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Installations und Verlegetechnik

- Installationsrichtlinien
- Brandschutz
2. TAG
Installationsrichtlinien
• Dibkom Kap 4.5
Installationsrichtlinien
Installationsrichtlinien
Ausstattung von Wohnungen
Schlitze Aussparungen, Öffnungen
Planung von Rohrnetzen
Planung von Rohrnetzen
Brandschutz
• Dibkom Kap 4.4.4, Seite 120 – 123

• Handbuch Montage Kap. 9.3


Baurecht - Brandschutz
• Baurecht ist Ländersache -> BW
• Ländergesetzgebung ist abgeleitet von
– Musterbauordnung (MBO) und
– MLAR – Muster Leitungsanlagen Richtlinie
• Installierte Koaxleitungen sind Bestandteile
(Bauteile) von Gebäuden -> für diese gilt
damit das Baurecht.
• Für Bauteile und damit Koaxialleitungen
gelten bestimmte Feuerwiderstandsklassen
insbesondere in Rettungswegen
Brandschutzvorschriften

1 Gebäudeklassen
• Installierte Leitungen, also Stromleitungen, Koaxialkabel oder Licht-
wellenleiterkabel sind als Bestandteile von Gebäuden zu betrachten, für
die das Baurecht gilt. Da das Baurecht in der Verantwortung der
Bundesländer liegt, hat jedes Land eine eigene Bauordnung, in der auch
Maßnahmen zum Brandschutz behandelt werden.

• Das bedeutet für eine installierende Elektrofachkraft, dass sie sich im


Zweifel über die Besonderheiten des jeweiligen Bundeslandes informieren
muss. Glücklicherweise basieren die Vorschriften der Länder auf einer
einheitlichen Musterbauordnung (MBO).

• Ferner gibt es für die Leitungsverlegung eine „Muster-Richtlinie über


brandschutztechnische Anforderungen an Leitungsanlagen (Muster-
Leitungsanlagen-Richtlinie MLAR)", die sich teilweise wieder auf nationale
oder europäische Normen abstützt, so dass sich für die
Kabelnetzinstallation nur in Details Abweichungen ergeben.
Brandschutzvorschriften
• Für freistehende Ein- und
1-2 WE – keine Brandschutzvorschriften
Zweifamilienhäuser mit einer
Höhe von ≤7 m Höhe über
Oberkante Fußboden und 2
Nutzungseinheiten (WE) mit
≤400 m² gelten keine
besonderen Anforderungen.
an den Brandschutz.
>= 3 WE – Brandschutzvorschriften gelten
• Der Gebäudebesitzer ist für
sein Gebäude eigenverant-
wortlich.

• Für Gebäude ab drei Wohn-


einheiten sind die Brand-
schutzvorschriften zwingend zu
beachten.
Wichtige Hinweise zum Brandschutz bei NE-4-Anlagen

Die Einhaltung des öffentlichen Rechts ist wesentlicher Bestandteil einer


Installation. Die Nichteinhaltung führt zur Nichtabnahmefähigkeit des Werkes.
Zu beachten sind die folgenden Kernpunkte des baulichen Brandschutzes wie
Sie der Gesetzgeber fordert:
 Bundesweit einheitliche Grundlage ist die Musterrichtlinie über
brandschutztechnische Anforderungen an Leitungsanlagen, MLAR,
Stand 17.11.2005. Diese ist zwingend zu beachten!
(http://www.is-argebau.de/Dokumente/4236865.pdf)
Hinweise
Brandschutz in Mehrfamilienhäusern
Wo gilt die LAR?
• Leitungsanlagen in notwendigen Treppenräumen, in Räumen
zwischen notwendigen Treppenräumen und Ausgänge ins
Freie, in notwendigen Fluren ausgenommen in offenen
Gängen vor Außenwänden.
• Die Führung von Leitungen durch raumabschließende Bauteile
(Wände und Decken) und den Funktionserhalt von
elektrischen Leitungsanlagen im Brandfall.
Hinweise
Brandschutz in Mehrfamilienhäusern
Welches sind die wichtigsten Grundlagen für Elektro
Brandschutz?
• LAR, LBO

• Was ist die LAR?


• Richtlinie über brandschutztechnische Anforderungen an
Leitungsanlagen (Leitungsanlagen-Richtlinie – LAR)

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Hinweise
Brandschutz in Mehrfamilienhäusern
Was versteht man unter dem Begriff notwendiger Treppenraum?
• Es sind Treppenhäuser mit vertikalen Rettungswegen.

Was versteht man unter dem Begriff notwendiger Flur?


• Es sind horizontale Rettungswege zwischen den
Nutzungseinheiten.

Was versteht man unter Sicherheitstreppenräumen?


• Es sind Treppenräume, die brandschutztechnisch abgeriegelt
sind geschützte Treppenhäuser von Feuer und Rauch
Hinweise
Brandschutz in Mehrfamilienhäusern
Was versteht man unter Leitungsanlagen?
• sind Anlagen aus Leitungen, insbesondere aus elektrische
Leitungen sowie aus den zugehörigen Armaturen,
Hausanschlusseinrichtungen, Messeinrichtungen, Steuer-
Regel- und Sicherheitseinrichtungen, Netzgeräten, Verteilern
und Dämmstoffen für die Leitungen. Zu den Leitungen
gehören deren Befestigungen und Beschichtungen.
Lichtwellenleiter-Kabel und elektrische Kabel gelten als
elektrische Leitungen.
Hinweise
 Leitungsführungen in Flucht- und Rettungswegen in
Gebäuden mit mehr als zwei Wohnungseinheiten, z.B.
Treppenräume und Flure, sind besonders geschützt. Es gilt:
Leitungswege vermeiden.
 Wenn unbedingt notwendig nach Rücksprache mit dem
Kabelnetzbetreiber ausführen:
 Regelbauweise ist brandschutztechnische
Kapselung, z.B. durch feuerhemmenden
Installationskanal (I-30 nach DIN 4102 T. 11).
 Siehe Handbuch Montage UM
 In notwendigen Treppenhäusern – Brandschutzkanal
 In notwendigen Fluren – Metallkanal (nicht brennbar)
Hinweise
Für die Leitungsführung in vorhandenen Leerrohren gilt:

 Unterputzleerrohre bis 32 mm Durchmesser dürfen


genutzt werden,
 dabei sind Abgänge mit Mineralwolle (Schmelzpunkt
1000°C) oder im Brandfall aufschäumenden Baustoffen
zu verschließen
 Abdeckungen der Verteiler -/ Zugkästen in Flucht- und
Rettungswegen müssen aus Blech bestehen.
Hinweise

Leitungsdurchführungen
• Wand- und Deckendurchbrüche zwischen
Wohnungen, in Treppenräumen usw. sind fachgerecht
zu schließen.
– bis zu zwei Leitungen mit Zement- oder Brandschutzmörtel.
– Leitungsbündel mit Hilfe eines klassischen Kabelschotts,
(z.B. S-90 nach DIN 4102 T.9) dazu gehören auch:
- Lochgröße für max. 60%ige Kabelbelegung wählen,
- Hinweisschild zum Baustoffsystem im Kanal anbringen,
- Übereinstimmungserklärung und bauaufsichtliches
Prüfzeugnis/ - Zulassung gehört zur Bauakte.
Begriffe
• Feuerwiderstandsdauer/Brandschutzklasse:
die Zeit in Minuten innerhalb der ein Durchgang des Feuers
verhindert wird, die Tragfähigkeit erhalten bleibt und auf der
dem Brand abgewandten Seite eine Temperaturerhöhung von
140K nicht überschritten wird.
Begriffe
• Rettungswege
– In jedem Geschoss mit Aufenthaltsräumen
(Wohnungen) müssen zwei unabhängige
Rettungswege existieren.
• Rettungswege sind
1. Treppenhäuser (notwendige Treppenräume)
2. Räume zwischen Treppenhäusern und Ausgängen ins
Freie
3. Flure (Rettungwege) zu Treppenhäusern oder ins
Freie
4. Offene Gänge vor Gebäudeaussenwänden
5. Treppenhäuser geringer Nutzung
6. Flure geringer Nutzung
Regeln
• Installation von Verteilern und Abzweigern in
Rettungswegen
– Nur dann wenn unvermeidlich, mindestens F30
(Feuerschutzklasse 30)
– Nicht zulässig in Treppenräumen wenn ein
Aufenthaltsraum mehr als 22m über dem Gelände
liegt
– In notwendigen Treppenräumen geringer Nutzung
sowie in Fluren genügt eine nichtbrennbare
Ausführung
Regeln
• Installation von Gerätedosen
Unterputzdosen verringern die Wanddicke
und damit den Feuerwiderstand dieser Wand
Bei raumabschliessenden Wänden:
– Dicke < 60 mm sind nur Aufputzdosen erlaubt
– 60 mm >= Dicke < 140 mm - Dosen dürfen nicht
unmittelbar gegenüber abgebracht werden
– Enthält die Wand eine Dämmschicht dann darf
diese max. bis auf 30mm zusammengedrückt
werden.
Regeln
Verlegung von Leitungen
Die MLAR unterscheidet drei Situationen
1. Rettungswege
2. Decken und Wände die feuerbeständig sein müssen, z.B. Brandwände
3. Wände und Decken innerhalb von Wohnungen für die keine besonderen Vorschriften gelten.
1. In folgenden Rettungswegen
– Notwendige Treppenräume
– Räume zw. notwendigen Treppenräumen und Ausgängen ins Freie
– Notwendige Flure
Hier dürfen Leitungen nur dann Aufputz verlegt werden, wenn sie nicht brennbar sind
ausschließlich zur Versorgung der Rettungswege dienen oder es sich um Stickleitungen in
notwendigen Fluren handelt.
Ansonsten, falls die Leitungen „brennbar“ sind, dann müssen sie wie folgt verlegt werden:
– einzeln voll eingeputzt oder
– In Schlitzen, nichtbrennbares Material, 15mm Abdeckung oder
– einzeln innerhalb feuerhemender Wände oder
– in Installationsschächten bzw, Kanälen (unser Fall  Brandschutzkanal) oder
– über Unterdecken oder
– in Hohlraumestrichen oder Doppelböden
Verlegung von Leitungen
2.
Regeln
Decken und Wände die feuerbeständig sein müssen, z.B. Brandwände
Regeln
• Decken / Wanddurchbrüche >= 80mm
Regeln
• Verlegung in Unterdecken

– Tragesystem
– Metalldübel, M8, 60mm Tiefe, 500N
IVT - Montageanweisung für Brandschutzkanäle

• UM Montage Handbuch Kap 9.3 –


Montageanweisung für Brandschutzkanäle
Regeln
• Literatur
Blitzschutz
Dibkom Kap. 4.4.3.8 S.108ff
UM Kap 4.10, S.21ff
Elektrotechnik Grundlagen
Blitzschutz mit Sat Anlage – Dibkom S.108ff

• Beispiel Blitzschutz mit Sat Anlage

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