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Version 1.00

Anwendungsrichtlinie

RDS-WP

Version 1.00
16.12.2019
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Einleitung
Für eine effiziente Abwicklung der Aufgaben von Planung, Entwicklung, Bau, Betrieb und
Instandhaltung einer industriellen Anlage ist es hilfreich, die Anlage zu gliedern und die
einzelnen Anlagenteile klar und eindeutig mit einem alphanumerischen Kennzeichen zu
versehen. Eine gute Kennzeichensystematik bildet die Struktur der Anlage und das
Zusammenwirken ihrer einzelnen Teile genau ab.
Sie unterstützt damit unter anderem ein wirtschaftliches Engineering der Anlage sowie
eine kostenoptimierte Beschaffung, indem Anlagenteile mit vergleichbaren Anforderungen
leicht und frühzeitig identifiziert werden können. Für Betrieb und Instandhaltung dient
diese Kennzeichnung auch als eindeutige Adresse in Betriebsführungs-und
lnstandhaltungssystemen.
Zur Kennzeichnung von Industrieanlagen und ihrer Dokumentation gibt es internationale
Normen, vor allem die IEC/ISO-Reihe 81346. Das auf diesen Grundnormen basierende
Kennzeichnungskonzept wird „Reference Designation System (RDS)" genannt. Es ist
prinzipiell für alle Industrieanlagen anwendbar.
Für den Kraftwerksbereich wurde in Einklang mit den Grundnormen die Fachnorm DIN
ISO/TS 16952-10 veröffentlicht. Sie ist die normative Grundlage für das RDS-PP, das
„Reference Designation System for Power Plants".
Diese Fachnorm deckt die Anwendung für alle Fachbereiche und Kraftwerkstypen ab.
Um sie praxisgerecht handhabbar zu machen, hat der VGB-Arbeitskreis
„Anlagenkennzeichnung und Dokumentation" die Grundnormen um folgende Dokumente
ergänzt:

• Die Richtlinien VGB-B 101 „RDS-PP Kennbuchstaben für Kraftwerkssysteme" und


VGB-B 102 „RDS-PP Kennbuchstaben für Grundfunktionen und Produktklassen"
stellen für alle wesentlichen Systeme und Komponenten von Kraftwerken
identifizierende Kennbuchstaben zur Verfügung.
• Die Anwendungsrichtlinienreihe VGBS-823 regelt die sachgerechte Umsetzung der
allgemeinen Kennzeichnungsnormen für die Kraftwerksbranche und verdeutlicht sie
mit praxisbezogenen Beispielen. Diese Richtlinienreihe besteht aus einem
allgemeinen Teil, der für alle Kraftwerksarten gilt, sowie aus
kraftwerkstypspezifischen Teilen.

Das RDS-PP bildet die Anforderung an die Kennzeichnung von Anlagen im


Entwässerungsbereich nicht umfänglich ab. Es wurde deshalb von der Münchner
Stadtentwässerung eine Anpassung des RDS-PP an die Belange von Unternehmen der
Abwasserentsorgung durchgeführt und unter dem Begriff RDS-WP („Reference
Designation System for Waste Water Plants" ) dokumentiert.

Dieses Dokument beinhaltet die Grundlagen des RDS-WP sowie die Vorgaben für die
Anwendung des Systems. Ferner wird explizit auf die Unterschiede gegenüber dem RDS-
PP hingewiesen.

Grundlage für die Anwendung des RDS-WP sind neben diesen Richtlinien die folgenden
Dokumente:

• RDS_WP_Anlagen

Die RDS_WP_Anlagen beinhalten u.a. die VGB-Richtlinien „Kennbuchstaben für


Kraftwerkssysteme (VGB-B 101)“ ergänzt um die Schlüssel der Entwässerungsprozesse
sowie die Kennbuchstaben für Grundfunktionen und Produktklassen (VGB-B 102).
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Dieses Dokument basiert auf dem Dokument VGB-Standard „RDS-PP Anwendungs-


richtlinie Teil 01: Kraftwerke, Allgemein“ aus welchem zahlreiche Textpassagen
übernommen wurden.
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Anwendungsbereich

Das RDS-WP ist in folgenden Anlagen der Münchner Stadtentwässerung anzuwenden:


• Klärwerk Gut Großlappen
• Klärschlammverbrennungsanlage
• Klärwerk Gut Marienhof
• Kanalnetz
• PV-Park

Verantwortliche
Die Verantwortung für den Inhalt und Pflege des RDS-WP liegt bei der Münchner
Stadtentwässerung (MSE-23Q, Herr Joachim Schäfer).
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1.Inhaltsverzeichnis
1 Normen........................................................................................................................................ 7
2 Begriffe......................................................................................................................................... 8
3 Grundlagen................................................................................................................................. 19
3.1 Allgemein............................................................................................................................ 19
3.2 Objekt................................................................................................................................. 19
3.3 Aspekt................................................................................................................................. 20
3.4 Bestandsbeziehung............................................................................................................ 21
4 Kennzeichnungsarten................................................................................................................. 22
4.1 Gemeinsame Zuordnung....................................................................................................23
4.1.1 Aufbau......................................................................................................................... 23
4.1.2 Allgemeine Festlegungen............................................................................................23
4.1.3 Festlegungen für die Münchner Stadtentwässerung....................................................24
4.2 Funktionsaspekt.................................................................................................................. 25
4.2.1 Aufbau......................................................................................................................... 25
4.2.1.1 Hauptsystem - GS0..............................................................................................26
4.2.2 System - GS1.............................................................................................................. 27
4.2.3 Grundfunktionen (technische Einrichtung) - GS2.......................................................28
4.3 Produkt - Produktklassen....................................................................................................31
4.3.1 Aufbau......................................................................................................................... 32
4.4 Betriebsmittel...................................................................................................................... 33
4.4.1 Aufbau......................................................................................................................... 34
4.5 Funktionale Zuordnung.......................................................................................................35
4.5.1 Aufbau......................................................................................................................... 35
4.6 Ortsaspekt.......................................................................................................................... 36
4.6.1 Allgemein..................................................................................................................... 36
4.6.2 Einbauort..................................................................................................................... 36
4.6.2.1 Aufbau................................................................................................................. 38
4.6.3 Aufstellungsort............................................................................................................. 39
4.6.3.1 Aufbau................................................................................................................. 39
4.6.3.2 Gebäude und Flächen in den Klärwerken............................................................39
4.7 Dokumentkennzeichen (DCC-Code)...................................................................................42
4.7.1 Allgemein..................................................................................................................... 42
5 Kennzeichnung im Abwasserbereich..........................................................................................45
6 Kennzeichnung im Schlammbereich..........................................................................................45
6.1 Leiten von Schlamm........................................................................................................... 45
6.2 Kennzeichnung der Statischen Schlammeindickung...........................................................48
7 Kennzeichnung im I-Kanal.......................................................................................................... 49
8 Kennzeichnung Elektrotechnik...................................................................................................50
8.1 Netz- und Verteilungssysteme............................................................................................50
8.1.1 Abweichungen vom RDS-PP.......................................................................................50
8.1.2 Mittelspannung............................................................................................................ 50
8.1.2.1 Hauptsystem........................................................................................................50
8.1.2.2 System................................................................................................................. 50
8.1.3 Niederspannung.......................................................................................................... 53
8.1.3.1 Hauptsystem........................................................................................................53
8.1.3.2 System................................................................................................................. 53
9 Kennzeichnung Prozessleittechnik.............................................................................................56
10 Kennzeichnung HLK................................................................................................................. 57
10.1 Allgemein.......................................................................................................................... 57
10.2 Hauptsystem..................................................................................................................... 57
10.3 System.............................................................................................................................. 57
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10.4 Abluftsysteme................................................................................................................... 58
10.5 Heizungssysteme.............................................................................................................. 58
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1 Normen
Das RDS-WP basiert auf folgenden Regeln und Normen, die in diesem Dokument
teilweise oder als Ganzes zitiert werden.

DIN EN 81346-1 - Industrielle Systeme, Anlagen und Ausrüstungen und Industrieprodukte


– Strukturierungsprinzipien und Referenzkennzeichnung –
Teil 1: Allgemeine Regeln (IEC 81346-1:2009); Deutsche Fassung EN 81346-1:2009

DIN EN 81346-2 - Industrielle Systeme, Anlagen und Ausrüstungen und Industrieprodukte



Strukturierungsprinzipien und Referenzkennzeichnung –
Teil 2: Klassifizierung von Objekten und Kennbuchstaben von Klassen (IEC 81346-
2:2009);
Deutsche Fassung EN 81346-2:2009

DIN EN 81346-3 - Industrielle Systeme, Anlagen und Ausrüstungen und Industrieprodukte


– Strukturierungsprinzipien und Referenzkennzeichnung –
Teil 3: Anwendungsregeln für ein Referenzkennzeichensystem
(ISO/TS 81346-3:2012)

DIN ISO/TS 81346-10 - Industrielle Systeme, Anlagen und Ausrüstungen und


Industrieprodukte –
Strukturierungsprinzipien und Referenzkennzeichnung –
Teil 10: Kraftwerke (ISO/TS 8134610:2015)

DIN EN 62424 - Darstellung von Aufgaben der Prozessleittechnik – Fließbilder und


Datenaustausch zwischen EDV-Werkzeugen zur Fließbilderstellung und CAE-Systemen
(IEC 62424:2008); Deutsche Fassung EN 62424:2009

DIN EN 61355-1 - Klassifikation und Kennzeichnung von Dokumenten für Anlagen,


Systeme und Ausrüstungen – Teil 1: Regeln und Tabellen zur Klassifikation
(IEC 61355-1:2008); Deutsche Fassung EN 61355-1:2008

DIN 6779-12 - Kennzeichnungssystematik für technische Produkte und technische


Produktdokumentation –
Teil 12: Bauwerke und Technische Gebäudeausrüstung

VGB-B 101 (RDS-PP) – Referenzkennzeichensystem für Kraftwerke – Kennbuchstaben


für Kraftwerkssysteme (Systemschlüssel) .; 3. überarbeitete Auflage 2011

VGB-B 102 (RDS-PP) – Referenzkennzeichensystem für Kraftwerke – Kennbuchstaben


für Grundfunktionen und Produktklassen.; 1. Ausgabe 2010
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2 Begriffe
Für die Anwendung dieses Dokuments gelten die folgenden Begriffe und Definitionen.

Anschluss
Zugangspunkt zu einem Objekt, das zur Verbindung mit einem externen Netzwerk
vorgesehen ist.
ANMERKUNG 1: Der Anschluss kann sich beziehen auf:
a) eine physikalische Schnittstelle zwischen elektrischen Leitern und/oder Kontakten, oder
Rohrleitungs- und/oder Kanalsystemen zum Bereitstellen von Signal-, Energie- oder
Materialflusswegen;
b) eine Verbindung funktionaler Art zwischen Logikelementen, Programmmodulen usw. zur
Übermittlung von Information.
ANMERKUNG 2: Die externen Netzwerke können von unterschiedlicher Art und
dementsprechend klassifiziert sein. In EC 81714-3 sind derartige Klassifikationen
bereitgestellt.
[DIN EN 61666]

Aspekt
Spezifische Betrachtungsweise eines Objekts.
[DIN EN 81346-1]

Assoziative Beziehung
Beziehung zwischen zwei Begriffen, die eine nicht-hierarchische thematische Verbindung
auf Grund von Erfahrung haben.

ANMERKUNG Eine assoziative Relation besteht zwischen den Begriffen „Bildung" und
„Ausbildung", ,,Backen" und „Ofen".

[ISO 1087-1, VGB-Übersetzung]

Baueinheit
Betrachtungseinheit, deren Abgrenzung nach Aufbau oder Zusammensetzung erfolgt
ANMERKUNG 1: Eine Baueinheit kann eine oder mehrere Funktionseinheiten
verwirklichen. Die zugehörige Funktionseinheit wird in einigen Fällen nicht gesondert
benannt.
ANMERKUNG 2: Die einzelnen Teile einer Baueinheit müssen nicht funktionell
zusammenhängen, zum Beispiel integrierter Schaltkreis mit vier unabhängigen UND-
Baugruppen.
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ANMERKUNG 3: Für Baueinheiten sollten bei Wortzusammensetzungen in aufsteigender


Rangfolge folgende Nachworte verwendet werden:
... bauelement, ( ... bauteil);
... baugruppe;
... gerät;
... anlage.
Hierbei gilt die Festlegung, dass das ... bauelement die im betrachteten Zusammenhang
kleinste angesprochene Baueinheit ist.
ANMERKUNG 4: Im Folgenden werden die Benennungen für begrifflich
zusammenhängende Funktionseinheiten und Baueinheiten nebeneinander aufgeführt,
wenn beide gebräuchlich, jedoch verschieden sind.
[IEC 60050-351]

Bauwerk Konstruktion
Alles, was gebaut oder das Ergebnis von Bauarbeiten ist.
[ISO 6707-1, VGB-Übersetzung]

Bestandsbeziehung Teil-Ganzes Beziehung


Beziehung zwischen zwei Begriffen, wobei einer der Begriffe das Ganze und der andere
Begriff ein Teil dieses Ganzen darstellt.
ANMERKUNG: Eine Bestandsbeziehung besteht zwischen den Begriffen "Woche" und
"Tag", "Molekül" und "Atom".
[ISO 1087-1]

Betriebsmittel
Alle Produkte, die als Ganzes oder in einzeinen Teilen zur Realisierung technischer
Aufgaben dienen.
[DIN ISO/TS 81346-10]

Beziehung
Gedachte Verbindung zwischen zwei oder mehreren Elementen.
[ISO 5127, VGB-Übersetzung]

Blitzschutzsystem (LPS)
Vollständiges System, das zur Verringerung physikalischer Schäden einer baulichen
Anlage durch direkte Blitzeinschläge angewendet wird.
ANMERKUNG: Es besteht sowohl aus dem äußeren als auch aus dem inneren
Blitzschutz.
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[DIN EN 62305-1]

Dokumentation
Sammlung von Dokumenten, die einem bestimmten Gegenstand zugeordnet sind.
ANMERKUNG: Dies darf technische, kaufmännische und/oder andere Dokumente
einschließen.
[DIN EN 62023]

Dokumentenart
Typ eines Dokuments, definiert im Hinblick auf seinen festgelegten Informationsinhalt
und die Darstellungsform.
[DIN EN 61355-1]

Dokumentenartklasse
Gruppe von Dokumentenarten mit ähnlichen Eigenschaften hinsichtlich des
Informationsinhalts, unabhängig von der Darstellungsform.
DIN EN 61355-1]

Elektrische Anlage
Eine Kombination von zugeordneten elektrischen Betriebsmitteln zur Erfüllung eines
bestimmten Zweckes oder bestimmter Zwecke mit aufeinander abgestimmten
Kenngrößen.
[DIN IEC 60050-826]

Elektrische Betriebsmittel
Alle Gegenstände, die zum Zwecke der Energie-Umwandlung, -Übertragung und
-Verteilung sowie Anwendung von elektrischer Energie benutzt werden, z.B. Maschinen,
Transformatoren, Schaltgeräte, Messgeräte, Schutzeinrichtungen, Kabel und Leitungen,
Geräte.
[DIN IEC 60050-826]

Elektrische Verbrauchsmittel
Betriebsmittel, die dazu bestimmt sind, elektrische Energie in andere Formen der Energie
umzuwandeln, z. B. in Licht, Wärme oder in mechanische Energie.
[DIN IEC 60050-826]
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Energieumformung
Verändern physikalischer Größen unter Beibehaltung der Energieform.
BEISPIELE: Verändern der elektrischen Spannung durch einen Transformator, Verändern
der Drehzahl durch ein Getriebe.

Energieumwandlung
Überführen einer Energieform in eine andere.
BEISPIELE: Überführen mechanischer Energie in elektrische Energie durch einen
Generator, Überführen in Kohle gebundener chemischer Energie in thermische Energie
durch Verbrennung.

Erdungsanlage
Gesamtheit der zum Erden eines Netzes, einer Anlage oder eines Betriebsmittels
verwendeten elektrischen Verbindungen und Einrichtungen.
[DIN IEC 60050-826]

Funktion
Geplanter oder vollendeter Zweck oder Aufgabe.
[DIN EN 81346-1]

Funktionsbereich
Zusammenfassung von Elementen und/oder Gruppen zu einer selbstständig
verwendbaren Funktionseinheit.
[DIN ISO/TS 81346-10]

Funktionseinheit
Betrachtungseinheit, deren Abgrenzung nach Aufgabe oder Wirkungsergebnis erfolgt.
ANMERKUNG 1: Eine Funktionseinheit stellt den Wirkungszusammenhang zwischen
Eingangs- und Ausgangsgrößen her.
ANMERKUNG 2: Eine Funktionseinheit kann durch eine oder mehrere Baueinheiten oder
Programmbausteine verwirklicht werden.
ANMERKUNG 3: Für Funktionseinheiten sollten für Wortzusammensetzungen in
aufsteigender Rangfolge folgende Nachworte verwendet werden:
... glied;
... einrichtung;
... system .
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Hierbei gilt die Festlegung, dass das ... glied im betrachteten Zusammenhang die kleinste
angesprochene Funktionseinheit ist.
[DIN IEC 60050-351]

Funktionsgruppe
Zusammenfassung von Elementen zu einer selbstständig verwendbaren Funktionseinheit.
[DIN ISO/TS 81346-10]

Fußboden
Horizontalebene, welche die unterste Fläche eines Raumes innerhalb eines Gebäudes
bietet.
[ISO 6707-1, VGB-Übersetzung]

Gebäude
Bauwerk hauptsächlich zum Zweck des Schutzes für seine Bewohner und die darin
aufbewahrten Gegenstände; im Allgemeinen teilweise oder ganz geschlossen und ortsfest.
[ISO 6707-1, VGB-Übersetzung]

Grundfunktion
Einfachster Vorgang bei der Durchführung eines Verfahrens.
[DIN EN ISO 10628 mod.]

HGÜ-Station; HGÜ Umformerstation


Teil eines HGÜ-Systems, der aus einer oder mehreren Stromrichtergruppe(n) an einem
Ort besteht, einschließlich der Gebäude, Drosseln, Filter, Blindleistungsquellen,
Steuerung, Überwachung, Schutz-, Mess-und Hilfseinrichtungen.
ANMERKUNG Eine HGÜ-Station, die Teil eines HGÜ-Übertragungssystems ist, kann als
HGÜ-Übertragungsstation bezeichnet werden.
[DIN EN 60633]

HGÜ-System
Elektrisches System, das Energie mit hochgespanntem Gleichstrom zwischen zwei oder
mehr Wechselstromsystemen überträgt.
[DIN EN 60633]

Hilfssysteme
Systeme, die für den Klärwerks- und Kraftwerksprozess erforderlich sind.
ANMERKUNG: Hierzu gehören Hilfsdampf-, Blas-, Förder-, Steuerluft-, Chemikalien-
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versorgung, Probeentnahmen usw.


[DIN ISO/TS 81346-10]

Identifikator
Attribut, das einem Objekt zugeordnet ist, um dieses unverwechselbar von anderen
Objekten in einem festgelegten Geltungsbereich zu unterscheiden.
[DIN EN 81346-1]

Infrastruktur
System von Einrichtungen, Ausrüstungen und Dienstleistungen, das für den Betrieb einer
Organisation erforderlich ist.
[ISO 9000]

Istwert
Wert einer variablen Größe zu einem gegebenen Zeitpunkt
[DIN IEC 60050-351]

Kennzeichenblock
Gegliederte Zusammenfassung zusammengehöriger Informationen, bestehend aus einem
Vorzeichen, Buchstaben und Ziffern und, optional, einem Gliederungszeichen.
[DIN ISO/TS 81346-10]

Klasse
Menge von Objekten, die in Abgrenzung zu anderen Objekten zu einer Gruppe
zusammengefasst werden.
ANMERKUNG 1: Ein System von verschiedenen Klassen, die möglichst alle
berücksichtigten Objekte umfassen, nennt man Systematik oder Klassifizierung.
ANMERKUNG 2: Klassen werden nach bestimmten Ordnungsprinzipien gebildet.
[DIN 4002-1]

Komponente
Produkt, welches als Bestandteil in einem zusammengesetzten Produkt, System oder in
einer Anlage verwendet wird.
[DIN EN 81346-1]
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Kraftwerksblock
Gesamtheit der technischen Einrichtungen zur Erfüllung des Kraftwerksprozesses.
[DIN 1SO/TS 81346-10]

Kraftwerksprozess
Energieumformungsprozess zur Bereitstellung der Produkte elektrische Energie und/oder
Wärmeenergie einschließlich hierzu notwendiger Versorgungs-, Entsorgungs- und
Informationsprozesse. [DIN 1SO/TS 81346-10]

Leitfunktion
Verarbeitungsfunktion für Prozessgrößen, die aus leittechnischen Grundfunktionen
zusammengesetzt und spezifisch auf bestimmte Funktionseinheiten der Anlage zu-
geschnitten ist.
[DIN IEC 60050-351]

Mehrebenen-Referenzkennzeichen
Referenzkennzeichen, bestehend aus verketteten Einzelebenen-Referenzkenn- zeichen.
[DIN EN 81346-1]

Messkette
Folge von Elementen eines Messgerätes oder einer Messeinrichtung, die den Weg des
Messsignals von der Aufnahme der Messgröße bis zur Bereitstellung der Ausgabe bildet.
[DIN 1319-1]

Nebensysteme
Systeme, die nicht unmittelbar für den Klärwerks- und Kraftwerksprozess erforderlich sind.
ANMERKUNG: Hierzu gehören lüftungstechnische Systeme, Arbeitsluft, Brandschutzs-
ysteme, Krane, Aufzüge, Werkstätten, Sozialeinrichtungen usw.
[DIN ISO/TS 81346-10]

Objekt
Betrachtungseinheit, die in einem Prozess der Entwicklung, Realisierung, Betriebs-, und
Entsorgung behandelt wird.

ANMERKUNG 1: Das Objekt kann sich auf eine physikalische oder eine nicht-
physikalische „Sache" beziehen, die existieren könnte, existiert oder früher existierte.
ANMERKUNG 2: Das Objekt hat ihm zugeordnete Informationen.
[DIN EN 81346-1]
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Produkt
Geplantes oder fertiges Arbeitsergebnis oder Ergebnis eines natürlichen oder künstlichen
Prozesses.
[DIN EN 81346-1]

Anmerkung 1 zum Begriff: Kennzeichen für das Regeln ist der geschlossene
Wirkungsablauf, bei dem die Regelgröße im Wirkungsweg des Regelkreises fortlaufend
sich selbst beeinflusst.
[DIN IEC 60050-351]

Raum
Geschlossener Raum innerhalb eines Stockwerks, ohne Verkehrsräume.
[ISO 6707-1, VGB-Übersetzung]

Räumlichkeit
Fläche oder Volumen, tatsächlich oder theoretisch begrenzt.
[ISO 6707-1, VGB-Übersetzung]

Regeln/Regelung
Vorgang, bei dem fortlaufend eine variable Größe, die Regelgröße, erfasst (gemessen),
mit einer anderen variablen Größe, der Führungsgröße, verglichen und im Sinne einer
Angleichung an die Führungsgröße beeinflusst wird

Referenzkennzeichen
Identifikator eines spezifischen Objekts, gebildet in Bezug auf das System, von welchem
das Objekt Bestandteil ist, basierend auf einem oder mehreren Aspekten des Systems.
[DIN EN 81346-1]

Referenzkennzeichen-Satz
Zusammenstellung von zwei oder mehr einem Objekt zugeordneten Referenzkenn-
zeichen, von denen mindestens eines eindeutig dieses Objekt identifiziert.
[DIN EN 81346-1]

Signal
Vereinbarte Repräsentation eines zwischen Objekten übermittelten Informationsobjekts.
[DIN EN 61175-1]
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Signalkennzeichen
Unverwechselbarer Identifikator eines Signals innerhalb eines Systems.
[DIN EN 61175-1]

Signalklasse
Gruppe von Signalen, die in Übereinstimmung mit einem auf dem Zweck der Signale
beruhenden Klassenschema definiert ist.
[DIN EN 61175-1]

Signalname
Identifikator des durch ein Signal repräsentierten Informationsobjekts.
[DIN EN 61175-1]

Sollwert
Gewünschter Wert einer variablen Größe zu einem gegebenen Zeitpunkt und unter
festgelegten Bedingungen.
[DIN IEC 60050-351]

Steuerkette
Anordnung von Übertragungsgliedern oder Systemen, die in Reihenstruktur aufeinander
einwirken.
[DIN IEC 60050-351]

Steuern, Steuerung
Vorgang in einem System, bei dem eine oder mehrere variable Größen andere variable
Größen als Ausgangsgrößen aufgrund der dem System eigenen Gesetzmäßigkeiten
beeinflussen.
Anmerkung 1 zum Begriff: Kennzeichen für das Steuern ist der offene Wirkungsweg oder
ein geschlossener Wirkungsweg, bei dem die durch die Eingangsgrößen beeinflussten
Ausgangsgrößen nicht fortlaufend und nicht wieder über dieselben Eingangsgrößen auf
sich selbst wirken.
[DIN IEC 60050-351]

Stockwerk
Raum zwischen zwei aufeinanderfolgende Ebenen oder zwischen einer Ebene und
einem Dach.
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ANMERKUNG: In den US gilt diese Definition nicht für Dachböden oder Räume, die sich
teilweise oder vollständig unterhalb des Erdgeschosses befinden.
[ISO 6707-1, VGB-Übersetzung]

Struktur
Organisation von Beziehungen zwischen Objekten eines Systems, welche „Bestandteil-
von-Beziehungen" beschreibt (besteht aus/ist ein Teil von).
[DIN EN 81346-1]

System
Gesamtheit miteinander in Verbindung stehender Objekte, die in einem bestimmten
Zusammenhang als Ganzes gesehen und als von ihrer Umgebung abgegrenzt betrachtet
werden.
ANMERKUNG 1: Ein System wird im Allgemeinen hinsichtlich seiner Zielsetzung, z. B. der
Ausführung einer bestimmten Funktion,
ANMERKUNG 2: Objekte eines Systems können natürliche oder künstliche Gegenstände
oder auch Denkweisen und deren Ergebnisse (z. B. Organisationsformen, mathematische
Verfahren, Programmiersprachen) sein.
ANMERKUNG 3: Das System wird als von der Umgebung und anderen äußeren
Systemen durch eine gedachte Hüllfläche abgegrenzt betrachtet, welche die
Verbindungen zwischen diesen Systemen und dem betrachteten System durchschneidet.
ANMERKUNG 4: Die Benennung „System" sollte näher erläutert werden, wenn aus dem
Zusammenhang nicht klar hervorgeht, worauf sich diese Benennung bezieht. Beispiele
sind Leitsystem, farbmetrisches System, Einheitensystem, Übertragungssystem.
ANMERKUNG 5: Ist ein System Bestandteil eines anderen Systems, kann es als Objekt
im Sinne dieser Norm betrachtet werden.
[DIN EN 81346-1]

Technische Anlage
Gesamtheit der technischen Einrichtungen und Vorrichtungen zur Bewältigung einer
festgelegten technischen Aufgabe.
ANMERKUNG: Zu einer technischen Anlage gehören Apparate, Maschinen, Werkzeuge,
Geräte, Transporteinrichtungen, Leiteinrichtungen und andere Betriebsmittel.
[DIN IEC 60050-351]

Technische Einrichtung
Konstruktive und/oder funktionale Zusammenfassung von Betriebsmitteln zur Erfüllung
einer technischen Aufgabe .
[DIN ISO/TS 81346-3]
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Unterlagerte Regelung
Teil einer Kaskadenregelung, dessen Führungsgröße vom Führungsregler gebildet wird
und der nur mit Messung unterlagerter Regelgrößen und deren Rückführung abläuft.
[DIN IEC 60050-351]

Wasserkraftwerk
Alle Bauwerke für die Zu- und Ableitung des Wassers, das Krafthaus einschließlich
Betriebsgebäude.
[DIN 4048-2]

Windkraftwerk
Gruppe oder Gruppen von Windenergieanlagen (WEA), Kabelsystemen, Umspann-/
Umrichterstationen, gemeinsamen Kommunikationseinrichtungen sowie Einrichtungen der
Infrastruktur.
ANMERKUNG: Zur Infrastruktur gehören u.a. elektr. Speichersysteme, Zugangswege,
gemeinsame Bauwerke, Messsysteme.
VGB-Anmerkung: Modifikation der Definition in DIN EN 61400-1

Windenergieanlage (WEA)
System, das die kinetische Energie des Windes in elektrische Energie umwandelt.
[DIN EN 61400-1]

Werk
Örtliche Zusammenfassung von Anlagenkomplexen mit der dazugehörigen Infrastruktur.
[DIN EN ISO 10628]
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3 Grundlagen
3.1 Allgemein
Das RDS-WP basiert auf den Regeln für Referenzkennzeichnung und den
Strukturierungsprinzipien, dem Klassifikationsschema für technische Objekte der
internationalen Grundnorm IEC 81346 Teil 1 und 2 sowie der Kennzeichnungssystematik
der Fachnorm ISO/TS 81346-10.
Das Referenzkennzeichen identifiziert und klassifiziert ein spezifisches Objekt, verweist
auf das System, zu dem es gehört und zeigt die Aspekt der Betrachtung.
Die Regel erfolgt konsequent nach der Regel der Bestandsbeziehung.

3.2 Objekt
Objekte sind physikalisch existierende oder virtuelle „Sachen“, die im Lebenslauf einer
Anlage gehandelt werden und damit identifiziert werden müssen.

Objekte können sein:

• Infrastrukturobjekte wie maschinentechnische Systeme, Bauwerke, Schaltanlagen


• Technische Einrichtungen wie Aggregate, Speicher, Schalteinheiten
• Betriebsmittel wie Ventile, Türen, Leistungsschalter
• Teilprozesse, Funktionsgruppen
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3.3 Aspekt
Die technischen Objekte können nach verschiedenen Hauptaspekten betrachtet werden.

• Funktionsaspekt: Was soll ein Objekt machen oder was macht es tatsächlich?
• Produktaspekt: Mit welchen Mitteln macht dies das Objekte?
• Ortsaspekt: Was ist der geplante oder tatsächliche Raum des Objekts?

Abbildung der Hauptaspekte (DIN 81346)

Regel: Aspekte

Ein und dasselbe Objekt kann nach mehreren Aspekten betrachtet und gekennzeichnet
werden.
[DIN ISO/TS 81346, Abschnitt 4.4 Regel 1]
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3.4 Bestandsbeziehung
Im RDS-WP werden Anlagen in Systeme gegliedert, die weiter in Teilsysteme,
Einrichtungen, Betriebsmittel unterteilt. Diese Strukturierung erfolgt nach den Regeln der
Bestandsbeziehung. Das heißt, ein bestimmtes Objekt ist ausschließlich Bestandteil z.B.
eines Systems, kann aber selbst aus mehreren Teilen bestehen, den sogenannten
Bestandteilobjekten.

Regel: Bestandsbeziehung

Die Strukturierung innerhalb eines Aspekts muss nach dem Prinzip der
Bestandsbeziehung nach IEC 81346-1 erfolgen. Jedes Objekt hat nur einen Vorgänger,
kann aber einen oder mehrere Nachfolger haben.

[DIN ISO/TS 81346-10, Abschnitt 4.4, Regel 6]


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4 Kennzeichnungsarten
Bei der Münchner Stadtentwässerung kommen die folgenden Kennzeichnungsarten zur
Anwendung:

• Gemeinsame Zuordnung
• Funktionsaspekt
• Funktionaler Aspekt
• Produktaspekt
• Betriebsmittel
• Einbauort
• Aufstellungsort
• Signale
• Anschlüssen
• Dokumente
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4.1 Gemeinsame Zuordnung


Die gemeinsame Zuordnung ist eine Referenzkennzeichnung einer Gesamtanlage
bezogen auf den Standort. Mit der Anwendung können verschiedene Standorte oder
verschiedene Standortkomplexe innerhalb eines Standorts voneinander abgegrenzt
werden.
Die in der DIN EN 81346 Teil10, in Kapitel 6.2 Kennzeichenblock „Gemeinsame
Zuordnung“, festgelegte Struktur wird im RDS-WP wie folgt angewandt.
Die Gemeinsame Zuordnung stellt einen Teil zur eindeutigen Identifizierung eines
Objektes bereit.
Da die Gesamtlänge eines Referenzkennzeichens aufgrund der sinnvollen Darstellung in
Plänen und der Abbildung in der Prozessleittechnik beschränkt ist, wird die Gemeinsame
Zuordnung im RDS-WP nur durch eine Gliederungsstufe abgebildet.

Regel: Gemeinsame Zuordnung

Die Gemeinsame Zuordnung ist bei Kennzeichnung aller Aspekte stets anzuwenden.
Sie dient zur eindeutigen Identifizierung eines Objektes.

4.1.1 Aufbau
VZ Gemeinsame Zuordnung
Gliederungsstufe GS0
(GS)
Abschnitt 0
Datenstelle/
# AN
Datentyp
Bezeichnung der
GS1, GS2
Datenstelle

In der GS1-Datenstelle werden die Anlagen durch einen Kennbuchstaben klassifiziert und
über die GS2-Datenstelle gezählt.

4.1.2 Allgemeine Festlegungen


Für das RDS-WP wurden folgende GS1-Kennbuchstaben festgelegt:

GS1 Standorte/Werke
K Klärwerke
N Kanalnetze
P Photovoltaikanlagen
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4.1.3 Festlegungen für die Münchner Stadtentwässerung

Für die Anlagen der MSE wurde die „Gemeinsame Zuordnungen“ wie folgt vergeben:
GZ Standort/Werk
#K1 Klärwerk Gut Großlappen / Klärschlammverbrennungsanlage
#K2 Klärwerk Gut Marienhof
#N1 Kanalnetz
#P1 Photovoltaikanlage
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4.2 Funktionsaspekt
Die aufgabenbezogene Strukturierung und zweckorientierte Klassifizierung von Anlagen
und Einrichtungen ist die Hauptaufgabe im Kennzeichnungsprozess. Ergebnis ist die
Kennzeichnung nach dem Funktionsaspekt. Die Struktur basiert auf dem Zweck des
Systems, ohne die Produkte, welche die Funktionen realisieren, oder den Ort zu
betrachten.
In zwei Ebenen werden Kennungen für Systeme und Grundfunktionen angeordnet.
Zu den Systemen im Entwässerungsbereich gehören beispielsweise:
• Leiten und Verteilen von Abwasser
• Trennen von Feststoffen
• Absetzsysteme
• Biologische Reinigungsstufen
• Leiten und Verteilen von Schlamm
• Mittelspannungs- und Niederspannungserzeugung

Die Systeme setzen sich u.a. aus folgenden Grundfunktionen zusammen:


• Fördern
• Absperren
• Schalten
• Speichern
• Einhausen
• Verbinden

Das Funktionskennzeichen ist Basis für das eindeutige Betriebsmittelkennzeichen, für


die Kennzeichnung von Signalen, Anschlüssen und Dokumenten.

4.2.1 Aufbau
Im RDS-WP wird der Funktionsaspekt wie folgt angewandt:

VZ Hauptsystem System/Teilsystem Grundfunktion


Gliederungsstufe GS0 GS1 GS2
(GS)
Abschnitt 0 1 2 3 4
Datenstelle/Datentyp = AN AAA NN AA NNN
Bezeichnung der H1, H2 S1, S2, S3 S4, S5 T1, T2 T3, T4, T5
Datenstelle

Der Kennzeichnungsblock besteht aus dem Vorzeichen „=“ und drei Gliederungsstufen,
die von links nach rechts gelesen immer kleinere Betrachtungseinheiten darstellen.
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4.2.1.1 Hauptsystem - GS0

Regel: Hauptsystem

Bei der Münchner Stadtentwässerung ist die Anwendung des Hauptsystems in allen
Kennzeichnungsarten anzuwenden.

Aufbau:
VZ Hauptsystem System/Teilsystem Grundfunktion
Gliederungsstufe GS0 GS1 GS2
(GS)
Abschnitt 0 1 2 3 4
Datenstelle/Datentyp = AN AAA NN AA NNN
Bezeichnung der H1, H2 S1, S2, S3 S4, S5 T1, T2 T3, T4, T5
Datenstelle

In der GS0 werden unterschiedliche oder mehrere gleichartige Systeme nach speziellen
Gesichtspunkten strukturiert. So werden z.B. die verschiedenen Reinigungsstufen durch
Kennbuchstaben klassifiziert und durch numerische Gliederungsstufen weiter spezifiziert.
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H1-Datenstelle
Für die Hauptsysteme wurden folgende H1-Kennbuchstaben festgelegt:

H1 Beschreibung
A Felder (Photovoltaikanlage)
B Biologische Reinigung
E Energieverteilung/Energieerzeugung
K Kanalanlagen / Kanalbauwerke
M Mechanische Reinigung
R Weiterführende Reinigung im Abwasserbereich
S Schlammbehandlung/Schlammverwertung
T Thermische Verbrennung
Y anderen Hauptsystemen nicht zuordenbar

H2-Datenstelle

Die H2-Datenstelle dient der numerischen Zählung des Hauptsystems. So identifiziert z.B.
der Kennbuchstabe „M“ – den Prozess der Mechanischen Reinigung. Die Zählstelle „H2“
gibt z.B. an, um welche Reinigungsstufe es sich handelt.

M1 – 1. Mechanische Reinigung
M2 – 2. Mechanische Reinigung

Die für die MSE festgelegten Hauptsysteme können der Anlage „RDS_WP_Anlagen“
entnommen werden.

4.2.2 System - GS1


In der GS1 werden durch Kennbuchstaben Systeme gekennzeichnet und diese mit Ziffern
gezählt.
Ein System ist die Gesamtheit miteinander in Verbindung stehender Objekte. Ein System
wird im Allgemeinen durch die Ausführung einer bestimmten Aufgabe definiert. Es muss
eine funktionelle Mindestkomplexität aufweisen, um als System zu gelten. Auf dieser Basis
wurde vom VGB PowerTech ein Systemschlüssel speziell für den Kraftwerksbereich
entwickelt und im Dokument „RDS-PP „Kennbuchstaben für Kraftwerkssystem
(Systemschlüssel) VGB-B 101“ festgehalten. Da im RDS-PP für den Entwässerungs-
bereich wichtige Hauptprozesse wie z.B. die Abwasserreinigung oder Schlamm-
behandlung lediglich als Nebenprozesse geführt werden oder gar nicht enthalten sind,
wurden für das RDS-WP eigene Systemschlüssel für diese Aufgaben definiert. Hierzu
wurden die im RDS-PP für Nukleartechnik vorgesehenen Kennbuchstaben überschrieben.
Alle weiteren Systemschlüssel sind großteils ins RDS-WP übernommen. Auf Änderungen
gegenüber dem RDS-WP wird in diesem Dokument an den entsprechenden Stellen
hingewiesen.
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Regel: Systeme

Für das RDS-WP werden die im Systemschlüssel des RDS-PP definierten Kennzeichen
der Nukleartechnik (F, J und K) mit Systemen der Abwassertechnik überschrieben.

Aufbau:
VZ Hauptsystem System/Teilsystem Grundfunktion
Gliederungsstufe GS0 GS1 GS2
(GS)
Abschnitt 0 1 2 3 4
Datenstelle/Datentyp = AN AAA NN AA NNN
Bezeichnung der H1, H2 S1, S2, S3 S4, S5 T1, T2 T3, T4, T5
Datenstelle

S1-Datenstelle
Über S1-Datenstelle erfolgt eine Zuweisung der Hauptgruppen. Für den Abwasserbereich
wurden folgende Hauptgruppen angelegt:

F – reserviert für spätere Verwendung


J – Systeme der Abwasserableitung
K - Systeme zur Abwassereinigung und Schlammbearbeitung/Schlammverwertung

S2-Datenstelle
Die S2-Datenstelle wurde für den Kennbuchstaben „K“ wie folgt definiert:

KA - Systeme der mechanischen Abwasserreinigung


KB - Systeme der biologische Reinigung
KC - Weitergehende Abwasserreinigung (Physikalische und Bakteriologische) Reinigung
KD - Systeme zur Schlammbehandlung
KQ - Hilfssysteme für Abwasserreinigung und Schlammbearbeitung/Schlammverwertung

S3-Datenstelle
Die Unterteilung der S3-Kennbuchstaben kann dem Dokument „RDS_WP_Anlagen“
entnommen werden.

S4/S5-Datenstelle
Die Unterteilung in Teilsysteme in der Datenstelle S4/S5 erfolgt nach projektspezifischen
Vorgaben.

4.2.3 Grundfunktionen (technische Einrichtung) - GS2


In der GS2 des Kennzeichenblocks „Funktion" werden die Grundfunktionen innerhalb des
in GS 1 genannten Systems beschrieben. Grundfunktionen sind die einfachsten Vorgänge
in einem technischen Prozess. Als Fördern, Schalten, Speichern usw. können sie
Bestandteile aller Systeme sein. Die Grundfunktionen werden durch Buchstaben
klassifiziert und mit Ziffern gezählt. Zur Klassifizierung werden die Objektklassen der
internationalen Norm IEC 81346-2 nach dem Funktionsaspekt genutzt.
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Auf der Basis dieser Norm bietet die VGB-Richtlinie VGB-B 102 eine Auflistung von
Begriffen, die in der Kraftwerkstechnik üblich sind. Diese Richtlinie wurde in das RDS-WP
übernommen und um Begriffe aus dem Entwässerungsbereich erweitert. Norm und
Richtlinie gelten für alle Fachbereiche gleichermaßen und sind für den Einsatz des RDS-
WP verbindlich. Der klassifizierende Teil der Grundfunktion ist zweistufig und in Klassen
und deren Unterklassen aufgeteilt. Unterklassen legen keine neue Ebene in einer
Bestandsstruktur fest, d. h., sie beschreiben keine Untergliederung des Objekts im Sinne
von „Bestehtaus". Klasse und Unterklasse beziehen sich auf dasselbe Objekt.

Die unterschiedlichen Unterklassen sind nach ihrer Zugehörigkeit zu einem technischen


Gebiet wie folgt gruppiert:
• Unterklassen A-E für Objekte in Bezug auf elektrische Energie
• Unterklassen F-K, ohne 1, für Objekte in Bezug auf Information und Signale
• Unterklassen L-Y, ohne 0, für Objekte in Bezug auf Verfahrenstechnik,
Maschhinenbau und Bauwesen
• Unterklasse Z für Objekte mit kombinierten Aufgaben

Diese grundsätzliche Gruppierung ist für alle Klassen festgelegt, mit Ausnahme der Klasse
B. Die für die Unterklassen der Klasse B festgelegten Kennbuchstaben basieren auf den
Festlegungen von ISO 14617-6.

Aufbau:
VZ Hauptsystem System/Teilsystem Grundfunktion
Gliederungsstufe GS0 GS1 GS2
(GS)
Abschnitt 0 1 2 3 4
Datenstelle/Datent
= AN AAA NN AA NNN
yp
Bezeichnung der H1, H2 S1, S2, S3 S4, S5 T1, T2 T3, T4, T5
Datenstelle

T1 - Datenstelle
Die T1-Datenstelle teilt die Grundfunktionen nach Zweck oder Aufgabe auf. Zur
Klassifizierung werden die Objektklassen der internationalen Norm IEC 81346-2 nach dem
Funktionsaspekt genutzt. So steht z.B. der Kennbuchstabe „W“ für das Leiten oder Führen
von Materialien oder Produkten.

T2 - Datenstelle
In der T2-Datenstelle erfolgt eine weitere Unterteilung der Hauptklasse T1. Im Dokument
„RDS_WP_Anlagen“ sind alle für den Entwässerungsbereich notwendigen Objekte
aufgeführt.
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T3-Datenstelle
In der T3-Datenstelle besteht die Möglichkeit, die Grundfunktion weiter zu spezifizieren.
Ebenso kann die Stelle zur Strukturierung der Hauptfunktion verwendet werden. In
seltenen Fällen wird die Stelle zur Zählung des Objektes verwendet.

T4/T5 - Datenstelle
In der T4 und T5 Datenstelle erfolgt die Zählung der Grundfunktionen.
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4.3 Produkt - Produktklassen


Die produktbezogene Struktur basiert auf der Art und Weise, in der ein System realisiert,
zusammengesetzt oder geliefert wird, ohne deren Funktionen und/oder Orte in Betracht zu
ziehen oder Hersteller oder Lieferant zu berücksichtigen.
In diesem Aspekt werden keine konkreten Erzeugnisse bestimmter Hersteller mit
Typkennzeichen, Serien- oder Inventarnummern betrachtet, sondern Produktklassen.

Beispiele:
• Leistungsschalter
• Repeater
• Elektromotor
• Tür
• usw.

Die Produktklassen werden durch Buchstaben klassifiziert und mit Ziffern gezählt. Zur
Klassifizierung werden die Objektklassen der internationalen Norm IEC 81346-2 nach dem
Produktaspekt genutzt. Auf der Basis dieser Norm bietet die VGB-Richtlinie VGB-B 102
eine Auflistung von Begriffen, die in der Kraftwerkstechnik üblich sind. Diese Richtlinie
wurde in das RDS-WP übernommen und um Begriffe aus dem Entwässerungsbereich
erweitert.
Norm und Richtlinie gelten für alle Fachbereiche gleichermaßen und sind für den Einsatz
des RDS-WP verbindlich.
Der klassifizierende Teil der Produktklassen ist zweistufig und aufgeteilt in Klassen und
deren Unterklassen. Unterklassen legen keine neue Ebene in einer Bestandsstruktur fest,
d. h., sie beschreiben keine Untergliederung des Objekts im Sinne von „Bestehtaus".
Klasse und Unterklasse beziehen sich auf dasselbe Objekt.
Die unterschiedlichen Unterklassen sind nach ihrer Zugehörigkeit zu einem technisehen
Gebiet wie folgt gruppiert:
• Unterklassen A-E für Objekte in Bezug auf elektrische Energie
• Unterklassen F-K, ohne 1, für Objekte in Bezug auf Information und Signale
• Unterklassen L-Y, ohne 0, für Objekte in Bezug auf Verfahrenstechnik,
Maschinenbau und Bauwesen
• Unterklasse Z für Objekte mit kombinierten Aufgaben

Diese grundsätzliche Gruppierung ist für alle Klassen festgelegt, mit Ausnahme der Klasse
B. Die für die Unterklassen der Klasse B festgelegten Kennbuchstaben basieren auf den
Festlegungen von ISO 14617-6.
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4.3.1 Aufbau
Der Kennzeichnungsblock besteht aus dem Vorzeichen „-“ und mindestens einer
Gliederungsstufe. Bei der Münchner Stadtentwässerung kommt aktuell nur eine
Gliederungsstufe zur Anwendung.

VZ Produkt Produkt
Gliederungsstufe GS0 GS1
(GS)
Abschnitt 0 0
Datenstelle/Datentyp - AANN AANN
Bezeichnung der P1, P2, P3, P4 P1(2), P2(2), P3(3), P4(4)
Datenstelle

P1 - Datenstelle
Die P1-Datenstelle teilt die Produkte nach Zweck oder Aufgabe auf. Zur Klassifizierung
werden die Objektklassen der internationalen Norm IEC 81346-2 nach dem
Funktionsaspekt genutzt. So steht z.B. der Kennbuchstabe „W“ für das Leiten oder Führen
von Materialien oder Produkten.

P2 - Datenstelle
In der P2-Datenstelle erfolgt eine weitere Unterteilung der Hauptklasse P1. Im Dokument
„RDS_WP_Anlagen“ sind alle für den Entwässerungsbereich notwendigen Objekte
aufgeführt.

P3/P4 - Datenstelle
In der P3 und P4 Datenstelle erfolgt eine Zählung der Produkte.

GS1 (wird bei MSE nicht angewandt)


Ist eine Produktklasse in weitere Bestandteile zu strukturieren, kann die „Geschachtelte
Produktklassenkennzeichnung" angewendet werden. Je nach erforderlicher
Kennzeichnungstiefe können nach der GS1 weitere Strukturebenen angefügt werden. Das
Vorzeichen muss nur vor der ersten Gliederungsstufe geschrieben werden.

Beispiel:
Pumpenaggregat mit Einzelteilen, gekennzeichnet als Produktklasse
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4.4 Betriebsmittel
Betriebsmittel sind die kleinsten Elemente einer Anlagenstruktur.
Beispiele:
• Leistungsschalter in der Einspeiseeinheit der 400-Vhauptverteilung 3
• Repeater im Anlagenbus des Automatisierungssystems
• Motor 1 des Förderaggregats einer Abwasserpumpe
• Tür eines bestimmten Raums im Verwaltungsgebäude
• usw.
Um diese technischen Objekte unverwechselbar ansprechen zu können, für alle
Fachbereiche einheitlich zu verwalten und insbesondere in Datenbanken gleichartig
adressieren zu können, ist ein eindeutiges Kennzeichen zwingend erforderlich. Allein
das Kennzeichen der jeweiligen Produktklasse ist nicht ausreichend.
Zur Erfüllung dieser Anforderungen wird die Möglichkeit des Referenzkennzeichnungs-
systems genutzt, die in einer hierarchischen Struktur aufeinanderfolgender Objekte nach
verschiedenen Aspekten zu betrachten. Bedingung ist, dass das Objekt ausschließlich
Bestandteil der voranstehenden Einheit ist.
Im RDS-WP kommt nur der Übergang vom Funktionsaspekt hin zum Produktaspekt zur
Anwendung. Bei dieser Betrachtung bleibt Hersteller oder Lieferant des aktuell
verbauten Teils unberücksichtigt.
In der Praxis wird dem Funktionskennzeichen das produktbezogene Kennzeichen
hinzugefügt und bildet in dieser Kombination das eindeutige Kennzeichen des
Betriebsmittels.
Das Betriebsmittelkennzeichnen ist unabhängig vom aktuell eingesetzten Ausrüstungsteil
eines bestimmten Herstellers/Lieferanten. Auch beim Austausch/Wechsel bleibt das
Betriebsmittelkennzeichnen unverändert. Erst bei Änderung der AufgabensteIlung für
das Betriebsmittel - z. B. Änderung der Grundfunktion „Schalten in Regeln“ - ist ein neues
Betriebsmittelkennzeichen zu vergeben.
Das Betriebsmittelkennzeichen dient u. a. in Datenbanken als eindeutige Adresse für
Auslegungsdaten und als Referenz zum aktuell eingesetzten Ausrüstungsteil mit der
Typkennzeichnung eines bestimmten Herstellers bzw. der Bestellnummer eines
Lieferanten
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Regel: Betriebsmittelkennzeichen

Die eindeutige Kennzeichnung von Betriebsmitteln wird ausschließlich durch den Übergang vom
Funktionsaspekt zum Produktaspekt erreicht. Die ortsbezogene Kennzeichnung trägt nur
Zuordnungsinformationen.
[DIN ISO/TS 81346-10, Abschnitt 4.4, Regel 4]

4.4.1 Aufbau
Das Kennzeichen besteht aus den Kennzeichnungsblöcken „Funktion“ und
„Produktklasse“
VZ Haupt- System/Teilsystem Grundfunktion VZ Produkt
system
Gliederungs- GS0 GS1 GS2 GS0
stufe (GS)
Abschnitt 0 1 2 3 4 1 2
Datenstelle/
= AN AAA NN AA NNN - AA NN
Datentyp
Bezeichnung H1, H2 S1, S2, S3 S4, S5 T1, T2 T3, T4, T5 P1, P2 P3, P4
der
Datenstelle

Das Betriebsmittelkennzeichen setzt sich dem unter Kapitel 4.2 beschriebenen


Funktionsaspekt und dem unter Kapitel 4.3 beschriebenen Produktaspekt zusammen. Zur
eindeutigen Kennzeichnung ist die Gemeinsame Zuordnung wie unter Kapitel 4.1
beschrieben voranzustellen.

Beispiel:
Die Fördereinrichtung zum Transport des Primärschlamms vom Primärschlammpumpwerk
zu den Eindickern im Klärwerk Gut Marienhof erhält folgende Betriebsmittelkennzeichen.
#K2 =S1 KDA01 GP001 -GP01 (Betriebsmittelkennzeichen der Pumpe)
#K2 =S1 KDA01 GP001 -MA01 (Betriebsmittelkennzeichen des Pumpenantriebs)
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4.5 Funktionale Zuordnung


Dieser Kennzeichnungsblock dient zur funktionsbezogenen Gliederung aus Sicht des
Zusammenwirkens (dynamische Wirkung) von technischen Objekten. Er wird angewendet
zur Kennzeichnung von Zusammenhängen zwischen Funktionen, technischen
Einrichtungen und Betriebsmitteln.
Im RDS-PP wird unterschieden zwischen:
• Funktionale Zuordnung (Gruppenebene)
• Funktionale Zuordnung (Einzelebene)

Im RDS-WP kommt nur die Funktionale Zuordnung (Einzelebene) zur Anwendung.

4.5.1 Aufbau
Der Kennzeichenblock „Funktionale Zuordnung Einzelebene" besteht aus dem Vorzeichen
,, == " und drei Gliederungsstufen, die bis auf das Vorzeichen nach Aufbau und Inhalt dem
Kennzeichenblock „Funktion" entsprechen (siehe Abschnitt 4.2).

VZ Hauptsystem System/Teilsystem Grundfunktion


Gliederungsstufe GS0 GS1 GS2
(GS)
Abschnitt 0 1 2 3 4
Datenstelle/Datentyp == AN AAA NN AA NNN
Bezeichnung der H1, H2 S1, S2, S3 S4, S5 T1, T2 T3, T4, T5
Datenstelle

Beispiel:
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Die Abwasserförderschnecke 1 erhält das Funktionskennzeichen =KAB31 GP010.


Alle mit der Pumpe agierenden Betriebsmittel (z.B. Lüfter, Frequenzumrichter,
Leistungsschalter) erhalten als funktionellen Aspekt das Funktionskennzeichen der
Pumpe.

==KAB31 GP010

4.6 Ortsaspekt
4.6.1 Allgemein
Die ortsbezogene Struktur zeigt die Untergliederung eines Systems in räumliche
Bestandteile, ohne dabei funktionale oder produktbezogene Gesichtspunkte zu
berücksichtigen.
Der Ortsaspekt eines Objektes kennzeichnet den Platz (Raum, Gelände u.a.), der von
diesem Objekt für andere Objekte bereitgestellt wird.
Die Kennzeichnung nach dem Ortsaspekt findet Anwendung bei der Kennzeichnung von
Objekten, die die Aufgabe erfüllen, Plätze für andere technische Objekte bereitzustellen.
Es wird durch eine detaillierte Sichtweise unterschieden zwischen der
• Kennzeichnung von Einbaueinheiten der Elektro- und Leittechnik sowie
Kennzeichnung von Orten in und an Einrichtungen der Maschinentechnik und
Bautechnik als Einbauorte für technische Betriebsmittel:
Das Einbauortkennzeichen
• Kennzeichnung von Gebäuden und Gelände als Aufstellungsorte für technische
Betriebsmittel:
Das Aufstellungsortkennzeichen.
Diese Art der Kennzeichnung dient der Zuordnung der Betriebsmittel/Ausrüstungsteile zu
ihren Örtlichkeiten (Einbauort, Aufstellungsort).

Regel: Ortskennzeichen

Informationen über Einbau und Aufstellung eines Objektes werden durch Zuordnung der
Betriebsmittelkennzeichen zu ,,+ Einbauort" oder ,,++Aufstellungsort" dargestellt, jeweils
als separate, zusätzliche Kennzeichen.

[DIN ISO/TS 8136-10, Abschnitt 4.4, Regel 7, modifiziert]

4.6.2 Einbauort
Die Einbauortkennzeichnung basiert auf der ortsbezogenen Struktur des zu
kennzeichnenden Objektes.
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Gekennzeichnet werden:
• Einbauorte in Einbaueinheiten der Elektro- und Leittechnik
• Orte in oder an Einrichtungen der Maschinentechnik oder Bautechnik.

Diese Art der Kennzeichnung wird verwendet für die Zuordnung der Ausrüstungsteile zu
ihren Einbauorten.
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4.6.2.1 Aufbau

VZ Haupt- Einbausystem Einbauraum VZ Einbauplatz


system
Gliederungs- GS0 GS1 GS2 GS3
stufe (GS)
Abschnitt 0 1 2 3 4 1 2
Datenstelle/
+ AN AAA NN AA NNN . A... …N
Datentyp
Bezeichnung H1, H2 S1, S2, S3 S4, S5 T1, T2 T3, T4, T5 E1 En
der
Datenstelle

Zur Bildung des Einbauortkennzeichens wird das vorhanden Funktionskennzeichen des


betrachteten Objektes verwendet.

Beispiel 1:
Ein Schieber eingebaut in einer Rohrleitung erhält als Einbauort das
Funktionskennzeichen der Rohrleitung zugewiesen.

Rohleitung:=KAB31 WP001 (Funktion)

Schieber: =KAB31 QN010 (Funktion)


+KAB31 WP001 (Einbauort)
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4.6.3 Aufstellungsort
Die Aufstellungsortskennzeichnung basiert auf der topographischen Anordnung eines
Objektes.
Gekennzeichnet werden Aufstellungsorte:
• Gebäude
• Flächen
Diese Art der Kennzeichnung wird verwendet für die Zuordnung der Betriebsmittel/
Ausrüstungsteile zu ihren Aufstellungsorten

4.6.3.1 Aufbau
VZ Haupt- Aufstellungssystem VZ Aufstellungsplatz
system
Gliederungs- GS0 GS1 GS3
stufe (GS)
Abschnitt 0 1 2 1
Datenstelle/
++ AN AAA NN . A../..N
Datentyp
Bezeichnung H1, H2 S1, S2, S3 S4, S5 R1...Rn
der
Datenstelle

4.6.3.2 Gebäude und Flächen in den Klärwerken

H1,H2-Datenstelle - Hauptsystem
Im Gegensatz zur Kennzeichnung im RDS-PP wird den Gebäuden und Flächen als
Hauptsystem nicht der Kennbuchstabe „U“ zugeordnet. Das RDS-WP ordnet die
Bauwerke entsprechend der für die Verfahren definierten Hauptsysteme zu. Gebäude der
1. Mechanischen Reinigung erhalten z.B. das Hauptsystem „M1“.

S1...S5 - Datenstelle - Aufstellungssystem


S1-Datenstelle
Gebäuden wird in der S1-Datenstellen der Kennbuchstabe „U“ zugeordnet.

S2-Datenstelle
In der S2-Datenstelle ist der Kennbuchstabe der S1-Datenstelle der Funktion
anzuwenden. Dies bedeutet für die Gebäude der Abwassereinigung und
Schlammbehandlung, dass hier der Kennbuchstabe „K“ anzuwenden ist.
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S3-Datenstellen
In der Datenstelle erfolgt eine weitere Spezifizierung der Gebäude und Flächen.

Die 3. Buchstaben richten sich nach dem 3. Kennbuchstaben des Funktionsaspektes.


Für die Münchner Stadtentwässerung wurden folgende Kennzeichnungen festgelegt:

UK Gebäude der Abwassereinigung und Schlammbehandlung


UKA Verteilen und Leiten
UKB Belebungsbecken
UKC Zwischenklärbecken
UKD Nachklärbecken
UKE Eindicker
UKG Vorklärbecken
UKP Pumpwerke
UKJ Faulbehälter

UKP Freiflächen der mechanischen Reinigung


UKQ Freiflächen der biologischen Reinigung
UKR Freiflächen der weitergehenden Reinigung
UKS Freiflächen der Schlammbehandlung

UKZ sonstige Gebäude

S4,S5-Datenstellen
Durch die Anwendung der S4 und S5-Datenstelle erfolgt die eindeutige Identifikation eines
Gebäudes.

Beispiel 1: Vorklärbecken 1
UKG10 kennzeichnet das Vorklärbecken 1.
U Bauwerke und Flächen für Systeme der Abwassereinigung und
Schlammbehandlung
UK Gebäude der Abwassereinigung und Schlammbehandlung
UKG Gebäude der Vorklärung
UKG10 Vorklärbecken 10
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R1...Rn – Datenstelle - Aufstellungsplatz

Zur Kennzeichnung des Aufstellungsortes wird die Gliederungsstufe 2 nicht angewandt.


Stattdessen kommt die Gliederungsstufe 3 „Aufstellungsplatz“ zur Verwendung.

Gebäude
Gebäude werden in Stockwerke und Räume gegliedert.
Hier kommt die DIN EN ISO 4157-1 und DIN EN ISO 4157-3 zur Anwendung.

Raumkennzeichnungen müssen aus Stockwerknummer (zweistellig) und einer


dreistelligen Nummer für einen realen oder imaginären Raum bestehen.

R1,R2-Datenstellen
R1,R2-Datenstellen kennzeichnen das Stockwerk
Das erste nutzbare Stockwerk wird zu Stockwerk „01“. Die folgenden Stockwerke werden
durchlaufend nummeriert (02, 03, usw.).

R3 bis R5-Datenstellen
R3 bis R5-Datenstellen dienen der Raumkennzeichnung. Der nördlichste Raum eines
Stockwerks erhält die Raumnummer 001. Die weiteren Räume werden fortlaufend im
Uhrzeigersinn gekennzeichnet (002, 003 usw.). Treppenhäusern die durch mehrere
Ebenen verlaufen erhalten die gleiche Raumnummer.
Beispiel:
.03004 (Stockwerk 3, Raum 4)

Flächen
Zur Kennzeichnung von Flächen werden die bereits bestehenden Katasterblätter
verwendet und in den Aufstellungsplatz codiert.
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4.7 Dokumentkennzeichen (DCC-Code)


4.7.1 Allgemein
Zur Kennzeichnung von Dokumente wird im Rahmen der Einführung des RDS-WP der
DCC-Code eingeführt und in Verfahrens- und Bauplänen angewandt. Die Einbindung des
DCC-CODE in die Planköpfe, Dateinamen usw. kann den entsprechenden Pflichtenheften
entnommen werden.

Die Norm DIN EN 61355-1 Klassifikation und Kennzeichnung von Dokumenten für
Anlagen, Systeme und Einrichtungen regelt die einheitliche und Hersteller übergreifende
Klassifikation und Identifikation von Dokumenten (Dokumentenklasse).
Als Anwendungsbereich der Norm ist die gesamte technische Dokumentation im
Lebenszyklus technischer Produkte, einschließlich der nichttechnischen Dokumente aus
dem Engineeringprozess, vorgesehen.
Die Norm regelt die Vergabe von Dokumentenartenkennzeichen (engl.: DCC = document
kind classification code) für jede Art von Dokumenten.
Der VGB PowerTech hat für den Kraftwerksbereich weitere Spezifizierungen und
Unterteilungen des DCC-Codes vorgenommen und diese im Dokument:
„Kennbuchstaben für Dokumentenartklassen in Kraftwerken (DCC-Schlüssel) B103“
dokumentiert. Das RDS-WP lehnt sich an diese Vorgaben an.

Ein Dokumentenartenkennzeichen besteht aus den drei Kennbuchstaben A1, A2, A3 und
den numerischen Stellen N1, N2, N3 denen ein „&“ vorangestellt wird (&AAANNN).

Aufbau:
VZ DCC-Code
Gliederungsstufe GS0
(GS)
Abschnitt 0 1
Datenstelle/
& AAA NNN
Datentyp
Bezeichnung der
A1, A2, A3, N1, N2, N3
Datenstelle

Datenstelle A1 bis A3

Kennbuchstabe A1: Klasse des technischen Bereichs


Kennbuchstabe A2: Kennbuchstabe für die Dokumenthauptklasse
Kennbuchstabe A3: Kennbuchstabe für die Dokumentunterklasse

Datenstelle N1 bis N3
Weitere Unterteilung der Dokumentartklassen
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Kennbuchstabe A1 für technische Bereiche


A Übergeordnetes Management
B Übergeordnete Technologie
C Bauwesen (Hoch- und Tiefbau)
E Elektrotechnik, Instrumentierung und Steuerungstechnik
(einschließlich Informations- und Kommunikationstechnik)
H Haustechnik
M Maschinenbau (im Regelfall einschließlich Prozesstechnik)

Kennbuchstabe A2 für Dokumenthauptklassen


A Dokumentationsbeschreibende Dokumente
B Management-Dokumente
C Vertragliche und nicht-technische Dokumente
D Dokumente mit allgemeiner technischer Information
E Dokumente für technische Anforderungen und Auslegung
F Funktionsbeschreibende Dokumente
L Ortsbeschreibende Dokumente
M Verbindungsbeschreibende Dokumente
P Objekttlisten
Q Qualitätsmanagementdokumente, sicherheitsbeschreibende Dokumente
T Dokumente zur Beschreibung geometrischer Formen
W Betriebliche Protokolle und Aufzeichnungen

Die bisher im RDS-WP zu verwendenden Codes können der Tabelle „RDS-WP-DCC-


CODE“ entnommen werden. Sollten Kennzeichnungsmöglichkeiten fehlen, wenden Sie
sich bitte an die im Pflichtenheft aufgeführten Ansprechpartner und kennzeichnen Sie die
Fehlstellen im DCC-Code mit einem kleinen „x“.

Beispiel 1: Grundrissplan

A1- Kennbuchstabe: „C“ Bauwesen (Hoch- und Tiefbau)


A2- Kennbuchstabe: „L“ Ortsbeschreibende Dokumente
A3- Kennbuchstabe: „H“ Dokumente, die Orte in Gebäuden beschreiben
N1, N2, N3 Datenstelle „010“ Gebäudezeichnung

DCC-Code: &CLH010
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Beispiel 2: Verfahrensbildschema

A1- Kennbuchstabe: „M“ Maschinenbau (im Regelfall einschließlich Prozesstechnik)


A2- Kennbuchstabe: „F“ Funktionsbeschreibende Dokumente
A3- Kennbuchstabe: „B“ Fließschemata
N1, N2, N3 Datenstelle „020“ Verfahrensfließschemata

DCC-Code: &MFB020
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5 Kennzeichnung im Abwasserbereich
In diesem Abschnitt wird die Kennzeichnung der Abwasserwege vom Zulauf bis zur letzten
Reinigungsstufe erläutert. Die Abwasserwege verlaufen über mehrere Hauptsysteme und
Systeme.
Dieses Kapitel ist in Bearbeitung.

6 Kennzeichnung im Schlammbereich
6.1 Leiten von Schlamm

In diesem Beispiel (siehe Skizze Schlammwege) wird für das Klärwerk Gut Marienhof der
Weg des Primärschlamms beschrieben. Dieser gelangt von der Vorklärung ins
Primärschlammpumpwerk, wird dann zur Schlammeindickung gefördert und anschließend
weiter als eingedickter Schlamm zum Wärmetauscher geleitet.

a) Festlegung der Gemeinsamen Zuordnung

GZ Standort/Werk
#K1 Klärwerk Gut Großlappen / Klärschlammverbrennungsanlage
#K2 Klärwerk Gut Marienhof
#N1 Kanalnetz
#P1 Photovoltaikanlage

Hier ist #K2 - Klärwerk Gut Marienhof anzuwenden.

b) Festlegung Hauptsystem

Regel: Hauptsystem Leitungen

Leitungen erhalten als Hauptsystem das Ziel der Förderung.

Die Primärschlammleitung, welche von der Vorklärung ins Primärschlammpumpwerk


gelangt, erhält als Hauptsystem das Ziel der Förderung.

H1-Datenstelle
Die Leitung endet in der Mechanischen Reinigung und erhält somit den Kennbuchstaben
„M“- Mechanische Reinigung.
=M

H2-Datenstelle
Da es sich um die erste Mechanische Reinigung der Anlage handelt, wird die H2-
Datenstelle
mit „1“ gekennzeichnet
=M1
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c. Festlegung System

S1-Datenstelle
Hier handelt es sich um ein System zur Abwasserreinigung und Schlammbearbeitung
/Schlammverwertung. Deshalb ist der Kennbuchstabe „K“ anzuwenden.
=K

S2-Datenstelle
Es handelt sich um ein System zur Schlammbehandlung.
Es kommt somit der Kennbuchstabe „D“ zur Anwendung.
=KD

S3-Datenstelle
Hier handelt es sich um ein System zur Speicherung und Verteilung von Primärschlamm.
Es kommt somit der Kennbuchstabe „A“ zur Anwendung.
=KDA

S4- und S5 Kennbuchstaben


Da es sich um das erste Leitungssystem handelt, wird dieses Leitungssystem mit „01“
gekennzeichnet.
=KDA01

d) Festlegung Grundfunktionen
Hier kann das Leitungssystem in einzelnen Leitungselemente aufgeteilt werden.

T1-Datenstellen
Da es sich hier um das das Leiten oder Führen von Energie, Materialien oder Produkten
handelt, ist als Kennbuchstabe „W“ zu verwenden.
=W

T2-Datenstellen
Da es sich hier um eine Rohrleitung handelt, ist als T2-Kennbuchstabe „P“ - Leiten und
Führen von Stoffströmen in starren, geschlossenen Umschließungen zu verwenden
=WP

T3, T3, T5 – Datenstellen


Da es sich um die 1. Rohrleitung handelt, ist diese mit „001“ zu kennzeichen.

Referenzkennzeichen
Das Referenzkennzeichen für die Gemeinsame Zuordnung und den Funktionsaspekt sieht
somit wie folgt aus:

#K2 =M1 KDA01 WP001

Das Referenzkennzeichen für die Primärschlammleitung vom Primärschlammpumpwerk


zur Schlammeindickung hätte folgendes Kennzeichen:

#K2 =S1 KDA01 WP001

Hier ändert sich nur das Hauptsystem an der Stelle H1, da sich das Ziel im Hauptsystem
S1 (Schlammbehandlung) befindet.
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Das Referenzkennzeichen von der Schlammeindickung zum Wärmetauscher hätte


folgendes Kennzeichen

#K2 =S1 KDG01 WP001

Wir befinden uns nun in der Schlammbehandlung „S1“.

Hier handelt es sich um ein System zur Abwassereinigung und Schlammbearbeitung


/Schlammverwertung. Deshalb ist der Kennbuchstabe „K“ anzuwenden.
=K

S2-Datenstelle
Hier handelt es sich um ein System zur Schlammbehandlung.
Es kommt somit der Kennbuchstabe „D“ zur Anwendung.
=KD

S3-Datenstelle
Das System dient zur Speicherung und Verteilung von eingedicktem Schlamm.
=KDG
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Skizze - Schlammwege

6.2 Kennzeichnung der Statischen Schlammeindickung


Für die statische Schlammeindickung wurde im Systemschlüssel der Systemschlüssel
„KDE“ festgelegt. Die Teilsysteme teilen sich wie folgt auf:

Objekt System/Teilsystem
Eindicker 1 KDE10
Eindicker 2 KDE20
Eindicker 3 KDE30
Eindicker 4 KDE40
Eindicker 5 KDE50
Eindicker 6 KDE60
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7 Kennzeichnung im I-Kanal
I-Kanäle dienen als Einbauort für andere Objekte. Für diese Aufgabe kann auf bestehende
Definitionen im Systemschlüssel zurückgegriffen werden.

Hauptsystem:
I-Kanäle erhalten als Hauptsystem Y1

System
S1/S2/S3-Datenstelle
UZA (Kanalbauwerk)

S4/S5-Datenstelle
Bei I-Kanälen erfolgt eine fortlaufenden Nummerierung

Aufstellungsplatz
Im Datenfeld Aufstellungsplatz erfolgt eine Zuordnung der Betonierabschnitte

.J0021 (Bentonierabschnitt I21)

Beispiele Klärwerk Gut Grosslappen:

Name RDS-WP
Mech. Anlage West - KLWPW #K1 ++Y1 UZA01 .J0001
(Betonierabschnitte I01 bis I21) #K1 ++Y1 UZA01 .J0002
...
#K1 ++Y1 UZA01 .J0021
Einstiegsgebäude Süd #K1 ++Y1 UZA02
Installationkanal bis Rechenanlage #K1 ++Y1 UZA03 .J0105
(Betonierabschnitte I105 bis I125) …
#K1 ++Y1 UZA03 .J0125
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8 Kennzeichnung Elektrotechnik
8.1 Netz- und Verteilungssysteme
8.1.1 Abweichungen vom RDS-PP
Im RDS-PP werden Elektrisches Netz- und Verteilungssysteme dem Kennbuchstaben „A“
zugeordnet. Elektrotechnische Eigenbedarfssysteme dem Kennbuchstaben „B“. Für die
Anlagen der MSE ist diese Unterteilung nicht notwendig und weiterführend.
Die Kennbuchstaben werden deshalb wie folgt ersetzt:

A Elektrisches Netz- und Verteilungssystem für Mittelspannung


B Elektrisches Netz- und Verteilungssystem für Niederspannung

8.1.2 Mittelspannung
8.1.2.1 Hauptsystem
Alle Objekte der Mittelspannung erhalten als Hauptsystem den Kennbuchstaben:

E Energieverteilung/Energieerzeugung
E1 Mittelspannung

8.1.2.2 System

S1-Datenstelle
Das Mittelspannungsnetz der Münchner Stadtentwässerung wird unter dem S1-
Kennbuchstaben:

A- Elektrisches Netz- und Verteilungssystem für Mittelspannung geführt.

S2-Datenstelle
Bei MSE kommen aktuell folgende Mittelspannungsebenen zum Einsatz:
20 kV, 10 kV und 6 kV. Diesen Ebenen werden folgende Systeme zugeordnet.

A Elektrisches Netz- und Verteilungssystem für Mittelspannung


AJ Systeme für 20 kV <= Un < 30kV
AK Systeme für 10 kV <= Un < 20kV
AL Systeme für 6 kV <= Un < 10kV
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S3-Datenstelle
Über den S3-Kennbuchstaben werden die Hauptverteilungen (Hauptschienen) der
verschiedenen Anlagen zugeordnet und von A bis Z (ohne I und O) durchlaufend
nummeriert. Die Zuordnung kann in den einzelnen Anlagen unterschiedlich sein. Eine
eindeutige Identifikation erfolgt über die Gemeinsame Zuordnung.
Hierbei beginnt man mit der Einspeisung und vergibt die Kennungen fortlaufend im
Uhrzeigersinn.

A Elektrisches Netz- und Verteilungssystem für Mittelspannung


AJ Systeme für 20 kV <= Un < 30kV
AJA Hauptverteilung 1
AJB Hauptverteilung 2
….
AJZ Hauptverteilung 24

Anwendung im Klärwerk Gut Marienhof


Die Mittelspannungsebenen: 20 kV (AJ), 10 kV und 6 kV (AK) werden folgende
S-3 Kennbuchstaben zugeordnet.

A Elektrisches Netz- und Verteilungssystem für Mittelspannung


AJ Systeme für 20 kV <= Un < 30kV
AJA Garagen
AJB Trafostation Bio 1
AJC Trafostation Bio 2
AJD Maschinenhaus
AJE Energiezentrale Südteil
AJF Energiezentrale Nordteil
AJG Wärmetauscherkeller
AJH Bautrafostation
AJJ Sandfiltratiosanlagen
AJK Hochwasserpumpwerk
AJL Nege (Einlaufhebewerk)
AJM Rechenhaus
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Systeme für 10 kV kommen aktuell nur in der Energiezentrale zur Anwendung


A Elektrisches Netz- und Verteilungssystem für Mittelspannung
AK Systeme für 10 kV <= Un < 20 kV
AKA Garagen
AKB Trafostation Bio 1
AKC Trafostation Bio 2
AKD Maschinenhaus
AKE Energiezentrale Südteil
AKF Energiezentrale Nordteil
AKG Wärmetauscherkeller
AKH Bautrafostation
AKJ Sandfilteranlage
AKK Hochwasserpumpwerk
AKL Nege (Einlaufhebewerk)
AKM Rechenhaus

Systeme für 6 kV kommen aktuell nur im Maschinenhaus zur Anwendung


A Elektrisches Netz- und Verteilungssystem für Mittelspannung
AL Systeme für 6 kV <= Un < 10 kV
ALA Garagen
ALB Trafostation Bio 1
ALC Trafostation Bio 2
ALD Maschinenhaus
ALE Energiezentrale Südteil
ALF Energiezentrale Nordteil
ALG Wärmetauscherkeller
ALH Bautrafostation
ALJ Sandfiltratiosanlagen
ALK Hochwasserpumpwerk
ALL Nege (Einlaufhebewerk)
ALM Rechenhaus
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S4 und S5-Datenstelle
In der S4 und S5-Datenstelle erfolgt eine Abbildung der Felder. Die Felder werden
fortlaufend nummeriert.

Beispiel:
#K2 =E1 AJL01 (Mittelspannung 20 kV, Hauptverteilung „L“, Feld 1)

Den einzelnen Feldern übergeordnete Funktionen können über die Zählung „00“
abgebildet werden.
=E1 AJL00

8.1.3 Niederspannung
8.1.3.1 Hauptsystem
Die Systeme der Niederspannung erhalten das Hauptsystem des technischen Verfahrens
welches sie versorgen. So erhält z.B. die Niederspannungsversorgung im Klärwerk Gut
Marienhof für das Rechenhaus und Einlaufhebewerk, welche vom Verfahren her der
Mechanischen Reinigung zugeordnet sind, das Hauptsystem M1.
Das Hauptsystem hat in diesem Fall jedoch keine Auswirkungen auf die Zählung der
Systeme.

8.1.3.2 System

S1-Datenstelle
Die Niederspannungsverteilung der Münchner Stadtentwässerung wird unter dem S1-
Kennbuchstaben:

B - Elektrisches Netz- und Verteilungssystem für Niederspannung

S2-Datenstelle
Für die Zuordnung der Niederspannungsebenen wurde der S-Kennbuchstaben gegenüber
dem RDS-PP komplett überschrieben.
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B Elektrisches Netz- und Verteilungssystem für Niederspannung


BA
BB
BC Systeme für 400 V < Un < 1000 V (AC) Versorgungssystem 1
BD Systeme für 400 V < Un < 1000 V (AC) Versorgungssystem 2
BE Systeme für 50 V < Un <= 400 V (AC) Versorgungssystem 1
BF Systeme für 50 V < Un <= 400 V (AC) Versorgungssystem 2
BG Systeme für 50 V < Un <= 400 V (AC) (USV) Versorgungssystem 1
BH Systeme für 50 V < Un <= 400 V (AC) (USV) Versorgungssystem 2
BJ Systeme für 50 V < Un <= 400 V (DC) Versorgungssystem 1
BK Systeme für 50 V < Un <= 400 V (DC) Versorgungssystem 2
BL Systeme für 50 V < Un <= 400 V (DC) (USV) Versorgungssystem 1
BM Systeme für 50 V < Un <= 400 V (DC) (USV) Versorgungssystem 2
BP Systeme für 50 V = Un (AC) Versorgungssystem 1
BQ Systeme für 50 V = Un (AC) Versorgungssystem 2
BR Systeme für 50 V = Un (AC) (USV) Versorgungssystem 1
BS Systeme für 50 V = Un (AC) (USV) Versorgungssystem 2
BT Systeme für 50 V = Un (DC) Versorgungssystem 1
BU Systeme für 50 V = Un (DC) Versorgungssystem 2
BV Systeme für 50 V = Un (DC) (USV) Versorgungssystem 1
BW Systeme für 50 V = Un (DC) (USV) Versorgungssystem 2
BX
BY
BZ

S3-Datenstelle
Über die S3-Datenstelle wird eine Zuordnung zur Mittelspannung hergestellt.

B Elektrisches Netz- und Verteilungssystem für Niederspannung


BE Systeme für 50 V < Un <= 400 V (AC), Versorgungssystem 1
BEA 400 V Versorgungssystem 1, Hauptverteilung 1
BEB 400 V Versorgungssystem 1, Hauptverteilung 2
….
BEZ 400 V Versorgungssystem 1, Hauptverteilung 24
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Anwendung im Klärwerk Gut Marienhof


Der S3 Buchstabe wird wie folgt festgelegt.

B Elektrisches Netz- und Verteilungssystem für Niederspannung


BE Systeme für 50 V < Un <= 400 V (AC), Versorgungssystem 1
BEA Garagen (400 V, Versorgungssystem 1 für die Garagen)
BEB Trafostation Bio 1
BEC Trafostation Bio 2
BED Maschinenhaus
BEE Energiezentrale Südteil
BEF Energiezentrale Nordteil
BEG Wärmetauscherkeller
BEH Bautrafostation
BEJ Sandfiltratiosanlagen
BEK Hochwasserpumpwerk
BEL Nege (Einlaufhebewerk)
BEM Rechenhaus

S4 und S5-Datenstelle
In der S4 und S5-Datenstelle erfolgt eine Abbildung der Felder.
Die Felder werden fortlaufend nummeriert.

Beispiel:
#K2 =M1 BEL01 (Niederspannung 400 V, Versorgungssystem 1 für Hauptverteilung „L“)
Den einzelnen Feldern übergeordnete Funktionen können über die Zählung „00“
abgebildet werden.
=E1 BEL00
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9 Kennzeichnung Prozessleittechnik
Für diese Aufgabe kann auf bestehende Definitionen im Systemschlüssel zugegriffen
werden.

Hauptsystem:
Für die Mittelspannungsautomatisierung ist ein eigenes Hauptsystem vorgesehen – E1
Die Prozessautomatisierung erhält das Hauptsystem zugeordnet welches sie versorgt.

System:
Sämtliche Objekte der Automatisierung werden vom S1-Kennbuchstaben „C“-Leit- und
Managementsysteme“ abgeleitet.
Es kommen folgende Systemschlüssel zur Anwendung.

CA Allgemeine Prozessautomatisierungsaufgaben
CB Bedienen und Beobachten
CC Automatisierung
CF Datenübertragung und Fernwirksysteme
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10 Kennzeichnung HLK
10.1 Allgemein
Es werden folgende Funktionen gekennzeichnet:

• Heizungssystem
• Zuluftsysteme (mit Heizung)
• Abluft

10.2 Hauptsystem
Die Objekte der HLK werdem dem Hauptsystem zugeordnet, welches sie versorgen.
So erhalten z.B. die HLK-Systeme von Rechenhaus und Einlaufhebewerk, welche sich im
Bereich der mechanischen Reinigung befinden, das Hauptsystem M1 - „Mechanische
Reinigung“.

10.3 System
S1-Datenstelle
Die Objekte der HLK werden unter dem S1-Kennbuchstaben X- Nebensysteme geführt.

S2-Datenstelle
Im S2-Kennbuchstaben erfolgt eine Untergliederung der Nebensysteme. Für die HLK
kommen folgenden S2-Datenstellen zur Anwendung.

X Nebensysteme
XA Lüftungs- und klimatechnische Systeme
XB Heizungssysteme

S3-Datenstelle
Im S3-Kennbuchstaben erfolgt eine Zuweisung der Bereiche, welche zu klimatisieren sind.
Aktuell werden folgende S3-Datenstellen verwendet:
G Lüftungs- und klimatechnisches System in Bauwerken für
Wasserversorgung, -entsorgung und -aufbereitung

S4,S5-Datenstellen
In der S4 und S5-Datenstelle erfolgt eine Gliederung und/oder Zählung der Systeme.
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10.4 Abluftsysteme
Beispiel: Abluftsystem Rechenhaus KLW II

Gemeinsame Zuordnung:
#K2

Hauptsystem
=M1 – mechanische Reinigung 1

System
=XAG

Zählung:
Die Abluftsysteme werden in Einerschritten gezählt.
M1 XAG01 - Abluftsystem 1
M1 XAG02 - Abluftsystem 2
M1 XAG03 - Abluftsystem 3

Grundfunktionen:
Grundfunktionen wie Rohrleitungen, Abluftklappen, Abluftventilatoren und Messungen
werden in Zehnerschritten gezählt. Eine Zuordnung verschiedener Stränge kann über die
2. Zählstelle realisiert werden.

Kennzeichen für eine Abluftklappe Schleuse Nord, Strang 1:


#K2 =M1 XAG01 GQ010

Kennzeichen für eine Abluftklappe Schleuse Nord, Strang 2:


#K2 =M1 XAG01 GQ010

10.5 Heizungssysteme

Beispiel: Heizung Rechenhaus KLW II

Gemeinsame Zuordnung:
#K2

Hauptsystem
=M1 – mechanische Reinigung 1
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System
=XBG

Zählung:
Die Heizungssysteme werden in Zehnerschritten gekennzeichnet.
M1 XBG10 - Heizungssystem 1
M1 XBG20 - Heizungssystem 2
M1 XBG30 - Heizungssystem 3
Die abgehenden Stränge werden in der 2. Zählstelle fortlaufend nummeriert.
=XBG11 – Schleuse Süd
=XBG12 – Halle Südseite

Grundfunktionen:
Der Vor- und Rücklauf wird über die Grundfunktion der Rohrleitung abgebildet.
Für den Vorlauf werden gerade Nummern, für den Rücklauf ungerade vorgesehen.
Es wird in Zehnerschritten gezählt.
=XBG10 WP010 – Vorlauf
=XBG10 WP020 - Rücklauf

Kennzeichen für einen Temperaturfühler im Vorlauf:


#K2 =M1 XBG10 BT010

Als Einbauort wir der Messung der Vorlauf zugewiesen:


#K2 +M1 XBG10 WP010

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