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System 

virtueller Maschinen (SVM/ES) 
Dr. Sylvia Lampenscherf, Achim Schröder, 
VEB Robotron­ZFT, Karl­Marx­Stadt, Klaus Wagner, 
VEB Leitzentrum für Anwendungsforschung, Berlin 
Erschienen : rechentechnik/datenverarbeitung 2/1981 

Zur Erweiterung des Einsatzbereiches des  Das Steuerprogramm (CP) 1  des SVM/ES  Modifikationen des OS/ES und des DOS/ 


Modells EC 1055M wird als zusätzliche  realisiert die Abbildung der virtuellen  ES, aber auch SVM/ES selbst. Die 
Programmunterstützung ein neues  Konfigurationselemente auf die reale DV­  folgenden drei Systeme werden speziell 
Anlage nach den genannten Prinzipien  für den Einsatz als Betriebssyteme in 
Betriebssystem, das System virtueller 
sowie den Aufbau, die Verwaltung und  virtuellen Maschinen entwickelt und 
Maschinen (SVM/ES), bereitgestellt.  die Steuerung des Parallelbetriebes der  können nur im Zusammenwirken mit 
SVM/ES ist auch auf dem Modell EC  virtuellen Maschinen.  dem CP arbeiten: 
1055 anwendbar. Für andere Modelle 
Es gewährleistet dabei die Unabhängig­  •  Das   dialogfähige   Programmier­  und 
des ESER steht es nicht zur Verfügung.  keit der Nutzer voneinander, über das  Testsystem   (PTS) 2  bietet   die  Möglich 
Der Beginn der Auslieferung von  Dateipufferungssystem, einen Bestandteil  keit, im Dialog Programme oder andere 
SVM/ES ist für Mitte 1982 vorgesehen.  des CP, können die Nutzer Dateien aus­  Dateien  aufzubauen und  zu verändern, 
SVM/ES basiert auf dem Konzept des  tauschen.  Programme zu übersetzen, zu testen 
virtuellen Speichers. Es gewährleistet  Das CP verwaltet ein Nutzerverzeichnis,  und 
eine bessere Auslastung des  das für jede virtuelle Maschine die Be­  auszuführen.  Jeder Nutzer des  PTS  ar 
Hauptspeichers und enthält erweiterte  schreibung der virtuellen Konfiguration,  beitet  in   seiner  eigenen  virtuellen   Ma 
Möglichkeiten des Dialog­betriebes.  das Nutzerkennwort, Abrechnungsinfor­,  schine   unabhängig   von  anderen   Nut 
SVM/ES gestattet durch die Einrichtung  mationen und Auswahlbedingungen ent­  zern. 
und Verwaltung von mehreren virtuellen  hält. Das Nutzerverzeichnis bildet die  ­ Das  Dateifernübertragungssyslem 
Grundlage für den Aufbau von Steuer­  (RFTS)3 dient zur Übertragung von Da­ 
Maschinen die parallele und 
blöcken bei Aktivierung einer virtuellen  teien zwischen fernaufgestellten stapel­ 
voneinander unabhängige Arbeit 
Maschine und für die Steuerung des Par­  orientierten Datenstationen und der DV­ 
mehrerer Nutzer auf einer DV­Anlage.  allelbetriebes der jeweils aktiven virtuellen  Anlage sowie zwischen Datenstationen. In 
Maschinen.  Verbindung mit der Dateipuffe­rung des 
1.   Konzept virtueller Maschinen 
Der Nutzer kann mit seiner virtuellen  CP kann damit der Datenaustausch 
Das Konzept der virtuellen Maschine er­  Maschine so arbeiten, als würde er sich  zwischen virtuellen Maschinen und 
weitert das Konzept des virtuellen Spei­  an einer realen DV­Anlage befinden. Ins­  fernaufgestellten Datenstationen erfolgen 
chers in dem Sinne, daß alle Elemente  besondere muß er zur Steuerung der vir­  und unter anderem die Jobferneingabe 
einer DV­Anlage virtuell realisiert werden.  tuellen Maschine ein Betriebssystem des  realisiert werden. 
Der Hauptspeicher wird so erweitert, daß  ESER starten oder ein systemunabhängi­  •  Das Fehleranalysesystem (PDAS)'' ist 
jeder Nutzer, also jede virtuelle Maschine,  ges Dienstprogramm verwenden. Die  eine Erweiterung des PTS und dient zum 
einen eigenen virtuellen Speicher erhält.  Verständigung des Nutzers mit dem in  Erfassen und Auswerten von Fehlabläu 
Die Zentraleinheit (ZE) wird mit Hilfe der  seiner virtuellen Maschine arbeitenden  fen im SVM/ES. 
Zeitscheibentechnik jedem Nutzer zur  Betriebssytem und mit dem CP erfolgt  Das Steuerprogramm CP sowie die Sy­ 
Verfügung gestellt. Die E/A­Geräte  über eine Datenstation, die virtuelle Be­  steme PTS, RFTS und PDAS sind die 
werden so aufgeteilt, simuliert oder  dieneinheit, in Form eines Dialogs. Als  vier Komponenten des SVM/ES. 
zugeordnet, daß jeder Nutzer über eine  virtuelle Bedieneinheit wird das Bild­ 
bestimmte Anzahl von E/A­Geräten ver­  schirmsystem EC 7920M im Lokalan­ 
schluß und Fernanschluß unterstützt. Als  2.   Anwendung des SVM/ES 
fügt. Die Gesamtheit aus dem virtuellen 
Speicher, dem Anteil an ZE­Zeit und den  Betriebssystem in virtuellen Maschinen  Im vorhergehenden Abschnitt wurde das 
E/A­Geräten, die dem Nutzer zur Ver­  können alle Betriebssysteme eingesetzt  Grundprinzip des SVM/ES dargelegt: Je­ 
fügung gestellt wird, bezeichnet man als  werden, die auf DV­Anlagen des ESER 
arbeiten können. Das betrifft in erster  1 
virtuelle Maschine.  2  Control Program 
Linie  die  verschiedenen   Ausgaben   und  3  Programming and Testing Support 
Remote File Transfer Subsystem 


Problem and Dump Analysis 
Subsystem
der Nutzer hat in seiner virtuellen Ma­  triebssysteme oder Betriebssystemversio­  schnellstmögliche Bearbeitung der Anfor­ 
schine die Möglichkeit, unabhängig von  nen.  derungen der virtuellen Maschinen bei 
anderen Nutzern so zu arbeiten, als hätte  •  Die virtuelle Maschine SPROG arbei  effektiver Nutzung der realen Ressourcen 
er eine reale DV­Anlage zur Verfügung.  tet   vor   allem   unter   Steuerung   eines_  angestrebt. 
Daraus ergeben sich die wesentlichen  SVM/ES. Sie dient zur Wartung des Sy  Das CP arbeitet im Supervisorzustand, 
Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten  stems und für weitere Aufgaben der Sy  dagegen arbeiten alle Nutzerbetriebssy 
des SVM/ES. Sie sollen am Beispiel der  stemprogrammierung    sowie    zum    Be  steme in den virtuellen Maschinen im 
in Abb. 1 dargestellten, SVM/ES­Kon­  dienertraining.   Besonders   für   derartige  Problemzustand. Damit schützt sich das 
figuration erläutert werden. Im  Aufgaben ist die vom CP gewährleistete  CP vor unerlaubtem Zugriff der Pro 
Nutzerverzeichnis sind unter anderem  Unabhängigkeit   der   virtuellen   Maschi  blemprogramme. Durch die Simulation 
die folgenden zwölf virtuellen Maschinen  nen  untereinander von  Bedeutung:  Die <  der privilegierten Befehle für das Nutzer 
eingetragen.  anormale  Beendigung  der  Arbeit   einer  system werden alle Anforderungen er 
•  Die virtuelle Maschine OP wird dem  virtuellen Maschine durch Fehler im Be 
SVM/ES­Systembediener   zur   Steuerung  füllt, die ein Betriebssystem an die reale 
triebssystem    oder   in   der   Bedienung  DV­Anlage stellt.  , 
der Gesamtarbeit des Systems zur Ver  beeinflußt  nicht  die.Arbeit der  Nutzer 
fügung gestellt.  der anderen virtuellen Maschinen.  Entsprechend dem Konzept der virtuel­ 
•  Die  virtuellen   Maschinen   PTS1   bis  len Maschinen werden durch das CP eine 
•  Nutzer der virtuellen Maschine TECH 
PTS6 sind Nutzem zugeordnet, die vor  virtuelle ZE, ein virtueller Speicher, eine 
ist das technische Personal des Rechen  virtuelle Bedieneinheit und virtuelle E/A­ 
wiegend mit dem System PTS arbeiten.  zentrums. Die vorbeugende Wartung von 
Sie entwickeln  in  ihren  virtuellen  Ma  Geräte simuliert, Jede virtuelle Maschine 
Geräten kann so ausgeführt werden, daß 
schinen Programme im Dialog und testen  muß vor ihrer Benutzung durch eine 
das    betreffende    Gerät    vorübergehend 
sie.   Von  ihrer  virtuellen   Bedieneinheit  Eintragung' im Nutzerverzeichnis des 
dieser virtuellen Maschine fest zugeord 
stellen   sie   Anforderungen   zur   Ausfüh  SVM/ES definiert werden. Diese Ein­ 
net und unter Verwendung z. B. eines sy 
rung von  Problemprogrammen  im  Sta  tragung enthält neben anderen Informa­ 
stemunabhängigen   Wartungsprogramms 
pelbetrieb.  Dabei kann jeder Nutzer an  tionen das Nutzerkennzeichen, das Nut­ 
geprüft   wird.   Das   Beispiel   verdeutlicht 
seinem lokal oder fern aufgestellten Bild  zerkennwort, die virtuelle Speichergröße 
die Vorteile des SVM/ES (Abb. 2). 
schirmgerät  unabhängig  von   den   sonst  und die virtuellen E/A­Geräte. Während 
Damit ist SVM/ES vor allem für solche 
noch aktiven virtuellen Maschinen arbei  der Arbeit der virtuellen Maschine kann 
Anwender   zu   empfehlen,   die   die  ver 
ten.  diese Konfiguration durch Kommandos 
schiedenartigsten   Probleme   parallel   be 
modifiziert werden. 
•  Die virtuelle Maschine OSES6 arbeitet  arbeiten müssen. 
unter Steuerung des  OS/ES.  Die Über  Für Anwender, die einen reinen Sta­  Der Nutzer aktiviert eine virtuelle Ma­ 
gabe von Jobs erfolgt mit Hilfe des Da­  pelbetrieb aufbauen wollen, bietet das  schine durch ein LOGON­Komrnando 
teipufferungssystems   des   SVM/ES.   Die  SVM/ES durch die Dateipufferung zwar  von einer Datenstation, einer virtuellen 
Jobs können über reale E/A­Geräte ein  neue Funktionen, die aber mit erhöhtem  Bedieneinheit aus, die lokal oder fern 
gegeben oder durch andere virtuelle Ma  Steuerungsaufwand durch das übergeord­  aufgestellt sein kann, über die virtuelle 
schinen      dem      Dateipufferungssystem  nete System verbunden sind. Erst durch  Bedieneinheit kann sowohl die Steuerung 
übergeben werden. So ist es z. B. mög  die gleichzeitige Arbeit von Dialog­ und  des Betriebssystems in der virtuellen Ma­ 
lich,   in   der virtuellen  Maschine  PTS.1  Stapelbetrieb können die Vorteile des  schine als auch die Kommunikation mit 
unter Steuerung des PTS einen Jobstrorn  SVM/ES gegenüber dem OS/ES genutzt  dem CP erfolgen. 
aufzubauen und ihn dann zur  Abarbei  werden.  Das CP verfügt über eine eigene Kom­ 
tung der vituellen Maschine  OSES6 zu  Programmentwicklung und ­test sollten  mandosprache, mit deren Hilfe die Funk­ 
übergeben.  Die  Ergebnisse der Abarbei  vorwiegend unter Nutzung von PTS er­  tionen des Steuerprogramms aktiviert 
tung können über reale E/A­Geräte aus  folgen, womit eine höhere Fortschritts­  werden können. Diese Kommandos die­ 
gegeben oder an die virtuelle  Maschine  rate für den Anwender erzielt wird.  nen der Steuerung des SVM/ES, der Ge­ 
PTSi   zurückgeschickt werden.  rätezuordnung, der Gerätesteuerung, der 
•  Die virtuelle Maschine RFTS arbeitet  3.   Steuerprogramm (CP)  Informationsbeschaffung, dem Pro­ 
unter Steuerung des RFTS. Dieser Ma  grammtest  und  der  Dateipufferung.   Da 
schine   sind   alle   fernaufgestellten   sta  jedem Nutzer verfügbar gemacht werden 
pelorientierten        Datenstationen        der  Das Steuerprogramm des Systems  können, sind die Kommandos in Kom­ 
DV­Anlage zugeordnet. Das RFTS steuert  virtueller Maschinen verwaltet die  mandoklassen eingeteilt. Der Umfang des 
den Datenaustausch zwischen diesen Sta  Ressourcen der realen DV­Anlage und  verwendbaren     Kommandosatzes     wird
tionen   und   dem   Dateipufferungssystem  koordiniert die Anforderungen der 
des CP. So können z. B. Jobströme über  einzelnen virtuellen   Maschinen.   Dabei 
RFTS  und  CP zur virtuellen   Maschine  wird  eine 
OSES6   geleitet   werden,   oder   der   an 
einem   fernaufgestellten   Bildschirm   ar 
beitende Nutzer PTS5 kann  Ergebnisse 
über CP und RFTS auf einem Drucker 
ausgeben, der sich in unmittelbarer Nähe 
befindet. 
•  Die virtuelle Maschine DÖS/ES ist für 
die Arbeit unter Steuerung des DOS/ES 
vorgesehen.    Sie   wird   dann   aktiviert, 
wenn   Projekte   mit   diesem   Betriebssy 
stem abzuarbeiten sind. 
Das Konzept virtueller Maschinen er­ 
leichtert durch die Möglichkeit, in ver­ 
schiedenen virtuellen Maschinen mit ver­ 
schiedenen Betriebssystemen parallel zu 
arbeiten,  die Umstellung  auf neue Be­ 
durch die Kommandoklasse in der Nut­  zen. Darüber hinaus erfordert die Ar­  Im Steuerprogramm CP sind Funktionen 
zerverzeichniseintragung festgelegt. Zur  beitsweise einiger Geräte, z. B. Magnet­  vorgesehen, mit denen sowohl die Effek­ 
Steuerung der virtuellen Maschinen hat  bandgeräte, deren feste Zuordnung zu  tivität des Gesamtsystems als auch die 
das CP folgende drei Hauptfunkfcionen  einer virtuellen Maschine zu jedem Zeit­  einer einzelnen virtuellen Maschine ge­ 
zu verwirklichen.  punkt.  steigert werden kann. Eine virtuelle Ma­ 
— Verwaltung der ZE  • Gemeinsam benutzbare Geräte Das CP  schine kann durch den Systembediener 
— Verwaltung des Hauptspeichers  erlaubt; daß Direktzugriffsgeräte oder  des SVM/ES bevorzugt werden, indem 
— Verwaltung der E/A­Geräte.  Geräte mit fester Satzlänge (Kar­  die Häufigkeit ihrer Auswahl oder die 
tengeräte, Drucker) von mehreren vir­  Anzahl der zugeteilten Zeitscheiben er­ 
Das CP ordnet jeder virtuellen Maschine 
tuellen Maschinen gemeinsam benutzt  höht werden oder der erforderliche Sei­ 
Zeitscheiben zu, in denen ihr die ZE zur 
werden können. Auf einem realen Direkt­  tenwechsel durch Zuweisung residenter 
Verfügung steht In dieser Zeitscheibe 
zugriffsspeicher können zusammenhän­  Seiten reduziert wird. Außerdem unter­ 
können Befehlsfolgen des Nutzerbe­  gende Adreßbereiche als virtuelle Platten 
triebssystems oder auch Funktionen des  stützt das CP die gemeinsame Benutzung 
definiert werden. Diese virtuelle Platte  eines speziellen Betriebssystems von 
CP, z. B. zur Simulation privilegierter  wird vom CP für die virtuelle Maschine 
Befehle oder Behandlungen von Unter­  mehreren virtuellen Maschinen aus. 
als reale Platte mit eingeschränkter Ka­  Derartige Systeme werden als benannte 
brechungen, ausgeführt werden. Die  pazität verwaltet. Virtuelle Platten können 
Häufigkeit der Zuordnung von Zeitschei­  Systeme bezeichnet und stehen im Sei­ 
durch mehrere virtuelle Maschinen 
ben zu einer virtuellen Maschine und de­  tenspeicher des SVM/ES. Sie müssen da­ 
gemeinsam benutzt werden, wobei sich 
ren Größe wird durch das CP opti­  her zur IPL­Zeit nicht jedesmal geladen 
die Art des Zugriffs über Kennwort­ 
miiert.  werden, nur die zur Arbeit benötigten 
schutz steuern läßt. 
Der reale Hauptspeicher wird durch das  Seiten . werden aus dem Seitenspeicher 
Virtuelle Platten können­ temporär ein­ 
CP für die virtuellen Maschinen nach  des SVM/ES in den Realspeicher gela­ 
gerichtet werden. 
dem Prinzip des virtuellen Speichers ver­  Besonders vorteilhaft wird die Einrichtung  den. Das PTS zum Beispiel kann als be­ 
waltet, wobei jede Maschine einen eige­  virtueller Platten auch dann, wenn  nanntes System eingerichtet werden. Für 
nen Adreßraum erhält. Der einer virtuel­  gleichzeitig viele verschiedenartige An­  die Steuerprogrammkonfiguratiou des 
len Maschine zugeordnete virtuelle Spei­  forderungen an Direktzugriffsspeicher­  OS/ES mit dem größten Funktionsumfang 
cher erfüllt für das Nutzerbetriebssystem  platz von unabhängigen Nutzern zu be­  das SVS  erfolgt bei der Arbeit in einer 
die Funktion des Hauptspeichers. Die  friedigen sind, da ein gegenseitiges Blok­  virtuellen Maschine eine Anpassung an 
Umsetzung der virtuellen Adressen in  kieren wegen auszutauschender physi­  die Funktionen des CP über eine 
reale erfolgt durch Nutzung der dyna­  scher Datenträger verhindert oder wei­  spezielle Systemverbindung. Damit 
mischen Adreßumsetzung. Das CP baut  testgehend reduziert ­werden kann.  werden vor allem die Nachteile einer 
für jede virtuelle Maschine getrennt Seg­  Virtuelle Kartenleser, Kartenstanzer und  Hierachie von virtuellen Speichern ver­ 
ment­ und Seitentabellen auf und sichert  Drucker werden durch Abbildung auf  mieden und die zweifache Ausführung 
dadurch den Speicherbereich einer vir­  reale Geräte verwirklicht. Die Abbildung  einiger Funktionen verhindert. Die ZE EC 
tuellen Maschine vor dem unbefugten  wird vom CP durch die Zwischenspeiche­  2655M verfügt ebenso wie die ZE EC 2655 
Zugriff durch andere Nutzer. Da das  rung und Verwaltung der Ein­ bzw. Aus­  über einen erweiterten Umfang von 
Nutzerbetriebssystem selbst mit einem  gabedaten als Dateien auf Direktzugriffs­  Mikroprogrammen der Verar­ 
eigenen virtuellen Speicher arbeiten  speichern erzeugt. Die verschiedenen vir­  beitungseinheit, die mikroprogrammierte 
kann (z. B. die Steuerprogrammkonfigu­  tuellen Geräte werden als Klassen von  Steuerprogrammunterstützung (SVMA­ 
ration SVS des OS/ES), entsteht eine  Dateien definiert. Diese Arbeitsweise  Unterstützung), die für virtuelle Maschi­ 
Hierarchie virtueller Speicher, die das CP  heißt Dateipufferung. Eine gepufferte  nen, die prinzipiell im Problemzustand 
durch den Aufbau zusätzlicher Steuerta­  Datei läßt sich verarbeiten, wenn sie voll­  arbeiten, die Ausführung von SVC und 
bellen unterstützt. Bei der Generierung  ständig zwischengespeichert ist. Die ge­  privilegierten Befehlen simulieren und 
eines konkreten SVM/ES wird die reale  pufferten Dateien können zwischen den  die Verarbeitungszeiten dafür stark ver­ 
Gerätekonfiguration festgelegt. Das CP  virtuellen Geräten verschiedener virtueller  kürzen. 
führt Steuertabellen für alle realen Ge­  Maschinen übertragen werden, so daß. die  Die SVMA­Unterstützung und die Sy­ 
räte und koordiniert die Ausführung aller  Dateien für mehrere Maschinen nutzbar  stemverbindung sind Voraussetzung für 
E/A­Operationen sowohl für das CP als  gemacht werden können. Die Verarbeitung  die effektive Arbeit der Steuerprogramm­ 
auch für die virtuellen Maschinen. Die  der Datei kann durch die virtuelle Maschine  konfiguration SVS unter Steuerung des 
einer virtuellen Maschine zugeordneten  zu einem beliebigen Zeitpunkt erfolgen.  CP. Die Gesamtheit aller effektivitätsbe­ 
virtuellen Geräte sind durch die Nutzer­  In der.praktischen Anwendung bedeutet  einfhissenden Maßnahmen im CP sichert 
verzeichniseintragung festgelegt, die  das, daß z. B. ein Lochkartenstapel nur  ein optimales Verarbeitungsergebnis für 
Zuordnung kann dynamisch verändert  einmal von einem realen Kartenleser ein­  die verschiedenen virtuellen Maschinen 
werden. Virtuelle E/A­Geräte werden  gelesen werden muß, auch wenn die in 
und kurze Antwortzeiten im Dialogbetrieb. 
realisiert, indem einem virtuellen Gerät  ihm enthaltenen Informationen oder Jobs 
ein reales Gerät fest zugeordnet wird  mehrfach verarbeitet werden sollen. 
oder mehrere virtuelle Geräte auf einem  Durch die Dateipufferung wird eine be­  4.   Dialogfähiges Programmier­ und Test­ 
realen Gerät gebildet werden oder virtu­  liebig häufige Änderung oder Verteilung  system (PTS) 
elle Geräte durch das .CP vollständig si­  der Informationen zwischen verschiede­ 
muliert werden.  nen virtuellen Maschinen möglich. Damit  Das PTS ist eine Komponente des SVM/ 
Die virtuellen Geräte werden nach der  ist gleichzeitig eine geringere Belastung  ES. Es ist ein Einnutzerbetriebssystem, 
Art ihrer Zuordnung in zwei Gruppen  de? langsam arbeitenden Geräte  das mit dem CP abgestimmt ist und nur 
eingeteilt:  verbunden. Analog können auch Ausga­  unter seiner Steuerung in einer virtuellen 
bedaten, die in der Regel zum Druck vor­  Maschine betrieben werden kann. Die 
* Zugeeignete Geräte Diese Geräte sind  Hauptanwendung des PTS besteht in 
ausschließlich einer virtuellen Maschine  gesehen sind, in mehrfachen Kopien aus­ 
gegeben oder an andere virtuelle Maschi­  Entwicklung und Test von Programmen 
zur Nutzung zugeordnet. Damit können  im Dialog. Mit der Einrichtung mehrerer 
spezielle Anforderungen eines  nen weitergeleitet werden, um sie dort 
eventuell vor dem Druck nochmals zu  virtueller Maschinen unter Steuerung des 
Nutzerbetriebssystems befriedigt werden,  PTS wird durch das CP ein Teilneh­ 
um z. B. vom SVM/ ES nicht  kontrollieren oder zu verändern. 
merbetrieb ermöglicht.
unterstützte Geräte zu  benut­ 
Für die Konfiguration von virtuellen Ma­  Dateien. Diese Funktionen werden vom  Auf der virtuellen Bedieneinheit werden 
schinen, die unter Steuerung des PTS be­  PTS weitgehend automatisch ausgeführt  die bei der Übersetzung gefundenen Feh­ 
trieben werden sollen, sind folgende Be­  bzw. sind dem Nutzer durch PTS­Kom­  ler angezeigt. Bei der Übersetzung kön­ 
sonderheiten zu beachten:  mandos verfügbar.  nen Makrobibliotheken verwendet wer­ 
•  Es ist ein virtueller Speicher von min  PTS­Dateien werden auf den vom PTS  den. Makrobibliotheken mit den Stan­ 
destens 320 K Byte erforderlich. Die Ma  verwalteten virtuellen Platten gespei­  dardmakros des OS/ES und mit speziel­ 
ximalgröße  des  virtuellen  Speichers  be  chert. Der Nutzer kann mit logischen  len PTS­Makros werden dem Nutzer 
trägt 16 M Byte.  Sätzen fester oder variabler Länge arbei­  vom System zur Verfügung gestellt. Die 
•  Kartenleser, Drucker und Kartenstan  ten und sequentiell oder direkt zugrei­  erzeugten Objektprogramme können mit 
zer werden vom PTS  nur als virtuelle  fen.  Hilfe der PTS­Kommandos LOAD und 
Geräte unterstützt. Die Simulation dieser  Für PTS­Dateien werden spezielle Da­  START geladen und abgearbeitet werden. 
Geräte erfolgt über das Dateipufferungs­  teibezeichnungen verwendet. Eine solche  Dabei können Objektprograrnm­ 
system des SVM/ES.  Dateibezeichnung besteht aus Dateina­  bibliothekeh, verwendet werden. Die 
men, Dateityp und Dateimodus. Der Da­  Zuordnung von E/A­Dateien zum Pro­ 
•  Als externes  Speichermedium werden 
teiname wird vom Nutzer festgelegt.  gramm erfolgt durch das FILEDEF­ 
im PTS vorrangig virtuelle Platten ver 
Durch den Dateityp läßt sich der PTS­  Kommando, wobei ein solches Kom­ 
wendet. Einer virtuellen Maschine unter 
Datei eine bestimmte Bedeutung zuord­  mando jeweils einer DD­An Weisung in 
Steuerung des PTS sind mindestens zwei 
nen. So enthalten.z. B. Dateien des Typs  der Jobsteuerung des OS/ES entspricht. 
virtuelle   Platten   zugeordnet.   Insgesamt 
ASSEMBLE Assemblerquellprogramme  Als Zugriffsmethoden für die Dateien 
können   bis  zu   zehn   virtuelle   Platten 
und Dateien des Typs EXEC EXEC­  werden durch das PTS BSAM, QSAM, 
gleichzeitig von PTS unterstützt werden. 
Prozeduren. Der Dateimodus bestimmt,  BDAM und BPAM unterstützt. 
Für den Zugriff kann Nur Lesen oder Le 
auf welcher virtuellen Platte sich die 
sen und Schreiben festgelegt werden. Die  Datei befindet und wie auf sie zugegriffen  Bei der Abarbeitung der Programme unter 
gleichzeitige   Nutzung   von   PTS­Platten  Steuerung des PTS werden die Funk­ 
werden soll. 
durch mehrere Nutzer ist möglich.  tionen der OS/ES­Makros durch das PTS 
Das PTS^Dateisystem unterstützt Makro­ 
•  PTS   unterstützt bis  zu vier Magnet  bibliotheken und Objektprogrammbiblio­  simuliert. Daraus ergeben sich einige 
bandgeräte,   die  dynamisch  vom   SVM/  theken. Zur Arbeit mit diesen Bibliotheken  Einschränkungen für die Ausführbarkeit 
ES­Systembediener   der  werden Kommandos bereitgestellt. Durch  von OS/ES­Programmen. Nicht ausführ­ 
entsprechenden  PTS­Kommandos können einige  bar unter PTS sind Programme, die 
virtuellen     Maschine    zugeordnet    wer  Dienstprogramme zur Manipulation von  Mehraufgabenbetrieb verwenden, mehr 
den.  PTS­Dateien und vollständigen PTS­  als einen Programmbereich nutzen, die 
Das Betriebssystem PTS besitzt eine  Platten benutzt werden. So kann man  Datenfernverarbeitung realisieren und 
eigene Kommandosprache. Sie umfaßt  z. B. PTS­Dateien auf Magnetband,  die ISAM­Makros zum Lesen und Schrei­ 
etwa 50 Kommandos, zu denen zum Teil  Drucker, Kartenstanzer oder virtuelle  ben von Dateien verwenden. Für den Test 
noch zahlreiche Subkommandos gehören.  Bedieneinheit ausgeben, PTS­Plattenda­  werden einige Funktionen vom PTS und 
Mit  Hilfe der PTS­Kommandos werden  teien aus Daten von Magnetbändern oder  CP bereitgestellt. Der Nutzer kann z. B. 
die Funktionen des PTS aufgerufen und  vom virtuellen Kartenleser aufbauen, PTS­  Adreßstops setzen, Re­gisterinhalte und 
durch Angabe von Parametern den spe­  Dateien umbenennen, kopieren oder  Speicherstellen anzeigen lassen und 
ziellen Bedürfnissen angepaßt. Die Aus­  löschen sowie PTS­Platten auf Magnet­  verändern, er kann die Ausführung von 
führung der PTS­Kommandos erfolgt  band schreiben oder von dort zurückspei­  SVC­Anweisungen, Verzweigungen oder 
durch das Abarbeiten von Programmen.  chern. Mit dem Kommando EDIT wird  aller Anweisungen protokollieren lassen. 
über den Aufbau eigener Behandlungs­  der PTS­Editor aufgerufen. Mit Hilfe der 
programme kann der Nutzer die Kom­  Subkommandos des Editors hat man die 
mandosprache erweitern oder modifizie­  5.   Dateifernübertragungssystem   (RFTS) 
Möglichkeit, an der virtuellen Bedieneinheit 
ren.  der PTS­Maschine eine PTS­Datei neu  Das RFTS ist eine Komponente des 
Das PTS bietet die Möglichkeit, Folgen  einzugeben oder bereits bestehende PTS­  SVM/ES. Es verwirklicht die Übertra 
von PTS­Kommandos zu einer Einheit,  Dateien   zu   verändern.   Der  Editor  gung von Dateien zwischen RFTS­Da 
EXEC­Prozedur genannt, zusammenzu­  tenstationen und der DV­Anlage sowie 
fassen. Eine EXEC­Prozedur kann auch  Datei zu lokalisieren, zu verändern, zu  zwischen RFTS­Datenstationen unterein 
logische Funktionen, wie bedingte Ver­  streichen sowie Sätze an jeder Stelle ein­  ander. Als RFTS­Datenstationen werden 
zweigungen oder Schleifen, enthalten.  zufügen. Die Arbeit mit dem Editor wird  fernaufgestellte  E/A­Konfigurationen 
EXEC­Prozedureri werden durch Aufruf  durch die große Anzahl von Subkom­  (stapelorientierte Abonnentenpunkte) 
ihres Namens, gegebenenfalls mit An­  eingesetzt. Sie können programmierbar 
mandos mit den damit verbundenen Auf­ 
gabe von Parametern, aktiviert. Damit  oder nicht programmierbar sein. Die 
bereitungsmöglichkeiten sehr effektiv. 
ist der EXEC­Prozessor ein weiteres Mittel  Realisierung des erforderlichen Daten­ 
Dateien mit den Dateitypen ASSEM­ 
zur nutzerbezogenen Erweiterung der  übertragungsprotokolls erfolgt pro­ 
BLE, PLi und PL1OPT enthalten Quell­ 
PTS­Kommandosprache. Die Verwen­ 
programme, die in Assemblersprache  grammtechnisch oder über die tech­ 
dung von EXEC­Prozeduren gestattet es 
bzw. PLI geschrieben sind. Diese Pro­  nischen Mittel. RFTS arbeitet als Be­ 
dem Nutzer, die für ihn wichtigen. Stan­ 
gramme können mit Hilfe folgender PTS­  triebssystem in einer virtuellen Ma­ 
dardabläufe weitgehend zu automatisie­ 
Kommandos übersetzt werden:  schine. Es besteht aus einem Supervisor 
ren. Er wird somit von Eingaben an der 
ASSEMBLE zum Aufruf des Assemblers  und Leitungssteuerungsprogrammen. Der 
virtuellen Bedieneinheit entlastet. Das PTS 
verfügt über ein eigenes Da­  PLiOPT  Supervisor steuert die Arbeit des Systems 
teiverwaltungssystem, das dem Nutzer  zum Aufruf des PLl­Optimierungscompi­  insgesamt. Die Leitungssteuerungspro­ 
eine einfache und effektive Arbeit mit  lers PL1C  gramme gewährleisten den Datenaus­ 
seinen Dateien gestattet. Die PTS­Da­  zum Aufruf des  PLl­Testcompilers. Als  tausch über die technischen Mittel der 
teiverwaltung umfaßt den Aufbau und  Ergebnis der Übersetzung entstehen  Datenfernverarbeitung: Multiplexsteuer­ 
die Verwaltung der virtuellen Platten als  zwei PTS­Dateien:  gerät, Modems, BSC­Leitungen und RFTS­ 
externes Speichermedium für PTS­Da­  Das Objektprogramm und die Uberset­  Datenstationen. Es werden Zwei­ 
teien, die Verwaltung eines speziellen  zungsliste.  punktverbindungen unterstützt. Die 
Dateibezeichnungssystems sowie Dienst­  wichtigsten   Funktionen   des  RFTS
programme zur Manipulation von PTS­ 
betreffen den Aufbau der logischen Verbindung zwischen RFTS und Datenstation, die Steuerung des physischen Da­ 
tenaustauschs und die Dateiverwaltung. Sie werden durch Kommandos und Steuerkarten aktiviert. Die Hauptanwen­dung des 
RFTS besteht im Zusammenwirken mit dem Dateipufferungssystem des CP im Austausch von Dateien zwischen virtuellen 
Maschinen und RFTS­Stationen. Dadurch werden vor allem zwei Aufgaben gelöst: 
Die Programmentwicklung im Dialog unter Steuerung des PTS von femaufgestellten Bildschirmgeräten  aus  wird unterstützt. 
Der Programmierer kann seine Programme und die zugehörigen Testdaten als Dateien erfassen und über RFTS 
an seine virtuelle Maschine leiten. Unter Steuerung  des   PTS   erfolgen   dann   die Korrektur von Lochfehlern, der Test und die 
Korrektur der dabei gefundenen Fehler.   Wenn   es   notwendig   ist,   können Ubersetzungslisten   und   andere   Tester 
gebnisse  wiederum  über RFTS   an  den Arbeitsort  des   Programmierers  übertragen und dort ausgedruckt werden. 

Die   Jobfernverarbeitung   wird    verwirklicht.  Die einzugebenden Jobströme werden als Dateien über RFTS  an eine virtuelle 
Maschine  geleitet,  in   der  ein Stapelbetriebssystem,   z. B.  das   OS/ES, arbeitet.   Durch   bestimmte  Maßnahmen ist es 
möglich, auch die Ausgabe der Ergebnisse über RFTS zu veranlassen. 
Das RFTS stellt damit im Zusammenwirken mit dem Dateipufferungssystem des SVM/ES dem Nutzer eine einfache Möglichkeit des 
Dateitransports zur Verfügung. 

6.  Fehleranalysesystem (PDAS) 

Das PDAS ist eine Komponente des SVM/ES. Es arbeitet in einer virtuellen Maschine, die zusätzlich zu PTS die PDAS­ 
spezifischen Programme und EXEC­Prozeduren enthält. Das Fehleranalysesystem stellt für den Systemprogrammierer ein 
wertvolles Hilfsmittel zum Erfassen, Auswerten und Verwalten von Fehlern des SVM/ES in Form von Fehleranalyseprotokollen dar. 
Weiterhin besteht die Möglichkeit, Fehler in Programmen, die in virtuellen Maschinen abgearbeitet werden, zu erfassen und die 
Fehleranalyseprotokolle zu verwalten. 

Mit der Anwendung des PDAS wird­ die Fehleranalyse standardisiert und zentralisiert, und es werden Doppelarbeiten vermieden. 


Die Funktionen des PDAS lassen sich im Dialogbetrieb über entsprechende Kommandos aktivieren.

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