Strahlung
6.5 Laser 4.7 5.4.9
7 Gefährdungen durch Werkstoffe und andere Stoffe (und durch ihre Bestandteile), die von
Maschinen verarbeitet oder verwendet werden
7.1 Gefährdungen durch Kontakt mit oder Einatmung 4.8 4.3 b), 4.4 5.4.3, 6.3
von gefährlichen Flüssigkeiten und Stäuben
7.2 Gefährdung durch Feuer 4.8 4.4 5.4.1
8 Gefährdungen durch die Vernachlässigung ergonomischer Grundsätze bei der Gestaltung
der Maschine im Zusammenhang mit
8.1 ungesunder Körperhaltung oder besonderer 4.9 4.7, 4.8.2, 5.2.2, 5.4.5
Anstrengung 4.11.12,
5.5.5, 5.5.6
8.2 der Anatomie von Hand/Arm oder Fuß/Bein 4.9 4.8.3 5.4.5

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EN 1870-1:2007 (D)

Tabelle 1 (fortgesetzt)

EN ISO 12100 Zutreffender


Gefährdungen, Gefährdungssituationen und Abschnitt in
Nr.
Gefährdungsereignisse Teil 1:2003 Teil 2:2003 diesem
Dokument
8.4 der örtlichen Beleuchtung 4.8.6 6.3
8.5 mentaler Überbelastung oder Unterforderung, 4.9 4.8.5 6.3
Stress
8.6 menschlichem Fehlverhalten, menschlichem 4.9 4.8, 4.11.8, 6.3
Verhalten 4.11.10,
5.5.2, 6
8.7 der Konstruktion, Platzierung oder 4.8.7, 5.2.2, 5.4.5
Kenntlichmachung von handbetätigten Stellteilen 4.11.8
8.8 der Konstruktion oder Platzierung von Sichtanzeigen 4.8.8, 6.2 5.2.2, 5.4.5
9 Kombination von Gefährdungen 4.11 5.2.3, 5.2.5,
5.2.6, 5.2.7,
5.2.10, 5.3.5,
5.3.7, 5.4.10,
5.4.11
10 unerwarteter Anlauf, unerwartetes Durchdrehen/Überdrehen (oder jede vergleichbare
Fehlfunktion) durch
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10.1 Ausfall/Störung des Steuerungssystems 4.11, 5.5.4 5.2.1, 5.2.11,


5.4.13
10.2 Wiederherstellung der Energiezuführung nach einer 4.11.4 5.2.10, 5.4.6,
Unterbrechung 5.4.7
10.3 äußere Einflüsse auf elektrische Betriebsmittel 4.11.11 5.4.8, Anhang J
10.5 Softwarefehler 4.11.7 Anhang J
10.6 Bedienungsfehler (zurückzuführen auf 4.9 4.8, 4.11.8, 5.4.5, 6.3
unzureichende Anpassung der Maschine an 4.11.10,
menschliche Eigenschaften und Fähigkeiten, 5.5.2, 6
siehe 8.6)
11 fehlende Möglichkeit, die Maschine unter 4.11.1, 5.2.4, 5.2.5,
optimalen Bedingungen stillzusetzen 4.11.3, 5.4.12
5.5.2
12 Änderungen der Umdrehungsgeschwindigkeit 4.2.2, 4.3 5.2.7
von Werkzeugen
13 Ausfall der Energieversorgung 4.11.1, 5.2.10
4.11.4
14 Ausfall des Steuer- bzw. Regelkreises 4.11, 5.5.4 5.2.11
15 fehlerhafte Montage 4.9 4.7, 6.5 5.4.11
16 Bruch beim Betrieb 4.2.2 4.3 5.3.2
17 herabfallende oder herausgeworfene 4.2.2 4.3, 4.10 5.3.5
Gegenstände oder Flüssigkeiten
18 Verlust der Standfestigkeit/Umkippen der 4.2.2 5.2.6 5.3.1
Maschine

21
EN 1870-1:2007 (D)

Tabelle 2 — Liste der signifikanten Gefährdungen – Formatkreissägemaschinen


EN ISO 12100 Zutreffender
Gefährdungen, Gefährdungssituationen und Abschnitt in
Nr.
Gefährdungsereignisse Teil 1:2003 Teil 2:2003 diesem
Dokument
1 Mechanische Gefährdung durch
— Maschinenteile oder Werkstücke wegen der:
a) Form; 4.2 4.2.1, 4.2.2, 5.3.3, 5.3.5,
5 5.3.6, 5.3.7,
5.3.8, 5.4.5,
5.4.11
b) relativen Anordnung; 5.2.2, 5.2.6,
5.2.7, 5.2.8,
5.2.10, 5.3.6,
5.3.7, 5.3.8
d) der Masse und Geschwindigkeit (kinetische 5.2.3, 5.2.4,
Energie von Elementen in kontrollierter oder 5.2.6, 5.2.8,
unkontrollierter Bewegung); 5.3.4, 5.3.7,
5.4.5
e) unzureichenden mechanischen Festigkeit; 5.3.2, 5.3.3,
5.3.4, 5.3.6,
5.3.7, 5.3.9,
Anhang C,
Anhang D,
Anhang F,
Anhang G
⎯ Ansammlung von Energie im Inneren der
Maschine, verursacht durch
f) elastische Elemente (Federn); 4.2 4.10, 5.5.4 5.3.3, 5.3.8
1.1 Gefährdung durch Quetschen 4.2.1 5.2.3, 5.2.4,
5.2.5, 5.2.6,
5.2.8, 5.3.4,
5.3.5, 5.3.6,
5.3.7, 5.3.8,
5.3.9, 5.4.13,
6.3
1.2 Gefährdung durch Scheren 5.2.3, 5.2.4,
5.2.5, 5.2.6,
5.2.8, 5.3.4,
5.3.5, 5.3.6,
5.3.7, 5.3.8,
5.3.9, 5.4.13,
6.3
1.3 Gefährdung durch Schneiden oder Abschneiden 5.2.3, 5.2.4,
5.2.5, 5.2.6,
5.2.8, 5.3.4,
5.3.5, 5.3.6,
5.3.7, 5.3.9,
5.4.13, 6.3
1.4 Gefährdung durch Erfassen oder Aufwickeln 5.2.3, 5.2.4,
5.2.5, 5.2.6,
5.2.8, 5.3.4,
5.3.6, 5.3.7,
5.4.13, 6.3

22
EN 1870-1:2007 (D)

Tabelle 2 (fortgesetzt)

EN ISO 12100 Zutreffender


Gefährdungen, Gefährdungssituationen und Abschnitt in
Nr.
Gefährdungsereignisse Teil 1:2003 Teil 2:2003 diesem
Dokument
1.5 Gefährdung durch Einziehen oder Fangen 5.2.3, 5.2.4,
5.2.5, 5.2.6,
5.2.8, 5.3.4,
5.3.6, 5.3.7,
5.4.13, 6.3
1.6 Gefährdung durch Stoß 5.2.3, 5.2.4,
5.2.5, 5.2.6,
5.2.8, 5.3.4,
5.3.6, 5.3.7,
5.4.13, 6.3
1.8 Gefährdung durch Reibung oder Abrieb 5.2.3, 5.2.4,
5.2.5, 5.3.4,
5.3.7, 5.4.13,
6.3
1.9 Gefährdung durch Herausspritzen von 5.3.8, 5.4.6,
Flüssigkeiten unter hohem Druck 5.4.7
2 elektrische Gefährdungen durch:
2.1 direkte Berührung von Personen mit von unter 4.3 4.9, 5.5.4 5.4.4, 5.4.12
Spannung stehenden Teilen
2.2 Berührung von Personen mit Teilen, die durch 4.3 4.9 5.4.4, 5.4.12
Fehlzustände spannungsführend geworden sind
2.4 Elektrostatische Vorgänge 4.3 4.9 5.4.10
4 Gefährdungen durch Lärm mit der Folge von
4.1 Gehörverlust (Taubheit), anderen physiologischen 4.5 4.2.2, 5 5.4.2
Beeinträchtigungen (z. B. Gleichgewichtsverlust,
Nachlassen der Aufmerksamkeit)
4.2 Störung der Sprachkommunikation, Störung 6.3
akustischer Signale usw.
6 Gefährdungen durch Strahlung
6.5 Laser 4.7 5.4.9
7 Gefährdungen durch Werkstoffe und andere Stoffe (und durch ihre Bestandteile), die von
Maschinen verarbeitet oder verwendet werden
7.1 Gefährdungen durch Kontakt mit oder Einatmung 4.8 4.3 b), 4.4 5.4.3, 6.3
von gefährlichen Flüssigkeiten, Gasen, Nebeln,
Dämpfen und Stäuben
7.2 Gefährdung durch Feuer 4.8 4.4 5.4.1
8 Gefährdungen durch die Vernachlässigung ergonomischer Grundsätze bei der Gestaltung
der Maschine wegen
8.1 ungesunder Körperhaltung oder besonderer 4.9 4.7, 4.8.2, 5.2.2, 5.4.5
Anstrengung 4.11.12,
5.5.5, 5.5.6
8.2 der Anatomie von Hand/Arm oder Fuß/Bein 4.9 4.8.3 5.4.5
8.4 der örtlichen Beleuchtung 4.8.6 6.3
8.5 mentaler Überbelastung oder Unterforderung, 4.9 4.8.5 6.3
Stress

23
EN 1870-1:2007 (D)

Tabelle 2 (fortgesetzt)

EN ISO 12100 Zutreffender


Gefährdungen, Gefährdungssituationen und Abschnitt in
Nr.
Gefährdungsereignisse Teil 1:2003 Teil 2:2003 diesem
Dokument
8.6 menschlichem Fehlverhalten, menschlichem 4.9 4.8, 4.11.8, 6.3
Verhalten 4.11.10,
5.5.2, 6
8.7 der Konstruktion, Platzierung oder 4.8.7, 5.2.2
Kenntlichmachung von handbetätigten Stellteilen 4.11.8
8.8 ungeeigneter Konstruktion oder Platzierung von 4.8.8, 6.2 5.2.2
Sichtanzeigen
9 Kombination von Gefährdungen 4.11 5.2.3, 5.2.5,
5.2.6, 5.2.7,
5.2.10, 5.3.5,
5.4.10, 5.4.11
10 unerwarteter Anlauf, unerwartetes Durchdrehen/Überdrehen (oder jede vergleichbare
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Fehlfunktion) durch
10.1 Ausfall/Störung des Steuerungssystems 4.11, 5.5.4 5.2.1, 5.2.11,
5.4.13
10.2 Wiederherstellung der Energiezuführung nach einer 4.11.4 5.2.10, 5.4.6,
Unterbrechung 5.4.7
10.3 äußere Einflüsse auf elektrische Betriebsmittel 4.11.11 5.4.8, Anhang J
10.5 Softwarefehler 4.11.7 Anhang J
10.6 Bedienungsfehler (zurückzuführen auf 4.9 4.8, 4.11.8, 5.2.6, 6.3
unzureichende Anpassung der Maschine an 4.11.10,
menschliche Eigenschaften und Fähigkeiten, 5.5.2, 6
siehe 8.6)
11 fehlende Möglichkeit, die Maschine unter 4.11.1, 5.2.4, 5.2.5,
optimalen Bedingungen stillzusetzen 4.11.3, 5.4.12
5.5.2
12 Änderungen der Umdrehungsgeschwindigkeit 4.2.2, 4.3 5.2.7
von Werkzeugen
13 Ausfall der Energieversorgung 4.11.1, 5.2.10
4.11.4
14 Ausfall des Steuer- bzw. Regelkreises 4.11, 5.5.4 5.2.11
15 fehlerhafte Montage 4.9 4.7, 6.5 5.4.11
16 Bruch beim Betrieb 4.2.2 4.3 5.3.2
17 herabfallende oder herausgeworfene 4.2.2 4.3, 4.10 5.3.5
Gegenstände oder Flüssigkeiten
18 Verlust der Standfestigkeit/Umkippen der 4.2.2 5.2.6 5.3.1
Maschine

24
EN 1870-1:2007 (D)

Tabelle 3 — Liste der signifikanten Gefährdungen – Baustellenkreissägemaschinen


EN ISO 12100 Zutreffender
Gefährdungen, Gefährdungssituationen und Abschnitt in
Nr. Teil
Gefährdungsereignisse Teil 2:2003 diesem
1:2003 Dokument
1 Mechanische Gefährdung durch
— Maschinenteile oder Werkstücke wegen der:
a) Form; 4.2 4.2.1, 4.2.2, 5.3.3, 5.3.5, 5.3.6,
5 5.3.7, 5.3.8, 5.4.5,
5.4.11
b) relativen Anordnung; 5.2.2, 5.3.5, 5.3.6,
5.3.7, 5.3.8
e) unzureichenden mechanischen Festigkeit; 5.3.2, 5.3.3, 5.3.4,
5.3.5, 5.3.6, 5.3.7,
5.3.9, Anhang A,
Anhang C,
Anhang D,
Anhang F,
Anhang G
⎯ Ansammlung von Energie im Inneren der
Maschine, verursacht durch
f) elastische Elemente (Federn) 4.2 4.10, 5.5.4 5.3.3
1.1 Gefährdung durch Quetschen 4.2.1 5.2.3, 5.2.4, 5.2.5,
5.3.4, 5.3.5, 5.3.7,
5.3.8, 5.3.9,
5.4.13, 6.3
1.2 Gefährdung durch Scheren 5.2.3, 5.2.4, 5.2.5,
5.3.4, 5.3.5, 5.3.7,
5.3.8, 5.3.9,
5.4.13, 6.3
1.3 Gefährdung durch Schneiden oder Abschneiden 5.2.3, 5.2.4, 5.2.5,
5.3.4, 5.3.7, 5.3.9,
5.4.13, 6.3
1.4 Gefährdung durch Erfassen oder Aufwickeln 5.2.3, 5.2.4, 5.2.5,
5.3.4, 5.3.7,
5.4.13, 6.3
1.5 Gefährdung durch Einziehen oder Fangen 5.2.3, 5.2.4, 5.2.5,
5.3.4, 5.3.7,
5.4.13, 6.3
1.8 Gefährdung durch Reibung oder Abrieb 5.2.3, 5.2.4, 5.2.5,
5.3.4, 5.3.7,
5.4.13, 6.3

25
EN 1870-1:2007 (D)

Tabelle 3 (fortgesetzt)

EN ISO 12100 Zutreffender


Gefährdungen, Gefährdungssituationen und Abschnitt in
Nr.
Gefährdungsereignisse Teil 1:2003 Teil 2:2003 diesem
Dokument
2 elektrische Gefährdungen durch:
2.1 direkte Berührung von Personen mit von unter 4.3 4.9, 5.5.4 5.4.4, 5.4.12
Spannung stehenden Teilen
2.2 Berührung von Personen mit Teilen, die durch 4.3 4.9 5.4.4, 5.4.12
Fehlzustände spannungsführend geworden sind
4 Gefährdungen durch Lärm mit der Folge von
4.1 Gehörverlust (Taubheit), anderen physiologischen 4.5 4.2.2, 5 5.4.2
Beeinträchtigungen (z. B. Gleichgewichtsverlust,
Nachlassen der Aufmerksamkeit)
4.2 Störung der Sprachkommunikation, Störung 6.3
akustischer Signale usw.
7 Gefährdungen durch Werkstoffe und andere Stoffe (und durch ihre Bestandteile), die von
Maschinen verarbeitet oder verwendet werden
7.1 Gefährdungen durch Kontakt mit oder Einatmung 4.8 4.3 b), 4.4 5.4.3, 6.3
von gefährlichen Flüssigkeiten, Gasen, Nebeln,
Dämpfen und Stäuben
7.2 Gefährdung durch Feuer 4.8 4.4 5.4.1
8 Gefährdungen durch die Vernachlässigung ergonomischer Grundsätze bei der Gestaltung
der Maschine wegen
8.1 ungesunder Körperhaltung oder besonderer 4.9 4.7, 4.8.2, 5.2.2, 5.4.5
Anstrengung 4.11.12,
5.5.5, 5.5.6
8.2 der Anatomie von Hand/Arm oder Fuß/Bein 4.9 4.8.3 5.4.5
8.4 der örtlichen Beleuchtung 4.8.6 6.3
8.5 mentaler Überbelastung oder Unterforderung, 4.9 4.8.5 6.3
Stress
8.6 menschlichem Fehlverhalten, menschlichem 4.9 4.8, 4.11.8, 6.3
Verhalten 4.11.10,
5.5.2, 6
8.7 der Konstruktion, Platzierung oder 4.8.7, 5.2.2
Kenntlichmachung von handbetätigten Stellteilen 4.11.8
8.8 der Konstruktion oder Platzierung von 4.8.8, 6.2 5.2.2
Sichtanzeigen
10 unerwarteter Anlauf, unerwartetes Durchdrehen/Überdrehen (oder jede vergleichbare
Fehlfunktion) durch
10.1 Ausfall/Störung des Steuerungssystems 4.11, 5.5.4 5.2.1, 5.2.11,
5.4.13
10.2 Wiederherstellung der Energiezuführung nach einer 4.11.4 5.2.10, 5.4.6
Unterbrechung
10.3 äußere Einflüsse auf elektrische Betriebsmittel 4.11.11 5.4.8
10.6 Bedienungsfehler (zurückzuführen auf 4.9 4.8, 4.11.8, 6.3
unzureichende Anpassung der Maschine an 4.11.10,
menschliche Eigenschaften und Fähigkeiten, 5.5.2, 6
siehe 8.6)

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EN 1870-1:2007 (D)

Tabelle 3 (fortgesetzt)

EN ISO 12100 Zutreffender


Gefährdungen, Gefährdungssituationen und Abschnitt in
Nr.
Gefährdungsereignisse Teil 1:2003 Teil 2:2003 diesem
Dokument
11 fehlende Möglichkeit, die Maschine unter 4.11.1, 5.2.4, 5.2.5,
optimalen Bedingungen stillzusetzen 4.11.3, 5.4.12
5.5.2
13 Ausfall der Energieversorgung 4.11.1, 5.2.10
4.11.4
14 Ausfall des Steuer- bzw. Regelkreises 4.11, 5.5.4 5.2.11
15 fehlerhafte Montage 4.9 4.7, 6.5 5.4.11
16 Bruch beim Betrieb 4.2.2 4.3 5.3.2
17 herabfallende oder herausgeworfene 4.2.2 4.3, 4.10 5.3.5
Gegenstände oder Flüssigkeiten
18 Verlust der Standfestigkeit/Umkippen der 4.2.2 5.2.6 5.3.1, 6.3
Maschine

5 Sicherheitsanforderungen und/oder -maßnahmen


5.1 Allgemeines

Die Maschine muss den Sicherheitsanforderungen und/oder Schutzmaßnahmen des Abschnitts 5


entsprechen.

ANMERKUNG 1 Außerdem sollte die Maschine im Hinblick auf Gefährdungen, die relevant, aber nicht signifikant sind
und die nicht in diesem Dokument behandelt werden (z. B. scharfe Kanten am Maschinenständer), nach den Grundsätzen
in EN ISO 12100:2003 konstruiert sein.

ANMERKUNG 2 Hinweise im Zusammenhang mit Risikominderung durch Konstruktion siehe Abschnitt 4 von
EN ISO 12100-2:2003 und hinsichtlich Schutzmaßnahmen siehe Abschnitt 5 von EN ISO 12100-2:2003.

5.2 Steuerung und Befehlseinrichtungen


5.2.1 Sicherheit und Zuverlässigkeit von Steuerungen

5.2.1.1 Allgemeines

Im Zusammenhang mit diesem Dokument umfasst der sicherheitsrelevante Teil einer Steuerung das System
von der auslösenden Einrichtung, z. B. Schalter oder Positionsschalter oder Sensor, bis einschließlich der
Leistungsschalteinrichtung für den endgültigen Maschinenantrieb, z. B. Motor oder Bremse. Die sicherheits-
relevanten Teile der Steuerung dieser Maschine umfassen diejenigen Teile mit den folgenden Funktionen und
sie müssen die Anforderungen der nachfolgend aufgeführten Kategorien nach den Anforderungen in
EN 13849-1:2006 erfüllen für:

a) das In-Gang-Setzen und Wiedereinschalten: Kategorie 1 oder 3 (siehe 5.2.3);

b) das Verhindern eines unerwarteten Anlaufs: Kategorie 1 oder 3 (siehe 5.2.3, 5.2.10);

c) das normale Stillsetzen: Kategorie 1 oder 3 (siehe 5.2.4);

d) Not-Aus: Kategorie 1 oder 3 (siehe 5.2.5);

e) Verriegelungen von trennenden Schutzeinrichtungen: Kategorie 1 oder 3 (siehe 5.3.7.2, 5.3.7.3);

f) Verriegelungen von Funktionen: Kategorie 1 oder 3 (siehe 5.2.3, 5.3.6.2.3, 5.3.7.3);

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27
EN 1870-1:2007 (D)

g) die Betriebsartenwahl: Kategorie 1 oder 3 (siehe 5.2.6);

h) das Feststellen der gewählten Drehzahl der Sägewelle: Kategorie 1 oder 2 (siehe 5.2.7);

i) den Wechsel/die Überwachung/die Feststellung der Drehzahl der Sägewelle, sofern diese mit stufenloser
Drehzahlwahl ausgerüstet ist: Kategorie 2 (siehe 5.2.7);

j) den Steuerkreis für die Steuereinrichtung mit selbsttätiger Rückstellung: Kategorie 1 oder 3 (siehe 5.2.8,
5.2.10);

k) die Geschwindigkeit der kraftbetätigten Verstellbewegungen der Sägewelle oder des Anschlags/der
Anschläge: Kategorie B (siehe 5.2.8);

l) das Auslösen von kraftbetätigten Verstellbewegungen: Kategorie 1 (siehe 5.2.8);

m) die kraftbetätigte Bewegung des integrierten Schiebetisches bei Formatkreissägemaschinen: Kategorie 1


oder 3 (siehe 5.2.10);

n) für das Bremssystem: Kategorie B, 1 oder 2 (siehe 5.3.4.1);

o) die Schutzeinrichtung mit Annäherungsreaktion: Kategorie 1 oder 3 (siehe 5.2.8);

p) die Sägeblatt-Schnellspannvorrichtung und/oder das Lösen: Kategorie 1 (sofern diese mechanisch oder
pneumatisch ist) oder Kategorie 3 (siehe 5.3.3.4);

q) die Überwachung der kraftbetätigten Werkstückspannung: Kategorie 1 (siehe 5.3.8).

ANMERKUNG 1 Wenn mehr als eine Kategorie angegeben ist, sind weitere Angaben zur erforderlichen Art in den
angegebenen Abschnitten enthalten.

Sofern die Kategorie B gefordert ist, erfüllen alle Kategorien die Anforderungen; wenn Kategorie 1 gefordert
ist, erfüllen die Kategorien 3 und 4 ebenfalls die Anforderung. Sofern die Kategorie 2 gefordert ist, erfüllen die
Kategorien 3 und 4 ebenfalls die Anforderung; sofern die Kategorie 3 gefordert ist, erfüllt die Kategorie 4
ebenfalls die Anforderung.

ANMERKUNG 2 6.3 von EN ISO 13849-1:2006 enthalten nützliche Hinweise zu Kombinationen von sicherheits-
bezogenen Teilen mit denselben oder verschiedenen Kategorien.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen und/oder der Schaltpläne und Besichtigung an der
Maschine.

5.2.1.2 Verwendung sicherheitstechnisch bewährter Bauteile

Bauteile gelten als sicherheitstechnisch bewährt, wenn sie 6.3 von EN ISO 13849-1:2006 entsprechen (siehe
auch Anhang H).

ANMERKUNG 1 Sicherheitstechnisch bewährte elektrische Bauteile sind in Tabelle D.3 von EN 13849-2:2003 aufgeführt.

ANMERKUNG 2 EN 13849-2:2003 enthält nützliche Hinweise hinsichtlich der Beurteilung sicherheitstechnisch bewährter
Bauteile, möglicher Fehlerausschlüsse usw.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen und/oder der Schaltpläne und Besichtigung an der
Maschine.

5.2.1.3 Verwendung von elektronischen Bauteilen

Wenn elektronische Bauteile eingesetzt werden, müssen die Anforderungen im Anhang J eingehalten sein.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen und/oder der Schaltpläne, Besichtigung an der Maschine,
Messung und zutreffender Funktionstest an der Maschine.

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28
EN 1870-1:2007 (D)
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5.2.1.4 Einsatz von nicht trennenden Schutzeinrichtungen

Nicht trennende Schutzeinrichtungen müssen den speziellen Normen entsprechen. Für die nachfolgend
aufgeführten Einrichtungen gelten die folgenden Anforderungen:

a) Magnetische Näherungsschalter müssen den Anforderungen in 6.2 von EN 1088:1995 und das
zugehörige Steuersystem muss der Kategorie 3 nach den Anforderungen in EN ISO 13849-1:2006
entsprechen.

b) Ein Bauteilfehler darf nicht zu einer unerwarteten Bewegung (In-Gang-Setzen), zu einer Änderung der
Betriebsbedingungen während der Bearbeitung (Drehzahlverstellung oder Geschwindigkeitsverstellung
einer kraftbetätigten Bewegung) und zu einem Fehler bei einem eingeleiteten Stillsetzen führen.
Bewährte Lösungen wie Überwachung oder Redundanz müssen verwendet werden, um die Kategorie 3
nach den Anforderungen in EN ISO 13849-1:2006 zu erreichen.

c) Wenn ein Zeitrelais verwendet wird, muss dieses entweder in fehlersicherer Bauweise ausgeführt sein,
z. B. als kapazitive Type, oder es muss den Anforderungen der Kategorie 3 nach EN ISO 13849-1:2006
entsprechen.

ANMERKUNG 1 Siehe auch 5.4.8 hinsichtlich der EMV-Anforderungen an die komplette Tischkreissägemaschine oder
Formatkreissägemaschine.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen und/oder der Schaltpläne, Besichtigung an der Maschine
und zutreffender Funktionstest an der Maschine.

ANMERKUNG 2 Für die Bauteileigenschaften kann eine Übereinstimmungserklärung der Bauteilhersteller von Nutzen
sein.

5.2.2 Anordnung von Stellteilen

5.2.2.1 Allgemeines

Alle handbetätigten Stellteile elektrischer Befehlseinrichtungen müssen 600 mm oder mehr über der
Zugangsebene angeordnet sein.

Die Befehlseinrichtung zum In-Gang-Setzen der Hauptsägewelle und der Ritzsägenwelle bei Tischkreissäge-
maschinen oder Formatkreissägemaschinen oder für die Postforming-Sägewelle bei Formatkreissäge-
maschinen (sofern vorhanden) muss unmittelbar neben einer der Befehlseinrichtungen zum Stillsetzen des
Sägeblattes/der Sägeblätter angeordnet sein.

Eine nach 5.2.5 geforderte Not-Aus-Befehlseinrichtung muss direkt neben der Befehlseinrichtung zum In-
Gang-Setzen des Sägeblattes/der Sägeblätter angeordnet sein. Davon ausgenommen ist die am hinteren
Ende des Schiebtisches angeordnete Befehlseinrichtung zum In-Gang-Setzen (sofern vorhanden).

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen, Messung und Besichtigung an der Maschine.

5.2.2.2 Tischkreissägemaschinen ohne Schiebetisch und Baustellenkreissägemaschinen

Bei Tischkreissägemaschinen, die konstruiert sind, ohne einen Schiebetisch verwendet zu werden, und bei
Baustellenkreissägemaschinen müssen die Stellteile der elektrischen Befehlseinrichtungen zum Stillsetzen
und für Not-Aus (sofern vorhanden, siehe 5.2.5) wie folgt angeordnet sein (siehe schraffierten Bereich X oder
schraffierten Bereich Y in Bild 7):

a) am Standplatz des Operators; und

29
EN 1870-1:2007 (D)

b) entweder unter dem Tisch an einer festen Stelle mit einem Abstand von mindestens 50 mm zur
Tischoberfläche und mehr als 600 mm über der Zugangsebene (siehe a) in Bild 7); und
1) auf der linken Seite der Maschine (Bereich X), aber nicht über mehr als die halbe Tischlänge L
(siehe b) in Bild 7) hinausgehend, oder
2) auf der Vorderseite der Maschine (Bereich Y) und links von der Schnittlinie; oder

c) auf einem an der Maschine befestigten beweglichen Steuerpult, das so befestigt sein muss, dass:
1) seine Vorderseite sich in einem Abstand von höchstens 700 mm zur Vorderkante des Tisches
befindet;
2) seine obere Fläche sich in einem Abstand von höchstens 1 800 mm über der Zugangsebene
befindet.

a ≥ 600 mm
b≤½L
Legende
1 Schnittlinie
L Länge des Maschinentisches
X linksseitiger Bereich für Befehlseinrichtungen
Y Bereich für Befehlseinrichtungen auf der Vorderseite (links von der Schnittlinie)

Bild 7 — Anordnung der Stellteile – Tischkreissägemaschine oder Baustellenkreissägemaschine

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen, Messung und Besichtigung an der Maschine.

5.2.2.3 Tischkreissägemaschinen mit Schiebetisch

Bei Tischkreissägemaschinen, die mit einem Schiebetisch ausgerüstet sind, müssen die Stellteile der
elektrischen Befehlseinrichtungen zum normalen Stillsetzen und für Not-Aus (sofern vorhanden, siehe 5.2.5)
innerhalb des in Bild 7 dargestellten schraffierten Bereichs Y oder auf einem beweglichen Steuerpult
angeordnet sein.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen, Messung und Besichtigung an der Maschine.

30
EN 1870-1:2007 (D)

5.2.2.4 Formatkreissägemaschinen

Bei Formatkreissägemaschinen müssen die Stellteile der elektrischen Befehlseinrichtungen zum normalen
Stillsetzen und für Not-Aus (sofern vorhanden, siehe 5.2.5) an einem festen Teil der Maschine (Ständer oder
bewegliches Steuerpult) in den in Bild 8 markierten Bereichen 1 bis 5 und in Übereinstimmung mit den
Anforderungen in Tabelle 4 angeordnet sein.

Bei Formatkreissägemaschinen, die mit einer zusätzlichen Befehlseinrichtung(en) zum Einschalten des
Antriebsmotors des Sägeblattes/der Sägeblätter ausgerüstet ist/sind, muss direkt neben der Befehlsein-
richtung zum In-Gang-Setzen eine Befehlseinrichtung zum Stillsetzen oder eine Not-Aus-Befehlseinrichtung in
dem Bereich 2 im Bild 8 vorhanden sein (siehe auch 5.2.6).

Legende
1 hinteres Ende des Schiebetisches
A maximal zulässiger Abstand zwischen der Schiebetischkante und der äußersten Lage eines beweglichen Schaltpults
B maximal zulässiger Abstand zwischen der Schnittlinie und der äußersten Lage eines beweglichen Schaltpults
C Abstand zwischen der hinteren der Schiebetischauflage und der Vorderkante des feststehenden Tisches
L Breite des feststehenden Tisches

Bild 8 — Anordnung der Stellteile – Formatkreissägemaschinen

31
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EN 1870-1:2007 (D)

Tabelle 4 — Mögliche Anordnungen der Stellteile zum normalen Stillsetzen und Not-Aus an
Formatkreissägemaschinen
mit beweglichem Schaltpult
C ohne bewegliches
B > 850 mm
mm Schaltpult B ≤ 850 mm
A ≤ 1 300 mm A > 1 300 mm
2
oder 1 und 5
0 ≤ C ≤ 300 1 und 3 5 oder 2 und 5
oder 2 und 5
1 und 4
2
oder 1 und 3 und 5
C > 300 1 und 3 5 1 und 5 oder
oder 1 und 4 und 5
1 und 4

Die gesonderte Befehlseinrichtung zum In-Gang-Setzen oder die Zustimmungseinrichtung zum Ritzen mit
Postformingschneiden (sofern entsprechend 5.2.6 angeordnet) muss bei Formatkreissägemaschinen am
hinteren Ende des integrierten Schiebetisches oder an den Positionen 1, 2 oder 5 in Bild 8 angeordnet sein
(siehe 5.3.6 und 5.3.7.4.2).

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen, Messung und Besichtigung an der Maschine.

5.2.3 In-Gang-Setzen

Vor dem In-Gang-Setzen der Maschine müssen alle verriegelten trennenden Schutzeinrichtungen (sofern
vorhanden, wie in 5.3.7 beschrieben) angebracht und funktionsfähig sein. Dies ist durch die in 5.3.7
beschriebenen Verriegelungseinrichtungen gegeben. Für die Maßnahmen vor dem In-Gang-Setzen bei nicht
verriegelten trennenden Schutzeinrichtungen, Werkzeugspindel und Verstellungen von Führungseinrich-
tungen siehe 6.3 d).

Das In-Gang-Setzen oder Wiedereinschalten darf nur durch Betätigen der für diesen Zweck vorgesehenen
Schalteinrichtungen möglich sein.

Die Kategorie der Steuerkreise (siehe auch 5.2.1) für das In-Gang-Setzen und für die Verriegelungs-
einrichtungen muss, wie in 5.2.7, 5.2.8, 5.3.6, 5.3.7 beschrieben, den Anforderungen in EN ISO 13849-1:2006
entsprechen und mindestens ausgeführt sein in:

a) Kategorie 1 wenn die Steuerkreise kontaktbehaftet ausgeführt sind;

b) Kategorie 3 wenn die Steuerkreise elektronische Bauteile enthalten.


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Wenn ein Aggregat zum Ritzsägen und/oder zum Postforming-Schneiden vorhanden ist, darf der
Antriebsmotor für das Ritzsägeblatt oder darf der Antriebsmotor für das Postforming-Sägeblatt nicht vor dem
Antriebsmotor für das Hauptsägeblatt eingeschaltet werden können.

Hinsichtlich elektrisch betriebenen Maschinen gelten die Anforderungen in 9.2.5.2 von EN 60204-1:2006, aber
die in 9.2.5.2 von EN 60204-1:2006 beschriebenen Ausnahmen gelten nicht.

Die Kategorie der Steuerkreise (siehe auch 5.2.1) für die Verriegelung zwischen dem In-Gang-Setzen des
Antriebsmotors für das Hauptsägeblatt und dem In-Gang-Setzen des Antriebsmotors für das Ritzsägeblatt
oder des Antriebsmotors für das Postforming-Sägeblatt (siehe auch 5.2.6 und 5.3.7) muss den Anforderungen
in EN ISO 13849-1:2006 entsprechen und mindestens ausgeführt sein in:

1) Kategorie 1 wenn die Steuerkreise kontaktbehaftet ausgeführt sind;

2) Kategorie 3 wenn die Steuerkreise elektronische Bauteile enthalten.

32
EN 1870-1:2007 (D)

Das Schließen von verriegelten beweglichen trennenden Schutzeinrichtungen darf nicht zu einem
automatischen Wiederanlauf von gefährlichen Bewegungen führen. Für jeden Wiederanlauf muss eine
bewusste Handlung des Operators notwendig sein.

Siehe auch 5.3.3.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen und/oder der Schaltpläne, Besichtigung an der Maschine
und zutreffender Funktionstest an der Maschine.

5.2.4 Normales Stillsetzen

Die Maschine muss mit einer Befehlseinrichtung zum Stillsetzen ausgerüstet sein, mit der die Maschine und –
sofern vorhanden – ein abnehmbarer Vorschubapparat sicher zu einem vollständigen Stillstand gebracht
werden kann. Der Ausschaltvorgang muss, mit Ausnahme der Werkstückspannung, die Trennung aller
Antriebe von der Energiezufuhr beinhalten.

Die Maschine muss von jeder Drehzahl aus direkt zum Stillstand kommen.

Wenn die Maschine mit einer mechanischen Federdruckbremse ausgerüstet ist, muss diese Befehls-
einrichtung zum Stillsetzen der Kategorie 0 nach den Anforderungen in 9.2.2 von EN 60204-1:2006
entsprechen.

Wenn die Maschine mit irgendeiner anderen Bremsenart, z. B. einer elektrischen Bremse, ausgerüstet ist,
muss diese Befehlseinrichtung zum Stillsetzen der Kategorie 1 nach den Anforderungen in 9.2.2 von
EN 60204-1:2006 entsprechen.

Wenn eine Steuerung zum Stillsetzen der Kategorie 1 vorhanden ist, muss folgende Ausschaltreihenfolge
eingehalten sein:

a) Trennung der Energiezufuhr zu allen Maschinenantrieben und jeglicher Steckdose (sofern vorhanden),
ausgenommen die Werkstückspannung (sofern vorhanden) und Aktivierung der Bremse(n);

b) Trennung der Energiezufuhr zu der Bremse/den Bremsen (sofern eine elektrische Bremse vorhanden ist),
nachdem die Sägewelle zum Stillstand gekommen ist, z. B. durch Einsatz einer Zeitverzögerung nach
5.2.1.4 c).

Die Steuerkreise müssen so ausgeführt sein, dass die Ausschaltreihenfolge für das normale Stillsetzen
eingehalten ist. Wenn ein Zeitrelais eingesetzt wird, muss die Zeitverzögerung mindestens so lange wie die
größte Auslaufzeit sein. Die Zeitverzögerung muss entweder fest sein, oder die Einrichtung zum Verstellen
der Zeitverzögerung muss plombiert sein.

Wenn ein Ritzsägeblatt vorhanden ist, muss beim Betätigen der Befehlseinrichtung zum Stillsetzen des
Hauptsägeblattes auch das Ritzsägeblatt mit ausgeschaltet werden.

Wenn die Formatkreissägemaschine mit einem Postforming-Sägeblatt ausgerüstet ist, muss beim Betätigen
der Befehlseinrichtung zum Stillsetzen nicht nur die Drehbewegung des Sägeblattes/der Sägeblätter
stillgesetzt werden, sondern das Postforming-Sägeblatt auch in seine tiefste eingestellte Stellung unter dem
Tisch abgesenkt werden (siehe 5.3.7).

Die Kategorie der Steuerkreise (siehe auch 5.2.1) für das Stillsetzen den Anforderungen in
EN ISO 13849-1:2006 entsprechen und mindestens ausgeführt sein in:

1) Kategorie 1 wenn die Steuerkreise kontaktbehaftet ausgeführt sind;

2) Kategorie 3 wenn die Steuerkreise elektronische Bauteile enthalten.

Hinsichtlich des Stillsetzens von kraftbetätigten Bewegungen des Sägeaggregats oder des Anschlags/der
Anschläge siehe 5.2.8 und 5.3.7.

33
EN 1870-1:2007 (D)

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen und/oder der Schaltpläne, Besichtigung an der Maschine
und zutreffender Funktionstest an der Maschine.

5.2.5 Not-Aus

Es gelten die Anforderungen der EN ISO 13850:2006 und in Ergänzung:

Maschinen mit mehr als einem Maschinenantrieb oder wenn sie für mehr als einen Maschinenantrieb
vorgesehen sind, müssen mit einer Not-Aus-Befehlseinrichtung ausgerüstet sein, die mit den Anforderungen
in 9.2.5.4.2 und 10.7 von EN 60204-1:2006 übereinstimmt. Die Not-Aus-Befehlseinrichtung muss als
andauernd selbst verriegelnde Einrichtung ausgeführt sein.

Die Not-Aus-Befehlseinrichtung muss (sofern vorhanden) in Übereinstimmung mit 5.2.2 angeordnet sein.

Wenn die Maschine mit einer mechanischen Federdruckbremse ausgerüstet ist, muss diese Befehls-
einrichtung zum Stillsetzen der Kategorie 0 nach den Anforderungen in 9.2.2 von EN 60204-1:2006
entsprechen.

Wenn die Maschine mit irgendeiner anderen Bremsenart, z. B. einer elektrischen Bremse, ausgerüstet ist,
muss diese Befehlseinrichtung zum Stillsetzen der Kategorie 1 nach den Anforderungen in 9.2.2 von
EN 60204-1:1997 entsprechen.

Wenn eine Steuerung zum Stillsetzen in Kategorie 1 vorhanden ist, muss folgende Ausschaltreihenfolge
eingehalten sein:

a) Trennung der Energiezufuhr zu allen Maschinenantrieben und allen Steckdosen (sofern vorhanden),
ausgenommen die Werkstückspannung (sofern vorhanden) und Aktivierung der Bremse(n);

b) Trennung der Energiezufuhr zu der Bremse/den Bremsen (sofern eine elektrische Bremse vorhanden ist),
nachdem die Sägewelle zum Stillstand gekommen ist, z. B. durch Einsatz einer Zeitverzögerung
nach 5.2.1.4 c).

Die Ausschaltreihenfolge für das normale Stillsetzen muss durch entsprechende Ausführung der Steuerkreise
erfüllt werden. Wenn ein Zeitrelais eingesetzt wird, muss die Zeitverzögerung mindestens so lange wie die
größte Auslaufzeit sein. Die Zeitverzögerung muss entweder fest sein oder die Einrichtung zum Verstellen der
Zeitverzögerung muss plombiert sein.

Die Kategorie der Steuerkreise (siehe auch 5.2.1) für den Not-Aus muss den Anforderungen in
EN ISO 13849-1:2006 entsprechen und mindestens ausgeführt sein in:

1) Kategorie 1 wenn die Steuerkreise kontaktbehaftet ausgeführt sind;

2) Kategorie 3 wenn die Steuerkreise elektronische Bauteile enthalten.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen und/oder der Schaltpläne, Besichtigung an der Maschine
und zutreffender Funktionstest an der Maschine.

5.2.6 Betriebsarten-Wahl

Formatkreissägemaschinen, die mit einem Postforming-Sägeaggregat ausgerüstet sind, müssen einen


Betriebsarten-Wahlschalter haben. Der Betriebsarten-Wahlschalter muss nach den Grundsätzen in 4.11.10
von EN ISO 12100-2:2003 die Schaltstellungen „Ritzsägen mit Postforming-Schnitt“ und „Ritzsägen ohne
Postforming-Schnitt“ aufweisen.

Der Betriebsarten-Wahlschalter muss den folgenden Anforderungen genügen:

a) sein Steuerungssystem muss allen anderen Steuerungssystemen der Maschine außer derjenigen für den
Not-Aus übergeordnet sein;

34 --`,`,``,``,`,,,,,``,,,,,,,,``-`-`,,`,,`,`,,`---
EN 1870-1:2007 (D)

b) er muss abschließbar sein, z. B. durch Ausbildung als Schlüsselschalter;

c) der Wechsel der Betriebsart darf keinerlei Bewegung einschließlich des Postforming-Sägeaggregates an
der Maschine auslösen.

Wenn die Betriebsart „Postforming-Schnitt“ gewählt ist, darf der Arbeitsvorgang Postforming-Schnitt,
bestehend aus dem Anheben und der unmittelbar darauf folgenden Abwärtsbewegung des Postforming-
Sägeblattes, nur möglich sein, wenn ein Signal dazu gegeben ist, das durch das hintere Ende des Werkstücks
oder durch den integrierten Schiebetisch (z. B. durch einen Sensor – siehe 5.3.7) ausgelöst wurde, und wenn
eine gesonderte Start-Befehlseinrichtung oder eine Zustimmungseinrichtung zum Auslösen des Postforming-
Schnittzyklus aktiviert wurde (hinsichtlich der Anordnung siehe 5.2.2).

Die gesonderte Start-Befehlseinrichtung oder Zustimmungseinrichtung muss so ausgeführt sein, dass jede
Aktivierung nur einen einzigen Postforming-Schnittzyklus innerhalb von höchstens 30 s ab dem Betätigen
zulässt, und es muss ein Warnsignal (z. B. ein gelbes Licht) ausgelöst werden (siehe auch 6.1).

Die Kategorie der Steuerkreise (siehe auch 5.2.1) für die Betriebsarten-Wahl muss den Anforderungen in
EN ISO 13849-1:2006 entsprechen und mindestens ausgeführt sein in:
1) Kategorie 1 wenn die Steuerkreise kontaktbehaftet ausgeführt sind;

2) Kategorie 3 wenn die Steuerkreise elektronische Bauteile enthalten.

Die Kategorie der Steuerkreise (siehe auch 5.2.1) für das gesonderte Auslösen oder die Freigabe des
Arbeitsvorgangs Postforming-Schnitt einschließlich des Zeitrelais muss den Anforderungen in
EN ISO 13849-1:2006 entsprechen und mindestens ausgeführt sein in:

i) Kategorie 1 wenn die Steuerkreise kontaktbehaftet ausgeführt sind;

ii) Kategorie 3 wenn die Steuerkreise elektronische Bauteile enthalten.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen und/oder der Schaltpläne, Besichtigung an der Maschine
und zutreffender Funktionstest an der Maschine.

5.2.7 Änderung/Überwachung/Feststellung der Drehzahl bei Tischkreissägemaschinen und


Formatkreissägemaschinen

Wenn eine Tischkreissägemaschine oder Formatkreissägemaschine zum Betrieb mit mehr als einer Drehzahl
der Hauptsägewelle konstruiert ist, müssen die folgenden Bedingungen eingehalten sein:

Bei Tischkreissägemaschinen oder Formatkreissägemaschinen, bei denen die Drehzahländerung durch


Umlegen der Antriebsriemen auf den Riemenscheiben erfolgt, muss das Steuersystem für die Feststellung
der Riemenlage der Kategorie 1 nach den Anforderungen in EN ISO 13849-1:2006 entsprechen:

⎯ durch Verwendung elektromechanischer Maßnahmen oder

⎯ wenn ein elektronischer Sensor je Riemenlage verwendet wird, darf gleichzeitig nur eine Riemenlage
angezeigt/festgestellt werden oder ein entsprechender Fehler muss angezeigt werden.

Bei Tischkreissägemaschinen oder Formatkreissägemaschinen, die mit einem Mehrstufen-Motor, z. B.


polumschaltbarem Motor, ausgerüstet sind, muss die gewählte Drehzahl in (der Form) U/min beim Stellteil der
Befehlseinrichtung angezeigt werden.

Bei Tischkreissägemaschinen oder Formatkreissägemaschinen, die mit einer Einrichtung zur stufenlosen
Änderung der Drehzahl (z. B. Frequenzwandler) für den Antriebsmotor des Hauptsägeblattes ausgerüstet sind,
muss diese so ausgeführt sein, dass die tatsächliche Drehzahl die gewählte Drehzahl um nicht mehr als 10 %
übersteigen kann. Die gewählte Drehzahl muss vor dem Einschalten der Sägewelle bei dem Stellteil der
Befehlseinrichtung angezeigt werden. Die Steuerung für die Drehzahländerung muss der Kategorie 2 nach
den Anforderungen in EN ISO 13849-1:2006 entsprechen. Die tatsächliche Spindeldrehzahl der Hauptsäge-

35
EN 1870-1:2007 (D)

welle muss kontinuierlich mit der gewählten Drehzahl verglichen werden. Falls die tatsächliche Drehzahl die
gewählte Drehzahl um mehr als 10 % überschreitet, muss das Sägeblatt automatisch stillgesetzt werden. Der
Sensor für die Feststellung der tatsächlichen Drehzahl muss bei einer gegenüber der gewählten Drehzahl um
10 % niedrigeren Drehzahl bei jedem Einschalten des Sägeaggregates getestet werden. Der für diesen
Zweck verwendete Prozessor muss über eine externe Watchdog-Funktion verfügen. Nach einem negativen
Test muss der Antrieb des Sägeblattes ausgeschaltet werden.

Zusätzlich müssen die folgenden Maßnahmen gegen Verlust oder Verfälschung von Daten getroffen sein:

a) Maßnahmen gegen Verlust von in der Maschinensteuerung gespeicherten Werkzeugdaten und


gewählten Drehzahlen:

i) die sicherheitsrelevanten Daten der Maschinenwerkzeuge müssen entweder in 2 voneinander


unabhängigen Speicherbausteinen oder zweimal in einem Einzelspeicherbaustein (einmal
komplementär) gespeichert sein;

ii) nach der Eingabe der sicherheitsrelevanten Daten für die Werkzeuge müssen die Daten durch den
Operator bestätigt werden;

iii) die beiden Daten müssen automatisch bei jedem Einschalten des Hauptschalters, bei jedem Zugriff
auf die Daten, mindestens aber einmal je Arbeitsschicht verglichen werden. Wenn die beiden Daten
nicht identisch sind, darf das In-Gang-Setzen des Spindelantriebsmotors nicht möglich sein, oder,
falls dieser läuft, muss er stillgesetzt und ein Warnsignal gegeben werden;

iv) zur Überwachung von Fehlern muss der zum Datenvergleich verwendete Prozessor über eine
externe Watchdog-Funktion verfügen.

b) Maßnahmen gegen die Verfälschung in der Datenübertragung zwischen der Handsteuerung, den in der
Maschinensteuerung gespeicherten Daten, der Anzeige der Daten und der Steuerung des Umformers:

i) die gewählte Spindeldrehzahl muss in der Steuerung des Umformers oder in der Einheit, welche die
tatsachliche Drehzahl überwacht, gespeichert werden;

ii) die an die Steuerung des Umformers oder an die Einheit, welche die tatsachliche Drehzahl
überwacht, übermittelte gewählte Drehzahl muss zurückgelesen und zur Kontrolle durch den
Operator auf der Anzeige sichtbar sein.

Bei einer Tischkreissägemaschine oder Formatkreissägemaschine mit der Möglichkeit zum Nuten muss es
möglich sein, sie bei einer Werkzeugspindeldrehzahl zu betreiben, die eine Schnittgeschwindigkeit von
-1
mindestens 40 m s für die nach der Betriebsanleitung erlaubten Werkzeugdurchmesser ermöglicht.

Die Kategorie der Steuerkreise (siehe auch 5.2.1) für die Verriegelung (ausgenommen die Feststellung der
Riemenlage, sofern diese über elektronische Sensoren erfolgt) muss den Anforderungen in
EN ISO 13849-1:2006 entsprechen und mindestens ausgeführt sein in:

1) Kategorie 1 wenn die Steuerkreise kontaktbehaftet ausgeführt sind;

2) Kategorie 3 wenn die Steuerkreise elektronische Bauteile enthalten.

Die Kategorie der Steuerkreise (siehe auch 5.2.1) für die Drehzahlwahl muss den Anforderungen in
EN ISO 13849-1:2006 entsprechen und mindestens ausgeführt sein in:

i) Kategorie 1 wenn die Steuerkreise kontaktbehaftet ausgeführt sind;

ii) Kategorie 3 wenn die Steuerkreise elektronische Bauteile enthalten.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen und/oder der Schaltpläne, Berechnung, Besichtigung an
der Maschine und zutreffender Funktionstest an der Maschine.

ANMERKUNG Für die Bauteileigenschaften kann eine Übereinstimmungserklärung der Bauteilhersteller von Nutzen
sein.

36
EN 1870-1:2007 (D)

5.2.8 Kraftbetätigte Verstellung des Sägeblattes und/oder des Anschlags/der Anschläge bei
Tischkreissägemaschinen oder Formatkreissägemaschinen

Bei Tischkreissägemaschinen und Formatkreissägemaschinen muss jegliche kraftbetätigte Verstellbewegung


des Sägeblattes (einschließlich Schrägstellung) und/oder des Anschlags/der Anschläge, d. h. Parallel-
anschlag und Queranschlag, durch einen vom Operator gegebenen Startbefehl ausgelöst werden.

Das Auslösen jeglicher kraftbetätigter Bewegungen des Hauptsägeblattes und des Anschlags/der Anschläge
muss durch eine entsprechende Befehlseinrichtung (z. B. Drucktaster oder eine Zustimmungseinrichtung)
erfolgen, deren Steuerkreis der Kategorie 1 oder der Kategorie 3 nach den Anforderungen in
EN ISO 13849-1:2006 entsprechen muss.

Die Steuerkreise für die Geschwindigkeit aller kraftbetätigten Bewegungen müssen der Kategorie B nach den
Anforderungen in EN ISO 13849-1:2006 entsprechen.

Wenn kraftbetätigte Bewegungen mittels einer Steuereinrichtung mit selbsttätiger Rückstellung gesteuert
werden, darf nur eine kraftbetätigte Bewegung zu gleicher Zeit möglich sein, und eine Befehlseinrichtung zum
Stillsetzen muss neben der Steuereinrichtung mit selbsttätiger Rückstellung unter Berücksichtigung der
grundlegenden Prinzipien in 4.11.8 b) von EN ISO 12100-2:2003 angeordnet sein. Der sicherheitsbezogene
Teil des entsprechenden Steuerungssystems muss mindestens der Kategorie 1 nach den Anforderungen in
EN ISO 13849-1:2006 entsprechen. Wenn der Steuerkreis für die Steuereinrichtung mit selbsttätiger
Rückstellung der Kategorie 1 nach den Anforderungen in EN ISO 13849-1:2006 entspricht, können die
Steuereinrichtung mit selbsttätiger Rückstellung und die Zustimmungseinrichtung zusammengefasst werden.

Wenn kraftbetätigte Bewegungen mittels programmierbarer elektronischer Steuerung erfolgen, ist gleichzeitig
mehr als eine Bewegung möglich, sofern die ausgelösten Bewegungen nicht zu einer Kollision zwischen
bewegten Maschinenteilen oder zwischen den bewegten und feststehenden Maschinenteilen führen kann,
z. B. die Richtung der bewegten Maschinenteile führt nicht in den Kollisionsbereich.

Im Zusammenhang mit dem Anhalten der kraftbetätigten Bewegungen müssen die folgenden Anforderungen
eingehalten sein:

a) beim Loslassen von Steuereinrichtungen mit selbsttätiger Rückstellung (z. B. für + oder – Bewegungen)
muss die kraftbetätigte Bewegung zum Stillstand kommen und die Energiezufuhr zu den Motoren für die
kraftbetätigten Bewegungen muss zumindest nach einer gesteuerten Zeitverzögerung nach 5.2.1.4 c)
unterbrochen werden;

b) für kraftbetätigte Bewegungen mittels programmierbarer elektronischer Steuerung muss die Energie-
zufuhr zu den Motoren für die kraftbetätigten Bewegungen automatisch unterbrochen werden, nachdem
die Zielposition erreicht ist oder die Befehlseinrichtung zum Stillsetzen der kraftbetätigten Bewegung
aktiviert wurde.
-1
Die Geschwindigkeit der kraftbetätigten Bewegung des Anschlags/der Anschläge muss ≤ 25 m min sein.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen und/oder der Schaltpläne, Messung, Besichtigung an der
Maschine und zutreffender Funktionstest an der Maschine.

5.2.9 Verriegelung von trennenden Schutzeinrichtungen, Bewegungen und Funktionen

Falls in diesem Dokument nicht anders angegeben, muss der Verriegelungs-Steuerkreis von trennenden
Schutzeinrichtungen, Bewegungen und Funktionen den Anforderungen in EN ISO 13849-1:2006 entsprechen
und mindestens ausgeführt sein in:

a) Kategorie 1 wenn die Steuerkreise kontaktbehaftet ausgeführt sind;

b) Kategorie 3 wenn die Steuerkreise elektronische Bauteile enthalten.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen und/oder der Schaltpläne, Besichtigung an der Maschine
und Funktionstest an der Maschine.

37
EN 1870-1:2007 (D)

5.2.10 Störung der Energieversorgung

Bei elektrisch angetriebenen Maschinen muss im Falle einer Spannungsunterbrechung der automatische
Wiederanlauf nach einer Spannungswiederkehr in Übereinstimmung mit den Anforderungen in 7.5, Absätze 1
und 3 von EN 60204-1:2006 verhindert sein.

Bei Maschinen mit der Möglichkeit zum Postforming-Schneiden muss bei einem Fehler in der pneumatischen
Energieversorgung das Postforming-Sägeblatt in der eingestellten untersten Stellung bleiben.

Der automatische Wiederanlauf der Maschine muss bei der Wiederkehr der pneumatischen oder
hydraulischen Energieversorgung (sofern vorhanden) nach einer Unterbrechung verhindert sein.

Die Kategorie der Steuerkreise (siehe auch 5.2.1) für das Verbleiben des Postforming-Sägeblattes in der
eingestellten untersten Position muss den Anforderungen in EN ISO 13849-1:2006 entsprechen und
mindestens ausgeführt sein in:

a) Kategorie 1 wenn die Steuerkreise kontaktbehaftet sind;

b) Kategorie 3 wenn die Steuerkreise elektronische Bauteile enthalten.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen und/oder der Schaltpläne, Besichtigung an der Maschine
und zutreffender Funktionstest an der Maschine.

5.2.11 Störung der Steuerkreise

Es gelten die Anforderungen des Abschnitts 6 der EN 1037:1995 und in Ergänzung:

Die Steuerkreise müssen so gestaltet sein, dass ein Ausfall in irgendeinem Kreis (z. B. Bruch eines Kabels,
Leitung oder Schlauchs) nach EN 60204-1:2006 und EN 983:1996 nicht zu einem Verlust der
Sicherheitsfunktion, z. B. unbeabsichtigtem Anlauf der Maschine, Lösen der Sägeblattbefestigung oder
Verlust der Werkstückspannung (sofern vorhanden), führt.

Siehe auch 5.2.1.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen und/oder der Schaltpläne, Besichtigung an der Maschine
und zutreffender Funktionstest an der Maschine.

5.3 Schutzmaßnahmen gegen mechanische Gefährdungen


5.3.1 Standfestigkeit

Mit Ausnahme der Baustellenkreissägemaschinen muss es möglich sein, stationäre Maschinen an einem
geeigneten stabilen waagerechten Gebäudeteil, z. B. Fußboden, zu befestigen. Einrichtungen zum Befestigen
sind z. B. Befestigungsbohrungen im Maschinenständer (siehe auch 6.3 e)).

Jegliche mit Rädern ausgerüstete verschiebbare Maschinen müssen Einrichtungen haben, um sie während
des Schneidens zu stabilisieren. Derartige Einrichtungen sind z. B.:

a) Bremsen für die Räder oder

b) eine Kombination von Rädern und Stützen oder

c) eine Einrichtung, um die Räder vom Boden abzuheben.

Baustellenkreissägemaschinen müssen verwindungssteif sein.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen, Besichtigung an der Maschine, Durchführung der
Prüfung der Verwindungssteifigkeit von Baustellenkreissägemaschinen im Anhang A und zutreffender
Funktionstest an der Maschine.

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38
EN 1870-1:2007 (D)

5.3.2 Gefährdung durch Bruch während des Betriebs

5.3.2.1 Allgemeines

Die trennenden Schutzeinrichtungen für das Sägeblatt oberhalb des Maschinentisches müssen hergestellt
sein entweder aus:
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-2
a) Stahl mit einer Zugfestigkeit von mindestens 350 N mm und einer Wanddicke von mindestens 1,5 mm;

b) Leichtmetall-Legierung mit Eigenschaften nach Tabelle 5;

Tabelle 5 — Eigenschaften für trennende Sägeblatt-Schutzeinrichtungen aus Leichtmetall-Legierung

Mindest-Zugfestigkeit Mindestdicke
-2
N mm mm
180 5
240 4
300 3

c) Polycarbonat mit einer Wanddicke von mindestens 3 mm oder anderem Kunststoff (z. B. Polyethylen,
Polyester, Polyvinylchlorid, Polymethylmethacrylat) mit einer solchen Kerbschlagzähigkeit die mindestens
gleich oder besser als diejenige von Polycarbonat mit 3 mm Wanddicke ist.

Die trennende Sägeblatt-Schutzeinrichtung unter dem Tisch muss aus denselben Werkstoffen wie für die
trennende Sägeblatt-Schutzeinrichtung oberhalb des Tisches unter Berücksichtigung der jeweiligen
-2
Wanddicke bestehen oder aus Gusseisen mit einer Zugfestigkeit von mindestens 200 N mm und einer
Wanddicke von mindestens 5 mm.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen, Zugfestigkeit, Messung, für Kunststoff Durchführung der
im Anhang G enthaltenen Prüfung der Aufprallfestigkeit und Besichtigung an der Maschine.

ANMERKUNG Hinsichtlich der Mindestzugfestigkeit kann eine Übereinstimmungserklärung des Materialherstellers von
Nutzen sein.

5.3.2.2 Einstellung des Ritzsägeblattes und des Postforming-Sägeblattes

Tischkreissägemaschinen oder Formatkreissägemaschinen, die mit einem Ritzsägeaggregat oder einem


Postforming-Sägeaggregat ausgerüstet sind oder mit derartigen Aggregaten ausgerüstet werden können,
müssen so gestaltet sein, dass diese Sägeblätter das Hauptsägeblatt mit dem größten Durchmesser, für
welches die Maschine konstruiert ist, unabhängig von seiner Höheneinstellung nicht berühren können.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen, Besichtigung an der Maschine und zutreffender
Funktionstest an der Maschine.

5.3.3 Gestaltung von Werkzeugträger und Werkzeug

5.3.3.1 Allgemeines

Sägeblätter und Nutwerkzeuge und ihre Einrichtungen zum Befestigen müssen der EN 847-1:2005 und der
EN 847-3:2004 entsprechen.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen und Besichtigung an der Maschine.

5.3.3.2 Maßliche Ausführung

Die Sägewellen müssen entsprechend den im Anhang B enthaltenen Toleranzen gefertigt sein.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen und Messung.

39
EN 1870-1:2007 (D)

5.3.3.3 Spindelblockierung

Sofern es erforderlich ist, die Spindel zum Sägeblattwechsel zu blockieren, muss eine Spindelarretierung
vorhanden sein, z. B. ein Doppelschlüssel oder ein mit der Maschine verbundener Arretierstift, der in die
Spindel eingesteckt wird. Wenn eine Blockiereinrichtung verwendet wird, muss diese eine Spindeldrehung
verhindern und sie darf im Fall, dass der Spindelantriebsmotor bei eingelegter Blockiervorrichtung
eingeschaltet wird, nicht verformt werden.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen, Besichtigung an der Maschine, Messung und
zutreffender Funktionstest an der Maschine.

5.3.3.4 Sägeblattbefestigung

Es müssen Sägeblattflansche (oder im Fall einer flanschlosen Sägeblattbefestigung ein Flansch) vorhanden
sein.

Der Durchmesser jedes Flansches muss mindestens D/4 betragen (wobei D der Durchmesser des größten
Sägeblattes ist, für das die Maschine konstruiert ist).

Die Spannflächen am äußeren Teil der Flansche müssen, außer solchen für flanschlose Sägeblattbefestigung,
mindestens 2 mm breit und zum Mittelpunkt hin hinterdreht sein (siehe Bild 9).

Wenn zwei Flansche vorhanden sind, müssen beide Außendurchmesser innerhalb einer Toleranz von
± 0,1 mm gleich groß sein.

Ein Lösen des Sägeblattes/der Sägeblätter während des Hochlaufens, des Laufens, des Auslaufens oder
Bremsens muss verhindert sein, z. B. durch eine formschlüssige Verbindung zwischen der Sägespindel und
dem Sägeblatt oder durch eine formschlüssige Verbindung zwischen dem vorderen Flansch und der
Sägespindel.

Es müssen Flanschbüchsen vorhanden sein, wenn der Durchmesser der Sägewelle nicht mit dem
Bohrungsdurchmesser des Sägeblattes/der Sägeblätter übereinstimmt, für welche(s) die Maschine konstruiert
ist.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen, Messung, Besichtigung an der Maschine und
zutreffender Funktionstest an der Maschine.
Maße in Millimeter

Bild 9 — Detail am Sägeblattflansch (Spannfläche)

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40
EN 1870-1:2007 (D)

5.3.3.5 Sägeblatt-Schnellspannvorrichtung

Wenn die Maschine mit einer Sägeblatt-Schnellspannvorrichtung ausgerüstet ist, muss diese Vorrichtung
folgenden Anforderungen genügen:

a) Ein Lösen des Sägeblattes/der Sägeblätter während des Hochlaufens, des Laufens, des Auslaufens oder
Bremsens muss verhindert sein, z. B. durch eine formschlüssige Verbindung zwischen

⎯ der Sägewelle und dem Sägeblatt oder

⎯ dem vorderen Flansch und der Sägewelle;

b) das Aufheben der Spannung darf während der kraftbetätigten Sägeblattdrehung nicht möglich sein;

c) wenn die Spannung pneumatisch oder hydraulisch erfolgt, muss sichergestellt sein, dass der Spanndruck
bei einem Fehler in der pneumatischen oder hydraulischen Energieversorgung erhalten bleibt, z. B. durch
ein Rückschlagventil;

d) derjenige Teil der Welle, auf dem das Sägeblatt aufgespannt wird, darf eine Rundlaufabweichung von
höchstens 0,02 mm haben, wenn die Sägeblatt-Schnellspannvorrichtung auf der Maschine befestigt ist.

Die Kategorie der Steuerkreise (siehe auch 5.2.1) für die Verriegelung zum Aufheben mit der kraftbetätigten
Sägespindeldrehung muss den Anforderungen in EN ISO 13849-1:2006 entsprechen und mindestens
ausgeführt sein in:

1) Kategorie 1 wenn die Steuerkreise kontaktbehaftet sind;

2) Kategorie 2 oder 3 wenn die Steuerkreise elektronische Bauteile enthalten. Wenn die Kategorie 2
verwendet wird, muss die Testung in diesem Fall mindestens bei jedem In-Gang-Setzen der
Sägeblattspindel erfolgen.

Wenn das Testergebnis negativ ist, darf es nicht möglich sein, die Verstellungsfunktion der Maschine zu
betreiben. Ein negatives Testergebnis muss angezeigt werden.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen und/oder der Schaltpläne, Besichtigung an der Maschine
und zutreffender Funktionstest an der Maschine.

5.3.3.6 Spindelringe

Tischkreissägemaschinen oder Formatkreissägemaschinen mit der Möglichkeit zum Nuten müssen zusätzlich
zu einem Flansch oder Flanschen mit einem Satz Spindelringen ausgerüstet sein, die eine Mindestwanddicke
von 9,75 mm und ein Toleranz von H7 für den inneren Durchmesser haben. Die Spindelringe müssen die
gesamte Nutzlänge der Spindel abdecken.
-2
Spindelringe müssen aus Stahl mit einer Zugfestigkeit von mindestens 580 N mm hergestellt sein.

Der Spindelring-Satz muss einem Planlauf-Test unterzogen werden. Die Planlaufabweichung darf, gemessen
mit einer Prüfscheibe, die mit demselben Drehmoment wie bei der Werkzeugmontage befestigt ist, bei einem
Durchmesser von 100 mm 0,1 mm nicht übersteigen (siehe Bild 10).

41
EN 1870-1:2007 (D)

Maße in Millimeter

Legende
1 Messuhr
Bild 10 — Planlauf-Test von Spindelringen

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen, Messungen (siehe Bild 10) und Besichtigung an der
Maschine.

ANMERKUNG Hinsichtlich der Festigkeit des Stahls kann eine Übereinstimmungserklärung des Materialherstellers von
Nutzen sein.

5.3.3.7 Einrichtung zur Nutwerkzeugbefestigung

Ein Lösen des Nutwerkzeugs während des Hochlaufens, des Laufens, des Auslaufens oder Bremsens muss
verhindert sein, z. B. durch eine formschlüssige Verbindung zwischen der Spindel und dem Werkzeug oder
durch eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Ring und der Spindel.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen, Messungen und Besichtigung an der Maschine.

5.3.4 Bremsen

5.3.4.1 Allgemeines

Eine automatische Bremse muss für alle Sägewellen vorhanden sein, wenn die ungebremste Auslaufzeit 10 s
übersteigt (hinsichtlich der Messung der ungebremsten Auslaufzeit siehe Anhang I). Die gebremste
Auslaufzeit der Maschine darf 10 s nicht übersteigen (hinsichtlich der Messung der gebremsten Auslaufzeit
siehe Anhang I).

ANMERKUNG Im Fall eines Fehlers in der Energieversorgung kann diese Auslaufzeit überschritten sein.

Bei elektrischer Bremsung ist eine Gegenstrombremsung nicht zulässig.

Das Bremsmoment darf nicht direkt auf das Sägeblatt oder den Sägeflansch/die Sägeflansche aufgebracht
werden.

Wenn eine mechanische Bremse vorhanden ist, trifft der letzte Absatz von 9.3.4 in EN 60204-1:2006 nicht zu,
und die folgenden Anforderungen müssen eingehalten sein:

a) es darf nicht möglich sein, die Bremse zu lösen, bevor der Antrieb der Spindel zum Stillstand gekommen
ist (z. B. durch eine Zeitverzögerung entsprechend 5.2.1.4 c) zwischen der Betätigung der Befehlsein-
richtung und dem Lösen der Bremse);

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42
EN 1870-1:2007 (D)

b) die Kategorie der Steuerkreise für die Verriegelungsfunktion (siehe auch 5.2.1) muss mindestens der
Kategorie 1 nach den Anforderungen in EN ISO 13849-1:2006 entsprechen;

c) die Mindestlebensdauer des Reibbelages und die Methode seiner Auswechslung müssen angegeben
sein (siehe 6.3 aa)).

Wenn eine elektrische Bremse mit einem elektronischen Steuersystem vorhanden ist, muss ihre Steuerung
mindestens nach den Anforderungen für die Kategorie 2 nach den Anforderungen in EN ISO 13849-1:2006
gebaut sein und periodisch getestet werden, z. B. durch Überwachung der gebremsten Auslaufzeit oder durch
Überwachung des Bremsstromkreises während des In-Gang-Setzens (Kurzbremsung). Der Test muss:

1) unabhängig von der allgemeinen Bremsensteuerung sein;

2) unabhängig vom Einfluss des Operators sein;

3) immer mindestens einmal innerhalb von einer achtstündigen Laufzeit der Maschine durchgeführt
werden.

Wenn das Testergebnis mehr als dreimal hintereinander negativ ist, darf es nicht möglich sein, die Maschine
zu betreiben. Ein nicht bestandener Test muss angezeigt werden.

In Abweichung zu 5.2.1 n) ist eine einfache elektronische Bremse in Kategorie B nach den Anforderungen in
EN ISO 13849-1:2006 ausreichend, wenn die Wahrscheinlichkeit eines Fehlers in der Betriebsart mit hoher
–6 –1
Anforderungsrate (PFH) kleiner als 3 × 10 h ist.

Zur Berechnung der Wahrscheinlichkeit eines gefährlichen Fehlers in der Betriebsart mit hoher
Anforderungsrate (PFH) für ein elektronisches Bremsenbauteil ohne Fehlertoleranz und ohne Prüfmöglichkeit
(Kategorie B) muss das im Anhang D in EN ISO 13849-1:2006 beschriebene Verfahren angewendet werden.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen und/oder der Schaltpläne, Besichtigung und zutreffender
Funktionstest an der Maschine. Für die Bestimmung der ungebremsten Auslaufzeit und der gebremsten
Auslaufzeit gelten, soweit zutreffend, die entsprechenden, in Anhang I enthaltenen Prüfungen.
--`,`,``,``,`,,,,,``,,,,,,,,``-`-`,,`,,`,`,,`---

5.3.4.2 Bremsenlüftung

Wenn eine Einrichtung zum Lüften der Spindel-Bremse vorhanden ist, um das Werkzeug (Sägeblatt,
Nutwerkzeug) zum Durchführen von Einstellarbeiten von Hand durchdrehen zu können, darf das Lüften der
Bremse nur möglich sein, wenn die Spindel sich nicht mehr dreht (z. B. durch eine Zeitverzögerung
entsprechend 5.2.1.4 c) zwischen Betätigung des Stellteils und der Bremsenlüftung).

Es darf nicht möglich sein, die Maschine wieder einzuschalten, solange die Steuerung für das Lösen der
Bremse nicht zurückgesetzt ist. Das Zurücksetzen der Steuerung für das Lösen der Bremse darf keinen
Wiederanlauf der Maschine auslösen.

Der sicherheitsrelevante Teil der Steuerung für die Bremsenlüftung muss der Kategorie B nach den
Anforderungen in EN ISO 13849-1:2006 entsprechen.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen, Besichtigung an der Maschine und zutreffender
Funktionstest an der Maschine.

5.3.5 Einrichtungen, welche die Möglichkeit oder die Auswirkung eines Rückschlags minimieren

Die Maschine muss mit einer Spaltkeilhalterung und einem Spaltkeil/Spaltkeilen zur Anpassung an den für die
Maschine vorgesehenen Bereich der Sägeblätter, die zur Verwendung auf der Maschine vorgesehen sind
(siehe 6.3 p) und q)) ausgerüstet sein.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen und Besichtigung an der Maschine.

43
EN 1870-1:2007 (D)

Der Spaltkeil und seine Halterung müssen folgende Anforderungen erfüllen:


–2
a) Spaltkeile müssen aus Stahl mit einer Zugfestigkeit von mindestens 580 N mm oder aus vergleich-
barem Material bestehen, ebene Seiten (innerhalb 0,1 mm auf 100 mm) und eine Dicke haben, die
weniger als die Schnittfugenbreite und mindestens 0,2 mm größer als der Sägeblattgrundkörper beträgt
(siehe Bild 11).

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen und Messung.

ANMERKUNG Hinsichtlich der Zugfestigkeit kann eine Übereinstimmungserklärung des Materialherstellers von
Nutzen sein.

Legende
e Dicke des Spaltkeils
b Dicke des Sägeblattes
B Schnittbreite des Sägeblattes

Bild 11 — Spaltkeildicke in Abhängigkeit von den Sägeblattabmessungen

b) Die vordere Kante des Spaltkeils muss zur besseren Einführung angefast sein, und der Spaltkeil muss
über seine ganze Nutzlänge gleich dick sein (innerhalb ± 0,05 mm).

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen, Besichtigung an der Maschine und Messung.

c) Der Spaltkeil muss, wenn er entsprechend den Anforderungen in 5.3.5 d) eingestellt ist, vertikal so
verstellt werden können, dass seine Spitze mindestens bis zum höchsten Punkt am Umfang des
Sägeblattes oder höher reicht (siehe Bild 12 und auch 6.3 m)).

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen, Besichtigung an der Maschine und Messung.

44
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EN 1870-1:2007 (D)

Bild 12 — Höheneinstellung des Spaltkeils

d) Der Spaltkeil muss so gestaltet sein, dass, wenn er so montiert und eingestellt ist, dass sein geringster
Abstand zum Sägeblatt 3 mm beträgt, der Spalt zwischen dem Sägeblatt und dem Spaltkeil an keiner
Stelle 8 mm übersteigt, gemessen in radialer Richtung auf die Achse der Sägewelle (siehe Bild 13).

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen, Besichtigung an der Maschine und Messung.

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45
EN 1870-1:2007 (D)

Maße in Millimeter

Bild 13 — Bei der Spaltkeilgestaltung zu berücksichtigende Einstell-Grenzen

e) Die vordere und hintere Form des Spaltkeils muss aus kontinuierlichen Kurven oder geraden Linien
bestehen und darf keine die Festigkeit des Keiles schwächende Abweichungen aufweisen (für Beispiele
siehe Bild 14).

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen und Besichtigung an der Maschine.

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EN 1870-1:2007 (D)

Legende
1 Beispiel für zulässige Spaltkeilform
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2 Beispiel für unzulässige Spaltkeilform


3 schraffierter Bereich zeigt Spaltkeilform für Maschinen mit am Spaltkeil befestigter oberer Schutzhaube

Bild 14 — Beispiel für Spaltkeilform

f) Die Spaltkeilhalterung muss so ausgeführt sein, dass die relative Lage des Spaltkeils zum festen
Sägeblattflansch sich innerhalb der in Bild 15 dargestellten Toleranz befindet. Die relative Lage des
Spaltkeils zum festen Sägeblattflansch muss bei der Höhenverstellung und der Schrägstellung des
Sägeblattes erhalten bleiben.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen, Besichtigung an der Maschine, Messung und
zutreffende Funktionsprüfung an der Maschine.

47
EN 1870-1:2007 (D)

Legende
1 fester Sägeblattflansch
2 Spaltkeil
3 max. 0,2 mm

Bild 15 — Anordnung des Spaltkeils relativ zum festen Sägeblattflansch

g) Die Spaltkeilhalterung muss längsstabil ausgeführt sein.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen und Ausführen der Festigkeitsprüfung nach
Anhang C.

h) Der Spaltkeil und seine Halterung müssen seitenstabil ausgeführt sein,

Prüfung: Durch Ausführen der Seitenstabilitätsprüfung in Anhang D.

oder die Seitenstabilität ist gegeben, wenn die Breite des Spaltkeils im Bereich der Halterung auf jeder
Seite des Befestigungsschlitzes nach den folgenden Formeln ausgeführt ist (siehe Bild 16):

⎯ bei Spaltkeilen, die gleichzeitig Träger einer Sägen-Schutzhaube sind:

Dmax
X +Y ≥ wobei X = Y ± 0,5 Y
5

⎯ bei Spaltkeilen, die nicht gleichzeitig Träger einer Sägen-Schutzhaube sind:

Dmax
X +Y ≥ wobei X = Y ± 0,5 Y
6
wobei Dmax der Durchmesser des größten Sägeblattes ist, für den der Spaltkeil verwendet werden kann.

X und Y müssen auf Höhe der halben Spaltkeil-Schlitzlänge im Bereich der Befestigung gemessen
werden (siehe Bild 16).

Die Abmessungen der Befestigungsplatte dürfen höchstens 2 mm kleiner sein als die Abmessungen des
Spaltkeils im Befestigungsbereich.

48
EN 1870-1:2007 (D)

Legende
1 Befestigungsbereich
2 Messpunkt

Bild 16 — Spaltkeilbreite im Befestigungsbereich

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen, Besichtigung an der Maschine und Messung.

i) Der Spaltkeil muss durch die Verwendung von Führungselementen, z. B. Führungsbolzen, in Position
gehalten werden (siehe Bild 17). Der Spaltkeilschlitz darf nicht mehr als 0,5 mm breiter als die
Führungselemente sein.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen, Besichtigung an der Maschine und Messung.

49
EN 1870-1:2007 (D)

Legende
1 Spaltkeilhalterung
2 Führungsbolzen
3 Spaltkeil

Bild 17 — Beispiel einer Spaltkeilhalterung mit Führungsbolzen

j) Wenn der Spaltkeil zur Anpassung an verschiedene Sägeblattdurchmesser ausgewechselt werden muss,
muss der Führungsschlitz im Spaltkeil unten offen sein.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen und Besichtigung an der Maschine.

5.3.6 Werkstück-Auflagen und Werkstück-Führungen

5.3.6.1 Werkstück-Führungen und Anschläge

5.3.6.1.1 Parallelanschlag

Die Maschine muss zum Sägen von verschiedenen Werkstückbreiten mit einem verstellbaren Parallel-
anschlag ausgerüstet sein.

Die Werkstückführungsfläche des Parallelanschlags muss:

a) aus Kunststoff, Aluminiumlegierung oder Holz bestehen, wenn eine Berührung mit dem Sägeblatt möglich
ist;

b) so verstellt werden können, dass ihr hinteres Ende bis zu einem auf Höhe der Vorderkante des Spaltkeils
liegenden Punkt nach vorn bewegt werden kann und rückwärts bis zu einem Punkt in der Tischebene,
der auf Höhe des vordersten Zahns des größten und auf die größte Schnitthöhe eingestellten Sägeblattes,
für das die Maschine konstruiert ist, liegt;

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50
EN 1870-1:2007 (D)

c) nach der Verstellung in einer senkrechten Ebene mit der Schnittebene des Sägeblattes parallel bleiben,
wobei eine kleine Abweichung ek > ej von der exakten Parallelität zur Verhinderung eines Klemmens
notwendig ist (siehe Bild 18);

Maße in Millimeter

Bild 18 — Parallelanschlag: Toleranz der Parallelität/Verstellbereich

d) entweder:

1) aus einem einzelnen Teil bestehen, welches zwei Führungsflächen hat, und zwar eine hohe für
große Schnitthöhen und eine niedrige für flache Schnitte oder Schrägschnitte (siehe Bild 19); oder

2) aus zwei Teilen bestehen, und zwar einem mit einer hohen Führungsfläche für große Schnitthöhen
und einem zweiten mit einer niedrigen Führungsfläche für flache Schnitte oder Schrägschnitte. Diese
Teile dürfen nicht zur gleichen Zeit an ihrem Trägersystem befestigt werden können, mit Ausnahme
bei Maschinen mit einem Sägeblattdurchmesser von höchstens 200 mm, wo sie zusammen befestigt
werden können; sie müssen aber ohne Zuhilfenahme eines Werkzeugs abnehmbar sein;

e) bei Maschinen, die für Sägeblätter mit einem Durchmesser von mehr als 315 mm konstruiert sind, in der
hohen Einstellung eine Mindesthöhe A = 90 mm und in der niedrigen Einstellung eine Höhe B zwischen
5 mm und 15 mm haben. Bei Maschinen, die mit Sägeblättern mit einem Durchmesser von höchstens
315 mm bestückt werden können, muss die Werkstückführungsfläche in der hohen Einstellung eine
Mindesthöhe A = 50 mm und in der niedrigen Einstellung eine Höhe B zwischen 5 mm und 15 mm haben
(siehe Bild 19). Bei Maschinen mit einem Sägeblattdurchmesser von höchstens 200 mm muss die
Werkstückführungsfläche in der hohen Einstellung mindestens 30 mm und in der niedrigen Einstellung
zwischen 5 mm und 15 mm hoch sein;

51
EN 1870-1:2007 (D)

Legende
1 Anschlagposition für große Schnitthöhen
2 Anschlagposition für Schräg- oder Winkelschnitte
3 Sägeblatt
A ≥ 90 mm für Sägeblattdurchmesser > 315 mm
≥ 50 mm für Sägeblattdurchmesser ≤ 315 mm
B 5 mm ≤ B ≤ 15 mm

Bild 19 — Mindestabmessungen der hohen und niedrigen Führungsfläche des Anschlags

f) so gestaltet sein, dass in der niedrigen Einstellung das Sägeblatt den Parallelanschlag im Punkt A, wie in
Bild 20 gezeigt, nicht berühren kann, wenn es ganz schräg gestellt ist;

52
EN 1870-1:2007 (D)

Legende
1 Sägeblatt in der größten Schrägstellung
2 Parallelanschlag in niederer Einstellung
3 Maschinentisch
A Bezugspunkt der Berührung

Bild 20 — Gestaltung des Parallelanschlags in der niedrigen Einstellung

g) so ausgeführt sein, dass in der niedrigen Einstellung die Sägeschutzhaube bis auf die niedrigste Höhe
der Werkstückführungsfläche des Anschlags herabgestellt werden kann.

Die Einstellung und das Feststellen der Position des Parallelanschlags müssen ohne Zuhilfenahme von
Werkzeugen möglich sein.

Siehe auch 5.3.7.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen, Messung, Besichtigung an der Maschine und
zutreffende Funktionsprüfung an der Maschine.

5.3.6.1.2 Queranschlag

Tischkreissägemaschinen, Formatkreissägemaschinen und Baustellenkreissägemaschinen müssen mit einem


(an einem Schiebetisch befestigten oder beweglichen) Queranschlag ausgerüstet sein (Beispiele siehe
Bilder 1, 2 und 3), dessen Befestigungseinrichtung so gestaltet sein muss, dass der Anschlag sich während
der Benutzung nicht aushebt oder herausfällt (Beispiel siehe Bild 21). Sofern der Queranschlag unter die
Sägenschutzhaube reicht, darf seine Höhe in diesem Bereich 15 mm nicht übersteigen.

Wenn die Werkstückführungsfläche des Queranschlags längsverstellbar ist und wenn dabei die Möglichkeit
einer Berührung zwischen dem Queranschlag und dem Sägeblatt besteht, muss dieser Teil des Anschlags
aus Kunststoff, Aluminiumlegierung oder Holzwerkstoff bestehen.

Die Einstellung und das Feststellen der Position des Queranschlags müssen ohne Zuhilfenahme von
Werkzeugen möglich sein.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen, Messung, Besichtigung an der Maschine und
zutreffende Funktionsprüfung an der Maschine.

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EN 1870-1:2007 (D)

Legende
1 Beispiel einer zulässigen Gestaltung der Form für die Aufnahme des Queranschlags
2 Beispiel einer unzulässigen Gestaltung der Form für die Aufnahme des Queranschlags

Bild 21 — Beispiele für die Form der Führungsnut für den Queranschlag bei Tischkreissägemaschinen

5.3.6.1.3 Besäumniederhalter

Formatkreissägemaschinen müssen zum Niederhalten des Werkstückendes während des Längsschneidens


mit einem Besäumniederhalter ausgerüstet sein, der auf dem integrierten Schiebetisch befestigt werden muss
(Beispiel siehe Bild 2).

Die Einrichtung zum Befestigen muss sicherstellen, dass der Besäumniederhalter während seiner
Verwendung sich nicht aus seiner Lage aushebt oder herausfällt.

Die Einstellung und das Feststellen der Position des Besäumniederhalters müssen ohne Zuhilfenahme von
Werkzeugen möglich sein.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen, Besichtigung an der Maschine und zutreffende
Funktionsprüfung an der Maschine.

5.3.6.1.4 Keilschneideinrichtung

Baustellenkreissägemaschinen müssen mit einer Keilschneideinrichtung als Bestandteil der Maschine


ausgerüstet sein (ein Beispiel dafür ist in Bild 6 gezeigt). Diese Einrichtung muss so gestaltet sein, dass
jeglicher Teil davon, der in Kontakt mit dem Sägeblatt kommen kann, aus Kunststoff, Leichtmetall-Legierung
oder Holz besteht. Diese Einrichtung kann mit dem Queranschlag kombiniert sein.

Die Einstellung und das Feststellen der Position der integrierten Keilschneideinrichtung müssen ohne
Zuhilfenahme von Werkzeugen möglich sein.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen, Besichtigung an der Maschine, Messung und
zutreffende Funktionsprüfung an der Maschine.

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EN 1870-1:2007 (D)

5.3.6.2 Werkstücktische

5.3.6.2.1 Maschinentisch

Die Abmessungen des Maschinentisches müssen bei Tischkreissägemaschinen den Festlegungen in


Tabelle E.1, bei Formatkreissägemaschinen in Tabelle E.3 und bei Baustellenkreissägemaschinen in
Tabelle E.2 entsprechen (siehe Anhang E).

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen, Besichtigung an der Maschine und Messung.

5.3.6.2.2 Tischverlängerung

Die Maschine muss entweder mit einem Tisch oder mit einer Tischverlängerung so ausgerüstet sein, dass der
Abstand zwischen der Achse der Sägespindel und dem hinteren Ende des Tisches oder der
Tischverlängerung den Anforderungen des Anhangs E entspricht.

Bei Baustellenkreissägemaschinen muss die Tischverlängerung abklappbar sein, dabei aber mit der
Maschine verbunden bleiben.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen, Besichtigung an der Maschine und Messung.

5.3.6.2.3 Schiebetisch

Die Vorwärtsbewegung des Schiebetisches von Formatkreissägemaschinen muss so begrenzt sein, dass sie
blockiert wird, wenn das hintere Ende der Werkstückauflage des integrierten Schiebetisches die Mitte des
Sägeblattes erreicht hat. Wenn, um den Sägeblattwechsel zu ermöglichen, eine Einrichtung zum Überfahren
dieser Sperre vorhanden ist, muss diese Sperre selbsttätig in die Blockierstellung zurückkehren, wenn der
integrierte Schiebetisch in seinen normalen Bewegungsbereich zurückgezogen wird.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen, Besichtigung an der Maschine und zutreffender
Funktionstest an der Maschine.

Die Einrichtung zum Überfahren der Sperre muss mit dem Sägeblattantriebsmotor so verriegelt sein, dass bei
überfahrener Sperre der Antrieb des Sägeblattes nicht möglich ist.

Die Kategorie der Steuerkreise (siehe auch 5.2.1) für die Verriegelung muss 5.2.9 entsprechen.

Die Gestaltung eines von Hand bewegten Schiebetisches muss so sein, dass keine Gefährdung durch
Quetschen und/oder Scheren mit anderen Teilen der Maschine nach EN 349:1993 besteht. Insbesondere darf
der Handgriff es nicht ermöglichen, dass die Hand durchgreifen kann (siehe Bild 2).

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen und/oder der Schaltpläne, Besichtigung an der Maschine
und zutreffende Funktionsprüfung an der Maschine.

5.3.7 Verhinderung des Zugriffs auf bewegte Maschinenteile

5.3.7.1 Zugriff zum Sägeblatt oberhalb des Maschinentisches

5.3.7.1.1 Allgemeines

Der Zugriff zum rotierenden Sägeblatt/zu den rotierenden Sägeblättern oberhalb des Maschinentisches muss
durch eine einstellbare Sägeblatt-Schutzhaube verhindert sein, die entweder an der Wand/Decke, dem
Spaltkeil oder getrennt vom Spaltkeil am Tisch befestigt sein muss.

Diese trennende Schutzeinrichtung kann entweder eine selbsttätig sich einstellende trennende
Schutzeinrichtung oder eine selbsttätig schließende trennende Schutzeinrichtung sein.

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EN 1870-1:2007 (D)

Diese trennende Schutzeinrichtung muss die folgenden Anforderungen erfüllen:

a) sie muss so gestaltet sein, dass das Sägeblatt und das Ritzsägeblatt (sofern vorhanden) verdeckt sind
und sie bis vor den ersten Sägezahn in der Tischebene reichen, wenn das Sägeblatt und/oder das
Ritzsägeblatt auf die höchste Position eingestellt sind;

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen, Besichtigung an der Maschine und zutreffende
Funktionsprüfung an der Maschine.

b) sie muss stabil sein;

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen und Durchführung der Stabilitätsprüfung gemäß
Anhang F.

c) an der Unterkante der Innenseiten der Sägeblatt-Schutzhaube müssen Rippen vorhanden sein, die aus
Kunststoff, Leichtmetall-Legierung, Holz oder Holzwerkstoffen bestehen. Diese Rippen müssen
mindestens 3 mm tief sein und so gestaltet sein, dass ein Einschneiden der Sägezähne in die Sägeblatt-
Schutzhaube verhindert ist, wenn diese aus der Schnittlinie verschoben werden sollte (siehe Bild 22).
Wenn die Rippe austauschbar ist, müssen ihre Befestigungsteile so ausgeführt sein, dass sie das
Sägeblatt nicht beschädigen, z. B. Schrauben aus Messing;

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen, Besichtigung an der Maschine, Messung und
zutreffende Funktionsprüfung an der Maschine.

Maße in Millimeter

Legende
1 Längsseiten
2 Befestigungsschrauben
3 Rippen

Bild 22 — Beispiel für austauschbare Rippen an der Unterkante der Längsseiten von Sägeblatt-
Schutzhauben

d) die Sägeblatt-Schutzhaube muss unabhängig von der zuvor eingestellten Lage während des
Schneidvorgangs sich zur Anpassung an verschiedene Werkstückdicken nach oben bewegen lassen,
und sie kann oder auch nicht nach Beendigung des Schneidvorgangs in die zuvor für diese Type einer
trennenden Schutzeinrichtung eingestellte Lage zurückkehren;

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen, Besichtigung an der Maschine und zutreffende
Funktionsprüfung an der Maschine.

56
EN 1870-1:2007 (D)

e) wenn eine selbsttätig sich einstellende Sägeblatt-Schutzhaube vorhanden ist, muss diese entweder
selbsttätig in die tiefste zuvor eingestellte Lage oder auf die Tischfläche zurückkehren;

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen, Besichtigung an der Maschine und zutreffende
Funktionsprüfung an der Maschine.

f) an nicht durchsichtigen Sägeblatt-Schutzhauben muss die Schnittlinie angezeigt werden, z. B. durch eine
in die Schutzhaube eingelassene Nut;

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen und Besichtigung an der Maschine.

g) bei Maschinen, die zur Verwendung von Sägeblättern mit einem Durchmesser von ≤ 315 mm konstruiert
sind, muss die Sägeblatt-Schutzhaube selbstschließend oder von Hand in der Höhe einstellbar sein und
entweder am Spaltkeil (siehe Bild 23) oder getrennt vom Spaltkeil befestigt sein. Im letzteren Fall muss
sie so gestaltet sein, dass sie entweder direkt an der Maschine (siehe Bild 1) oder dauerhaft an der
Wand/Decke befestigt werden kann. Bei vom Spaltkeil getrennter aber mit der Maschine verbundener
Befestigung darf der Schutzhaubenträger sich nicht in einer Linie hinter dem Spaltkeil befinden;

Legende
1 Sägeblatt-Schutzhaube
2 Spaltkeil
3 Absauganschluss

Bild 23 — Beispiel für eine am Spaltkeil befestigte Sägeblatt-Schutzhaube

h) bei Tischkreissägemaschinen und Formatkreissägemaschinen, die zur Verwendung von Sägeblättern mit
einem Durchmesser von mehr als 315 mm konstruiert sind, muss die Sägeblatt-Schutzhaube entweder
selbstschließend oder von Hand in der Höhe einstellbar sein und getrennt vom Spaltkeil befestigt sein.
Der Schutzhaubenträger muss so ausgeführt sein, dass er entweder direkt an der Maschine (siehe Bild 1)
oder dauerhaft an der Wand/Decke befestigt werden kann. Bei mit der Maschine verbundener
Befestigung darf der Schutzhaubenträger sich nicht in einer Linie hinter dem Spaltkeil befinden;

i) eine dauerhafte Befestigung der Sägeblatt-Schutzhaube an der Wand/Decke darf bei verschiebbaren
Maschinen nicht möglich gemacht werden;

j) bei Tischkreissägemaschinen oder Formatkreissägemaschinen, die zum Nuten eingerichtet sind, muss
die Sägeblatt-Schutzhaube unabhängig vom größten Durchmesser der Sägeblätter getrennt vom
Spaltkeil befestigt sein.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen, Besichtigung an der Maschine und zutreffende
Funktionsprüfung an der Maschine.

5.3.7.1.2 Zusätzliche Anforderungen für am Spaltkeil befestigte Sägeblatt-Schutzhauben

Der Zugriff zum Umfang und den Seiten der zugänglichen Sägezähne muss zwischen dem Befestigungspunkt
der Sägeblatt-Schutzhaube am Spaltkeil und dem vordersten Sägezahn auf Höhe des Maschinentisches bzw.
der Werkstückoberfläche bei allen vorgesehenen Sägeblattdurchmessern und bei allen Höheneinstellungen

57
EN 1870-1:2007 (D)

des Sägeblattes verhindert sein. Es kann erforderlich sein, dass zur Einhaltung dieser Forderung mehr als ein
Befestigungspunkt am Spaltkeil vorhanden sein muss.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen, Besichtigung an der Maschine und zutreffende
Funktionsprüfung an der Maschine.

Zur Verhinderung einer Werkstückklemmung während des Vorschubs muss das hintere untere Ende der
Sägeblatt-Schutzhaube höher als das vordere Ende sein, wenn die Sägeblatt-Schutzhaube in ihre höchste
Lage angehoben ist und das Sägeblatt auf die größte Schnitthöhe eingestellt ist, für welche die Maschine
konstruiert ist (siehe Bild 24).
Maße in Millimeter

Legende
1 Sägeblatt-Schutzhaube in ihrer höchsten Lage
2 Sägeblatt auf die größte Schnitthöhe eingestellt

Bild 24 — Unterkante der am Spaltkeil befestigten Sägeblatt-Schutzhaube in ihrer höchsten Lage

An der Unterkante der Schutzhaube muss auf der Einschubseite eine Anfahrschräge vorhanden sein, um den
Werkstückvorschub auch bei falsch eingestellter Sägeblatt-Schutzhaube oder unebenen Werkstücken zu
ermöglichen. Wenn das Sägeaggregat mit dem größtmöglichen Sägeblatt ausgerüstet und auf die maximale
Schnitthöhe eingestellt ist, und die Sägeblatt-Schutzhaube auf den Maschinentisch abgesenkt ist, muss die
Anfahrschräge den folgenden Anforderungen entsprechen:

a) die Höhe H (siehe Bild 25) muss so groß sein, dass die Sägeblatt-Schutzhaube durch ein Werkstück mit
einer Dicke von 20 % der größtmöglichen Schnitthöhe, für welche die Maschine konstruiert ist,
angehoben werden kann;

b) der Winkel α muss 40° ± 5° betragen.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen, Messung und Besichtigung an der Maschine.
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Bild 25 — Maße der Anfahrschräge an der Vorderkante von am Spaltkeil befestigten Sägeblatt-
Schutzhauben

Die größte äußere Breite der Sägeblatt-Schutzhaube darf 40 mm nicht übersteigen.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen und Messung.

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EN 1870-1:2007 (D)

5.3.7.1.3 Zusätzliche Anforderungen für am Tisch getrennt vom Spaltkeil befestigte Sägeblatt-
Schutzhauben

Eine getrennt vom Spaltkeil befestigte Sägeblatt-Schutzhaube muss folgenden Anforderungen genügen:
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a) sie muss den Zugriff zum Umfang und zu beiden Seiten des Sägeblattes verhindern, wenn das Sägeblatt
sich in der senkrechten Lage befindet;

b) sie muss in der Höhe von der Tischebene bis höchstens 5 mm über den obersten Sägezahn verstellt
werden können, wenn die Maschine mit dem größten Sägeblatt ausgerüstet ist, für welches sie
konstruiert ist;

c) die Verstelleinrichtung muss sicherstellen, dass die Unterkante der Sägeblatt-Schutzhaube immer parallel
zum Tisch bleibt (innerhalb von 1 mm auf je 100 mm Länge);

d) sie muss mit einer Einrichtung zu ihrer leichten Höhenverstellung ausgerüstet sein, z. B. einem Handgriff
oder dem in einer Halterung an der Sägeblatt-Schutzhaube vorhandenen Schiebestock;

e) wenn sie in ihre niedrigste Lage eingestellt ist, muss die Höhe des Sägeblattes von der Position aus
sichtbar sein, von der aus der Operator die Höhe des Sägeblattes einstellt;

f) ihre Unterkante an der Einschub- und Auslass-Seite muss so gestaltet sein, dass die Bewegung der
Sägeblatt-Schutzhaube nach oben zur Vermeidung einer Behinderung des Vorschubs auch bei falsch
eingestellter Sägeblatt-Schutzhaube oder unebenen Werkstücken möglich ist. Dies kann z. B. erreicht
werden durch:

1) Vorsehen von Anfahrschrägen. Die vordere Anfahrschräge muss folgenden Anforderungen genügen
(siehe Bild 26):
i) die Höhe H muss so groß sein, dass die Sägeblatt-Schutzhaube durch ein Werkstück mit einer
Dicke von 20 % der größtmöglichen Schnitthöhe, für welche die Maschine konstruiert ist,
angehoben werden kann;
ii) der Winkel α muss 40° ± 5° betragen; oder

2) Ausrüsten der Sägeblatt-Schutzhaube mit Rollen (siehe Bild 27). Der Mindestradius H der Rollen
muss so groß sein, dass die Sägeblatt-Schutzhaube durch ein Werkstück mit einer Dicke von 20 %
der größtmöglichen Schnitthöhe, für welche die Maschine konstruiert ist, angehoben werden kann.

Bild 26 — Maße der Anfahrschräge an der Vorderkante von getrennt vom Spaltkeil am Tisch
befestigten Sägeblatt-Schutzhauben

Bild 27 — Maße der Rolle an der Vorderkante von getrennt vom Spaltkeil am Tisch befestigten
Sägeblatt-Schutzhauben

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EN 1870-1:2007 (D)

Wenn eine selbsttätig sich einstellende Sägeblatt-Schutzhaube vorhanden ist, muss sie den Zugriff zum
Sägeblatt vollständig verhindern, wenn der Operator kein Werkstück vorschiebt, und sich selbsttätig während
der Bearbeitung nach oben bewegen, ohne dass dabei sich das Werkstück verklemmt, z. B. durch Ausrüstung
mit einer 3-Rollen-Aufklettervorrichtung, die an der Vorderseite der getrennt vom Spaltkeil befestigten
Sägeblatt-Schutzhaube befestigt ist.

Die Breite der Sägeblatt-Schutzhaube darf bei Maschinen die keine Einrichtung zum Schrägstellen des
Sägeblatt haben, an der Unterkante höchstens 50 mm betragen. Die Breite der Sägeblatt-Schutzhaube darf
auf der dem Parallelanschlag zugewandten Seite, vom Sägeblattflansch aus gemessen, höchstens 15 mm
betragen (siehe Bild 28).

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen, Besichtigung an der Maschine, Messung und
zutreffende Funktionsprüfung an der Maschine.
Maße in Millimeter

Bild 28 — Maximale Breite der Sägeblatt-Schutzhaube bei Maschinen mit vom Spaltkeil getrennter
Sägeblatt-Schutzhaube und nicht schräg stellbarem Sägeblatt

Eine Berührung des Sägeblattes mit der Schutzhaube darf das Sägeblatt nicht beschädigen.

Bei Tischkreissägemaschinen oder Formatkreissägemaschinen mit schräg stellbarem Sägeblatt muss


entweder eine zusätzliche Sägeblatt-Schutzhaube vorhanden sein, oder die Sägeblatt-Schutzhaube muss für
die Verwendung bei Schrägschnitten mit einem Verbreiterungsteil ausgerüstet sein. Diese Sägeblatt-
Schutzhauben oder Verbreiterungsteile müssen ohne Zuhilfenahme von Werkzeugen ausgewechselt werden
können.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen, Besichtigung an der Maschine und zutreffende
Funktionsprüfung an der Maschine.

Der Träger der Sägeblatt-Schutzhaube muss so gestaltet sein, dass er nicht ohne Zuhilfenahme von
Werkzeugen von der Maschine entfernt werden kann.

Prüfung: Besichtigung an der Maschine und zutreffender Funktionstest an der Maschine.

60
EN 1870-1:2007 (D)

Wenn der Träger der Sägeblatt-Schutzhaube aus seiner Stellung über dem Sägeblatt heraus bewegt werden
kann, muss diese Bewegung:

1) ohne Zuhilfenahme von Werkzeugen durchgeführt werden können;

2) durch einen Endanschlag so beendet werden, dass, wenn die Sägeblatt-Schutzhaube in ihre Lage
über dem Sägeblatt zurück bewegt wird, keine weiteren Einstellungen erforderlich sind.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen, Besichtigung an der Maschine und zutreffende
Funktionsprüfung an der Maschine.

Wenn die Maschine mit einem Postforming-Sägeblatt ausgerüstet ist, muss die Sägeblatt-Schutzhaube so
verriegelt sein, dass ein Postforming-Schnitt nur möglich ist, wenn die Sägeblatt-Schutzhaube sich auf
derselben Höhe oder tiefer befindet, die dem größtmöglichen Postforming-Schnitt entspricht, der auf der
Maschine bestimmungsgemäß durchgeführt werden kann.

Die Kategorie der Steuerkreise (siehe auch 5.2.1) für die Verriegelungsfunktion muss den Anforderungen in
EN ISO 13849-1:2006 entsprechen und mindestens ausgeführt sein in:

i) Kategorie 1 wenn die Steuerkreise kontaktbehaftet ausgeführt sind;

ii) Kategorie 2 oder 3, wenn die Steuerkreise elektronische Bauteile enthalten. Wenn die Kategorie 2
verwendet wird, ist eine Testung mindestens bei jedem In-Gang-Setzen des Sägeblattantriebs
erforderlich.
Wenn ein negatives Testergebnis mehr als dreimal hintereinander besteht, darf es nicht möglich sein,
die Maschine zu betreiben. Ein negatives Testergebnis muss angezeigt werden.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen und/oder der Schaltpläne, Besichtigung an der Maschine
und zutreffende Funktionsprüfung an der Maschine.

5.3.7.1.4 Zusätzliche Anforderungen für an der Wand/Decke befestigte Sägeblatt-Schutzhauben

Wenn der Schutzhaubenträger an der Wand/Decke befestigt ist, müssen folgende Anforderungen eingehalten
sein:

a) der Träger muss zur Anpassung an verschiedene Deckenhöhen in der Höhe verstellbar sein;

b) die trennende Schutzeinrichtung muss bei allen möglichen Bedingungen im Zusammenhang mit den
verschiedenen Montagehöhen stabil sein;

c) die Betriebsanleitung muss die korrekte Montage beschreiben.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen und/oder der Schaltpläne, Besichtigung an der Maschine,
Durchführung der Stabilitätsprüfung im Anhang F und zutreffende Funktionsprüfung an der Maschine.

5.3.7.1.5 Zusätzliche Anforderungen an trennende Schutzeinrichtungen für Baustellenkreissäge-


maschinen

Die folgenden Ausnahmen von den Anforderungen an die Gestaltung der Sägeblatt-Schutzhaube gelten für
Baustellenkreissägemaschinen wie in 3.2.3 definiert:

a) die Unterkante der Sägeblatt-Schutzhaube muss nicht immer parallel zum Tisch sein. Die Sägeblatt-
Schutzhaube muss eine selbsttätig schließende Schutzeinrichtung sein, die auf dem Tisch abgesenkt
bleibt, wenn die Säge nicht benutzt wird;

b) es darf nicht möglich sein, den Träger der Sägeblatt-Schutzhaube ohne Zuhilfenahme von Werkzeugen
aus seiner Position zu bewegen;

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61
EN 1870-1:2007 (D)

c) bei Baustellenkreissägemaschinen darf eine dauerhafte Befestigung der Sägeblatt-Schutzhaube an der


Wand/Decke nicht möglich gemacht werden;

d) bei Baustellenkreissägemaschinen, die zur Verwendung von Sägeblattdurchmessern von mehr als
315 mm konstruiert sind, muss die Sägeblatt-Schutzhaube eine selbsttätig schließende trennende
Schutzeinrichtung sein und entweder am Spaltkeil oder an einem mit der Maschine verbundenen Träger
befestigt sein. Die Sägeblatt-Schutzhaube muss so gestaltet sein, dass der nicht schneidende Teil des
Sägeblattes vollständig verdeckt ist, wenn die Schutzhaube auf dem Tisch aufliegt. Die Unterkante der
Sägeblatt-Schutzhaube muss nicht immer parallel zum Tisch sein. Wenn der Träger für die Sägeblatt-
Schutzhaube getrennt vom Spaltkeil montiert, aber fester Bestandteil der Maschine ist, darf er sich nicht
in einer Linie hinter dem Spaltkeil befinden.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen, Besichtigung an der Maschine und zutreffende
Funktionsprüfung an der Maschine.

5.3.7.2 Schlitz für das Sägeblatt/Fräswerkzeug im Tisch oder in der Tischeinlage

Die gesamte Breite des Schlitzes L für das Sägeblatt darf bei Sägeblattdurchmessern bis einschließlich
500 mm 12 mm und bei Sägeblattdurchmessern über 500 mm 16 mm nicht übersteigen. Alle Anfasungen an
den Kanten des Maschinentisches dürfen nicht größer als 4 mm sein (siehe Bilder 28 und 29) (wobei bei der
Messung von L die Anfasungen im Tisch unberücksichtigt bleiben). Auf der Seite mit dem festen Sägeblatt-
flansch darf der Abstand D zwischen dem festen Sägeblattflansch und der Kante des Tischschlitzes bei
Sägeblattdurchmessern bis einschließlich 500 mm 3 mm und bei Sägeblattdurchmessern größer als 500 mm
5 mm nicht übersteigen (siehe Bild 29).

Als Abweichung von den vorstehenden Anforderungen für die Begrenzung der Schlitzbreite darf bei
Tischkreissägemaschinen oder Formatkreissägemaschinen mit einer Einrichtung zum Nuten die gesamte
Breite L des Schlitzes 25 mm nicht übersteigen. Zur Erfüllung dieser Anforderung muss zur Verringerung des
Schlitzes eine zusätzliche Einlage vorhanden sein.

Maße in Millimeter

Bild 29 — Breite des Tischschlitzes und Abstand zwischen festem Sägeblattflansch und der Kante des
Tischschlitzes

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen, Besichtigung an der Maschine und Messung.

62
EN 1870-1:2007 (D)

Das den Tischschlitz umgebende Material muss aus Kunststoff, z. B. Polypropylen, Polyamid, Polyethylen
oder anderen Kunststoffen mit vergleichbaren Eigenschaften, Leichtmetall-Legierung, Holz, Sperrholz oder
Messing bestehen.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen und Besichtigung an der Maschine.

Bei Tischkreissägemaschinen mit einem Sägeblattdurchmesser größer als 315 mm muss das den Tischschlitz
umgebende Material auswechselbar sein (z. B. eine Tischeinlage), das so befestigt ist, dass es im Fall einer
Berührung zwischen dem Sägeblatt und dem den Tischschlitz umgebenden Material nicht herausfliegen kann.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen, Besichtigung an der Maschine und zutreffende
Funktionsprüfung an der Maschine.

Wenn das Sägeblatt von oberhalb des Tisches gewechselt wird, muss, damit ein sicherer Sägeblattwechsel
möglich ist, die Tischeinlage auf der dem festen Sägeblattflansch gegenüberliegenden Seite eine Mindest-
breite entsprechend der Abmessung „c“ in Anhang E haben.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen, Besichtigung an der Maschine und Messung.

Die Tischeinlage darf nicht ohne Zuhilfenahme von Werkzeugen entfernt werden können.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen, Besichtigung an der Maschine und zutreffende
Funktionsprüfung an der Maschine.

5.3.7.3 Zugriff zum Sägeblatt unterhalb des Tisches

5.3.7.3.1 Allgemeines

Der Zugriff zum Sägeblatt unterhalb des Tisches muss durch eine feststehende trennende Schutzeinrichtung
verhindert sein.

Wenn zur Wartung oder zum Sägeblattwechsel ein häufiger Zugriff, d. h. mehr als einmal je Arbeitsschicht,
notwendig ist, muss dieser über eine bewegliche trennende Schutzeinrichtung erfolgen, die mit dem
Antriebsmotor für das Sägeblatt verriegelt ist.

Die Kategorie der Steuerkreise (siehe auch 5.2.1) für die Verriegelungsfunktion muss 5.2.9 entsprechen.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen und/oder der Schaltpläne, Besichtigung an der Maschine
und zutreffende Funktionsprüfung an der Maschine.

5.3.7.3.2 Tischkreissägemaschinen und Formatkreissägemaschinen

Bei Formatkreissägemaschinen muss eine mit allen Antriebsmotoren der Sägeblätter verriegelte bewegliche
trennende Schutzeinrichtung vorhanden sein, die mit Ausnahme desjenigen Bereichs unterhalb der
Maschinentischoberfläche, der aus der Dicke des Tisches und der darauf folgenden, für das Schrägstellen
des Sägeaggregates notwendigen Zone besteht, denjenigen Teil des Hauptsägeblattes und des Ritzsäge-
blattes oder des Postforming-Sägeblattes (wenn vorhanden) unterhalb des Maschinentisches verdeckt, der
frei wird, wenn der Schiebetisch in seine Endlage vorgeschoben wird (siehe Bild 4).

Bei Tischkreissägemaschinen oder Formatkreissägemaschinen, die mit einem Ritzsägeblatt oder einem
Postforming-Sägeblatt ausgerüstet sind, muss der Abstand zwischen der Oberfläche des festen Tisches/des
Schiebetisches und dem obersten Sägeblattzahn den Anforderungen in Tabelle 4 von EN 294:1992
entsprechen, wenn das Ritzsägeblatt oder das Postforming-Sägeblatt sich in seiner Ruhestellung unter dem
Tisch befindet.

Die Kategorie der Steuerkreise (siehe auch 5.2.1) für die Verriegelungsfunktion muss 5.2.9 entsprechen.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen und/oder der Schaltpläne, Besichtigung an der Maschine
und zutreffende Funktionsprüfung an der Maschine.

63
EN 1870-1:2007 (D)

5.3.7.3.3 Baustellenkreissägemaschinen

Die in 5.3.7.3.1 beschriebene Forderung nach einer verriegelten beweglichen trennenden Schutzeinrichtung
bei einem häufigen Zugriff gilt nicht für Baustellenkreissägemaschinen, wenn der Zugriff über eine
feststehende trennende Schutzeinrichtung möglich ist.

Bei Baustellenkreissägemaschinen muss die Öffnung für den Spanauswurf entweder den Sicherheitsab-
ständen nach Tabelle 4 von EN 294:1992 entsprechen oder mit den in Bild 30 enthaltenen Abmessungen
übereinstimmen.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen, Besichtigung an der Maschine und Messung.

Maße in Millimeter
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Legende
1 Sägeblatt-Schutzeinrichtung unter dem Maschinentisch
2 Sägeblatt

Bild 30 — Baustellenkreissägemaschine – Abmessungen der Späneauswurföffnung unter dem


Maschinentisch

5.3.7.4 Verhinderung von Gefährdungen während kraftbetätigter Verstellbewegungen des


Sägeblattes und/oder des Anschlags/der Anschläge bei Tischkreissägemaschinen oder
Formatkreissägemaschinen

5.3.7.4.1 Gefährdung durch Berührung zwischen Parallelanschlag und dem Sägeblatt

Im Bereich, in dem unter Berücksichtigung aller möglichen Positionen des Sägeblattes und dem Anschlag/den
Anschlägen eine Berührung zwischen dem Parallelanschlag und dem Sägeblatt möglich ist, darf nur eine
kraftbetätigte Bewegung zur selben Zeit möglich sein. Außerhalb dieses Bereichs sind gleichzeitig
2 Bewegungen möglich.

64
EN 1870-1:2007 (D)

Die Erkennung des Bereichs, in dem ein Berühren zwischen dem Anschlag/den Anschlägen und dem
Sägeblatt während einer Bewegung des Sägeblattes zum Anschlag hin und des Anschlags zum Sägeblatt hin
möglich ist, muss den Anforderungen in EN ISO 13849-1:2006 entsprechen und mindestens ausgeführt sein
in:

a) Kategorie 1 wenn die Steuerkreise kontaktbehaftet ausgeführt sind oder

b) Kategorie 3 wenn die Steuerkreise elektronische Bauteile enthalten.

Eine unbeabsichtigte Berührung zwischen dem Parallelanschlag und dem Sägeblatt während der Bewegung
des Sägeblattes zum Anschlag hin und des Parallelanschlags zum Sägeblatt hin muss vermieden sein,
entweder:

1) durch eine Steuereinrichtung mit selbsttätiger Rückstellung für die Bewegung des Anschlags, die der
Kategorie 1 oder 2 nach den Anforderungen in EN ISO 13849-1:2006 entspricht. Wenn die
Kategorie 2 verwendet wird, muss die Steuereinrichtung mit selbsttätiger Rückstellung zusammen
mit den dazugehörenden Steuerkreisen mindestens bei jedem In-Gang-Setzen der Maschine durch
Betätigen und Loslassen der Steuereinrichtung mit selbsttätiger Rückstellung und Feststellung eines
gleich bleibenden Ergebnisses getestet werden.

Wenn sich ein negatives Testergebnis mehr als dreimal hintereinander ergibt, darf es nicht möglich
sein, die Maschine zu betreiben. Ein negatives Testergebnis muss angezeigt werden; oder

2) bei Tischkreissägemaschinen oder Formatkreissägemaschinen mit SPS/programmierbarer


elektronischer Steuerung des Anschlags und des Sägeblattes durch Stillsetzen jeglicher Bewegung
des Sägeblattes in Richtung zum Parallelanschlag oder des Parallelanschlags in Richtung zum
Sägeblatt, sofern der kleinste Abstand zwischen dem Sägeblatt und dem Parallelanschlag unter
5 mm absinkt. Der momentane Abstand zwischen dem Sägeblatt und dem Parallelanschlag muss
durch die SPS unter Berücksichtigung des Sägeblattdurchmessers, der momentanen Schnitthöhe
und des Schnittwinkels sowie der Position des Parallelanschlags überwacht werden. Eine weitere
Bewegung in einen Bereich, in dem der Abstand zwischen dem Sägeblatt und dem Parallelanschlag
kleiner als 5 mm beträgt, darf nur möglich sein, wenn die folgenden Anforderungen eingehalten sind:

i) die Bewegung muss mittels einer Steuereinrichtung mit selbsttätiger Rückstellung erfolgen;

ii) es darf gleichzeitig nur eine Bewegung möglich sein;


–1 –1
iii) die Verstellgeschwindigkeit darf 10 mm s oder 5° s nicht übersteigen;

iv) der sicherheitsbezogene Teil des entsprechenden Steuersystems muss mindestens entweder
der Kategorie B oder der Kategorie 1 nach den Anforderungen in EN ISO 13849-1:2006
entsprechen. Wenn Kategorie B verwendet ist, muss nahe bei der Steuereinrichtung mit
selbsttätiger Rückstellung eine Befehlseinrichtung zum Stillsetzen nach den Grundsätzen in
4.11.8 b) von EN ISO 12100-2:2003 vorhanden sein.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen und/oder der Schaltpläne, Messung, Besichtigung an der
Maschine und zutreffender Funktionstest an der Maschine.

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65
EN 1870-1:2007 (D)

5.3.7.4.2 Gefährdungen durch Quetschen/Scheren zwischen kraftbetätigten bewegten Teilen und


festen Teilen

5.3.7.4.2.1 Gefährdungen durch Quetschen für den Körper

Ein Quetschen zwischen kraftbetätigten bewegten Teilen des Anschlags/der Anschläge, z. B. Werkstück-
führungsfläche und festen Teilen der Maschine, z. B. dem Ständer oder dem integrierten Schiebetisch bei
Formatkreissägemaschinen, muss innerhalb des Quetschbereichs für den Körper von 500 mm vermieden
sein:

a) durch eine Steuereinrichtung mit selbsttätiger Rückstellung für die Bewegung des Anschlags, die der
Kategorie 1, 2 oder 3 nach den Anforderungen in EN ISO 13849-1:2006 entspricht. Wenn die Kategorie 2
verwendet wird, muss die Steuereinrichtung mit selbsttätiger Rückstellung zusammen mit den dazu-
gehörenden Steuerkreisen bei jedem In-Gang-Setzen der Maschine durch Betätigen und Loslassen der
Steuereinrichtung mit selbsttätiger Rückstellung und Feststellung eines gleich bleibenden Ergebnisses
getestet werden.

Wenn ein negatives Testergebnis mehr als dreimal hintereinander vorliegt, darf es nicht möglich sein, die
Maschine zu betreiben. Ein negatives Testergebnis muss angezeigt werden; oder

b) durch eine mechanisch betätigte Schutzeinrichtung mit Annäherungsreaktion, die folgenden


Anforderungen entsprechen muss:

1) sie muss an den festen Teilen der Maschine, z. B. am Ständer oder am integrierten Schiebetisch von
Formatkreissägemaschinen, höchstens 50 mm unterhalb der Tischfläche angeordnet sein;

2) die Auslösekraft darf 50 N nicht übersteigen;

3) ihr Steuerkreis muss mindestens der Kategorie 1 oder 3 nach den Anforderungen in
EN ISO 13849-1:2006 entsprechen; oder

c) durch Begrenzung der Kraft des Anschlags in Richtung zu festen Teilen der Maschine, z. B. Ständer oder
dem integrierten Schiebetisch von Formatkreissägemaschinen, auf höchstens 400 N.

Die Kategorie des Steuerkreises (siehe auch 5.2.1) für die Begrenzung der Kraft für die kraftbetätigte
Bewegung muss den Anforderungen in EN ISO 13849-1:2006 entsprechen und mindestens ausgeführt sein
in:

1) Kategorie 1 wenn die Steuerkreise kontaktbehaftet ausgeführt sind;

2) Kategorie 2 oder 3, wenn die Steuerkreise elektronische Bauteile enthalten. Wenn die Kategorie 2
verwendet wird, muss die Steuereinrichtung mit selbsttätiger Rückstellung zusammen mit den dazu-
gehörenden Steuerkreisen mindestens bei jedem In-Gang-Setzen der Maschine, z. B. durch
Verwendung einer Messeinrichtung, getestet werden.

Wenn ein negatives Testergebnis mehr als dreimal hintereinander vorliegt, darf es nicht möglich sein, die
Maschine zu betreiben. Ein negatives Testergebnis muss angezeigt werden.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen und/oder der Schaltpläne, Messung, Besichtigung an der
Maschine und zutreffender Funktionstest an der Maschine.

5.3.7.4.2.2 Gefährdungen durch Quetschen/Scheren für Finger/Arm

Das Quetschen und Scheren zwischen kraftbetätigten bewegten Teilen des Anschlags/der Anschläge, z. B.
Werkstückführungsfläche und festen Teilen der Maschine, z. B. dem Ständer oder dem integrierten
Schiebetisch bei Formatkreissägemaschinen, muss innerhalb des Quetsch- und Scherbereichs für die
Finger/Arme von 150 mm vermieden sein entweder:

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EN 1870-1:2007 (D)

a) durch eine Steuereinrichtung mit selbsttätiger Rückstellung für die Bewegung des Anschlags, die der
Kategorie 1, 2 oder 3 nach den Anforderungen in EN ISO 13849-1:2006 entspricht. Wenn die Kategorie 2
verwendet wird, muss die Steuereinrichtung mit selbsttätiger Rückstellung zusammen mit den dazu-
gehörenden Steuerkreisen mindestens bei jedem In-Gang-Setzen der Maschine durch Betätigen und
Loslassen der Steuereinrichtung mit selbsttätiger Rückstellung und Feststellung eines gleich bleibenden
Ergebnisses getestet werden.

Wenn ein negatives Testergebnis mehr als dreimal hintereinander vorliegt, darf es nicht möglich sein, die
Maschine zu betreiben. Ein negatives Testergebnis muss angezeigt werden; oder

b) durch eine mechanisch betätigte Schutzeinrichtung mit Annäherungsreaktion, die folgenden


Anforderungen entsprechen muss:

1) sie muss an den festen Teilen der Maschine, z. B. Ständer oder dem integrierten Schiebetisch von
Formatkreissägemaschinen, auf Höhe der Tischfläche angeordnet sein;

2) die Auslösekraft darf 50 N nicht übersteigen;

3) ihr Steuerkreis muss der Kategorie 1 oder 3 nach den Anforderungen in EN ISO 13849-1:2006
entsprechen; oder

c) durch Begrenzung der Geschwindigkeit des Anschlags in Richtung zu festen Teilen der Maschine, z. B.
–1
Ständer oder dem integrierten Schiebetisch von Formatkreissägemaschinen, auf höchstens 1 m min im
Bereich von 150 mm zwischen dem Anschlag und den festen Teilen der Maschine, z. B. Ständer oder
dem integrierten Schiebetisch von Formatkreissägemaschinen. Der Steuerkreis für die Begrenzung der
Geschwindigkeit muss der Kategorie 2 oder 3 nach den Anforderungen in EN ISO 13849-1:2006
entsprechen. Wenn die Kategorie 2 verwendet wird, muss der Steuerkreis für die Begrenzung der
Geschwindigkeit mindestens bei jedem In-Gang-Setzen der Maschine automatisch getestet werden
(siehe 5.2.7).

Wenn ein negatives Testergebnis mehr als dreimal hintereinander vorliegt, darf es nicht möglich sein, die
Maschine zu betreiben. Ein negatives Testergebnis muss angezeigt werden. Zusätzlich muss eine Not-
Aus-Befehlseinrichtung von der möglichen Quetsch-/Scherstelle aus erreichbar sein.

Als Ausnahme zu a) ist eine kraftbetätigte Bewegung in dem Teil des Quetsch- und Scherbereichs zwischen
25 mm und 150 mm ohne Einsatz einer Steuereinrichtung mit selbsttätiger Rückstellung möglich, wenn die
durch das bewegte Teil bei der größten Bewegungsgeschwindigkeit ausgeübte Kraft 150 N nicht übersteigt.

Die Kategorie der Steuerkreise für die Begrenzung der durch die kraftbetätigte Bewegung ausgeübten Kraft
muss den Anforderungen in EN ISO 13849-1:2006 entsprechen und mindestens ausgeführt sein in:

1) Kategorie 1 wenn die Steuerkreise kontaktbehaftet sind;

2) Kategorie 2 oder 3 wenn die Steuerkreise elektronische Bauteile enthalten. Wenn die Kategorie 2
verwendet wird, muss die automatische Testung mindestens bei jedem In-Gang-Setzen der
Maschine erfolgen, z. B. durch Verwendung einer Messeinrichtung.

Wenn ein negatives Testergebnis mehr als dreimal hintereinander vorliegt, darf es nicht möglich sein,
die Maschine zu betreiben. Ein negatives Testergebnis muss angezeigt werden.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen und/oder der Schaltpläne, Messung, Besichtigung an der
Maschine und zutreffender Funktionstest an der Maschine.

67
EN 1870-1:2007 (D)

5.3.7.4.2.3 Kraftbetätigte Bewegung des Schiebetisches

Bei Formatkreissägemaschinen (und bei Tischkreissägemaschinen, wenn sie mit einem kraftbetätigten
Schiebetisch ausgerüstet sind), bei denen die Bewegung des integrierten Schiebetisches kraftbetätigt erfolgt,
muss ein Stoßen durch Einhaltung der folgenden Anforderungen vermieden sein:

a) die Vorwärts- und Rückwärtsbewegung muss durch eine am integrierten Schiebetisch angeordnete
Steuereinrichtung mit selbsttätiger Rückstellung gesteuert werden;
–1
b) die Geschwindigkeit des integrierten Schiebetisches muss einstellbar sein und darf 40 m min nicht
übersteigen;

c) die Bewegung des integrierten Schiebetisches muss nach dem Loslassen der Steuereinrichtung mit
selbsttätiger Rückstellung innerhalb von 150 mm zum Stillstand kommen;

d) zum Aufspannen des Werkstücks während des Betriebs des kraftbetätigten Schiebetisches muss eine
Spanneinrichtung oder eine Kombination aus Besäumniederhalter oder Queranschlag und einem
mechanischen Endanschlag mitgeliefert werden.

Der mechanische Endanschlag für das Werkstück kann die Steuereinrichtung mit selbsttätiger Rückstellung
zum Auslösen der Bewegung des Schiebetisches enthalten.

Die Kategorie der Steuerkreise (siehe auch 5.2.1) für die kraftbetätigte Bewegung des integrierten
Schiebetisches muss den Anforderungen in EN ISO 13849-1:2006 entsprechen und mindestens ausgeführt
sein in:

1) Kategorie 1 wenn die Steuerkreise kontaktbehaftet ausgeführt sind;

2) Kategorie 2 oder 3 wenn die Steuerkreise elektronische Bauteile enthalten. Wenn die Kategorie 2
verwendet wird, muss die automatische Testung mindestens bei jedem In-Gang-Setzen der
Maschine durch Betätigen und Loslassen der Steuereinrichtung mit selbsttätiger Rückstellung und
Feststellung eines gleich bleibenden Ergebnisses erfolgen.

Wenn ein negatives Testergebnis mehr als dreimal hintereinander vorliegt, darf es nicht möglich sein,
die Maschine zu betreiben. Ein negatives Testergebnis muss angezeigt werden.

Siehe auch 6.3 d).

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen und/oder der Schaltpläne, Messung, Besichtigung an der
Maschine und zutreffender Funktionstest an der Maschine.

5.3.7.5 Sicherung der Antriebe

Der Zugriff zu allen Antrieben muss entweder durch eine feststehende trennende Schutzeinrichtung oder
durch eine mit dem Antrieb des Antriebsmotors der Sägespindel nach den Anforderungen in EN 1088:1995
verriegelte bewegliche trennende Schutzeinrichtung verhindert sein.

Bei Tischkreissägemaschinen oder Formatkreissägemaschinen, bei denen die Drehzahländerung durch


Umlegen der Antriebsriemen auf den Riemenscheiben erfolgt, muss derjenige Teil des Schutzsystems, der
zur Änderung der Position der Antriebsriemen geöffnet werden muss, mit dem Spindelantriebsmotor verriegelt
sein.

Die Kategorie der Steuerkreise (siehe auch 5.2.1) für die Verriegelungsfunktion muss 5.2.9 entsprechen.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen und/oder der Schaltpläne, Besichtigung an der Maschine
und zutreffende Funktionsprüfung an der Maschine.

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EN 1870-1:2007 (D)

5.3.8 Kraftbetätigte Werkstückspannung

Wenn eine kraftbetätigte Werkstückspannung vorhanden ist, muss ein Quetschen verhindert sein durch:

a) eine 2-Stufen-Spannung mit einem während der ersten Stufe anstehenden Druck von höchstens 50 N,
der dann vom vollen Spanndruck gefolgt wird, der durch eine handbetätigte Befehlseinrichtung ausgelöst
wird; oder

b) Verringerung des Spaltes zwischen Spannfläche und dem Werkstück auf 6 mm oder weniger durch eine
handbetätigte Verstellmöglichkeit der Spanneinrichtung und Begrenzung des Hubes auf 10 mm; oder
-1
c) Begrenzung der Schließgeschwindigkeit des Spanners auf 10 mm s oder weniger; oder

d) Sicherung des Spanntellers durch eine an der Spanneinrichtung befestigte Schutzeinrichtung zur
Reduzierung des Spaltes zwischen dem Werkstück und der Schutzeinrichtung auf 6 mm oder weniger.
Der Spannteller darf höchstens 6 mm über die Schutzeinrichtung vorstehen.

Die volle Spannkraft muss bei jeder Spanneinheit innerhalb des gesamten Einstellbereiches der Spann-
einrichtung mindestens 700 N betragen.

Die Kategorie der Steuerkreise für die Überwachung des Spanndrucks der ersten Stufe (siehe 5.3.8 a)) und
für die Begrenzung der Schließgeschwindigkeit des Spanners (siehe 5.3.8 c)) muss mindestens in Kategorie 1
nach den Anforderungen in EN ISO 13849-1:2006 ausgeführt sein (siehe 5.2.1).

Sofern pneumatische oder hydraulische Spannung vorhanden ist, müssen die Anforderungen in EN 982:1996
oder EN 983:1996 eingehalten sein.

Bei Maschinen mit pneumatischer Werkstückspannung muss sichergestellt sein, dass im Fall eines Fehlers
bei der pneumatischen Energieversorgung der pneumatische Druck erhalten bleibt. Wenn zur Einhaltung
dieser Anforderung Rückschlagventile verwendet werden, müssen diese nach EN 983:1996 an den
Spannzylindern angeordnet sein.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen und/oder der Schaltpläne, Besichtigung an der Maschine,
Messung und zutreffende Funktionsprüfung an der Maschine.

5.3.9 Arbeitseinrichtungen mit Schutzfunktion

Bei jeder Maschine müssen ein Handgriff für ein Schiebeholz (siehe Bild 31) und ein Schiebestock (siehe
Bild 32) vorhanden sein. Es müssen Vorrichtungen zur Aufnahme des Schiebestockes und des Handgriffs für
das Schiebeholz an der Maschine vorhanden sein.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen, Besichtigung an der Maschine und zutreffende
Funktionsprüfung an der Maschine.

Schiebestöcke und Schiebehölzer müssen aus Kunststoff, Holz oder Sperrholz bestehen.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen und Besichtigung an der Maschine.

Die Mindestlänge der mitgelieferten Schiebestöcke muss 400 mm betragen und die Aussparung zur
Werkstückführung muss in Übereinstimmung mit den in Bild 32 angegebenen Maßen ausgebildet sein. Ein
Beispiel eines Schiebestock-Profils ist in Bild 32 dargestellt.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen und Messung.

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EN 1870-1:2007 (D)

Legende
1 Schiebeholz-Handgriff

Bild 31 — Beispiel für ein Schiebholz

Maße in Millimeter

Bild 32 — Beispiel für einen Schiebestock

5.4 Schutzmaßnahmen gegen Gefährdungen nicht mechanischer Art


5.4.1 Feuer

Zur Minimierung des Risikos durch Feuer müssen die Anforderungen in 5.4.3 und 5.4.4 eingehalten sein.

Siehe auch 5.3.2.2 hinsichtlich der Vermeidung einer Berührung zwischen dem Hauptsägeblatt und dem
Ritzsägeblatt oder dem Postforming-Sägeblatt und 5.3.7.1.5 hinsichtlich der Vermeidung von Funken als
Folge einer Berührung zwischen dem Sägblatt und der Kante der Tischöffnung.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen, Besichtigung an der Maschine und zutreffende
Funktionsprüfung an der Maschine.

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EN 1870-1:2007 (D)

5.4.2 Lärm

5.4.2.1 Lärmminderung bei der Konstruktion

Bei der Konstruktion von Maschinen müssen die in EN ISO 11688-1:1998/AC:1998 enthaltenen Informationen
und die technischen Maßnahmen zur Bekämpfung des Lärms an der Entstehungsstelle beachtet werden. Die
in EN ISO 11688-2:2000 enthaltenen Informationen können ebenfalls berücksichtigt werden. Die wichtigsten
Lärmquellen sind:

a) das rotierende Hauptsägeblatt;

b) das rotierende Ritzsägeblatt oder das Postforming-Sägeblatt (wenn vorhanden).

5.4.2.2 Lärmmessung

5.4.2.2.1 Lärmmessung bei Tischkreissägemaschinen und Formatkreissägemaschinen

Die Betriebsbedingungen für die Lärmmessung müssen Anhang A von ISO 7960:1995 entsprechen.

Die Aufstell- und Betriebsbedingungen der Maschine müssen für die Bestimmung der Emissionsschall-
druckpegel am Arbeitsplatz und der Schallleistungspegel gleich sein.

Bei Maschinen, bei denen Anhang A von ISO 7960:1995 nicht anwendbar ist, z. B. bei verschiedenen
Spindeldrehzahlen und Werkzeugdurchmesser, müssen die verwendeten Betriebsbedingungen im
Messbericht detailliert angegeben sein.

Schallleistungspegel von Formatkreissägemaschinen und Tischkreissägemaschinen mit Ausnahme der


Baustellenkreissägemaschinen sind nach dem Hüllflächenverfahren entsprechend EN ISO 3746:1995 mit
folgenden Änderungen zu ermitteln:

a) Der Umgebungsindikator K2A muss kleiner oder gleich 4 dB sein;

b) die Differenz zwischen dem Schalldruckpegel des Fremdgeräusches und dem Maschinenschall-
druckpegel muss an jedem Messpunkt 6 dB oder mehr betragen. Die Korrekturformel für diese Differenz
(siehe 8.2 in EN ISO 3746:1995) ist bis zu einer Differenz von 10 dB anzuwenden;

c) es ist nur die quaderförmige Hüllfläche in einem Abstand von 1 m von der Bezugsfläche zu verwenden;

d) ist der Abstand zwischen der Maschine und einer Hilfseinrichtung kleiner als 2 m, so ist die
Hilfseinrichtung in die Bezugsfläche einzubeziehen;

e) die Anforderung an die Messzeit in 7.5.3 von EN ISO 3746:1995 bezüglich der 30 s ist nicht anzuwenden;

f) die Genauigkeit der Prüfmethode muss besser als 3 dB sein;

g) die Anzahl der Messpunkte muss 9 sein entsprechend Anhang A von ISO 7960:1995.

Alternativ können, sofern die Einrichtungen dazu vorhanden sind und die Messmethode für die
Maschinentype anwendbar ist, die Schallleistungspegel auch nach einer genaueren Messmethode ermittelt
werden, d. h. EN ISO 3743-1:1995, EN ISO 3743-2:1996, EN ISO 3744:1995 und EN ISO 3745:2003 ohne
die weiter vorn beschriebenen Änderungen.

Für die Ermittlung von Schallleistungspegeln über die Intensitätsmethode ist EN ISO 9614-1:1995 (nach
Abstimmung zwischen Käufer und Lieferant) anzuwenden.

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EN 1870-1:2007 (D)
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Emissionsschalldruckpegel am Arbeitsplatz müssen nach EN ISO 11202:1995/AC:1997 mit folgenden


Änderungen ermittelt werden:

1) der Umgebungsindikator K2A und die punktbezogene Umgebungskorrektur am Arbeitsplatz K3A


müssen kleiner oder gleich 4 dB sein;

2) die Differenz zwischen dem Fremdgeräusch-Schalldruckpegel und dem Schalldruckpegel am


Arbeitsplatz muss größer oder gleich 6 dB sein;

3) die Korrektur der punktbezogenen Umgebungskorrektur am Arbeitsplatz K3A muss entsprechend A.2
in EN ISO 11204:1995 nach der auf EN ISO 3746:1995 beschränkten Methode anstelle der in
Anhang A von EN ISO 11202:1995 beschriebenen Methode berechnet werden, oder in
Übereinstimmung mit EN ISO 3743-1:1995, EN ISO 3743-2:1996, EN ISO 3744:1995 oder
EN ISO 3745:2003, sofern eine dieser Normen zur Messung herangezogen wurde.

Die Lärmangabe muss 6.3 ff) entsprechen.

5.4.2.2.2 Lärmmessung bei Baustellenkreissägemaschinen

Schallleistungspegel von Baustellenkreissägemaschinen müssen wie folgt gemessen werden:

a) als grundlegende Lärmmess-Norm ist EN ISO 3744:1995 anzuwenden;

b) die Betriebsbedingungen müssen A.2.b) im Anhang A von ISO 7960:1995 entsprechen;

c) die Hüllfläche, die Zahl der Mikrofonpositionen und der Messabstand müssen Anhang A von
ISO 7960:1995 entsprechen;

d) der Oberflächenschalldruckpegel muss mindestens dreimal bestimmt werden. Wenn mindestens zwei der
drei festgestellten Werte um nicht mehr als 1 dB voneinander abweichen, sind weitere Messungen nicht
erforderlich. Ansonsten müssen die Messungen fortgesetzt werden, bis 2 Werte um nicht mehr als 1 dB
voneinander abweichen. Der A-bewertete Oberflächenschalldruckpegel, der für die Berechnung des
Schallleistungspegels benutzt wird, ist das arithmetische Mittel aus den beiden höchsten Werten, die um
nicht mehr als 1 dB voneinander abweichen.

Emissionsschalldruckpegel am Arbeitsplatz müssen nach EN ISO 11202:1995/AC:1997 mit folgenden


Änderungen ermittelt werden:

1) der Umgebungsindikator K2A und die punktbezogene Umgebungskorrektur am Arbeitsplatz K3A


müssen kleiner oder gleich 4 dB sein;

2) die Differenz zwischen dem Fremdgeräusch-Schalldruckpegel und dem Schalldruckpegel am


Arbeitsplatz muss größer oder gleich 6 dB sein;

3) die Korrektur der punktbezogenen Umgebungskorrektur am Arbeitsplatz K3A muss entsprechend A.2
in EN ISO 11204:1995/AC:1997 nach der auf EN ISO 3746:1995 beschränkten Methode anstelle der
in Anhang A von EN ISO 11202:1995 beschriebenen Methode berechnet werden, oder in
Übereinstimmung mit EN ISO 3743-1:1995, EN ISO 3743-2:1996, EN ISO 3744:1995 oder
EN ISO 3745:2003, sofern eine dieser Normen zur Messung herangezogen wurde.

Die Lärmangabe muss 6.3 gg) entsprechen.

5.4.3 Emission von Spänen und Staub

Der unter dem Tisch befindliche Teil des Sägeblattes muss bei Maschinen (ausgenommen Baustellenkreis-
sägemaschinen, die nur für die Verwendung im Freien konstruiert sind) durch eine Absaughaube
umschlossen sein, die einen Absauganschluss-Stutzen hat.

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Die Sägeblatt-Schutzhaube muss mit einem Absauganschluss-Stutzen ausgerüstet sein (siehe Bilder 1, 2
und 23).

Es darf nicht möglich sein, das Werkzeug durch irgendeinen Absauganschluss-Stutzen zu erreichen, wenn
die Absauganlage nicht angeschlossen ist.

Baustellenkreissägemaschinen, die nur zum Betrieb im Freien konstruiert sind, benötigen keinen
Absauganschluss.

Um sicherzustellen, dass die an der Entstehungsstelle abgesaugten Späne und der Staub zur Absauganlage
weitertransportiert werden, sollte die Konstruktion der Erfassungselemente, Rohre, Leitelemente usw. auf
-1 -1
einer Fördergeschwindigkeit der abgesaugten Luft von 20 m s bei trockenen Spänen und 28 m s bei
feuchten Spänen (Feuchte 18 % oder mehr) beruhen.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen und Besichtigung an der Maschine.

5.4.4 Elektrizität

Die Anforderungen in EN 60204-1:2006 sind anzuwenden, es sei denn, dieses Dokument enthält eine andere
Aussage.

Siehe Abschnitt 6 von EN 60204-1:2006 hinsichtlich der Anforderungen zur Verhinderung eines elektrischen
Schlages und Abschnitt 7 von EN 60204-1:2006 hinsichtlich des Schutzes gegen Kurzschluss und Überlast.

Die Schutzart der elektrischen Bauteile muss wie folgt sein:

a) für elektrische Schaltgeräte mindestens IP 54 in Übereinstimmung mit EN 60529:1991;

b) für Asynchronmotoren mindestens IP 54 in Übereinstimmung mit EN 60529:1991.

Die Anforderungen der folgenden Abschnitte von EN 60204-1:2006 müssen eingehalten sein:

c) Abschnitt 7 hinsichtlich des Schutzes der Ausrüstung;

d) Abschnitt 8 hinsichtlich des Potentialausgleichs;

e) Abschnitt 12 hinsichtlich Leiter und Kabel;

f) Abschnitt 13 hinsichtlich der Verdrahtungstechnik;

g) Abschnitt 14 hinsichtlich Elektromotoren und zugehöriger Ausrüstung.

Elektrische Gehäuse dürfen nicht der Gefahr durch herausgeschleuderte Werkzeuge oder Werkstücke
ausgesetzt sein. Unter Spannung stehende Teile dürfen entsprechend 6.2.2 von EN 60204-1:2006 nicht
erreichbar sein. Es besteht kein Risiko durch Feuer, wenn Leistungsstromkreise entsprechend 7.2.2 von
EN 60204-1:2006 gegen Überlast geschützt sind.

Bei verschiebbaren Maschinen muss das Anschlusskabel der Type HO 7 nach den Anforderungen in
HD 22.4 S4:2004 entsprechen.

Nach 18.1 und 18.6 von EN 60204-1:2006 treffen die Prüfung der durchgehenden Verbindung des
Schutzleitersystems und die Funktionsprüfungen zu.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen und/oder der Schaltpläne, Besichtigung an der Maschine
und durch die zutreffenden Prüfungen (in 18.2 und 18.6 von EN 60204-1:2006 beschrieben).

ANMERKUNG Für die Eigenschaften der elektrischen Bauteile kann eine Übereinstimmungserklärung der
Bauteilhersteller von Nutzen sein.

73
EN 1870-1:2007 (D)

5.4.5 Ergonomie und Handhabung

Es gelten die Anforderungen in EN 614-1:2006 und in Ergänzung:

Die Maschine und ihre Befehlseinrichtungen müssen unter Beachtung der ergonomischen Grundsätze in
EN 1005-4:2004 für nicht ermüdende Körperhaltung bei der Arbeit konstruiert sein.

Die Anordnung, Kennzeichnung und Beleuchtung (sofern erforderlich) von Befehlseinrichtungen und die
Einrichtungen für den Umgang mit Materialien und Werkzeugsatz müssen den ergonomischen Grundsätzen
in EN 894-1:1997, EN 894-2:1997, EN 894-3:2000, EN 1005-1:2001, EN 1005-2:2003 und EN 1005-3:2002
genügen.

Behälter, die Pressluftabscheider und Öler haben, müssen so angeordnet oder ausgerichtet sein, dass
Fülleinrichtung und Abscheiderrohre leicht erreichbar sind.

Die Höhe des Maschinentisches muss mindestens 850 mm über der Zugangsebene liegen.

Die Aufnahmen für die in 5.3.9 geforderten Arbeitseinrichtungen mit Schutzfunktion müssen so angeordnet
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sein, dass der Operator die Arbeitseinrichtungen mit Schutzfunktion vom normalen Arbeitsplatz aus erreichen
kann. Hinsichtlich einer möglichen Anordnung für den Schiebestock bei Maschinen mit getrennt vom Spaltkeil
befestigter Sägeblatt-Schutzhaube siehe 5.3.7.1.3.

Der integrierte Schiebetisch von Formatkreissägemaschinen muss an der hinteren Querseite des Tisches mit
einem Handgriff zum leichten Verschieben ausgerüstet sein (siehe Bild 2).

Wenn die Maschine mit einem beweglichen Schaltpult ausgerüstet ist, muss dieses Schaltpult mit einem
Handgriff zum Bewegen in die gewünschte Lage ausgerüstet sein.

Bei Tischkreissägemaschinen, die mit einem abnehmbaren Schiebetisch ausgerüstet sind, muss dieser Tisch
den folgenden Anforderungen genügen:

a) seine Masse muss nach EN 1005-2:2003 kleiner als 25 kg sein;

b) er muss mit Transporthandgriffen ausgerüstet sein;

c) er muss in der Ruhestellung festgestellt werden können;

d) seine Führungsstange (siehe Bild 1) muss so verschiebbar sein, dass das hintere Ende der Stange nicht
über die vordere Kante des Maschinentischs vorsteht.

Baustellenkreissägemaschinen müssen mit der Maschine verbundene Einrichtungen zum Anheben (z. B.
Kranösen) haben, die entsprechend dem Schwerpunkt der Maschine angeordnet sind.

Sofern graphische Symbole im Zusammenhang mit der Betätigung von Stellteilen verwendet werden, müssen
diese in Übereinstimmung mit Tabelle 6 von EN 61310-1:1995 sein.

ANMERKUNG Weitere Hinweise sind in EN 60204-1:2006, EN 614-1:2006 und EN 614-2:2002 enthalten.

Siehe auch 5.2.2 hinsichtlich der Anordnung der Stellteile, 6.3, EN 894-3:2000 und EN 1005-3:2002.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen, Besichtigung an der Maschine, Messung und
zutreffende Funktionsprüfung an der Maschine.

74
EN 1870-1:2007 (D)

5.4.6 Pneumatik

Bei Tischkreissägemaschinen oder Formatkreissägemaschinen mit pneumatischer Werkstückspannung


müssen die Anforderungen in EN 983:1996 eingehalten sein.

Siehe auch 5.2.1, 5.2.2, 5.3.3.1, 5.4.13, 6.1, 6.2 und 6.3.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen und Besichtigung an der Maschine.

5.4.7 Hydraulik

Bei Tischkreissägemaschinen oder Formatkreissägemaschinen mit hydraulischer Sägeblatt-


Schnellspannvorrichtung müssen die Anforderungen in EN 982:1996 eingehalten sein.

Siehe auch 5.3.3.4.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen und Besichtigung an der Maschine.

5.4.8 Elektromagnetische Verträglichkeit

Die Maschine muss im Hinblick auf eine einwandfreie Arbeitsweise gegen elektromagnetische Störungen
entsprechend EN 60439-1:1999/A1:2004, EN 50370-1:2005 und EN 50370-2:2003 ausreichend geschützt
sein.
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ANMERKUNG Bei Maschinen, die CE-gekennzeichnete elektrische Bauteile haben und diese Bauteile und deren
Verdrahtung in Übereinstimmung mit den Informationen des jeweiligen Herstellers der elektrischen Ausrüstung ausgeführt
sind, kann davon ausgegangen werden, dass sie im Allgemeinen gegen äußere elektromagnetische Interferenzen
geschützt sind.

Hinsichtlich Steuerungen mit elektronischen Bauteilen siehe Anhang J.

Prüfung: Kontrolle der zutreffenden Zeichnungen und/oder der Schaltpläne und Besichtigung an der Maschine.

5.4.9 Laser

Wenn die Maschine mit einem Laser zur Anzeige der Schnittlinie ausgerüstet ist, muss der Laser Risiko-
Klasse 2, 2M oder eine niedrigere Klasse nach den Anforderungen in EN 60825-1:1994 haben.

Der Laser muss so an der Maschine befestigt sein, dass die Warnhinweise auf dem Laser lesbar bleiben.

Alle vom Hersteller des Lasers im Zusammenhang mit der Installation und der Verwendung mit dem Laser
angegebenen Maßnahmen müssen eingehalten sein. Die Anweisungen zur Verwendung des Lasers müssen
in der Betriebsanleitung wiederholt werden. Ein Warnschild und Ratschläge zur Verwendung von
Augenschutz müssen, sofern erforderlich, an der Maschine nahe beim Standplatz des Operators vorhanden
sein.

Prüfung: Kontrolle der zutreffenden Zeichnungen und Besichtigung.

ANMERKUNG Für die Eigenschaften des Lasers können die Informationen des Laserherstellers von Nutzen sein.

5.4.10 Statische Elektrizität

Wenn die Maschine für die Späne- und Staubabsaugung mit flexiblen Schläuchen ausgerüstet ist, müssen die
Schläuche geeignet sein, Ladungen zur Erde abzuleiten.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen und Besichtigung an der Maschine.

75
EN 1870-1:2007 (D)

5.4.11 Fehlerhafte Montage

Die Maschine muss so konstruiert sein, dass es nicht möglich ist, Sägeblätter oder Nutfräswerkzeuge mit
Abmessungen aufzuspannen, die größer sind als diejenigen, für welche die Maschine konstruiert ist.

Siehe auch 5.4.13, 6.2 und 6.3.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen und Besichtigung an der Maschine.

5.4.12 Netztrenneinrichtung (Hauptschalter)

Es gelten die Anforderungen des Abschnitts 5 von EN 1037:1995 und in Ergänzung:

Der elektrische Hauptschalter muss den Anforderungen in 5.3 von EN 60204-1:2006 entsprechen.

Wenn zum Anschluss der Maschine an ein dreiphasiges Stromnetz ein Stecker vorhanden ist, kann dieser
Stecker einen Phasenwender aufweisen.
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Wenn die Maschine mit einem elektrischen Bremssystem ausgerüstet ist, darf der Hauptschalter nicht auf der
gleichen Seite der Maschine oder des Schaltpultes angeordnet sein wie die Stellteile zum In-Gang-Setzen
und Stillsetzen, und er muss so angeordnet sein, dass er vom Standplatz des Operators leicht zu sehen ist.

Wenn pneumatische Energie verwendet wird, muss ein pneumatischer Hauptschalter vorhanden sein, der
eine Einrichtung zum Abschließen im ausgeschalteten Zustand haben muss. Sofern jedoch die pneumatische
Energie lediglich zur Werkstückspannung benötigt wird, genügt eine Schnellkupplung nach EN 983:1996 ohne
eine Einrichtung zum Abschließen, sofern die von der Energiezufuhr getrennte Maschine (oder Teil der
Maschine) so klein ist, dass entsprechend 5.2 von EN 1037:1995 die getrennte Kupplung jederzeit leicht unter
der Kontrolle derjenigen Person ist, welche einen Eingriff an der Maschine vornimmt.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen und/oder der Schaltpläne, Besichtigung an der Maschine
und zutreffende Funktionsprüfung an der Maschine.

5.4.13 Instandhaltung

Die Grundsätze in 4.15 von EN ISO 12100-2:2003 müssen beachtet werden und zusätzlich müssen
mindestens die in 6.5.1 e) von EN ISO 12100-2:2003 enthaltenen Informationen für die Instandhaltung
vorhanden sein.

Für das Aufbewahren der zum Sägeblattwechsel und der Einstellung des Spaltkeils notwendigen Werkzeuge
muss an der Maschine eine Einrichtung vorhanden sein.

Sofern Schmierstellen vorhanden sind, müssen diese außerhalb der Sägeblattschutzeinrichtungen


angeordnet und vom Operator leicht erreichbar sein, wenn dieser auf dem Fußboden steht.

Wenn pneumatische Restenergie gespeichert ist, z. B. in einem Druckbehälter oder in einer Leitung, müssen
Einrichtungen zum Entfernen des gespeicherten Restdruckes vorhanden sein, z. B. durch Verwendung eines
Ventils. Der Abbau des Druckes darf nicht durch Trennung von einer Leitung erfolgen.

Wenn der Abbau von Restdruck zu einer Bewegung von irgendeinem Bauteil der Maschine führt, muss der
Druck im System zur Verhinderung einer derartigen Gefahr bringenden Bewegung erhalten bleiben und der
Abbau des Restdrucks muss durch eine willentliche Handlung über eine eigene Schalteinrichtung erfolgen.

Siehe auch 6.3 aa).

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen, der Betriebsanleitung, Besichtigung an der Maschine
und zutreffende Funktionsprüfung an der Maschine.

76
EN 1870-1:2007 (D)

6 Benutzerinformation
6.1 Allgemeines

Die Grundsätze des Abschnitts 6 von EN ISO 12100-2:2003 müssen beachtet werden und die Anforderungen
im Abschnitt 8 von EN 847-1:2005 sind einzuhalten.

Das Ergebnis eines negativen Bremsentests muss angezeigt werden.

Formatkreissägemaschinen, die mit einem Postforming-Sägeblatt ausgerüstet sind, müssen mit einer
Warnsignaleinrichtung (z. B. ein gelbes Licht) ausgerüstet sein, das anzeigt, dass ein Postforming-
Schnittzyklus beginnen wird (siehe auch 5.2.6).

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen und Besichtigung an der Maschine.

6.2 Kennzeichnung
6.2.1 Kennzeichnung der Maschine

Die Grundsätze in 6.4 von EN ISO 12100-2:2003 sind zu beachten und in Ergänzung:

Die folgenden Angaben müssen lesbar und während der erwarteten Lebensdauer der Maschine unaus-
löschlich an der Maschine vorhanden sein, entweder durch z. B. Eingravieren, Ätzen oder durch die
Verwendung von Etiketten oder Schildern, die dauerhaft an der Maschine befestigt sind, z. B. durch Aufnieten
oder Verwendung von Klebeschildern:

a) Name und Anschrift des Maschinenherstellers;

b) Baujahr;

c) Serien- oder Typenbezeichnung;

d) gegebenenfalls Maschinen- oder Seriennummer;

e) Leistungsangaben (bei elektrotechnischen Geräten nach 16.4 von EN 60204-1:2006 vorgeschrieben:


Spannung, Frequenz, Leistung);

f) größter und kleinster Durchmesser der Sägeblätter, für welche die Maschine konstruiert ist;

g) Drehrichtung des Sägeblattes/der Sägeblätter;

h) Bohrungsdurchmesser des Sägeblattes/der Sägeblätter;

i) Breite der Führungselemente für den Spaltkeil in der Nähe der Spaltkeilmontage-Position;

j) bei Maschinen, bei denen eine Drehzahländerung durch Umlegen der Antriebsriemen auf den
Riemenscheiben erfolgt: ein Schaubild in der Nähe der Riemen oder auf der Tür, die den Zugriff zu dem
Riemenantrieb ermöglicht, das die gewählte Drehzahl in U/min für jede Scheibenpaarung anzeigt;

k) bei Tischkreissägemaschinen, die mit abnehmbarem Schiebetisch ausgerüstet sind, die Masse des
Tisches;

l) Nenndruck der pneumatischen Steuerkreise bei Maschinen, die mit einem Pneumatiksystem ausgerüstet
sind;

m) bei Tischkreissägemaschinen und Formatkreissägemaschinen mit schräg stellbarem Sägeblatt folgender


Hinweis: „Nicht vergessen: vor dem Schrägstellen des Sägeblattes die Schutzhaube auswechseln“;

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77
EN 1870-1:2007 (D)

n) wenn die Maschine mit einem pneumatischen Hauptschalter ausgerüstet ist, deren Funktion, Anordnung
und Schaltstellungen, z. B. durch ein Schild oder Piktogramm;

o) bei Baustellenkreissägemaschinen: garantierter Schallleistungspegel, der nach dem in 5.4.2.2 a) bis d)


beschriebenen Verfahren bestimmt wurde unter Verwendung der Einzahlform der Angabe nach
EN ISO 4871:1996;

p) wenn die Tischkreissägemaschine oder Formatkreissägemaschine mit einer pneumatischen Energie-


versorgung ausgerüstet ist und die Trennung von der pneumatischen Energiezufuhr nicht durch den
elektrischen Hauptschalter mit erfolgt, mit einem neben dem elektrischen Hauptschalter angeordneten
dauerhaften Warnschild, welches darauf hinweist, dass die pneumatische Energieversorgung nicht durch
die Trennung der elektrischen Energie mit erfolgt;

q) bei Maschinen mit verschiedenen Spindeldrehzahlen muss die angezeigte Drehzahl in U/min angegeben
sein.

Die Schilder oder Piktogramme zur Kennzeichnung des Nenndruckes und der Hauptschalter müssen in der
Nähe derjenigen Stelle an der Maschine angebracht sein, an der sich die Hauptschalter befinden.

Die Kennzeichnungen müssen entweder in der Sprache des Landes sein, in welchem die Maschine
verwendet werden soll, oder wann immer möglich durch Verwendung von Piktogrammen.

Wenn für die Betätigung von Stellteilen grafische Symbole verwendet werden, müssen sie der Tabelle 6 von
EN 61310-1:1995 entsprechen.

Wenn die Maschine mit Skalen ausgerüstet ist, müssen die Anforderungen in EN 894-2:1997 eingehalten sein.

Die Skala zur Anzeige der Schnittbreite muss so gestaltet und angeordnet sein, dass die eingestellte
Schnittbreite angezeigt und leicht lesbar ist.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen und Besichtigung an der Maschine.

6.2.2 Kennzeichnung von Spaltkeilen

Spaltkeile müssen dauerhaft gekennzeichnet sein mit:

a) ihrer Dicke;

b) Bereich der Sägeblattdurchmesser, für die sie bestimmt sind;

c) Breite des Führungsschlitzes.

„Dauerhaft gekennzeichnet“ bedeutet z. B. gravieren, ätzen, prägen oder einstempeln.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen und Besichtigung an der Maschine.

6.3 Betriebsanleitung

Die Grundsätze in 6.5 von EN ISO 12100-2:2003 sind zu beachten und zusätzlich muss die Betriebsanleitung
mindestens enthalten:

a) eine Wiederholung der Kennzeichnungen, Piktogramme und der anderen Hinweise an der Maschine und,
sofern erforderlich, Hinweise zu ihrer Bedeutung wie in 6.1 und 6.2 gefordert;

b) bestimmungsgemäße Verwendung der Maschine;

c) Warnhinweise über Restrisiken wie:

78
EN 1870-1:2007 (D)

1) Warnhinweis, Vorsichtsmaßnahmen zur Reduzierung der Gefährdung durch Einatmen von


gesundheitsschädigenden Stäuben zu treffen (z. B. Tragen einer Staubmaske);

2) Warnhinweis, Gehörschutz zur Verhinderung eines Gehörverlustes zu tragen, und

3) Warnhinweis, Handschuhe zu tragen wegen der Gefährdung von Schnittverletzungen beim Umgang
mit Sägeblättern, Nutwerkzeugen, dem Vorschieben von Holz in die Maschine oder bei der
Instandhaltung;

4) Warnhinweis, nicht zu versuchen, Späne zu entfernen, während das Sägeblatt/die Sägeblätter sich
dreht/drehen und das/die Sägeaggregat(e) sich nicht in der Ruhestellung befindet/befinden;

5) Warnhinweis, nicht zu versuchen, die Maschine zu benutzen, bevor nicht alle für die Bearbeitung
notwendigen trennenden Schutzeinrichtungen und andere nicht trennende Schutzeinrichtungen sich
in einwandfreiem Zustand befinden;

d) Anleitungen zur sicheren Verwendung nach 6.5.1 d) von EN ISO 12100-2:2003. Dies schließt ein:

1) das Verfahren, wie handbetätigte Schiebetische zu verwenden sind (sofern vorhanden);

2) das Verfahren, wie kraftbetätigte Schiebetische zu verwenden sind (sofern vorhanden);

3) das Verfahren, wie der Parallelanschlag als Anschlag für Querschnitte, zum Längsschneiden von
Massivholz und zum Schneiden von Platten zu verwenden und einzustellen ist;

4) das Verfahren, wie der bewegliche Queranschlag zu verwenden ist;

5) das Verfahren, wie ein abnehmbarer Vorschubapparat zu verwenden ist;

6) das Verfahren zum Schneiden von Keilen;

e) bei stationären Maschinen, sofern erforderlich, die Forderung, dass sie am Fußboden befestigt werden
müssen und wie dies auszuführen ist;

f) bei Baustellenkreissägemaschinen, dass die Maschine nur auf festem und ebenem Untergrund
aufgestellt werden darf und dass, sofern erforderlich, Platten zum Gewichtsausgleich der aufgelegten
Teile verwendet werden müssen;

g) bei Baustellenkreissägemaschinen, die im Sonderzubehör mit seitlichen Tischverbreiterungen


ausgerüstet sind, Angaben zu deren Anbau, Befestigung und Verwendung;

h) bei verschiebbaren Maschinen Anleitungen, wie der Transport bewerkstelligt werden muss, und wie die
Maschine während der Bearbeitung standsicher zu machen ist;

i) Hinweise zum richtigen Anheben der Maschine;

j) bei Maschinen mit einer Einrichtung zum Befestigen der Sägeblatt-Schutzhaube an der Decke oder der
Wand ein Hinweis, dass die Maschine am Fußboden befestigt werden muss;

k) ein Hinweis, dass die Operatoren angemessen in der Einstellung und der Bedienung sowie der
Verwendung der Maschine geschult sein müssen;

l) dass nur korrekt geschärfte Sägeblätter, die entsprechend den Anforderungen in EN 847-1:2005 gefertigt
wurden, verwendet werden dürfen;

m) bei Maschinen mit der Möglichkeit zum Nuten Anweisung, dass zum Nuten nur Fräswerkzeuge für
Handvorschub mit einer Nutbreite von höchstens 20 mm, die mit MAN gekennzeichnet sind, und die
entsprechend EN 847-1:2005 gefertigt wurden, verwendet werden dürfen;

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79
EN 1870-1:2007 (D)

n) bei Maschinen mit der Möglichkeit zum Nuten Anleitung, wie die Maschine zum Nuten gerüstet werden
muss, und wie die Maschine zur Rückkehr für die normale Bearbeitung umgerüstet werden muss, wobei
dem Wiederanbringen und der Einstellung des Spaltkeils besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden
muss;

o) dass kein Sägeblatt verwendet werden darf, bei dem die angegebene Höchstdrehzahl niedriger ist als die
maximale Drehzahl der Sägewelle;

p) Anleitung zur Auswahl des für bestimmte Sägeblattabmessungen richtigen Spaltkeils;

q) Anweisung, dass der Spaltkeil, der benutzt werden muss, so eingestellt wird, dass er bis zum oberen Teil
des Sägeblattes reicht und dass der Spalt zwischen dem Spaltkeil und dem Sägeblatt mindestens 3 mm
sein muss, aber nicht mehr als 8 mm betragen darf;

r) Anweisung, dass Schiebehölzer oder Schiebestöcke beim Schneiden kleiner Werkstücke und in
denjenigen Fällen, bei denen das Werkstück gegen den Anschlag gedrückt werden muss, zu verwenden
sind;

s) die größte Breite und Dicke desjenigen Werkstücks, das gesägt werden kann;

t) ein Warnhinweis, dass beim Querschneiden von Rundholz es erforderlich ist, das Werkstück gegen
Verdrehen durch Verwendung einer Schablone oder einer Haltevorrichtung zu sichern und ein für
Querschnitt geeignetes Sägeblatt zu verwenden;

u) Anweisung, dass ausreichende allgemeine oder örtliche Beleuchtung vorhanden sein muss;

v) wenn eine Sägeblatt-Schnellspannvorrichtung vorhanden ist, Hinweise, wie die Vorrichtung aufgespannt
und gelöst werden muss;

w) wenn ein Laser vorhanden ist

1) ein Hinweis, dass kein Austausch mit einer anderen Lasertype erlaubt ist, dass keine zusätzlichen
optischen Einrichtungen verwendet werden dürfen und dass Reparaturen nur vom Hersteller des
Lasers oder von autorisierten Personen durchgeführt werden dürfen;

2) eine Wiederholung der Angaben des Laserherstellers zur Einstellung und Verwendung des Lasers
(sofern zutreffend);

x) folgende Angaben im Zusammenhang mit der bei der Maschine installierten Späne- und Staubab-
saugungs-Einrichtung:
3 -1
1) notwendige Luftmenge in m h ;
2) Unterdruck an jedem Absauganschluss-Stutzen bei der empfohlenen Luftgeschwindigkeit;
-1
3) empfohlene Luftgeschwindigkeit in der Absaugleitung in m s ;
4) Querschnitt und Einzelheiten jedes Anschluss-Stutzens.

y) Hinweis, dass die Maschine beim Betrieb in geschlossenen Räumen an ein externes Späne- und
Staubabsaugsystem angeschlossen werden muss;

ANMERKUNG Externe ortsfest installierte Absauganlagen für Holzstaub und -späne sind in EN 12779:2004
behandelt.

z) Anweisung, dass die Absauganlage einzuschalten ist, bevor die Bearbeitung beginnt;

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EN 1870-1:2007 (D)

aa) Anleitung, wie Wartungsarbeiten durchzuführen sind, einschließlich Lebensdauer der mechanischen
Bremse und ihrer Leistungsdaten, und dass, wann immer möglich, Wartungsarbeiten nur durchgeführt
werden dürfen, wenn die Maschine von allen Energiezufuhren getrennt ist und ein ungewollter
Wiederanlauf verhindert ist;

bb) Hinweise, wie das sichere Reinigen durchzuführen ist, und dass, wann immer möglich, ein sicheres
Reinigen nur durchgeführt werden darf, wenn die Maschine von allen Energiezufuhren getrennt ist und
ein ungewollter Wiederanlauf verhindert ist;

cc) Hinweise zur Instandhaltung und Reparieren von Schiebeholz-Handgriffen und Schiebestöcken;
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dd) wenn mit einem pneumatischen System ausgerüstet, die Art und Weise, wie gespeicherte Restenergie
gefahrlos entfernt werden kann (siehe 5.4.13);

ee) diejenigen Sicherheitseinrichtungen, die überprüft werden müssen, wie häufig diese Prüfungen
durchgeführt werden müssen und nach welcher Prüfmethode. Dies muss mindestens umfassen:

1) Not-Aus – durch Funktionsprüfung;

2) verriegelte trennende Schutzeinrichtungen – durch ein aufeinander folgendes Öffnen jeder


trennenden Schutzeinrichtung, um die Maschine auszuschalten, und durch Prüfung, dass es
unmöglich ist, die Maschine bei jeder geöffneten Schutzeinrichtung einzuschalten;

3) die Bremse – durch Funktionsprüfung, um zu festzustellen, ob die Bremsung innerhalb der


angegebenen Bremszeit erfolgt;

4) Anzeige der gewählten Drehzahl – durch Funktionsprüfung;

5) Betriebsartenwahl – durch Funktionsprüfung;

6) Schalteinrichtung mit selbsttätiger Rückstellung – durch Funktionsprüfung;

7) bei integrierten Schiebetischen die Verriegelung der Einrichtung zum Überfahren des Anschlags mit
dem Antriebsmotor für das Sägeblatt – durch Funktionsprüfung;

8) die Sägeblatt-Schnellspannvorrichtung (sofern vorhanden) – durch Funktionsprüfung;

ff) bei Formatkreissägemaschinen und Tischkreissägemaschinen Angabe der Lärmemissionen der


Maschine, und zwar entweder den tatsächlichen Wert oder einen Wert, der aufgrund von Messungen an
einer identischen Maschine ermittelt wurde, die in Übereinstimmung mit den in 5.4.2.2 enthaltenen
Verfahren gemessen wurde. Die Angabe muss einschließlich eines Hinweises auf die verwendete
Messmethode, der während der Prüfung verwendeten Betriebsbedingungen und des Werts für die
enthaltene Unsicherheit K unter Verwendung der Angabe in der Zweizahl-Form nach EN ISO 4871:1996
wie folgt erfolgen:

4 dB bei Anwendung von EN ISO 3746:1995 und EN ISO 11202:1995;


2 dB bei Anwendung von EN ISO 3743-1:1995 oder EN ISO 3743-2:1996 oder EN ISO 3744:1995;
1 dB bei Anwendung von EN ISO 3745:2003.

Beispiel für einen Schallleistungspegel: LWA = 93 dB (gemessener Wert)


enthaltene Unsicherheit K = 4 dB
Messung in Übereinstimmung mit EN ISO 3746:1995
durchgeführt.

Wenn die Genauigkeit der angegebenen Emissionswerte überprüft werden muss, müssen die
Messungen unter Verwendung der gleichen Messmethode und der gleichen Betriebsbedingungen wie
die angegebenen durchgeführt werden.

81
EN 1870-1:2007 (D)
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Die Geräuschangabe muss durch folgenden Hinweis ergänzt sein:

„Die angegebenen Werte sind Emissionswerte und müssen damit nicht zugleich auch sichere
Arbeitsplatzwerte darstellen. Obwohl es eine Korrelation zwischen Emissions- und Immissionspegeln gibt,
kann daraus nicht zuverlässig abgeleitet werden, ob zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen notwendig sind
oder nicht. Faktoren, welche den aktuellen am Arbeitsplatz tatsächlich vorhandenen Immissionspegel
beeinflussen, beinhalten die Eigenart des Arbeitsraumes und andere Geräuschquellen, d. h. die Zahl der
Maschinen und anderer benachbarter Arbeitsvorgänge. Die zulässigen Arbeitsplatzwerte können ebenso
von Land zu Land variieren. Diese Information soll jedoch den Anwender befähigen, eine bessere
Abschätzung von Gefährdung und Risiko vorzunehmen.“

gg) Bei Baustellenkreissägemaschinen Angabe des garantierten Schallleistungspegels, der nach dem in
5.4.2.2.2 a) bis d) beschriebenen Verfahren bestimmt wurde unter Verwendung der Einzahlform der
Angabe nach EN ISO 4871:1996.

Beispiel: Garantierter Schallleistungspegelpegel. LWA = 93 dB.

Zusätzlich Angabe der Schalldruckpegel am Arbeitsplatz des Operators, und zwar entweder den
tatsächlichen Wert oder einen Wert, der aufgrund von Messungen an einer identischen Maschine
ermittelt wurde, die in Übereinstimmung mit den in 5.4.2.2 enthaltenen Verfahren gemessen wurde. Die
Angabe muss einschließlich eines Hinweises auf die verwendete Messmethode, der während der
Prüfung verwendeten Betriebsbedingungen und des Werts für die enthaltene Unsicherheit K unter
Verwendung der Angabe in der Zweizahl-Form nach EN ISO 4871:1996 erfolgen.

Die Geräuschangabe muss durch folgenden Hinweis ergänzt sein:

„Die angegebenen Werte sind Emissionswerte und müssen damit nicht zugleich auch sichere
Arbeitsplatzwerte darstellen. Obwohl es eine Korrelation zwischen Emissions- und Immissionspegeln gibt,
kann daraus nicht zuverlässig abgeleitet werden, ob zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen notwendig sind
oder nicht. Faktoren, welche den aktuellen am Arbeitsplatz tatsächlich vorhandenen Immissionspegel
beeinflussen, beinhalten die Eigenart des Arbeitsraumes und andere Geräuschquellen, d. h. die Zahl der
Maschinen und anderer benachbarter Arbeitsvorgänge. Die zulässigen Arbeitsplatzwerte können ebenso
von Land zu Land variieren. Diese Information soll jedoch den Anwender befähigen, eine bessere
Abschätzung von Gefährdung und Risiko vorzunehmen.“

Prüfung: Kontrolle der Betriebsanleitung und der zutreffenden Zeichnungen.

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EN 1870-1:2007 (D)

Anhang A
(normativ)

Prüfung der Verwindungssteifigkeit von Baustellenkreissägemaschinen

Bei einer wie in Bild A.1 gezeigten aufgebrachten Kraft von 700 N muss die Verformung ∆h des freien
Tischbeines kleiner oder gleich 20 mm sein.

Maße in Millimeter
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Legende
1 Klemmvorrichtung
2 freies Tischbein
3 festgeklemmtes Tischbein
4 abgestütztes Tischbein

Bild A.1 — Prüfung der Verwindungssteifigkeit von Baustellenkreissägemaschinen

83
EN 1870-1:2007 (D)

Anhang B
(normativ)

Maßtoleranzen von Sägewellen

Zulässige
Darstellung Gegenstand Abweichung Messgeräte
(mm)

Messung des
Rundlaufs der 0,03 Messuhr
Sägespindel

Messung so nahe wie möglich


am Sägeflansch

Messung des 0,03 für M ≤ 100


Planlaufs des Messuhr
Sägeblattflansches 0,04 für M > 100

Aufbringen der Axialkraft F wie


vom Hersteller empfohlen
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84
EN 1870-1:2007 (D)

Anhang C
(normativ)

Festigkeitsprüfung der Spaltkeilhalterung


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Der Spaltkeil muss so eingestellt werden, dass seine Spitze sich auf derselben Höhe befindet wie der höchste
Punkt am Umfang des größten und auf die höchstmögliche Position eingestellten Sägeblattes, für welches die
Maschine konstruiert ist, und sicher mit einem Drehmoment von 25 Nm angezogen werden. An der Spitze
wird eine waagerechte Kraft von 500 N aufgebracht (siehe Bild C.1). Die Auslenkung A darf bei Formatkreis-
sägemaschinen, Tischkreissägemaschinen und Baustellenkreissägemaschinen bei allen Sägeblattdurch-
messern nicht mehr als 2 mm betragen.

Bild C.1 — Festigkeitsprüfung der Spaltkeilhalterung

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EN 1870-1:2007 (D)

Anhang D
(normativ)
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Seitenstabilitätsprüfung des Spaltkeils

Auf den sicher befestigten und entsprechend dem größten Sägeblattdurchmesser, für den die Maschine
konstruiert ist, korrekt eingestellten Spaltkeil wird, wie in Bild D.1 gezeigt, an der Spitze eine waagerechte
Kraft von 30 N aufgebracht. Die zulässige Auslenkung d darf 8 mm nicht übersteigen.

Bild D.1 — Seitenstabilitätsprüfung des Spaltkeils

86
EN 1870-1:2007 (D)

Anhang E
(normativ)

Mindestabmessungen des Maschinentisches, der Tischverlängerung


und der Tischeinlage

Die Mindestabmessungen des Maschinentisches, der Tischverlängerung und der Tischeinlage von Tischkreis-
sägemaschinen (siehe Bild E.1) müssen den Anforderungen in Tabelle E.1 genügen.

Tabelle E.1 — Mindestabmessungen des Maschinentisches, der Tischverlängerung und der


Tischeinlage für Tischkreissägemaschinen
Größe Sägeblattdurchmesser D mm

250 ≤ D ≤ 315 315 < D ≤ 400 400 < D ≤ 450 450 < D ≤ 500 D > 500
mm
L ≥ 790 ≥ 1 000 ≥ 1125 ≥ 1 150 ≥ 1 500
W ≥ 525 ≥ 850 ≥ 850 ≥ 850 ≥ 1 000
a ≥ 395 ≥ 500 ≥ 560 ≥ 625 ≥ 750
b ≥ 175 ≥ 280 ≥ 280 ≥ 280 ≥ 335
c ≥ 50 ≥ 60 ≥ 64 ≥ 70 ≥ 80
X ≥ 800 ≥ 1 200 ≥ 1 200 ≥ 1 200 ≥ 1200
Y ≥ 200 ≥ 300 ≥ 300 ≥ 300 ≥ 300
Z ≥ 75 ≥ 100 ≥ 100 ≥ 100 ≥ 100

Legende
1 Vorschubrichtung
2 Tischverlängerung
3 Tischeinlage

Bild E.1 — Abmessungen des Maschinentisches, der Tischverlängerung und der Tischeinlage von
Tischkreissägemaschinen und Baustellenkreissägemaschinen

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EN 1870-1:2007 (D)

Die Mindestabmessungen des Maschinentisches, der Tischverlängerung und der Tischeinlage von
Baustellenkreissägemaschinen (siehe Bild E.1) müssen den Anforderungen in Tabelle E.2 genügen.
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Tabelle E.2 — Mindestabmessungen des Maschinentisches, der Tischverlängerung und der


Tischeinlage für Baustellenkreissägemaschinen
Größe Sägeblattdurchmesser D mm
mm D ≤ 350 350 < D ≤ 500 D > 500
L ≥ 790 ≥ 1 000 ≥ 1 500
W ≥ 525 ≥ 650 ≥ 1 000
a ≥ 395 ≥ 520 ≥ 750
b ≥ 175 ≥ 280 ≥ 335
c ≥ 50 ≥ 70 ≥ 80
X ≥ 800 ≥ 1 200 ≥ 1 200
Y ≥ 200 ≥ 300 ≥ 300
Z ≥ 75 ≥ 100 ≥ 100

Die Mindestabmessungen des Maschinentisches, der Tischverlängerung und der Tischeinlage von Format-
kreissägemaschinen (siehe Bild E.2) müssen den Anforderungen in Tabelle E.3 genügen.

Legende
1 Vorschubrichtung
2 Tischverlängerung

Bild E.2 — Abmessungen des Maschinentisches, der Tischverlängerung und der Tischeinlage von
Formatkreissägemaschinen

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EN 1870-1:2007 (D)

Tabelle E.3 — Mindestabmessungen des Maschinentisches, der Tischverlängerung und der


Tischeinlage für Formatkreissägemaschinen
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Größe Sägeblattdurchmesser D mm
mm 250 ≤ D ≤ 315 315 < D ≤ 400 400 < D ≤ 450 450 < D ≤ 500 D > 500
L ≥ 790 ≥ 1 000 ≥ 1 125 ≥ 1 150 ≥ 1 500
W ≥ 525 ≥ 850 ≥ 850 ≥ 850 ≥ 1 000
a ≥ 395 ≥ 500 ≥ 560 ≥ 625 ≥ 750
b ≥ 175 ≥ 280 ≥ 280 ≥ 280 ≥ 335
X ≥ 800 ≥ 1 200 ≥ 1 200 ≥ 1 200 ≥ 1 200
Y ≥ 200 ≥ 300 ≥ 300 ≥ 300 ≥ 300

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EN 1870-1:2007 (D)

Anhang F
(normativ)

Stabilitätsprüfung von Sägeblatt-Schutzhauben


F.1 Allgemeines
Alle Prüfungen müssen ohne ein in der Maschine aufgespanntes Sägeblatt durchgeführt werden.

F.2 Getrennt vom Spaltkeil befestigte Sägeblatt-Schutzhauben


F.2.1 Sägeblatt-Schutzhauben mit Anfahrschräge

Die Prüfkräfte müssen an der Sägeblatt-Schutzhaube 40 mm oberhalb des vordersten Punktes der zum Tisch
parallelen Unterkante aufgebracht werden (siehe Bild F.1).

Der Messpunkt A muss an derselben Stelle, an welcher die Prüfkraft aufgebracht wird, angeordnet sein (siehe
Bild F.1).

Der Messpunkt B muss an der Oberkante der Sägeblatt-Schutzhaube direkt über der Achse der Sägewelle
angeordnet sein (siehe Bild F.1).

Bei einer Prüfkraft von F = 20 N müssen die Auslenkungen der Sägeblatt-Schutzhaube sein:

a) ≤ 8 mm am Messpunkt A;

b) ≤ 3 mm am Messpunkt B.
Maße in Millimeter

Legende
1 Messpunkt A
2 Messpunkt B

Bild F.1 — Prüfung der Stabilität von getrennt vom Spaltkeil befestigten Sägeblatt-Schutzhauben mit
Anfahrschräge

90
EN 1870-1:2007 (D)

F.2.2 Sägeblatt-Schutzhauben mit Einschubrollen

Die Prüfkräfte müssen an der Sägeblatt-Schutzhaube 40 mm höher als der tiefste Punkt der Einschubrolle
und direkt über dem vordersten Punkt der zum Tisch parallelen Unterkante aufgebracht werden (die Halterung
für die Einschubrolle bleibt ausgenommen) (siehe Bild F.2).

Der Messpunkt A muss an derselben Stelle, an welcher die Prüfkraft aufgebracht wird, angeordnet sein (siehe
Bild F.2).

Der Messpunkt B muss an der Oberkante der Sägeblatt-Schutzhaube direkt über der Achse der Sägewelle
angeordnet sein (siehe Bild F.2).

Bei einer Prüfkraft von F = 20 N müssen die Auslenkungen D der Sägeblatt-Schutzhaube sein:

a) ≤ 8 mm am Messpunkt A;

b) ≤ 3 mm am Messpunkt B.

Maße in Millimeter

Legende
1 Messpunkt A
2 Messpunkt B

Bild F.2 — Prüfung der Stabilität von getrennt vom Spaltkeil befestigten Sägeblatt-Schutzhauben mit
Einschubrolle

F.3 Am Spaltkeil befestigte Sägeblatt-Schutzhauben


Die Prüfkraft muss an der Sägeblatt-Schutzhaube an der oberen Kante der Anfahrschräge aufgebracht
werden, wobei die Sägeblatt-Schutzhaube auf den Maschinentisch abgesenkt und das Sägeaggregat auf die
maximale Schnitthöhe eingestellt ist, für welche die Maschine konstruiert ist (siehe Bild F.3).

Der Messpunkt für die Auslenkung muss an derselben Stelle, an welcher die Prüfkraft aufgebracht wird,
angeordnet sein.

91
EN 1870-1:2007 (D)

Bei einer Prüfkraft von F = 5 N muss die Auslenkung D der Sägeblatt-Schutzhaube bei Formatkreissäge-
maschinen, Tischkreissägemaschinen und Baustellenkreissägemaschinen mit einem maximalen Sägeblatt-
durchmesser von 315 mm ≤ 15 mm sein. Bei Baustellenkreissägemaschinen mit einem maximalen
Sägeblattdurchmesser von mehr als 315 mm darf bei einer Prüfkraft F = 20 N die Auslenkung D 8 mm nicht
übersteigen.

Das Sägeblatt darf dabei die Schutzhaube nicht berühren.

Legende
1 Messpunkt
2 Maschinentisch

Bild F.3 — Prüfung der Stabilität von am Spaltkeil befestigten Sägeblatt-Schutzhauben

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EN 1870-1:2007 (D)

Anhang G
(normativ)
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Verfahren zur Prüfung der Aufprallfestigkeit von trennenden


Schutzeinrichtungen

G.1 Allgemeines
Dieser Anhang beschreibt Prüfungen für trennende Schutzeinrichtungen, die bei Tischkreissägemaschinen,
Formatkreissägemaschinen und Baustellenkreissägemaschinen verwendet werden, um die Risiken zu
minimieren, die durch das Wegschleudern von Werkzeugteilen oder von Werkstücken aus dem Arbeitsbereich
entstehen.

Dieser Anhang gilt sowohl für trennende Schutzeinrichtungen als auch für Materialproben von trennenden
Schutzeinrichtungen.

G.2 Prüfverfahren
G.2.1 Einleitende Bemerkungen

Dieses Prüfverfahren bildet die Gefährdung nach, die durch das Wegschleudern von Werkzeugteilen oder von
Werkstücken entsteht. Die Prüfung erlaubt es, den Widerstand/die Festigkeit von trennenden Schutzein-
richtungen und/oder von Proben von Werkstoffen für trennende Schutzeinrichtungen gegen das Durchdringen
und Wegfliegen von von der Maschine weggeschleuderten Teilen der Maschine oder des Werkstücks zu
beurteilen.

G.2.2 Prüfausrüstung

Die Prüfausrüstung besteht aus Antriebseinrichtung, einem Projektil, einer Halterung für das Prüfobjekt und
einem System, mit dem die Aufprallgeschwindigkeit mit einer Genauigkeit von ± 5 % gemessen oder
aufgezeichnet werden kann.

G.2.3 Projektil für trennende Schutzeinrichtungen

Das Projektil muss eine Kugel mit 8 mm Durchmesser sein, die aus Stahl mit den folgenden Eigenschaften
hergestellt sein muss:
-2 -2
a) Festigkeit: Rm = 560 N mm bis 690 N mm ;
-2
b) Streckgrenze: R0,2 ≥ 330 N mm ;

c) Bruchdehnung: A ≥ 20 %;

+4
d) Härte: 56 0 HRC über eine Tiefe von mindestens 0,5 mm.

93
EN 1870-1:2007 (D)

G.2.4 Muster

Die Prüfung wird mit der trennenden Schutzeinrichtung und/oder einer Probe des Werkstoffs der trennenden
Schutzeinrichtung durchgeführt. Die Halterung der trennenden Schutzeinrichtung muss der Befestigung der
trennenden Schutzeinrichtung in der Maschine gleichwertig sein. Für die Prüfung können Werkstoffproben der
trennenden Schutzeinrichtung verwendet werden, die auf einem Rahmen mit einer inneren Öffnungsweite von
450 mm × 450 mm befestigt sind. Der Rahmen muss ausreichend stabil sein. Die Befestigung des Musters
darf nicht formschlüssig sein.

G.2.5 Prüfung

Die Aufprallfestigkeits-Prüfung muss mit dem in G.2.3 beschriebenen Projektil und mit einer Aufprall-
-1
geschwindigkeit von 70 m s durchgeführt werden.

Der Aufprall muss so weit wie möglich im rechten Winkel zur Oberfläche der Probe für die Prüfung oder der
Oberfläche der trennenden Schutzeinrichtung erfolgen. Die Zielpunkte für die Projektile müssen an der
schwächsten und ungünstigsten Stelle der Werkstoffprobe oder der trennenden Schutzeinrichtung liegen.

G.3 Ergebnisse
Nach dem Aufprall auf der trennenden Schutzeinrichtung oder dem Werkstoff festgestellte Beschädigungen
müssen wie folgt eingestuft werden:

a) Verbiegungen/Ausbeulung (dauerhafte Verformung ohne Riss);

b) Anfangsrisse (nur auf einer Oberfläche sichtbar);

c) durchgehender Riss (Riss von beiden Oberflächen sichtbar);

d) Durchschlag (Projektil hat das Prüfobjekt durchschlagen);

e) Fenster der trennenden Schutzeinrichtung in der Befestigung gelöst;

f) trennende Schutzeinrichtung aus der Halterung gelöst.

G.4 Beurteilung
Die Prüfung ist bestanden, wenn kein durchgehender Riss oder ein Durchschlag in dem Prüfobjekt vorhanden
ist und wenn keine Beschädigungen nach e) und f) entsprechend den Anforderungen in G.3 vorhanden sind.

G.5 Prüfbericht
Der Prüfbericht muss mindestens die folgenden Informationen enthalten:

a) Datum, Ort der Prüfung und Name des Prüfinstituts;

b) Masse, Abmessungen, Geschwindigkeit des Projektils;

c) Hersteller der Maschine, Type, maximale Spindeldrehzahl;

d) Ausführung, Werkstoff und Abmessungen des Prüfobjekts;

e) Festspannung oder Befestigung des Prüfobjekts;

f) Richtung des Stoßes, Aufprallpunkt des Projektils;

g) Prüfergebnis.

94
EN 1870-1:2007 (D)

G.6 Prüfeinrichtung für die Prüfung der Aufprallfestigkeit


Die Schießeinrichtung besteht aus einem Druckluftbehälter mit angebautem Schussrohr (siehe Bild G.1). Die
Druckluft kann zur Beschleunigung des Projektils in Richtung Prüfobjekt durch ein Ventil ausgelöst werden.

Die Luft-Schießeinrichtung wird durch einen Luftkompressor gespeist. Die Geschwindigkeit des Projektils
kann durch den Druck der Luft gesteuert werden.

Die Geschwindigkeit des Projektils wird nahe am Ende des Schussrohrs mit einem geeigneten Geschwindig-
keitsmesser, z. B. über Näherungssensor oder Fotozelle, ermittelt.

Legende
1 Geschwindigkeitsmesser
2 Schussrohr
3 Projektil
4 Steuerpult
5 Druckluftbehälter
6 Prüfobjekt

Bild G.1 — Beispiel einer Einrichtung für die Prüfung der Aufprallfestigkeit
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95
EN 1870-1:2007 (D)

Anhang H
(informativ)

Verwendung sicherheitstechnisch bewährter Bauteile

Insbesondere sollten die Anforderungen der folgenden zutreffenden Normen angewendet werden, wenn
festgestellt werden soll, ob sicherheitsrelevante Teile sicherheitstechnisch bewährt nach den Anforderungen
in 6.2.2 von EN ISO 13849-1:2006 sind:

a) für elektrische Bauteile (siehe auch Tabellen D.1 bis D.17 von EN ISO 13849-2:2003), wenn sie
entsprechen:

1) EN 60947-5-1:2004 (Abschnitt 3) für Steuerschalter mit zwangsweise öffnenden Kontakten, die als
mechanisch betätigte Positionsschalter für Verriegelungsschaltungen für trennende Schutz-
einrichtungen verwendet werden, und für in Steuerstromkreisen eingesetzte Relais;

2) EN 60947-4-1:2001 für elektromechanische Schütze und Motorstarter, die in Hauptstromkreisen


eingesetzt werden;

3) HD 22.1 S4:2002 für gummiisolierte Leitungen;

4) HD 21.1 S4:2002 für PVC-Leitungen, sofern diese Leitungen zusätzlich gegen mechanische
Beschädigungen geschützt verlegt sind (z. B. innerhalb von Maschinenständern);

b) für elektrische Steuerkreise, wenn sie mit den ersten 4 in 9.4.2.1 von EN 60204-1:2006 genannten
Maßnahmen übereinstimmen (siehe auch Tabellen D.1 und D.2 von EN ISO 13849-2:2003);

c) für mechanische Bauteile, wenn sie z. B. formschlüssig in Übereinstimmung mit der Beschreibung in 4.5
von EN ISO 12100-2:2003 verbunden sind;

d) für mechanisch betätigte Positionsschalter für trennende Schutzeinrichtungen, wenn sie zwangsläufig
betätigt sind und ihre Anordnung/Befestigung sowie die Gestaltung und Befestigung des Schaltnockens
den Anforderungen in 5.2 und 5.3 von EN 1088:1995 entsprechen (siehe auch Tabellen A.1 bis A.5 von
EN ISO 13849-2:2003);

e) für Verriegelungseinrichtungen mit oder ohne Zuhaltung, wenn sie die Anforderungen in EN 1088:1995
erfüllen;

f) für pneumatische und hydraulische Bauteile und Systeme, wenn diese EN 983:1996 und EN 982:1996
entsprechen (siehe auch Tabellen B.1 bis B.18 und Tabellen C.1 bis C.12 von EN ISO 13849-2:2003).

Bei allen Bauteilen, die Umweltbedingungen wie Staub und/oder Gasen ausgesetzt sind, müssen diese
Bedingungen berücksichtigt werden.

ANMERKUNG EN ISO 13849-2:2003 enthält nützliche Hinweise hinsichtlich der Beurteilung sicherheitstechnisch
bewährter Bauteile, möglichen Fehlerausschlüssen usw.

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96
EN 1870-1:2007 (D)

Anhang I
(normativ)

Bremsenprüfungen

I.1 Bedingungen für alle Prüfungen


a) Das Spindelaggregat muss in Übereinstimmung mit der bestimmungsgemäßen Verwendung der
Maschine, insbesondere hinsichtlich der Riemenspannung (in Übereinstimmung mit 6.3), eingestellt sein;

b) bei der Wahl der Spindeldrehzahl und des Werkzeugs (Sägeblatt, Nutwerkzeug) für die Prüfung müssen
diejenigen Bedingungen gewählt werden, welche die größte kinetische Energie erzeugen;

c) die Sägespindel muss vor Beginn der Prüfung mindestens 15 min im Leerlauf laufen;

d) es muss sichergestellt sein, dass die tatsächliche Spindeldrehzahl um nicht mehr als höchstens 10 % von
der beabsichtigten Drehzahl abweicht.

I.2 Prüfungen
I.2.1 Ungebremste Auslaufzeit

Die ungebremste Auslaufzeit ist wie folgt zu messen:

a) Der Antriebsmotor der Sägewelle ist einzuschalten und mit der beabsichtigten Drehzahl (Leerlauf) 1 min
laufen zu lassen;

b) Trennen der Energiezufuhr zum Antriebsmotor der Sägewelle und Messen der ungebremsten
Auslaufzeit;

c) die Schritte a) und b) werden zweimal wiederholt.

Die ungebremste Auslaufzeit ist der Mittelwert aus den drei durchgeführten Messungen.

I.2.2 Gebremste Auslaufzeit

Die gebremste Auslaufzeit der Maschine ist wie folgt zu messen:

a) Der Antriebsmotor der Sägewelle ist einzuschalten und mit der beabsichtigten Drehzahl (Leerlauf) 1 min
laufen zu lassen;

b) das Stillsetzen des Spindelantriebs ist zu aktivieren und die gebremste Auslaufzeit zu messen;

c) Stillstand der Spindel für 1 min;

d) die Schritte a) bis c) werden neunmal wiederholt.

Die gebremste Auslaufzeit ist der Mittelwert aus den zehn durchgeführten Messungen. Alle gemessenen
Werte müssen kleiner als 10 s sein.

97
EN 1870-1:2007 (D)

Anhang J
(normativ)

Verwendung von elektronischen Bauteilen

J.1 Allgemeines
Für die Ausführung irgendeiner sicherheitsbezogenen Funktion mit elektronischen Einrichtungen müssen die
entsprechenden Anforderungen in EN ISO 13849-1:2006 eingehalten sein.

Die SRECS muss so ausgeführt sein, dass die in diesem Dokument für die Tischkreissägemaschine oder die
Formatkreissägemaschine geforderten Sicherheitsfunktionen auf der Grundlage der Kategorien erreicht sind.
In Abhängigkeit von den Sicherheits-Spezifizierungen müssen die Sicherheitsfunktionen in Kategorie 2, 3
oder 4 nach den Anforderungen in EN ISO 13849-1:2006 ausgeführt sein.

Die SRECS muss so gestaltet sein, dass es möglich ist, die Anforderungen der höchsten Kategorie nach den
Anforderungen in EN ISO 13849-1:2006 für die entsprechende Sicherheitsfunktion der Tischkreissäge-
maschine oder der Formatkreissägemaschine zu erfüllen.

Bei Tischkreissägemaschinen oder Formatkreissägemaschinen, die für verschiedene Betriebsarten


konstruiert sind, müssen für jede Betriebsart die Sicherheitsanforderungen an die Sicherheitsfunktion der
Tischkreissägemaschine oder der Formatkreissägemaschine eingehalten sein.

Die SRECS muss die Umgebungs-Anforderungen nach den Anforderungen in 6.1 und 6.2 von
EN 50178:1997 erfüllen, es sei denn, sie ist Teil eines Bauteils, für das eine spezielle Norm vorhanden ist.

SRECS in Kategorie 2 müssen die EMV-Anforderungen der Type 2 nach den Anforderungen in
EN 61496-1:2004 erfüllen, es sei denn, sie ist Teil eines Bauteils, für das eine spezielle Norm vorhanden ist.
SRECS in den Kategorien 3 oder 4 müssen die EMV-Anforderungen der Type 4 nach den Anforderungen in
EN 61496-1:2004 erfüllen, es sei denn, sie ist Teil eines Bauteils, für das eine spezielle Norm vorhanden ist.

ANMERKUNG 1 Siehe auch 5.4.8 hinsichtlich der EMV-Anforderungen an die komplette Tischkreissägemaschine oder
an die Formatkreissägemaschine.

Prüfung: Kontrolle der entsprechenden Zeichnungen und/oder der Schaltpläne, Besichtigung an der Maschine,
Messung und zutreffender Funktionstest an der Maschine.

ANMERKUNG 2 Für die Bauteileigenschaften kann eine Übereinstimmungserklärung der Bauteilhersteller von Nutzen
sein.

J.2 SRECS
J.2.1 Bauteile, Hardware

Hardware-Bauteile der SRECS (einschließlich Sensoren, Antrieben, CNC-Systemen, Logikrechner usw.)


müssen entsprechend den zutreffenden Normen sowie EN ISO 13849-1:2006 gestaltet und gebaut sein.

Hardware-Bauteile der SRECS (einschließlich Sensoren, Antrieben, CNC-Systemen, Logikrechner usw.)


müssen nach den Anforderungen in der technischen Anweisung (einschließlich Einsatz- und Einbauan-
weisungen) des Bauteilherstellers ausgewählt, zusammengestellt, kombiniert und eingebaut werden.

Eine SPS, welche die Kategorie 3 oder 4 nach den Anforderungen in EN ISO 13849-1:2006 erfüllt, kann in
Steuerungen zur Ausführung der in 5.2.1 aufgeführten Sicherheitsfunktionen verwendet werden.

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EN 1870-1:2007 (D)

ANMERKUNG 1 Bei der Verwendung einer SPS ist zu beachten, dass die Gesamtreaktionszeit innerhalb eines
definierten Umfangs sich ändern könnte. Die durch die SPS verursachte Reaktionszeit hängt in erster Linie von der
Zyklus-Zeit des Programms ab. Bei der Beurteilung des ungünstigsten Falls sollte die doppelte Zykluszeit angenommen
werden, sofern keine Warnungen oder Interrupts zum schnelleren Ausschalten verwendet werden.

Eine SPS, welche die Kategorie 3 oder 4 nach den Anforderungen in EN ISO 13849-1:2006 nicht erfüllt, kann
nur ein Teil einer SRECS bis zu einer Kategorie 3 sein, z. B. als ein Kanal eines zweikanaligen Systems, oder
als Testeinrichtung in Kategorie 2.

Prüfung: Die Prüfung muss entsprechend der/den Spezifikation(en) durch Kontrolle der entsprechenden
Zeichnungen und/oder der Schaltpläne, Berechnung und Besichtigung an der Maschine durchgeführt werden.

ANMERKUNG 2 Für die Bauteileigenschaften kann eine Übereinstimmungserklärung der Bauteilhersteller von Nutzen
sein.

J.2.2 Sicherheitsrelevante Software


J.2.2.1 Firmware

Die Firmware der SRECS muss den Abschnitten 6 und 7 von EN 61508-3:2001 entsprechen.
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ANMERKUNG 1 Der Zugriff zu der Firmware von Standard-Bauteilen ist nicht möglich.

Prüfung: Die Prüfung muss entsprechend der/den Spezifikation(en) durch Kontrolle der entsprechenden
Zeichnungen und/oder der Schaltpläne, Berechnung und Besichtigung an der Maschine durchgeführt werden.

ANMERKUNG 2 Für die Firmware kann eine Übereinstimmungserklärung der Bauteilhersteller von Nutzen sein.

J.2.2.2 Anwendungssoftware

Die Programmierung der SRECS muss nach den Anweisungen (technisches Handbuch) des
Bauteilherstellers erfolgen.

Die sicherheitsbezogene Software muss zur Verhinderung einer unbeabsichtigten Änderung der
sicherheitsbezogenen Software eindeutig von der Funktions-Software getrennt sein.

Es darf nur autorisierten Personen möglich sein, die Software der SRECS zu verändern. Wenn ein Zugang zu
programmierbaren Funktionen in der numerischen Steuerung oder der SRECS während der Bearbeitung
und/oder dem Einstellbetrieb (z. B. für die Werkstückauflage, Drehzahleinstellung) vorgesehen ist, muss der
unbefugte Zugang zu programmierten Daten oder programmierbaren Funktionen verhindert sein.
Insbesondere darf es für den Anwender nicht möglich sein, den Betrieb von Sicherheitsfunktionen (z. B. eine
berührungslos wirkende Schutzeinrichtung mit Verwendung einer nach dem aktiven optoelektronischen
Prinzip arbeitenden Einrichtung (AOPD)) mittels Sequenzen, die in die Anwendungssoftware eingefügt oder
von ihr aufgerufen werden, unwirksam zu machen. Dies kann in Form eines Passworts erreicht werden.

Bei der Entwicklung der Anwendungssoftware müssen die Abschnitte 6 und 7 der EN 61508-3:2001 oder so
weit wie möglich 6.11.3 von EN 62061:2005 in Betracht gezogen werden.

ANMERKUNG 1 Diese Anforderungen an Anwendungssoftware können erreicht werden durch Verwendung von
Techniken wie defensive Programmierung, strukturierte Programmierung, Modularität (d. h. Logikblöcke/Funktionsblöcke,
Flussdiagramme usw.), Wiederverwendung von Softwaremodulen, welche in Abhängigkeit des mit der SRECS
erhältlichen Programmierwerkzeugs die oben genannten Anforderungen erfüllen.

ANMERKUNG 2 Die Verwendung von vorzertifizierten Softwaremodulen (z. B. Not-Aus), kann sofern erhältlich, von
Nutzen sein.

Prüfung: Die Prüfung muss entsprechend der/den Spezifikation(en) durch Kontrolle der entsprechenden
Zeichnungen und/oder der Schaltpläne, Berechnung und Besichtigung an der Maschine durchgeführt werden.

99
EN 1870-1:2007 (D)

J.2.2.3 Validierung

Eine SRECS muss validiert werden, damit sichergestellt ist, dass die angegebene Sicherheitsfunktion und
Leistungsfähigkeit der Tischkreissägemaschine oder der Formatkreissägemaschine erreicht ist. Diese
Validierung muss zeigen, dass alle Teile zur Gewährleistung der Sicherheitsfunktion richtig zusammenwirken
und dass unbeabsichtigte Funktionen nicht auftreten.

Die Validierung der SRECS muss nach den Anforderungen in EN ISO 13849-2:2003 erfolgen, z. B. durch
Prüfung der entsprechenden Zeichnungen und/oder der Diagramme, Flussdiagramme, Fehlersimulation,
Besichtigung, Messung, Übereinstimmungserklärung der Bauteilhersteller und zutreffender Funktionstest an
der Tischkreissägemaschine oder der Formatkreissägemaschine.

ANMERKUNG Die Validierung beinhaltet die Verwendung von Prüfungen und Analysemethoden (z. B. Statik, Dynamik
oder Fehleranalyse). Diese Analysemethoden können zur Reduzierung der Anzahl der Prüfungen verwendet werden.
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100
EN 1870-1:2007 (D)

Anhang ZA
(informativ)

Zusammenhang zwischen dieser Europäischen Norm und den


grundlegenden Anforderungen der EU-Richtlinie 98/37/EG

Diese Europäische Norm wurde im Rahmen eines Mandates, das dem CEN von der Europäischen
Kommission und der Europäischen Freihandelszone erteilt wurde, erarbeitet, um ein Mittel zur Erfüllung der
grundlegenden Anforderungen der Richtlinie nach der neuen Konzeption für Maschinen 98/37/EG, geändert
durch 98/79/EG, bereitzustellen.

Sobald diese Norm im Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften im Rahmen der betreffenden Richtlinie in
Bezug genommen und in mindestens einem der Mitgliedstaaten als nationale Norm umgesetzt worden ist,
berechtigt die Übereinstimmung mit den normativen Abschnitten dieser Norm (ausgenommen Anhang J)
innerhalb der Grenzen des Anwendungsbereichs dieser Norm zu der Annahme, dass eine Übereinstimmung
mit den entsprechenden grundlegenden Anforderungen der Richtlinie und der zugehörigen EFTA-Vorschriften
gegeben ist.

Tabelle ZA.1 — Zusammenhang zwischen dieser Europäischen Norm und der Richtlinie 98/37/EG
Abschnitte/Unterabschnitte dieser Europäischen Grundlegende Anforderungen der Richtlinie
Norm 98/37/EG
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1.1.2 Grundsätze für die Integration der Sicherheit


5.2.1, 5.2.2, 5.2.3, 5.2.4, 5.2.5, 5.2.6, 5.2.7, 5.2.8, a) nach ihrer Verwendung ausgerüstet
5.3.6, 5.3.7, 5.3.8, 5.4.12, 6.3
Abschnitte 5 und 6 b) Beseitigung der Risiken, Angabe von
Maßnahmen, Information
Abschnitte 5 und 6 c) Verwendung
5.4.5 d) Ergonomie
5.4.5, 6.3 e) Belastung bei der Verwendung
5.3.1, 5.3.9, 5.4.9, 6.3 f) Zusatzausrüstung
5.3.2, 5.3.3.6, 5.3.5, 5.3.6, 5.3.7.2, 5.4.3 1.1.3 Materialien und Erzeugnisse
6.3 1.1.4 Beleuchtung
5.2.2, 5.3.7, 5.4.5 1.1.5 Konzipierung der Maschine im Hinblick auf die
Handhabung
5.2.1, 5.2.6, 5.2.7, 5.2.8, 5.2.11, 5.3.7.4, 5.4.8 1.2.1 Sicherheit und Zuverlässigkeit von
Steuerungen
5.2.2, 5.2.3, 5.2.4, 5.2.5, 5.2.6, 5.2.7, 5.2.8, 1.2.2 Stellteile
5.3.7.4.2, 6.3
5.2.2, 5.2.3, 5.2.6, 5.2.7, 5.2.8, 5.3.7.4.2 1.2.3 In-Gang-Setzen
5.2.2, 5.2.4, 5.2.5, 5.2.8, 5.3.7.4.2 1.2.4 Stillsetzen (normales Stillsetzen, Stillsetzen im
Notfall, verkettete Anlagen)
5.2.6, 5.2.7, 5.2.8, 5.3.7.4.2, 6.3 1.2.5 Betriebsartenwahl
5.2.10, 5.4.6, 5.4.7, 5.4.12 1.2.6 Störung der Energieversorgung
5.2.1, 5.2.11, 5.4.8, 5.4.12 1.2.7 Störung des Steuerkreises
Anhang J 1.2.8 Software
5.2.3, 5.2.4, 5.2.5, 5.2.6, 5.2.7, 5.2.8, 5.3.1, 5.3.2, 1.3 Schutzmaßnahmen gegen mechanische
5.3.3, 5.3.4, 5.3.5, 5.3.6, 5.3.7, 5.3.8, 6.1, 6.2, 6.3 Gefahren
5.3.1 1.3.1 Stabilität
5.3.2, 6.3 1.3.2 Bruchgefahr beim Betrieb

101
EN 1870-1:2007 (D)

Tabelle ZA.1 (fortgesetzt)

Abschnitte/Unterabschnitte dieser Europäischen Grundlegende Anforderungen der Richtlinie


Norm 98/37/EG
5.3.2, 5.3.3, 5.3.5 1.3.3 Gefahren durch herabfallende und
herausgeschleuderte Gegenstände
5.1 1.3.4 Gefahren durch Oberflächen, Kanten, Ecken
5.2.7 1.3.6 Gefahren durch Änderung der Drehzahl der
Werkzeuge
5.2.6, 5.2.8, 5.3.7 1.3.7 Verhütung von Gefahren durch bewegliche
Teile
5.3.7 1.3.8 Auswahl der Schutzeinrichtungen gegen
Gefahren durch bewegliche Teile
(A bewegliche Teile der Kraftübertragung
B bewegliche Teile, die am Arbeitsprozess
teilnehmen (Wirkbereich)
5.3.7 1.4.1 Anforderungen an trennende und nicht
trennende Schutzeinrichtungen
5.3.2, 5.3.7 1.4.2 Besondere Anforderungen an trennende
Schutzeinrichtungen
5.2.10, 5.4.4, 5.4.12 1.5.1 Gefahren durch elektrische Energie
5.4.10 1.5.2 Gefahren durch statische Elektrizität
5.2.10, 5.4.6, 5.4.7 1.5.3 Gefahren durch nichtelektrische Energie
5.4.11 1.5.4 Gefahren durch fehlerhafte Montage
5.4.1 1.5.6 Brandgefahr
5.4.2 1.5.8 Gefahren durch Lärm
5.4.8, Anhang J 1.5.11 Gefahren durch Strahlung von außen
5.4.9 1.5.12 Gefahren durch Laser
5.4.3 1.5.13 Gefahren durch Emission von Stäuben,
Gasen usw.
5.4.13 1.6.1 Wartung der Maschine
5.2.2, 5.3.7, 5.4.13 1.6.2 Zugänge zum Arbeitsplatz und zu den
Eingriffspunkten
5.4.12 1.6.3 Trennung von den Energiequellen
5.2.2, 5.2.6, 5.2.7, 5.2.8, 5.3.7, 5.4.5, 5.4.13, 6.3 1.6.4 Eingriffe des Bedienungspersonals
5.4.3, 6.3 1.6.5 Reinigung der innen liegenden Teile
5.2.1, 5.3.3, 5.4.5, 6.3 1.7.0 Anzeigevorrichtungen
6.1 1.7.1 Warneinrichtungen
6.2 1.7.3 Kennzeichnung
6.3 1.7.4 Betriebsanleitung
2.3 Maschinen zur Bearbeitung von Holz und
gleichartigen Werkstoffen
5.3.6, 5.3.7 a) Werkstückführung
5.3.5 b) Wegschleudern
5.3.4 c) Bremse

WARNHINWEIS — Für Produkte, die in den Anwendungsbereich dieser Norm fallen, können weitere
Anforderungen und weitere EU-Richtlinien anwendbar sein.

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EN 1870-1:2007 (D)

Literaturhinweise

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Wechselwirkungen zwischen der Gestaltung von Maschinen und den Arbeitsaufgaben

[2] EN 1050:1996, Sicherheit von Maschinen — Leitsätze zur Risikobeurteilung

[3] EN 1760-2:2001, Sicherheit von Maschinen — Druckempfindliche Schutzeinrichtungen — Teil 2:


Allgemeine Leitsätze für die Gestaltung und Prüfung von Schaltleisten und Schaltstangen

[4] EN 1870-5:2002, Sicherheit von Holzbearbeitungsmaschinen — Kreissägemaschinen — Teil 5:


Kombinierte Tischkreissägemaschinen/von unten schneidende Kappsägemaschinen

[5] EN 12779:2004, Holzbearbeitungsmaschinen — Absauganlagen für Holzstaub und -späne, ortsfest


installiert — Sicherheitstechnische Anforderungen und Leistungen

[6] EN 60745-1:2003, Sicherheit handgeführter motorbetriebener Elektrowerkzeuge — Sicherheit —


Teil 1: Allgemeine Anforderungen (IEC 60745-1:2001, modifiziert)

[7] EN 60745-2-5:2003, Sicherheit handgeführter motorbetriebener Elektrowerkzeuge — Sicherheit —


Teil 2-5: Besondere Anforderungen an Kreissägen und Kreismesser (IEC 60745-2-5:2003, modifiziert)

[8] EN 60947-4-1:2001, Niederspannungsschaltgeräte — Teil 4-1: Schütze und Motorstarter — Elektro-


mechanische Schütze und Motorstarter (IEC 60947-4-1:2000)

[9] EN 60947-5-1:2004, Niederspannungsschaltgeräte — Teil 5-1: Steuergeräte und Schaltelemente —


Elektromechanische Steuergeräte (IEC 60947-5-1:2003)

[10] EN 61029-1:2000, Sicherheit transportabler motorbetriebener Elektrowerkzeuge — Teil 1: Allgemeine


Anforderungen (IEC 61029-1:1990, modifiziert)

[11] EN 61029-2-1:2002, Sicherheit transportabler motorbetriebener Elektrowerkzeuge — Teil 2-1: Beson-


dere Anforderungen an Tischkreissägen (IEC 61029-2-1:1993 + A1:1999 + A2:2001, modifiziert)

[12] EN 61508-1:2001, Funktionale Sicherheit sicherheitsbezogener elektrischer/elektronischer/


programmierbarer elektronischer Systeme — Teil 1: Allgemeine Anforderungen (IEC 61508-1:1998 +
Corrigendum:1999)

[13] EN 61508-2:2001, Funktionale Sicherheit sicherheitsbezogener elektrischer/elektronischer/program-


mierbarer elektronischer Systeme — Teil 2: Anforderungen an sicherheitsbezogene elektrische/
elektronische/programmierbare elektronische Systeme (IEC 61508-2:2000)

[14] EN ISO 11688-2:2000, Akustik — Richtlinien für die Konstruktion lärmarmer Maschinen und Geräte —
Teil 2: Einführung in die Physik der Lärmminderung durch konstruktive Maßnahmen
(ISO/TR 11688-2:1998)

[15] HD 21.1 S4:2002, Polyvinylchlorid-isolierte Leitungen mit Nennspannungen bis 450/750 V — Teil 1:
Allgemeine Anforderungen

[16] HD 22.1 S4:2002, Gummi-isolierte Starkstromleitungen mit Nennspannungen bis 450/750 V — Teil 1:
Allgemeine Anforderungen

[17] EN ISO 12100-1:2003, Sicherheit von Maschinen — Grundbegriffe, allgemeine Gestaltungs-


leitsätze — Teil 1: Grundsätzliche Terminologie, Methodologie (ISO 12100-1:2003)

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