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Planungshinweise
siemens.de/geafol
Inhalt
Anschlusstechnik9
Anschluss der Oberspannung 9
Anschluss der Oberspannung mit Steckverbindungen 9
Oberspannungsanzapfungen9
Anschluss der Unterspannung 9
Anschluss der Erdungs- und Kurzschließvorrichtungen 9
Temperaturüberwachung10 Geräuschpegel18
Temperaturüberwachung Das Schallempfinden des Ohres 18
mit Kaltleiterfühler (PTC) 10 Die messtechnische Annäherung an das Ohr 19
Ausbreitung der Geräusche 19
Trafo-Zusatzbelüftung für mehr Leistung11 Schallleistung19
Merkmale der Lüfter 11 Abhängigkeit des Schalldrucks vom Abstand 19
Wirtschaftlichkeit der Zusatzbelüftung 11 Maßnahmen zur Geräuschminderung Luftschall 20
Körperschall21
Lüftung des Transformator-Raumes12 Körperschall-Isolierung: Bemessung 21
Voraussetzungen12 Körperschall-Isolierung: Berechnungsbeispiel 21
Berechnung der Verlustwärme im Raum 12 Geräusch im Trafo-Nebenraum:
Berechnung der Wärmeabführung 12 Berechnungsbeispiel22
Qv1: Wärmeabführung mit dem
natürlichen Luftstrom 12 EMV von Verteilungstransformatoren23
Qv2: Wärmeabführung über
Wände und Decken 13 CE-Kennzeichnung 23
Qv3: Wärmeabführung mit dem
erzwungenen Luftstrom 14
Lüftungskanäle14
Raumlüfter14
Kriterien für die Wahl des Raumlüfters 14
Leistung des Raumlüfters 14
pR: Druckdifferenz durch Strömung 15
pB: Druckdifferenz durch Beschleunigung 15
Berechnungsbeispiele 16
1. Druckverlust durch Rohrreibung 16
2. Druckverlust durch Einzelkomponenten 16
Druckdifferenz durch Strömung insgesamt 17
Ergebnis: Gesamtdruckdifferenz des Lüfters 17
GEAFOL – für h
öchste
Anforderungen vor Ort
Überall leicht zu integrieren
Dort, wo hohe Lastdichten eine verbrauchernahe Strom Der Vorteil: GEAFOL-Gießharztransformatoren lassen
versorgung erfordern, sind GEAFOL®-Gießharztrans sich überall leicht integrieren – direkt vor Ort, ob in
formatoren die optimale Lösung. Sie geben Planern die Geschäfts- und Wohngebäuden oder in der Fertigung
notwendige Freiheit: Weil sich mit ihnen Netzkonzepte für den Einsatz in der Industrie oder für das Transport-
wirtschaftlich verwirklichen lassen. Weil sie umwelt- und Verkehrswesen.
freundlich und sicher sind.
Vorschriften wie Brand- oder Grundwasserschutz sind
Und weil sie eine schwerpunktnahe Stromversorgung mit GEAFOL-Gießharztransformatoren ganz einfach zu
ermöglichen, ohne besondere Räume oder Vorkehrungen erfüllen. So ist diese Technik nicht nur schwer brennbar
zu beanspruchen. Aspekte, die diese Verteilungstrans und selbstverlöschend, feuchte- und tropenfest, sondern
formatoren besonders geeignet machen für den Einsatz auch geräuscharm. Und weil sie viele Auswahlmöglich-
in Gebäuden. keiten bietet, erleichtert sie die Anpassung an die
Anlage – die Planung wird flexibler.
Wie auch Sie Ihre Anlage optimal mit GEAFOL planen –
diese Broschüre gibt Ihnen wichtige Hinweise.
4
Eckdaten für die Planung
Hier vorab die Eckdaten für die Planung Ihrer GEAFOL-Anlage
5
Anforderungen an den
Aufstellungsort
Sicherheitsmaßnahmen für Brandschutz nach DIN EN 61936-1 (VDE 0101-1), vereinfachte Übersicht
Sicherheitsmaßnahmen in
Transformatorenart Klasse Innenraumanlagen in abgeschlossenen Freiluftanlagen
elektrischen Betriebsstätten
Flüssigkeits-
volumen
Flüssigkeits- ≤ 1.000 l Wände EI60 bzw. REI60
transformatoren (O)
Wände EI90 bzw. REI90 oder
> 1.000 l EI60 bzw. REI60 und automatische
Feuerlöscheinrichtung
Türen müssen eine Ausreichende Abstände
Schwer brennbare Nennleistung /
Feuerwiderstands- und/oder feuerbeständige
Flüssigkeits- höchste Betriebs-
dauer von mindestens Trennwände
transformatoren (K) spannung
60 min haben.
ohne Wände EI60 bzw. REI60 oder automatische Für ins Freie öffnende
ohne erhöhten Schutz Einschränkung Feuerlöscheinrichtung Türen ist es
ausreichend, wenn
≤ 10 MVA und Wände EI60 bzw. REI60 oder Abstand 1,5 m
diese schwer
mit erhöhtem Schutz Um ≤ 38 kV waagerecht und 3 m senkrecht
entflammbar sind.
Brandklasse
Trockentransformatoren Wände EI60 bzw. REI60 oder Abstand 0,9 m Ausreichende Abstände oder
(A) F0 waagerecht und 1,5 m senkrecht feuerbeständige Trennwände
6
Klassifizierung nach IEC 60076-11In dieser Vorschrift Wichtig!
sind Klima-, Umgebungs- und Brandklassen definiert. Gemäß EN 50541-1 müssen die erforderlichen Klassen
Dadurch wird den unterschiedlichen Betriebsbedingungen durch den Betreiber definiert werden.
am Aufstellungsort Rechnung getragen.
GEAFOL-Transformatoren erfüllen die höchsten in
Die Klimaklasse berücksichtigt die n
iedrigste IEC 60076-11 definierten Klassen:
Umgebungstemperatur. Klimaklasse C2
Umgebungsklasse E2
Klasse C1: Innenraumaufstellung nicht unter –5 °C,
Brandklasse F1
Nachweis durch Prüfung
Damit sind GEAFOL-Transformatoren:
Klasse C2: Freiluftaufstellung bis herab auf –25 °C,
betriebssicher – auch bei Kondensation und
Nachweis durch Prüfung
Schmutzbelastung
Die Klimaklasse ist somit auch ein Maß für die Rissfestig- im Schutzgehäuse IP23 und Sonderanstrich geeignet
keit des Gießharzvergusses. zur Freiluftaufstellung bei Temperaturen bis –25 °C
(tiefere Temperaturen bzw. besondere Umgebungs-
Die Umgebungsklasse berücksichtigt Luftfeuchte,
bedingungen auf Anfrage)
Feuchteniederschlag und Verschmutzung.
ein hoher Beitrag zum Brandschutz
Klasse E0: keine Kondensation, Verschmutzung
vernachlässigbar
Ökodesign-Richtlinie
Klasse E1: gelegentliche Kondensation, Verschmutzung Transformatoren, die innerhalb der Europäischen Union
begrenzt möglich, installiert werden, müssen die Anforderungen der Öko
Nachweis durch Prüfung design-Richtlinie 2009/125/EC erfüllen. Die Ökodesign-
Richtlinie definiert die Rahmenbedingungen, nach denen
Klasse E2: Häufige Kondensation oder starke
die Anforderungen für das umweltgerechte Design von
Verschmutzung, auch beides gleichzeitig,
energieverbrauchsrelevanten Produkten festgelegt
Nachweis durch Prüfung
werden.
Die Brandklasse berücksichtigt die möglichen
Brandfolgen.
Klasse F0: Besondere Maßnahmen zur Begrenzung der
Brandgefahr werden nicht vorgesehen
Klasse F1: Durch die Eigenschaften des Transformators
wird die Brandgefahr begrenzt,
Nachweis durch Prüfung
7
c
b a b a
Bild 1: Bild 2:
Mindestabstände um GEAFOL- Mindestabstände um GEAFOL-
Gießharztransformatoren mit Gießharztransformatoren mit
Schaltleiste (1) Verbindungsrohren (2)
Bild 3:
Variable Anschlussmöglichkeiten, z. B. an einer
in Dreieck geschalteten Oberspannung
Anschlusstechnik
Bedarfsgerechte Optionen für den Anschluss der Oberspannungsanzapfungen
Ober- und Unterspannung kennzeichnen die variable Die OS-Anzapfungen ermöglichen eine Anpassung an
Anschlusstechnik der GEAFOL-Transformatoren. die örtlichen Netzverhältnisse. Mit Schaltlaschen und
Schraubverbindungen kann die erforderliche Anzapfung
Anschluss der Oberspannung
eingestellt werden.
In der Standardausführung ist der OS-Anschluss des
Transformators am oberen Spulenanschluss; der Anschluss Anschluss der Unterspannung
unten ist auf Bestellung möglich (Bild 3). Die geschraubten Auch der US-Anschluss ist in der Standardausführung
Schaltverbindungen stellen die Dreiecksschaltung her. am Transformator oben angeordnet, der Anschluss unten
Am Ende der Schaltstangen erfolgt der Trafo-Anschluss ist ebenfalls auf Bestellung möglich (Bild 5). Werden
wahlweise an einer geraden oder abgewinkelten vor Ort Dehnungsbänder zwischengeschaltet, wird
Anschlussfläche. der US-Anschluss vor mechanischen Spannungen und
Körperschallübertragung geschützt.
Anschluss der Oberspannung mit Steckverbindungen
Die Ausrüstung mit Außenkonus-Steckdurchführungen Anschluss der Erdungs- und Kurzschließvorrichtungen
für den Oberspannungsanschluss ist möglich (Bild 4). Hierfür können an den Leiteranschlüssen Kugelfestpunkte
mit 20 mm oder 25 mm Durchmesser, gerade oder ab
gewinkelt, angebracht werden, für die Oberspannung an
den Verbindungsrohren, für die Unterspannung an den
Leiteranschlussflächen.
Bild 5:
GEAFOL-Transformatoren mit US-Anschlusstechnik
2W 2V 2U
2N
2N
2W 2V 2U
MSF 220 K
.com
Kaltleiter-Relais
T 2217 …
Ue = 250 V
Ie = 3 A
AC 15 PTC 1
test
A1 A1 A2 21 24 11 11 12 14 T0 T2 T1
DC+ -
Alarm 2
Alarm 1
PTC Alarm 2
PTC Alarm 1
AC~ ~
Us
Bild 6:
Anschlussplan Standardauslösegerät für PTC-Sensoren
10
1U 1V 1W
Bild 7:
Anbau von Querstromgebläsen an GEAFOL-Trafos
11
Lüftung des Transformator-Raumes
Bei jedem Trafo-Betrieb entsteht Verlustwärme. Berechnung der Verlustwärme im Raum
Sie muss aus dem Trafo-Raum abgeführt werden. Die Verlustwärme resultiert aus der Verlustleistung des
Vorrangig zu prüfen ist hierbei die Möglichkeit einer Transformators. Die Verlustleistung eines Trafos ist:
natürlichen Be- und Entlüftung. Falls diese nicht
Pv = P0 + 1,1 x PK120 x ( SAF ) (kW)
2
12
QD
KD A D, K D
Zu Bezeichnungen siehe Text Bild 8: Qv2: Wärmeabführung über Wände und Decken
Für die grafische Lösung kann das Nomogramm Bild 9 Für den Teil der Verlustwärme, den Wände und Decken abführen,
verwendet werden. gilt:
Hier ein Berechnungsbeispiel zum natürlichen Luftstrom. Qv2 = (0,7 x Aw x Kw x ∆ϑw + AD x KD x ∆ϑD) x 10–3 (kW)
Gegeben sind: Hierbei bezeichnet:
Qv1 = ∑ Pv = 10 kW KW, D = Wärmedurchgangszahl (Tabelle 3)
H = 5 m; ∆ϑL = ϑ2 – ϑ1 = 15 K (Praxis-Wert) AW, D = Fläche der Wände und Decken
∆ϑW, D = Temperaturdifferenz innen/außen (siehe auch Bild 8)
Gesucht sind:
Menge der Zu- und Abluft VL
Zu- und Abluftquerschnitt A1, 2 QV1 (kW) VL (m3/s) A1,2 (m2) H (m) ΔϑL = ϑ2 – ϑ1 (K)
(Qv2 wird hier vernachlässigt) 5
20
Lösung mit Nomogramm (Bild 9): 100 15
2
Von Qv1 = 10 kW ist eine erste Fluchtlinie zu ziehen nach 10
∆ϑL = 15 K. Sie schneidet die Leiter VL bei 0,58 m3/s – dem 8 3
gesuchten Wert der Luftmenge. 50 6
10 4
Dies bedeutet: 40 4
5 5
Bei ∆ϑL = 15 K werden pro kW Verlustleistung 3
4
10
30 6
ca. 200 m3/h Luft benötigt (Richtwert). 2 3
7
2 8
20 1,5 9
Vom Schnittpunkt der ersten Fluchtlinie mit der Zapfen 10
linie (rechts der Leiter VL) ist eine zweite Fluchtlinie zu 1 1
15 15
0,8
ziehen nach H = 5. Sie schneidet die Leiter A1, 2 bei 0,78 m2 0,7 0,5
0,6 0,4 15
– dem gesuchten Wert für den freien Querschnitt der 10 0,5 0,3
Zu- und Abluft. Strömungswiderstände für Eintritts 20
0,4 0,2 20
öffnung mit Drahtgitter, 10 –20 mm Maschenweite, 0,3
und A ustrittsöffnung mit feststehender Jalousie sind 0,2
0,1 30
5 25
hier schon eingeordnet, Drahtgitter statt Jalousien auch 0,15
4
an der Austrittsöffnung reduzieren den geforderten
0,1
Querschnitt um 10 %. Gegebenenfalls sind alle 3
querschnittsverengenden Teile durch Vergrößerung des
Querschnitts gesondert zu berücksichtigen. 2
1,5 Bild 9:
Nomogramm zur natürlichen Belüftung
13
1 des Raumes
Qv3: Wärmeabführung mit dem erzwungenen Luftstrom Lüftungskanäle
Der Teil der Verlustwärme Qv3, den der erzwungene Luft- Für die Lüftungskanäle soll verzinktes Stahlblech oder
strom abführt, ist in der Regel viel größer als die Anteile Kunststoff (kein PVC) verwendet werden. Ihr Querschnitt
Qv1 und Qv2. In der Praxis heißt das für die Berechnung der kann rechteckig oder rund sein. Der Einbau einer Feuer-
Zwangslüftung: Man setzt Q v3 = ∑ Pv. Demnach kann die schutzklappe im Kanal ist gefordert, wenn er durch eine
Zwangslüftung allein die Gesamtlüftung leisten und Brandschutzwand führt. Die Gitter am Zu- und Abluftkanal
Qv1 und Qv2 stellen Sicherheitsreserven dar. Für die durch sollen Tiere und Gegenstände fernhalten.
erzwungenen Luftstrom abgeführte Wärme gilt: Zu beachten: Der errechnete Zu-/Abluft-Querschnitt der
Luftgitter ist mit dem Faktor 1,7 zu multiplizieren, weil der
Qv3 = VL x CPL x ρL x ∆ϑL (kW)
effektive Durchlassquerschnitt der Gitter nur ca. 60 %
Hierbei bezeichnet: beträgt. Verstellbare Luftgitter erlauben eine exaktere
VL = Luftmenge (m3/s) Einstellung auf die benötigte Menge der Zuluft.
CPL = Wärmekapazität der Luft:
Raumlüfter
kWs
= 1,015 kg x K Für die Raumlüftung können Kasten-, Radial- oder Axial
lüfter verwendet werden. Sie werden von verschiedenen
ρL = spezifische Dichte der Luft bei 20 °C
Herstellern angeboten. Besonders wichtig für die Wahl des
= 1,18 kg/m3
Raumlüfters ist die geforderte Gesamtdruckdifferenz (N/m2).
∆ϑL = Lufterwärmung (K)
Zur Errechnung siehe Seite 15, Abschnitt „Leistung des
= ϑ2 – ϑ1
Raumlüfters“. Um Arbeitsgeräusche des Raumlüfters zu
Das Nomogramm in Bild 10 setzt diese Formel um. senken, kann eine Schalldämpfung notwendig sein.
So lässt sich z. B. für eine Luftgeschwindigkeit im Schalldämpfer werden direkt in die Lüftungskanäle
Lüftungskanal von 10 m/s und für unterschiedliche eingebaut.
Temperaturdifferenzen ∆ϑL Folgendes bestimmen:
Zu beachten: Spezielle Verhältnisse vor Ort können den
Menge der abzuführenden Luft
normalen Geräuschpegel erhöhen. Sind mehrere Raum-
Fläche des Kanals
lüfter in Betrieb, so addieren sich die Geräusche (siehe
Fläche für Ansaugen/Ausblasen der Luft
hierzu Seite 18, „Geräuschpegel“).
(ca. 4 x Kanalfläche)
Kriterien für die Wahl des Raumlüfters
Dabei gilt für das Verhältnis von Luftmenge VL,
Bei der Wahl des Raumlüfters sollte nach folgenden
Luftgeschwindigkeit v und Durchschnittsquerschnitt A:
Kriterien geprüft werden:
VL = v x A Luft-Fördermenge (m3/h) in Relation zum Druck (N/m2)
Drehzahl im Betrieb
In Transformatorenräumen kann eine Luftgeschwindigkeit
(um Geräusche niedrig zu halten: max. 600–800 min–1)
von 0,6 bis 0,7 m/s zugelassen werden. Ist der Raum nicht
Betriebsspannung V
begehbar, kann diese Luftgeschwindigkeit noch höher
Nennleistung kW
gewählt werden.
Frequenz Hz
Schalldruckpegel dB (A)
14
Wärmedurchgangszahl, einige Beispiele
Glas – 1,4
pB = 0,61 x v (N/m )
K2
2 30
2
Hierbei bezeichnet: 20
VL = Luftmenge (m3/h)
0
AK = Kanalfläche (m2) VL 0 2,5 5 7,5 10 12,5 15 17,5 20 22,5 25 27,5 30 32,5 35 37,5 40 x 103
Luftmenge (m3/h)
VL
wobei vK =
3600 x Ak AK 0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0 1,1
Kanalfläche (m2)
Bild 10:
Nomogramm zur Zwangsbelüftung
des Raumes bei VKanal = 10 m/s
15
2.000
r = 2D
r = 2D
2.000
2.000
AK
A2
2.000
4 x 1.000 kVA
r = 2D
QV3
Bild 11:
Skizze zum 1U 1V 1W
Berechnungsbeispiel für A1
Zwangsbelüftung
16
Druckdifferenz durch Strömung
VL
insgesamt (m3/h) (m3/s)
Die Druckdifferenz durch Strömung 54.000
insgesamt ist damit AK 80 D
(m2) (mm)
90
pR = Summe der Reibungsverluste 36.000 10
100
0,008
= 12 + 138 = 150 Pa 28.800
0,01
pB: Druckdifferenz durch Beschleunigung 21.600 6 VKanal PRO
120
Für pB (Pa) gilt: pB = 0,61 x v2K (vK in m/s) 1.800 (m3/s) (Pa.m) 0,015
14.400 4 150
In unserem Beispiel vK = 10 m/s ergibt sich 0,02
als Druckdifferenz durch Beschleunigung: 10.800 3 1.000
100 500
pB = 0,61 x 10 = 61 Pa
2 0,03 200
7.200 2 200
50
Ergebnis: Gesamtdruckdifferenz des 100 0,04
50 240
Lüfters 5.400 1,5 0,05
Damit ergibt sich für die Gesamtdruck 20 20
10
differenz des Lüfters (Ventilator) in 3.600 1 300
5 0,08
unserem Beispiel: 2.880 0,8
10
2 0,1
p = pR + pB = 150 + 61 = 211 Pa 2.160 0,6 5
1
400
0,5
1.800 0,5 0,15
Geeignet für die Lüftung ist somit ein 0,2
Ventilator mit einer Luftförderung von 1.440 0,4 2 0,1 0,2 500
10.000 m3/h und einer Gesamtdruck 1.080 0,3
differenz von 211 Pa. Werden dem 1
0,3 600
Hersteller die Werte zu Luftförderung
720 0,2 0,5
und Gesamtdruckdifferenz genannt, 0,4 700
Bild 12:
Nomogramm zur Ermittlung der D ruckdifferenz von Lüftungskanälen – hier für
Luftdichte 1,18 kg/m3 und 20 °C. Zur Skalenbezeichnung siehe Bild 10 (Seite 15).
17
Schalldruckpegel bezogen auf 20 µN/m2 (= 2 x 10-4 µbar)
dB µbar
140 2 x 10 3
110
100
120
120 90 2 x 10 2
80
70
100
100 60 2 x 10 1
50
40
30 80
Schalldruck
80 20 2
10
60
60 2 x 10-1
A-Bewertung
40
40 2 x 10-2
20
20 2 x 10-3
Hörschwelle 10
0 2 x 10-4
phon
20 31,5 63 125 250 500 Hz1 2 4 8 16 kHz
Frequenz
Bild 13:
Hörschwelle und Kurven gleicher Lautstärkepegel
für Sinustöne im freien Schallfeld bei zweiohrigem
Hören
Geräuschpegel
GEAFOL-Gießharztransformatoren haben aufgrund Das Schallempfinden des Ohres
ihres besonderen konstruktiven Aufbaus ein Geräusch Unter dem hier interessierenden Schall verstehen wir
niveau, das dem von Öltransformatoren annähernd Druckschwingungen des elastischen Mediums Luft im
gleich ist. Die Geräuschwerte sind in dem Katalog Hörbereich. Die Frequenz dieser Druckschwingungen
„GEAFOL-Gießharztransformatoren 100 bis 16.000 kVA“, empfindet das Ohr als Tonhöhe, die Druckamplitude als
Bestell-Nr. E50001-G640-K230, angegeben. Lautstärke.
Diese Werte erfüllen die Forderungen der Norm.
Während die Amplitude des Schallwechseldruckes p und
Die Geräusche entstehen durch Magnetostriktion der
die Frequenz als physikalische Größe messtechnisch exakt
Kernbleche. Sie sind bei Verteilungstransformatoren
erfasst werden können, ist die subjektive Empfindung des
abhängig von der Induktion, aber nicht von der
Ohres für Lärm einer direkten M essung nicht ohne
Belastung. Oberschwingungen in der Spannung, z. B.
Weiteres zugänglich. Schwingungen mit Frequenzen
durch Stromrichterbetrieb, erhöhen das Geräusch.
unter 16 Hz und über 16 kHz werden vom Ohr nicht mehr
als Schall wahrgenommen. Die Aufnahmefähigkeit für den
Schalldruck reicht von 2 x 10–4 µbar der Hörschwelle bis
an die bei 2 x 103 µbar liegende Schmerzschwelle.
Dieser große Druckbereich wird logarithmisch unterteilt.
Eine Steigerung der Schallleistung P um das 10-Fache des
Bezugswertes wird 1 Bel = 10 Dezibel (dB) genannt
(Die Schallleistung P ist dem Quadrat des Schalldruckes p
proportional).
Damit erhält man für den „Schallpegel“ L folgende
Beziehungen:
p2
L = 10 lg P = 10 lg p02 (dB)
P0
Der Schalldruck an der Hörschwelle von etwa 2 x 10–4 bar
ist dabei der Bezugswert p0.
p
(1) L = 20 lg p0 (dB)
18
dB dB
15 65
60
Zunahme des Pegels
Abstandsmaß LSR
10 55
8
50
5 45
3
40
0 35
1 2 4 5 10 15 20 25 30 40 60 100 150 300 500 m
Anzahl der Schallquellen Abstand R
gleichen Pegels
Bild 14: Bild 15:
Zunahme des Geräuschpegels bei Abstandsmaß LSR als Funktion
mehreren Schallquellen mit gleichem Pegel des Abstandes R
In dem durch Frequenz und Schalldruck gegebenen Die Schallleistung ist wie folgt bestimmt:
Empfindungsbereich des Ohres, der Hörfläche (Bild 13), Ermittlung des Schalldruckpegels LpA auf einer definierten
werden jedoch Schalleindrücke mit gleichem Schalldruck p, Hüllfläche rund um den Trafo addiert mit dem Logarithmus
aber unterschiedlicher Frequenz nicht gleich laut der Hüllfläche S.
empfunden. Die Hörfläche ist deshalb unterteilt durch Als Formel:
Kurven gleicher „Lautstärke“.
LWA = LpA + LS
Die messtechnische Annäherung an das Ohr
Die Beurteilung eines Geräusches durch Messung des Hierbei bezeichnet:
Schallpegels hat der frequenzabhängigen Ohrempfindung das Hüllflächenmaß LS = 10 x lg S
S0
Rechnung zu tragen. Es müssen bei der Messung, (Tabelle 5) S0 = 1 m2
entsprechend dem Verlauf der Kurven g leicher Lautstärke, Abhängigkeit des Schalldrucks vom Abstand
tiefe und hohe Frequenzen im Geräuschspektrum stärker
als mittlere bewertet (ausgefiltert) werden. LpA = im Abstand R ≥ 30 m
mess- und hörbarer Schalldruckpegel;
Die Bewertungskurve A (Bild 13) stellt im Frequenz- hierfür gilt nach obiger Formel:
bereich bis 500 Hz eine Näherung für die Kurve gleicher
LpA = LWA – LSR
Lautstärke dar.
wobei LSR = 10 lg S
S0
Ausbreitung der Geräusche
Das Diagramm (Bild 15) zeigt das Abstandsmaß LSR
Betriebsgeräusche des Trafos breiten sich vor Ort als
als Funktion des Abstandes R. Damit lässt sich leicht
Luft- und Körperschall aus. Zur Geräuschminderung
bestimmen, wie hoch der Schalldruckpegel LpA eines
sind für jede Form des Schalls andere Mittel anzuwenden.
Trafos in bestimmten Abständen ist (siehe hierzu auch
Hauptziel der Geräuschminderung: Einhaltung der erlaub-
DIN EN 60551).
ten Werte an der Grundstücks- oder Anliegergrenze.
Ein Beispiel:
Schallleistung
Die Schallleistung ist ein Maß für die Lärmmenge, LWA = 70 dB und R = 35 m
die von einer Schallquelle erzeugt wird. Sie charakterisiert Dazu direkt im Diagramm ablesbar:
das Geräusch der Quelle und ist – im Unterschied zum
LSR = 39 dB
Schalldruckpegel – unabhängig vom Messort oder der
Akustik in der Umgebung. Die Bestimmung der Schall Somit beträgt der Schalldruckpegel bei freier
leistung LWA ist in IEC bzw. EN 60076-10 (VDE 0532 T76-10) Schallausbreitung:
angegeben. Schallleistungswerte sind Maximalwerte ohne
LpA = 70 dB – 39 dB = 31 dB
Toleranz.
19
dB dB
30 40
=0
,01
∆L 25
Pegelabnahme
0,0
2 30
20 0,0
5 24
0,1
15 20
0,2
10
0,4
10
5
0,8
0 0
1 2 3 4 6 8 10 20 30 1 2 5 10 20 30 50 100 150
AR/AT Entfernung m
Maßnahmen zur Geräuschminderung – Luftschall So kann der Anstieg der Betriebsgeräusche durch
Die Wände und Decke im Trafo-Raum b ewirken durch Reflexion mit Auskleiden des Trafo-Raumes reduziert
Reflexion eine Zunahme des Luftschalls. Relevant für werden – sehr stark z. B. bei Verwendung von
das Maß der Schallreflexion sind: Mineralwolle.
AR = Gesamtoberfläche des Raumes
Bild 16 macht dies deutlich. Der Schalldruckpegel im
AT = Trafo-Oberfläche
Raum wird nach außen durch die Wände gedämmt.
α = Schallschluckgrad der Wände und Decken
Beispiele für die Dämmwirkung:
Bild 16 zeigt, wie diese Faktoren die Geräuschentwicklung
Ziegelwand, 12 cm Dicke = 35 dB (A) Dämmung
bestimmen.
Ziegelwand, 24 cm Dicke = 39 dB (A) Dämmung
Im Folgenden einige Beispiele des Schallschluckgrades α
Zu berücksichtigen ist hierbei die Dämmwirkung von
für unterschiedliches Baumaterial – hier bei 125 Hz.
Türen und Lüftungskanälen – zumeist reduzieren sie die
Raumdämmung. Außerhalb des Trafo-Raumes nimmt der
Schalldruckpegel mit der Entfernung kontinuierlich ab
(Bild 17).
Tabelle 5 Tabelle 6
Trafo-Oberfläche-AT (Ca.-Angabe) mit dem entsprechenden
Hüllflächenmaß LS
20
Bild 18:
Trafolager zur körperschallisolierenden
Aufstellung von Transformatoren
21
A
2 x 630 kVA
Bild 19:
Skizze zum Berechnungsbeispiel
22
EMV von Verteilungstransformatoren
Beim Betrieb von Transformatoren treten elektrische Einwirkungsort ist der Ort mit der stärksten Exposition,
und magnetische Felder auf. Das elektrische Feld an dem mit einem nicht nur vorübergehenden Aufenthalt
von Öl- und GEAFOL-Transformatoren sowie deren von Menschen g erechnet werden muss.
Anschlüsse wird außerhalb der Trafozelle oder der
Elektrische Felder außerhalb der Trafozelle bzw. der
Kapselung des Transformators kaum wirksam.
Kapselung und magnetische Felder im Abstand über 3 m
Kessel und Abdeckhauben des Öltransformators und
erreichen bei V
erteilungstransformatoren die zulässigen
Schutzgehäuse der GEAFOL-Transformatoren wirken
Grenzwerte bei Weitem nicht. Störungen am Bildschirm
als Faradaysche Käfige. Dies gilt auch weitgehend
können ab ca. 1 µT auftreten. Ausführliche Angaben sind
für Decken und Wände der Trafozellen, sofern diese
in der Druckschrift „Verteilungstransformatoren und
nicht aus elektrischem Isoliermaterial bestehen.
EMV“ (Bestell-Nr. E50001-G640-A132-V1) e nthalten.
Anlass zu Störungen können die magnetischen Felder
CE-Kennzeichnung
geben. Das Streufeld eines GEAFOL-Transformators
1. Transformatoren sind gemäß IEC 60076-11 als passive
der Bemessungsleistung 630 kVA und der Kurzschluss
Elemente zu betrachten. Eine CE-Kennzeichnung ist
spannung 6 % beträgt bei Nennlast in 3 m Abstand zum
gemäß T&D Europe (COTREL) Festlegung nicht zulässig.
Transformator ca. 5 µT, bei einem Öltransformator mit
gleichen Daten ca. 3 µT. Dies betrifft Transformatoren, die nicht unter die
Ökodesign-Direktive 2009/125/EC fallen, obwohl sie
Im Bereich von a = 1 bis 10 m kann für GEAFOL-
innerhalb der Europäischen Union installiert werden.
Transformatoren der Richtwert für das magnetische Feld
bei g eänderter Leistung und Kurzschlussspannung aus 2. Ab Juli 2015 müssen Transformatoren, die innerhalb
folgender Formel abgeleitet werden: des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) in Umlauf
uZ Sn 3m gebracht werden, den Bestimmungen der neuen
B = 5 µT 6 % 630 kVA
( a )2,8
Direktive entsprechen, soweit diese anwendbar sind.
Bei Öltransformatoren beträgt der Ausgangswert ca. 3 µT. Da die Direktive eine Maßnahme zur Implementierung
der Ökodesign-Richtlinie 2009/125/EC darstellt, dient
Die 26. Verordnung zur Durchführung des Bundes-
die CE-Kennzeichnung als Nachweis für die Einhaltung
Immissionsschutzgesetzes (Verordnung über elektro-
der Bestimmungen. Ein entsprechendes EU-Konformi-
magnetische Felder – 26. BimSchV) vom
täts-Zertifikat wird ausgestellt. Die obengenannte
16. Dezember 1996 lässt am Einwirkungsort bei
Richtlinie gilt nicht für Produkte, die für den Export in
50-Hz-Feldern eine max. elektrische Feldstärke von
andere Länder außerhalb des Europäischen Wirtschafts-
5 kV/m und eine max. magnetische Flussdichte von
raums hergestellt wurden. Produkte, die bereits in
100 µT zu.
Umlauf oder im Betrieb sind, können weiterhin
betrieben werden.
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Herausgeber Siemens AG 2015
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